HHNO II-2020__web

Zugrindertreff im Museumsdorf Volksdorf
Mit Angeboten wie Gewerketage, Pferdeworkshops
und Schmiedekursen
pflegt das Museumsdorf Volksdorf traditionsbewusst
die Kultur bäuerlichen
Lebens. Ein Zugrindertreffen aber ist
eher ungewöhnlich, und so kamen viele
Volksdorfer neugierig, mit großen Erwartungen
zu diesem Rinderevent in
das Freilichtmuseum.
Victor, der hornlose Ochse – eine Züchtung,
rechts der Halter
Ulli, Zugvorführung
Neun Zugochsen waren in ihren Hängern
angereist-ansehnliche Muskelpakete
verschiedener Rassen. Sie kamen
aus Brandenburg, Niedersachsen, Hessen:
schwarze Jerseys, dann eine Mischung
von rotem Höhenvieh und Limosin
– sein Name Ulli - und der hornlose
Ochse Victor – eine monumentale
Erscheinung – alle im muskulösen
Bestzustand. Die Halter demonstrierten
verschie-dene Einsatzmöglichkeiten
der Zugochsen – das Schleppen
klei-nerer Lasten, Holzrücken im Wald
und das Laufen im runden Gö-pelwerk
zum Betrieb des kleinen Dreschflegels.
Immer wieder entwickelten sich rege
Gespräche zwischen Be-suchern und
Haltern. Dabei ging es um die Ausbildung
zum Zug-ochsen: Der Halter
muss, wenn er die notwendige vertrauens-volle
Beziehung zum Tier aufbauen
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Zwei schwarze Jerseys, zusammengehalten durch ein Kummet
will, beim Kalb beginnen.
Nach Gewöhnung
an Leine und Kummet
kann er nach zwei Jahren
mit Zugversuchen
beginnen.
Spannend daher die
Frage nach dem Verhältnis
Ochse -Halter.
Anders als ein Pferd
versteht sich der Ochse als Partner des
Men-schen, mit dem er zusammenarbeitet
– das gewachsene Vertrau-enverhältnis
ist für ihn nicht ohne weiteres
auf einen anderen Menschen übertragbar.
Für besonders interessierte Besucher
stellte sich auch die Frage nach einem
Leistungsvergleich zwischen Zugochse
und Zugpferd. Da hat der Zugochse einiges
zu bieten. Bis zu sechsmal kann
seine Zuglast schwerer als beim Zugpferd
sein. Pflege und Fütterung sind
einfacher und anspruchsloser. Seine
ökologische Bedeutung: Er ist wesentlich
stärker beim Holzrücken im Wald.
Nicht zuletzt - nach einem artgerechten,
glücklichen Leben als Arbeitstier bietet
er köstliches Beef.
Mirko Zimmermann, Landwirt, ist seit
eineinhalb Jahren im Mu-seumsdorf
Volksdorf tätig. Die Aufgaben hier, die
Bauernhofat-mosphäre entsprechen
seinen Neigungen. Er kommt aus einer
landwirtschaftlich geprägten Familie in
der Nähe von Schwedt, Oder. Im Museumsdorf
ist er für alle Tiere verantwortlich,
für die Futterversorgung, Sauberkeit
der Ställe, Einteilung der ehrenamtlichen
Mitarbeiter eine Aufgabe, die
er mit Leidenschaft wahrnimmt.
Ihm oblag auch die Organisation dieses
Zugrindertreffens. „Die große Zahl
der Besucher, das lebendige Interesse
der Volksdorfer an den Tieren mit
ihren typischen Eigenarten - die Bilanz
dieser beiden Tage ist hoch befriedigend“,
so Mirko Zimmermann.
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den Kraftaufwand beim Betreiben
des Göpelwerkes ausprobieren
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