zusammenarbeit mit lindenhof sa - Allgemeine Zeitung
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ihr in Sydney vorgestellt. Als 26-Jähriger ging<br />
Des für fünf Monate alleine nach Neuguinea<br />
und drehte dort seinen ersten Film. Er genoss<br />
es, den Dschungel zu durchqueren und fernab<br />
der Zivili<strong>sa</strong>tion zu sein. 1954 flog er nach Kenia.<br />
„Wir hatten nicht viel Zeit zu<strong>sa</strong>mmen“, erinnert<br />
sich Jen. Doch für sie sei es fast Liebe auf den<br />
ersten Blick gewesen. Über zwei Jahre hielten<br />
sie deshalb Kontakt. Gemein<strong>sa</strong>m <strong>mit</strong> Armand<br />
und Michaela Denis drehte Des in Kenia eine<br />
Serie von Dokumentarfilmen für die BBC. „Ostafrika<br />
war ein traumhaftes Ziel für alle, die sich<br />
für Naturgeschichte interessieren. Wir kamen<br />
dort voll jugendlichem Enthusiasmus an und<br />
waren überwältigt von der Vielfalt der wilden<br />
Tiere – von den Elefanten bis zum Reichtum an<br />
Insekten“, <strong>sa</strong>gte er später über diese Zeit.<br />
1956 heiratete er seine Frau in London. Er<br />
brachte ihr alles über Fotografie und Filmen bei.<br />
Im Nu wurden die beiden ein unzertrennliches,<br />
perfekt eingespieltes Team. Des filmte, Jen fotografierte.<br />
Nach der Geburt ihrer Tochter Julie<br />
1957 kehrten sie zurück nach Kenia – und verbrachten<br />
dort zehn Jahre. So wurde ihre Tochter<br />
von klein auf ans Reisen und Fotografieren<br />
gewöhnt. „Bis sie zwölf Jahre alt war, ist sie<br />
überall <strong>mit</strong> uns herumgereist“, erzählt Jen. Auf<br />
diesen ersten Reisen kristallisierte sich schnell<br />
Des’ Filmstil heraus: „Die ersten Filme drehten<br />
sich um die Jagd. Später konzentrierten wir uns<br />
mehr auf das Familienleben der Tiere und die<br />
Wunder der Natur.“<br />
1964 reiste das Paar in die USA. Und wurde<br />
dort durch einige neue und einzigartige Herangehensweisen<br />
bekannt. Für ihre einstündige<br />
Dokumentation „The World of the Beaver“<br />
filmten die Bartletts unter Wasser und unter der<br />
Eisschicht, um einen noch nie zuvor dagewesenen<br />
Blick auf das Familienleben der Biber zu<br />
bekommen.<br />
1973 wurde dem Ehepaar der erste ihrer beiden<br />
Emmys für den Film „The incredible flight<br />
of the snow geese“ verliehen. Diesen Film hatten<br />
sie für die britische Produktionsfirma Survival<br />
Anglia gemacht. Des war innovativ und<br />
dachte sich immer wieder neue Möglichkeiten<br />
aus, die Tiere anzulocken und zu filmen. Über<br />
die Zeit, die sie filmten, wurden die Bartletts<br />
wie Eltern für die Tiere. Anstrengend sei das gewesen,<br />
erinnert sich Jen. „Bei Übernachtungen<br />
mussten wir uns erst um die Gänse kümmern,<br />
bevor wir uns entspannen konnten.“<br />
Auch die Wale, die sie in Patagonien aufnahmen,<br />
hatten es dem Filmer-Ehepaar angetan.<br />
An Tagen, wenn das Meer ruhig war, nutzten<br />
sie ein aufblasbares Boot. „Wir hatten zum Teil<br />
unglaubliche Erfahrungen <strong>mit</strong> diesen <strong>sa</strong>nften Giganten“,<br />
erinnerte sich Des einmal. Einige von<br />
ihnen seinen neugierig gewesen und sehr nah<br />
an das Boot geschwommen. „Aber wir haben<br />
uns nie bedroht gefühlt, wenn ein 40-Tonnen-<br />
Wal 30 Meter von uns entfernt auftauchte.“<br />
Man <strong>sa</strong>h Des sehr selten vor der Kamera, er<br />
fühlte sich am wohlsten hinter der Kamera. „Er<br />
war unglaublich großzügig, er teilte gerne sein<br />
Wissen. Viele junge Fotografen haben von ihm<br />
gelernt“, weiß Jen.<br />
„Heimat ist dort, wo man gerade ist“, war Des’<br />
Motto. So verweilten die beiden<br />
oft länger an einem Ort als geplant.<br />
Jen: „Je länger man bleibt,<br />
desto mehr findet man zum Filmen.“<br />
In ihre letzte Heimat Namibia ging<br />
es 1978. Im Etoscha-Nationalpark<br />
wollten sie Löwen auf Zelluloid<br />
bannen. Sechs Jahre lebten sie<br />
im Park, zelteten oder schliefen in<br />
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Des und Jen<br />
Bartlett bei der<br />
100-Jahrfeier des<br />
Etoscha-Nationalparks<br />
im Jahr<br />
2007.<br />
• Foto:<br />
Dirk Heinrich<br />
Namibia wurde der Rest ihres Lebens. Über 20<br />
Filme entstanden hier, die berühmtesten sind<br />
„Lions of Etoscha“ und „Survivors of the Skeleton<br />
Coast“ für National Geographic Television.<br />
An der Skelettküste und in der Namib Wüste<br />
konnte Des auch seinen Traum wahr machen<br />
und aus einem Leichtflugzeug (Microlight) filmen.<br />
Einmal jedoch hatte er einen schweren Unfall<br />
<strong>mit</strong> dem Leichtflugzeug. Jen kann sich noch<br />
an jedes Detail erinnern. „Mein Herz hörte fast<br />
auf zu schlagen, als ich Des‘ Leichtflugzeug<br />
500 Fuß unter mir <strong>sa</strong>h, wie es einen Sturzflug<br />
in die Wüste machte.“ Trotzdem reagierte sie<br />
geistesgegenwärtig und landete ihr Flugzeug<br />
300 Meter neben dem von Des. Als sie merkte,<br />
dass sie ihren bewusstlosen Ehemann<br />
nicht bewegen konnte, flog sie 30 Kilometer<br />
nach Möwe Bay um Hilfe zu rufen. Während<br />
das Rettungsteam 550 Kilometer aus Windhoek<br />
zur Unfallstelle flog, fuhr Jen zurück zu<br />
Des und war rechtzeitig da, um den Helikopter<br />
<strong>mit</strong> einem Feuer an die richtige Stelle zu<br />
lotsen. Doch auch dieser Unfall hielt Des nicht<br />
vom Filmen ab. Sobald er sich erholt hatte,<br />
griff er wieder zur Kamera.<br />
Das Ehepaar Bartlett<br />
nimmt im Jahr 1973 die<br />
Geräusche eines männlichen<br />
See-Elefanten auf<br />
und fotografiert ihn dabei.<br />
13 Dezember 2009<br />
„Er wusste unheimlich viel über die Tiere“, erzählt<br />
Rod Braby, der Des Bartlett seit 1983<br />
kannte. Braby war Naturschutzbeamter im<br />
Skelettküstenpark. Bei Bartletts Arbeiten dort<br />
lernte er dessen Arbeitsweise kennen: „Er war<br />
sehr geduldig <strong>mit</strong> den Tieren. Er ist demütig<br />
auf sie zugegangen und war nicht aggressiv<br />
wie andere Tierfotografen.“ Auch Tochter Julie<br />
war oft bei den Aufnahmen dabei, erinnert<br />
sich Braby. „Wir waren wie eine Familie.“<br />
130 Filme für Film und Fernsehen, 100 Kurzfilme<br />
für Kinder, mehrere Bücher und Artikel<br />
in Magazinen – Des Bartlett hat seinen Beruf<br />
gelebt und geliebt. Er <strong>sa</strong>gte oft zu Freunden.<br />
„Ich habe mein Traumleben gelebt – ich habe<br />
genau das getan, was ich wollte, wo ich wollte<br />
und habe das alles noch <strong>mit</strong> der Person geteilt,<br />
die mir am nächsten steht – Jen.“ In den<br />
90er Jahren zog das Ehepaar nach Swakopmund.<br />
Bis ins hohe Alter drehte Des Filme,<br />
erst vor wenigen Jahren ging er in den Ruhestand<br />
und schrieb wieder Bücher. Eines fing<br />
er noch an – über sich selbst und sein aufregendes<br />
Leben. Jen: „Diese Biografie wollen<br />
meine Tochter und ich auf jeden Fall noch fertig<br />
machen.“ n<br />
BU Berry:<br />
BU Leichtflugzeug: Mit einem speziell für sie<br />
entworfenen Leichtflugzeug filmten die beiden<br />
an Namibias Skelettküste und in der Wüste.<br />
BU unten:<br />
BU Seelöwe:<br />
BU Waterlevel: