zusammenarbeit mit lindenhof sa - Allgemeine Zeitung
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anche<br />
Nur wenige Leute können sich vorstellen,<br />
wie aufwändig und zeitraubend<br />
die Tierpräparation ist“, <strong>sa</strong>gt Manfred<br />
orn. Seine Zuhörer, eine Gruppe Touristen,<br />
ie sich zur Firmenführung bei dem Unterehmen<br />
„Trophäendienste“ außerhalb von<br />
indhoek eingefunden haben, hängen dem<br />
ründer und Geschäftsführer des Betriebs geannt<br />
an den Lippen. Hin und wieder lässt eier<br />
der Besucher seinen Blick durch die groe<br />
Lagerhalle schweifen von deren Wänden<br />
opf- und Schultermontagen verschiedener<br />
räparierter Tiere auf die Gäste herabblicken.<br />
m seinem Publikum ein besseres Verständis<br />
für die Kunst der Taxidermie zu ermöglihen,<br />
fängt Gorn ganz am Anfang <strong>mit</strong> dem<br />
rsten Kundenkontakt an und führt die Grupe<br />
zum Empfangsbüro seiner Firma. Hier geen<br />
seine Auftraggeber die Trophäe(n) ab, die<br />
ie präpariert haben wollen. Sofern es sich<br />
abei um eine Vollmontage handelt, liegen<br />
ft Fotos oder Skizzen bei. Darauf ist dargetellt,<br />
welche Pose das Tier einnehmen soll,<br />
enn es von den Präparatoren äußerlich wieer<br />
zum Leben erweckt wurde.<br />
Die angelieferte Trophäe wird zunächst <strong>mit</strong><br />
iner reißfesten Markierung aus Kunststoff<br />
ersehen, die während des ge<strong>sa</strong>mten Vorangs<br />
der Präparation haften bleibt und die<br />
uordnung zum Auftraggeber ermöglicht“,<br />
rklärt Gorn. Dann lotst er die interessierten<br />
eilnehmer des Rundgangs einige Meter weier<br />
über den Innenhof des Werksgeländes zu<br />
inem Unterstand, in dem sich zahlreiche Beonbecken<br />
befinden.<br />
ier beginnt die „Auferstehung“ des zuvor eregten<br />
Tieres. Dessen Schädel, der bei der Abieferung<br />
zumeist nur notdürftig gereinigt ist,<br />
ird in eines der Wasserbecken verbracht,<br />
n dem sich keinerlei Chemikalien befinden.<br />
Die Schädelknochen werden durch einen<br />
atürlichen Prozess der Fäulnis von Fleisch<br />
nd Fettresten befreit, wobei Bakterien die<br />
och vorhandenen Gewebepartikel zerseten“,<br />
erläutert Gorn. Dieser als „Mazerati-<br />
Präparationen:<br />
on“<br />
Eine Kunst, die viel Fingerfertigkeit<br />
und Phantasie erfordert<br />
4<br />
Dezember 2009<br />
Von Marc Springer<br />
Manfred Gorn posiert vor einigen fertigen Tierpräparaten. • Foto: Marc Springer<br />
bekannte Vorgang dauert je nach Temperatur<br />
des Wassers zwischen vier und acht<br />
Tage. Weil sich der Prozess im Winter deutlich<br />
verzögert, da die Bakterien im kalten Wasser<br />
weniger aktiv sind, hat Gorn ein kleines Gewächshaus<br />
errichtet und dort weitere Wasserbecken<br />
installiert, um die Mazeration im warmen<br />
Innenraum der kleinen Plexiglas-Hütte<br />
zu beschleunigen.<br />
Sobald sich sämtliche Hautpartikel und Fettreste<br />
bei der erstaunlich geruchsneutralen<br />
Auslaugung von dem Tierschädel gelöst haben,<br />
wird dieser in eine <strong>mit</strong> Wasser gefüllte<br />
Stahlwanne gelegt und dort für einen weiteren<br />
Tag gekocht, um verbleibende Keime abzutöten.<br />
Sofern möglich, werden die Hörner<br />
der Trophäe vorher abgezogen, zu<strong>sa</strong>mmengebunden<br />
und markiert, da<strong>mit</strong> sie später<br />
leichter dem anschließend ausgekochten<br />
Tierschädel zugeordnet werden können.<br />
Nach dem Abkochen und der Behandlung<br />
<strong>mit</strong> Wasserstoffperoxyd ist eine Mindestanforderung<br />
der Europäischen Union erfüllt,<br />
deren Veterinärvorschriften genau definiert,<br />
in welchem Zustand eine Jagdtrophäe in die<br />
Staatengemeinschaft importiert werden darf.<br />
„Etwa 50 Prozent unserer Kunden, von denen<br />
die meisten ausländische Jagdgäste sind,<br />
genügt die Bleichung, bei der die Trophäe<br />
von sämtlichen Geweberückständen befreit<br />
und da<strong>mit</strong> keimfrei wird“, klärt Gorn auf. Diese<br />
Kunden ließen sich den gereinigten Schädel<br />
der Trophäe in ihr Heimatland exportieren<br />
und dort bei Bedarf vor Ort zu einer Kopfoder<br />
Schultermontage weiterverarbeiten.<br />
Wer diese Arbeit in Namibia verrichten lassen<br />
will, ist bei der Firma Trophäendienste in guten<br />
Händen. „Wir haben hier schon alle erdenklichen<br />
Tierarten präpariert“, <strong>sa</strong>gt Gorn<br />
und ergänzt: „Am häufigsten sind Kudus,<br />
Oryx und Springböcke – wir haben aber<br />
auch schon Büffel, Giraffen und selbst Elefanten<br />
präpariert. Bei manchen Tierarten ist dieser<br />
Prozess etwas arbeit<strong>sa</strong>ufwändiger, aber<br />
im Prinzip immer derselbe.“<br />
Für eine Schulter- oder Vollmontage heißt<br />
dies, dass zunächst das Fell des Tieres gegerbt