zusammenarbeit mit lindenhof sa - Allgemeine Zeitung
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astronomie<br />
Zum Astronomiejahr 2009<br />
Planeten, Kometen und Sterne<br />
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Erst im ausgehenden 17. Jahrhundert<br />
begannen die europäischen<br />
Fürstenhöfe, die astronomische<br />
Forschung zu fördern. Dabei entstanden<br />
die ersten Nationalobservatorien. Das<br />
französische Observatorium in Paris öffnete<br />
im Jahre 1666 unter König Ludwig<br />
XIV seine Türen. In England gründete<br />
Charles II 1675 das „Royal Greenwich<br />
Observatory“ und in Deutschland nahm<br />
die „Berliner Sternwarte“ 1687 ihren Betrieb<br />
voll auf. Der umfangreichste Sternenkatalog<br />
jener Zeit entstand aus der<br />
Arbeit von John Flamsteed, dem ersten<br />
königlichen Astronomen von England.<br />
Er katalogisierte die Daten von mehr<br />
als 2800 Sternen und er<strong>sa</strong>nn ein Nummernsystem<br />
zu ihrer systematischen<br />
Benennung. Diese Zuordnung von Zahlen<br />
zu den einzelnen Objekten wird heute<br />
noch verwendet. Er entdeckte 1690<br />
als Erster den Planeten Uranus, den er<br />
allerdings für einen Stern hielt. Er nahm<br />
ihn unter der Bezeichnung „34 Tauri“ in<br />
seinen Sternenkatalog auf. Als Flamsteed<br />
im Jahre 1719 starb, führte Edmond<br />
Halley dessen Arbeit fort und wies<br />
unter anderem die Eigenbewegung der<br />
Fixsterne nach. Internationale Anerkennung<br />
erhielt er aber vor allem für seine<br />
Kometenforschung und die Berechnung<br />
der Wiederkehr des nach ihm benannten<br />
Kometen Halley. Demnach umläuft<br />
der Halleysche Komet, den der Forscher<br />
1682 gesichtet hatte, innerhalb von 76<br />
Jahren seine Bahn. Anlässlich seiner Wiederkehr<br />
im Jahre 1910 versetzte der Komet<br />
viele Menschen in Angst und Schrecken.<br />
Kurz bevor die Erde den Schweif<br />
des Kometen am 19. Mai durchquerte,<br />
hatten Astronomen darin das giftige<br />
Gas Dicyan entdeckt. Das nutzten Negativisten<br />
aus und setzten das Gerücht<br />
in die Welt, dass <strong>mit</strong> dem Erscheinen<br />
d e s K o m e t e n d i e We l t u n t e r g e h e n w i r d .<br />
Eine astronomische <strong>Zeitung</strong> von damals<br />
schrieb dann später, dass das Volk besonders<br />
in den Städten das Ereignis in<br />
seiner Weise gefeiert hat, und zwar <strong>mit</strong><br />
Trinken, Raufen und <strong>mit</strong> Skandalen. Die<br />
Alkoholexzesse seien derart angestiegen,<br />
dass die Obrigkeit schon an den Ein<strong>sa</strong>tz<br />
von Militär dachte. Die Menschen <strong>sa</strong>hen<br />
wohl ihr Ende herannahen und haben<br />
wohl deshalb so getrunken. Auch ist<br />
ganz interes<strong>sa</strong>nt, dass neun Monate<br />
später in Berlin nachweislich 20 % mehr<br />
Geburten zu verzeichnen waren. Vor<br />
der letzten Erdnähe des Kometen 1986<br />
wurden einige Raumsonden gestartet,<br />
um einmal einen Kometenkern aus der<br />
Nähe zu beobachten. Dieser ist aus Eis,<br />
Gestein und Staub zu<strong>sa</strong>mmengesetzt<br />
und stammt noch aus den Anfängen unseres<br />
Sonnensystems.<br />
Das letzte Mal wurde also der Komet im<br />
Jahre 1986 von der Erde aus gesehen. Er<br />
wird im Jahr 2061 wieder in das innere<br />
Sonnensystem zurückkehren. n<br />
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