Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport ...

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Special Olympics München 2012
Nach gut zweijähriger Planungsphase war es
in den letzten Mai-Tagen endlich so weit:
Die Nationalen Spiele für Menschen mit geis-
tiger Behinderung fanden vom 20. bis 26. Mai
2012 in der bayerischen Landeshauptstadt
statt. Über 14.000 Teilnehmer, Betreuer,
Trainer, Helfer und zahllose Schaulustige
tummelten sich eine Woche lang im Olym-
piapark und acht weiteren Sportstätten.
Unter dem Motto „Gemeinsam stark“
kämpften die Athletinnen und Athleten in 19
Sportarten um Medaillen. Neben bekannten
Disziplinen wie Fußball, Handball oder
Leichtathletik traten sie dabei auch im Roller-
Skating, Golf, Kanu oder Boccia an. Zur
Freude des Veranstalters, Special Olympics
Deutschland, machten in diesem Jahr besonders
viele Unified-Teams bei den Wett-
bewerben mit. Darunter versteht man
Mannschaften, in denen Menschen mit und
ohne geistige Behinderung gemeinsam spielen
und gegenseitig voneinander lernen. Rund
300 Teams waren in München dabei und
zeigten wie Inklusion, also eine Gesellschaft, in
der jeder die gleichen Rechte und Mög-
lichkeiten besitzt, funktionieren kann.
(Foto: Stefan Holtzem)
Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung
nicht an den Turnieren teilnehmen konnten,
stellten ihre Geschicklichkeit beim Wettbe-
werbsfreien Angebot unter Beweis – dazu
waren auch alle Besucher herzlich eingeladen.
Von Dosenwerfen bis Maßkrugstemmen, vom
Fahrradparcours bis hin zu Volkstanz: Auf und
vor den Bühnen rund um den Coubertinplatz
war Einiges geboten. Ebenfalls zum Rahmen-
programm gehörte die spektakuläre Eröff-
nungsfeier. In der vollbesetzten Olympiahalle
jubelten 11.000 Zuschauer über 300
Künstlern zu, bestaunten die Akrobatik-
Darbietungen und sangen lauthals zur offiziellen
Special-Olympics-Hymne „Ich gewinn“.
Immer wieder schwappten Laola-Wellen
durch die Halle. Dieser ausgelassenen
Stimmung konnte sich auch der Schirmherr
der Spiele, Bundespräsident Joachim Gauck,
nicht entziehen. Sichtlich ergriffen wohnte er
dem olympischen Zeremoniell bei und erklärte
die Spiele für eröffnet.
Der Bundespräsident hatte schon in seiner
Rede während des Festakts eindringlich appelliert,
Menschen mit Behinderung in die
Gesellschaft aufzunehmen. Dazu gehört auch,
Münchner Kultur leicht gemacht
Kulturführer in „Leichter Sprache“ erhältlich
Anlässlich der Special Olympics München
2012 konzipierte und initiierte das
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
den ersten Münchner Kulturführer in
„Leichter Sprache“. Das Handbuch „Münch-
ner Kultur leicht gemacht“ ist so verfasst und
gestaltet, dass er Menschen mit geringen
sprachlichen Fähigkeiten in die Lage versetzen
soll, selbstständig städtische und städtisch geförderte
Kultureinrichtungen zu besuchen
und deren Angebote wahrzunehmen. „Leichte
Sprache“ verwendet kurze Sätze mit jeweils
nur einer Aussage. Konjunktive, Genitive, abstrakte
Begriffe und Fremdwörter werden
nicht verwendet. Dies soll das Verständnis von
Texten besonders für Menschen mit Lern-
schwierigkeiten erleichtern.
Zahlreiche Münchner Kultureinrichtungen,
wie z. B. die Münchner Kammerspiele, das
Deutsche Theater, das Münchner Stadt-
museum oder die Münchner Stadtbibliothek,
bieten fortan Führungen und Einführungen in
einfacher Sprache an. In dem Kulturführer sind
für Menschen mit Lernschwierigkeiten die
wichtigsten Informationen zu den beteiligten
Einrichtungen dargestellt.
„Münchner Kultur leicht gemacht“ entstand
von Anfang bis Ende unter Beteiligung von
(Foto: Jörg Brüggemann)
gesundheitlich für sie zu sorgen. Special
Olympics Deutschland führt deshalb bei
Nationalen Spielen das Healthy Athletes
Programm durch. Hier können sich Menschen
mit geistiger Behinderung von ehrenamtlich
engagierten Ärzten und medizinischem
Fachpersonal untersuchen lassen. Oft stellt
sich dabei heraus, dass sie eine neue Brille
oder ein neues Hörgerät benötigen, sie bekommen
aber auch Hilfe in Sachen Zahnpflege
und gesunder Ernährung. In München wurden
2.500 Untersuchungen durchgeführt.
Special Olympics Deutschland hofft mit den
Nationalen Spielen in München eine nachhaltige
Verbesserung der Lebensqualität von
Menschen mit geistiger Behinderung zu erzielen.
Dazu gehört sowohl, ihre Gesundheit
durch den Sport zu stärken, als auch, sie in die
Gesellschaft zu integrieren. Bei den Special
Olympics München 2012 haben sich 5.000
lebensfrohe und aktive Athletinnen und
Athleten präsentiert und so ein positives Bild
von Menschen mit geistiger Behinderung in
das öffentliche Bewusstsein getragen: ein
wichtiger Schritt für eine inklusive Gesellschaft
.
Veronika Schmideder
Special Olympics Deutschland
Menschen mit Lernschwierigkeiten. Unter der
wissenschaftlichen Leitung von Professor Dr.
Clemens Dannenbeck von der Hochschule
Landshut haben drei Studentinnen der
Sozialen Arbeit gemeinsam mit Beschäftigten
der Lebenshilfe die städtischen Bühnen,
Museen, Galerien und kulturellen Bildungs-
einrichtungen besucht und Führungen beziehungsweise
Werkeinführungen in „Leichter
Sprache“ erhalten. Anschließend hat die „inklusive
Forscher-Gruppe“ die wichtigsten
Informationen schriftlich verfasst.
Die Broschüre ist kostenfrei bei allen beteilig-
ten Institutionen, in der Stadt-Information im
Rathaus, im Kulturreferat oder im Internet erhältlich
unter www.muenchen.de/muenchnerkultur-leicht-gemacht.
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