GASTRO das Fachmagazin 4/20
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Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:09 Seite 1
Juni 2020 • Ausgabe 4/2020 • 37. Jahrgang • Österreichische Post AG • GZ 02Z033305 M • F&H GASTRO Verlag, Gersthofer Str. 87, 1180 Wien
AUFSPERRSTUND’
VOM STILLSTAND AUF DEN PRÜFSTAND
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editorialLiebe Leserinnen, liebe Leser!
4,2 Milliarden Verlust für die Hotellerie, 3,8 Milliarden Euro für die Gastro -
nomie, über eine halbe Million Arbeitslose und über eine Million Menschen in
Kurzarbeit. Zahlen, die jenseits jeglicher Vorstellungskraft sind. Die österreichische
Wirtschaft steckt in einer veritablen Krise, der die Bundesregierung mit
etlichen Fördermaßnahmen entgegensteuert. „Koste es, was es wolle“ lautete
die Aussage zum 38-Milliarden-Hilfspaket, doch Fachleute bezweifeln, ob das
reichen wird. Zudem ist vieles von dem, was vollmundig auf den Presse -
konferenzen versprochen wurde, bei den Betroffenen noch nicht angekommen.
Es knarrt also heftig im wirtschaftlichen Gebälk, und mittendrin sind
Tourismus und Gastronomie. Das Schreckgespenst von Betriebsschließungen
in großem Ausmaß geht um, Fachleute sprechen von gut einem Drittel der
Gastronomen, die es nicht schaffen könnten. Viele sperrten am 15. Mai erst
gar nicht auf, die meisten doch und einige auch gleich wieder zu. Ständig
werden neue Hilfspakete geschnürt, eines davon ist das Wirtshauspaket mit
einem Umfang von 500 Millionen Euro, das den Gastronomen den Neustart
erleichtern soll. Deren Start war holprig, ihre oft schwache Liquidität evident
und von WKO Gastronomiesprecher Mario Pulker so definiert: „Die Eigen -
kapitaldecke der österreichischen Wirte ist auch deshalb so gering, weil du
nirgendwo so gut und günstig essen kannst, wie in Österreich.“
Durchwachsen ist auch die Stimmung bei den Hoteliers, denn sie stehen vor
der Herkulesaufgabe, trotz aller Sicherheitsbestimmungen, Urlaubsfeeling zu
vermitteln. Kein leichtes Unterfangen, das viel Motivation und ein gutes Maß
an Selbstverantwortung braucht. Der Tourismus steckt also in der tiefsten
Krise seiner Geschichte, umso erfreulicher, dass die hart getroffene Branche
eine kräftige Finanzspritze erhielt: 40 Millionen Euro hat die Bundesregierung
locker gemacht, um diesen wichtigen Wirtschaftszweig mit jährlich 15 Prozent
Anteil am BIP zu stärken. Seit 29. Mai 2020 sind die Beherbergungs -
betriebe wieder offen, und ab 15. Juni 2020 soll es offene Grenzen zu unseren
Nachbarländern geben. Dieser Neustart des Tourismus wird mit zwei
Maßnahmen unterstützt: Der Kampagne „Urlaub in Österreich“ mit dem
Sonderbudget für die Österreich Werbung, weiters steht die Initiative „Sicherstes
Urlaubsland der Welt“ für regelmäßige und flächendeckende Corona-
Testungen der Mitarbeiter von Tourismusbetrieben, die Kosten übernimmt
der Bund. Die Kampagne „Auf Dich wartet ein guter Sommer. Entdecke Dein
eigenes Land“ startet Anfang Juni. „Mit der Initiative ‚Urlaub in Österreich’
wollen wir der Branche eine Zukunfts perspektive geben. Wir werden heuer
mit Sicherheit die schönste, aber auch sicherste Urlaubsdestination der Welt
sein“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Allen in der Branche bleibt nun zu hoffen, dass dieses erste Halbjahr 2020,
das wohl als noch nie dagewesener Lockdown in die Geschichte eingehen wird,
von einem fulminanten, zweiten abgelöst wird.
Wir wünschen allen Gastronomen und Hoteliers ein Wiedererstarken wie
weiland Phönix aus der Asche. Nicht umsonst sind wir Österreicher Tourismus -
weltmeister und dürfen uns der besten Gastfreundschaft weltweit rühmen.
Das ist doch ein guter Anfang!
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Inserat_
Bild: Atelier Karasinski
Hotellerie in
Wartepositon
Der Tourismus
befindet sich in einer
nie dagewesenen
Krise, und die Hotellerie
ist mittendrin.
Trotz der Öffnungen
sind noch immer
jene im Warte -
modus, die von ausländischen
Gästen
abhängig sind.
28
16
Der Adler ist
gelandet!
Der Adlerhof
eröffnete in Wien
nach einer
umfang reichen
Renovierung als
Salon-Café und
Brot-Beisl. Dabei
wurde der
Charakter des
urigen Originals
neu interpretiert.
Bild: IPP Hotels
AUS DER BRANCHE
kurz&bündig 6-15
Starthilfe von Julius Meinl,
Personelles, Vapiano-Übernahme,
neues Frühstückskonzept im
Loisium, Wiener Wiesn 2020,
Puppen für den Abstand
Neubeginn in der Gastronomie 10
Ein Gastkommentar von Peter
Dobcak: Der Spartenobmann der
Gastronomie in der WKW beleuchtet
die Situation der Wirte nach
gut zwei Wochen Öffnung.
KULINARIK
Aus dem Kräuterreich 20
4-Hauben-Koch Vitus Winkler hält
in seinem neuen Kochbuch ein
Plädoyer für die Schätze aus der
Natur.
Saucenvariationen 22
Saucen sind das I-Tüpfelchen bei
jedem Gericht und machen es zu
einem Unikat.
Feuer und Flamme
Bild: Akos Burg
38
„Raw and fire” lautet
das kulinarische
Motto im Wiener
Dogenhof.
Die Besonderheit des
Hauses ist die spezielle
Garmethode: Die
Speisen werden über
einer offenen Feuerstelle,
mitten im
Lokal vor den
Gästen, zubereitet.
SERVICE
Steuer-Tipp | Impressum 26
Buch-Empfehlungen 27
NON-FOOD
Die Porto Bar in Wien-Wieden 34
Wie eine ehemalige Wiener Postkutschenstation
zum Design
Award kam.
GASTRO 04/2020 | INHALT |
Der „Babyelefant“
Sicherheitsabstand im
Ausmaß des viel zitierten
Babyelefanten und
Hygieneregeln prägen
das neue Bild in der
Gastronomie. Welche
Maßnahmen und
Produkte Fachleute
dazu empfehlen, zeigt
unser Beitrag zum
Thema Hygiene auf.
42
GETRÄNKE
Alkoholfrei in den Sommer 46
Der Trend hin zu alkoholfreien
Getränken wird immer deutlicher.
Wein & Gesundheit 48
Schon im römischen Reich wusste
man um die Gesundheit des edlen
Tropfens, was auch heute von Fachleuten
bestätigt wird.
4
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Bilder: Julius Meinl, Carmen Trappenberg
JULIUS MEINL UNTERSTÜTZT SEINE KUNDEN AUCH BEI DER UMSETZUNG INDIVIDUELLER PROJEKTE,
UNTER ANDEREM DIE INITIATIVE DES CAFÉ HUMMEL „IHR OBER BRINGTS PERSÖNLICH“.
IM LINKEN BILD: CHRISTINA MEINL (R.) MIT CHRISTINA HUMMEL
Service-Pakete, Sales-Konzepte und Guidelines für den Neustart
JULIUS MEINL BIETET STARTHILFE
Endlich wieder offen! Ein erster Schritt, der für die Gastronomie mit zahlreichen Auflagen und vielen
Ungewissheiten verbunden ist: Wie können die neuen Hygieneauflagen erfüllt werden, wie wirkt sich
das auf die organisatorischen Abläufe aus? Wie kann ich meinen Umsatz ankurbeln? Was kann ich wie
„To go“ anbieten? Viele Fragen und zahlreiche Herausforderungen müssen jetzt in kurzer Zeit gemeistert
werden. Hier unterstützt Julius Meinl seine Kunden mit voller Kraft.
Seit Bekanntgabe der Wiedereröffnung der Gastro -
nomie ist das Julius Meinl Serviceteam, Technik und
Sales, in ganz Österreich im Einsatz. Schließlich müssen
die Siebträgermaschinen und Mühlen, die wochenlang
nicht in Betrieb waren, gecheckt und optimal eingestellt
werden. Damit ist es aber nicht getan, denn eine Vielzahl
an Auflagen muss erfüllt werden. Durch die erweiterten
Hygienerichtlinien entstehen auch neue Anforderungen
an die Arbeitsabläufe. Vieles muss jetzt
neu adaptiert und standardisiert werden. Das beginnt
beim Desinfizieren der Hände, wie der Kaffee serviert
wird, bis zum Ablauf der Bezahlung und Reinigung
von Bar und Tischen.
GUIDELINES UND SCHULUNGEN
„In der Gastronomie muss alles schnell gehen. Eine
Herausforderung für unsere Kunden“, so Christina
Meinl, Head of Innovations der
Julius Meinl Coffee Group und
SCA Präsidentin. „Wir haben die
neuen Anforderungen erwartet
und sind darauf vorbereitet. In
den vergangenen Wochen haben
wir weltweit für unsere Kunden
Hygienekonzepte, Organisations -
tipps und Check listen erarbeitet.
Diese stellen wir unseren Kunden
jetzt zur Verfügung. Unsere Mitarbeiter
sind darauf geschult und
geben ihr Wissen vor Ort an die
Servicekräfte unserer Kunden weiter.
Sicherheit und Qualität sind
unsere obersten Prämissen in Zeiten
wie diesen.“ Christina Meinl,
selbst promovierte Medizinerin
und Mikrobiologin, konnte bei
der Entwicklung der Guidelines
auch auf ihr umfassendes Wissen
„Unsere Kunden brauchen jetzt
Ideen und Konzepte, die den
Umsatz ankurbeln.“
Catherine Luckner
und medizinisches Netzwerk zurück greifen. Die von
Julius Meinl entwickelten Hygienekonzepte und Check -
listen für die Kaffee zubereitung sind von der Austrian
Society for Infection Control (ASIC) approbiert und entsprechen
somit den höchsten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen.
KONZEPTE FÜR MEHR FREQUENZ
„Was unsere Kunden jetzt brauchen, sind Ideen und
Konzepte, die den Umsatz ankurbeln. Das Raum -
angebot für die Bewirtung ist beschränkt. Das wird
voraussichtlich in den nächsten Monaten auch so bleiben.
Als sinnvolle Erweiterung des Angebots bietet
sich ‚To go‘ an. Wir haben für unsere Gastronomie
Kunden ‚To go-Pakete‘ entwickelt, die alles beinhalten:
vom biologisch abbaubaren Becher-Set bis zu den Werbemitteln,
von Beachflags über Fensterkleber, Aufsteller
und vieles mehr. Darüber hinaus
testen wir gerade eine Bestellplattform,
die unsere Kunden für sich
maßschneidern und nützen können.
Das ist aber derzeit noch ein
Pilotprojekt“, erzählt Catherine
Luckner, Marketingleiterin der
Julius Meinl Austria GmbH.
Weiters unterstützt Julius Meinl
seine Kunden auch bei der Umsetzung
individueller Projekte von
der Charity-Initiative des Café
Landtmann bis zu Gratis-Kaffee-
Aktionen der Bäckereien Auer
und Felber für die Angestellten
der Blaulichtorganisationen oder
Mitarbeiter in Krankenhäusern
oder auch die Initiative des Café
Hummel „Ihr Ober bringts persönlich“
in der Wiener Josefstadt.
www.meinlcoffee.com
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|
Bilder: Brau Union Österreich
Bild: McDonald’s Österreich/Christina Häusler
KLAUS SCHÖRGHOFER
ÜBERNIMMT ALS VOR-
STANDSVORSITZENDER
DER BRAU UNION
ÖSTERREICH DIE
AGENDEN VON MAGNE
SETNES
SEIT 2018 WAR MAGNE
SETNES ALS VORSTANDS-
VORSITZENDER DER BRAU
UNION ÖSTERREICH
TÄTIG. IN DIESER ZEIT
SETZTE ER MIT UMFASSEN-
DEN INNOVATIONEN UND
DIGITALEN MEILENSTEI-
NEN DEN WEG IN EINE
STABILE ZUKUNFT FORT
Wechsel an der Führungsspitze
der Brau Union Österreich
SCHÖRGHOFER &
SETNES
Die Nachfolge von Magne Setnes als Vorstandsvorsitzender
der Brau Union Österreich
übernimmt der gebürtige Niederösterreicher
Klaus Schörghofer, der seit 2005 in
verschiedenen Funktionen im Unternehmen
tätig war. So fungierte der Wirtschafts -
pädagoge etwa als Controlling-Leiter, unterstützte
für zwei Jahre als Finance- und
Logistik-Manager den Geschäftsaufbau für
Heineken in Slowenien und fungierte drei
Jahre lang als Key Account Direktor im
Lebens mittelhandel, ehe er 2018 das
Geschäftsfeld Lebensmittelhandel innehatte
und in das Managementteam der Brau
Union Österreich bestellt wurde.
Magne Setnes folgt unterdessen Marc Gross
als Chief Supply Chain Officer bei Heineken
International und wird zugleich Mitglied im
Heineken Global Executive Team. „Unser
Fokus liegt auf der kontinuierlichen Fortsetzung
unserer bewährten Strategie in der
Brau Union Österreich. Seit vielen Jahren haben
sich unsere Stärken am Markt entwickelt:
das klare Bekenntnis zur österreichischen
Wertschöpfung und zur nachhaltigen Bierkultur,
das breite Markenportfolio, wachsender
Export von österreichischen Bieren und
die konsequente Umsetzung der neuen digitalen
Chancen für Kunden und Konsumenten.
Dies soll auch der Weg für unsere Zukunft
der Brau Union Österreich bleiben“, so Magne
Setnes, der seine Funktion als Vorstandsvorsitzender
an Klaus Schörghofer übergibt.
www.brauunion.at
Leitung des Trainingsbereichs bei McDonald’s Österreich
BIANCA
KOWASCHITZ
Die 32-jährige Steirerin Bianca Kowaschitz
verantwortet ab sofort als Head of Learning
& Development die Leitung des gesamten
Trainingsbereichs von McDonald’s Österreich.
Bei einem effektiven Mix aus digitalisierten
Inhalten und praxisorientierten Trainings
sollen Management und Mitarbeiter im
Austausch mit Experten aus allen Fachbereichen
fit für zukünftige Herausforderungen
BIANCA KOWASCHITZ ÜBERgemacht
werden. „Unsere Mitarbeiter in
NIMMT DIE STRATEGISCHE
PLANUNG ALLER RESTAURden
Restaurants finden sich durch die aktuellen
gesetzlichen Bestimmungen in einer
ANTRELEVANTEN SCHULUN-
GEN UND TRAININGS FÜR neuen und noch ungewohnten Rolle als
9.600 MITARBEITER ‚Gastgeber auf Distanz‘ wieder, die eine
laufende Anpassung vieler interner Prozesse
mit sich bringt. Wir unterstützen die Teams bereits jetzt mit E-Learning,
abteilungsübergreifenden Webcasts sowie praxisorientierten Trainings
und begleiten sie bei der schrittweisen Wiedereröffnung der Restaurants”,
so Kowaschitz.
www.mcdonalds.at
BA12-14G |
Eine Steuerung
für alle Gewerke
Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation
von Beckhoff
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Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die
Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen
an eine nachhaltige und effiziente Lösung erfüllt. Eine einheitliche Hard-
und Softwareplattform steuert alle Gewerke, von der nutzungsgerechten
Beleuchtung über die komfortable Raumautomation bis zur hocheffizienten
HLK-Regelung. Das Ergebnis: Durch die optimale Abstimmung
aller Gewerke
werden die Energieeinsparpotenziale über die Energieeffizienzklassen
hinaus voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäude-
automation Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle
Gewerke
stehen vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering
enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind
jederzeit möglich.
Die ganzheitliche Automatisierungslösung
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Flexible
Visualisierung/
Bedienung
Skali erbare Steuerungstechnik,
modulare I/O-
Busklemmen
Modulare
Software-
Bibliotheken
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 8
GOE_N
GASTRO 04/2020 | AUS DER BRANCHE |
8
Bilder: Hotel Sacher
REINER HEILMANN (R.) ÜBER-
GIBT SYMBOLISCHEN HOTEL-
SCHLÜSSEL AN NACHFOLGER
ANDREAS KEESE
Neue Hoteldirektion im Hotel Sacher
KEESE & SCHWARZ
Nach 32 Jahren hat Sacher
Hoteldirektor Reiner Heilmann
den symbolischen
Hotelschlüssel an seinen
Nachfolger Andreas Keese
übergeben. Reiner Heilmann
war seit 1991 Direktor
des Hotel Sacher Wien
und leitete auch die Manufaktur
der Original Sacher-
Torte.
Nach reiflicher Überlegung
hat Heilmann sich entschieden,
etwas Neues zu be-
ANDREAS KEESE IST DER
NEUE DIREKTOR IM HOTEL ginnen und etwas Eigenes
SACHER WIEN
aufzubauen. Details dazu
wurden noch nicht verraten.
Vor allem Traditionelles behutsam zu modernisieren
war über die Jahre Heilmanns größtes Anliegen.
Nun will Andreas Keese (35) seinen Weg fortsetzen
und weiterhin auf höchstem Niveau Tradition mit
Moderne verbinden.
Der gebürtige Magdeburger ist seit knapp vier Jahren
für Sacher tätig. Nach insgesamt 19 Jahren in der
Hotellerie sowie Hauben- und Sternegastronomie
(darunter dem Steirereck in Wien und L’Auberge
d’Hermance in Genf) verfügt er in jedem Fall über
die nötige Erfahrung und zeichnet sich vor allem
durch exzellentes Fachwissen
und große Leidenschaft
als Gastgeber
aus. „Ich möchte
eine natürliche und offene
Inspiration für andere
sein“, so Keese.
Stellvertretende Hoteldirektorin
ist Head of
Experience Doris
Schwarz, die für die
Führung der Teams der
Rezeption, Concierges,
der Telefonzentrale
und des Sacher Boutique
Spas verantwortlich
ist.
www.sacher.com
DORIS SCHWARZ IST
STELLVERTRETENDE
HOTELDIREKTORIN IM
HOTEL SACHER WIEN
Bild: Kolariks Freizeitbetriebe GmbH
Wechsel in die Südsteiermark
ALEXANDER POSCH
Der Haubenkoch Alexander Posch verlässt das Restaurant
Essenzz im Stainzerhof und übernimmt die kulinarische
Leitung in der Vinea in Ehrenhausen.
Für ihn ist es ein Heimspiel: Gemeinsam mit seinem
Geschäftspartner Bernhard Langer eröffnete Posch im
vergangenen Juni das Restaurant samt Weinbar und
Vinothek, bis zuletzt war der Haubenkoch aber nur strategisch
in das Unternehmen eingebunden.
Dass das erfolgreiche Gastro-Duo seine Agenden nun
komplett nach Ehrenhausen verlegt, hat vor allem mit
dem seit Anfang März neuen Eigentümer ihres bisherigen
Arbeitsplatzes, dem Stainzerhof, zu tun. Posch: „Durch
den überraschenden Wechsel der Besitzverhältnisse
war leider auch die Zukunft der Gastronomie mit Wirtshaus
und Gourmetrestaurant ungewiss. Hier in der
Vinea sind wir selbst die Chefs, und wir können weiterhin
höchste Qualität in der Kulinarik garantieren.“
www.facebook.com/VineaRestaurant
AB SOFORT ÜBERNIMMT PAUL
KOLARIK DIE VERANTWOR-
TUNG FÜR DIE BELIEBTEN
KOLARIKS FREIZEITBETRIEBE
ALEXANDER POSCH WIDMET
SICH NUN DER KULINARIK IN
DER VINEA IN EHRENHAUSEN
Neue Geschäftsführung der Kolariks
Freizeitbetriebe
PAUL KOLARIK
Neuer Public Affairs & Communications
Director bei Coca-Cola HBC Österreich
MARK JOAINIG
Der gebürtige Kärntner Mark Joainig (35) übernimmt die
Funktion des Public Affairs & Communications Director in
herausfordernden Zeiten. Zu seinen Aufgabenbereichen
gehören aktuell auch die Kommunikation und Koordination
jener Maßnahmen, die Coca-Cola HBC Österreich als Teil
des Coca-Cola Systems in Österreich setzt. Gemeinsam mit
seinem Team wird er außerdem die Maßnahmen des
Getränkeherstellers im Bereich Verpackung & Recycling
sowie Klimaschutz, Employer Branding und gesellschaftliches
Engagement kommunikativ begleiten. „Gemeinsam werden
wir unsere Verantwortung für die Gemeinschaft auch und
vor allem in Krisenzeiten aktiv wahrnehmen. Ich freue mich
sehr auf die neue Aufgabe und viele außerordentliche und
herausfordernde Projekte gleich zu Beginn“, gibt Mark
Joainig einen Ausblick auf kommende Schwerpunkte.
www.coca-colahellenic.at
Ab Juni übernimmt Paul Kolarik (36) die Geschäftsführung
der Kolariks Freizeitbetriebe. Seinen festen Platz
im Prater hat Paul Kolarik übrigens nicht erst, seit er
aktiv in die Geschäftsentwicklung der Kolariks Freizeitbetriebe
eingebunden wurde: „Ich bin ein waschechtes
Praterkind! Ich bin in der Luftburg selbst auf die Welt
gekommen und habe hier meine Kindheit verbracht,
wohnhaft direkt über dem Betrieb – ein echter Traum
für jedes Kind", erzählt Paul Kolarik.
Die derzeitige Situation sieht der neue Geschäftsführer,
der sich schon als Fünfjähriger Geschäftspartnern seiner
Mutter als Junior-Chef vorgestellt hat, als Chance, Altes
zu hinterfragen und neue Wege einzuschlagen. Elisabeth
Kolarik wird weiterhin als beratende Instanz zugegen
sein.
kolarik.at
FÜR DIE HERAUSFORDE-
RUNGEN DES DYNAMI-
SCHEN MARKTUMFELDS,
IN DEM COCA-COLA HBC
ÖSTERREICH AGIERT, IST
DER KOMMUNIKATIONS-
PROFI BESTENS GERÜSTET
Bild: Philipp Lihotzky
Bild: D. Serwo
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 9
Neuer Leiter der Professional-
Sparte von Werner & Mertz
THOMAS ULBRICHT
Seit April 2020 hat die Professional-Sparte
von Werner & Mertz mit Sitz in Mainz einen
neuen Leiter: Thomas Ulbricht tritt
die Nachfolge von Frank Vancraeyveld
an, der das Unternehmen nach mehr als
sieben Jahren im gegenseitigen Einvernehmen
verlässt.
Mit Thomas Ulbricht begrüßt Werner &
Mertz Professional einen Mann an der
Spitze, der auf eine umfangreiche Erfahrung
in der Branche zurück blicken kann.
„Die bereits eingeleitete nachhaltige
Wachstumsstrategie der Professional-Sparte
von Werner & Mertz wird durch Thomas
Ulbricht eine neue Dynamik und
klare Orientierung erfahren“, erklärt Reinhard
Schneider, geschäftsführender Gesellschafter und Inhaber der Werner &
Mertz GmbH. „Die Zeit ist reif für einen verantwortungsvollen Umgang mit
unseren Ressourcen – gerade auch in Fragen der professionellen Reinigung!“
„Ich freue mich sehr, das neue Gesicht der Professional-Sparte von Werner & Mertz
und somit Teil eines Unternehmens zu sein, das nicht nur Pionier, sondern auch
Vorreiter in der praktischen Umsetzung eines zukunftsweisenden Nachhaltigkeitskonzepts
ist“, so Ulbricht. „Diese Philosophie ist unser Alleinstellungsmerkmal,
welches ich gerne weiter verstärkt nach außen hin tragen möchte.“
www.werner-mertz.at
Bild: Werner & Mertz
Thermoplan reorganisiert Österreich-Geschäft
PETERKA IN DOPPELFUNKTION
Im Rahmen einer Restrukturierungsmaßnahme hat Thermoplan
das Kaffeemaschinengeschäft in Österreich neu aufgestellt.
Wesentliche Aufgaben werden zukünftig zentral gesteuert und ausgeführt.
Die Werksvertretungen in den einzelnen Bundesländern
bleiben als Service- und Vertriebspartner
eine wichtige Anlaufstelle
für Kunden vor Ort. Die operative
Zuständigkeit bleibt unverändert.
Als Country Manager Austria
zeichnet Wolfgang Peterka, neben
seiner Funktion als CEO der
Thermoplan Deutschland GmbH,
auch weiterhin für das Österreich-
Geschäft verantwortlich. „Für
Thermoplan bedeutet die Neuorganisation
der geschäftlichen
Abläufe keinen Rückzug aus dem
österreichischen Markt. Ganz im
Gegenteil: Es ist das erklärte Ziel,
die Markterschließung für Thermoplan
in diesem touristisch und
gastronomisch bedeutsamen
Land in allen Regionen erfolgreich
fortzuführen und zu intensivieren”,
so Wolfgang Peterka.
www.thermoplan.eu
WOLFGANG PETERKA IST
COUNTRY MANAGER
AUSTRIA UND CEO THERMO-
PLAN DEUTSCHLAND GMBH
ZUGLEICH
Bild: Thermoplan
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Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 10
GASTKOMMENTAR
Von KR Peter Dobcak, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien
Knapp 14 Tage hat die Gastronomie ihre Betriebe
wieder geöffnet. Nach den für viele Gastronomen
wohl härtesten acht Wochen ihres
Lebens durfte die Gastronomie am 15. Mai
endlich wieder Gäste begrüßen. Einzig, sie kamen
nicht oder nur sehr zögerlich. Dieses Verhalten
hat sich bereits durch die Ergebnisse
aus unserer Gästebefragung von vor drei Wochen
abgezeichnet.
Es wollen zwar 80 Prozent der Befragten die
Gastronomie mit ihren Besuchen unterstützen,
doch 66 Prozent haben gedämpfte Besuchsabsichten.
Besuche sind bestenfalls mehrmals
pro Monat geplant.
Es sind vorwiegend zwei Gründe, weshalb die
ersten Tage nicht so verlaufen sind, wie erwartet.
Die Warnung der Regierung vor einer
möglichen Ansteckung ist in den Köpfen der
Bevölkerung angekommen, und man hat sich
an das Social Distancing und das Kochen daheim
gewöhnt. Zweitens, die für sehr viele
doch deutlich spürbaren finanziellen Einbußen
durch Kurzarbeit oder schlimmer, Arbeitslosigkeit.
Vielen verdirbt auch die Maskenpflicht die
Freude am Weggehen, aber auch die Limitierung
auf vier Personen pro Tisch. Größere
Feiern dürfen noch nicht stattfinden.
Gut besucht waren die üblichen In-Lokale in
der Innenstadt, sowie die gehobene Gastronomie.
Für weite Teile der Gastronomie waren
die Stammgäste eine große Stütze. Fatal die
Situation für jene Betriebe, die vorwiegend
von Touristen besucht werden, die derzeit
noch fehlen. Das hat auch dazu geführt, dass
Betriebe entweder gar nicht aufgesperrt haben
oder nach wenigen Tagen wieder geschlossen
wurden. Auch hier ist die Innenstadt sehr stark
Bild: Wirtschaftsbund Wien
„Es wollen zwar 80 % der Befragten
die Gastronomie mit ihren Besuchen
unterstützen, doch 66 % haben
gedämpfte Besuchsabsichten.“
KR Peter Dobcak
betroffen. Deutlichen Einfluss auf das Mittagsgeschäft
hat auch die Umstellung auf Homeoffice.
Viele Unternehmen wollen in weit stärkerem
Ausmaß als bisher auf Homeoffice setzen.
Damit wird auch das Lieferservice in der
Gastronomie eine wesentlich größere Rolle
spielen.
Wesentlich für den eher flauen Auftakt sind
die fehlenden Kulturveranstaltungen, die vorwiegend
lokales Publikum anziehen. Solange
Theater, Kinos und Kabaretts nicht im normalen
Modus öffnen dürfen, fehlt ein entscheidender
Anreiz auszugehen.
Das Resultat sind Umsatzrückgänge in der
Innenstadt bis zu 80 Prozent. Auch wenn manche
Lokale gut besucht erscheinen, entsteht
schon alleine durch die Abstandsregeln und
damit weniger Verabreichungsplätze, ein Umsatzverlust.
Betriebe mit großen Schanigärten
haben es bei schönem Wetter leichter, ihre
Umsätze zu erzielen.
Solidarische Stammgäste sind bei einzelnen
Bars, die auch um 23:00 Uhr sperren müssen,
die wesentlichen Umsatzbringer. Im Schnitt
wurde ein Umsatzrückgang bis zu 50 Prozent
verzeichnet.
Besonders betroffen ist die Nachtgastronomie,
die theoretisch zwar öffnen darf, doch der bereits
jahrelang anhaltende Trend zum immer
späteren Ausgehen, macht eine Öffnung bis
23:00 Uhr wirtschaftlich uninteressant. So sind
es viele einzelne Faktoren, die das wirtschaftlich
erfolgreiche Hochfahren der Gastronomie
bremsen.
Eine besondere Herausforderung ist das Personalmanagement.
Betriebe, die ihre Mitarbeiter
mit einer Wiedereinstellungszusage gekündigt
haben, stellen diese vorerst nur als
Teilzeitkräfte oder überhaupt geringfügig ein.
Die Stunden der Mitarbeiter in Kurzarbeit werden
dementsprechend angepasst. Abrechnungstechnisch
ist die Kurzarbeit bis heute
für die Unternehmer und deren Steuerberater
eine gewaltige bürokratische Herausforderung.
Um zu helfen, die Umsätze anzukurbeln, sind
von der Bundes- und Stadtregierung, als auch
der Wirtschaftskammer massive Marketingkampagnen
geplant, um der Bevölkerung das
Vertrauen in die Sicherheit eines Lokalbesuches
wieder zurückzugeben. Sie rufen dabei dazu
auf, die Kultur der Wiener Gastronomie gemeinsam
zu erhalten.
GASTRO 04/2020 | AUS DER BRANCHE |
10
Bild: Donhauser
Neuübernahme
VAPIANO RESTAURANTS GEHEN AN DONHAUSER
Gastronomieunternehmer Josef Donhauser
übernimmt ab sofort ein Portfolio von
zwölf Vapiano-Restaurants in Österreich.
Es handelt sich dabei um die wesentlichen
Assets der einzelnen Standorte wie Mietrechte
und Infrastruktur, über den Kaufpreis
wurde Stillschweigen vereinbart. Die
übernommenen Standorte sollen unter
der Marke Vapiano weitergeführt werden,
seit dem 15. Mai wurden sie vor dem
Hintergrund der Corona-abhängigen Rahmenbedingungen
sukzessive wiedereröffnet.
Insgesamt sollen zirka 500 Arbeitsplätze, davon
rund 300 in Vollzeit, gerettet werden. „Das
gastronomische Angebot der österreichischen
Vapiano-Restaurants hat bis zur coronabedingten
Schließung sehr gut funktioniert“, so Donhauser.
Vapiano Österreich war für die Gruppe ein wirtschaftliches
Kapital, das unverschuldet in den
Konkurs der deutschen Muttergesellschaft hineingezogen
wurde. So zählen die Restaurants
in Österreich zu den weltweit umsatzstärksten
der gesamten Vapiano-Gruppe.
www.vapiano.com
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 11
Bilder: Niederreiter
Grüße vom Berg
Im Hotel Niederreiter, dem Basecamp für Bewegungsmenschen, lebt man mit einer ordentlichen Portion Aktivität und Genuss.
Gerade eben noch vom Alltagsstress geplagt,
steht man plötzlich auf dem sattgrünen Gipfel
und nimmt die großartige Stille wahr. Fast
2.000 Meter erklommen und dabei begleitet
von einem herrlichen Gefühl der Unbeschwertheit
– das ist das Urlaubsgefühl à la
Maria Alm. Und so bahnt man sich den Weg
zurück ins Tal – ins sportverliebte ***S Hotel
Niederreiter – in dessen hauseigener Konditorei
jene Sachertorte wartet, auf die man
sich schon vor der Wanderung gefreut hat.
Im idyllischen Hotelgarten schlummert auch
jener Badeteich, der gleich für die heiß ersehnte
Abkühlung sorgen wird. Und vom
vormittäglichen „Strampeln“ angespannte
Muskeln werden beim Saunagang rasch wieder
lang.
„Auf Los geht’s los!“
Weil die Zeit begrenzt und die Gegend rund
um den Hochkönig so vielseitig ist, trödelt
hier keiner. Die einen folgen ihrem Bike-
Guide, die anderen packen ihre Wanderrukksäcke
für den Gipfelsturm auf den Prinzenberg
Natrun. Das ***S Hotel Niederreiter und
seine überschaubare Heimat Maria Alm geben
den Gästen eine lange Liste an Möglichkeiten,
bestens ergänzt durch die Hochkönig Card.
Damit „schweben“ Downhiller und andere
Gipfelstürmer mit hochmodernen Bergbahnen
umsonst zum Ausgangspunkt ihrer Abenteuer.
Wanderer steigen auf ihrem Weg zum
250-km-Wandernetz der Region kostenlos
in die Wanderbusse. Und Eltern müssen sich
dank einer Vielzahl an inkludierten Ermäßigungen
auf Museenbesuche und Freizeitattraktionen
keine Gedanken mehr über die
Unterhaltung ihrer Kinder machen. Das ist
Urlaub pur.
www.niederreiter.com
HONEY & BUNNY
ARBEITEN AN
DEM NEUEN
FOODKONZEPT
„TSCHÜSS“ ZUM
FRÜHSTÜCKSBUFFET
Beim neuen Loisium Foodkonzept 2.0 heißt
es „Aus für Buffets“, denn die aktuelle Kulinarik-Linie
setzt auf Nachhaltigkeit, Food-
Waste-Minimierung und noch mehr Regionalität.
Das alles hat weniger mit der Corona-Krise
und den damit verbundenen Hygienemaßnahmen
zu tun, sondern ist einer
neuen Ausrichtung im Sinne der Nachhaltigkeit
geschuldet. Diese wurde bereits vergangenen
Herbst gestartet und soll langfristig
auf den gesamten Hotelbetrieb umgelegt werden.
Vierzig Prozent des Frühstücksbuffets werden
üblicherweise weggeworfen, so die Erfahrungen
der Verantwortlichen der beiden Loisium
Hotels im Kamptal und der Südsteiermark.
Eine Tatsache, der man mit dem neuen Food-
Konzept entgegenwirken möchte. All zu viel
wollten die Verantwortlichen zwar noch
nicht verraten, aber soviel sei schon gesagt:
Es wird Abholstationen geben, einen Brotwagen,
die Mitarbeiter nehmen Bestellungen
an den Tischen entgegen, und die Produzenten
der Region werden zu „Hidden Champions“.
Ihnen gehört künftig die Bühne und
auch mit den Gästen in Kommunikation zu
treten, ist Teil des Konzeptes. „Story Telling“
wird also einen hohen Stellenwert haben.
PROFIS FÜR DIE UMSETZUNG
Den Loisium Wine & Spa Hotels ist es ein
großes Anliegen, das Essen als das wertvollste
aller Güter zu präsentieren und zu servieren.
Dafür bedarf es zweier Zutaten – Kreativität
und Design. Für die Umsetzung wurde das
Food-Design-Duo Honey & Bunny, in Form
von Dr. Sonja Stummerer und Martin Hablesreiter,
engagiert. Die renommierten Gründungsmitglieder
der internationalen Food
Design-Szene setzen sich immer intensiv mit
Nachhaltigkeit auseinander und arbeiten oft
mit einem Augenzwinkern. Das ganzheitliche
Ökokonzept im Erlebnis-Restaurant wird ein
sinnliches Gesamtkunstwerk aus Inszenierung,
Design Statement und Wertschätzung
für das Essen.
www.loisium.com
11
Bild: Honey & Bunny
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 12
GASTRO 04/2020 | AUS DER BRANCHE |
12
Bilder: Klimt, privat
Bild: ROBIN CONSULT/Fellner
Goodity.at: Vier Gründerinnen und ein Marktplatz
NEUE PLATTFORM FÜR REGIONALE PRODUZENTEN
Vier junge Unternehmerinnen – Julia Kruslin,
Sandra Schmidt, Alena Sljivo und Desislava Georgieva
– unterstützen österreichische Betriebe
seit der Corona-Krise mit einer speziell auf ihre
Bedürfnisse zugeschnittenen Einkaufsplattform.
Auf dem innerhalb von nur wenigen Tagen in
Quarantäne gegründeten Shopping-Portal
goodity.at erhalten heimische Kleinbetriebe die
kostenlose Chance, sich und ihre Produkte online
zu vermarkten.
Das Angebot richtet sich dabei vorwiegend an
Unternehmer, die keinen bestehenden Onlineshop
haben oder aus Kostengründen keinen
aufsetzen möchten. Mit der Initiative soll die Solidarität
mit heimischen Betrieben gestärkt und
zivilgesellschaftliches Engagement ausgedrückt
werden. „Goodity.at ist eine faire, schnelle und
einfache Lösung für Unternehmer, bei der man
ohne IT-Kenntnisse, ohne bestehenden Onlineshop
und ohne andere Grundlagen wie professionelle
Fotos sofort seine Ware anbieten kann“,
erklären die Klagenfurterinnen Sandra Schmidt
Neuer Burger-Hotspot im Wiener Auhofcenter
CO-GRÜNDERINNEN JULIA KRUSLIN (L.)
UND SANDRA SCHMIDT
(28) und Julia Kruslin (25), zwei der vier Gründerinnen.
Auf goodity.at können kleine Unternehmen
innerhalb weniger Minuten einen Account anlegen
und ihre Produkte listen. Die Produkt -
kategorien der Unternehmen können aber auch
zentral abgerufen werden. „Der Vorteil eines
echten regionalen Marktplatzes liegt dabei auf
der Hand: Statt unzähliger Insellösungen können
Produkte hier unter einem Dach kostengünstiger
und effizient österreichweit beworben werden.
Dies verspricht den Unternehmen ganz ohne
große Online- und PR-Budgets eine optimale
Sichtbarkeit“, ist Co-Gründerin Dessie Georgieva
(29) überzeugt. Die Umsetzung von goodity.at
in Zeiten der COVID-19-Situation war äußerst
ungewöhnlich – das Start-Up wurde nur mit
virtuellen Meetings aufgebaut.
Das Listen der Produkte auf der Website ist übrigens
kostenlos, bei erfolgreicher Transaktion
wird eine Provision von zwei Prozent einbehalten.
www.goodity.at
LE BURGER: BURGER-UNIKATE ZUM SELBERBAUEN
LE BURGER-CHEF LUKAS TAUBER
Im Auhof Center in Wien-Penzing eröffnete
kürzlich die größte Le Burger-Filiale der Stadt.
Das bereits bestehende Restaurant im Parterre
des Einkaufscenters übersiedelte nunmehr in
das zweite Obergeschoß. Burger-Fans haben
die Qual der Wahl: Die Buns können nach Lust
und Laune mit 20 verschiedenen Zutaten von
Salat über gegrillte Champignons bis hin zu
handgeräuchertem Speck und selbstgemachten
Saucen ohne Zusatzkosten verfeinert werden.
Wer es lieber fleischlos mag, der findet auch
Veggie-Burger, einen veganen Dinkel-Bun und
knackige Salate auf der Karte. Für Vielfalt ist
also gesorgt!
www.leburger.at
Wiener Wiesn 2020
DIGITALES VOLKFEST,
ANALOGE SCHMANKERL
Just in ihrem zehnten Jubiläumsjahr kann die
Wiener Wiesn nicht auf traditionelle Weise, wie
ursprünglich geplant von 24. September bis 11.
Oktober im Prater, stattfinden. Die Veranstalter
laden daher zu Europas erster virtueller Wiesn
ein – die Wiesn #dahoam via Web-Browser, Social
Media und Webcam.
„Die Gesundheit und Sicherheit unserer 400.000
Gäste stehen für uns immer an erster Stelle. Als
Veranstalter haben wir eine weitreichende Verantwortung
und folgen deshalb den notwendigen
Empfehlungen von Experten und der
Bundesregierung. Wir sind gezwungen, rund
200 Einzel-Musik-Konzerte und 900 Stunden
Live-Musikprogramm abzusagen. Die Wiener
Wiesn wird daher dieses Jahr zu einem digitalen
Event“, so Geschäftsführer Christian Feldhofer.
Damit die erste „digitale Wiesn“ der Welt trotzdem
zu einem geselligen Fest für die ganze Familie
wird, setzen die Veranstalter auf zahlreiche
technische Innovationen, die sich gerade in Ausarbeitung
befinden. „Auch bei der digitalen
Wiesn feiert keiner allein, sondern feiern alle
gemeinsam! Die Auftritte ausgewählter Künstler
werden über verschiedene Kanäle live übertragen.
Weiters können Wiesn-Fans unter dem
Hashtag #dahoam via Webcam mit Brauchtumsfans
aus ganz Europa live in Verbindung
treten“, so Feldhofer.
Auch für das leibliche Wohl vor den Geräten
wird gesorgt sein. „Wir arbeiten gerade intensiv
an der Wiesn #dahoam Box, gefüllt mit dem
original Wiesn Maß-Glas, mit Bier, Aufstrichen,
Brot, Wiesn-Würstel, Senf und Kren und vielem
mehr, damit unser treues Stammpublikum und
unsere Fans auch zu Hause einen zünftigen
Wiesn-Abend #dahoam feiern können“, erläutert
der Geschäftsführer.
„Besondere Zeiten brauchen besondere Ideen.
Ich bin überzeugt, dass wir es als Gemeinschaft
schaffen, gestärkt aus dieser Krise herauszukommen
und zur sozialen Normalität zurückzukehren.
Dann werden wir das zehnjährige Jubiläum
der Wiener Wiesn in geplanter Form
2021 gemeinsam feiern können“, so Feldhofer
abschließend. www.wienerwiesnfest.at
DIE WIENER WIESN FINDET DIESES JAHR IM
INTERNET STATT
Bild: Wiener Wiesn/Shutterstock
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 13
DEFTIGES AUS DER BIO-KÜCHE:
KNUSPRIGE STELZE MIT BIO HELLES
NATURTRÜB AUS DEM HAUSE
HACKER PSCHORR
Bilder: WIEN MITTE The Mall/Werner Streitfelder
Erweitertes Gastronomie-Angebot in „The Mall“
„JOSH – DIE GAST-
WIRTSCHAFT“
PUNKTET AB
SOFORT MIT
GOURMET BOWLS,
DIE STEFAN
OBREJA (L.) UND
SEIN TEAM
SERVIEREN
„JOSH“ KREDENZT GOURMET-BOWLS
Im Zuge der Wiedereröffnung der Gastronomie wartet „Josh – die Gastwirtschaft“
im Einkaufszentrum „The Mall“ in Wien-Mitte mit kulinarischen Neuigkeiten
auf: Ab sofort erfreuen Gourmet-Bowls die Gaumen von Kauflustigen, Grätzel-
Bewohnern und anderen Feinschmeckern. Stefan Obreja und sein Team servieren,
zusätzlich zu Klassikern der Wiener Küche wie Wiener Schnitzel vom Kalb oder
Filetspitzen vom Rind, auch spannende Kreationen in der Schüssel: Auf der
Speisekarte finden sich Köstlichkeiten wie beispielsweise eine Trüffel-Lachs-Bowl
oder eine Thunfisch-Bowl mit Sushireis, Ponzu Shoyu, Radieschen, Edamame
und vielen anderen frischen Zutaten. „Wichers“ wiederum, ebenfalls in „The
Mall“ beheimatet, hat einen Lieferservice für seine Sandwiches gestartet: Dort
erwartet unter anderem das legendäre „Philly Cheese Steak Sandwich“ mit dünn
geschnittenem Steakfleisch, Käsesauce und geröstetem Paprika und Zwiebeln
hungrige Mägen.
https://josh-wien.at/, www.wichers-restaurant-wien.at
Kolariks Luftburg: Gustostückerl aus der Bio-Küche
LUFTIGES WIEDERSEHEN
Frische Luft und sattes Grün, wohin das Auge reicht. Kolariks Luftburg
hat seit 15. Mai wieder ihre Pforten wieder geöffnet! Auf der Karte
finden sich wieder bewährte Gustostückerl aus der Bio-Küche, Fairtrade
Bio-Kaffee von Alt Wien oder Süffiges, ganz exklusiv, wie das malzige,
dunkle Grieskirchner Bio-Bier. Die Luftburgen haben derzeit noch geschlossen,
den Springspaß kann man jedoch für Zuhause mieten.
Selbstverständlich hält sich auch Kolariks Luftburg an die neuen
Vorgaben für Gastronomiebetriebe: Somit gibt es doppelt so viel Raum
für die Gäste, da die Sitzplätze in Restaurant und Gastgarten auf die
Hälfte reduziert wurden.
https://kolarik.at
Bild: Kolariks Luftburg
Mit der Initiative Colombian
Heritage Project unterstützt
Julius Meinl kolumbianische
Kaffeebauern.
Mehr dazu auf
meinlcoffee.com/colombian-heritage
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 14
Restaurant Herzig
MIT VOLLEM ELAN VORAUS
Bild: bureau f
SÖREN HERZIG
FREUT SICH SEIT 15.
MAI ÜBER GLÜCK -
LICHE GÄSTE IN DEN
GERÄUMIGEN VIER
WÄNDEN
Sören und Saskia Herzig
vom gleichnamigen
Restaurant im 15.
Wiener Gemeindebezirk
haben schnell auf
die krisenbedingte
Schließung reagiert
und das „Restaurant
Herzig für Zuhause”
auf die Beine gestellt.
„Wir haben nach dem
Anfangs-Schock und
einer kurzen Planungsphase
mit einem Lieferservice begonnen”, erzählt
Sören. „Dabei mussten etliche Dinge berücksichtigt
werden: Welche Verpackung eignet sich
gut? Welche Gerichte sind gut zu erwärmen?
etc.” Gemeinsam mit „The Wine Rebellion” haben
sie schließlich ein Package aus einem Drei-
Gang-Menü und einer dazu passenden Getränkebegleitung
kreiert. „Der Lieferdienst, mit dem
wir zusammengearbeitet haben, hat uns enorm
geholfen, auch die Unterstützung unserer Gäste
war sehr groß”, erzählen die beiden.
NEUES MENÜ
Außerdem wurde die Zwangspause für kleine
Renovierungsarbeiten und zum Energietanken
genutzt, um mit frischen, tollen Ideen wieder
starten zu können. „Wir haben an einem neuen
Menü getüftelt und wir freuen uns sehr, dass
wir es unseren Gästen wieder im Restaurant anbieten
können”, verrät der Inhaber. „Wir haben
das große Glück, dass unser Gastraum
sehr viel Platz bietet und
dass wir ohne Einschränkung arbeiten
können, da die Tische
schon immer mit großem Abstand
gestanden sind”, räumt Saskia
ein.
ES LEBE DIE GASTLICHKEIT
Die erste Phase der Wiedereröffnung
ist für das Herzig-Team
durchaus erfreulich verlaufen:
„Wir waren gleich am ersten Tag
sehr gut besucht und alle Gäste
waren zufrieden und glücklich.
Schwierig ist es für uns jedoch
schon, mit dem Gesichtsschutz zu arbeiten und
so klar und deutlich zu sprechen, damit der Gast
alles gut versteht.” Der Wunsch für die Zukunft:
„Wir hoffen, dass sich alle noch dran gewöhnen,
dass die heimische Gastronomie mehr geschätzt
wird und dass die Menschen viel Freude beim
Essen in ihrem Lieblingslokal haben werden.”
www.restaurant-herzig.at
Bild: Walter Luttenberger Photography
GASTRO 04/2020 | AUS DER BRANCHE |
14
Bilder: marcel drabits/labstelle
THOMAS HAHN, GESCHÄFTSFÜHRER
DER LABSTELLE WIEN, NIMMT EINE
WICHTIGE ERKENNTNIS AUS DER KRISE
MIT: MAN MUSS SEIN GASTRONOMI-
SCHES KONZEPT IMMER WIEDER NEU
DENKEN
Erdung in der Labstelle
INDIVIDUALITÄT, CHARAKTER & LIEBE IM FOKUS
„Wenn man aufgrund höherer Gewalt gezwungen
wird, sein florierendes Lokal nach sieben Jahren
auf unbestimmte Zeit zu schließen, wird einem
bewusst, wie vergänglich alles ist", erzählt Thomas
Hahn. Anstatt sich in Schockstarre zu begeben,
hat der Gastronom die Natur genossen und sich
mit der Zeit danach beschäftigt. Die coronabedingte
Pause wurde für die Entwicklung neuer
Gerichte und Konzepte genutzt, außerdem wurden
Geschenkboxen zum Take-Away angeboten.
NOCH NACHHALTIGER
Nachhaltigkeit ist in der Labstelle Wien seit Anbeginn
der erklärte Fokus, und so geht es auch weiter.
„Fleisch aus Massentierhaltung zu verwenden,
Gemüse aus fragwürdigem Anbau, was nur mit
unterbezahlten Erntehelfern zu schaffen ist, oder
unsere Gerichte mit Zutaten aus überfischten
Teilen des Ozeans zu servieren – dagegen haben
wir uns immer verwehrt", so Hahn. Doch Nachhaltigkeit
macht nicht bei der Auswahl der Lebensmittel
halt. Auch eine anständige Bezahlung
der Mitarbeiter mit der Forderung nach politischen
Rahmenbedingungen ist ihm wichtig.
ESSEN ALS SOZIALER AKT
Hahn rechnet damit, dass die lange Quarantäne -
zeit auch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten
gestärkt hat. „Die Labstelle Wien kommt diesem
Anspruch mit dem notwendigen Sicherheitsabstand
gerne nach. Essen gehen ist ja meist nicht
nur das Bedürfnis nach gutem Essen, sondern
auch nach guten Gesprächen und Austausch. Lokale
mit Individualität, Charakter und Liebe zum
Detail sind gefragt. Das ist die Labstelle Wien jetzt
und in Zukunft", ist Hahn überzeugt.
NEU: LABEBOX UND SHOP
Was sich während der coronabedingten Schließzeit
bewährt hat, sind Geschenkboxen mit regionalen
Köstlichkeiten zum Take-Away. Diese „Outdoor-
Labeboxen” soll es weiterhin nicht nur zu feierlichen
Anlässen, sondern auch für Picknick-Freunde
geben. Da gerade Take-Away-Angebote beliebt
sind, gibt es überdies im Eingangsbereich der Labstelle
einen kleinen Abholmarkt mit selbstgemachten
Speisen und bewährten Produkten der regionalen
Lieferanten.
NEUE ÖFFNUNGSZEIT, NEUE KARTE
Das beliebte, samstägige „Flying Frühstück" wird
nun auch sonntags angeboten. Darüber hinaus
hat sich Hahn zu einer Umstellung des Mittagsangebotes
entschieden: Generell wurde die Speisekarte
mit österreichischen Klassikern wie Knödel
mit Ei oder einem saftigen Brathendl erweitert.
Und anstelle eines täglich wechselnden Menüs
gibt es nun eine Karte für ein bis zwei Wochen.
„Da noch nicht abschätzbar ist, wie sich das
Gästeaufkommen entwickeln wird, ist so der Lebensmitteleinkauf
besser plan- und verwertbar”,
verrät der Inhaber. www.labstelle.at
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 15
Kleinod Prunkstück
MODEPUPPEN SORGEN
FÜR ABSTAND
Die Maßnahmen zur Eindämmung der CO-
VID-19-Verbreitung stellen die Gastronomie
vor große Herausforderungen. Doch der geforderte
Mindestabstand spornt Gastronomen
auch zu kreativen Lösungen an: Während vielerorts
Trennwände aus Holz, Plexiglas oder
Pflanzen eingesetzt werden, durften in der
Wiener Bar „Kleinod Prunkstück” dreißig gut
gekleidete Modepuppen an den Tischen sowie
im Bar-Bereich Platz nehmen und für den vorgeschriebenen
Mindestabstand sorgen. „Bei
den Bestellungen sind unsere neuen ‚Stammgäste‘
noch sehr zurückhaltend“, scherzt Barbetreiber
David Schober und ergänzt. „Gemeinsam
mit Philipp Maly und Atelier Mirow
möchten wir das Schöne mit dem Nützlichen
verbinden und Lust auf die aktuelle Frühjahrsund
Sommermode machen, die jetzt endlich
ausgeführt werden darf.“
www.kleinod-prunkstueck.wien
Dialog im Fokus
NEUE ANFORDERUNGEN
UND SMARTE LÖSUNGEN
AGM zählt seit Jahrzehnten zu den verlässlichsten
Partnern der heimischen Gastronomie und
Hotellerie. Stets standen der Dialog mit den
Kunden und das daraus resultierende Verständnis
im Vordergrund. Die Zeit des Lockdowns war für
die ganze Branche schwierig. Denn niemand hat
je damit gerechnet, dass es von einem Tag auf
den anderen zu einem totalen Stillstand kommen
könnte. In dieser Zeit war es besonders wichtig,
mit den Kunden im Gespräch zu bleiben, ein offenes
Ohr für ihre Ängste und Sorgen, vor allem
aber auch für die neuen Anforderungen zu haben.
Denn neben den innerbetrieblichen Heraus -
forderungen haben sich die Mitarbeiter von AGM
vom ersten Tag an auf die Zeit der Wiedereröffnung
konzentriert. Die Weichen wurden gestellt,
um beispielsweise auf die schwierige Planbarkeit
in der Abnahme, eventuelle Zahlungsengpässe
uvm. reagieren zu können. Denn nur wer geeignete
Lösungen anbietet, versteht, dass es gerade
in schwierigen Zeiten einen Partner braucht, auf
den man sich auch felsenfest verlassen kann.
AGM setzt somit auf Verlässlichkeit in Qualität
und Warenverfügbarkeit im Vollsortiment, alt -
bewährte und neue Aktionen, hilfreiche Services
und individuelle Lösungen.
www.agm.at
Neueröffnung der Gastrofamilie Grossauer-Widakovich
„VERSTEHEN KOMMT
VON VERSTÄNDNIS UND
DAS BRAUCHT ES FÜR
DEN WIEDERAUFBAU
MEHR DENN JE.“
Michael Kager-Foltin
Geschäftsführer C & C Abholgroßmärkte
Gesellschaft m.b.H.
GASTHAUS TSCHEPPE WIRD FISCHWIRT IM URMEER
MITTEN IN DER KRISE GEHT DIE GASTROFAMILIE GROSSAUER-WIDAKOVICH EINEN SCHRITT
NACH VORNE UND SETZT AUF ERWEITERUNG UND MITARBEITERUNTERSTÜTZUNG
Bild: ADEG Österreich Handels AG
Bild: Grossauer
Bilder: Niko Mautner Markhof
MODEPUPPEN SOLLEN AUF UNTERHALT -
SAME WEISE AUF DAS GEBOT DER STUNDE
AUFMERKSAM MACHEN: PHYSICAL
DISTANCING
Die Familie Grossauer-Widakovich übernimmt
das ehemalige Gasthaus Tscheppe an der Weinstraße
und eröffnet es Anfang August als „Fischwirt
im Urmeer“ mit regionalen Fisch-Spezialitäten.
Die Neuübernahme ergab sich nicht aus einem
Expansionsgedanken heraus – im Gegenteil.
„Vor der Krise hätte ich aufgrund unserer Lokaldichte
niemals daran gedacht, noch ein weiteres
Lokal aufzusperren“, so Christof Widakovich.
„Doch jetzt mussten wir umdenken. In unserem
Pool von rund 600 Mitarbeitern konnten wir bisher
aufgrund der behördlichen Minimierung der Sitzplätze
und der Veranstaltungen noch nicht alle
von der Kurzarbeit zurückholen. Doch unser Ziel
ist es, möglichst rasch wieder alle zu 100 Prozent
beschäftigen zu können. Daher war es für uns ein
logischer Schritt, gerade jetzt in der Krise zu expandieren
und neue Arbeitsplätze zu generieren.“
Vorerst will die Familie Grossauer das Lokal bis
Ende 2020 betreiben, bei gutem Erfolg soll es in
die Verlängerung gehen.
Für die Küchenlinie zeichnet Christof Widakovich
verantwortlich, als Gastgeber fungiert die gesamte
Familie Grossauer. „Das wird ein echtes Familienprojekt:
Wir werden uns jedes Wochenende abwechseln,
sodass immer jemand aus der Familie
vor Ort ist. Wir freuen uns schon alle sehr darauf
– auch Franz wird endlich wieder als Wirt auftreten“,
verrät Widakovich.
www.grossauer.co.at
15
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:10 Seite 16
DER ADLERHOF IST EIN GRÜNDER-
ZEIT-WOHNBLOCK, DER VON DER
SIEBENSTERNGASSE BIS ZUR
BURGGASSE REICHT UND ÜBER
EIN DURCHHAUS VERBUNDEN IST
Eine malerische Metamorphose
Der Charme berühmter Wirtshäuser und berüchtigter Beisl wird oft zerstört, wenn sie renoviert werden. Nicht so beim
Adlerhof. Manuel Köpf und Andreas Knünz haben das alte Wiener Wirtshaus im Adlerhof übernommen und im Februar
2020 nach umfangreichen Renovierungsarbeiten als Salon-Café und Brot-Beisl wieder eröffnet. Für die Errichtung dieses
einzigartigen Gastroprojektes zeichnet das versierte Duo Laura Karasinski und Gerd Zehetner verantwortlich.
GASTRO 04/2020 | ADLERHOF |
„Von Anfang an hat uns der Adlerhof in
seinen Bann gezogen“, erzählen die Betreiber
Manuel Köpf und Andreas Knünz.
„Sein verstaubter Charme, die vielen Geschichten,
die er erlebt hat – dieses Flair
wollten wir auf jeden Fall erhalten.“
Eine Retrospektive
Im Adlerhof – gelegen in einem Gründerzeit-Wohnblock,
der von der Siebensterngasse
bis zur Burggasse reicht und über ein
Durchhaus verbunden ist – fanden über
Jahrzehnte Leute aus dem Grätzl, Haus-
Bewohner, Studenten, Fußball-Begeisterte
und Raucher ein zweites Zuhause. Geduld
und Gelassenheit waren gefragt, wenn man
in den Genuss eines frisch gezapften
Schnaitl-Biers kommen wollte. Denn der
Wirt Stefan Giczi, der das Lokal Ende der
1970er Jahre in der Blütezeit der Wiener
Gasthauskultur übernommen hatte, ließ
sich nur selten aus der Ruhe bringen.
Das Essen war schmackhaft, bodenständig
und aufgrund der Herkunft des beliebten
Inhabers ungarisch angehaucht. In den
Adlerhof ging man nicht vorwiegend zum
Essen, vielmehr war es der eigenbrötlerische
Wirt, von den Gästen Herr Stefan genannt,
der sein Stammpublikum in einer stimmungsvollen
Atmosphäre in den Bann
zog.
In diesem Wiener Beisl schien die Zeit über
Jahre still zu stehen. Wer das Lokal betrat,
wurde sofort von einer Duftwolke aus
Rauch, Frittierfett und Bier eingehüllt. Die
unzählig verheizten Zigaretten hatten auf
den tapezierten Wänden ihre Spuren hinterlassen,
doch die Sammlung an gerahmten
Mannschaftspostern, Film- und Konzertplakaten
wuchs im Laufe Jahren so stark
an, dass die vergilbten Wände kaum noch
zu erkennen waren. Die hohen Fenster waren
zum Teil mit Vorhängen verhängt,
Resopal tische und rustikale Wirtshausstühle
trugen zur urigen Stimmung bei. Stapel
antiquarischer Zeitungen und Pokale bildeten
weitere, eigenwillige Dekorations -
elemente. Regelmäßig stattfindende Spielübertragungen
wurden zuerst auf einem
kleinen Röhrenfernseher und später auf einer
Leinwand gezeigt, und der Fußball-begeisterte
Herr Stefan schuf als leidenschaftlicher
Wirt und Geschichtenerzähler ein
besonderes Flair für legendäre Fußball-
Abende und illustre Stammtisch-Runden.
Zurück in die Zukunft …
Um das Flair und den Charme des sagenumwobenen
Beisls zu erhalten, holten Köpf
und Knünz für die Inneneinrichtung Atelier
Karasinski x Archiguards, in Kooperation
mit Artmüller Architekten an Bord.
„Wer den Adlerhof von früher kennt, der
weiß, dass es ein legendäres Café war“, erzählt
der Architekt Gerd Zehetner (Archiguards).
„Von Liebhabern des Adlerhofs
inspiriert haben wir versucht, diesen Ort
und diese Ikone, die es für viele war, einfach
zu konservieren und zu erhalten“, ergänzt
Laura Karasinski (Atelier Karasinski).
Und doch ist kein Stein auf dem anderen
geblieben. Als die Renovierungsarbeiten
begannen, wurde alles herausgerissen –
alles, worin sich Köpf und Knünz einst verliebt
hatten. „Auch die Stammgäste, die
16
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:11 Seite 17
Bilder: Atelier Karasinski
DIE ESSENZEN DES
JAHRHUNDERTWENDE-
WIENS WURDEN IM
ADLERHOF ZUM LEBEN
ERWECKT
MANUEL KÖPF
UND ANDREAS
KNÜNZ HABEN
BEREITS VOR
SIEBEN JAH-
REN IN WIEN
NEUBAU MIT
DEM WIRR
AUF DER
BURGGASSE 70
WURZELN
GESCHLAGEN.
EIN WEITERES
WIRR ERÖFF-
NETEN SIE
2016 AM
BRUNNEN-
MARKT. JETZT
SETZEN SIE
IHRE GASTRO-
GESCHICHTE
IN DER BURG-
GASSE 51 FORT
wir im Vorfeld befragt haben, haben uns
scheel angeschaut, weil sie dachten, wir zerstören
hier alles. Aber es musste alles raus,
da auch eine neue Hülle eingebaut wurde“,
räumt Zehetner ein. Es folgten unter anderem
eine neue Lüftungstechnik, nahezu die gesamte
Elektrik musste ausgetauscht werden,
und selbst die Küche bekam einen völlig neuen
Standort.
Die Seele vom Adlerhof
„Es wurde gerettet, was gerettet werden konnte.
Es wurde vor allem ergänzt und gesammelt“,
erzählt Zehetner. So wurde die Wandvertäfelung
abgebaut und ergänzt wieder aufgebaut.
Die vergilbte Tapete, die sich einst
hinter den Mannschaftsfotos versteckte, wurde
nach langer Recherche bei einem Tapeten -
händler, der sich auf das Sammeln von alten
Tapeten spezialisiert hat, ausfindig gemacht
und neu aufgetragen. Selbst die Wendeltreppe,
die ursprünglich in den Keller führte, wurde
einfach nach oben versetzt und schmückt
nun präsent ein neu gestaltetes Atrium. „Wir
haben bei allem, was wir hier vorgefunden
haben, überlegt, wie wir es behalten, wiederverwenden
und neu interpretieren können.
Das haben wir einerseits im Sinne der Nachhaltigkeit
und andererseits wegen des Respekts
vor dem Ort und dem Vorbesitzer gemacht,
der übrigens im Wechselzimmer gewohnt
und geschlafen hat“, erzählt Zehetner.
„Herr Stefan hatte hier sogar ein ausklappbares
Bett an der Wand“, ergänzt Karasinski.
Von der Recherche zur Historie der jahrhundertealten
Gastwirtschaft über die Neugestaltung
der verschiedenen Räumlichkeiten bis
zur Konzeptionierung der Speisekarte sollten
über eineinhalb Jahre vergehen. Heute ist
die Rauchwolke verschwunden, doch der anheimelnde
Charme und die besondere Atmosphäre
sind geblieben. „Das Lokal ist in viele
‚Wunderkammern’ aufgeteilt, die es zu entdecken
gilt“, erzählt Karasinski und lädt zu
einer Reise in vergangene Zeiten ein.
Nostalgie aus Tradition
„Im Adlerhof kann man alleine oder zu zweit
versumpern, Freunde treffen oder einfach
nur vorbeischauen, um frisches Brot zu holen",
sind sich die beiden Gastronomen einig. Zum
stundenlangen „Versumpern“ lädt die gemütliche
Einrichtung ein. Gegenstände aus längst
vergangenen Tagen findet man hier an allen
Ecken und Enden und sorgen bei den Gästen
für große Augen. Eine wundersame Reise zwischen
dem Hier und Jetzt zeichnet sich im
gesamten Einrichtungskonzept ab.
Raum für Raum eröffnet sich eine andere
Welt. Das Lokal gliedert sich auf rund 400
m2 in verschiedene Teile: die Greißlerei, die
abends zur Bar umfunktioniert wird, das Beisl,
das Atrium und der Salon.
Gleich nach der Eingangstüre befindet man
sich im ursprünglichsten Raum des Adlerhofs,
der einstigen Wirtsstube, wo es zum Schluss
nur noch Würstel, Bier und Fußball gab. Dieser
Teil ist nun einem Kaffeehaus mit Thonet-
Stühlen, originalen Tischgestellen von
Oswald Haerdtl und bequemen grünen Samt-
Bänken von Kohlmaier nachempfunden.
„Angefangen von den Tischlern, Tapezierern
bis hin zu einer Kooperation mit Thonet:
Wir haben versucht, möglichst regionale Anbieter
zusammenzutrommeln. Und sie haben
17
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:11 Seite 18
EIN WAHRER BLICK FANG
IST DAS ÜBER DACHTE
ATRIUM IM MITTLEREN
LOKAL-BEREICH
GANZ HINTEN LÄDT DER IN
GRÜN GEHALTENE SALON
ZUM GEMÜTLICHSEIN EIN
Bilder: Atelier Karasinski
GASTRO 04/2020 | ADLERHOF |
wirklich sensationelle Arbeit geleistet“, so
Karasinski. Bei der Gestaltung spielte auch
die Wiener Kaffeehauskultur eine gravierende
Rolle. „Wir haben traditionelle Unternehmen
dazu bewegt, Neuauflagen zu machen.“
Thonet fertigte beispielsweise eine
mit dem Adlerhof-Logo gebrandete, limitierte
Edition des original Thonet Kaffeehausstuhls
Nr. 218 an und lässt so den Charme
der Jahrhundertwende aufleben. Außerdem
wurden gemeinsam mit dem Traditionsunternehmen
Kohlmaier aus dem 7.
Bezirk die grünen Samt-Bänke entwickelt.
Das Farbkonzept zieht sich mit den „Otto-
Wagner-Farben“ Cremeweiß und Grün
durch alle Räumlichkeiten.
Der typische Wirtshaus-Charakter ist mit
der Holzvertäfelung an den Wänden erhalten
geblieben. Die Verkaufsschank, wo es
auch Brot und Gebäck zu kaufen gibt, ist
der „Budel“ des ehemaligen Beisls nachempfunden.
Nach wie vor sind die Neon-
Luster aus Herrn Stefans Zeiten ein origineller
Blickfang in den hohen und hellen
Räumlichkeiten.
Im hintersten Teil des Lokals zeigt sich der
Salon etwas dunkler im gemütlichen Wohn -
zimmerfeeling mit Holzboden und Teppich,
alten Holzbänken, samtigen Fauteuils sowie
Otto-Wagner-grünen Wänden, die mit einer
eklektischen Lampenauswahl und Spiegeln
bestückt sind. Darüber hinaus lädt die
einstige Telefonzelle als öffentliches Regal
zum Büchertausch ein, und eine Plakat -
wand dient als Kommunikations fläche für
Veranstaltungstipps.
Eine Reise um die Welt
Wo einst die Küche mit einem Kühlhaus
war, befindet sich jetzt ein ganz besonderes
Herzstück: Es ist ein begrüntes Atrium mit
einer Tageslichtdecke. „Inspiriert von der
Bauart des Adlerhofs und dem Innenhof
des Hauses wollten wir auch diesen Innenhof
mit ins Lokal bringen, damit wir – egal
zu welcher Jahreszeit und zu welchen Wetterbedingungen
– unter einem schönen
Dach sitzen können“, erklärt Karasinski.
Die installierte Lichtkonstruktion spielt alle
Stücke und vermag verschiedene Tages -
lichtsituationen, wie Sonnenaufgang,
Sonnen untergang sowie trübe und helle
Tage zu imitieren. „Ich glaube, wir wissen
alle, wie wichtig gutes Licht ist. Und Cuuluu
– House of Light hat hier großartige Arbeit
geleistet“, streut Karasinski ihren Partnern
Rosen. Außerdem wurde neben der bereits
erwähnten Wendeltreppe ein original Otto-
Wagner-Geländer integriert, das aus einem
baufälligen Haus gerettet wurde.
Eine regelrechte „Reise um die Welt“ erlaubt
auch die einzigartige Tapete im Atrium, die
in Zusammenarbeit mit der Verwaltungsakademie
des Bundes entstand. Dafür wurde
im Schloss Laudon das Wandfresko
(1770) von Johann Baptist Wenzel Bergl
digitalisiert und als Tapete reproduziert.
„Damit wollten wir authentische, in Vergessenheit
geratene Künstler in Erinnerung
bringen und zeigen, welche Kunstwerke
wir hier in Österreich haben“, erläutert
Karasinski.
Es ist angerichtet!
In den imposanten Räumlichkeiten bekommt
man sowohl traditionelle als auch
moderne Gerichte, die, auf weißen Tellern
mit Goldrand serviert, wie eingerahmt wirken.
Vor allem Frühstücksliebhaber kommen
täglich bis 16 Uhr voll auf ihre Kosten:
Klassiker, wie Schnittlauch-Brot, Ei im Glas
und Wiener Frühstück werden genauso angeboten
wie Eggs Benedict, French Toast
und Granola. Auch die Abendkarte bietet
sowohl bodenständiges Beisl-Essen als auch
modernes Soul-Food. Freunde der Wirtshausküche
haben wohl mit Wiener Schnitzel,
Rindsgulasch und Grammelknödeln
ihre Freude. Für Experimentierfreudige gibt
es etwa frittierten Pulpo mit geschmortem
Fenchel und Safran-Aioli, Buchweizen-
Risotto mit Shiitakepilzen oder Ziegenmilch-Pannacotta.
Außerdem werden in der Adlerhof-Greißlerei
täglich ab halb sieben in der Früh
frisch gebackenes Brot und Gebäck von
der Bäckerei Schmidl aus der Wachau und
Snacks angeboten. Zusätzlich sind auch
Milch, Butter und ausgewählte Spezialitäten
in einer „To go“-Vitrine erhältlich.
Abends verwandelt sich die Greißlerei in
eine Bar, wo sich Weine aus Österreich, Bier
von der Schleppe Brauerei und alkoholfreie
Gins mit DJs und Adlerhof-Fans den stimmungsvollen
Gastraum teilen.
Wia z’Haus
„Das kleine Beisl in unserer Straßen, da wo
das Leben noch lebenswert ist. Dort in dem
Beisl in unserer Straßen, da fragt dich keiner,
was du hast oder bist. Die Postkarten dort
an der Wand in der Ecke, das Foto vom
Fußballverein, das Stimmengewirr, die
Musik aus der Jukebox, all das ist ein Stück -
chen daheim“, hat Peter Alexander einst
gesungen. Und auch Nestroy soll einmal
gesagt haben: „Ich liebe die öffentlichen
Orte nicht; ich geh’ daher auch für gewöhnlich
immer nur in die Wirtshäuser, wo ich
zu Haus’ bin.“
Auch wenn die Räumlichkeiten vertraut
und zugleich imposant wirken, erfüllen
die beiden Wirte Manuel Köpf und Andreas
Knünz die Sehnsucht nach gutem Essen
und Trinken, nach Gemütlichkeit und Daheimsein.
„Jeder soll kommen, jeder soll
sich wohl fühlen, und jeder soll den Platz
finden, der ihm gefällt“, sind sie sich einig.
„Das ist ja kein Beisl, das ist ein Wohn -
zimmer mit Wirt“, würde womöglich der
Schriftsteller Gustav Ernst beim Betreten
des renovierten Adlerhofs sagen.
www.adlerhof.wien
GERD ZEHETNER UND LAURA KARASINSKI
BEWEISEN EIN GESPÜR FÜR MENSCHEN,
FARBEN UND GESCHICHTEN
Bild: Philipp Jelenska
18
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:11 Seite 19
MANUEL
KÖPF
UND
ANDREAS
KNÜNZ
HOFFEN
DAS
BESTE
FÜR DIE
ZUKUNFT
DER
GASTRO-
NOMIE
WIE EIN NEUBEGINN
Dass sie ihr Lokal so kurz nach der Eröffnung durch die
Corona-Krise bedingt wieder in einen Dornröschenschlaf
versetzen mussten, hat keiner der beiden Adlerhof-Betreiber
erwartet. Doch sie waren in der Zwangspause nicht untätig
und versuchen trotz der Umstände positiv zu denken.
Wie habt ihr die corona -
bedingte Schließzeit genutzt?
Wir haben die Schließzeit dazu
genutzt, um die vergangenen
Monate Revue passieren zu lassen.
Wir haben darüber reflektiert,
was gut gelaufen ist und
was wir noch verbessern können.
Wir haben die Speisekarte
überarbeitet und Kleinigkeiten
im Adlerhof fertig gestellt.
Außerdem haben wir noch ein
paar weitere Deko-Highlights
eingebaut und einen kleinen
Schanigarten kreiert.
Was bedeuten die aktuellen
Regelungen für eure
drei Betriebe?
Es ist schwer, zum derzeitigen
Standpunkt genaue Prognosen
abzugeben. Weniger Sitzplätze,
strenge Auflagen und vieles
mehr werden jedoch unsere
Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
ins Wanken bringen.
Aber wir denken mal positiv.
Im Grunde sehen wir es für unsere
Betriebe, den Adlerhof und
die beiden Wirr, wie einen Neubeginn.
Wie habt ihr euch auf den
„Restart” vorbereitet?
Auf die Wiedereröffnung konnten
wir Wirte uns leider nur
sehr kurzfristig vorbereiten, da
die entsprechenden Verordnungen
sehr spät bekannt gegeben
wurden. Wir haben im
Anschluss so schnell wie möglich
versucht, alle „Anordnungen"
umzusetzen.
Habt ihr Unterstützung
bekommen?
Unterstützung haben wir bis
dato lediglich mit € 1.000,-
vom ersten Härtefall-Fonds
bekommen. Beim zweiten
Mal waren es € 500,-, was bei
drei Lokalen in Wien nicht
wirklich ausreicht.
Was wünscht ihr euch für
die Zukunft?
Wir würden uns freuen, wenn
wir uns statt auf „Benimmregeln"
wieder auf unsere Gäste,
Gastgeberqualitäten und unser
Geschäft fokussieren könnten.
Wie ist die erste Phase der
Wiedereröffnung verlaufen?
Das Eröffnungswochenende
ist gut verlaufen, ist aber definitiv
noch ausbaufähig. Zumal
es auch aufgrund der
Richtlinien weniger Plätze gibt.
Man merkt auch, dass die Gäste
noch verhalten sind und
aufgrund einer großen Unsicherheit
noch nicht so ausgehen
wie früher. Bis auf einige
wenige haben sich alle an die
Vorschriften gehalten. Etwas
ungewohnt und für den Gast
unverständlich ist das Sprechen
mit der Maske.
Auch für unsere Mitarbeiter
ist die Maske eine große Herausforderung
– speziell in der
bevorstehenden warmen
Jahres zeit. Aber wir sind guter
Dinge und hoffen das Beste
für die Zukunft der Gastronomie.
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Skifahrerinnen
mit Kürbiskernöl
gemeinsam?
Die Besten kommen
aus der Steiermark
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19
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:11 Seite 20
Von der Wiese auf
den Teller
Der 4-Hauben-Koch Vitus Winkler, einer der innovativsten Vertreter der
alpinen Küche, zeigt in seinem neuen Kochbuch „Kräuterreich“, wie man
am Teller Bodenständigkeit mit Virtuosität verbindet. Im Gespräch mit
GASTRO Redakteurin Katharina Baumhakel zeigt er, wie reichhaltig die
Speisekammer der Natur ist.
„EI VOM GRÜNLEGER“:
CONFIERTES EIGELB MIT
ESSBARER EIERSCHALE,
SAURER SAHNE UND
VOGELMIERESCHAUM
GASTRO 04/2020 | KULINARIK | SOMMERKÜCHE
„Streifen Sie mit mir durch Dorf, Gärten,
Wiesen und Wälder, vorbei an Feldern,
Bächen, Fluss und See, über die Alm bis
zum Gipfel der Genüsse“, fordert der passionierte
Kräuter-Wanderer Vitus Winkler
die Leser seines neuen Kochbuchs „Kräuter -
reich: Geheimnisse der alpinen Küche“ auf.
Hinaus in die Natur!
Mit seinen gekräuterten Kochkünsten überzeugt
der 4-Hauben-Koch im Verwöhnhotel
Sonnhof in St. Veit im Pongau Feinschme -
cker aus aller Welt: In seiner Küche kommen
über hundert verschiedene Wild- und Gartenkräuter
zum Einsatz. Gesammelt und
gepflückt werden sie vom gesamten Sonnhof-Team
und von Vitus Winkler selbst.
„Ob im Wald oder auf der Alm – wer mit
offenen Augen durch die Region wandert,
stößt hier überall auf Lebensmittel. Mein
Team ist im ganzen Salzburger Land unterwegs,
um Kräuter zu sammeln, damit auch
unsere Gäste ihre große Vielfalt kennen lernen
können“, erzählt der Naturbursche.
„Da wir unser Restaurant nur abends geöffnet
haben, kann ich mir den Tag natürlich
besser einteilen. Je nach Wetterlage gehe
ich meistens nachmittags in meiner Pause
auf Kräutersuche – entweder zu Fuß oder
mit dem Rad.“ Das Argument, dass das Kräutersammeln
viel Zeit erfordere, lässt Vitus
nicht gelten. Gerade im stressigen Küchen -
alltag sei eine derartige Entdeckungsreise
in der Natur von unschätzbarem Wert.
Außerdem schafft es Vitus Winkler geschickt,
Arbeit und Vergnügen zu verbinden: So
geht er regelmäßig mit seinen Hotelgästen
auf Kräuterwanderungen und schärft dabei
das Bewusstsein für die kostbaren Schätze
der Natur. Den umfangreichen Erfahrungsschatz
rund um das Kräuterreich hat er sich
größtenteils durch unzählige Experimente
in der Küche sowie durch Lektüre von Fachliteratur,
ausführliche Recherchen im Internet
sowie durch kundige Kochkollegen und
Gäste angeeignet. „Wer suchet, der findet!
– Nicht nur im Internet, auch im Wald“,
meint Vitus mit einem Augenzwinkern.
20
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 21
Bilder: Matthaes Verlag / Mario Stockhausen
„FRÜHLINGSWIESE”: LACHSFORELLE MIT
GELBER RÜBE, GRÜNEM NUDELTEIG UND
GÄNSEBLÜMCHEN
„SPARGELERNTE“ MIT SOUS-VIDE GEGAR-
TEM KALBS TAFELSPITZ, GRÜNEM SPARGEL,
BROTERDE UND HUFLATTICHSCHAUM
„SÜSSES AUS WALD UND WIESE“: SAUER-
KLEETARTE MIT BAISER, HEUJOGHURT -
SORBET UND KNUSPERWIESE
Wenn die Natur zur Kultur wird
In der europäischen Küchentradition werden
seit Jahrhunderten nicht nur Kräuter, sondern
auch Wurzeln, Rinden, Blätter, Blüten, Früchte
und Samen der Region sowohl als Würz-, als
auch als Heilmittel verwendet. Und auch
wenn die Begriffe „regional und saisonal“
im gastronomischen Kontext geradezu inflationär
verwendet werden und „wilde Genüsse“
sehr gut in die Gastronomie-Konzepte
der viel beschworenen alpinen Küche passen,
kann man diese in ihrer Vielfalt nur selten
in den Küchen entdecken. Zu Unrecht, denn
Zutaten, wie Brennnesseln, Huflattich, Fichtentriebe,
Mädesüß, Waldmeister oder Dost
eröffnen in Speisen und Getränken eine reizvolle
Aromenwelt, wie Vitus Winkler in seinen
Kompositionen beweist. „Wir haben dieses
Wissen fast vergessen“, bedauert Winkler.
„Gott sei Dank gibt es den Verein zur Erhaltung
der Traditionellen Europäischen Heilkunde
in Unken, wo dieses Wissen gelehrt
und weitergegeben wird.“
In der gehobenen Gastronomie Österreichs
beobachtet er allmählich ein Umdenken;
durch Impulse aus der Spitzengastronomie
scheint sich das Blatt allmählich zu wenden:
„Wir arbeiten gemeinsam daran, die alten,
vergessenen Lebensmittel und Rezepte wieder
aufleben zu lassen. Und das Wichtigste dabei
ist: die Tradition und die Natur zur Kultur
zu machen.“
Regionalität ist für den 37-jährigen Koch
kein Modewort, sondern eine Maxime. Bewusst
spricht er immer wieder von „Lebensmitteln“
und nicht von „Produkten“, denn
es veranschauliche viel besser, worum es geht:
um Mittel zum Leben. Und dafür möchte er
nicht nur seine Gäste, sondern auch seine
Mitarbeiter sensibilisieren. „Alles, was man
isst, hat eine Auswirkung auf den gesamten
Körper“, betont Vitus Winkler in diesem Zusammenhang.
Elixiere für eine moderne Küche
Gerade wilde Genüsse gehören für ihn zu
den wichtigsten Lebensmitteln. „Durch gewisse
Wildkräuter können wir heilende Wirkungen
in unserem Körper erzielen. Und um
das geht es doch eigentlich in unserer Ernährung:
Gesund zu werden und gesund zu bleiben.
Die Natur gibt uns schon vor, was wir
brauchen und wollen“, ist Vitus Winkler
überzeugt. „Alleine die Bachkresse im Frühling
und der Bärlauch aus unseren Wäldern
sind nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern
trägt zur Frühlings-Kur bei und tut unserem
Körper verdammt gut.“
Sein aktuelles Kochbuch ist ein wahrer Fundus
für experimentierfreudige und naturverbundene
Köche. „Kräuterreich“ ist wie eine
Bergwanderung in acht Etappen aufgebaut:
Mit jedem Kapitel geht es höher hinaus, werden
neue Gebiete und deren Schätze erkundet.
So startet die Reise in Vitus Winklers Heimatdorf,
wo er „Ei vom Grünleger“, ein confiertes
Eigelb mit essbarer Eierschale, saurer
Sahne und Vogelmiereschaum auftischt. Weiter
geht es zum Feld, wo eine ganze „Spargel -
ernte“ mit Sous-vide gegartem Kalbstafelspitz,
grünem Spargel, Broterde und Huflattichschaum
kredenzt wird. Die Flüsse und Seen
bieten die Grundlage für „Morgentau“, einem
„Ob im Wald oder auf der Alm – wer mit
offenen Augen durch die Region wandert,
stößt hier überall auf Lebensmittel
oder besser: auf Mittel zum Leben.“
Vitus Winkler
gebratenen Saibling mit weißem Spargel,
Fichtentrieben, eingelegtem Rhabarber und
Frauenmantel. Wald und Wiese bringen die
Inspiration zu „Waldrand“, Schlutzkrapfen
mit Brennnesselfüllung, Pilzschaum und
Heufrischkäse. An der Baumgrenze stößt
man auf „Holzfäller“, eine Haselnusstarte
mit Zirben-Panna-Cotta, Waldmeister- und
Preiselbeeren-Variationen. Auf der Alm gibt
es eine Stärkung mit einem Tomahawk-Steak
vom Pongauer Almochsen mit Wacholder-
Wildkräuterbutter und Rosmarin-Focaccia.
Und schließlich erreicht man mit „Bock auf
Schnee“, einem Ossobuco vom Gamsbock
mit Petersilienwurzel, Molkeschaum, eingelegten
Vogelbeeren, Eisenkraut und Käsebruch
den Gipfel der Genüsse. Bei jedem Gericht
steht ein bestimmtes Kraut im Fokus,
das hinsichtlich seiner Herkunft und Wirkung
näher beschrieben wird.
Ausprobieren, ausprobieren
und wieder ausprobieren
Bei Fichtenwipferln und Sauerklee gerät Vitus
Winkler ins Schwärmen: „Das sind die Zitronen
der Alpen. Ich liebe es, diese zwei Waldboten
in meine Gerichte einzubauen. Eingelegt
oder zu Honig verarbeitet, sind sie immer
ein Hochgenuss!“ Da er sich bereits seit vielen
Jahren mit dem Pflanzenreichtum der Natur
und dessen Einsatz in der Küche beschäftigt,
hat er auch wertvolle Ratschläge für angehende
Kräutersammler parat: „Wichtig ist,
morgens oder abends zu sammeln, wenn die
Kräuter nicht in der direkten Sonne stehen.“
Kehrt man nach den Streifzügen durch Wald
und Wiese mit reicher Ernte in die Küche zurück,
sind einige Dinge zu beachten: „Im
Ideal fall sollte man die Kräuter für fünf Minuten
in kaltes Wasser geben und anschließend
säubern. Sie halten am besten, wenn
man sie im Kühlschrank in Boxen aufbewahrt,
deren Boden mit einem befeuchteten
Küchenkrepp bedeckt ist. Wichtig dabei ist,
dass die Kräuter nicht nass sind, sondern vorher
abtropfen konnten. So halten diese mindestens
eine Woche im Kühlschrank.“ Für
eine raffinierte und doch unkomplizierte
Kräuter-Küche empfiehlt Vitus Winkler zum
Abschluss: „Einfach kreativ sein und ausprobieren.
Es ist wichtig, alles auszubalancieren.
Die Kombination aus Fettem mit Säure und
Bitterstoffen oder Süßem mit Kräutersalzen
bringt immer wieder Frische ins Gericht. Man
kann sich auch nur einzelne Komponenten
meiner Gerichte anschauen und daraus dann
ein neues Gericht zu machen. Zum Beispiel
ist das Rezept ‚Maishuhn mit Mais und Zitronenverbene’
eine tolle Kombination, woraus
man ganz schnell und einfach auch einen
Ceasar Salad machen kann.“
Was sonst noch bei der Verarbeitung von
Schätzen aus dem Kräuterreich wichtig ist,
beantwortet Vitus Winkler ausführlich in
dem gleichnamigen Buch.
Matthaes Verlag,
240 Seiten, 51,30
Euro
Mit zahlreichen
Bildern von Mario
Stockhausen
Weitere Infos:
www.matthaes.de
21
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 22
In der Sauce liegt die Kraft
In Kombination mit einer perfekten Sauce Hollandaise werden herkömmliche Gemüse-, Fleisch- und Fisch-Gerichte zu
einer einzigartigen Gaumenfreude. Ab wechslungsreiche Variationen des beliebten Saucenklassikers sorgen für über -
raschende Geschmacksprofile. Die Lukull-Produkte von Unilever Food Solutions liefern dafür eine ideale Basis.
GASTRO 04/2020 | KULINARIK | SOMMERKÜCHE
Bilder: Unilever Food Solutions
Dieses Jahr führte Unilever Food Solutions
einen kompletten Relaunch der Lukull-Produkte
durch.
Vertraute Rezeptur – neues Design
„Unser Ziel ist es, Lukull auch in Zukunft
als starke Marke für Köche und Gastronomen
zu positionieren. Dafür ist es nötig,
sich optisch stetig weiterzuentwickeln und
dem Geschmack der Kunden anzupassen“,
erklärt Helger Reitsma, Marketing Director
DACH bei Unilever Food Solutions. „Ganz
nach dem Motto ‚Vertraute Rezeptur – neues
Design‘ präsentieren wir uns ab sofort
in einem noch cleaneren Look. Das bewährte
Rezept und der typische Hollandaise-Geschmack
bleiben natürlich erhalten.“
POCHIERTES EI MIT SAUCE
BEARNAISE
Ganzjahres-Allroundtalent
Lukull-Produkte wie die Sauce Hollandaise
sind jederzeit für das À-la-carte-Geschäft
einsetzbar, formstabil in der kalten oder
warmen Küche und vielseitig abwandelbar.
„Das erspart Köchen Zeit und bietet ihnen
die Möglichkeit, sich auf das Wesentliche
zu konzentrieren: ihre Kreativität auszuleben
und frisch und abwechslungsreich zu
kochen. Sie haben ein unkompliziertes Produkt
an der Hand, das ihnen viel Raum
für eigene Ideen lässt“, erklärt Reitsma.
Die Saucen gerinnen nicht, halten auf dem
Gargut und sind vielfältig nutzbar. Sie eignen
sich zum Überbacken oder Nappieren
diverser Gemüsesorten, für Gratins oder
ganz klassisch als Beilage zum Spargel.
Eine Sauce, viele Spielarten
Die Sauce Hollandaise ergänzt nicht nur
im Frühjahr traditionelle Spargelgerichte,
sondern bietet auch abseits der Spargelzeit
eine ideale Basis für einfallsreiche Ableitungen
für Gerichte mit Gemüse, Eiern, Fleisch
Fisch und Meeresfrüchten.
Ob mit Chorizo, Sardellen, Kapern und Zitrone,
Blutorangensaft, Passe Pierre-Algen,
Kaffeeöl, Wakame-Algensalat, Demi Glace,
Flußkrebsschwänzen und Zitrus Vinaigrette
oder auch mit Lauch und Kren verfeinert –
mit kreativen Saucen-Interpretationen überrascht
man Gäste immer wieder aufs Neue.
Weitere Informationen, Rezepte und Inspirationen
auf
www.unileverfoodsolutions.at
22
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 23
GEBRATENES FISCHFILET MIT SPARGEL
AUF KERNÖLHOLLANDAISE
Bild: Stefan Kristoferitsch
SO VIELSEITIG EINSETZBAR IST DAS STEIRISCHE KÜRBISKERNÖL:
DER SPITZENKOCH LORENZ KUMPUSCH (GAUMENGUT) HAT FÜR
DIE GEMEINSCHAFT STEIRISCHES KÜRBISKERNÖL G.G.A. DIESES
AUSSERGEWÖHNLICHE GERICHT MIT KERNÖL-HOLLANDAISE
KREIERT (SIEHE REZEPT)
Bild: Melbinger
AUCH DER STEIRISCHE SPITZENKOCH HANS PETER FINK HAT SICH
EINE TOLLE KOMBINATION ÜBERLEGT: SOLO-SPARGEL MIT
KÜRBIS KERNÖLSCHAUM
Zutaten für 4 Personen
8 Fischfiletstücke à 100 g, Zitronensalz, Öl zum Braten, 24 Stück Spargel (weiß
und grün), Butter, Salz
Kernölhollandaise: 100 g Butter, 4 EL Steirisches Kürbiskernöl g.g.A., 2 bis
4 EL Spargelfond, 2 Eidotter, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Estragon
Blanchierte Radieschen: 16 Radieschen, geviertelt und kurz in Salzwasser
blanchiert, 50 ml Rohnensaftreduktion aus 200 ml Rohnensaft, 1 TL Butter,
Radieschengrün zum Garnieren
Zubereitung: Fischfilet beidseitig mit Zitronensalz würzen und bei mäßiger
Hitze auf der Hautseite langsam braten. Spargel schälen und in Salzwasser
ca. drei Minuten kochen. Halbierten Spargel in einer Pfanne mit Butter glacieren
und salzen. Für die Kernölhollandaise Butter schmelzen und auf ca. 40 °C erwärmen.
Eidotter, Spargelfond, Salz und Zitronensaft über Dampf sehr
schaumig schlagen. Warme Butter und Kernöl unter ständigem Rühren
langsam einfließen lassen, zu einer sämigen, dicklichen Sauce schlagen, mit
Pfeffer und Estragon abschmecken. Die Konsistenz kann durch die Zugabe
von flüssiger Butter oder Fond korrigiert werden.
Die blanchierten Radieschen in der Rohnensaftreduktion erwärmen und zum
Schluss Butter für den Glanz beimengen.
Beim Anrichten den Fisch in die Mitte des Tellers setzen, Spargel rundherum
legen, mit der Hollandaise und den Radieschen vollenden. Nach Belieben mit
frischen Kräutern, Sprossen und Radieschenblättern garnieren.
Rezepte und Inspirationen mit dem Steirischen Kürbiskernöl g.g.A auf
www.steirisches-kuerbiskernoel.eu
Damit lockst
du deine Gäste!
Ob vegetarisch, vegan oder im Original:
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Burger und Co. mit den passenden Top Marken
wie Hellmann’s oder The Vegetarian Butcher.
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Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 24
Von Profis für Profis
Cult Beef bedeutet nicht nur eine Innovation für die Gastronomie, sondern auch für die heimische
Landwirtschaft und Umwelt. Denn die strategischen Zielsetzungen der Rinderbörse bei der Schaffung
des Qualitätsprogrammes sind klar definiert.
Etablierung eines österreichischen
Spitzenproduktes für die Gastronomie,
das ganzjährig in den unterschiedlichsten
Teilstücken und in
gleich hoher Qualität verfügbar ist.
Reduktion der Importe, die nicht nur
die Handelsbilanz und die Bauernschaft,
sondern letztendlich auch die
CO2-Bilanz belasten.
Stärkung der heimischen Landwirtschaft
durch Unterstützung bei der Produktion
besonders hochwertiger Fleischqualitäten.
Dadurch werden höhere Erlöse, Nachhaltigkeit
und Wettbewerbsfähigkeit gesichert,
aber auch die Erhaltung wertvoller Kulturlandschaften
für den Tourismus und spätere
Generationen.
GASTRO 04/2020 | KULINARIK | SOMMERKÜCHE
Bilder: ARGE Rind eGen, auf der Gugl 3, 4021 Linz
NEUER
WEBAUFTRITT
Cult Beef hat es sich zur Aufgabe
gemacht, heimische Rindfleisch-Topqualität
für Gastronomie und Konsumenten
anzubieten. Das Design der neu
gestalteten Website www.cultbeef.at
orientiert sich dabei an der hochwertigen
Qualität der Produkte und
wird durch zahlreiche Rezeptideen
ergänzt.
=
SOMMERROLLEN VOM HÜFTSTEAK
Zutaten für 20 bis 30 Stück: 1 kg Hüftsteak von der AMA-Gütesiegel
Kalbin, 2 Selleriestangen, 2 Karotten, 2 gelbe Rüben, 1 Salatgurke, 4 Knoblauchzehen,
2 frische Chilis, 1 kleiner Bund Schnittlauch, 50 g Walnüsse,
4 Cocktailtomaten, 200 ml Sojasauce-Zitronensaft-Olivenöl-Mischung (statt
Sojasauce passt auch Wiener-Würze), 1 Zitrone, Salz, Pfeffer, Olivenöl, Deko-
Kräuter
Zubereitung: Das Rindfleisch, kräftig salzen, rundum scharf anbraten und
im Backrohr bei etwa 120 °C bis zur Kerntemperatur von 53 °C garen. Sellerie,
gelbe Rüben, Karotten und Gurke in feine Streifen schneiden.
Tomaten entkernen, in kleine Würfel schneiden, mit feingehacktem Knoblauch,
Chili und der Sojasauce-Zitronensaft-Olivenöl-Mischung marinieren. Das abgekühlte
Fleisch in längliche Streifen schneiden, das Gemüse mischen, auf
das Fleisch legen, mit der Marinade beträufeln, straff einrollen und aufspießen.
Rolle salzen, pfeffern und mit den gehackten Nüssen dekorativ anrichten.
Tipp: Babykartofferl mit Sauerrahm und Alpenkaviar dazu servieren.
Weitere Rezepte und Inspirationen unter www.cultbeef.at
24
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 25
DRUCK INJIZIERTES
HENDL MIT
MAISPÜREE
Bilder: iSi GmbH / Volker Debus
MIT DEM ISI-SYSTEM GELINGT DIE ZUBEREITUNG KÖSTLICHER MARI-
NADEN, NATÜRLICHER AROMA-ÖLE UND DIPS IM HANDUMDREHEN
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Saftige Steaks mit aromatischen Marinaden und köstlichen Saucen gelingen
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Infusion Technik sind jetzt selbstgemachte Marinaden und Aromaöle
in kurzer Zeit zubereitet und einsetzbar, wann immer man sie braucht.
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ganz nach persönlichem Geschmack mit Aromen versetzen sowie Fleisch,
Fisch, Gemüse oder Obst druckmarinieren. Das Druckinjizieren verleiht
dabei sogar besonders großen Fleischspezialitäten wie dem Brisket,
Pulled Pork, aber auch Burgern ein einzigartiges Aroma.
DIP IT!
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perfekt abgestimmten iSi Professional Chargers und Accessoires eine
flexible Anwendung sowie eine ideale Aufbewahrung, die im gekühlten,
geschlossenen System eine Haltbarkeit der Saucen bis zu zehn Tagen
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K ALBIN
TEILSTÜCK:
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Alters- und Gewichtsgrenzen sorgen für zarte, saftige
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DIE MARINADE WIRD MIT DER ISI NADELTÜLLE DIREKT IN DAS
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GLEICHMÄSSIGE VERTEILUNG ERZIELT, WOMIT DAS FLEISCH IM NU
DAS FRISCHE, GESCHMACKVOLLE AROMA DER ZUTATEN ERHÄLT
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Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 26
„WIRTE-PAKET“ – STEUERLICHE MASSNAHMEN
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WIRTSCHAFTSPRÜFER/
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Bild: LBG/Weinwurm
GASTRO 04/2020 | SERVICE | STEUER-TIPP UND BUCH-EMPFEHLUNGEN
26
Die Corona-Krise hat den Gastronomiebereich
hart getroffen. Die Bundesregierung
hat nun ein „Wirte-Paket“ vorgestellt,
das Erleichterungen bringen soll
und folgende Eckpunkte enthält:
• Die Umsatzsteuer auf offen abgegebene,
nichtalkoholische Getränke soll
zeitbefristet vom 1.7.2020 bis 31.12.2020
von 20 % auf 10 % gesenkt werden. Unter
„offen abgegeben“ sollen jene Getränke
zu verstehen sein, die typischerweise
vom Gastronomen oder auch vom
Kunden im Zuge des Erwerbs unmittelbar
geöffnet werden (z.B. auch am Würstelstand
oder in Kantinen; nicht jedoch
Supermärkte, Abhol- und Lieferservice
sowie Getränkeautomaten). Für die landwirtschaftliche
Gastronomie (z.B. Almausschank,
Buschenschank) soll die Zusatzsteuer
zeitbefristet entfallen. Für alkoholische
Getränke bleibt der Umsatzsteuersatz
unverändert bei 20 %.
• Die Jahresumsatz-Höchstgrenze, bis
zu der die „Gastgewerbepauschalierung“
in Anspruch genommen werden
darf, soll ab dem Veranlagungsjahr 2020
für Gasthäuser mit Sitzmöglichkeit, die
keine doppelte Buchführung (freiwillig
oder verpflichtend) führen, von EUR
255.000 auf EUR 400.000 ausgeweitet
werden.
Unverändert sind die tatsächlich erzielten
Betriebseinnahmen einzeln aufzuzeichnen.
Die steuerlich abzugsfähigen Betriebsausgaben
können auf Antrag mit
einer dreigliedrigen, modularen Pauschale
vom tatsächlich erzielten IST-Umsatz
steuerlich angesetzt werden. Das Grundpauschale
wird zeitbefristet bis zum
31.12.2020 von 10 % auf 15 % erhöht.
Zusätzlich zum Grundpauschale dürfen
voraussichtlich wie bisher gesondert genannte
und einzeln nachgewiesene Betriebsausgaben
(z.B. Waren, Rohstoffe,
Zutaten, Löhne, Lohnnebenkosten, SVS-
Beiträge, Ausgaben für betriebliche Ausund
Fortbildung von Arbeitnehmern,
Abschreibung für Investitionen, Instandhaltung/-setzung,
Miete, Pacht, Finanzierungsaufwendungen)
steuerlich abgesetzt
werden. Das Mobilitätspauschale
(betriebliche KFZ-Kosten, Nutzung öffentlicher
Verkehrsmittel, Taxi, betrieblich
bedingte Reisespesen etc.) wird zeitlich
unbefristet von bisher 2 % ab 2020
für Gasthäuser in Gemeinden mit nicht
mehr als 10.000 Einwohnern auf 4 %
und in Gemeinden mit nicht mehr als
5.000 Einwohnern auf 6 % erhöht. Das
Energie-/Raumpauschale bleibt unverändert
mit 8 % vom tatsächlich erzielten
Umsatz.
• Die zu Recht schon bisher heftig kritisierte,
verwaltungsintensive und wenig
ergiebige Schaumweinsteuer soll mit 1.
Juli 2020 nun endlich abgeschafft werden.
• Gutscheine für Mahlzeiten, die Arbeitgeber
ihren Arbeitnehmern freiwillig
zur Verfügung stellen, sind bis zu einem
Wert von 4,40 EUR (ab 1.7.2020:
EUR 8) pro Arbeitstag steuerfrei, wenn
die Gutscheine nur am Arbeitsplatz oder
in einer Gaststätte zur dortigen Konsumation
eingelöst werden können. Können
die Gutscheine auch zur Bezahlung
von Lebensmitteln verwendet werden,
die nicht sofort konsumiert werden müssen,
so ist nur der Betrag von 1,10 EUR
(ab 1.7.2020: EUR 2) pro Arbeitstag steuerfrei.
Bisher galt die Abgabenfreiheit
auch für Sozialversicherungsbeiträge und
die Lohnnebenkosten (Kommunalsteuer,
DB, DZ). Es bleibt zu hoffen, dass dies
auch für die erhöhten Werte gilt.
• Die Absetzbarkeit von Geschäftsessen
soll, zeitbefristet vom 1.7.2020 bis
31.12.2020, von 50 % auf 75 % ausgeweitet
werden. Und zwar betrifft dies
wie bisher werbewirksame Bewirtungsaufwendungen,
bei denen die Repräsentationskomponente
untergeordnet ist
und die überwiegend betrieblich veranlasst
sind.
Empfehlung: Abhängig von der im Einzelfall
aktuellen und mittelfristig erwarteten
wirtschaftlichen Situation kann es
Sinn machen, einen Rechtsformwechsel,
beispielsweise in eine GmbH & Co KG,
ein Einzelunternehmen oder eine
schlichte KG – oder umgekehrt in eine
GmbH – zu überlegen. Allenfalls je nach
Geschäftsverlauf auch eine Gastgewerbepauschalierung
zu beantragen bzw.
darauf zu verzichten – dies ist dann 3
Jahre beizubehalten. Jedenfalls sind das
Registrierkassen- oder Fakturiersystem
bzw. das laufende Finanz- und Rechnungswesen
anzupassen. Die Gesetzwerdung
sowie die Verlautbarung von Verordnungen
und Richtlinien bleiben abzuwarten.
LBG Österreich GmbH Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung
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Herausgeber: Reinhard Fucht
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20.155
Gesamtjahr
2019
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 27
EDEL
Wer glaubt, Käse sei einfach nur Käse, der wird
von Volker Waltmann schnell eines Besseren belehrt.
In seinem Buch „Affinieren“ gibt er zusammen
mit Christine Schneider Einblicke in die Kunst
der Käse-Veredelung: Ziegen-, Schafs- und Kuhmilchkäse
in Cidre gewaschen, in Calvados getränkt,
mit Rosenblüten ummantelt oder auf Stroh
gereift – durch die vielen Möglichkeiten des Affinierens
erreicht Käse erst seinen Genuss höhepunkt.
Käseliebhabern zeigt dieses Buch die Entstehung
von affiniertem Käse und erklärt Techniken und
Tricks, wie Käse veredelt, gelagert, gepflegt, kombiniert
und in feine Gerichte verarbeitet werden
kann. Neben einer Vielzahl von Veredelungs -
rezepten behandeln die Autoren auch das
„Pairing“. Dieser Aufgabe ist unter dem Motto
„Wen kann ich ruhigen Gewissens mit meinem
Käse verheiraten?“ ein komplettes Kapitel gewidmet,
in dem die Eigenschaften von verschiedenen
Getränken, Broten und Früchten in Verbindung
zu affiniertem Käse gestellt werden.
Verlag Eugen Ulmer, 192 Seiten, 30,80 Euro
MALERISCH
Mit ihrem ersten, auf Englisch erschienenen Kochbuch
„Sun and Rain“ veröffentlicht die slowenische
Spitzen köchin Ana Roš eine ganz persönliche
Kochmonographie und erzählt darin auch die ungewöhnliche
Geschichte ihres Lebens. Denn Ana
Roš war zunächst Spitzensportlerin, ließ sich dann
zur Diplomatin ausbilden – und landete schließlich
im Restaurant ihrer Schwiegereltern im slowenischen
Soča-Tal, wo sie ihre eigene Küchenlinie
mit regionalen Produkten, von Fleisch über Käse
bis zu Wildkräutern, entwickelt hat. Heute gilt sie
als eine der besten Köchinnen der Welt und hat
der slowenischen Küche zur globalen Bekanntheit
verholfen.
Anhand von Essays, Erinnerungen, Rezepten sowie
zahlreichen, ästhetischen Bildern gibt Ana Roš
persönliche Einblicke, erzählt von der malerischen
Landschaft, die sie zu ihren Menüs inspiriert, von
den regionalen Zutaten, die sie verwendet, und
von der Entwicklung ihrer raffinierten Gerichte
im Hiša Franko.
Phaidon Verlag, 225 Seiten, 49,95 Euro
REISELUSTIG
Die Geschichte, die demografischen, geologischen,
klimatischen, manchmal auch religiösen oder politischen
Bedingungen sind mitunter jene Faktoren,
die erklären, warum Gerichte einer Region so
schmecken, wie sie schmecken. Im dritten Teil
von „Der Geschmack Europas“ widmet sich Lojze
Wieser diesmal unter anderem dem elsässischen
Feuertopf, dem Münsterkäse und der Kulinarik
der Schnecken, er lernt Walisisch und findet die
Süße des Lebens mit der Älpler-Schoki im Bregenzerwald.
Darüber hinaus geht die kulinarische
Reise nach Mähren, Montenegro, ins westliche
Friaul, nach Alentejo, Westirland, Korsika und
Oberschlesien, wo sich alles um die Menschen
und Länder, um Rohstoffe und nicht zuletzt um
deren Zubereitung dreht. Wie bereits in den beiden
ersten Bänden beinhaltet das Buch nicht ausschließlich
Rezepte, sondern erzählt von regionalen
Geschichten und Traditionen. „Das Journal mit
Rezepten“ will schließlich die jeweilige Kultur über
das Essen und über die Kochtöpfe erklären.
Wieser Verlag, 300 Seiten, 30,– Euro
Matthaes Verlag,
240 Seiten, 82,20 Euro
NATÜRLICH INTUITIV
„‚Wilder Wald’ ist ein Plädoyer für mehr Bauchgefühl in der
Küche, abseits der altbekannten Pfade“, schreibt Max Witzigmann
im Vorwort zum Buch, in dem die beiden Köche Heiko
Antoniewicz und Ludwig Maurer einen Fokus auf die Wiederentdeckung
eines kulinarischen Lebensgefühls namens Intuition
legen.
In dem Buch „Wilder Wald“ zeigen die zwei kreativen Köpfe,
was Wald, Wiese, Bach und See zu bieten haben. Dabei entstehen
nach den Kategorien Wasser, Erde, Luft und Feuer ganz
besondere Gerichte, wie zum Beispiel rohe Karpfentranche auf
Moos – mit Wacholder parfümiert, Schnepfe mit Liebstöcklcreme
und Spitzkohl, Morcheln mit Zander und Hornkraut oder geschmortes
Rehblöckchen mit Maronicreme und Johannisbeere
oder Runkelrübe, Vogelmiere und Sauerrahm.
Neben außergewöhnlichen Gerichten erfährt der Leser viel zu
einzelnen Kochtechniken und warum die Schätze der Natur für
die Autoren so wichtig sind. Stimmungsvolle Bilder von Volker
Debus machen Lust, die Gerichte gleich selbst nachzukochen.
EIN GERICHT AUS DEM WASSER: FLUSS-
KREBSE MIT HASELNUSSMILCH, HASELNUSS-
CREME, STEINPILZEN UND ZAUNER-ERBSE
27
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 28
Absturz oder Aufstieg?
Kaum eine andere Branche ist von den Corona-Maßnahmen so heftig und
so langfristig betroffen wie der Tourismus und mit ihm die Gastronomie und
Hotellerie. Doch was bedeutet das langfristig? Ist der erzwungene Shutdown
für manche Betriebe der Anfang vom Ende, oder ergeben sich aufgrund der
verordneten Maßnahmen womöglich neue Chancen?
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | HOTELS IM AUFSPERRMODUS
Fachleute sprechen von bis zu 4,2 Milliarden
Euro Verlust für die Hotellerie im Corona-Jahr.
Viele sperrten trotz Erlaubnis
Ende Mai gar nicht erst auf, weil der Kosten-Nutzen
Faktor nicht gegeben ist. Besonders
die heimische Stadthotellerie ist
stark betroffen, aber auch überall anders
geht die Skepsis um. Eine Studie der Prodinger
Tourismusberatung, die im Auftrag
der Wirtschaftskammer erstellt wurde,
kommt zu dem Schluss, dass es nicht alle
schaffen werden (Prognosen sprechen dabei
von einem Drittel der Wirte und Hoteliers),
und 85 Prozent der Betriebe dürften heuer
in die Verlustzone rutschen, so Thomas
Reisenzahn von Prodinger Tourismus.
Denn die Öffnung ist zwar ein erster Schritt
hin zur Normalität, die aber keine ist. Denn
mit den zahlreichen Vorgaben und Sicherheitsmaßnahmen
ist es mit dem Urlaubsfeeling
schwierig, und es wird an den Gastgebern
liegen, diese trotzdem aufkommen
zu lassen. Was wiederum ein Plus für die
Klein- und Mittelbetriebe ist, denn die können
das perfekt.
Denn Urlaub ist etwas hochemotionales,
wie Tourismusforscher Prof. Peter Zellmann,
beteuert. Und dafür braucht es derzeit einen
Kraftakt. „Traurig sieht es aus“, meint der
Fachmann, wenn die Maßnahmen so bleiben.
Denn obwohl die Ursache für die Krise
im Tourismus natürlich das Corona-Virus
ist, sieht er sie genauso in den getroffenen
Maßnahmen. „Denn mit einer Plexiglasabtrennung
am Strand zu liegen oder mit
Maske essen zu gehen, macht keinen Spaß”.
Angesichts von über 1,5 Millionen Arbeitslosen
bzw. Menschen in Kurzarbeit ist Zellman
skeptisch, ob sich viele den Urlaub
überhaupt leisten können. Düster sind
Zellmanns Prognosen für die Zukunft: „Es
wird drei Saisonen brauchen, um im Tourismus
auf den Vor-Corona-Stand zu kommen!“
Optimismus ist trotzdem zu spüren,
und alle sind hochengagiert, wenn auch
das Rucksackerl ziemlich schwer ist.
Hoffnung geben die Kampagne der ÖW
mit einem Sonderbudget von 40 Mio. Euro
und dem Slogan: „Auf Dich wartet ein guter
Sommer”, die dann auch auf Deutschland
ausgeweitet wird und die Initiative „Sicherstes
Urlaubsland der Welt“.
„Koste es, was es wolle!“
Betriebe zu retten, war die oberste Prämisse
aller Maßnahmen in der Corona-Krise. Der
Leitsatz der Regierung „Koste es, was es wolle“
wurde zum Sinnbild aller Anstrengungen.
Durch Kurzarbeit die Unternehmen
am Laufen zu halten, um am Tag X
schnellstmöglich wieder hochzufahren,
war auch in der Hotellerie das Credo. Nun,
nach gut zweieinhalb Monaten Shutdown,
ist es endlich soweit, und die Beherbergungsbetriebe
durften wieder aufsperren. Doch
wie läuft dieses Hochfahren ab, wie bereiteten
und bereiten sich die einzelnen Betriebe
darauf vor, und wie ist die Stimmung?
GASTRO-Redakteurin Petra Pachler hat sich
umgehört und versucht, ein Stimmungsbild
zu zeichnen. Gleich vorab sei gesagt: Es
herrscht zwar Aufbruchsstimmung in der
Branche, allerdings bei manchen mit einem
flauen Gefühl im Magen. Warum das so ist,
haben wir bei einigen Hoteliers hinterfragt.
28
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 29
Bild: IPP Hotels
Bild: Romantik Hotels
Es gibt nur Post-Corona, ohne
Rückkehr zu einer gekannten
Normalität, und deshalb ist
auch die Politik weiter gefordert,
die Hotellerie und Gastronomie
in den kommenden
Monaten zu unterstützen“.
Thomas Edelkamp
Romantik Hotels & Restaurants
ABSTAND IST DERZEIT DER WICH-
TIGSTE FAKTOR IN DER HOTELLE-
RIE. GLÜCK, WER DIESEN HAT!
Hygiene-Taskforce
Hygiene ist derzeit die Mutter aller Maßnahmen.
Den Gästen zu vermitteln, dass diese
stimmt und penibel eingehalten wird, ist
oberstes Gebot und wird mitunter zum Buchungskriterium.
Die Budget Design Hotelgruppe Motel One
hat deshalb sogar eine eigene Hygiene-Taskforce
ins Leben gerufen, die sich auf die Erstellung,
Umsetzung und Validierung der
Hygienestrategie konzentriert. In jedem der
Häuser wird die Umsetzung inklusive zusätzlicher
Maßnahmen zur Kontaktminimierung
vom SGS Institut Fresenius vor Ort validiert
(Deutschlands wichtigster Anbieter für Hygienekontrollen
im Bereich Hotellerie). Die
eigenen, bereits hohen Reinigungsstandards
(die Bewertung im Bereich „Sauberkeit“ lag
2019 bei 9,3 von 10 Punkten) wurden weiter
ausgebaut und jedes Detail auf den Prüfstand
genommen.
Im Nebel
Für die Wiedereröffnung wurden zusätzliche
Desinfektionsmaßnahmen umgesetzt,
wie Vernebelungsgeräte für die Desinfektion
aller Oberflächen sowie der Raumluft in den
Zimmern und der One Lounge zur Virenbekämpfung.
Da Abstand zu halten zu den
wichtigsten Maßnahmen zählt, wurden in
den Bereichen vor der Rezeption und den
Aufzügen Abstandsmarkierungen angebracht.
Zusätzlich gibt es an der Rezeption Glasschutzscheiben,
alle Tische und Sitzmöglichkeiten
wurden entsprechend dem Sicherheitsabstand
markiert.
Die Mitarbeiter von Motel One tragen
Masken, den Gästen werden Einwegmasken
kostenlos zur Verfügung gestellt. Ebenso befinden
sich Desinfektionsspender an allen
Eingangsbereichen und den Aufzügen. Eine
entsprechende Hygienestrategie ist die Basis
für den laufenden Betrieb, denn „ansteckend
soll bei uns nur unsere Freundlichkeit sein!“,
lautet das Motto. www.motel-one.com
Herzlichkeit mit Abstand
Die Vereinigung der Romantik Hotels setzt
seit jeher auf Herzlichkeit. Diese zu transportieren,
ist in Corona-Zeiten nicht immer einfach,
wie auch Vorstandsvorsitzender Thomas
Edelkamp meint: „In den nächsten Wochen
werden wir lernen müssen, wie wir mit
Gästen auf Abstand kommunizieren und dabei
unsere Persönlichkeit nicht verlieren!“
Obwohl die einzelnen Betriebe der Gruppe
unterschiedliche Ausrichtung haben, die sich
an den regionalen Gegebenheiten orientieren,
eint sie die herzliche Gastfreundschaft.
Diese trotz der Abstandsregeln zu erhalten,
wird die Herausforderung sein, der sich jeder
Gastgeber stellen muss. Wie überall in der
Hotellerie ist auch hier das Thema Frühstück
ein wesentlicher Faktor, den Maria Theresia
Siller vom Romantik Hotel Goldener Stern
in Gmünd mit einem Etageren-Frühstück
löst und überzeugt ist“, dass die Gäste nichts
vermissen werden, sondern es sogar als besonderen
Service empfinden, die Speisen serviert
zu bekommen“.
(Noch) kein Operetten-Feeling
Auch wenn Gudrun Peter vom legendären
Hotel Weisses Rössl am Wolfgangsee mit
Herzblut und Optimismus in neue Zeiten
blickt, wird es auch für sie, trotz des klingenden
Namens, nicht einfach. Was die Hygiene
anbelangt, sieht sie ihr Haus mehr als gut
vorbereitet, habe man doch bereits vor Corona
mit sehr umfangreichen Hygieneanforderungen
und HACCP gearbeitet und nach
den Empfehlungen der ÖHV ein Hygienekonzept
für das Hotel erarbeitet.
Auch sie meint: „Die wirkliche Änderung
wird sein, dass wir auch unter Beachtung
der Abstandsregeln mit unseren Gästen einen
persönlichen Dialog führen können,
der unserem Anspruch herzlicher Gastfreundschaft
gerecht wird.“ Das Frühstück
wird mittels Vorlage durch einen Buffetmitarbeiter
serviert, und das Reinigen der Speisekarten
nach jedem Gast versteht sich von
selbst.
VERNEBELUNGSGERÄTE MIT UMWELTSCHONENDER LÖSUNG FÜR EFFIZIENTE DESINFEKTION
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Bild: Motel One
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 30
Hoffnung auf offene Grenzen
Auf die Frage, was derzeit die größte Herausforderung
ist, werden die Grenzöffnungen
genannt. Denn operative Herausforderungen
zu meistern ist nicht das Problem von Vollblut-Hoteliers,
das Europa der freien Grenzen
spielt die größte Rolle.
Sprüche für den Abstand
„Dass wir in der Romantikgruppe perfekt aufgehoben
sind, hat sich jetzt in der Krise gezeigt.
Hier wurde mit einem ausgefeilten Marketing-
und Kommunikationsplan reagiert,
und so wurden alle Romantik Hotels unterstützt,
wo es am dringlichsten gebraucht
wird“, ist Christina Brandstätter vom Romantik
Seehotel Jägerwirt auf der Turracher Höhe
erleichtert. Dem Hygienethema begegnet
man mit umweltschonen Dampfreinigungsmaschinen.
„Wir möchten mit kreativen Ansätzen
auf die neuen Maßnahmen hinweisen.
So designen wir gerade eigene Bodensticker
mit unserem Logo und einem coolen Spruch
für die Abstandsregeln“, so die Gastgeberin.
Als größte Herausforderung sieht Christina
Brandstätter die wirtschaftliche Balance: „Auslastung
versus Mitarbeiterkosten. Was früher
schon eine Challenge war, ist jetzt aufgrund
der neuen Situation noch herausfordernder“.
Wie geht das? „Die Qualität der Marke Romantikhotels
soll bei uns gewahrt werden,
so führen wir den Marktkampf nicht über
eine Preisschlacht, sondern über Add-ons wie
Upgrades in eine Suite oder Spa-Gutscheinen“.
In einer Situation wie dieser profitieren Hoteliers
von einem Verband wie den Romantik
Hotels, denn ein Extra-Budget stützt die einzelnen
Häuser. Frei nach dem Motto: „Wohl
dem, der weiter reicht, als das ein Einzelbudget
kann.“
www.romantikhotels.com
DER SICHERHEITSABSTAND WIRD IM HOTEL WEISSES RÖSSL PENIBEL EINGEHALTEN
AUCH SO WURDEN MANCHERORTS DIE SCHLIESSUNGSZEITEN GENÜTZT
Bild: Weisses Rössl
Bild: Hotel Jägerwirt
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | HOTELS IM AUFSPERRMODUS
30
Bild: 25hours Hotels
LÄCHELN HINTER PLEXIGLAS
Die Gruppe der 25hours Hotels, die sich das Erlebnis in die
Unternehmensphilosophie geschrieben haben, betreibt in
Wien das Haus in der Lerchenfelder Straße mit dem legendären
Dachboden als Eventlocation. Hier hat man, in Übereinstimmung
mit den Vorgaben für die ganze Kette, an
allen neuralgischen Punkten Desinfektionsspender platziert.
Sanitärbereiche, Restaurant und der Eingang zum Dachboden
sind damit ausgestattet. Die Mitarbeiter an der Rezeption
tragen Maske, und dasselbe gilt auch für die Gäste,
bis sie das Restaurant bzw. ihr Zimmer erreicht haben. In
den Aufzügen wurden Bodenmarkierungen angebracht,
die den notwendigen Sicherheitsabstand aufzeigen. Die
Küche ist generell groß genug, um diesen zu wahren, zudem
sind derzeit noch viele Mitarbeiter in Kurzarbeit. Ein Mund-
Nasenschutz erübrigt sich damit. Immer maskiert ist der
Pizzabäcker im Restaurantbereich, frühstückstechnisch hat
man auf à la carte umgestellt und statt einer Speisekarte
übermitteln die Mitarbeiter mündlich, was es gibt – hinter
Plexiglas…
www.25hours.hotels.com
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 31
MICHAELA REITTERER,
PRÄSIDENTIN DER ÖHV, IM INTERVIEW
Bild: ÖHV
Wie sind die Aussichten der Hotellerie
für die Sommersaison?
Mit Prognosen ist es momentan immer etwas
schwierig. Gehen wir vom best case aus – die
gesundheitlichen Rahmenbedingungen entwickeln
sich bei uns und unseren Nachbarn
weiter positiv – wird es noch immer für viele
die herausforderndste Sommersaison ihrer
Karriere. Das hört man im Gespräch mit Kollegen
und zeigt auch eine Umfrage unter unseren
Mitgliedern. Mehr als jedes zweite Hotel
hat ein Auslastungsminus von 50 Prozent
oder mehr. D.h. unterm Strich auch ein Minus
von 50 Prozent Einnahmen und das vor
dem Hintergrund von gleichbleibend hohen
Kosten. Ferienhotels, vor allem jenen bei
Seen, geht es etwas besser, hart trifft es die
Stadthotellerie.
Sperren großteils alle Hotels auf, oder
gibt es viele, die noch zögern?
Laut einer ÖHV-Umfrage (Mitte Mai) sperren
46 Prozent der Betriebe mit 29. Mai wieder
auf, ein weiteres Drittel will bis Anfang Juli
neu durchstarten. Wir haben relativ lange
auf die Regeln zur Wiedereröffnung gewartet
und sind froh, dass diese am Tisch liegen. Zudem
ist erfreulich, dass die Verordnung stark
auf der Selbstverantwortung der Unternehmer
fußt. Nur so ist es möglich, auf die unterschiedlichen
Gegebenheiten von kleinen Familienbetrieben
bis hin zu internationalen Ketten
entsprechend einzugehen. Wichtig wird sein,
dass die Vorschriften laufend evaluiert werden.
Wie lange braucht die Hotellerie realistisch,
um wieder hochzufahren?
Kommt ganz darauf an. Hat man sein komplettes
Team zusammen, kann es in der Regel
relativ schnell gehen. Aber natürlich hängt
das auch sehr stark davon ab, was für ein Betrieb
ich bin. Als Wellness-Hotel mit Saunabereich
werde ich mir in der momentanen
Ausnahmesituation sicherlich teils auch kreativere
Lösungen überlegen müssen als bereines
spielsweise ein reines Businesshotel.
Ich kann es nur für meinen Betrieb, das Boutiquehotel
Stadthalle, sagen, da waren es 10
Tage – allerdings von Null raus – und als Stadthotel
hatten wir auch noch nie geschlossen
– eine völlig neues Terrain.
Wie hoch ist der Umsatzverlust aufgrund
der Schließungen bereits jetzt?
Bei unseren letzten Erhebungen Ende April
waren es durchschnittlich 1,2 Mio. Euro pro
Betrieb. Da ist jetzt sicherlich noch ordentlich
was dazu gekommen.
Welche Wünsche gibt es an die Politik?
Vorrangig muss endlich wieder die nötige Liquidität
in die Betriebe kommen und die angesuchten
Hilfen rasch und unbürlkratisch
ausgezahlt werden.
Wichtig wäre, dass die Kurzarbeit auf nachweislich
vor Ausbruch der Krise vertraglich
vereinbarte Arbeitsverhältnisse und Mitarbeiter
mit einer Wiederbeschäftigungsgarantie
ausgeweitet wird. Lohn- und Umsatzsteuersenkungen
wären wichtig, damit die Konjunktur
wieder anspringt.
für hölliscH
gute Momente.
veu
e na auch vom fas
4,5vol. Alk.
Höllisch bierig
BRAUKUNST AUF
HÖCHSTER STUFE.
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 32
GASTRO 4/2020 | NONFOOD | PLANEN - EINRICHTEN - DESIGN
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | HOTELS IM AUFSPERRMODUS
32
Bild: Verkehrsbüro Group
Was wir jetzt brauchen,
ist gute, positive
Stimmung sowie Zuversicht.
Wir sehen zB
die Verflechtung von
Shopping und Gastronomie
zur Erfüllung
von (Kurz-)Urlaubssehnsüchten.
Alexander Ipp
Employer Branding
Alexander Ipp, Vizepräsident der ÖHV,
betreibt selbst acht Hotels in Österreich.
„Wir haben schon Anfang März etwas Komisches
gespürt und verschiedene Szenarien
durchgespielt“, so die Aussage. „Seit
letztem Jahr haben wir unser Employer
Branding sehr positiv umgesetzt, und daher
haben alle Mitarbeiter, die wir mit
Wiedereinstellungszusage freisetzen mussten,
das verstanden“. Kommunikation
war hier das Schlüsselwort, denn in vielen
persönlichen Gesprächen haben wir kommuniziert,
dass wir nach Anspringen des
Geschäftes alle wieder Schritt für Schritt
einsetzen. Wir haben aber auch gesagt,
dass es in einem Hotel früher und in dem
anderen Hotel, mit viel internationalem
Geschäft, später sein kann“, so die Führungsebene.
Man agierte nach dem Motto
„Ehrlichkeit währt am längsten“ und alle
Mitarbeiter halten so zum Unternehmen.
Deshalb wurden die rein pragmatischen
Entscheidungen, welche Hotels tatsächlich
zu Pfingsten aufsperrten und welche im
Sommer, mit viel Verständnis mitgetragen.
Die IPP Hotels betrachten das von Standort
zu Standort, denn im Wald-, Wein- &
Mostviertel kommt man schneller in
Gang als z.B. in Salzburg mit vielen internationalen
Gästen.
Individuelles Frühstück
Die IPP Hotels fahren mehrere Schienen in
ihrer Ausrichtung und demzufolge wird das
Frühstücks-Thema unterschiedlich angegangen.
In der Schwarz Alm zum Beispiel wird
auf ein betreutes Buffet und Zimmerfrühstück
umgestellt, in den arte Hotels auf „BB
– breakfast bags“, also Frühstück-to-go in
einer Box und das Heißgetränk bekommt
man frisch in der Früh. Beim Smart Konzept
I’m Inn in Wieselburg wird bereits mit speziellen
Frühstückstabletts gearbeitet, das mit
vorbereiteten, abgedeckten Tellern ausgebaut
wird. Die Gäste holen sich das bei der Ausgabe
ab und stellen es dann in einem Wagen
ab. “Wir verwenden weniger Produkte aber
von guter regionaler Qualität – die ersten
Tests verliefen gut”.
Stornoschock
„Anfänglich hatte man den Eindruck, dass
unsere Reservierungsabteilungen eher Stornoabteilungen
sind. Aber bereits nach Bekanntwerden
der Lockerungen gab es
schon Buchungen. Das Credo lautet:
„Wenn es sich mit dem Breakeven rechnet,
öffnen wir mit möglichst geringen Kosten,
bis Mitte Juni werden wir das in allen Hotels
schaffen! Zur Ankurbelung laufen derzeit
vier Kampagnen, wo stark auf Cross
Marketing, Add on Aktion wie z. B: 4 = 3
und auf Familien gesetzt wird: ,Kinder gratis‘
ist angesagt.“
Was braucht es, um die bereits jetzt vorhandenen
Verluste noch halbwegs abzufangen?
„Jedes nicht verkaufte Bett kann
man nicht aufholen, daher sind die Förderungen
für Verlustentgänge gut. Aber wir
wollen nicht Bittsteller sein, wir sind
(Dienst-)Leister und wollen Umsätze machen.
Wir müssen die Kosten extrem im
Auge halten und ab Sommer schon den
Verkauf 2021 starten“.
www.ipp-hotels.at
IM HOTELZIMMER KANN MAN
DERZEIT AM BESTEN ENTPANNEN
DIE NEUE NORMALITÄT
Bild: Hotel Imperial
BITTE GRENZEN ÖFFNEN
AUCH DER
VERKAUF
VON TOR-
TEN IST EINE
MÖGLICH-
KEIT, BEI
GÄSTEN
PRÄSENT ZU
BLEIBEN
Und wie geht es der am meisten betroffenen
Stadthotellerie, deren Fokus auf internationalen
sowie Businessgästen liegt? Im
Wiener Hotel Imperial nützte man die
Schließungszeit für Renovierungsarbeiten,
diePlexiglaswände für die Rezeption sind
fertig. Desinfektionsspender wurden installiert,
Bodenmarkierungen aufgeklebt und
die Mitarbeiter mit Face Shields ausgestattet.
Das Kaffeehaus-Menü sowie die Room Service
Karte sind per QR-Code abrufbar, für
Gäste mit Haptik-Vorliebe wird das Kaffeehaus-Menü
ebenso in Form eines (einmalig
verwendbaren) Tischsets verfügbar sein.
Und das Frühstück wird à-la-Carte serviert.
Überall also das gleiche Bild.
www.hotelimeperial.grandluxuryhotels.com
Als größte Hotelgruppe in Österreich hat die Verkehrsbüro
Group einen stufenweisen Wiedereröffnungsplan erstellt
und mit ca. 1470 Zimmern gestartet. Alle Mitarbeiter
tragen Gesichtsschild oder Mund-Nasen-Schutz, aktuell
findet eine digitale Schulungsreihe unter dem Motto
„Hygiene im Hotel – die neue Normalität“ statt. Die Information
an die Gäste über die Maßnahmen erfolgt im
Vorfeld über Kanäle wie Homepage, Newsletter, Buchungsbestätigungen
und Angebotsschreiben. Sind die Gäste
einmal da, finden sie Hinweisschilder an wichtigen öffentlichen
Touchpoints, zusätzlich Bodenkleber vor dem
Restaurant, den Aufzügen, den öffentlichen WCs und
einen Hinweis an der Zimmertüre – das Zimmer ist hygienisch
einwandfrei sauber und desinfiziert. Derzeit
gibt es Frühstück à la carte, alternativ kann auch ein kleines
Frühstück im„Sackerl“ to go geordert werden.
www.verkehrsbuero.com
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:12 Seite 33
INFO-FACTS
Die Website www.sichere-gastfreundschaft.at
listet alle Regeln für Gastronomie und Beherberger
auf.
Die Plattform der ÖHV www.meinhotel.at/
vorfreude wurde um eine Gutscheinfunktion erweitert
und bündelt alle Direktbuchervorteile
auf einem eigenen Portal. Die gelisteten Hoteliers
haben hier einen weiteren Vertriebskanal, der
von der ÖHV aktiv beworben wird und zwar mit
0 Prozent Provision oder anderen versteckten
Kosten.
Die Serviceplattform www.openhotels.at hilft
bei der Suche nach geöffneten Hotels in
Österreich.
BUCHUNGSPLATTFORMEN
„Problematisch im Umgang von Booking.com
mit den Hotels in der Krise war, dass beispielsweise
Verträge einseitig ohne Rücksprache geändert
wurden. Der Plattform-Multi hat selbst
definiert, wann höhere Gewalt als Stornogrund
zur Anwendung kommt und wann nicht. Gleichzeitig
haben sie den Betrieben die dringend benötigte
Liquidität entzogen, indem sie Anzahlungen
von Gästen in Booking-Gutscheinen
umgewandelt haben, anstatt diese dem Betrieb
weiterzugeben, bzw. wurden auch Non-refund-
Anzahlungen, die dem Hotel bereits zugesprochen
wurden (via der virtuellen Kreditkarte), einfach
so rückabgewickelt und dem Gast zurücküberwiesen“,
so die Online-Experten der ÖHV.
AUSSICHTEN
Fachleute, wie jene der Tourismusberatung Saint
Elmo’s, sehen Module wie Social Media, E-Commerce,
Smart Data, Produkt-Design und Coaching
als die wichtigsten Paramater für den touristischen
Erfolg.
Thomas Reisenzahn, GF der Prodinger Beratungsgruppe
skizziert die Szenarien der Post-Corona-
Zeit wie folgt:
Liquiditäts- und Finanzlage
• Stundungen aller Finanzzahlungen und der
SV-Beiträge beantragen
• Tilgungsfristen bei der Bank ansprechen -
Aussetzung der Kreditraten beantragen
• Um Überbrückungskredite ansuchen
• Nur die notwendigsten Zahlungen für die
Aufrechterhaltung des Betriebes tätigen
Prognose der Umsatzentwicklung
• Welche Preise sind derzeit durchzusetzen
• Welche PR-Aktionen können den Sommer
2020 retten
Mitarbeiter-Einsatzplanung
• Die richtige Zahl an Mitarbeitern zur richtigen
Zeit am richtigen Ort
Marketing
• Humankapital halten
• Versteckte Marktnischen suchen
• In Frage stellen, was bisher als richtig galt
WIE VERÄNDERT DIE POST-CORONA-
GESELLSCHAFT UNSERE HOTELS?
Es wird ein Paradigmenwechsel stattfinden: Soziale
Verzichte, materielle Detox-Phase und Solidarität
stehen im Fokus. Globalisierung, Gemeinschaft
und Familie werden in Zukunft die
touristischen Werbeaussagen prägen. Nur wer
Dienstleistungen und Innovationen mit den Gästeansprüchen
bestmöglich verknüpft, wird sich
nach der Krise am Markt behaupten, (Quelle:
Prodinger Trendreport „Hotelzimmer & Gäste“)
S ommerurlaub
in Ö sterreich!
Einfache und klare Regelungen für Betriebe
www.sichere-gastfreunds
chaft.at
Ab 29. Mai steht einem Sommerurlaub in Österreich nichts mehr im
Wege. Nach der Gastronomie können auch Hotels und Beherbergungs-
-
betriebe wieder Gäste begrüßen. Für Österreich als Tourismusland
tensregeln wurden dafür erarbeitet - der Schutz und die Sicherheit
der Gäste sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben oberste
Betriebe unter www.sichere-gast
tfreundschaft.at
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Die Hafenbar im
Herzen von Wien
Oder wie eine ehemalige Wiener Postkutschenstation zum Design
Award kam. GASTRO-Redakteurin Petra Pachler stattete der Porto
Bar im Hotel Das Triest im hippen Wien-Wieden einen Besuch ab.
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Bilder: Martin Aigner, Steve Herud
KUPFER ALS SYMBOL DER BESTÄNDIGKEIT PRÄGT DIE PORTO BAR
OLIVER DZIJAN (L.) UND STEPHAN FERENCZY
Es begab sich, dass um 1800 die Triester Straße
das Tor zur Welt war. Denn über diese Straße
führten alle Postkutschenwege über Wien
in die Ferne, als erstes aber einmal nach Triest.
Naheliegend also, dass auf diesem Weg auch
eine Raststelle für Pferd und Kutscher sein
musste, und die befand sich damals im heutigen
Hotel Das Triest, gelegen am Beginn
der Wiedner Hauptstraße. Wo früher die Stallungen
waren, rauchen heute Seminarteilnehmern
die Köpfe, im ehemaligen Postsortierraum
ist jetzt das Restaurant Colli untergebracht.
Womit wir auch schon beim Kern
der Geschichte angelangt sind: Denn sowohl
das Colli, als auch die neue Porto Bar des Hotel
Das Triest sind vinophil gestaltet und tragen
die Handschrift von Stephan Ferenczy,
seines Zeichens Mitbegründer von BEHF Architects.
Ferenczy ist für das gesamte Design
im gastronomischen Bereich des Hauses zuständig
und durfte sich kürzlich über den
German Design Award für Interior Design
in der Kategorie „Excellent Architecture – Retail
Architecture“ für die Porto Bar freuen.
Kupfer symbolisiert Beständigkeit
Dominiert wird die Bar durch den Bartresen,
ein einfacher Travertin-Sockel mit einem
Kupferabschluss, ergänzt durch ein von der
Decke hängendes Kupferregal. Gebrauchsspuren
am Tresen, die bei der Montage entstanden
sind, sollen das Einfache, das Erdige
symbolisieren. Glasränder, die im Laufe der
Zeit dazukommen, stehen für das Lebendige
in der Bar, aber auch für eine gewisse Einfachheit
– trotz der hochwertigen Materialien.
Und tatsächlich lehnt man sich gleich viel
entspannter an den Bartresen, als man dies
bei einem aus polierten Glas tun würde. Gastronomische
Orte waren seit jeher Stätten
der Kommunikation und Begegnung, hier
pulsiert das Leben – und in der Porto Bar ist
es ein echtes Dolce Vita.
Stephan Ferenczy wollte mit seinem Konzept
Altes erhalten und Neues schaffen. Kupfer,
das die Porto Bar prägt, als etwas Beständiges,
etwas Nachhaltiges. Große, bis zum Boden
reichende Fenster, als etwas Neues, sie öffnen
hier, wie auch früher, das Tor zur Welt. In
diesem Fall zur Wiedner Hauptstraße und
ihren Bewohnern, die in das Porto hereingeholt
werden sollen. Eine neue Form des Grätzellebens
ist hier entstanden, die eine gute
Mischung aus heimischem und internationalem
Publikum schafft, letzteres resultiert
aus den Hotelgästen. Die Porto Bar soll als
verbindender Ort eine Stätte zum Verweilen
bieten, so Ferenczy. Zum Beständigen gehört
auch der der grau-schwarze Terrazzo-Boden,
den nur einige wenige Firmen in Wien so
hinbekommen; der aber genau das vermittelt,
was mit ein Grundgedanke der (Hafen-)Bar
ist: Ankommen auf einem gefestigten Fundament,
einem sicheren Hafen sozusagen.
Dafür sorgen auch die historische Fotografie
des Triestiner Hafenbeckens, die Marmorverkleidung
an den Wänden und die wertige
Travertin-Verkleidung, die zur Decke hin abschließt.
Im Extrastüberl neben dem Hauptraum
senkt sich die Decke ab und bietet den
Gästen eine gemütliche Loungeatmosphäre.
Italienische Leichtigkeit
Natürlich ist auch der Name Porto kein Zufall,
denn die ganze Ausrichtung im Hotel ist italienisch
geprägt. Oliver Dzijan, General Manager
im Hotel Das Triest, und wohl selbst
so etwas wie begeisterter Gast, der lieber bei
den Gästen ist, als vor dem Computer zu sitzen,
weiß, was Gäste wünschen. So konnte
er seine Erfahrungen aus den Gesprächen
mit den Gästen auch beim Um- und Ausbau
des Hauses einbringen. Etwas, das gar nicht
selbstverständlich ist, denn Architekten wissen
im Allgemeinen ganz genau, was sie wollen
und lassen sich da nicht gerne dreinreden.
Oliver Dzijan wollte ins adaptierte Restaurant
Collio auch jüngere Gäste hereinbringen,
und das ist ihm auch gelungen. Das Wiener
Wieden-Publikum schätze die leichte, italienische
Küche, deren Ingredienzen man teilweise
auch aus dem Alimentari, das direkt
im Hotel beheimatet ist, mit nach Hause nehmen
kann.
Design der Zukunft
Nach nur knapp eineinhalb Jahren ist die
Porto Bar bereits zum Fixpunkt im Viertel
avanciert, der separate, kubisch in Kupfer gefasste
Eingang direkt von der Straße aus, vermeidet
den Eintritt durch die Hotellobby.
Was auch dem ganz eigenen Verhältnis der
Österreicher zu Hotelbars und Restaurants
geschuldet ist. Denn ihre Hemmschwelle,
Kulinarik in der gehobenen Hotellerie zu genießen,
ist hoch und deshalb auch der eigene
Eingang. Obwohl: Das Hotel Das Triest, als
eines der ersten Boutiquehotels der Stadt
ganz grundsätzlich mit einem beeindruckend
unaufdringlichen Luxus ausgestattet, doch
durch den Hoteleingang zu betreten und die
Portobar durch die Lobby zu erreichen, hat
auch etwas. Dann sieht man nämlich auch
den herrlichen Garten im Inneren des Hotels,
der das turbulente Treiben draußen völlig
vergessen lässt.
„In welche Richtung wird sich das Raum-Design
entwickeln?“, fragen wir Stephan Ferenczy
zum Abschluss. „Wir denken über
unsere Zeit nach, in der wir leben“, ist seine
Antwort. „Natürliche, wertige Materialien
werden vermehrt zum Einsatz kommen, alte
Handwerkskünste erfahren eine neue Bedeutung,
es darf ein bisschen Retro sein. Wir geben
Antwort auf die Zukunft der Städte“, sagt
Ferenczy, „die weiterwachsen werden“. Und
damit mehr denn je Orte der Ruhe und Zufluchtsstätten
für Entspannung brauchen.
www.dastriest.at/de/kulinarik/bistroporto
35
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BLOCKHAUS MIT MAR-
KANTEM PARKETT
Ein Hauch von Nordamerika findet sich
im Timberjacks Grill of Minde Bar & Barbecue
Restaurant. Denn dank des riesigen
Baumstamm-Hauses fällt es leicht, die
umliegende gewerbliche Architektur auszublenden
und sich an den Fuß der Rocky
Mountains zu träumen. Die Einrichtung
mit meterlangen Stammholz-Tischen,
Lounge-Sesseln in Jeans-Optik, Tresen
und Sitzbänken verspricht ein gastronomisches
Erlebnis der besonderen Art. Die
Feuer- und Grillstelle im Außenbereich
verstärkt diesen Eindruck.
Rund 500 Festmetern Stammholz wurden
für das Restaurant verbaut, der 660 m²
große Gastraum wurde mit einer gebürsteten
und gebeizten Inku Mehrschichtdiele
mit Breiten von 120 mm bis 300
ERDIGES FLAIR IM TIMBERJACKS
mm und Längen zwischen 600 mm und
3.000 mm ausgestattet. Inku Partner Mapei
übernahm die Planung für die Untergrundvorbereitung, den erforderlichen
Bodenaufbau und die Empfehlung für das Verlegen. Denn diese Verlegung
der Mehrschichtdielen mit fallenden Längen und Breiten verlangte den Handwerkern
besonderes Geschick ab: Durch die Variation musste die Ausführung
gut gewählt und vor allen Dingen sauber ausgeführt werden.
Bilder: Inku
NATURDESIGN FÜR DEN BODEN –
DER INKU XPLORA
Es wird viel geforscht und getestet, um besonders nachhaltige
und ressourcenschonende Produkte für den Wohnkomfort zu
entwickeln. Qualität, Robustheit und Pflegeleichtigkeit spielen
trotz gesteigertem Umweltbewusstsein eine wichtige Rolle, und
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | PLANEN - EINRICHTEN - DESIGN
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Bilder: Inku
die Naturdesignböden Xplora von Inku sind dafür die richtige
Antwort. Die spezielle Bearbeitung der organischen Bestandteile
macht den Xplora extrem widerstandsfähig. Das Kernstück des
Bodens, die Trägerplatte Organic Rigid Coreboard, besteht zu 100%
aus hoch verdichteten Holzfasern, die in einem innovativen Verfahren
komplett mit einem Bindemittel umschlossen werden.
Diese Technologie verhindert die Expansion bei einer Feuchteeinwirkung,
die den NALFA-Test überzeugend besteht (Quellung <
5%). Gemeinsam mit der Pro Connect PURE Verbindung, einem
kraftschlüssigen Verriegelungssystem, ist die hochquellreduzierte Trägerplatte der Naturdesignböden 833 resistent gegen das
Eindringen von Flüssigkeiten aller Art und höchst belastbar. Die robuste Microscratch-Protect-Oberfläche hält Kratzern und
mechanischen Beanspruchungen des täglichen Lebens bestens stand. Selbst hartnäckige Verschmutzungen durch Rotwein, Öl oder
wasserfeste Textmarker können dem Boden nichts anhaben. Xplora ist thermisch stabil und lichtecht und eignet dadurch auch
bestens für Wintergärten und Räume mit bodentiefen Fenstern. Die natürlichen und organischen Bestandteile des Xplora bestehen
zu 90% aus Holz, das aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Für jeden Baum, der als Rohstoff genutzt wird, wird ein
neuer gepflanzt.
www.inku.at
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BEQUEMLICHKEIT IST GASTLICHKEIT
Xplor
a - derEn tdeck
decker
er
bod
den
Bild: Exito
Für ein besonderes Sitzerlebnis steht der Palma-Tex. Exito® hat
an seiner altbewährten, traditionellen Formel getüftelt und daraus
ein brandneues Modell entwickelt. Dieser neue hat den Dreh
raus: er verbessert Sitzkomfort (es ist kein Polster erforderlich),
trocknet schnell und ist schmutzresistent. Gastlichkeit wird damit
gemütlicher und besser! Für das Probesitzen kommt die Exito®-
Roadshow kostenfrei und unverbindlich vorbei.
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Bild: Karasek
DIE SITZGRUPPE SYLT IST EINE HOMMAGE
AN DIE GEMÜTLICHKEIT
Endlich darf man wieder ausgehen und den Gastgarten und die
Terrassen der Gastronomen nützen. Das Zusammenspiel von Farben
und Formen mit den Anforderungen an Qualität, Funktionalität,
sowie Nachhaltigkeit der verwendeten Bestuhlung und
Beschattung sind das Aushängeschild des Gastgebers. Karasek
produziert seit 1932 am Standort in Wien Objektmöbel für den
Outdoor-Bereich.
Die Lounge Gruppe Sylt zum Beispiel vereint modulare Vielfalt
mit hohem Sitzkomfort. Der Rahmen aus pulverbeschichtetem
Aluminium ist witterungsbeständig, und gemeinsam mit den
wetterfesten Kissen aus hochwertigem, schmutzresistentem, wasserabweisendem
sunbrella-Gewebe gefüllt mit „dryfeel“-Schaumstoff
ist die Lounge Gruppe Sylt bestens für den Outdoor-Einsatz
im gastronomischen Bereich geeignet. Durch die einzigartige Vielfalt
an unterschiedlichen Modulen, die mit wenigen Handgriffen
verbunden werden, passt sich die Lounge Gruppe Sylt auch individuell
allen Anforderungen und Gestaltungswünschen der
Gastronomie und Hotellerie an.
BARBADOS
Das Flair der Karibik ist garantiert, denn der Deckchair Barbados
könnte genauso gut an Deck eines Kreuzfahrtschiffes oder am
Strand einer tropischen Insel zum Einsatz kommen. Modernes
Design und jahrzehntelange Erfahrung bei der Entwicklung von
Wellnessmöbeln für den Objektbereich sind in diesem Produkt
vereint. Die große Auswahl an Gestell- und Bespannungsfarben
bieten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten sowohl für den
kleinen Spa-Bereich im Hotel als auch für Themenwelten in Großthermen.
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GASTRO 04/2020 | NONFOOD | KÜCHENTECHNIK — LOKALAUGENSCHEIN
Alle Fotos: Akos Burg
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Von der analogen Fotografie
zur puristischen Kochkunst
„Raw and fire“ lautet das kulinarische Motto im Wiener Dogenhof. Über einer Feuerstelle in einer offenen Küche im Lokal werden
die Speisen, für die Gäste gut einsehbar, zubereitet. Die Idee dazu hatte Supersense-Mitbegründer Florian Kaps, der mit seiner
Liebe zum Analogen und Haptischen in der Fotografie eine wachsende Community begeistert. Die Anlaufstelle für Vinyl- und Polaroid-Fans
in der Praterstraße und das dazugehörende Lokal, einst eine Café-Konditorei, bilden nunmehr eine Einheit. GASTRO-
Redakteurin Anja Schmidt bat Geschäftsführer Simon Steiner und Küchenchef Lukas Stagl zum Gespräch.
Kaum einen Monat lang hatte der Dogenhof
auf der Praterstraße in Wien-Leopoldstadt
geöffnet, musste er auch schon wieder schließen
– bedingt durch die Corona-Krise. Die
wochen lange Zwangspause nutzte das Team
zur Reflexion und zum Herantasten an neue
Ideen. „Wir haben unser kulinarisches Angebot
um einige Facetten erweitert und unsere
Rezepturen nachjustiert“, fasst Simon
Steiner, Geschäftsführer des Lokals, das in einem
historischen Prachtbau beheimatet ist,
die kreative Betriebsamkeit der letzten beiden
Monate zusammen.
Mit beträchtlicher Motivation hat das Team
des Dogenhofes der Wiedereröffnung entgegengeblickt,
obwohl – wie bei vielen anderen
Gastronomiebetrieben – der Tatendrang
mit einem großen Fragezeichen versehen
ist. „Wir sind absolut zuversichtlich,
jedoch können wir noch nicht wirklich abschätzen,
wie die Gäste die Regularien annehmen
werden – das bleibt die Kernfrage“,
so Steiner relativierend. Im Inneren des Lokals
dürfen 70 Gäste Platz nehmen, im Außenbereich
erwartet ein gemütlicher Schanigarten
die Klientel. „Ohne Gastgarten wäre es eine
Katastrophe, und wir hoffen sehr auf einen
schönen Sommer“, bringt Geschäftsführer
Steiner die Sachlage auf den Punkt. Offen
bleibt auch, welche Tageszeit von den Gästen
für einen Besuch favorisiert wird. „Zu Mittag
kommen die Mitarbeiter aus den umliegenden
Büros, jedoch fehlen die Touristen noch
gänzlich. Da müssen wir noch abwarten, wie
sich die Situation entwickelt“, so Steiner.
Venezianischer Palast
Der Dogenhof, im ausklingenden 19. Jahrhundert
nach Plänen des Architekten Carl
Caufal im Stile eines venezianischen Palastes
errichtet (in Anlehnung an den Vergnügungspark
„Venedig in Wien“ im nahegelegenen
Prater) und unter Denkmalschutz stehend,
war rund 100 Jahre lang Heimat eines bekannten
Kaffeehauses. Im Jahr 2014 zog die
Analog-Manufaktur Supersense in den rechten
Teil des Erdgeschoß-Lokals und versorgt
bis heute Freunde von Polaroid-Fotografie
und Vinyl-Schallplatten mit ausgesuchter
Ware.
DER DOGENHOF WURDE ENDE DES 19. JAHRHUNDERTS IM STILE EINES VENEZIANISCHEN PALASTES IN
ANLEHNUNG AN DEN VERGNÜGUNGSPARK „VENEDIG IN WIEN“ IM PRATER ERRICHTET. IM LINKEN
TEIL DES ERDGESCHOSSLOKALS BEFAND SICH RUND 100 JAHRE LANG EIN BEKANNTES KAFFEEHAUS
Supersense-Mitbegründer Florian Kaps und
Simon Steiner, ehemaliger Restaurantleiter
und Mitinitiator des Heuer am Karlsplatz haben
sich mit dem Dogenhof einen großen
Traum erfüllt und ihn baulich und inhaltlich
wieder vereint. Der Dogenhof präsentiert
sich, rundum erneuert, als stilvolles, öffentliches
Esszimmer, gestaltet von den Designern
Yvonne Krisch und Robin Molenaar – von
den dezenten Kupferhängeleuchten bis hin
zu den schlichten, teils auch rustikal anmutenden
Tischen und den klassisch angehauchten
Stühlen nach Art des Wiener Geflechts.
Garen über offener Feuerstelle
Die Besonderheit des Hauses ist aber die Zubereitung
des Essens, konkret: die spezielle
Garmethode. Im Haus wird ausschließlich
über einer offenen Feuerstelle gekocht, weiters
steht noch ein Holzbackofen zur Verfügung.
Die daraus resultierenden baulichen Herausforderungen
wurden von Hafner Robert Krotz
und Lüftungsspezialist Andreas Pölzl mit großer
Sorgfalt umgesetzt. Beim Lokalaugenschein
zeigt sich: Ein neuer Boden und frische
Wandfarbe zieren das Lokal. Im Zuge der Renovierungsarbeiten
wurden komplett neue
Verkabelungen eingebaut, zusätzlich zur herkömmlichen
Gastro-Lüftung wurde auch
ein Rauchgaswäscher installiert. Auf raffinierte
Weise werden die Rauchgase über der Feuerstelle
und aus dem Holzbackofen in den
Rauchgaswäscher geleitet, wo sie, gleichsam
wie in einem Wasserfall, durchgewaschen
werden. Die saubere Luft strömt dann durch
den Rauchfang, die Festpartikel verbleiben
im Wasser.
Analog, puristisch, einfach
Die Idee zur Feuerstelle hatte Florian Kaps,
erzählt Küchenchef Lukas Stagl. Das Analoge
und Haptische aus der Fotografie wollte der
Supersense-Mitbegründer auch in der Gastronomie
erleben. Puristisch, einfach, back to
the basics sollte das Motto sein – und mit
der Umsetzung dieses couragierten Vorhabens
wurde Lukas Stagl, seit dem Sommer des Vorjahres
mit im Team, betraut.
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GASTRO 04/2020 | NONFOOD | KÜCHENTECHNIK — LOKALAUGENSCHEIN
„Wir wollen den Leuten zeigen, was dahintersteckt:
Das Ursprüngliche, von der
analogen Fotografie ausgehend, soll sich
auch in der Gastronomie und im Essen
widerspiegeln“, erläutert der Küchenchef.
Das Konzept wurde bis ins Detail ausgeklügelt:
„Mir geht es darum, den Urgeschmack
der Speisen beizubehalten. Fleisch, Fisch
und Gemüse kommen in etwa gleichen
Teilen auf die Karte. Meine Intention ist es
nun, den Gästen zu zeigen, wie Gemüse
wirklich schmeckt“, so Stagl. Gewürzt wird
vorrangig mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft,
Olivenöl und eventuell ein paar Kräutern.
Sogar die Holzscheite, die für eine knisternde
Glut in der Feuerstelle sorgen, wurden
eigens ausgesucht und stammen von den
„Naturburschen“ aus Pressbaum, die ausschließlich
Holz aus dem Wienerwald verkaufen.
Storytelling bei Tisch
Die Gerichte sind mitunter ausgefallen und
ungewöhnlich: So findet sich beispielsweise
ein halbierter Junggockel auf der Karte.
„Den gibt es bei uns, weil ihn sonst niemand
isst“, erläutert Küchenchef Stagl
schmunzelnd. Das schmackhafte Geflügel
wird halbiert, gesalzen und vor dem Servieren
mit Olivenöl und Zitronensaft beträufelt
sowie mit frischem Oregano gewürzt.
Dazu wird Hokkaidokürbis aus dem
Ofen kredenzt. Oder ganz puristisch: „Wir
legen eine Süßkartoffel in die Glut, und
das Ergebnis ist ein exzellentes Püree, das
in der Schale gart“, zeigt sich Stagl experimentierfreudig.
Dieser Ansatz zeigt sich
auch in der Zusammenstellung der
Specials-Karte, die neugierig auf vielleicht
weniger Bekanntes machen soll, stets ausschließlich
Saisonales beinhaltet und die
eine oder andere Überraschung bereit hält.
„Was bei unseren Gästen auch sehr gut ankommt,
sind Präsentationen bei Tisch –
entweder von unseren Weinen oder auch
auch Kostproben, die wie Tapas gereicht
werden“, weiß der Küchenchef.
Die Partner des Dogenhofes sind allesamt
handverlesen, und Stagl kennt sie durchwegs
persönlich. Zutaten bezieht er in
Bio-Qualität von den Großmärkten.
Schweinernes und Geflügel wird von Hans
Schmölz, dem Fleisch-Experten aus Tulln
beigesteuert, feinstes XO-Beef von Robert
Weishuber aus Peuerbach, delikater Büffelkäse
von Robert Paget aus Diendorf am
Kamp, frisches Gemüse vom BioHof Adamah
in Glinzendorf sowie von der Wiener
Gärtnerei Bach, knuspriges Brot wiederum
von der Holzofenbäckerei Gragger in Wien.
Über jeden der Dogenhof-Lieferanten kann
Lukas Stagl eine kleine Geschichte erzählen,
was sich auch als Glücksfall für die Bedienung
bei Tisch erweist. „Die Service-Mitarbeiter
kennen die Erzählung hinter den
Gerichten und können den Gästen daher
eine kurze Story darüber liefern.“ Und dazu
gehört auch ein Blick hinter die Kulissen,
um das Produkt in seiner Gesamtheit erfassen
zu können. „Denn wenn es im Detail
um Ziegenkäse geht, den wir auch von
Robert Paget bekommen, geht es immer
auch um Fleisch- und Milchwirtschaft im
Großen und Ganzen“, weiß der Experte.
Treffpunkt für Feinschmecker
Zudem sieht sich der Dogenhof auch als
Treffpunkt und Vernetzungsplattform für
Feinschmecker und Produzenten. In einem
eigenen Shop können diverse Köstlichkeiten,
nach einer Online-Vorbestellung, auch
direkt im Dogenhof abgeholt werden. Andi
Auböck, hauseigener Kurator für handgemachte
Spezialitäten, hat eine eigene Supersense-Lebensmittel-Linie
zusammengestellt,
aus der ganz nach individuellem Gusto
und Geschmack nach Herzenslust ausgewählt
werden kann. Auch sollen künftig
wieder, sofern es erlaubt wird, Verkostungen
und Workshops in der direkt an den Gastraum
angrenzenden Vorbereitungsküche
stattfinden.
Es bleibt also spannend, welchen Weg der
Dogenhof kulinarisch weiterhin einschlagen
wird. Und wer diesen unterstützen
möchte: Gutscheine stehen auf der Website
des Dogenhofes zum Download bereit.
https://dogenhof.com/
40
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:13 Seite 41
DER DOGENHOF PRÄSENTIERT SICH, RUNDUM
ERNEUERT, ALS STILVOLLES, ÖFFENTLICHES
ESSZIMMER, GESTALTET VON DEN DESIGNERN
YVONNE KRISCH UND ROBIN MOLENAAR
DIE BESONDERHEIT DES HAUSES IST DIE ZUBEREITUNG DER GERICHTE, KONKRET: DIE SPEZIELLE GARMETHODE. IM HAUS WIRD AUSSCHLIESS-
LICH ÜBER EINER OFFENEN FEUERSTELLE GEKOCHT, WEITERS STEHT NOCH EIN HOLZBACKOFEN ZUR VERFÜGUNG
besuchen Sie uns unter:
www.bienenstark-wp.at
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:13 Seite 42
Sicheres Wissen
Der allseits zitierte Babyelefant für den richtigen Sicherheitsabstand
in Corona-Zeiten wird als Maßeinheit allen in Erinnerung bleiben.
Neben dem Abstand sind es aber vor allem Hygienemaßnahmen,
die entscheidend für unser aller Gesundheit sind.
In der Gastronomie ist das Thema Hygiene immer präsent und in Österreich
schon immer auf einem sehr hohen Standard. Aber derzeit wird
hierauf in Küche, Gastraum und auch in der Hotellerie besonderes
Augenmerk gelegt. Hygiene-Spezialisten sind derzeit gefragte Leute,
dennoch nahmen sie sich Zeit, um ihr Fachwissen mit GASTRO-
Redakteurin Petra Pachler zu teilen.
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | HYGIENE
42
„RELENTLESS RECOVERY“
DER WEG NACH VORNE
Bilder: Ecolab
SCHULUNGEN SIND EIN WICHTIGER TEIL DES ANGEBOTES
SEBASTIAN SCHOLL,
EUROPEAN MARKE-
TING COMMUNICA-
TIONS MANAGER
VON ECOLAB, BIE-
TET EIN GESAMTES
PROGRAMM FÜR
DIE PARTNER
So bezeichnet Ecolab sein spezielles Programm zur Wiedereröffnung von
Gastronomie und Hotellerie. Das Unternehmen mit Erfahrungen in Zeiten
von SARS oder H1N1 ist auch in der Coronavirus-Pandemie ein verlässlicher
Partner für einen sauberen, sicheren und gesunden
Betrieb, erklärt Sebastian Scholl, European Marketing
Communications Manager, Ecolab Deutschland
GmbH. Ziel aller Hygienemaßnahmen ist es, mit Fachwissen
und intensiver Beratung die Ausbreitung von
Covid-19 zu bekämpfen und das Risiko für Mitarbeiter
und Gäste zu verringern. Ein Programm, bestehend
aus Hilfsmitteln, Materialien, Hygieneplänen, Verfahrenskarten,
Checklisten und Schulungen für Mitarbeiter,
soll Gastronomen und Hoteliers bei ihren Hygienemaßnahmen
unterstützen. Die Maßnahmen
können sowohl vor Ort, als auch online oder über
frei verfügbare Webinare durchgeführt werden. Auf
der Ecolab Internetseite gibt es nach Betriebs- bzw.
Branchentypen die entsprechenden Links.
Gastronomie:
https://de-de.ecolab.com/coronavirus-foodservice
Hotellerie:
https://de-de.ecolab.com/coronavirus-hospitality
DIE KÜCHE
Aufgrund der geltenden HACCP-Vorschriften ist in den
heimischen Küchen der Hygienestandard von Haus aus
schon sehr hoch. Neu aufgrund der Corona-Maßnahmen
ist aber: MNS-Masken oder Alternativen sind in
der Küche zu tragen, wenn der Mindestabstand von
einem Meter nicht eingehalten werden kann, allerdings
nur im Einvernehmen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite.
Vielerorts sind derzeit aufgrund der Kurzarbeitszeitsituation
die Küchen aber ohnehin eher spärlich
besetzt.
DIE GASTRONOMIE
Seit gut zwei Wochen ist die Gastronomie endlich zurück,
und auch hier stehen nach der Wiedereröffnung Hygiene
und Sicherheitsabstand an erster Stelle. Neben den bereits
bekannten Fakten der maximalen Belegung von vier Personen
pro Tisch, dem Sicherheitsabstand und der Maskenpflicht
für Mitarbeiter gibt es eine Reihe von Maßnahmen,
die in einem Infoblatt zusammengefasst sind.
DIE HOTELLERIE
In den Hotelbetrieben kommen im Restaurantbereich
dieselben Regeln zur Anwendung, die auch für die Gastronomie
gelten. Für die Wege in den öffentlichen Räumen
sind Masken notwendig, wie man es schon von
Geschäften etc. her kennt. An der Rezeption herrscht
Maskenpflicht bzw. das Anbringen eines Plexiglasschildes,
wenn notwendig, sind für das Einhalten des Sicherheitsabstandes
Bodenmarkierungen anzubringen. Für den
Spa-Bereich gelten eigene Regeln.
Ausführliche Informationen zu den gesetzlichen Regelungen
für alle Bereiche finden sich unter
www.sichere-gastfreundschaft.at
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:13 Seite 43
Bild: Werner & Mertz
MASSGESCHNEIDERTE HYGIENEPLÄNE
Werner & Mertz, als einer der Spezialisten
beim Thema Hygiene, stellt Produkte her,
die zu einer Verringerung des Infektionsrisikos
in der aktuellen Situation beitragen. Diese
Aufgabe sieht das Unternehmen als gesellschaftlich
hochrelevante Aufgabe an. Die
Hygieneprodukte werden in der EMAS zertifizierten
Produktion in Hallein hergestellt,
die Auswahl der einzelnen Produkte ist für
den Anwendungsbereich zugeschnitten. Mit
der Öffnung der Gastronomie und Hotellerie
ergeben sich in dieser schwierigen Zeit spezielle
Erfordernisse, auf die mit entsprechenden
Maßnahmen reagiert werden muss. Der
Reinigungsfrequenz oft berührter Oberflächen,
wie z.B. Tür- und Fenstergriffe, Stuhlrücken,
Armlehnen, Tische oder auch Armaturen
und Bedienknöpfe kommt zum Beispiel
eine ganz neue Bedeutung zu. Gerade die
Produkte im Quick & Easy System sind für
diese Anwendung
im HoReCa Bereich
optimal. Das
innovationsprämierte
System vereint
die einfache
und sichere mobile
Dosierung mit
anwenderfreundlicher
Handhabung
und entsprechender
Leistung.
Das Quick & Easy
System ist für dieses
Einsatzgebiet
bestens geeignet
und deckt den Bereich
des Housekeepings
genauso
wie die Sanitärund
Küchenbereiche
ab. In Verbindung
mit der
Händedesinfektion
(APESIN handactive)
wird der
Hygieneplan abgerundet. Zudem stehen die
ausgebildeten Fachberater von Werner &
Mertz den Partnern aus Gastronomie und
Hotellerie jederzeit zur Verfügung, um maßgeschneiderte
Reinigungs- und Desinfektionspläne
zu erstellen. Darin werden dann auch
andere Faktoren, wie z.B. Kunden- oder Gästefrequenz
und Materialbeschaffenheit, berücksichtigt.
www.wmprof.com
FACHWISSEN UND RICHTIGE ANWEN-
DUNG SICHERN DIE EINHALTUNG DER
HYGIENEBESTIMMUNGEN
43
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:13 Seite 44
Bild: Miele
INHOUSE-WÄSCHEREI ALS HYGIENEFAKTOR
Die Experten des Robert-Koch-Instituts stellen
klar: Transportwege kontaminierter Berufswäsche
stellen ein Hygienerisiko dar.
Somit ist die Inhouse-Wäscherei ein wesentlicher
Faktor, um die unterbrechungsfreie
Hygienekette sicherzustellen. Ein zertifiziertes
Waschverfahren mit Klasse Wäsche-Gütesiegel,
wie es Miele anbietet, unterstützt
Hoteliers und Gastgewerbe bei der
Hygienesicherung für ihre Gäste.
MIELE EMPFIEHLT DIE
IN-HOUSE-WÄSCHE-
REI, UM ABSOLUTE
HYGIENE ZU
GEWÄHRLEISTEN
„Durch unser bewusstes Bekenntnis zu Inhouse-Wäschereien
arbeiten alle Klasse Wäsche-zertifizierten
Hotelleriebetriebe nachhaltiger
und wirtschaftlicher. Transportwege
zur und von der externen Wäscherei entfallen.
Gerade die Transparenz, das heißt, das
Wissen darüber, an welchem Punkt die Wäsche
zu welchem Zeitpunkt von wem gepflegt
wird, ist in Zeiten globaler Epidemien
und Pandemien von größter Bedeutung.
Die Hygienekette wird nicht unterbrochen
und mögliche Mängel und Sicherheitslücken
auf dem Transportweg entfallen“,
erklärt Klasse Wäsche-Sprecher Markus
Wendlinger. Selbst für den schlimmsten
Fall einer temporären Schließung aufgrund
eines Infektionsfalles sind die zertifizierten
Betriebe bestens vorbereitet: Durch die bei
den lokalen Gesundheitsämtern bekannten
Standards hoher Güte können Klasse Wäsche-Betriebe
nach einer gründlichen Reinigung
und Desinfektion des Hauses in
der Regel gemeinsam mit der Behörde die
erneute Freigabe zügig erwirken.
HEISSE SACHE
Für das Spülen von Geschirr raten die Experten
von Miele ein Programm mit hohen
Temperaturen (> 60 °C) für eine hygienische
und desinfizierende Reinigungswirkung,
sofern es das Spülgut erlaubt. In diesem
Temperaturbereich arbeiten die Standard-Programme
der Tank-Geschirrspüler
sowie die Programme „Intensive“, „Hygiene“
und „Hygiene Plus“ der ProfiLine und
Frischwasser-Geschirrspüler, so die Fachleute.
https://www.miele-professional.at
DIE ZEIT NACH DER WIEDERERÖFFNUNG
GASTRO 04/2020 | NONFOOD | HYGIENE
Bilder: Hollu
DI (FH) Andreas Marksteiner, Abteilungsleiter
hollu Anwendungstechnik
mit Hygienetipps für die Zeit nach der
Wiedereröffnung.
Wie mache ich meinen Betrieb hygienetechnisch
wieder fit?
„Es gilt, Risiken und Gefährdungspotenziale
zu erkennen und diese mit wirtschaftlich
vernünftigen Maßnahmen zu beherrschen.
Als Hygienepartner unterstützen wir unsere
Kunden dabei und erarbeiten gemeinsam
mit ihnen Konzepte mit detaillierten Reinigungs-
und Desinfektionsplänen.
Darüber geben wir unser langjähriges Praxiswissen
an unserer hollu Akademie oder
in individueller Beratung weiter. Wir reagieren
hier schnell auf aktuelle Entwicklungen,
wie auch die neue Online-Ausbildung zum
TÜV-zertifizierten Risikomanager im Bereich
mikrobiologischer Kontaminationen zeigt,
welche unter anderem Know-how zum Umgang
mit dem Corona-Virus vermittelt. Details
auf www.hollu.com/akademie.
Was muss ich vor der
Wiedereröffnung beachten?
„Wichtig ist eine gründliche Intensivreinigung
im gesamten Objekt, um einmal alles
von Grund auf zu reinigen und desinfizieren.
Nach jedem Lieferkontakt gilt es natürlich,
Schmierinfektionen zu vermeiden.
Neuralgische Stellen wie Tür- und Fenstergriffe,
Lichtschalter, Handläufe etc. sollten
zusätzlich gezielt desinfiziert werden.
Auf der Website www.hollu.com/coronavirus
finden sich Hygienehinweise mit Produktempfehlungen
zum Corona-Virus (CO-
VID-19), sowohl zur Prävention als auch
für das Verhalten im Krisenfall.
www.hollu.com
44
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 45
Bild: Hagleitner
DESINFEKTIONSSPENDER PRÄGEN DAS BILD IN DEN GASTRONOMIE- UND HOTELLERIEBETRIEBEN
EINF ACH
KARTUSCHE
REIN UND
”SCHAUMSPRÜHEN”
HYGIENE NACH DEM
LOCKDOWN
Entscheidungsträger aus der Hotellerie und
Gastronomie haben diesbezüglich an die Firma
Hagleitner konkrete Fragen herangetragen. Drei
Komponenten sind dabei wesentlich: Die Gefahr
zu verstehen, das Risiko zu minimieren und den
Schutz sichtbar machen.
Das Coronavirus bleibt auf unbelebten Oberflächen
unter optimalen Bedingungen nachweislich
mehrere Tage infektiös – auf Plastik sind es beispielsweise
bis zu neun Tage. Studien bestätigen
die Gefahr einer möglichen Übertragung des Erregers
über Nasen-, Mund- und Augenschleimhäute
durch kontaminierte Oberflächen. Diese
Gefahrenquellen zu verstehen, wird der wesentlichste
Faktor gegen die Ausbreitung des Virus
im eigenen Hotel- oder Gastronomiebetrieb sein.
Welche Oberflächen jeweils eine Gefahr darstellen,
ist dabei individuell zu prüfen. Die folierte Speisekarte,
der Türgriff und das Zierkissen auf dem
Bett kommen eher infrage als die Dunstabzugshaube
in der Küche. Übertragungswege zu erkennen
und mit dem richtigen Desinfektionsmittel
gezielt zu unterbrechen, ist also entscheidend.
RISIKOMANAGEMENT
Das heißt aber nicht, dass nun alle diese Dinge
verbannt werden müssen, sondern nur adaptiert.
War vorher ein Universalreiniger üblich, kommt
fortan ein desinfizierender Reiniger zum Einsatz.
Statt herkömmlichen Waschmitteln und Geschirrspültabs
sind seit Corona chemothermische
Verfahren gefragt. Da bekämpft nicht die hohe
Temperatur, sondern die Chemie das Virus. 40
Grad können in der Waschmaschine beispielsweise
ausreichend sein. Besonderes Augenmerk
gilt jeweils Wirkungsnachweisen und dermatologischen
Gutachten. Sind Tisch, Zimmer und
Bett desinfiziert, lohnt ein entsprechender Hinweis,
dafür bietet Hagleitner eigene Schilder an.
Bei Hausbegehungen werden alle Bereiche analysiert
und so ausgestattet, dass der Schutz aufrecht
bleibt, und es ist empfehlenswert, dies auf der
Website, dem Social-Media-Profil und an allen
Schlüsselstellen im Haus sichtbar zu machen.
www.hagleitner.com
REINIGUNG FÜR
BEHELFS-MUND-
NASEN-MASKEN
In der derzeitigen Covid19-Pandemie
besteht Knappheit für medizinischen
Mund-Nasen-Schutz (MNS) und filtrierende
Halbmasken (FFP-Masken).
Deshalb greifen viele Betriebe auf
textile Behelfs-Mund-Nasen-Masken,
auch Community-Masken genannt,
zurück.
Laut nationalen Behörden für Arbeits-
und Gesundheitsschutz ist der
Einsatz von Community-Masken für
Beschäftige mit Personenkontakt
denkbar. Damit sie nach dem einmaligen
Tragen wiederverwendbar
sind, ist eine zentrale Aufbereitung
mit den folgenden Parametern empfehlenswert:
• Die Aufbereitungsanleitung des
Maskenherstellers beachten
• Waschverfahren mit generell
bakteriziden, levuroziden und
viruziden Eigenschaften wählen
• Die Maske nach dem Abnehmen
luftdicht in einem Beutel verschließen
und sofort waschen.
• Ein desinfizierender Waschprozess
unter Einhaltung regulatorischer
Vorgaben lässt sich in gewerblichen
Waschmaschinen sicher durchführen,
eine Vielzahl der gewerblichen
Waschmaschinen von Miele
verfügen sowohl über thermische
als auch über chemo-thermische
Desinfektionswaschprogramme.
• Feuchtigkeit begünstigt die
Vermehrung von Keimen, deshalb
ist auf eine vollständige Trocknung
der Masken zu achten
• Die Masken nach der Aufbereitung
auf ihre Funktionalität prüfen
(Risse etc.)
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Cradle to Cradle is a certification mark
licensed by the Cradle to Cradle Products
Innovation Institute. Packaging is not
assessed.
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Werner & Mertz Professional Vertriebs GmbH
Neualmerstr. 13, A-5400 Hallein
Tel. +43-(0)6245-87286
WWW.WMPROF.COM
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Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 46
TIPP
AUS DER
PRAXIS
Bild: zVg
UND WENN SIE NICHT
GESTORBEN SIND...
…dann üben sie sich in Zweckoptimismus
– die Gastronomen, Hoteliers und deren
Geschäftspartner. Denn der Lockdown hat
unsere Branche wohl am härtesten getroffen,
und wir sind alle noch lange nicht über
den Berg.
Aber das Leben geht weiter, und erfreu -
licherweise strömen die ersten Einheimischen
in die Lokale und vor allem in die
Gastgärten. Die Menschen haben einiges
gelernt in dieser Zeit: 1. „Home Sweet
Home“ kann ganz schön nerven. 2. Selber
kochen ist ganz schön anstrengend. Und
3. Es geht doch nichts über Speis und Trank
beim professionellen Gastgeber.
Das ist doch ein Grund, optimistisch in die
Zukunft zu blicken – und sich an alle Abstandsregeln
zu halten, denn einen zweiten
Lockdown werden viele nicht überstehen…
Gerade jetzt:
(Getränke-)
Systeme neu
denken
Nach der Installation einer Computerschankanlage
wird erfahrungsgemäß ein
Umsatzplus von 30 Prozent erzielt.
GASTRO 04/2020 | GETRÄNKE | ALKOHOLFREIE
Was derzeit ein wenig aus den Medien
verschwunden ist – aber immer noch gültig
– ist der Klima-Deal. Denn der wird auch,
wenn es darum geht, die Wirtschaft wieder
„hochzufahren“, ein wesentlicher Faktor
sein. Vielleicht haben Sie ja die Zeit des
Zwangsurlaubs genützt, um sich darüber
Gedanken zu machen, wie es in Zukunft
mit Ihrem Business weitergehen soll, wo
Sie Ihren Schwerpunkt setzen und wie Sie
sich vom Mitbewerb abheben können. Mit
nachhaltigen, regionalen Produkten können
Sie auf jeden Fall punkten. Denn wir alle
haben am eigenen Leib erfahren, wie sich
die Luft- und damit die Lebensqualität verbessert
hat während unserer Zwangspause
– und das wollen wir auch in Zukunft beibehalten.
Das bedeutet im Getränkeausschank,
denn das ist meine Profession,
keine Flaschen von hier nach dort zu transportieren
und am besten das Getränk frischgezapft
und „hausgemacht“ anzubieten.
Das ist hohe Qualität in jeder Hinsicht.
KR Wolfgang Zmugg, Geschäftsführer
von Grapos, befasst sich seit 45 Jahren
mit allen Fragen rund um den professionellen
Getränkeausschank. Mit acht
Produktlinien und mehr als 100 Sirupen
bietet Grapos die breiteste Palette von
Postmix-Sirupen mit einer Vielzahl von
Schankgeräten. www.grapos.com
46
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 47
Bild: Grapos
Die letzten Wochen und Monate waren eine
Herausforderung, und was die Zukunft bringt,
ist noch ungewiss. Viele Gastronomiebetriebe
mussten vorübergehend schließen. Die, die
Möglichkeit hatten, hatten ihr System auf
Lieferservice und Abholung umgestellt. Solche
Krisen bringen automatisch einen Umbruch
mit sich – das kann man aktiv nutzen und
diese Zeit als Chance für Veränderungen wahrnehmen.
Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit hat
in den vergangenen Jahren einen hohen Stellenwert
eingenommen. Auch jetzt wird davon
gesprochen, dass die Umwelt sich nun ein
wenig erholt. Genau an diesem Punkt kann
man ansetzen und sich in Zukunft mit umweltfreundlichen
Alternativen beschäftigen.
Ein Beispiel wäre, von konventionellen Portionsflaschen
zu nachhaltigen Offenausschanksystemen
zu wechseln. Der Postmix-
Spezialist Grapos aus der Steiermark befasst
sich schon seit Jahren mit diesen Technologien
und unterstützt Betriebe beim Umstieg.
Vorteile des Offenausschanks
Der Offenausschank bringt ökologische sowie
ökonomische Vorteile und ist flexibel: Durch
die jahrelange Erfahrung im Bereich der Postmix-Technologie
kann Grapos auf jede Art
von Betrieb individuell eingehen. Die Geräte
der hauseigenen Marke Schankomat reichen
von analogen Schankgeräten bis hin zu digitalen
High-Tech-Wundern. Die Schankanlagen
sind stets State-of-the-Art und die Oberthekengeräte
ansprechend und formschön.
Der Einsatz von Computerschankanlagen
bringt vor allem für größere Betrieben viele
Vorteile. Diese vernetzen den Offenausschank
von alkoholfreien Getränken, Spirituosen,
Bier und Wein bis zum Kaffee und schaffen
so ein ideales Kontrollsystem. Die Endabrechnung
inklusive Bar- und Lagerstand erledigt
sich quasi per Knopfdruck. Während der Öffnungszeiten
kann kein Produkt leer gezapft
werden, da die Getränke mit automatischen
Wechslern an ein Zentrallager geschlossen
sind.
Nach der Installation einer Computerschankanlage
von Schankomat wird erfahrungsgemäß
ein Umsatzplus von 30 Prozent erzielt.
Jeder Arbeitsgang geht schneller von der
Hand, und durch die Kellner bezogene Abrechnung
gibt es kein Vergessen des Bonierens
mehr – das fördert den Getränkeumsatz.
Der ökologische Fußabdruck
Grapos hat sich auf die Postmix-Technologie
spezialisiert. Hier werden Sirupe in handlichen
Bag-in-Boxen zu je 10 oder 20 kg geliefert,
die zu 100 Prozent recyclebar sind, das bedeutet
keinen Müll und keine Rücktransporte
des Leerguts. Da der Ausschank der Getränke
direkt im Lokal mit frischem Wasser erfolgt,
fällt beim Transport auch noch das Gewicht
des Wassers weg.
Auch die Produktionsmethode und modernste
Abfüllanlagen führen dazu, dass im Vergleich
zu konventionellen Portionsflaschen
der ökologische Fußabdruck sowie die CO2-
Belastung bei Grapos-Getränken um 90 Prozent
kleiner ist. Das wurde durch eine Studie
der TU Graz bewiesen. Ein weiterer Vorteil:
Die Bag-in-Boxen sind in verschiedenen Größen
erhältlich und müssen bei der Lagerung
nicht gekühlt werden. So spart der Gastronom
bei der Getränkekühlung knapp 40 Prozent
an Energie. Anstelle von ungefähr 12 Getränkekisten
mit 0,2-Liter-Flaschen benötigt man
nur eine einzige 10-kg-Bag-in-Box. Grapos
bietet für Schankanlagen Miet- und Mietkauf-
Lösungen an und geht bei Fragen und Serviceleistungen
auf die Kunden ein.
www.grapos.com
GENUSSFAKTOR
ALPENDRINK
Bild: Nannerl
Der Salzburger Genussspezialist Nannerl
stellt seit über 30 Jahren hochwertige
Erfrischungsgetränkekonzentrate
unter der Dachmarke Alpen-
Drink her. Diese hochwertigen und
erfrischenden Konzentrate mit ihrem
Verdünnungsverhältnis von bis zu
1+19 sind ein Klassiker für Frühstücksbuffets
und auch bestens für Longdrinks
und Cocktails geeignet. Ob als
Farbkomponente zum Floaten oder
Eingießen oder als geschmacksgebender
Bestandteil des Drinks, die Sortenvielfalt
des AlpenDrink-Sortiments
mit seinen 100%-Säften (Mischverhältnis
1+4), fruchtigen Nektaren
(Mischverhältnis 1+6), hochwertigen
Bio-Saft-Konzentraten (Mischverhältnis
1+6) oder die ergiebige classic-
Schiene (Mischverhältnis 1+19), die
Auswahl und die Geschmacksvariationen
sind die idealen Sommerdrinks.
Nannerl Alpensirup: Das vollmundige,
dezent-herbe Aroma der Holunderblüten
ist die Grundlage für sommerliche
Erfrischungsgetränke oder – mit
Mineralwasser oder Limonade versehen
– der Start für einen erfrischenden,
alkoholfreien Cocktail. Als klassische
Variante mit Sekt, Prosecco
oder Weißwein schmeckt er ebenso.
Der Alpensirup wird ohne künstliche
Farbstoffe hergestellt und in Österreich
produziert und abgefüllt.
Nannerl Hugo Elderflower, Lime &
Mint 1+7: Der beliebte Sommergenuss
mit dem frischen Geschmack der Holunderblüte
und leichter Minz- und
Limettennote. Ob als Basis für Longdrinks
oder Cocktails oder für sommerliche
Mixgetränke mit oder ohne
Alkohol, Nannerls Hugo Elderflower
Lime & Mint ist perfekt abgeschmeckt
und bietet kühle Sommerfrische in
vielen Variationen. Ohne künstliche
Farbstoffe. In Österreich produziert
und abgefüllt. www.nannerl.at
47
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 48
Wein & Gesundheit
– ein geniales Paar!
Bild: Pixabay
„Santé!“ rufen sich Franzosen zu, wenn sie miteinander anstoßen. „Gesundheit!” bedeutet das übersetzt, und
das soll auch für die gesundheitsfördernde Wirkung des Weines stehen. Weinexperte Walter Kutscher
ermuntert getreu dem Motto „In vino sanitas“ zu einem bewussten Weinkonsum und zeigt die positiven
Aspekte eines moderaten Weingenusses auf. Ein Schlückchen in Ehren soll schließlich niemand verwehren.
GASTRO 3/2020 | GETRÄNKE | WEIN
Es gilt ja schon lange als wissenschaftlich
unterlegte Tatsache, dass Wein und Gesundheit
in vielen Belangen eng miteinander
verknüpft sind. Ein bunter Zitatenschatz,
von Hippokrates, Plutarch bis zum
Kirchenlehrer Augustinus, ist da überliefert.
Alleine in der Bibel wird an über 500 Stellen
Wein erwähnt, ja der Bibelforscher Jürgen
Becker glaubt sogar 979 Textstellen gefunden
zu haben.
Wein, natürlich in einer etwas anderen
Form, als wir ihn heute kennen, wurde
auch im Römischen Reich pflichtmäßig
„verordnet“. Zur Zeit von Kaiser Probus
(232 – 282) musste jeder römische Soldat
am Tag 1½ Liter Wein trinken. Wasser war
damals oft verseucht, und die tägliche
Ration Wein konnte nicht nur den Kampfesmut
der Soldaten stärken, sondern auch
diese vor Darminfektionen bewahren.
Im Mittelalter war es üblich, zu einem Festmahl
drei Liter Wein pro Person zu konsumieren.
Natürlich war der Alkohol zu jener
Zeit nicht mit dem heutigen vergleichbar.
Wein wurde lange Zeit nicht nur als Stimulierungs-
und Berauschungsmittel gesehen,
sondern auch als medizinischer Faktor.
French Paradoxon
Es schlug wie eine Bombe ein, als das Ergebnis
einer breit angelegten internationalen
Studie Ende der 1980er Jahre veröffentlicht
wurde. In einigen Gegenden Frankreichs
lag die Herzinfarkt-Quote um bis zu
40 Prozent niedriger als in Deutschland
bzw. den USA. Eine Fülle an weiteren Studien
suchte dazu die Ursachen und fanden
heraus, dass die geringere Schlaganfallsquote
bzw. geringere Gefäßverkalkungen
mit dem Weinkonsum in einigen französischen
Regionen zu tun hatte. Vor allem
im Rotwein vermutete man einen Hauptverursacher.
Es dauerte aber noch einige
Jahre, bis jene Inhaltsstoffe im Rotwein
analysiert werden konnten, die dafür verantwortlich
zeichneten, dass moderater
aber regelmäßiger Rotweinkonsum sich
positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkten
kann.
Vitamin P
Es sind vor allem die Polyphenole im Rotwein,
die mit ihrer entzündungshemmenden
und gefäßerweiternden Wirkung eine
prophylaktische Anwendung beim gesunden
Konsumenten empfiehlt. Der wirksamste
und bedeutendste Polyphenol-Abkömmling
ist das Resveratrol. Dieser Natur -
stoff befindet sich vor allem in den Schalen
der blauen Trauben, aber auch in anderen
Lebensmitteln, wie in einigen roten und
blauen Beeren, Granatapfel, Walnüssen
oder Grünem Tee sowie Schokolade. Die
Intensität dieses „Wunderstoffes“ ist jedoch
nie so konzentriert wie in manchen Rotweinen.
Vor allem die Dicke der Beerenschale
und die darauffolgende Maischestandzeit
sind imstande, Resveratrol in höherer
Konzentration dem Wein zuzuführen.
Gerade in Rebsorten wie Tannat, aber auch
in den Bordeauxsorten und Blaufränkisch
sowie Syrah konnten höhere Werte gemessen
werden.
Erst die Menge macht das Gift
„Alle Dinge sind Gift – und nichts ist ohne
Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding
kein Gift ist“, so wusste schon Paracelsus
(1495 – 1541) die Gratwanderung, nicht
nur beim Weinkonsum, zu thematisieren.
Der Umgang mit Alkohol – und Wein ist
Alkohol – wird immer eine Frage der Do-
48
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 49
Bild: Faber
sierung bleiben, wenn es um die Gesundheit
geht. Bei der Menge des Weinkonsums sind
die Grenzen fließend, stets individuell und
nicht starr festzulegen. Abhängig sind diese
vom jeweiligen Körpergewicht, den begleitenden
Mahlzeiten, dem zusätzlichen Wasser -
konsum, dem psychischen Zustand des Konsumenten
und den Trinkgewohnheiten. Aber
auch das Geschlecht spielt eine gewisse Rolle,
denn beim Alkoholkonsum gibt es keine
Emanzipation, und so sollten Damen doch
um ein Drittel weniger Alkohol konsumieren
als das männliche Geschlecht. Grund dafür
ist das unterschiedliche Verhältnis von Fettgewebe
und Muskeln.
Vor allem, dass Wein ein flüssiges Kulturgut
darstellt und nicht als Mittel zum Wirkungsund
Kampftrinken geeignet ist, müssen wir
uns stets vor Augen halten. Das Problem Alkohol
ist vor allem ein Problem des menschlichen
Charakters. Und am Rausch ist nicht
der Wein schuld, sondern der Trinker.
Persönlichkeiten mit gesunden
Empfehlungen
Der erste, der aktuell für einen „moderaten“
Weinkonsum offiziell in Österreich eingetreten
ist, war em. Univ.Prof. DDDDr. Ludwig
Prokop, der schon frühzeitig dafür einstand,
dass ein gesunder, erwachsener Mann am
Tag verteilt – speziell zu den Mahlzeiten – bis
zu einer Bouteille Wein, ohne gesundheitliche
Bedenken, genießen darf. Was ihm dann
auch den Spitznamen „Bouteillen-Prokop“
einbrachte.
Der Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai
Worm beschäftigte sich in seinem Hauptwerk
„Täglich Wein“ mit dem mäßigen, aber regelmäßigen
Weinkonsum sowie der mediterranen
Küche. Vor allem fokussiert er sich
dabei auf die vorbeugenden Effekte von Wein
gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und speziell
gegen Herzinfarkt. Alkohol ist für ihn
nicht gleich Alkohol, denn Wein kann in
diesem Spektrum sicher die „gesündesten
Argumente“ aufweisen.
Als Präventivmaßnahme gegen so manche
Zivilisationskrankheit wird, etwas deftig formuliert,
empfohlen: „Saufen & Laufen!“ Natürlich
darf auch nicht die positive mediterrane
Ernährung mit viel Fisch, Gemüse und
Olivenöl außer Acht gelassen werden.
W&G – Wein und Gesund
All die positiven Aspekte, die ein moderater
Weinkonsum nach sich ziehen kann, faszinierten
Dr. Herbert Braunöck, und er scharte
eine illustre Schar an Fachleuten um sich,
um die Plattform „W&G Wein und Gesund“
(www.wein-gesund.at) ins Leben zu rufen.
Die Tatsache, dass bestimmte Inhaltsstoffe
beim Rotwein helfen, das Herzinfarktrisiko
deutlich zu senken, den Blutdruck sowie den
Alterungsprozess positiv zu beeinflussen und
sich sogar bei Diabetes Typ2 günstig auswirken
können, ließen den Mediator Braunöck
„BEI DER MENGE DES
WEINKONSUMS SIND
DIE GRENZEN
FLIESSEND, STETS
INDIVIDUELL UND NICHT
STARR FESTZULEGEN.”
in Aktion treten. Zunächst galt es, Weine
und verschiedene Weintypen zu analysieren.
Hier kooperiert er mit der ältesten Weinbauschule
der Welt, der Höheren Bundeslehranstalt
und Bundesamt für Wein- und Obstbau
in Klosterneuburg. Direktor HR Dr. Reinhard
Eder kann sich mit modernsten Analysemethoden
auf die wichtigsten der über 500 Inhaltsstoffe
im Wein fokussieren, und konzentriert
sich dabei auf die Polyphenole sowie
Flavonoide. Diese bildeten dann auch die
Grundlage für eine anschließende Bewertung.
Ein Gütesiegel wurde entworfen, wo je nach
Menge an gesundheitsfördernden Wirkstoffen
ein bis drei Punkte vergeben werden.
Aus dem medizinischen Bereich wird dieses
Projekt von Univ.-Prof. DDr. Wolfgang Graninger
begleitet, der zur Zeit auch als Infektiologe
intensiv gefragt ist.
Die Umsetzung in die Praxis erfolgt durch
den Ganzheitsmediziner Dr. Gerhard Hubmann,
der mit dem Winzer Horst Gager aus
Deutschkreutz die spezielle Rotwein-Cuvée
„Medicus“ kreierte. Bei diesem Wein (natürlich
mit drei W&G-Punkten geadelt) zeigt
sich der Anteil an Polyphenolen sowie
Flavonoiden besonders konzentriert. Kein
Wunder, enthält der Wein Medicus doch
mit den Rebsorten Tannat und Merlot extrem
kleinbeerige Sorten mit dicker Schale, die
sich positiv auf die wertvollen Wirkstoffe
auswirken.
Bei den ersten Untersuchungen konnten
neben den genannten Rotweinen maischevergorene
Weißweine ebenso gut reüssieren.
Auch wenn ein wenig Augenzwinkern mit
dabei ist: Ein, zwei Gläser guter Rotwein dürfen
in diesen unruhigen Zeiten auch als
„Schluckimpfung“ bezeichnet und empfohlen
werden. Denn Rotwein stärkt die Immunabwehr
und wirkt entzündungshemmend.
Deshalb – gerade in diesen Zeiten – nicht
nur „In Vino Veritas“, sondern auch „In Vino
Sanitas!
ZITATE ZU
WEIN & GESUNDHEIT
„Der Wein ist unter den Getränken
das Nützlichste, unter den Arzneien
die Schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln
das Angenehmste.“
Plutarch,
griechischer Philosoph
„Der Wein ist die Milch der Greise.“
Aus Frankreich
„Trinke nicht ausschließlich Wasser,
sondern genieße deines Magens
und deiner häufigen Schwäche -
anfälle wegen ein wenig Wein!“
Paulus, 1. Brief an Timotheus,
Kapitel 5 (1 Tim 5,23)
„Bier ist Menschenwerk, Wein aber
ist von Gott.“
Martin Luther
„Vorsicht! Abstinenz kann Ihre Gesundheit
gefährden!“
Dr. Nicolai Worm
„Es steckt mehr Philosophie in einer
Flasche Wein als in allen Büchern dieser
Welt.“
Louis Pasteur,
französischer Chemiker
„Rotwein ist für alte Knaben eine
von den besten Gaben.“
Wilhelm Busch
„Der Wein ist eine Medizin, wenn er
aber ohne eine Manier getrunken
wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine
Erquickung des Herzens, wenn er
aber unmäßig getrunken wird, ist er
ein Tod der Seele.“
Abraham a Sancta Clara,
Prediger und Schriftsteller
„Eine Bouteille Wein enthält fast 1/8
des täglichen Nahrungsbedarfes und
9/10 der guten Laune.“
Anonym
49
Gastro 20/4.qxp.qxp_Gastro 01.06.20 22:14 Seite 50
MANFRED KRÖSWANG,
KRÖSWANG
Bild: Kröswang
KR CHRISTOF KASTNER,
KASTNER GRUPPE
Bild: Kastner
LORENZ WEDL,
HANDELSHAUS WEDL
Bild: Wedl
FRISCHE LIEFERUNG ZUM NULLTARIF
„Derzeit kann noch kaum ein Gastronom einschätzen,
wie sich das Geschäft unter den neuen
Voraussetzungen entwickeln wird“, meint Manfred
Kröswang. Aufgrund dieser Unsicherheit
zeigt sich der Frische-Lieferant flexibel und
streicht bis Ende Juni den Mindestbestellwert
für die kostenlose Zustellung. „Wir wollen vor
allem jenen Kunden entgegenkommen, die
sich vorsichtig an die neue Situation herantasten
und ihr Lager noch nicht komplett füllen wollen“,
zeigt Manfred Kröswang Verständnis für seine
Kunden. Zusätzlich bietet Kröswang zu den
normalen Angeboten eine Starthilfe-Aktion mit
über 60 zentralen Produkten, welche besonders
kundenfreundlich kalkuliert wurden.
www.kroeswang.at
BREITES SERVICEANGEBOT
Digitale Speisekarten, kontaktlose Bezahlung,
umweltfreundliche Verpack ungen und Click2Collect:
Der Großhandelspartner bietet umfangreiche
Serviceleistungen.
Das „Home Delivery Startpaket“ ist ein virtueller
Baukasten mit allem, was Unternehmen für erfolgreiche
Gastronomie zustellung und -abholung
benötigen: Es umfasst Funktionen, um
das Angebot übersichtlich anzubieten, eine kontaktlose
Bezahlung zu ermöglichen und auf
Gutscheinverkauf aufmerksam zu machen.
Kastner bietet darüber hinaus auch ein umfassendes
Angebot an umweltfreundlichen Einwegverpackungen
sowie ein ein breites Reinigungs-
und Hygienesortiment.
www.kastner.at
UMFANGREICHE BETREUUNG
„Die Öffnung der Gastronomie gibt uns Mut
und lässt uns trotz aller Herausforderungen, vor
denen wir noch stehen, wieder optimistischer
in die Zukunft blicken”, zeigt sich Lorenz Wedl
zuversichtlich und versichert: „Das gesamte
Wedl-Team steht seinen Kunden wie gewohnt
mit einer umfangreichen Betreuung zur
Verfügung und unterstützt bei Sortimentsfragen,
Lieferkonditionen und allgemeinen Problemen”.
Darüber hinaus wurde das Sortiment des Handelshaus
Wedl um ein umfangreiches Hygiene-
Angebot erweitert. Auch für das Zustellgeschäft
finden Kunden alle notwendigen Produkte (Verpackungen,
Einweg-Geschirr etc.) in den Märkten
sowie im Webshop.
www.wedl.com
PETER KRUG,
EUROGAST
Bild: Eurogast
XAVIER PLOTITZA,
METRO
Bild: Metro Österreich
THOMAS PANHOLZER,
TRANSGOURMET
Bild: Transgourmet
GASTRO 04/2020 | NEUES VOM MARKT |
HILFREICHE SERVICES
Eurogast unterstützt seine Kunden beim Aufbau
eines eigenen Lieferservices: „Mit Best.Delivery
bieten wir den Gastronomen ein Komplettpaket
an Informationen und Services, mit dem sie
kurzfristig einen Abhol- oder Zustellservice starten
können. Es ist ein System, das den gesamten
Bestell- und Bezahlungsprozess digitalisiert, damit
sich die Restaurants auf das Wesentliche
konzentrieren können – die Zubereitung der
Speisen!“, berichtet Peter Krug, Geschäftsführer
Eurogast, stolz über diese Innovation.
Darüber hinaus hat Eurogast mit Best.Start ein
besonderes Service in Form einer Onlineplattform
ins Leben gerufen, von der sich Gastronomen
und Hoteliers hilfreiche Vorlagen, wie Info-Guides
oder Aufsteller kostenlos downloaden können.
eurogast.at
HORECA-FINANZIERUNGSPAKET
Derzeit heißt es bei Metro mehr denn je: Einer
für alle – alle für die Gastronomie. Um den Re-
Start zu erleichtern, werden Gastronomie- und
Hotelleriebetriebe mit einem 220 Millionen Euro
Finanzierungspaket unterstützt: Metro Österreich
gewährt unter Berücksichtigung des KSV-Ratings
individuelle Einkaufsrahmen mit bis zu 90 Tagen
Zahlungsziel. Das gilt sowohl für Bestands- als
auch für Neukunden.
„Ziel des umfangreichen Maßnahmenpakets
ist es, dort zu helfen, wo es am dringendsten
nötig ist”, betont CEO Xavier Plotitza. Unter
www.einerfueralle.at können sich Hoteliers und
Gastronomen zum Finanzierungspaket anmelden.
Das Metro Team bemüht sich um eine rasche
Bearbeitung der Anfragen.
www.metro.at
HILFE MIT HERZ UND VERSTAND
„Wir werden keine Millionenbeträge ausrufen
und uns werblich als Retter der Branche darstellen,
aber wir werden mit Sicherheit allen unseren
Kunden beistehen und im Rahmen unserer
Möglichkeiten individuelle, unbürokratische
Hilfe geben”, versichert Thomas Panholzer, Geschäftsführer
von Transgourmet Österreich.
In übersichtlichen Katalogen zu den Themen
„Hygiene und Schutz“, „Portionen & abgepack -
te Ware“ sowie „Einwegsortiment“ finden Kunden
rasch alle Artikel für die Umsetzung der
gesetzlichen Vorgaben. Darüber hinaus werden
Gastronomen und Hoteliers mit sinnvollen Aktionen,
etwa dem bewährten Spartag und jede
Menge Lebensmitteln aus heimischer Produktion,
unterstützt.
www.transgourmet.at
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