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Schaufenster 2020-06-12

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MAULTASCHEN.<br />

MaxNennstiel,<br />

Yannik Spielmann<br />

und Luca Bierkler<br />

(v.l.) machen die<br />

Spezialität selbst.<br />

Gekommen,<br />

um zu<br />

bleiben<br />

Vier gastronomische Pop-ups, die<br />

während der Coronakrise<br />

enstanden sind und sie gern<br />

überdauern würden.<br />

Text: Sissy Rabl<br />

PASTA. Sebastian<br />

Hofer,Cornelius<br />

Klimt, Stefan<br />

Doubek, Kevin<br />

Nowak (v. l.) von<br />

Tutto Pasta.<br />

Nach knapp zwei Wochen Einzelquarantäne<br />

kämpfte Max Hauf mit der Langeweile<br />

und bat seine Freundin Katrin Wondra<br />

just darum, ihm acht Kilo vom<br />

Schwein, Haut, Knochen, Kopf inklusive,<br />

vor die Tür zu stellen: Er wolle sich im Ramenkochen<br />

versuchen (seine Dusche war bereits vollgestellt mit<br />

kübelweise fermentierendem Kimchi). Schließlich<br />

musste der gelernte Koch seine Reise imFernen Osten –<br />

zuletzt Japan –wegen der Pandemie verfrüht abbrechen,<br />

und so konnte ersich wenigstens die Aromen<br />

näherbringen. Nach zwei Tagen wurde das Ergebnis<br />

unter strikter Einhaltung der Abstandsregeln im Flur<br />

von Freundin Wondra –ebenfalls gelernte Köchin –und<br />

ihrer Quarantänemitbewohnerin Sophie Kernreiter, mit<br />

der sie auch gemeinsam für den Gastronomiebetrieb<br />

Neni arbeitet, verkostet und für gut befunden.<br />

Allerdings waren vier Liter Ramen ein bisschen viel für<br />

den Eigenbedarf, und so meldeten sich einen Instagram­Post<br />

später zahlreiche Freunde und Bekannte für<br />

eine Kostprobe an. Die Rückmeldungen fielen so positiv<br />

aus, dass die drei beschlossen, das Projekt unter dem<br />

Namen „Makaso“ fortzuführen: Was hier japanisch<br />

klingt, ist inWirklichkeit ein Kofferwort, zusammengesetzt<br />

aus ihren Vornamen. „Wir haben in kürzester Zeit<br />

so viele Leute kennengelernt, sei es in der Gastro­ oder<br />

Kreativszene, die unser Vorhaben unterstützen wollten,<br />

das ist unglaublich“, sagt Wondra. In der Küche wurde<br />

mit immer neuen Rezepten und immer größeren Töpfen<br />

hantiert, bis das Unterfangen den wohnlichen Rahmen<br />

sprengte. Da im Café Kandl im siebten Bezirk<br />

gerade noch umgebaut wird, konnte sich das Trio dort<br />

einmieten, zwei Mal die Woche werden die Ramenkits<br />

auf Anfrage inder näheren Umgebung ausgeliefert oder<br />

können abgeholt werden. Es handelt sich nämlich nicht<br />

um ein fertiges Endprodukt, das Finish muss man selbst<br />

hinlegen. Etwa Nudeln und Brühe aufkochen oder Toppings<br />

wie Enoki, hart gekochtes Ei, Frühlingszwiebel,<br />

Chilisoße und Sesam möglichst fotogen im fertigen<br />

Schüsselchen anordnen.<br />

Fotos: Lukas Schraml, Pilar Schacher, Isabelle Nonveiller, Sebastian Hofer, beigestellt.<br />

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