10.06.2020 Aufrufe

Binnenschiff Journal 3/2020

Binnenschiff Journal 3/2020

Binnenschiff Journal 3/2020

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aushalten und durchhalten<br />

Quelle: IBBS<br />

Gäste nach Europa und an Bord kommen, ist<br />

eine unbeantwortbare Frage.<br />

Einer der betroffenen Kapitäne ist Peter Werner<br />

(57), der in der Ukraine und in Österreich<br />

lebt. Eigentlich hätte er in der ersten Märzwoche<br />

wieder an Bord gehen können. Aber<br />

dann wurden alle Termine abgesagt. Seither<br />

ist der Kapitän zu Hause. Zum Glück wurde er<br />

noch nicht infiziert. Auch im familiären Umfeld<br />

gibt es nur einen schwach positiv getesteten<br />

Fall. Wie lange er noch zu Hause bleiben<br />

muss, kann niemand sagen. Auch seine Reederei<br />

ist von ausländischen Passagieren abhängig<br />

und vorerst sind für diese Saison alle<br />

Reisen abgesagt. Ökonomisch hat das für<br />

ihn und seine Familie momentan noch keine<br />

großen Auswirkungen, weil er die Kurzarbeitsregeln<br />

nützen kann.<br />

Goran Stanimirov (34), der ebenfalls Kapitän<br />

auf einem Kreuzfahrtschiff ist und in seiner<br />

Heimat Belgrad festsitzt, weiß wie alle seiner<br />

Kollegen nicht, wann er wieder an Bord<br />

gehen kann. Seine Hoffnung ist, dass es wenigstens<br />

ab September wieder Arbeit geben<br />

wird. Bis dahin gilt es für ihn sparsam mit dem<br />

verfügbaren Kapital umzugehen. Das heißt,<br />

zuerst müssen Rechnungen und Bankkredite<br />

bezahlt werden. Seine Frau und sein einjähriger<br />

Sohn profitieren derzeit wenig vom Gehalt<br />

eines Kapitäns. Zum Glück, im Unglück,<br />

gibt es in seiner Familie noch keine Infizierten.<br />

Auf die Frage, welche Änderungen er aus<br />

der Corona Erfahrung heraus im Bordbetrieb<br />

empfehlen würde, meinte Goran, dass in der<br />

Passagierschifffahrt vielleicht eine Art „Einbahnstraße“<br />

für alle an Bord helfen könnte,<br />

damit enge Kontakte tunlichst vermieden<br />

werden. Aber auf Grund der baulichen Gegebenheiten<br />

würde das wohl ein größeres<br />

Umdenken erfordern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!