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KölnerLeben Juni / Juli 2020

Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Fitness im Park - Wo jeder frei trainieren kann √ Leben in Köln: Mehr Wohnkomfort - Umgestalten, um zu bleiben √ Gesund leben: Lärm in der Stadt - Dezibel unter Druck

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So lange, wie es geht, in<br />

den eigenen vier Wänden<br />

bleiben – mit kleinen baulichen<br />

Veränderungen ist das oft<br />

möglich. Wie es geht und<br />

wer es zahlt, erfahren Sie hier.<br />

Justine und Siegbert Borchert<br />

„Immer die Beine über den Badewannenrand heben<br />

beim Ein- und Aussteigen, das war wirklich umständlich“,<br />

erzählt Justine Borchert. Die 65-Jährige<br />

aus Raderthal nutzt zum Gehen einen Rollator und<br />

benötigt auch Hilfe bei der Körperpflege. Ihr Mann<br />

Siegbert, 78 Jahre, könne die nicht leisten, „er ist ja<br />

auch nicht mehr so beweglich“, sagt sie. Stattdessen<br />

helfe die Schwiegertochter. „Aber das mit der Badewanne<br />

ging trotz des Lifters einfach nicht mehr, auch<br />

wegen meines Übergewichts.“<br />

Problemzone Badezimmer<br />

Trotzdem wollten die Borcherts gerne in ihrer Wohnung<br />

bleiben. „Wir wohnen seit 15 Jahren hier, es ist<br />

schön ruhig, auch einen Behindertenparkplatz haben<br />

wir gleich vor der Tür“, sagt Justine Borchert. Aber<br />

die Wohnung im zweiten Stock war einfach nicht<br />

mehr passend.<br />

Da wandte sich das Ehepaar an „wohn mobil“. Die<br />

Beratungsstelle ist ein Kooperationsprojekt der Stadt<br />

Köln, der PariSozial gGmbH, der Landesverbände<br />

der Pflegekasse und der GAG Immobilien AG.<br />

„wohn mobil“ unterstützt Menschen wie die Borcherts<br />

dabei, Wohnungen so anzupassen, dass sie<br />

so lange wie möglich darin bleiben können – vor<br />

allem dann, wenn sie auf Pflege angewiesen sind.<br />

Aber nicht nur, man kann Maßnahmen auch vorher<br />

angehen und von dem größeren Komfort profitieren,<br />

den eine altersgerechte Wohnung bietet. So erhalten<br />

Ratsuchende kostenfreie Hilfe bei der Planung,<br />

bei Genehmigungsanfragen und Anträgen zur Finanzierung.<br />

Von den Neuanfragen zur Wohnraumanpassung<br />

kann die Beratungsstelle rund 400 im Jahr<br />

bearbeiten. Deren Leiterin Erika Küllchen bringt es<br />

auf den Punkt: „Das Bad ist in 80 bis 90 Prozent der<br />

Fälle das größte Problemfeld.“<br />

<strong>KölnerLeben</strong> Heft 3 | 20<br />

Jedoch: Es muss nicht gleich der Umbau des gesamten<br />

Badezimmers sein. Denn schon mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand und zu überschaubaren<br />

Kosten lässt sich schnell mehr Komfort erreichen.<br />

Mehr Sicherheit im Bad bieten beispielsweise Haltegriffe<br />

in Dusche, Wanne oder neben der Toilette –<br />

vorausgesetzt, sie sind fachmännisch und stabil angebracht.<br />

Auch Toilettensitzerhöhungen können das<br />

Hinsetzen und Aufstehen deutlich erleichtern.<br />

Hilfreich sind auch Wasserhähne, bei denen das Wasser<br />

ohne Berührung fließt und automatisch wieder<br />

stoppt. Denn manch Älterer hat Probleme, schwergängige<br />

Griffe zu drehen. Als nützlich empfinden<br />

viele Senioren auch Armaturen mit Handbrause, mit<br />

denen sie sich die Haare am Waschbecken waschen<br />

können, ohne sich so tief bücken zu müssen. Bei<br />

Waschbecken ohne Unterschrank kann man sich dafür<br />

auch bequem hinsetzen.<br />

Mehr Komfort für den Alltag<br />

In der Küche erleichtern herausziehbare Schubkästen<br />

statt tiefer Schränke den Alltag. In ihnen lassen sich<br />

Vorräte, Töpfe und Reinigungsmittel übersichtlich<br />

verstauen und einfach erreichen. Der Backofen lässt<br />

sich möglicherweise erhöhen, Oberschränke können<br />

tiefer gehängt werden, sodass Tassen, Teller, Gläser<br />

und anderes in Greifhöhe zur Hand sind. Und warum<br />

nicht leichte oder wenig benötigte Teile nach oben<br />

räumen, die schwereren aus Keramik und Edelstahl<br />

in mittlere Höhe? Um Stolperfallen zu reduzieren,<br />

sollten Schwellen innerhalb der Wohnung ausgeglichen<br />

werden, besonders am Zugang zu Balkon oder<br />

Terrasse.<br />

Erika Küllchen hat noch einen anderen Tipp: „Immer<br />

mehr geraten auch technische Hilfsmittel in den<br />

Blick.“ Das Thema „Smart Home“, also das intelligent

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