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botenstoff 04.11 - Human.technology Styria GmbH

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Biosimilars<br />

Nachdem bereits etliche generische Produkte<br />

am Pharmamarkt zugelassen sind,<br />

werden in den nächsten Jahren zusätzlich<br />

„nachgemachte“ – qualitativ gleichwertige<br />

– Biopharmazeutika („Biosimilars“) zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Am Markt befindliche Medikamente sind<br />

durch Patente für 20 Jahre und mehr gegen<br />

das Nachahmen geschützt. In dieser Zeit<br />

verdienen die Pharmafirmen in der ersten<br />

Zeit die Kosten der Entwicklung und machen<br />

danach satte Gewinne. Nach Ablauf des Patentschutzes<br />

können „Kopien“ erzeugt werden,<br />

die natürlich dasselbe Sicherheitsprofil<br />

und die gleiche Wirksamkeit aufweisen, aber<br />

zu erheblich günstigeren Preisen verkauft<br />

werden. Bei Substanzen, die chemisch<br />

synthetisiert werden (z.B. Aspirin), spricht<br />

man von Generika-Produkten (z.B. Aspro).<br />

Da diese Substanzen durch die chemische<br />

Synthese eindeutig definiert sind und auch<br />

deren Struktur mit modernen analytischen<br />

Verfahren exakt zu bestimmen sind, besteht<br />

Vela pharm. entwicklung und<br />

laboranalytik gmbh<br />

- Analytik Service Anbieter<br />

- GMP-zertifiziert<br />

- Gegründet 2006<br />

- 20 Mitarbeiter<br />

- International tätig<br />

geschäftsführung:<br />

- Dr. Markus Fido (CEO)<br />

- Dr. Andreas Nechansky (COO)<br />

www.vela-labs.at<br />

zwischen dem Original und dem nachgemachten<br />

Produkt kein Unterschied.<br />

Im Gegensatz dazu stehen die Biopharmazeutika:<br />

dabei handelt es sich um Produkte,<br />

die in (vor allem) tierischen Zellen (aber<br />

auch Bakterien) erzeugt und danach durch<br />

komplexe Prozesse isoliert und aufgereinigt<br />

werden (z.B. Wachstumsfaktoren oder<br />

monoklonale Antikörper). Bedingt durch<br />

den komplexen Herstellungsprozess ist<br />

es nicht möglich solche Proteine identisch<br />

nachzumachen; das bedeutet, es bestehen<br />

minimale Unterschiede, die im Zuge einer<br />

eingehenden und aufwendigen bioanalytischen<br />

Charakterisierung untersucht werden<br />

müssen. Zusätzlich wird das „Nachbauen“<br />

dadurch erschwert, dass der Hersteller<br />

des Originals keine Produktionsdaten und<br />

analytischen Ergebnisse offenlegt (außer gegenüber<br />

den Zulassungsbehörden). Für Biosimilars<br />

gilt daher: Der Produktionsprozess<br />

beeinflusst massiv die Qualität des Produkts.<br />

Das nachgemachte Produkt ist daher nicht<br />

identisch, sondern nur „biologisch ähnlich“<br />

(eben „biosimilar“), da eine 100%ige übereinstimmung<br />

mit dem Original im Normalfall<br />

nicht erreicht wird. Daher sind die regulatorischen<br />

Richtlinien im EU-Raum für Biosimilars<br />

sehr streng, da garantiert werden muss,<br />

dass jeder Patient ein equivalentes Produkt<br />

hinsichtlich therapeutischer Wirksamkeit<br />

(„Efficacy“) und Sicherheit („Safety“) erhält.<br />

Biosimilars werden daher in der EU nur auf<br />

vergleichender Basis zu einem Referenzprodukt<br />

zugelassen, das seinerseits eine euro-<br />

23 PARTNER NEWs<br />

Protein Gelelektrophorese mit anschliessender Silberfärbung. Die Proteine, Originator (linkes<br />

Gel) and Biosimilar (rechtes Gel), werden in unterschiedlichen Mengen auf eine Gelmatrix<br />

aufgetragen und einem elektrischen Feld nach ihrer Grösse aufgetrennt. Zusätzlich werden noch<br />

Grössenstandards und Kontrollproteine analysiert. Diese Methode erlaubt ist eine rasche und<br />

kostengünstige Testung auf Grösse, Menge und Verunreinigungen.<br />

päische Zulassung inne gehabt hat. Damit<br />

soll verhindert werden, dass Produkte ungenügender<br />

Qualität auf den Markt kommen.<br />

Aufgabe des Zulassungslabors in Europa ist<br />

es daher, die analytischen Ergebnisse und<br />

Teile der klinischen Daten des Nicht-EU-<br />

Herstellers zu reproduzieren/verifizieren und<br />

die behördenkonforme Dokumentation zu<br />

überprüfen.<br />

Ein Geschäftszweig der GMP-zertifizierten<br />

Firma Vela Laboratories aus Wien ist Freigabeanalytik<br />

von Biosimilars. Hierbei werden<br />

unter anderem Parameter wie Reinheit und<br />

Wirkstoffkonzentration, aber auch Wirksamkeit<br />

(„Efficacy“) und Stabilität im Vergleich<br />

zum Original getestet. Zusätzlich werden<br />

auch klinische Studien analytisch betreut, in<br />

denen die Pharmakodynamik und Immunogenität<br />

dieser Produkte getestet werden.<br />

In den nächsten Jahren werden Biosimilars<br />

auch von therapeutischen Antikörpern<br />

wie Herceptin (Indikation: Brustkrebs) oder<br />

Mabthera (Indikation: Non Hodgkin Lymphom)<br />

die Zulassung erhalten und somit<br />

anerkannte Therapien günstiger verfügbar<br />

sein. Vor dem Hintergrund von finanziellen<br />

Engpässen des Gesundheitssystems, hohen<br />

Medikamentenpreisen und daraus resultierend<br />

einer drohenden Zwei-Klassen-<br />

Gesellschaft hinsichtlich der medizinischen<br />

Behandlung könnten solche „Biosimilars“<br />

eine echte Alternative darstellen.<br />

Autor: Vela pharm. Entwicklung u. Laboranalytik <strong>GmbH</strong>

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