möbel kultur 06/20
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KÜCHE<br />
Während des Shutdowns gehörte<br />
die Kundenbetreuung per Videochat<br />
für Björn Vogt zum Alltag.<br />
„Das lief erstaunlich gut“, stellt<br />
er fest. Glücklicher Zufall: Kurz<br />
zuvor war auch der virtuelle<br />
Rundgang auf der Website fertig<br />
geworden, der dem Kunden ein<br />
Live-Erlebnis der <strong>20</strong> Ausstellungsküchen<br />
vermittelt (u.).<br />
Küchen Vogt: Leuchtturm im Norden<br />
Local Hero mit virtuellem<br />
Service und realer Sympathie<br />
„Das sympathische Küchenstudio“ lautet der Slogan von Küchen Vogt seit genau 40 Jahren. Jetzt setzt vor allem<br />
Corona eine Wegmarke in der Firmenchronik. Nicht für Stillstand oder Konsumschwäche, sondern eher für einen<br />
anderen Umgang mit dem Kunden. Auch wenn Digitalisierungsprozesse – genauso wie die Sympathiefaktoren –<br />
schon länger zum Alltag gehören, erhält das Serviceprofil eine neue, zukunftsweisende Note.<br />
Genau 40 Jahre besteht<br />
Küchen Vogt als Local Hero<br />
in Treia bei Schleswig. Björn<br />
Vogt (o.l.) stieg <strong>20</strong>08 in<br />
den Betrieb seines Vaters<br />
Bernhard Vogt (r.) ein.<br />
Wir feiern, Sie jubeln“ leuchtet<br />
die rote Werbeschrift an<br />
der Schaufensterscheibe –<br />
so, als ob es keine Krise gäbe. Und<br />
in der Tat ist Küchen Vogt bislang gut<br />
durch die Corona-Zeit gekommen.<br />
Vier Wochen lang musste das Musterhaus<br />
Küchen Fachgeschäft in Treia<br />
(zwischen Schleswig und Husum)<br />
schließen und ist seit <strong>20</strong>. April wieder<br />
für die Kunden geöffnet. Aber<br />
eine echte Flaute hat es nicht gegeben,<br />
wie Inhaber Björn Vogt feststellt:<br />
„Wir haben nach meinem Gefühl<br />
sogar mehr Frequenz als vorher.“<br />
Immer wieder hört er, dass dies nicht<br />
überall so war. Seine Erklärung dafür:<br />
„Bei uns im Norden hat alles immer<br />
eine schwächere Wirkung, vermutlich,<br />
weil es kaum Großunternehmen<br />
gibt, die das regionale Konsumklima<br />
beeinflussen. Das größte Problem<br />
war, dass wir nicht wussten, wie<br />
lange die Krise dauert.“ Und dies<br />
gilt immer noch. Die Sorge verstärkt<br />
sich nun eher, weil keiner weiß, was<br />
passiert, wenn die Frequenz abreißt<br />
und die wirtschaftlichen Folgen oder<br />
Angstsparen früher oder später die<br />
Budgets einfrieren lassen. Für diesen<br />
„Tag X“ will sich Küchen Vogt frühzeitig<br />
wappnen.<br />
Wenn man den 33-Jährigen persönlich<br />
erlebt, ist zu spüren, dass viel<br />
Power in ihm steckt. Dass während<br />
des Shutdowns kein Stillstand eintrat,<br />
hat sicher auch mit der ihm<br />
eigenen Dynamik zu tun. Durch<br />
Videokonferenzen über Skype wurden<br />
zunächst die laufenden Aufträge<br />
weiter bearbeitet, dann Neukunden<br />
betreut. „Das lief erstaunlich gut, egal<br />
mit welcher Altersgruppe, obwohl es<br />
für viele das erste Mal war. Aber wir<br />
haben es den Kunden auch super<br />
einfach gemacht.“ Schon auf der<br />
Website gab es an den verschiedensten<br />
Stellen den Link-Button.<br />
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