gab Juli / August 2020
gab – das Gaymagazin
gab – das Gaymagazin
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JULI / AUGUST <strong>2020</strong> | SONDERAUSGABE 270<br />
FRANKFURT | MANNHEIM | MAINZ | STUTTGART<br />
GAB-COVERMODEL<br />
Alle Infos zum<br />
Online-Contest<br />
REISE<br />
Traumziele<br />
im Special<br />
DIGITAL UND REAL<br />
CSD<br />
<strong>2020</strong><br />
Frankfurt, Mannheim,<br />
Mainz, Stuttgart und<br />
Darmstadt sind dabei<br />
INTERVIEWS: QUEER HANAU, FRL. WOMMY WONDER, JAZZ CORTES, ASH M.O.,<br />
SIMON CZAPLA, KIARA NELSON, LIANNE LA HAVAS, JOHN LEGEND
DAS NEUE LEXUS CABRIOLET<br />
OFFEN FÜR ANDERE<br />
ANSICHTEN.<br />
Das neue LC 500 Cabriolet vereint sportliche Freiheit und Eleganz, inspiriert vom legendären LC Coupé.<br />
Der 5,0-Liter-V8-Motor beschleunigt in eindrucksvollen 4,6 Sekunden von 0 auf 100. Während Sie<br />
unter freiem Himmel den ultimativen Luxus des Interieurs genießen – umgeben von intuitiven<br />
Technologien, japanischer Handwerkskunst und der Perfektion, die Lexus unverwechselbar macht.<br />
Auch bei geschlossenem Verdeck – dazwischen liegen lediglich 15 Sekunden und ein Knopfdruck.<br />
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LEXUS FORUM FRANKFURT<br />
Autohaus NIX GmbH<br />
Hanauer Landstraße 431<br />
60314 Frankfurt<br />
Tel.: 069 3003888-0<br />
www.lexusforum-frankfurt.de<br />
LEXUS FORUM DARMSTADT<br />
Autohaus NIX GmbH<br />
Gräfenhäuser Straße 79<br />
64293 Darmstadt<br />
Tel.: 06151 1301-20<br />
www.lexusforum-darmstadt.de<br />
Lexus LC 500 Cabriolet, Benziner, 341 kW (464 PS), Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert 19,4/8,7/<br />
12,6 l/100 km. CO 2<br />
-Emissionen kombiniert 288 g/km. CO 2<br />
-Effizienzklasse G. Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
Gesetzlich vorgeschriebene An<strong>gab</strong>en gem. Pkw-EnVKV, basierend auf NEFZ-Werten. Die Kfz-Steuer richtet sich<br />
nach den häufig höheren WLTP-Werten.<br />
Hauptsitz: Autohaus NIX GmbH, Frankfurter Straße 1–7, 63607 Wächtersbach
INTRO 3<br />
Inhalt<br />
DOPPELAUSGABE<br />
JULI / AUGUST<br />
epaper.männer.media<br />
Alle Magazine<br />
online und als App!<br />
Kostenlos<br />
FRANKFURT<br />
STUTTGART<br />
BÜHNE<br />
SZENE<br />
04 Impressum<br />
04 Frankfurt<br />
14 Rhein-Main-Neckar<br />
22 Mannheim<br />
24 Stuttgart<br />
27 Essen & Trinken<br />
28 Bühne<br />
44 Mode<br />
51 Gesundheit<br />
60 Pink Pages<br />
66 Homoskop<br />
LEBEN<br />
Reise<br />
Gesundheit<br />
Musik<br />
Film<br />
Kunst<br />
Buch<br />
Liebe GAB-Leser*innen<br />
natürlich wird auch im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong> COVID-19<br />
weiterhin das bestimmende Thema bleiben; und<br />
wie sich in den letzten Wochen gezeigt hat, ist das<br />
Hochfahren des Systems fast komplizierter als der<br />
Shutdown. Aus diesem Grund haben wir uns erneut<br />
für eine Doppelaus<strong>gab</strong>e für zwei Monate entschieden,<br />
die dafür in Größe XXL kommt und jede Menge<br />
Lesestoff bietet – zum Beispiel zu den angehenden<br />
CSD-Planungen im Sommer <strong>2020</strong>, zu unserem<br />
GAB-Covermodel-Contest, mit vielen Interviews,<br />
Tipps und Ideen aus der Kulturlandschaft sowie<br />
einem Mode- und einem Gesundheits-Special.<br />
Denn insbesondere die Gesundheit steht nach wie<br />
vor im Fokus: Abstand halten, Hygienevorschriften,<br />
Niesetikette und Maskenpflicht und vor allem<br />
gegenseitiger Respekt sind noch immer die Gebote<br />
der Stunde. Checkt außerdem unsere Website, auf<br />
der wir regelmäßig Updates zu den Entwicklungen<br />
in der Community bringen, sowie Links die euch<br />
weiterbringen!<br />
Achtet auf euch und die anderen –<br />
und bleibt gesund!<br />
Björn Berndt<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Christian Fischer (cf) &<br />
Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Christian Knuth (ck)<br />
KONTAKT:<br />
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Chefredaktion Frankfurt:<br />
Björn Berndt (bjö)<br />
Mitarbeiter: Frank Daschmann (fd),<br />
Christian K. L. Fischer (fis), Patrick Heidmann,<br />
Benjamin Hofmann (Horoskop),<br />
Dagmar Leischow, Leander Milbrecht,<br />
Jessica Purkhardt (jp), Dirk Rueder (dr),<br />
Marcel Schilling (mas, Termine, online)<br />
Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />
Grafik: extern<br />
Cover: Foto: Patrick Mettraux,<br />
Model: Marcello<br />
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seit 1. Dezember 2019). Namentlich<br />
gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />
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wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />
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sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />
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unterliegt der IVW-Auflagenkontrolle
4 FRANKFURT<br />
Kolumne<br />
ILLUSTRATION: JANIS CIMBULIS<br />
CSD FRANKFURT:<br />
FOTO: BJÖ<br />
Flatterband, Plexiglas und<br />
„Reserviert“-Schildchen<br />
prägen wie überall sonst<br />
auch die Atmosphäre unserer<br />
LGBTIQ*-Lokale. Manche<br />
Gäste wagen sich noch<br />
immer nicht wieder auszugehen,<br />
weil sie sich um ihre<br />
Gesundheit sorgen. Andere<br />
sind wieder da, übererfüllen<br />
die Abstandsgebote um das<br />
Doppelte und tragen ihren<br />
Mundschutz so konsequent<br />
und selbstverständlich, dass<br />
sie ihn erst bemerken, wenn<br />
der erste Schluck Weißwein<br />
deutlich trockener ausfällt<br />
als sonst. Wieder andere<br />
benehmen sich, als wäre alles<br />
bloß ein schlechter Traum<br />
gewesen, werfen die Arme<br />
auf, um sich gegenseitig zu<br />
herzen und wenn sie mir<br />
was erzählen, stehen sie<br />
dabei so nahe, dass auch die<br />
Vor-Corona-Wohlfühldistanz<br />
deutlich unterschritten wird.<br />
Das ist ziemlich rücksichtslos.<br />
Denn wenn jemand keine<br />
Bedenken hat, gilt das<br />
zunächst leider nur für ihn<br />
selbst und nicht zwangsläufig<br />
auch für das Gegenüber.<br />
Solche Situationen lassen<br />
sich natürlich überall beobachten,<br />
nicht nur in queeren<br />
Bars. Aber bei denen ist es<br />
besonders wichtig, dass<br />
sich alle Menschen dort<br />
wohl und sicher fühlen<br />
und nicht manche lieber<br />
zu Hause bleiben, weil<br />
sie um ihre Gesundheit<br />
fürchten. Wenn wir in der<br />
gegenwärtigen Situation<br />
etwas einüben können,<br />
dann ist es, die Bedürfnisse<br />
anderer Menschen noch<br />
mehr zu respektieren und<br />
aufeinander aufzupassen.<br />
Fähigkeiten, die auch nach<br />
Corona unverzichtbar sein<br />
werden ...<br />
... weiterlesen auf www.<br />
männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
Moderatoren-Team Babsi Heart und Jazz Cortes<br />
Feeby Fergison und Gracia Gracioso<br />
Zum CSD-Wochenende präsentiert<br />
der CSD Verein vom 17. bis 19. <strong>Juli</strong><br />
die erste digitale Version des CSD Frankfurt<br />
– inklusive eines Autokorsos durch<br />
die Innenstadt!<br />
Trotz Corona-Beschränkungen Sichtbarkeit<br />
der queeren Community zeigen – das war das<br />
Anliegen des CSD Vereins für das diesjährige<br />
Szenefest <strong>2020</strong>.<br />
Entstanden ist ein vierteiliges Online-Feature,<br />
das Anfang Juni gedreht wurde und am CSD<br />
Wochenende ausgestrahlt wird. Drei Moderatoren-Teams,<br />
bestehend aus dem Drag-Trio JFC<br />
alias Jazz Cortes, Feeby Fergison, Cimberly Clark,<br />
die zusammen mit Babsi Heart, Tante Gladice<br />
und Gracia Gracioso und drei Technik-Teams<br />
durch die Frankfurter Szene ziehen und<br />
Bars und ihre Wirte, die Communityvereine<br />
und Künstler in Interviews vorstellen.<br />
Bunt gemischt wird das Ganze<br />
außerdem mit Videogrüßen, Rückblicken<br />
auf vergangene CSD-Events<br />
und vielen bunten Überraschungen<br />
– ein echtes Regenbogen-Bonbon!<br />
Mit dabei sind unter anderem:<br />
Lucky’s, Switchboard, Schwejk, La<br />
Gata, Comeback, Pink Bar, aber<br />
auch der Fetish-Store RUFF Gear,<br />
der Tagestreff bASIS der AIDS-Hilfe<br />
Frankfurt, der Frankfurter Engel und<br />
das Jugendcafé KUSS 41.<br />
Dazu gibt’s eingesprenkelte DJ-Sets der<br />
CSD-Residents Dirk Vox, Käry und Sascha<br />
Dreyer sowie vom Newcomer-DJ Barefeet.<br />
Nicht fehlen dürfen Live-Performances: Das<br />
Duo Klangkrise steuert pulsierenden Dance-Pop<br />
mit frankophilen Elementen bei, die Singer-
FRANKFURT 5<br />
digital und „uff de’ Gass’“<br />
Songwriterin Jenko bringt intensiven Indie-Pop, die sechsköpfige Combo<br />
Let the Butterfly lässt zu den besten Hits der letzten 40 Jahre tanzen und<br />
Fine & Alex feiern Premiere; das Frauen-Duo mit Cover-Versionen bekannter<br />
Popsongs hat sich extra für den CSD <strong>2020</strong> zusammengetan.<br />
DIE DEMO DURCH DIE INNENSTADT<br />
Intensiv geprüft wurde außerdem die Möglichkeit einer CSD-Demonstration –<br />
mit dem Ergebnis: Am 18.7. wird es einen CSD-Autokorso durch die Frankfurter<br />
Innenstadt geben: „Wir zeigen damit also auch Sichtbarkeit ‚uff de’ Gass’“,<br />
so Joachim Letschert, Sprecher des CSD Frankfurt. Weiterhin werde an weiteren<br />
Aktionen am CSD-Wochenende gearbeitet, so Letschert weiter. Für den<br />
Autokorso bittet das CSD-Team um rechtzeitige Anmeldungen über die Website;<br />
dort findet man auch weitere Updates zum CSD Frankfurt <strong>2020</strong>. *bjö<br />
FOTOS: CSD FRANKURT E.V.<br />
Checkt den CSD Frankfurt Digital vom 17. bis 19.7. über die Facebook-<br />
Seite des Vereins, dem Instagram-Account csdfrankfurt und<br />
www.csd-frankfurt.de<br />
CSD-Autokorso am 18.7., Anmeldung erbeten und weitere Infos über<br />
www.csd-frankfurt.de<br />
Tante Gladice und Cimberly Clark
6 FRANKFURT<br />
FOTO: HANS KELLER<br />
2016<br />
2017<br />
AKTION<br />
2018<br />
2019<br />
Hatte Spaß beim<br />
Shooting: Daniel<br />
war das GAB<br />
Covermodel 2019<br />
WER WIRD<br />
GAB-COVERMODEL <strong>2020</strong>?<br />
Du wolltest schon immer mal<br />
auf dem Cover deines Lieblingsmagazins<br />
erscheinen? Kein<br />
Problem – mit dem GAB-Covermodel-Contest<br />
kann der Wunsch auch<br />
in diesem Jahr in Erfüllung gehen!<br />
Es ist jedes Jahr die große GAB-Aktion<br />
zum Frankfurter CSD: Beim GAB-Covermodel-Contest<br />
ließen sich am CSD-Wochenende<br />
in unserem Festzelt auf dem<br />
Basar der Vielfalt CSD-Besucher*innen<br />
für unseren Covermodel-Contest ablichten.<br />
Das CSD-Communityfest muss in diesem<br />
Jahr leider ausfallen – unser Covermodel-<br />
Contest findet trotzdem statt!<br />
Das Casting<br />
Alle, die an unserem Contest teilnehmen<br />
möchten, haben ab sofort bis zum CSD-<br />
Sonntag, dem 19. <strong>Juli</strong>, die Möglichkeit,<br />
ein Bewerbungsfoto an die Redaktion<br />
zu senden. Egal ob Butch, Bear, Femme,<br />
Gym-Buddy oder Twink – die komplette<br />
LGBTIQ*-Community ist zur Teilnahme<br />
eingeladen! Pro Person ist jeweils ein<br />
Bewerbungsfoto erlaubt – Portraitfoto<br />
oder Ganzkörperbild, mit Shirt oder ohne<br />
– zeig’ dich auf einem Foto von deiner<br />
besten Seite!<br />
In der Woche nach dem CSD werden die<br />
gesammelten Teilnehmendenfotos als<br />
Casting-Galerie auf unserer Website www.<br />
männer.media/region/<strong>gab</strong> veröffentlicht!<br />
Das Voting<br />
Die Besucher*innen unserer Website<br />
können bei Veröffentlichung der Casting-<br />
Galerie durch die Bilder browsen und<br />
per Email ihre Stimme für den jeweiligen<br />
Favoriten abgeben – wer am Ende die<br />
meisten Stimmen gesammelt hat, wird<br />
GAB-Covermodel <strong>2020</strong>.<br />
Das Shooting<br />
Eine weitere Tradition, die wir gerne fortsetzen,<br />
ist das Shooting mit dem Frankfurter<br />
Fotografen Hans Keller, der auch in<br />
diesem Jahr das GAB-Covermodel in seinem<br />
Studio professionell in Szene setzen<br />
wird. In lockerer Atmosphäre entsteht mit<br />
dem Team aus Stylisten und Assistenten<br />
eine Fotoserie, die neben dem Covermotiv<br />
auch für eine Galerie im GAB Magazin<br />
sowie in der Online-Aus<strong>gab</strong>e verwendet<br />
wird. Die Erfahrung hat gezeigt: Das<br />
Shooting zeigt immer wieder verschiedene<br />
Facetten der Persönlichkeit. *bjö<br />
GAB-Covermodel-Contest <strong>2020</strong>,<br />
Casting bis 19.7., alle Infos über<br />
www.männer.media/region/<strong>gab</strong><br />
Die Casting-Galerie wird in der Woche<br />
nach dem CSD online gestellt.<br />
Mehr Infos zum Fotografen Hans Keller<br />
über www.hanskeller.com
AKTION<br />
„Queer*rechte sind Menschenrechte“<br />
FRANKFURT 7<br />
Das Bündnis Akzeptanz und<br />
Vielfalt Frankfurt gestaltete<br />
einen großen Teil des diesjährigen<br />
IDAHOBITA* am 17.5. in der<br />
Frankfurter Innenstadt. Im Fokus der Aktionen<br />
stand – und steht – die Forderung<br />
nach einer Ergänzung des Diskriminierungsverbots<br />
des Art. 3 um die Merkmale<br />
sexueller und geschlechtlicher Identität<br />
– so konnte man es in großen Lettern auf<br />
der Hauptwache lesen.<br />
„Mit unserer Sprühkreideaktion zum 17.<br />
Mai wollten wir ein Zeichen setzen und<br />
zugleich breite Teile der Gesellschaft mit<br />
unserer Message erreichen. Erst durch den<br />
gesellschaftlichen Diskurs kann sich die<br />
derzeitige rechtliche Situation ändern“,<br />
so Josefine Liebing vom Bündnis. „Warum<br />
wird am Blutspendeverbot (für schwule<br />
Männer, Anm.d.Red.) noch festgehalten?<br />
Und was ist mit der Benachteiligung von<br />
Regenbogenfamilien? Seit Jahrzehnten<br />
werden mit CSD-Demonstrationen und<br />
Aktionen zum IDAHOBITA* queere Rechte<br />
in den Fokus der Gesellschaft gerückt“, so<br />
Chris Gaa vom Bündnis. Trotzdem müssen<br />
sich nach wie vor queere Menschen für<br />
ihre sexuelle oder geschlechtliche Identität<br />
rechtfertigen und ihnen werden immer<br />
wieder Hürden in den Weg gelegt, so Chris<br />
Gaa weiter. „Das wird mit dem Gleichbehandlungsrundsatz<br />
unserer Verfassung<br />
nicht gerecht. Queere Rechte sind Menschenrechte“,<br />
resümiert Gaa. Das Bündnis<br />
wird sich auch weiterhin für öffentlichkeitswirksame<br />
Aktionen zu Verbesserung<br />
der rechtlichen Situation von queeren<br />
Menschen einsetzen. *bjö<br />
Mehr Infos über<br />
www.vielfalt-frankfurt.de<br />
FOTOS: LARS THOMAS
8 FRANKFURT<br />
FOTO: MIRIAM WROBEL<br />
FIT<br />
SPORT<br />
BLEIBEN<br />
MIT DEM FVV<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Nach dem Lockdown kann<br />
Frankfurts Sportverein FVV<br />
inzwischen wieder Sportkurse<br />
anbieten – natürlich unter<br />
Einhaltung der Hygieneregeln. FVV-<br />
Pressesprecher Sebastian Wust<br />
gibt einen Überblick zur aktuellen<br />
Situation. *bjö<br />
Sebastian, der FVV konnte seit<br />
Mitte März keine Sportkurse anbieten;<br />
wie sieht der aktuelle Stand<br />
aus? Gibt es inzwischen Sportarten,<br />
die schon wieder – unter Einhaltung<br />
der Hygieneregeln – angeboten<br />
werden können?<br />
Wir freuen uns, dass es langsam wieder<br />
los geht und einige Sportarten bereits<br />
gestartet sind. Unsere Outdoor Sportarten<br />
Nordic Walking, Laufen, Radfahren<br />
waren die Ersten, ihnen folgten Squash,<br />
Sportschießen, Rudern, Tennis, Badminton,<br />
Fußball, Volleyball, Boxen und Schwimmen.<br />
Am 3. Juni erreichte uns eine weitere<br />
positive und wichtige Nachricht der<br />
Stadt Frankfurt: Wir können „ab sofort“<br />
einige Sporthallen in Frankfurt wieder<br />
nutzen. Dies hilft uns bei den Sportarten<br />
Volleyball, Badminton und Fitness. Alle<br />
anderen Sportarten müssen leider noch<br />
warten. Für alle Sportarten gelten die<br />
bekannten Einschränkungen im Rahmen<br />
der Hygienekonzepte und Vor<strong>gab</strong>en von<br />
Stadt und Land.<br />
Sind Online-Kurse eine Option,<br />
die für bestimmte Sportarten angeboten<br />
werden können?<br />
Ja, unsere Schwimmer waren die Ersten<br />
und haben bereits kurz nach dem<br />
Lockdown mit täglichem Fitnesstraining<br />
an Land gestartet. Auch wenn<br />
Landtraining via Zoom das Wassertraining<br />
nicht ersetzen kann, hat<br />
es großen Anklang gefunden und<br />
hilft, die Zeit sportlich und sozial zu<br />
überbrücken.<br />
Yoga und Tanzen sind etwas später,<br />
aber auch mit großem Erfolg, online gestartet.<br />
Unsere Badminton Abteilung hat<br />
einen Übungsplan für zu Hause erstellt.<br />
Darüber hinaus hatten wir die Möglichkeit,<br />
die YouTube Videos unseres Kölner Partnervereins<br />
SC Janus zu nutzen.<br />
Viele Kurse finden in den Turnhallen<br />
von Schulen statt – in den Sommerferien<br />
wäre daher sowieso kein<br />
Indoor-Training möglich. Gibt es da<br />
Möglichkeiten in dieser außergewöhnlichen<br />
Situation, die Hallen<br />
in den Sommerferien trotzdem zu<br />
nutzen?<br />
Mehr als die Hälfte unseres Sportangebotes<br />
findet in Schulsporthallen statt.<br />
Die Stadt Frankfurt hatte uns zuerst die<br />
Nutzung in den Sommerferien in Aussicht<br />
gestellt, leider wurde diese wenige Tage<br />
später wieder zurückgenommen. Das<br />
ist sehr schade. Auch wenn Training nur<br />
eingeschränkt möglich ist, wäre es für<br />
uns eine gute Möglichkeit gewesen, unser<br />
Sportangebot wieder zu erweitern.<br />
Wie ist die Stimmung bei den FVV-<br />
Mitgliedern und Sporttreibenden?<br />
Unsere Mitglieder warten darauf wieder<br />
Sport im Verein zu machen. Es ist ja nicht<br />
nur der fehlende Sport, sondern auch<br />
der soziale Kontakt, Menschen treffen<br />
und miteinander reden. Ich denke schon,<br />
dass unsere FVVler froh darüber sind,<br />
dass wir jetzt wieder nach und nach mit<br />
den sportlichen Aktivitäten beginnen.<br />
FVV-Sprecher<br />
Sebastian Wust<br />
Gerade im FVV wird Rücksichtnahme<br />
großgeschrieben und wir haben jeden<br />
aufgefordert möglichst nicht zum Sport<br />
zu kommen, wenn er oder sie sich nicht fit<br />
oder kränklich fühlt. Ebenso ist es Teil der<br />
Hygienekonzepte, dass eine Anmeldung<br />
zum Training zwingend erforderlich ist und<br />
die Gruppengrößen limitiert sind.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es aktuell<br />
für Neueinsteiger, die den FVV testen<br />
möchten?<br />
Leider können wir hier noch nichts anbieten.<br />
Aufgrund der aktuellen Situation ist<br />
es zurzeit nicht erlaubt, neue Mitglieder im<br />
Sportbetrieb aufzunehmen, ebenso können<br />
wir kein Schnuppertraining stattfinden<br />
lassen. Wir sind im aktiven Gespräch mit<br />
den entsprechenden Stellen und hoffen<br />
auf baldige Änderung. Alle Interessierten<br />
bitten wir um etwas Geduld, wir arbeiten<br />
dran!<br />
Wir möchten uns an dieser Stelle bei unseren<br />
Mitgliedern ganz herzlich bedanken,<br />
dass sie uns in diesen ungewöhnlichen<br />
Zeiten, weiter die Treue halten.<br />
Mehr Infos zum Angebot über<br />
www.fvv.org<br />
Das komplette Interview gibt’s über<br />
www.männer.media./region/<strong>gab</strong>
FRANKFURT 9<br />
CHARITY<br />
LAUF FÜR<br />
MEHR ZEIT<br />
Über 4.000 Teilnehmende, dazu ein buntes<br />
Fest auf dem Opernplatz: Der Lauf für<br />
mehr Zeit, der Benefizlauf zu Gunsten der<br />
AIDS-Hilfe Frankfurt, gilt seit Jahren als<br />
fester September-Termin im Communitywie<br />
im Sport-Kalender des Rhein-Main-<br />
Gebiets.<br />
Die sportliche Betätigung erfolgt für<br />
den guten Zweck: Mit jährlich mehr<br />
als 100.000 Euro an Geldspenden (die<br />
2019 erzielten 96.000 Euro waren eine<br />
vergleichsweise „geringe“ Summe) gehört<br />
der Lauf für mehr Zeit zu den wichtigsten<br />
finanziellen Stützen der vielfältigen Arbeit<br />
der AIDS-Hilfe Frankfurt.<br />
Eigentlich hätte der Lauf für mehr Zeit am<br />
13. September <strong>2020</strong> sein 25. Jubiläum<br />
gefeiert. Wegen Corona kann die Großveranstaltung<br />
in dieser Form leider nicht<br />
stattfinden.<br />
Trotzdem wird es <strong>2020</strong> eine Lauf-fürmehr-Zeit-Aktion<br />
geben: Freizeitjogger<br />
und Semiprofis sind aufgerufen, für die<br />
AIDS-Hilfe Frankfurt zu joggen – jeder für<br />
sich als angemeldeter Soli-Einzelläufer, an<br />
einem Tag seiner Wahl und – wer möchte<br />
– mit eigener Dokumentation, die über<br />
die Socialmedia-Kanäle des Lauf für mehr<br />
Zeit veröffentlicht werden kann.<br />
Besonders gefragt sind in diesem Jahr die<br />
Spendenläufer*innen, die wie jedes Jahr<br />
Geldspenden im Freundes-, Bekannten-<br />
und Kollegenkreis für die AIDS-Hilfe<br />
sammeln; auch sie sollen in diesem Jahr<br />
mit ihrer sportlichen Betätigung als<br />
Botschafter für die Arbeit der AIDS-Hilfe<br />
aktiv bleiben.<br />
Über die Website kann man sich<br />
schon jetzt als Soli-Läufer*in oder<br />
Spendenläufer*in für den 25. Lauf für mehr<br />
Zeit anmelden. Das Motto lautet: Anmelden,<br />
mit dem eigenen sportlichen Einsatz<br />
Spenden sammeln und für Sichtbarkeit<br />
und Solidarität für Menschen mit HIV und<br />
Aids sorgen! *bjö<br />
Anmeldung und weitere Infos über<br />
www.lauf-fuer-mehr-zeit.de<br />
FOTO: ELHIT<br />
Ziellauf beim Lauf für mehr Zeit 2019<br />
Baumschule<br />
Gartengestaltung<br />
Gartenpflege<br />
Floristik<br />
Grabpflege<br />
Holzverkauf<br />
Friedberger Landstraße 520<br />
60389 Frankfurt am Main<br />
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info@harisch-blumen.de<br />
www.harisch-blumen.de
10 FRANKFURT<br />
FOTO: WEBER<br />
Loveball <strong>2020</strong><br />
pausiert<br />
FOTO: ELHIT<br />
Christian Setzepfant (Vorstandsmitglied der AIDS-Hilfe Frankfurt, links) und Loveball-Macher Robert Mangold beim Loveball 2019.<br />
FETISCH<br />
RUFF ReSales<br />
kommt noch einmal!<br />
Klaus Werber von RUFF Gear, Frankfurts<br />
Fetisch-Laden in Sachsenhausen, freut<br />
sich: Der erste RUFF ReSale Mitte Mai<br />
war ein voller Erfolg! „Trotz der strengen<br />
Regeln innerhalb der Corona Krise und<br />
der Verschiebung dieses Events vom<br />
März in den Mai hatten dennoch recht<br />
viele den Weg gefunden und waren sehr<br />
begeistert von dem großen Auswahl und<br />
deren Qualität, so dass am Ende viele der<br />
Second Hand Artikel einen neuen Eigentümer<br />
fanden“, so Weber. Das motivierte<br />
den Geschäftsmann, Ruff ReSales in Zukunft<br />
zwei Mal im Jahr stattfinden zu lassen.<br />
Das nächste Second Hand Leather<br />
Event findet vom 23. bis 26. September<br />
statt; wer seine Second Hand Lederbekleidung<br />
anbieten möchte, kann sich<br />
vorab mit Klaus in Verbindung setzen. Für<br />
<strong>August</strong> ist zuvor ein Bondage-Workshop<br />
bei RUFF Gear geplant – Infos zu beiden<br />
Events gibt’s über die Website! *bjö<br />
RUFF Gear, Brückenstr. 36, Frankfurt,<br />
www.RUFFonline.de<br />
Viele hatten es bereits geahnt<br />
– jetzt kam die offizielle<br />
Absage: Der Loveball, der glamouröse<br />
Charity-Party-Ball<br />
zu Gunsten der AIDS-Hilfe<br />
Frankfurt, findet in diesem Jahr nicht<br />
statt „da noch nicht abzusehen ist, zu<br />
welchem Zeitpunkt die vorgegebenen<br />
Vorschriften in Bezug auf Großveranstaltungen<br />
gelockert werden“, erklärte<br />
Loveball-Veranstalter Robert Mangold<br />
in einer Pressemitteilung. Das Konzept<br />
LIBS berät<br />
Nach langen Wochen bietet LIBS<br />
wieder persönliche Beratung in<br />
ihren Räumen in der Alten Gasse an.<br />
Neben der Beratung am Telefon, per<br />
Email oder Online können seit Anfang<br />
Juni auch wieder Termine für psychosoziale<br />
Beratung, Coaching und Einzeloder<br />
Paarberatungen vereinbart werden<br />
– natürlich alles unter Einhaltung der<br />
gegebenen Hygienevorschriften. *bjö<br />
Kontakt zu LIBS über<br />
info@libs.w4w.net oder Tel 069<br />
282883, www.libs.w4w.net<br />
des Loveball wurde im vergangenen<br />
Jahr geändert: Der als lässiger Herbst-<br />
Ball vor fünf Jahren gestartete Event<br />
wurde im vergangenen Jahr noch<br />
mehr zur bunten Partyveranstaltung<br />
verändert – mit Erfolg: 2019 konnte die<br />
bisherige Rekord-Spendensumme von<br />
28.580 Euro gesammelt werden. Geld,<br />
das der AIDS-Hilfe Frankfurt in diesem<br />
Jahr fehlen wird. *bjö<br />
www.loveball-frankfurt.de,<br />
www.frankfurt.aidshilfe.de<br />
FOTO: ANNA SHVETS, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
Foto: bjö<br />
Das Switchboard ist wieder da!<br />
Nach langer Pause kann das Switchboard ab Ende Juni wieder öffnen – zumindest was<br />
den Bar- und Café-Betrieb anbelangt! Das Wochenende vom 26. bis 28. Juni gilt zunächst<br />
als Testlauf: „Wir wollen an den ersten drei Tagen unser Konzept auf die Probe<br />
stellen und schauen, ob wir uns damit wohl fühlen“, so Roland Marzinowski, der seit<br />
Ende 2019 Projektkoordinator im Switchboard ist. „Danach werden wir gemeinsam mit<br />
dem Barteam entscheiden, an welchen Tagen wir im <strong>Juli</strong> geöffnet haben“. Veranstaltungen<br />
sind vorerst nicht geplant – aber immerhin kann man sich auf Bar- und Cafébetrieb<br />
in Switch freuen.<br />
Das Switchboard öffnet am 26. und 27.6. jeweils um 19 Uhr. Am 28.6. lädt das Cream<br />
Team von 14 bis 18 Uhr zum Kuchenbüffet; ob das Cream Team im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong> wieder<br />
stattfinden kann, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest; traditionell hat das Cream<br />
Team im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong> Sommerpause. *bjö<br />
Switchboard, Alte Gasse 36, Frankfurt, mehr Infos zu den Hygieneregeln und zu den Angeboten<br />
im Switchboard über www.switchboard-ffm.de und www.facebook.com/switchboard.frankfurt/<br />
FOTO: BJÖ
Frankfurt zeigt RESPEKT.<br />
Für alle HELFENDEN.<br />
Jeden Tag.<br />
Eine Initiative von:<br />
• Präventionsrat Frankfurt a. M.<br />
• Stadtpolizei-Ordnungsamt<br />
• Branddirektion Frankfurt a. M.<br />
• Polizeipräsidium Frankfurt a. M.<br />
• Arbeiter-Samariter-Bund Frankfurt<br />
• Deutsches Rotes Kreuz Frankfurt<br />
• Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein-Main<br />
• Malteser Hilfsdienst e.V. Frankfurt<br />
E-Mail:<br />
praeventionsrat@stadt-frankfurt.de
12 FRANKFURT<br />
WILDSTYLE<br />
CORTES<br />
WIGS<br />
Seit Anfang <strong>2020</strong> gibt’s in<br />
Frankfurt einen ganz speziellen<br />
Service für Drags: Die Frankfurter<br />
Queen Jazz Cortes hat ihren Online-<br />
Shop „Corteswigs“ eröffnet und<br />
bietet aufwändig gestylte Perücken,<br />
die benötigten Accessoires und –<br />
ganz neu – sogar chice Nails für noch<br />
glamourösere Auftritte. Vorhang auf<br />
für Jazz Cortes and the Wigs! *bjö<br />
Jazz, wie bist du zu „Corteswigs“<br />
gekommen?<br />
Schon als Kleinkind habe ich immer den<br />
Barbies die Haare geschnitten und frisiert.<br />
Als ich dann selbst zur einer Art Barbie<br />
wurde (lacht) lag es nah, mir die Haare selbst<br />
zu machen. Als Friseur hatte ich bereits ein<br />
gutes Grundwissen und konnte dies teilweise<br />
auf die Perücken anwenden. Durch Social<br />
Media bekam ich dafür sogar ein wenig<br />
Aufmerksamkeit, und so kam es zur Idee,<br />
„Corteswigs“ als Online-Shop zu eröffnen.<br />
Machst du die Perücken selbst?<br />
Nicht komplett. Ich habe einige gute Lieferanten<br />
bei denen ich meine Wigs einkaufe<br />
und teilweise auch mitdesigne. Ich nähe<br />
dann zum Teil noch einige Farben und weitere<br />
Haare in die Perücke ein. Anschließend<br />
wird sie individuell frisiert und geschnitten, je<br />
nach Kundenwunsch natürlich.<br />
Deine Styles sind ganz unterschiedlich,<br />
von Sixties-Looks bis Spicegirl-<br />
Ponytales – wo nimmst du die Inspiration<br />
für deine Perücken?<br />
Von Stars, Trends, Comics und ähnlichem.<br />
Ich lasse mich aber auch durch alte und<br />
neue Serien und Filme wie den Denver Clan<br />
oder „Die Nanny“, aber auch durch Burlesque<br />
und Disney inspirieren. Zu jeder Zeit kann<br />
mich die Muse küssen und dann kreiere ich<br />
etwas Neues, rein durch meine Fantasie<br />
und Kreativität geleitet. Selbst Pflanzen<br />
haben mich schon auf Ideen für neue Wigs<br />
gebracht.<br />
Ganz exklusiv gibt es jetzt auch Jazz<br />
Nails – was hat es damit auf sich?<br />
Jazz Nails ist eins meiner neuen Projekte.<br />
Drag Queens haben meistens recht männliche<br />
Hände. Die handelsüblichen künstlichen<br />
Fingernägel passen vielen Queens nicht und<br />
sehen oft nicht so toll aus. Leider ging mir<br />
das auch immer so. Zudem liebe ich filigrane<br />
kreative Arbeit, da kommen die Nägel genau<br />
richtig. Jetzt hat man die Möglichkeit zur<br />
seiner Wig gleich die passenden Nails in der<br />
richtigen Größe, Farbe und Form zu ordern.<br />
So rundet man den Look komplett ab.<br />
Dein Shop will mehr sein als bloß<br />
ein Webstore – was ist dir bei deiner<br />
Arbeit besonders wichtig?<br />
Am wichtigsten ist mir der Kontakt zu meinen<br />
Kunden. Ich berate jeden und jede individuell<br />
und arbeite gemeinsam die Idee der<br />
Perücke aus. Viele meiner Kunden, schätzen<br />
meine Beratung und dass ich mir Zeit für<br />
sie nehme. Zudem hat man über Instagram<br />
die Möglichkeit, die Entwicklung bis zur<br />
fertigen Frisur zu verfolgen. Mit „Corteswigs“<br />
möchte ich gerade auch neuen Queens die<br />
Möglichkeit geben, für kleines Geld sehr<br />
gute Qualität, Vielfalt an Produkten und gute<br />
Beratung zu bekommen. Daher bin ich stets<br />
dabei, neue Ideen zu entwickeln; die nächsten<br />
Projekte sind schon in Planung.<br />
Mein Wunsch wäre es, wenn „Corteswigs“ zur<br />
einer Art Anlaufstelle für Queens wird, wo<br />
man sich mit allem Nötigen, was eine Drag<br />
so braucht, ausstatten kann. Daran arbeite<br />
ich. „Corteswigs“ ist ein Herzens-projekt und<br />
wäre ohne die Unterstützung von Freunden,<br />
Queens und Familie nie möglich gewesen.<br />
Daher ist es mir so wichtig, dass meine Kunden<br />
glücklich mit meiner Arbeit sind.<br />
Mehr Infos gibt’s über<br />
www.corteswigs.com<br />
Tipp: Jede Siegerin der Frankfurter Open-<br />
Stage „DragSlam“ bekommt 30 Prozent<br />
Rabatt auf eine Perücke und Nägel von<br />
Corteswigs.<br />
FOTO: JAZZ CORTES
FRANKFURT 13<br />
FRANKS Szenebommel<br />
FOTOS: FD<br />
Hallo aus dem Corona-Zwangsurlaub! Pandemiebedingt<br />
fällt dieses Jahr leider Sämtliches<br />
aus – erfreulich ist es dennoch, dass<br />
alle Szenelokale in Frankfurt überlebt haben,<br />
wie es scheint. Hier ein Schnappschuss<br />
aus dem Lucky’s (Foto 1, Kelly Heelton mit<br />
mir bei einem Kurzbesuch in der Passage<br />
vor dem Lucky’s). Dann ging es weiter zu<br />
Ibrahim ins Na und! Auch hier halten sich<br />
alle an die Abstandsregeln; dort getroffen:<br />
Tobi aus der Autographs Bar (Foto 2) und<br />
Kevin. Bei einem weiteren Besuch war es<br />
leider zu voll, allerdings wurde kurzerhand<br />
der ehemalige Raucherraum ausgeräumt,<br />
Dank an Ibrahim und Sven dafür.<br />
In der Autographs Bar ist (fast) alles beim<br />
alten und man hofft auf weitere Lockerungen<br />
in einem der gemütlichsten Läden,<br />
wo man sich gerne auf einen Plausch mit<br />
Onkel Norbert trifft. Neuigkeiten auch aus<br />
der Krawallschachtel: Rolf macht erst<br />
mal weiter. Fotos folgen in der nächsten<br />
Aus<strong>gab</strong>e.<br />
Neuigkeiten auch aus dem Comeback:<br />
Der Umbau ist abgeschlossen und es wird<br />
bald auch wieder eine After-Hour geben.<br />
DJ Steve K. war schon wieder in seinem<br />
Element (Foto 3).<br />
Die größte Überraschung erwartete die<br />
Szene aber in der ehemaligen Bluebar: Hier<br />
wurde umgebaut und modernisiert – und<br />
die Bar heißt jetzt Pink; der neue Mann<br />
am Start ist Max (Foto 4) aus der Autographs<br />
Bar. Mit neuem Konzept und neuer<br />
Beleuchtung kommen bald auch wieder<br />
Events auf uns zu!<br />
Wir sehen uns überall!<br />
Bis zum nächsten Mal.<br />
Euer Frank<br />
Wir freuen<br />
uns auf Ihren<br />
Besuch:<br />
Di - Do 10.00–18.30h<br />
Fr 10-20h<br />
Sa 9-18h<br />
Hairstyling<br />
und viel mehr<br />
Schwanenstraße 2<br />
60314 Frankfurt a.M.<br />
Tel: 069 – 97 69 03 03<br />
Bekannt aus der<br />
VOX- sendung<br />
„Makel? los!“<br />
team@patrickroehrig.de<br />
www.patrickroehrig.de
14 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: GENTLE MAN<br />
GENTLE MAN<br />
SZENEORIENTIERT UND AUTHENTISCH BLEIBEN<br />
<strong>Juli</strong>an Bökmann ist der neue<br />
Projektkoordinator des<br />
Baden-Württembergischen HIV-<br />
Präventionsprojekts Gentle Man. Im<br />
Interview stellt der 25-jährige sich<br />
und seine Arbeit vor. *bjö<br />
<strong>Juli</strong>an, wie bist du auf die Arbeit von<br />
Gentle Man aufmerksam geworden?<br />
Auf der Suche nach einem ersten Job nach<br />
meinem Bachelor im Bereich der Gesundheitsförderung<br />
bin ich auf die Arbeit der<br />
Aidshilfen aufmerksam geworden. Da ich<br />
als homosexueller Mann selbst einige Male<br />
auf Veranstaltungen mit Mitarbeitenden<br />
von Aidshilfen Kontakt hatte und den Bereich<br />
sehr spannend finde, habe ich mich<br />
verstärkt in diesem Bereich umgesehen.<br />
So bin ich auf die freie Stelle bei der AIDS-<br />
Hilfe Baden-Württemberg gestoßen und<br />
war sofort von dem Projekt und den damit<br />
verbundenen Tätigkeiten begeistert.<br />
Was hat dich an der Arbeit als<br />
Projektkoordinator des Projekts<br />
gereizt?<br />
Ich halte das Projekt Gentle Men aufgrund<br />
seiner gesundheitlichen Botschaft und der<br />
gleichzeitigen szenenahen Umsetzung für<br />
sehr gelungen. Als Projektkoordinator habe<br />
ich die Möglichkeit, sowohl Inhalte als auch<br />
die Umsetzung des Projektes aktiv zu<br />
gestalten. Mich reizen dabei besonders die<br />
vielseitigen Auf<strong>gab</strong>enbereiche sowie das<br />
Potenzial, das das Projekt mit sich bringt.<br />
So besteht der Tätigkeitsbereich des Projektkoordinators<br />
nicht nur aus konzeptioneller<br />
Büroarbeit, sondern erfordert zudem<br />
umfassende kommunikative Prozesse.<br />
Ich bin der Meinung, dass ein Projekt wie<br />
Gentle Man nicht von mir alleine optimiert<br />
werden kann. Dafür bedarf es immer eines<br />
regen Austauschs mit Personen anderer<br />
fachlicher Disziplinen und aus der Praxis.<br />
Die Arbeit im Team hat dabei für mich<br />
einen besonderen Stellenwert.<br />
Der Job des Projektkoordinators wird<br />
sicherlich eine Herausforderung für mich,<br />
jedoch eine, an der ich wachsen werde<br />
und neue Ideen für weitere Optimierungen<br />
in den Prozess der Projektentwicklung<br />
einfließen lassen kann.<br />
Welche Angebote bietet Gentle Man<br />
und welche möchtest du mit deiner<br />
Arbeit intensivieren?<br />
Das Projekt bietet derzeit szenenahe Aufklärung<br />
und Präventionsarbeit bezüglich<br />
HIV und anderer sexuell übertragbaren<br />
Infektionen sowie Materialien zum Schutz<br />
vor eben solchen Infektionen. Zusätzlich<br />
hilft es Männern sich mit ihrer eigenen<br />
Sexualität auseinanderzusetzen. Ich kann<br />
zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht<br />
sagen, wie genau ich diese Arbeit intensivieren<br />
kann beziehungsweise möchte. Für<br />
die weitere Entwicklung des Angebotes<br />
setze ich zunächst auf den Austausch der<br />
bereits aktiven Gentle Man Mitarbeitenden<br />
sowie auf das aktive Miterleben des<br />
Projektes. Ich hoffe so, weiteres Potenzial<br />
erkennen zu können und dieses in<br />
der weiteren Entwicklung zu nutzen. In<br />
diesem Prozess, das Projekt stetig an neue<br />
Anforderungen anzupassen und weiter zu<br />
optimieren, setze ich aufs Netzwerken, auf<br />
die Kooperation verschiedener fachlicher<br />
Bereiche und auf eine praxisnahe Umsetzung.<br />
Wenn wir das Projekt verbessern<br />
wollen, so kann dies nur gelingen, wenn wir<br />
weiterhin szeneorientiert und authentisch<br />
bleiben.<br />
Welche Angebote kann Gentle Man<br />
in Zeiten von Corona anbieten?<br />
Da wir in der aktuellen Situation Kontakte<br />
meiden sollten, könnte ich mir eine virtuelle<br />
Aufklärung gut vorstellen. Schließlich<br />
können wir derzeit nicht auf den verschiedenen<br />
CSDs am Stand oder auf Partys<br />
anwesend sein. Jegliche Veranstaltungen<br />
dieser Art finden ja leider schlichtweg nicht<br />
statt. Ich selbst bin ein Fan von Podcasts.<br />
Durch interessante Interviewpartner*innen,<br />
Erfahrungsberichte von Menschen, die mit<br />
HIV leben oder informative Inhalte könnte<br />
man eine neue Spalte etablieren, unter der<br />
man sowohl junge als auch ältere Männer<br />
aller sexuellen Orientierungen ansprechen<br />
kann. Durch die Verbreitung des Podcasts<br />
über die vielen verschiedenen sozialen<br />
Netzwerke könnte zudem eine große<br />
Gruppe interessierter Personen erreicht<br />
werden.<br />
<strong>Juli</strong>an ist erreichbar über die Email-<br />
Adresse julian.boekmann@aidshilfe-bw.de<br />
und Tel 0711 88783401<br />
Mehr Infos zu den Angeboten und<br />
Ansprechpartnern über<br />
www.gentle-man.eu
Sommerschwüle<br />
<strong>2020</strong><br />
Die Sommerschwüle, das Mainzer<br />
CSD-Pride-Event, wird auch<br />
in Coronazeiten stattfinden:<br />
„Wir planen am 1.8., an dem die<br />
Sommerschwüle stattfinden sollte, in einer<br />
anderen Form sichtbar und aktiv zu werden“,<br />
so Sprecher Florian von Schwuguntia,<br />
dem Verein der das Festival ausrichtet.<br />
Die Sommerschwüle blickt auf eine lange<br />
Tradition zurück: 1993 wurde das Festival<br />
vor den Toren der Stadt in der Alten Ziegelei<br />
in Mainz-Bretzenheim zum ersten Mal<br />
ausgerichtet. Das Fest fand von Anfang<br />
an großen Anklang und zog spontan beim<br />
ersten Mal rund 1.000 Besucher in die<br />
für Rhein-Main-Verhältnisse abgelegene<br />
Location. Trotz vieler organisatorischer<br />
Schwierigkeiten konnte sich die Sommerschwüle<br />
über die Jahre hinweg behaupten,<br />
zog 2004 ins Mainzer KuZ und zeigt<br />
seit 2014 mit einer Demo noch größere<br />
Präsenz in der Öffentlichkeit. Auch die „Bar<br />
jeder Sicht“, das Mainzer Queerzentrum,<br />
geht auf die Initiative von Schwuguntia<br />
FOTO: VINICIUS VILELA, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
zurück und bereichert seit Mai 2004 die<br />
Mainzer Szene. Mainz ist und bleibt bunt,<br />
tolerant und vielfältig! *bjö<br />
RHEIN-MAIN-NECKAR 15<br />
1.8., Sommerschwüle,<br />
mehr Infos zum Programm über<br />
www.sommerschwuele.de<br />
Bis 15. 10. <strong>2020</strong> beim<br />
Kauf einer Silvia Pro:<br />
Silvia-Pro-Barista-<br />
Training gratis<br />
für eine Person im Schulungscenter<br />
in Neu-Isenburg<br />
Silvia Pro<br />
The Espresso<br />
Professional<br />
at Home<br />
info-de@ranciliogroup.com<br />
www.ranciliogroup.com<br />
Freecall 08000-RANCILIO<br />
08000-72624546
16 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
COMMUNITY<br />
BAR JEDER SICHT<br />
Info-Reihe zu<br />
Regenbogenfamilien<br />
FOTO: KETUT SUBIYANTO, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
Lesbische Paare mit Kinderwunsch werden vom<br />
Adoptionshilfe-Gesetz benachteiligt.<br />
Ende Mai hat der Bundestag<br />
das Adoptionshilfe-Gesetz<br />
verabschiedet, das unter anderem<br />
das Verfahren zur Stiefkindadoption<br />
neu regelt. Doch statt Verbesserungen<br />
sorgt das neue Gesetz nun für Verfahrensnachteile,<br />
von denen insbesondere<br />
lesbische Paare betroffen sind: denn<br />
haben diese ein gemeinsames Kind,<br />
ist eine Adoption seitens des zweiten<br />
Elternteils nur nach einer eingehenden<br />
Prüfung durch das Familiengericht<br />
möglich.<br />
Das neue Verfahren wird dann dem einer<br />
Stiefkindadoption gleichgesetzt und das stößt<br />
auf Kritik: „Die Möglichkeit der Stiefkindadoption<br />
ist für eine Familienkonstellation gedacht,<br />
in der Kinder aus einer früheren Beziehung in<br />
eine neue Partnerschaft eingegliedert werden<br />
sollen“, kommentiert der LSVD. „Der frühere<br />
Partner beziehungsweise die frühere Partnerin<br />
muss dafür damit einverstanden sein, die<br />
Elternschaft abzugeben. Hier ist es sinnvoll zu<br />
prüfen, ob die rechtliche Eingliederung in die<br />
neue Familie dem „Wohl des Kindes“ dient“, so<br />
der LSVD weiter. „Bei Zwei-Mütter-Familien<br />
werden die Kinder als Wunschkinder in die<br />
Partnerschaften der Frauen hineingeboren.<br />
Demgemäß gibt es bei verpartnerten und<br />
Frauenpaaren auch keinen „abgebenden<br />
Elternteil“; es besteht daher eine gänzlich<br />
andere Ausgangslage“, kritisiert der Verband.<br />
Trotzdem müssten lesbische Paare ein strapaziöses<br />
Untersuchungsverfahren durchlaufen.<br />
Für schwule Paare ist die Stiefkindadoption<br />
nach wie vor die einzige Möglichkeit gleichberechtigte<br />
Elternteile zu sein.<br />
Die Bar jeder Sicht widmet sich ab <strong>August</strong><br />
<strong>2020</strong> in einer Reihe von Info- und Diskussionsabenden<br />
dem Thema Regenbogenfamilien.<br />
Dabei sollen neben den rechtlichen<br />
Aspekten auch die Lebensrealität von Regenbogenfamilien<br />
im Fokus stehen. Los geht’s<br />
am 14. <strong>August</strong> mit Frank Grandpierre und<br />
der Vorstellung des Projekts Familienvielfalt<br />
von Queernet RLP sowie der Vorstellung der<br />
ILSE-Regionalgruppe Mainz-Wiesbaden, der<br />
Initiative lesbischer und schwuler Eltern. Am<br />
27.8. hält die Sozialarbeiterin und Systemische<br />
Beraterin Antje Meinzer („Zeit für Vielfalt und<br />
Wandel“) ihren Vortrag „Regenbogenfamilien<br />
– gleich und doch anders“ mit anschließender<br />
Diskussion. Die Veranstaltungen finden unter<br />
Einhaltung der Hygienevorschriften in der Bar<br />
jeder Sicht statt. Im Laufe der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2020</strong> kommen pro Monat weitere<br />
Veranstaltungen hinzu – mehr dazu in der<br />
kommenden Aus<strong>gab</strong>e des GAB Magazins. *bjö<br />
14.8., „Regenbogenfamilien – Alles<br />
Familie!“, 27.8., „Regenbogenfamilien –<br />
gleich und doch anders“, Bar jeder Sicht,<br />
Hintere Bleiche 29, Mainz, jeweils<br />
19:30 Uhr, www.sichtbar-mainz.de<br />
Die Bar jeder Sicht bietet derzeit ein den<br />
Corona-Maßnahmen angepasstes Café-<br />
Angebot; Beratung ist nach wie vor per<br />
E-Mail und Telefon möglich, persönliche<br />
Termine nach Absprache ebenfalls. Infos<br />
zur Beratung über beratung@sichtbarmainz.de<br />
oder Tel 0174 4985286.<br />
Eliá Restaurant, Inh. Pavlos Maios<br />
Frankenallee 111, 60326 Frankfurt a.M.<br />
Tel.: 069-9731-9661<br />
restaurant@elia-frankfurt.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. bis Fr.: 11 30 -14 30 und ab 17 00 Uhr<br />
Warme Küche bis 14 00 bzw. bis 22 30 Uhr<br />
Sa. ab 17 30 Uhr warme Küche bis 22 30 Uhr<br />
So. ab 11 30 Uhr durchgehend<br />
warme Küche bis 21 00 Uhr
RHEIN-MAIN-NECKAR 17<br />
Sommerterrasse<br />
Wein, Bier & Longdrinks<br />
Hessische & internationale Tapas<br />
gayfriendly<br />
Familienvielfalt: Postkarten- und Plakatmotive des rheinland-pfälzischen Familienministeriums.<br />
POLITIK<br />
Familienvielfalt in<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Das rheinland-pfälzische Familienministerium hat anlässlich<br />
des „Tags der Familie“ im Mai <strong>2020</strong> eine neue Serie<br />
an Plakaten und Postkarten veröffentlicht, die explizit<br />
auch Regenbogenfamilien einbezieht. „Alle Familien sind<br />
willkommen, alle Familien verdienen unsere Anerkennung<br />
und unseren Respekt. Nicht nur Familien mit Vater und<br />
Mutter und einem oder mehreren Kindern, sondern auch<br />
Alleinerziehende, Patchworkfamilien, Regenbogen- und<br />
Adoptivfamilien gehören längst zum gesellschaftlichen<br />
Alltag“, erklärt Christiane Rohleder, Familienstaatssekretärin<br />
und Landesbeauftragte für gleichgeschlechtliche<br />
Lebensweisen und Geschlechtsidentität. Keine Familie<br />
solle sich rechtfertigen müssen, sondern für ihre Leistung<br />
im familiären Miteinander Anerkennung erfahren. *bjö<br />
www.WeissGold-Bar.de<br />
Berger Strasse 251 - 60385 Frankfurt<br />
T 069.24742766<br />
Wer etwas Gutes liebt,<br />
trinkt Wacker`s Kaffee<br />
Mehr Infos über www.regenbogen.rlp.de<br />
FOTOS: MFFJIV.RLP.DE<br />
Das Traditions-Kaffeehaus in Frankfurt!<br />
• Café Wacker Kornmarkt 9<br />
• Café Wacker Schweizer Straße 18<br />
• Café Wacker Grüneburgweg 29<br />
• Café Wacker Berger Straße 185<br />
www.wackerskaffee.de<br />
SEIT 1914
18 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
FOTO: VIELBUNT E.V.<br />
Christian März<br />
beim CSD 2019<br />
IV CSD<br />
FOTOS: BJÖ<br />
Der Verein vielbunt gibt Gas: Am geplanten<br />
Termin, dem 15.8.<strong>2020</strong>, wird es einen CSD<br />
Darmstadt geben – natürlich in abgewandelter<br />
Form! Ein Gespräch mit Christian März vom vielbunt-CSD-Orgateam<br />
zu den geplanten Aktionen<br />
im <strong>August</strong> (Stand: Redaktionsschluss Mitte Juni<br />
<strong>2020</strong>). *bjö<br />
Christian, vielbunt hat – wie viele andere CSD-<br />
Organvereine auch – zunächst sein Communityfest<br />
für <strong>2020</strong> absagen müssen; inzwischen scheint<br />
es aber Ideen für eine alternative Form des CSD<br />
zu geben. Wie kam es zum Umschwung und was<br />
könnt ihr derzeit in Aussicht stellen?<br />
Wir beginnen mit unserer Arbeit immer im November<br />
des Vorjahres. Daher waren wir im März schon gut in der<br />
Planung. Die folgenden Wochen waren dann geprägt von<br />
Unsicherheiten und wir haben erst einmal weiter geplant.<br />
Auch wenn bei einigen da schon die Motivation weniger<br />
wurde. Im April mussten dann auch wir nach dem Verbot<br />
von Großveranstaltungen einsehen, dass es mit dem CSD<br />
Darmstadt dieses Jahr nichts wird. Seitdem sind wir nun in<br />
der Planung, welche Alternativen für uns denkbar wären.<br />
Wiener Schnitzel | Schlutzkrapfen | Spinatknödel | Kaasspatzn | Kaiserschmarrn<br />
| Palatschinken | Jause | Wiener Schnitzel | Schlutzkrapfen<br />
Spinatknödel | Kaasspatzn | Kaiserschmarrn | Palatschinken | Jause<br />
Wiener Schnitzel | Schlutzkrapfen Spinatknödel | Kaasspatzn | Kaiserschmarrn<br />
| Palatschinken | Jause | Wiener Schnitzel | Schlutzkrapfen<br />
Spinatknödel | Kaasspatzn | Kaiserschmarrn | Palatschinken | Jause<br />
Weingross- & Einzelhandel Türk, Müller & Schlepütz OHG<br />
Merianplatz 4 · 60316 Frankfurt/M · fon 069/49 40 200<br />
kontakt@weinhalle-frankfurt.de · www.weinhalle-frankfurt.de<br />
Seefeld Frankfurt | Scheffelstraße 1<br />
60318 Frankfurt am Main | Tel.: 0 69/95 50 86 39<br />
Restaurant & Biergarten<br />
www.seefeld-frankfurt.de<br />
willkommen@seefeld-frankfurt.de<br />
B R U N C H J E D E N<br />
E R S T E N S O N N TA G I M M O N AT<br />
v o n 1 0 b i s 1 5 U h r !
RHEIN-MAIN-NECKAR 19<br />
DARMSTADT<br />
Leider ist natürlich die Umsetzung von einigen Ideen auch<br />
noch sehr unsicher. Daher kann ich leider noch gar nichts<br />
verraten, außer dass es etwas geben wird am 15. <strong>August</strong>.<br />
Viele setzen auf Online-Screenings – aber kann<br />
das wirklich einen CSD mit all seinen Begegnungen<br />
ersetzen?<br />
Der CSD Darmstadt wird ja von vielbunt e.V. veranstaltet<br />
und dort finden seit Beginn der Coronakrise viele Angebote<br />
online statt, wie unsere kulturellen aber auch Jugendangebote.<br />
Wir sorgen also schon die ganze Zeit für eine<br />
Sichtbarkeit von LGBTIQ*-Themen.<br />
Am Anfang waren diese Online-Treffen auch sicherlich<br />
ein guter Ersatz und haben die Isolation ein bisschen<br />
erträglicher gemacht, aber nun sehnt man sich nach realen<br />
Begegnungen. Der CSD kann online für mich persönlich nie<br />
ein Ersatz sein für all die tollen und ergreifenden Erlebnisse<br />
auf den verschiedensten CSDs der letzten Jahre.<br />
Einige CSDs erwägen, eine Demonstration unter<br />
den dann aktuellen Vorschriften stattfinden zu<br />
lassen; wäre das auch eine Option für vielbunt? Ist<br />
die Verantwortung unter den gegeben Umständen<br />
nicht zu groß?<br />
Demonstrationen sind natürlich auch erstmal wieder von<br />
Unsicherheiten geprägt. Wir werden in engen Gesprächen<br />
und Absprachen mit der Stadt Darmstadt schauen, was für<br />
uns als Verein vertretbar ist und welche Optionen wir dann<br />
letztlich verfolgen möchten. Natürlich gehen Sicherheit<br />
und die Gesundheit der Demonstrierenden immer vor.<br />
Verfehlt eine solche „Geister“-Demo nicht sogar<br />
ihren eigentlichen Zweck? Es müssten ja auch<br />
Zuschauer dabei sein?<br />
Nein, in diesen Zeiten ist jede Sichtbarkeit wichtig. Durch<br />
Quarantäne sind viele Menschen gezwungen in einem<br />
homo- oder transphoben Umfeld zu bleiben. Schutzräume<br />
können oder konnten lange Zeit nicht aufgesucht werden.<br />
Daher ist jede Sichtbarkeit wichtig. Ein gutes Beispiel war<br />
unser Video von vielbunt zum IDAHOBIT*<br />
CSD Darmstadt am 15.8., den aktuellen Stand<br />
der Vorbereitungen und alle Infos gibt’s über<br />
www.csd-darmstadt.de<br />
UNSERE ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo<br />
Di bis Fr<br />
Sa<br />
So<br />
Willkommen | Welcome<br />
israeli kitchen<br />
17:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
12:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
17:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
12:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
ISRAEL.<br />
GRILLABEND<br />
Montags<br />
ab 17 Uhr<br />
Vorspeise<br />
Hauptspeise<br />
Dessert<br />
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HERZLICH WILLKOMMEN:<br />
Zum Jungen Straße 10<br />
60320 Frankfurt am Main<br />
hello@kuli-alma.com<br />
+49 (0) 69 / 56 00 55 06<br />
Besuche uns auch auf Instagram und Facebook!
20 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
INTERVIEW<br />
„<br />
HANAU TICKT<br />
ANDERS ALS DIE<br />
GROSSSTADT UND<br />
DIE UMGEBUNG<br />
“<br />
FOTO: BJÖ<br />
Seit gut neun Jahren sorgt der<br />
Verein Queer Hanau für Sichtbarkeit<br />
der LGBTIQ*-Community in<br />
der Region. Wir haben mit der ersten<br />
Vorsitzenden Mascha Jung sowie mit<br />
Christiane Brzoska vom Verein über<br />
ihre Arbeit und deren Bedeutung<br />
außerhalb von großen Metropolen<br />
gesprochen. *bjö<br />
Für Nicht-Hanauer klingt es erst<br />
einmal erstaunlich, dass Hanau in<br />
unmittelbarer Nähe zu Frankfurt<br />
einen eigenen Queer-Verein hat; was<br />
macht Queer Hanau so bedeutend für<br />
die Region?<br />
Hanau tickt anders als die Großstadt und<br />
die Umgebung ist teils noch sehr ländlich.<br />
Personen aus dieser Umgebung fühlen sich<br />
in der Großstadt Frankfurt nicht unbedingt<br />
wohl. Auch der Fahrtweg ist nicht zu<br />
unterschätzen. Daher sollte in Hanau eine<br />
Anlaufstelle geschaffen werden, um unsere<br />
Interessen vor Ort zu vertreten und die Gemeinschaft<br />
und die Community stärken.<br />
Die Vielfalt in Hanau soll durch den Verein<br />
Queer Hanau ergänzt werden. Der Verein ist<br />
ein organisiertes Dach für Interessengruppen<br />
mit queeren Themen aus Hanau und<br />
dem Main Kinzig Kreis bis in die Wetterau,<br />
den Vogelsberg und nach Seligenstadt oder<br />
Rodgau.<br />
FOTO: QUEER HANAU E.V.<br />
Wie und wann habt ihr Queer Hanau<br />
gegründet und was war eure Motivation<br />
Alles begann mit den „Verspielten Frauen“.<br />
Mascha Jung wollte als Hanauerin in Abgrenzung<br />
zur Szene in Frankfurt lesbischen<br />
Neubürgerinnen eine Anlaufstelle in Hanau<br />
schaffen. Die Verspielten Frauen trafen sich<br />
auch zu Wanderungen und einer Kanutour<br />
– denn wenn man zusammen etwas<br />
unternimmt, lernt man sich ungezwungen<br />
kennen. Schon damals bestand die Gruppe<br />
auch aus Transfrauen und Tomboys. Aus<br />
den anfangs unregelmäßigen Veranstaltungen<br />
entstand der Wunsch, sich in Hanau<br />
zu engagieren, die Community sichtbar zu<br />
machen und Diskriminierung abzubauen.<br />
Dabei wollte man keine Gruppe der<br />
LGBTIQ*-Community ausschließen und tat<br />
sich daher mit den „Jungs“ vom Gay Point<br />
zusammen, die sich auch im Szenetreff Brückenkopf<br />
trafen. So entstand im November<br />
2011 der Verein Queer Hanau.<br />
Die Mitglieder wollten nicht immer nach<br />
Frankfurt fahren, um die Szene zu besuchen.<br />
In Hanau und der Umgebung besteht auch<br />
Sichtbarkeit zum IDAHOBIT*:<br />
Aktion von Queer Hanau am<br />
17.5.<strong>2020</strong>;<br />
von links nach rechts:<br />
Felicia Bock (AIDS-Hilfe<br />
Hanau), die Stadtverordnetenvorsteherin<br />
Beate Funck,<br />
Bürgermeister Axel Weiss-<br />
Thiel, Christoph Degen (SPD),<br />
Mascha Jung (Vorstand Queer<br />
Hanau e. V.) und Patrizia de<br />
Blasio von profamilia.<br />
ein anderer Beratungsbedarf und die Diskriminierung<br />
insbesondere durch die ländliche<br />
Bevölkerung ist ausgeprägter. Der Verein<br />
bietet Veranstaltungen und Beratung und<br />
kooperiert mit der Stadt Hanau sowie unter<br />
anderem der AIDS-Hilfe und „Demokratie<br />
Leben“. Es war und ist uns wichtig, Sichtbarkeit<br />
auch bei den politischen Gremien in Hanau<br />
und dem Main-Kinzig-Kreis herzustellen<br />
und die Community vor Ort durch gemeinsame<br />
Veranstaltungen zu stärken.<br />
Unsere Angebote richten sich an alle Altersgruppen.<br />
Dennoch haben wir festgestellt,<br />
dass die Jugendlichen von 14 bis 21 Jahren<br />
einen eigenen Bedarf haben und andere<br />
Kommunikationswege nutzen. So haben wir<br />
eine Jugendgruppe gestartet, unterstützt<br />
durch die Stadt Hanau, die Landesfachstelle<br />
queere Jugendarbeit in Hessen und Demokratie<br />
Leben Hanau. Das erste Treffen fand<br />
coronabedingt online am 12. Juni via Skypechat<br />
statt und wird 14-tägig weitergeführt.<br />
Welche weiteren Lösungen habt ihr<br />
im Umgang mit den Beschränkungen<br />
wegen COVID-19 gefunden?
Ganz neu haben wir Podcast Beiträge gestartet,<br />
die auf dem Kanal Prisma angeboten<br />
werden. Diese sind über unsere Website sowie<br />
über spotify, apple podcast, tunein und deezer<br />
zu hören. Ferner können die Filme der Filmnacht<br />
auf der Website der Edition Salzgeber<br />
von allen Interessierten zuhause angesehen<br />
werden.<br />
Welche Themen sind für die Hanauer<br />
Community momentan am wichtigsten?<br />
Wir haben trotz Corona den IDAHOBIT* in<br />
Hanau durchgeführt. Am 15. Mai hat Queer<br />
Hanau unter Beteiligung der Hanauer Stadtvertretung<br />
das offizielle Hissen der Regenbogenfahne<br />
auf dem Marktplatz veranstaltet<br />
mit Unterstützung weiterer Vereine. Diese<br />
Aktion wurde wegen Corona live auf Instagram<br />
übertragen. Über den IDAHOBIT* wurde in<br />
der regionalen Presse vielfältig berichtet. Das<br />
ist auch ein Verdienst unserer Pressearbeit.<br />
Daneben wurden Banner an vielbefahrenen<br />
Straßen sowie am Einkaufszentrum Forum<br />
gehisst und damit Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit<br />
erreicht.<br />
Die Anschlagsserie vom 19. Februar in Hanau<br />
beschäftigt die Community als Teil der Stadt<br />
Hanau. Wir befürchten, dass es auch uns als<br />
Randgruppe hätte treffen können. Das zeigt<br />
nämlich, dass Hanau noch Potenzial bei der<br />
Entwicklung der Vielfalt in der Stadt hat.<br />
Kooperiert ihr mit dem Hanauer CSD<br />
Verein, der im vergangene Jahr seine<br />
Premiere gefeiert hat?<br />
Wir haben an der Auftaktveranstaltung des<br />
CSD Hanau teilgenommen. Bei der Gestaltung<br />
des kulturellen Rahmenprogrammes waren<br />
wir mit einigen Filmen vertreten. Der Erlös ging<br />
an den CSD Hanau. Allerdings wurde bewusst<br />
ein eigener Verein für den CSD gegründet,<br />
da es beim CSD immer um viel Geld und ein<br />
wirtschaftliches Risiko geht. Damit wollten wir<br />
den Verein Queer Hanau nicht belasten. Wir<br />
haben für dieses Jahr erneut Gespräche mit<br />
dem Vorstand des CSD Hanau aufgenommen,<br />
um eine Zusammenarbeit zu erörtern.<br />
Wie kann man euch erreichen?<br />
Da wir Ansprechpartner für LGBTIQ* in der<br />
Region Hanau sind, können Interessierte gerne<br />
direkt mit dem Vorstand oder über die Website<br />
Kontakt aufnehmen, auch um sich beraten<br />
zu lassen und um sich über unsere nächsten<br />
Veranstaltungen zu informieren. Bei uns<br />
werden Gespräche vertraulich behandelt. Der<br />
Schutz vor einem unbeabsichtigten Outing ist<br />
in unserer Satzung festgeschrieben.<br />
Fragen zu Queer Hanau oder interessiert<br />
an den Beratungsangeboten und<br />
Veranstaltungen? Alle Infos gibt’s über<br />
www.queer-hanau.de<br />
RHEIN-MAIN-NECKAR 21<br />
• L-TREFF (erster Mittwoch im<br />
Monat im Brückenkopf um<br />
20 Uhr)<br />
• GAY POINT (erster Mittwoch<br />
im Monat in der Marktstube<br />
19 Uhr)<br />
• FILMNACHT (letzter Freitag<br />
im Monat im Kulturforum<br />
Hanau in der Bibliothek um<br />
20 Uhr – abwechselnd schwule,<br />
lesbische und gelegentlich<br />
Transfilme)<br />
• BERATUNG und Weiterleitung<br />
an kompetente Stellen<br />
• TEILNAHME AN DIVERSEN<br />
VERANSTALTUNGEN, wie<br />
Weihnachtsmarkt und „Kinzigtal<br />
Total“, um aufmerksam zu<br />
machen und Diskriminierung<br />
abzubauen<br />
• EIGENE VERANSTALTUNGEN,<br />
wie der Walpurgiswalk<br />
• JUGENDGRUPPE<br />
• QUEER HANAU PODCAST<br />
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Spielbetrieb<br />
ich hab dich lieb<br />
Im <strong>Juli</strong> wird endlich<br />
wieder vor der großen<br />
Leinwand gefummelt!<br />
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22 MANNHEIM<br />
INTERVIEW<br />
ASH M.O.<br />
LET’S MAKE HIP HOP GAY AGAIN!<br />
Der an der Mannheimer<br />
Popakademie studierende<br />
Ash M.O. alias Trashmaster Ash hat’s<br />
faustdick hinter den Ohren: Mit<br />
einer ordentlichen Portion queerem<br />
Selbstbewusstsein ist er der erste<br />
offen schwule Rapper der deutschen<br />
Hip Hop-Szene – und hält mit seinem<br />
Debutsong „Fatherfucking Hollywood“<br />
samt deftigen Lyrics damit<br />
nicht hinterm Berg. Seine Botschaft:<br />
„Let’s make Hip Hop gay again“ – mit<br />
Betonung auf „again“. Ein Gespräch<br />
über Haltung und Realness. *bjö<br />
Macho-Attitüde, Heterosex-Geprotze<br />
bis hin zu handfester Homophobie:<br />
Hast du als queerer Rapper<br />
jemals befürchtet, in deinem Genre<br />
nicht ernst genommen zu werden?<br />
Nein, nicht wirklich. Ich muss sagen, dass<br />
es mir ziemlich egal ist, wer mich wie ernst<br />
nimmt. Ich mach mein Ding mit meinen<br />
Homies und Homettes. Diejenigen, die es<br />
stört, dass ich über Dicks rappe, sollten definitiv<br />
mal einen ausprobieren. Lifechanger!<br />
Dieses ganze Machogehabe von wegen<br />
“Frauen sind bitches, Homos und Transmenschen<br />
sind eklig” ist mittlerweile nur<br />
noch lächerlich. Kleine unsichere Jungs, die<br />
überkompensieren. Na, herzlichen Glückwunsch,<br />
dass du dir für dein Musikvideo nen<br />
Lambo mieten kannst und wahrscheinlich<br />
nen Faustkampf gegen mich gewinnst.<br />
Dafür schickt mir dein Bruder seine Nudes<br />
per Direct Message. I win!<br />
Man muss dazu aber auch sagen, dass die<br />
Rap-Szene sowohl international als auch<br />
in Deutschland nicht nur aus Gangster<br />
Rapper*innen besteht. Gerade in den<br />
letzten Jahren hat sich einiges getan und es<br />
gibt viele Künstler und Fans, die wesentlich<br />
reflektierter und positiver mit dem<br />
Thema umgehen. Es muss grundsätzlich<br />
zwar noch eine ganze Menge passieren,<br />
aber mein Slogan heißt nicht ohne Grund:<br />
„Make Hip Hop gay again“. Die Zukunft des<br />
Rap ist queer. Isso. Und wenn ich dafür<br />
jedem einzelnen Rapper meine Twerk-Skills<br />
persönlich vorführen muss, opfere ich mich<br />
halt für’s Team.<br />
Du sagt richtig, dass die Ursprünge<br />
des Rap und Hip Hop ähnlich wie die<br />
queere Bewegung in einer unterdrückten<br />
Community lagen; warum<br />
gibt es heute immer noch so wenig<br />
geoutete Rap-Musiker?<br />
Als Rap angefangen hat sich zu politisieren<br />
und gesellschaftskritisch zu werden,<br />
ist Queerphobie leider ein Nebenprodukt<br />
gewesen. Nicht weil sie eine intrinsische<br />
Eigenschaft des Hip Hops ist, sondern weil<br />
Hip Hop ein Spiegel der Gesellschaft ist.<br />
Battle-Rap hat in der Hinsicht sicherlich<br />
auch nicht sonderlich geholfen.<br />
Dass ausgegrenzte und unterdrückte Minderheiten<br />
sich gerne andere Minderheiten<br />
zum Unterdrücken und ausgrenzen suchen,<br />
um sich ein Stückchen Status zurückzuholen,<br />
ist ja auch kein Geheimnis. Das findet<br />
man ja leider auch in der queeren Community<br />
wieder.<br />
Deine Botschaft an die Community?<br />
Es wird Zeit, dass endlich endgültig zusammenkommt,<br />
was zusammengehört. Die ersten<br />
Schritte sind schon längst von dopen<br />
Künstler*innen und deren Fans getan, aber<br />
es fehlen noch einige. Hip Hop Kultur und<br />
queere Kultur basieren in vielen Punkten<br />
auf den gleichen Prinzipien: Mensch macht<br />
aus Unterdrückung und einer Scheißsituation<br />
etwas Schönes, Eigenes, Neues. Die<br />
Kultur der Mehrheitsgesellschaft will uns<br />
nicht, also formen wir unsere eigene. Mit<br />
eigener Sprache, eigener Kunst, eigenen<br />
Ausdrucksformen. Wir sind Euch zu tuntig?<br />
Wir machen’s noch tuntiger! Ihr findet<br />
uns zu Ghetto? Wir zeigen euch Ghetto!<br />
Ballroom Kultur, Drag, Throwing Shade auf<br />
der einen Seite, Block Partys, überspitzte<br />
Männlichkeitsbilder, Rap Battles auf der<br />
anderen. Es gibt unzählige Parallelen.<br />
Was die queere Kultur und Historie für mich<br />
so wunderschön und einzigartig macht ist<br />
vor allem der Humor und positive Kampfgeist<br />
trotz oft unmenschlicher Behandlung<br />
und Zustände. Beispiel Stonewall: Cancan-<br />
Tanz auf der Christopher Street während<br />
gewaltsamen Ausschreitungen mit der<br />
Polizei. Von dieser genialen Selbstironie<br />
kann Rapmusik an einigen Stellen noch viel<br />
mehr gebrauchen.<br />
Also Boys, Girls, Non-Binary and Gender<br />
Nonconforming Friends: Join my Gayborhood<br />
and let’s do it! Let’s Make Hip Hop Gay<br />
again and have a trashy ass time doing it.<br />
Das komplette Interview gibt’s auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
Ash M.O.s Debut und Lyricvideo „Fatherfucking<br />
Hollywood“ ist auf allen gängigen<br />
Plattformen erhältlich. Mehr Infos<br />
über www.trashmasterash.com oder<br />
unter dem Nickname „trashmasterash“<br />
auf Instagram, Facebook und Twitter.<br />
FOTO: ANDREIA GUEDES, ILLUSTRATION: LUCY-SOPHIE WITTHOFF
PLUS und KOSI.MA in Aktion<br />
MANNHEIM 23<br />
PLUS, die psychologische Lesben- und<br />
Schwulenberatung, und KOSI.MA,<br />
das Kompetenzzentrum für sexuell<br />
übertragbare Infektionen, bieten nach<br />
und nach wieder ihre gewohnten Beratungs-<br />
und Testangebote an; natürlich<br />
alles unter Einhaltung der aktuellen<br />
Hygienemaßnahmen. Beim Checkpoint,<br />
dem Test- und Beratungsangebot<br />
zu HIV und STI, sollte man die neue,<br />
vorherige Terminvereinbarung beachten;<br />
für alle anderen persönlichen Beratungsangebote<br />
müssen ebenfalls im Voraus<br />
Termine vereinbart werden. Am 29. <strong>Juli</strong><br />
bietet PLUS außerdem einen Infoabend<br />
für das ehrenamtliche Engagement für<br />
LSBTIQ*-Geflüchtete an; wer an der<br />
ehrenamtlichen Arbeit interessiert ist,<br />
kann sich bis zum 15.7. formlos über<br />
team@plus-mannheim.de anmelden; ob<br />
der Infoabend live bei im PLUS-Zentrum<br />
oder virtuell stattfindet, wird den Angemeldeten<br />
rechtzeitig mitgeteilt. *bjö<br />
Mehr Infos zum Angebot über<br />
www.plus-mannheim.de,<br />
www.kosima-mannheim.de<br />
FOTO: STOCKSNAP, PIXABAY.COM, GEMEINFREI<br />
FOTO: MP<br />
CSD Rhein-Neckar<br />
Wie alle Großveranstaltungen musste auch der CSD Rhein-Neckar sein diesjähriges Communityfest<br />
in der bekannten Form absagen. Allerdings werden die zum IDHOBIT entwickelten<br />
Online-Alternativen auch für das Communityfest <strong>2020</strong> für Sichtbarkeit der LGBTIQ-Community<br />
sorgen. Das CSD-Motto <strong>2020</strong> „Liebe ist nicht heilbar“ wurde bereits mit großer Mehrheit<br />
in einem Online-Voting gewählt. Auf der Facebook-Seite des CSD Vereins gibt es regelmäßig<br />
Beiträge rund um queere Themen und das Team stellt sich in kurzen Beiträgen vor. Der CSD<br />
Rhein-Neckar wird außerdem am Online-Event des Global Pride am 27. Juni teilnehmen. Welche<br />
Aktionen zur Prideweek vom 1. bis 8. <strong>August</strong> stattfinden werden, kann man ebenfalls über<br />
die Website und Social Media Kanäle erfahren. Regelmäßiges Vorbeischauen lohnt sich! *bjö<br />
CSD Rhein-Neckar Pride Week vom 1. bis 8.8., weitere Infos über www.csd-rn.de,<br />
www.facebook.com/csdrn/<br />
di.to.-MITTE WÜNSCHT<br />
EINEN GESUNDEN<br />
UND ENTSPANNTEN<br />
SOMMER<br />
DIVERSITY wird in der REWE Group groß geschrieben. Das von Mitarbeitenden gelebte LGBT-Netzwerk „di.to. – different together“ erhält große Arbeitgeberunterstützung und engagiert sich<br />
mit diversen Projekten für die Community. Nach innen geben wir den Kollegen_innen Mut, so zu sein, wie sie sind. In der Region Mitte (Hessen/Teile von Nordbayern) treffen wir uns mehrmals<br />
im Jahr zu lockeren Events und freuen uns immer über neue Gesichter aus allen Einheiten der REWE. Family + Friends! Kontakt: dito-mitte@rewe-group.com // Facebook: REWE Group di.to.
24 STUTTGART<br />
FOTOS: DIGITALDESIGNTEAM, CSD STUTTGART<br />
CSD 2019<br />
CSD STUTTGART<br />
COMMUNITY-AKTION TROTZ CORONA<br />
Unter dem Motto „Vielfalt<br />
braucht Verstärkung“ startet<br />
der CSD Stuttgart am 10. <strong>Juli</strong> mit<br />
dem CSD-Kulturfestival sein Pride-<br />
Programm <strong>2020</strong>. Christoph Michl,<br />
Sprecher des CSD-Vereins, verrät<br />
die Details.<br />
Mit täglichen Live-Streams geht der CSD<br />
Stuttgart bereits ab dem 10. <strong>Juli</strong> live auf<br />
Sendung: „Die 14-tägigen Kulturtage<br />
stellen seit jeher ein Herzstück des Stuttgarter<br />
CSD dar“, so Christoph Michl zum<br />
GAB Magazin. „Der Community bieten wir<br />
über ein „CSD-Studio“ an einem zentralen<br />
Ort in der Innenstadt die Möglichkeit, ihre<br />
Veranstaltungen wie gewohnt durchzuführen“.<br />
Das CSD-Studio befindet sich<br />
im Stadtkaufhaus „Das Gerber“ in der<br />
Sophienstraße. „Das CSD-Team kümmert<br />
sich um die organisatorischen Belange wie<br />
Raum, Technik, Hygiene- und Abstandsregeln.<br />
Die Gruppen konzentrieren sich<br />
auf die Inhalte“, erklärt Michl. Im Zeitraum<br />
vom 10. bis 26. <strong>Juli</strong> soll es auf diese Weise<br />
jeden Abend einen Live-Stream zu einem<br />
speziellen LSBTTIQ*-Thema geben. „In den<br />
Vorjahren reichten die Programmbeiträge<br />
von Diskussionen über Filmvorführungen,<br />
Informationsabenden, Kulturbeiträgen<br />
und Lesungen, Gottesdiensten bis hin zu<br />
Partys und zu vielem mehr“, erklärt Michl<br />
weiter. „Wir sind überzeugt von der unbändigen<br />
Kreativität der bisher Beteiligten,<br />
auch auf neuen Wegen viele spannende<br />
Formate aufzulegen. Wir als CSD Stuttgart<br />
werden nach besten Kräften alle unterstützen.<br />
Dazu gehört auch, dass wir versuchen<br />
werden, zusätzlich zum Live-Stream,<br />
eine kleine Gruppe von Menschen als<br />
Gäste ins CSD-Studio einladen zu können<br />
– natürlich nur, wenn dies aus Gründen des<br />
Gesundheitsschutzes vertretbar ist“.<br />
Auch gewohnte Events wie die CSD-Gala,<br />
der CSD-Empfang sowie die Kundgebung<br />
am eigentlichen CSD-Wochenende, dem<br />
25. und 26. <strong>Juli</strong>, wird es geben: Der CSD-<br />
Empfang wird am 10. <strong>Juli</strong> live aus dem großen<br />
Sitzungsaal des Stuttgarter Rathauses<br />
übertragen. Die CSD-Gala am 17. <strong>Juli</strong> wird<br />
live aus der neuen Kulturbühne an der<br />
Phoenixhalle im Stuttgarter Römerkastell<br />
gesendet; mit dabei sein werden Stars wie<br />
Desirée Nick, Markus Barth oder Sweet<br />
Sugar Swing. Für eine begrenzte Anzahl<br />
an Zuschauenden wird es sogar<br />
die Möglichkeit geben, vor Ort<br />
dabei zu sein.<br />
Die klassische CSD-<br />
Politdemo wird in<br />
diesem Jahr nicht<br />
stattfinden können;<br />
trotzdem plant der<br />
CSD-Verein Community-Sichtbarkeit:<br />
gearbeitet wir<br />
derzeit an einer Idee, Stellvertreter*innen<br />
mit aktiven Gruppen der Regenbogenund<br />
Stadtgesellschaft in der Innenstadt zu<br />
positionieren. Zusätzlich wird es eine bunte<br />
Mischung von Auftritten verschiedener<br />
Künstler*innen, politischen Diskussionen,<br />
Online-Mitmach-Aktionen und Film-Einspielern<br />
geben. „Insgesamt setzen wir auf<br />
eine ausgewogene Mischung aus digitalen<br />
Events und analogen Maßnahmen im<br />
öffentlichen Raum“, so Michel zum GAB<br />
Magazin. Bis auf die CSD-Gala werden alle<br />
Streams kostenlos zugänglich sein. *bjö<br />
10.7., CSD-Empfang im Rathaus Stuttgart,<br />
10. – 26.7. CSD Kulturtage mit<br />
täglichem Live-Stream-Programm,<br />
17.7., CSD-Gala, live aus der Kulturbühne<br />
an der Phoenixhalle,<br />
25. und 26.7. Pride-Weekend, alle<br />
Streams über www.csd-stuttgart.de/live,<br />
bei YouTube und Facebook.
STUTTGART 25<br />
FOTO: ANNA SHVETS, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
AIDS-Hilfe Stuttgart<br />
Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-<br />
Pandemie musste das Angebot der AIDS-Hilfe Stuttgart<br />
kurzzeitig eingeschränkt werden: „Die Treffen von Selbsthilfegruppen,<br />
Ehrenamtlichen und unsere öffentlichen<br />
Veranstaltungen mussten bisher leider ausgesetzt werden“,<br />
so Franz Kibler, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Stuttgart.<br />
„Unsere Beratungs- und Geschäftsstelle konnten wir – unter<br />
Einhaltung der Abstands- und Hygienevorschriften – zu den<br />
regulären Zeiten jedoch offen halten. Auch die Betreuungen<br />
unserer Klient*innen finden nach wie vor statt – sowohl in<br />
unserem Wohnprojekt als auch ambulant und in unserer<br />
Beratungsstelle“. Unter Einhaltung der Hygieneregeln können<br />
sich inzwischen einige Selbsthilfegruppen wieder treffen,<br />
auch der Checkpoint, die monatliche HIV-Schnelltestaktion,<br />
wird ab <strong>Juli</strong> wieder regelmäßig stattfinden. Ob und wie das<br />
Sommerfest der AIDS-Hilfe wie geplant am 28. <strong>August</strong><br />
stattfinden kann, sei derzeit noch nicht absehbar, so Kibler<br />
weiter. Da gleiche gelte für den Stuttgarter LebenSlauf im<br />
September sowie den Weihnachtsball und die Infostände<br />
beim Weihnachtsmarkt. *bjö<br />
22.7 und 26.8., Checkpoint, HIV-Schnelltest-Aktion,<br />
kostenlos, anonym und ohne Anmeldung, AIDS-Hilfe<br />
Stuttgart, Johannesstr. 19, Stuttgart, 18 bis 19:30 Uhr,<br />
Infos über aidshilfe-stuttgart.de<br />
Zentrum Weissenburg<br />
FOTO: CHEVANON PHOTOGRAPHY,<br />
PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
CSD-STUTTGART.DE<br />
#VIELFALTSVERSTÄRKUNG<br />
CSD-Kulturfestival <strong>2020</strong><br />
10.-26.7. Kulturtage täglich live* aus dem<br />
CSD-Studio im Stadtkaufhaus „Gerber“<br />
WIR VERSTÄRKEN WEITER ONLINE UND VOR ORT*<br />
Nach über neun Wochen konnte das Café im Zentrum Weissenburg<br />
Ende Mai wieder öffnen – natürlich unter den derzeit<br />
geltenden Auflagen. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch unter<br />
der Café-Nummer 0711 6404492 anzurufen, um abzuklären,<br />
ob genügend Sitzplätze zur Verfügung stehen.<br />
„Wir hoffen, dass trotz der Einschränkungen zahlreiche Menschen<br />
die Möglichkeit nutzen, der Weissenburg wieder einen<br />
Besuch abzustatten, sich bei uns mit anderen treffen – wenn<br />
auch mit Abstand – und auf ein Getränk und / oder ein Essen<br />
vorbeischauen werden“, erklärt das Team der Weissenburg. *bjö<br />
Café im Zentrum Weissenburg, Weißenburgstr. 28A, Stuttgart,<br />
Café-Öffnungszeiten: Di, Mi, Do und Fr 19 – 22 Uhr,<br />
So 15 – 20 Uhr, Tel Café: 0711 6404492, Tel Beratung:<br />
0711 40053010, www.zentrum-weissenburg.de<br />
10.7. CSD-Empfang<br />
Live* aus dem Rathaus<br />
17.7. CSD-Gala<br />
Live* aus dem „Kastell-<br />
Sommer“ • u.a. mit Desirée Nick<br />
25.7. CSD-Kundgebung<br />
in der Stadt sowie im<br />
Online-Pride*<br />
25.+26.7. Online-Pride<br />
Live* aus dem „Kastell-<br />
Sommer“ • u.a. mit MIA.<br />
+ Vielfaltsverstärkung Viele weitere Maßnahmen im öffentlichen Raum<br />
sorgen für Sichtbarkeit.<br />
* Live und vor Ort Jeweils als Online-Stream auf csd-stuttgart.de/live sowie mit<br />
limitierten Gästen im CSD-Studio bzw. im Römerkastell. Aktueller Planungsstand und<br />
Gäste-Tickets auf der Webseite.<br />
@csdstuttgart
26 STUTTGART<br />
KABARETT<br />
WAS GEHT,<br />
FRL. WOMMY<br />
WONDER?<br />
FOTO: MARCO KRÖLL<br />
Das Stuttgarter Frl. Wommy<br />
Wonder steht mit ihrer neuen<br />
Show „Geht’s noch?!“ in den Startlöchern<br />
– in welcher Form diese Ende<br />
<strong>Juli</strong> auf die Bühne kommt, kann noch<br />
keiner genau sagen. Ein Gespräch<br />
über Kreativität in der Krise, Auftritte<br />
in Autokinos und den Umgang mit<br />
der Ungewissheit. *bjö<br />
Frl. Wonder, für Ende <strong>Juli</strong> war eigentlich<br />
die neue Show „Geht’s noch?!“<br />
geplant; kann sie stattfinden – und<br />
wie sieht es momentan mit Auftrittsmöglichkeiten<br />
für dich aus?<br />
Wir arbeiten gerade intensiv daran, die<br />
Show wie geplant von Ende <strong>Juli</strong> bis Mitte<br />
September stattfinden zu lassen – natürlich<br />
unter den aktuellen Abstands- und<br />
Hygieneregeln, und ich bin zuversichtlich,<br />
dass uns beides gelingen wird. Daran<br />
knüpfe ich meine ganze Hoffnung, ansonsten<br />
hat man ja momentan nicht viel<br />
zu tun außer hier und da mal ein Autokino<br />
oder ein Benefiz-Livestream... der Großteil<br />
des Tages geht dafür drauf, Absagen bis<br />
in den Dezember hinein zu verwalten<br />
oder Termine zu verschieben auf „die Zeit<br />
danach“, von der man nicht weiß, wann sie<br />
kommt und wie sie aussieht.<br />
Ich bin gespannt und werde alles tun, um<br />
die Show auch unter geänderten Vorzeichen<br />
wie geplant stattfinden zu lassen;<br />
ich hätte mir aber nicht geträumt, dass der<br />
Titel „Geht‘s noch?!“ grad so viel Doppelsinn<br />
entwickelt ...<br />
Du bist mit einer älteren Show bereits<br />
in einem Autokino aufgetreten.<br />
Wie war das? Und wäre dies auch<br />
eine Option für die neue Show?<br />
Zu Autokinos habe ich eine Hassliebe<br />
... wenn die Zeiten so sind, dass außer<br />
Autokinos nichts möglich ist, bin ich<br />
dankbar, dass es Veranstalter gibt, die<br />
einem die Möglichkeit für Auftritte geben<br />
und Zuschauer, die durch ihren Besuch Loyalität<br />
und Fantreue zeigen, aber es kann<br />
und darf nicht mehr als eine Not- und<br />
Zwischenlösung sein. Es kann nicht Sinn<br />
von Kleinkunst sein, vor Autoscheiben zu<br />
spielen, wir brauchen Menschen, Gesichter,<br />
Emotionen und spontanes Feedback, auf<br />
das wir reagieren können. Autokinos fühlen<br />
sich nicht ehrlich an irgendwie.<br />
Wie schwierig ist es, in dieser angespannten<br />
Situation kreativ zu bleiben<br />
und eine Show vorzubereiten?<br />
Es ist total absurd. Es gibt Menschen, die<br />
sagen: „Wow, du hast es gut, drei Monate<br />
Urlaub, da kannst du ja kreativ sein ...“, die<br />
verkennen aber den Ernst der Lage und<br />
die Tatsache, dass es mit drei Monaten<br />
nicht getan ist und uns das Thema mit<br />
seinen Auswirkungen mindestens ein Jahr<br />
begleiten wird - zu absolut indiskutablen<br />
Konditionen und Begleiterscheinungen.<br />
Aber egal, da muss man durch. Was Wertschätzung<br />
von Kleinkunst angeht, hat die<br />
Politik aber leider auf ganzer Linie versagt<br />
und lässt sich medienwirksam für Hilfspakete<br />
feiern, die sie nicht liefert. Traurig,<br />
aber wahr. Für Künstler heißt es jetzt<br />
zumeist „durchkommen und durchhalten<br />
... irgendwie“, da bleibt die Kreativität im<br />
gewohnten Maß sicher auf der Strecke.<br />
Mir fallen grad nur depressive und zornige<br />
Anklagetexte ein - beide möchte ich niemandem<br />
zumuten. Gute und humorvolle<br />
Texte sind mit ungewohnt viel Aufwand<br />
und Überwindung verbunden – und momentan<br />
kann auch kaum einer abschätzen,<br />
worüber das Publikum grad lachen möchte<br />
oder kann ... ich bin gespannt und kann<br />
grad nicht mehr tun als arbeiten, arbeiten,<br />
arbeiten und hoffen, hoffen, hoffen ...<br />
Auf was kann man sich in der neuen<br />
Show „Geht’s noch?!“ freuen?<br />
Ich werde ein buntes Potpourri bieten aus<br />
neuen Liedern und neuen Texten sowie ein<br />
paar Klassikern in aktualisierter Umsetzung,<br />
die ich schon mindestens zehn Jahre<br />
nirgends mehr gespielt habe. Ich freu mich<br />
drauf und nehme die neuen Herausforderungen<br />
gerne an ... Hauptsache spielen,<br />
Hauptsache echte Menschen, Hauptsache<br />
gute Laune und Motivation. Tut uns allen<br />
dann ja gut.<br />
„Geht’s noch“, das neue Programm von<br />
und mit Frl. Wommy Wonder, ab 30.7.,<br />
Theater in der Altstadt, Rotebühlstr. 89,<br />
Stuttgart, Tickets, Infos und Updates<br />
über www.wommy.de
ESSEN & TRINKEN 27<br />
CIDERWORLD<br />
GEHT ONLINE<br />
Geplant war die „CiderWorld“, die internationale<br />
Messe für Apfelwein, Cidre und Co. im Gesellschaftshaus<br />
Palmengarten, bereits für den April<br />
diesen Jahres. Wegen Corona wurde sie zunächst<br />
auf <strong>August</strong> verschoben; nun musste auch dieser<br />
Event abgesagt werden. Anstelle der geselligen<br />
Messeveranstaltung heißt es nun „Cider World<br />
geht online“ – inklusive Cider World Online-Tastings.<br />
Aber keine Angst: Man muss dabei nicht per<br />
live-Screening anderen beim Apfelweintrinken<br />
zusehen! Ganz im Gegenteil: Über die Website<br />
der Cider World kann man ab dem 13. <strong>August</strong> aus<br />
verschiedenen online-Tastings auswählen und<br />
sich seine persönliche CiderWord Box nach Hause<br />
liefern lassen und gemeinsam im kleinen Kreis<br />
genießen und dabei weitere Infos über die verkosteten<br />
Weine online erfahren. Die CiderWorld online<br />
startet am 13. <strong>August</strong>, Details und Infos gibt es ab<br />
Anfang <strong>Juli</strong> über die Website. *bjö<br />
FOTO: CIDERWORLD<br />
13. – 30.8., CiderWorld geht online, mehr Infos<br />
über www.cider-world.com<br />
VOLL ELEKTRISCH<br />
BIS ZU 484 KM REICHWEITE 1<br />
BIS ZU 8.000 € UMWELTPRÄMIE 2<br />
8 JAHRE GARANTIE 3<br />
der neue<br />
KONA ELEKTRO<br />
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Friedberger Str. 109, 61118 Bad Vilbel<br />
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1 Die Maximale Reichweite beträgt bis zu 484 km bei idealen Verkehrsbedingungen, Fahrzeugausstattungen und optimaler Fahrweise. Im realen Fahrbetrieb<br />
kommt es zu einer geringeren Reichweite. Gilt nur für den KONA Elektro mit 150 kW (204 PS). Stromverbrauch für den Hyundai KONA Elektro 150 kW (204<br />
PS) 1-stufiges-Reduktionsgetriebe: kombiniert: 14,7 kWh/100 km; CO2-Emission kombiniert: 0 g/100 km; CO2-Effizienzklasse: A+. Die angegebenen Verbrauchs-<br />
und CO2-Emissionswerte wurden nach dem vorgeschriebenen WLTP-Messverfahren ermittelt.<br />
2 Die Umweltprämie setzt sich zusammen aus dem Bundesanteil am Umweltbonus in Höhe von 3.000,00 EUR und dem (von Hyundai erhöhten) Herstelleranteil<br />
von Hyundai bzw. von dem Hyundai Vertragshändler in Höhe von 5.000,00 EUR (brutto). Der Herstelleranteil von Hyundai ist vom teilnehmenden<br />
Händler im Kauf- oder Leasingvertrag in Abzug zu bringen. Der Bundesanteil ist gesondert beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
zu beantragen und wird bewilligt, wenn die Fördervoraussetzungen vorliegen. Angebot gültig bis 30.06.<strong>2020</strong> und nur bei teilnehmenden Händlern. Der<br />
erhöhte Herstelleranteil gilt nicht für das KONA Elektro Businessmodell.<br />
3 Ohne Aufpreis und ohne Kilometerlimit greift für den KONA Elektro im Anschluss an die Hyundai Herstellergarantie zusätzlich die 3-jährige Anschlussgarantie der<br />
Real Garant Versicherung AG (Strohgäustraße 5, 73765 Neuhausen). Die Leistungen der Anschlussgarantie weichen von der Herstellergarantie ab (Details hierzu<br />
für den KONA Elektro unter https://www.hyundai.de/garantiebedingungen). Garantie für die Hochvolt-Batterie ohne Aufpreis für KONA Elektro: 8 Jahre oder bis zu<br />
160.000 km bzw. für IONIQ Elektro und IONIQ Plug-in-Hybrid bis zu 200.000 km für, je nachdem was zuerst eintritt.
28 BÜHNE<br />
EXTRA TIME<br />
im Staatstheater Mainz<br />
Der Choreograf Pierre Rigal musste die Arbeit<br />
an seinem Stück im März wegen Corona unterbrechen<br />
– entstanden ist nun ein neues Tanzstück, das<br />
spielerisch mit den radikalen Abstand-Vor<strong>gab</strong>en umgeht.<br />
Mitte Februar kam der französische Choreograf Pierre Rigal<br />
nach Mainz, um für die tanzmainz-Produktion „Welcome everybody“<br />
zu proben. Corona stoppte seine Arbeit, angesichts<br />
der unübersichtlichen Lage blieb der Franzose in Mainz, immer<br />
in der Hoffnung, sein Stück doch noch aufführen zu können.<br />
Mit den aktuellen Empfehlungen für Tanz – sechs Meter<br />
Abstand zwischen den Tänzer*Innen einzuhalten – setzte<br />
sich Rigal auseinander und entwickelte die neue Choreografie<br />
„Extra Time“, die zunächst mittels Home Office- und Online-<br />
Trainings, später im Ballettsaal unter Einhaltung der Hygienevorschriften<br />
mit den Tänzer*Innen einstudiert werden könnte.<br />
„Extra Time“ ist ein Stück geworden, das spielerisch mit den<br />
TANZ<br />
für Tanz radikalen Vor<strong>gab</strong>en umgeht.<br />
Es besteht aus vier Soli, einem Pas<br />
de deux und einem Trio. Pierre Rigal<br />
gelingt es dabei, mit Humor und viel<br />
Raffinesse auch Alltagssituationen<br />
einzubauen, wie dem Versuch, sich<br />
nicht ständig ins Gesicht zu fassen.<br />
Die intime Atmosphäre des Stücks wird durch den<br />
Umstand, dass im 940 Menschen fassenden Zuschauerraum<br />
maximal 250 Menschen Platz nehmen können,<br />
sicherlich verstärkt werden.<br />
„„Extra Time“ wird bestimmt kein Coronastück“, heißt es in der<br />
Ankündigung des Staatstheaters Mainz. „Aber man wird nicht<br />
leugnen könne, dass es ein Kind einer verrückten Zeit ist“. *bjö<br />
24. und 25.6., Staatstheater Mainz,<br />
Gutenbergplatz 1, Mainz, 19:30 Uhr,<br />
weitere Vorstellungen am 4. und 5.7.,<br />
www.staatstheater-mainz.com<br />
Do, 30.7. – So, 13.9.20<br />
GEHT’S NOCH?!<br />
Die neue<br />
Sommershow<br />
Theater der Altstadt am<br />
Feuersee Stuttgart<br />
reservix.de<br />
Infos: www.wommy.de<br />
FOTO: ANDREAS ETTER<br />
BALLETT<br />
Friedemann Vogel: ausgezeichnet!<br />
FOTO: ROMAN NOVITZKY<br />
Friedemann Vogel ist ein Ausnahmetalent:<br />
Der gebürtige<br />
Stuttgarter begeistert seit vielen<br />
Jahren auf den Tanzbühnen der<br />
Welt, von Moskaus Bolschoi Ballett, Tokios<br />
New National Theater, zum Royal Swedish<br />
Ballet in Stockholm und – last but not least<br />
– als erster Solist und Kammertänzer des<br />
Stuttgarter Balletts, dem der Schwabe bis<br />
heute treu geblieben ist.<br />
Das Erstaunliche: Mit 40 Jahren scheint der<br />
Solist auf dem Höhepunkt seiner Karriere<br />
zu sein – nur wenige Tanzkollegen sind in<br />
diesem Alter noch aktiv auf der Bühne zu<br />
erleben. Ans Aufhören denkt Friedemann<br />
Vogel bislang noch nicht.<br />
Just wurde er im Rahmen des Deutschen<br />
Tanzpreises als herausragender Interpret<br />
<strong>2020</strong> geehrt.<br />
„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie<br />
sehr ich mich über die Nachricht gefreut<br />
habe, vor allem in dieser schwierigen Zeit“,<br />
so Vogel in einer Erklärung des Stuttgarter<br />
Balletts. „Die Ehrung hat mich neu motiviert<br />
und gestärkt, neue Wege zu finden, um<br />
unser Publikum zu erreichen“. Die Ehrungen<br />
des Deutschen Tanzpreises werden voraussichtlich<br />
im Oktober im Rahmen einer Gala<br />
in Essen verliehen. *bjö<br />
www.staatstheater-stuttgart.de
BÜHNE 29<br />
FOTO: SVEN SCHIFFAUER<br />
PERFORMANCE<br />
CSD Kaffee-<br />
Klatsch:<br />
Multimedia<br />
<strong>2020</strong>!<br />
FOTO: KELLERTHEATER<br />
COMEDY<br />
Gay for three Days<br />
Anlässlich des CSD Frankfurt präsentiert Lifestyle-Coach<br />
und Homologie-Lehrer Malte Anders alias Theaterpädagoge<br />
und Kabarettist Timo Becker ein dreitägiges<br />
Pride-Special seines schwules Comedy-Programms „Gay<br />
for One Day“. Hier wird spielerisch mit Klischees über<br />
queere Menschen aufgeräumt, es gibt Lach- und Sachgeschichten<br />
aus dem Alltag des Schwulen und alles wird<br />
mit viel Musik garniert. Die Show finde live und in Farbe<br />
im Gemeindesaal der Evangelischen Friedensgemeinde<br />
Frieden und Versöhnung im Gallusviertel statt; wegen der<br />
begrenzten Sitzplätze wird eine rechtzeitige Reservierung<br />
empfohlen! *bjö<br />
16., 17. und 18.7., Ev. Kirchengemeinde Frieden und<br />
Versöhnung, Frankenallee 150, Frankfurt, 19:30 Uhr,<br />
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten,<br />
Anmeldung mit Namen der Gäste und Adresse über<br />
malte.anders@art-q.net, www.malte-anders.de<br />
Das Frankfurter Kellertheater<br />
lädt traditionell am CSD-Sonntag<br />
unter dem Motto „Tunten,<br />
Tanten und Torten“ zum<br />
rosaroten Kaffeekränzchen mit<br />
Kaffee, Sekt‘sche, Kuchen und<br />
einer Live-Show von und mit<br />
Vega. In diesem Jahr geht Vega<br />
neue Wege: Torten, Käff‘sche<br />
und Sekt‘sche entfallen, dafür<br />
gibt’s Tanten und Tunten in<br />
voller Multimedia-Bandbreite!<br />
Zusammen mit dem Perfomancekünstler<br />
#mkcreare<br />
präsentiert Vega eine Video-<br />
Art-Performance, die unter dem<br />
Titel „In Front of the dark backdrop“<br />
bereits in Zürich zu sehen<br />
war. Die Frankfurter Version beschreibt<br />
die Geschehnisse eines<br />
Sommertags in Frankfurt; vieles<br />
wird zur Schau getragen, einiges<br />
wird verborgen oder bewusst<br />
versteckt. Frei nach einer Idee<br />
für ein Theaterstück des Autors<br />
Roland Gramling (bekannt für<br />
seine Romane „Frankfurt 30<br />
Grad“ oder „Heldensommer“)<br />
streift das Stück auch wichtige<br />
Erinnerungsstätten zur<br />
Geschichte der Homosexuellen<br />
in Frankfurt. Das alles bei freiem<br />
Eintritt! *bjö<br />
19.7., Kellertheater,<br />
Mainstr. 2, Frankfurt, 16 Uhr,<br />
www.kellertheater-frankfurt.de<br />
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AUF EINER<br />
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30 BÜHNE<br />
FOTOS: EDITION SALZGEBER<br />
Do, 30.7. – So, 13.9.20<br />
Als wir tanzten<br />
KINO<br />
Die queerfilmnacht ist zurück!<br />
Im März wurde die erfolgreiche<br />
queerfilmnacht jäh unterbrochen<br />
– im <strong>Juli</strong> geht die Reihe mit<br />
queeren Kinofilmen wieder an den<br />
Start; zum Auftakt gibt’s den georgischen<br />
Streifen „Als wir tanzten“.<br />
Merab möchte professioneller Tänzer<br />
werden; er studiert in Tiflis an der Akademie<br />
des Georgischen Nationalballetts und<br />
ist ein aussichtsreicher Kandidat, um als<br />
festes Mitglied ins Ensemble der Truppe<br />
aufgenommen zu werden.<br />
Als der neue, unorthodoxe Schüler Irakli<br />
in seine Klasse kommt, ist dieser zuerst<br />
ein Konkurrent auf den aussichtsreichen<br />
Platz im Ensemble. Doch es kommt<br />
wie es kommen muss: Aus den Rivalen<br />
werden Liebhaber. Doch hat man<br />
als geouteter Schwuler überhaupt eine<br />
Chance auf eine Karriere im Georgischen<br />
Nationalballett?<br />
Der schwedische Regisseur Levan Akin,<br />
dessen Familie aus Georgien stammt,<br />
setzt der starken Homophobie Georgiens<br />
eine sich vorsichtig anbahnende schwule<br />
Liebe entgegen. Hauptdarsteller Levan<br />
Gelbakhiani begeistert durch intensives<br />
Spiel und hinreißende Tanzszenen. „Als<br />
wir tanzten“ wurde 2019 in Cannes als<br />
Entdeckung gefeiert und bei mehreren<br />
Festivals mit Preisen ausgezeichnet. Im<br />
<strong>Juli</strong> zu sehen in der Queerfilmnacht.<br />
Im <strong>August</strong> steht eine lesbische Coming-<br />
Out-Geschichte auf dem Spielplan:<br />
„Kokon“ spielt während eines heißen<br />
Sommers in Berlin, in dem die 14-jährige,<br />
schüchterne Nora sich selbst neu<br />
entdeckt. Die Pubertät, das erste Verliebtsein,<br />
ein Gefühl für’s Anderssein und die<br />
Notwendigkeit, sich behaupten müssen –<br />
all das erfährt Nora ganz intensiv. Die wilde<br />
Romy ist Noras erste große Liebe; mit ihr<br />
sieht die Welt gleich ein bisschen größer,<br />
aufregender und bunter aus. Aber wie hält<br />
sich dieses wilde Gefühl, wenn einem das<br />
Herz gebrochen wird? Regisseurin Leonie<br />
Krippendorf erzählt Noras Geschichte in<br />
sinnlichen Bildern. *bjö<br />
Kokon<br />
GEHT’S NOCH?!<br />
Die neue<br />
Sommershow<br />
Theater der Altstadt am<br />
Feuersee Stuttgart<br />
reservix.de<br />
Infos: www.wommy.de<br />
15.7., „Als wir tanzten“, 19.8., „Kokon“,<br />
Mal seh’n Kino, Adlerflychtstr. 6, Frankfurt,<br />
jeweils 20 Uhr, wegen der begrenzten<br />
Platzkapazität wird eine Reservierung<br />
über www.malsehnkino.de erbeten.<br />
31.7., „Als wir tanzten“ im Kommunalen<br />
Kino, Carl-Ulrich-Str. 9, Weiterstadt,<br />
18 und 21 Uhr, queerfilmnacht-<br />
Überraschungsfilm am 28.8. um 18<br />
und 21 Uhr im Rahmen des Open Air<br />
Filmfest Weiterstadt, Infos über<br />
www.kino-weiterstadt.de<br />
Weitere Termine in Hanau, Mannheim,<br />
Stuttgart, Karlsruhe und allen anderen<br />
queerfilmnacht-Städten und der<br />
Soli-Aktion der Edition Salzgeber<br />
für die queerfilmnacht-Kinos über<br />
www.queerfilmnacht.de<br />
„Als wir tanzten“ ist ab dem 23.7.<br />
auch im regulären Kino-Programm zu<br />
sehen: im Mal seh’n, Adlerflychtstr. 6,<br />
Frankfurt, www.malsehnkino.de, und in<br />
der Harmonie, Dreieichstr. 54, Frankfurt,<br />
www.arthouse-kinos.de<br />
FOTO: STUDIOCANAL<br />
FILM<br />
Bienvenue im Modezirkus!<br />
Er galt jahrelang als das Enfant terrible der Pariser Modeszene – heute zeigt sich,<br />
dass der Designer Jean Paul Gaultier Vielfalt und Diversity in all ihren Facetten schon<br />
exerziert hatte als das Wort noch gar nicht en vogue war.<br />
FOTO: BOBY, STUDIOCANAL<br />
Die Dokumentation „Jean Paul Gaultier: Freak & Chic“ zeigt die Vorbereitungen einer der<br />
spektakulärsten Shows von Jean Paul Gaultier: „Freak & Chic“ ist ein knallig-glamouröses<br />
Kabarett-Programm, das im legendären Pariser Varieté Folies Bergère uraufgeführt wurde und<br />
derzeit durch die Welt tourt. Gaultier hat sich damit einen Jugendtraum erfüllt und verbindet in<br />
dieser durchchoreografierten Show mit Künstlern, Artisten und Tänzern visionäre Modedesigns,<br />
50 Jahre bunte Popkultur inklusive seiner eigenen Design-Geschichte und der Gaultier-typischen<br />
positiven, weltumarmenden Attitüde – Le Freak, c’est chic! Apropos Le Freak: Der Soundtrack der<br />
Revue stammt von Nile Rogers (bekannt für seine Disco-Formation Chic oder für die Zusammenarbeiten<br />
mit Stars wie Diana Ross, David Bowie oder Daft Punk). So aufregend die Show auf der Bühne<br />
ist, so turbulent sind deren Vorbereitungen, die Regisseur Yann L‘Hénoret („Macron: Hinter den<br />
Kulissen des Sieges“) zwei Jahre lang begleitet hat. Vive Le Freak!“ *bjö<br />
Ab dem 2.7., Cinema, Roßmarkt 7, Frankfurt, www.arthouse-kinos.de
Haute Cuisine<br />
„In unserem Küchenatelier bieten<br />
wir nur Produkte an, die wir<br />
auch selbst kaufen würden.“<br />
Sabine und Gerhard Grohs<br />
KÜCHEN ATELIER GROHS<br />
Katharina-Paulus-Straße 2 • 65760 Eschborn<br />
0 61 96 - 7 79 40-0 • info@kuechenatelier-grohs.de<br />
www.kuechenatelier-grohs.de
32 BÜHNE<br />
KINOTHEK<br />
Asta Nielsen<br />
Das Frankfurter Filmkollektiv<br />
„Kinothek Asta Nielsen“<br />
widmet sich seit über 20 Jahren der<br />
Film- und Kinoarbeit der neueren<br />
Frauenbewegung. Das Team um<br />
Gaby Babić, Geschäftsführerin und<br />
Künstlerische Leiterin der Kinothek,<br />
sowie um die Mitbegründerinnen<br />
Karola Gramann und Heide<br />
Schlüpmann forscht, sammelt und<br />
präsentiert in regelmäßigen Abständen<br />
Filme in Form von Festivals<br />
oder Filmreihen – letzteres musste<br />
aufgrund der Corona-Pandemie in<br />
den vergangenen Monaten eingeschränkt<br />
werden.<br />
„Die Umwandlung unserer Arbeit in Online-Formate<br />
macht für uns derzeit – mit<br />
wenigen Ausnahmen – keinen Sinn“, so<br />
das Sprecherinnen-Trio in einer Stellungnahme.<br />
„Unsere Filmarbeit besteht nicht<br />
aus reinen Inhalten, die<br />
sich beliebig ins Digitale<br />
verschieben lassen“. Der<br />
Kinothek mangelt es außerdem<br />
an einer breiteren<br />
Debatte über die sozialen<br />
und ökologischen Kosten<br />
und Folgen von Digitalisierung:<br />
„Wir stehen für eine Film- und<br />
Kinokultur, die sich als Aufführungspraxis<br />
und soziale Kulturtechnik versteht,<br />
die eingebettet ist in eine gemeinsame<br />
Wahrnehmung als Publikum in einem<br />
realen Raum und auch in diesem Sinne<br />
öffentlich stattfindet“, so Babić, Gramann<br />
und Schlüpmann.<br />
Zur Video-on-Demand-Filmreihe<br />
„young&queer“ der Frankfurter jugendund-kultur-kirche<br />
sankt peter anlässlich<br />
des Global Pride Days am 27.6. hatte die<br />
Kinothek Asta Nielsen trotzdem einen<br />
digitalen Beitrag beigesteuert, nämlich<br />
den surreal inszenierten queeren<br />
Kleinstadt-Alptraum „Knives and Skins“<br />
der Regisseurin Jennifer Reeders.<br />
Mitte <strong>August</strong> ist die Musik- und Filmreihe<br />
„LOVE ME* or LEAVE ME“ geplant, die<br />
zusammen mit dem Frankfurter Verein<br />
saloonY in der Platensiedlung Open-Air-<br />
Veranstaltungen sowie zahlreiche Workshopangebote<br />
für Mädchen und jungen<br />
Frauen anbietet. *bjö<br />
Mehr Infos über<br />
www.kinothek-asta-nielsen.de<br />
REVUE<br />
Die Rückkehr der Night Queens<br />
Nach monatelanger Zwangspause<br />
melden sich die Night<br />
Queens mit einer bunten<br />
Travestie- und Drag-Revue<br />
zurück – während der Corona-Pandemie<br />
in neuer Location, dem Hotel Moxy<br />
Frankfurt East auf der Hanauer Landstraße.<br />
Hier begrüßt Night Queens-<br />
Chefin Jessica Walker ihre Gast-Queens<br />
Kelly Heelton, Tante Gladice und Miss<br />
Shangrila für eine bunte Show mit dem<br />
bekannten Mix aus Travestie, Komik und<br />
Parodie. Jede für sich ein Unikat: Jessica<br />
Walker als Grande Dame der Frankfurter<br />
Dragszene, Kelly Heelton mit feuriger<br />
Bühnenpräsenz, Tante Gladice als glamouröse,<br />
leicht adipöse Frau von Format<br />
sowie Miss Shangrila mit sensationellen<br />
Kostümen und Songs von Whitney bis<br />
50 Shades of Grey. Fans sollten sich außerdem<br />
den 18. <strong>Juli</strong> merken – da findet<br />
im Moxy das Dragqueen Allstar-Event<br />
statt. Infos gibt’s über die Website. *bjö<br />
4.7., Moxy Frankfurt East, Hanauer<br />
Landstr. 162, Frankfurt, 20 Uhr (Einlass<br />
18 Uhr), Tickets nur im VVK, bitte auch<br />
die Hygienevorschriften beachten, alle<br />
Infos auch zu den Events im <strong>August</strong><br />
über www.nightqueens.de<br />
FOTOS: OVERLINE.TV<br />
Jessica Walker Miss Shangrila Kelly Heelton Tante Gladice
DER SOMMER<br />
WIRD HEISS!<br />
Zeit für eine superleichte Zudecke von Betten-Zellekens,<br />
dem Spezialisten für alle Bereiche des Schlafs.<br />
2X IN FRANKFURT UND 1X IN BAD HOMBURG<br />
NEU: UNSER FLAGSHIP-STORE IN DER<br />
HANAUER LANDSTRASSE 174, 60314 FRANKFURT<br />
www.betten-zellekens.de
FOTO: RICH SERRA, WWW.RICH-SERRA.DE<br />
34 BÜHNE<br />
Kocht gerne: Autor Jan Ranft<br />
BUCH<br />
Zitronenjoghurt<br />
mit<br />
Buttermilch<br />
Genauso erfrischend wie der<br />
Titel klingt ist sie auch – die<br />
neue Kurzgeschichtensammlung<br />
von Jan Ranft. Im Interview erzählt<br />
er die Entstehungsgeschichte.<br />
Hier wurde fleißig gearbeitet: Ganze<br />
69 (!) schwule Storys aus allen nur erdenklichen<br />
Themenbereichen hat der Autor<br />
zusammengetragen. Die Palette reicht von<br />
Coming-Out- und Coming-Of-Age-Erzählungen<br />
über historische Kriegserlebnisse<br />
und deutsch-deutsche Beziehungen bis<br />
hin zu Fantasy-Episoden und amüsanten<br />
Alltagsbetrachtungen. Sie erstreckt sich<br />
zeitlich von den 1920ern bis in die Jetztzeit.<br />
Man trifft Fabelwesen wie den „Nöck“<br />
(eine männliche Nixe), lüsterne Wissenschaftler,<br />
lässige Autoscooter-Jungs und<br />
Menschen in ernüchternden Dreiecksbeziehungen.<br />
Und dann gibt’s da auch noch<br />
einen mysteriösen Brief, der eine wichtige<br />
Rolle spielt ...<br />
Jan Ranft beschreibt seine Szenerien mit<br />
ausgesprochener Detailliebe, was dem<br />
Kopfkino viel Spaß bereitet. Leichte Literatur<br />
wechselt mit ernsten Themen, und<br />
manchmal braucht es nicht viele Worte<br />
um auf den Punkt zu kommen. Wie im<br />
ersten Band „Himbeerjoghurt mit Sahne“<br />
ziehen sich einige der Geschichten wie ein<br />
Fortsetzungsroman durch das ganze Buch,<br />
sogar einige Figuren aus der ersten Anthologie<br />
tauchen wieder auf. Schmunzeln,<br />
nachdenken und entdecken – eine feine<br />
Sommerlektüre! Wir haben mit Jan Ranft<br />
über sein neues Buch gesprochen!<br />
Deine neue Kurzgeschichtensammlung<br />
besteht nicht nur aus der enormen<br />
Zahl von 69 Texten, sie deckt<br />
auch eine unglaubliche Bandbreite<br />
an Themen ab – wie hast du dir das<br />
alles ausgedacht?<br />
Meine Inspirationen kommen von überall her.<br />
Es sind teils eigene Erlebnisse, teils die von<br />
Freunden, aber auch Dinge, die ich irgendwo<br />
mal gelesen habe, die mir die Ideen liefern.<br />
Grundsätzlich schreibe ich über Dinge, die<br />
der eine oder andere so auch schon erlebt<br />
hat. Und ich lege mich nicht gerne auf ein<br />
Genre fest. Deswegen finden sich im Buch<br />
Kriminalgeschichten, Lovestories und Alltagserlebnisse,<br />
aber auch Fantasy und ein<br />
bisschen Science-Fiction. Herausfordernd<br />
war, dass ich auf Figuren aus meinem alten<br />
Buch bauen und ihre Geschichte weitererzählen<br />
und vertiefen wollte. Das weiter zu<br />
spinnen war sehr reizvoll. Endlich habe ich<br />
Gary oder auch Ottokar viel mehr Background<br />
und Tiefe geben können.<br />
Wie bist du insbesondere an die Geschichten<br />
mit historischem Hintergrund<br />
rangegangen?<br />
Ich habe im Vorfeld viel recherchiert, habe<br />
Ausstellungen besucht, mir Zeitzeugenberichte<br />
angehört, Zeitungsartikel gelesen<br />
und einfach viel an Literatur gewälzt. Ich<br />
habe die verschiedensten Quellen durchforstet,<br />
um möglichst nahe am wirklich<br />
Geschehenen schreiben zu können. In<br />
der letzten Zeit <strong>gab</strong> es viel zu dem Thema<br />
im Netz zu lesen – zum Beispiel ist zu 50<br />
Jahren Stonewall im vergangenen Jahr viel<br />
veröffentlicht worden. Sogar die Kriegserlebnisse<br />
meines Opas habe ich einbringen<br />
können, in der Geschichte „Zeev“.<br />
Essen spielt oft eine Rolle in deinen<br />
Geschichten; kochst du gerne?<br />
Ertappt! Ja, ich koche wirklich gerne, bin ein<br />
Genussmensch. Ein Rezept, das zum Nachkochen<br />
einlädt, habe ich sogar elegant in<br />
eine Geschichte einbauen können: Zitronen-<br />
Spaghetti! Passend zu Titel hab ich Zitronen<br />
übrigens immer mal wieder ins Buch<br />
gestreut – wer aufmerksam liest, wird sie<br />
hier und da entdecken: Schwarze Zitronen,<br />
Duftbäumchen, Limetten, Yuzu, Bergamotte-Duft<br />
und Landpomeranzen! *bjö<br />
„Zitronenjoghurt mit Buttermilch“ von<br />
Jan Ranft ist bei tredition erschienen,<br />
www.tredition.de<br />
FOTO: TREDITION
INDIVI SOFA, AB € 1.099,–, LUGO COUCHTISCH, AB € 359,– Aktionszeitraum: 18.06.– 02.08.<strong>2020</strong><br />
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36 BÜHNE<br />
Pressekonferenz zur neuen Spielzeit mit Pressesprecherin Caroline Winter (rechts) und Theater-Direktor Daniel Nicolai.<br />
FOTO: BJÖ<br />
THEATER<br />
„Es muss was in die Welt!“<br />
„Das Leben ist nicht mehr<br />
so berechenbar wie wir das<br />
kennen. Jetzt planen wir, ohne zu<br />
wissen, wann wir die Stücke zeigen<br />
können“ – so das Resümee von<br />
Daniel Nicolai, Direktor des English<br />
Theatre. Die neue Spielzeit soll wie<br />
geplant im September starten.<br />
Unter dem bezeichnenden Titel „We<br />
have a Plan – but not a Clue“ sind sieben<br />
Produktionen versammelt – darunter das<br />
humorvolle Mel-Brooks-Musical „Young<br />
Frankenstein“ in einer Inszenierung des<br />
English-Theatre-Erfolgsregisseurs Derek<br />
Anderson samt seinem Team. Das wegen<br />
Corona in der vergangenen Spielzeit ausgefallene<br />
„Secret Life of Humans“ soll eine<br />
neue Chance bekommen, und auch das<br />
Drama „American Son“, in dem die Eltern<br />
eines afro-amerikanischen Teenagers in<br />
einer Polizeiwache auf ihren Sohn warten,<br />
ist – nicht zuletzt wegen des Bezugs zu<br />
den aktuellen Ereignissen in den USA –<br />
dem Team des English Theatre besonders<br />
wichtig. „Es muss was in die Welt“, so<br />
Nicolai über die Arbeit seines Theaters.<br />
„Wir müssen uns alle zusammen an diese<br />
Unwägbarkeiten gewöhnen“.<br />
VOKALE BRAVOUR:<br />
„I Puritani“ an der Oper Frankfurt<br />
Traum statt Realität, verschattete Zwischenwelten statt helles Licht<br />
der Vernunft: Der Sizilianer Vincenzo Bellini lässt in seiner Oper „I<br />
Puritani“ die Hauptfigur Elvira auf der Grenze zwischen Wahn und<br />
Wirklichkeit balancieren. Ein 1835 sehr modernes Thema, das sich<br />
Bellini geschickt für einen riesigen Erfolg nutzbar machte.<br />
Die Oper Frankfurt scheute sich 2018 nicht davor, dieses Hauptwerk<br />
des italienischen Belcanto zu präsentieren: Der französische Modedesigner<br />
Christian Lacroix schuf die opulenten Kostüme, Johannes Leiacker<br />
gestaltete die Bühne in vieldeutiger Symbolik als ein abgebranntes altes<br />
Logentheater. Und der Franzose Vincent Boussard hebt Bellinis Hauptwerk<br />
konsequent in die Sphäre schwarzer Romantik. Die politischen<br />
Parteien der Handlung aus dem England des 17. Jahrhunderts lösen sich in<br />
maskierten Spukgestalten auf.<br />
Im Fokus steht die Gestalt der Elvira, wie in der Premierenserie gesungen<br />
von Brenda Rae, die nach fast zehn Jahren im Frankfurter Ensemble eine<br />
internationale Karriere gestartet hat. Tenor Francesco Demuro stellt sich<br />
den gefürchteten hohen Noten des Arturo – einer der Glanzpartien des<br />
Belcanto. In weiteren Rollen u.a. der Bass Kihwan Sim aus dem Frankfurter<br />
Ensemble und Karolina Makuła aus dem Opernstudio. Am Pult steht<br />
Oksana Lyniv, sie ist bis Ende <strong>Juli</strong> Chefdirigentin der Grazer Oper. *mas<br />
Die Stücke werden zum Teil neu inszeniert,<br />
um den Hygienevorschriften gerecht zu werden<br />
– nicht einfach, wenn es zum Beispiel<br />
um intime Momente geht. „Wir haben uns<br />
auch gegen Streams entschieden, da wir sie<br />
nicht in der Qualität, wie wir das gerne hätten,<br />
produzieren können“; so Nicolai weiter.<br />
Lediglich kleine Video-Beiträge mit Einblicken<br />
in die Arbeit des Londoner Teams und<br />
zur Geschichte des English Theatre waren<br />
über die sozialen Netzwerke zu sehen.<br />
Nach derzeitigem Stand könnten von<br />
den rund 300 Plätzen im Theater 69 pro<br />
Vorstellung besetzt werden. Schon allein<br />
deswegen ist das Team außerdem auf der<br />
Suche nach Ausweichlocations, um die<br />
Stücke eventuell sogar Open Air zeigen<br />
zu können. „Für alle Überlegungen gibt es<br />
immer auch einen Plan B“, meint Nicolai –<br />
denn den Mut und die Lust am Theater hat<br />
sich das Team nicht nehmen lassen!<br />
The English Theatre, Gallusanlange 7,<br />
Frankfurt, www.english-theatre.de<br />
FOTOS: BARBARA AUMÜLLER ILLUSTRATION: THE ENGLISH THEATRE<br />
30.8., Oper, Willy Brandt Platz, Frankfurt, 18 Uhr, weitere Vorstellungen:<br />
3., 6., 9., 12., 20.9., www.oper-frankfurt.de
Do, 30.7. – So, 13.9.20<br />
BÜHNE 37<br />
TANZ<br />
Das Hessische Staatsballett<br />
auf der Startbahn<br />
FOTO: DE-DA PRODUCTIONS<br />
GEHT’S NOCH?!<br />
Die neue<br />
Sommershow<br />
Theater der Altstadt am<br />
Feuersee Stuttgart<br />
reservix.de<br />
Infos: www.wommy.de<br />
Tänzer Ramon John<br />
Zum Abschluss einer jäh unterbrochenen<br />
Spielzeit zeigt das Hessische Staatsballett<br />
unter dem Titel „Startbahn“ ein Doppelprogramm<br />
mit Eigenchoreografien verschiedener<br />
Mitglieder des Ensembles.<br />
Die Themen der entstandenen Arbeiten sind entsprechend<br />
vielfältig: Zum Beispiel entführt Tänzer Ramon John<br />
(Foto) in „Deep art, yours ...“ in die Zukunft: Am Abend<br />
bevor die Menschheit sich auf den Weg zu einem fremden<br />
Planeten als neue Heimat macht, findet ein letztes<br />
Fest auf der Erde statt – wo wird die Reise hingehen?<br />
Ludmilla Komkova widmet sich in ihrem Solo für einen<br />
Tänzer „Narcissus“ der Bestrafung unstillbarer Selbstliebe.<br />
Gaetano Vestris Terrana liebt es klassisch und choreografiert<br />
in „Courante“ zu Bachs Cello-Suiten, während Sara<br />
Stevanović eigens für ihr Stück komponierte Musik verwendet<br />
und sich auf die Suche nach Begegnungen macht.<br />
Die Programme Startbahn I und Startbahn II zeigen sechs<br />
beziehungsweise sieben Kurzchoreografien; sie werden an<br />
den Spieltagen jeweils um 17 Uhr und 20 Uhr gezeigt. *bjö<br />
3.7., Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1,<br />
Darmstadt, 17 und 20 Uhr,<br />
weitere Vorstellungen am 4., 10. und 11.7.,<br />
www.hessisches-staatsballett.de<br />
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38 BÜHNE<br />
FOTO: OLEG MAGNI, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
KUNST<br />
Zurück in die Gegenwart<br />
THEATER<br />
Ein Drama im Sommer<br />
Besondere Zeiten verlangen<br />
besondere Maßnahmen: Mit der<br />
antiken Tragödie „Antigone“ feiert<br />
das Theater Willy Praml diesen<br />
besonderen Sommer <strong>2020</strong>.<br />
Theaterleiter Praml beschreibt<br />
dies so: „Das Theater war (in den<br />
letzten Wochen) in Ohnmacht<br />
gefallen, als es um das gesunde<br />
Leben ging. Der unhygienische<br />
Blick des Theaters, die dreckige<br />
Stimme des Dramas, die<br />
verschwitzten Abende in dunklen<br />
Räumen waren nicht gefragt, waren<br />
geradezu tabu. Die Auf<strong>gab</strong>e<br />
des Theaters war aufgegeben“,<br />
so das Resümee des Theatermachers.<br />
„Was die Politik, die Medizin,<br />
die Lebensmittelläden, die<br />
Verwaltungen, die Staatsbürger, ja<br />
selbst die Kirchen nicht können,<br />
aber was das Theater kann? Die<br />
Wolfgang Tillmans<br />
„Knotenmutter“, 1994,<br />
Städel Museum, Frankfurt<br />
am Main, Eigentum des<br />
Städelschen Museums-<br />
Vereins e.V., courtesy of<br />
Galerie Buchholz,<br />
Berlin/Cologne<br />
Das Frankfurter Städel Museum präsentiert nicht nur alte Meister: Die Sammlung der Gegenwartskunst<br />
ab 1945 nimmt in den vor gut 10 Jahren neu eröffneten, unterirdischen Gartenhallen<br />
mit ihren 3.000 Quadratmetern einen großen Teil der gesamten Ausstellungsfläche<br />
des Hauses ein. Die Sammlung der Gegenwartskunst wurde just neu gestaltet; zu sehen<br />
gibt’s auch Fotografien von Wolfgang Tillmans. Der in den 90ern bekannt gewordene Fotograf<br />
scheint insbesondere in seinen frühen Arbeiten eine Art dokumentarischer Bestandsaufnahme<br />
seiner Generation abzulichten; in Wirklichkeit sind die viele seiner Bilder inszeniert und<br />
sollen so das Gefühl, das Tillmans in bestimmten Situationen hatte, transportieren. *bjö<br />
Städel Museum, Schaumainkai 63, Frankfurt, www.staedel.de<br />
Toten erwecken“ – das erklärt<br />
die Entscheidung zu brachialen<br />
Antigone. Auf das Schlachtfeld<br />
mit vielen Toten wird ein Künstler<br />
geschickt – ohne Waffe, aber mit<br />
einem Violinbogen, um die Toten<br />
für die Dauer eines Theaterabends<br />
noch einmal zum Leben<br />
zu erwecken. „Ein Stück, das von<br />
der Würde der Toten handelt,<br />
von der Präsenz des Totenreichs,<br />
von der kurzen Zeit des Lebens<br />
und der langen Zeit des Nicht-<br />
Lebens“, so Pramel. Umarme das<br />
Dunkle! *bjö<br />
29.8., Premiere „Antigone“,<br />
Theater Willy Praml,<br />
Waldschmidtstr. 19, Frankfurt,<br />
20 Uhr, weitere Vorstellungen<br />
am 30.8. sowie im<br />
September und Oktober,<br />
www.theaterwillypraml.de<br />
FOTO: STÄDEL MUSEUM<br />
2 x in Frankfurt!<br />
PARFUM - PFLEGE - MAKE UP<br />
• Thurn-und-Taxis-Platz 1, 60313 Frankfurt<br />
• Textorstraße 7, Am Lokalbahnhof, 60594 Frankfurt<br />
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BÜHNE 39<br />
v.l.n.r:<br />
Stephane Gizard „Dorian“<br />
Foto: Stephane Gizard, teNeues<br />
Lucas Murnaghan „Fall From Grace“<br />
Foto: Lucas Murnaghan, teNeues<br />
Tyler Udall „Dallas In Their Bedroom“<br />
Foto: TylerUdall, teNeues<br />
BILDBAND<br />
Boys! Boys! Boys!<br />
Mit dem Projekt „Boys! Boys“<br />
Boys!“ feiert der Londoner Kurator,<br />
Galeriegründer und Künstler-<br />
Manager Ghislain Pascal erotische<br />
LGBTIQ*-Männerfotografie.<br />
Nun ist ein zweiter Bildband erschienen.<br />
Im Bildband „Boys! Boys! Boys!“ versammelt<br />
Ghislain Pascal, Mitbegründer<br />
der Londoner „Little Black Gallery“, eine<br />
ausgesuchte Sammlung zeitgenössischer<br />
queerer und schwuler Fotografie. Mit dem<br />
gleichnamigen Projekt sowie dem Schwesterprojekt<br />
„Girls! Girls! Girls!“ verfolgt und<br />
fördert der Kurator und Künstler-Manager<br />
bereits seit mehreren Jahren zeitgenössische<br />
erotische Fotografie und stellt diese<br />
für Ausstellungen zusammen. Dabei steht<br />
natürlich der erotisch inszenierte Körper<br />
im Fokus, aber auch die Darstellung expliziter<br />
Sexualität gehört zum Kanon seiner<br />
Sammlung. Neben den bekannten und<br />
klassischen Fotografen und Künstlern wie<br />
Robert Mapplethorpe, Andy Warhol oder<br />
Wolfgang Tillmanns gehören auch junge<br />
Künstler wie der Berliner Fotograf Florian<br />
Hetz, der Brite AdeY oder der Franzose<br />
Stéphane Gizard zur Sammlung. „Boys!<br />
Boys! Boys!“ liefert mit 130 Farb- und<br />
Schwarz-Weiß-Fotografien von Künstlern<br />
aus über 20 Ländern einen äußerst<br />
stylischen Überblick zur zeitgenössischen<br />
Männerfotografie. *bjö<br />
„Boys! Boys! Boys!“ ist bei teNeues<br />
erschienen, www.teneues.com
40 ADVERTORIAL<br />
FRANKFURT<br />
NEU ENTDECKEN<br />
Die Rückkehr des Frankfurter Stadtlebens zum<br />
Sommer hin bringt eine Chance: Die Mainmetropole<br />
neu zu entdecken. Checkt unsere Tipps!<br />
www.frankfurt-tourismus.de<br />
FOTO: #VISITFRANKFURT, HOLGER ULLMANN<br />
FOTO: #VISITFRANKFURT, PHILIP KANCHANA<br />
RELAXEN AM MAIN(UFER)<br />
Wo kann man das Sommerfeeling besser erleben als am Main? Seelenbaumlern<br />
empfehlen wir daher, einen eiskalt sauer gespritzten Apfelwein am Mainufer zu<br />
genießen. Angesagte Hotspots hierfür sind das Maincafé, das Bootshaus Frau<br />
Rauscher oder der auf der anderen Mainseite liegenden Realwirtschaft Oosten<br />
mit dem dazugehörigen Wasserhäuschen. Geheimtipp: Ganz romantisch – von<br />
der Main Cocktailbar sieht man die tollsten Sonnenuntergänge hinter der Skyline.<br />
FOTO: HESSEN AGENTUR, FLORIAN TRYKOWSKI<br />
FOTO: TIMERIDE<br />
FRANKFURTER SOMMERKULTUR<br />
Ebenfalls am Main bietet das Museumsufer 15 Ausstellungshäuser, die sich wie<br />
eine Perlenkette am südlichen Mainufer aneinanderreihen. Tipps: Das Deutsche<br />
Filmmuseum bietet erlebnisreiche Ausstellungen und verwaltet im „Fassbinder<br />
Center“ den Nachlass Rainer Werner Fassbinders, einem der revolutionärsten<br />
deutschen Regisseure. Das lichtdurchflutete Museum Angewandte Kunst legt<br />
den Fokus auf Design, Mode und Performance; unser Tipp: in der dem Museum<br />
angeschlossenen Villa Metzler werden 200 Jahre Wohnkultur anschaulich in historisch<br />
eingerichteten Zimmern präsentiert. Auf der anderen Mainseite kann man<br />
sich auf die Wiedereröffnung des Jüdischen Museums freuen, das im Herbst<br />
<strong>2020</strong> nach langer Umbaupause im frisch renovierten Rotschild-Palais samt Neubau<br />
wieder für die Besucher geöffnet haben wird.<br />
Frankfurt virtuell erkunden und trotzdem hautnah erleben – dieses Paradoxon<br />
schafft die neueste City-Attraktion: TimeRide lädt mittels Virtual Reality Technologie<br />
zu einer Zeitreise ins Frankfurt des 19. Jahrhunderts und dokumentiert<br />
die Entwicklung von der Industrialisierung bis zur Moderne. Höhepunkt ist eine<br />
Kutschfahrt durch das alte Frankfurt im Jahre 1891. TimeRide findet man in der<br />
Berliner Straße 42a.<br />
FOTO: #VISITFRANKFURT<br />
STADTFÜHRUNGEN – TRADITIONELL ODER EBEN MAL ANDERS<br />
Die beliebten Frankfurter Stadtrundgänge sind wieder buchbar! Ob klassisch<br />
durch die neue Altstadt oder skurril zum Thema „Seuchen, Pest und Cholera“.<br />
Unter der fachkundigen Leitung der zertifizierten Gästeführer geht man auf<br />
Entdeckungstour durch die City und lernt das ein oder andere dazu.<br />
FRANKFURT GOES DIGITAL<br />
Unter dem Motto #DreamNowTravelLater kann man Frankfurt bequem von<br />
zuhause aus virtuell und mit informativen Videoclips besuchen. Die Mitarbeiter<br />
von Frankfurt Tourismus geben ihre ganz persönlichen Tipps für Sehenswertes<br />
in der City und Ausflüge in die Region FrankfurtRheinMain. So kann der Sommer<br />
kommen, oder? *dr
Auch geschlossen<br />
noch offen für alles<br />
Dach auf oder zu? zu? Das Das neue neue T-Roc T-Roc Cabriolet* Cabriolet* ist bereit ist für bereit neue für Abenteuer. neue Abente<br />
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42 BÜHNE<br />
FOTOGRAFIE<br />
Diesen<br />
einen Moment<br />
festhalten<br />
FOTO: DIANA WOITO, ANJUZI<br />
Fotograf Michael<br />
Zimmermann<br />
Ein Auge für Details, ein gutes Händchen für<br />
Blickwinkel und Motivauswahl und eine ordentliche<br />
Portion Leidenschaft und Selbstvertrauen<br />
– damit hat Michael Zimmermann aus seinem Hobby<br />
einen Beruf gemacht. Der 28-jährige ist im Rhein-<br />
Main-Gebiet als Fotograf tätig; dabei portraitiert er<br />
nicht nur die Partyszene, sondern setzt Menschen in<br />
seinen Shootings gekonnt in Szene. Wir haben ihn<br />
zum Interview getroffen. *bjö<br />
Was interessiert dich beim Fotografieren?<br />
Du zitierst auf deiner Website sehr hübsch und<br />
poetisch Dürrenmatt zum Thema „Beobachten“ –<br />
bist du ein aufmerksamer Mensch?<br />
Das mag jetzt abgedroschen und langweilig klingen, ist<br />
aber leider wirklich wahr: Ein Bild erzählt eine Geschichte.<br />
Darauf kommt es meiner Meinung nach an. Steht ein<br />
Model verloren in der Gegend, schaut gelangweilt und<br />
strahlt nichts aus, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das<br />
Bild keine Anerkennung findet. Ein Bild braucht einfach<br />
Spannung, es muss den Betrachter fesseln. Das ist letzten<br />
Endes auch meine Philosophie. Und ja, ich beobachte<br />
wahrhaftig viel. Die Fotografie ist eigentlich nichts anderes<br />
als beobachten und „diesen einen“ Moment festzuhalten.<br />
Dabei spielen so viele Attribute eine Rolle: Licht, Umgebung,<br />
das Model, Kulisse, Wetter und vieles mehr. Wenn ich<br />
im Urlaub bin, glüht mein Fotografenherz, da ich an jeder<br />
Ecke eine tolle Location sehe. Das kann für meine Miturlauber<br />
manchmal sehr anstrengend sein, denn die sind<br />
letztlich die Opfer. Das war auf Kreta ganz schlimm. (lacht).<br />
In der Schwulenszene wird großer Wert auf „perfekte“<br />
Körperlichkeit gelegt; Bodyshaming ist die<br />
negative Seite der Medaille. Dein Statement dazu?<br />
Als Fotograf merke ich natürlich, dass die wenigsten Anfragen<br />
von Leuten kommen, die keinen Sixpack, nicht die<br />
breiteste Schulter oder den stärksten Bizeps haben - das<br />
finde sehr schade! Denn wer bestimmt denn, was perfekt<br />
ist und was nicht? Außerdem: Was hat das Alter, die Hautfarbe,<br />
das Geschlecht oder das Gewicht mit der Fotografie<br />
zu tun? Richtig: nichts! Mein Portfolio habe ich zum großen<br />
Teil mit Models aufgebaut, die eben nicht dem klassischen,<br />
gesellschaftlichen Schönheitsideal entsprechen, und ich<br />
hatte trotzdem, oder gerade deshalb, Erfolg damit. Mein<br />
Ziel ist es, immer und grundsätzlich das Beste aus jemandem<br />
rauszuholen, und solange sich das Model selbst wohl<br />
fühlt, klappt das auch wunderbar.<br />
www.micha-fotografiert.de<br />
Das komplette Interview mit Michael gibt’s auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong>
BÜHNE 43<br />
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44 MODE<br />
JOSEPH AUREN:<br />
TREND<br />
Im Friedrichshain wurden<br />
wir auf die Mode von diesem<br />
Designer aufmerksam. Und<br />
er hatte sogar etwas Zeit.<br />
Was oder wer hat dich am<br />
meisten inspiriert?<br />
Beim Entwerfen meiner Stücke<br />
ist es meist so, dass ich Inspiration<br />
etwa durch Wolkenkratzer<br />
und allem finde, was an Zukunft<br />
erinnert und Höhe ausstrahlt. Vor<br />
allem inspirieren mich geometrische<br />
Linien. Meine Kollektion<br />
besteht aus Schwarz und Weiß.<br />
Schwarz bedeutet Klassik und<br />
Weiß bedeutet für mich Reinheit.<br />
Ich liebe es, die Modewochen in<br />
Mailand und Paris zu besuchen.<br />
Das bringt mir etwas.<br />
Hast du ein Lieblingsstück in<br />
der Kollektion?<br />
Ich liebe diesen langen Mantel,<br />
er ist futuristisch und funktional.<br />
Die männliche Figur wird hervorgehoben.<br />
interiors<br />
stimpert fotografie
MODE 45<br />
MASKULIN<br />
Denkst du, Berlin ist eine<br />
Modestadt?<br />
Berlin ist sehr fokussiert auf<br />
urbane und moderne Kunst. Sie<br />
ist bereits eine Modestadt. Ich<br />
glaube an Berlin, es ist ein guter<br />
Modestandort, der im Wesentlichen<br />
auf Kultur und reicher<br />
Geschichte basiert.<br />
Was ist deine Lieblingsstadt<br />
in Deutschland?<br />
Meine Lieblingsstadt in Deutschland<br />
ist mit Sicherheit Berlin. Die<br />
Lebensqualität ist hier großartig,<br />
es gibt eine Vielzahl von Grünflächen.<br />
Berlin ist für mich eine<br />
multikulturelle und weltoffene<br />
Gesellschaft. Und ich liebe das<br />
Geschäftsviertel mit all den<br />
Hochhäusern, die mich für meine<br />
Kollektion inspiriert haben.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.joseph-auren.com<br />
FOTOS: P. DOBIAS
46 MODE<br />
WIR LIEBEN<br />
TREND
KURT<br />
MODE 47<br />
Genauer gesagt KURT PRYNNE, ein junges Modelabel,<br />
das in Vilnius produziert und – mit Support aus<br />
Amsterdam – in Berlin die fesche Fashion vertreibt.<br />
Angelehnt ist der Name der Marke an den jüdischen<br />
Schriftsteller, pazifistischen Publizisten und queeren<br />
Aktivisten Kurt Hiller (1885 – 1972), der mit seinem Wirken<br />
das Team inspirierte. Der Nachname erinnert an Esther<br />
Prynne, die im 19. Jahrhundert wegen Ehebruchs öffentlich<br />
gedemütigt wurde, jedoch selbstbewusst mit diesem Ruf<br />
lebte. Auch sie inspirierte die Queers von KURT PRYNNE!<br />
Denn in jedes Produkt aus dem Hause KP fließt Persönliches<br />
mit ein. „Wir kreieren minimalistische Kleidungsstücke<br />
und Accessoires, die mit einer Art Persönlichkeit kommen“,<br />
so das Team.<br />
„Für uns ist die Idee hinter einem Gegenstand entscheidend,<br />
die Botschaft, die er bringt, hat immer Priorität. Jedes<br />
Produkt ist mit persönlichen Erfahrungen verbunden, aus<br />
Materialien höchster Qualität zusammengestellt, mit positiver<br />
Einstellung bestickt und mit einer persönlichen Note<br />
verschickt.“ Also keine Wegwerfmode, die nicht einmal eine<br />
Saison lang den Körper umspielt (oder einzwängt), sondern<br />
nachhaltige Mode, die deine Persönlichkeit unterstreichen<br />
wird.<br />
Und was hat Kurt damit zu tun? „Es ist ein Alter Ego, das es<br />
dir ermöglicht, jetzt zu handeln, deine Stimme zu finden,<br />
direkt, selbstbewusst, manchmal rücksichtslos zu sein.<br />
Aber immer jemand zu sein, der Entscheidungen trifft<br />
und sie später in großartige Geschichten verwandelt. Eine<br />
Person, die zu sein wir uns nicht immer erlauben, sondern<br />
insgeheim werden wollen.“ Daumen rauf! *rä<br />
www.kurtprynne.com<br />
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am Strand! *rä<br />
Hasengasse 9 • 60311 Frankfurt<br />
(neben der Kleinmarkthalle)<br />
Tel. 069 - 283519 • www.goldpavillon.de<br />
www.instagram.com/official.lukas.sauer<br />
FOTOS: RYAN JEROME FÜR PHINOMEN.COM
50 MODE<br />
NACHGEFRAGT<br />
MITCH BO:<br />
„... gesunde Eifersucht ...“<br />
Am Bodensee lebt und arbeitet dieser junge Queer, der sich als<br />
Influencer eine große Fan-Basis erarbeitet hat und auch als<br />
Model erfolgreich ist. Wir telefonierten mit dem Sportler.<br />
Wann ging es los mit der<br />
Modelkarriere?<br />
Ich wurde 2017 auf dem Zurich<br />
Pride angesprochen von pixxpower.photography,<br />
ob ich Lust<br />
auf eine Zusammenarbeit hätte.<br />
Ich habe lange überlegt, den<br />
Fotografen dann angeschrieben,<br />
und es kam relativ fix zum<br />
ersten Shooting. Da war ich 18<br />
Jahre alt.<br />
Hat es dich viel Überwindung<br />
gekostet?<br />
Anfangs war ich sehr verkrampft,<br />
aber das hat sich<br />
schnell gelöst und macht mir<br />
nun viel Spaß.<br />
Wo fand das Fotoshooting<br />
statt?<br />
In Zürich an einem neutralen<br />
Ort. (lacht)<br />
Du warst 2018 bei der Wahl<br />
zum Mr Gay dabei.<br />
Ja, ich bin unter die ersten vier<br />
gekommen. Dass ich es so weit<br />
geschafft habe, macht mich<br />
etwas stolz, da machen ja so<br />
viele mit.<br />
Bist du <strong>2020</strong> wieder dabei?<br />
Gerade konzentriere ich mich<br />
mehr auf YouTube, auf Let’s<br />
Play. Und ich habe ja auch<br />
noch eine Arbeit, ich habe eine<br />
Ausbildung in der Gastronomie<br />
und arbeite als Koch.<br />
Wie geht dein Freund denn<br />
mit deinen Model- und<br />
Influencer-Aktivitäten um?<br />
Eine gesunde Eifersucht ist<br />
manchmal dabei, aber er unterstützt<br />
mich und sagt auch:<br />
Wenn ich das gerne machen<br />
will, soll ich es tun.<br />
Worauf freust du dich<br />
gerade?<br />
Aufs Draußen-Grillen! Und dass<br />
ich wieder Sport machen kann<br />
im Freien, dass man wieder<br />
schwimmen gehen kann.<br />
Machst du eigentlich viel<br />
Sport?<br />
Regelmäßig Krafttraining, ich<br />
habe eine Hantelbank zu Hause<br />
und gehe auch gerne ins Gym.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.mitchbo.de<br />
www.instagram.com/<br />
mitchbo_official<br />
www.instagram.com/<br />
nurofitness<br />
FOTOS: PIXXPOWER.PHOTOGRAPHY
SPIELZEUG<br />
Diversity bei Barbie<br />
MODE 51<br />
FOTO: MATTEL<br />
Anfang des Jahres überraschte der Spielwarenhersteller<br />
Mattel damit, dass es nun<br />
„eine Puppe ohne Haare, eine Barbie-Puppe mit<br />
Vitiligo **, eine Puppe mit einer goldenen Prothese,<br />
einen Ken mit langen, vollen Haaren und den<br />
ersten rothaarigen Ken“ geben wird.<br />
Einst stand Barbie für den plastikgewordenen<br />
Hetero-Cis-Mann-Traum einer<br />
weißen Frau: die Augen groß, die Taille<br />
winzig, die Brüste prall und der Kopf<br />
mit Luft gefüllt. Letzteres ist bei allen<br />
Puppen so, ja, aber der Rest wird mehr<br />
und mehr divers. Das kann man nur<br />
begrüßen, denn in der Kindheit wird der<br />
Mensch geprägt, im Spiel lernt er, was<br />
„normal“ ist.<br />
„Im Jahr 2019 führte Barbie Puppen ein,<br />
die sie mit Einschränkungen darstellen –<br />
darunter eine Puppe mit einer Prothese.<br />
Bei dieser haben wir mit der damals<br />
12-jährigen Jordan Reeves zusammengearbeitet,<br />
die es anstrebt, kreative<br />
Lösungen zu entwickeln, Kindern mit<br />
Behinderungen zu helfen, um ein möglichst<br />
authentisches Spielerlebnis zu<br />
schaffen. In diesem Jahr haben wir das Angebot<br />
um eine zweite Puppe mit dunklerer Hautfarbe<br />
erweitert, die eine Prothese trägt“, so Mattel.<br />
„Die Barbie Fashionistas Puppenlinie ist die Marke,<br />
die die größte Vielfalt bieten soll. Sie liefert eine<br />
Vielzahl von Haut- und Augenfarben, Haarfarben<br />
und -texturen, Körpertypen und Styles“, verrät<br />
der Hersteller dazu. „Das Engagement<br />
von Barbie hinsichtlich größerer Vielfalt<br />
und Integration findet positive Resonanz.<br />
Mehr als die Hälfte aller im letzten<br />
Jahr weltweit verkauften Puppen waren<br />
Diversity-Puppen. Von den zehn meistverkauften<br />
Puppen waren sieben divers –<br />
einschließlich der Rollstuhl-Puppe.“<br />
Einen Minuspunkt gibt es: In der ganzen<br />
Pressemitteilung wird nur von Mädchen<br />
als Zielgruppe gesprochen, dabei würden<br />
auch viele Jungs mit den Puppen spielen,<br />
wenn man sie ihnen anbieten würde. Hier<br />
sind die Eltern gefragt. *rä<br />
www.mattel.de<br />
** Weißfleckenkrankheit, eine nicht<br />
ansteckende Hauterkrankung<br />
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52 SEXUALITÄT<br />
FOTO: DANIEL TAFJORD / UNSPLASH / CC0<br />
PRÄVENTION<br />
STI DURCH SARS-COV-2<br />
BESIEGEN?<br />
Das behaupten zumindest die<br />
Experten von 56 Dean Street,<br />
dem größten Zentrum für sexuelle<br />
Gesundheit in Großbritannien.<br />
Durch den Rückgang an Gelegenheitssex<br />
sei die Corona-Krise eine<br />
noch nie dagewesene Chance,<br />
um Neuinfektionen von HIV und<br />
sexuell übertragbaren Krankheiten<br />
(STI) rechtzeitig zu erkennen. Sie<br />
empfehlen jedem Menschen, sich<br />
STI- und HIV-Selbsttests zu bestellen,<br />
bevor der Lockdown in ihrem<br />
Heimatland endet.<br />
Gegenüber der Newsplattform GayStar-<br />
News sprach Dr. Alan McOwan von dem<br />
britischen Gesundheitszentrum darüber,<br />
dass die Coronavirus-Pandemie<br />
eine einmalige Chance sein könnte, neue<br />
HIV-Übertragungen zu verhindern. 56<br />
Dean Street diagnostiziert rund ein Viertel<br />
der sexuell übertragenen Infektionen bei<br />
schwulen Männern aus Großbritannien.<br />
Daher können sie Tendenzen in der<br />
sexuellen Gesundheit erkennen – Monate<br />
bevor offizielle Ergebnisse veröffentlicht<br />
werden. Laut dem Experten zeigen sich<br />
erste Auswirkungen der Corona-Krise in<br />
folgenden Zahlen:<br />
Die Anzahl der Menschen, die in dem<br />
Zentrum wegen Gonorrhoe behandelt<br />
werden, ist um 86% von 350 auf etwa<br />
50 pro Woche gesunken. Die Zahl der<br />
PEP-Verschreibungen nach risikobehaftetem<br />
Sex ging von 50 auf etwa fünf bis<br />
zehn pro Woche zurück. Außerdem machen<br />
viele Menschen derzeit einen „PrEP-<br />
Urlaub“ – statt 100 Personen pro Tag sind<br />
es nun nur noch etwa drei, die zur PrEP-<br />
Kontrolle zu 56 Dean Street kommen.<br />
Man könnte nun argumentieren, dass<br />
die Zahlen deshalb gesunken sind, weil<br />
weniger Menschen sich zur Vorsorge oder<br />
Behandlung in das Gesundheitszentrum<br />
begeben. Aber der Experte hält es<br />
für unwahrscheinlich, dass zum Beispiel<br />
die Zahl der Gonorrhoe-Erkrankten auf<br />
diesen Umstand zurückzuführen sei. Er<br />
beschreibt die Symptome der Krankheit<br />
zum Beispiel beim Toilettengang als so<br />
gravierend, dass die Menschen ihretwegen<br />
auch trotz Ausgangsbeschränkungen<br />
zum Arzt gehen würden.<br />
Auch bei der Einnahme der PEP (Postexpositionsprophylaxe)<br />
würden, so<br />
McOwan, die Menschen nicht zögern,<br />
wenn sie sich einem Risiko ausgesetzt<br />
hätten. Er glaubt, dass die drastisch<br />
gesunkenen Zahlen darauf zurückzuführen<br />
seien, dass weit weniger Menschen<br />
derzeit Gelegenheitssex ausüben. Die<br />
Argumentation würde auch die geringe<br />
PrEP-Nachfrage erklären: Viele würden<br />
auf die Einnahme der Präexpositionsprophylaxe<br />
verzichten, da für sie derzeit kein<br />
Infektionsrisiko bestünde.<br />
WIE KANN MAN DIE CORONA-<br />
SITUATION ZUM VORTEIL NUTZEN?<br />
Das Team von 56 Dean Street ist überzeugt<br />
davon, dass sich in den letzten<br />
sechs Wochen nur sehr wenige schwule<br />
Männer mit HIV infiziert haben. Da es nach<br />
der Ansteckung bis zu vier Wochen dauert,<br />
bis das Virus in einem Test nachgewiesen
SEXUALITÄT 53<br />
werden kann, würden Tests, die man nun durchführt, praktisch<br />
alle Neuinfektionen erfassen.<br />
McOwan spricht von der Corona-Krise als einer einzigartigen<br />
Gelegenheit, HIV zu eliminieren. Viele Ärzte würden<br />
nun dazu raten, dass jeder sich vor dem Ende des Lockdowns<br />
und vor der Rückkehr in die Normalität einen HIVund<br />
STI-Heimtest bestellt. Es sei der perfekte Zeitpunkt,<br />
so der Gesundheitsexperte.<br />
Dies würde besonders durch einen Faktor elementar: Menschen,<br />
die sich selbst erst vor kurzer Zeit infiziert haben,<br />
weisen sehr hohe Konzentrationen des Virus in ihrem Körper<br />
auf. Die Hälfte aller HIV-Infizierten in Großbritannien<br />
hat sich daher bei jemandem angesteckt, der sich selbst<br />
erst vor kurzem infiziert hat. Die Zahl dieser Menschen<br />
sinke nun derzeit – durch Selbsttests könne man die Übertragungswege<br />
noch weiter reduzieren.<br />
Der Arzt bittet alle Menschen um Mithilfe:<br />
„Vor zwei oder drei Jahren diagnostizierten wir monatlich<br />
60 bis 70 Menschen, die HIV-positiv waren.<br />
Ich habe meine Karriere begonnen, als buchstäblich<br />
alle gestorben sind. Jetzt ist es zum Greifen nah, dass<br />
wir verhindern können, dass sich alle anstecken. Wir<br />
möchten also nicht nur, dass Sie sich testen, sondern<br />
wir möchten, dass Sie uns helfen, jeden schwulen<br />
Mann zum Testen zu bewegen. Auf diese Weise können<br />
wir einen dramatischen, langfristigen Effekt erzielen.<br />
So eine Chance bekommen wir nie wieder.“<br />
WO BEKOMMT MAN SO EINEN TEST HER?<br />
Für den regelmäßigen STI-Check kannst du neben dem<br />
Besuch von Gesundheits- und Beratungszentren oder<br />
dem/der Mediziner*in deines Vertrauens auch Selbsttests<br />
durchführen, die du einschickst, damit das Ergebnis im<br />
Labor ermittelt wird. Bei HIV gibt es seit 2018 einen Heimtest,<br />
bei dem du das Ergebnis selbst auswerten kannst.<br />
Positive Ergebnisse sollten immer durch einen Labortest<br />
verifiziert werden. Das in Deutschland bisher kostengünstigste<br />
Angebot für einen regelmäßigen und vor allem<br />
kompletten STI-Check-up zuhause ist S.A.M (samhealth.de)<br />
Wer nur einen HIV-Heimtest machen will, erhält diesen in<br />
jeder Apotheke online und stationär. *lm
54 SEXUALITÄT<br />
LIEBE IN ZEITEN FOTO:<br />
KATE TRIFO<br />
VON CORONA<br />
„Heute mal ohne küssen, wir müssen ein bisschen vorsichtig sein“<br />
#SuperSpreader<br />
Ich werde nicht sterben. Zumindest nicht,<br />
bevor dieser Artikel geschrieben ist. Danach<br />
können die Medien diskutieren – oder<br />
einfach würfeln –, welcher Kategorie ich<br />
zuzuordnen sei: gestorben a) an Corona,<br />
b) mit Corona oder c) infolge oder nach<br />
einer Corona-Pandemie. Wahrscheinlich<br />
werden sie sich für a) entscheiden, das klingt<br />
dramatisch.<br />
Meine private COVID-19-Erfahrung<br />
beginnt in Bangkok mit Grindr und einem<br />
Waschbrett. Zu einem Zeitpunkt, als man<br />
in Deutschland noch staunte, wie schnell<br />
Chinesen ein Feld in ein Seuchenkrankenhaus<br />
verwandeln können. Er sei ausschließlich<br />
passiv und aus Australien, schrieb das<br />
Waschbrett. Er sei 170 Meter entfernt, zeigte<br />
Grindr. Beste Voraussetzungen, wütete das<br />
zu diesem Zeitpunkt noch neuartige Virus<br />
doch fast ausschließlich in Wuhan.<br />
Der Sex war gut, der folgende Austausch von<br />
Belanglosigkeiten bedenklich:<br />
» Wie lange bist du in Bangkok?<br />
» Zwei Wochen.<br />
» WHAT? Was machst du zwei Wochen in<br />
Bangkok?<br />
» Nichts.<br />
» NICHTS?<br />
Mein Date war zuvor in China. Verwandtschaft<br />
besuchen. Ich habe sicherheitshalber<br />
nicht gefragt, in welcher Provinz. Zurück<br />
nach Australien, sagte er, dürfe er erst,<br />
nachdem er zwei Wochen in einem – damals<br />
noch – sicheren Drittland verbracht hat:<br />
Thailand.<br />
#DieAlone<br />
Also sitzt mein australisches Waschbrett<br />
mit chinesischem Migrationshintergrund in<br />
seinem Hotel in Bangkok und lässt sich zwei<br />
Wochen lang morgens, mittags, abends von<br />
Kerlen aus aller Welt durchvögeln, bevor er<br />
zurück nach Sydney fliegt. Chapeau! So organisiert<br />
man Pandemien. Wäre ich ein Virus,<br />
ich stünde Schlange, um ihn als Patient Zero<br />
zu belegen.<br />
#PatientZero<br />
Inzwischen sind mehrere Wochen vergangen.<br />
Weder ich noch die schwule Szene<br />
Sydneys sind dem Virus erlegen. Und auch<br />
das Waschbrett lebt noch. Sein Profil ist<br />
aktiv. Sterben werde ich trotzdem, sagt der<br />
Mitbewohner meines Ex. Wie ich denn jetzt<br />
noch an Dates denken könne, fragt er. Das<br />
sei doch russisches Roulette.<br />
Stimmt. Wer heute datet, setzt sich quasi<br />
die Pistole an die Schläfe. Einen Revolver mit<br />
tausend Kammern, von denen in ungefähr<br />
2,7 eine Patrone steckt. In einigen Kammern<br />
sind Platzpatronen. Tut auch weh.<br />
Klar, der Vergleich hinkt. Wer das Bild<br />
präzisieren möchte, drückt den Revolver<br />
einem starken Raucher in die Hand, einem<br />
Rentner oder wahlweise einem Menschen<br />
mit Vorerkrankungen. Da stehen einige zur<br />
Auswahl. Aktuelle Statistiken scheinen auch<br />
darauf hinzudeuten, dass man ein paar Patronen<br />
zusätzlich einlegen kann, wenn man<br />
in Gegenden mit sehr hoher Luftverschmutzung<br />
lebt. In der Lombardei zum Beispiel.<br />
Oder Madrid. Für Stuttgart oder die Berliner<br />
Innenstadt liegen noch keine belastbaren<br />
Zahlen vor, bedauert die Wissenschaft.<br />
Aber es sterben auch 27-jährige Sportler,<br />
die täglich mindestens einen Apfel essen<br />
und weder Asthma noch Raucher in der<br />
Familie haben, wird der aufmerksame Leser<br />
jetzt einwenden. Zu Recht! Wenn man nur<br />
eine Patrone in zehntausend Kammern legt,<br />
muss man wahrscheinlich vergleichsweise<br />
oft abdrücken. Es kann aber auch schon<br />
beim ersten Mal klappen. Die Statistik ist ein<br />
Arschloch. Der Zufall hat kein Gewissen.<br />
#YourLifeCounts<br />
Außerdem komme es auf jedes, wirklich<br />
jedes Menschenleben an, versichern Politiker<br />
heutzutage gerne. Das sind dieselben<br />
Volksvertreter, die sehr genau wissen,<br />
dass jeden Tag knapp zehn Menschen im<br />
deutschen Straßenverkehr sterben. Politiker
SEXUALITÄT 55<br />
wissen, dass ein Tempolimit auf Autobahnen oder Tempo 30<br />
in Innenstädten Menschenleben retten. Sie wissen auch, dass<br />
in Deutschland jeden Tag durchschnittlich 200 Menschen<br />
durch „riskanten Alkoholkonsum“ und 330 an den „Folgen des<br />
Rauchens“ sterben. Mit Gesetzen ließe sich an diesen Zahlen<br />
viel drehen.<br />
Es kommt auf jedes, wirklich jedes Menschenleben an? Wirklich?<br />
#CoronaBF<br />
Ich beschließe, mir den Revolver ein zweites Mal an die Schläfe<br />
zu setzen, und logge mich bei Romeo ein. Abdrücken werde<br />
ich diesmal nicht. Aber das ist nicht mein Verdienst – leider.<br />
„Looking for CoronaBF“ steht in dem Profil des viel zu jungen<br />
Bengels, der mich nach knapp neunzig Sekunden anschreibt.<br />
Gute Idee, denke ich: eine monogame Affäre für die Zeit der<br />
Pandemie. Danach NSA – no strings attached. Knappe neunzig<br />
Minuten später schiebt sich mein Corona-Boyfriend in spe an<br />
mir vorbei ins Badezimmer, schnappt sich die Seife und fängt<br />
an zu singen: Happy birthday to you … In voller Länge. Zwei Mal.<br />
Wie gut, dass mir am Vortag ein Artikel in die Hände gefallen ist,<br />
in dem die WHO über Tipps zur korrekten Dauer eines Handwaschvorgangs<br />
berichtet. Katholiken dürfen das Vaterunser<br />
aufsagen, während sie devot Viren aus den Fingerzwischenräumen<br />
schäumen.<br />
#CoronaSingle<br />
Nach dem Fingerwaschen schamponiert mein Date die Armaturen<br />
(auch ein Tipp der WHO), geht aufs Klo und singt danach<br />
am Waschbecken zwei weitere Strophen Happy Birthday. Als<br />
Nächstes werde ich aus 2,5 Metern Sicherheitsabstand befragt.<br />
Nicht nach sexuellen Vorlieben, sondern nach meinem Corona-<br />
Risikoverhalten. Zu lang. Zu ausgiebig. Zu nervig. Mein Corona-<br />
Singledasein hat auch Vorteile, beschließe ich. Außerdem ist<br />
inzwischen die Freude im Keller. Also frisiere ich mein Risikoverhalten<br />
so lange nach oben, bis er freiwillig flüchtet. Im Flur<br />
fragt er: „Vielleicht doch noch schnell figgn?“ „Ach, lass mal. Wir<br />
warten bis zum Ende der Krise.“<br />
SWITCHBOARD<br />
Bar. Café. Kultur.<br />
INFEKTIOLOGISCHE SCHWERPUNKTPRAXIS<br />
in Frankfurt-Sachsenhausen<br />
#GoHomeNow<br />
Apropos Ende der Krise.<br />
Vierzigtausend Corona-<br />
Infektionen kann unser<br />
Gesundheitssystem<br />
pro Tag bewältigen, berechnet<br />
ARD-Experte<br />
Harald Lesch auf You-<br />
Tube. Daraus ergeben<br />
sich maximal 40 Millionen<br />
immunisierte Deutsche<br />
nach tausend Tagen. Tausend!<br />
Und nach etwa einem Monat<br />
Shutdown haben wir demnach mit<br />
120.001 Infizierten erst ein Dreitagespensum überschritten.<br />
Dank guter Führung, Chips und Netflix.<br />
In anderen Regionen der Erde geht das schneller. Bis zu acht<br />
Wucher-Euro pro Gesichtsmaske, das muss man sich leisten<br />
können. Wir können. Und grasen für unseren guten Jedeswirklich-jedes-Menschenleben-Vorsatz<br />
den Weltmarkt<br />
leer wie eine Heuschreckenplage die Ernte in Ostafrika.<br />
Metaphorisch gesprochen. Und das, während sich ebendort<br />
die nächste Heuschreckenplage anschickt auszuschlüpfen.<br />
Die Bedingungen sind besonders gut in diesem Jahr und die<br />
Industrienationen liefern aufgrund der Pandemie kaum noch<br />
Pestizide. Man rechnet mit einer Plage, die fünfhundert Mal so<br />
groß ist wie die vorangegangene am Ende des letzten Jahres.<br />
Die Zahl der Hungertoten könnte in die Millionen gehen.<br />
FOTO: KATE TRIFO<br />
Dr. Stephan Klauke • Dr. Gaby Knecht • Dr. Peter Gute<br />
Dr. Thomas Lutz • Priv. Doz. Dr. Markus Bickel • Dr. Philipp de Leuw<br />
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Fachärzte für:<br />
Innere Medizin • Allgemeinmedizin<br />
Mikrobiologie • Virologie • Laboratoriumsmedizin<br />
Spezialisiert auf:<br />
Infektionsmedizin • HIV-Medizin<br />
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60596 Frankfurt am Main<br />
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56 SEXUALITÄT<br />
#GemeinsamGegenCorona<br />
Nach wochenlanger Stille im Kreis meiner<br />
üblichen Verdächtigen gehen die ersten<br />
Quarantänebrecher behutsam wieder online.<br />
» Mal wieder treffen?<br />
» Gerne.<br />
» Aber diesmal ohne küssen, wir müssen<br />
bisschen vorsichtig sein.<br />
Safer Sex 2.0 – auf Mundschutz verzichten<br />
wir trotzdem.<br />
In Zeiten, in denen Amerikaner den Tipps<br />
debiler Männer vertrauen – mit Chlor gurgeln<br />
und sich Lichterketten in den Hintern schieben<br />
–, muss man wohl darauf hinweisen:<br />
Der Verzicht auf Küssen beim Sex schützt<br />
genauso wenig vor COVID-19 wie Desinfektionsmittel<br />
in der Vene oder Licht im Körper.<br />
#GoHome, #StayHome, #TotaleIsolation.<br />
Nur das schützt die Gesundheit wirklich<br />
sicher. Vorausgesetzt, man hat keinen Kerl<br />
zu Hause, der ebenfalls durchdreht und zu<br />
#HäuslicherGewalt greift.<br />
#RauteZeichen<br />
Mit „Gemeinsam gegen Corona“ beschallt<br />
die Bahn alle paar Minuten ihre Fahrgäste.<br />
„Abstand halten“, brüllt die junge Frau dem<br />
Jogger hinterher, der sie auf dem Bürgersteig<br />
überholt. „Bleib gesund“ hat die „Lieben<br />
Grüße“ am Ende einer Mail fast vollständig<br />
verdrängt. Bg statt LG. Kommunikation in<br />
Zeiten von Corona. Und die Welt redet in<br />
Hashtags. Ich schlage nach, was Hashtag eigentlich<br />
bedeutet. Es ist eine Enttäuschung.<br />
Wenn sich die Frau von McPaper noch einmal<br />
mit (Hashtag) StaySafe verabschiedet,<br />
werde ich sie ... tja, was eigentlich? Umarmen?<br />
Küssen? Aus reiner Bosheit?<br />
#StandhaftBleiben<br />
Ein neuer Tag, eine weitere Runde Roulette.<br />
Ich öffne die grellorange App mit der Hornisse.<br />
(Dieser Artikel enthält wohl Product<br />
Placement.) Stundenlang passiert nichts,<br />
abgesehen von einigen Anfragen aus achttausend<br />
Kilometer Entfernung, die den Stau<br />
ihrer Selbstisolation mit meinen privaten<br />
Bildern abbauen wollen. #FickDich<br />
Dann habe ich DIE Idee, wie ich mein Profil<br />
zum Glühen bringe: Noch nie war Deutschland<br />
so schlecht frisiert wie in Zeiten des<br />
Shutdown. Also ändere ich meinen Profilnamen<br />
in FRISEUR und lade ein Bild von<br />
der Schermaschine meiner<br />
Schwester hoch. Sie hat<br />
einen Hund. Und dann geht<br />
plötzlich alles ganz flott, zwei<br />
Minuten später: 23 neue<br />
Nachrichten.<br />
#DrostenFragen<br />
Noch am selben Vormittag<br />
stehe ich vor dem frisch<br />
bezogenen Bett einer mir<br />
bis dahin unbekannten<br />
Dachgeschosswohnung.<br />
Mein Gastgeber datet nach<br />
strengem Corona-Fahrplan:<br />
Zuerst neun Tage strikte<br />
Isolation mit Mundschutz,<br />
Gummihandschuhen und<br />
Desinfektionsgel. Dann<br />
fühle er sich wie eine sichere Bank, sagt er,<br />
schließlich zeigten die meisten Infizierten<br />
bereits nach fünf bis sieben Tagen erste<br />
Symptome. Danach in rascher Folge drei<br />
Dates. Zwischen einer möglichen Infektion<br />
und dem Zeitpunkt, an dem man selbst<br />
zum Überträger des Virus werde, lägen<br />
immerhin ein paar Tage. Die SPD würde es<br />
wohl das „Gute-Corona-Sex-Gesetz“ taufen.<br />
Man kann auch Risikomanagement<br />
dazu sagen oder es verantwortungslos<br />
nennen.<br />
Wenn ich aus dem Haus gehe, setze ich<br />
mich immer einer sehr realen und potenziell<br />
tödlichen Gefahr aus. Man weiß um diese<br />
Gefahr, denkt aber nicht ständig darüber<br />
nach. Man würde ja wahnsinnig. Wer sich ans<br />
Steuer eines Autos setzt, wird zusätzlich zu<br />
einer ebenfalls sehr realen und potenziell<br />
tödlichen Gefahr für andere. Die meisten von<br />
uns können damit gut umgehen. Und wer<br />
das eigene Verletzungsrisiko zuungunsten<br />
anderer Verkehrsteilnehmer minimieren<br />
will, der kauft sich einen SUV.<br />
#Durchhalten<br />
Gute Nachrichten: Nach<br />
Wochen der Ausgangsbeschränkungen<br />
fordert<br />
Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn, man möge<br />
sich doch künftig auf<br />
„nachvollziehbare<br />
Einschränkungen beschränken“.<br />
Man fragt<br />
sich allerdings, welche<br />
Maß<strong>gab</strong>e bisher für<br />
die Verbote galt. Im<br />
Radio läuft Mad World.<br />
Angela Merkel legt einen<br />
Rettungsplan für die<br />
FOTO: PETER SHERBATYKH / UNSPLASH<br />
heimische Klopapierindustrie vor, die nach<br />
der Krise massive Umsatzeinbußen fürchtet.<br />
Die Regierungsparteien in allen Bundesländern<br />
legen bei der Sonntagsfrage zu<br />
– egal welchem politischen Spektrum sie<br />
angehören. Hauptsache, sie greifen während<br />
der Pandemie hart durch. Gute Führung! We<br />
love it!<br />
Außerdem meldet die WHO<br />
Länder, in denen es trotz<br />
Infektionen keine Todesfälle<br />
gibt: Vatikanstadt zum<br />
Beispiel. Meine überdurchschnittlich<br />
kirchenkritische<br />
Nachbarin mutmaßt, dass<br />
Taschenlampen im Arsch<br />
womöglich doch helfen. Oder<br />
dass Sex mit Kindern einfach<br />
weniger tödlich sei.<br />
FOTO: WALDEMAR BRANDT / UNSPLASH<br />
#HygienischeEinheit<br />
Und zu guter Letzt ruft noch<br />
mein Lieblingsverleger an<br />
und fragt, ob ich nicht einen<br />
Artikel über Sex in Zeiten der<br />
Pandemie schreiben will.<br />
» Keine Angst vor Shitstorm? Da kann<br />
man sich doch quasi gleich hinter einen<br />
Güllelaster werfen.<br />
» Nö.<br />
» Mutig!<br />
Also sitze ich jetzt mit Atemschutz und<br />
Einweghandschuhen am Schreibtisch<br />
meiner Selbstversorger-Gartenlaube in<br />
der tiefsten Isolationsprovinz und denke<br />
mir Sexgeschichten aus. Ich muss das hier<br />
erwähnen, weil mein letztes Seminar über<br />
Presserecht bereits Jahrzehnte zurückliegt<br />
und ich gerade gar keine Lust habe,<br />
das „Gesetz zur Abmilderung der Folgen<br />
der COVID-19-Pandemie“ zu studieren.<br />
Womöglich stellt es Tipps zur Umsetzung<br />
sexueller Handlungen unter Strafe … oder<br />
das Bekenntnis, ebenjene begangen zu<br />
haben.<br />
#BleibtPanisch<br />
Deshalb jetzt noch einmal in voller Deutlichkeit<br />
an alle, die bis hierhin gelesen haben:<br />
Dieser Artikel ist eine Satire! Geht nach<br />
Hause! Bleibt zu Hause! Haltet Abstand!<br />
Freut euch auf Shopping, Konsumanreize<br />
und Sex in ungefähr tausend Tagen! Löscht<br />
bis dahin eure Dating-Apps! Denkt nicht<br />
nach über die Zahl der Suizide, die es in den<br />
kommenden Monaten geben wird – wegen<br />
verlorener Wohnungen, verlorener Jobs, Privat-<br />
und Firmeninsolvenzen. Informiert euch<br />
nicht über das schwedische Modell! Trauert<br />
keinem Bürgerrecht nach! Googelt nicht die<br />
Detailzahlen des Robert Koch-Instituts über<br />
die genaue Zahl und Verteilung von Infektions-<br />
und Todesfällen!<br />
Bleibt panisch! Rettet Leben! Wirklich jedes<br />
Leben (in Deutschland)! #BleibtGesund<br />
*Carsten Heider
„Toll, dass ich so einfach<br />
ökologische Projekte in unserer<br />
Stadt unterstützen kann.“<br />
Sebastian<br />
www.mainFrankfurt.org<br />
Eine Initiative der<br />
Frankfurter Sparkasse.
58 SEXUALITÄT<br />
UMFRAGEN<br />
FOTO: DAINIS GRAVERIS / UNSPLASH<br />
ROMEOS und männer*<br />
zu Sex und Corona<br />
Kernfamilie, Sexverbot, Virenschleuder<br />
– Homosexualität ist<br />
wieder schmutzig und unmoralisch. So<br />
jedenfalls die Stimmungen kurz nach<br />
Beginn der Corona-Krise. Aber wie sieht<br />
es inzwischen aus? Halten sich Schwule<br />
an die Kontaktbeschränkungen?<br />
Akzeptieren sie, dass die Gesellschaft<br />
Familie und Sexualität anders definiert,<br />
als der homosexuelle Mann? Nachdem<br />
wir unseren Kolumnisten theoretisieren<br />
lassen haben, hier Ergebnisse aus einer<br />
Umfrage des Datingsportals ROMEO mit<br />
weltweit rund 75.000 Teilnehmern und<br />
unsere eigene über männer* durchgeführten<br />
Befragung mit rund 650 Teilnehmern<br />
aus Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz.<br />
SEXDATES SIND OUT<br />
Tatsächlich definieren 70 Prozent aller<br />
ROMEOS (61 Prozent in Deutschland)<br />
ein Sexdate als Risiko und verzichten<br />
seit Corona darauf. Bei unserer eigenen<br />
Umfrage stieg der Anteil von Männern,<br />
die keine Sexdates machen, von 8 Prozent<br />
vor der Krise, auf 49 Prozent im Mai<br />
<strong>2020</strong>.<br />
BEZIEHUNGEN SIND IN. UND DIVERS<br />
Bei den ROMEOS geben insgesamt<br />
knapp die Hälfte der Teilnehmer an,<br />
in einer Partnerschaft zu leben. Bei<br />
männer* liegt der Wert deutlich höher:<br />
nur 35 Prozent <strong>gab</strong>en an, „Single“ zu<br />
sein. 33 Prozent führen laut Umfrage<br />
eine „offene Beziehung“, 19 Prozent<br />
lieben „monogam“, 5 Prozent <strong>gab</strong>en an,<br />
„Friends with Benefits“ als Partner*innen<br />
zu haben, jeweils 4 Prozent bezeichnen<br />
ihre Beziehung/en als „seriell monogam“<br />
oder „polyamor“.<br />
GEILHEIT UND BEISCHLAFINTERVALL<br />
In der Umfrage unter den ROMEOS <strong>gab</strong>en<br />
40 Prozent an, „sehr horny“ zu sein,<br />
gleichzeitig habe sich bei 17 Prozent<br />
derer, die eine Partnerschaft führen,<br />
diese sogar verbessert. Ob sich das in<br />
sexueller Zufriedenheit niederschlägt, er<strong>gab</strong><br />
die ROMEO-Umfrage nicht, Indizien<br />
kann aber die diesbezügliche männer*<br />
Umfrage bieten:<br />
Wieviel Sex habt ihr?<br />
Vor Corona mit Partner*innen<br />
Aktuell mit Partner*innen<br />
Vor Corona mit Dates<br />
Aktuell mit Dates<br />
täglich 2-3x/Woche 1x/Woche 1x/Monat keinen<br />
2%<br />
1%<br />
2%<br />
1%<br />
16%<br />
16%<br />
17%<br />
5%<br />
26%<br />
18%<br />
31%<br />
14%<br />
18%<br />
17%<br />
31%<br />
20%<br />
38%<br />
48%<br />
19%<br />
60%<br />
Quelle: Nichtrepräsentative Umfrage auf männer* / 630 gültige Antworten<br />
Auch in den Antworten auf offene Frage „Was fehlt dir am meisten“ war Sex, Cruising, Daten bei 39 Prozent ein wichtiges Thema,<br />
zwischenmenschlicher Kontakt ohne Sex bei rund 45 Prozent der Befragten. *ck
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60 PINK PAGES<br />
FRANKFURT<br />
Friedberger<br />
U<br />
FRANKFURT<br />
SZENE<br />
BARS<br />
AUTOGRAPHS BAR 11<br />
www.autographs-bar.eu<br />
Elefantengasse 11, tägl.<br />
ab 16 Uhr, gemütliche Bar<br />
mit gemischtem Publikum,<br />
dekoriert mit einer Vielzahl<br />
von Autogrammen, regelmäßige<br />
Sonderveranstaltungen<br />
PINK 8<br />
U<br />
Große Eschenheimer Straße<br />
S<br />
Hauptwache<br />
Alte Gasse 34,<br />
täglich 20-5 Uhr, Max<br />
begrüßt die Gäste in<br />
der neuen, gemütlichen<br />
Szenebar Frankfurts<br />
BIRMINGHAM PUB 35<br />
Battonnstr. 50, (069)<br />
92886732, tägl. 13-6 Uhr,<br />
gemütlicher, uriger Irish-<br />
Pub, Drinks und Speisen<br />
ganztägig bis morgens früh,<br />
Di-Sa Nachtschicht mit<br />
Szene-Größe Bärbel<br />
CENTRAL 9<br />
Elefantengasse 11,<br />
(069) 292926,<br />
Mo-Do 20 – 2 Uhr,<br />
Fr+Sa 20 – 3 Uhr,<br />
bei Messen bis 4 Uhr.<br />
Moderne, schlichte Bar:<br />
blau und dunkel. Junges,<br />
urbanes Publikum, beliebt.<br />
Do 20 Uhr Mädelsabend<br />
COMEBACK 1<br />
Alte Gasse 33,<br />
tägl. ab 17 Uhr, modernes,<br />
gemütliches Ambiente,<br />
regelmäßige Getränkespecials.<br />
Geburtstags- und<br />
Privatpartys mögl., Musikwünsche<br />
Eschenheimer Tor<br />
EAST GRAPE<br />
www.eastgrape.de<br />
Louis-Appia-Passage 12,<br />
(069) 17526232, Di-Do<br />
15-24 Uhr, Fr+Sa bis 1 Uhr,<br />
moderne, gesellige Weinbar<br />
im Ostend: echt, ehrlich<br />
und entschleunigt, 150<br />
Weinsorten, Snacks, Wine-<br />
Tasting-Abende<br />
KRAWALLSCHACHTEL 13<br />
Alte Gasse 24,, Mo: 19-1,<br />
Di-Fr 19-6, Sa 17-6, So<br />
19-1, urig gemütliche Kneipe<br />
für jung und alt in einem<br />
der historischsten Gebäude<br />
Frankfurts.<br />
LUCKY´S 3<br />
www.luckys-frankfurt.com<br />
Große Friedberger Str. 26<br />
(Arabella Passage), (069)<br />
284919, tägl. ab 15 Uhr,<br />
Kaffee, Kuchen, Di + 2.Sa<br />
Karaoke, Mi Longdrinktag,<br />
Do Cocktailspecial, 1.Sa<br />
Bearlounge<br />
U<br />
Stiftstraße<br />
U<br />
48<br />
Große Eschenheimer Straße<br />
S<br />
NA UND? 43<br />
Klapperfeldstr. 16, täglich<br />
ab 15 Uhr bis open end,<br />
gemütliche Bar, nettes<br />
Stammpublikum aller<br />
Altersklassen, Raucherlokal<br />
SCHWEJK 40<br />
www.schwejk-frankfurt.de<br />
Schäfergasse 20, (069)<br />
293166, Di-Do 16 – 1,<br />
Fr+Sa 16 – 3, So + Mo<br />
Ruhetag, wechselnde Deko,<br />
buntes, kontaktfreudiges<br />
Publikum jeden Alters, Mi<br />
20-22 Uhr After-Work mit<br />
halben Preisen<br />
STALL 33<br />
www.facebook.com/<br />
StallFrankfurt<br />
Bleichstraße<br />
33<br />
Hauptwache<br />
Stiftstr. 22, (069) 291880,<br />
Di-So ab 22 Uhr, So, Di, Mi<br />
+ Do bis 4 Uhr, Fr, Sa + vor<br />
Feiertagen bis 6 Uhr,<br />
Mo Ruhetag, Frankfurts<br />
Stephanstraße<br />
Brönnerstraße<br />
Töngesgasse<br />
32<br />
Berliner Straße<br />
Hasengasse<br />
Cruising-Kneipe in rustikalem<br />
Gewölbe, wlan,<br />
ec-Zahlung, Men only<br />
WEINBAR STILBRUCH 48<br />
www.stilbruch-weinbar.de<br />
Berliner Str. 37, (069)<br />
25752868, Mo-Fr 17-0,<br />
Sa 14-0, So Ruhetag,<br />
gemütliche Weinbar, auch<br />
für Events zu mieten,<br />
ausgewählte Weine von<br />
Winzern aus der Region,<br />
Tipp: die Gin-Auswahl<br />
SWITCHBOARD 7<br />
www.switchboard-ffm.de<br />
Alte Gasse 36, (069)<br />
283535, Di-Do 19-24<br />
Uhr, Fr 19-1 Uhr, Sa 20-24<br />
Uhr, So 14-23 Uhr. Cafe<br />
der AHF, Treffpunkt vieler<br />
Gruppen. Gelegentlich Veranstaltungen.<br />
Die Barleute<br />
arbeiten ehrenamtlich!<br />
Wechselnde Aktionen; So<br />
14 Uhr Cream-Team (nicht<br />
im Sommer). 1.+3. Di 15-18<br />
Uhr Café Karussell für<br />
Schwule ab 60.<br />
WEISSGOLD<br />
www.weissgold-bar.de<br />
Berger Str. 251, (069)<br />
24742766, Mo-Do 17-0<br />
Uhr, Fr+Sa 17-1 Uhr, So<br />
17-23 Uhr, moderne, gesellige<br />
Weinbar mit Küche<br />
im Alt-Bornheimer Kiez,<br />
im Sommer mit Terrasse,<br />
große Auswahl an Weinen,<br />
variantenreiche Speisekarte<br />
mit Tapas, POKÉ und mehr<br />
LESBEN-BARS<br />
LA GATA<br />
Facebook: Club-La-Gata<br />
Seehofstr. 3, (069) 614581,<br />
Mo, Mi+Do ab 20 Uhr,<br />
Fr+Sa 21 – open end,<br />
So+Di geschlossen, Ricky<br />
leitet Frankfurts legendäre<br />
Lesben-Kneipe, in der auch<br />
Schwule herzlich willkommen<br />
sind<br />
Schäfergasse<br />
40<br />
Eschenheimer Tor<br />
Stiftstraße<br />
Alte Gasse<br />
Zeil<br />
Große Friedberger Straße<br />
45<br />
48<br />
Elefantengasse<br />
Vilbeler Straße<br />
3<br />
Battonnstraße<br />
PARTYLOCATIONS<br />
CLUB 78<br />
www.club78.de<br />
51<br />
Konrad-Adenauer-Straße<br />
U<br />
Kurt-Schumacher -Straße<br />
46<br />
55<br />
Bleichstraße<br />
33<br />
35<br />
Europas langjährigste<br />
schwul-lesbische 70er,<br />
80er, 90er Party findet 5<br />
bis 7 mal im Jahr statt<br />
DELICIOUS<br />
www.delicious-party.de<br />
Neue, opulente House-<br />
Party mit DJs und Show-<br />
Acts, mehrmals im Jahr im<br />
chicen Gibson Club, Zeil 77,<br />
mitten in der City.<br />
PURE GAY CLUBBING<br />
www.facebook.com/<br />
PUREgayclubbing<br />
Monatliche House-Party im<br />
Klub On, Karlstr. 17, urbaner,<br />
cooler Szenetreff<br />
RESTAURANTS/<br />
CAFÉS<br />
BEI FRAU NANNA<br />
www.beifraunanna.de<br />
Ernst-Achilles-Platz 3, (069)<br />
48000335, Tapas, Mezze,<br />
Drinks and more, modernes<br />
Ambiente, cooler Hang-out<br />
ESTRAGON<br />
www.estragon-frankfurt.de<br />
Jahnstr. 49, (069)<br />
5978038, Mo-Sa 17-24<br />
Uhr, So Ruhetag, kreative,<br />
französische Küche mit<br />
mediterranem Einschlag,<br />
stilvolles Ambiente.<br />
GRÖSSENWAHN<br />
www.cafe-groessenwahn.de<br />
Lenaustr. 97, (069)<br />
599356, So-Do 16-2 Uhr,<br />
Fr+Sa 16-1 Uhr, populäres<br />
Restaurant im Nordend mit<br />
entspanntem Publikum<br />
und familiärer Atmosphäre,<br />
Reservierung empfohlen.<br />
HUÉ<br />
Schopenhauerstr. 5, (069)<br />
432500, täglich 12-14:30<br />
S<br />
Stephanstraße<br />
Brönnerstraße<br />
Töngesgasse<br />
32<br />
Berliner Straße<br />
und 17:30-24 Uhr. Hervorragendes<br />
vietnamesisches<br />
und thailändisches Restaurant,<br />
Sommergarten<br />
MAISTEREI<br />
www.maisterei.de<br />
Hanauer Landstr. 50, (069)<br />
76025728, Mi-Fr 9-18,<br />
Sa+So 9-17, Backmanufaktur<br />
und Kaffeebar by Alex,<br />
leckeres Brot, Brötchen,<br />
Kuchen, Gebäck, Frühstück 40<br />
und Snacks – glutenfrei, low<br />
carb und süß ohne Zucker<br />
THAI ART<br />
www.thaiart.de<br />
Oeder Weg 61, (069)<br />
90554820, tägl. ab 11:30<br />
Uhr, frische, aromatische und<br />
leckere Thai-Küche, Gerichte<br />
auch zum Mitnehmen.<br />
TAVERNE AMSTERDAM<br />
Waidmannstr. 31, (069)<br />
6313371, Di-Sa 13:30-23,<br />
So 13:30-22 Uhr, schwules<br />
Restaurant mit gutbürgerlicher<br />
Küche, reichhaltiger<br />
Auswahl und sep. Raucherraum.<br />
Men only!.<br />
ZUR SCHÖNEN MÜLLERIN<br />
www.schoene-muellerin.de<br />
Baumweg 12, (069) 432069,<br />
tägl. 16-24 Uhr, Traditionelles<br />
Apfelweinlokal mit<br />
hessischen Spezialitäten<br />
SAUNEN<br />
Seilerstraße<br />
Konstablerwache<br />
Hasengasse<br />
Klingerstraße<br />
44<br />
58<br />
Klapperfeldstraße<br />
GAYSAUNA AMSTERDAM<br />
www.gaysaunaamsterdam.com<br />
Waidmannstr. 31, (069)<br />
6313371, Di-Sa 13:30-23<br />
Uhr, So 13:30-22 Uhr.<br />
Schwule Sauna für Männer<br />
aller Altersgruppen mit<br />
Restaurant, Whirlpool, Turbobräuner<br />
und Sommergarten.<br />
Di-Fr ab 15 Uhr<br />
Massagen, letzter Freitag<br />
Gratis-Buffet.<br />
Schäfergasse<br />
43<br />
Alte Gasse<br />
47<br />
Schäferg.<br />
Anlage<br />
METROPOL SAUNA 51<br />
www.metropol-sauna.de<br />
Konrad-Adenauer-Str. 15,<br />
Zugang über Schwedenkronenplatz,<br />
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(069)<br />
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Fitness- und Saunabereich,<br />
Mietkabinen, tgl. Massage<br />
(tel. Anmeldung), Wellness,<br />
Raucherlounge.<br />
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www.saunawerk.com<br />
Eschersheimer Landstr. 88,<br />
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Große Friedberger Straße<br />
45<br />
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UND -KINOS<br />
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Vilbeler Straße<br />
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51<br />
U<br />
46<br />
55<br />
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ökologische Skate- und<br />
Surfwear, feine Auswahl an<br />
Skateboards, Bekleidung,<br />
Accessoires, Marken wie<br />
Patagonia und das Eigenlabel<br />
Langbrett<br />
RACTION – OFFENBACH<br />
www.raction.de<br />
Spießstr. 2, Offenbach, (069)<br />
46 99 47 67, Heiko Anders’<br />
Fetischmode aus Latex,<br />
auch Maßanfertigungen<br />
KULTUR<br />
MAHNMALE<br />
FRANKFURTER ENGEL 4<br />
www.frankfurter-engel.de<br />
Schäfergasse 27, Mahnmal<br />
der Homosexuellenverfolgung<br />
auf dem Klaus-<br />
Mann-Platz<br />
VERLETZTE LIEBE 32<br />
Bleichstraße, Aids-Memorial<br />
von Tom Fecht auf dem<br />
Peterskirchhof.<br />
RADIO<br />
RADIO SUB<br />
www.radiosub.de<br />
(069) 95678004, queere<br />
Radiosendung auf Radio X,<br />
Mo 20-22, Wdhlg: Di, 11-13,<br />
FM 91,8, Livestream auf<br />
radiosub.de und in der<br />
Mediathek radiox+7<br />
RAT & TAT<br />
AIDS<br />
AG36 SCHWULES<br />
ZENTRUM 7<br />
www.ag36.de<br />
Alte Gasse 36, (069) 295959,<br />
Beratung, Prävention und<br />
Infos rund ums schwule<br />
Leben. Im 1. OG des Switchboard.<br />
Mo 17-19:30 Uhr<br />
anonymer HIV-Schnelltest;<br />
19-21 anonyme, kostenlose<br />
Beratung und Anti-Gewalt-<br />
Arbeit (Tel. 069-19446).<br />
Persönliche Beratung<br />
Di-Do 11-17 Uhr oder nach<br />
Vereinbarung<br />
AHF AIDS-HILFE<br />
FRANKFURT 49<br />
www.frankfurt-aidshilfe.de<br />
Friedberger Anlage 24,<br />
(069) 4058680,<br />
Beratungs- und Fachstelle<br />
für HIV und Aids,<br />
Mo-Do 10:30-16 Uhr,<br />
anonyme Telefonberatung:<br />
Mo, Mi, Fr 18-20 über<br />
(069)19411<br />
CHECKPOINT 47<br />
www.checkpointfrankfurt.de<br />
Breite Gasse 28, Diagnose,<br />
psychosoziale Beratung<br />
und medizinische Betreuung<br />
zu HIV, STI, Hepatitis,<br />
PEP, PrEP, in der Impfberatung<br />
(Erdgeschoss im<br />
Gesundheitsamt), Di+Mi<br />
15-18 ohne Anmeldung,<br />
an Feiertagen geschlossen,<br />
Kooperation von Gesundheitsamt,<br />
AIDS-Hilfe, Stadt<br />
Frankfurt und dagnä<br />
SCHWULE POSITIVEN-<br />
GRUPPE<br />
Kontakt: posffm@yahoo.de<br />
Offene Gruppe ohne<br />
Altersbeschränkung, Treff:<br />
4. Mi, 20 Uhr, Switchboard,<br />
Info- und Erfahrungsaustausch<br />
BUDDYPROJEKT FÜR<br />
HIV- POSITIVE<br />
www.buddy.hiv<br />
Begleitung bei HIV-<br />
Diagnose, Info- und<br />
Erfahrungsaustausch auf<br />
Augenhöhe von Positiven<br />
für Positive.<br />
AIDSBERATUNG<br />
www.gesundheitsamt.<br />
stadt-frankfurt.de<br />
Breite Gasse 28, (069)<br />
21243270, Beratung und<br />
Durchführung anonymer<br />
Tests (2. OG, Zi. 204).<br />
AIDS-HILFE OFFENBACH<br />
www.offenbach.aidshilfe.de<br />
Frankfurter Str. 48, Offenbach,<br />
(069) 883688, Tests,<br />
Prävention, Beratung,<br />
Betreuung, Sprechzeiten<br />
Mo-Fr 10-12:30, Di 16-10,<br />
MO+Do 13:30-16, Tests:<br />
DI 11-12 + 14-18 mit Tel.-<br />
Terminvereinbarung<br />
BASIS<br />
Lenaustr. 38 HH, (069)<br />
40586865, Tagestreff der<br />
AIDS-Hilfe Frankfurt für<br />
Menschen mit HIV und<br />
Aids, verschiedene Angebote,<br />
Di 10-16, Mi 10-14,<br />
Do 10-17, Fr 10-14<br />
HIVCENTER / HAUS 68<br />
www.hivcenter.de<br />
Theodor-Stern-Kai 7,(069)<br />
63017478, Forschungsund<br />
Behandlungszentrum<br />
für HIV am Universitätsklinikum.<br />
TWENTY PLUS POS<br />
www.twentypluspos.de<br />
Friedberger Anlage 24,<br />
(0160) 95484735, Gruppe<br />
für schwule, HIV-positive<br />
Männer unter 30. Projekt<br />
der AHF.<br />
ARBEIT & BERUF<br />
VK FRANKFURT<br />
www.vk-online.de<br />
Verband schwuler<br />
Führungskräfte<br />
GAYFARMER<br />
www.gayfarmer.de<br />
bundesweite Organisation<br />
der Schwulen und Lesben in<br />
grünen Berufen<br />
REGENBOGEN RÖMER<br />
Lesben und Schwule in der<br />
Stadtverwaltung,<br />
Treff: 1.Mittwoch im Monat,<br />
17 Uhr, Naiv, Fahrgasse 4<br />
JEROME<br />
gay cinema<br />
DVDs • sex shop<br />
Elbestr. 17, Frankfurt • Tel: (069) 253979 • täglich ab 12 Uhr<br />
Shop und Kino sind geöffnet!<br />
Rechtsanwalt<br />
Andreas Lorenz<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Kaiserstraße 47<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
Informationen unter:<br />
info@bauer-kollegen.de<br />
www.bauer-kollegen.de<br />
Telefon: 069 - 153 92 13 – 0<br />
Bürozeiten: Mo. bis Fr.<br />
von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
Samstags nach Vereinbarung<br />
Verkehrsrecht<br />
Familienrecht<br />
Strafrecht<br />
Lebenspartnerschaftsrecht<br />
Rechtsanwalt<br />
Heiko Neuhausen<br />
Wirtschaftsrecht<br />
Immobilienrecht,<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Miet- und WEG-Recht<br />
Erbrecht
PINK PAGES<br />
63<br />
BERATUNG<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
BEI DER POLIZEI<br />
www.polizei.hessen.de/<br />
rainbow<br />
Adickesallee 70, bei Diskriminierung<br />
oder Gewalt<br />
gegen LSBTTIQ: Matthias<br />
Block-Löwer: (069)<br />
75566777, <strong>Juli</strong>a Reichel:<br />
(069) 75566999, rainbow.<br />
ppffm@polizei.hessen.de<br />
UNSCHLAGBAR<br />
www.frankfurt-aidshilfe.de/<br />
ag36/unschlagbar<br />
Alte Gasse 36, (069)<br />
295959, Beratung für<br />
Schwule, die Gewalt oder<br />
Diskriminierung erlebt haben.<br />
Anonyme, vertrauliche Telefonberatung<br />
Mo 19-21 Uhr<br />
60 PLUS<br />
Infotelefon und Beratung für<br />
homosexuelle Männer ab 60,<br />
Di 14-16, (069) 295959<br />
KISS<br />
www.frankfurt.aidshilfe.de<br />
Wielandstr. 10-12, (069)<br />
293671, Krisen-interventionsstelle<br />
für Stricher,<br />
persönliche und ärztliche<br />
Beratung Mo+Di 12-16,<br />
Mi nach Vereinbarung, Do<br />
16-20, Fr 14-18, Tagesruhebetten<br />
Mo+Di 8-15, Mi<br />
8-14, Do 8-19, Fr 8-17<br />
COMMUNITY<br />
40 PLUS SCHWULES<br />
FORUM<br />
www.gay40plus.de<br />
Klingerstr. 6, (06151)<br />
593037, schwule Männer<br />
ab 40, Treff: 2.+4. Mi,<br />
19 Uhr im LSKH<br />
LSKH 44<br />
www.lskh.de<br />
Klingerstr. 6, (069) 2977296,<br />
Lesbisch-schwules Kulturhaus.<br />
Raum für Veranstaltungen,<br />
Gruppen, Events,<br />
Partys, Theater, Musik,<br />
Spieleabende, Gespräche<br />
CAFÉ KARUSSELL<br />
www.frankfurt.gay-web.de/<br />
40plus<br />
Alte Gasse 36, (069)<br />
13387930, Offener Treff<br />
für Schwule ab 60, 1.+3. Di<br />
15-18 Uhr im Switchboard.<br />
ERMIS<br />
www.ermis.de<br />
Griechische Lesben und<br />
Schwule<br />
CSD FRANKFURT E.V.<br />
www.csd-frankfurt.de<br />
c/o Uwe Koppens,<br />
Am Webergarten 4,<br />
Bad Vilbel, das Orga-Team<br />
des CSD Frankfurt<br />
GEWALTFREILEBEN<br />
www.gewaltfreileben.org<br />
Kasseler Str. 1A,<br />
(069) 43005233,<br />
psychosoziale Beratung<br />
für lesbische, schwule,<br />
genderqueere und trans*-<br />
Personen sowie Beratung<br />
zu Gewalt in der Beziehung<br />
MAINSIRENEN<br />
www.mainsirenen.de<br />
Frankenallee 150,<br />
Schwuler Chor mit über<br />
30jähriger Geschichte und<br />
tollen Programmen. Chorprobe:<br />
Dienstag 20 Uhr in<br />
der Friedensgemeinde<br />
ROSA PATEN<br />
www.ag36.de<br />
Alte Gasse 36,<br />
(069) 13387930,<br />
Ehrenamtlicher Besuchsdienst<br />
der AG36 für ältere<br />
Homosexuelle.<br />
RAINBOW REFUGEES<br />
www.facebook.com/<br />
rainbow.refugees.ffm<br />
Projekt der AIDS-Hilfe<br />
Frankfurt zur Unterstützung<br />
und Beratung von<br />
LSBTIQ*-Geflüchteten,<br />
Kontakt: knud.wechter<br />
stein@frankfurt.aidshilfe.de<br />
QUB – QUEER &<br />
BEHINDERT<br />
www.qub-frankfurt.de<br />
Gesprächsgruppe für<br />
Lesben, Bisexuelle und<br />
Trans* mit Behinderung,<br />
Treff: 3. So, 13:30 Uhr,<br />
LSKH, Klingerstr. 6<br />
SCHWAARM<br />
www.schwaarm.de<br />
Klingerstr. 6, (069) 27227999,<br />
Schwule abstinente Alkoholiker<br />
Rhein-Main, Treff:<br />
Di, 19:30h im LSKH, 1. OG.<br />
SPES<br />
Selbsthilfegruppe für<br />
Schwule mit Depressionen<br />
und Ängsten,<br />
spes_ffm@web.de,<br />
Treff: 1. Do, 19:30 Uhr,<br />
Switchboard, Alte Gasse 36<br />
TRANSMAIN<br />
www.transmain.de<br />
Klingerstr. 6, Gruppe für<br />
Transmänner. Treff 1. Mi<br />
19:30 Uhr im LSKH<br />
FRAUEN<br />
AFLR<br />
www.aflr.de<br />
Mertonstr. 26-28, (069)<br />
79823095, Autonomes<br />
FrauenLesben Referat. Do<br />
18-20, im Frauenraum des<br />
StudentInnenhauses<br />
ARTEMIS<br />
www.artemis-sport.de<br />
FrauenLesben-Sportverein.<br />
Mehr Infos unter SPORT<br />
BROKEN RAINBOW<br />
www.broken-rainbow.de<br />
Kasseler Str. 1a,<br />
(069) 70794300,<br />
Lesbische Anti-Gewalt-<br />
Arbeit, Opferberatung,<br />
Selbsthilfegruppen,<br />
Vernetzung und Politik.<br />
DONNACAPPELLA<br />
www.donnacappella.de<br />
Lesbischer Chor,<br />
(069) 554005<br />
FRAUEN IN BEWEGUNG<br />
www.fraueninbewegung.com<br />
Baumweg 8 HH, (069)<br />
4950710, Selbstverteidigung<br />
und Gewaltprävention<br />
von Frauen für Frauen und<br />
Mädchen.<br />
FRAUEN MUSIK BÜRO /<br />
MELODIVA<br />
www.melodiva.de<br />
Roßdorfer Str. 24, (069)<br />
4960848, Vernetzung von<br />
musikmachenden Frauen<br />
FRAUENINITIATIVE<br />
TANGIERT<br />
www.tangiert.de<br />
Jahnstr. 49, (069) 559444,<br />
Selbsthilfe-Kontaktstelle,<br />
für Frauen mit homo- und<br />
bisexuellen Männern.<br />
FRAUENVEREIN FÜR<br />
SELBSTVERTEIDIGUNG<br />
www.wendo.de<br />
Baumweg 10, (069) 7411419,<br />
Selbstbehauptungs- und<br />
-verteidungskurse<br />
LIBS 5<br />
www.libs.w4w.net<br />
Alte Gasse 38, (069)<br />
282883, Lesben Informations-<br />
und Beratungsstelle,<br />
mehrere Gruppen für Lesben<br />
verschiedenen Alters,<br />
Mi, Do, Fr 14-19 Uhr: JuLe<br />
- offener Treff für Mädchen<br />
zw. 14 und 20 Jahren, Do<br />
19-21 Uhr: Gruppe für junge<br />
Frauen zw. 14 und 25 Jahren<br />
LIEDERLICHE LESBEN<br />
www.liederliche-lesbenffm.de<br />
(069) 76752877,<br />
Lesbischer Chor<br />
LLL - LESBENARCHIV 44<br />
www.lll-frankfurt.de<br />
Klingerstr. 6, (069)<br />
293044, Lebendiges<br />
Lesben Leben im LSKH (2.<br />
OG), Mo 16-19, Di 11-13, Mi<br />
17-20 Lesbische Literatur<br />
und Filme in entspannter<br />
Atmosphäre. So ab 16 Uhr<br />
Frauentreffpunkt LesCafé<br />
(Spiele, Infos, Gespräche)<br />
NAHAL<br />
libs.w4w.net<br />
Hohenstaufenstr. 8, (069)<br />
282883, Für Frauen liebende<br />
Migrantinnen und<br />
Flüchtlingsfrauen. 4. So<br />
16-19 Uhr, Frauenschule<br />
WIRTSCHAFTSWEIBER<br />
www.wirtschaftsweiber.de<br />
Netzwerk lesbischer Fachund<br />
Führungskräfte<br />
JUGEND &<br />
FAMILIE<br />
ILSE HESSEN<br />
www.ilse.lsvd.de<br />
(069) 94549616, Initiative<br />
lesbischer & schwuler Eltern<br />
JUNGS MÖGEN JUNGS<br />
www.jungs-ffm.de<br />
Alte Gasse 36,<br />
(069) 19446, Gesprächsangebot<br />
für Jungs im<br />
Coming Out, Mi 15-17<br />
Uhr unter (069) 19446.<br />
Spezielle Angebote für<br />
muslimische Jungs<br />
KUSS41 55<br />
www.kuss41.de<br />
Kurt-Schumacher-Str. 41,<br />
(069) 29723656, Queeres<br />
Jugendzentrum. Café<br />
(Di 18-22 Uhr, Fr 17-22<br />
Uhr) und Beratung für<br />
queere Jugendliche bis 27.<br />
Ansprechpartner: Oliver<br />
König + Alisa Weidinger, Trägerverein:<br />
our generation e.V.<br />
SCHWULE VÄTER<br />
www.schwule-vaeterfrankfurt.de<br />
Alte Gasse 36, (0172)<br />
9602103, Treff 1.+3. Fr,<br />
20 Uhr imSwitchboard<br />
SCHLAU HESSEN 55<br />
www.schlau-hessen.de<br />
c/o our generation e. V.,<br />
Kurt-Schumacher-Str. 41,<br />
Bildungs- u. Antidiskriminierungsprojekt<br />
zu<br />
geschlechtlichen Identitäten<br />
und sexuellen Orientierungen<br />
für Schulklassen.<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK FRANKFURT<br />
www.huk.org<br />
Frankenallee 150, (069)<br />
5974376, Homosexuelle<br />
und Kirche, Treff: 1. + 3. So<br />
16 in der Friedensgemeinde<br />
PROJEKT: SCHWUL UND<br />
KATHOLISCH<br />
www.psk-ffm.de<br />
Rebstöcker Str. 70, Gottesdienst:<br />
1. So 18:30 Uhr in<br />
der Pfarrkirche Maria Hilf<br />
PROJEKTGEMEINDE (MCC)<br />
www.projektgemeindefrankfurt.de<br />
Eckenheimer Landstr. 90,<br />
Gottesdienste 1. + 3. Sa 18<br />
Uhr, Gethsemane-Gemeinde<br />
SPORT<br />
FVV<br />
www.fvv.org<br />
Gartenstr. 145, (069)<br />
21995890, Schwuler<br />
Sportverein mit gut 30<br />
Sportarten im Angebot<br />
ARTEMIS<br />
www.artemis-sport.de<br />
Spohrstraße 3, (069)<br />
289060, FrauenLesben-<br />
Sportverein mit vielen<br />
Sportarten<br />
GOC GAY OUTDOOR CLUB<br />
www.gocrheinmain.jimdo.com<br />
(069) 563456, Schwule<br />
Wander- und Freizeitgruppe.<br />
PINK TIGERS<br />
www.schwarzgold.de<br />
Wittelsbacherallee 6-12,<br />
(0177) 3253690, Schwule<br />
Showtanzgruppe. Training<br />
Mo 20-22 Uhr in der Turnhalle<br />
der Herderschule.<br />
REGENBOGENADLER<br />
www.regenbogenadler.de<br />
Lesbisch-schwuler Eintracht<br />
Frankfurt Fußball-Fanclub<br />
Bei Existenzgründung?<br />
Da nehme ich gute<br />
Berater, von Anfang an.<br />
SidW.<br />
Körberstraße 15<br />
60433 Frankfurt am Main<br />
Meine Immobilie?<br />
Die betreut SidW –<br />
mit einem genau<br />
auf meine Wünsche<br />
zugeschnittenen<br />
Leistungspaket.<br />
Körberstraße 15<br />
60433 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069 / 951401-70<br />
Fax 069 / 951401-55<br />
Tel. 069/951401-80<br />
Fax 069 / 951401-55<br />
info@sidw.de<br />
www.sidw-srw.de<br />
info@sidw.de<br />
www.sidw-bc.de
64 PINK PAGES<br />
MANNHEIM<br />
Kurpfalzstraße<br />
P1<br />
12<br />
P2<br />
VOLLESROHR<br />
www.vollesrohr.de<br />
Alte Gasse 36, (0173)<br />
3225108, Freundeskreis<br />
schwuler Motorradfahrer. 1. Di,<br />
20h, Switchboard. Touren und<br />
Trainings siehe Homepage<br />
POLITIK<br />
QUEERGRÜN<br />
www.gruene-hessen.de<br />
Kaiser-Friedrich-Ring 65,<br />
(0611) 98 92 00, queere<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
der GRÜNEN<br />
LSU HESSEN<br />
www.lsuhessen.de<br />
Frankfurter Str. 6, Wiesbaden,<br />
Lesben und Schwule in<br />
der Union, Kontakt:<br />
Landesvorsitzender.<br />
Hessen@lsu-online.de.<br />
LISL HESSEN<br />
www.lisl-hessen.de<br />
Liberale Schwulen und Lesben<br />
(FDP), Landesverband<br />
Hessen<br />
DIE LINKE.QUEER HESSEN<br />
www.die-linke-hessen.de/<br />
lagqueer3<br />
Große Seestr. 29, LAG der<br />
Schwulen, Lesben, Trans-,<br />
Bi- und Intersexuellen in der<br />
Linken Hessen. Treff 3. Di<br />
19:30 im Switchboard.<br />
SPD QUEER<br />
www.spd-hessen.de<br />
Hessen-Süd: (069)<br />
299888140, Hessen-Nord:<br />
Hessen-Nord@schwusos.de,<br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
SPD für Akzeptanz und<br />
Gleichstellung<br />
LSVD HESSEN<br />
www.hessen.lsvd.de<br />
3<br />
P3<br />
(069) 94549616, Lesbenund<br />
Schwulenverband,<br />
2. Fr 19:15 Uhr im LSKH<br />
STUDENTEN / UNI<br />
FRANKFURTER SCHWULE<br />
www.frankfurter-schwule.de<br />
Mertonstr. 26-28, (069)<br />
79823052, AStA-Schwulenreferat<br />
(Raum B102).<br />
VORLIEBEN &<br />
FETISCH<br />
FLC – DER FETISCHCLUB<br />
IM RHEIN-MAIN GEBIET<br />
www-flc-frankfurt.de<br />
Treff: 1.Mi, 20-22 im Stall<br />
2<br />
P4<br />
Cahn-Garnier-Ufer<br />
Friedrichsring<br />
P5<br />
Bismarckstraße<br />
5<br />
P6<br />
Planken<br />
Kunststraße<br />
WIESBADEN<br />
SZENE<br />
BARS<br />
BADHAUS.BAR<br />
www.facebook.com/<br />
christian.badhaus<br />
Häfnergasse 3, Szene-Bar,<br />
Di-Do 20-2, Fr+Sa 20-3<br />
TREND<br />
www.trend-wi.de<br />
Am Römertor 7, (0611)<br />
373040, Bistro-Bar für Gays,<br />
Lesbians und aufgeschlossene<br />
Leute, tägl. ab 15 Uhr<br />
BUSINESS<br />
MODE<br />
GILL SCHMUCK<br />
www.jeweller-gill.de<br />
Bärenstr. 2, (0611) 300286,<br />
Ausgefallenes, Auffallendes,<br />
Individuelles, Unikatschmuck,<br />
individuelle<br />
Anfertigung von Ringen im<br />
exklusiven Design<br />
SEXSHOPS UND<br />
-KINOS<br />
EROTIKSHOP ADAM + EVA<br />
www.sex-sinne.de<br />
Rheinstr. 27, (0611) 5806766,<br />
Mo-Sa 10-22. Erotikshop mit<br />
Kino und Darkroom<br />
RAT & TAT<br />
AIDS<br />
AIDS-HILFE WIESBADEN<br />
www.aidshilfe-wiesbaden.de<br />
Karl-Glässing-Str. 5, Wiesbaden,<br />
(0611) 302436,<br />
Beratung unter (0611)<br />
19411: Mo 19-21h; Mo, Di,<br />
Do, Fr 12-14h. 1. Mo 16-19h<br />
kostenloser HIV-Test, 3. Mo<br />
16-19h HIV-Schnelltest<br />
(10 EUR), und MIA – Men<br />
in Action, das HIV-<br />
Präventionsteam. Di+Do<br />
Coming-Out-Beratung<br />
über „Die Bunte Nummer“<br />
0611-309211, kostenlose<br />
telefonische Rechtsberatung<br />
für Menschen mit HIV<br />
am 3. Mo, 16-19 Uhr über<br />
0611-302436, HIV- und<br />
Rechtsberatung 3. Mi<br />
0611-302436 oder<br />
rechtsberatung.ahw@gmx.de<br />
COMMUNITY<br />
ROSA LÜSTE / LUST<br />
www.rosalueste.de<br />
Collinistraße<br />
6<br />
P7<br />
PF 5404, Wiesbaden, (0611)<br />
377765, Politische Schwu-<br />
4<br />
Hebelstraße<br />
20<br />
Kaiserring<br />
8<br />
Goethestraße<br />
Reichs<br />
len- und Lesbengruppe,<br />
Treff: Fr 20 Uhr, Beratungstelefon:<br />
Mo 19-21 Uhr<br />
POLITIK<br />
REFERAT FÜR GLEICH-<br />
GESCHLECHTLICHE<br />
LEBENSWEISEN<br />
www.hsm.hessen.de<br />
Hessisches Ministerium<br />
für Soziales und Integration,<br />
Dostojewskistraße 4,<br />
(0611) 817-0<br />
MAINZ<br />
Friedrichsplatz<br />
SZENE<br />
BARS<br />
CHAPEAU<br />
www.chapeau-mainz.de<br />
Kleine Langgasse 4, (06131)<br />
223111, tgl. 18 Uhr-open<br />
end, Stimmung bis tief in<br />
die Nacht. Fr + Sa Schnäpschenabend.<br />
Raucherkneipe<br />
SAUNEN<br />
BLUEPOINTSAUNA<br />
www.bluepointsauna.de<br />
Frauenlobstr. 14, (06131)<br />
9724800, Di – So 12 – 22<br />
Uhr, Mo Ruhetag. Schön<br />
gestaltete, höhlenartige<br />
Gay-Sauna.<br />
SEXSHOPS UND<br />
-KINOS<br />
CITY SEXSHOP<br />
www.sexshop-mainz.de<br />
Große Langgasse, (06131)<br />
220479, Mo-Fr 10-21, Sa<br />
9-21, großes schwules<br />
Sortiment<br />
CRAZY VIDEO SHOW<br />
Dominikanerstr. 5, (06131)<br />
214750, Mo-Sa 9-23,<br />
So 13-23. Gay-Erlebniskino,<br />
8 Programme.<br />
FUNTOY<br />
www.funtoy.de<br />
Frauenlobstr. 14a, (06131)<br />
3276883, Mo-Sa 10-22<br />
Uhr, Erotikshop, Kino/<br />
Gloryhole<br />
RAT & TAT<br />
AIDS<br />
AIDSBERATUNG LAND-<br />
KREIS MZ-BINGEN<br />
Große Langgasse 29,<br />
(06131) 693334258, Beratung,<br />
Aufklärung, kostenloser<br />
HIV-Test.<br />
Seckenheimer Straße<br />
Schwetzinger Straße<br />
25<br />
kanzler-Müller-Straße<br />
Bassermannstraße<br />
Kolpingstraße<br />
<strong>August</strong>aanlage<br />
AIDS-HILFE MZ<br />
www.aidshilfemainz.de<br />
Mönchstr. 17, (06131)<br />
222275, Tel. Beratung<br />
Mo 12-17, Di-Do 10-17<br />
und Fr 10-15. Außerdem<br />
betreutes Wohnen und<br />
Präventionsarbeit<br />
COMMUNITY<br />
BAR JEDER SICHT<br />
www.sichtbar-mainz.de<br />
Hintere Bleiche 29, (06131)<br />
5540165, Di-Sa 18-o.e.,<br />
So 16-22.Kulturzentrum,<br />
anonyme Beratung nach<br />
tel. Vereinbarung (0174)<br />
4985286 oder per Mail<br />
beratung@sichtbar-mainz.de,<br />
Gruppentreff und Kneipe<br />
50 PLUS<br />
www.sichtbar-mainz.de<br />
Hintere Bleiche 29, schwule<br />
Männer und lesbische Frauen<br />
ab 50, Treffen in der Bar jeder<br />
Sicht, Termine online<br />
MAINZ TS<br />
Selbsthilfegruppe für transidente<br />
Menschen, Stammtisch:<br />
4. So, 19 Uhr, Bar<br />
Jeder Sicht, Kontakt über<br />
info@sichtbar-mainz.de.<br />
MEENZELMÄNNER<br />
www.meenzelmaenner.de<br />
Heinrich-Wothe-Str. 2,<br />
(0171) 6840826, Schwullesbischer<br />
Mainz-05-Fanclub<br />
SCHWUGUNTIA<br />
www.schwuguntia.de<br />
PF 3643, Verein für Vielfalt<br />
und Akzeptanz in Mainz,<br />
Veranstalter der Sommerschwüle,<br />
Tanzkurse, Wanderungen,<br />
Treff: 1.Di, 19:30<br />
Uhr in der Bar jeder Sicht<br />
FRAUEN<br />
ALLEFRAUENREFERAT<br />
frauenreferat-mainz.de<br />
Jacob-Welder-Weg 18,<br />
(06131) 3924713, Plenum:<br />
Mo 18:30. Ausleihe Mo,<br />
Mi, Do 12-16h, Di 12-19h.<br />
6.000 Bücher und Zeitschriften,<br />
großer Bestand<br />
an Lesbenliteratur<br />
FRAUENZENTRUM<br />
www.frauenzentrummainz.de<br />
Kaiserstr. 59 – 61, (06131)<br />
221263, Feministisches<br />
Zentrum, Beratung, Frauennotruf.<br />
Frauencafé Mi<br />
18-23h. Do 19h Junglesbengruppe,<br />
20h Lesbengruppe.<br />
Lesbische Mütter:<br />
1. Sa 14 Uhr.<br />
NKAL<br />
www.netzwerkkatholischer-lesben.de<br />
PF 2844, (0176) 52190728,<br />
Netzwerk katholischer Lesben<br />
JUGEND & FAMILIE<br />
ILSE MZ<br />
www.ilse.lsvd.de<br />
(06131) 3367075, Initiative<br />
lesbischer und schwuler<br />
Eltern. Treff 3. So.<br />
J.I.M.<br />
www.jugendinmainz.jimdo.com<br />
Jugend in Mainz, Treff für<br />
Jugendliche in der Bar jeder<br />
Sicht, 2.Di 19 Uhr 18-27<br />
Jahre, 4.Mo 18-22 Uhr bis<br />
21 Jahre<br />
SCHWULE VÄTER<br />
www.schwule-vaeter.org/<br />
mainz<br />
(06130) 207261, Treff 4. Di,<br />
18 Uhr in der Bar jeder Sicht<br />
ELTERNGRUPPE<br />
Treff für Eltern von homo-,<br />
bi- und transsexuellen Kindern<br />
in der Bar jeder Sicht,<br />
in ungeraden Monaten am<br />
3.Di 19:30 Uhr<br />
KULTUR<br />
DIE UFERLOSEN<br />
www.uferlose.de<br />
(06131) 235671,<br />
Schwullesbischer Chor.<br />
SPORT<br />
KDO KINDER DES OLYMP<br />
www.kinder-des-olymp.org<br />
Hintere Bleiche 29,<br />
Schwullesbische Sportgruppe:<br />
Badminton, Fußball,<br />
Laufen, Nordic Walking,<br />
Radfahren, Schwimmen,<br />
Volleyball. Stammtisch in<br />
der Bar jeder Sicht.<br />
STUDENTEN / UNI<br />
SCHWULENREFERAT MZ<br />
schwulenreferat-mainz.de<br />
Staudinger Weg 21, (06131)<br />
3926851, Treff und Beratung:<br />
Mi 18 Uhr<br />
MANNHEIM<br />
SZENE<br />
BARS / CAFÈS<br />
BAR2 6<br />
www.facebook.com/<br />
bar2mannheim<br />
T6 19, (0621) 3974270,<br />
Mo-Do 17-0, Fr 17-3,<br />
Sa 18-3, So 14-23, stylishe<br />
Szene-Bar, Kaffee, Cocktails,<br />
gute Drinks, Nichtraucher<br />
CAFÉ SOLO 3<br />
www.facebook.com/<br />
SoloMannheim<br />
U4 15-16, Café-Bar,<br />
So-Do 18-23, Fr+Sa 18-1,<br />
Mo Ruhetag, Terrasse mit<br />
Blick auf den Neckar<br />
CAFÉ KLATSCH 4<br />
www.facebook.com/<br />
CafeKlatschMA<br />
Hebelstr. 3, (0621)<br />
76049737, Mo-Do 18-4, Fr +<br />
Sa 18-5, So 16-4 So + Feiertag<br />
geschlossen, gemütliches<br />
Theater-Café und legendäre<br />
Party-Location, Live-Events,<br />
Sonntags Kaffeeklatsch<br />
CAFÉ LEGENDÄR 21<br />
www.facebook.com/<br />
cafeLegendaer<br />
N7 9, Mo-Do 16-24, Fr+Sa<br />
und vor Feiertagen 16-5,<br />
So + Feiertag geschlossen,<br />
Stimmungsvolle Raucherbar<br />
mit gemischtem Publikum<br />
jeden Alters, direkt am<br />
Wasserturm<br />
LELLO 8<br />
www.cafe-lello.de<br />
Berliner Str. 17, (0621)<br />
3709000, Di-Do 18-1,<br />
Fr+Sa 18-3, So+Mo<br />
Ruhetage. Italienisches<br />
Dolce Vita in abgefahrengemütlichem<br />
Ambiente.<br />
Exzellente Weinkarte<br />
Internet gratis. Mittwochs<br />
hausgemachte Pizza.<br />
FETISCH-BARS<br />
JAILS<br />
www.jails-mannheim.de<br />
Angelstr. 33, (0621)<br />
8544146, Bar- und<br />
Cruising-Area im MS<br />
Connexion-Komplex,<br />
wechselnde Fetisch-Partys,<br />
Do ab 17, Fr+Sa ab 21,<br />
So ab 18 Uhr<br />
PARTYLOCATIONS<br />
DISCOTHEK ZWEI 5<br />
www.ponyclub-mannheim.de<br />
T6, 14, (0621) 3974270,<br />
Sa 22-o.e. Neuer Club (ex-<br />
T6/Hans), Sa „Ponyclub“-<br />
Party für Gays and Friends.<br />
MIXED CLUB ACTION 2<br />
www.club-action-disco.de<br />
U5, 13, (0621) 153435,<br />
So-Do 22-5 Uhr, Fr+Sa<br />
22-12 Uhr. tgl. mixed Music<br />
mit wechselnden DJs, am<br />
Wochenende After Hour.<br />
GAYWERK<br />
www.gaywerk.de<br />
Regelmäßige Mega-Gay-<br />
Party im Club MS Connexion,<br />
Angelstr. 33, mehrere<br />
Floors, Cruising-Areas<br />
SAUNEN<br />
ATLANTIS SAUNA<br />
www.atlantis-sauna.de<br />
Wöllnerstr. 10, Ludwigshafen,<br />
(0621) 54590137,<br />
Di-Do 15-24 Uhr, Fr 15-1<br />
Uhr, Sa-So 13-1 Uhr. Gay-<br />
Sauna-Park mit Schwimmbad<br />
u. Garten. Do+Fr FKK-<br />
Tag, Sa Partnertag, 2.+4.<br />
So Bärensauna<br />
GALILEO CITY SAUNA 20<br />
www.galileo-sauna.com<br />
O7, 20, (0621) 1786409,<br />
Mo-Do 13-1, Fr 13 durchgehend<br />
bis Mo früh 1 Uhr<br />
„60h Nonstop“, Geräumig,<br />
zentral, modern und gut<br />
besucht. Spezialtarif für<br />
Youngsters (unter 26).<br />
Nachtsauna am Wochenende.<br />
Massagen: Mo, Mi, Do<br />
16-21 Uhr<br />
SEXSHOPS &<br />
-KINOS<br />
CRUISING POINT<br />
www.cruisingpointmannheim.de<br />
Mittelstr. 15, (0621) 36407,<br />
Mo-Fr 12-24, Sa 12-3,<br />
So 15-24. Sexshop, Videoverleih,<br />
Kino und Kabinen.<br />
Kostenloser Kino-Eintritt<br />
für alle unter 25.<br />
STUDIO 7 25<br />
Heinrich-Lanz-Str. 32,<br />
(0621) 449306,<br />
Mo-Fr 11-23, Sa 11-1<br />
(Nachtkino mit gratis<br />
Kaffee und Snacks),<br />
So + Feiertags 14-23 Uhr.<br />
Ältestes Gaykino<br />
BUSINESS<br />
ÄRZTE<br />
ANDREA LANG<br />
www.lang-praxis.de<br />
Diplom-Psychologin. O6,9,<br />
(0621) 43655721,Di+Do<br />
8-9 und 14:30-15 Uhr<br />
BÜCHER<br />
FRAUENBUCHLADEN<br />
XANTHIPPE 12<br />
www.frauenbuchladenxanthippe.de<br />
T3, 4, (0621) 21633, Große<br />
Auswahl lesbischer Bücher,<br />
auch Versand
PINK PAGES<br />
65<br />
FINANZEN &<br />
RECHT<br />
RECHTSANWALT<br />
JÜRGEN E. WOLF<br />
www.anwalt-mannheim.de<br />
Deutsche Gasse 20, (0621)<br />
7773670, Fachanwalt für<br />
Arbeits- und Familienrecht<br />
RAT & TAT<br />
AIDS<br />
KOSI.MA<br />
www.kosima-mannheim.de<br />
Max-Joseph-Str. 1, (0621)<br />
33939478, Beratung zu<br />
sexuell übertragbaren Infektionen,<br />
Schnelltest kostenlos<br />
und anonym, Gruppe<br />
HIV+NewGeneration,<br />
Präventionsteam<br />
AIDSBERATUNG IM<br />
GESUNDHEITSAMT<br />
R1, 12, (0621) 2932249,<br />
Di 8-12h, Do 14-18h, HIV-,<br />
Hepatitis- und Syphilis-<br />
Tests anonym und kostenlos<br />
AIDSBERATUNG,<br />
GESUNDHEITSAMT HD<br />
Kurfürstenanlage 38-40,<br />
Heidelberg, (06221)<br />
5221820, Beratung zu Aids<br />
und sexuell übertragbaren<br />
Infektionen, HIV-Test<br />
kostenlos und anonym<br />
AIDSHILFE AK LU<br />
www.checkpointludwigshafen.com<br />
Frankenthaler Str. 71,<br />
Ludwigshafen, (0621)<br />
68567521, Anonyme<br />
Beratung unter (0621)<br />
68567514.<br />
AIDSHILFE HD<br />
www.aidshilfe-heidelberg.de<br />
Rohrbacher Str. 22, Heidelberg,<br />
(06221) 19411, Telefonberatung:<br />
Mo 10-14 Uhr,<br />
Di 14-16 Uhr, Mi 16-18 Uhr,<br />
Fr 13-15 Uhr. Regenbogencafé<br />
für Betroffene Di 16 Uhr<br />
ARBEIT & BERUF<br />
VK RHEIN-NECKAR<br />
www.vk-online.de<br />
Netzwerk schwuler<br />
Führungskräfte und Selbständiger,<br />
Regionalgruppe<br />
Rhein-Neckar, regelmäßiger<br />
Stammtisch in Mannheim,<br />
rhein-neckar@vk-online.de<br />
BERATUNG<br />
PLUS BERATUNG<br />
www.plus-mannheim.de<br />
Max-Joseph-Str. 1, (0621)<br />
3362110, Psycholog. Lesben-<br />
u. Schwulenberatung,<br />
kostenl. Jugendberatung,<br />
Gipfelstürmer (schwule<br />
Jugendgruppe) Mo 18 Uhr,),<br />
JuLe (junge Lesben,<br />
Do 18 Uhr). Weitere Angebote<br />
und Selbsthilfegruppen<br />
siehe Homepage<br />
COMMUNITY<br />
CSD RHEIN NECKAR E.V.<br />
www.csd-rhein-neckar.de<br />
M2, 1, (0621) 21755,<br />
CSD-Parade- und CSD-<br />
Fest-Organisation<br />
OFFENES NETZWERK<br />
LSBTTIQ<br />
www.schlimm-online.de<br />
c/o Benefiz Rhein-Neckar<br />
e.V., Wilhelmstr. 66, (0621)<br />
43767651, Das Offene<br />
Netzwerk LSBTTIQ<br />
Menschen in Mannheim<br />
(ehemals SchLiM) ist eine<br />
überparteiliche Plattform<br />
von Vertreter*innen von<br />
Organisationen, Gruppen<br />
und Selbständigen der<br />
LSBTTIQ Community<br />
Mannheim<br />
ROSA KEHLCHEN<br />
www.rosakehlchen.de<br />
PF 12 05 11, 69067 Heidelberg,<br />
Schwuler Chor, Probe:<br />
Mo, 19:30, Kulturzentrum<br />
Mannheim-Käfertal<br />
FRAUEN<br />
LESBENRING<br />
www.lesbenring.de<br />
Postfach 11 02 14, Heidelberg,<br />
(0441) 2097137,<br />
Dachverband für lesbische<br />
Frauen, Lesbengruppen<br />
und Organisationen.<br />
JUGEND & FAMILIE<br />
HD UFERLOS<br />
www.uferlos.gmxhome.de<br />
Rohrbacher Str. 22, Heidelberg,<br />
Treff für junge<br />
Schwule und Lesben,<br />
2. Fr 20 in der Aidshilfe<br />
ILSE RHEIN-NECKAR<br />
www.ilserheinneckar.<br />
wordpress.com<br />
Initiative lesbisch-schwuler<br />
Eltern<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK KURPFALZ<br />
www.huk.org<br />
(06203) 83804, Homosexuelle<br />
und Kirche, Regionalgruppe<br />
Kurpfalz<br />
POLITIK<br />
LADS<br />
www.antidiskriminierungsstelle-bw.de<br />
| www.lads-bw.de<br />
Antidiskriminierungsstelle<br />
Baden-Württemberg im<br />
Ministerium für Soziales und<br />
Integration, Else-Josenhans-<br />
Str. 6, (0711) 123-3990,<br />
beratung@lads-bw.de<br />
SPORT<br />
MVD<br />
www.mvd-mannheim.de<br />
gegründet als „Mannemer<br />
Volley Dolls“ bietet der<br />
Verein Menschen der<br />
LSBTT*IQ-Community in<br />
der Rhein-Neckar Region<br />
eine sportliche Heimat.<br />
Abteilungen: Asian Sports,<br />
Badminton, Fitness, Fußball,<br />
Schwimmen, Volleyball<br />
STUDENTEN / UNI<br />
QUEER IM SCHLOSS<br />
www.queerimschloss.<br />
uni-mannheim.de<br />
L9, 7, (0621) 1813380,<br />
SchwuLesBische und<br />
transidente AStA-Gruppe<br />
VORLIEBEN &<br />
FETISCH<br />
LUG MANNHEIM<br />
www.lugman.de<br />
Postfach 102117, (0621)<br />
1221765, Leder-Uniform-<br />
Gummi-Club<br />
RUBCLUB<br />
www.rubclub.de<br />
Gustav-Seitz-Str. 4, (0172)<br />
7334444, Fetischgruppe,<br />
Schwerpunkt Gummi.<br />
Regelmäßige Fetischpartys<br />
in Karlsruhe und Berlin<br />
DARMSTADT<br />
BUSINESS<br />
BEAUTY<br />
HAIRLOUNGE BY EDDY<br />
Bismarckstr. 21, Lengfeld,<br />
(06162) 72339, Di+Mi<br />
9-18, Fr 8-18, Sa 7:30-13,<br />
Mo+Do geschlossen. Dein<br />
Friseurstudio in Lengfeld<br />
bei Darmstadtr<br />
Hairlounge<br />
Bismarckstraße 21<br />
64853 Lengfeld<br />
Tel. 06162 – 72339<br />
Di – Fr 8 – 18 Uhr • Sa 7:30 – 13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
BÜCHER<br />
LESEZEICHEN<br />
www.lesezeichendarmstadt.de<br />
Liebfrauenstr. 69<br />
SZENE<br />
BARS<br />
3KLANG<br />
www.3klang-bar.de<br />
by eddy<br />
Riegerplatz 3, (06151)<br />
6698847, Mo 18-24, Di-Sa<br />
10-1, So 10-24. Szene-Bar,<br />
bunt gemischtes Publikum.<br />
Tgl. Frühstück bis 15 Uhr.<br />
So 10-15 Frühstücksbüffet<br />
(Reservierung erbeten).<br />
KULTUR<br />
RADIO<br />
GANZ SCHÖN QUEER<br />
www.radiodarmstadt.de<br />
(06151) 87000, Schwullesbisches<br />
Radiomagazin,<br />
1. Mo 18-20 Uhr auf Radio<br />
Darmstadt, UKW 103,4<br />
(Antenne) oder 99,85<br />
(Kabel)<br />
RAT & TAT<br />
AIDS<br />
AIDSHILFE<br />
DARMSTADT E.V.<br />
Elisabethenstr. 45, (06151)<br />
28073, Beratung: Mo, Di,<br />
Do 9-17 Uhr, Mi 13-17 Uhr,<br />
Fr 9-15 Uhr<br />
COMMUNITY<br />
VIELBUNT<br />
www.vielbunt.org<br />
Kranichsteiner Str. 81,<br />
Queeres Zentrum Darmstadt,<br />
Veranstalter des CSD,<br />
der Party „Schrill & Laut“,<br />
Jugend- und Beratungsangebote<br />
u.v.m.<br />
FRAUEN<br />
FRAUENKULTURZEN-<br />
TRUM<br />
www.frauenkulturzentrumdarmstadt.de<br />
Emilstr. 10 in der Kyritzschule,<br />
(06151) 714952,<br />
2. So 10:30-13 Uhr Frauenfrühstück;<br />
letzter Sa 21 Uhr<br />
Frauendisco „tanzbar“<br />
JUGEND &<br />
FAMILIE<br />
LAMBDA MITTE-WEST<br />
www.lambda-mw.de<br />
PF 11 06 42, (06151)<br />
49387281<br />
LSVD FRESH SÜDHES-<br />
SEN<br />
www.fresh-suedhessen.de<br />
(0178) 9740093 (ab<br />
18:00 Uhr), Gruppe für<br />
LeBiSchwule Jugendliche<br />
von 16-27 Jahren in<br />
Südhessen. Treff: 1. Fr 20<br />
Uhr im Havana, 3. Fr 19 Uhr<br />
im Luckys (Frankfurt)<br />
QUEERES ZENTRUM<br />
www.vielbunt.org/queereszentrum-darmstadt<br />
In der Oetinger Villa,<br />
Kranichsteiner Str. 81,<br />
zwangloses Beisammensein<br />
für queere Jugendliche<br />
von 14 bis 27 Jahren, Di,<br />
Do+Fr 16-20 Uhr, Kontakt:<br />
jugend@vielbunt.org<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK DARMSTADT<br />
darmstadt.huk.org<br />
Rheinstr. 31, Treff am<br />
2. + 4. Mi im „Offenen Haus<br />
der evangelischen Kirche“<br />
STUTTGART<br />
SZENE<br />
BARS / CAFÉS<br />
JAKOBSTUBE<br />
www.jakobstube.de<br />
Jakobstr. 6, (0711)<br />
2238995, Nachtcafe. Tgl.<br />
18-6. tgl. ab 21 Uhr Karaoke<br />
MONROES<br />
www.cafe-monroes.de<br />
Schulstr. 3, (0711)<br />
2262770, Rustikalromantisches<br />
Ambiente<br />
und schöne Terrasse.<br />
Mo 19-22 Happy Hour,<br />
Di 22 Karaoke<br />
RUBENS HOME<br />
www.rubens-home.de<br />
Geißstr. 13, (0711)<br />
5532305, So-Do 9:30-2,<br />
Fr+Sa 9:30-3. Christaas<br />
glamouröse Event-Bar jetzt<br />
auf zwei Etagen<br />
TOM’S BAR<br />
www.facebook.com/<br />
Toms.Bar.Stuttgart<br />
Pfarrstr. 13, Di-Sa 17-1,<br />
neue Bar der Stuttgarter<br />
Szene-Legende Laura<br />
Halding-Hoppenheit<br />
FETISCH-BARS<br />
EAGLE<br />
www.eagle-stuttgart.com<br />
Mozartstr. 51, (0711)<br />
6406183, So-Do 21-2,<br />
Fr+Sa 21-3. Lederbar,<br />
Clublokal des LC Stuttgart<br />
K29<br />
www.gaykeller.de<br />
Blumenstr. 29,<br />
(0711) 2333323,<br />
Ex-“Treffpunkt Kellergewölbe”<br />
mit zahlreichen<br />
Spielmöglichkeiten<br />
PARTYLOCATIONS<br />
KC KINGS CLUB<br />
www.kingsclub-stuttgart.de<br />
(0711) 2264558, King’s<br />
Club im Exil: Während der<br />
Renovierung der Original-<br />
Location befindet sich Lauras<br />
Club übergangsweise in<br />
der Torstr. 15<br />
SAUNEN<br />
SAUNA CLUB POUR LUI<br />
www.pour-lui.de<br />
Schmidener Str. 51, (0711)<br />
9005391, tägl. 10-2 Uhr,<br />
Sa bis 3 Uhr. Gaysauna in<br />
Cannstatt<br />
VIVA SAUNA<br />
www.vivasauna.de<br />
Charlottenstr. 38, (0711)<br />
2368462, So-Do 14-24,<br />
Fr+Sa 14-2, Gaysauna am<br />
Olgaeck<br />
SEXSHOPS &<br />
-KINOS<br />
BLUEBOX<br />
www.blueboxstuttgart.de<br />
Steinstr. 15,<br />
(0711) 4704841,<br />
Mo-Do 9-24, Fr+Sa 9-4,<br />
So 14-24. Gay- und Heterokino<br />
auf zwei Ebenen,<br />
mit Cruising Area, Darkroom<br />
und Glory Hole<br />
CRAZY VIDEO SHOW<br />
Rotebühlplatz 1, (0711)<br />
3514200, Mo-Do 9-24,<br />
Fr+Sa 9-1, So 11-24. Moderne<br />
Videokabinen, Kino, Gayzone,<br />
Cruising Area<br />
NEW MAN<br />
Alte Poststr. 2, (0711)<br />
295561, Gay-Kino und<br />
Shop im Tiefgeschoss bei<br />
Dr. Müller<br />
MAX-EROTIC-STORE<br />
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Samstag Gay-Day<br />
BUSINESS<br />
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Do 17-22, So 15-22. Stuttgarts<br />
schwules Zentrum,<br />
Treffpunkt vieler Gruppen<br />
und gemütliches Café.<br />
Die Thekenkräfte arbeiten<br />
ehrenamtlich<br />
Ihr „Hessen à la carte“-Lokal<br />
• Künstlertreff •<br />
eines der ältesten Apfelweinlokale<br />
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und Familie<br />
Strafverteidigung<br />
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Ausländerrecht<br />
Arbeitsrecht<br />
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66 HOMOSKOP<br />
HOMOSKOP<br />
<strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2020</strong><br />
VON BENJAMIN HOFMANN<br />
FOTO: RAIMOND SPEKKING<br />
Geburtstagskinder des Monats:<br />
MAREN KROYMANN, 19.7.1950: Schauspielerin, Kabarettistin, Sängerin und<br />
Feministin – Maren Kroymann ist engagiert und wurde schon oft für ihre satirischen<br />
Fernsehformate und ihr lesbenpolitisches Agieren gewürdigt.<br />
FOTO: JDSAMSON.INFO<br />
JD SAMSON, 4.8. 1978: Eine der bekanntesten non-binary gender Personen der<br />
heutigen Popszene sorgt mit ihren Bands Le Tigre und MEN für Furore. JD selbst würde<br />
sich am ehesten als lesbisch-genderqueer bezeichnen. *bjö<br />
KREBS<br />
22. JUNI – 22. JULI<br />
Du bleibst im Flow und bist<br />
kaum zu bremsen – super! Lass dich<br />
nicht unterkriegen, wenn im <strong>Juli</strong> eine<br />
emotionale Achterbahnfahrt beginnt;<br />
du kannst auf die Unterstützung deiner<br />
Liebsten zählen.<br />
LÖWE<br />
23. JULI – 23. AUGUST<br />
Im <strong>Juli</strong> glaubst du noch, nach<br />
jedem Schritt vorwärts zwei zurückgehen<br />
zu müssen. Keine Sorge: Mit der Sonne im<br />
Löwen startest du dafür im <strong>August</strong> voll durch.<br />
Überlege dir nur vorher, in welche Bahnen du<br />
deine Power leitest.<br />
SKORPION<br />
24. OKTOBER – 22. NOVEMBER<br />
Gewitterwolken ziehen auf –<br />
da kann eine rechtzeitige Aussprache<br />
manchen Streit verhindern. Sollte es aber<br />
doch mal krachen, denken kluge Skorpione<br />
daran, dass der Klügere nicht immer nachgeben<br />
muss. Steh zu deiner Meinung!<br />
SCHÜTZE<br />
23. NOVEMBER – 21. DEZEMBER<br />
Die Planeten rüsten dich mit<br />
Abenteuerlust und Entdeckerfreude<br />
aus, um aktiv in den Sommer starten zu<br />
können. Lass dich bei der Urlaubsplanung<br />
auf ausgefallene Ziele ein und meide bei<br />
Ausflügen die abgeschmackten Routen.<br />
FISCHE<br />
20. FEBRUAR – 20. MÄRZ<br />
Ups, da war ja noch was:<br />
Erinnerst du dich an deine großen<br />
Pläne fürs neue Jahr? Dank Jupiter<br />
stehen die Chancen günstig, dass<br />
du sie erfolgreich zum Sommer hin<br />
umsetzen kannst.<br />
WIDDER<br />
21. MÄRZ – 20. APRIL<br />
Kreisch! Mit Nerven so dünn<br />
wie Zahnseide kann es schon mal<br />
passieren, dass du kräftig gegen deine<br />
Mitmenschen austeilst. Sei etwas nachsichtiger<br />
mit ihnen, und wundere dich<br />
nicht bei etwaigen Retourkutschen.<br />
JUNGFRAU<br />
24. AUGUST – 23. SEPTEMBER<br />
Nostalgie ist gut und schön,<br />
nur wehmütig darf sie nicht werden. Vor<br />
allem nicht in Bezug auf vergangene Liebschaften.<br />
Schau nach vorn und vertraue<br />
darauf, die richtigen Entscheidungen im<br />
Leben getroffen zu haben.<br />
WAAGE<br />
24. SEPTEMBER – 23. OKTOBER<br />
Im <strong>Juli</strong> und vor allem im <strong>August</strong><br />
sind Waagen sind anfällig für Stress. Mit<br />
der richtigen Work-Life-Balance beugst du<br />
gesundheitlichen Folgen vor. Nutze den<br />
Urlaub, um eine Meditationstechnik zu<br />
erlernen.<br />
STEINBOCK<br />
22. DEZEMBER – 20. JANUAR<br />
Etwas Fingerspitzengefühl ist<br />
gefragt, denn die Balance zwischen Job<br />
und Privatleben ist nicht immer leicht zu<br />
finden. Bleibe in Konfliktsituationen gelassen<br />
und suche stattdessen mit beiden<br />
Seiten nach kreativen Lösungen.<br />
WASSERMANN<br />
21. JANUAR – 19. FEBRUAR<br />
Der Weg ist das Ziel, weiß<br />
der Volksmund. Statt verbissen nach<br />
der Zielgeraden Ausschau zu halten,<br />
könnte ein kleiner Umweg schöne<br />
Überraschungen und Momente für<br />
dich bereithalten.<br />
STIER<br />
21. APRIL – 20. MAI<br />
Wer wagt, gewinnt, denn<br />
die Sterne meinen es gut mit Single-<br />
Stieren. In Beziehungen klappt es zum<br />
Sommer hin am besten dann, wenn<br />
einander Freiräume eingestanden<br />
werden.<br />
ZWILLINGE<br />
21. MAI – 21. JUNI<br />
Mit Power stürzt du dich ins<br />
langsam erwachende Job- und Alltagsleben.<br />
Die Sonne schenkt dir genügend<br />
Energie – die du auch dazu nutzen kannst,<br />
denjenigen zu helfen, die erst wieder<br />
neuen Antrieb brauchen.<br />
Seit Januar mit riesiger Auswahl an<br />
handgeschmiedeten<br />
Werkzeugen<br />
Samen Andreas oHG<br />
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Spanien<br />
freut sich auf dich!<br />
3 Gründe, die Balearen zu besuchen,<br />
und alle 3 lauten: Weltkulturerbe<br />
Kilometerlange Strände, glitzernde<br />
Buchten, eine Vielzahl verschiedener<br />
Landschaften und tausend versteckte<br />
Geheimnisse, die auf Sie warten. Auf den<br />
Balearischen Inseln können Sie durch<br />
Paläste, Burgen, Dörfer und Städte mit<br />
mittelalterlichem Ursprung streifen.<br />
Ihre kulturelle Vielfalt wird Sie in<br />
Staunen versetzen. Und Sie werden sich in<br />
ihre Seele verlieben, die voller Kulturerbe<br />
für die Menschheit steckt.<br />
.………………………………………………………………………………………<br />
Beginnen Sie die Reise mit einem Spaziergang<br />
durch das “Freilichtmuseum” Menorca<br />
Zwischen hunderten Naturlandschaften<br />
floriert die menorquinische Talayot-Kultur,<br />
ein bedeutendes, mehr als 3.000 Jahre<br />
altes Vermächtnis. Die unglaublichen<br />
archäologischen Stätten können Sie zu Fuß<br />
entdecken. Heben Sie zwischen<br />
Wehrtürmen den Blick zum Himmel. Und<br />
lassen Sie sich von der Naveta des<br />
Tudons überraschen, eine Grabanlage, die<br />
zwischen 1200 und 750 v. Chr. errichtet<br />
wurde. Das dürfen Sie nicht verpassen!.<br />
Machen Sie sich bereit, in Landschaften<br />
mit unglaublichem historischen Wert<br />
einzutauchen. Finden Sie heraus, weshalb<br />
Menorca 1993 zum Biosphärenreservat<br />
erklärt wurde. Erkunden Sie die Geschichte<br />
Menorcas. Und schreiben Sie Ihre eigene.<br />
.………………………………………………………………………………………
.………………………………………………………………………………………<br />
Entdecken Sie Ibiza und seine faszinierende<br />
Kultur<br />
Auf der bekannten “magischen Insel” wird<br />
Sie die Stadt Ibiza mit ihrer eindrucksvollen<br />
und komplett befestigten Altstadt<br />
überraschen: die wunderschöne Dalt Vila,<br />
die seit 1999 zum Weltkulturerbe zählt.<br />
Über die Stadtmauern, Plätze und Gassen<br />
gelangen Sie zur Festung. Erfahren Sie<br />
dort alles über die Geheimnisse, Mythen<br />
und Legenden der Stadt. Begeben Sie sich<br />
auf Zeitreise zwischen den archäologischen<br />
Überresten des Museo Puig des Molins<br />
und der phönizischen Siedlung von Sa Caleta.<br />
.………………………………………………………………………………………<br />
Schalten Sie auf Mallorca bei einem<br />
einzigartigen Augen- und Ohrenschmaus ab<br />
Und schließlich können Sie über die Mauern<br />
der majestätischen Kathedrale von Palma,<br />
durch ein prächtiges gotisches<br />
Kirchenfenster der süßen, mittelalterlichen<br />
Melodie des Cant de la Sibil·la lauschen.<br />
Das gregorianische Gedicht wird von<br />
Generation zu Generation übermittelt und<br />
erreicht Sie heute als Immaterielles<br />
Weltkulturerbe. Wer es hört, wird es nie<br />
mehr vergessen.<br />
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REISE<br />
URLAUB <strong>2020</strong> – WAS JETZT?<br />
FOTO: TEDDY TRAVEL<br />
Urlaubspläne geplatzt, Existenzen<br />
bedroht – die Corona-Krise sorgt<br />
auch in der LGBTIQ*-Tourismusbranche<br />
für einige Unsicherheit.<br />
In den Räumen des Kölner Reisebüros<br />
Teddy Travel herrscht aktuell gähnende<br />
Leere. Seit 37 Jahren ist Jochen Volland<br />
Inhaber des traditionsreichen schwulen<br />
Unternehmens in der Mathiasstraße,<br />
dessen Kunden zu etwa fünfzig Prozent<br />
aus der LGBTIQ*-Community stammen.<br />
Die Corona-Krise hat fast alle Reisepläne<br />
zunichtegemacht. „Zwischen März und<br />
Mai hatten wir kaum neue Buchungen und<br />
auch nach den Lockerungen ist bisher keine<br />
Verbesserung zu spüren“, so Volland. „Das<br />
gesamte Team ist in Kurzarbeit und das<br />
wird auch wohl bis September oder Oktober<br />
so bleiben.“ Zwar hat Volland die erste<br />
staatliche Hilfe von 9.000 Euro<br />
schnell bekommen, um einen<br />
Kredit der KfW, der ihm das<br />
Überleben für ein Jahr ohne<br />
Gewinne sichert, musste er<br />
allerdings hart kämpfen. Als<br />
Eigentümer der Büroräume<br />
muss er zum Glück keine<br />
Miete zahlen, dafür flossen<br />
allein im März etwa 40.000 Euro<br />
Rückzahlungen an Kunden, deren Urlaub<br />
storniert wurde. „Alle unsere Kunden haben<br />
Geld statt Gutscheine bekommen, allerdings<br />
weigern sich Fluggesellschaften wie<br />
Lufthansa, Eurowings oder KLM/Air France<br />
beharrlich, die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Erstattung vorzunehmen, und haben die<br />
entsprechende Funktion in den Buchungssystemen<br />
einfach abgeschaltet“, so Volland.<br />
URLAUB WIRD ANDERS<br />
Auf lange Sicht blickt Jochen Volland<br />
zwar positiv in die Zukunft, kurzfristig<br />
sind für den 60-Jährigen aber längst nicht<br />
FOTO: KERLE.REISEN<br />
alle Unwägbarkeiten geklärt. „Bis es eine<br />
Impfung gibt, wird der Urlaub, wie wir<br />
ihn kennen, sicherlich anders verlaufen.<br />
Wer verreist, muss damit rechnen, dass<br />
vielleicht der Zugang zum Hotelpool<br />
reglementiert wird oder Ähnliches.“ Für<br />
den Winter sieht der Reiseprofi vor allem<br />
eine Chance für Ziele wie die Kanarischen<br />
Inseln oder das Rote Meer. „Bei Langstreckenzielen<br />
wie USA, die Karibik oder<br />
Südamerika sehe ich für die Wintersaison<br />
erst einmal schwarz. Am ehesten werden<br />
wohl Ziele in Fernost wie etwa Thailand<br />
wieder möglich sein“, so Volland.<br />
Kurzfristig sieht er vor allem eine<br />
Chance bei Zielen innerhalb<br />
Deutschlands wie etwa Berlin,<br />
Sylt, den Schwarzwald oder<br />
seine Heimatstadt Köln.<br />
FOTO: PINKTOURS<br />
KERLE REISEN<br />
INDIVIDUELL<br />
Das Thema „Heimat<br />
erkunden“ spielt auch<br />
bei dem im Frankfurter<br />
Raum ansässigen<br />
Reisevermittler Kerle.<br />
reisen eine wichtige<br />
Rolle. „Wir haben aktuell<br />
viele individuelle Touren in<br />
Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz aufgenommen und bieten<br />
spannende Programme etwa an der<br />
Nordsee oder nach Bayern an“, so der<br />
Inhaber Martin Richter. Normalerweise<br />
hat sich sein vor vier Jahren gegründetes<br />
Unternehmen auf Aktiv-Gruppenreisen für<br />
schwule Männer spezialisiert. Nun mussten<br />
für <strong>2020</strong> bereits dreißig Reisen abgesagt<br />
werden. In der Existenz bedroht sieht sich<br />
Martin Richter noch nicht. „Im Moment<br />
leben wir von unseren Rücklagen, und auch<br />
die 9.000 Euro staatliche Corona-Hilfe<br />
haben wir in Anspruch genommen“, so<br />
der 41-Jährige. Die ersten Gruppenreisen,<br />
etwa in den Bayerischen Wald Anfang<br />
<strong>Juli</strong> oder rund um die Ostsee Mitte <strong>Juli</strong>,<br />
werden voraussichtlich stattfinden. „Wir<br />
sind optimistisch, dass die Gruppenreisen<br />
im Herbst, etwa nach Taiwan oder Namibia,<br />
ebenfalls durchgeführt werden können.<br />
Das Buchungsinteresse ist da und die<br />
Teilnehmer gehen kein Risiko ein, wenn<br />
die Reise doch noch abgesagt wird, da das<br />
Geld erstattet wird.“<br />
KUNDEN<br />
VERUNSICHERT<br />
Erst einmal keine<br />
Gruppenreisen<br />
plant dagegen<br />
Claus Abraham.<br />
Der 56-jährige<br />
Franke vermittelt<br />
unter der Marke<br />
Pinktours individuelle<br />
Urlaube, veranstaltet aber<br />
auch selbst Gruppenreisen.<br />
„Coronabedingt mussten wir unsere Reisen<br />
zum Songkran-Festival nach Bangkok und<br />
zum Tel Aviv Pride absagen“, so Abraham.<br />
Auch er nahm die staatliche Corona-Hilfe<br />
in Anspruch und schickte seine Mitarbeiter<br />
in Kurzarbeit. „Seit 18. März sehen wir so<br />
gut wie keine Buchungen, die Kunden sind<br />
extrem zurückhaltend“, so der Pinktours-<br />
Chef, der im Moment hauptsächlich mit der<br />
Abwicklung von Stornierungen beschäftigt<br />
ist. „Wenn man die Bilder von Flugbegleitern<br />
sieht, die wie auf einer Intensivstation<br />
herumrennen, ist der Kunde natürlich verunsichert“.<br />
Chancen sieht auch er für Reiseziele<br />
wie die Kanaren oder Thailand. Doch nachdem<br />
die Bundesregierung angekündigt hat,<br />
bei einer möglichen zweiten Corona-Welle<br />
keine Rückholaktionen mehr durchzuführen,<br />
sieht Abraham auch hier ein gewisses Risiko,<br />
das nicht jeder eingehen will. *dax
LGBTIQ* packen den Koffer<br />
Eine im Sommer 2019 im Auftrag<br />
von Visit Brussels europaweit<br />
durchgeführte Studie er<strong>gab</strong>, dass<br />
Deutschlands Schwule, Lesben<br />
und Transgender pro Jahr mit im<br />
Durchschnitt knapp neun Kurzreisen<br />
sowie drei Urlauben von mehr<br />
als sieben Tagen absolute Spitze<br />
im Vergleich zu den europäischen<br />
Nachbarn sind. Eine aktuelle<br />
Umfrage der blu Mediengruppe<br />
zeigt zudem, dass Reisen in<br />
Zeiten nach der Corona-Epidemie<br />
weiterhin einen hohen Stellenwert<br />
besitzt. Unter den Mitgliedern<br />
der LGBTIQ* Community wollen<br />
27 Prozent unmittelbar nach<br />
Lockerung der Reisebeschränkungen<br />
wieder verreisen, 35<br />
Prozent <strong>gab</strong>en an, innerhalb der<br />
nächsten drei Monate wieder in<br />
den Urlaub zu fahren. Weitere<br />
22 Prozent beabsichtigten eine<br />
Reise innerhalb der kommenden<br />
sechs Monate. Für die Zeit nach<br />
Corona wollen 26 Prozent ihren<br />
nächsten Urlaub in Deutschland<br />
verbringen, während 22 Prozent<br />
Länder des Mittelmeerraums wie<br />
Spanien oder Italien bevorzugen,<br />
so das Ergebnis der Umfrage. 17<br />
Prozent haben dagegen Reisen<br />
in Nachbarländer wie Österreich,<br />
die Schweiz oder die Niederlande<br />
vor. Immerhin 20 Prozent planen<br />
noch in diesem Jahr Urlaub an<br />
einem Langstreckenziel. Vor allem<br />
Länder in Südostasien wie etwa<br />
Thailand oder Ziele in Nordamerika<br />
liegen hier mit jeweils 4 Prozent<br />
im Trend. Weitere 8 Prozent <strong>gab</strong>en<br />
an, in der zweiten Jahreshälfte<br />
eine Kreuzfahrt unternehmen zu<br />
wollen. *dax<br />
FOTO: PIXABAY.COM<br />
Maspalomas<br />
feiert Pride im Oktober<br />
REISE<br />
Wie viele andere Veranstaltungen wurde auch der<br />
für Mai geplante Gay Pride auf Gran Canaria aufgrund<br />
der Corona-Krise abgesagt. Wer in diesem<br />
Jahr auf das Feiern nicht verzichten will, bekommt<br />
eine zweite Chance: Mit einem neuen Termin vom<br />
2. bis 11. Oktober wagen die Veranstalter einen<br />
weiteren Versuch, den Event <strong>2020</strong> doch noch<br />
stattfinden zu lassen. Damit fällt das neue Datum<br />
mit der fünften Aus<strong>gab</strong>e des bereits geplanten<br />
Freedom Festival zusammen. Noch arbeiten die<br />
Veranstalter am finalen Programm, das neben<br />
internationalen DJs auch Liveshows und vermutlich<br />
eine Parade enthalten wird. Als eine der ersten<br />
Liveacts hat die niederländische Sängerin Loona<br />
ihr Kommen bestätigt. Über den aktuellen Stand<br />
des Maspalomas Pride <strong>2020</strong> kann und sollte man<br />
sich auf dessen Website informieren. *dax<br />
www.maspalomaspride.es<br />
FOTO: DAX<br />
Preisträgerin KANOKKARN BRENDLE (Thailand Tourismus)<br />
Spartacus Awards <strong>2020</strong><br />
Die diesjährigen Gewinner des<br />
Spartacus Travel Award stehen fest.<br />
Die üblicherweise im Rahmen der<br />
Internationalen Tourismusbörse<br />
Berlin (ITB) vergebenen Preise<br />
wurden aufgrund der Corona-Krise<br />
den Gewinnern individuell überreicht.<br />
In diesem Jahr konnte sich Thailand<br />
als LGBT-Trenddestination <strong>2020</strong><br />
vor Konkurrenten wie Kolumbien,<br />
Puerto Rico, Spanien und Taiwan<br />
durchsetzen. Die Tourism Authority<br />
of Thailand, vertreten mit der Kampagne<br />
„Open to the new Shades“, war<br />
ebenfalls in Kategorie „Beste LGBT-<br />
Marketing Kampagne“ nominiert.<br />
In dieser setzte sich allerdings der<br />
deutsche Ferienflieger Condor mit<br />
seinen CSD-Auftritten, einer Pride-<br />
Flight-Aktion nach New Orleans und<br />
der Anzeigenkampagne „Flying with<br />
Pride: Wish you were queer“ gegen<br />
weitere Mitbewerber wie Spanien und<br />
das Illinois Office of Tourism durch.<br />
Dafür belegte die in Illinois gelegene<br />
Metropole Chicago in der Kategorie<br />
„Beste LGBT-Event-Destination<br />
<strong>2020</strong>“ mit ihren Veranstaltungen<br />
wie Pride, International Mister<br />
Leather und den Market Days den<br />
ersten Platz und verwies Miami,<br />
Fort Lauderdale und Brüssel auf die<br />
Ränge. Als beste Airline wurde Air<br />
France geehrt, den Preis für die beste<br />
Hotelmarke konnte die Axel Group<br />
für sich verbuchen. *dax
REISE<br />
DEUTSCHLAND<br />
Wasserspiele<br />
Schloss Rheinsberg<br />
Quasi vor den Toren Berlins befindet<br />
sich Europas größtes zusammenhängendes<br />
Wassersportrevier, in dessen Herzen<br />
der Müritz-Nationalpark liegt. Ideales Fortbewegungsmittel<br />
sind Hausboote, auf denen<br />
man zu zweit oder in kleinen Gruppen<br />
ganz privat durch die Gegend schippert.<br />
Urlaub in Deutschland. Die Corona-Krise<br />
hat dafür gesorgt, dass Reisen im eigenen<br />
Land so populär sind wie noch nie. Wer den<br />
Sommer über noch ein Plätzchen<br />
an der Nord- oder Ostseeküste<br />
finden will, muss ziemliches Glück<br />
haben, denn vor allem während<br />
der Schulferien sind Inseln und<br />
Strände so gut wie ausgebucht.<br />
Alternativen müssen her, am besten<br />
solche, bei denen man nicht gleich<br />
wieder Touristenmassen begegnet<br />
und einfach man selbst sein kann.<br />
Die Seenlandschaft zwischen<br />
Mecklenburg-Vorpommern und<br />
Brandenburg ist eine solche<br />
Alternative. Weit über eintausend<br />
Seen und Gewässer liegen in dieser<br />
Region. Rund um Deutschlands größten<br />
Binnensee, der Müritz, bekommt man fast<br />
den Eindruck, man sei in Schweden oder<br />
Kanada – und das ganz ohne ins Flugzeug<br />
steigen zu müssen. Obendrauf kann man<br />
am Ufer, im Wasser und in der Luft immer<br />
wieder Seeadler, Fischadler, Kraniche,<br />
Reiher, Haubentaucher, Wildgänse und<br />
verschiedene Entenarten beobachten.<br />
OHNE FÜHRERSCHEIN<br />
Natürlich kann man die Region rund um<br />
den Müritz-Nationalpark zu Fuß oder mit<br />
dem Fahrrad erkunden und quartiert sich<br />
dafür in einem der umliegenden Resort-<br />
Hotels ein, etwa am Fleesensee oder rund<br />
um das historische Städtchen Waren.<br />
Am besten erlebt man die Natur jedoch<br />
vom Wasser aus. Mit einem Hausboot<br />
lassen sich die Seen und Kanäle in aller<br />
Ruhe erkunden. Anbieter wie Locaboat<br />
Holidays sind gleich mehrmals in der<br />
Region vertreten: in Untergöhren am<br />
Fleesensee sowie im brandenburgischen<br />
Fürstenberg. Zur Auswahl stehen dabei<br />
Hausboote verschiedener Größen und<br />
Komfortklassen. Eigens für Locaboat wurde<br />
der Bootstyp Pénichette entwickelt, der<br />
Platz für zwei bis zwölf Personen bietet. Die<br />
yachtähnlichen Schiffe der Europa-Klasse<br />
sind nicht nur schick im Design, sondern<br />
bieten geräumige Schlafkabinen für bis zu<br />
vier Personen, zwei separate Toiletten mit<br />
Dusche und eine lichtdurchflutete Lounge.<br />
Die zwölf Meter langen Boote, für die man<br />
auf der Seenplatte keinen Führerschein<br />
braucht, lassen sich sowohl von innen<br />
als auch von einem Außenstand steuern.<br />
Von einer Badeplattform am Heck des<br />
Schiffes kann man jederzeit ins kühle Nass<br />
springen. Nach einer knapp zweistündigen<br />
Einweisung, an deren Ende man einen<br />
Charterschein erhält, geht’s los.<br />
ZWITSCHERNDE VÖGEL & SCHWULE<br />
PRINZEN<br />
Je nachdem, wie viel Zeit man hat, kann<br />
man mehrtägige Touren etwa Richtung<br />
Norden nach Schwerin oder gen Süden<br />
nach Rheinsberg unternehmen. Eine<br />
Rundfahrt von Fleesensee über Mirow<br />
nach Rheinsberg und zurück lässt sich in<br />
sechs Tagen gut bewältigen – Badestopps<br />
inklusive. Die Nacht verbringt man<br />
entweder an einem der zahlreichen<br />
Anlegeplätze oder auf Anker<br />
an einem ruhig gelegenen See.<br />
Vor allem letztere Variante ist<br />
besonders reizvoll, wenn gegen<br />
Abend und am frühen Morgen<br />
nur das Zwitschern der Vögel<br />
zu hören ist und noch kein<br />
Bootsverkehr herrscht. Man sollte<br />
nur nicht vergessen, genügend<br />
Getränke dabei zu haben, um die<br />
Atmosphäre stilvoll zu genießen.<br />
Wem das zu viel Natur ist, der<br />
kann sich eine Portion Kultur auf<br />
der Schlossinsel von Mirow, im<br />
pittoresken Waren an der Müritz<br />
oder im Schloss Rheinsberg abholen. Dort<br />
wuchsen einst Friedrich der Große und<br />
dessen Bruder Prinz Heinrich von Preußen<br />
auf, die gemeinsam um die Zuneigung<br />
des schönen Kammerdieners Maiwitz<br />
buhlten. Heinrich, der in diesem Fall das<br />
Rennen machte, lebte bis zu seinem Tod<br />
1802 überwiegend in Rheinsberg und<br />
ließ seinen Geliebten sogar auf einem<br />
als Denkmal dienenden Obelisken neben<br />
verdienten Offizieren verewigen. Damit<br />
wäre dann auch dem schwulen Aspekt<br />
bei einer Reise durch die ostdeutsche<br />
Seenlandschaft Rechnung getragen. *dax<br />
FOTOS: DAX<br />
www.locaboat.com
REISE<br />
FRANKFURT<br />
COME AS YOU ARE<br />
Direkt am Frankfurter Hauptbahnhof<br />
liegt das 25hours Hotel The Trip<br />
genau an der Schnittstelle zwischen<br />
dem bunten, lauten Quartier und<br />
dem großbürgerlichen Westend.<br />
Unter dem Motto „Around the World<br />
In A Day“ entstand mit Hilfe des<br />
Büros Karl Dudler Architekten sowie dem Frankfurter<br />
Künstler Michael Dreher und dem Team von Morgen<br />
Interiors ein Haus mit aufregendem Storytelling.<br />
Lebendiger Mittelpunkt Hotels sind das Restaurant BAR<br />
SHUKA und die SHUKA BAR. Ein echter Geheimtipp<br />
ist die dahinter liegende Speakeasy Bar, in deren verstecktem<br />
Séparée man seine Drinks in verrucht-privater<br />
Atmosphäre genießen kann. Insgesamt warten 152<br />
Zimmer in unterschiedlichen Kategorien auf die Gäste.<br />
Jede Etage widmet sich einer anderen Themenwelt und<br />
hat so ihren ganz eigenen Charakter. Afrika und Asien,<br />
Ozeanien und die Arktis, die Tropen und Gebirge sind<br />
die Leitmotive und spiegeln sich durch individuelle Ausstattung<br />
wider. Hoch oben thront im sechsten Stock<br />
die spektakuläre Dachterrasse mit einer traditionellen<br />
finnischen Iglu-Sauna.<br />
FOTOS: STEPHAN LEMKE<br />
Wir verlosen ein Wochenende im 25hours Hotel The<br />
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REISE<br />
SCHWEIZ<br />
Der Berg<br />
ruft<br />
FOTO: JUNGFRAU.CH<br />
Top of Europe<br />
Grandiose Natur, spektakuläre Aussichten<br />
und jede Menge Gelegenheit,<br />
einen erholsamen Urlaub zu zweit<br />
zu verbringen. Im Nachbarland Schweiz<br />
warten klare Bergseen, saftig grüne Almwiesen<br />
und blau schimmernde Gletscher<br />
darauf, entdeckt zu werden.<br />
AROSA<br />
Mit schwulen Gästen kennt sich das<br />
Bergdorf im Kanton Graubünden bestens<br />
aus. Im Januar ist Arosa der Hotspot der<br />
europäischen LGBTIQ*-Community, die<br />
sich hier zu einer der beliebtesten Gay Skiweeks<br />
Europas trifft. Gemütlichkeit wird<br />
dabei großgeschrieben – im Sommer wie<br />
im Winter. Neuste Attraktion ist das Arosa<br />
Bärenland: Es bietet Asyl für geschundene<br />
Bären, die nun in einem großen Gehege<br />
inmitten der Berglandschaft mit Wald,<br />
Bach und Felsen ihr natürliches Verhalten<br />
ausleben können. Ein über 200 Kilometer<br />
langes Wander- und Spazierwegenetz<br />
führt auf die umliegenden Gipfel, durch<br />
grüne Wälder oder zu kristallklaren Bergseen.<br />
Entspannt wird in der einmaligen<br />
Bergoase des Tschuggen Grand Hotels,<br />
einer Therme, die vom Stararchitekten<br />
Mario Botta entworfen wurde und exklusiv<br />
nur Hotelgästen offen steht.<br />
VALS<br />
Auch in Vals dreht sich alles um Spa und<br />
Erholung. Die hiesige Quelle liefert nicht<br />
nur eines der bekanntesten Mineralwässer<br />
der Schweiz, sondern speist zudem die<br />
Becken der 7132 Therme, die vom Pritzker-Preisträger<br />
Peter Zumthor entworfen<br />
wurde. Gleich nebenan findet sich das<br />
exklusive Designhotel 7132, dessen Restaurant<br />
Silver mit zwei Michelin-Sternen<br />
ausgezeichnet wurde. Wanderungen<br />
führen aus dem Valser Tal entlang eines<br />
Panoramawegs von Gadastatt über ein<br />
Hochmoor zum Zervreila-Stausee mit<br />
einem großartigen Blick auf den Gipfel des<br />
Zervreilahorns.<br />
LUZERN<br />
Sie gilt als eine der schönsten Städte<br />
der Schweiz, und dank ihrer Lage am<br />
Vierwaldstättersee kommt hier schnell<br />
echtes Urlaubsfeeling auf. Vor allem<br />
der Beach Club auf der Terrasse des<br />
Art Deco Hotel Montana hat sich zu<br />
einem beliebten Treffpunkt der lokalen<br />
LGBTIQ*-Community<br />
entwickelt. Mit grandiose<br />
Aussicht über den See<br />
ist hier ein perfekter Ort,<br />
den ein oder anderen<br />
Aperol mit Blick in den<br />
Sonnenuntergang zu<br />
genießen. Ausflüge gehen<br />
zum Beispiel auf den<br />
über 3.000 Meter hohen<br />
Gipfel des Gletschers<br />
Titlis, den man mit einer<br />
Drehseilbahn erreicht.<br />
Weitere Wanderungen<br />
führen zum Beispiel auf<br />
FOTO: HOTEL-MONTANA.CH<br />
Luzerns Hausberg Pilatus oder die Rigi, wo<br />
sich auch eine Therme befindet.<br />
GRINDELWALD<br />
Eiger, Jungfrau und Mönch. Die neben<br />
dem Matterhorn wohl bekanntesten<br />
Berge der Schweiz bilden die Kulisse für<br />
das im Kanton Bern gelegene Bergdorf.<br />
Wer das perfekte Bergpanorama sucht,<br />
findet es in Grindelwald. Hotels wie das<br />
Belvedere bieten Zimmer mit Blick auf<br />
das Tal und den mächtigen Eiger. Hoch<br />
hinaus geht es mit der Jungfraubahn, die<br />
von hier aus das Top of Europe erklimmt,<br />
eine auf über 3.400 Meter gelegene<br />
Aussichtsplattform auf dem Jungfraujoch<br />
im ewigen Schnee und Eis. Weitere Wanderungen<br />
führen zum Beispiel auf den<br />
Männlichen oder von der Pfingstegg in die<br />
Schlucht der Grindelwaldgletscher. *dax<br />
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FOTO: TOURISMUS ADELBODEN / LENK-KANDERSTEG<br />
Art Deco Hotel Montana
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80<br />
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ITALIEN<br />
Offen für alle<br />
FOTO: LUKAS WERLICH / BLUCOM<br />
Seit 3. Juni hat Italien seine Grenzen für Urlaubsreisen wieder geöffnet und zahlreiche Maßnahmen<br />
zum Schutz und zur Sicherheit der Gäste eingeführt. Vor allem im Süden des Landes locken viele<br />
unentdeckte Regionen wie etwa der LGBT-Hotspot Gallipoli.<br />
Italien kehrt zur Normalität<br />
zurück: Offene Grenzen, Hotels,<br />
Restaurants und Strände<br />
begrüßen seit Anfang Juni wieder<br />
Urlauber aus den Ländern Europas.<br />
Dabei gilt: die Sicherheit der<br />
Gäste geht vor. Die Einhaltung<br />
von Abstandsegeln, etwa am<br />
Strand, gehört ebenso dazu wie<br />
das Tragen eines Mund- und<br />
Nasenschutzes in geschlossenen<br />
Räumen. Auch Hotels haben<br />
ihre Maßnahmen entsprechend<br />
angepasst und ermöglichen einen<br />
unbeschwerten Aufenthalt.<br />
AB IN DEN SÜDEN<br />
Die aktuelle Situation bietet<br />
vielen europäischen Urlaubern die<br />
Chance, Italien neu zu entdecken.<br />
Vor allem die Regionen südlich<br />
von Rom laden zu einem Besuch<br />
ein. Kampanien etwa lockt neben<br />
der Metropole Neapel mit Landschaften,<br />
die an atemberaubender<br />
Schönheit kaum zu übertreffen<br />
sind. Das einmalige Panorama<br />
der Amalfiküste, die Faszination<br />
antiker Städte wie Pompeji<br />
oder Ercolano, berauschende<br />
Farben und Düfte der Natur<br />
und maritime Köstlichkeiten der<br />
mediterranen Küche machen<br />
Kampanien zu einem Fest für die<br />
Sinne. Nicht vergessen sollte man<br />
die Insel Capri, die schon im 18.<br />
Jahrhundert als ein Rückzugsort<br />
des schwulen Jetsets galt.<br />
DER STIEFELABSATZ -<br />
800 KILOMETER KÜSTE<br />
In Apulien hat sich besonders<br />
die Halbinsel Salento mit dem<br />
dazugehörigen Badeort Gallipoli<br />
einen Namen unter der LGBT-Szene<br />
gemacht. Hier verbringt Italiens<br />
schwule Szene den Sommer an<br />
Stränden, die mit ihrem türkisblauen<br />
Wasser fast an die Karibik<br />
erinnern. Die Region, die den<br />
Absatz des italienischen Stiefels<br />
bildet und zwischen Adria und Ionischem<br />
Meer liegt, verfügt über 800<br />
Kilometer Küste und ist zudem<br />
reich an Kultur und Geschichte.<br />
Das UNESCO-Weltkulturerbe Castel<br />
del Monte vor den Toren Baris<br />
findet sich hier ebenso wie das<br />
für seine Trulli-Häuser bekannte<br />
Städtchen Alberobello. Ein Geheimtipp<br />
sind die 22 Kilometer vor der<br />
FOTO: ISTOCK.COM<br />
Küste gelegenen Tremiti Inseln,<br />
die wilde Natur bieten und zum<br />
Nationalpark Gargano gehören.<br />
ZERKLÜFTETE<br />
LANDSCHAFT<br />
Mit dem Golf von Taranto und<br />
dem Golf von Policastro hat die<br />
Region Basilikata Küstenstreifen<br />
sowohl am Ionischen als auch<br />
Tyrrhenischen Meer. Steil abfallende<br />
Klippen, tief eingeschnittene<br />
Buchten und versteckte<br />
Grotten bietet der Südwesten<br />
mit dem Golf von Policastro,<br />
während flache Sandstrände den<br />
Golf von Taranto im Südosten<br />
charakterisieren und Badespaß<br />
garantieren. Kristallklares<br />
Wasser sowie wahre Traumstrände<br />
überzeugen Badegäste immer<br />
wieder aufs Neue. Markante<br />
Naturschönheiten bietet das Landesinnere,<br />
das von der Bergkette<br />
der Apenninen durchzogen ist.<br />
Überrascht wird der Besucher<br />
von ausgedehnten, sattgrünen<br />
Wäldern, die auf dem fruchtbaren<br />
Lavaboden des mittlerweile<br />
erloschenen Vulkans Mont Vulture<br />
gedeihen. Naturschutzgebiete<br />
warten mit unerwartetem<br />
Tier- und Pflanzenreichtum auf.<br />
Weingärten und Olivenhaine<br />
heben sich kontrastreich gegen<br />
karge und zerklüftete Landstriche<br />
ab. Neben Öl und Wein ist die<br />
Basilikata bekannt für die cucina<br />
povera, die "Arme-Leute-Küche",<br />
die durch Einfallsreichtum und<br />
Einfachheit besticht.<br />
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REISE<br />
FOTO: GOTHAIBEFREE.COM<br />
THAILAND<br />
REIF<br />
FÜR DIE<br />
INSEL<br />
Zu Corona-Zeiten liegen Inseln<br />
ganz klar im Trend. Auf Koh Samui<br />
gibt es nicht nur traumhafte Strände und<br />
eine kleine Szene, sondern auch viele<br />
Hotels, die auf Villen-Konzepte setzen<br />
und damit ein idealer Rückzugsort ins<br />
Private sind.<br />
Wer die Inselwelt des Meeresnationalparks<br />
Ang Thong erkundet, fühlt sich<br />
fast ein wenig wie Robinson Crusoe.<br />
Die bizarren Felsformationen, die grün<br />
bewaldet aus dem türkisblauen Meer<br />
aufragen, gehören zu den Highlights im<br />
Golf von Siam. Die 42 Inseln sind Teil zu<br />
den wichtigsten Naturschutzgebieten des<br />
Landes. Hier laden weiße Sandstrände<br />
und glasklares Wasser zum Schwimmen,<br />
Schnorcheln und Kajakfahren ein. Auf<br />
der Hauptinsel Koh Wua Ta Lap führt ein<br />
steiler Treppenweg hinauf auf einen Aussichtspunkt,<br />
von dem<br />
sich ein fantastischer<br />
Blick über den Archipel<br />
eröffnet. Wer es sich<br />
leisten kann, chartert<br />
sich ein privates Boot<br />
und hat damit die Möglichkeit,<br />
die Inseln ganz<br />
privat zu erkunden.<br />
STRAND & PALMEN<br />
Ein Ausflug zu dem<br />
etwa 35 Kilometer entfernten Nationalpark<br />
ist mit Sicherheit eines der Highlights<br />
eines Urlaubs auf Koh Samui. Die<br />
tropische Insel gehört seit vielen Jahren<br />
zu den beliebtesten Stranddestinationen,<br />
die Thailand zu bieten hat. Ob die von<br />
Palmen gesäumten weißen Strände,<br />
Meeresnationalpark Ang Thong<br />
bunte Tempelanlagen, der im Inselinneren<br />
gelegene Regenwald oder der für sein<br />
ausschweifendes Nachtleben bekannte<br />
Chaweng Beach – auf Koh Samui findet ein<br />
jeder das, was er sucht.<br />
TEMPEL & WASSERFÄLLE<br />
Vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
im Land erlaubt es, sich auf Koh Samui<br />
ein wenig Luxus zu gönnen. Viele Hotels<br />
wie etwa das Outrigger oder W setzen auf<br />
Villen-Konzepte, bei denen die Gäste hohe<br />
Privatsphäre genießen und etwa vom eigenen<br />
Pool aus den Sonnenuntergang genießen<br />
können. Wer mit einer größeren Gruppe von<br />
Freunden reist, kann ebenfalls großzügig<br />
gestaltete Villen mieten und sich damit<br />
von den Zwängen eines Hotels unabhängig<br />
machen. Neben Tagen am Strand lohnen sich<br />
Ausflüge zum Wat Phra Yai im Norden der<br />
Insel, der auch unter dem Namen Big Buddha<br />
Temple bekannt ist. Die zwölf Meter hohe<br />
Buddhastatue gehört zu den Wahrzeichen<br />
von Koh Samui. – Naturliebhaber sollten<br />
beim Wasserfall Na Muang vorbeischauen.<br />
Während die untere Kaskade mit ihrem Pool<br />
zu einer kleinen Erfrischung einlädt, hat man<br />
vom oberen Fall eine spektakuläre Aussicht<br />
über die Insel. Ebenfalls lohnenswert ist ein<br />
Besuch des Fischerdorfes Bo Phut, das zu<br />
den ältesten Siedlungen auf Koh Samui zählt.<br />
In den bunten Holzhäusern des „Fisherman’s<br />
Village“ finden sich inzwischen etliche Restaurants,<br />
Bars und Boutiquen, jeden Freitag<br />
ab 17 Uhr werden die Besucher mit Livemusik<br />
und einem Straßenmarkt unterhalten.<br />
DRAGQUEENS & ROMANTIK<br />
Wen es am Abend ins Nachtleben zieht,<br />
kommt am Chaweng Beach nicht vorbei.<br />
Im Süden gelegen, reihen sich hier Bars und<br />
Restaurants dicht an dicht. Hier findet man<br />
auch die beiden Cabarets Starz und Paris<br />
Follies, in denen mehrmals am Abend eine<br />
Dragshow zu sehen ist. Mangels größerer<br />
Szenebars trifft man hier sowohl viele<br />
LGBTIQ*-Touristen als auch zahlreiche<br />
Einheimische. Seit vielen Jahrzehnten gilt<br />
Thailand als eines der fortschrittlichsten und<br />
LGBTIQ*-freundlichsten<br />
Länder Asiens, was sich<br />
auch auf Koh Samui<br />
widerspiegelt. Selbst<br />
wenn das bereits im<br />
Parlament vorliegende<br />
Gesetz zur Einführung<br />
der Ehe für alle noch<br />
nicht verabschiedet<br />
wurde, bieten einige<br />
Hotels rechtlich unverbindliche<br />
Zeremonien<br />
für gleichgeschlechtliche Paare an. Und für<br />
Romantik ist bei tropischen Temperaturen<br />
und einem sternefunkelnden Nachthimmel<br />
sowieso immer gesorgt. *dax<br />
FOTO: DAX<br />
www.thailandtourismus.de<br />
www.gothaibefree.com
USA<br />
Historisch & Hip<br />
Es ist der perfekte Zwischenstopp während einer<br />
Rundreise durch Florida: In Tampa liegen Kultur, Kulinarik<br />
und Vergnügen eng beieinander.<br />
Langsam kehrt in Florida wieder Normalität ein. Seit Juni<br />
haben Hotels, schwule Resorts – etwa in Key West und Fort<br />
Lauderdale –, Restaurants und Fitnessstudios wieder geöffnet.<br />
Spätestens für die Wintersaison rechnet man aufs Neue<br />
mit internationalen Gästen, die ihren Urlaub im Sonnenstaat<br />
verbringen wollen. Mit Hygiene-Konzepten und der Erlaubnis<br />
zur Vermietung von Ferienhäusern passt sich auch Tampa der<br />
neuen Situation an. Die an der zentralen Westküste Floridas<br />
gelegene Metropole ist ein idealer Zwischenstopp während<br />
einer Rundreise sowie eine schöne Ergänzung für alle, die<br />
ihren Urlaub an den Stränden des nur knapp vierzig Kilometer<br />
entfernten St. Petersburg verbringen.<br />
PRIDE IM MÄRZ 2021<br />
Während man einen Besuch in dem in Tampa gelegenen Vergnügungspark<br />
Bush Gardens mit dessen nervenkitzelnden<br />
Achterbahnen am besten unter der Woche einplant, ist der<br />
historische Stadtteil Ybor City vor allem an Wochenenden<br />
das Ausgehviertel der LGBTIQ*-Szene. Wo einst kubanische<br />
Einwanderer in großen Zigarrenfabriken arbeiteten und die<br />
Kultur und Kulinarik vor Ort prägten, residieren heute junge<br />
Start-ups in den modernisierten Backsteinbauten. Entlang<br />
der East Seventh Avenue befanden sich zumindest vor der<br />
Corona-Krise etwa ein halbes Dutzend schwuler Bars und<br />
Klubs. Dass die an der gleichnamigen Bucht gelegene Metropole<br />
im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden Floridas<br />
zu den LGBTIQ*-freundlichsten Städten des Staates zählt,<br />
ist längst kein Geheimnis mehr. Normalerweise feiert Tampa<br />
den Pride im März, doch aufgrund der Corona-Krise wurde<br />
der Event, der mit seiner Parade und einem Straßenfest in<br />
Ybor City jedes Jahr Tausende Besucher anzieht, für <strong>2020</strong><br />
abgesagt und erst wieder am 27. März 2021 gefeiert. Größte<br />
Fürsprecherin der lokalen Community ist übrigens keine<br />
geringere als Tampas lesbische Bürgermeisterin Jane Castor,<br />
die mit ihrer Partnerin und zwei adoptierten Söhnen im<br />
Stadtteil Seminole Heights lebt. *dax<br />
www.conquerwithpride.com<br />
FOTOS: VISITTAMPABAY.COM
GESUNDHEIT<br />
KOMMENTAR<br />
TÄGLICH GRÜSST DAS<br />
SEXKAUFVERBOT<br />
Die Corona-Krise hat neben<br />
vielen weiteren Bruchstellen<br />
im sozialen und wirtschaftlichen<br />
Gefüge der Bundesrepublik auch die<br />
Situation von Sexarbeit überdeutlich<br />
sichtbar werden lassen. Statt<br />
angemessener Diskussion über<br />
Soforthilfen und Reform wurde am<br />
lautesten – mal wieder – ein Verbot<br />
von Sexkauf diskutiert. Als wenn<br />
damit jemandem geholfen wäre, der<br />
seinen Körper aus wirtschaftlicher<br />
Not heraus feilbietet. Von denen,<br />
die dieser Arbeit aus freien Stücken<br />
nachgehen, einmal ganz abgesehen.<br />
Seit März sind Kontaktanbahnungslokale<br />
und Laufhäuser geschlossen. Aus der<br />
schwulen Hobby-Escort-Szene hört<br />
man von gelegentlichen Strafanzeigen<br />
durch die Polizei, die demnach auch<br />
Online-Dating-Portale durchsucht haben<br />
soll, um verzichtsunwillige Sexkäufer<br />
und eben Stricher an der Ausübung ihrer<br />
Geschäftstätigkeit zu hindern. Das ist erst<br />
einmal nichts Besonderes und angesichts<br />
der damals völlig unklaren Gefährdungslage<br />
durch COVID-19 nachvollziehbar<br />
gewesen. Irgendwie auch nachvollziehbar,<br />
aber ungleich weltfremder und geradezu<br />
zynisch und menschenfeindlich, kommt<br />
aber der fix veröffentlichte Brief einer<br />
Gruppe von Bundestagsabgeordneten<br />
daher, der die Forderung nach einem<br />
Sexkaufverbot wieder einmal aufwärmt.<br />
VORWAND SOCIAL DISTANCING<br />
Das Schreiben an die Bundesländer haben<br />
16 Abgeordnete unterzeichnet, darunter<br />
der Epidemiologe Karl Lauterbach (SPD)<br />
und der ehemalige Gesundheitsminister<br />
Hermann Gröhe (CDU). Sie warnen darin,<br />
dass es „auf der Hand liegen [dürfte], dass<br />
Prostitution die Wirkung eines epidemiologischen<br />
Superspreaders hätte – sexuelle<br />
Handlungen sind in der Regel nicht mit<br />
Social Distancing vereinbar.“ So weit, so<br />
verständlich. Aber warum darf inzwischen<br />
eine Massage gegeben werden, nur halt<br />
FOTO: CHESTER WAD<br />
nicht an bestimmten Stellen und auch<br />
nur von bestimmten Berufsgruppen? Das<br />
passt nicht zusammen.<br />
VORWAND FRAUENRECHTE<br />
Unter dem Deckmantel einer vorgetäuschten<br />
Sorge um das Wohl von Frauen<br />
kommen die Unterzeichner*innen des<br />
Schreibens dann aber auch schnell zur<br />
eigentlichen und zynischen Forderung:<br />
Man solle die „in den meisten Fällen<br />
menschenunwürdige, zerstörerische und<br />
frauenfeindliche Tätigkeit“ untersagen,<br />
zu der „diese durch Zuhälter gezwungen“<br />
seien. Es solle doch bitte das „nordische<br />
Modell“ eingeführt werden, das den Sexkauf<br />
unter Strafe stellt, also den Sexkäufer<br />
im Visier hat. Dieses Modell sieht zum<br />
Beispiel in Schweden vor, Sexarbeitenden<br />
Alternativen wie Ausbildung oder Beruf<br />
zu ermöglichen. „Diesen Frauen hilft nicht<br />
die Wiedereröffnung der Bordelle, sondern<br />
eine Ausbildung oder Tätigkeit in einem<br />
existenzsichernden Beruf“, heißt es denn<br />
auch weiter in dem Papier. Haben sich die<br />
Damen und Herren in der Runde einmal<br />
mit dem Gesamtkontext von Sexarbeit<br />
beschäftigt? Als queeres Magazin fällt zum<br />
Beispiel ins Auge, dass in dem Schreiben<br />
mann-männliche Sexarbeit nicht erwähnt<br />
wird. Soll die auch verboten werden? Ist sie<br />
eigentlich auch frauenfeindlich? Ab wann<br />
fangen wir insgesamt damit an, von Sex<br />
zu sprechen, und ab wann ist dieser eben<br />
„menschenunwürdig“?<br />
FOTO: KEAGAN HENMAN
WAS ICH NICHT SEHE, GIBT ES NICHT?<br />
Zurzeit gibt es rund 33.000 registrierte<br />
Sexarbeitende in der Republik. Geschätzte<br />
367.000 (!) weitere aber sind es jetzt<br />
schon nicht. Die einsehbaren Studien<br />
zum nordischen Modell zeigen eindeutig<br />
(zuletzt für Frankreich, wo 2016 auf<br />
das Modell gewechselt wurde), dass<br />
die Dunkelziffer mitnichten reduziert<br />
und selbstverständlich der Kauf von<br />
Sex nicht unterbunden wird. Was aber<br />
unterbunden wird, sind Möglichkeiten<br />
zum Schutz und zur Verteidigung<br />
der Anbieter*innen sexueller<br />
Dienstleistungen gegen die<br />
oben genannten übergriffigen<br />
Zuhälter und Freier*innen,<br />
denn der Wirtschaftszweig<br />
Sexarbeit wandert noch weiter<br />
in halbseidene Milieus, aus dem<br />
die aktuelle Gesetzgebung mit dem<br />
Prostitutionsschutzgesetz ihn erst<br />
langsam herauszuholen versucht.<br />
HELFEN!<br />
Die Deutsche Aidshilfe (DAH) veröffentlichte<br />
einen diesbezüglichen Appell, in<br />
dem sie es verurteilt, die Corona-Krise für<br />
die Diskussion über ein Sexkaufverbot zu<br />
missbrauchen. Sie machte – gemeinsam<br />
mit namhaften Unterzeichnenden wie<br />
dem „Deutschen Juristinnenbund e. V.<br />
(DJB)“, der „Diakonie“, dem „Berufsverband<br />
erotische und sexuelle Dienstleistungen<br />
e. V. (BesD)“, dem „Berufsverband Sexuelle<br />
Dienstleistungen e. V. (BSD)“ und dem<br />
„Bündnis der Fachberatungsstellen<br />
für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter<br />
(bufas)“ – auf die Notlage der Menschen<br />
aufmerksam, die durch sexuelle Dienstleistungen<br />
ihren Lebensunterhalt verdienen.<br />
BJÖRN BECK VOM<br />
VORSTAND DER DAH:<br />
„Die Epidemie trifft<br />
die am härtesten,<br />
die ohnehin schon<br />
benachteiligt waren.<br />
Menschen, die sich<br />
vor Corona in prekären<br />
und bedrohlichen<br />
Situationen befunden<br />
haben, erleben diese nun<br />
verschärft. Bedroht ist dabei nicht zuletzt<br />
die Gesundheit der Betroffenen. In der Not<br />
ist Solidarität gefragt – unabhängig von<br />
moralischen Bewertungen.“<br />
FOTO: WAT/ MICHAEL HEINSEN<br />
Der Zugang zu bisherigen Soforthilfeprogrammen<br />
oder Sozialleistungen sei<br />
erschwert oder verstellt. Das habe steuer-,<br />
melde- oder aufenthaltsrechtliche Gründe.<br />
GESUNDHEIT<br />
Viele Betroffene haben auch keinen<br />
Zugang zur Gesundheitsversorgung.<br />
Weiter schreibt die Deutsche AIDS-Hilfe,<br />
Sexarbeitende, die keine finanzielle<br />
Unterstützung erhalten, müssten<br />
Alternativen suchen, um ihr Überleben<br />
zu sichern. Einige von ihnen sähen keine<br />
andere Möglichkeit, als die Prostitution<br />
weiterhin auszuüben. Sie riskieren<br />
damit Strafverfolgung und Bußgeldzahlungen,<br />
die sie weiter in finanzielle<br />
Not bringen. Außerdem entstünden<br />
durch Mittellosigkeit teilweise neue<br />
Abhängigkeitsverhältnisse.<br />
War es nicht genau das, was die 16<br />
Bundestagsabgeordneten vor<strong>gab</strong>en,<br />
verhindern zu wollen, indem sie den<br />
Sexkauf verbieten? Vielleicht setzen<br />
sie sich besser noch einmal mit den<br />
Auswirkungen von COVID-19 auf diese<br />
Branche, diese Menschen auseinander<br />
und bemerken, dass sie auf dem wohl<br />
ältesten Holzweg der Welt wandeln. Sexarbeit<br />
ist Arbeit. Nur wenn sie rechtlich<br />
und moralisch als solche behandelt wird,<br />
wird sie dem gesellschaftlichen Abseits<br />
und den damit verbundenen Risiken und<br />
Nebenwirkungen entkommen.<br />
*Christian Knuth<br />
DE-NON-00111 05/19<br />
Das Einzige,<br />
das ansteckend<br />
sein sollte:<br />
Lebensfreude.<br />
Als eines der führenden Gesundheitsunternehmen<br />
entwickeln wir innovative<br />
Therapien wie Medikamente, Impfstoffe<br />
und Biologika. Mit unseren weltweiten<br />
Programmen engagieren wir uns für die<br />
Verbesserung der Gesundheitsversorgung.<br />
MSD ist ein internationales Unternehmen<br />
mit zwei Namen: In den USA und Kanada<br />
sind wir Merck & Co., Inc., mit Sitz in<br />
Kenilworth, NJ, USA.<br />
Erfahren Sie mehr über uns auf: www.msd.de<br />
MSD SHARP & DOHME GMBH, Lindenplatz 1, 85540 Haar. www.msd.de
GESUNDHEIT<br />
PRÄVENTION<br />
FOTO: JOAO TZANNO / CC0<br />
WEISST DU ES?<br />
Einerseits erfreulich, andererseits<br />
überraschend wenig erfreulich. So<br />
die Ergebnisse einer repräsentativen Studie<br />
zum Wissen über HIV in der Bevölkerung<br />
Deutschlands, die von der Deutschen<br />
Aidshilfe in Auftrag gegeben wurde.<br />
SCHON/NUR 18 PROZENT<br />
Rund 18 Prozent der Menschen in<br />
Deutschland wissen demnach mittlerweile,<br />
dass HIV unter Therapie nicht mehr übertragbar<br />
ist. Das ist relativ zum Ergebnis<br />
der letzten Studie 2017 ein erfreuliches<br />
Plus von zehn Prozent. Bedenkt man aber<br />
die Tragweite dieses Wissens für Positive<br />
und Negative, ist der Erkenntnisgewinn<br />
ernüchternd. Beim Abbau von Berührungsängsten<br />
gegenüber Menschen mit HIV<br />
sieht es ähnlich mühselig aus. 24 Prozent<br />
der Befragten würden Schneewittchens<br />
Frage „Wer hat von meinem Tellerchen<br />
gegessen“ kategorisch mit Nein beantworten,<br />
wenn die schöne Märchenprinzessin<br />
HIV-positiv wäre. 2017 lag der Anteil der<br />
Menschen, die kein Geschirr mit HIVpositiven<br />
Menschen teilen möchten noch<br />
bei 33 Prozent. Mühsam ernährt sich das<br />
Eichhörnchen.<br />
MEDIEN BILDEN<br />
37 Prozent der Befragten wurden laut Studie<br />
„kürzlich auf die Nicht-Übertragbarkeit<br />
von HIV/Aids unter Therapie aufmerksam<br />
gemacht“, den Löwenanteil von 34<br />
Prozent steuerten dabei Medien bei. Auch<br />
wenn es also so aussieht, als wenn die Vermittlung<br />
von Grundwissen über sexuelle<br />
Gesundheit ein Marathon ist, lohnt er sich.<br />
Gib diesen Artikel gerne weiter und hilf mit,<br />
Wissen zu verdoppeln! *ck<br />
www.wissen-verdoppeln.hiv<br />
SCHLAU ZU HIV<br />
Zu Risiken und Wechselwirkungen fragen Sie Ihren Apotheker!<br />
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass chronische Erkrankungen wie<br />
Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck auftreten. Neben der HIV-Therapie kann also die dauerhafte<br />
Einnahme weiterer Arzneimittel notwendig werden. Ob und wie diese sich vertragen,<br />
ist Teil des täglichen Beratungsservice von Menschen wie Andreas Hintz und Tim Umland<br />
von der Alexander-Apotheke in Hamburg St. Georg (www.alexapo.de). Wir fragten nach. *ck<br />
Tim Umland<br />
Andreas Hintz<br />
Verträgt sich jedes HIV-<br />
Regime mit jeder sogenannten<br />
Ko-Medikation?<br />
Die verschiedenen<br />
HIV-Wirkstoffe zeigen ein<br />
unterschiedliches Potenzial<br />
für Wechselwirkungen. Eine<br />
Faustformel, um Interaktionen<br />
abzuschätzen, existiert leider<br />
nicht. Ärzte und Apotheker<br />
nutzen hierzu umfangreiche<br />
Datenbanken. Besonders nach<br />
einem Wechsel der ART oder<br />
wenn neue Begleitmedikamente<br />
oder Substanzkonsum<br />
ins Spiel kommen, kann so<br />
ein Check vor unangenehmen<br />
Überraschungen schützen.<br />
Insgesamt betrachtet sind<br />
Wechselwirkungen zwischen<br />
der ART und anderen Medikamenten<br />
gut untersucht und<br />
beherrschbar.<br />
Wenn sich etwas nicht<br />
miteinander verträgt: Was<br />
sollte gewechselt werden,<br />
das HIV-Regime oder die<br />
Begleitmedikation?<br />
Meist ist es wichtiger, die<br />
individuell ausgewählte ART<br />
beizubehalten und für die<br />
Ko-Medikation andere Wirkstoffe<br />
mit gleichen Effekten<br />
auszuwählen. Manchmal kann<br />
die Lösung auch schon in einer<br />
angepassten Dosierung der<br />
Begleitmedikamente liegen.<br />
In anderen Fällen wird die ART<br />
verändert, um zum Beispiel<br />
besser zu einer Chemotherapie<br />
und deren umfassender<br />
Unterstützungsmedikation<br />
zu passen. Hierbei sind das<br />
Zusammenspiel und die Kommunikation<br />
der beteiligten<br />
Ärzte entscheidend. Als Apotheker<br />
können wir Behandler<br />
und Patienten unterstützen,<br />
indem wir rechtzeitig vor<br />
geplanten Umstellungen einen<br />
umfangreichen Interaktions-<br />
Check durchführen.<br />
In der vollständigen Version<br />
des Interviews auf maenner.<br />
media/topics/schlauzuhiv<br />
geht es um Booster und die<br />
elektronische Gesundheitskarte!
Tu,<br />
was<br />
andere auch<br />
tun<br />
Es ist deine Entscheidung, mit einer<br />
erfolgreichen Behandlung kannst du<br />
leben, wie du es willst.<br />
Nimm dein Leben in die Hand und erfahre<br />
mehr auf NOCHVIELVOR.de<br />
1099/DE/17-08/NPM/1022aa<br />
www.nochvielvor.de<br />
Eine Initiative von<br />
für ein positives Leben mit HIV.
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
KIARA NELSON:<br />
Von Karaoke, Justin Bieber und dem Glück,<br />
das richtige Team zu finden.<br />
Lass uns so tun, als wäre alles<br />
normal, beschließt Kiara Nelson<br />
am Anfang unseres Gesprächs.<br />
Dabei hat die Sängerin kein Problem<br />
damit, sich auch den dunklen Seiten des<br />
Lebens zu stellen: „Es ist okay, sich nicht<br />
okay zu fühlen“ ist eines ihrer Mantras.<br />
Ihr strahlender Pop leidet deswegen aber<br />
nicht an Depressionen oder einen Mangel<br />
an Energie, selbst wenn sie über toxische<br />
Freundschaften singt. Was höchstwahrscheinlich<br />
an ihrem abenteuerlichen<br />
Leben liegt, denn geboren wurde sie in<br />
Jacksonville, Florida, doch aufgewachsen<br />
ist sie ausgerechnet in Finnland. „Mein<br />
Vater ist Afroamerikaner und meine Mutter<br />
eben finnisch, deswegen hat sie mich dort<br />
alleinerziehend aufgezogen. Seit meiner<br />
Kindheit bin ich aber immer sehr oft hin<br />
und her geflogen.“ Sie kann beide Länder<br />
auf ihre eigene Art schätzen. „Mit Amerikanern<br />
kommst du so schnell ins Gespräch,<br />
du kannst dich sofort mit jedem verbinden.<br />
In Finnland lernst du nicht einmal Leute<br />
kennen, wenn du mit ihnen zusammen im<br />
Fahrstuhl stecken bleibst! Aber zu Hause<br />
fühle ich mich trotzdem in Helsinki.“ Auch<br />
wenn sie sich gerade oft in Berlin und in<br />
Manchester rumtreibt, was etwas mit<br />
ihrem Team zu tun hat – doch dazu später<br />
mehr. „Mal sehen, wo ich in ein paar Jahren<br />
lebe“, stellt sie zurzeit einfach fest.<br />
Und wie könnte es anders sein: Gesungen<br />
hat sie eigentlich schon immer, „sogar<br />
schon, bevor ich gesprochen habe“, lacht<br />
sie. Aber richtig bewusst wurde es ihr<br />
erst, als sie mit fünf zu Weihnachten<br />
eine Karaokemaschine geschenkt bekam<br />
und Britney für sich entdeckte, ihr erstes<br />
Vorbild. „Ich hatte dann nie mehr einen<br />
anderen Wunsch als zu singen. Ich habe<br />
mich nie um die Schule gekümmert.“ Dort<br />
begann sie stattdessen aufzutreten, und<br />
ebenso vor Rentnern,<br />
einfach weil sie die<br />
Bühne suchte. Und<br />
dann erfuhr ein<br />
Freund von ihr, dass<br />
für einen Justin-<br />
Bieber-Auftritt in<br />
Finnland noch eine<br />
Sängerin gesucht<br />
wurde. „Wir nahmen<br />
ein Video auf und<br />
…“ tja, kurze Zeit<br />
später stand sie dann<br />
wahrhaftig auf der<br />
gleichen Bühne. Und das, obwohl sie noch<br />
hart an ihrem Lampenfieber zu knabbern<br />
hatte. Mittlerweile hat sie die Sache aber<br />
halbwegs im Griff: „Ich werde immer noch<br />
nervös und vielleicht wird es nie ganz<br />
verschwinden. Aber es wird besser, viel<br />
besser – und auf der Bühne ist es weg.<br />
Nur der Moment auf dem Weg dahin … Mir<br />
hilft Meditation. Spaziergänge. Einfach<br />
beschäftigt bleiben.“<br />
Das sollte kein Problem sein, denn<br />
mittlerweile ist sie bei einem Major-Label<br />
angekommen. „Mein Team, mit denen ich<br />
die Songs schreibe, und ich, wir haben ihnen<br />
die Sachen mal geschickt. Und die waren<br />
interessiert und riefen sofort an. Ich denke,<br />
die Lieder kamen einfach beim richtigen<br />
Menschen an und er ist jetzt mein A&R.“<br />
Ihr Team ist übrigens das deutsch-britische<br />
DJ- und Produktionsduo M-22. „Ich habe<br />
sie in Berlin bei einem<br />
Writing Camp getroffen<br />
und wir sind direkt ins<br />
Studio. Der erste Song<br />
kam praktisch sofort und<br />
es war der beste, den<br />
ich bis dahin je gemacht<br />
habe. Ich wusste, dass ich<br />
mit ihnen arbeiten wollte.<br />
We just clicked!“<br />
Mittlerweile haben die<br />
drei zusammen so viele<br />
Songs entwickelt, dass sie<br />
glattweg zwei Alben herausbringen<br />
könnten, „aber wir wollen gerade<br />
nur Singles veröffentlichen. Wir wollen uns<br />
auf jeden Song einzeln konzentrieren!“ Und<br />
diese strotzen nur so vor Emotionen und<br />
Empowerment, ihr Pop ist sweet, aber nicht<br />
naiv. „Ich will, dass die Leute glücklich sind,<br />
dass sie tanzen!“ Alles also wirklich ganz<br />
normal. *fis
MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
LIANNE LA HAVAS’<br />
DRITTES WERK<br />
Sich hinter einer coolen Fassade<br />
zu verstecken, wäre für Lianne La<br />
Havas eine Todsünde. Wenn sie Songs<br />
schreibt, wird es emotional – daran hat sich<br />
auch auf ihrem dritten Album „Lianne La<br />
Havas“ nichts geändert. Da analysiert sie<br />
die unterschiedlichen Phasen einer Beziehung.<br />
Auf das Kribbeln im Bauch folgen allmählich<br />
erste Zweifel an der Partnerschaft,<br />
schließlich bleibt nur eins: die Trennung.<br />
Die Frage, ob diese Geschichten aus dem<br />
Leben der Britin gegriffen sind, kann<br />
man sich eigentlich sparen. Für sie sind<br />
persönliche Texte fast eine Form von<br />
Selbsttherapie. Die Sängerin lacht. Ja,<br />
ja, sie sei daran interessiert, tief in sich<br />
zu gehen. In der Hoffnung, an dieser<br />
Innenschau als Mensch zu wachsen. Bloß<br />
kommen solch kontemplative Momente<br />
in der Hektik des Alltags meist zu kurz.<br />
Darum beschloss Lianne La Havas, nach<br />
einem Auftritt auf der Insel Java ganz allein<br />
Urlaub auf Bali zu machen. Sie entspannte<br />
sich, sie zeichnete oft oder hing einfach<br />
ihren Gedanken nach, dabei entwickelten<br />
sich etliche neue Ideen.<br />
Die arbeitete die 30-Jährige später im<br />
Studio mit ihrer eigenen Band aus – mal<br />
in London, mal in New York. So entstand<br />
eine komplett selbst produzierte Platte.<br />
Wer sie hört, kommt Lianne La Havas<br />
sehr nahe: „Die Lieder sind intim. Das bin<br />
wirklich ich.“ Dazu würde natürlich kein<br />
opulenter Sound passen. Also ließ die<br />
Musikerin alles Überflüssige weg. Mit der<br />
Ballade „Paper Thin“ hat sie ihr Gespür für<br />
akustische Klänge perfektioniert. Auch<br />
das melancholische „Courage“ präsentiert<br />
sich recht minimalistisch und erzählt von<br />
einem Moment der Verzweiflung. „Nach<br />
einer Trennung fängt man automatisch an<br />
zu grübeln“, sagt Lianne La Havas. „Daraus<br />
kann extreme Einsamkeit resultieren.“ Um<br />
diesen Tiefpunkt zu überwinden, braucht<br />
es Mut: „Nur wer sich seinen Problemen<br />
stellt, sieht irgendwann ein Licht am Ende<br />
des Tunnels.“<br />
schwerer nehmen. Statt zu touren, gibt sie<br />
nun daheim in London Telefon-Interviews.<br />
„Wir leben in einer seltsamen Phase“,<br />
resümiert sie. „Aber vielleicht resultiert<br />
daraus ja etwas für eine positive Zukunft<br />
mit mehr Wirgefühl.“<br />
Auf Gemeinschaftssinn zu setzen, das<br />
findet Lianne La Havas ebenso wichtig wie<br />
das Streben nach Selbstakzeptanz: „Wenn<br />
sich jemand in seiner eigenen Haut unwohl<br />
fühlt, kann er gar nicht so richtig die Liebe<br />
einer anderen Person annehmen.“ Des<br />
Weiteren sei es für eine Beziehung essenziell,<br />
dass die Partner die gleichen Werte<br />
hätten: „Monogamie und Polygamie lassen<br />
sich definitiv nicht in Einklang bringen.“<br />
Lianne La Havas selbst hält es in Liebesdingen<br />
eher mit der Tradition: „Ich mag<br />
Zweierbeziehungen und möchte lediglich<br />
mit einem Mann zusammen sein.“ Einen<br />
potenziellen Lebensgefährten würde sie<br />
niemals im Internet suchen: „Dating-Apps<br />
sind nichts für mich.“ Sie ist eben ziemlich<br />
oldschool – auch als Musikerin. Permanent<br />
einem Trend beziehungsweise dem<br />
nächsten Hit hinterherzuhecheln, wäre<br />
nichts für sie. Lieber verlässt sie sich auf<br />
den Zauber ihrer hinreißenden Stimme, die<br />
sich über einen Mix aus Soul und Pop legt.<br />
Auf ihrem jüngsten Werk ist kein Song, mit<br />
dem Lianne La Havas nicht hundertprozentig<br />
zufrieden wäre. Schade nur, dass sie<br />
ihr Album nicht mehr ihrem Mentor Prince<br />
vorspielen konnte: „Ich glaube, er hat sich<br />
von mir immer eine Platte gewünscht,<br />
auf die ich aus vollem Herzen stolz bin.“<br />
*Dagmar Leischow<br />
Lianne La Havas gelang es jedenfalls, sich<br />
aus ihrem schwarzen Loch zu befreien.<br />
Mehr noch: Sie hat den Glauben an die<br />
Liebe nie verloren und ist wieder liiert.<br />
Ohne ihren Partner würde sie wohl die<br />
Pandemie, die ihr Leben ziemlich durcheinandergewirbelt<br />
hat, noch ein bisschen
MUSIK<br />
POP<br />
Ellie Goulding<br />
„Brightest Blue“<br />
Willkommen zurück! Die am 30. Dezember 1986<br />
in England geborene Sängerin hat seit 2009 eine<br />
beachtliche Karriere hingelegt und schon mit<br />
Größen wie Diplo, Calvin Harris und Clean Bandit<br />
erfolgreich zusammengearbeitet. Kennen wirst du<br />
von ihr Hits wie „On My Mind“, „Burn“, „Outside“ und<br />
„Love Me like You Do“. Und jetzt hat sie neue Musik am<br />
Start! Ihr viertes Album „Brightest Blue“ erscheint in zwei<br />
Teilen und enthält neben den bereits veröffentlichten Tracks<br />
„Worry About Me (feat. Blackbear)“, „Hate Me (with JUICE<br />
WRLD)“ und „Close to Me (with Diplo) (feat. Swae Lee)“, die auf<br />
Seite zwei zu finden sind, viel neues Material, das die Goulding mit<br />
Musikern wie Starsmith produziert hat. *rä<br />
DEUTSCHPOP<br />
<strong>Juli</strong>an le Play „tandem“<br />
Es ist <strong>Juli</strong>an le Plays viertes Album. Nach Überwindung der kreativen<br />
Krise präsentiert sich der 28-Jährige auf seiner neuen Platte<br />
vielseitiger denn je: Indem er sich jeglicher Kooperation öffnete<br />
und sowohl mit Freunden als auch mit völlig Fremden gemeinsam<br />
schrieb, entstanden über Monate hinweg in einer Tiroler Berghütte<br />
auf ganz ungezwungene,<br />
intuitive Weise Songs. Die<br />
Stücke sind so unterschiedlich<br />
wie die Konstellationen, in<br />
denen sie geschrieben wurden.<br />
Mal ist <strong>Juli</strong>an nachdenklicher<br />
Singer-Songwriter, mal ist er<br />
experimentierfreudiger Beat-<br />
Bastler. Aber jedes Mal sind es<br />
Geschichten, die einem das<br />
Gefühl geben, selbst mit dabei<br />
zu sein.<br />
SOUL<br />
Yebba<br />
Erst mal vorweg: Ihr<br />
Künstlername „Yebba“ ist<br />
eigentlich ihr Name Abbey<br />
rückwärts geschrieben.<br />
Das gefällt. Ihre Musik auch. Zusammengearbeitet<br />
hat sie schon mit Ed Sheeran, Mark<br />
Ronson, Stormzy, Sam Smith („No Peace“), Jess<br />
Glynne („Broken“), Chance The Rapper („Same<br />
Drugs“) und A Tribe Called Quest. Sie spielte<br />
auf dem Glastonbury Festival mit Mark Ronson<br />
und performte in der „The Jonathan Ross<br />
Show“ mit Mumford and Sons. Diesen Sommer<br />
soll ihr Album erscheinen.<br />
POP<br />
Asaf Avidan „Lost Horse“<br />
„Lost Horse“ adressiert auch<br />
das Thema der Hilflosigkeit:<br />
Egal, wie viel Kraft man aufbringen<br />
kann, persönliche Verluste sind<br />
unaufhaltbar.<br />
„2019 war ein seltsames Jahr für<br />
mich. Kurz bevor es begann, wurde<br />
ich von einem Wolfshund angegriffen,<br />
den ich zu erziehen versuchte.<br />
Dann, einige Monate später, kam<br />
ein Wolfsrudel auf dem Feld in der<br />
Nähe meines Studios an und jagte<br />
Ariadne, mein süßes Quarter-Paint-<br />
Pferd, bis sie schließlich von einer<br />
Klippe ins Meer stürzte … Sie wurde<br />
nie gefunden. Ich war untröstlich<br />
und demoralisiert, weil<br />
ich nicht in der Lage war,<br />
ihr Schicksal abzuwenden<br />
oder sie zurückzuholen.<br />
Nach stundenlanger<br />
vergeblicher Suche nach<br />
ihrer Leiche kehrte ich in<br />
mein Studio zurück, öffnete<br />
mein Notizbuch und schrieb<br />
zwei Worte – „LOST HORSE“ –<br />
oben auf eine kleine Seite … Und<br />
dann weinte ich um all die Lieben,<br />
die ich verloren habe, um all die<br />
Male, in denen meine Kraft nicht<br />
ausreichte, um den Ausgang eines<br />
Lebens voller Endlichkeit zu<br />
ändern“, so Asaf Avidan.
MUSIK<br />
JOHN LEGEND<br />
DAS NEUE ALBUM BIGGER LOVE<br />
POP<br />
RICKY MARTIN<br />
„PAUSA“<br />
Eigentlich hatte Ricky Martin für <strong>2020</strong> die<br />
Veröffentlichung eines neuen Studioalbums<br />
geplant. „Movimiento“, so der Titel, sollte sich mit<br />
der jüngeren Geschichte seiner Heimat Puerto Rico<br />
auseinandersetzen, mit dem Hurrikan „Maria“ im<br />
Jahr 2017, den politischen Protesten 2019 und den<br />
Erdbeben der vergangenen zwei Jahre.<br />
Ab sofort als Download und Stream erhältlich<br />
Doch dann kam die COVID-19-Krise und machte dem<br />
Grammy-Preisträger – wie dem Rest der Welt auch – einen<br />
gewaltigen Strich durch die Rechnung. Die Quarantäne-<br />
Situation setzte dem 48-Jährigen, der es gewohnt war,<br />
vor Freunden und seiner Familie möglichst „unbeeindruckt<br />
und gefasst“ zu agieren, gewaltig zu: Er erlebte Panikattacken<br />
und machte eine schwere Krise durch. „Wenn man<br />
darüber nachdenkt, wird wohl jeder zustimmen, dass<br />
keiner mehr ‚zurück zur Normalität‘ zurückkehren will,<br />
wie sie vorher war“, erklärt er. „Ich bin bereit für ‚die neue<br />
Normalität‘. Ja, die Unklarheit, wie es wohl werden wird,<br />
kann eine Herausforderung sein, doch ich bin mir sicher,<br />
es wird besser als der Weg, den wir zuvor eingeschlagen<br />
hatten.“ „Die Welt/das Leben/eine höhere Macht/Gott<br />
(oder an was immer man glaubt) hat uns dazu gezwungen,<br />
aus dem Weg zu gehen und uns zu Hause einzuschließen,<br />
denn unser Verhalten war dem natürlichen Lauf der Dinge<br />
im Weg“, fährt er fort. „Die Botschaft war klar: Wir müssen<br />
anhalten und uns auf uns selbst fokussieren.“ Als ihm sein<br />
Mann einige Bilder zeigte, was überall auf der Erde ohne<br />
die Menschen vor sich ging, wurde Ricky Martin bewusst:<br />
Die Welt begann zu heilen. Seine Angstzustände legten<br />
sich und er konnte sich Schritt für Schritt wieder an die<br />
Arbeit machen. Obwohl sein geplantes Album schon fast<br />
vollendet gewesen war, spürte er, wie die Pandemie und<br />
die persönlichen emotionalen Turbulenzen eine neue Kreativität<br />
freigesetzt hatten. „Ich fühlte, dass ich aufwachen<br />
musste“, beschreibt Martin den Zustand heute. Die ersten<br />
musikalischen Ergebnisse liegen jetzt vor: die EP „Pausa.<br />
KALEO<br />
SURFACE SOUNDS<br />
LIAM GALLAGHER<br />
MTV UNPLUGGED<br />
LIANNE LA HAVAS<br />
LIANNE LA HAVAS<br />
VINYL, STREAM, CD UND DOWNLOAD
MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
FOTO: YU TSAI<br />
JOHN LEGEND<br />
GEGEN MISSSTÄNDE<br />
Er ist definitiv ein Mensch,<br />
für den das Glas halb voll ist,<br />
nicht halb leer. Nicht einmal die<br />
Tatsache, dass er sich zum Zeitpunkt<br />
des Interviews seit einer gefühlten<br />
Ewigkeit daheim in Los Angeles im<br />
Lockdown befindet, kann seine gute<br />
Laune trüben.<br />
„In den vergangenen drei Monaten habe ich<br />
das Haus vielleicht viermal verlassen“, erzählt<br />
er ziemlich gelassen am Telefon. Zum Glück<br />
ist er nicht allein, er hat seine Frau Chrissy<br />
Teigen, seine beiden Kinder und seine<br />
Schwiegermutter an seiner Seite: „Wir genießen<br />
es, Zeit miteinander zu verbringen.“ Zu<br />
Freunden oder anderen Verwandten hält er<br />
per Video-Chat Kontakt. So gesehen lag es<br />
für ihn auf der Hand, die moderne Technik<br />
auch für die Produktion eines Clips zum<br />
Titeltrack seines neuen Albums „Bigger Love“<br />
zu nutzen. Er bat Fans aus aller Welt, Videos<br />
einzusenden, wie sie zu dieser groovigen<br />
R’ n’ B-Nummer tanzen. Diese Sequenzen<br />
wurden dann zusammengeschnitten. Sie<br />
verströmen Lebensfreude pur und passen<br />
perfekt zu dem positiven Song, der zwar wie<br />
fast alle Stücke vor der Pandemie entstand,<br />
aber dennoch der aktuell recht düsteren<br />
Situation den Kampf anzusagen scheint.<br />
„Dieses Lied strahlt Liebe, Optimismus und<br />
Hoffnung aus“, sagt John Legend. „Das gilt<br />
eigentlich für die gesamte Platte.“<br />
Den Sound dazu liefern Soul, R ’n’ B und Pop.<br />
Der Opener „Ooh Laa“ hat ein nostalgisches<br />
Flair. Die Pianoballade „Never Break“ widmet<br />
der 41-Jährige seiner Frau. Was macht ihn<br />
so sicher, dass ihre Ehe nie zerbrechen<br />
wird? „Hundertprozentig kann man das<br />
natürlich nie wissen“, räumt er ein. „Aber<br />
wenn man den Entschluss fasst, es nie bis<br />
zur Scheidung kommen zu lassen, ist das<br />
schon ein wesentlicher Schritt in die richtige<br />
Richtung.“ Kurzum: John Legend nimmt<br />
sein Ehegelübde inklusive<br />
des Satzes „Bis dass der<br />
Tod uns scheidet“ wirklich<br />
sehr ernst: „Chrissy und<br />
ich lernen aus unseren<br />
Fehlern, wir wachsen<br />
gemeinsam. Ich denke, wir<br />
können alles miteinander<br />
durchstehen.“<br />
Für seine Frau findet der<br />
Sänger nur liebevolle<br />
Worte. Kommt er<br />
dagegen auf Donald Trump zu sprechen,<br />
so redet er sich rasch in Rage. Es passt ihm<br />
überhaupt nicht, wie der amerikanische<br />
Präsident mit der Corona-Krise umgeht. „Es<br />
gibt weder eine langfristige Strategie noch<br />
hört Trump auf Wissenschaftler“, ereifert er<br />
sich. „Dieser Mann ist lediglich auf seinen<br />
eigenen Vorteil bedacht.“ Wird ihn das bei<br />
der nächsten Wahl aus dem Amt katapultieren?<br />
„Ich hoffe es. Sicher kann man sich<br />
jedoch nicht sein.“<br />
Nicht allein deswegen hat John Legend bei<br />
den Vorwahlen die Demokratin Elizabeth<br />
Warren unterstützt. Er macht sich Sorgen<br />
um die Zukunft der USA, er wünscht sich<br />
einschneidende Veränderungen für seine<br />
Heimat. Hat er schon mal darüber nachgedacht,<br />
selber in die Politik zu gehen?<br />
„Ja. Ich habe mich allerdings dagegen<br />
entschieden und bleibe lieber Vollzeitmusiker.“<br />
Das hält ihn indes nicht davon ab,<br />
gegen Rassismus oder für Feminismus<br />
Stellung zu beziehen,<br />
sobald sich ihm eine<br />
Gelegenheit dazu<br />
bietet: „Ich nutze meinen<br />
Bekanntheitsgrad, um<br />
mich gegen Missstände<br />
einzusetzen.“<br />
Mal engagiert er sich<br />
für ein Benefizprojekt,<br />
mal spendet er: „Ich will<br />
mein Vermögen nicht<br />
bloß dafür verplempern,<br />
immer weiter materielle Dinge anzuhäufen.“<br />
Geld allein, das hat John Legend<br />
längst erkannt, macht nämlich auf Dauer<br />
nicht glücklich: „Natürlich sichert es einem<br />
eine gewisse Freiheit, man hat mehr<br />
Optionen. Doch ab einer gewissen Summe<br />
auf dem Konto verliert Geld seinen Reiz.<br />
Dann erkennt wohl jeder, was im Leben<br />
tatsächlich zählt: Freunde, Familie, Beziehungen<br />
zu anderen Menschen.“ *Dagmar<br />
Leischow
MUSIK<br />
KULT<br />
Donna Summer: „A Hot Summer Night“<br />
Ihr musikalisches Erbe wird gut<br />
verwaltet, restauriert und peu à peu<br />
herausgebracht. Auch die neuste Veröffentlichung<br />
aus dem Hause Donna Summer<br />
ist kein Schnellschuss, sondern ein liebevoll<br />
aufgearbeitetes Stück Musikgeschichte.<br />
Nach der aufwendigen Box „Encore“ (alle<br />
Alben, Remixe und Hitsingles wie „Love to<br />
Love You Baby“, „This Time I Know It’s for<br />
Real“, „Carry on“, „To Paris with Love“ und „I<br />
Feel Love“) kommt <strong>2020</strong> erneut Futter für<br />
die Fans auf den Markt: ein Konzertmitschnitt<br />
aus dem Jahr 1983 – erstmals als<br />
DVD und CD (und als Vinyl!).<br />
Das Video entstand im Rahmen ihrer<br />
„Hard for the Money“-Tour 1983, im<br />
selben Jahr konnte Donna Summer<br />
zwei Welthits landen: „Unconditional<br />
Love“ und „She Works Hard for the<br />
Money“. Und beide sind natürlich<br />
hier bei „A Hot Summer Night“ mit<br />
dabei. Ebenso einige Klassiker ihrer<br />
1974 durchgestarteten Karriere<br />
wie „Hot Stuff“, „Love Is in Control<br />
(Finger on the Trigger)“ sowie<br />
„MacArthur Park“. Unsere Anspieltipps<br />
sind „On the Radio“, „Woman“<br />
sowie „Romeo“ vom Soundtrack zu<br />
„Flashdance“. *rä<br />
KLUBMUSIK<br />
Tom Novy, Hip-Hop, Techno und EDM<br />
Klubgrößen wie Robin Schulz, Steve<br />
Aoki, David Guetta, Hardwell und Armin<br />
van Buuren im Mix. Alle bekommst du<br />
auf der fetten 3CD „World Club Dome<br />
<strong>2020</strong>“.<br />
Manchmal etwas Eurodance, viel EDM<br />
und Techno – die Musikmischung der<br />
auch als Stream zu bekommenden<br />
Musiksammlung ist ein stampfender<br />
Hörgenuss. Unsere Anspieltipps sind<br />
Robin Schulz feat. Alida „In Your Eyes<br />
(LUM!X Remix)“, Mike Candys & Le<br />
Shuuk „Something Like That“ sowie<br />
Lost Frequencies „Sweet Dreams<br />
(Pretty Pink Remix)“ und Tom Novy „I<br />
Want Techno“. Ein besonderes Highlight<br />
ist Patrick Topping & Kevin Saunderson<br />
mit „Frisk“. Herrn Saunderson<br />
wird der Klubmusik-Fan schon kennen<br />
als einen der „Erfinder“ von House: Mit<br />
seinem Projekt Inner City landet er seit<br />
1988 weltweit immer wieder große<br />
Klub- und Chart-Erfolge. *rä<br />
HOUSE<br />
Am Ende des Tages<br />
Wenn die Sonne untergeht, kommen die einen<br />
zur Ruhe, die anderen haben Lust auf Bass,<br />
Beats und Melodie. Beide Seiten werden hiermit<br />
glücklich.<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Der abwechslungsreiche – aber keinesfalls<br />
beliebig zusammengestellte – Sampler<br />
„KONTOR – Sunset Chill <strong>2020</strong>“ vereint<br />
herausragende Produktionen aus Genres wie<br />
Chill-out, Deep House und Elektro zu einem<br />
auf drei CDs sehr groovigen Ganzen. Unsere<br />
Anspieltipps sind Markus Gardeweg x Neptunica<br />
„Galactica“, Elderbrook „Numb (Joris<br />
Voorn Remix)“ sowie Blank & Jones „High Fly“<br />
und Steve Bug & Langenberg „Senior Elfo“.<br />
Wer denkt, dass Compilations nur was für<br />
Teenager sind, der wird mit dieser klubbigen<br />
Zusammenstellung eines Besseren belehrt.<br />
Die starke Sammlung ist natürlich auch als<br />
Stream zu bekommen. *rä
MUSIK<br />
DANCE<br />
IBIZA <strong>2020</strong><br />
POP<br />
Weltflucht kann (auch mal) helfen<br />
Ein Blick aufs Smartphone,<br />
Social Media oder ins Fernsehen<br />
reicht, und man ist bedient.<br />
Gibt es eigentlich noch gute Nachrichten?<br />
Zudem dann noch das übliche<br />
Übel mit vertratschten Diven<br />
im privaten Umfeld (wer die<br />
Wohnung nicht verlassen muss,<br />
postet sich eben müde), der<br />
Zusammenarbeit mit unwilligen<br />
Geschäftskontakten (bitte helft<br />
uns, aber wir helfen euch nicht)<br />
und leeren Geschäften (was<br />
macht ihr denn alle mit dem<br />
Klopapier und Dosengerichten?).<br />
Da steckt man doch gerne mal<br />
den Kopf unter die Decke, lässt<br />
alles aus und taucht entweder<br />
ab bei YouTube, Netflix oder<br />
... in die Musik! Klänge und<br />
Melodien, gepaart mit schönen<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/GOLLYKIM<br />
Erinnerungen – das ist, was jetzt<br />
am meisten helfen kann, wenn<br />
die Gedanken wieder rasen.<br />
Und hiermit schlagen wir dir<br />
einmal diesen ungewöhnlicheren<br />
1980er-Sampler vor: „Kontor<br />
Top of the Clubs ELECTRO 80s<br />
VOL.2“. Diese 3CD-Box konzentriert<br />
sich nicht auf die ewig<br />
gleichen Hits des Jahrzehnts,<br />
sondern präsentiert das Erfolgreiche,<br />
das auch in den Charts<br />
dominierte, aber eben irgendwie<br />
im 21. Jahrhundert in Vergessenheit<br />
geriet ... Unsere Anspieltipps<br />
sind „Sounds Like a Melody“ von<br />
Alphaville, Inner City mit „Good<br />
Life“ sowie Stacey Qs „Two of<br />
Hearts“ und Sydney Youngblood<br />
mit „If Only I Could“. *rä<br />
„Sunset Moods“, „Pool Party Grooves“ oder „Beach<br />
Feelings“, die drei CDs des Samplers „Déepalma<br />
IBIZA <strong>2020</strong>“ helfen, die Melancholie, die die<br />
Corona-Pandemie mit all ihren notwendigen<br />
Maßnahmen womöglich heraufbeschworen hat,<br />
zu überschreiben.<br />
Und auch, wenn es noch lange dauern wird, bis es<br />
wieder so sein wird, wie wir es liebten, also angstfrei<br />
am Strand liegen, feiern und toben: Man kann nach<br />
und nach wieder verreisen. Und wem das weiterhin<br />
zu gefährlich ist, der kann mit diesem starken<br />
Sampler seine Strandparty zu Hause feiern. Unsere<br />
Anspieltipps bei „Déepalma IBIZA <strong>2020</strong>“ sind auf<br />
CD eins („Sunset Moods“) Monika Kruses „Summer<br />
Drops (UNER Remix)“ sowie Claptone feat. Zola<br />
Bloods „Birdsong (Super Flu Remix)“, auf CD zwei<br />
(„Pool Party Grooves“) Milk & Sugar & Andrey Exx<br />
mit „Riding High (Extended Mix)“ und auf CD drei<br />
(„Beach Feelings“) KAIROS mit ihrem Stück „Feel<br />
the Way (Extended Mix)“. Eine gelungene und nicht<br />
nur sehr gut zum Sommer passende Compilation<br />
angesagter aktueller House-Tracks, die sicherlich<br />
jeden Klub zum Toben und jeden Strand zum<br />
Ausflippen bringen würden. Und jetzt eben dich<br />
und deinen Haushalt,<br />
dein Homeoffice<br />
und ganz Balkonien.<br />
Die 3CD „Déepalma<br />
IBIZA <strong>2020</strong>“ erschien<br />
bei Déepalma<br />
Records. *rä<br />
www.deepalma.com<br />
VINYL<br />
Vier LPs voller Retro-Glück<br />
Halt, ist das denn richtig? Das<br />
Glück, das Lieblingsmusik beim<br />
Hören durch den Geist und Körper strömen<br />
lässt, ist ja nicht retro, es ist jetzt.<br />
Und es gibt dir Mut und Ruhe. Natürlich<br />
musst du von Reggae geküssten Schwedenpop<br />
dafür auch mögen.<br />
Gerade erschien bei Demon Records eine<br />
4-LP-Box namens „All That She Wants – The<br />
Classic Albums“ von Ace of Base, die die<br />
ersten Alben der Band vereint. „The Bridge“<br />
von 1995 zum Beispiel mit den Charthits<br />
„Lucky Love“ (Platz 1 in Schweden!),<br />
„Beautiful Life“ und „Never Gonna Say<br />
I’m Sorry“, das Album „Da Capo“ aus dem<br />
Jahr 2002 mit den Charthits „Unspeakable“<br />
und „Beautiful Morning“ oder auch das<br />
1998er-Album „Flowers“ mit den Welthits<br />
„Cruel Summer“ sowie „Life is a Flower“.<br />
Und natürlich ist auch „Happy Nation“ von<br />
(ursprünglich) 1993 mit in der Box dabei<br />
samt Erfolgen wie „Wheel of Fortune“ (übrigens<br />
die erste Single 1992) . Die erst später<br />
erschienenen Überhits „The Sign“ und „Don’t<br />
Turn Around“ sowie „Living in Danger“ kamen<br />
natürlich auch mit drauf.<br />
Alle vier LPs sind aus verschiedenfarbigem<br />
180-Gramm-Vinyl gefertigt, und das Einzige,<br />
worüber man sich beschweren könnte, ist,<br />
dass das letzte Album „The Golden Ratio“<br />
(2010 immerhin Platz 20) nicht mit dabei ist,<br />
und das Fehlen von Top-10-Hits wie „C’est<br />
la vie (Always 21)“. Aber dafür gibt es ja seit<br />
Ende 2019 die LP und CD „Gold“.<br />
Wer eine Affinität zu Eurodance, Pop, den<br />
1990ern und süßen Melodien hat, zudem<br />
einen Plattenspieler besitzt und Kitsch mag,<br />
der wird mit dieser Box seine helle Freude<br />
haben. Unsere Anspieltipps sind „Wonderful<br />
Life“ und „My Déjà Vu“ sowie „Always Have,<br />
Always Will“. *rä<br />
www.demonmusicgroup.co.uk
Kostenlose Werbung für<br />
lokale Betriebe und Events<br />
ROMEO bringt Menschen zusammen.<br />
In diesen Zeiten möchten wir unseren kleinen Teil dazu beitragen, um dein LGBT+<br />
Unternehmen zu unterstützen und unsere Community am Leben zu halten. Wir<br />
geben kostenfreie, lokale Werbung auf unserer Seite für dein lokales Unternehmen.<br />
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FILM<br />
INTERVIEW<br />
WELKET BUNGUÉ:<br />
„Ich habe kein Hasch verkauft“<br />
Burhan Qurbanis modernes<br />
Kino-Update des legendären<br />
Romans „Berlin Alexanderplatz“ von<br />
Alfred Döblin feierte auf der Berlinale<br />
im Februar seine Weltpremiere<br />
und kommt nun am 30. <strong>Juli</strong> endlich<br />
in die Kinos. Wie der Regisseur der<br />
Vorlage treu bleibt, sie aber glaubwürdig<br />
und brandaktuell erzählt, ist<br />
ein beeindruckender, moderner und<br />
toll gespielter Kraftakt, der obendrein<br />
mit Bildern aufwartet, wie sie<br />
im deutschen Kino viel zu selten<br />
sind. Und ganz besonders beeindruckend<br />
ist Hauptdarsteller Welket<br />
Bungué, der den in Berlin ankommenden<br />
Geflüchteten Francis spielt.<br />
Wir haben uns mit dem portugiesischen<br />
Schauspieler, der kürzlich für<br />
den Deutschen Filmpreis nominiert<br />
wurde, unterhalten.<br />
Herr Bungué, Sie sind in Guinea-<br />
Bissau geboren und in Portugal<br />
aufgewachsen. Mit dem Titel<br />
„Berlin Alexanderplatz“ konnten<br />
Sie zunächst vermutlich nichts<br />
anfangen, oder?<br />
Da haben Sie recht. Ich hatte von dem<br />
Roman noch nie gehört, und als ich 2017<br />
eine E-Mail von einer Casting-Agentin<br />
mit dem Betreff „Berlin Alexanderplatz“<br />
bekam, dachte ich zunächst, das sei<br />
Spam. Aber sie hatte mich ein paar<br />
Monate vorher gesehen, als ich mit dem<br />
Film „Joaquim“ zu Gast auf der Berlinale<br />
war. Als mir klar wurde, worum es da ging,<br />
schickte ich natürlich ein Video von mir<br />
ein. Und fünf Monate später war ich in<br />
Berlin, um an der Seite von Jella Haase<br />
und Albrecht Schuch auch persönlich<br />
vorzusprechen.<br />
Eine Inspiration für Regisseur<br />
Burhan Qurbani waren die aus<br />
Afrika stammenden Drogendealer<br />
in der Berliner Hasenheide. Haben<br />
Sie in dem Park für Ihre Rolle<br />
recherchiert?<br />
Ich habe kein Hasch verkauft, wenn<br />
Sie das wissen wollen. (lacht) Aber<br />
natürlich habe ich – mit und ohne<br />
Burhan – viel Zeit an den Orten verbracht,<br />
an denen der Film spielt, nicht nur in der<br />
Hasenheide, sondern auch im Berliner<br />
Nachtleben. Das war für mich wichtig, um<br />
diesem Francis, den ich spiele, wirklich<br />
nahezukommen.<br />
Was zeichnet Qurbani als Regisseur aus?<br />
Burhan ist eigentlich nie aufbrausend,<br />
sondern immer sehr einfühlsam und<br />
konzentriert. Und er ist in seiner Kreativität<br />
unglaublich beharrlich, nimmt jedes<br />
kleinste Detail wahr. Eine Geschichte<br />
auch nur im Ansatz holzschnittartig zu<br />
erzählen, wäre das Letzte, was ihm in<br />
den Sinn käme. Aber was vielleicht das<br />
eigentlich Besondere an ihm ist, ist das<br />
Gefühl von Bruderschaft und Zusammenhalt,<br />
das er in seinem Team erzeugt.<br />
Er respektiert alle als gleichberechtigt<br />
– und jedermanns Stimme wird gehört.<br />
Das habe ich in dieser Form noch nicht<br />
erlebt. Und wahrscheinlich konnte er nur<br />
deswegen einen Film drehen, der so vielschichtig<br />
und feinsinnig von Menschen<br />
erzählt, denen sonst nicht immer und<br />
überall Würde entgegengebracht wird.
FILM<br />
FOTOS: 2019 SOMMERHAUS/EONE GERMANY<br />
Das Verhältnis zwischen dem<br />
von Ihnen gespielten Francis und<br />
dem Gangster Reinhold geht über<br />
Bruderschaft noch hinaus: Da liegen<br />
Liebe und Hass, Sanftheit und<br />
Gewalt, aber auch eine erotische,<br />
queere Anziehung sehr nah beieinander.<br />
Wie würden Sie die Beziehung<br />
der beiden beschreiben?<br />
Zwischen diesen beiden Männern und<br />
ihren jeweiligen Welten herrscht definitiv<br />
eine magnetische Anziehung. Und in<br />
dieser Darstellung geht es definitiv um das<br />
Aufbrechen einer Heteronormativität und<br />
gängiger Männlichkeitsbilder. Die Klischees<br />
davon, wie ein schwarzer Mann zu sein<br />
hat oder auch ein weißer Hetero-Mann,<br />
werden hinterfragt. Für Stereotype ist in<br />
„Berlin Alexanderplatz“ kein Platz. Dass das<br />
gelungen ist, liegt einerseits an Burhans<br />
Großzügigkeit, aber andererseits – das<br />
muss ich so sagen – auch an den Schauspielern.<br />
Ohne die Intimität zwischen<br />
Albrecht Schuch und mir wäre das nicht<br />
gegangen.<br />
Francis kommt mit einem großen<br />
Trauma in Berlin an, wo er viele weitere<br />
tragische Erfahrungen macht.<br />
Konnten Sie all das nachempfinden?<br />
Natürlich nicht im Detail, schließlich ist<br />
meine eigene Vergangenheit eine ganz<br />
andere. Aber das heißt ja nicht, dass man<br />
sich nicht einfühlen kann. Schauspielerei<br />
ist schließlich mein Beruf. Und in gewisse<br />
Situationen kann man sich gezielt hineinversetzen.<br />
Genau wie er sprach ich zum<br />
Beispiel kein Deutsch, als ich hier ankam,<br />
und musste also die Sprache und damit<br />
auch irgendwie die deutschen Denkstrukturen<br />
genauso lernen wie er. Oder nehmen<br />
Sie die körperlichen Einschränkungen:<br />
Sechzig Prozent des Films muss Francis<br />
mit nur einem Arm auskommen, also<br />
habe ich natürlich – vom Duschen bis zum<br />
Schuhebinden – geübt, wie man so durchs<br />
Leben kommt.<br />
Wo Sie gerade Ihr Deutsch ansprechen,<br />
von dem Sie vorab sagten,<br />
dass es längst nicht gut genug sei,<br />
um unser Gespräch auf Deutsch<br />
zu führen: Hätten Sie trotzdem<br />
Interesse daran, auch künftig<br />
weiter in deutschen<br />
Filmen mitzuspielen?<br />
Das würde ich großartig<br />
finden. Aber tatsächlich<br />
müsste ich dafür noch<br />
ordentlich an meinen<br />
Sprachfähigkeiten<br />
arbeiten. Ich lebe<br />
zwar mittlerweile in<br />
Berlin, aber eben nur<br />
teilweise, denn genau<br />
genommen pendle ich<br />
zwischen Portugal, Brasilien<br />
und Deutschland. Ich bin immer auf<br />
der Durchreise, immer auf dem Sprung.<br />
Da passiert es leider häufiger, dass ich das<br />
Deutsch-Üben doch etwas aus den Augen<br />
verliere. Wenn sich aber wieder einmal die<br />
Chance auf eine Rolle in einem deutschen<br />
Film ergeben sollte, würde ich mich sofort<br />
mit voller Hin<strong>gab</strong>e dieser Auf<strong>gab</strong>e widmen<br />
und habe keinen Zweifel daran, dass ich<br />
das sprachlich hinbekommen kann.<br />
Ai Weiwei hat kürzlich sehr geklagt<br />
über seine Erfahrungen als Ausländer<br />
in Berlin. Wie ist es Ihnen selbst<br />
als Neuankömmling ergangen, der ja<br />
auch heute noch hier lebt?<br />
Im Großen und Ganzen habe ich mich in<br />
Berlin immer willkommen gefühlt. Wobei<br />
ich mich natürlich größtenteils in einer<br />
Blase aus Gleichgesinnten und Künstlern<br />
bewege, die sehr weltoffen ist. Selbstverständlich<br />
<strong>gab</strong> es auch harte, unangenehme<br />
Situationen. Aber die gezielt zu betonen,<br />
wäre ungerecht, denn Rassismus habe<br />
ich auch in Portugal oder Brasilien schon<br />
erlebt. Zumal Berlin wirklich eine Stadt<br />
ist, in der es Außenseitern und Neulingen<br />
relativ leichtfällt, ihresgleichen zu finden.<br />
Tatsächlich?<br />
Wie gesagt: Auch Berlin kann ein hartes<br />
Pflaster sein und natürlich gibt es<br />
auch hier viele Menschen,<br />
die allem, was sie als<br />
fremd empfinden, mit<br />
Angst oder Ablehnung<br />
begegnen. Wie überall<br />
sonst auch wächst<br />
der Populismus. Aber<br />
insgesamt lässt Berlin<br />
Platz zum Atmen.<br />
Viel mehr als andere<br />
europäische Großstädte<br />
erlaubt Berlin denjenigen,<br />
die aus welchem Grund auch<br />
immer am Rand der patriarchalen<br />
Mehrheitsgesellschaft stehen oder einfach<br />
irgendwie anders sind, sie selbst zu sein.<br />
Wovon ja, wenn auch nicht<br />
unbedingt mit Happy End, „Berlin<br />
Alexanderplatz“ erzählt, oder?<br />
Genau! Der Film ist gleichzeitig eine Version<br />
des echten Berlins und ein utopischer<br />
Mikrokosmos, der Figuren und Körpern<br />
eine Bühne bietet, die im sonst oft elitären<br />
und sich den Problemen der Mehrheit<br />
widmenden Kino keinen Platz haben. Wie<br />
Burhan Qurbani dieses archetypische<br />
Stück deutschen Kulturguts in etwas<br />
Disruptives, in einen revolutionären Kino-<br />
Moment verwandelt hat, finde ich einfach<br />
großartig. Und es zeigt beispielhaft, dass<br />
sich die Gesellschaft wirklich zumindest<br />
ein bisschen verändert und öffnet.<br />
*Interview: Patrick Heidmann
FILM<br />
DVD<br />
Greta<br />
Für einen Star zu schwärmen kann helfen, mit dem Alltag umzugehen.<br />
Manch einer himmelt (immer noch) Michael Jackson<br />
an, andere berufen sich auf Ariana Grande, P!NK, Madonna oder<br />
auch Lady Gaga. Bei Krankenpfleger Pedro ist es Greta Garbo.<br />
Die Diva ist für ihn ein leuchtender Stern, der ihm Mut macht:<br />
Weltflucht, Ikone und Inspiration, Ablenkung von seinem Alltag als<br />
Krankenpfleger in seinem tristen Wohnblock, in der überfüllten Klinik<br />
oder in der ihn einsam machenden nächtlichen Schwulenszene.<br />
Greta Garbo steht für ihn für vermissten Glamour und Unverwundbarkeit<br />
– und für den selbst gewählten Rückzug von den Menschen.<br />
Als er sich eines Tages auf den wesentlich jüngeren Jean einlässt,<br />
kommt sein Leben durcheinander. „Nenn mich Greta Garbo“,<br />
flüstert er Jean beim Sex zu – nicht das einzige Mal, dass er Jean<br />
irritiert. Nach und nach beginnt sein einsames Leben aufzubrechen,<br />
die Festung Greta fällt ... Der Film von Armando Praça lief bei der 69.<br />
Berlinale und ist seit Juni bei GMfilms zu haben. Sehenswert! *rä<br />
www.gmfilms.de<br />
DVD<br />
Samuel L. Jackson<br />
& Antonio Banderas<br />
Der Anfang vom Film „So ist das Leben“ ist<br />
schräg, fast nervig. Doch er muss genau so<br />
sein, alles macht Sinn. Und am Ende sitzt<br />
man gerührt vor dem Monitor.<br />
Ein Film fürs Herz mit Starbesetzung. Im<br />
Verlauf mehrerer Jahrzehnte kreuzen sich<br />
Schicksale verschiedener Menschen an den<br />
verschiedensten Orten dieser Erde. Will<br />
(Oscar Isaac) und Abby (Olivia Wilde) lernen<br />
sich als Studenten in New York kennen,<br />
heiraten und freuen sich auf ihr erstes Kind.<br />
Nach einer Familientragödie muss sich Irwin<br />
(Mandy Patinkin) um seine Enkelin Dylan<br />
(Olivia Cooke) kümmern und tut alles, um<br />
die verschlossene junge Frau glücklich zu<br />
sehen. Und im fernen Spanien entdeckt der<br />
verbitterte Plantagenbesitzer Mr. Saccione<br />
(Antonio Banderas) sein Herz ...<br />
KINO<br />
„FREAK & CHIC“:<br />
ein knallbunter Abschied<br />
Womöglich der schönste Modedokumentarfilm des Jahres: Jean<br />
Paul Gaultier will sich aus dem Modetrubel zurückziehen. Einen<br />
hinreißenden Film über den Designer gibt es endlich im Kino.<br />
FOTO: STUDIOCANAL<br />
„Ich glaube an Mode, die man<br />
jeden Tag tragen kann und nicht<br />
nur auf dem Laufsteg“, verriet<br />
das am 24. April 1952 geborene<br />
Modegenie einmal. Im Film erlebt<br />
man die Vorbereitungen zu seiner<br />
„Fashion Freak Show“-Revue<br />
im Pariser Varietétheater Folies<br />
Bergère. Als Zuschauer im Kino ist<br />
man nah dabei bei Meetings mit<br />
Freunden des Modedesigners wie<br />
Pierre et Gilles und Madonna, ist<br />
berührt, wenn er vom Aids-Tod<br />
seiner großen Liebe spricht. Und<br />
man erlebt sehr gut gelaunte<br />
Diven: Naomi Campbell und<br />
Amanda Lear (nur einen kurzen<br />
Moment lang, ja). Und eine zickige<br />
Chefredakteurin der VOGUE. Jean<br />
Paul wollte die bebrillte Dame busserln,<br />
sie wollte das nicht ... Und<br />
das, obwohl er ja auch dadurch<br />
berühmt wurde, dass Madonna bei<br />
Konzerten und in Talkshows sein<br />
BH-Korsagen-Outfit trug. Etwas<br />
Mut verlangt der Freund von Pedro<br />
Almodóvar und aller „besonderen<br />
Menschen“ eben schon. Ein großartiger,<br />
intimer und poppiger Film<br />
von Yann L'Hénoret. Unbedingt<br />
ansehen! *rä<br />
www.jeanpaulgaultier.com
www.männer.media<br />
immer aktuell<br />
informiert
KUNST<br />
Simon Czapla „Minerva“, 2019,<br />
Galerie Michaela Helfrich<br />
Simon Czapla „Jägermeister“, 2019 – <strong>2020</strong>,<br />
Galerie Michaela Helfrich<br />
INTERVIEW<br />
SIMON CZAPLA:<br />
„... auch Reibungspunkte …“<br />
Die Kunstwelt hat sich<br />
durch die Corona-Pandemie<br />
verändert, der Paar-Alltag auch.<br />
Wir chatteten mit dem gefeierten<br />
Wahlberliner Maler Simon Czapla<br />
über den Alltag und die Liebe.<br />
Wie sehr hat sich dein Alltag durch<br />
die Corona-Krise verändert?<br />
Er hat sich zu einem großen Maß<br />
entschleunigt. Ja, entschleunigt trifft es<br />
sehr gut. Die wohl größte Veränderung ist<br />
die viele Zeit, die mein Mann Robert und<br />
ich nun zusammen verbringen können,<br />
da er bereits seit knapp sechs Wochen<br />
im Homeoffice ist. Daran mussten wir<br />
uns gewöhnen. Erst mal haben wir es<br />
natürlich sehr genossen, morgens in Ruhe<br />
gemeinsam einen Tee zu trinken, einige<br />
Dinge zu besprechen und dann jeder für<br />
sich in den Tag zu starten. Von zu Hause<br />
aus zu arbeiten ist für mich persönlich<br />
nichts Neues, weil einer der Räume in<br />
unserer sehr schönen Wohnung mein<br />
Studio ist. – Irgendwann geht man sich<br />
natürlich auch etwas auf den Wecker. Aber<br />
grundsätzlich lachen wir viel und freuen<br />
uns, dass wir neue Rituale schaffen können.<br />
Wie ein gemeinsames Mittagessen. Das war<br />
vorher out of the question.<br />
Und dein künstlerischer Output?<br />
Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass<br />
ich gerade sehr viel Zeit habe, Konzepte<br />
und Ideen für neue Bilder zu entwickeln.<br />
Dementsprechend ist der Output groß.<br />
Allerdings ist die Umsetzung eher langsamer<br />
als sonst, zumal ich noch mit einer<br />
Auftragsarbeit beschäftigt bin – etwas, das<br />
ich nur sehr selten mache, weil ich in künstlerischer<br />
Hinsicht keine zu großen Kompromisse<br />
eingehen möchte. Ich habe das große<br />
Glück, dass ich im letzten halben Jahr eine<br />
erfolgreiche Ausstellung in Wien und eine<br />
große Kunstmesse in Karlsruhe hatte. Das<br />
entspannt mich ein wenig. Dennoch muss<br />
ich vorplanen und gut haushalten, weil in<br />
dieser Zeit niemand weiß, was passiert, und<br />
wann meine nächste Ausstellung eröffnen<br />
kann.<br />
Hilft dir die Kunst, Sorgen zu verarbeiten,<br />
oder ist das unabhängig?<br />
Es ist eher unabhängig. Meine Bilder drehen<br />
sich auf subtile Weise immer auch um<br />
Sorgen und Ängste. Ich verpacke diese<br />
nur gerne in Glitzerpapier mit rosafarbener<br />
Schleife. So werden auch kritische und<br />
schwere Inhalte gut verdaulich serviert.<br />
Kunst schafft allerdings auch immer etwas<br />
Abstand zur Realität. So fühle ich mich<br />
zwischen all den Bären und Einhörnern,<br />
trotz Sorgen und Ängste, ganz wohl.<br />
Wie wirkt sich die Pandemie auf<br />
deine Beziehung aus?<br />
Zum einen muss ich mich stark daran<br />
gewöhnen, dass mein Mann ständig laute<br />
Meetings hat und ich mich nicht so frei in<br />
unserer Wohnung bewegen kann wie sonst.
KUNST<br />
Simon Czapla „Foxtrott“, 2019 – <strong>2020</strong>,<br />
Galerie Michaela Helfrich<br />
Simon Czapla „Smith & Simon“, <strong>2020</strong>,<br />
Galerie Michaela Helfrich<br />
Das schafft natürlich auch Reibungspunkte. Aber wir<br />
haben jetzt viel Zeit, um über wichtige Themen und<br />
gemeinsame Zukunftspläne zu sprechen. So machen<br />
wir uns beispielsweise Gedanken, ob unsere kleine<br />
Familie noch Zuwachs bekommen sollte, wie wir zu<br />
Berlin im Allgemeinen stehen und welche LP in unserer<br />
Plattensammlung noch fehlt. (lacht) Die Beziehung<br />
wächst ganz klar – leider die olle Rose auf unserer<br />
Terrasse nicht!<br />
Es läuft eine Ausstellung von dir in der Michaela<br />
Helfrich Galerie.<br />
Genau. Gerade wird eine Ausstellung mit meiner<br />
aktuellsten Werkreihe „A Discovery of the Wild“ in der<br />
Michaela Helfrich Galerie gezeigt. Wie bereits erwähnt<br />
arbeite ich aber an neuen Bildern, die hoffentlich wie<br />
geplant in einer Einzelausstellung bei meiner Galeristin<br />
gegen Ende des Jahres gezeigt werden sollen.<br />
Worauf freust du dich gerade?<br />
Ich freue mich darauf, unsere Freunde wieder zu treffen,<br />
mit Robert in unser Lieblingsrestaurant zu gehen,<br />
und nicht zuletzt freue ich mich sehr darauf, wieder<br />
einmal aus Berlin rauszukommen und meine Familie<br />
und Freunde am wunderschönen Bodensee besuchen<br />
zu können. Und natürlich freuen wir uns auf den neu<br />
bestellten Teppich und die schönen neuen Terrassenmöbel.<br />
(lacht)<br />
*Fragen: Michael Rädel<br />
www.michaelahelfrich-galerie.com<br />
www.simonczapla.com
BUCH<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Unterhaltsam Inspirierendes<br />
RATGEBER<br />
Vom Honig und<br />
vom Gesunden<br />
Eine der positiven Folgen der Corona-<br />
Pandemie: Fast jeder denkt mehr über<br />
seine Gesundheit nach, geht achtsamer<br />
mit seinem Körper um. Ganz passend<br />
haben wir da einen Buchtipp für dich.<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Das Buch der Autorin und Psychologischen<br />
Beraterin Dörthe<br />
Huth „Gute Laune an jedem Arbeitstag“<br />
ist ein leserfreundliches Füllhorn<br />
an Informationen fürs bessere Sein.<br />
Wir alle kennen das: Was schiefgehen<br />
kann, geht schief. Murphy’s Law<br />
greift immer dann, wenn es so gar<br />
nicht passt. Im Homeoffice, im<br />
Verlag, in der Agentur oder auch im<br />
Handwerksbetrieb: Lahme Kollegen,<br />
die alles falsch verstehen, drängende<br />
Chefs (manch ein Unternehmen hat<br />
ja mehr „Vorgesetzte“ als Angestellte,<br />
das ist dann besonders stressig),<br />
nervende Kunden, alles muss sofort<br />
kommuniziert werden, alles sollte<br />
möglichst gestern geschehen sein<br />
– und keiner außer dir blickt es. Und<br />
dann noch diese ständigen Loblieder<br />
auf die angebliche Entschleunigung<br />
der Welt durch die Corona-Pandemie.<br />
Pustekuchen! Manch einer hat nun<br />
mehr zu tun als in „gesunden“ Zeiten:<br />
Stornierungen Aktualisierungen,<br />
Notbesetzung und Kurzarbeit. Und<br />
Social Media, die die selbstverliebten<br />
Kollegen beim Sonnenbad zeigen,<br />
machen es auch nicht besser. Dörthe<br />
Huth zeigt in ihrem Buch Möglichkeiten<br />
und Strategien auf, festgefahrene<br />
Situationen und Verhaltensmuster<br />
zu ändern und wieder Freude am<br />
Arbeiten zu entwickeln. Schaff dir<br />
jeden Tag Gute-Laune-Inseln! Gönn<br />
dir gute Laune. Als Buch und Hörbuch<br />
im Gabal Verlag erschienen und sehr<br />
empfehlenswert. *rä<br />
www.<strong>gab</strong>al-verlag.de<br />
Das über 320 Seiten starke, äußerst<br />
informative Buch „HEALTH POWER:<br />
Einfach gesund! Gesund essen. Gesund<br />
werden. Gesund bleiben.“, erschienen<br />
beim ibidem Verlag, wurde von gleich drei<br />
Experten verfasst.<br />
Dr. Hans Diehl (Professor für Präventive<br />
Medizin – Kalifornien), Prof. Dr. Claus<br />
Leitzmann (Biochemiker und Ernährungswissenschaftler<br />
– Gießen) und Dr.<br />
Klaus Mildenstein (Lehrbeauftragter<br />
für Allgemeinmedizin, Prävention und<br />
Palliativmedizin – Hannover) nehmen den<br />
Leser mit durch den unendlichen Kosmos<br />
an Gesundheits- und Wellnesstipps, durch<br />
den dichten Diätendschungel und die<br />
Galaxien sich mitunter widersprechender<br />
Ernährungsratgeber.<br />
Das vor wenigen Wochen erschienene<br />
Buch nimmt sich Themen an wie Vitalitätssteigerung,<br />
weniger Medikamente,<br />
Cholesterin, Zimmerpflanzen, Sport,<br />
Herz-Kreislauf-Beschwerden, Krebs<br />
und Blutdruck. Interessant zu lesen,<br />
wie einige falsche Grundannahmen und<br />
Verhaltensweisen zu chronischen Zivilisationskrankheiten<br />
führen, die weltweit für<br />
fast zwei Drittel aller Todesfälle verantwortlich<br />
seien. Das Buch gibt dir Seite für<br />
Seite die Möglichkeit umzudenken und<br />
gegenzusteuern.<br />
Ein Ratgeber, ein Wissenschaftsbuch mit<br />
ernsten Themen, ja, aber immer einfach<br />
formuliert, sinnvoll bebildert, verständlich<br />
geschrieben und sehr gut erklärt. Sollte<br />
man sich wirklich gönnen. *rä<br />
www.ibidem-verlag.de<br />
MÄRCHEN<br />
Coming-out-Fantasy<br />
Lesestoff, der dich aus dieser mitunter schnöden<br />
Welt entführt, das sind Fantasy-Romane. Und<br />
die gibt es auch in queer.<br />
„In meinen Büchern verwebe ich klassische<br />
märchenhafte Motive zu neuen Geschichten.<br />
Die emotionale Reise der Figuren steht in<br />
meinen Geschichten im Vordergrund“,<br />
verrät der queere Fantasy-Autor Christian<br />
Handel über seine Schriftstellerei. „Die<br />
Stärke meiner Bücher sind die emotionalen<br />
Reisen meiner Figuren und die<br />
lebendigen Dialoge.“ Im <strong>Juli</strong> erscheint<br />
sein neuester Wurf: „Rowan & Ash – Ein<br />
Labyrinth aus Schatten und Magie“. Im Mittelpunkt<br />
der Geschichte steht der schwule Sohn eines Herzogs,<br />
der sich in einen Prinzen verliebt. Seine Hand ist aber<br />
schon der Thronfolgerin versprochen ... *rä<br />
www.christianhandel.de<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/SVETIKD
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