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Mein Leben Live Ausgabe2 April2020

Lifestyle / Mindstyle - Magazin

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Schulmedizin und Naturheilkunde<br />

Ahhh, das hat gut getan!<br />

Gerade hatte der Chiropraktiker meine Brustwirbelsäule wieder<br />

eingerenkt, die nach dem letzten Basketballspiel ordentlich am<br />

Meckern gewesen war. Immerhin konnte ich nun wieder gerade<br />

stehen und die Arme über den Kopf strecken. Als ich dachte, dass<br />

es damit schon getan sei, bekam ich zum Abschluss noch schnell<br />

vier runde Kügelchen in die Hand gelegt, die sich kurz zuvor noch<br />

in einer schlichten, weißen Dose befunden hatten. Prompt kullerte<br />

mir natürlich auch erst einmal eines davon wieder zurück<br />

auf den Praxisboden. Ich dachte schon, dass ich aus dem Alter<br />

heraus wäre, in dem ich nach dem Arztbesuch noch Süßigkeiten<br />

zu erwarten hätte, als ich die nun also noch verbliebenen drei<br />

kleinen, sehr süßschmeckenden Perlen unter meine Zunge legte.<br />

Sie haben es wahrscheinlich schon erkannt – die Rede ist von<br />

den Globulis und wir befinden uns mitten in der tiefsten Homöopathie!<br />

Wenn Sie den letzten Beitrag noch in Erinnerung haben,<br />

dann wissen Sie vielleicht noch in etwa, dass man die Naturheilverfahren<br />

in drei Großkategorien einteilen kann: klassische, erweiterte<br />

und traditionelle Heilverfahren. Die Homöopathie wird<br />

dabei uneinheitlich entweder zu den erweiterten Naturheilverfahren<br />

oder aufgrund des einschlägigen Konzeptes zu den traditionellen<br />

Therapieverfahren gezählt.<br />

Fälschlicherweise wird dieses Gebiet aber oft direkt mit den Naturheilverfahren<br />

als Gesamtheit gleichgesetzt. Nicht zu vergessen,<br />

die heftigen Kontroversen um dieses Thema, welches einen<br />

scharfen Kontrast zwischen Befürwortern und Ablehnenden bietet.<br />

Also ist es lohnenswert, sich damit zu beschäftigen, was die Homöopathie<br />

eigentlich ist und was nicht. Außerdem wäre es doch<br />

interessant, wenn man sich in Zukunft selbst eine <strong>Mein</strong>ung über<br />

ein Thema bilden kann, das offenbar eine Schneise durch die<br />

Welt der Medizin schlägt.<br />

Beginnen wir also wieder von vorne und fragen uns:<br />

Was ist eigentlich die Grundidee der Homöopathie? Ohne zu<br />

weit in geschichtliche und fachliche Details abzuschweifen, sollte<br />

man um mitreden zu können wissen, welches das Grundkonzept<br />

aller Richtungen der Homöopathie ist.<br />

Die Autoren Kraft und Stange beschreiben hierzu folgende Erklärungen.<br />

In der Homöopathie heiße es: „Ähnliches werde durch<br />

Ähnliches geheilt“. Man müsse sich vor Augen führen, dass es<br />

unterschiedliche Richtungen der Homöopathie gäbe. Je nach<br />

Richtung, werde das entsprechende, „passende“ Homöopathikum<br />

nach anderen Gesichtspunkten ausgewählt. Die Klassische<br />

Homöopathie, die sich hierzulande am stärksten durchgesetzt<br />

habe, wähle das passende Mittel anhand der individuellen Symptome<br />

des Leidenden aus. Andere Richtungen zögen zur Auswahl<br />

nur das Krankheitsbild als solches heran. Wiederrum andere verstünden<br />

sich darauf, Mischungen verschiedener Homöopathika<br />

anzuwenden, die häufig bei einer Erkrankung helfen sollen.<br />

Weiterhin gäbe es Konzepte, die Stoffe zur Heilung anwenden,<br />

welche bei einer Reihe gesunder Menschen ähnliche Symptome<br />

bestimmter Krankheiten erzeugen sollen.<br />

Ein weiteres Konzept, auf welchem die Homöopathie generell<br />

fuße, sei die sogenannte Potenzierung. Man gehe in der Homöopathie<br />

also von einer Urtinktur aus. Also einer unverdünnten<br />

Ausgangslösung pflanzlichen, tierischen, mineralischen oder<br />

chemischen Ursprunges. Diese werde in mehreren Schritten verdünnt<br />

und zusätzlich geschüttelt. Das bei Herstellung dieses Mittels<br />

die Nebenwirkungen bei dessen Einnahme umgangen, die<br />

Zielwirkung jedoch erhalten, ja sogar verstärkt werden solle, das<br />

nenne man Potenzierung*(1).<br />

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