Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg
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Claudia Schmalz: Man hat mir in den Anfangsjahren<br />
oft gesagt, ich solle sachlicher argumentieren, weni-<br />
ger emotional.<br />
Thomas Schmalz: Du bist immer mit dem Herzen<br />
dabei.<br />
Claudia Schmalz: Aber der Ratschlag war gut. Man<br />
lernt, für sich einen Weg zu finden, wo man Dinge<br />
nicht mehr so in sich hineinfrisst. Durch Sachlichkeit<br />
bekommt man einen Gesamteindruck, man<br />
kann die Dinge von allen Seiten betrachten und<br />
abwägen. Wenn man sich aufregt, bekommt man so<br />
einen Tunnelblick. Ja, am Anfang war es schwer<br />
und es hat etwas gedauert, bis ich das umsetzen<br />
konnte. Danach fiel es mir auch leichter, mir Gehör<br />
zu verschaffen. Man möchte das Beste für die Stadt<br />
erarbeiten – mit Weitblick. Und inzwischen habe<br />
ich mich in viele Themen eingearbeitet und kann<br />
dazu etwas sagen. Man wächst mit seinen Aufgaben.<br />
Welche Themen sind Ihnen besonders wichtig?<br />
Claudia Schmalz: Familie, Jugend, Schule, Kultur.<br />
Thomas Schmalz: Die Feuerwehr gleich nach der<br />
Familie. Feuerwehr ist dabei ein Thema, bei dem wir<br />
uns selten einig sind.<br />
Claudia Schmalz: Darüber gibt es immer Diskussionen<br />
bei uns. Ich habe halt die Finanzen der Stadt im<br />
Blick.<br />
Thomas Schmalz: Und ich habe den Fortbestand der<br />
Feuerwehr auf Stadt- und Kreisebene im Blick. Seit<br />
Claudia auch im Kreistag aktiv ist, haben wir darüber<br />
noch mehr Meinungsverschiedenheiten. Bei diesem<br />
Thema sind wir wie Feuer und Wasser (lacht).<br />
Claudia Schmalz: Genau, und jeder bleibt bei seiner<br />
Meinung (lacht ebenfalls).<br />
Sie sind auch im SPD-Arbeitskreis Bildung<br />
sehr aktiv, der ja gemeinsam mit der Stadtbücherei<br />
die Kinder-Uni in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> entwickelt<br />
und zum Leben erweckt hat …<br />
Claudia Schmalz: Das ist ein ganz toller Arbeitskreis,<br />
der macht richtig Spaß. Gemeinsam möchten wir für<br />
noch mehr Bildung in unserer Stadt sorgen. Dann<br />
kommt es darauf an, sich zu vernetzen, Mitstreiter<br />
zu finden, Ideen zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Sie haben sich bei den jeweiligen Projekten<br />
ganz konkret eingebracht – zum Beispiel, als<br />
das Mathematikum und das Minimathematikum<br />
in <strong>Bad</strong> <strong>Harzburg</strong> gastierten …<br />
Claudia Schmalz: Wir hatten viele ehrenamtliche<br />
Unterstützer. Wir haben mit aufgebaut und mit abgebaut,<br />
haben uns in Gießen schulen lassen und die<br />
Besucher durch die Ausstellung geführt, haben<br />
Kuchen gebacken und verkauft. Da hat jeder mitgeholfen<br />
und es hat gut funktioniert. Alles eine Sache<br />
der Organisation.<br />
Wie war es, als die Anfrage kam, ob Sie stellvertretende<br />
Landrätin werden möchten?<br />
Thomas Schmalz: Für mich gab es da nur eine Antwort:<br />
Ja!<br />
Claudia Schmalz: Wir fragen uns schon jedes Mal:<br />
Schaffen wir das? Aber wenn man es nicht ausprobiert,<br />
dann weiß man es nicht. Und es ist eine große<br />
Ehre für mich, den Landkreis nach außen zu vertreten.<br />
Man lernt ihn dadurch noch besser kennen und<br />
sieht: Wir wohnen hier sehr schön, man trifft viele<br />
nette Menschen, die sich ebenfalls engagieren und<br />
etwas bewegen. Das macht mich sehr stolz. Man<br />
muss manchmal einfach den Mut haben, das gehört<br />
definitiv dazu. Und mittlerweile bekommen wir das<br />
ganz gut unter einen Hut.<br />
Thomas Schmalz: Der gemeinsame Terminkalender<br />
ist sehr wichtig. Wir sind in unseren Ehrenämtern<br />
sehr eingebunden und selten gemeinsam zu Hause.<br />
Da geben wir uns oft die Klinke in die Hand mit einer<br />
platz genommen � quadrat 07/2012 33<br />
kurzen Absprache: Was ist zu tun, welche Hausaufgaben<br />
und Termine haben die Kinder, was muss<br />
besorgt werden …<br />
Claudia Schmalz: Die Familie steht ganz oben.<br />
Würde das nicht funktionieren, würde ich sofort alles<br />
zurückschrauben.<br />
Sich immer abzuwechseln und wenig Zeit miteinander<br />
zu haben: Wie kommt man als Ehepaar<br />
damit zurecht?<br />
Claudia Schmalz: Wichtig ist, dass man sich gemeinsam<br />
in eine Richtung entwickelt. Es geht nicht,<br />
wenn einer sein ganz eigenes Ding machen will.<br />
Thomas Schmalz: Unter Berufsfeuerwehrleuten gibt<br />
es eine hohe Scheidungsrate, weil der Dienst viel<br />
Einsatz erfordert.<br />
Claudia Schmalz: Aber wir können uns beide zurücknehmen<br />
und anpassen. Wir besprechen alles sehr<br />
gründlich.<br />
Thomas Schmalz: Wir haben zusammen schon viele<br />
Höhen und Tiefen überwunden.<br />
Claudia Schmalz: Und wir sind stolz auf unsere<br />
Ehrenämter. Das ist gewachsen. Da geht es gar nicht<br />
um das Streben nach Anerkennung, sondern um das<br />
Gefühl, etwas mit bewirken zu können, da geht es<br />
um das Miteinander und die Hoffnung, die Welt ein<br />
bisschen besser zu machen.<br />
Was machen Sie mit der kostbaren gemeinsamen<br />
Freizeit?<br />
Claudia Schmalz: Wenn wir Freiräume haben, dann<br />
nutzen wir die gemeinschaftlich. Wir unternehmen<br />
ganz viel zusammen mit der Familie. Gern gehen wir<br />
Wandern oder Schwimmen oder treffen Freunde.<br />
Thomas Schmalz: Es ist sehr wichtig, die Zeit mit<br />
den Kindern zu genießen, sie werden so schnell<br />
erwachsen und gehen ihre eigenen Wege.<br />
Was würden Sie machen, wenn Sie jetzt ein<br />
paar Wochen frei hätten und sich einen lang<br />
gehegten Wunsch erfüllen könnten?<br />
Thomas Schmalz: Einmal mit unseren Jungs durch<br />
die Staaten von West nach Ost …<br />
Claudia Schmalz: Nein, wir fliegen nach New York<br />
und fahren dann runter nach Cape Canaveral, wo<br />
gerade eine Rakete gestartet wird … (as)