Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg
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Einzigartig: Das Zinn-<br />
figurenmuseum <strong>Goslar</strong><br />
Auf seinem Pferd umkreist der kleine Indianer<br />
den riesigen Büffel. Seinen Bogen hält<br />
er noch aufrecht in der Hand, der Pfeil hat<br />
die Sehne gerade verlassen. Und der Büffel bäumt<br />
sich auf unter dem Licht der Neonröhren, getroffen<br />
auf alle Ewigkeit und festgehalten in einem<br />
Diorama der Sonderausstellung „Indianer“ im<br />
<strong>Goslar</strong>er Zinnfigurenmuseum an der Lohmühle.<br />
Die lebensnah gestalteten Zinn-Indianer stammen<br />
von privaten Sammlern. Ebenso wie die Exponate<br />
der aktuellen Ausstellung, die sich dem gleichen<br />
Thema von Seiten der Fiktion her nähert. Sie<br />
begann im Juni und heißt „Zwischen Erzgebirge<br />
und Stillem Ozean – Karl Mays Reisephantasien<br />
in Miniaturen“. So kommt es, dass<br />
es im Museum neben der ständigen <strong>Goslar</strong>-<br />
Ausstellung immer wieder etwas Neues zu<br />
bestaunen gibt. „Wir hatten hier schon Sonderausstellungen<br />
über Troja, über die Varusschlacht,<br />
bis hin zum Thema Fantasy, Science<br />
Fiction und Manga“, erzählt die ehrenamtliche<br />
Museumsleiterin und Vorsitzende des Trägervereins<br />
Antje Baensch, „wir haben 28000 Besucher<br />
im Jahr, das ist unglaublich viel, das gibt es<br />
eigentlich gar nicht.“ Doch wer die fein gearbeiteten<br />
Werke sieht, den wundert so viel Zuspruch<br />
kaum. Das Museum unterhält eigene Künstler, die<br />
unermüdlich an neuen Figuren und Dioramen<br />
arbeiten.<br />
Fest im Team sind derzeit Wolfgang Frank – von Anfang<br />
an dabei, als technischer Leiter zuständig für<br />
den Bau der Schaukästen, doch auch fürs Gießen<br />
und Bemalen der Figuren. Ebenso vielseitig ist der<br />
kaufmännisch ausgebildete Patrick Kruse. Neben Figurenbau<br />
und Organisatorischem betreut er auch<br />
die<br />
Informationscomputer in der Ausstellung, ebenso<br />
die Internetseite des Museums.<br />
Und ein hochbegabter Maler komplettiert das<br />
Team: Andreas Kononov. Er bemalt Figuren und<br />
Hintergründe mit Sachkenntnis und großem Können.<br />
Das ausdrucksstarke Karl-May-Portrait für die<br />
Sonderausstellung stammt von ihm. Künstler wie<br />
er finden in diesem Metier große Anerkennung,<br />
denn „der Wert einer Figur entsteht durch die<br />
Bemalung“, weiß Antje Baensch.<br />
Die kleinen, kunstvoll bemalten Zinnfiguren<br />
stellen Szenen aus Vergangenheit und<br />
Zukunft nach, frieren die Zeit ein, faszinieren<br />
durch ihre Farbenpracht und ihren<br />
Detailreichtum. Die <strong>Goslar</strong>er Sammlung hat<br />
sich bundesweit einen Namen gemacht,<br />
denn das Konzept dieses Museums ist einzigartig:<br />
Es geht um die Darstellung der<br />
eigenen Stadtgeschichte. Gegründet<br />
Links: Museumsleiterin antje Baensch<br />
mit dem von andreas Kononov gemal-<br />
ten Karl-May-Portrait für die Sonder-<br />
ausstellung.<br />
rechts: Patrick Kruse (links) und<br />
Wolfgang Frank beim Gießen und<br />
Bearbeiten neuer Zinnfiguren.<br />
fotos: anke reimann / zinnfigurenmuseum