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ParalympicNews0120

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schwerpunkt<br />

Alleskönner<br />

Der<br />

Kajak-Ass Mendy Swoboda ist Japan-Fan und will seine<br />

starke Karriere mit einer Goldmedaille in Tokyo krönen.<br />

wWas hat er nicht schon alles probiert: Wildwasserkajak und<br />

Kanu-Polo, er ist mit dem Kanu die Donau von Passau bis<br />

Hainburg, also von der deutschen an die slowakische Grenze,<br />

gefahren und vom Hallstätter See an den Traunsee gepaddelt.<br />

Im Rennkajak hat Mendy Swoboda sowieso fast alles gewonnen,<br />

was es zu gewinnen gibt, ist mehrfacher Welt- und<br />

Europameister und jubelte bei der Kanu-Premiere auf<br />

paralympischer Bühne 2016 in Rio de Janeiro über die<br />

Silbermedaille.<br />

„Ich bin froh, dass ich mit meiner Behinderung im Boot<br />

praktisch alles machen kann. Und durch diese immer neuen<br />

Perspektiven kann ich die Liebe zum Paddeln stets wiederentdecken,<br />

das ist ganz wichtig für mich.“<br />

Der Oberösterreicher gehört zweifellos zu den Größten<br />

seines Faches – und doch will der 30-Jährige mehr, träumt<br />

von Paralympics-Gold in Tokyo. So gesehen war Swoboda<br />

nicht traurig, als die Sommerspiele aufgrund der COVID-19-<br />

Pandemie verschoben wurden.<br />

„Für mich ist das zusätzliche Jahr sicher kein Nachteil.<br />

Es gibt mir die Möglichkeit, 2021 noch stärker an den Start<br />

zu gehen“, so der bekennende Japan-Fan, der nach dem<br />

Test-Event im vergangenen Jahr mit seiner Schwester noch<br />

eine Rundreise angehängt hat. Mit Tokyo, klar, aber auch mit<br />

Kyoto und Nagano.<br />

Mit Sushi und Sashimi.<br />

Mit heißen Quellen und kalten<br />

Vulkanen. Mit überfüllten<br />

U-Bahnen und einsamen<br />

Stränden. „Das Faszinierende<br />

an Japan sind die Gegensätze:<br />

der extreme Fortschritt in<br />

Sachen Technik auf der einen, die gelebten Traditionen und<br />

der Respekt auf der anderen Seite.“<br />

Die Reise zu seinem großen Ziel, die „Road to Tokyo“ des<br />

Mendy Swoboda, wird, sobald es Social Distancing zulässt,<br />

nach Ungarn führen. Dort wird er sich einer Trainingsgruppe<br />

anschließen, um die letzten, die entscheidenden Prozentpunkte<br />

mithilfe der Gruppendynamik herauszuholen.<br />

„Für mich ist der soziale Aspekt des Sports unglaublich<br />

wichtig. Ich kann mich allein nicht gut quälen, aber in der<br />

Gruppe bin ich extrem leicht zu motivieren“, sagt Swoboda,<br />

der auch in Linz auf ein paar ehemalige Aktive zurückgreifen<br />

kann. „Die waren während des Corona-Lockdowns so fleißig,<br />

dass ich bei unseren Trainings sogar das Rennboot auspacken<br />

musste, aber die meisten können leider nur einmal<br />

pro Tag trainieren.“<br />

Um ein ganzes Jahr wurde sein Vertrag als Heeressportler<br />

verlängert: „Das Bundesheer hat in unsicheren<br />

Zeiten schnell für Sicherheit gesorgt und uns Sportlerinnen<br />

und Sportler nicht fallengelassen. Das ist ein Riesensegen,<br />

weil es uns die Möglichkeit gibt, unseren Sport professionell<br />

auszuüben.“ Und das braucht es, damit der Alleskönner<br />

auch in Tokyo wieder mit einer Medaille um den Hals vom<br />

Stockerl lachen kann.<br />

Im Rennen ist er<br />

Einzelsportler, im<br />

Training schwört<br />

Mendy Swoboda<br />

auf Gruppendynamik:<br />

„In der Gruppe<br />

kann ich mich am<br />

besten motivieren.“<br />

Foto: ICF/Bence Vekassy<br />

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