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f+h fördern und heben 9/2020

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2884<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

09September <strong>2020</strong><br />

LOGISTIK 4.0<br />

SICHERES LASTWENDEN<br />

LEICHT(ER) GEMACHT<br />

Wenden schwerer Bauteile<br />

mit Demag-Universalkranen<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

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HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

TITELSTORY<br />

26 I 8-TONNEN-LITHUM<br />

IONEN-STAPLER:<br />

Viel auf dem Kasten<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />

zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

DROHT IN DEUTSCHLAND<br />

EIN PLEITEN-TSUNAMI?<br />

Obwohl sich unsere Wirtschaft in der schwersten<br />

Rezession in der Geschichte Deutschlands befindet, sind<br />

im ersten Halbjahr <strong>2020</strong> die Unternehmensinsolvenzen<br />

spürbar zurückgegangen. Auf den ersten Blick eine<br />

paradoxe Entwicklung. Verschleiert wird die wahre<br />

Situation vor allem durch die vorübergehende Aussetzung<br />

der Insolvenzantragspflicht. Firmen, die zahlungsunfähig<br />

sind, müssen dies beim Amtsgericht nicht melden. Was zu<br />

Beginn der Coronakrise ebenso wie die staatlichen Kreditprogramme<br />

als richtige Maßnahmen bezeichnet wurde,<br />

könnte sich im Nachhinein aber als Fehleinschätzung<br />

WIRTSCHAFTLICHE<br />

SCHIEFLAGEN IM<br />

VERBORGENEN SIND<br />

BRANDGEFÄHRLICH<br />

erweisen. Von den staatlichen<br />

Maßnahmen haben zweifelsfrei<br />

auch Unternehmen<br />

profitiert, die schon vor Corona<br />

in einer Schieflage <strong>und</strong> nur<br />

durch billiges Geld noch am Markt waren. In die entsprechenden<br />

Wertschöpfungsketten eingeb<strong>und</strong>en, können<br />

diese „Zombie“-Firmen zu Anschlussinsolvenzen eigentlich<br />

ges<strong>und</strong>er Unternehmen führen. Eine Verlängerung der<br />

ausgesetzten Insolvenzantragspflicht über den<br />

30. September wäre also unverantwortlich. Die Anzahl<br />

der „Zombies“ würde weiter steigen, ein Pleiten-<br />

Tsunami durchs Land rollen <strong>und</strong> gewaltige<br />

gesamtwirtschaftliche Schäden<br />

verursachen.<br />

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Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

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INHALT<br />

06<br />

EDITORIAL<br />

03 Droht in Deutschland ein Pleiten-Tsunami?<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

06 AUGE IN AUGE MIT Stefan Brenner:<br />

„Wir sind erst dann mit einer Lösung zufrieden,<br />

wenn es der K<strong>und</strong>e auch ist“<br />

10 Detailliertes Wissen um intralogistische Belange als<br />

Basis des Geschäftserfolgs<br />

64 MEINE MASCHINE BT Levio LWI160: Radical Energy<br />

Design eröffnet neue Freiheiten in Gerätekonstruktion<br />

66 F+H PERSÖNLICH Torsten Ley<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

14 Monoflex-Elektrobodenbahn: Leistungsschub<br />

für den innerbetrieblichen Materialfluss<br />

18 Vollautomatische Reifentransportanlage dosiert<br />

Altreifen als Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe<br />

22 Mensch-Maschine-Logistik – Roboter kooperieren<br />

bei der Kommissionierung<br />

26 Mytoys begegnet logistischen Herausforderungen<br />

mit Investition in neues Shuttlelager<br />

28 Formatvielfalt bleibt nicht ohne Konsequenzen<br />

für Systemtechnik<br />

32 Per Funk zum Regal: Optimierter Informationsfluss<br />

in Produktion <strong>und</strong> Logistik<br />

36 Digitale Highlights<br />

38 CTS erweitert Portfolio an autonomen<br />

Transportsystemen<br />

40 Hightech-Gabelzinken verwirklichen<br />

Logistik-4.0-Konzepte<br />

42 Sicheres Langguthandling im Innen- <strong>und</strong><br />

Außenbereich<br />

44 Maßgeschneiderte Clark-Dieselstapler trotzen<br />

harten Bedingungen in Aluminiumgießerei<br />

48 TITELSTORY Demag-Universalkrane:<br />

Lastwenden leicht(er) gemacht<br />

52 SERIE Gutes noch besser machen<br />

14<br />

28


PERSPEKTIVEN<br />

34 Eine regelmäßige Wartung hilft, Ausfallzeiten zu<br />

minimieren<br />

60 Seepex steigert Liefertreue mit zunehmend<br />

automatisierter Disposition<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

56 Kraftvoll <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> per Hightech<br />

SERVICE<br />

63 Impressum<br />

67 Vorschau auf Heft 10/<strong>2020</strong><br />

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TITELBILD<br />

Demag<br />

Cranes &<br />

Components<br />

GmbH,<br />

Wetter<br />

56


Das Interview mit Stefan Brenner führte<br />

Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Foto: <strong>f+h</strong><br />

„WIR SIND ERST DANN MIT EINER<br />

LÖSUNG ZUFRIEDEN, WENN ES<br />

DER KUNDE AUCH IST“<br />

Die Logistik hält große Teile unserer Wirtschaft in Schwung, wie in den zurückliegenden<br />

Monaten großen Teilen der Bevölkerung bewusst wurde. Damit die dafür<br />

notwendigen Prozesse in den Wertschöpfungsketten aber auch problemlos<br />

ablaufen können, ist auf Seiten der Intralogistikanbieter Know-how erforderlich.<br />

Bei der AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH, ist dies zweifelsfrei vorhanden. Bei<br />

einem Besuch der Redaktion <strong>f+h</strong> am Firmensitz in Luckenbach stand<br />

AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner zu Fragen r<strong>und</strong> um das Selbstverständnis<br />

<strong>und</strong> die Ziele seines Unternehmens Rede <strong>und</strong> Antwort.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />

Als mögliche Folge der Corona-<br />

Krise ist vielfach die Rede<br />

davon, dass sich in vielen<br />

Bereichen der Wirtschaft eine<br />

Beschleunigung in puncto<br />

Automatisierung zeigen wird.<br />

Wie bewerten Sie diese<br />

Einschätzungen?<br />

Stefan Brenner: Unabhängig von der aktuellen Corona-Pandemie, müssen wir uns darüber<br />

Gedanken machen, wie wir zukünftig die Versorgung mit Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

auch in Krisenzeiten aufrechterhalten. In Bezug auf die Coronakrise sollten diese<br />

Überlegungen aber schnell in konkrete Maßnahmen münden. Dies schon vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />

dass immer neue Corona-Hotspots in Deutschland aufflammen. Aufgr<strong>und</strong><br />

dieses geradezu unberechenbaren Infektionsgeschehens kommt es auch schon fast<br />

einem Blick in die Glaskugel gleich, Aussagen darüber zu treffen, inwieweit die Coronakrise<br />

unserer Wirtschaft möglicherweise noch zusetzen wird. Doch zurück zu Ihrer<br />

eigentlichen Frage. Mitten in der Coronakrise legt die AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik<br />

GmbH in puncto Umsatz zu. Wir stehen momentan vor der Herausforderung, die Projekte,<br />

die, um nur einige Beispiele zu nennen, aus den Branchen E-Commerce sowie Groß<strong>und</strong><br />

Einzelhandel, Lebensmittelindustrie, Tabakwarenindustrie aber auch dem Maschinenbau<br />

stammen, termingerecht abzuarbeiten. Von Projektverschiebungen aufgr<strong>und</strong> der<br />

wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bei unseren K<strong>und</strong>en sind wir bis dato verschont<br />

geblieben. In den zurückliegenden Wochen <strong>und</strong> Monaten erfahren wir erfreulicherweise<br />

sogar eine hohe Nachfrage nach unseren Lösungen, aus der sich bereits konkrete neue<br />

Projekte, auch im Bereich der automatisierten Materialfluss- <strong>und</strong> Lagertechnik, ergeben<br />

haben. Somit kann ich die Einschätzung, dass die Corona-Pandemie der Automatisierung<br />

in der Industrie Impulse verleiht bestätigen.<br />

Welche Maßnahmen haben Sie<br />

ergriffen, um im Fall der Fälle<br />

handlungsfähig zu bleiben?<br />

Stefan Brenner: Es ist uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Produktion auf einen<br />

2-Schicht-Betrieb umzustellen. Dies hört sich einfach an, war für uns jedoch ein organisatorischer<br />

Kraftakt. Wir haben nun an allen Fertigungsstationen zwei unabhängig voneinander<br />

agierende Mannschaften am Start. Dies ließ sich umsetzen, weil alle Kollegen, in der<br />

Produktion ebenso wie in den administrativen Bereichen, an einem Strang gezogen <strong>und</strong><br />

eine hohe Flexibilität an den Tag gelegt haben. Unsere Handlungs- <strong>und</strong> damit Lieferfähigkeit<br />

verdanken wir aber auch unserer hohen Fertigungstiefe. Etwa 87 Prozent der Komponenten<br />

für unsere Systeme, zu denen unter anderem automatisierte Anlagen der Fördertechnik,<br />

Kommissionierung <strong>und</strong> der Versandbereitstellung gehören, stellen wir selbst her.<br />

Damit gelingt es uns außerdem, unserem hohen Qualitätsanspruch Rechnung zu tragen.<br />

Neben der hohen Qualität der<br />

Produkte made in Luckenbach<br />

ist ein weiterer von Ihnen<br />

vehement vertretener<br />

Anspruch in der Unternehmensphilosophie<br />

die enge Partnerschaft<br />

mit den K<strong>und</strong>en. Was<br />

steht hinter diesem Anspruch?<br />

Stefan Brenner: Lassen Sie mich dies an einem konkreten Beispiel erläutern. Einer unserer<br />

Großk<strong>und</strong>en ist ein führender Onlineversandhändler. Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />

haben wir die Niederlassungen des Unternehmens mit Intralogistiksystemen ausgestattet.<br />

Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Bestellungen bei dem Onlineversandhändler über<br />

Nacht explodiert sind, ist das Management mit der Frage an uns herangetreten, wie wir den<br />

sicheren Anlagenbetrieb in den Verteilzentren unterstützen können. Unsere Antwort: Wir<br />

haben kurzfristig Stand-by-Personal zur Anlagenbetreuung bereitgestellt. Eine derartig<br />

schnelle Reaktion ist für uns gelebte Partnerschaft <strong>und</strong> schweißt natürlich zusammen.<br />

Möglich wurde diese schnelle Reaktion dadurch, ich sagte dies bereits in einer meiner<br />

Antworten auf eine Ihrer vorherigen Fragen, weil wir bei AMI alle gemeinsam ein Ziel verfolgen:<br />

Wir sind erst dann mit einer Lösung zufrieden, wenn es der K<strong>und</strong>e auch ist.<br />

Erlauben Sie mir an der Stelle aber noch einige weitere wichtige Anmerkungen zum Thema<br />

K<strong>und</strong>enbeziehungen. Elementar sind diesbezüglich auch unsere umfangreichen<br />

Serviceleistungen, die von der Ferndiagnose bis hin zum Vor-Ort-Einsatz reichen. Zur<br />

Erfüllung zielführender Service- sowie Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsleistungen steht<br />

ein gut ausgebildetes <strong>und</strong> motiviertes Team von AMI-Servicetechnikern an sieben Tagen<br />

in der Woche, <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr, bereit, um im Bedarfsfall die Verfügbarkeit eigener,<br />

aber auch von Fremdanlagen zu sichern.<br />

In diesem Kontext vermeidet die regelmäßige Überprüfung, Inspektion oder Wartung<br />

ungeplante Stillstände, gibt mehr Flexibilität bei der Einplanung von Reparaturen, reduziert<br />

die Instandhaltungskosten <strong>und</strong> trägt zur Werterhaltung der jeweiligen Intralogistikanlage<br />

bei. Im Störungsfall stehen dem Service-Team moderne Technologien, zum Beispiel<br />

der Fernzugang oder der Telefonsupport zur Verfügung. Sollte eine Störung auf<br />

diesen Wegen nicht behoben werden können, sind unsere Servicetechniker schnell vor<br />

Ort. Da wir die Komponenten <strong>und</strong> Module der Anlagen nahezu ausschließlich selbst<br />

produzieren, ist eine zeitnahe Lieferung von Ersatzteilen für uns keine Besonderheit,<br />

sondern Standard.<br />

Und last but not least bieten wir ein breit gefächertes Schulungs- <strong>und</strong> Trainingsangebot<br />

zur Qualifizierung von Mitarbeitern der K<strong>und</strong>en für Aufgaben im Service an. Das Schulungsprogramm<br />

wird gemeinsam mit den K<strong>und</strong>en entwickelt <strong>und</strong> auf deren Bedürfnisse<br />

zugeschnitten, auf Wunsch in seinem Unternehmen oder in den Schulungsräumen <strong>und</strong><br />

in unserem Technikum in Luckenbach durchgeführt.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 7


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

AUGE IN AUGE<br />

Ihr Unternehmen realisiert<br />

automatisierte Intralogistiksysteme<br />

sowohl für den Onlinehandel<br />

als auch für industrielle<br />

Anwendungen, zum Beispiel in<br />

Produktion <strong>und</strong> Montage.<br />

Lassen sich für diese gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

verschiedenen<br />

Anwendungen Gemeinsamkeiten<br />

ausmachen?<br />

Stefan Brenner: Durchaus. Unabhängig von der Branche gilt es, in Projektgesprächen<br />

genau zuzuhören, die Problematik auf den Punkt zu bringen, um<br />

letztlich daraus Hand in Hand mit dem K<strong>und</strong>en, die Aufgabenstellung für das<br />

Projekt zu erarbeiten. Auf der Erkenntnis der Vielzahl unserer Projekte lautet<br />

meine Antwort auf Ihre Frage: Über alle Anwenderbranchen hinweg ist die Forderung<br />

nach hoher Qualität <strong>und</strong> Verfügbarkeit sowie hoher Effizienz sicherlich<br />

ein allgemeingültiger Anspruch der Betreiber in allen Branchen. Nicht zu vergessen<br />

ein möglichst geringer Aufwand für Service <strong>und</strong> Wartung. Für die Erfüllung<br />

dieser Ansprüche stehen wir mit den von uns gefertigten <strong>und</strong> realisierten Systemen<br />

<strong>und</strong> Anlagen.<br />

Im vergangenen Jahr haben Sie<br />

die Kooperation mit einem<br />

thailändischen <strong>und</strong> einem<br />

kanadischen Unternehmen aus<br />

den Bereichen roboter- <strong>und</strong><br />

kamerabasierte Systeme für die<br />

Intralogistik bekannt gegeben.<br />

Vor welchem Hintergr<strong>und</strong><br />

haben Sie diese Zusammenarbeit<br />

getätigt?<br />

Stefan Brenner: Das Unternehmen AMI ist vor 33 Jahren als 2-Mann-Firma an den<br />

Start gegangen. Im Laufe der Zeit haben wir uns zu einem Intralogistiksystemanbieter<br />

mit einem breit gefächerten Portfolio einschließlich entsprechender Beratungs- <strong>und</strong><br />

Planungsleistungen sowie zugehöriger Softwarekompetenz entwickelt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

vielfältigen Anforderungen in der Förder- <strong>und</strong> Materialflusstechnik lässt sich das Lösungsangebot<br />

jedoch immer noch weiter komplettieren. Selbstverständlich tun wir<br />

dies nicht aus reinem Selbstzweck, sondern weil wir seitens des Markts eine entsprechende<br />

Nachfrage verspüren. Und vor genau diesem Hintergr<strong>und</strong> haben wir die<br />

Kooperation mit Robot System aus Thailand <strong>und</strong> der Systemex Group aus Kanada<br />

geschlossen. Beide Partnerunternehmen sind spezialisiert auf roboter- <strong>und</strong> kamerabasierte<br />

Systeme <strong>und</strong> ergänzen unser umfassendes Intralogistik-Portfolio auf ideale<br />

Weise. Gleichzeitig wollen wir mit dieser Zusammenarbeit unsere markstrategischen<br />

Ziele in Südostasien <strong>und</strong> Nordamerika, wichtige Wachstumsmärkte für die Automatisierung,<br />

mittelfristig realisieren. Darüber hinaus bietet uns diese Partnerschaft die<br />

Möglichkeit unsere von Deutschland <strong>und</strong> Europa aus global agierenden K<strong>und</strong>en in<br />

diesen Regionen mit der Planung <strong>und</strong> Realisierung automatisierter Intralogistikanlagen<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> für diese Anlagen auch den Service vor Ort zu übernehmen.<br />

Beide Partnerunternehmen, die weitgehend selbstständig agieren, werden vom AMI-<br />

Standort in Luckenbach aus, in allen technischen <strong>und</strong> marktrelevanten Belangen<br />

unterstützt.<br />

Wenn Sie die strategischen<br />

Absichten <strong>und</strong> Ziele Ihres<br />

Unternehmens AMI für die<br />

nächsten Jahre auf den Punkt<br />

bringen müssten, welche<br />

Stichworte würden hier ganz<br />

oben anstehen?<br />

Stefan Brenner: Sicherlich stellt die Digitalisierung an uns – als Intralogistiksystemanbieter<br />

– hohe Anforderungen. Im Kern wird sich aber nichts daran ändern, dass<br />

wir gemeinsam mit unseren K<strong>und</strong>en innovative Lösungen entwickeln, die entsprechenden<br />

Systeme im Hause fertigen, beim K<strong>und</strong>en installieren <strong>und</strong> in Betrieb nehmen.<br />

Aber natürlich werden die Digitalisierung <strong>und</strong> damit auch die Vernetzung der<br />

an der innerbetrieblichen Wertschöpfungskette beteiligten Systeme <strong>und</strong> Anlagen<br />

dabei spürbar sein. Unsere IoT-Lösung AMI WLS-4.0 unterstützt in besonderer Weise<br />

die Ansprüche der Betreiber mit exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall <strong>und</strong> Bedarf<br />

zugeschnittenen Informationen. So informiert die modular aufgebaute Software einen<br />

Kommissionierer zum Beispiel über die jeweiligen Ereignisse an seiner Arbeitsstation<br />

<strong>und</strong> gibt Anweisungen über auszuführende Tätigkeiten. Ausgiebige Statistiken<br />

liefern zudem Informationen, etwa über kommissionierte Einheiten, Mengen <strong>und</strong><br />

sich daraus ergebende Möglichkeiten zur besseren Auslastung der Ressourcen. Als<br />

Bediensystem für AMI WLS-4.0 steht ein Dashboard zur Verfügung, das den Mitarbeiter<br />

interaktiv <strong>und</strong> selbsterklärend mit Unterstützung von Icons leitet. Komplettiert<br />

wird die Software durch ein Qualitätsmanagementsystem auf Gr<strong>und</strong>lage einer AMI-<br />

Inspektionstechnik, die auf Bildverarbeitungsbibliotheken, Kamera- <strong>und</strong> Sensortechnologie<br />

sowie einer Schnittstelle zur Businesssoftware basiert.<br />

Generell gilt für unsere geschäftsstrategische Ausrichtung, dass wir uns noch stärker<br />

als bisher im Bereich der Automation <strong>und</strong> der automatischen Lagersysteme engagieren<br />

werden. Geplant ist unter anderem der Einstieg in das Marktsegment der Fahrerlosen<br />

Transportsysteme. Ferner wollen wir in Zukunft als Generalunternehmer am<br />

Markt agieren. Um den Raum für das damit verb<strong>und</strong>ene Wachstum zu schaffen, haben<br />

wir in unmittelbarer Nähe am Firmenstandort Luckenbach 30 000 Quadratmeter<br />

Bauland erworben. Noch in diesem Jahr starten die Planungen für eine neue, 5 000<br />

Quadratmeter große Produktionshalle.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />

PERMANENTE<br />

EXZELLENZ<br />

Partnerschaftlichkeit <strong>und</strong> Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />

unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile <strong>und</strong> nachhaltig<br />

k<strong>und</strong>enorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />

Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />

So kommen Sie einfacher <strong>und</strong> besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />

Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

DETAILLIERTES WISSEN UM INTRALOGISTISCHE<br />

BELANGE ALS BASIS DES GESCHÄFTSERFOLGS<br />

Investitionsentscheidungen in puncto Intralogistik basieren auf<br />

unterschiedlichen Überlegungen. So können zum Beispiel die Vermeidung<br />

fehlerhafter Lieferungen, die Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeiten<br />

oder die Verbesserung der Ergonomie für die Kommissionierer<br />

ausschlaggebend sein. Damit sich die erhofften Effekte aber auch<br />

einstellen, muss es der mit der Umsetzung des Projekts beauftragte<br />

Anbieter in Sachen Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik verstehen, die<br />

Aufgabenstellung in ein entsprechendes Konzept zu überführen. Das<br />

Unternehmen Stesar tut dies bei etwa 40 Intralogistikprojekten pro Jahr.<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


Nächste Messen:<br />

09.03.-11.03.2021 LogiMAT<br />

28.09.-30.09.2021 FachPack<br />

Die Stesar Sp. z o.o. Sp.k. (polnische GmbH & Co. KG) aus Gdingen bei Danzig<br />

wurde im Jahre 1990 gegründet <strong>und</strong> beschäftigt heute mehr als 60 Mitarbeiter.<br />

Im Laufe dieser Zeit war das Unternehmen an mehreren h<strong>und</strong>ert Materialfluss<strong>und</strong><br />

Lagertechnikprojekten beteiligt. Zu der im Rahmen der Projekte realisierten<br />

Systemtechnik gehören Rollenförderer, Bandförderer, Sortier- <strong>und</strong> Verteiltechnik sowie<br />

automatisierte Behälter- <strong>und</strong> Palettenlager. Aber auch in der Entwicklung von zahlreichen<br />

Steuerungssystemen <strong>und</strong> Softwarelösungen für die Intralogistik hat Stesar in den<br />

zurückliegenden drei Jahrzehnten ein umfassendes Fachwissen aufgebaut.<br />

Das Unternehmen ist gemäß ISO 9001:2015 in den Bereichen Konstruktion, Programmierung,<br />

Installation sowie Inbetriebnahme <strong>und</strong> Service von Automatisierungssystemen<br />

zertifiziert. „Darüber hinaus sind wir zertifizierter Siemens-Partner <strong>und</strong> somit berechtigt,<br />

den Namen Siemens Solution Partner Automation zu verwenden. Einige unserer Mitarbeiter<br />

haben ferner die Schulung CMSE – Certified Machinery Safety Expert absolviert<br />

<strong>und</strong> sind somit qualifizierte Sicherheitsexperten“, so Anna Tatarczuk, Leiterin der Abteilung<br />

Projektierung von Stesar.<br />

BETREUUNG ÜBER ALLE PROJEKTPHASEN<br />

UND DARÜBER HINAUS<br />

Während der Anlagenprojektierung greifen die Mitarbeiter auf verschiedene Softwaretools<br />

zurück, um die für die Aufgabenstellung bestmögliche Anlagenkonfiguration<br />

zu finden. Roman Witkowski, Leiter der Abteilung Forschung <strong>und</strong> Entwicklung von<br />

Stesar: „Mit der von uns genutzten Software für Simulationstests <strong>und</strong> virtuelle Inbetriebnahme<br />

sind wir in der Lage, eine umfassende Verifizierung des Systems in Bezug<br />

auf vielzählige Parameter durchzuführen. Hierzu gehören unter anderem die Leistungsfähigkeit<br />

einer Anlage, die Offenlegung von Engpässen im Materialflusslayout <strong>und</strong><br />

die Störungsempfindlichkeit. Zusätzlich können wir in der Phase der Systemprojektierung<br />

die Arbeit des Lagerpersonals mithilfe der virtuellen Realität optimieren.“ Aber<br />

auch um die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen K<strong>und</strong>en optimal zu organisieren,<br />

nutze man entsprechende Softwareprogramme.<br />

Versiert sind die Mitarbeiter von Stesar ferner in den im Projektverlauf folgenden Aufgaben<br />

der Projektierung von Intralogistikanlagen <strong>und</strong> der Projektierung von Steuerungssystemen<br />

(Hardware <strong>und</strong> Software) für diese Systeme. Im Rahmen der mechanischen<br />

Konstruktion finden u. a. ein Tragwerksentwurf des Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystems,<br />

statische Berechnungen sowie die Durchführung einer Risikoanalyse statt. Als Konstruktionselemente<br />

in den Bereichen Antriebstechnik, Steuerungstechnik <strong>und</strong> Sicherheitstechnik<br />

nutzt Stesar ausschließlich Produkte von namhaften globalen Herstellern. Die<br />

durchschnittliche Anzahl der Antriebe in den bisher installierten Systemen liegt bei etwa<br />

100 Antrieben pro Projekt <strong>und</strong> die Leistung der bisher implementierten Sortiersysteme<br />

bei 3 000 Paketen pro St<strong>und</strong>e. Aufgr<strong>und</strong> der Zusammenarbeit mit Partnern, die mechanische<br />

Komponenten liefern, „sind wir jedoch in der Lage, Anlagen zu realisieren, deren<br />

Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches höher liegt“, zeigt sich Tatarczuk überzeugt. Generell<br />

würden bei der Realisierung neuer Projekte möglichst neue Technologien genutzt.<br />

In einem weiteren beispielhaft genannten Projekt lautete die Aufgabenstellung: Kreation<br />

eines effizienten Steuerungssystems für den Transport von Trolleys <strong>und</strong> Kühlbehältern einschließlich<br />

Sortier- <strong>und</strong> Tracking-Funktionen. Um diese Aufgabe zu lösen, hat Stesar bei<br />

dem Betreiber ein RFID-Identifikationssystem in die Prozesskette implementiert.<br />

Zur Expertise im Bereich Projektierung von Steuerungssystemen gehören der konzeptionelle<br />

Entwurf <strong>und</strong> die Auswahl der für das Projekt benötigten Unterbaugruppen,<br />

die Erstellung von Schalt plänen, das Schaltschrank-Design, die Entwicklung<br />

bzw. Implementierung von Materialflussrechnern respektive -Software <strong>und</strong> deren<br />

Kommunikation mit dem Lagerverwaltungssystem. Erwähnenswert ist, dass die<br />

komplette Vorfertigung der Schaltschränke direkt bei Stesar durchgeführt wird. Alle<br />

sonstigen Komponenten, z. B. mechanische Unterbaugruppen werden direkt an den<br />

Montageort geliefert.<br />

Große Aufmerksamkeit wird im Tagesgeschäft der Erweiterung bereits vorhandener<br />

Systeme um zusätzliche Module oder externe Geräte gewidmet. Zur Sicherstellung der<br />

sachgerechten Arbeit auf der Baustelle, hält das Unternehmen ein eigenes Montage<strong>und</strong><br />

Inbetriebnahmeteam vor.<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

www.haro-gruppe.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Montage eines Sortiersystems für<br />

Trolleys <strong>und</strong> Kühlbehälter<br />

Um die Voraussetzungen für den dauerhaften Anlagenbetrieb<br />

zu schaffen, bietet Stesar unterschiedliche Konzepte im ​<br />

After-Sales-Bereich. Neben 24/7-Helpdesk, das in diesem<br />

Bereich eingesetzte Personal beherrscht die Sprachen<br />

Deutsch, Englisch, Französisch <strong>und</strong> Polnisch, gehören dazu<br />

Fernwartung, Vor-Ort-Service <strong>und</strong> ein K<strong>und</strong>ensupport<br />

für eine spätere Systemoptimierung. Im eigenen Ersatzteillager<br />

werden ca. 2 000 Ersatzteile bevorratet, die in prädiktiven<br />

<strong>und</strong> dringenden Situationen eingesetzt werden.<br />

WACHSTUM BRAUCHT RAUM<br />

BRONISŁAW SARZYŃSKI,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER VON<br />

STESAR<br />

Wir scheuen uns auch nicht davor,<br />

die mit Großprojekten verb<strong>und</strong>enen<br />

Herausforderungen anzugehen<br />

Das zuvor bereits angesprochene Thema Software genießt in<br />

den Überlegungen von Bronisław Sarzyński, Geschäftsführer<br />

von Stesar, auch für die weitere Entwicklung des eigenen Unternehmens<br />

große Bedeutung. So entsteht zurzeit in der Nähe des<br />

Firmensitzes in Gdingen ein Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungszentrum,<br />

dessen Eröffnung für nächstes Jahr geplant ist. Die Hauptaufgaben<br />

des im Bau befindlichen Zentrums werden die Erstellung<br />

von Prototypen <strong>und</strong> die Durchführung von Entwicklungsarbeiten<br />

auf dem Gebiet der Software <strong>und</strong> für die Branche neue<br />

Intralogistik-Technologien sein. Darüber hinaus wird das Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungszentrum mit zahlreichen Geräten<br />

<strong>und</strong> Automatisierungslösungen ausgestattet sein, die die Voraussetzungen<br />

dafür schaffen sollen, technologische Tests für potenzielle<br />

K<strong>und</strong>en durchzuführen. Außerdem sehen die Planungen<br />

die Durchführung von Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen für<br />

die Stesar-Ingenieure vor. Optional lässt sich die Fläche des Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungszentrums verdoppeln. Dies könnte<br />

sich aufgr<strong>und</strong> der Wachstumsstrategie als notwendig erweisen,<br />

die u. a. eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in den nächsten Jahren<br />

vorsieht.<br />

Zur Abr<strong>und</strong>ung des Produktportfolios will sich das Unternehmen<br />

zukünftig auch den Lösungen FTS, AMR, AS/RS <strong>und</strong> Robotik sowie<br />

Palettierung <strong>und</strong> Verpackung widmen. Die Planungen sehen diesbezüglich<br />

die Zusammenarbeit mit entsprechenden Herstellern<br />

vor. „Das tun wir nicht aus reinem Selbstzweck“, so Sarzyński abschließend,<br />

„sondern weil wir aus dem Markt heraus eine ganz<br />

konkrete Nachfrage nach derartigen Systemen erfahren.“ Der Geschäftsführer<br />

ist damit zuversichtlich, dass sich die Anzahl der pro<br />

Jahr realisierten Projekte weiterhin positiv entwickeln wird. <br />

<br />

Winfried Bauer<br />

Fotos: Stesar<br />

www.stesar.pl<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PER LICHTSTRAHL INTUITIV ZUM RICHTIGEN LAGERPLATZ<br />

Das Unternehmen Kasto Maschinenbau stattet u. a. sein Unitower-<br />

Turmlagersystem mit einer praktischen Neuerung aus: Das Langgut<strong>und</strong><br />

Blechlager ist ab sofort mit integrierter „Pick by Light“-Funktion<br />

verfügbar. Diese führt den Bediener mithilfe eines Lichtstrahls<br />

intuitiv zum benötigten Artikel.<br />

Die „Pick by Light“-Funktion ist hilfreich in Lagern, in denen die<br />

Paletten oder Kassetten in mehrere Fächer unterteilt sind. Integriert<br />

ist die Funktion in die Steuerung des Lagers <strong>und</strong> erhält von dieser die<br />

Information, welcher Artikel für den jeweiligen Auftrag ein- oder<br />

ausgelagert werden soll. Nachdem der Ladungsträger auf die Station<br />

gebracht wurde, wird ein Lichtpunkt auf das entsprechende Teilfeld<br />

des Ladegutträgers projiziert. Der Bediener erkennt auf einen Blick das richtige Fach <strong>und</strong> kann die<br />

Ware fehlerfrei einlagern oder entnehmen. Das reduziert den Zeitaufwand sowie Fehler durch<br />

eine falsche Zuordnung.<br />

www.kasto.com<br />

Mit Licht geht‘s schneller!<br />

KBS Industrieelektronik GMBH<br />

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ANALOG TRIFFT DIGITAL<br />

Die Nextlap GmbH hat<br />

jüngst eine Partnerschaft<br />

mit der Neolog GmbH<br />

geschlossen. Nextlap<br />

entwickelt mit der Smart-<br />

Shelf-Produktfamilie<br />

IoT-basierte Lösungen zur<br />

digitalen Steuerung <strong>und</strong><br />

Automatisierung von<br />

Fertigungs- <strong>und</strong> Logistikprozessen. Damit kann der Anwender die<br />

Digitalisierung von z. B. „Pick by Light“-Abläufen einfach eigenständig<br />

umsetzen. Der intelligente Taster mit „Pick by Light“-<br />

Funktion aus der Smart-Shelf-Produktfamilie wird ab sofort mit<br />

z. B. Regalsystemen sowie den Services von Neolog kombiniert.<br />

www.nextlap.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

DREHEN VON STAHLWELLEN BIS ZU<br />

SECHS METER LÄNGE<br />

Die Bearbeitung gehärteter<br />

Stahlwellen ist ein<br />

Spezialgebiet von Minitec<br />

am Standort Waldmohr.<br />

Um hier noch flexibler auf<br />

die Marktanforderungen<br />

eingehen zu können, hat<br />

man eine Zuführung<br />

entwickelt, die es erlaubt, auch Wellen mit einem Durchmesser<br />

von 5 bis 80 mm in einer Länge bis zu 6 m zu drehen. Die Werkstücke<br />

lassen sich unabhängig vom jeweiligen Durchmesser<br />

innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en zentrisch spannen. Die Konstruktion<br />

ist so ausgeführt, dass eine Spindeldrehzahl von 2 000 Umdrehungen<br />

pro Minute auch bei 6-m-Wellen möglich ist. Die<br />

Zuführung ist steuerungstechnisch mit der Drehmaschine<br />

gekoppelt. Sind bestimmte Sicherheitsmaßnahmen nicht erfüllt,<br />

läuft die Maschine nicht an.<br />

www.minitec.de<br />

Arbeitssicherheit verlangt Wissen<br />

Seit über 40 Jahren erprobtes Schulungsmaterial<br />

macht's richtig!<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MONOFLEX-ELEKTROBODENBAHN:<br />

LEISTUNGSSCHUB FÜR DEN INNERBETRIEBLICHEN MATERIALFLUSS<br />

Wenn sich das Unternehmen Dambach<br />

Lagersysteme mit Neuentwicklungen<br />

beschäftigt, dann gilt dabei die Prämisse, mit<br />

zuverlässiger Technik Antworten auf die Trends<br />

von morgen zu geben. So auch bei der neuen<br />

Elektrobodenbahn namens Monoflex.<br />

Kennzeichnend für das System sind die hohe<br />

Dynamik, die Skalierbarkeit in puncto Leistung<br />

<strong>und</strong> das kompakte Fahrzeugdesign.<br />

Als Partner von Systemintegratoren liefert das Unternehmen<br />

Dambach Lagersysteme an diese mechatronische Systemkomponenten<br />

wie Regalbediengeräte, Stetigförderer oder<br />

Shuttle-Systeme. „Wir geben den Systemintegratoren ein<br />

Baukastensystem in Sachen Lager- <strong>und</strong> Materialflusstechnik an die<br />

Hand“, so Jörg Marx, Leiter Vertrieb der Dambach Lagersysteme<br />

GmbH & Co. KG aus Bischweier, „mit dessen Hilfe sie entsprechende<br />

Lösungen für die Endk<strong>und</strong>en ausarbeiten können. Der Fokus<br />

liegt auf optimal abgestimmten Schnittstellen zwischen den verschiedenen<br />

Produktbaukasten. So kann das Dambach Compact<br />

Shuttle für den Palettentransport in Kombination mit Regalbediengeräten,<br />

dem Multiflex-System oder dem Verfahren eingesetzt werden.<br />

Auch die K<strong>und</strong>enschnittstellen, ganz gleich ob mechanisch<br />

oder steuerungstechnisch, sind auf die verschiedenen K<strong>und</strong>enwünsche<br />

flexibel anpassbar. Darüber hinaus achtet Dambach auch auf<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01 Zum Schienensystem der Elektrobodenbahn Monoflex<br />

gehören auch Kurvensegmente sowie Verteilweichen. Somit<br />

lassen sich auch komplexe Anlagenlayouts realisieren<br />

der mechatronischen Ebene, möglichst viele Gleichteile zu verwenden,<br />

was sich günstig auf die Ersatzteilbevorratung auswirkt.“ Zusätzlich<br />

ließe sich durch die hohe Gleichteileanzahl über die verschiedenen<br />

Baukasten hinweg die Ersatzteilbevorratung deutlich<br />

reduzieren. Dies spare Zeit <strong>und</strong> Kosten.<br />

Neue Produkte bauen auf bestehenden Baukasten auf, wodurch<br />

sich die Produktqualität gleichbleibend hoch halten lässt. Somit<br />

werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, den Systemintegratoren<br />

ein größtmögliches Lösungsspektrum zu offerieren. Dabei<br />

findet die Beschäftigung mit Neuentwicklungen jedoch nicht aus<br />

reinem Selbstzweck statt. Marx: „Vielmehr analysieren wir den<br />

Markt, spüren so den Trends von morgen nach <strong>und</strong> geben darauf<br />

jeweils eine Antwort.“ Und exakt nach dieser erprobten Vorgehensweise<br />

sei die Entscheidung gefallen, sich mit dem Thema Elektrobodenbahn<br />

zu beschäftigen.<br />

ALLEINSTELLUNGSMERKMALE UMGESETZT<br />

Forciert wurde diese Entscheidung auch durch den Erfolg des<br />

Paletten-Shuttle-Systems namens Multiflex. Dieses hoch dynamische<br />

Lagersystem bringt jedoch konventionelle Stetigförderer<br />

leistungsmäßig an ihre Grenzen. Bei der Beschäftigung mit der<br />

Fragestellung, welche fördertechnischen Alternativen bestehen,<br />

rückte schnell die Elektrobodenbahn in den Fokus der Überlegungen.<br />

Was lag also näher, als solch ein schienengeführtes<br />

Materialflusssystem in das Portfolio aufzunehmen?<br />

Damit sich die mit der Entwicklung verb<strong>und</strong>enen Ziele in die<br />

Tat umsetzen ließen, hat das Projektteam mit einem weißen<br />

Blatt Papier begonnen <strong>und</strong> zunächst einmal festgehalten, welche<br />

Alleinstellungsmerkmale die Elektrobodenbahn aufweisen<br />

sollte. Ganz oben auf der Agenda standen eine hohe Dynamik<br />

<strong>und</strong> eine Skalierbarkeit in puncto Leistung. Alleine schon aus<br />

diesen Merkmalen lassen sich für den Betreiber vielfältige Vorteile<br />

generieren.<br />

Die Elektrobodenbahn Monoflex besteht aus Hochleistungs-<br />

Transportfahrzeugen vom Typ Rail Cart <strong>und</strong> einem Zwei-Schienen-<br />

System. Standardmäßig ist die Bodenbahn auch für Anwendungen<br />

im Bereich Tiefkühllagerung einsetzbar. Das Schienensystem besteht<br />

aus eloxiertem Aluminium, das nicht nur robust, sondern<br />

auch leicht zu installieren ist. Mithilfe von Kurvensegmenten in 15,<br />

30, 45 <strong>und</strong> 180 ° sowie schnellen Verteilweichen lassen sich auch<br />

komplexe Anlagenlayouts unter Berücksichtigung der Gebäudeinfrastruktur<br />

aufbauen. Sollte ein kreuzungsfreier Materialfluss möglich<br />

sein, beträgt die maximale Durchsatzleistung 600 Fahrzeuge pro<br />

St<strong>und</strong>e. Aber auch bei einer 1:1-Verteilung des Materialflussstroms<br />

beläuft sich aufgr<strong>und</strong> der niedrigen Umschaltzeiten der Weichen die<br />

Durchsatzleistung auf 450 Fahrzeuge pro St<strong>und</strong>e. Schnelle Fahrzeugwechsel<br />

<strong>und</strong> Fahrzeugeinschleusungen sind somit zur Bewältigung<br />

Ihre erste Adresse für...<br />

Wir machen das<br />

Heben leichter<br />

Jede noch so große Last bewegen Sie sicher <strong>und</strong> effizient mit unseren<br />

Hebezeugen. Dafür bieten wir Ihnen eine riesige Auswahl erstklassiger<br />

Qualitätsprodukte zu günstigen Preisen – <strong>und</strong> außerdem ausführliche<br />

Fachberatung, Schulungen <strong>und</strong> Trainings.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02 Die niedrige Bauhöhe des Schienensystems <strong>und</strong> die geringen<br />

Abmessungen der Elektrobodenbahn ermöglichen eine Ladungsübergabehöhe<br />

von nur 700 mm<br />

von Leistungsspitzen problemlos möglich. Des Weiteren gibt die<br />

Skalierbarkeit dem Anlagenbetreiber die Gewissheit, in ein zukunftssicheres<br />

System investiert zu haben.<br />

Durch die im Schienenprofil geführten PU-beschichteten Laufrollen<br />

sind die Transportfahrzeuge nicht nur geräuscharm, sondern<br />

das Fahrwerk ist auch vor Verschmutzungen geschützt. Konzipiert<br />

sind die Rail Carts für maximale Nutzlasten von 1 500 kg. Durch zwei<br />

angetriebene Laufräder werden Beschleunigungen von bis zu 0,7 m/s²<br />

<strong>und</strong> maximale Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 150 m/min erreicht<br />

– gleichzeitig bilden die getrennten Antriebsstränge ein red<strong>und</strong>antes<br />

System.<br />

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist laut Marx das kompakte<br />

Fahrzeugdesign. Somit lassen sich platzsparende Layouts realisieren,<br />

was vor allem bei den Auf- <strong>und</strong> Abgabestellen den gleichzeitigen<br />

Einsatz mehrerer Fahrzeuge erlaubt. Die niedrige Bauhöhe der<br />

Fahrschiene <strong>und</strong> die geringen Abmessungen der Elektrobodenbahn<br />

ermöglichen eine Ladungsübergabehöhe von nur 700 mm.<br />

Durch das geringe Flächengewicht eignet sich die Bodenbahn auch<br />

für Bestandsgebäude.<br />

100 PROZENT MADE IN BISCHWEIER<br />

Aufgr<strong>und</strong> der modularen Baukastenstruktur lässt sich das Transportfahrzeug<br />

Rail Cart an unterschiedliche Aufgaben anpassen.<br />

Flexibilität liegt auch in Sachen Lastaufnahmemittel vor. So ist die<br />

Ausrüstung des Fahrzeugs mit Zwei- bzw. Drei-Strang-Kettenförderer<br />

oder Rollenförderer möglich. Auch eine sichere Übergabe von<br />

Gitterboxen ist durch das Zusammenspiel von Verschiebeeinheiten,<br />

Anschlägen <strong>und</strong> Kettenförderern realisierbar. Dabei ist es Marx<br />

wichtig zu betonen, dass auch in Bezug auf die Lastaufnahmemittel<br />

das zuvor bereits genannte Baukastenprinzip zum Tragen komme.<br />

„Diesbezüglich greifen wir auf Standardbaugruppen anderer Produktreihen<br />

zurück. Wie die Elektrobodenbahn so findet auch die<br />

Produktion der Fahrzeuge <strong>und</strong> der Steuerung zu 100 Prozent in<br />

Bischweier statt.“<br />

Die induktive Energieübertragung in Kombination mit dem<br />

Leichtbau-Design sorgt ferner für einen geringen Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> Verschleiß. Die Fahrzeuge können zur Reduktion des Installationsaufwands<br />

in Brandschutzbereichen mit Powercaps ausgerüstet<br />

werden. Alle Fahrzeuge sind zudem miteinander vernetzt <strong>und</strong><br />

tauschen in Echtzeit Daten aus. Das dezentrale Steuerungskonzept<br />

DYNAMIK + SKALIERBARKEIT +<br />

KOMPAKTHEIT = MONOFLEX-<br />

ELEKTROBODENBAHN<br />

ermöglicht es den Transportfahrzeugen, eigenständig ihre Fahrgeschwindigkeit<br />

anzupassen <strong>und</strong> passgenaue Positionierungen vorzunehmen.<br />

Die Bewegungsabläufe werden von dem integrierten<br />

Steuerungssystem überwacht <strong>und</strong> untereinander abgeglichen. Die<br />

Dambach-Kopfsteuerung verwaltet Sicherheitsbereiche, Fahrstrecken<br />

sowie die Auftragszuordnung zu den Fahrzeugen <strong>und</strong> trägt<br />

dadurch zur Funktionssicherheit bei. Zur störungsfreien Fahrzeugkommunikation<br />

wird eine sicherheitsgerichtete Datenübertragung<br />

eingesetzt. Marx: „Mithilfe unserer Steuerung in Verbindung mit<br />

dem kompakten Rail-Cart-Design sind Fahrzeugabstände von<br />

circa 25 Millimeter <strong>und</strong> hohe Positioniergenauigkeiten realisierbar.“<br />

Darüber hinaus ließen sich mit der intelligenten Kopfsteuerung<br />

vielfältige Kommissionierstrategien umsetzen: ob eine<br />

schnelle, tourengerechte Bereitstellung von Paletten oder eine<br />

sequenzielle Übergabe an Versandpuffer.<br />

<br />

Winfried Bauer<br />

Fotos: Dambach Lagersysteme<br />

www.dambach-lagersysteme.de<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

KÄRCHER BAUT ANGEBOT AN INDUSTRIEKEHRMASCHINEN AUS<br />

Das neue Einstiegsmodell in die Klasse der Industriekehrmaschinen<br />

aus dem Hause Kärcher, die KM 105/180 R Bp Classic,<br />

zeichnet sich durch einen zweckmäßigen Aufbau mit erprobten<br />

Komponenten aus. Der Stahlrahmen sorgt für Stabilität im<br />

Arbeitsalltag. Mit voll aufgeladenem Akku<br />

(36 V, 240 Ah) beträgt die Einsatzdauer bis<br />

zu 2,5 St<strong>und</strong>en. Die maximale Flächenleistung<br />

liegt bei 6 300 m²/h. Mit einer<br />

Kehrwalzenbreite von 780 mm kann das<br />

vergleichsweise schmal gebaute Gerät<br />

auch in engen Bereichen arbeiten. Ein<br />

Dreipunktfahrwerk mit hydraulischem<br />

Antrieb <strong>und</strong> Hinterachslenkung verleiht<br />

der Maschine die dafür erforderliche<br />

Wendigkeit. Beim Einsatz des standardmäßig verbauten Seitenbesens<br />

vergrößert sich die Arbeitsbreite auf 1 050 mm, optional<br />

lässt sich die Arbeitsbreite mit einem zweiten Seitenbesen auf<br />

1 300 mm erhöhen. Zu den weiteren Ausstattungsoptionen<br />

gehören u. a. verschiedene Schutzdächer<br />

<strong>und</strong> Kabinen, nicht-kreidende Vollgummibereifung<br />

sowie eine Blue-Spot-Fahrweg-<br />

Warneinrichtung.<br />

Der Schmutzauffangbehälter hat ein<br />

Fassungsvermögen von 180 l. Die<br />

hydraulische Hochentleerung (maximale<br />

Höhe: 1,34 m) entlastet den Anwender<br />

bei der Entsorgung des Kehrguts.<br />

www.kaercher.com<br />

GUT GELAGERT IST<br />

HALB VERPACKT<br />

Bei der Verpackung von<br />

Lebensmitteln ergeben sich<br />

Anforderungen wie Korrosionsschutz,<br />

hohe Hygienestandards<br />

<strong>und</strong> Beständigkeit<br />

gegenüber aggressiven<br />

Chemikalien. Zur Abdeckung<br />

dieser Anforderungen eignen<br />

sich korrosionsarme Edelstahl-<br />

Wälzlager. Im Edelstahl-Portfolio<br />

von Findling Wälzlager<br />

finden sich u. a. Stütz- <strong>und</strong><br />

Kurvenrollen, Nadellager,<br />

SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />

Generation<br />

X. e<br />

efficient<br />

experienced<br />

excellent<br />

Gehäuselager, Pendelkugellager<br />

sowie Axiallager <strong>und</strong><br />

Rillenkugellager.<br />

Für Verschließmechanismen<br />

<strong>und</strong> Antriebswalzen von<br />

Förderstrecken <strong>und</strong> -bahnen<br />

kommen Flanschlager bzw.<br />

Aluminium-Druckguss-Lager<br />

zum Einsatz. Diese sind klein,<br />

leicht <strong>und</strong> korrosionsarm; vor<br />

allem die Clean- <strong>und</strong> Silber-<br />

Serien eignen sich auch für<br />

höhere Belastungen. Auch<br />

verzinkte Stahlblechgehäuse<br />

<strong>und</strong> Edelstahl-Ausführungen<br />

hat Findling im Programm, in<br />

die ein Lagereinsatz geklemmt<br />

wird. Verfügbar sind drei<br />

Baureihen: Stehlager (PP),<br />

2-Loch-Flanschlager (PFD) <strong>und</strong><br />

3-Loch-Flanschlager (PFL).<br />

www.findling.com<br />

Hohe Spitzenlasten <strong>und</strong> viele Lastwechsel fordern<br />

Ihren Krananwendungen alles ab? Dann brauchen<br />

Sie einen robusten <strong>und</strong> zuverlässigen Antrieb, der<br />

diesen Anforderungen standhält. Hier setzt unsere<br />

Generation X.e neue Maßstäbe:<br />

• ausgeführt als 2- bis 4-stufige Stirn- <strong>und</strong><br />

Kegelstirnradgetriebe<br />

• Drehmomentbereich von 6.8 bis 175 kNm<br />

(Baureihe X: 6.8 bis 475 kNm)<br />

Entfall des Erstölwechsels nach<br />

500 h bei Auslieferung mit<br />

Premiumschmierstoff SEW GearOil<br />

Eine maximale Betriebssicherheit bei extern wirkenden<br />

Kräften:<br />

• durch optimierte Verzahnungstopologie dank<br />

überarbeiteten Schleifverfahren<br />

• für eine ideale Spannungsverteilung in der Verzahnung<br />

Reduzierte Kosten bei Service in großen Höhen:<br />

• durch reduzierten Ölstand<br />

• für verringerte Wartungsaufwände aufgr<strong>und</strong><br />

verlängerter Ölwechselintervalle<br />

Mehr erfahren: www.sew-eurodrive.de/generation-xe


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

VOLLAUTOMATISCHE REIFENTRANS-<br />

PORTANLAGE DOSIERT ALTREIFEN<br />

ALS SEKUNDÄRBRENNSTOFFE<br />

Um den Einsatz primärer Brennstoffe wie Kohle zu reduzieren, setzt das<br />

Unternehmen Heidelberg Cement unter anderem auf alternative Brennstoffe – zum<br />

Beispiel Altreifen. Denn das Gummi hat einen vergleichbaren Heizwert wie<br />

Steinkohle. Und weil sich das Eisen aus der Armierung mineralogisch in den Zement<br />

einbinden lässt, mindert dies die Zugabe eisenhaltiger Korrekturstoffe. Die Beumer<br />

Group stellt dafür eine vollautomatische Anlage zur Verfügung, die unterschiedlich<br />

große Reifen dosiert, vereinzelt <strong>und</strong> zum Drehrohrofeneinlauf befördert.<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

Scanner innerhalb der Anlage überprüfen, ob Reifen übereinanderliegen<br />

oder sich noch die Felge darin befindet<br />

VOLUMEN!<br />

WINNER<br />

LÄSST MASCHINEN SEHEN.<br />

Das Unternehmen Heidelberg Cement mit Hauptsitz in<br />

Heidelberg zählt mit acht Zement- <strong>und</strong> drei Mahlwerken<br />

zu den größten Zementherstellern in Deutschland.<br />

„Altreifen besitzen einen hohen Wärmeinhalt. Damit<br />

eignen sie sich ideal als Brennstoff für unsere Produktion“, so Michael<br />

Becker, Leiter bei Heidelberg Cement im Werk Lengfurt.<br />

Für einen Anteil von etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs verwerte<br />

das Werk jährlich ca. 20 000 Tonnen Steinkohle – das entspricht<br />

20 Mio. Reifen. „Wir können so diesen Primär- durch den<br />

Sek<strong>und</strong>ärbrennstoff Reifen ersetzen“, betont Becker.<br />

Bei den Reifen handelt es sich um Produktionsausschuss der<br />

Hersteller sowie um Altreifen von Lkws <strong>und</strong> Pkws. Diese weisen<br />

damit auch Unterschiede auf: Ihre Durchmesser variieren zwischen<br />

300 <strong>und</strong> 1 600 mm, ihre Breiten zwischen 100 <strong>und</strong> 400 mm.<br />

Das durchschnittliche Gewicht bei den Pkw-Reifen liegt bei etwa<br />

acht, bei Lkw-Reifen bei rd. 60 kg.<br />

STATT ZWEI ANLAGEN JETZT NUR NOCH EINE<br />

Um das unterschiedliche Reifenmaterial dem Drehrohrofeneinlauf<br />

zuzuführen, hatte Heidelberg Cement in Lengfurt bisher<br />

zwei halbautomatische Anlagen im Einsatz: Eine Linie förderte<br />

die kleineren <strong>und</strong> leichteren Pkw-Reifen, die andere die großen<br />

???m³<br />

LaseAFM<br />

???cm<br />

???cm<br />

Automatische Frachtvermessung<br />

Ihre Vorteile<br />

Hochgenaue automatische 3D Frachtvermessung<br />

Zeitersparnis durch automatische Datenübertragung<br />

Eliminierung von fehlerhaften Messdaten der Fracht<br />

Frachtdokumentation durch HD Kamera<br />

Gewichtserfassung + Identifikation der Fracht (modular)<br />

Ansicht 2D Scanebene mit Palette<br />

Ansicht 3D Punktwolke<br />

Präzise 3D-Messtechnik für die multidimensionale<br />

Frachtvermessung von Paletten <strong>und</strong> sperrigen<br />

Gütern - auch auf Wickelmaschinen<br />

∫ Einfach <strong>und</strong> genau<br />

∫ Alle Daten in einer Anwendung<br />

∫ Hohe Reproduzierbarkeit<br />

∫ Belastbare Frachtdaten<br />

LASE Industrielle Lasertechnik GmbH<br />

Tel.: 0281 95 99 00 // E-Mail: sales@lase.de<br />

www.lase.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

03<br />

02 Mit rd. 700 Reifen in der St<strong>und</strong>e kann der Drehrohrofen<br />

beschickt werden<br />

03 Die Reifen gelangen einzeln aufeinanderfolgend<br />

in die Reifenschleuse<br />

Kette: von der Annahme <strong>und</strong> dem Entladen des Lieferfahrzeugs bis<br />

zum Lagern, Beproben, Fördern <strong>und</strong> Dosieren der festen alternativen<br />

Brennstoffe. Daher wandten sich die Verantwortlichen an den<br />

Lösungsanbieter. Zentrale Anforderungen an die Reifentransportanlage<br />

waren vor allem eine zuverlässige Arbeitsweise bei den unterschiedlichen<br />

Reifengrößen, eine hohe Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

sowie ein umfassender Customer Support.<br />

<strong>und</strong> schweren Lkw-Reifen. „Diese Lösung war uns nicht effizient<br />

genug“, resümiert Becker <strong>und</strong> ergänzt: „Die Pkw-Reifen wurden von<br />

unseren Mitarbeitern einzeln per Hand in einen Hakenlift gehängt<br />

<strong>und</strong> so in den Ofeneinlauf dosiert. Das Handling der schweren Lkw-<br />

Reifen übernahm ein Bagger, bevor sie in die Förderung aufgegeben<br />

wurden. Mit der neuen vollautomatischen Anlage konnten wir<br />

diesen Prozess nicht nur aus Sicht der Arbeitssicherheit verbessern,<br />

sondern auch, verb<strong>und</strong>en mit einer höheren Leistung, die Arbeitsbedingungen<br />

für unsere Mitarbeiter optimieren. Wir hatten in verschiedenen<br />

Werken bereits gute Erfahrungen mit Lösungen der<br />

Beumer Group sammeln können. Damit fiel es leicht, uns für diesen<br />

Systemlieferanten zu entscheiden.“<br />

Die Beumer Group bietet maßgeschneiderte Systeme. Diese umfassen<br />

aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Erfahrungen <strong>und</strong> der Berücksichtigung<br />

der Anforderungen der zukünftigen Betreiber die komplette<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Im Januar 2015 fand das erste Gespräch statt. Bis April 2015 wurde<br />

im Rahmen des Engineering-Vertrags eine Lösung ausgearbeitet<br />

<strong>und</strong> vorgestellt. „Darauf basierend erstellten wir bis Juli ein Angebot,<br />

Ende des Monats fand die Vergabe statt <strong>und</strong> Anfang August<br />

konnten wir starten“, erinnert sich Ralf Lehmkühler, Senior Sales<br />

Manager bei der Beumer Group.<br />

Die Verantwortlichen bei Heidelberg Cement waren überzeugt.<br />

Denn neben den technischen Details spielte es auch eine große<br />

Rolle, dass der Systemanbieter die Lieferung <strong>und</strong> auch die Montage<br />

übernahm. Lehmkühler: „Wir lieferten eine Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox<br />

für die Radladerbeschickung, Hakenvereinzeler, Vereinzelungsstrecken<br />

für die Reifen, einen Wellkantengurtförderer einschließlich<br />

Bandbrücke, eine Reifentransportanlage für den Vorwärmturm<br />

sowie eine Reifenschleuse <strong>und</strong> verschiedene Kontrolleinrichtungen.“<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

MIT DER NEUEN ANLAGE KANN<br />

DAS ZEMENTWERK DEN OFEN<br />

GLEICHMÄSSIG BESCHICKEN<br />

Im Februar 2016 begann das Team der Beumer Group mit der Montage.<br />

Die Fachleute integrierten die applikationsspezifische Elektrosteuerung<br />

<strong>und</strong> kümmerten sich um den Stahlbau sowie um die<br />

Mechanik.<br />

Radlader nehmen seit dem Umstieg auf die neue Anlage nun die<br />

Altreifen nach <strong>und</strong> nach vom Sammelplatz auf <strong>und</strong> beschicken damit<br />

die Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox. Mit einem Volumen von 140 m³ ist<br />

diese groß genug, um genügend Material für eine Schicht bereitzustellen.<br />

Ausgestattet ist sie mit einem Schubboden: Lamellen, die<br />

durch einen hydraulischen Antrieb bewegt werden, <strong>fördern</strong> die Altreifen<br />

zur Austragsseite der Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox. Lichtschranken,<br />

die in verschiedenen Höhen angebracht sind, erkennen den<br />

Füllstand. Kommt ein Reifen an der Austragsseite an, wird er vom<br />

Hakenvereinzeler erfasst. Dieser dreht sich nach oben <strong>und</strong> ändert<br />

an der Antriebsstation seine Laufrichtung. Der Reifen fällt auf eine<br />

Rollenbahn. „Erst wenn diese ein Freigabesignal sendet <strong>und</strong> die<br />

Lichtschranke oben am Hakenvereinzeler frei ist, geht der Hakenvereinzeler<br />

in Betrieb“, erklärt Becker. Dies verhindere, dass Reifen<br />

übereinanderfallen.<br />

Von einer Taktrollenbahn gelangt das Material anschließend<br />

auf einen Wellkantengurtförderer. Dieser stellt für jeden Reifen<br />

ein eigenes Fach bereit. Im Abwurfbereich des Förderers befindet<br />

sich eine Übergabeschurre, die so konzipiert ist, dass der Reifen<br />

immer geführt ist. Der Förderer transportiert nun den Brennstoff<br />

in den Vorwärmturm. Eine Waage ermittelt das Gewicht des<br />

Reifens, der sich auf dem Förderer befindet. Das Ergebnis wird<br />

von der Steuerung erfasst <strong>und</strong> für die Dosierung der Reifen ausgewertet.<br />

Die Einlaufschurre fördert die Reifen zur Reifenschleuse.<br />

Mithilfe einer Bogenrutsche <strong>und</strong> eines einstellbaren Führungsblechs<br />

lässt sich der Reifen von der horizontalen in eine<br />

vertikale Position bringen.<br />

Nacheinander kommen die Reifen einzeln in die Reifenschleuse.<br />

Um Wärmeverluste <strong>und</strong> Flammenrückschlag zu vermeiden, ist am<br />

Drehrohrofeneinlauf immer nur eine Pendelklappe geöffnet. „Zunächst<br />

wird die obere geöffnet. Dann schließt sie <strong>und</strong> die untere<br />

Pendelklappe öffnet sich“, beschreibt Lehmkühler. Der Druckbehälter<br />

stelle zudem sicher, dass bei einer Störung alle Klappen geschlossen<br />

werden.<br />

FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET<br />

Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme geschahen innerhalb des vorgegebenen<br />

Zeitraums. Die Förderleistung beträgt maximal drei Tonnen<br />

in der St<strong>und</strong>e – das sind rd. 700 Reifen. Mit der neuen Anlage kann<br />

Heidelberg Cement in seinem Werk in Lengfurt seinen Ofen nun<br />

kontinuierlich <strong>und</strong> schneller mit Brennstoff beschicken.<br />

Fotos: Beumer<br />

www.beumer.com<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 21


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MENSCH-MASCHINE-LOGISTIK –<br />

ROBOTER KOOPERIEREN BEI DER<br />

KOMMISSIONIERUNG<br />

Das japanische Pharmaunternehmen Takeda<br />

setzt im Kommissionier- <strong>und</strong><br />

Verpackungsprozess auf kollaborative Roboter<br />

<strong>und</strong> entlastet so die Mitarbeiter im<br />

Schichtbetrieb. Das Unternehmen hat sich im<br />

Rahmen dieser Automatisierungsmaßnahme<br />

bewusst für den Einsatz von Cobots entschieden,<br />

da sich diese Industrieroboter ohne Risiko in<br />

unmittelbarer Nähe zum Menschen einsetzen<br />

lassen.<br />

Als Teil eines globalen Produktionsnetzwerkes betreibt<br />

Takeda in Deutschland Produktionsstätten in Singen <strong>und</strong><br />

Oranienburg. International verweist das biopharmazeutische<br />

Unternehmen auf eine Präsenz in mehr als 80 Ländern<br />

<strong>und</strong> Regionen. Während der Standort Singen auf die Herstellung<br />

flüssiger <strong>und</strong> gefriergetrockneter Arzneimittel spezialisiert ist,<br />

werden in Oranienburg feste Darreichungsformen produziert. Das<br />

Produktionsvolumen beläuft sich hier jährlich auf mehr als sechs<br />

Milliarden Tabletten <strong>und</strong> Kapseln.<br />

Diese Menge an Medikamenten muss am Ende jeder Produktionslinie<br />

kommissioniert <strong>und</strong> versandfertig palettiert werden. Bis<br />

dato wurde diese Arbeit von den Mitarbeitern per Hand erledigt.<br />

Das war mitunter ein Knochenjob. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> kam<br />

bei Takeda die Diskussion auf, die Prozesse zu automatisieren.<br />

Maßgeblich war dabei die Frage, an welcher Stelle im Materialflussprozess<br />

die Automatisierungsmaßnahmen zuerst ansetzen<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


01<br />

AUTOMATION<br />

MATERIALFLUSS<br />

INTRALOGISTIK<br />

Förderanlagen<br />

Manuell & Angetrieben<br />

Intralogistik<br />

4.0<br />

Vollautomatisierte<br />

Produktionslinien<br />

Systemlösungen<br />

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Digitale<br />

Vernetzung<br />

Komponenten<br />

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für Ihren Materialfluss<br />

01 Beim Umschlagen der Kartons im Versandbereich entlastet der<br />

Cobot die Mitarbeiter um eine Last von fünf Tonnen pro Schicht<br />

sollten. Ein Blick auf den Krankenstand „erleichterte“ die Entscheidung:<br />

Bis zu zehn Kilogramm schwere Kartons sind z. B. am<br />

Ende einer Produktionslinie zu handhaben. Im Laufe einer<br />

Schicht summiert sich das Gewicht der umgeschlagenen Kartons<br />

auf bis zu fünf Tonnen. „Zunächst war der kollaborative Roboter<br />

als Automatisierungslösung noch kein Thema“, so Robert G<strong>und</strong>lach,<br />

Projektleiter bei Takeda. Doch dann habe man sich zur Umsetzung<br />

des Projekts für die Zusammenarbeit mit Fanuc entschieden<br />

− ein global tätiger Hersteller von Industrierobotern. Im Laufe<br />

der Projektgespräche konnten die Fachleute von Fanuc überzeugen,<br />

dass ein kollaborativer Roboter − ein „Cobot“ − die<br />

Mitarbeiter am effektivsten entlastet <strong>und</strong> gleichzeitig eine hohe<br />

Akzeptanz erfährt. Denn Cobots agieren gefahrlos mit dem Menschen<br />

<strong>und</strong> müssen nicht, wie herkömmliche Roboter, hinter einem<br />

Schutzzaun installiert werden. Sebastian Steinbach, der von<br />

Fanuc aus das Projekt vor Ort betreut, fasst die gr<strong>und</strong>legende Idee<br />

zusammen: „Die Mitarbeiter können beim Cobot auf Tuchfühlung<br />

gehen. Das hat die Einführung der neuen Technik akzeptabel<br />

gemacht.“<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE LÖSUNG ÜBERZEUGT<br />

Schon nach dem ersten Kontakt mit dem Roboterhersteller sei die<br />

Richtung klar gewesen, so Projektleiter G<strong>und</strong>lach. „Da wussten wir<br />

schon ziemlich genau, was wir haben wollten.“<br />

Dabei sei Fanuc nicht der einzige Hersteller gewesen, der kontaktiert<br />

worden war. Aber, so G<strong>und</strong>lach, Fanuc konnte ein kollaboratives<br />

System in der erforderlichen Tragfähigkeitsklasse <strong>und</strong> entsprechender<br />

Reichweite anbieten. Denn schon vor der Installation des<br />

ersten Roboters ging der Blick weiter: Das Handling von Gebinden<br />

oder Fässern über 20 kg, das bisher noch manuell vonstattengeht,<br />

rückt in absehbarer Zukunft in den Fokus der Automatisierung.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

Darüber hinaus legte Takeda Wert auf einen Systemintegrator aus<br />

der unmittelbaren Nähe, <strong>und</strong> so fiel die Wahl auf SKDK, ein Berliner<br />

Unternehmen, das in der Roboter- <strong>und</strong> SPS-Programmierung<br />

zuhause ist, seit 2012 Fanuc-Robotersysteme programmiert <strong>und</strong> inzwischen<br />

auch mit kleineren Anlagen ins Projektgeschäft eingestiegen<br />

ist. Arnardo Schulze, Geschäftsführer von SKDK: „Durch die<br />

positiven Erfahrungen wollen wir als Systemintegrator weiterhin<br />

Projekte im Anlagenbau in Kombination mit der Programmierung<br />

aus einer Hand realisieren.“<br />

Die Besonderheit bei der Takeda-Anlage habe darin bestanden,<br />

dass in der Pharmaindustrie Roboter noch nicht so etabliert sind<br />

<strong>und</strong> hohe Standards in der Reinigung von Robotersystemen erfüllt<br />

werden müssen.<br />

Im Rahmen des Projekts war es für G<strong>und</strong>lach wichtig, dass die<br />

Mitarbeiter die neue Roboter-Lösung akzeptieren: „Wir binden bei<br />

einem neuen Projekt die Mitarbeiter so früh <strong>und</strong> so intensiv wie<br />

möglich ein.“<br />

So gab es für das Personal in der Konfektionierung schichtübergreifend<br />

mehrere Informationsveranstaltungen, auf denen Technik<br />

<strong>und</strong> geplante Umsetzung ausführlich erläutert wurden. G<strong>und</strong>lach:<br />

„Da wird den Mitarbeitern klar, dass ein Roboter nichts anderes ist<br />

als ein Tritthocker, eine Arbeitserleichterung. Wir haben den Roboter<br />

als neuen Kollegen verkauft, nicht als neue Technik.“<br />

WO DER CR-15IA ARBEITET<br />

Der Packtisch am Ende einer Tabletten-Produktionsanlage ist als<br />

Doppelarbeitsplatz ausgelegt: Mit Tabletten gefüllte Glasfläschchen<br />

werden zu mehreren in Schachteln verpackt. Am Packtisch<br />

greifen zwei Mitarbeiter die Schachteln jeweils fünferpackweise<br />

02 Die Anlage wurde ausschließlich aus Standardkomponenten<br />

gebaut, nur die Bedienoberfläche des Teach Pendant ist k<strong>und</strong>enspezifisch<br />

gestaltet<br />

<strong>und</strong> setzen diese in einen Karton. Ist der Karton voll, wird er auf<br />

eine leicht abschüssige Rollenbahn gesetzt. Am Ende der Fördertechnik<br />

scannt der Cobot vom Typ CR-15iA zunächst das Etikett,<br />

um den Karton dann so zu greifen, dass er ihn mit dem Etikett nach<br />

außen auf der Palette stapeln kann. Während es bei den Mitarbeitern<br />

Schichtwechsel gibt, arbeitet der Roboter im 24/7-Betrieb.<br />

„Seit der Installation läuft das System problemlos“, so G<strong>und</strong>lach.<br />

„Überzeugt hat auch die Flexibilität der Anlage, die vor allem auf die<br />

Konstruktion der Rollenbahn zurückzuführen ist.“<br />

Die Scherenrollenbahn hat eine Reihe von Einstellmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> lässt sich bei Bedarf auf die Seite schieben. So lässt sich im Falle<br />

von Wartungsarbeiten am Roboter Platz schaffen, während der<br />

Palettierprozess wie bisher manuell vonstattengeht. G<strong>und</strong>lach:<br />

„Mit der gewählten Lösung haben wir uns nach vorn entwickelt,<br />

aber wir haben uns auch den Rückweg nicht verbaut.“ Für eine erste<br />

Applikation sehe er darin einen großen Vorteil mit überschaubarem<br />

Risiko.<br />

Die Station mit dem Fanuc-Roboter ist nur eine von 14 Kommissionierbahnen<br />

bei Takeda. Die guten Erfahrungen mit der Technik<br />

von Fanuc sowie der Systemleistung einschließlich Programmierung<br />

von SKDK will man auf weitere Projekte übertragen.<br />

Etwa 8 000 Pakete sind seit dem Start schon über die Anlage gelaufen.<br />

„Dabei haben wir noch keinen technischen Ausfall gehabt“,<br />

zieht G<strong>und</strong>lach eine erste Zwischenbilanz. „Ich war eigentlich nur<br />

vorsichtig optimistisch <strong>und</strong> habe mit einer flacheren Anlaufkurve<br />

gerechnet.“<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Einen großen Anteil am Erfolg rechnet er SKDK an. Wenn es irgendwo<br />

hakte im Ablauf oder wenn Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge<br />

im Detail hatten, sei der Systemintegrator immer greifbar gewesen.<br />

STANDARDPRODUKTE FÜR DEN<br />

KOLLABORATIVEN BETRIEB<br />

Die Aufgabe des Roboters bei Takeda besteht darin, die Kartons geordnet<br />

auf die Palette zu setzen, immer acht Kartons pro Lage <strong>und</strong><br />

vier Lagen hoch <strong>und</strong> mit dem Etikett nach außen. Mit einer Reichweite<br />

von 1 441 mm <strong>und</strong> der gegebenen Tragfähigkeit bewerkstelligt<br />

der Cobot diese Aufgabe mühelos.<br />

Der Vakuumsauggreifer – ein System aus dem Hause Schmalz −<br />

erfüllt alle Anforderungen an einen kollaborativen Betrieb. So lässt<br />

sich z. B. an einer Digitalanzeige ablesen, mit wieviel Unterdruck der<br />

jeweilige Karton gehalten wird. Was die Ausstattung der Anlage betrifft<br />

legt Schulze Wert auf die Feststellung: „Wir haben in Absprache<br />

mit Takeda ausschließlich Standardprodukte ohne Customizing eingesetzt.“<br />

Nur bei der Gestaltung der Bedienoberfläche des Teach<br />

Pendant habe man ein betreiberspezifisches Layout programmiert.<br />

Hinter dieser Vorgehensweise steckt die Idee, das Teach Pendant<br />

nicht nur als Bedien- <strong>und</strong> Programmiergerät für den Roboter, sondern<br />

auch als Zellensteuerung zu benutzen. Schulze: „Wir wollten<br />

Kosten an Hardware <strong>und</strong> Entwicklung einsparen. Für uns als Softwareprogrammierer<br />

ist es leichter, das Display des Fanuc iPendant<br />

für diese Aufgaben zu nutzen als eine Darstellung auf einem anderen<br />

Gerät umzusetzen.“<br />

Die Bedienoberfläche ist übersichtlich gestaltet – mit unterschiedlichen<br />

Zugangsberechtigungen. Im einfachsten Fall werden<br />

nur der Zustand der Zelle <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>operationen angezeigt<br />

oder vorgegeben. Ist z. B. eine neue Palette bereitgestellt, startet<br />

man den Roboter per Knopfdruck. Schulze erklärt das Prinzip: „Wir<br />

haben bei der Darstellung auf dem Display nicht das Rad neu erf<strong>und</strong>en,<br />

sondern die jeweilige Operation selbsterklärend optisch<br />

aufbereitet.“<br />

Die Standardisierung der einzelnen Baugruppen ermöglicht es,<br />

dass die kollaborative Zelle für alle weiteren Packstationen im Haus<br />

als Vorlage dienen kann. Darüber hinaus befassen sich inzwischen<br />

auch andere Takeda-Standorte mit dem Einsatz von Robotern. Eine<br />

Wunschliste weiterer Roboterprojekte gibt es schon.<br />

Fotos: Fanuc<br />

www.fanuc.de<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MYTOYS BEGEGNET LOGISTISCHEN<br />

HERAUSFORDERUNGEN MIT INVESTITION<br />

IN NEUES SHUTTLELAGER<br />

Die Mytoys Group, Mitglied der Otto Group,<br />

hat früh das Potenzial ihrer Branche im<br />

Internethandel erkannt <strong>und</strong> sich konsequent<br />

zum Marktführer im Bereich Family-Shopping<br />

entwickelt. Das kontinuierliche Wachstum ist<br />

nur möglich, wenn die Logistik mitspielt. Als Teil<br />

eines vorausschauend geplanten Stufenkonzepts<br />

zur Erweiterung der Lager- <strong>und</strong><br />

Versandkapazitäten wurde daher in bewährter<br />

Zusammenarbeit mit den Logistikexperten von<br />

Pierau Planung im aktuellen Projektschritt ein<br />

Shuttlelager realisiert. Die neue Anlage wurde im<br />

laufenden Betrieb in die Bestandslogistik<br />

integriert.<br />

Das 1999 gegründete Multichannel-Unternehmen Mytoys<br />

mit mehr als 2 000 Mitarbeitern <strong>und</strong> sieben Millionen<br />

K<strong>und</strong>en vertreibt seine Produkte über Kataloge, deutschlandweit<br />

17 Filialen <strong>und</strong> die zur Mytoys Group gehörenden<br />

Online-Shops – EU-weit sowie in die Schweiz.<br />

Im E-Commerce-Versandzentrum in Gernsheim lagern auf etwa<br />

einer Fläche von 75 000 m² bis zu 300 000 Artikel, die über die Online-Shops<br />

bestellt <strong>und</strong> täglich in ca. 60 000 Paketen versendet werden.<br />

Aus dieser Produktvielfalt resultiert die gr<strong>und</strong>sätzliche Herausforderung<br />

an die Logistikabwicklung: Die unterschiedlichen Artikeldimensionen<br />

– die Spanne reicht von Säuglingssaugern bis hin<br />

zu Betten – erfordern ein flexibles System für die Lagerhaltung. Hinzu<br />

kommt, dass saisonale Spitzen bewältigt werden müssen. Der<br />

Auftragseingang zu Weihnachten z. B. ist viermal höher als an<br />

Durchschnittstagen.<br />

„Damit die Logistik auch in Zukunft mit unserem Unternehmenswachstum<br />

Schritt halten kann, benötigten wir ein Konzept,<br />

das vor allem hinsichtlich der Versandmengen skalierbar ist“, erklärt<br />

Tim Kellermann, Geschäftsführer der Mytoys Logistik GmbH.<br />

„Mit dieser Aufgabe betrauten wir das Expertenteam von Pierau<br />

Planung um die Projektleiter Andreas Spitzki <strong>und</strong> Dirk Wohlgemuth<br />

– frei nach dem Motto ‚never change a winning team‘.“ Denn<br />

bereits seit dem Umzug nach Gernsheim 2013 unterstützen die<br />

Hamburger Logistikprofis das Multichannel-Unternehmen.<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01 Über Wendelförderer in der Lagervorzone gelangen die Behälter<br />

vom Shuttlelager zu den Kommissionierplätzen<br />

02 Die Behälterentnahme aus der Shuttle-Anlage findet<br />

seitlich statt<br />

Zur Erhöhung der Lager- <strong>und</strong> Abwicklungskapazität für das wachsende<br />

Sortiment wurde die bestehende Anlage um ein automatisches<br />

Shuttlesystem mit sieben Gassen <strong>und</strong> 18 Ebenen ergänzt. Das<br />

neue System wurde, wie auch schon die Bestandsanlage, im laufenden<br />

Betrieb integriert. Spitzki: „Das war nur möglich, weil wir bereits<br />

im ursprünglichen Logistikkonzept die notwendigen Flächen<br />

zur Erweiterung <strong>und</strong> die Anbindungen zusätzlicher Anlagen vorgeplant<br />

hatten.“<br />

SHUTTLELAGER ERHÖHT KAPAZITÄTEN<br />

Gemeinsam mit dem Team von Mytoys führten die Logistikexperten<br />

eine Shuttlelösung ein, die nicht nur durch eine hohe Ausfallsicherheit<br />

sowie einen geringeren Energiebedarf je Lagerspiel besticht,<br />

sondern sich auch platzsparend in die Bestandslogistik integrieren<br />

ließ. Um die größtmögliche Menge an Stellplätzen zu realisieren<br />

<strong>und</strong> die geforderte operative Leistung zu erbringen, findet die<br />

Behälterentnahme aus der Shuttle-Anlage seitlich statt. „Die konventionellere<br />

Entnahmelösung durch Platzierung der Vorzone an der<br />

kurzen Seite des Shuttlelagers wäre weniger platzsparend gewesen<br />

<strong>und</strong> hätte eine Reduktion der Lagerplätze bedeutet“, so Wohlgemuth.<br />

R<strong>und</strong> 100 000 zusätzliche Lagerplätze bietet die neue Shuttlelösung<br />

<strong>und</strong> ermöglicht mit der Bereitstellung von bis zu 3 000<br />

Behältern pro St<strong>und</strong>e sowie 500 Kartons für den Nachschub eine<br />

schnelle „Ware zum Mann“-Kommissionierung: Über Fördertechnik<br />

werden die Behälter aus dem Lager an den Kommissionierplätzen<br />

bereitgestellt. Der Putvorgang der kommissionierten Ware geschieht<br />

durch die Mitarbeiter direkt auf Kommissionierwagen.<br />

Erneut wurden künftige Erweiterungsoptionen im Zuge des aktuellen<br />

Projekts bereits berücksichtigt: Es ist genug Fläche vorhanden, sodass<br />

sich das neue Shuttlesystem bei Bedarf problemlos spiegeln<br />

lässt. „Auch zur Feinjustierung – kleinere Optimierungen <strong>und</strong> Erweiterungen,<br />

die sich in den täglichen Abläufen ergeben – stehen wir mit<br />

AUFGRUND DER VORAUSSCHAU-<br />

ENDEN PLANUNG LIESS SICH DIE<br />

SHUTTLE-ANLAGE PROBLEMLOS<br />

IN DIE PROZESSE INTEGRIEREN<br />

den Beratern von Pierau Planung weiterhin in Kontakt“, schließt Kellermann.<br />

„Mit der Einführung der neuen Technik haben wir die Produktivität<br />

verbessert <strong>und</strong> können unseren Wachstumskurs auch in<br />

Zukunft weiter fortsetzen.“<br />

Fotos: Pierau Planung<br />

www.pierau-planung.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 27


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORMATVIELFALT BLEIBT<br />

NICHT OHNE KONSEQUENZEN<br />

FÜR SYSTEMTECHNIK<br />

Um Flächen für Produktionserweiterungen zu schaffen sowie<br />

den veränderten K<strong>und</strong>enanforderungen an kleinere<br />

Bestellmengen <strong>und</strong> kürzere Lieferzyklen Rechnung zu tragen,<br />

hat die Kunert Wellpappe Bad Neustadt GmbH & Co. KG in<br />

ein Kanallager investiert. Den entsprechenden Auftrag<br />

konnte die Hörmann Logistik GmbH auf der Habenseite<br />

verbuchen. Die Rahmenbedingungen forderten dabei das<br />

langjährige Know-how des Generalunternehmers.<br />

REGALBEDIENGERÄTE<br />

FLURFREI VS.<br />

FLURGEBUNDEN<br />

Die Kunert Wellpappe Bad Neustadt GmbH & Co. KG gehört zur familiengeführten<br />

Kunert Gruppe. In 16 Werken in Europa <strong>und</strong> Asien produzieren rd. 1 900 Mitarbeiter<br />

ca. 300 000 Tonnen Hülsen, Kantenschutz <strong>und</strong> Verpackungen aus Wellpappe<br />

sowie mehr als 225 000 Tonnen Hülsenkarton pro Jahr. Die Infrastruktur am<br />

Standort Bad Neustadt konnte die Erfordernisse jedoch nur noch teilweise erfüllen. Abhilfe<br />

sollte ein neues automatisches Hochregallager schaffen. Mit dem Investment wollte die<br />

Kunert Wellpappe Flächen gewinnen, um diese dann für die Produktion zu nutzen. Da an<br />

dem Standort an der Saale Fläche ein kostbares Gut ist, fiel die Entscheidung ein 42 m hohes<br />

Kanallager zu errichten. In vier Gassen bietet das Lager eine Stellplatzkapazität von ca.<br />

19 000 Paletten. Bevorratet werden die verschiedenen Palettentypen mehrfach tief quer.<br />

Des Weiteren nutzt Kunert in seinen Abläufen Unterpaletten in verschiedenen Abmessungen,<br />

die zur Aufnahme der unterschiedlichen Fertigwarenformate dienen.<br />

Unsere Technologien überzeugen<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02 03<br />

IM PÄRCHEN DURCHS LAGER<br />

Von der Produktion kommend, gelangen die Packeinheiten mit einem<br />

Verteilwagen zur Übergabestelle an die neue Fördertechnik.<br />

Bereits in der Produktion wird darauf geachtet, dass möglichst immer<br />

zwei gleichformatige Packeinheiten hintereinander in den Materialfluss<br />

eingeschleust werden, die dann im Hochregallager als<br />

Pärchen bevorratet werden können. Mit diesem Ansatz lässt sich<br />

die Durchsatzleistung des Lagers merklich erhöhen.<br />

Um störungsfreie Automatikprozesse sicherzustellen, ist in das<br />

Materialflusslayout eine Konturenkontrollstation integriert. Die Bedeutung<br />

dieser Station wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass eine<br />

Packeinheit bis zu sechs Unterpaletten haben kann. Mithilfe der<br />

Konturenkontrolle finden eine Überprüfung der Länge, Breite sowie<br />

Höhe der jeweiligen Packeinheiten statt. Darüber hinaus werden<br />

die Palettenbreite, die Palettenlänge <strong>und</strong> das Palettengewicht<br />

gecheckt. Ebenfalls werden an diesem Kontrollpunkt die einzelnen<br />

Packeinheiten zentriert. Die Fördertechnik bringt die Packeinheiten<br />

dann in die Vorzone des Hochregallagers, in dem ein Palettenkreislauf<br />

mit Kettenförderern <strong>und</strong> Rollenhubtischen die Bereiche<br />

Produktion, Hochregallager <strong>und</strong> Versandbereitstellung verbindet.<br />

Für die Einlagerung im neuen Kanallager werden die Packeinheiten<br />

am Einlagerstich mithilfe eines Lichtgitters exakt positioniert.<br />

Die 2-Mast-Regalbediengeräte sind mit Kettenförderern <strong>und</strong> Kanalfahrzeugen<br />

ausgestattet. In zwei Gassen des Lagers arbeiten die Regalbediengeräte<br />

mit je einem Kanalfahrzeug, in den anderen beiden<br />

Gassen mit jeweils zwei Kanalfahrzeugen, um den Umschlag<br />

von Großpaletten realisieren zu können. Das Regalbediengerät<br />

nimmt die Packeinheit quer auf <strong>und</strong> lagert sie mithilfe der Kanalfahrzeuge<br />

mehrfachtief in den Lagerkanälen ein. Die akkubetriebenen<br />

Kanalfahrzeuge werden im laufenden Betrieb am Regalbediengerät<br />

geladen.<br />

Bei der auftragsbezogenen Auslagerung erhält das Lagerverwaltungs-<br />

<strong>und</strong> -steuerungssystem Hilis über eine Schnittstelle vom<br />

Host eine entsprechende Information. Die Ware wird von den Regalbediengeräten<br />

ausgelagert <strong>und</strong> über die Fördertechnik in Richtung<br />

Versandzone transportiert, wo Bereiche für die Lkw-Heck- <strong>und</strong><br />

-Seitenbeladung vorhanden sind.<br />

Die Herausforderung bei der Feinplanung <strong>und</strong> Realisierung des<br />

neuen Kanallagers lag in den unterschiedlichen Formaten sowie<br />

den großformatigen Packeinheiten mit mehreren Unterpaletten.<br />

02 Hubwagen des Regalbediengeräts mit parallelfahrtfähigen<br />

Kanalfahrzeugen<br />

03 Schleife des Hochregallagers mit den Anschlüssen der<br />

Ein- <strong>und</strong> Auslagerung<br />

Neben dem Transport der unterschiedlichen Packeinheiten auf einer<br />

Fördertechnik, bedurfte es eines ausgeklügelten Fachdetails,<br />

mit dem es möglich ist, die Großstellplätze flexibel <strong>und</strong> volumenoptimal<br />

zu nutzen.<br />

Fotos: Hörmann Logistik<br />

www.hoermann-logistik.de<br />

FAKTEN<br />

KANALLAGER<br />

Zum Lieferumfang von Hörmann Logistik gehörte:<br />

Regalstahlbau, Dach- <strong>und</strong> Wandverkleidung inklusive<br />

Rauch- <strong>und</strong> Wärmeabzugsfenster (RWA), Entwässerung<br />

<strong>und</strong> Blitzschutz, Palettenfördertechnik für die Übernahme<br />

der Packeinheiten von der Produktion sowie die Anbindung<br />

des Hochregallagers, des Blocklagers <strong>und</strong> des<br />

Versands, Regalbediengeräte, Brandschutztore <strong>und</strong><br />

Schnelllauftore, Regalsprinklerung, Lagerverwaltungs<strong>und</strong><br />

-steuerungssystem Hilis einschließlich Anlagenvisualisierung.<br />

n Anzahl Regalgassen: 4<br />

n Anzahl Regalbediengeräte: 4, davon zwei mit zwei<br />

Kanalfahrzeugen <strong>und</strong> zwei mit einem Kanalfahrzeug.<br />

n Kanallager Abmessungen: 84 × 46 × 42 m (L × B × H)<br />

n Stellplatzkapazität: ca. 19 000 Paletten<br />

Der Montagebeginn war im April 2018, die Inbetriebnahme<br />

fand in zwei Schritten statt: Schritt 1 im März 2019,<br />

Schritt 2 im August 2019.<br />

Quelle: Hörmann Logistik<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

LADEN STATT WECHSELN<br />

Um Flurförderzeugbetreibern einen Alles-aus-einer-Hand-Service<br />

im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie zu bieten, hat das<br />

Unternehmen Crown<br />

jüngst V-Force-Batterien<br />

<strong>und</strong> -Ladegeräte auf den<br />

Markt gebracht. Die<br />

Batterien <strong>und</strong> Ladegeräte<br />

der Eigenmarke sind auch<br />

über ein Mietmodell<br />

verfügbar.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der red<strong>und</strong>anten<br />

Sicherheitssysteme<br />

verfügen die neuen<br />

Batterien über eine<br />

mehrstufige Sicherheitsarchitektur, zu der z. B. verschiedene<br />

Sicherungen sowie die Einzelzelltemperatur- <strong>und</strong> Spannungsüberwachung<br />

zählen. Aktive Schutzfunktionen sollen Anwendungsfehler<br />

durch den Bediener vermeiden.<br />

Mithilfe eines V-Force-Hochfrequenz-Ladegeräts der V-HFB-<br />

Serie lässt sich z. B. eine 400-Ah-Batterie bei einem konstanten<br />

Ladestrom von bis zu 400 A innerhalb von 60 Minuten komplett<br />

laden. Um automatisch die Spannungsklasse zu erkennen<br />

<strong>und</strong> die Batterie ohne manuelle Voreinstellungen zu laden,<br />

kommuniziert eine CAN-Bus-Schnittstelle mit dem Batterie-<br />

Managementsystem. Ein Touchdisplay sorgt während des<br />

Ladevorgangs für eine übersichtliche Darstellung der Betriebszustände.<br />

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EMISSIONSFREI<br />

UNTERWEGS<br />

Obwohl etliche Aufgaben in<br />

der Holzindustrie von Schwerlaststaplern<br />

übernommen<br />

werden, kommen in vielen<br />

Bereichen auch kleinere<br />

Elektrostapler <strong>und</strong> Flurförderzeuge<br />

für die Lagertechnik<br />

zum Einsatz. Erklärbar ist dies<br />

dadurch, dass viele Betreiber in<br />

der Naturholzwirtschaft<br />

großen Wert auf umweltbewusstes<br />

Handeln legen. Und<br />

so kommt bei den Investitionsentscheidungen<br />

u. a. die<br />

Emissionsfreiheit von Elektrogeräten<br />

zum Tragen.<br />

In der Holzwirtschaft werden<br />

Elektro-Vierradstapler der<br />

Hyster-Produktreihe J1.6-<br />

3.5XN im Innen- wie im<br />

Außenbereich eingesetzt.<br />

UNGLAUBLICH<br />

BEQUEM.<br />

Komfortabler kann der Arbeitsplatz in einem Stapler nicht sein.<br />

Mithilfe von Sonderanbaugeräten<br />

lassen sich die Stapler<br />

auf die Anwendung abstimmen<br />

– vom Umschlag im<br />

Sägewerk über die Fertigung<br />

bis hin zur Bedienung von<br />

Lagerstellplätzen mit palettierten<br />

Waren. Dazu zählen u. a.<br />

Gabelträger mit Seitenneigung<br />

<strong>und</strong> selbstausgleichenden<br />

Gabelzinken. Zudem sind<br />

Lösungen verfügbar, die den<br />

Fahrer bei seiner Arbeit<br />

unterstützen <strong>und</strong> helfen, die<br />

Sicht zu verbessern.<br />

www.hyster.de<br />

It’s a Linde.<br />

Mehr über die herausragende Ergonomie der neuen<br />

Linde-Gegengewichtsstapler H20–H35 unter www.linde-mh.de/komfort.


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

PER FUNK ZUM REGAL:<br />

OPTIMIERTER INFORMATIONSFLUSS<br />

IN PRODUKTION UND LOGISTIK<br />

Eine flexible Produktion <strong>und</strong> Intralogistik setzen<br />

auch einen flexiblen Informationsfluss voraus.<br />

Denn: eine kabelgeb<strong>und</strong>ene Kommunikation<br />

stößt schnell an ihre Grenzen. Hier bewähren<br />

sich Funknetzwerke – zum Beispiel in E-Kanban-<br />

Anlagen. Das Unternehmen Steute hat für solche<br />

Zwecke ein Funknetzwerk entwickelt, dass das<br />

Anforderungsprofil der Intralogistik erfüllt.<br />

Lesen Sie mehr.<br />

Wenn man sich die aktuellen Trends der Intralogistik<br />

vergegenwärtigt, zählt dazu auch die Flexibilität im<br />

Materialfluss. Das hat zur Folge, dass Planer immer<br />

häufiger auf stationäre Fördertechnik verzichten.<br />

Fahrerlose Transportsysteme (FTS) versorgen z. B. die Montagelinien;<br />

kleinere autonome Fahrzeuge leisten Zubringerdienste <strong>und</strong><br />

Kleinteile werden in mobilen E-Kanban-Regalen bereitgestellt. Bei<br />

solchen Lösungen stellt sich die Frage nach dem Informationsfluss,<br />

denn eine kabelgeb<strong>und</strong>ene Kommunikation ist in diesen Fällen<br />

nicht durchgängig möglich. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat Steute mit Nexy<br />

ein Funknetzwerk entwickelt, das exakt das Anforderungsprofil der<br />

Intralogistik erfüllt.<br />

E-KANBAN: MATERIALNACHSCHUB PER FUNK<br />

GESTEUERT<br />

Eine zentrale Anwendung von Nexy, für die es eigene Software-<br />

Applikationen gibt, sind E-Kanban-Regale. Ein typischer Einsatzfall<br />

verdeutlicht die Anwendung: Bei einem Hersteller von<br />

medizintechnischen Geräten sind die Montageplätze mit Kanban-Regalen<br />

ausgestattet, die als Durchlaufregale ausgeführt<br />

sind. Diese dynamischen Regale funktionieren nach dem FiFo-<br />

Prinzip, d. h., wenn der Monteur den vordersten Behälter auf einer<br />

Röllchenbahn entnimmt, rücken die anderen – durch die<br />

Schwerkraft getrieben – nach.<br />

An jedem Lagerplatz in den Regalfeldern oder -zeilen sind Funkschaltgeräte<br />

oder Funksensoren installiert. Diese registrieren, ob<br />

ein Feld belegt ist oder ob ein Behälter entnommen wird <strong>und</strong> setzen<br />

über das Funknetzwerk eine entsprechende Meldung an die Materialflusssteuerung<br />

ab. Damit kann elektronisch der Nachschub zu<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

FTS-Betreibern die Möglichkeit, die einzelnen Fahrzeuge im Feld,<br />

d. h. ohne Anschluss an eine Ladestation, zu parken. Eine weitere<br />

Anwendung in der Intralogistik sind kabellose Andon-Systeme,<br />

über die z. B. Ein- <strong>und</strong> Auslagerbefehle übermittelt werden können.<br />

Funksensoren detektieren die Regalplatzbelegung <strong>und</strong> melden diese<br />

über die Funk-Infrastruktur an das Lagerverwaltungssystem<br />

jedem Arbeitsplatz angefordert werden – bedarfsgerecht nach dem<br />

Pull-Prinzip <strong>und</strong> ohne Kanban-Karten.<br />

FUNKSENSOREN MELDEN REGALFELDBELEGUNG<br />

Für solche Anwendungen hat Steute einen Funksensor entwickelt.<br />

Dieser detektiert über eine Wippe mit einem Neigungssensor, ob<br />

ein KLT-Behälter oder ein Karton aus dem Regal entnommen wurde.<br />

Ein flexibles Befestigungssystem erlaubt die werkzeuglose Montage<br />

des Sensors an den Regalsystemen vieler Hersteller. Individuelle<br />

Einstellungen wie Sende-Intervalle oder der Neigungswinkel,<br />

bei dem der Sensor ein Signal aussendet, können softwareseitig<br />

konfiguriert werden.<br />

Die Sensoren senden ihre Signale an Access Points, die ähnlich<br />

wie Router die Funksignale aufsammeln <strong>und</strong> per Ethernet an eine<br />

Sensor Bridge weitergeben. Diese Middleware dient als Interface zu<br />

den übergeordneten IT-Systemen – z. B. zum ERP, zur Produktionsplanung<br />

(PPS) oder zur Lagerverwaltung (LVS). So entsteht eine<br />

durchgängige Kommunikation von der Produktion bis in die Management-Ebene<br />

der Unternehmens-IT oder ins Internet der Dinge.<br />

Für die kabellose Kommunikation wird der industriegerechte<br />

<strong>und</strong> in der Praxis erprobte Swave.NET-Funkstandard verwendet. Zu<br />

den Eigenschaften dieses Funkprotokolls zählen die Übertragungssicherheit<br />

<strong>und</strong> der geringe Energieverbrauch. Darüber hinaus lassen<br />

sich die Netzwerke nahezu beliebig skalieren.<br />

EIGENE APPLIKATIONEN FÜR E-KANBAN<br />

Darüber hinaus hat Steute das Nexy-System auf die Anforderungen<br />

des E-Kanban zugeschnitten. Es stehen verschiedene Applikationen<br />

für diese Anwendung zur Verfügung, die den Anpassungsaufwand<br />

aus Anwendersicht erleichtern. So lässt sich z. B. konfigurieren,<br />

ob pro Regalfach ein Sensor installiert wird oder ob es sich um<br />

ein mehrstufiges Kanban-System für Schnelldreher handelt. Auf<br />

diese Weise digitalisiert, vernetzt <strong>und</strong> automatisiert Nexy den Kanban-Prozess.<br />

Ein Dashboard übernimmt die übersichtliche Statusvisualisierung<br />

aller E-Kanban-Plätze.<br />

Der Funk-Regalsensor ist nur einer von vielen funknetzwerkfähigen<br />

Schaltgeräten <strong>und</strong> Sensoren im Portfolio von Steute. Da es sich<br />

bei Nexy jedoch um ein offenes System handelt, lässt sich das Angebot<br />

weiter ausdehnen. Das heißt: Wenn die Anwendung die Integration<br />

von Sensoren für Messgrößen verlangt, die das Sortiment des Herstellers<br />

nicht abdeckt, können solche Sensoren zusätzlich mit einem<br />

Swave.NET-Modul ausgerüstet werden – somit lässt sich eine uneingeschränkte<br />

Netzwerkfähigkeit sowie eine Erweiterung der Einsatz<strong>und</strong><br />

Ausbaumöglichkeiten des Funknetzwerkes sicherstellen.<br />

Des Weiteren ist es aus Betreibersicht vorteilhaft, dass mehrere<br />

Anwendungen über ein <strong>und</strong> dieselbe Nexy-Infrastruktur kommunizieren<br />

können. So lassen sich z. B. FTF in das Funksystem einbinden<br />

<strong>und</strong> gezielt deaktivieren bzw. wieder aktivieren. Das bietet den<br />

NEUE FUNKTIONEN: UPDATES „ON AIR“<br />

Die Planung <strong>und</strong> Installation von Nexy-Funknetzwerken ist aus<br />

Sicht von Steute ein Projektgeschäft <strong>und</strong> damit auch ein neues Geschäftsmodell<br />

– auch aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde für diese Aufgabe<br />

ein eigenes Geschäftsfeld namens Wireless gegründet <strong>und</strong> mit Nexy<br />

ein neuer Markenname gef<strong>und</strong>en. Darüber hinaus treibt das eigene<br />

Entwicklungs- <strong>und</strong> Applikationsteam die Markteinführung neuer<br />

Funktionen voran. Zu den aktuellen Neuheiten zählt z. B. eine OPC-<br />

UA-Schnittstelle für den plattformübergreifenden Datenaustausch.<br />

Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Sensor Bridge auf einem Industrie-PC<br />

(IPC) zu betreiben <strong>und</strong> damit die Reaktions- <strong>und</strong> Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

der Daten aus dem Feld zu steigern. Ferner<br />

kann die Sensor Bridge in der aktuellen Software-Version auch<br />

mit dem SAP-System des Anwenders kommunizieren, <strong>und</strong> die angeschlossenen<br />

Nexy-Feldgeräte erhalten neue Firmware-Updates<br />

„on air“, d. h. per Funk. Diese Updates werden auf der Sensor Bridge<br />

bereitgestellt <strong>und</strong> im lokalen Netzwerk verteilt. So lässt sich ohne<br />

großen Aufwand sicherstellen, dass alle Endgeräte stets auf dem<br />

neuen Softwarestand sind.<br />

Fotos: Steute<br />

Autor: Andreas Schenk ist Produktmanager Wireless bei der Steute Technologies<br />

GmbH & Co. KG in Löhne<br />

www.steute.de<br />

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garantiert das Warehouse Management<br />

System HiLIS von HÖRMANN Logistik<br />

höchste Flexibilität <strong>und</strong> Transparenz.”<br />

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Bei unseren innovativen Intralogistik-Lösungen in unterschiedlichsten<br />

Branchen sorgt das modulare Warehouse Management System<br />

HiLIS für effiziente Materialflussprozesse <strong>und</strong> höchste Verfügbarkeit.<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 33


PERSPEKTIVEN<br />

EINE REGELMÄSSIGE WARTUNG HILFT,<br />

AUSFALLZEITEN ZU MINIMIEREN<br />

Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes<br />

Glied. Von dieser Regel macht auch die<br />

Produktionskette keine Ausnahme: Nicht selten<br />

ist es ein Defekt an einem vermeintlich eher<br />

unwichtigen Bauteil einer Anlage, der am Ende<br />

die komplette Produktion zum Erliegen bringt.<br />

Solche Ausfälle sind teuer, vor allem aber sind sie<br />

ärgerlich, weil sie vielfach vermeidbar wären<br />

– <strong>und</strong> das mit verhältnismäßig kleinem Aufwand<br />

<strong>und</strong> überschaubaren Kosten. Die Stichwörter in<br />

diesem Zusammenhang lauten regelmäßige <strong>und</strong><br />

systematische Inspektion <strong>und</strong> Wartung.<br />

Unterstützung hierbei bieten ausgewiesene<br />

Fachbetriebe wie die Torwegge GmbH & Co. KG<br />

aus Bielefeld. Der Intralogistikspezialist<br />

entwickelt <strong>und</strong> installiert maßgeschneiderte<br />

Fördertechnik-Lösungen, bietet den<br />

Anlagenbetreibern darüber hinaus aber auch<br />

umfangreiche Instandhaltungsservices.<br />

Die kostspieligsten Maschinen sind solche, die ungeplant<br />

stillstehen <strong>und</strong> statt Gewinne zu erwirtschaften, plötzlich<br />

Verluste produzieren. Schlimmstenfalls kommt die ganze<br />

Produktion zum Erliegen. „Dann wird es richtig teuer.<br />

Denn zu den Gewinnausfällen summieren sich oftmals die Kosten<br />

für die Inanspruchnahme von Notdiensten sowie erhöhte Reparaturkosten“,<br />

weiß Markus Gensing, Vertriebsleiter Süd der Torwegge<br />

GmbH & Co. KG, zu berichten. Letztere resultierten vor allem dadurch,<br />

dass im Falle eines ungeplanten Produktionsstillstands<br />

kaum Zeit für die Fehleranalyse bleibt. Statt nur des defekten Bauteils<br />

werde dann kurzerhand eine ganze Bauteilgruppe ausgetauscht.<br />

Solch ein Vorgehen treibe die Kosten nach oben.<br />

ZWEI WEGE, STÖRFÄLLE ZU VERMEIDEN<br />

Dennoch gehen viele Unternehmen das Thema Instandhaltung<br />

nicht systematisch an. Nicht selten ist die Konsequenz eine erhöhte<br />

Zahl an Störfällen. Begegnen lässt sich dem mit den richtigen präventiven<br />

Maßnahmen. An erster Stelle zu nennen sind in diesem<br />

Zusammenhang die planvolle Inspektion <strong>und</strong> Wartung. Ziel dabei<br />

ist es, systematisch mögliche Störquellen einer Maschine oder Anlage<br />

auszumachen <strong>und</strong> diese zu eliminieren, bevor andere Komponenten<br />

in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />

Erfolgsversprechend sind dabei vor allem zwei Strategien. Erstens:<br />

Man rüstet alle Anlagen mit Sensoren aus, die das Erreichen<br />

von Verschleißgrenzen <strong>und</strong> kritische Materialermüdungen frühzeitig<br />

anzeigen. Dies erlaubt eine bedarfs- <strong>und</strong> punktgenaue Wartung<br />

der Systeme. Zudem lassen sich die nötigen Arbeiten planen <strong>und</strong><br />

z. B. in produktionsfreie Zeiten schieben. Allerdings birgt diese Lösung<br />

auch Nachteile. So ist die erforderliche Technik komplex <strong>und</strong><br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

01 02<br />

01 Bei der Suche nach den passenden Komponenten für die Instandsetzung<br />

von z. B. Förderanlagen helfen die Berater von Torwegge gerne<br />

02 Aufgr<strong>und</strong> des großen Lagerbestands kann Torwegge die meisten<br />

zur Instandhaltung benötigten Komponenten schnell liefern<br />

ist letztlich eine weitere potenzielle Fehlerquelle. Darüber hinaus<br />

sind die Anschaffungs- <strong>und</strong> Betriebskosten verhältnismäßig hoch.<br />

Denn neben den Sensoren sind eine leistungsfähige IT-Infrastruktur<br />

sowie eine zuverlässige Software erforderlich. Für die Handhabung<br />

braucht es zudem geschultes Personal.<br />

Die zweite verlässliche Möglichkeit, die Wartungsproblematik<br />

anzugehen, ist die Beauftragung eines herstellerunabhängigen<br />

Dienstleisters. Dieser erarbeitet unter Berücksichtigung individueller<br />

Besonderheiten zunächst einen passgenauen Wartungsplan<br />

<strong>und</strong> stellt im Weiteren auch dessen Einhaltung sicher. Zum einen<br />

sind die Kosten bei diesem Vorgehen vergleichsweise niedrig <strong>und</strong><br />

noch dazu gut planbar. Zum anderen verfügen die Dienstleister<br />

über eine umfangreiche, herstellerübergreifende Expertise <strong>und</strong><br />

sind in der Lage, auch komplexere Probleme kurzfristig <strong>und</strong> fachgerecht<br />

zu lösen.<br />

KURZE REAKTIONSZEITEN<br />

Hilfreich dabei ist, dass die Wartungsanbieter häufig eigene Lager<br />

unterhalten <strong>und</strong> so direkten Zugriff auf eine große Auswahl verschiedener<br />

Komponenten haben. Viele – auch interne – Instandhalter<br />

setzen überdies auf die Komponenten von Torwegge. Denn der<br />

Bielefelder Intralogistikspezialist bietet nicht nur eine breit gefächerte<br />

Palette unterschiedlicher Ersatzteile, sondern verfügt zudem<br />

über einen großen <strong>und</strong> vielfältigen Lagerbestand, der auch komplette<br />

Intralogistik-Systeme umfasst. „Vielfach entfällt durch unsere<br />

umfangreichen Leistungen das Warten auf die Lieferung wichtiger<br />

Teile durch die Hersteller“, so Gensing <strong>und</strong> betont im Weiteren, dass<br />

alle Komponenten „selbstverständlich alle Branchenstandards erfüllen.“<br />

Im Ergebnis reduziere sich auf diesem Weg die Reaktionszeit<br />

auf ein Minimum <strong>und</strong> biete betroffenen Unternehmen selbst<br />

auf spezifische Lösungen kurzfristig Zugriff. „Damit geht unser<br />

Leistungsspektrum weit über das hinaus, was die meisten<br />

Inhouse-Lösungen bieten können.“<br />

Ein dritter Weg zu gut gewarteten Systemen, der an dieser Stelle<br />

nicht unerwähnt bleiben soll, ist die Kombination aus Sensorik <strong>und</strong><br />

Wartungsvertrag mit einem herstellerunabhängigen Dienstleister.<br />

In diesem Fall erhält das Wartungsunternehmen über eine Schnittstelle<br />

Zugriff auf die Sensordaten <strong>und</strong> übernimmt deren Auswertung.<br />

Ein festes Wartungsintervall braucht es in diesem Fall nicht.<br />

Die Techniker machen sich erst auf den Weg, wenn es das System<br />

erfordert.<br />

Fotos: Torwegge<br />

www.torwegge.de<br />

AUF DEN PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

Zu den am meisten nachgefragten Services im Rahmen<br />

der Instandhaltung intralogistischer Anlagen gehören:<br />

n Austausch <strong>und</strong> Reparatur von Transport- <strong>und</strong> Industrierollen<br />

für Transportgeräte, von Rädern für Flurförderzeuge,<br />

von Komponenten für Rollenbahnen, Förderanlagen,<br />

Palettenrollschienen, Röllchenleisten, angetriebene<br />

Fördertechnik, C-Schienen zur Energiezuführung <strong>und</strong><br />

Handhabungstechnik, von Kugelrollen, Gurten für<br />

Gurtförderer sowie von Antriebsriemen,<br />

n Erneuerung der Beläge bei Antriebsrädern,<br />

n Tragrollenfertigung inklusive Ausmessung, Fertigung<br />

nach Muster oder Zeichnung,<br />

n Umbau <strong>und</strong> Modifikation von Förder- <strong>und</strong><br />

Transportanlagen sowie<br />

n Arbeitsplatzgestaltung für effizientes<br />

<strong>und</strong> ergonomisches Arbeiten <strong>und</strong><br />

n Beratung vor Ort beim Betreiber.<br />

Quelle: Torwegge<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 35


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR<br />

Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />

filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />

recherchieren Inhalte mit echtem<br />

Nutzwert für den Intralogistiker<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

VIRTUELLER LAGER-LEITSTAND<br />

Die virtuelle Abbildung des Lagers durch das 3D-Logistics-Cockpit<br />

von Swan erleichtert die tägliche Arbeit im Leitstand. Das Logistik-<br />

Add-On visualisiert den aktuellen System- <strong>und</strong> Anlagenzustand<br />

<strong>und</strong> der Leitstand kann direkt aus der 3D-Ansicht heraus logistische<br />

Aktivitäten wie Sperren, Freigaben oder Lageraufgaben<br />

starten sowie Produkte oder Handling Units zu bestimmten<br />

Lieferungen suchen <strong>und</strong> verwalten. Durch die Integration <strong>und</strong><br />

Verknüpfung mit den bereits in SAP EWM vorhandenen Daten wie<br />

Lagerplätzen, Beständen <strong>und</strong> Handling-Unit-Informationen füllt<br />

sich nach der initialen Layouterstellung die digitale Abbildung der<br />

Logistikanlage mit Leben. Über den 3D-Lagerleitstand können sich<br />

Mitarbeiter ohne lange Einarbeitungszeit einen Überblick über die<br />

Logistikprozesse verschaffen <strong>und</strong> diese intuitiv steuern.<br />

WWW.SWAN.DE<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

PAPIERLOSES PALETTEN-POOLING<br />

Der Roll-out der App „Drop & Drive“ des Poolingspezialisten<br />

Paki ist gestartet: K<strong>und</strong>en, die in Frankreich<br />

<strong>und</strong> Deutschland einpoolen dürfen, können über die<br />

App Kleinstmengen an Ladungsträgern (z. B. unter<br />

500 Europaletten) an den Paki-Spots in beiden<br />

Ländern abgeben. Die App ermöglicht es Speditionen<br />

<strong>und</strong> Logistikdienstleistern, aber auch Herstellern<br />

oder Händlern mit eigenem Fuhrpark, im<br />

Zug-um-Zug-Tausch erhaltene Ladungsträger<br />

papierlos in den Paki-Palettenpool zurückzuführen.<br />

Durch die digitale Verarbeitung der Daten werden<br />

die rückgeführten Ladungsträger umgehend auf das<br />

Paki-Konto gebucht. Die App lässt sich auf jedem<br />

mobilen Gerät <strong>und</strong> an jedem PC mit Internetzugang<br />

nutzen. Folgende Ladungsträger lassen sich einpoolen:<br />

Europaletten, Düsseldorfer Paletten oder<br />

H1-Kunststoffpaletten.<br />

WWW.PAKI-LOGISTICS.COM


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

NACHHALTIGKEIT HAT VIELE FACETTEN<br />

Der J.D. Neuhaus-Weg einer effektiven <strong>und</strong><br />

ressourcenschonenden Qualitätsproduktion<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

HEIDKAMP HEBEZEUGE MIT NEUER<br />

INTERNETPRÄSENZ<br />

Klare Struktur, große Bilder sowie eine intuitive<br />

Bedienbarkeit zeichnen den Internetauftritt aus<br />

KOOPERATION BEI MAMMUTPROJEKT<br />

Bonfiglioli gibt die Zusammenarbeit mit dem<br />

Ingenieurbüro Kilic Engineering für ein großes<br />

Getreidetransportprojekt in Australien bekannt<br />

NACHHALTIGE SHUTTLE-LÖSUNG<br />

Einen energieeffizienten Materialtransport bietet<br />

das Monoschienen- <strong>und</strong> Transportshuttle-System<br />

Montrac von Montratec<br />

HOHE PRÄZISION AUF ENGSTEM RAUM<br />

Der Kleinroboter KR 4 Agilus von Kuka ist auf den<br />

Standardarbeitsraum in der Elektronikfertigung von<br />

600 × 600 mm ausgelegt<br />

WAREHOUSING<br />

TRANSPORTATION<br />

DIGITALES TORMANAGEMENT<br />

Das System EFA-Smart-Connect von Efaflex ermöglicht<br />

das digitale Echtzeit-Tor-Management im eigenen,<br />

geschützten WLAN-Netzwerk. Die Bedienung der<br />

IoT-Lösung funktioniert per EFA-Smartphone-App,<br />

kompatibel mit den gängigen Betriebssystemen iOS <strong>und</strong><br />

Android, zu deren Funktionen z. B. die Visualisierung des<br />

aktuellen Torstatus, die Parametrierung von Toreinstellungen<br />

sowie die Anzeige von Wartungsdaten <strong>und</strong><br />

aktuelle Fehlermeldungen inklusive Beschreibungen <strong>und</strong><br />

Ursachenanalyse gehören.<br />

WWW.EFAFLEX.COM<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

CTS ERWEITERT PORTFOLIO AN<br />

AUTONOMEN TRANSPORTSYSTEMEN<br />

Auf Basis des mobilen Roboters LD-250 aus dem<br />

Hause Omron weitet der Intralogistik- <strong>und</strong><br />

Automatisierungsspezialist CTS sein Angebot an<br />

Autonomous Mobile Robots (AMR)<br />

beziehungsweise Autonomous Intelligent<br />

Vehicles (AIV) weiter aus. Mit der Einführung<br />

stellt das Unternehmen jetzt sechs<br />

standardisierte Aufbauten zur Auswahl. Darüber<br />

hinaus sind applikationsspezifische<br />

Sonderkonstruktionen möglich. Lesen Sie mehr.<br />

Nutzlasten bis 250 kg, eine robuste Metallverkleidung <strong>und</strong><br />

die Integration in die Flottensteuerungs-Middleware<br />

namens CTS-AIV-Framework erlauben einen universellen<br />

Einsatz des LD-250. Mit Gr<strong>und</strong>maßen von 963 ×<br />

718 × 383 mm ist der mobile Roboter wendig genug, um in beengten<br />

Umgebungen seinen Weg zu finden – <strong>und</strong> groß genug, für den<br />

Transport sperriger Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt<br />

1,2 m/s; für eine vollständige Drehung im Stand benötigt das Fahrzeug<br />

drei Sek<strong>und</strong>en. Darüber hinaus versorgt die Batterie mit einer<br />

Kapazität von 72 Ah das Gerät ausreichend mit Energie, sodass das<br />

Fahrzeug eine komplette Arbeitsschicht durchhalten kann.<br />

„Der Omron LD-250 ergänzt unser Portfolio an Low-Payload-<br />

AIVs. Mit dem mobilen Roboter sind nun höhere Lasten <strong>und</strong> mehr<br />

Material pro Fahrt möglich, was die Einsatzmöglichkeiten einer<br />

AIV-Flotte erweitert <strong>und</strong> die Amortisation von AIV-Projekten<br />

beschleunigt“, erläutert Alfred Pammer, Leiter der Fertigungsautomatisierung<br />

bei der CTS GmbH <strong>und</strong> ergänzt: „Der LD-250 hat uns<br />

durch Leistungsfähigkeit, Flexibilität sowie durch lange Batterielaufzeiten,<br />

hohe Sicherheitsstandards <strong>und</strong> Robustheit überzeugt.<br />

Mit unserer Erfahrung in der Intralogistikautomatisierung<br />

können wir neben Standardaufbauten auch applikationsspezifische<br />

Anpassungen realisieren. Unser Leasingangebot für einzelne<br />

AIVs, AMRs oder komplette Flotten macht das Gesamtpaket für<br />

viele Anwender noch interessanter.“<br />

Die neuen Fahrzeugtypen eignen sich für den Transport sperriger<br />

<strong>und</strong> schwerer Gegenstände wie Getriebeblöcke oder komplette<br />

Sitze in der Automobilfertigung ebenso wie für voluminöse Verpackungen<br />

in der Lebensmittel- <strong>und</strong> Rohstoffindustrie. Geht es wie in<br />

der Elektronikfertigung um kleinere <strong>und</strong> leichte Gegenstände, lässt<br />

sich mit dem LD-250 mehr Material pro Fahrt transportieren. Das<br />

Ergebnis: eine erhöhte Effizienz <strong>und</strong> Flexibilität bei schneller<br />

Amortisierung.<br />

AN VIELFÄLTIGE AUFGABEN ANPASSBAR<br />

Für den LD-250 bietet CTS sechs standardisierte Aufbauten für eine<br />

Vielzahl von Transportaufgaben: Hierzu zählen z. B. Front- <strong>und</strong><br />

Back-Roller-Loader mit einer oder zwei Ebenen, Side-Loader oder<br />

Trolley-Movers. Die Transferhöhen können fest oder variabel mit<br />

Liftlösungen zwischen ca. 800 <strong>und</strong> 1 500 mm realisiert werden. Je<br />

nach Aufbau sind unterschiedliche Kleinladungsträger <strong>und</strong> Trays<br />

in den Größen 600 × 400 oder 800 × 600 mm möglich. Der Transport<br />

von Europaletten kann über die optionale Größenerweiterung umgesetzt<br />

werden. Gemäß den Anforderungen der zukünftigen Betrei-<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


er konzipiert das Unternehmen auch applikationsspezifische Sonderanfertigungen.<br />

Darüber hinaus lässt sich das Flurförderzeug mit z. B. Förderbändern<br />

oder Rollenbahnen ausstatten.<br />

Das Fahrzeug ist für Kollaboration ausgelegt <strong>und</strong> erfüllt die Sicherheitsnormen<br />

ISO EN1525, JIS D6802 <strong>und</strong> ANSI B56.5. Technologien wie Lidar, Sicherheitslaser<br />

<strong>und</strong> Sonar erkennen Hindernisse <strong>und</strong> vermeiden Kollisionen.<br />

Der LD-250 fügt sich nahtlos in das AIV-Framework von CTS ein. Die modulare<br />

Middleware kann Flotten mit bis zu 100 Fahrzeuge steuern, auch wenn diese heterogen<br />

<strong>und</strong> aus verschiedenen Modellen <strong>und</strong> Typen aufgebaut sind. Als Industrie-4.0-Software<br />

dient das Framework der Verwaltung, Steuerung <strong>und</strong> Visualisierung<br />

aller im Unternehmen eingesetzten automatisierten Flurförderzeuge.<br />

Über mehrere Schnittstellen können Daten <strong>und</strong> Steuerung der mobilen Transportsysteme<br />

in vorhandene Produktionsumgebungen mit unterschiedlichen<br />

Linien <strong>und</strong> Maschinen sowie in Unternehmenssysteme, z. B. MES oder ERP, eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden. Das browserbasierte Design erlaubt den einfachen Zugriff<br />

von stationären Rechnern <strong>und</strong> mobilen Endgeräten. Über verschiedene Dashboards<br />

haben Anwender ihre Flotten stets im Blick. Ein Reporting-Modul bietet<br />

eine Vielzahl von statistischen Auswertungen.<br />

ERWEITERUNG AUF PICK-ANWENDUNGEN<br />

Die Kombination des LD-250 mit kollaborativen Robotern der Serie TM von<br />

Omron öffnet neue Anwendungen für mobile Manipulatoren: Diese kombinieren<br />

Transport- <strong>und</strong> Handhabungsaufgaben in der Fertigung <strong>und</strong> eignen sich<br />

auch für „Pick & Place“-Anwendungen, die Maschinenbestückung oder die<br />

Behälter-Kommissionierung.<br />

Fotos: CTS, Omron<br />

www.group-cts.de<br />

Das autonome Transportsystem<br />

als mobiler Manipulator:<br />

intralogistische Prozesse<br />

lassen sich mit dieser<br />

Lösung komplett<br />

neu gestalten


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

HIGHTECH-GABELZINKEN<br />

VERWIRKLICHEN LOGISTIK-4.0-KONZEPTE<br />

Fahrerlose Transportsysteme sind wichtige Bausteine automatisierter<br />

Logistikprozesse <strong>und</strong> unterliegen ständigen Weiterentwicklungen. Die<br />

Integration smarter Sensorik in die Gabelzinken der autonomen<br />

Flurförderzeuge ist dabei ein entscheidendes Kriterium zur definierten <strong>und</strong><br />

sicheren Ladungserkennung <strong>und</strong> -aufnahme. Mithilfe dieser Technologie ist<br />

eine effiziente Realisierung von Logistik-4.0-Anwendungen möglich.<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

rierte Lichttaster erkennen beim Einfahren in die Palette das Ende<br />

des Ladungsträgers. Sensoren in der Mitte des Gabelblattes<br />

ermöglichen die Erkennung von quer oder längs umzuschlagenden<br />

Europaletten. Auch das Erreichen der zulässigen Einfahrtiefe<br />

wird per integrierter Sensorik angezeigt. Darüber hinaus erweitern<br />

Kamerasysteme, die in die Gabelspitze (Smart Fork Front<br />

Cam) sowie seitlich an der Gabelzinke (Smart Fork Side Cam)<br />

installiert werden, die Einsatzmöglichkeiten der Fahrerlosen<br />

Transportfahrzeuge.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das umfangreiche Programm an Gabelzinken<br />

mit Sensoren zur Distanzmessung respektive Umgebungserkennung<br />

mit einer Wiegegabelzinke. Mit der Lösung namens Smart<br />

Fork Scale lässt sich das Gewicht einer Palette exakt ermitteln.<br />

Funktionen wie die Lastschwerpunktanzeige <strong>und</strong> die Lastverteilungsanzeige<br />

schaffen die Voraussetzungen dafür, einen Betrieb in<br />

kritischen Lastbereichen zuverlässig zu vermeiden. Die über die<br />

Wiegegabelzinke ermittelten Daten werden über offene Schnittstellen<br />

− z. B. CAN-Open oder MQTT − direkt im Fahrerlosen Transportfahrzeug<br />

verarbeitet <strong>und</strong> optional an das Warenwirtschaftssystem<br />

übermittelt.<br />

AUF DEN RICHTIGEN EINBAU KOMMT ES AN<br />

Die Installation der Sensoren inklusive Verkabelung wird von Vetter<br />

so umgesetzt, dass die empfindlichen Technologien geschützt in<br />

die Gabel integriert sind, ohne dabei die Tragfähigkeit <strong>und</strong> Dauerfestigkeit<br />

der Gabelzinken zu beeinflussen. Großes Augenmerk legt<br />

der Hersteller auf die Industrietauglichkeit des ganzen Systems, unterliegen<br />

doch die Gabelzinken im Praxisalltag hohen Beanspruchungen.<br />

Die Smart-Fork-Applikationen sind aber nicht nur für Anwendungen<br />

in Gabelzinken konzipiert. Eine Integration in Gabelträger<br />

oder Hubmasten lässt sich ebenso realisieren.<br />

Die Integration aller benötigen Funktionen <strong>und</strong> Smart-Fork-Sensoren<br />

in die Gabelzinke sowie die Umsetzung geschieht in enger<br />

Abstimmung <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit den Herstellern des Fahrerlosen<br />

Transportsystems. Optional übernimmt Vetter die komplette<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Konstruktion <strong>und</strong> stellt das System als montagefertige<br />

Einheit bereit.<br />

Foto: Vetter<br />

www.forks.com<br />

SMARTE SENSORIK<br />

FÜR GABELZINKEN<br />

Mit Smart Fork hat Vetter ein individuell kombinierbares<br />

Gabelzinkensystem entwickelt, das die Betriebssicherheit<br />

<strong>und</strong> Arbeitseffizienz des Gabelstaplers erhöht. Smarte<br />

Sensoren, Kameras, Leuchten- <strong>und</strong> Ziel-Laser ermöglichen<br />

die präzise Ausrichtung <strong>und</strong> sichere Be- <strong>und</strong> Entladung von<br />

Transportgut. Die Smart Fork-Lösung lässt sich an jedem<br />

handelsüblichen Flurförderzeug anbauen, bei Bedarf mit<br />

Funkübertragung.<br />

Das Unternehmen Vetter gilt europaweit als einer der<br />

führenden Hersteller von Gabelzinken für Flurförderzeuge.<br />

An Standorten in Deutschland <strong>und</strong> den USA wird<br />

ein umfangreiches Produktprogramm für namhafte<br />

Hersteller respektive die Servicepartner der Flurförderzeugindustrie<br />

gefertigt. Unter der Bezeichnung „Smart Fork“ hat Vetter<br />

Logistik-4.0-konforme Lösungen im Portfolio, um die Anbaugeräte<br />

von Fahrerlosen Transportfahrzeugen mit intelligenter Sensortechnik<br />

auszustatten: In der Spitze der Gabelzinken integwww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

<strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 41


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

SICHERES LANGGUTHANDLING IM<br />

INNEN- UND AUSSENBEREICH<br />

Das Manövrieren langer Lasten aus Stahl, Holz<br />

oder Aluminium in stark frequentierten<br />

Produktionsstätten, durch Hallentore <strong>und</strong> um<br />

Hindernisse herum kann diverse Risiken mit sich<br />

bringen. Darauf hat das Unternehmen Combilift<br />

reagiert <strong>und</strong> Modelle wie den multidirektionalen<br />

Stapler der C-Serie oder die kompakten 4-Wege -<br />

Gegengewichtsstapler des Typs Combi-CB<br />

entwickelt. Lesen Sie mehr.<br />

Die Modelle aus dem Hause Combilift wurden für die Herausforderungen<br />

langer <strong>und</strong> sperriger Lasten entwickelt<br />

<strong>und</strong> vereinen die Vorteile eines Gegengewichtsstaplers, eines<br />

Seitenstaplers <strong>und</strong> eines Schmalgangstaplers in einem<br />

Gerät, um ein platzsparendes <strong>und</strong> effizientes Handling sicherzustellen.<br />

Der niedrige Lastschwerpunkt <strong>und</strong> die integrierte Plattform<br />

bieten eine stabile, niedrige Auflagefläche, auf der Lasten während<br />

des Transports ruhen können. Darüber hinaus hat der Fahrer mit<br />

der seitlich am Hubmast montierten Kabine eine freie Sicht auf die<br />

Last. Die 4-Wege-Fähigkeit sorgt für einen schnellen Richtungswechsel<br />

der Räder, um seitliches Fahren auf engem Raum oder<br />

durch Hallentore zu ermöglichen. Auch Anwender zeigen sich von<br />

den Mehrwerten überzeugt. „Bevor wir den multidirektionalen<br />

Combi-CB hatten, mussten wir mit Schubmaststaplern <strong>und</strong> Gabelhubwagen<br />

hantieren <strong>und</strong> eine Reihe von Mitarbeitern einsetzen,<br />

um Lasten von bis zu zehn Meter Länge durch das Hallentor in das<br />

Lager zu be<strong>fördern</strong>. Früher benötigten wir bis zu 45 Minuten für eine<br />

Ladung, jetzt ist der Vorgang in drei oder vier Minuten erledigt –<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


DYNAMISCHE<br />

LAGERTECHNIK<br />

mit nur einem Fahrer. Da weniger Personen <strong>und</strong> weniger Gabelstaplerbewegungen<br />

erforderlich sind, ist dies ein sicherer Prozess“,<br />

so Ben O‘Hanlon, Geschäftsführer von Todds Leap in Nordirland.<br />

Ebenfalls in den Combilift-K<strong>und</strong>enbüchern steht die Tenwinkel<br />

GmbH & Co. KG, Hersteller von technischen Ballastierungen, Betongegengewichten<br />

<strong>und</strong> Betonformteilen. „Die Kombination aus<br />

Gegengewichtsstapler <strong>und</strong> Hallenkran war dem Handling unserer<br />

Betonballaste <strong>und</strong> Gegengewichte mit einem Gewicht von zehn Kilogramm<br />

bis circa 30 Tonnen nicht gewachsen. Der mobile Combi-<br />

MG-Portalkran ist eine flexible Lösung: aufgr<strong>und</strong> seiner Konstruktion,<br />

Wendigkeit sowie seiner Mehrwege-Lenkung können wir unsere<br />

Lasten sicherer bewegen <strong>und</strong> gleichzeitig eine platzsparende Lagerung<br />

auf dem Hof sicherstellen“, kommentiert Geschäftsführer<br />

Stefan Tenwinkel.<br />

Fotos: Combilift<br />

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Das Video zum Thema<br />

Der kompakte Combi-CB sorgt für erhöhte Produktivität <strong>und</strong><br />

Sicherheit <strong>und</strong> ermöglicht eine Steigerung der Lagerkapazität –<br />

innen sowie außen<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

CLARK-DIESELSTAPLER TROTZEN HARTEN<br />

BEDINGUNGEN IN ALUMINIUMGIESSEREI<br />

Bei Hydro Precision Tubing in Lichtervelde/<br />

Belgien hat der Flurförderzeughersteller Clark<br />

einmal mehr bewiesen, dass „Built-to-last“ kein<br />

leeres Versprechen ist. Der Einsatz in der Gießerei<br />

verlangt von zwei Staplern der Baureihe C55sD<br />

täglich Höchstleistungen. Die Geräte müssen<br />

nicht nur der Hitze des Schmelzofens<br />

standhalten, sondern auch beim Handling<br />

schwerer Lasten ihr Können unter Beweis stellen.<br />

Die Hydro Precision Tubing gehört zur norwegischen Norsk<br />

Hydro ASA, einem Aluminiumanbieter, der weltweit über<br />

die komplette Wertschöpfungskette tätig ist. Der Standort<br />

Lichtervelde ist einer von sechs Hydro-Standorten in Belgien.<br />

Das Werk verfügt über mehr als 70 Jahre Erfahrung in der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Herstellung von hochfrequenzgeschweißten Aluminiumrohren.<br />

Diese werden aus recyceltem Aluminium in verschiedenen<br />

Legierungen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen Oberflächenmustern<br />

sowie in Durchmessern von 12 bis 76 mm <strong>und</strong> Wandstärken<br />

von 0,6 bis 3 mm gefertigt. Zu den weltweiten Abnehmern gehören<br />

u. a. Unternehmen der Automobil- <strong>und</strong> Flurförderzeugindustrie.<br />

In Lichtervelde befinden sich neben der Gießerei für das Aluminiumrecycling<br />

ein Kaltwalzwerk, ein Schneidewerk, vier Rohrwerke<br />

sowie verschiedene Sägemaschinen. Für die Rohrproduktion werden<br />

80 bis 100 Tonnen Alt-Aluminium pro Tag recycelt. Dazu werden<br />

in einem ersten Produktionsschritt aus dem geschmolzenen<br />

Alt-Aluminium Brammen gegossen. Mit einer Ofenfüllung kann<br />

Hydro jeweils drei Aluminiumbrammen produzieren. Die Bram-<br />

44 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

Haben die Problemstellung in puncto Flurförderzeuge gemeinsam<br />

gelöst: Yves Viaene (l.), Manager Fo<strong>und</strong>ry, Hydro Precision Tubing, <strong>und</strong><br />

Marino Dendooven, Verkaufsberater beim Clark-Händler Hendrik<br />

Deceuninck<br />

men wiegen bei einer Länge von fünf Metern jeweils 7,5 Tonnen<br />

<strong>und</strong> werden im Walzwerk zu Coils weiterverarbeitet, aus denen<br />

später Rohre gefertigt werden. Damit die einzelnen Produktionsschritte<br />

problemlos vonstattengehen, setzt der Aluminiumspezialist<br />

nicht nur auf moderne Produktionstechnik, sondern ebenfalls<br />

auf leistungsstarke <strong>und</strong> zuverlässige Lösungen für den internen<br />

Materialfluss. Dabei nutzt Hydro die Flurförderzeuge nicht nur für<br />

den klassischen Flurförderzeugeinsatz. Zwei Clark-Gegengewichtstapler<br />

z. B. müssen sich in der Gießerei einer ganz speziellen<br />

Herausforderung stellen.<br />

TÄGLICH AUF DIE PROBE GESTELLT<br />

Seit mehr als einem Jahr arbeiten die Clark-Stapler der Baureihe<br />

C55sD an der Umschmelzanlage der Gießerei, in der Alt-Aluminium<br />

bei Temperaturen von bis zu 700 °C geschmolzen wird. Die Aufgabe<br />

der 5,5-Tonner besteht darin, die Schlacke nach jedem<br />

Schmelzvorgang aus dem heißen Ofen zu entfernen, bevor dieser<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 45


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

02 + 03 Clark hat alle temperaturempfindlichen Komponenten <strong>und</strong><br />

die Klimaanlage gegen Hitzeeinwirkung eingehaust. Die Frontscheibe<br />

wurde mit einem hitzebeständigen zusätzlichen Glas versehen, damit<br />

diese nicht springt. Auch die Schläuche des drehbaren Anbaugeräts<br />

wurden gegen die Hitze geschützt<br />

04 Der Stapler musste mit einem Clark Blue Safety Light ausgerüstet<br />

werden, um den Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen<br />

03<br />

wieder neu befüllt wird. Genau genommen geht nur ein Clark-<br />

Stapler dieser Tätigkeit nach. Da der Betrieb r<strong>und</strong> um die Uhr läuft,<br />

dient das zweite Flurförderzeug als Back-up <strong>und</strong> zum Transport<br />

von Teilen innerhalb der Gießerei. „Wir schalten Schmelz- <strong>und</strong><br />

Gießofen nur einmal im Jahr zur Wartung ab“, erklärt Yves Viaene,<br />

Manager Fo<strong>und</strong>ry, Hydro Precision Tubing. „Sollte ein Flurförderzeug<br />

ausfallen, müssen wir sofort ein Ersatzfahrzeug zur Hand<br />

haben, damit die Produktion nicht stillsteht. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

haben wir zwei baugleiche Clark-Stapler angeschafft.“<br />

Um die Schlacke aus dem Ofen zu entfernen, besitzt der Stapler<br />

ein Anbaugerät mit einer Art drehbaren fünf Meter langen Dorn. An<br />

dessen Ende befindet sich eine Schabevorrichtung, mit welcher der<br />

Stapler die Schlacke entnimmt. Dies ist kein leichtes Unterfangen,<br />

da der Stapler trotz des großen Abstands zum Ofen r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr großer Hitze ausgeliefert ist. Ferner mussten die Stapler aber<br />

auch über eine Ausstattung verfügen, die den strengen Sicherheitsvorschriften<br />

des Betreibers Rechnung trägt. Der Clark-Vertragspartner<br />

in Belgien, die Firma Hendrik Deceuninck mit Sitz in Izegem,<br />

hat sich dazu den Einsatz <strong>und</strong> das Pflichtenheft ganz genau angesehen<br />

<strong>und</strong> Hydro dann ein Staplereinsatzkonzept unter Berücksichtigung<br />

der Anforderungen vorgelegt. „Wir mussten alle temperaturempfindlichen<br />

elektronischen Teile gegen Hitzeeinwirkung schützen“,<br />

erläutert Marino Dendooven, Verkaufsberater bei Hendrik<br />

46 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

MITARBEITER IN ENTSCHEIDUNG EINGEBUNDEN<br />

04<br />

Deceuninck. „Die Frontscheibe wurde mit einem hitzebeständigen<br />

zusätzlichen Glas versehen, damit diese nicht springt, <strong>und</strong> die<br />

Klimaanlage wurde ebenfalls eingehaust.“<br />

Um den Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen, sind die<br />

Fahrzeuge mit dem Clark Blue Safety Light ausgerüstet, das oben<br />

am Fahrerschutzdachrahmen befestigt ist <strong>und</strong> einen großen blauen<br />

Punkt auf den Hallenboden projiziert. Auf diese Weise werden Personen<br />

<strong>und</strong> andere Staplerfahrer vor herannahenden Flurförderzeugen<br />

gewarnt. Auch das Blue Safety Light hat die Firma Deceuninck<br />

eingehaust, um es vor Hitze zu schützen – ebenso wie die Schläuche<br />

des drehbaren Anbaugeräts. Zur Überwachung der Motortemperatur<br />

des Fahrzeugs kommt das Flottenmanagementsystem Optafleet<br />

zum Einsatz. Mit dem onlinegestützten Management-Instrument<br />

lassen sich alle Leistungsdaten eines Flurförderzeugs abbilden.<br />

Bei Hydro warnt die Software den Fahrer vor einer Überhitzung<br />

des Staplers. Aufgr<strong>und</strong> des schweren Anbaugeräts kommt bei dem<br />

Staplereinsatz ferner dem Hubgerüst eine große Bedeutung zu. Mit<br />

einem verwindungssteifen 6-Rollen-Gabelträger <strong>und</strong> einstellbaren,<br />

schräggestellten Tragrollen zeigt sich das Hubgerüst den Aufgaben<br />

jedoch gewachsen. Diese sei bei den jeweiligen Hubgerüsten der<br />

Vorgängerfahrzeuge eines Marktbegleiters laut Viaene in der Vergangenheit<br />

nicht der Fall gewesen. „Die damit verb<strong>und</strong>enen Probleme<br />

haben wir mit den Clark-Staplern jetzt aus der Welt geschafft.“<br />

GOLD DES<br />

21. JAHRHUNDERTS<br />

Aluminium ist ein vielseitig genutzter Werkstoff, da es<br />

stabil, leicht <strong>und</strong> in großen Mengen verfügbar ist. Die<br />

Produktion ist allerdings energieintensiv. Da recyceltes<br />

Aluminium im Vergleich zur Herstellung von Primäraluminium<br />

nur fünf Prozent dieser Energiemenge benötigt, wird<br />

durch das Recycling von Alt-Aluminium nicht nur Energie<br />

eingespart, sondern auch der Schadstoffausstoß minimiert<br />

<strong>und</strong> die Rohstoffversorgung gesichert. Die Reinheit <strong>und</strong> der<br />

niedrige Schmelzpunkt (660 °C) schaffen die Voraussetzungen<br />

für die hohe Recyclingfähigkeit von Aluminium. Zudem<br />

ist der Kreislauf der Wiederaufbereitung ohne Qualitätseinbußen<br />

unendlich wiederholbar – geschätzte 75 Prozent<br />

des Aluminiums, das je erzeugt wurde, ist noch in Gebrauch<br />

<strong>und</strong> hat teilweise bereits vielfache Recyclingprozesse<br />

durchlaufen.<br />

Quelle: Clark Europe<br />

Bei der Entscheidungsfindung zum Kauf der Stapler hatten auch<br />

die Mitarbeiter bei Hydro ein Mitspracherecht. „Die Kollegen haben<br />

im Vorfeld einige Wettbewerbsfahrzeuge getestet, denn<br />

schließlich sind sie es, die tagtäglich mit den Geräten arbeiten. Sie<br />

waren von den Clark-Staplern von Anfang an begeistert“, so Viaene.<br />

„Ein großes Lob geht auch an die Firma Deceuninck, die uns r<strong>und</strong>um<br />

hervorragend beraten hat <strong>und</strong> unsere Anforderungen, sei es in<br />

Bezug auf die strengen Sicherheitsvorschriften oder die speziellen<br />

Anforderungen an die Ausstattung der Stapler, optimal erfüllt hat.“<br />

Hydro hat die Geräte gekauft <strong>und</strong> wartet die Geräte in einer eigenen<br />

Werkstatt selbst. Viaene: „Sollten wir mal größere Probleme haben,<br />

wissen wir aber, dass die Firma Deceuninck sofort zur Stelle<br />

ist. Eine schnelle Reaktionszeit bei Problemen ist uns wichtig.“<br />

Da sich die Clark-Stapler so gut bewährt haben, hat der Betreiber<br />

bereits zwei weitere Gegengewichtsstapler des Herstellers angeschafft.<br />

Dabei handelt es sich um einen GEX30-Elektrostapler <strong>und</strong><br />

einen dritten Stapler der Baureihe C55sD, der sich von den bereits<br />

vorhandenen Fahrzeugen nur durch den Triplexmast unterscheidet.<br />

Der 5,5-Tonner kommt zwar in einer anderen Abteilung zum<br />

Einsatz, soll aber ebenfalls einspringen können, falls einer der anderen<br />

Stapler ausfallen sollte – denn sicher ist sicher.<br />

Fotos: Clark Europe<br />

www.clarkmheu.com<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

DEMAG-UNIVERSALKRANE:<br />

LASTWENDEN LEICHT(ER) GEMACHT<br />

Das Unternehmen Demag stellt eine neue Standardfunktion für das<br />

Universalkran-Programm vor: Mit einem optionalen Maßnahmenpaket lassen sich<br />

die Krananlagen mit einer Lastwendefunktion ausrüsten, die ein hohes Maß an<br />

Sicherheit erreicht – mit einer Reduzierung des bisher erforderlichen zusätzlichen<br />

Engineering-Aufwands. Die Mehrkosten sind überschaubar, der Nutzen ist hoch.<br />

Möglich wird dies unter anderem durch die Überwachung des kompletten<br />

Lastwendevorgangs durch die Sicherheitssteuerung Demag Safecontrol. Mit dieser<br />

Option wendet sich Demag unter anderem an die Automobilindustrie mit ihren<br />

Presswerken, Unternehmen der Kunststoffformgebung mit Spritzgussmaschinen,<br />

Werkzeugbauer sowie an Hersteller von Sondermaschinen <strong>und</strong> -anlagen, bei<br />

denen sensible Güter gewendet oder gedreht werden müssen.<br />

48 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />

Bewegung von Lasten in drei Dimensionen: Das ist die<br />

Gr<strong>und</strong>aufgabe von Industriekranen. Zusatzfunktionen ermöglichen<br />

das Realisieren weiterer Aufgaben, von denen<br />

das Lastwenden eine besonders anspruchsvolle ist.<br />

EINE ANSPRUCHSVOLLE AUFGABE<br />

Der Vorgang des Lastwendens ist komplex <strong>und</strong> erfordert eine exakte<br />

Koordination des Zwei-Katz-Betriebs. Neben der Maximallast der<br />

Seilzüge <strong>und</strong> der Kollektivlast muss auch der Schrägzug als Parameter<br />

berücksichtigt werden. Konkret bedeutet dies: Während des Wendevorgangs<br />

wird der Schrägzug sowohl durch Katzfahrt im Einzelbetrieb<br />

als auch durch den Hub- oder Senkvorgang eines oder beider<br />

Hubwerke korrigiert. Dabei muss zum einen die Gewichtsverlagerung<br />

der Last zwischen den beiden Hubwerken berücksichtigt werden.<br />

Zum anderen muss der Schrägzugwinkel innerhalb eines definierten<br />

Bereichs bleiben. Außerdem muss u. a. ein unkontrolliertes<br />

„Nachrutschen“ einer der beiden Katzen vermieden werden.<br />

Es handelt sich also um eine komplexe überlagerte Bewegung<br />

(Heben/Senken von zwei Seilzügen <strong>und</strong> Verfahren von zwei Katzen)<br />

mit einer Last, die bis zu 50 Tonnen wiegen kann. Im Gegensatz<br />

zum „normalen“ Kranbetrieb kommt bei Wende-/Drehprozessen<br />

hinzu, dass die Seiltriebe der Hubwerke erhöhtem Schrägzug<br />

ausgesetzt sind.<br />

VERÄNDERUNGEN IN STAHLBAU UND<br />

STEUERUNGSTECHNIK ERFORDERLICH<br />

Für diesen Anwendungsfall wird die Steuerungstechnik von standardisierten<br />

Universalkranen mit zwei Hubwerken an die Zusatzfunktion<br />

„Lastwenden“ angepasst. Außerdem werden beim Wenden<br />

schwerer Bauteile verstärkt Kräfte in horizontaler Wirkrichtung<br />

in den Stahlbau eingeleitet, die die üblichen Kräfte im normalen<br />

Hubbetrieb übersteigen. Aus diesen Gründen ist es unerlässlich,<br />

dass der Kran im Hinblick auf die zusätzliche Funktion umfassend<br />

ertüchtigt wird. Auf der Hardwareseite gehört dazu eine höhere Dimensionierung<br />

des Stahlbaus, der damit höhere Kräfte vor allem in<br />

horizontaler Wirkrichtung aufnehmen kann. Außerdem sind die<br />

Krankatzen mit stärkeren Puffern ausgestattet, da die beiden Katzen<br />

während des Lastwendevorgangs auch „auf Stoß“ gefahren<br />

werden. Auf der elektrischen Seite sind zusätzliche Sensoren u. a.<br />

für die Erfassung der Winkelstellung der Seiltraversen <strong>und</strong> die Auslenkung<br />

des Seils erforderlich. Die Signale dieser Sensoren werden<br />

dann in der Steuerung – die ebenfalls an die Funktion „Lastwenden“<br />

angepasst werden muss – verarbeitet.<br />

MASSNAHMENPAKET FÜR UNIVERSALKRANE<br />

Das Lastwenden bei Demag-Universalkranen wird zwar schon seit<br />

je her realisiert, aber immer mit einem individuellen Engineering-<br />

Aufwand, der u. a. den Stahlbau, die Sensorik <strong>und</strong> die Steuerung für<br />

die individuelle Ausprägung des Lastwendens ertüchtigt. Im Zuge<br />

der Erweiterung des Universalkran-Programms haben die Demag-<br />

Ingenieure nun die Option „Lastwenden“ so weit standardisiert,<br />

dass sie bei Universalkranen mit zwei Hubwerken eine verringerte<br />

individuelle Engineering-Leistung erfordert, ohne das anerkannt<br />

hohe Sicherheitsniveau zu beeinträchtigen. Die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

dafür schafft der Einsatz der Demag Safecontrol-Steuerung,<br />

die alle Kranbewegungen <strong>und</strong> -funktionen sicherheitsgerichtet<br />

01 Beim Lastwenden handelt es sich um einen komplexen Vorgang.<br />

Entsprechend anspruchsvoll muss das Steuerungs- <strong>und</strong> Sicherheitskonzept<br />

sein<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 49


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

02 Die Funktion „Lastwenden“ um<br />

180° lässt sich bei Demag-Universalkranen<br />

– bei höchsten Sicherheitsstandards<br />

– nun mit reduziertem<br />

Engineering-Aufwand realisieren<br />

Quelle: Demag<br />

steuert <strong>und</strong> überwacht. Sie bietet die Möglichkeit, auch die Signale<br />

zusätzlicher Sensoren zu verarbeiten <strong>und</strong> in die Überwachung einzubeziehen.<br />

Damit ist die Steuerung in der Lage, auch den komplexen<br />

Lastwendeprozess in jeder Situation sicher <strong>und</strong> kontrolliert zu<br />

steuern.<br />

Auf der Seiltraverse werden robuste berührungslos wirkende<br />

Seilwinkelsensoren montiert, die über CAN-Bus mit der Demag<br />

Safecontrol verb<strong>und</strong>en sind. Die Demag DMR-Seilzüge selbst werden<br />

ebenfalls an den Wendeprozess angepasst. Das hat zur Folge,<br />

dass sie einen (permanent überwachten) Schrägzug von bis zu 15°<br />

(in Einzelfällen auch mehr) erreichen.<br />

Mit diesem Maßnahmenpaket (ergänzt um einen verstärkten<br />

Stahlbau <strong>und</strong> weitere Maßnahmen) entsteht ein Universalkran, der<br />

in der Lage ist, Lasten kontrolliert <strong>und</strong> sicher zu wenden – eine für<br />

DEMAG SAFECONTROL:<br />

SICHERE BASIS NICHT NUR<br />

FÜR DIE LASTWENDEFUNKTION<br />

Mit der Safecontrol bietet Demag eine Sicherheitssteuerung<br />

für Krane <strong>und</strong> Hubwerke, die eine große Vielfalt an<br />

sicherheitsorientierten Applikationen gestattet <strong>und</strong> sich<br />

für unterschiedliche Anwendungen der Kran- <strong>und</strong><br />

Hebetechnik eignet. Das gilt für Anforderungen an das<br />

pure Heben <strong>und</strong> Senken von Lasten, aber auch für<br />

komplexe <strong>und</strong> sicherheitssensible Aufgaben wie Tandembetrieb<br />

oder das Wenden von Lasten.<br />

Safecontrol ist ein modular aufgebautes Steuerungssystem,<br />

das aus dezentral angeordneten Steuerungsbaugruppen<br />

sowie vielfältigen zusätzlichen Hardwaremodulen<br />

(I/O-Erweiterungsmodul, Funkempfänger, Großanzeigen<br />

etc.) besteht. Die Kommunikation zwischen diesen<br />

Steuerungsbaugruppen geschieht drahtlos oder leitungsgeb<strong>und</strong>en<br />

über einen CAN-Bus unter Nutzung des<br />

CAN-Open Safety-Protokolls. Die Firmware deckt ein<br />

großes Spektrum an Steuerungsfunktionen ab, darunter<br />

auch vielfältige Assistenzfunktionen. Über eine Parametrierschnittstelle<br />

lassen sich die Steuerungsfunktionen<br />

aktivieren. Die modular aufgebaute Safecontrol-Steuerung<br />

erlaubt sicherheitsgerichtete Steuerungsfunktionen<br />

bis PL d nach EN ISO 13849 bzw. SIL 2 nach EN 61508.<br />

Hardwaremäßig wurde die Steuerungshardware vollständig<br />

zweikanalig ausgelegt – sodass Steuerungsfunktionen<br />

in „Kat. 3“ ausgeführt werden können. Dies wurde auch<br />

vom TÜV zertifiziert.<br />

Bei der sicheren Steuerung <strong>und</strong> Überwachung des<br />

Lastwendevorgangs wird die Eigenschaft der Safecontrol<br />

genutzt, mehrere überlagerte Bewegungen gleichzeitig<br />

<strong>und</strong> summarisch zu überwachen – <strong>und</strong> die Fähigkeit,<br />

zusätzliche Sensoren z. B. zur Seilwinkelerfassung in die<br />

sicherheitsgerichtete Überwachung zu integrieren.<br />

standardisierte Krane einmalige Funktion. Verfügbar sind diese<br />

Kane in zwei Varianten:<br />

Variante 1: Warnsignal bei Überschreitung des zulässigen Seilwinkels<br />

Der Anwender hat die Wahl zwischen zwei Ausführungen. Bei der<br />

einen – einfacheren – Steuerungsversion veranlasst die Seilwinkelerfassung<br />

eine akustische <strong>und</strong>/oder optische Warnung, sobald der<br />

maximale Auslenkwinkel erreicht ist. Der Kranbediener ist in diesem<br />

Fall selbst dafür verantwortlich, dass beim Wendeprozess keine<br />

Schäden an Personen, Transportgütern oder der Krananlage<br />

entstehen.<br />

Variante 2: Überwachung per Sicherheitssteuerung<br />

Bei der zweiten Variante wird die sichere Lastwendefunktion durch<br />

eine Kombination der Steuerung Safecontrol mit dem zweikanaligen,<br />

berührungslos arbeitenden Sensorsystem zur präzisen Messung<br />

der Seilwinkel realisiert. Die Steuerung überwacht sicherheitsgerichtet<br />

alle Bewegungsabläufe <strong>und</strong> stoppt bei Unregelmäßigkeiten<br />

selbsttätig die Hub- <strong>und</strong> Fahrbewegungen. Wenn der in<br />

der Steuerung hinterlegte definierte Schrägzugwinkel erreicht bzw.<br />

überschritten wird, sind nur noch solche Funktionen möglich, die<br />

zu einer Verringerung des Winkels führen. Bei dieser Variante wird<br />

eine hohe Sicherheitskategorie von Performance Level d (beim He-<br />

50 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />

ben <strong>und</strong> Senken der Last) bzw. PL c (beim Fahren) nach EN 13849-1<br />

(Kategorie 3) erreicht. Kategorie 3 bedeutet, dass ein einzelner Fehler<br />

bei der Signalübertragung <strong>und</strong> -auswertung von der Steuerung<br />

sicher erkannt wird <strong>und</strong> niemals zu einer kritischen bzw. unsicheren<br />

Situation führen kann. Stattdessen wird der Kran bzw. die<br />

sichere Bewegung in Fall sicherheitsgerichtet abgeschaltet.<br />

VON DER LASTPENDELDÄMPFUNG ZUM<br />

LASTWENDEN<br />

03 Mit den für das Wenden von Lasten ausgelegten Universalkranen<br />

können Lasten mit Gewichten bis zu 50 Tonnen sicher <strong>und</strong><br />

präzise bewegt werden<br />

Die Kombination von Seilwinkelmessung <strong>und</strong> Sicherheitssteuerung<br />

ist bei Demag-Universalkranen nichts Ungewöhnliches, weil sie<br />

auch bei der Lastpendeldämpfung eingesetzt wird. Dort verwendet<br />

man das Signal für die Messung der Auslenkung der Last <strong>und</strong> steuert<br />

die Geschwindigkeit des Katzfahrantriebs selbsttätig so, dass der<br />

Pendelbewegung entgegengewirkt wird. Beim Lastwenden hingegen<br />

werden die Sensorsignale zur Erfassung des Schrägzugs genutzt.<br />

Das „Gehirn“ der Lastwendeeinrichtung ist (in der zweiten Variante)<br />

die Sicherheitssteuerung Demag Safecontrol. Sie lässt<br />

sich auf der Hardware-Seite durch Erweiterungsbaugruppen mit<br />

zusätzlichen Ein-/Ausgängen an die individuelle Aufgabenstellung<br />

anpassen. Vor allem aber erlaubt sie die sicherheitsgerichtete<br />

Überwachung von überlagerten Bewegungen sowie von<br />

mehreren Hubwerken, Katzantrieben <strong>und</strong> sogar Kranen. Funktionen<br />

wie Kollisionsüberwachung (auf der Basis einer Positionserfassung<br />

beider Krane) sind ebenfalls realisierbar. Darüber hinaus<br />

können die Signale zusätzlicher Sensoren sicherheitsgerichtet<br />

(nach den Anforderungen der Maschinenrichtlinie) ausgewertet<br />

werden. Bei der Lastwendeeinrichtung werden die<br />

Sensoren, die den Seilwinkel überwachen, in das Sicherheitskonzept<br />

integriert.<br />

Bei beiden Varianten des Lastwendens wird der Kran standardmäßig<br />

drahtlos über eine Joystick-Funkfernsteuerung bedient.<br />

ANSPRUCHSVOLLE FUNKTION – IM<br />

STANDARDPROGRAMM REALISIERT<br />

Mit dieser neuen Option hat Demag die anspruchsvolle Funktion<br />

des Lastwendens erstmals – <strong>und</strong> auch als erster Kranhersteller<br />

überhaupt – innerhalb des Standardkranprogramms <strong>und</strong> mit einem<br />

derart hohen Sicherheitsstandard realisiert.<br />

Als Zielgruppe für diese Krane sieht Demag alle Betreiber von<br />

Hallenkranen, die schwere Bauteile wie Press- <strong>und</strong> Spritzgusswerkzeuge,<br />

Maschinenbetten oder Sonderbehälter innerhalb der Fertigungs-<br />

<strong>und</strong> Reparaturprozesse nicht nur <strong>heben</strong> <strong>und</strong> horizontal bewegen,<br />

sondern auch wenden müssen. Diese anspruchsvolle Funktion<br />

lässt sich nun für die Kranbediener deutlich komfortabler <strong>und</strong><br />

mit einem erheblich reduziertem Engineering-Aufwand <strong>und</strong> (aus<br />

Sicht des Betreibers) geringeren Investitionskosten realisieren. Mit<br />

den derart modifizierten Universalkranen können Lasten mit<br />

Gewichten bis zu 50 Tonnen sicher gewendet werden.<br />

Fotos: Demag<br />

www.demagcranes.de<br />

Leichter getan als gesagt.<br />

Aluminium-Kransysteme von Schmalz haben Transportanhänger<br />

mit speziellen Leichtlaufrollen. Damit wird der<br />

innerbetriebliche Materialtransport schneller, leichter <strong>und</strong><br />

ergonomischer.<br />

WWW.SCHMALZ.COM/KRANE<br />

T: +49 7443 2403-301<br />

J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

SERIE<br />

GUTES<br />

NOCH BESSER MACHEN<br />

Die zur Überschrift erhobene Vorgabe stand für<br />

das Familienunternehmen J.D. Neuhaus GmbH &<br />

Co. KG aus Witten bei der Entwicklung der neuen<br />

JDN-Mini-Druckluft-Hebezeuggeneration ganz<br />

oben im Pflichtenheft. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, wurden bei der Konzeption neue<br />

Wege beschritten.<br />

Etwa 20 Jahre lange war die Vorgängergeneration des neuen<br />

Druckluft-Hebezeugs JDN Mini am Markt verfügbar. Im<br />

Laufe dieser Zeit hat der Hersteller eine veritable Anzahl an<br />

Anwendern aus vielzähligen Bereichen für das Hebezeug<br />

gewonnen. So setzen Unternehmen z. B. aus der Automobilindustrie,<br />

Papierindustrie, Pharmaindustrie, Textilindustrie oder auch<br />

Gießereien <strong>und</strong> Lackierereien auf die Technik aus dem Ruhrgebiet.<br />

Die von den Betreibern gewonnenen Erkenntnisse sollten in<br />

die Neukonzeption des Hebezeugs einfließen. So waren die Chief<br />

Engineers direkt vor Ort bei K<strong>und</strong>en. Im Rahmen der Gespräche<br />

wurde gefragt, welche Eigenschaften das optimale Hebezeug haben<br />

sollte. Die unterschiedlichen Einsatzbedingungen vor Ort<br />

wurden studiert <strong>und</strong> mit Anwendern diskutiert. Mit all diesem<br />

Wissen hat ein crossfunktionales Team aus 13 Mitarbeitern an der<br />

Projektrealisierung gearbeitet. Je nach Projektphase <strong>und</strong> Bedarf<br />

wurden auch Mitarbeiter von Lieferanten sowie K<strong>und</strong>en in die<br />

Überlegungen eingeb<strong>und</strong>en. Nur so ließen sich eine 360°-Betrachtung<br />

<strong>und</strong> die Forderung nach einem Maximum an Produktivität,<br />

Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Ebenfalls<br />

auf der Agenda des Projektteams standen die Themen Flexibilität<br />

in puncto Konfiguration auf die Belange des Betreibers, komfortable<br />

<strong>und</strong> einfache Bedienung sowie Reduzierung der Zeiten<br />

für die Wartung.<br />

MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELTEILE<br />

Entstanden ist so innerhalb von ca. 2,5 Jahren (von der ersten Erstellung<br />

des Zielbilds bis hin zum einsatzfähigen Produkt) mit dem<br />

neuen JDN Mini ein kompaktes Hebezeug mit einer Tragfähigkeit<br />

von bis zu 980 kg, das sich durch etliche Innovationen auszeichnet.<br />

Für einen sicheren Betrieb sorgen u. a. Endabschaltungen. Sie<br />

schalten die Hub- <strong>und</strong> Senkbewegung ab, sobald der Puffer das<br />

Abschaltventil berührt. Die Bewegung wird dadurch abgebremst<br />

<strong>und</strong> somit das Überlasten der Kette verhindert. Darüber hinaus<br />

lässt sich mithilfe dieses Merkmals der Verschleiß minimieren.<br />

Den Betriebskosten zugutekommt auch die intelligente Konstruktion<br />

des Hebezeugs. Mithilfe gezielter Optimierungen ließ sich<br />

die Lebensdauer des aktuellen JDN Mini auf 800 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />

steigern <strong>und</strong> damit gegenüber dem Vorgängermodell verdoppeln.<br />

Damit ist es dem Hersteller gelungen, einen wichtigen Beitrag zur<br />

52 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SERIE PRODUKTE UND SYSTEME <br />

Höhere Geschwindigkeit<br />

Längere Lebensdauer<br />

Feinfühlige Steuerung<br />

Einfache Wartung<br />

Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) zu leisten, da u. a. die<br />

Kosten für die Neuanschaffung von Geräten, die ihre maximale<br />

Lebensdauer erreicht haben, erst in längeren Abständen anfallen.<br />

Auf die Forderung „einfache <strong>und</strong> flexible Bedienung“ hat J.D.<br />

Neuhaus mit der Kombination der direkten <strong>und</strong> indirekten Steuerung<br />

eine Antwort gef<strong>und</strong>en. So ist die Handsteuerung jetzt über<br />

nur einen Schlauch inklusive Zugentlastung mit dem Gehäuse verb<strong>und</strong>en,<br />

der wiederum drei Steuerleitungen bündelt. Dies steigert<br />

neben dem Bedienkomfort auch die Beweglichkeit. Neue Präzisionsventile<br />

schaffen die Voraussetzungen für eine noch feinere Dosierung<br />

der Druckluftzufuhr <strong>und</strong> damit ein nahezu ruckfreies An<strong>heben</strong><br />

<strong>und</strong> Absetzen der Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit lässt<br />

sich stufenlos voreinstellen, also reduzieren, ohne dass dies zu einem<br />

Leistungsverlust bei der Tragfähigkeit führt. Dadurch wird die<br />

Last noch besser geschützt <strong>und</strong> die Geschwindigkeit zugleich noch<br />

feiner dosierbar. Der JDN Mini 500 erreicht z. B. bei Volllast (500 kg)<br />

eine maximale Hubgeschwindigkeit von 12 m/min. Im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell ist er damit im Dauereinsatz bis zu 20 Prozent<br />

schneller.<br />

Die smarteste Neuerung im Bereich „Wartung“ ist der in der<br />

Serviceklappe integrierte NFC-Tag. Mit der JDN-Service-App hat der<br />

Anwender per Smartphone Zugang zu den Bedienungsanleitungen<br />

<strong>und</strong> Zertifikaten. Ein weiterer Ausbau der Service-App hin zum Hilfsmittel<br />

r<strong>und</strong> um Fragen des Ersatzteilemanagements ist zurzeit in<br />

Planung.<br />

Viele Wartungsarbeiten wie das Fetten der Motorkammer, der<br />

Austausch der Kettenführung <strong>und</strong> der Austausch der Motoreinheit<br />

lassen sich beim JDN Mini jetzt „am Haken“ durchführten – ohne<br />

das Hebezeug abzuhängen. Dies spart Zeit <strong>und</strong> steigert zudem die<br />

Arbeitssicherheit.<br />

Auch in Sachen Flexibilität haben sich die JDN-Entwickler etwas<br />

einfallen lassen: Eine standardisierte „Schnittstelle“ für den Einsatz<br />

unterschiedlicher Hakenvarianten.<br />

Für den geschäftsführenden Gesellschafter Wilfried Neuhaus-<br />

Galladé war es besonders wichtig, dass die Entwicklung in permanentem<br />

Abgleich mit Anwendern <strong>und</strong> deren Anforderungen stattgef<strong>und</strong>en<br />

hat. Nur auf diese Art ist es aus seiner Sicht möglich,<br />

h<strong>und</strong>ertprozentige Marktrelevanz zu erreichen <strong>und</strong> die Bedürfnisse<br />

des Markts berücksichtigen zu können.<br />

BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />

Das Unternehmen<br />

J.D. Neuhaus kann auf<br />

eine lange Historie<br />

zurückblicken. Dem<br />

Anlass angemessen<br />

begleitet die Redaktion <strong>f+h</strong> dieses Ereignis über das ganze<br />

Jahr. In der vor Ihnen liegenden Ausgabe gehen wir auf den<br />

Status quo der Produktentwicklung ein.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 53


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

SERIE<br />

Passgenaue Konfiguration<br />

„FOOD GRADE“-AUSFÜHRUNG RUNDET<br />

ANGEBOT AB<br />

Aus den ersten Erkenntnissen <strong>und</strong> der engen Zusammenarbeit mit<br />

Vertriebspartnern entdeckte das JDN-Team auch Potenziale in der<br />

Lebensmittelindustrie. Darauf basierend entstand der JDN mini<br />

Food Grade.<br />

Mit der „Food Grade“-Ausführung erfüllt J.D. Neuhaus die hohen<br />

Anforderungen an Sauberkeit <strong>und</strong> Hygiene in der Nahrungsmittel<strong>und</strong><br />

Getränkeindustrie sowie in Chemie- <strong>und</strong> Pharmaunternehmen.<br />

Dabei ist das Motorgehäuse aus unbeschichtetem Aluminiumguss,<br />

Kette, Kettenführung, Lasthülse <strong>und</strong> Haken aus Edelstahl.<br />

Das macht die Hebezeuge korrosionsbeständig <strong>und</strong> unempfindlich<br />

gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit. Außerdem lassen sich die Produkte<br />

optimal reinigen; auch per Hochdruckreiniger. Für die Motorschmierung<br />

kommt ein physiologisch unbedenkliches vollsynthetisches<br />

(mineralölfreies) Spezialfett zum Einsatz, das für die<br />

Nahrungsmittelindustrie <strong>und</strong> Pharmazie geeignet ist. Der Kettenschmierstoff<br />

ist lebensmittelverträglich. Die Trag- <strong>und</strong> Lasthaken<br />

der Hebezeuge sind verdrehgesichert (twist lock hooks). Aufgr<strong>und</strong><br />

des Antriebsmediums Druckluft sind die Hebezeuge ex-geschützt,<br />

sodass sie sich auch in Bereichen einsetzen lassen, in denen<br />

entzünd liche organische Stoffe, z. B. Mehlstäube, auftreten.<br />

Um die hohen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie erfüllen<br />

zu können, entwickelte das Unternehmen eine eigene Klimakammer,<br />

die die realen Einsatzbedingungen simulieren sollte. „Mit<br />

der Klimakammer haben wir die Möglichkeit jeden Tag Verbesserungen<br />

am Gerät zu testen“, sagt Simon Brose, Head of R&D der J.D.<br />

Neuhaus Gruppe. „Nur so können wir unseren Anspruch nach permanenter<br />

Exzellenz erfüllen.“<br />

<br />

Winfried Bauer<br />

Food Grade<br />

Fotos: J.D. Neuhaus<br />

54 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


BORN 1948<br />

MIT MODULARER SOFTWARE SUITE STETS DEN ÜBERBLICK BEHALTEN<br />

Herzstück der neuen Software Suite der Louis Schierholz GmbH ist das Modul „s_Control“, das alle<br />

Daten der Förderanlage zur Steuerung <strong>und</strong> Überwachung zentral zusammenführt. Das Visualisierungsmodul<br />

„s_Smart“ sorgt für einen guten Überblick über alle<br />

Prozessschritte <strong>und</strong> den Status der Fördergüter. „s_AID“<br />

ermöglicht die Fernwartung <strong>und</strong> „s_Peak“ die Anbindung an ein<br />

ERP-System. Über das Visualisierungssystem „s_Smart“ ist<br />

jederzeit eine mobile Kontrolle über Tablet oder Smartphone<br />

möglich. Das Modul „s_Care“ weist automatisch auf eine<br />

anstehende Wartung hin. Wartungspläne lassen sich individuell<br />

zusammenstellen. Mit dem Ziel Zeitersparnis, einfaches<br />

Handling <strong>und</strong> wirtschaftliche Prozesse findet bei Schierholz<br />

aktuell die Entwicklung weiterer Module statt.<br />

www.schierholz.de<br />

HYSTERESEKUPPLUNG MIT VERSCHLEISSFREIEM ÜBERLASTSCHUTZ<br />

Bei der Minex-H aus dem Hause KTR handelt es sich um eine<br />

dauermagnetische Hysteresekupplung, die das Drehmoment<br />

synchron <strong>und</strong> berührungslos mithilfe von<br />

Magnetkräften zwischen dem Innen- <strong>und</strong><br />

Außenrotor überträgt. Die Besonderheit der<br />

Neuentwicklung ist der integrierte Überlastschutz:<br />

Sobald das Betriebsmoment das<br />

Auslegungsmoment übersteigt, schlupft die<br />

Kupplung durch <strong>und</strong> sorgt für eine verschleißfreie<br />

Drehmomentbegrenzung. Bei diesem<br />

Vorgang stellt sich eine Relativdrehzahl<br />

zwischen An- <strong>und</strong> Abtriebsseite ein, wobei der Hysteresewerkstoff<br />

ständig umgepolt wird <strong>und</strong> sich erwärmt. Das Haltemoment<br />

bleibt bei Überlast nahezu konstant, kann aber<br />

mit steigender Relativdrehzahl, <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Wirbelstromeffekte, leicht<br />

zunehmen. Die Kupplung lässt sich zudem als<br />

Bremse im Dauerschlupfbetrieb einsetzen.<br />

Verfügbar ist die Serie in drei Baugrößen für<br />

Überlastmomente von 1,2 bis 6 Nm bei einer<br />

maximalen Drehzahl von 1 800 min -1 .<br />

www.ktr.com<br />

HÄNGEWAREN-SHUTTLE SORGT FÜR EFFIZIENZ-<br />

SCHUB IN DER FASHION-DISTRIBUTION<br />

Das neue Dynamic Fashion Warehouse von psb Intralogistics<br />

verbindet mit dem neuen Hängewaren-Shuttle auf innovative<br />

Weise Shuttle-System <strong>und</strong> Hängewaren-Technologie. Im Vergleich<br />

zu automatischen Lagern mit Regalbediengeräten zeichnet sich<br />

das patentierte Konzept durch eine Leistungssteigerung von 700<br />

Prozent aus. Die Lagerdichte ist ebenfalls höher als bei der<br />

automatischen Lagerung mit Regalbediengeräten. In einem<br />

vergleichbaren Lager mit<br />

Hängewaren-Shuttles lassen<br />

sich bis zu 25 Prozent mehr<br />

Ware unterbringen.<br />

Neben der Skalierbarkeit<br />

ermöglicht die Neuentwicklung<br />

das flexible Handling<br />

unterschiedlich langer<br />

Warenträger. Wie bei Liegewaren-Shuttles<br />

lassen sich kleinere Warenträger bis zu 6-fachtief<br />

<strong>und</strong> größere Einheiten 3-fachtief lagern. Je nach Anforderung<br />

können entweder größere Mengen einer einzelnen SKU oder<br />

kleinere Mengen mehrerer SKUs effizient gehandhabt werden.<br />

psb trägt mit dem neuen Konzept den Trends in der Modedistribution<br />

Rechnung: hin zu mehr SKUs, weniger Teilen je SKU,<br />

schnelleren Kollektionswechseln <strong>und</strong> einem weiter steigenden<br />

Anteil des E-Commerce. Diese Entwicklung ist mit immer<br />

kleineren Stückzahlen pro Lagerzugriff verb<strong>und</strong>en.<br />

Mit dem Dynamic Fashion Warehouse lassen sich die Lageraufgaben<br />

bereits für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen wirtschaftlich<br />

automatisieren, z. B. mit nur einer Gasse <strong>und</strong> einer geringen<br />

Anzahl an Shuttles. Mit wachsendem Geschäftserfolg lässt sich<br />

die Lagerausstattung ohne Nachteil für die Wirtschaftlichkeit<br />

ausbauen.<br />

www.psb-gmbh.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

50 & 60 Hz<br />

1 Phase oder 3 Phasen<br />

Externes Display<br />

Bis zu 2.000 kg<br />

STAR LIFTKET VFD<br />

Frequenzgesteuert<br />

Lastabhängige, stufenlose<br />

Drehzahlregelung<br />

Reduzierung von<br />

Wartungsaufwand & -kosten<br />

MADE IN GERMANY<br />

liftket.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

KRAFTVOLL<br />

UND GESUND<br />

PER HIGHTECH<br />

56 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

<br />

Die flexible Arbeitskraft des Menschen in<br />

Produktionen ist trotz diverser<br />

Automatisierungsmöglichkeiten an vielen<br />

Stellen immer noch unersetzbar <strong>und</strong> es gilt,<br />

diese bestmöglich zu bewahren. Exoskelette,<br />

also Robotersysteme, die direkt am Körper<br />

getragen werden, bieten Kraftunterstützung bei<br />

anstrengenden Tätigkeiten <strong>und</strong> entlasten den<br />

Menschen. Das Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung IPA<br />

beschäftigt sich seit langen mit Exoskeletten<br />

<strong>und</strong> hat mit dem „Stuttgarter Exo-Jacket 2.0“<br />

ein System entwickelt, das primär auf<br />

Anwendungen in der Logistik zielt.<br />

01<br />

Der Film „Terminator“ mit Arnold Schwarzenegger als Maschinenmensch<br />

war 1984 ein unerwarteter Erfolg. Die<br />

Verbindung von Mensch <strong>und</strong> Maschine regte die Phantasie<br />

an. Die Wirklichkeit ist profaner – aber nicht weniger<br />

spannend. Experten sprechen von Exoskeletten oder Exosuits.<br />

Das sind Stützstrukturen, die man wie einen Anzug überzieht,<br />

um Schwachstellen auszugleichen, den Menschen leistungsfähiger<br />

zu machen oder ihn vor Ges<strong>und</strong>heitsschäden durch<br />

Überlastung zu bewahren. Schon vor einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

tüftelte das amerikanische Militär an einem Exoskelett, das Soldaten<br />

in die Lage versetzen sollte, st<strong>und</strong>enlang mit schwerem Gepäck<br />

zu marschieren. Inzwischen profitiert auch die Medizin von<br />

dieser Technologie. Menschen mit Lähmungen können mithilfe<br />

der äußeren Stütze wieder laufen.<br />

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung<br />

IPA beschäftigt sich seit r<strong>und</strong> einem Jahrzehnt mit Exoskeletten.<br />

Hier steht der Ges<strong>und</strong>heitsschutz von Arbeitern in Fabriken<br />

<strong>und</strong> Werkhallen im Vordergr<strong>und</strong>. Denn viele Tätigkeiten, etwa<br />

Überkopfarbeiten, überfordern den Körper <strong>und</strong> führen auf Dauer<br />

zu Verschleiß <strong>und</strong> Schädigungen. Muskel-Skelett-Erkrankungen<br />

sind in Deutschland die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Roboter<br />

haben zwar in den vergangenen Jahren für Erleichterung<br />

gesorgt, doch diffizile Arbeiten, bei denen Fingerfertigkeit <strong>und</strong><br />

Kreativität gefragt sind, müssen noch immer von Menschen erledigt<br />

werden. „Man hat inzwischen gemerkt, dass die Flexibilität<br />

des Menschen nicht so einfach zu ersetzen ist“, so Mark Tröster,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Physische Assistenzsysteme<br />

<strong>und</strong> smarte Sensoren der Abteilung Biomechatronische<br />

Systeme am Fraunhofer IPA. Zudem sorge der demographische<br />

Wandel dafür, dass ältere Mitarbeiter immer unverzichtbarer werden.<br />

Um die Ges<strong>und</strong>heit bis ins Rentenalter zu erhalten, sind aktive<br />

<strong>und</strong> passive Hilfen verfügbar.<br />

PASSIVE STÜTZFUNKTION<br />

Das passive Exoskelett, das über keinen Antrieb verfügt, hat sich bereits<br />

in der Praxis bewährt <strong>und</strong> ist für manche Tätigkeiten sogar vorgeschrieben.<br />

Je nach Anforderung sind unterschiedliche Varianten<br />

verfügbar. Für Überkopfarbeiten gibt es ein Gurtsystem, das wie ein<br />

Rucksack umgeschnallt wird <strong>und</strong> den Armen eine Stütze liefert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Gewichts von etwa zwei Kilogramm ist ein hoher Tra-<br />

02<br />

01+02 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplattform Stuttgart<br />

Exo-Jacket in den ersten beiden Versionen für die Anwendungen<br />

Überkopf-Bohren <strong>und</strong> manuelle Handhabung von schweren Lasten im<br />

industriellen Umfeld<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 57


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

gekomfort gegeben. Und wer das Exoskelett momentan nicht benötigt,<br />

kann die Arme problemlos nach unten drücken, während die<br />

Gegenkraft stetig abnimmt. Ein anderes System, das beim Heben<br />

schwerer Lasten hilft, reicht bis unters Kniegelenk. Somit wird nicht<br />

nur der Rücken des Werkers unterstützt, sondern der Träger durch<br />

einen mechanischen Kniff auch gezwungen, in die Knie zu gehen,<br />

wenn er sich nach vorne neigt. Das unges<strong>und</strong>e Heben aus der Hüfte<br />

wird somit verhindert.<br />

AKTIVE UNTERSTÜTZUNG<br />

Anspruchsvoller sind aktiv angetriebene Exoskelette, die derzeit am<br />

Beginn ihres Markteintritts stehen. Sie verstärken die Muskelkraft<br />

u. a. mithilfe von Elektromotoren. Dies erfordert einen nicht zu unterschätzenden<br />

technischen Aufwand, weil Aktoren, Batterien <strong>und</strong><br />

Sensoren nötig sind. Vor allem muss die Maschine erkennen, wann<br />

sie ihre Motoren in Bewegung setzen soll. Das ist keineswegs trivial.<br />

Aktuelle Forschungsarbeiten beschäftigen sich damit, wie das System<br />

automatisch feststellt, wann eine Last gehoben werden soll <strong>und</strong><br />

wie schwer diese ist. Dafür werden verschiedene Bewegungs- <strong>und</strong><br />

Biosignalsensoren untersucht. Dies führt soweit, dass elektrische<br />

Signale an den Nerven ausgelesen werden, die zum Muskel führen.<br />

So wird die Maschine gewissermaßen zu einem Teil des Körpers.<br />

Wichtig ist auch, dass die Stützstruktur den Träger nicht behindert,<br />

wenn keine Arbeit ansteht. Dann soll das Exoskelett den Bewegungen<br />

des Trägers folgen, als wäre es gar nicht vorhanden.<br />

STUTTGARTER EXO-JACKET 2.0<br />

Das IPA-Team hat das „Exo-Jacket“ entwickelt, das diese Vorgaben<br />

größtenteils erfüllt. Indem das „Exo-Jacket“ Arme <strong>und</strong> Schultern<br />

aktiv unterstützt <strong>und</strong> dem Rücken Halt gibt, hilft die Entwicklung<br />

beim Handhaben von Lasten. Die neue Version, das „Stuttgarter<br />

Exo-Jacket 2.0“, soll Anfang Dezember auf der Messe „Automatica“<br />

in München zu sehen sein. Mit diesem System soll niemand zum<br />

Superman werden. Vielmehr geht es darum, das Heben, Halten<br />

<strong>und</strong> Tragen von Lasten, die man auch ohne Unterstützung meistern<br />

könnte, zu erleichtern. Der Mitarbeiter soll seine Muskeln durchaus<br />

noch spüren. Das Unterstützungssystem versucht mit seinen vier<br />

Antrieben bis zur Hälfte des Gewichts der zu handhabenden Last zu<br />

kompensieren. Wichtig ist dabei, dass immer das ergonomisch vertretbare<br />

Maximalgewicht gemäß der deutschen Lastenhandhabungsverordnung<br />

eingehalten wird. Noch ist dieser Forschungs-<br />

03 Bewegungsanalyse mit optischem Marker Tracking zur Erfassung<br />

der Werkerbewegungen im Arbeitsumfeld mit dem Ziel der ergonomischen<br />

Auswertung <strong>und</strong> Optimierung u. a. mithilfe von digitalen<br />

Menschmodellen<br />

04 Human-in-the-Loop-Evaluation im Labor mit Live-Erfassung der<br />

Muskelaktivitäten. Ziel dabei ist die Optimierung der Regelung der<br />

aktiven Motorunterstützung<br />

03<br />

58 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


WEEKLY<br />

04<br />

prototyp allerdings zu schwer für den täglichen Gebrauch. Tröster:<br />

„Das Eigengewicht spielt für die Akzeptanz eine große Rolle.“ Mit<br />

konsequenter Leichtbauweise ließen sich aber noch ein paar Kilo<br />

abspecken.<br />

ERGONOMISCHE ANALYSE VON<br />

ARBEITSPROZESSEN<br />

Für ein Unternehmen ist es nicht leicht, zu entscheiden, ob eine<br />

Tätigkeit den Mitarbeiter überfordert <strong>und</strong> welche Lösung optimal<br />

ist. Hier können Mitglieder des IPA-Teams helfen, indem zunächst<br />

beurteilt wird, ob man die Arbeitsabläufe verändern<br />

kann, um Tätigkeiten des Mitarbeiters zu optimieren. Manchmal<br />

genügen organisatorische oder technische Änderungen, etwa<br />

Arbeitsplatzrotationen, den Arbeitstisch anzu<strong>heben</strong> oder das zu<br />

bearbeitende Werkstück zu drehen. Wenn dies nicht möglich ist,<br />

vermessen die Stuttgarter Spezialisten die Bewegungsabläufe<br />

des Mitarbeiters direkt vor Ort <strong>und</strong> speisen die Daten in ein kinetisches<br />

Menschmodell ein. So lassen sich die Belastungen in jedem<br />

Gelenk <strong>und</strong> jedem Muskel berechnen – <strong>und</strong> entscheiden,<br />

welches Exoskelett angemessen ist. Eine spezielle Anwendung<br />

hat die IPA-Crew bereits im Visier: Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />

„Exopflege“ will sie in Kooperation mit drei Unternehmen<br />

ein komfortables aktives Exoskelett entwickeln, das Pflegern<br />

das Umbetten von bewusstlosen oder narkotisierten Patienten<br />

erleichtert.<br />

ERGONOMISCHE MONTAGE 4.0<br />

Auch die fernere Zukunft haben die Mitarbeiter des Instituts im<br />

Blick. Sie wollen das Exoskelett reif für die vernetzte Fabrik machen.<br />

Die Idee ist, dass man dem System drahtlos Daten aufspielen kann,<br />

sodass es mit Robotern, Montagewerkzeugen <strong>und</strong> Maschinen interagiert<br />

<strong>und</strong> zum Teil der Montage wird. So verschmelzen Mensch<br />

<strong>und</strong> Maschine immer mehr – fast wie beim Terminator.<br />

Fotos: Fraunhofer IPA, Rainer Bez<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

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SEEPEX STEIGERT LIEFERTREUE MIT<br />

ZUNEHMEND AUTOMATISIERTER<br />

DISPOSITION<br />

Für eine Optimierung der Disposition zu<br />

produzierender <strong>und</strong> zu beschaffender Artikel<br />

über drei Kontinente hinweg suchte der<br />

Pumpenhersteller Seepex eine leistungsfähigere<br />

IT-Lösung. Fündig wurde man bei der Firma SCT<br />

Supply Chain Technologies.<br />

Seepex ist ein weltweit operierender Spezialist im Bereich der<br />

Pumpentechnologie <strong>und</strong> digitalen Lösungen mit Hauptsitz<br />

in Bottrop <strong>und</strong> beschäftigt ca. 400 Mitarbeiter in Deutschland<br />

– weltweit doppelt so viele. An drei Produktionsstätten<br />

im Ruhrgebiet, in den USA <strong>und</strong> in China stellt das Unternehmen<br />

Exzenterschneckenpumpen her, mit denen Materialien unterschiedlicher<br />

Viskosität – z. B. Schlamm oder Öl – gefördert werden<br />

können. So sind die Pumpen bei der Erdölförderung, der Wasserreinigung,<br />

in der Agrarwirtschaft <strong>und</strong> in der Lebensmittelindustrie im<br />

Einsatz. Mehr als 50 000 K<strong>und</strong>en weltweit vertrauen dem Unternehmen<br />

bereits, wenn es um die Lieferung <strong>und</strong> Pflege der vielfach 24/7<br />

im Einsatz befindlichen Pumpen geht.<br />

ERFOLGSFAKTOR WARTUNGSPERFORMANCE<br />

Hochleistungspumpen haben tagtäglich schwer zu schaffen <strong>und</strong><br />

unnötige Stillstandzeiten kosten den Betreiber viel Geld. Wichtig<br />

60 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

ist aus diesem Gr<strong>und</strong> ein problemlos funktionierendes Instandhaltungsgeschäft,<br />

das Seepex zunehmend auch durch digitale<br />

Servicekonzepte stützt. Viele Ersatzteile müssen daher so gefertigt<br />

<strong>und</strong> bevorratet werden, dass sich vor allem die Instandsetzungsarbeiten<br />

beim K<strong>und</strong>en immer zügig umsetzen lassen. Entsprechend<br />

hoch muss die Lieferbereitschaft sein, was nur durch<br />

ausgeklügelte Fertigungs-, Bevorratungs- <strong>und</strong> Beschaffungsstrategien<br />

sichergestellt werden kann. Aus diesem Gr<strong>und</strong> fährt der<br />

Einkauf auch eine differenzierte Second-Source-Strategie, was<br />

die Dispositionsaufgabe nochmals komplexer macht. Artikel werden<br />

einerseits von den Auslandstöchtern in China <strong>und</strong> den USA<br />

bezogen, andererseits kommen sie zu einem gewissen Anteil von<br />

deutschen Second-Source-Lieferanten, um potenzielle Verzögerungen<br />

in den internationalen Wertschöpfungsketten ausgleichen<br />

zu können.<br />

Lange meisterte das Unternehmen seine komplexe Dispositionsaufgabe<br />

mithilfe des zum Einsatz kommenden ERP-Systems. Allerdings<br />

fehlten für jeden einzelnen Artikel klar definierte artikelspezifische<br />

Regelwerke für Sicherheits- oder Meldebestände. Entsprechend<br />

unscharf war die Reichweite der einzelnen Lagerbestände,<br />

was bei mehr als 10 000 Artikeln auch verständlich ist. Die Bedarfe<br />

wurden zwar nach Auftragseingang neu justiert. Mit einer noch<br />

strategischer ausgerichteten Disposition, die Prognosen auf Basis<br />

historischer Daten einschließen sollte, fasste der Hersteller jedoch<br />

den Entschluss, seine internen Abläufe <strong>und</strong> die Lieferbereitschaft<br />

weiter zu verbessern.<br />

01<br />

Absatzprognose mit der Software Diskover SCO<br />

Ergebnis<br />

Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Simulationen<br />

Algorithmen<br />

Regelwerk<br />

If Then Else<br />

Result<br />

Mindestbestellmengen<br />

Avisierter Lieferbereitschaftsgrad<br />

ABC/XYZ-<br />

Kategorie<br />

Dispo-Parameter<br />

Wiederbeschaffungszeit<br />

Sicherheitsbestand<br />

Rabattstaffel<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 61


PERSPEKTIVEN<br />

02<br />

Szenario für beliebige Kaskadierung<br />

der Regelwerke<br />

Regelwerk<br />

03 Diskover SCO kann weltweit verteilte<br />

Standorte wie eine virtuelle Fabrik<br />

disponieren<br />

Prognoseverfahren<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Primärbedarfe<br />

Einheitliche Disposition trotz<br />

heterogener ERP-Landschaft<br />

Regelwerk<br />

Prognoseverfahren<br />

ERP A ERP B ERP C<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Primärbedarfe<br />

Regelwerk<br />

Prognoseverfahren<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Primärbedarfe<br />

Bestandsschutz für heterogene ERP-Systeme<br />

Im Zuge der KVP-Prozesse entstand ferner der Wunsch, die tägliche<br />

Routineaufgaben „Umplanung der Bedarfe“ intelligent zu automatisieren.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte in Zukunft ein dediziertes Dispositionsmanagementsystem<br />

das bislang exklusiv eingesetzte ERP-<br />

System ergänzen. Die Erreichung eines niedrigen Bestandsniveaus<br />

– ansonsten beim Einsatz solcher Tools vielfach wichtig – war also<br />

weniger vorrangig, als die transparente Bedarfsprognose zur Sicherung<br />

der Lieferbereitschaft. Wichtig waren Seepex dabei vor allem<br />

auch transparente Regelwerke für die Disposition.<br />

Vor einer Entscheidung für das passende SCM-System führte die<br />

Dispositionsabteilung des Pumpenherstellers eine ausgiebige<br />

Marktrecherche durch <strong>und</strong> ließ sich auch durch das eigene IT-Team<br />

dabei beraten. Maßgeblich für die Auswahl des Dispositionsmanagementsystems<br />

Diskover SCO aus dem Hause SCT Supply Chain<br />

Technologies war ein hoher Funktionsumfang <strong>und</strong> eine einfache<br />

Bedienung. Zudem kann Seepex ein Continuous-Delivery-Mietmodell<br />

nutzen, sodass Anfangsinvestitionen nicht anfallen <strong>und</strong> nur der<br />

laufende Einsatz abhängig von der Anzahl der Lizenzen finanziert<br />

werden muss. Bereits in der Testversion konnte sich das Team zudem<br />

schnell von der Alltagstauglichkeit des Tools überzeugen. Aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Praxisbezugs überzeugt die Benutzeroberfläche<br />

durch einfache Bedienbarkeit sowie durch die leicht verständlichen<br />

<strong>und</strong> einfach zu pflegenden Regelwerke <strong>und</strong> die vielfältigen, ausgereiften<br />

Prognoseverfahren.<br />

SYSTEMEINFÜHRUNG OHNE ANPASSUNG<br />

DER GESCHÄFTSPROZESSE<br />

Darüber hinaus ließ sich das Tool schnell installieren <strong>und</strong> durch die<br />

standardisierte Schnittstelle war ferner die Datenübergabe aus dem<br />

ERP-System schnell möglich, ohne dass dafür Geschäftsprozesse<br />

oder Datenbankschnittstellen hätten angepasst werden müssen. Voraussetzung<br />

für die Installation ist die Bereitstellung eines Windowsoder<br />

Linux-Servers mit Remote-Zugriff für den Installationsservice<br />

sowie im Livebetrieb für die Anwender, die weltweit alle über eine<br />

VMware-Konsole auf dem zentralen Dispo-Server zugreifen.<br />

Die sofortige Einsatzbereitschaft stützte der Anbieter zudem<br />

durch vorbereitende Qualifizierungsmaßnahmen: Er schulte die<br />

Mitarbeiter in spezifischen Workshops, je nach ihrer Anwenderrolle<br />

– vom Spezialisten bis zum Gelegenheitsanwender, um jedem maßgeschneidertes<br />

Wissen punktgenau zu vermitteln, Zeit zu sparen<br />

<strong>und</strong> niemanden mit Informationen zu belasten, die für die tägliche<br />

Arbeit nicht benötigt werden. Gemeinsam wurde darüber hinaus<br />

im Vorfeld der Einführung die Auslegung der Kennzahlen zur Lieferbereitschaft<br />

detailliert erarbeitet <strong>und</strong> im System abrufbar gemacht.<br />

Im Rahmen dieses von der Unternehmensberatung Abels &<br />

Kemmner begleiteten Projekts ließ sich für die Führung <strong>und</strong> das<br />

komplette Team Transparenz schaffen, anhand welcher Benchmark-Werte<br />

<strong>und</strong> Fakten man sich letztlich langfristig messen will.<br />

Heute kann Seepex über einen Lieferbereitschaftsgrad von kontinuierlichen<br />

98 bis 99 Prozent berichten. Zuvor lagen die Werte deutlich<br />

niedriger.<br />

EFFIZIENZ DURCH AUTOMATISIERUNG<br />

DER DISPOSITION<br />

Bereits in den ersten Wochen nach Einführung zeigten sich die Vorteile<br />

des neuen SCM-Systems im Tagesgeschäft. Die bislang übliche<br />

individuelle Prüfung eines jeden einzelnen Bedarfs entfiel fortan.<br />

Damit zudem das Wichtigste stets zuerst gemacht wird, werden<br />

62 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

heute Dringlichkeiten wie offene Planaufträge, verzögerte Lieferungen<br />

oder auch eine drohende Unterschreitung der Sicherheitsbestände<br />

mithilfe von „Alarmlisten“ automatisch visualisiert.<br />

Um einen hohen Automatisierungsgrad bei der täglichen Bedarfsermittlung<br />

zu erreichen, musste bei Einführung des Systems<br />

vor allem das Regelwerksystem mit allen für eine automatisierte<br />

Disposition erforderlichen Parameterwerten bestückt werden. Dies<br />

ist in Einführungsprojekten vergleichsweise schnell nach ABC/<br />

XYZ-Kriterien oder für wichtige Lieferanten gemacht, denn es kann<br />

über ganze Artikelgruppen hinweggesetzt werden. Später lässt sich<br />

die Software aber auch fallbasiert differenziert für jeden einzelnen<br />

Artikel <strong>und</strong> Lieferanten einstellen. Nur so können manuelle Eingriffe<br />

aus Bauchgefühl des Disponenten vermieden werden.<br />

Sind die gr<strong>und</strong>legenden Regelwerke erst einmal ausgearbeitet,<br />

automatisiert das System die Tagesprioritäten zuverlässig <strong>und</strong><br />

schafft so den Raum, sich auf die bessere Ausgestaltung der K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Konditionen<br />

sowie auf die wenigen Herausforderungen<br />

zu konzentrieren, die die Ausnahme vom Regelwerk sind.<br />

Hier liegt einer der Unterschiede zum bisherigen Verfahren: Operierte<br />

das Supply Management zu Beginn nur mit einer Handvoll an<br />

Regelwerktabellen, ist ihre Anzahl inzwischen auf mehrere Dutzend<br />

angewachsen <strong>und</strong> dadurch deutlich präziser geworden, was<br />

manuelles Nacharbeiten automatisch reduziert. Ein Großteil der<br />

Aufgaben im Tagesgeschäft wird so zur leicht <strong>und</strong> weitgehend automatisierten<br />

Routine mit hoher Entscheidungssicherheit. Im Ergebnis<br />

spart das Team der Disposition mittlerweile fast die Hälfte der<br />

Zeit ein, die es vor Einführung des Systems investieren musste. Auf<br />

Management-Ebene stellt das SCM-Tool letztendlich die Weichen<br />

für ein Management by Exception, sodass die Geschäftsleitung nur<br />

noch in Ausnahmefällen oder zur Festlegung der Second-Source-<br />

Strategie eingreifen muss.<br />

INDIVIDUELLE LÖSUNGEN FÜR GLOBALES<br />

TAGESGESCHÄFT<br />

Nicht alle Anforderungen konnte das System jedoch von Anfang an<br />

erfüllen. Für das Management des Second-Source-Bezugs wurde<br />

von SCT eine Quoten-Funktion in das Tool Diskover SCO integriert,<br />

die nach einer festgelegten Prozentverteilung automatisch errechnet,<br />

welche Mengen jeder der Hersteller liefern soll. Attraktiv ist für<br />

Seepex in diesem Rahmen auch die Möglichkeit, den Beschaffungsbedarf<br />

des bestellenden Standorts automatisch zum Primärbedarf<br />

des zuliefernden Standorts zu machen, ohne dass ein offizieller<br />

ERP-Buchungsprozess zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften<br />

schon vorliegen muss. Infolgedessen kann dieser Artikel erneut<br />

komplett unabhängig vom initialen K<strong>und</strong>enauftrag auf Basis seiner<br />

eigenen Regelwerke im Rahmen eines einzigen Clearinglaufs disponiert<br />

werden. Die weltweit verteilten Produktionsstätten von<br />

Seepex wurden so letztendlich zu einer einzigen virtuellen Fabrik;<br />

unabhängig davon, welches ERP-System am jeweiligen Standort<br />

zum Einsatz kommt.<br />

Aufmacherfoto/Grafiken: Beata-Becla <strong>und</strong> dreamstime.com/SCT<br />

Autoren: Dietmar Henkler ist Supply Chain Manager bei Seepex, Bottrop.<br />

Andreas Capellmann <strong>und</strong> Dr.-Ing. Bernd Reineke sind Geschäftsführer der SCT<br />

GmbH, Herzogenrath<br />

www.diskover.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 70. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />

Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />

E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK),<br />

Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Sales<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Isabel Faß, Auftragsdisposition<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

MEINE MASCHINE<br />

BT LEVIO LWI160: RADICAL ENERGY<br />

DESIGN ERÖFFNET NEUE FREIHEITEN<br />

IN GERÄTEKONSTRUKTION<br />

Im Frühjahr <strong>2020</strong> hat Toyota Material Handling den Elektro-Niederhubwagen<br />

BT Levio LWI160 <strong>und</strong> damit den ersten Mitgänger-Hubwagen auf den Markt gebracht,<br />

bei dem das neue Batteriekonzept des Herstellers umgesetzt wurde – konstruiert ohne<br />

konventionellen Batterieraum. Magnus Oliveira Andersson, Leiter des Toyota Design Center<br />

in Mjölby/Schweden <strong>und</strong> verantwortlich für das Design des Hubwagens, gab uns<br />

interessante Einblicke <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>informationen zu „seiner Maschine“.<br />

64 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MEINE MASCHINE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />

Der Ursprung des neu designten BT Levio liegt bereits einige<br />

Jahre zurück. Mit steigender Nachfrage nach elektrisch angetriebenen<br />

Flurförderzeugen <strong>und</strong> der Weiterentwicklung<br />

von Blei-Säure- hin zu Lithium-Ionen-Batterien stellte<br />

sich die Frage: Wie mit dem herkömmlichen Batterieraum umgehen?<br />

„Um eine Vision für die Zukunft des Gerätedesigns zu entwerfen,<br />

haben wir bei Toyota Material Handling Europe das RED-Projekt<br />

gestartet. RED steht für ‚Radical Energy Design‘. Die Revolution<br />

des Stapler-Designs wurde dabei durch den modularen Aufbau des<br />

Toyota-Batteriesystems ermöglicht“, erklärt Andersson, der über<br />

mehr als 25 Jahre Erfahrung im Industriedesign verfügt.<br />

Der Gedanke hinter dem RED-Projekt ist es, den konventionellen<br />

Batterieraum vollständig zu eliminieren <strong>und</strong> alternative Platzierungen<br />

für die einzelnen Energiemodule zu finden. Dabei werden die<br />

Batteriezellen über die komplette Konstruktion des Flurförderzeugs<br />

verteilt, wodurch die Gerätegröße reduziert wird, ohne dabei an<br />

Leistung zu verlieren. „Dies ermöglicht es uns, die Stapler komplett<br />

neu zu konstruieren. Beim BT Levio LWI160 ließen sich so sieben<br />

Batteriemodule platzieren – vier auf der einen <strong>und</strong> drei auf der anderen<br />

Geräteseite“, beschreibt Andersson die dadurch möglichen<br />

Freiheiten.<br />

Durch die leichteren Batteriezellen ist auch das Gesamtgewicht<br />

des BT Levio LWI160 gering. Die niedrige <strong>und</strong> zentrale Anordnung<br />

der Deichsel in Kombination mit den intuitiven Tasten trägt zudem<br />

zu einer guten Ergonomie bei. Aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Chassis ist<br />

der Hubwagen laut Angaben des Herstellers das kürzeste Gerät seiner<br />

Klasse auf dem Markt <strong>und</strong> bietet dem Fahrer eine optimale<br />

Sicht auf Gabeln <strong>und</strong> Last. Individuell anpassbare Fahrparameter<br />

<strong>und</strong> ein elektronisches Assistenzsystem, das den Bediener situationsabhängig<br />

unterstützt, erhöhen zudem die Sicherheit.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner geringen Abmessungen eignet sich das Flurförderzeug<br />

auch für die Arbeit auf engem Raum, z. B. auf Verkaufsflächen<br />

in Geschäften oder Supermärkten, ebenso wie für den horizontalen<br />

Transport bzw. die Lkw-Be- <strong>und</strong> -Entladung. Die kompakten<br />

Abmessungen unterstützen das einfache Manövrieren in Lieferfahrzeugen.<br />

„Der BT Levio LWI160 wurde bereits mit dem iF Design Award<br />

<strong>und</strong> dem Red Dot Award ausgezeichnet“, berichtet Andersson nicht<br />

ohne eine gehörige Portion Stolz. „Diese Designpreise sind quasi<br />

die Oscars des Industriedesigns <strong>und</strong> dienen als Qualitätssiegel. Die<br />

Jurymitglieder bewerten alle Aspekte des Produktdesigns: Angefangen<br />

bei der Gesamtqualität, den spezifischen Details, das Branding<br />

01 Andersson: „Der Gedanke hinter dem Radical-Energy-Design-<br />

Projekt beim neuen BT Levio LWI160 war es, den konventionellen<br />

Batterieraum vollständig zu eliminieren <strong>und</strong> alternative Platzierungen<br />

für die einzelnen Energiemodule zu finden“<br />

bis hin zur Produktidentität. Zu kurz kamen aber auch nicht Themen<br />

wie Innovation <strong>und</strong> Ergonomie. Vor allem aber sollte ein Design<br />

einfach, funktional <strong>und</strong> leicht verständlich sein.“<br />

Zukünftig werden bei Toyota weitere Lagertechnikgeräte im Rahmen<br />

des RED-Projekts r<strong>und</strong> um die modulare Lithium-Ionen-Technik<br />

ein neues Design erhalten. „Für die Zukunft bietet das modulare<br />

Konzept ein großes Potenzial – vor allem mit Hinblick auf automatisierte<br />

<strong>und</strong> autonome Lösungen. Bei Geräten, die ohne Steuerung<br />

durch den Menschen ihrer Arbeit nachkommen, spielt die Ergonomie<br />

eine untergeordnete Rolle. Demzufolge kann das Design radikal<br />

anders sein“, beschreibt Andersson die Überlegungen für zukünftige<br />

Gerätegenerationen.<br />

Fotos: Toyota Material Handling<br />

www.toyota-forklifts.de<br />

02 Das Toyota Design Center in Mjölby/Schweden<br />

bietet Raum für kreative Ideen<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 65


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

TORSTEN LEY<br />

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />

treffen dürften: Wer wäre es <strong>und</strong><br />

warum?<br />

Sarah Connor – attraktive Frau, super<br />

Stimme <strong>und</strong> authentische Liedtexte.<br />

Wofür würden Sie mitten in der Nacht<br />

aufstehen?<br />

Jederzeit für die Kinder, für die Familie<br />

<strong>und</strong> für jeden, der wirkliche Hilfe<br />

braucht!<br />

Glauben Sie an W<strong>und</strong>er?<br />

Als bekennender Christ glaube ich<br />

natürlich auch an W<strong>und</strong>er – damals<br />

wie heute!<br />

Schenken Sie gerne? Wenn ja, was?<br />

Ja, sehr gerne, insbesondere wenn<br />

man nicht damit rechnet. Vom Herzenswunsch<br />

bis zu Dingen die andere<br />

zum Lachen bringen.<br />

Was war die beste Entscheidung in<br />

Ihrer beruflichen Laufbahn?<br />

Meiner Intuition <strong>und</strong> meinem<br />

Führungsstil treu zu bleiben – bei<br />

Unitechnik seit mehr als 31 Jahren.<br />

Ihre größte Herausforderung in den<br />

nächsten zwölf Monaten?<br />

Nach zweifachem Vater nun das erste<br />

Mal Großvater werden … mehr Spaß<br />

– weniger Verantwortung.<br />

Was macht Ihnen an Ihrem Job am<br />

meisten Spaß?<br />

Aufträge gewinnen <strong>und</strong> mit den eigenen<br />

Mitarbeitern/innen erfolgreich<br />

umsetzen … <strong>und</strong> … die Unitechnik-<br />

Motorradtour.<br />

Wem wären Sie lieber nie begegnet?<br />

Der Warntafel „Slow!“ im letzten Skiurlaub<br />

im Auslauf der Skipiste.<br />

››<br />

ZUR PERSON<br />

Torsten Ley leitet als Betriebswirt/<br />

Wirtschaftsinformatiker seit 2004<br />

die Unitechnik-Gruppe mit ca. 300<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> ca. 60 Mio. Euro<br />

Umsatz/Jahr an den Standorten<br />

Wiehl, Eisenhüttenstadt <strong>und</strong> Dubai.<br />

Davor war er 15 Jahre Kaufmännischer<br />

Leiter <strong>und</strong> IT-Leiter der<br />

Unitechnik.<br />

66 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 10. <strong>2020</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 17. 09. <strong>2020</strong><br />

01<br />

02 03<br />

VERNETZEN<br />

SIE SICH MIT<br />

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bit.ly/fuh-e-paper<br />

bit.ly/fuh-facebook<br />

bit.ly/fuh-twitter<br />

bit.ly/fuh-linkedin<br />

bit.ly/fuh-xing<br />

bit.ly/fuh-instagram<br />

bit.ly/fuh-youtube<br />

DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />

bit.ly/fuh-wb-xing<br />

01 Mithilfe aktiver Brandvermeidung per Sauerstoffreduktion<br />

der Wagner Group wird bei der Eisbär Eis Produktions GmbH ein<br />

verlässlicher Brandschutz im Tiefkühllager sichergestellt<br />

Fotos: Wagner Group<br />

02 Im Seat-Werk in Martorell verbindet ein Outdoor-FTS von<br />

Asti Mobile Robotics die Montagewerkstätten auf dem<br />

Produktionsgelände<br />

Foto: Insystems Automation<br />

03 Zur Qualitätssicherung <strong>und</strong> Prozessoptimierung setzt der<br />

Haushaltsgerätehersteller V-Zug auf RFID-Technologie von<br />

Siemens<br />

Foto: Siemens<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 67


LOUNCH<br />

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Carmen Nawrath<br />

Leitung Zentrales Marketing<br />

& Corporate Services<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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