f+h fördern und heben 9/2020
f+h fördern und heben 9/2020
f+h fördern und heben 9/2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2884<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
09September <strong>2020</strong><br />
LOGISTIK 4.0<br />
SICHERES LASTWENDEN<br />
LEICHT(ER) GEMACHT<br />
Wenden schwerer Bauteile<br />
mit Demag-Universalkranen<br />
foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SYSTEMORIENTIERT<br />
DENKEN<br />
VERNETZT<br />
HANDELN<br />
10 Print-Ausgaben<br />
im Jahr<br />
2884<br />
TITELSTORY<br />
26 I 8-TONNEN-LITHUM<br />
IONEN-STAPLER:<br />
Viel auf dem Kasten<br />
+<br />
foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />
Die Konturenlehre<br />
Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />
Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />
Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />
Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
FUH_Muster_Titel_Post_Label_2019_09.indd 3 14.11.2019 14:03:25<br />
Sichern Sie sich den lückenlosen Bezug wertvoller Informationen!<br />
6 Telefax: 06131/992-100 @ E-Mail: vertrieb@vfmz.de Internet: vereinigte-fachverlage.de & Telefon: 06131/992-147<br />
Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />
Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 140,- (Ausland € 150,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />
erhalte ich die Konturenlehre. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn es nicht spätestens 4 Wochen<br />
zum Ende des Bezugsjahres schriftlich gekündigt wird.<br />
Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />
vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />
Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />
widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />
Name/Vorname<br />
Position<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße oder Postfach<br />
PLZ/Ort<br />
Telefon/E-Mail<br />
Datum, Unterschrift<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />
„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL<br />
DROHT IN DEUTSCHLAND<br />
EIN PLEITEN-TSUNAMI?<br />
Obwohl sich unsere Wirtschaft in der schwersten<br />
Rezession in der Geschichte Deutschlands befindet, sind<br />
im ersten Halbjahr <strong>2020</strong> die Unternehmensinsolvenzen<br />
spürbar zurückgegangen. Auf den ersten Blick eine<br />
paradoxe Entwicklung. Verschleiert wird die wahre<br />
Situation vor allem durch die vorübergehende Aussetzung<br />
der Insolvenzantragspflicht. Firmen, die zahlungsunfähig<br />
sind, müssen dies beim Amtsgericht nicht melden. Was zu<br />
Beginn der Coronakrise ebenso wie die staatlichen Kreditprogramme<br />
als richtige Maßnahmen bezeichnet wurde,<br />
könnte sich im Nachhinein aber als Fehleinschätzung<br />
WIRTSCHAFTLICHE<br />
SCHIEFLAGEN IM<br />
VERBORGENEN SIND<br />
BRANDGEFÄHRLICH<br />
erweisen. Von den staatlichen<br />
Maßnahmen haben zweifelsfrei<br />
auch Unternehmen<br />
profitiert, die schon vor Corona<br />
in einer Schieflage <strong>und</strong> nur<br />
durch billiges Geld noch am Markt waren. In die entsprechenden<br />
Wertschöpfungsketten eingeb<strong>und</strong>en, können<br />
diese „Zombie“-Firmen zu Anschlussinsolvenzen eigentlich<br />
ges<strong>und</strong>er Unternehmen führen. Eine Verlängerung der<br />
ausgesetzten Insolvenzantragspflicht über den<br />
30. September wäre also unverantwortlich. Die Anzahl<br />
der „Zombies“ würde weiter steigen, ein Pleiten-<br />
Tsunami durchs Land rollen <strong>und</strong> gewaltige<br />
gesamtwirtschaftliche Schäden<br />
verursachen.<br />
SCHNELL<br />
WIE NOCH NIE!<br />
VERSANDFERTIG<br />
innerhalb 24h **<br />
Winfried Bauer<br />
– Chefredakteur –<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
Ab sofort gehen unsere belieb-<br />
testen Produkte innerhalb von nur<br />
24 St<strong>und</strong>en nach Eingang Ihrer<br />
Bestellung auf den Versandweg –<br />
garantiert!<br />
• Eurobehälter<br />
• Transportroller<br />
• Mehrwegbehälter<br />
• Faltboxen<br />
• Sichtlagerkästen<br />
www.auer-packaging.de
INHALT<br />
06<br />
EDITORIAL<br />
03 Droht in Deutschland ein Pleiten-Tsunami?<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
06 AUGE IN AUGE MIT Stefan Brenner:<br />
„Wir sind erst dann mit einer Lösung zufrieden,<br />
wenn es der K<strong>und</strong>e auch ist“<br />
10 Detailliertes Wissen um intralogistische Belange als<br />
Basis des Geschäftserfolgs<br />
64 MEINE MASCHINE BT Levio LWI160: Radical Energy<br />
Design eröffnet neue Freiheiten in Gerätekonstruktion<br />
66 F+H PERSÖNLICH Torsten Ley<br />
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
14 Monoflex-Elektrobodenbahn: Leistungsschub<br />
für den innerbetrieblichen Materialfluss<br />
18 Vollautomatische Reifentransportanlage dosiert<br />
Altreifen als Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe<br />
22 Mensch-Maschine-Logistik – Roboter kooperieren<br />
bei der Kommissionierung<br />
26 Mytoys begegnet logistischen Herausforderungen<br />
mit Investition in neues Shuttlelager<br />
28 Formatvielfalt bleibt nicht ohne Konsequenzen<br />
für Systemtechnik<br />
32 Per Funk zum Regal: Optimierter Informationsfluss<br />
in Produktion <strong>und</strong> Logistik<br />
36 Digitale Highlights<br />
38 CTS erweitert Portfolio an autonomen<br />
Transportsystemen<br />
40 Hightech-Gabelzinken verwirklichen<br />
Logistik-4.0-Konzepte<br />
42 Sicheres Langguthandling im Innen- <strong>und</strong><br />
Außenbereich<br />
44 Maßgeschneiderte Clark-Dieselstapler trotzen<br />
harten Bedingungen in Aluminiumgießerei<br />
48 TITELSTORY Demag-Universalkrane:<br />
Lastwenden leicht(er) gemacht<br />
52 SERIE Gutes noch besser machen<br />
14<br />
28
PERSPEKTIVEN<br />
34 Eine regelmäßige Wartung hilft, Ausfallzeiten zu<br />
minimieren<br />
60 Seepex steigert Liefertreue mit zunehmend<br />
automatisierter Disposition<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
56 Kraftvoll <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> per Hightech<br />
SERVICE<br />
63 Impressum<br />
67 Vorschau auf Heft 10/<strong>2020</strong><br />
ANZEIGE<br />
ANZEIGE<br />
TITELBILD<br />
Demag<br />
Cranes &<br />
Components<br />
GmbH,<br />
Wetter<br />
56
Das Interview mit Stefan Brenner führte<br />
Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />
Foto: <strong>f+h</strong><br />
„WIR SIND ERST DANN MIT EINER<br />
LÖSUNG ZUFRIEDEN, WENN ES<br />
DER KUNDE AUCH IST“<br />
Die Logistik hält große Teile unserer Wirtschaft in Schwung, wie in den zurückliegenden<br />
Monaten großen Teilen der Bevölkerung bewusst wurde. Damit die dafür<br />
notwendigen Prozesse in den Wertschöpfungsketten aber auch problemlos<br />
ablaufen können, ist auf Seiten der Intralogistikanbieter Know-how erforderlich.<br />
Bei der AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH, ist dies zweifelsfrei vorhanden. Bei<br />
einem Besuch der Redaktion <strong>f+h</strong> am Firmensitz in Luckenbach stand<br />
AMI-Geschäftsführer Stefan Brenner zu Fragen r<strong>und</strong> um das Selbstverständnis<br />
<strong>und</strong> die Ziele seines Unternehmens Rede <strong>und</strong> Antwort.<br />
6 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
AUGE IN AUGE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />
Als mögliche Folge der Corona-<br />
Krise ist vielfach die Rede<br />
davon, dass sich in vielen<br />
Bereichen der Wirtschaft eine<br />
Beschleunigung in puncto<br />
Automatisierung zeigen wird.<br />
Wie bewerten Sie diese<br />
Einschätzungen?<br />
Stefan Brenner: Unabhängig von der aktuellen Corona-Pandemie, müssen wir uns darüber<br />
Gedanken machen, wie wir zukünftig die Versorgung mit Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
auch in Krisenzeiten aufrechterhalten. In Bezug auf die Coronakrise sollten diese<br />
Überlegungen aber schnell in konkrete Maßnahmen münden. Dies schon vor dem Hintergr<strong>und</strong>,<br />
dass immer neue Corona-Hotspots in Deutschland aufflammen. Aufgr<strong>und</strong><br />
dieses geradezu unberechenbaren Infektionsgeschehens kommt es auch schon fast<br />
einem Blick in die Glaskugel gleich, Aussagen darüber zu treffen, inwieweit die Coronakrise<br />
unserer Wirtschaft möglicherweise noch zusetzen wird. Doch zurück zu Ihrer<br />
eigentlichen Frage. Mitten in der Coronakrise legt die AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik<br />
GmbH in puncto Umsatz zu. Wir stehen momentan vor der Herausforderung, die Projekte,<br />
die, um nur einige Beispiele zu nennen, aus den Branchen E-Commerce sowie Groß<strong>und</strong><br />
Einzelhandel, Lebensmittelindustrie, Tabakwarenindustrie aber auch dem Maschinenbau<br />
stammen, termingerecht abzuarbeiten. Von Projektverschiebungen aufgr<strong>und</strong> der<br />
wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bei unseren K<strong>und</strong>en sind wir bis dato verschont<br />
geblieben. In den zurückliegenden Wochen <strong>und</strong> Monaten erfahren wir erfreulicherweise<br />
sogar eine hohe Nachfrage nach unseren Lösungen, aus der sich bereits konkrete neue<br />
Projekte, auch im Bereich der automatisierten Materialfluss- <strong>und</strong> Lagertechnik, ergeben<br />
haben. Somit kann ich die Einschätzung, dass die Corona-Pandemie der Automatisierung<br />
in der Industrie Impulse verleiht bestätigen.<br />
Welche Maßnahmen haben Sie<br />
ergriffen, um im Fall der Fälle<br />
handlungsfähig zu bleiben?<br />
Stefan Brenner: Es ist uns innerhalb kürzester Zeit gelungen, die Produktion auf einen<br />
2-Schicht-Betrieb umzustellen. Dies hört sich einfach an, war für uns jedoch ein organisatorischer<br />
Kraftakt. Wir haben nun an allen Fertigungsstationen zwei unabhängig voneinander<br />
agierende Mannschaften am Start. Dies ließ sich umsetzen, weil alle Kollegen, in der<br />
Produktion ebenso wie in den administrativen Bereichen, an einem Strang gezogen <strong>und</strong><br />
eine hohe Flexibilität an den Tag gelegt haben. Unsere Handlungs- <strong>und</strong> damit Lieferfähigkeit<br />
verdanken wir aber auch unserer hohen Fertigungstiefe. Etwa 87 Prozent der Komponenten<br />
für unsere Systeme, zu denen unter anderem automatisierte Anlagen der Fördertechnik,<br />
Kommissionierung <strong>und</strong> der Versandbereitstellung gehören, stellen wir selbst her.<br />
Damit gelingt es uns außerdem, unserem hohen Qualitätsanspruch Rechnung zu tragen.<br />
Neben der hohen Qualität der<br />
Produkte made in Luckenbach<br />
ist ein weiterer von Ihnen<br />
vehement vertretener<br />
Anspruch in der Unternehmensphilosophie<br />
die enge Partnerschaft<br />
mit den K<strong>und</strong>en. Was<br />
steht hinter diesem Anspruch?<br />
Stefan Brenner: Lassen Sie mich dies an einem konkreten Beispiel erläutern. Einer unserer<br />
Großk<strong>und</strong>en ist ein führender Onlineversandhändler. Im Rahmen der Zusammenarbeit<br />
haben wir die Niederlassungen des Unternehmens mit Intralogistiksystemen ausgestattet.<br />
Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Bestellungen bei dem Onlineversandhändler über<br />
Nacht explodiert sind, ist das Management mit der Frage an uns herangetreten, wie wir den<br />
sicheren Anlagenbetrieb in den Verteilzentren unterstützen können. Unsere Antwort: Wir<br />
haben kurzfristig Stand-by-Personal zur Anlagenbetreuung bereitgestellt. Eine derartig<br />
schnelle Reaktion ist für uns gelebte Partnerschaft <strong>und</strong> schweißt natürlich zusammen.<br />
Möglich wurde diese schnelle Reaktion dadurch, ich sagte dies bereits in einer meiner<br />
Antworten auf eine Ihrer vorherigen Fragen, weil wir bei AMI alle gemeinsam ein Ziel verfolgen:<br />
Wir sind erst dann mit einer Lösung zufrieden, wenn es der K<strong>und</strong>e auch ist.<br />
Erlauben Sie mir an der Stelle aber noch einige weitere wichtige Anmerkungen zum Thema<br />
K<strong>und</strong>enbeziehungen. Elementar sind diesbezüglich auch unsere umfangreichen<br />
Serviceleistungen, die von der Ferndiagnose bis hin zum Vor-Ort-Einsatz reichen. Zur<br />
Erfüllung zielführender Service- sowie Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsleistungen steht<br />
ein gut ausgebildetes <strong>und</strong> motiviertes Team von AMI-Servicetechnikern an sieben Tagen<br />
in der Woche, <strong>und</strong> r<strong>und</strong> um die Uhr, bereit, um im Bedarfsfall die Verfügbarkeit eigener,<br />
aber auch von Fremdanlagen zu sichern.<br />
In diesem Kontext vermeidet die regelmäßige Überprüfung, Inspektion oder Wartung<br />
ungeplante Stillstände, gibt mehr Flexibilität bei der Einplanung von Reparaturen, reduziert<br />
die Instandhaltungskosten <strong>und</strong> trägt zur Werterhaltung der jeweiligen Intralogistikanlage<br />
bei. Im Störungsfall stehen dem Service-Team moderne Technologien, zum Beispiel<br />
der Fernzugang oder der Telefonsupport zur Verfügung. Sollte eine Störung auf<br />
diesen Wegen nicht behoben werden können, sind unsere Servicetechniker schnell vor<br />
Ort. Da wir die Komponenten <strong>und</strong> Module der Anlagen nahezu ausschließlich selbst<br />
produzieren, ist eine zeitnahe Lieferung von Ersatzteilen für uns keine Besonderheit,<br />
sondern Standard.<br />
Und last but not least bieten wir ein breit gefächertes Schulungs- <strong>und</strong> Trainingsangebot<br />
zur Qualifizierung von Mitarbeitern der K<strong>und</strong>en für Aufgaben im Service an. Das Schulungsprogramm<br />
wird gemeinsam mit den K<strong>und</strong>en entwickelt <strong>und</strong> auf deren Bedürfnisse<br />
zugeschnitten, auf Wunsch in seinem Unternehmen oder in den Schulungsräumen <strong>und</strong><br />
in unserem Technikum in Luckenbach durchgeführt.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 7
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
AUGE IN AUGE<br />
Ihr Unternehmen realisiert<br />
automatisierte Intralogistiksysteme<br />
sowohl für den Onlinehandel<br />
als auch für industrielle<br />
Anwendungen, zum Beispiel in<br />
Produktion <strong>und</strong> Montage.<br />
Lassen sich für diese gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
verschiedenen<br />
Anwendungen Gemeinsamkeiten<br />
ausmachen?<br />
Stefan Brenner: Durchaus. Unabhängig von der Branche gilt es, in Projektgesprächen<br />
genau zuzuhören, die Problematik auf den Punkt zu bringen, um<br />
letztlich daraus Hand in Hand mit dem K<strong>und</strong>en, die Aufgabenstellung für das<br />
Projekt zu erarbeiten. Auf der Erkenntnis der Vielzahl unserer Projekte lautet<br />
meine Antwort auf Ihre Frage: Über alle Anwenderbranchen hinweg ist die Forderung<br />
nach hoher Qualität <strong>und</strong> Verfügbarkeit sowie hoher Effizienz sicherlich<br />
ein allgemeingültiger Anspruch der Betreiber in allen Branchen. Nicht zu vergessen<br />
ein möglichst geringer Aufwand für Service <strong>und</strong> Wartung. Für die Erfüllung<br />
dieser Ansprüche stehen wir mit den von uns gefertigten <strong>und</strong> realisierten Systemen<br />
<strong>und</strong> Anlagen.<br />
Im vergangenen Jahr haben Sie<br />
die Kooperation mit einem<br />
thailändischen <strong>und</strong> einem<br />
kanadischen Unternehmen aus<br />
den Bereichen roboter- <strong>und</strong><br />
kamerabasierte Systeme für die<br />
Intralogistik bekannt gegeben.<br />
Vor welchem Hintergr<strong>und</strong><br />
haben Sie diese Zusammenarbeit<br />
getätigt?<br />
Stefan Brenner: Das Unternehmen AMI ist vor 33 Jahren als 2-Mann-Firma an den<br />
Start gegangen. Im Laufe der Zeit haben wir uns zu einem Intralogistiksystemanbieter<br />
mit einem breit gefächerten Portfolio einschließlich entsprechender Beratungs- <strong>und</strong><br />
Planungsleistungen sowie zugehöriger Softwarekompetenz entwickelt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
vielfältigen Anforderungen in der Förder- <strong>und</strong> Materialflusstechnik lässt sich das Lösungsangebot<br />
jedoch immer noch weiter komplettieren. Selbstverständlich tun wir<br />
dies nicht aus reinem Selbstzweck, sondern weil wir seitens des Markts eine entsprechende<br />
Nachfrage verspüren. Und vor genau diesem Hintergr<strong>und</strong> haben wir die<br />
Kooperation mit Robot System aus Thailand <strong>und</strong> der Systemex Group aus Kanada<br />
geschlossen. Beide Partnerunternehmen sind spezialisiert auf roboter- <strong>und</strong> kamerabasierte<br />
Systeme <strong>und</strong> ergänzen unser umfassendes Intralogistik-Portfolio auf ideale<br />
Weise. Gleichzeitig wollen wir mit dieser Zusammenarbeit unsere markstrategischen<br />
Ziele in Südostasien <strong>und</strong> Nordamerika, wichtige Wachstumsmärkte für die Automatisierung,<br />
mittelfristig realisieren. Darüber hinaus bietet uns diese Partnerschaft die<br />
Möglichkeit unsere von Deutschland <strong>und</strong> Europa aus global agierenden K<strong>und</strong>en in<br />
diesen Regionen mit der Planung <strong>und</strong> Realisierung automatisierter Intralogistikanlagen<br />
zu unterstützen <strong>und</strong> für diese Anlagen auch den Service vor Ort zu übernehmen.<br />
Beide Partnerunternehmen, die weitgehend selbstständig agieren, werden vom AMI-<br />
Standort in Luckenbach aus, in allen technischen <strong>und</strong> marktrelevanten Belangen<br />
unterstützt.<br />
Wenn Sie die strategischen<br />
Absichten <strong>und</strong> Ziele Ihres<br />
Unternehmens AMI für die<br />
nächsten Jahre auf den Punkt<br />
bringen müssten, welche<br />
Stichworte würden hier ganz<br />
oben anstehen?<br />
Stefan Brenner: Sicherlich stellt die Digitalisierung an uns – als Intralogistiksystemanbieter<br />
– hohe Anforderungen. Im Kern wird sich aber nichts daran ändern, dass<br />
wir gemeinsam mit unseren K<strong>und</strong>en innovative Lösungen entwickeln, die entsprechenden<br />
Systeme im Hause fertigen, beim K<strong>und</strong>en installieren <strong>und</strong> in Betrieb nehmen.<br />
Aber natürlich werden die Digitalisierung <strong>und</strong> damit auch die Vernetzung der<br />
an der innerbetrieblichen Wertschöpfungskette beteiligten Systeme <strong>und</strong> Anlagen<br />
dabei spürbar sein. Unsere IoT-Lösung AMI WLS-4.0 unterstützt in besonderer Weise<br />
die Ansprüche der Betreiber mit exakt auf den jeweiligen Anwendungsfall <strong>und</strong> Bedarf<br />
zugeschnittenen Informationen. So informiert die modular aufgebaute Software einen<br />
Kommissionierer zum Beispiel über die jeweiligen Ereignisse an seiner Arbeitsstation<br />
<strong>und</strong> gibt Anweisungen über auszuführende Tätigkeiten. Ausgiebige Statistiken<br />
liefern zudem Informationen, etwa über kommissionierte Einheiten, Mengen <strong>und</strong><br />
sich daraus ergebende Möglichkeiten zur besseren Auslastung der Ressourcen. Als<br />
Bediensystem für AMI WLS-4.0 steht ein Dashboard zur Verfügung, das den Mitarbeiter<br />
interaktiv <strong>und</strong> selbsterklärend mit Unterstützung von Icons leitet. Komplettiert<br />
wird die Software durch ein Qualitätsmanagementsystem auf Gr<strong>und</strong>lage einer AMI-<br />
Inspektionstechnik, die auf Bildverarbeitungsbibliotheken, Kamera- <strong>und</strong> Sensortechnologie<br />
sowie einer Schnittstelle zur Businesssoftware basiert.<br />
Generell gilt für unsere geschäftsstrategische Ausrichtung, dass wir uns noch stärker<br />
als bisher im Bereich der Automation <strong>und</strong> der automatischen Lagersysteme engagieren<br />
werden. Geplant ist unter anderem der Einstieg in das Marktsegment der Fahrerlosen<br />
Transportsysteme. Ferner wollen wir in Zukunft als Generalunternehmer am<br />
Markt agieren. Um den Raum für das damit verb<strong>und</strong>ene Wachstum zu schaffen, haben<br />
wir in unmittelbarer Nähe am Firmenstandort Luckenbach 30 000 Quadratmeter<br />
Bauland erworben. Noch in diesem Jahr starten die Planungen für eine neue, 5 000<br />
Quadratmeter große Produktionshalle.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
8 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
1745 – <strong>2020</strong>: 275 JAHRE<br />
PERMANENTE<br />
EXZELLENZ<br />
Partnerschaftlichkeit <strong>und</strong> Leidenschaft sind bei J.D. Neuhaus keine Modebegriffe. Sie prägen unser<br />
unternehmerisches Handeln seit 275 Jahren. Als verlässliche Partner pflegen wir stabile <strong>und</strong> nachhaltig<br />
k<strong>und</strong>enorientierte Geschäftsbeziehungen. Als leidenschaftliche Maschinenbauer ist es unser<br />
Ehrgeiz, immer die bestmögliche Lösung zu finden. Auch wenn diese manchmal unkonventionell ist.<br />
So kommen Sie einfacher <strong>und</strong> besser ans Ziel. Sie sehen also: Unsere Werte sind Ihr Mehrwert.<br />
Lernen Sie unsere Lösungen für die verschiedensten Industriebranchen kennen: www.jdngroup.com
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
DETAILLIERTES WISSEN UM INTRALOGISTISCHE<br />
BELANGE ALS BASIS DES GESCHÄFTSERFOLGS<br />
Investitionsentscheidungen in puncto Intralogistik basieren auf<br />
unterschiedlichen Überlegungen. So können zum Beispiel die Vermeidung<br />
fehlerhafter Lieferungen, die Verkürzung der Auftragsdurchlaufzeiten<br />
oder die Verbesserung der Ergonomie für die Kommissionierer<br />
ausschlaggebend sein. Damit sich die erhofften Effekte aber auch<br />
einstellen, muss es der mit der Umsetzung des Projekts beauftragte<br />
Anbieter in Sachen Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik verstehen, die<br />
Aufgabenstellung in ein entsprechendes Konzept zu überführen. Das<br />
Unternehmen Stesar tut dies bei etwa 40 Intralogistikprojekten pro Jahr.<br />
10 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
Nächste Messen:<br />
09.03.-11.03.2021 LogiMAT<br />
28.09.-30.09.2021 FachPack<br />
Die Stesar Sp. z o.o. Sp.k. (polnische GmbH & Co. KG) aus Gdingen bei Danzig<br />
wurde im Jahre 1990 gegründet <strong>und</strong> beschäftigt heute mehr als 60 Mitarbeiter.<br />
Im Laufe dieser Zeit war das Unternehmen an mehreren h<strong>und</strong>ert Materialfluss<strong>und</strong><br />
Lagertechnikprojekten beteiligt. Zu der im Rahmen der Projekte realisierten<br />
Systemtechnik gehören Rollenförderer, Bandförderer, Sortier- <strong>und</strong> Verteiltechnik sowie<br />
automatisierte Behälter- <strong>und</strong> Palettenlager. Aber auch in der Entwicklung von zahlreichen<br />
Steuerungssystemen <strong>und</strong> Softwarelösungen für die Intralogistik hat Stesar in den<br />
zurückliegenden drei Jahrzehnten ein umfassendes Fachwissen aufgebaut.<br />
Das Unternehmen ist gemäß ISO 9001:2015 in den Bereichen Konstruktion, Programmierung,<br />
Installation sowie Inbetriebnahme <strong>und</strong> Service von Automatisierungssystemen<br />
zertifiziert. „Darüber hinaus sind wir zertifizierter Siemens-Partner <strong>und</strong> somit berechtigt,<br />
den Namen Siemens Solution Partner Automation zu verwenden. Einige unserer Mitarbeiter<br />
haben ferner die Schulung CMSE – Certified Machinery Safety Expert absolviert<br />
<strong>und</strong> sind somit qualifizierte Sicherheitsexperten“, so Anna Tatarczuk, Leiterin der Abteilung<br />
Projektierung von Stesar.<br />
BETREUUNG ÜBER ALLE PROJEKTPHASEN<br />
UND DARÜBER HINAUS<br />
Während der Anlagenprojektierung greifen die Mitarbeiter auf verschiedene Softwaretools<br />
zurück, um die für die Aufgabenstellung bestmögliche Anlagenkonfiguration<br />
zu finden. Roman Witkowski, Leiter der Abteilung Forschung <strong>und</strong> Entwicklung von<br />
Stesar: „Mit der von uns genutzten Software für Simulationstests <strong>und</strong> virtuelle Inbetriebnahme<br />
sind wir in der Lage, eine umfassende Verifizierung des Systems in Bezug<br />
auf vielzählige Parameter durchzuführen. Hierzu gehören unter anderem die Leistungsfähigkeit<br />
einer Anlage, die Offenlegung von Engpässen im Materialflusslayout <strong>und</strong><br />
die Störungsempfindlichkeit. Zusätzlich können wir in der Phase der Systemprojektierung<br />
die Arbeit des Lagerpersonals mithilfe der virtuellen Realität optimieren.“ Aber<br />
auch um die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen K<strong>und</strong>en optimal zu organisieren,<br />
nutze man entsprechende Softwareprogramme.<br />
Versiert sind die Mitarbeiter von Stesar ferner in den im Projektverlauf folgenden Aufgaben<br />
der Projektierung von Intralogistikanlagen <strong>und</strong> der Projektierung von Steuerungssystemen<br />
(Hardware <strong>und</strong> Software) für diese Systeme. Im Rahmen der mechanischen<br />
Konstruktion finden u. a. ein Tragwerksentwurf des Materialfluss- <strong>und</strong> Lagersystems,<br />
statische Berechnungen sowie die Durchführung einer Risikoanalyse statt. Als Konstruktionselemente<br />
in den Bereichen Antriebstechnik, Steuerungstechnik <strong>und</strong> Sicherheitstechnik<br />
nutzt Stesar ausschließlich Produkte von namhaften globalen Herstellern. Die<br />
durchschnittliche Anzahl der Antriebe in den bisher installierten Systemen liegt bei etwa<br />
100 Antrieben pro Projekt <strong>und</strong> die Leistung der bisher implementierten Sortiersysteme<br />
bei 3 000 Paketen pro St<strong>und</strong>e. Aufgr<strong>und</strong> der Zusammenarbeit mit Partnern, die mechanische<br />
Komponenten liefern, „sind wir jedoch in der Lage, Anlagen zu realisieren, deren<br />
Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches höher liegt“, zeigt sich Tatarczuk überzeugt. Generell<br />
würden bei der Realisierung neuer Projekte möglichst neue Technologien genutzt.<br />
In einem weiteren beispielhaft genannten Projekt lautete die Aufgabenstellung: Kreation<br />
eines effizienten Steuerungssystems für den Transport von Trolleys <strong>und</strong> Kühlbehältern einschließlich<br />
Sortier- <strong>und</strong> Tracking-Funktionen. Um diese Aufgabe zu lösen, hat Stesar bei<br />
dem Betreiber ein RFID-Identifikationssystem in die Prozesskette implementiert.<br />
Zur Expertise im Bereich Projektierung von Steuerungssystemen gehören der konzeptionelle<br />
Entwurf <strong>und</strong> die Auswahl der für das Projekt benötigten Unterbaugruppen,<br />
die Erstellung von Schalt plänen, das Schaltschrank-Design, die Entwicklung<br />
bzw. Implementierung von Materialflussrechnern respektive -Software <strong>und</strong> deren<br />
Kommunikation mit dem Lagerverwaltungssystem. Erwähnenswert ist, dass die<br />
komplette Vorfertigung der Schaltschränke direkt bei Stesar durchgeführt wird. Alle<br />
sonstigen Komponenten, z. B. mechanische Unterbaugruppen werden direkt an den<br />
Montageort geliefert.<br />
Große Aufmerksamkeit wird im Tagesgeschäft der Erweiterung bereits vorhandener<br />
Systeme um zusätzliche Module oder externe Geräte gewidmet. Zur Sicherstellung der<br />
sachgerechten Arbeit auf der Baustelle, hält das Unternehmen ein eigenes Montage<strong>und</strong><br />
Inbetriebnahmeteam vor.<br />
Das<br />
nach da?<br />
Läuft.<br />
Wir beraten Sie gerne.<br />
www.haro-gruppe.de
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
Montage eines Sortiersystems für<br />
Trolleys <strong>und</strong> Kühlbehälter<br />
Um die Voraussetzungen für den dauerhaften Anlagenbetrieb<br />
zu schaffen, bietet Stesar unterschiedliche Konzepte im <br />
After-Sales-Bereich. Neben 24/7-Helpdesk, das in diesem<br />
Bereich eingesetzte Personal beherrscht die Sprachen<br />
Deutsch, Englisch, Französisch <strong>und</strong> Polnisch, gehören dazu<br />
Fernwartung, Vor-Ort-Service <strong>und</strong> ein K<strong>und</strong>ensupport<br />
für eine spätere Systemoptimierung. Im eigenen Ersatzteillager<br />
werden ca. 2 000 Ersatzteile bevorratet, die in prädiktiven<br />
<strong>und</strong> dringenden Situationen eingesetzt werden.<br />
WACHSTUM BRAUCHT RAUM<br />
BRONISŁAW SARZYŃSKI,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER VON<br />
STESAR<br />
Wir scheuen uns auch nicht davor,<br />
die mit Großprojekten verb<strong>und</strong>enen<br />
Herausforderungen anzugehen<br />
Das zuvor bereits angesprochene Thema Software genießt in<br />
den Überlegungen von Bronisław Sarzyński, Geschäftsführer<br />
von Stesar, auch für die weitere Entwicklung des eigenen Unternehmens<br />
große Bedeutung. So entsteht zurzeit in der Nähe des<br />
Firmensitzes in Gdingen ein Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungszentrum,<br />
dessen Eröffnung für nächstes Jahr geplant ist. Die Hauptaufgaben<br />
des im Bau befindlichen Zentrums werden die Erstellung<br />
von Prototypen <strong>und</strong> die Durchführung von Entwicklungsarbeiten<br />
auf dem Gebiet der Software <strong>und</strong> für die Branche neue<br />
Intralogistik-Technologien sein. Darüber hinaus wird das Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Entwicklungszentrum mit zahlreichen Geräten<br />
<strong>und</strong> Automatisierungslösungen ausgestattet sein, die die Voraussetzungen<br />
dafür schaffen sollen, technologische Tests für potenzielle<br />
K<strong>und</strong>en durchzuführen. Außerdem sehen die Planungen<br />
die Durchführung von Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen für<br />
die Stesar-Ingenieure vor. Optional lässt sich die Fläche des Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Entwicklungszentrums verdoppeln. Dies könnte<br />
sich aufgr<strong>und</strong> der Wachstumsstrategie als notwendig erweisen,<br />
die u. a. eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl in den nächsten Jahren<br />
vorsieht.<br />
Zur Abr<strong>und</strong>ung des Produktportfolios will sich das Unternehmen<br />
zukünftig auch den Lösungen FTS, AMR, AS/RS <strong>und</strong> Robotik sowie<br />
Palettierung <strong>und</strong> Verpackung widmen. Die Planungen sehen diesbezüglich<br />
die Zusammenarbeit mit entsprechenden Herstellern<br />
vor. „Das tun wir nicht aus reinem Selbstzweck“, so Sarzyński abschließend,<br />
„sondern weil wir aus dem Markt heraus eine ganz<br />
konkrete Nachfrage nach derartigen Systemen erfahren.“ Der Geschäftsführer<br />
ist damit zuversichtlich, dass sich die Anzahl der pro<br />
Jahr realisierten Projekte weiterhin positiv entwickeln wird. <br />
<br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: Stesar<br />
www.stesar.pl<br />
12 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PER LICHTSTRAHL INTUITIV ZUM RICHTIGEN LAGERPLATZ<br />
Das Unternehmen Kasto Maschinenbau stattet u. a. sein Unitower-<br />
Turmlagersystem mit einer praktischen Neuerung aus: Das Langgut<strong>und</strong><br />
Blechlager ist ab sofort mit integrierter „Pick by Light“-Funktion<br />
verfügbar. Diese führt den Bediener mithilfe eines Lichtstrahls<br />
intuitiv zum benötigten Artikel.<br />
Die „Pick by Light“-Funktion ist hilfreich in Lagern, in denen die<br />
Paletten oder Kassetten in mehrere Fächer unterteilt sind. Integriert<br />
ist die Funktion in die Steuerung des Lagers <strong>und</strong> erhält von dieser die<br />
Information, welcher Artikel für den jeweiligen Auftrag ein- oder<br />
ausgelagert werden soll. Nachdem der Ladungsträger auf die Station<br />
gebracht wurde, wird ein Lichtpunkt auf das entsprechende Teilfeld<br />
des Ladegutträgers projiziert. Der Bediener erkennt auf einen Blick das richtige Fach <strong>und</strong> kann die<br />
Ware fehlerfrei einlagern oder entnehmen. Das reduziert den Zeitaufwand sowie Fehler durch<br />
eine falsche Zuordnung.<br />
www.kasto.com<br />
Mit Licht geht‘s schneller!<br />
KBS Industrieelektronik GMBH<br />
Pick-by-Light Put-to-Light<br />
Kommissionier-Systeme<br />
Tel.: + 49 (0) 761 45 255-0<br />
info@kbs-gmbh.de<br />
www.kbs-gmbh.de<br />
KBS-Anzeige-55x75-v2.indd 1 06.08.20 17:36<br />
ANALOG TRIFFT DIGITAL<br />
Die Nextlap GmbH hat<br />
jüngst eine Partnerschaft<br />
mit der Neolog GmbH<br />
geschlossen. Nextlap<br />
entwickelt mit der Smart-<br />
Shelf-Produktfamilie<br />
IoT-basierte Lösungen zur<br />
digitalen Steuerung <strong>und</strong><br />
Automatisierung von<br />
Fertigungs- <strong>und</strong> Logistikprozessen. Damit kann der Anwender die<br />
Digitalisierung von z. B. „Pick by Light“-Abläufen einfach eigenständig<br />
umsetzen. Der intelligente Taster mit „Pick by Light“-<br />
Funktion aus der Smart-Shelf-Produktfamilie wird ab sofort mit<br />
z. B. Regalsystemen sowie den Services von Neolog kombiniert.<br />
www.nextlap.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
DREHEN VON STAHLWELLEN BIS ZU<br />
SECHS METER LÄNGE<br />
Die Bearbeitung gehärteter<br />
Stahlwellen ist ein<br />
Spezialgebiet von Minitec<br />
am Standort Waldmohr.<br />
Um hier noch flexibler auf<br />
die Marktanforderungen<br />
eingehen zu können, hat<br />
man eine Zuführung<br />
entwickelt, die es erlaubt, auch Wellen mit einem Durchmesser<br />
von 5 bis 80 mm in einer Länge bis zu 6 m zu drehen. Die Werkstücke<br />
lassen sich unabhängig vom jeweiligen Durchmesser<br />
innerhalb weniger Sek<strong>und</strong>en zentrisch spannen. Die Konstruktion<br />
ist so ausgeführt, dass eine Spindeldrehzahl von 2 000 Umdrehungen<br />
pro Minute auch bei 6-m-Wellen möglich ist. Die<br />
Zuführung ist steuerungstechnisch mit der Drehmaschine<br />
gekoppelt. Sind bestimmte Sicherheitsmaßnahmen nicht erfüllt,<br />
läuft die Maschine nicht an.<br />
www.minitec.de<br />
Arbeitssicherheit verlangt Wissen<br />
Seit über 40 Jahren erprobtes Schulungsmaterial<br />
macht's richtig!<br />
www.resch-verlag.com
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MONOFLEX-ELEKTROBODENBAHN:<br />
LEISTUNGSSCHUB FÜR DEN INNERBETRIEBLICHEN MATERIALFLUSS<br />
Wenn sich das Unternehmen Dambach<br />
Lagersysteme mit Neuentwicklungen<br />
beschäftigt, dann gilt dabei die Prämisse, mit<br />
zuverlässiger Technik Antworten auf die Trends<br />
von morgen zu geben. So auch bei der neuen<br />
Elektrobodenbahn namens Monoflex.<br />
Kennzeichnend für das System sind die hohe<br />
Dynamik, die Skalierbarkeit in puncto Leistung<br />
<strong>und</strong> das kompakte Fahrzeugdesign.<br />
Als Partner von Systemintegratoren liefert das Unternehmen<br />
Dambach Lagersysteme an diese mechatronische Systemkomponenten<br />
wie Regalbediengeräte, Stetigförderer oder<br />
Shuttle-Systeme. „Wir geben den Systemintegratoren ein<br />
Baukastensystem in Sachen Lager- <strong>und</strong> Materialflusstechnik an die<br />
Hand“, so Jörg Marx, Leiter Vertrieb der Dambach Lagersysteme<br />
GmbH & Co. KG aus Bischweier, „mit dessen Hilfe sie entsprechende<br />
Lösungen für die Endk<strong>und</strong>en ausarbeiten können. Der Fokus<br />
liegt auf optimal abgestimmten Schnittstellen zwischen den verschiedenen<br />
Produktbaukasten. So kann das Dambach Compact<br />
Shuttle für den Palettentransport in Kombination mit Regalbediengeräten,<br />
dem Multiflex-System oder dem Verfahren eingesetzt werden.<br />
Auch die K<strong>und</strong>enschnittstellen, ganz gleich ob mechanisch<br />
oder steuerungstechnisch, sind auf die verschiedenen K<strong>und</strong>enwünsche<br />
flexibel anpassbar. Darüber hinaus achtet Dambach auch auf<br />
14 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01 Zum Schienensystem der Elektrobodenbahn Monoflex<br />
gehören auch Kurvensegmente sowie Verteilweichen. Somit<br />
lassen sich auch komplexe Anlagenlayouts realisieren<br />
der mechatronischen Ebene, möglichst viele Gleichteile zu verwenden,<br />
was sich günstig auf die Ersatzteilbevorratung auswirkt.“ Zusätzlich<br />
ließe sich durch die hohe Gleichteileanzahl über die verschiedenen<br />
Baukasten hinweg die Ersatzteilbevorratung deutlich<br />
reduzieren. Dies spare Zeit <strong>und</strong> Kosten.<br />
Neue Produkte bauen auf bestehenden Baukasten auf, wodurch<br />
sich die Produktqualität gleichbleibend hoch halten lässt. Somit<br />
werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, den Systemintegratoren<br />
ein größtmögliches Lösungsspektrum zu offerieren. Dabei<br />
findet die Beschäftigung mit Neuentwicklungen jedoch nicht aus<br />
reinem Selbstzweck statt. Marx: „Vielmehr analysieren wir den<br />
Markt, spüren so den Trends von morgen nach <strong>und</strong> geben darauf<br />
jeweils eine Antwort.“ Und exakt nach dieser erprobten Vorgehensweise<br />
sei die Entscheidung gefallen, sich mit dem Thema Elektrobodenbahn<br />
zu beschäftigen.<br />
ALLEINSTELLUNGSMERKMALE UMGESETZT<br />
Forciert wurde diese Entscheidung auch durch den Erfolg des<br />
Paletten-Shuttle-Systems namens Multiflex. Dieses hoch dynamische<br />
Lagersystem bringt jedoch konventionelle Stetigförderer<br />
leistungsmäßig an ihre Grenzen. Bei der Beschäftigung mit der<br />
Fragestellung, welche fördertechnischen Alternativen bestehen,<br />
rückte schnell die Elektrobodenbahn in den Fokus der Überlegungen.<br />
Was lag also näher, als solch ein schienengeführtes<br />
Materialflusssystem in das Portfolio aufzunehmen?<br />
Damit sich die mit der Entwicklung verb<strong>und</strong>enen Ziele in die<br />
Tat umsetzen ließen, hat das Projektteam mit einem weißen<br />
Blatt Papier begonnen <strong>und</strong> zunächst einmal festgehalten, welche<br />
Alleinstellungsmerkmale die Elektrobodenbahn aufweisen<br />
sollte. Ganz oben auf der Agenda standen eine hohe Dynamik<br />
<strong>und</strong> eine Skalierbarkeit in puncto Leistung. Alleine schon aus<br />
diesen Merkmalen lassen sich für den Betreiber vielfältige Vorteile<br />
generieren.<br />
Die Elektrobodenbahn Monoflex besteht aus Hochleistungs-<br />
Transportfahrzeugen vom Typ Rail Cart <strong>und</strong> einem Zwei-Schienen-<br />
System. Standardmäßig ist die Bodenbahn auch für Anwendungen<br />
im Bereich Tiefkühllagerung einsetzbar. Das Schienensystem besteht<br />
aus eloxiertem Aluminium, das nicht nur robust, sondern<br />
auch leicht zu installieren ist. Mithilfe von Kurvensegmenten in 15,<br />
30, 45 <strong>und</strong> 180 ° sowie schnellen Verteilweichen lassen sich auch<br />
komplexe Anlagenlayouts unter Berücksichtigung der Gebäudeinfrastruktur<br />
aufbauen. Sollte ein kreuzungsfreier Materialfluss möglich<br />
sein, beträgt die maximale Durchsatzleistung 600 Fahrzeuge pro<br />
St<strong>und</strong>e. Aber auch bei einer 1:1-Verteilung des Materialflussstroms<br />
beläuft sich aufgr<strong>und</strong> der niedrigen Umschaltzeiten der Weichen die<br />
Durchsatzleistung auf 450 Fahrzeuge pro St<strong>und</strong>e. Schnelle Fahrzeugwechsel<br />
<strong>und</strong> Fahrzeugeinschleusungen sind somit zur Bewältigung<br />
Ihre erste Adresse für...<br />
Wir machen das<br />
Heben leichter<br />
Jede noch so große Last bewegen Sie sicher <strong>und</strong> effizient mit unseren<br />
Hebezeugen. Dafür bieten wir Ihnen eine riesige Auswahl erstklassiger<br />
Qualitätsprodukte zu günstigen Preisen – <strong>und</strong> außerdem ausführliche<br />
Fachberatung, Schulungen <strong>und</strong> Trainings.<br />
Evers GmbH Graf-Zeppelin-Straße 10-12 Telefon +49 208 99475-0 info@eversgmbh.de eversgmbh.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 15
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02 Die niedrige Bauhöhe des Schienensystems <strong>und</strong> die geringen<br />
Abmessungen der Elektrobodenbahn ermöglichen eine Ladungsübergabehöhe<br />
von nur 700 mm<br />
von Leistungsspitzen problemlos möglich. Des Weiteren gibt die<br />
Skalierbarkeit dem Anlagenbetreiber die Gewissheit, in ein zukunftssicheres<br />
System investiert zu haben.<br />
Durch die im Schienenprofil geführten PU-beschichteten Laufrollen<br />
sind die Transportfahrzeuge nicht nur geräuscharm, sondern<br />
das Fahrwerk ist auch vor Verschmutzungen geschützt. Konzipiert<br />
sind die Rail Carts für maximale Nutzlasten von 1 500 kg. Durch zwei<br />
angetriebene Laufräder werden Beschleunigungen von bis zu 0,7 m/s²<br />
<strong>und</strong> maximale Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 150 m/min erreicht<br />
– gleichzeitig bilden die getrennten Antriebsstränge ein red<strong>und</strong>antes<br />
System.<br />
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist laut Marx das kompakte<br />
Fahrzeugdesign. Somit lassen sich platzsparende Layouts realisieren,<br />
was vor allem bei den Auf- <strong>und</strong> Abgabestellen den gleichzeitigen<br />
Einsatz mehrerer Fahrzeuge erlaubt. Die niedrige Bauhöhe der<br />
Fahrschiene <strong>und</strong> die geringen Abmessungen der Elektrobodenbahn<br />
ermöglichen eine Ladungsübergabehöhe von nur 700 mm.<br />
Durch das geringe Flächengewicht eignet sich die Bodenbahn auch<br />
für Bestandsgebäude.<br />
100 PROZENT MADE IN BISCHWEIER<br />
Aufgr<strong>und</strong> der modularen Baukastenstruktur lässt sich das Transportfahrzeug<br />
Rail Cart an unterschiedliche Aufgaben anpassen.<br />
Flexibilität liegt auch in Sachen Lastaufnahmemittel vor. So ist die<br />
Ausrüstung des Fahrzeugs mit Zwei- bzw. Drei-Strang-Kettenförderer<br />
oder Rollenförderer möglich. Auch eine sichere Übergabe von<br />
Gitterboxen ist durch das Zusammenspiel von Verschiebeeinheiten,<br />
Anschlägen <strong>und</strong> Kettenförderern realisierbar. Dabei ist es Marx<br />
wichtig zu betonen, dass auch in Bezug auf die Lastaufnahmemittel<br />
das zuvor bereits genannte Baukastenprinzip zum Tragen komme.<br />
„Diesbezüglich greifen wir auf Standardbaugruppen anderer Produktreihen<br />
zurück. Wie die Elektrobodenbahn so findet auch die<br />
Produktion der Fahrzeuge <strong>und</strong> der Steuerung zu 100 Prozent in<br />
Bischweier statt.“<br />
Die induktive Energieübertragung in Kombination mit dem<br />
Leichtbau-Design sorgt ferner für einen geringen Energieverbrauch<br />
<strong>und</strong> Verschleiß. Die Fahrzeuge können zur Reduktion des Installationsaufwands<br />
in Brandschutzbereichen mit Powercaps ausgerüstet<br />
werden. Alle Fahrzeuge sind zudem miteinander vernetzt <strong>und</strong><br />
tauschen in Echtzeit Daten aus. Das dezentrale Steuerungskonzept<br />
DYNAMIK + SKALIERBARKEIT +<br />
KOMPAKTHEIT = MONOFLEX-<br />
ELEKTROBODENBAHN<br />
ermöglicht es den Transportfahrzeugen, eigenständig ihre Fahrgeschwindigkeit<br />
anzupassen <strong>und</strong> passgenaue Positionierungen vorzunehmen.<br />
Die Bewegungsabläufe werden von dem integrierten<br />
Steuerungssystem überwacht <strong>und</strong> untereinander abgeglichen. Die<br />
Dambach-Kopfsteuerung verwaltet Sicherheitsbereiche, Fahrstrecken<br />
sowie die Auftragszuordnung zu den Fahrzeugen <strong>und</strong> trägt<br />
dadurch zur Funktionssicherheit bei. Zur störungsfreien Fahrzeugkommunikation<br />
wird eine sicherheitsgerichtete Datenübertragung<br />
eingesetzt. Marx: „Mithilfe unserer Steuerung in Verbindung mit<br />
dem kompakten Rail-Cart-Design sind Fahrzeugabstände von<br />
circa 25 Millimeter <strong>und</strong> hohe Positioniergenauigkeiten realisierbar.“<br />
Darüber hinaus ließen sich mit der intelligenten Kopfsteuerung<br />
vielfältige Kommissionierstrategien umsetzen: ob eine<br />
schnelle, tourengerechte Bereitstellung von Paletten oder eine<br />
sequenzielle Übergabe an Versandpuffer.<br />
<br />
Winfried Bauer<br />
Fotos: Dambach Lagersysteme<br />
www.dambach-lagersysteme.de<br />
16 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
KÄRCHER BAUT ANGEBOT AN INDUSTRIEKEHRMASCHINEN AUS<br />
Das neue Einstiegsmodell in die Klasse der Industriekehrmaschinen<br />
aus dem Hause Kärcher, die KM 105/180 R Bp Classic,<br />
zeichnet sich durch einen zweckmäßigen Aufbau mit erprobten<br />
Komponenten aus. Der Stahlrahmen sorgt für Stabilität im<br />
Arbeitsalltag. Mit voll aufgeladenem Akku<br />
(36 V, 240 Ah) beträgt die Einsatzdauer bis<br />
zu 2,5 St<strong>und</strong>en. Die maximale Flächenleistung<br />
liegt bei 6 300 m²/h. Mit einer<br />
Kehrwalzenbreite von 780 mm kann das<br />
vergleichsweise schmal gebaute Gerät<br />
auch in engen Bereichen arbeiten. Ein<br />
Dreipunktfahrwerk mit hydraulischem<br />
Antrieb <strong>und</strong> Hinterachslenkung verleiht<br />
der Maschine die dafür erforderliche<br />
Wendigkeit. Beim Einsatz des standardmäßig verbauten Seitenbesens<br />
vergrößert sich die Arbeitsbreite auf 1 050 mm, optional<br />
lässt sich die Arbeitsbreite mit einem zweiten Seitenbesen auf<br />
1 300 mm erhöhen. Zu den weiteren Ausstattungsoptionen<br />
gehören u. a. verschiedene Schutzdächer<br />
<strong>und</strong> Kabinen, nicht-kreidende Vollgummibereifung<br />
sowie eine Blue-Spot-Fahrweg-<br />
Warneinrichtung.<br />
Der Schmutzauffangbehälter hat ein<br />
Fassungsvermögen von 180 l. Die<br />
hydraulische Hochentleerung (maximale<br />
Höhe: 1,34 m) entlastet den Anwender<br />
bei der Entsorgung des Kehrguts.<br />
www.kaercher.com<br />
GUT GELAGERT IST<br />
HALB VERPACKT<br />
Bei der Verpackung von<br />
Lebensmitteln ergeben sich<br />
Anforderungen wie Korrosionsschutz,<br />
hohe Hygienestandards<br />
<strong>und</strong> Beständigkeit<br />
gegenüber aggressiven<br />
Chemikalien. Zur Abdeckung<br />
dieser Anforderungen eignen<br />
sich korrosionsarme Edelstahl-<br />
Wälzlager. Im Edelstahl-Portfolio<br />
von Findling Wälzlager<br />
finden sich u. a. Stütz- <strong>und</strong><br />
Kurvenrollen, Nadellager,<br />
SEW-EURODRIVE—Driving the world<br />
Generation<br />
X. e<br />
efficient<br />
experienced<br />
excellent<br />
Gehäuselager, Pendelkugellager<br />
sowie Axiallager <strong>und</strong><br />
Rillenkugellager.<br />
Für Verschließmechanismen<br />
<strong>und</strong> Antriebswalzen von<br />
Förderstrecken <strong>und</strong> -bahnen<br />
kommen Flanschlager bzw.<br />
Aluminium-Druckguss-Lager<br />
zum Einsatz. Diese sind klein,<br />
leicht <strong>und</strong> korrosionsarm; vor<br />
allem die Clean- <strong>und</strong> Silber-<br />
Serien eignen sich auch für<br />
höhere Belastungen. Auch<br />
verzinkte Stahlblechgehäuse<br />
<strong>und</strong> Edelstahl-Ausführungen<br />
hat Findling im Programm, in<br />
die ein Lagereinsatz geklemmt<br />
wird. Verfügbar sind drei<br />
Baureihen: Stehlager (PP),<br />
2-Loch-Flanschlager (PFD) <strong>und</strong><br />
3-Loch-Flanschlager (PFL).<br />
www.findling.com<br />
Hohe Spitzenlasten <strong>und</strong> viele Lastwechsel fordern<br />
Ihren Krananwendungen alles ab? Dann brauchen<br />
Sie einen robusten <strong>und</strong> zuverlässigen Antrieb, der<br />
diesen Anforderungen standhält. Hier setzt unsere<br />
Generation X.e neue Maßstäbe:<br />
• ausgeführt als 2- bis 4-stufige Stirn- <strong>und</strong><br />
Kegelstirnradgetriebe<br />
• Drehmomentbereich von 6.8 bis 175 kNm<br />
(Baureihe X: 6.8 bis 475 kNm)<br />
Entfall des Erstölwechsels nach<br />
500 h bei Auslieferung mit<br />
Premiumschmierstoff SEW GearOil<br />
Eine maximale Betriebssicherheit bei extern wirkenden<br />
Kräften:<br />
• durch optimierte Verzahnungstopologie dank<br />
überarbeiteten Schleifverfahren<br />
• für eine ideale Spannungsverteilung in der Verzahnung<br />
Reduzierte Kosten bei Service in großen Höhen:<br />
• durch reduzierten Ölstand<br />
• für verringerte Wartungsaufwände aufgr<strong>und</strong><br />
verlängerter Ölwechselintervalle<br />
Mehr erfahren: www.sew-eurodrive.de/generation-xe
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
VOLLAUTOMATISCHE REIFENTRANS-<br />
PORTANLAGE DOSIERT ALTREIFEN<br />
ALS SEKUNDÄRBRENNSTOFFE<br />
Um den Einsatz primärer Brennstoffe wie Kohle zu reduzieren, setzt das<br />
Unternehmen Heidelberg Cement unter anderem auf alternative Brennstoffe – zum<br />
Beispiel Altreifen. Denn das Gummi hat einen vergleichbaren Heizwert wie<br />
Steinkohle. Und weil sich das Eisen aus der Armierung mineralogisch in den Zement<br />
einbinden lässt, mindert dies die Zugabe eisenhaltiger Korrekturstoffe. Die Beumer<br />
Group stellt dafür eine vollautomatische Anlage zur Verfügung, die unterschiedlich<br />
große Reifen dosiert, vereinzelt <strong>und</strong> zum Drehrohrofeneinlauf befördert.<br />
18 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
Scanner innerhalb der Anlage überprüfen, ob Reifen übereinanderliegen<br />
oder sich noch die Felge darin befindet<br />
VOLUMEN!<br />
WINNER<br />
LÄSST MASCHINEN SEHEN.<br />
Das Unternehmen Heidelberg Cement mit Hauptsitz in<br />
Heidelberg zählt mit acht Zement- <strong>und</strong> drei Mahlwerken<br />
zu den größten Zementherstellern in Deutschland.<br />
„Altreifen besitzen einen hohen Wärmeinhalt. Damit<br />
eignen sie sich ideal als Brennstoff für unsere Produktion“, so Michael<br />
Becker, Leiter bei Heidelberg Cement im Werk Lengfurt.<br />
Für einen Anteil von etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs verwerte<br />
das Werk jährlich ca. 20 000 Tonnen Steinkohle – das entspricht<br />
20 Mio. Reifen. „Wir können so diesen Primär- durch den<br />
Sek<strong>und</strong>ärbrennstoff Reifen ersetzen“, betont Becker.<br />
Bei den Reifen handelt es sich um Produktionsausschuss der<br />
Hersteller sowie um Altreifen von Lkws <strong>und</strong> Pkws. Diese weisen<br />
damit auch Unterschiede auf: Ihre Durchmesser variieren zwischen<br />
300 <strong>und</strong> 1 600 mm, ihre Breiten zwischen 100 <strong>und</strong> 400 mm.<br />
Das durchschnittliche Gewicht bei den Pkw-Reifen liegt bei etwa<br />
acht, bei Lkw-Reifen bei rd. 60 kg.<br />
STATT ZWEI ANLAGEN JETZT NUR NOCH EINE<br />
Um das unterschiedliche Reifenmaterial dem Drehrohrofeneinlauf<br />
zuzuführen, hatte Heidelberg Cement in Lengfurt bisher<br />
zwei halbautomatische Anlagen im Einsatz: Eine Linie förderte<br />
die kleineren <strong>und</strong> leichteren Pkw-Reifen, die andere die großen<br />
???m³<br />
LaseAFM<br />
???cm<br />
???cm<br />
Automatische Frachtvermessung<br />
Ihre Vorteile<br />
Hochgenaue automatische 3D Frachtvermessung<br />
Zeitersparnis durch automatische Datenübertragung<br />
Eliminierung von fehlerhaften Messdaten der Fracht<br />
Frachtdokumentation durch HD Kamera<br />
Gewichtserfassung + Identifikation der Fracht (modular)<br />
Ansicht 2D Scanebene mit Palette<br />
Ansicht 3D Punktwolke<br />
Präzise 3D-Messtechnik für die multidimensionale<br />
Frachtvermessung von Paletten <strong>und</strong> sperrigen<br />
Gütern - auch auf Wickelmaschinen<br />
∫ Einfach <strong>und</strong> genau<br />
∫ Alle Daten in einer Anwendung<br />
∫ Hohe Reproduzierbarkeit<br />
∫ Belastbare Frachtdaten<br />
LASE Industrielle Lasertechnik GmbH<br />
Tel.: 0281 95 99 00 // E-Mail: sales@lase.de<br />
www.lase.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02<br />
03<br />
02 Mit rd. 700 Reifen in der St<strong>und</strong>e kann der Drehrohrofen<br />
beschickt werden<br />
03 Die Reifen gelangen einzeln aufeinanderfolgend<br />
in die Reifenschleuse<br />
Kette: von der Annahme <strong>und</strong> dem Entladen des Lieferfahrzeugs bis<br />
zum Lagern, Beproben, Fördern <strong>und</strong> Dosieren der festen alternativen<br />
Brennstoffe. Daher wandten sich die Verantwortlichen an den<br />
Lösungsanbieter. Zentrale Anforderungen an die Reifentransportanlage<br />
waren vor allem eine zuverlässige Arbeitsweise bei den unterschiedlichen<br />
Reifengrößen, eine hohe Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
sowie ein umfassender Customer Support.<br />
<strong>und</strong> schweren Lkw-Reifen. „Diese Lösung war uns nicht effizient<br />
genug“, resümiert Becker <strong>und</strong> ergänzt: „Die Pkw-Reifen wurden von<br />
unseren Mitarbeitern einzeln per Hand in einen Hakenlift gehängt<br />
<strong>und</strong> so in den Ofeneinlauf dosiert. Das Handling der schweren Lkw-<br />
Reifen übernahm ein Bagger, bevor sie in die Förderung aufgegeben<br />
wurden. Mit der neuen vollautomatischen Anlage konnten wir<br />
diesen Prozess nicht nur aus Sicht der Arbeitssicherheit verbessern,<br />
sondern auch, verb<strong>und</strong>en mit einer höheren Leistung, die Arbeitsbedingungen<br />
für unsere Mitarbeiter optimieren. Wir hatten in verschiedenen<br />
Werken bereits gute Erfahrungen mit Lösungen der<br />
Beumer Group sammeln können. Damit fiel es leicht, uns für diesen<br />
Systemlieferanten zu entscheiden.“<br />
Die Beumer Group bietet maßgeschneiderte Systeme. Diese umfassen<br />
aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Erfahrungen <strong>und</strong> der Berücksichtigung<br />
der Anforderungen der zukünftigen Betreiber die komplette<br />
ALLES AUS EINER HAND<br />
Im Januar 2015 fand das erste Gespräch statt. Bis April 2015 wurde<br />
im Rahmen des Engineering-Vertrags eine Lösung ausgearbeitet<br />
<strong>und</strong> vorgestellt. „Darauf basierend erstellten wir bis Juli ein Angebot,<br />
Ende des Monats fand die Vergabe statt <strong>und</strong> Anfang August<br />
konnten wir starten“, erinnert sich Ralf Lehmkühler, Senior Sales<br />
Manager bei der Beumer Group.<br />
Die Verantwortlichen bei Heidelberg Cement waren überzeugt.<br />
Denn neben den technischen Details spielte es auch eine große<br />
Rolle, dass der Systemanbieter die Lieferung <strong>und</strong> auch die Montage<br />
übernahm. Lehmkühler: „Wir lieferten eine Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox<br />
für die Radladerbeschickung, Hakenvereinzeler, Vereinzelungsstrecken<br />
für die Reifen, einen Wellkantengurtförderer einschließlich<br />
Bandbrücke, eine Reifentransportanlage für den Vorwärmturm<br />
sowie eine Reifenschleuse <strong>und</strong> verschiedene Kontrolleinrichtungen.“<br />
20 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
MIT DER NEUEN ANLAGE KANN<br />
DAS ZEMENTWERK DEN OFEN<br />
GLEICHMÄSSIG BESCHICKEN<br />
Im Februar 2016 begann das Team der Beumer Group mit der Montage.<br />
Die Fachleute integrierten die applikationsspezifische Elektrosteuerung<br />
<strong>und</strong> kümmerten sich um den Stahlbau sowie um die<br />
Mechanik.<br />
Radlader nehmen seit dem Umstieg auf die neue Anlage nun die<br />
Altreifen nach <strong>und</strong> nach vom Sammelplatz auf <strong>und</strong> beschicken damit<br />
die Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox. Mit einem Volumen von 140 m³ ist<br />
diese groß genug, um genügend Material für eine Schicht bereitzustellen.<br />
Ausgestattet ist sie mit einem Schubboden: Lamellen, die<br />
durch einen hydraulischen Antrieb bewegt werden, <strong>fördern</strong> die Altreifen<br />
zur Austragsseite der Aufgabe- <strong>und</strong> Dosierbox. Lichtschranken,<br />
die in verschiedenen Höhen angebracht sind, erkennen den<br />
Füllstand. Kommt ein Reifen an der Austragsseite an, wird er vom<br />
Hakenvereinzeler erfasst. Dieser dreht sich nach oben <strong>und</strong> ändert<br />
an der Antriebsstation seine Laufrichtung. Der Reifen fällt auf eine<br />
Rollenbahn. „Erst wenn diese ein Freigabesignal sendet <strong>und</strong> die<br />
Lichtschranke oben am Hakenvereinzeler frei ist, geht der Hakenvereinzeler<br />
in Betrieb“, erklärt Becker. Dies verhindere, dass Reifen<br />
übereinanderfallen.<br />
Von einer Taktrollenbahn gelangt das Material anschließend<br />
auf einen Wellkantengurtförderer. Dieser stellt für jeden Reifen<br />
ein eigenes Fach bereit. Im Abwurfbereich des Förderers befindet<br />
sich eine Übergabeschurre, die so konzipiert ist, dass der Reifen<br />
immer geführt ist. Der Förderer transportiert nun den Brennstoff<br />
in den Vorwärmturm. Eine Waage ermittelt das Gewicht des<br />
Reifens, der sich auf dem Förderer befindet. Das Ergebnis wird<br />
von der Steuerung erfasst <strong>und</strong> für die Dosierung der Reifen ausgewertet.<br />
Die Einlaufschurre fördert die Reifen zur Reifenschleuse.<br />
Mithilfe einer Bogenrutsche <strong>und</strong> eines einstellbaren Führungsblechs<br />
lässt sich der Reifen von der horizontalen in eine<br />
vertikale Position bringen.<br />
Nacheinander kommen die Reifen einzeln in die Reifenschleuse.<br />
Um Wärmeverluste <strong>und</strong> Flammenrückschlag zu vermeiden, ist am<br />
Drehrohrofeneinlauf immer nur eine Pendelklappe geöffnet. „Zunächst<br />
wird die obere geöffnet. Dann schließt sie <strong>und</strong> die untere<br />
Pendelklappe öffnet sich“, beschreibt Lehmkühler. Der Druckbehälter<br />
stelle zudem sicher, dass bei einer Störung alle Klappen geschlossen<br />
werden.<br />
FÜR DIE ZUKUNFT GERÜSTET<br />
Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme geschahen innerhalb des vorgegebenen<br />
Zeitraums. Die Förderleistung beträgt maximal drei Tonnen<br />
in der St<strong>und</strong>e – das sind rd. 700 Reifen. Mit der neuen Anlage kann<br />
Heidelberg Cement in seinem Werk in Lengfurt seinen Ofen nun<br />
kontinuierlich <strong>und</strong> schneller mit Brennstoff beschicken.<br />
Fotos: Beumer<br />
www.beumer.com<br />
ELATECH® POLYURETHANRIEMEN<br />
Designed for Performance,<br />
Engineered for Excellence.<br />
LEISTUNG UND PRÄZISION UNTER KONTROLLE<br />
Für Ihre Anwendung bietet ELATECH das umfangreichste<br />
Lieferprogramm an Hochleistungs-PU Riemen an.<br />
• überragende Leistung<br />
• höchste Qualität<br />
• kompromißlos, auch bei höchsten Anforderungen<br />
Endlose Möglichkeiten nach K<strong>und</strong>enwunsch:<br />
Sonderzugstränge, farbiges PU, Beschichtungen<br />
<strong>und</strong> mehr!<br />
www.elatech.com<br />
SIT Antriebselemente GmbH - Rieseler Feld 9 (Gewerbegebiet West) D-33034 Brakel<br />
Tel. +49.5272.3928.0 - Fax +49.5272.392890 info@sit-antriebselemente.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 21
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MENSCH-MASCHINE-LOGISTIK –<br />
ROBOTER KOOPERIEREN BEI DER<br />
KOMMISSIONIERUNG<br />
Das japanische Pharmaunternehmen Takeda<br />
setzt im Kommissionier- <strong>und</strong><br />
Verpackungsprozess auf kollaborative Roboter<br />
<strong>und</strong> entlastet so die Mitarbeiter im<br />
Schichtbetrieb. Das Unternehmen hat sich im<br />
Rahmen dieser Automatisierungsmaßnahme<br />
bewusst für den Einsatz von Cobots entschieden,<br />
da sich diese Industrieroboter ohne Risiko in<br />
unmittelbarer Nähe zum Menschen einsetzen<br />
lassen.<br />
Als Teil eines globalen Produktionsnetzwerkes betreibt<br />
Takeda in Deutschland Produktionsstätten in Singen <strong>und</strong><br />
Oranienburg. International verweist das biopharmazeutische<br />
Unternehmen auf eine Präsenz in mehr als 80 Ländern<br />
<strong>und</strong> Regionen. Während der Standort Singen auf die Herstellung<br />
flüssiger <strong>und</strong> gefriergetrockneter Arzneimittel spezialisiert ist,<br />
werden in Oranienburg feste Darreichungsformen produziert. Das<br />
Produktionsvolumen beläuft sich hier jährlich auf mehr als sechs<br />
Milliarden Tabletten <strong>und</strong> Kapseln.<br />
Diese Menge an Medikamenten muss am Ende jeder Produktionslinie<br />
kommissioniert <strong>und</strong> versandfertig palettiert werden. Bis<br />
dato wurde diese Arbeit von den Mitarbeitern per Hand erledigt.<br />
Das war mitunter ein Knochenjob. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> kam<br />
bei Takeda die Diskussion auf, die Prozesse zu automatisieren.<br />
Maßgeblich war dabei die Frage, an welcher Stelle im Materialflussprozess<br />
die Automatisierungsmaßnahmen zuerst ansetzen<br />
22 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
01<br />
AUTOMATION<br />
MATERIALFLUSS<br />
INTRALOGISTIK<br />
Förderanlagen<br />
Manuell & Angetrieben<br />
Intralogistik<br />
4.0<br />
Vollautomatisierte<br />
Produktionslinien<br />
Systemlösungen<br />
für die Automatisierung<br />
Robotergestützte<br />
Automatisierungssysteme<br />
Digitale<br />
Vernetzung<br />
Komponenten<br />
& Module<br />
24/7 Service<br />
für Ihren Materialfluss<br />
01 Beim Umschlagen der Kartons im Versandbereich entlastet der<br />
Cobot die Mitarbeiter um eine Last von fünf Tonnen pro Schicht<br />
sollten. Ein Blick auf den Krankenstand „erleichterte“ die Entscheidung:<br />
Bis zu zehn Kilogramm schwere Kartons sind z. B. am<br />
Ende einer Produktionslinie zu handhaben. Im Laufe einer<br />
Schicht summiert sich das Gewicht der umgeschlagenen Kartons<br />
auf bis zu fünf Tonnen. „Zunächst war der kollaborative Roboter<br />
als Automatisierungslösung noch kein Thema“, so Robert G<strong>und</strong>lach,<br />
Projektleiter bei Takeda. Doch dann habe man sich zur Umsetzung<br />
des Projekts für die Zusammenarbeit mit Fanuc entschieden<br />
− ein global tätiger Hersteller von Industrierobotern. Im Laufe<br />
der Projektgespräche konnten die Fachleute von Fanuc überzeugen,<br />
dass ein kollaborativer Roboter − ein „Cobot“ − die<br />
Mitarbeiter am effektivsten entlastet <strong>und</strong> gleichzeitig eine hohe<br />
Akzeptanz erfährt. Denn Cobots agieren gefahrlos mit dem Menschen<br />
<strong>und</strong> müssen nicht, wie herkömmliche Roboter, hinter einem<br />
Schutzzaun installiert werden. Sebastian Steinbach, der von<br />
Fanuc aus das Projekt vor Ort betreut, fasst die gr<strong>und</strong>legende Idee<br />
zusammen: „Die Mitarbeiter können beim Cobot auf Tuchfühlung<br />
gehen. Das hat die Einführung der neuen Technik akzeptabel<br />
gemacht.“<br />
ZUKUNFTSFÄHIGE LÖSUNG ÜBERZEUGT<br />
Schon nach dem ersten Kontakt mit dem Roboterhersteller sei die<br />
Richtung klar gewesen, so Projektleiter G<strong>und</strong>lach. „Da wussten wir<br />
schon ziemlich genau, was wir haben wollten.“<br />
Dabei sei Fanuc nicht der einzige Hersteller gewesen, der kontaktiert<br />
worden war. Aber, so G<strong>und</strong>lach, Fanuc konnte ein kollaboratives<br />
System in der erforderlichen Tragfähigkeitsklasse <strong>und</strong> entsprechender<br />
Reichweite anbieten. Denn schon vor der Installation des<br />
ersten Roboters ging der Blick weiter: Das Handling von Gebinden<br />
oder Fässern über 20 kg, das bisher noch manuell vonstattengeht,<br />
rückt in absehbarer Zukunft in den Fokus der Automatisierung.<br />
FIT FÜR DIE<br />
MÄRKTE DER<br />
ZUKUNFT<br />
PROFITIEREN SIE VON<br />
UNSEREM KNOW-HOW<br />
Erst mit der datentechnischen<br />
Vernetzung wird eine moderne<br />
Intralogistikanlage – vom<br />
Wareneingang bis zum Versand –<br />
zu einer leistungsstarken Einheit.<br />
Mit unserer hohen Fertigungstiefe,<br />
höchster Produktqualität<br />
„Made in Germany“,<br />
innovativen Technologien <strong>und</strong><br />
anwendungsorientierten<br />
Softwarelösungen erfüllen wir<br />
diesen Anspruch.<br />
AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH<br />
Leystraße 27 • 57629 Luckenbach • Germany<br />
Fon: +49 2662 9565–0<br />
info@ami-foerdertechnik.de<br />
www.ami-foerdertechnik.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02<br />
Darüber hinaus legte Takeda Wert auf einen Systemintegrator aus<br />
der unmittelbaren Nähe, <strong>und</strong> so fiel die Wahl auf SKDK, ein Berliner<br />
Unternehmen, das in der Roboter- <strong>und</strong> SPS-Programmierung<br />
zuhause ist, seit 2012 Fanuc-Robotersysteme programmiert <strong>und</strong> inzwischen<br />
auch mit kleineren Anlagen ins Projektgeschäft eingestiegen<br />
ist. Arnardo Schulze, Geschäftsführer von SKDK: „Durch die<br />
positiven Erfahrungen wollen wir als Systemintegrator weiterhin<br />
Projekte im Anlagenbau in Kombination mit der Programmierung<br />
aus einer Hand realisieren.“<br />
Die Besonderheit bei der Takeda-Anlage habe darin bestanden,<br />
dass in der Pharmaindustrie Roboter noch nicht so etabliert sind<br />
<strong>und</strong> hohe Standards in der Reinigung von Robotersystemen erfüllt<br />
werden müssen.<br />
Im Rahmen des Projekts war es für G<strong>und</strong>lach wichtig, dass die<br />
Mitarbeiter die neue Roboter-Lösung akzeptieren: „Wir binden bei<br />
einem neuen Projekt die Mitarbeiter so früh <strong>und</strong> so intensiv wie<br />
möglich ein.“<br />
So gab es für das Personal in der Konfektionierung schichtübergreifend<br />
mehrere Informationsveranstaltungen, auf denen Technik<br />
<strong>und</strong> geplante Umsetzung ausführlich erläutert wurden. G<strong>und</strong>lach:<br />
„Da wird den Mitarbeitern klar, dass ein Roboter nichts anderes ist<br />
als ein Tritthocker, eine Arbeitserleichterung. Wir haben den Roboter<br />
als neuen Kollegen verkauft, nicht als neue Technik.“<br />
WO DER CR-15IA ARBEITET<br />
Der Packtisch am Ende einer Tabletten-Produktionsanlage ist als<br />
Doppelarbeitsplatz ausgelegt: Mit Tabletten gefüllte Glasfläschchen<br />
werden zu mehreren in Schachteln verpackt. Am Packtisch<br />
greifen zwei Mitarbeiter die Schachteln jeweils fünferpackweise<br />
02 Die Anlage wurde ausschließlich aus Standardkomponenten<br />
gebaut, nur die Bedienoberfläche des Teach Pendant ist k<strong>und</strong>enspezifisch<br />
gestaltet<br />
<strong>und</strong> setzen diese in einen Karton. Ist der Karton voll, wird er auf<br />
eine leicht abschüssige Rollenbahn gesetzt. Am Ende der Fördertechnik<br />
scannt der Cobot vom Typ CR-15iA zunächst das Etikett,<br />
um den Karton dann so zu greifen, dass er ihn mit dem Etikett nach<br />
außen auf der Palette stapeln kann. Während es bei den Mitarbeitern<br />
Schichtwechsel gibt, arbeitet der Roboter im 24/7-Betrieb.<br />
„Seit der Installation läuft das System problemlos“, so G<strong>und</strong>lach.<br />
„Überzeugt hat auch die Flexibilität der Anlage, die vor allem auf die<br />
Konstruktion der Rollenbahn zurückzuführen ist.“<br />
Die Scherenrollenbahn hat eine Reihe von Einstellmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> lässt sich bei Bedarf auf die Seite schieben. So lässt sich im Falle<br />
von Wartungsarbeiten am Roboter Platz schaffen, während der<br />
Palettierprozess wie bisher manuell vonstattengeht. G<strong>und</strong>lach:<br />
„Mit der gewählten Lösung haben wir uns nach vorn entwickelt,<br />
aber wir haben uns auch den Rückweg nicht verbaut.“ Für eine erste<br />
Applikation sehe er darin einen großen Vorteil mit überschaubarem<br />
Risiko.<br />
Die Station mit dem Fanuc-Roboter ist nur eine von 14 Kommissionierbahnen<br />
bei Takeda. Die guten Erfahrungen mit der Technik<br />
von Fanuc sowie der Systemleistung einschließlich Programmierung<br />
von SKDK will man auf weitere Projekte übertragen.<br />
Etwa 8 000 Pakete sind seit dem Start schon über die Anlage gelaufen.<br />
„Dabei haben wir noch keinen technischen Ausfall gehabt“,<br />
zieht G<strong>und</strong>lach eine erste Zwischenbilanz. „Ich war eigentlich nur<br />
vorsichtig optimistisch <strong>und</strong> habe mit einer flacheren Anlaufkurve<br />
gerechnet.“<br />
24 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
Einen großen Anteil am Erfolg rechnet er SKDK an. Wenn es irgendwo<br />
hakte im Ablauf oder wenn Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge<br />
im Detail hatten, sei der Systemintegrator immer greifbar gewesen.<br />
STANDARDPRODUKTE FÜR DEN<br />
KOLLABORATIVEN BETRIEB<br />
Die Aufgabe des Roboters bei Takeda besteht darin, die Kartons geordnet<br />
auf die Palette zu setzen, immer acht Kartons pro Lage <strong>und</strong><br />
vier Lagen hoch <strong>und</strong> mit dem Etikett nach außen. Mit einer Reichweite<br />
von 1 441 mm <strong>und</strong> der gegebenen Tragfähigkeit bewerkstelligt<br />
der Cobot diese Aufgabe mühelos.<br />
Der Vakuumsauggreifer – ein System aus dem Hause Schmalz −<br />
erfüllt alle Anforderungen an einen kollaborativen Betrieb. So lässt<br />
sich z. B. an einer Digitalanzeige ablesen, mit wieviel Unterdruck der<br />
jeweilige Karton gehalten wird. Was die Ausstattung der Anlage betrifft<br />
legt Schulze Wert auf die Feststellung: „Wir haben in Absprache<br />
mit Takeda ausschließlich Standardprodukte ohne Customizing eingesetzt.“<br />
Nur bei der Gestaltung der Bedienoberfläche des Teach<br />
Pendant habe man ein betreiberspezifisches Layout programmiert.<br />
Hinter dieser Vorgehensweise steckt die Idee, das Teach Pendant<br />
nicht nur als Bedien- <strong>und</strong> Programmiergerät für den Roboter, sondern<br />
auch als Zellensteuerung zu benutzen. Schulze: „Wir wollten<br />
Kosten an Hardware <strong>und</strong> Entwicklung einsparen. Für uns als Softwareprogrammierer<br />
ist es leichter, das Display des Fanuc iPendant<br />
für diese Aufgaben zu nutzen als eine Darstellung auf einem anderen<br />
Gerät umzusetzen.“<br />
Die Bedienoberfläche ist übersichtlich gestaltet – mit unterschiedlichen<br />
Zugangsberechtigungen. Im einfachsten Fall werden<br />
nur der Zustand der Zelle <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>operationen angezeigt<br />
oder vorgegeben. Ist z. B. eine neue Palette bereitgestellt, startet<br />
man den Roboter per Knopfdruck. Schulze erklärt das Prinzip: „Wir<br />
haben bei der Darstellung auf dem Display nicht das Rad neu erf<strong>und</strong>en,<br />
sondern die jeweilige Operation selbsterklärend optisch<br />
aufbereitet.“<br />
Die Standardisierung der einzelnen Baugruppen ermöglicht es,<br />
dass die kollaborative Zelle für alle weiteren Packstationen im Haus<br />
als Vorlage dienen kann. Darüber hinaus befassen sich inzwischen<br />
auch andere Takeda-Standorte mit dem Einsatz von Robotern. Eine<br />
Wunschliste weiterer Roboterprojekte gibt es schon.<br />
Fotos: Fanuc<br />
www.fanuc.de<br />
DAS ORIGINAL<br />
SCHNELL SICHER FLEXIBEL BELASTBAR INNOVATIV<br />
… Elektro-Boden-<br />
Bahn- System von<br />
RBS vereint neueste<br />
Antriebstechnologie,<br />
für eine zuverlässige,<br />
hohe Transportleistung,<br />
mit gleichzeitigem leisem,<br />
verschleißfreiem Lauf.<br />
Um allen Bedürfnissen<br />
gerecht zu werden,<br />
können auf dem<br />
Fahrzeug die unterschiedlichsten<br />
Lastaufnahmemittel<br />
zum<br />
Einsatz kommen.<br />
Leipziger Straße 68 | 63571 Gelnhausen/Roth | Tel. 06051 2362 | www.rbs-foerderanlagen.de | www.speedporter.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> 2019/10 25
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MYTOYS BEGEGNET LOGISTISCHEN<br />
HERAUSFORDERUNGEN MIT INVESTITION<br />
IN NEUES SHUTTLELAGER<br />
Die Mytoys Group, Mitglied der Otto Group,<br />
hat früh das Potenzial ihrer Branche im<br />
Internethandel erkannt <strong>und</strong> sich konsequent<br />
zum Marktführer im Bereich Family-Shopping<br />
entwickelt. Das kontinuierliche Wachstum ist<br />
nur möglich, wenn die Logistik mitspielt. Als Teil<br />
eines vorausschauend geplanten Stufenkonzepts<br />
zur Erweiterung der Lager- <strong>und</strong><br />
Versandkapazitäten wurde daher in bewährter<br />
Zusammenarbeit mit den Logistikexperten von<br />
Pierau Planung im aktuellen Projektschritt ein<br />
Shuttlelager realisiert. Die neue Anlage wurde im<br />
laufenden Betrieb in die Bestandslogistik<br />
integriert.<br />
Das 1999 gegründete Multichannel-Unternehmen Mytoys<br />
mit mehr als 2 000 Mitarbeitern <strong>und</strong> sieben Millionen<br />
K<strong>und</strong>en vertreibt seine Produkte über Kataloge, deutschlandweit<br />
17 Filialen <strong>und</strong> die zur Mytoys Group gehörenden<br />
Online-Shops – EU-weit sowie in die Schweiz.<br />
Im E-Commerce-Versandzentrum in Gernsheim lagern auf etwa<br />
einer Fläche von 75 000 m² bis zu 300 000 Artikel, die über die Online-Shops<br />
bestellt <strong>und</strong> täglich in ca. 60 000 Paketen versendet werden.<br />
Aus dieser Produktvielfalt resultiert die gr<strong>und</strong>sätzliche Herausforderung<br />
an die Logistikabwicklung: Die unterschiedlichen Artikeldimensionen<br />
– die Spanne reicht von Säuglingssaugern bis hin<br />
zu Betten – erfordern ein flexibles System für die Lagerhaltung. Hinzu<br />
kommt, dass saisonale Spitzen bewältigt werden müssen. Der<br />
Auftragseingang zu Weihnachten z. B. ist viermal höher als an<br />
Durchschnittstagen.<br />
„Damit die Logistik auch in Zukunft mit unserem Unternehmenswachstum<br />
Schritt halten kann, benötigten wir ein Konzept,<br />
das vor allem hinsichtlich der Versandmengen skalierbar ist“, erklärt<br />
Tim Kellermann, Geschäftsführer der Mytoys Logistik GmbH.<br />
„Mit dieser Aufgabe betrauten wir das Expertenteam von Pierau<br />
Planung um die Projektleiter Andreas Spitzki <strong>und</strong> Dirk Wohlgemuth<br />
– frei nach dem Motto ‚never change a winning team‘.“ Denn<br />
bereits seit dem Umzug nach Gernsheim 2013 unterstützen die<br />
Hamburger Logistikprofis das Multichannel-Unternehmen.<br />
26 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01 Über Wendelförderer in der Lagervorzone gelangen die Behälter<br />
vom Shuttlelager zu den Kommissionierplätzen<br />
02 Die Behälterentnahme aus der Shuttle-Anlage findet<br />
seitlich statt<br />
Zur Erhöhung der Lager- <strong>und</strong> Abwicklungskapazität für das wachsende<br />
Sortiment wurde die bestehende Anlage um ein automatisches<br />
Shuttlesystem mit sieben Gassen <strong>und</strong> 18 Ebenen ergänzt. Das<br />
neue System wurde, wie auch schon die Bestandsanlage, im laufenden<br />
Betrieb integriert. Spitzki: „Das war nur möglich, weil wir bereits<br />
im ursprünglichen Logistikkonzept die notwendigen Flächen<br />
zur Erweiterung <strong>und</strong> die Anbindungen zusätzlicher Anlagen vorgeplant<br />
hatten.“<br />
SHUTTLELAGER ERHÖHT KAPAZITÄTEN<br />
Gemeinsam mit dem Team von Mytoys führten die Logistikexperten<br />
eine Shuttlelösung ein, die nicht nur durch eine hohe Ausfallsicherheit<br />
sowie einen geringeren Energiebedarf je Lagerspiel besticht,<br />
sondern sich auch platzsparend in die Bestandslogistik integrieren<br />
ließ. Um die größtmögliche Menge an Stellplätzen zu realisieren<br />
<strong>und</strong> die geforderte operative Leistung zu erbringen, findet die<br />
Behälterentnahme aus der Shuttle-Anlage seitlich statt. „Die konventionellere<br />
Entnahmelösung durch Platzierung der Vorzone an der<br />
kurzen Seite des Shuttlelagers wäre weniger platzsparend gewesen<br />
<strong>und</strong> hätte eine Reduktion der Lagerplätze bedeutet“, so Wohlgemuth.<br />
R<strong>und</strong> 100 000 zusätzliche Lagerplätze bietet die neue Shuttlelösung<br />
<strong>und</strong> ermöglicht mit der Bereitstellung von bis zu 3 000<br />
Behältern pro St<strong>und</strong>e sowie 500 Kartons für den Nachschub eine<br />
schnelle „Ware zum Mann“-Kommissionierung: Über Fördertechnik<br />
werden die Behälter aus dem Lager an den Kommissionierplätzen<br />
bereitgestellt. Der Putvorgang der kommissionierten Ware geschieht<br />
durch die Mitarbeiter direkt auf Kommissionierwagen.<br />
Erneut wurden künftige Erweiterungsoptionen im Zuge des aktuellen<br />
Projekts bereits berücksichtigt: Es ist genug Fläche vorhanden, sodass<br />
sich das neue Shuttlesystem bei Bedarf problemlos spiegeln<br />
lässt. „Auch zur Feinjustierung – kleinere Optimierungen <strong>und</strong> Erweiterungen,<br />
die sich in den täglichen Abläufen ergeben – stehen wir mit<br />
AUFGRUND DER VORAUSSCHAU-<br />
ENDEN PLANUNG LIESS SICH DIE<br />
SHUTTLE-ANLAGE PROBLEMLOS<br />
IN DIE PROZESSE INTEGRIEREN<br />
den Beratern von Pierau Planung weiterhin in Kontakt“, schließt Kellermann.<br />
„Mit der Einführung der neuen Technik haben wir die Produktivität<br />
verbessert <strong>und</strong> können unseren Wachstumskurs auch in<br />
Zukunft weiter fortsetzen.“<br />
Fotos: Pierau Planung<br />
www.pierau-planung.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 27
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
28 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
FORMATVIELFALT BLEIBT<br />
NICHT OHNE KONSEQUENZEN<br />
FÜR SYSTEMTECHNIK<br />
Um Flächen für Produktionserweiterungen zu schaffen sowie<br />
den veränderten K<strong>und</strong>enanforderungen an kleinere<br />
Bestellmengen <strong>und</strong> kürzere Lieferzyklen Rechnung zu tragen,<br />
hat die Kunert Wellpappe Bad Neustadt GmbH & Co. KG in<br />
ein Kanallager investiert. Den entsprechenden Auftrag<br />
konnte die Hörmann Logistik GmbH auf der Habenseite<br />
verbuchen. Die Rahmenbedingungen forderten dabei das<br />
langjährige Know-how des Generalunternehmers.<br />
REGALBEDIENGERÄTE<br />
FLURFREI VS.<br />
FLURGEBUNDEN<br />
Die Kunert Wellpappe Bad Neustadt GmbH & Co. KG gehört zur familiengeführten<br />
Kunert Gruppe. In 16 Werken in Europa <strong>und</strong> Asien produzieren rd. 1 900 Mitarbeiter<br />
ca. 300 000 Tonnen Hülsen, Kantenschutz <strong>und</strong> Verpackungen aus Wellpappe<br />
sowie mehr als 225 000 Tonnen Hülsenkarton pro Jahr. Die Infrastruktur am<br />
Standort Bad Neustadt konnte die Erfordernisse jedoch nur noch teilweise erfüllen. Abhilfe<br />
sollte ein neues automatisches Hochregallager schaffen. Mit dem Investment wollte die<br />
Kunert Wellpappe Flächen gewinnen, um diese dann für die Produktion zu nutzen. Da an<br />
dem Standort an der Saale Fläche ein kostbares Gut ist, fiel die Entscheidung ein 42 m hohes<br />
Kanallager zu errichten. In vier Gassen bietet das Lager eine Stellplatzkapazität von ca.<br />
19 000 Paletten. Bevorratet werden die verschiedenen Palettentypen mehrfach tief quer.<br />
Des Weiteren nutzt Kunert in seinen Abläufen Unterpaletten in verschiedenen Abmessungen,<br />
die zur Aufnahme der unterschiedlichen Fertigwarenformate dienen.<br />
Unsere Technologien überzeugen<br />
für sich alleine,<br />
ebenso ergänzen sie sich bei<br />
Kommissionieranwendungen<br />
im Satellitenlager®.<br />
Profitieren Sie von 100%<br />
Westfalia:<br />
> Aviator® – das flurfreie<br />
Regalbediengerät<br />
> flurgeb<strong>und</strong>ene<br />
Regalbediengeräte für<br />
Satellitenlager®<br />
01<br />
Zentrierung, Waage <strong>und</strong> Konturenkontrolle sowie Querverteilwagen am<br />
Anschluss der Produktion<br />
www.westfaliaeurope.com
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02 03<br />
IM PÄRCHEN DURCHS LAGER<br />
Von der Produktion kommend, gelangen die Packeinheiten mit einem<br />
Verteilwagen zur Übergabestelle an die neue Fördertechnik.<br />
Bereits in der Produktion wird darauf geachtet, dass möglichst immer<br />
zwei gleichformatige Packeinheiten hintereinander in den Materialfluss<br />
eingeschleust werden, die dann im Hochregallager als<br />
Pärchen bevorratet werden können. Mit diesem Ansatz lässt sich<br />
die Durchsatzleistung des Lagers merklich erhöhen.<br />
Um störungsfreie Automatikprozesse sicherzustellen, ist in das<br />
Materialflusslayout eine Konturenkontrollstation integriert. Die Bedeutung<br />
dieser Station wird ersichtlich, wenn man bedenkt, dass eine<br />
Packeinheit bis zu sechs Unterpaletten haben kann. Mithilfe der<br />
Konturenkontrolle finden eine Überprüfung der Länge, Breite sowie<br />
Höhe der jeweiligen Packeinheiten statt. Darüber hinaus werden<br />
die Palettenbreite, die Palettenlänge <strong>und</strong> das Palettengewicht<br />
gecheckt. Ebenfalls werden an diesem Kontrollpunkt die einzelnen<br />
Packeinheiten zentriert. Die Fördertechnik bringt die Packeinheiten<br />
dann in die Vorzone des Hochregallagers, in dem ein Palettenkreislauf<br />
mit Kettenförderern <strong>und</strong> Rollenhubtischen die Bereiche<br />
Produktion, Hochregallager <strong>und</strong> Versandbereitstellung verbindet.<br />
Für die Einlagerung im neuen Kanallager werden die Packeinheiten<br />
am Einlagerstich mithilfe eines Lichtgitters exakt positioniert.<br />
Die 2-Mast-Regalbediengeräte sind mit Kettenförderern <strong>und</strong> Kanalfahrzeugen<br />
ausgestattet. In zwei Gassen des Lagers arbeiten die Regalbediengeräte<br />
mit je einem Kanalfahrzeug, in den anderen beiden<br />
Gassen mit jeweils zwei Kanalfahrzeugen, um den Umschlag<br />
von Großpaletten realisieren zu können. Das Regalbediengerät<br />
nimmt die Packeinheit quer auf <strong>und</strong> lagert sie mithilfe der Kanalfahrzeuge<br />
mehrfachtief in den Lagerkanälen ein. Die akkubetriebenen<br />
Kanalfahrzeuge werden im laufenden Betrieb am Regalbediengerät<br />
geladen.<br />
Bei der auftragsbezogenen Auslagerung erhält das Lagerverwaltungs-<br />
<strong>und</strong> -steuerungssystem Hilis über eine Schnittstelle vom<br />
Host eine entsprechende Information. Die Ware wird von den Regalbediengeräten<br />
ausgelagert <strong>und</strong> über die Fördertechnik in Richtung<br />
Versandzone transportiert, wo Bereiche für die Lkw-Heck- <strong>und</strong><br />
-Seitenbeladung vorhanden sind.<br />
Die Herausforderung bei der Feinplanung <strong>und</strong> Realisierung des<br />
neuen Kanallagers lag in den unterschiedlichen Formaten sowie<br />
den großformatigen Packeinheiten mit mehreren Unterpaletten.<br />
02 Hubwagen des Regalbediengeräts mit parallelfahrtfähigen<br />
Kanalfahrzeugen<br />
03 Schleife des Hochregallagers mit den Anschlüssen der<br />
Ein- <strong>und</strong> Auslagerung<br />
Neben dem Transport der unterschiedlichen Packeinheiten auf einer<br />
Fördertechnik, bedurfte es eines ausgeklügelten Fachdetails,<br />
mit dem es möglich ist, die Großstellplätze flexibel <strong>und</strong> volumenoptimal<br />
zu nutzen.<br />
Fotos: Hörmann Logistik<br />
www.hoermann-logistik.de<br />
FAKTEN<br />
KANALLAGER<br />
Zum Lieferumfang von Hörmann Logistik gehörte:<br />
Regalstahlbau, Dach- <strong>und</strong> Wandverkleidung inklusive<br />
Rauch- <strong>und</strong> Wärmeabzugsfenster (RWA), Entwässerung<br />
<strong>und</strong> Blitzschutz, Palettenfördertechnik für die Übernahme<br />
der Packeinheiten von der Produktion sowie die Anbindung<br />
des Hochregallagers, des Blocklagers <strong>und</strong> des<br />
Versands, Regalbediengeräte, Brandschutztore <strong>und</strong><br />
Schnelllauftore, Regalsprinklerung, Lagerverwaltungs<strong>und</strong><br />
-steuerungssystem Hilis einschließlich Anlagenvisualisierung.<br />
n Anzahl Regalgassen: 4<br />
n Anzahl Regalbediengeräte: 4, davon zwei mit zwei<br />
Kanalfahrzeugen <strong>und</strong> zwei mit einem Kanalfahrzeug.<br />
n Kanallager Abmessungen: 84 × 46 × 42 m (L × B × H)<br />
n Stellplatzkapazität: ca. 19 000 Paletten<br />
Der Montagebeginn war im April 2018, die Inbetriebnahme<br />
fand in zwei Schritten statt: Schritt 1 im März 2019,<br />
Schritt 2 im August 2019.<br />
Quelle: Hörmann Logistik<br />
30 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MARKTPLATZ<br />
LADEN STATT WECHSELN<br />
Um Flurförderzeugbetreibern einen Alles-aus-einer-Hand-Service<br />
im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie zu bieten, hat das<br />
Unternehmen Crown<br />
jüngst V-Force-Batterien<br />
<strong>und</strong> -Ladegeräte auf den<br />
Markt gebracht. Die<br />
Batterien <strong>und</strong> Ladegeräte<br />
der Eigenmarke sind auch<br />
über ein Mietmodell<br />
verfügbar.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der red<strong>und</strong>anten<br />
Sicherheitssysteme<br />
verfügen die neuen<br />
Batterien über eine<br />
mehrstufige Sicherheitsarchitektur, zu der z. B. verschiedene<br />
Sicherungen sowie die Einzelzelltemperatur- <strong>und</strong> Spannungsüberwachung<br />
zählen. Aktive Schutzfunktionen sollen Anwendungsfehler<br />
durch den Bediener vermeiden.<br />
Mithilfe eines V-Force-Hochfrequenz-Ladegeräts der V-HFB-<br />
Serie lässt sich z. B. eine 400-Ah-Batterie bei einem konstanten<br />
Ladestrom von bis zu 400 A innerhalb von 60 Minuten komplett<br />
laden. Um automatisch die Spannungsklasse zu erkennen<br />
<strong>und</strong> die Batterie ohne manuelle Voreinstellungen zu laden,<br />
kommuniziert eine CAN-Bus-Schnittstelle mit dem Batterie-<br />
Managementsystem. Ein Touchdisplay sorgt während des<br />
Ladevorgangs für eine übersichtliche Darstellung der Betriebszustände.<br />
www.crown.com<br />
EMISSIONSFREI<br />
UNTERWEGS<br />
Obwohl etliche Aufgaben in<br />
der Holzindustrie von Schwerlaststaplern<br />
übernommen<br />
werden, kommen in vielen<br />
Bereichen auch kleinere<br />
Elektrostapler <strong>und</strong> Flurförderzeuge<br />
für die Lagertechnik<br />
zum Einsatz. Erklärbar ist dies<br />
dadurch, dass viele Betreiber in<br />
der Naturholzwirtschaft<br />
großen Wert auf umweltbewusstes<br />
Handeln legen. Und<br />
so kommt bei den Investitionsentscheidungen<br />
u. a. die<br />
Emissionsfreiheit von Elektrogeräten<br />
zum Tragen.<br />
In der Holzwirtschaft werden<br />
Elektro-Vierradstapler der<br />
Hyster-Produktreihe J1.6-<br />
3.5XN im Innen- wie im<br />
Außenbereich eingesetzt.<br />
UNGLAUBLICH<br />
BEQUEM.<br />
Komfortabler kann der Arbeitsplatz in einem Stapler nicht sein.<br />
Mithilfe von Sonderanbaugeräten<br />
lassen sich die Stapler<br />
auf die Anwendung abstimmen<br />
– vom Umschlag im<br />
Sägewerk über die Fertigung<br />
bis hin zur Bedienung von<br />
Lagerstellplätzen mit palettierten<br />
Waren. Dazu zählen u. a.<br />
Gabelträger mit Seitenneigung<br />
<strong>und</strong> selbstausgleichenden<br />
Gabelzinken. Zudem sind<br />
Lösungen verfügbar, die den<br />
Fahrer bei seiner Arbeit<br />
unterstützen <strong>und</strong> helfen, die<br />
Sicht zu verbessern.<br />
www.hyster.de<br />
It’s a Linde.<br />
Mehr über die herausragende Ergonomie der neuen<br />
Linde-Gegengewichtsstapler H20–H35 unter www.linde-mh.de/komfort.
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
PER FUNK ZUM REGAL:<br />
OPTIMIERTER INFORMATIONSFLUSS<br />
IN PRODUKTION UND LOGISTIK<br />
Eine flexible Produktion <strong>und</strong> Intralogistik setzen<br />
auch einen flexiblen Informationsfluss voraus.<br />
Denn: eine kabelgeb<strong>und</strong>ene Kommunikation<br />
stößt schnell an ihre Grenzen. Hier bewähren<br />
sich Funknetzwerke – zum Beispiel in E-Kanban-<br />
Anlagen. Das Unternehmen Steute hat für solche<br />
Zwecke ein Funknetzwerk entwickelt, dass das<br />
Anforderungsprofil der Intralogistik erfüllt.<br />
Lesen Sie mehr.<br />
Wenn man sich die aktuellen Trends der Intralogistik<br />
vergegenwärtigt, zählt dazu auch die Flexibilität im<br />
Materialfluss. Das hat zur Folge, dass Planer immer<br />
häufiger auf stationäre Fördertechnik verzichten.<br />
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) versorgen z. B. die Montagelinien;<br />
kleinere autonome Fahrzeuge leisten Zubringerdienste <strong>und</strong><br />
Kleinteile werden in mobilen E-Kanban-Regalen bereitgestellt. Bei<br />
solchen Lösungen stellt sich die Frage nach dem Informationsfluss,<br />
denn eine kabelgeb<strong>und</strong>ene Kommunikation ist in diesen Fällen<br />
nicht durchgängig möglich. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat Steute mit Nexy<br />
ein Funknetzwerk entwickelt, das exakt das Anforderungsprofil der<br />
Intralogistik erfüllt.<br />
E-KANBAN: MATERIALNACHSCHUB PER FUNK<br />
GESTEUERT<br />
Eine zentrale Anwendung von Nexy, für die es eigene Software-<br />
Applikationen gibt, sind E-Kanban-Regale. Ein typischer Einsatzfall<br />
verdeutlicht die Anwendung: Bei einem Hersteller von<br />
medizintechnischen Geräten sind die Montageplätze mit Kanban-Regalen<br />
ausgestattet, die als Durchlaufregale ausgeführt<br />
sind. Diese dynamischen Regale funktionieren nach dem FiFo-<br />
Prinzip, d. h., wenn der Monteur den vordersten Behälter auf einer<br />
Röllchenbahn entnimmt, rücken die anderen – durch die<br />
Schwerkraft getrieben – nach.<br />
An jedem Lagerplatz in den Regalfeldern oder -zeilen sind Funkschaltgeräte<br />
oder Funksensoren installiert. Diese registrieren, ob<br />
ein Feld belegt ist oder ob ein Behälter entnommen wird <strong>und</strong> setzen<br />
über das Funknetzwerk eine entsprechende Meldung an die Materialflusssteuerung<br />
ab. Damit kann elektronisch der Nachschub zu<br />
32 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
FTS-Betreibern die Möglichkeit, die einzelnen Fahrzeuge im Feld,<br />
d. h. ohne Anschluss an eine Ladestation, zu parken. Eine weitere<br />
Anwendung in der Intralogistik sind kabellose Andon-Systeme,<br />
über die z. B. Ein- <strong>und</strong> Auslagerbefehle übermittelt werden können.<br />
Funksensoren detektieren die Regalplatzbelegung <strong>und</strong> melden diese<br />
über die Funk-Infrastruktur an das Lagerverwaltungssystem<br />
jedem Arbeitsplatz angefordert werden – bedarfsgerecht nach dem<br />
Pull-Prinzip <strong>und</strong> ohne Kanban-Karten.<br />
FUNKSENSOREN MELDEN REGALFELDBELEGUNG<br />
Für solche Anwendungen hat Steute einen Funksensor entwickelt.<br />
Dieser detektiert über eine Wippe mit einem Neigungssensor, ob<br />
ein KLT-Behälter oder ein Karton aus dem Regal entnommen wurde.<br />
Ein flexibles Befestigungssystem erlaubt die werkzeuglose Montage<br />
des Sensors an den Regalsystemen vieler Hersteller. Individuelle<br />
Einstellungen wie Sende-Intervalle oder der Neigungswinkel,<br />
bei dem der Sensor ein Signal aussendet, können softwareseitig<br />
konfiguriert werden.<br />
Die Sensoren senden ihre Signale an Access Points, die ähnlich<br />
wie Router die Funksignale aufsammeln <strong>und</strong> per Ethernet an eine<br />
Sensor Bridge weitergeben. Diese Middleware dient als Interface zu<br />
den übergeordneten IT-Systemen – z. B. zum ERP, zur Produktionsplanung<br />
(PPS) oder zur Lagerverwaltung (LVS). So entsteht eine<br />
durchgängige Kommunikation von der Produktion bis in die Management-Ebene<br />
der Unternehmens-IT oder ins Internet der Dinge.<br />
Für die kabellose Kommunikation wird der industriegerechte<br />
<strong>und</strong> in der Praxis erprobte Swave.NET-Funkstandard verwendet. Zu<br />
den Eigenschaften dieses Funkprotokolls zählen die Übertragungssicherheit<br />
<strong>und</strong> der geringe Energieverbrauch. Darüber hinaus lassen<br />
sich die Netzwerke nahezu beliebig skalieren.<br />
EIGENE APPLIKATIONEN FÜR E-KANBAN<br />
Darüber hinaus hat Steute das Nexy-System auf die Anforderungen<br />
des E-Kanban zugeschnitten. Es stehen verschiedene Applikationen<br />
für diese Anwendung zur Verfügung, die den Anpassungsaufwand<br />
aus Anwendersicht erleichtern. So lässt sich z. B. konfigurieren,<br />
ob pro Regalfach ein Sensor installiert wird oder ob es sich um<br />
ein mehrstufiges Kanban-System für Schnelldreher handelt. Auf<br />
diese Weise digitalisiert, vernetzt <strong>und</strong> automatisiert Nexy den Kanban-Prozess.<br />
Ein Dashboard übernimmt die übersichtliche Statusvisualisierung<br />
aller E-Kanban-Plätze.<br />
Der Funk-Regalsensor ist nur einer von vielen funknetzwerkfähigen<br />
Schaltgeräten <strong>und</strong> Sensoren im Portfolio von Steute. Da es sich<br />
bei Nexy jedoch um ein offenes System handelt, lässt sich das Angebot<br />
weiter ausdehnen. Das heißt: Wenn die Anwendung die Integration<br />
von Sensoren für Messgrößen verlangt, die das Sortiment des Herstellers<br />
nicht abdeckt, können solche Sensoren zusätzlich mit einem<br />
Swave.NET-Modul ausgerüstet werden – somit lässt sich eine uneingeschränkte<br />
Netzwerkfähigkeit sowie eine Erweiterung der Einsatz<strong>und</strong><br />
Ausbaumöglichkeiten des Funknetzwerkes sicherstellen.<br />
Des Weiteren ist es aus Betreibersicht vorteilhaft, dass mehrere<br />
Anwendungen über ein <strong>und</strong> dieselbe Nexy-Infrastruktur kommunizieren<br />
können. So lassen sich z. B. FTF in das Funksystem einbinden<br />
<strong>und</strong> gezielt deaktivieren bzw. wieder aktivieren. Das bietet den<br />
NEUE FUNKTIONEN: UPDATES „ON AIR“<br />
Die Planung <strong>und</strong> Installation von Nexy-Funknetzwerken ist aus<br />
Sicht von Steute ein Projektgeschäft <strong>und</strong> damit auch ein neues Geschäftsmodell<br />
– auch aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde für diese Aufgabe<br />
ein eigenes Geschäftsfeld namens Wireless gegründet <strong>und</strong> mit Nexy<br />
ein neuer Markenname gef<strong>und</strong>en. Darüber hinaus treibt das eigene<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Applikationsteam die Markteinführung neuer<br />
Funktionen voran. Zu den aktuellen Neuheiten zählt z. B. eine OPC-<br />
UA-Schnittstelle für den plattformübergreifenden Datenaustausch.<br />
Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, die Sensor Bridge auf einem Industrie-PC<br />
(IPC) zu betreiben <strong>und</strong> damit die Reaktions- <strong>und</strong> Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
der Daten aus dem Feld zu steigern. Ferner<br />
kann die Sensor Bridge in der aktuellen Software-Version auch<br />
mit dem SAP-System des Anwenders kommunizieren, <strong>und</strong> die angeschlossenen<br />
Nexy-Feldgeräte erhalten neue Firmware-Updates<br />
„on air“, d. h. per Funk. Diese Updates werden auf der Sensor Bridge<br />
bereitgestellt <strong>und</strong> im lokalen Netzwerk verteilt. So lässt sich ohne<br />
großen Aufwand sicherstellen, dass alle Endgeräte stets auf dem<br />
neuen Softwarestand sind.<br />
Fotos: Steute<br />
Autor: Andreas Schenk ist Produktmanager Wireless bei der Steute Technologies<br />
GmbH & Co. KG in Löhne<br />
www.steute.de<br />
„Maßgeschneidert auf unsere individuellen Anforderungen<br />
garantiert das Warehouse Management<br />
System HiLIS von HÖRMANN Logistik<br />
höchste Flexibilität <strong>und</strong> Transparenz.”<br />
MATHIAS KUNERT | GESELLSCHAFTER UND GESCHÄFTSFÜHRER<br />
KUNERT WELLPAPPE BAD NEUSTADT GMBH<br />
Bei unseren innovativen Intralogistik-Lösungen in unterschiedlichsten<br />
Branchen sorgt das modulare Warehouse Management System<br />
HiLIS für effiziente Materialflussprozesse <strong>und</strong> höchste Verfügbarkeit.<br />
Die HiLIS APP stellt wichtige Businesskennzahlen in Echtzeit mobil<br />
zur Verfügung.<br />
HÖRMANN Logistik GmbH<br />
D-80992 München<br />
www.hoermann-logistik.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 33
PERSPEKTIVEN<br />
EINE REGELMÄSSIGE WARTUNG HILFT,<br />
AUSFALLZEITEN ZU MINIMIEREN<br />
Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes<br />
Glied. Von dieser Regel macht auch die<br />
Produktionskette keine Ausnahme: Nicht selten<br />
ist es ein Defekt an einem vermeintlich eher<br />
unwichtigen Bauteil einer Anlage, der am Ende<br />
die komplette Produktion zum Erliegen bringt.<br />
Solche Ausfälle sind teuer, vor allem aber sind sie<br />
ärgerlich, weil sie vielfach vermeidbar wären<br />
– <strong>und</strong> das mit verhältnismäßig kleinem Aufwand<br />
<strong>und</strong> überschaubaren Kosten. Die Stichwörter in<br />
diesem Zusammenhang lauten regelmäßige <strong>und</strong><br />
systematische Inspektion <strong>und</strong> Wartung.<br />
Unterstützung hierbei bieten ausgewiesene<br />
Fachbetriebe wie die Torwegge GmbH & Co. KG<br />
aus Bielefeld. Der Intralogistikspezialist<br />
entwickelt <strong>und</strong> installiert maßgeschneiderte<br />
Fördertechnik-Lösungen, bietet den<br />
Anlagenbetreibern darüber hinaus aber auch<br />
umfangreiche Instandhaltungsservices.<br />
Die kostspieligsten Maschinen sind solche, die ungeplant<br />
stillstehen <strong>und</strong> statt Gewinne zu erwirtschaften, plötzlich<br />
Verluste produzieren. Schlimmstenfalls kommt die ganze<br />
Produktion zum Erliegen. „Dann wird es richtig teuer.<br />
Denn zu den Gewinnausfällen summieren sich oftmals die Kosten<br />
für die Inanspruchnahme von Notdiensten sowie erhöhte Reparaturkosten“,<br />
weiß Markus Gensing, Vertriebsleiter Süd der Torwegge<br />
GmbH & Co. KG, zu berichten. Letztere resultierten vor allem dadurch,<br />
dass im Falle eines ungeplanten Produktionsstillstands<br />
kaum Zeit für die Fehleranalyse bleibt. Statt nur des defekten Bauteils<br />
werde dann kurzerhand eine ganze Bauteilgruppe ausgetauscht.<br />
Solch ein Vorgehen treibe die Kosten nach oben.<br />
ZWEI WEGE, STÖRFÄLLE ZU VERMEIDEN<br />
Dennoch gehen viele Unternehmen das Thema Instandhaltung<br />
nicht systematisch an. Nicht selten ist die Konsequenz eine erhöhte<br />
Zahl an Störfällen. Begegnen lässt sich dem mit den richtigen präventiven<br />
Maßnahmen. An erster Stelle zu nennen sind in diesem<br />
Zusammenhang die planvolle Inspektion <strong>und</strong> Wartung. Ziel dabei<br />
ist es, systematisch mögliche Störquellen einer Maschine oder Anlage<br />
auszumachen <strong>und</strong> diese zu eliminieren, bevor andere Komponenten<br />
in Mitleidenschaft gezogen werden.<br />
Erfolgsversprechend sind dabei vor allem zwei Strategien. Erstens:<br />
Man rüstet alle Anlagen mit Sensoren aus, die das Erreichen<br />
von Verschleißgrenzen <strong>und</strong> kritische Materialermüdungen frühzeitig<br />
anzeigen. Dies erlaubt eine bedarfs- <strong>und</strong> punktgenaue Wartung<br />
der Systeme. Zudem lassen sich die nötigen Arbeiten planen <strong>und</strong><br />
z. B. in produktionsfreie Zeiten schieben. Allerdings birgt diese Lösung<br />
auch Nachteile. So ist die erforderliche Technik komplex <strong>und</strong><br />
34 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
01 02<br />
01 Bei der Suche nach den passenden Komponenten für die Instandsetzung<br />
von z. B. Förderanlagen helfen die Berater von Torwegge gerne<br />
02 Aufgr<strong>und</strong> des großen Lagerbestands kann Torwegge die meisten<br />
zur Instandhaltung benötigten Komponenten schnell liefern<br />
ist letztlich eine weitere potenzielle Fehlerquelle. Darüber hinaus<br />
sind die Anschaffungs- <strong>und</strong> Betriebskosten verhältnismäßig hoch.<br />
Denn neben den Sensoren sind eine leistungsfähige IT-Infrastruktur<br />
sowie eine zuverlässige Software erforderlich. Für die Handhabung<br />
braucht es zudem geschultes Personal.<br />
Die zweite verlässliche Möglichkeit, die Wartungsproblematik<br />
anzugehen, ist die Beauftragung eines herstellerunabhängigen<br />
Dienstleisters. Dieser erarbeitet unter Berücksichtigung individueller<br />
Besonderheiten zunächst einen passgenauen Wartungsplan<br />
<strong>und</strong> stellt im Weiteren auch dessen Einhaltung sicher. Zum einen<br />
sind die Kosten bei diesem Vorgehen vergleichsweise niedrig <strong>und</strong><br />
noch dazu gut planbar. Zum anderen verfügen die Dienstleister<br />
über eine umfangreiche, herstellerübergreifende Expertise <strong>und</strong><br />
sind in der Lage, auch komplexere Probleme kurzfristig <strong>und</strong> fachgerecht<br />
zu lösen.<br />
KURZE REAKTIONSZEITEN<br />
Hilfreich dabei ist, dass die Wartungsanbieter häufig eigene Lager<br />
unterhalten <strong>und</strong> so direkten Zugriff auf eine große Auswahl verschiedener<br />
Komponenten haben. Viele – auch interne – Instandhalter<br />
setzen überdies auf die Komponenten von Torwegge. Denn der<br />
Bielefelder Intralogistikspezialist bietet nicht nur eine breit gefächerte<br />
Palette unterschiedlicher Ersatzteile, sondern verfügt zudem<br />
über einen großen <strong>und</strong> vielfältigen Lagerbestand, der auch komplette<br />
Intralogistik-Systeme umfasst. „Vielfach entfällt durch unsere<br />
umfangreichen Leistungen das Warten auf die Lieferung wichtiger<br />
Teile durch die Hersteller“, so Gensing <strong>und</strong> betont im Weiteren, dass<br />
alle Komponenten „selbstverständlich alle Branchenstandards erfüllen.“<br />
Im Ergebnis reduziere sich auf diesem Weg die Reaktionszeit<br />
auf ein Minimum <strong>und</strong> biete betroffenen Unternehmen selbst<br />
auf spezifische Lösungen kurzfristig Zugriff. „Damit geht unser<br />
Leistungsspektrum weit über das hinaus, was die meisten<br />
Inhouse-Lösungen bieten können.“<br />
Ein dritter Weg zu gut gewarteten Systemen, der an dieser Stelle<br />
nicht unerwähnt bleiben soll, ist die Kombination aus Sensorik <strong>und</strong><br />
Wartungsvertrag mit einem herstellerunabhängigen Dienstleister.<br />
In diesem Fall erhält das Wartungsunternehmen über eine Schnittstelle<br />
Zugriff auf die Sensordaten <strong>und</strong> übernimmt deren Auswertung.<br />
Ein festes Wartungsintervall braucht es in diesem Fall nicht.<br />
Die Techniker machen sich erst auf den Weg, wenn es das System<br />
erfordert.<br />
Fotos: Torwegge<br />
www.torwegge.de<br />
AUF DEN PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
Zu den am meisten nachgefragten Services im Rahmen<br />
der Instandhaltung intralogistischer Anlagen gehören:<br />
n Austausch <strong>und</strong> Reparatur von Transport- <strong>und</strong> Industrierollen<br />
für Transportgeräte, von Rädern für Flurförderzeuge,<br />
von Komponenten für Rollenbahnen, Förderanlagen,<br />
Palettenrollschienen, Röllchenleisten, angetriebene<br />
Fördertechnik, C-Schienen zur Energiezuführung <strong>und</strong><br />
Handhabungstechnik, von Kugelrollen, Gurten für<br />
Gurtförderer sowie von Antriebsriemen,<br />
n Erneuerung der Beläge bei Antriebsrädern,<br />
n Tragrollenfertigung inklusive Ausmessung, Fertigung<br />
nach Muster oder Zeichnung,<br />
n Umbau <strong>und</strong> Modifikation von Förder- <strong>und</strong><br />
Transportanlagen sowie<br />
n Arbeitsplatzgestaltung für effizientes<br />
<strong>und</strong> ergonomisches Arbeiten <strong>und</strong><br />
n Beratung vor Ort beim Betreiber.<br />
Quelle: Torwegge<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 35
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK 4.0<br />
AUF DEN<br />
PUNKT<br />
GEBRACHT<br />
MANFRED WEBER,<br />
REDAKTEUR<br />
Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />
aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />
filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />
recherchieren Inhalte mit echtem<br />
Nutzwert für den Intralogistiker<br />
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />
schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />
Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />
VIRTUELLER LAGER-LEITSTAND<br />
Die virtuelle Abbildung des Lagers durch das 3D-Logistics-Cockpit<br />
von Swan erleichtert die tägliche Arbeit im Leitstand. Das Logistik-<br />
Add-On visualisiert den aktuellen System- <strong>und</strong> Anlagenzustand<br />
<strong>und</strong> der Leitstand kann direkt aus der 3D-Ansicht heraus logistische<br />
Aktivitäten wie Sperren, Freigaben oder Lageraufgaben<br />
starten sowie Produkte oder Handling Units zu bestimmten<br />
Lieferungen suchen <strong>und</strong> verwalten. Durch die Integration <strong>und</strong><br />
Verknüpfung mit den bereits in SAP EWM vorhandenen Daten wie<br />
Lagerplätzen, Beständen <strong>und</strong> Handling-Unit-Informationen füllt<br />
sich nach der initialen Layouterstellung die digitale Abbildung der<br />
Logistikanlage mit Leben. Über den 3D-Lagerleitstand können sich<br />
Mitarbeiter ohne lange Einarbeitungszeit einen Überblick über die<br />
Logistikprozesse verschaffen <strong>und</strong> diese intuitiv steuern.<br />
WWW.SWAN.DE<br />
36 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
PAPIERLOSES PALETTEN-POOLING<br />
Der Roll-out der App „Drop & Drive“ des Poolingspezialisten<br />
Paki ist gestartet: K<strong>und</strong>en, die in Frankreich<br />
<strong>und</strong> Deutschland einpoolen dürfen, können über die<br />
App Kleinstmengen an Ladungsträgern (z. B. unter<br />
500 Europaletten) an den Paki-Spots in beiden<br />
Ländern abgeben. Die App ermöglicht es Speditionen<br />
<strong>und</strong> Logistikdienstleistern, aber auch Herstellern<br />
oder Händlern mit eigenem Fuhrpark, im<br />
Zug-um-Zug-Tausch erhaltene Ladungsträger<br />
papierlos in den Paki-Palettenpool zurückzuführen.<br />
Durch die digitale Verarbeitung der Daten werden<br />
die rückgeführten Ladungsträger umgehend auf das<br />
Paki-Konto gebucht. Die App lässt sich auf jedem<br />
mobilen Gerät <strong>und</strong> an jedem PC mit Internetzugang<br />
nutzen. Folgende Ladungsträger lassen sich einpoolen:<br />
Europaletten, Düsseldorfer Paletten oder<br />
H1-Kunststoffpaletten.<br />
WWW.PAKI-LOGISTICS.COM
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
NACHHALTIGKEIT HAT VIELE FACETTEN<br />
Der J.D. Neuhaus-Weg einer effektiven <strong>und</strong><br />
ressourcenschonenden Qualitätsproduktion<br />
DIE TOP<br />
ONLINE-ARTIKEL<br />
DER F+H WEBSITE<br />
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />
fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />
auf unserer Internetpräsenz<br />
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />
HEIDKAMP HEBEZEUGE MIT NEUER<br />
INTERNETPRÄSENZ<br />
Klare Struktur, große Bilder sowie eine intuitive<br />
Bedienbarkeit zeichnen den Internetauftritt aus<br />
KOOPERATION BEI MAMMUTPROJEKT<br />
Bonfiglioli gibt die Zusammenarbeit mit dem<br />
Ingenieurbüro Kilic Engineering für ein großes<br />
Getreidetransportprojekt in Australien bekannt<br />
NACHHALTIGE SHUTTLE-LÖSUNG<br />
Einen energieeffizienten Materialtransport bietet<br />
das Monoschienen- <strong>und</strong> Transportshuttle-System<br />
Montrac von Montratec<br />
HOHE PRÄZISION AUF ENGSTEM RAUM<br />
Der Kleinroboter KR 4 Agilus von Kuka ist auf den<br />
Standardarbeitsraum in der Elektronikfertigung von<br />
600 × 600 mm ausgelegt<br />
WAREHOUSING<br />
TRANSPORTATION<br />
DIGITALES TORMANAGEMENT<br />
Das System EFA-Smart-Connect von Efaflex ermöglicht<br />
das digitale Echtzeit-Tor-Management im eigenen,<br />
geschützten WLAN-Netzwerk. Die Bedienung der<br />
IoT-Lösung funktioniert per EFA-Smartphone-App,<br />
kompatibel mit den gängigen Betriebssystemen iOS <strong>und</strong><br />
Android, zu deren Funktionen z. B. die Visualisierung des<br />
aktuellen Torstatus, die Parametrierung von Toreinstellungen<br />
sowie die Anzeige von Wartungsdaten <strong>und</strong><br />
aktuelle Fehlermeldungen inklusive Beschreibungen <strong>und</strong><br />
Ursachenanalyse gehören.<br />
WWW.EFAFLEX.COM<br />
PSIwms<br />
100 % releasefähig –<br />
Zukunft inklusive!<br />
» www.psilogistics.com<br />
Software for Logistics Industry Leaders<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 37<br />
PSI Logistics <strong>f+h</strong> DU 90 x130 <strong>2020</strong>-09-04.indd 1 05.08.<strong>2020</strong> 17:28:36
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
CTS ERWEITERT PORTFOLIO AN<br />
AUTONOMEN TRANSPORTSYSTEMEN<br />
Auf Basis des mobilen Roboters LD-250 aus dem<br />
Hause Omron weitet der Intralogistik- <strong>und</strong><br />
Automatisierungsspezialist CTS sein Angebot an<br />
Autonomous Mobile Robots (AMR)<br />
beziehungsweise Autonomous Intelligent<br />
Vehicles (AIV) weiter aus. Mit der Einführung<br />
stellt das Unternehmen jetzt sechs<br />
standardisierte Aufbauten zur Auswahl. Darüber<br />
hinaus sind applikationsspezifische<br />
Sonderkonstruktionen möglich. Lesen Sie mehr.<br />
Nutzlasten bis 250 kg, eine robuste Metallverkleidung <strong>und</strong><br />
die Integration in die Flottensteuerungs-Middleware<br />
namens CTS-AIV-Framework erlauben einen universellen<br />
Einsatz des LD-250. Mit Gr<strong>und</strong>maßen von 963 ×<br />
718 × 383 mm ist der mobile Roboter wendig genug, um in beengten<br />
Umgebungen seinen Weg zu finden – <strong>und</strong> groß genug, für den<br />
Transport sperriger Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt<br />
1,2 m/s; für eine vollständige Drehung im Stand benötigt das Fahrzeug<br />
drei Sek<strong>und</strong>en. Darüber hinaus versorgt die Batterie mit einer<br />
Kapazität von 72 Ah das Gerät ausreichend mit Energie, sodass das<br />
Fahrzeug eine komplette Arbeitsschicht durchhalten kann.<br />
„Der Omron LD-250 ergänzt unser Portfolio an Low-Payload-<br />
AIVs. Mit dem mobilen Roboter sind nun höhere Lasten <strong>und</strong> mehr<br />
Material pro Fahrt möglich, was die Einsatzmöglichkeiten einer<br />
AIV-Flotte erweitert <strong>und</strong> die Amortisation von AIV-Projekten<br />
beschleunigt“, erläutert Alfred Pammer, Leiter der Fertigungsautomatisierung<br />
bei der CTS GmbH <strong>und</strong> ergänzt: „Der LD-250 hat uns<br />
durch Leistungsfähigkeit, Flexibilität sowie durch lange Batterielaufzeiten,<br />
hohe Sicherheitsstandards <strong>und</strong> Robustheit überzeugt.<br />
Mit unserer Erfahrung in der Intralogistikautomatisierung<br />
können wir neben Standardaufbauten auch applikationsspezifische<br />
Anpassungen realisieren. Unser Leasingangebot für einzelne<br />
AIVs, AMRs oder komplette Flotten macht das Gesamtpaket für<br />
viele Anwender noch interessanter.“<br />
Die neuen Fahrzeugtypen eignen sich für den Transport sperriger<br />
<strong>und</strong> schwerer Gegenstände wie Getriebeblöcke oder komplette<br />
Sitze in der Automobilfertigung ebenso wie für voluminöse Verpackungen<br />
in der Lebensmittel- <strong>und</strong> Rohstoffindustrie. Geht es wie in<br />
der Elektronikfertigung um kleinere <strong>und</strong> leichte Gegenstände, lässt<br />
sich mit dem LD-250 mehr Material pro Fahrt transportieren. Das<br />
Ergebnis: eine erhöhte Effizienz <strong>und</strong> Flexibilität bei schneller<br />
Amortisierung.<br />
AN VIELFÄLTIGE AUFGABEN ANPASSBAR<br />
Für den LD-250 bietet CTS sechs standardisierte Aufbauten für eine<br />
Vielzahl von Transportaufgaben: Hierzu zählen z. B. Front- <strong>und</strong><br />
Back-Roller-Loader mit einer oder zwei Ebenen, Side-Loader oder<br />
Trolley-Movers. Die Transferhöhen können fest oder variabel mit<br />
Liftlösungen zwischen ca. 800 <strong>und</strong> 1 500 mm realisiert werden. Je<br />
nach Aufbau sind unterschiedliche Kleinladungsträger <strong>und</strong> Trays<br />
in den Größen 600 × 400 oder 800 × 600 mm möglich. Der Transport<br />
von Europaletten kann über die optionale Größenerweiterung umgesetzt<br />
werden. Gemäß den Anforderungen der zukünftigen Betrei-<br />
38 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
er konzipiert das Unternehmen auch applikationsspezifische Sonderanfertigungen.<br />
Darüber hinaus lässt sich das Flurförderzeug mit z. B. Förderbändern<br />
oder Rollenbahnen ausstatten.<br />
Das Fahrzeug ist für Kollaboration ausgelegt <strong>und</strong> erfüllt die Sicherheitsnormen<br />
ISO EN1525, JIS D6802 <strong>und</strong> ANSI B56.5. Technologien wie Lidar, Sicherheitslaser<br />
<strong>und</strong> Sonar erkennen Hindernisse <strong>und</strong> vermeiden Kollisionen.<br />
Der LD-250 fügt sich nahtlos in das AIV-Framework von CTS ein. Die modulare<br />
Middleware kann Flotten mit bis zu 100 Fahrzeuge steuern, auch wenn diese heterogen<br />
<strong>und</strong> aus verschiedenen Modellen <strong>und</strong> Typen aufgebaut sind. Als Industrie-4.0-Software<br />
dient das Framework der Verwaltung, Steuerung <strong>und</strong> Visualisierung<br />
aller im Unternehmen eingesetzten automatisierten Flurförderzeuge.<br />
Über mehrere Schnittstellen können Daten <strong>und</strong> Steuerung der mobilen Transportsysteme<br />
in vorhandene Produktionsumgebungen mit unterschiedlichen<br />
Linien <strong>und</strong> Maschinen sowie in Unternehmenssysteme, z. B. MES oder ERP, eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden. Das browserbasierte Design erlaubt den einfachen Zugriff<br />
von stationären Rechnern <strong>und</strong> mobilen Endgeräten. Über verschiedene Dashboards<br />
haben Anwender ihre Flotten stets im Blick. Ein Reporting-Modul bietet<br />
eine Vielzahl von statistischen Auswertungen.<br />
ERWEITERUNG AUF PICK-ANWENDUNGEN<br />
Die Kombination des LD-250 mit kollaborativen Robotern der Serie TM von<br />
Omron öffnet neue Anwendungen für mobile Manipulatoren: Diese kombinieren<br />
Transport- <strong>und</strong> Handhabungsaufgaben in der Fertigung <strong>und</strong> eignen sich<br />
auch für „Pick & Place“-Anwendungen, die Maschinenbestückung oder die<br />
Behälter-Kommissionierung.<br />
Fotos: CTS, Omron<br />
www.group-cts.de<br />
Das autonome Transportsystem<br />
als mobiler Manipulator:<br />
intralogistische Prozesse<br />
lassen sich mit dieser<br />
Lösung komplett<br />
neu gestalten
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
HIGHTECH-GABELZINKEN<br />
VERWIRKLICHEN LOGISTIK-4.0-KONZEPTE<br />
Fahrerlose Transportsysteme sind wichtige Bausteine automatisierter<br />
Logistikprozesse <strong>und</strong> unterliegen ständigen Weiterentwicklungen. Die<br />
Integration smarter Sensorik in die Gabelzinken der autonomen<br />
Flurförderzeuge ist dabei ein entscheidendes Kriterium zur definierten <strong>und</strong><br />
sicheren Ladungserkennung <strong>und</strong> -aufnahme. Mithilfe dieser Technologie ist<br />
eine effiziente Realisierung von Logistik-4.0-Anwendungen möglich.<br />
40 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
rierte Lichttaster erkennen beim Einfahren in die Palette das Ende<br />
des Ladungsträgers. Sensoren in der Mitte des Gabelblattes<br />
ermöglichen die Erkennung von quer oder längs umzuschlagenden<br />
Europaletten. Auch das Erreichen der zulässigen Einfahrtiefe<br />
wird per integrierter Sensorik angezeigt. Darüber hinaus erweitern<br />
Kamerasysteme, die in die Gabelspitze (Smart Fork Front<br />
Cam) sowie seitlich an der Gabelzinke (Smart Fork Side Cam)<br />
installiert werden, die Einsatzmöglichkeiten der Fahrerlosen<br />
Transportfahrzeuge.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird das umfangreiche Programm an Gabelzinken<br />
mit Sensoren zur Distanzmessung respektive Umgebungserkennung<br />
mit einer Wiegegabelzinke. Mit der Lösung namens Smart<br />
Fork Scale lässt sich das Gewicht einer Palette exakt ermitteln.<br />
Funktionen wie die Lastschwerpunktanzeige <strong>und</strong> die Lastverteilungsanzeige<br />
schaffen die Voraussetzungen dafür, einen Betrieb in<br />
kritischen Lastbereichen zuverlässig zu vermeiden. Die über die<br />
Wiegegabelzinke ermittelten Daten werden über offene Schnittstellen<br />
− z. B. CAN-Open oder MQTT − direkt im Fahrerlosen Transportfahrzeug<br />
verarbeitet <strong>und</strong> optional an das Warenwirtschaftssystem<br />
übermittelt.<br />
AUF DEN RICHTIGEN EINBAU KOMMT ES AN<br />
Die Installation der Sensoren inklusive Verkabelung wird von Vetter<br />
so umgesetzt, dass die empfindlichen Technologien geschützt in<br />
die Gabel integriert sind, ohne dabei die Tragfähigkeit <strong>und</strong> Dauerfestigkeit<br />
der Gabelzinken zu beeinflussen. Großes Augenmerk legt<br />
der Hersteller auf die Industrietauglichkeit des ganzen Systems, unterliegen<br />
doch die Gabelzinken im Praxisalltag hohen Beanspruchungen.<br />
Die Smart-Fork-Applikationen sind aber nicht nur für Anwendungen<br />
in Gabelzinken konzipiert. Eine Integration in Gabelträger<br />
oder Hubmasten lässt sich ebenso realisieren.<br />
Die Integration aller benötigen Funktionen <strong>und</strong> Smart-Fork-Sensoren<br />
in die Gabelzinke sowie die Umsetzung geschieht in enger<br />
Abstimmung <strong>und</strong> Zusammenarbeit mit den Herstellern des Fahrerlosen<br />
Transportsystems. Optional übernimmt Vetter die komplette<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Konstruktion <strong>und</strong> stellt das System als montagefertige<br />
Einheit bereit.<br />
Foto: Vetter<br />
www.forks.com<br />
SMARTE SENSORIK<br />
FÜR GABELZINKEN<br />
Mit Smart Fork hat Vetter ein individuell kombinierbares<br />
Gabelzinkensystem entwickelt, das die Betriebssicherheit<br />
<strong>und</strong> Arbeitseffizienz des Gabelstaplers erhöht. Smarte<br />
Sensoren, Kameras, Leuchten- <strong>und</strong> Ziel-Laser ermöglichen<br />
die präzise Ausrichtung <strong>und</strong> sichere Be- <strong>und</strong> Entladung von<br />
Transportgut. Die Smart Fork-Lösung lässt sich an jedem<br />
handelsüblichen Flurförderzeug anbauen, bei Bedarf mit<br />
Funkübertragung.<br />
Das Unternehmen Vetter gilt europaweit als einer der<br />
führenden Hersteller von Gabelzinken für Flurförderzeuge.<br />
An Standorten in Deutschland <strong>und</strong> den USA wird<br />
ein umfangreiches Produktprogramm für namhafte<br />
Hersteller respektive die Servicepartner der Flurförderzeugindustrie<br />
gefertigt. Unter der Bezeichnung „Smart Fork“ hat Vetter<br />
Logistik-4.0-konforme Lösungen im Portfolio, um die Anbaugeräte<br />
von Fahrerlosen Transportfahrzeugen mit intelligenter Sensortechnik<br />
auszustatten: In der Spitze der Gabelzinken integwww.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
<strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 41
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SICHERES LANGGUTHANDLING IM<br />
INNEN- UND AUSSENBEREICH<br />
Das Manövrieren langer Lasten aus Stahl, Holz<br />
oder Aluminium in stark frequentierten<br />
Produktionsstätten, durch Hallentore <strong>und</strong> um<br />
Hindernisse herum kann diverse Risiken mit sich<br />
bringen. Darauf hat das Unternehmen Combilift<br />
reagiert <strong>und</strong> Modelle wie den multidirektionalen<br />
Stapler der C-Serie oder die kompakten 4-Wege -<br />
Gegengewichtsstapler des Typs Combi-CB<br />
entwickelt. Lesen Sie mehr.<br />
Die Modelle aus dem Hause Combilift wurden für die Herausforderungen<br />
langer <strong>und</strong> sperriger Lasten entwickelt<br />
<strong>und</strong> vereinen die Vorteile eines Gegengewichtsstaplers, eines<br />
Seitenstaplers <strong>und</strong> eines Schmalgangstaplers in einem<br />
Gerät, um ein platzsparendes <strong>und</strong> effizientes Handling sicherzustellen.<br />
Der niedrige Lastschwerpunkt <strong>und</strong> die integrierte Plattform<br />
bieten eine stabile, niedrige Auflagefläche, auf der Lasten während<br />
des Transports ruhen können. Darüber hinaus hat der Fahrer mit<br />
der seitlich am Hubmast montierten Kabine eine freie Sicht auf die<br />
Last. Die 4-Wege-Fähigkeit sorgt für einen schnellen Richtungswechsel<br />
der Räder, um seitliches Fahren auf engem Raum oder<br />
durch Hallentore zu ermöglichen. Auch Anwender zeigen sich von<br />
den Mehrwerten überzeugt. „Bevor wir den multidirektionalen<br />
Combi-CB hatten, mussten wir mit Schubmaststaplern <strong>und</strong> Gabelhubwagen<br />
hantieren <strong>und</strong> eine Reihe von Mitarbeitern einsetzen,<br />
um Lasten von bis zu zehn Meter Länge durch das Hallentor in das<br />
Lager zu be<strong>fördern</strong>. Früher benötigten wir bis zu 45 Minuten für eine<br />
Ladung, jetzt ist der Vorgang in drei oder vier Minuten erledigt –<br />
42 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
DYNAMISCHE<br />
LAGERTECHNIK<br />
mit nur einem Fahrer. Da weniger Personen <strong>und</strong> weniger Gabelstaplerbewegungen<br />
erforderlich sind, ist dies ein sicherer Prozess“,<br />
so Ben O‘Hanlon, Geschäftsführer von Todds Leap in Nordirland.<br />
Ebenfalls in den Combilift-K<strong>und</strong>enbüchern steht die Tenwinkel<br />
GmbH & Co. KG, Hersteller von technischen Ballastierungen, Betongegengewichten<br />
<strong>und</strong> Betonformteilen. „Die Kombination aus<br />
Gegengewichtsstapler <strong>und</strong> Hallenkran war dem Handling unserer<br />
Betonballaste <strong>und</strong> Gegengewichte mit einem Gewicht von zehn Kilogramm<br />
bis circa 30 Tonnen nicht gewachsen. Der mobile Combi-<br />
MG-Portalkran ist eine flexible Lösung: aufgr<strong>und</strong> seiner Konstruktion,<br />
Wendigkeit sowie seiner Mehrwege-Lenkung können wir unsere<br />
Lasten sicherer bewegen <strong>und</strong> gleichzeitig eine platzsparende Lagerung<br />
auf dem Hof sicherstellen“, kommentiert Geschäftsführer<br />
Stefan Tenwinkel.<br />
Fotos: Combilift<br />
VAHLE COMPACT LINE (VCL)<br />
DIE MODULARE ALL-IN-ONE LÖSUNG<br />
FÜR IHRE LAGERTECHNIKANWENDUNG.<br />
MODULARES SYSTEM<br />
VARIABEL EINSETZBAR<br />
EINFACHE MONTAGE<br />
www.combilift.com<br />
Das Video zum Thema<br />
Der kompakte Combi-CB sorgt für erhöhte Produktivität <strong>und</strong><br />
Sicherheit <strong>und</strong> ermöglicht eine Steigerung der Lagerkapazität –<br />
innen sowie außen<br />
bit.ly/combi_cb_4<br />
PAUL VAHLE GMBH & CO. KG<br />
Westicker Straße 52 | 59174 Kamen | Germany<br />
info@vahle.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
MASSGESCHNEIDERTE<br />
CLARK-DIESELSTAPLER TROTZEN HARTEN<br />
BEDINGUNGEN IN ALUMINIUMGIESSEREI<br />
Bei Hydro Precision Tubing in Lichtervelde/<br />
Belgien hat der Flurförderzeughersteller Clark<br />
einmal mehr bewiesen, dass „Built-to-last“ kein<br />
leeres Versprechen ist. Der Einsatz in der Gießerei<br />
verlangt von zwei Staplern der Baureihe C55sD<br />
täglich Höchstleistungen. Die Geräte müssen<br />
nicht nur der Hitze des Schmelzofens<br />
standhalten, sondern auch beim Handling<br />
schwerer Lasten ihr Können unter Beweis stellen.<br />
Die Hydro Precision Tubing gehört zur norwegischen Norsk<br />
Hydro ASA, einem Aluminiumanbieter, der weltweit über<br />
die komplette Wertschöpfungskette tätig ist. Der Standort<br />
Lichtervelde ist einer von sechs Hydro-Standorten in Belgien.<br />
Das Werk verfügt über mehr als 70 Jahre Erfahrung in der Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Herstellung von hochfrequenzgeschweißten Aluminiumrohren.<br />
Diese werden aus recyceltem Aluminium in verschiedenen<br />
Legierungen <strong>und</strong> mit unterschiedlichen Oberflächenmustern<br />
sowie in Durchmessern von 12 bis 76 mm <strong>und</strong> Wandstärken<br />
von 0,6 bis 3 mm gefertigt. Zu den weltweiten Abnehmern gehören<br />
u. a. Unternehmen der Automobil- <strong>und</strong> Flurförderzeugindustrie.<br />
In Lichtervelde befinden sich neben der Gießerei für das Aluminiumrecycling<br />
ein Kaltwalzwerk, ein Schneidewerk, vier Rohrwerke<br />
sowie verschiedene Sägemaschinen. Für die Rohrproduktion werden<br />
80 bis 100 Tonnen Alt-Aluminium pro Tag recycelt. Dazu werden<br />
in einem ersten Produktionsschritt aus dem geschmolzenen<br />
Alt-Aluminium Brammen gegossen. Mit einer Ofenfüllung kann<br />
Hydro jeweils drei Aluminiumbrammen produzieren. Die Bram-<br />
44 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
01<br />
Haben die Problemstellung in puncto Flurförderzeuge gemeinsam<br />
gelöst: Yves Viaene (l.), Manager Fo<strong>und</strong>ry, Hydro Precision Tubing, <strong>und</strong><br />
Marino Dendooven, Verkaufsberater beim Clark-Händler Hendrik<br />
Deceuninck<br />
men wiegen bei einer Länge von fünf Metern jeweils 7,5 Tonnen<br />
<strong>und</strong> werden im Walzwerk zu Coils weiterverarbeitet, aus denen<br />
später Rohre gefertigt werden. Damit die einzelnen Produktionsschritte<br />
problemlos vonstattengehen, setzt der Aluminiumspezialist<br />
nicht nur auf moderne Produktionstechnik, sondern ebenfalls<br />
auf leistungsstarke <strong>und</strong> zuverlässige Lösungen für den internen<br />
Materialfluss. Dabei nutzt Hydro die Flurförderzeuge nicht nur für<br />
den klassischen Flurförderzeugeinsatz. Zwei Clark-Gegengewichtstapler<br />
z. B. müssen sich in der Gießerei einer ganz speziellen<br />
Herausforderung stellen.<br />
TÄGLICH AUF DIE PROBE GESTELLT<br />
Seit mehr als einem Jahr arbeiten die Clark-Stapler der Baureihe<br />
C55sD an der Umschmelzanlage der Gießerei, in der Alt-Aluminium<br />
bei Temperaturen von bis zu 700 °C geschmolzen wird. Die Aufgabe<br />
der 5,5-Tonner besteht darin, die Schlacke nach jedem<br />
Schmelzvorgang aus dem heißen Ofen zu entfernen, bevor dieser<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 45
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
02<br />
02 + 03 Clark hat alle temperaturempfindlichen Komponenten <strong>und</strong><br />
die Klimaanlage gegen Hitzeeinwirkung eingehaust. Die Frontscheibe<br />
wurde mit einem hitzebeständigen zusätzlichen Glas versehen, damit<br />
diese nicht springt. Auch die Schläuche des drehbaren Anbaugeräts<br />
wurden gegen die Hitze geschützt<br />
04 Der Stapler musste mit einem Clark Blue Safety Light ausgerüstet<br />
werden, um den Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen<br />
03<br />
wieder neu befüllt wird. Genau genommen geht nur ein Clark-<br />
Stapler dieser Tätigkeit nach. Da der Betrieb r<strong>und</strong> um die Uhr läuft,<br />
dient das zweite Flurförderzeug als Back-up <strong>und</strong> zum Transport<br />
von Teilen innerhalb der Gießerei. „Wir schalten Schmelz- <strong>und</strong><br />
Gießofen nur einmal im Jahr zur Wartung ab“, erklärt Yves Viaene,<br />
Manager Fo<strong>und</strong>ry, Hydro Precision Tubing. „Sollte ein Flurförderzeug<br />
ausfallen, müssen wir sofort ein Ersatzfahrzeug zur Hand<br />
haben, damit die Produktion nicht stillsteht. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
haben wir zwei baugleiche Clark-Stapler angeschafft.“<br />
Um die Schlacke aus dem Ofen zu entfernen, besitzt der Stapler<br />
ein Anbaugerät mit einer Art drehbaren fünf Meter langen Dorn. An<br />
dessen Ende befindet sich eine Schabevorrichtung, mit welcher der<br />
Stapler die Schlacke entnimmt. Dies ist kein leichtes Unterfangen,<br />
da der Stapler trotz des großen Abstands zum Ofen r<strong>und</strong> um die<br />
Uhr großer Hitze ausgeliefert ist. Ferner mussten die Stapler aber<br />
auch über eine Ausstattung verfügen, die den strengen Sicherheitsvorschriften<br />
des Betreibers Rechnung trägt. Der Clark-Vertragspartner<br />
in Belgien, die Firma Hendrik Deceuninck mit Sitz in Izegem,<br />
hat sich dazu den Einsatz <strong>und</strong> das Pflichtenheft ganz genau angesehen<br />
<strong>und</strong> Hydro dann ein Staplereinsatzkonzept unter Berücksichtigung<br />
der Anforderungen vorgelegt. „Wir mussten alle temperaturempfindlichen<br />
elektronischen Teile gegen Hitzeeinwirkung schützen“,<br />
erläutert Marino Dendooven, Verkaufsberater bei Hendrik<br />
46 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
<br />
MITARBEITER IN ENTSCHEIDUNG EINGEBUNDEN<br />
04<br />
Deceuninck. „Die Frontscheibe wurde mit einem hitzebeständigen<br />
zusätzlichen Glas versehen, damit diese nicht springt, <strong>und</strong> die<br />
Klimaanlage wurde ebenfalls eingehaust.“<br />
Um den Sicherheitsbestimmungen zu entsprechen, sind die<br />
Fahrzeuge mit dem Clark Blue Safety Light ausgerüstet, das oben<br />
am Fahrerschutzdachrahmen befestigt ist <strong>und</strong> einen großen blauen<br />
Punkt auf den Hallenboden projiziert. Auf diese Weise werden Personen<br />
<strong>und</strong> andere Staplerfahrer vor herannahenden Flurförderzeugen<br />
gewarnt. Auch das Blue Safety Light hat die Firma Deceuninck<br />
eingehaust, um es vor Hitze zu schützen – ebenso wie die Schläuche<br />
des drehbaren Anbaugeräts. Zur Überwachung der Motortemperatur<br />
des Fahrzeugs kommt das Flottenmanagementsystem Optafleet<br />
zum Einsatz. Mit dem onlinegestützten Management-Instrument<br />
lassen sich alle Leistungsdaten eines Flurförderzeugs abbilden.<br />
Bei Hydro warnt die Software den Fahrer vor einer Überhitzung<br />
des Staplers. Aufgr<strong>und</strong> des schweren Anbaugeräts kommt bei dem<br />
Staplereinsatz ferner dem Hubgerüst eine große Bedeutung zu. Mit<br />
einem verwindungssteifen 6-Rollen-Gabelträger <strong>und</strong> einstellbaren,<br />
schräggestellten Tragrollen zeigt sich das Hubgerüst den Aufgaben<br />
jedoch gewachsen. Diese sei bei den jeweiligen Hubgerüsten der<br />
Vorgängerfahrzeuge eines Marktbegleiters laut Viaene in der Vergangenheit<br />
nicht der Fall gewesen. „Die damit verb<strong>und</strong>enen Probleme<br />
haben wir mit den Clark-Staplern jetzt aus der Welt geschafft.“<br />
GOLD DES<br />
21. JAHRHUNDERTS<br />
Aluminium ist ein vielseitig genutzter Werkstoff, da es<br />
stabil, leicht <strong>und</strong> in großen Mengen verfügbar ist. Die<br />
Produktion ist allerdings energieintensiv. Da recyceltes<br />
Aluminium im Vergleich zur Herstellung von Primäraluminium<br />
nur fünf Prozent dieser Energiemenge benötigt, wird<br />
durch das Recycling von Alt-Aluminium nicht nur Energie<br />
eingespart, sondern auch der Schadstoffausstoß minimiert<br />
<strong>und</strong> die Rohstoffversorgung gesichert. Die Reinheit <strong>und</strong> der<br />
niedrige Schmelzpunkt (660 °C) schaffen die Voraussetzungen<br />
für die hohe Recyclingfähigkeit von Aluminium. Zudem<br />
ist der Kreislauf der Wiederaufbereitung ohne Qualitätseinbußen<br />
unendlich wiederholbar – geschätzte 75 Prozent<br />
des Aluminiums, das je erzeugt wurde, ist noch in Gebrauch<br />
<strong>und</strong> hat teilweise bereits vielfache Recyclingprozesse<br />
durchlaufen.<br />
Quelle: Clark Europe<br />
Bei der Entscheidungsfindung zum Kauf der Stapler hatten auch<br />
die Mitarbeiter bei Hydro ein Mitspracherecht. „Die Kollegen haben<br />
im Vorfeld einige Wettbewerbsfahrzeuge getestet, denn<br />
schließlich sind sie es, die tagtäglich mit den Geräten arbeiten. Sie<br />
waren von den Clark-Staplern von Anfang an begeistert“, so Viaene.<br />
„Ein großes Lob geht auch an die Firma Deceuninck, die uns r<strong>und</strong>um<br />
hervorragend beraten hat <strong>und</strong> unsere Anforderungen, sei es in<br />
Bezug auf die strengen Sicherheitsvorschriften oder die speziellen<br />
Anforderungen an die Ausstattung der Stapler, optimal erfüllt hat.“<br />
Hydro hat die Geräte gekauft <strong>und</strong> wartet die Geräte in einer eigenen<br />
Werkstatt selbst. Viaene: „Sollten wir mal größere Probleme haben,<br />
wissen wir aber, dass die Firma Deceuninck sofort zur Stelle<br />
ist. Eine schnelle Reaktionszeit bei Problemen ist uns wichtig.“<br />
Da sich die Clark-Stapler so gut bewährt haben, hat der Betreiber<br />
bereits zwei weitere Gegengewichtsstapler des Herstellers angeschafft.<br />
Dabei handelt es sich um einen GEX30-Elektrostapler <strong>und</strong><br />
einen dritten Stapler der Baureihe C55sD, der sich von den bereits<br />
vorhandenen Fahrzeugen nur durch den Triplexmast unterscheidet.<br />
Der 5,5-Tonner kommt zwar in einer anderen Abteilung zum<br />
Einsatz, soll aber ebenfalls einspringen können, falls einer der anderen<br />
Stapler ausfallen sollte – denn sicher ist sicher.<br />
Fotos: Clark Europe<br />
www.clarkmheu.com<br />
Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />
Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />
direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />
www.butt.de<br />
Typ BK - Mittelachsrampe<br />
Verladeplattform<br />
BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />
Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />
D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de<br />
·<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 47<br />
BUTT.indd 1 21.07.2014 10:34:17
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
DEMAG-UNIVERSALKRANE:<br />
LASTWENDEN LEICHT(ER) GEMACHT<br />
Das Unternehmen Demag stellt eine neue Standardfunktion für das<br />
Universalkran-Programm vor: Mit einem optionalen Maßnahmenpaket lassen sich<br />
die Krananlagen mit einer Lastwendefunktion ausrüsten, die ein hohes Maß an<br />
Sicherheit erreicht – mit einer Reduzierung des bisher erforderlichen zusätzlichen<br />
Engineering-Aufwands. Die Mehrkosten sind überschaubar, der Nutzen ist hoch.<br />
Möglich wird dies unter anderem durch die Überwachung des kompletten<br />
Lastwendevorgangs durch die Sicherheitssteuerung Demag Safecontrol. Mit dieser<br />
Option wendet sich Demag unter anderem an die Automobilindustrie mit ihren<br />
Presswerken, Unternehmen der Kunststoffformgebung mit Spritzgussmaschinen,<br />
Werkzeugbauer sowie an Hersteller von Sondermaschinen <strong>und</strong> -anlagen, bei<br />
denen sensible Güter gewendet oder gedreht werden müssen.<br />
48 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />
Bewegung von Lasten in drei Dimensionen: Das ist die<br />
Gr<strong>und</strong>aufgabe von Industriekranen. Zusatzfunktionen ermöglichen<br />
das Realisieren weiterer Aufgaben, von denen<br />
das Lastwenden eine besonders anspruchsvolle ist.<br />
EINE ANSPRUCHSVOLLE AUFGABE<br />
Der Vorgang des Lastwendens ist komplex <strong>und</strong> erfordert eine exakte<br />
Koordination des Zwei-Katz-Betriebs. Neben der Maximallast der<br />
Seilzüge <strong>und</strong> der Kollektivlast muss auch der Schrägzug als Parameter<br />
berücksichtigt werden. Konkret bedeutet dies: Während des Wendevorgangs<br />
wird der Schrägzug sowohl durch Katzfahrt im Einzelbetrieb<br />
als auch durch den Hub- oder Senkvorgang eines oder beider<br />
Hubwerke korrigiert. Dabei muss zum einen die Gewichtsverlagerung<br />
der Last zwischen den beiden Hubwerken berücksichtigt werden.<br />
Zum anderen muss der Schrägzugwinkel innerhalb eines definierten<br />
Bereichs bleiben. Außerdem muss u. a. ein unkontrolliertes<br />
„Nachrutschen“ einer der beiden Katzen vermieden werden.<br />
Es handelt sich also um eine komplexe überlagerte Bewegung<br />
(Heben/Senken von zwei Seilzügen <strong>und</strong> Verfahren von zwei Katzen)<br />
mit einer Last, die bis zu 50 Tonnen wiegen kann. Im Gegensatz<br />
zum „normalen“ Kranbetrieb kommt bei Wende-/Drehprozessen<br />
hinzu, dass die Seiltriebe der Hubwerke erhöhtem Schrägzug<br />
ausgesetzt sind.<br />
VERÄNDERUNGEN IN STAHLBAU UND<br />
STEUERUNGSTECHNIK ERFORDERLICH<br />
Für diesen Anwendungsfall wird die Steuerungstechnik von standardisierten<br />
Universalkranen mit zwei Hubwerken an die Zusatzfunktion<br />
„Lastwenden“ angepasst. Außerdem werden beim Wenden<br />
schwerer Bauteile verstärkt Kräfte in horizontaler Wirkrichtung<br />
in den Stahlbau eingeleitet, die die üblichen Kräfte im normalen<br />
Hubbetrieb übersteigen. Aus diesen Gründen ist es unerlässlich,<br />
dass der Kran im Hinblick auf die zusätzliche Funktion umfassend<br />
ertüchtigt wird. Auf der Hardwareseite gehört dazu eine höhere Dimensionierung<br />
des Stahlbaus, der damit höhere Kräfte vor allem in<br />
horizontaler Wirkrichtung aufnehmen kann. Außerdem sind die<br />
Krankatzen mit stärkeren Puffern ausgestattet, da die beiden Katzen<br />
während des Lastwendevorgangs auch „auf Stoß“ gefahren<br />
werden. Auf der elektrischen Seite sind zusätzliche Sensoren u. a.<br />
für die Erfassung der Winkelstellung der Seiltraversen <strong>und</strong> die Auslenkung<br />
des Seils erforderlich. Die Signale dieser Sensoren werden<br />
dann in der Steuerung – die ebenfalls an die Funktion „Lastwenden“<br />
angepasst werden muss – verarbeitet.<br />
MASSNAHMENPAKET FÜR UNIVERSALKRANE<br />
Das Lastwenden bei Demag-Universalkranen wird zwar schon seit<br />
je her realisiert, aber immer mit einem individuellen Engineering-<br />
Aufwand, der u. a. den Stahlbau, die Sensorik <strong>und</strong> die Steuerung für<br />
die individuelle Ausprägung des Lastwendens ertüchtigt. Im Zuge<br />
der Erweiterung des Universalkran-Programms haben die Demag-<br />
Ingenieure nun die Option „Lastwenden“ so weit standardisiert,<br />
dass sie bei Universalkranen mit zwei Hubwerken eine verringerte<br />
individuelle Engineering-Leistung erfordert, ohne das anerkannt<br />
hohe Sicherheitsniveau zu beeinträchtigen. Die Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />
dafür schafft der Einsatz der Demag Safecontrol-Steuerung,<br />
die alle Kranbewegungen <strong>und</strong> -funktionen sicherheitsgerichtet<br />
01 Beim Lastwenden handelt es sich um einen komplexen Vorgang.<br />
Entsprechend anspruchsvoll muss das Steuerungs- <strong>und</strong> Sicherheitskonzept<br />
sein<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 49
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
TITELSTORY<br />
02 Die Funktion „Lastwenden“ um<br />
180° lässt sich bei Demag-Universalkranen<br />
– bei höchsten Sicherheitsstandards<br />
– nun mit reduziertem<br />
Engineering-Aufwand realisieren<br />
Quelle: Demag<br />
steuert <strong>und</strong> überwacht. Sie bietet die Möglichkeit, auch die Signale<br />
zusätzlicher Sensoren zu verarbeiten <strong>und</strong> in die Überwachung einzubeziehen.<br />
Damit ist die Steuerung in der Lage, auch den komplexen<br />
Lastwendeprozess in jeder Situation sicher <strong>und</strong> kontrolliert zu<br />
steuern.<br />
Auf der Seiltraverse werden robuste berührungslos wirkende<br />
Seilwinkelsensoren montiert, die über CAN-Bus mit der Demag<br />
Safecontrol verb<strong>und</strong>en sind. Die Demag DMR-Seilzüge selbst werden<br />
ebenfalls an den Wendeprozess angepasst. Das hat zur Folge,<br />
dass sie einen (permanent überwachten) Schrägzug von bis zu 15°<br />
(in Einzelfällen auch mehr) erreichen.<br />
Mit diesem Maßnahmenpaket (ergänzt um einen verstärkten<br />
Stahlbau <strong>und</strong> weitere Maßnahmen) entsteht ein Universalkran, der<br />
in der Lage ist, Lasten kontrolliert <strong>und</strong> sicher zu wenden – eine für<br />
DEMAG SAFECONTROL:<br />
SICHERE BASIS NICHT NUR<br />
FÜR DIE LASTWENDEFUNKTION<br />
Mit der Safecontrol bietet Demag eine Sicherheitssteuerung<br />
für Krane <strong>und</strong> Hubwerke, die eine große Vielfalt an<br />
sicherheitsorientierten Applikationen gestattet <strong>und</strong> sich<br />
für unterschiedliche Anwendungen der Kran- <strong>und</strong><br />
Hebetechnik eignet. Das gilt für Anforderungen an das<br />
pure Heben <strong>und</strong> Senken von Lasten, aber auch für<br />
komplexe <strong>und</strong> sicherheitssensible Aufgaben wie Tandembetrieb<br />
oder das Wenden von Lasten.<br />
Safecontrol ist ein modular aufgebautes Steuerungssystem,<br />
das aus dezentral angeordneten Steuerungsbaugruppen<br />
sowie vielfältigen zusätzlichen Hardwaremodulen<br />
(I/O-Erweiterungsmodul, Funkempfänger, Großanzeigen<br />
etc.) besteht. Die Kommunikation zwischen diesen<br />
Steuerungsbaugruppen geschieht drahtlos oder leitungsgeb<strong>und</strong>en<br />
über einen CAN-Bus unter Nutzung des<br />
CAN-Open Safety-Protokolls. Die Firmware deckt ein<br />
großes Spektrum an Steuerungsfunktionen ab, darunter<br />
auch vielfältige Assistenzfunktionen. Über eine Parametrierschnittstelle<br />
lassen sich die Steuerungsfunktionen<br />
aktivieren. Die modular aufgebaute Safecontrol-Steuerung<br />
erlaubt sicherheitsgerichtete Steuerungsfunktionen<br />
bis PL d nach EN ISO 13849 bzw. SIL 2 nach EN 61508.<br />
Hardwaremäßig wurde die Steuerungshardware vollständig<br />
zweikanalig ausgelegt – sodass Steuerungsfunktionen<br />
in „Kat. 3“ ausgeführt werden können. Dies wurde auch<br />
vom TÜV zertifiziert.<br />
Bei der sicheren Steuerung <strong>und</strong> Überwachung des<br />
Lastwendevorgangs wird die Eigenschaft der Safecontrol<br />
genutzt, mehrere überlagerte Bewegungen gleichzeitig<br />
<strong>und</strong> summarisch zu überwachen – <strong>und</strong> die Fähigkeit,<br />
zusätzliche Sensoren z. B. zur Seilwinkelerfassung in die<br />
sicherheitsgerichtete Überwachung zu integrieren.<br />
standardisierte Krane einmalige Funktion. Verfügbar sind diese<br />
Kane in zwei Varianten:<br />
Variante 1: Warnsignal bei Überschreitung des zulässigen Seilwinkels<br />
Der Anwender hat die Wahl zwischen zwei Ausführungen. Bei der<br />
einen – einfacheren – Steuerungsversion veranlasst die Seilwinkelerfassung<br />
eine akustische <strong>und</strong>/oder optische Warnung, sobald der<br />
maximale Auslenkwinkel erreicht ist. Der Kranbediener ist in diesem<br />
Fall selbst dafür verantwortlich, dass beim Wendeprozess keine<br />
Schäden an Personen, Transportgütern oder der Krananlage<br />
entstehen.<br />
Variante 2: Überwachung per Sicherheitssteuerung<br />
Bei der zweiten Variante wird die sichere Lastwendefunktion durch<br />
eine Kombination der Steuerung Safecontrol mit dem zweikanaligen,<br />
berührungslos arbeitenden Sensorsystem zur präzisen Messung<br />
der Seilwinkel realisiert. Die Steuerung überwacht sicherheitsgerichtet<br />
alle Bewegungsabläufe <strong>und</strong> stoppt bei Unregelmäßigkeiten<br />
selbsttätig die Hub- <strong>und</strong> Fahrbewegungen. Wenn der in<br />
der Steuerung hinterlegte definierte Schrägzugwinkel erreicht bzw.<br />
überschritten wird, sind nur noch solche Funktionen möglich, die<br />
zu einer Verringerung des Winkels führen. Bei dieser Variante wird<br />
eine hohe Sicherheitskategorie von Performance Level d (beim He-<br />
50 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />
ben <strong>und</strong> Senken der Last) bzw. PL c (beim Fahren) nach EN 13849-1<br />
(Kategorie 3) erreicht. Kategorie 3 bedeutet, dass ein einzelner Fehler<br />
bei der Signalübertragung <strong>und</strong> -auswertung von der Steuerung<br />
sicher erkannt wird <strong>und</strong> niemals zu einer kritischen bzw. unsicheren<br />
Situation führen kann. Stattdessen wird der Kran bzw. die<br />
sichere Bewegung in Fall sicherheitsgerichtet abgeschaltet.<br />
VON DER LASTPENDELDÄMPFUNG ZUM<br />
LASTWENDEN<br />
03 Mit den für das Wenden von Lasten ausgelegten Universalkranen<br />
können Lasten mit Gewichten bis zu 50 Tonnen sicher <strong>und</strong><br />
präzise bewegt werden<br />
Die Kombination von Seilwinkelmessung <strong>und</strong> Sicherheitssteuerung<br />
ist bei Demag-Universalkranen nichts Ungewöhnliches, weil sie<br />
auch bei der Lastpendeldämpfung eingesetzt wird. Dort verwendet<br />
man das Signal für die Messung der Auslenkung der Last <strong>und</strong> steuert<br />
die Geschwindigkeit des Katzfahrantriebs selbsttätig so, dass der<br />
Pendelbewegung entgegengewirkt wird. Beim Lastwenden hingegen<br />
werden die Sensorsignale zur Erfassung des Schrägzugs genutzt.<br />
Das „Gehirn“ der Lastwendeeinrichtung ist (in der zweiten Variante)<br />
die Sicherheitssteuerung Demag Safecontrol. Sie lässt<br />
sich auf der Hardware-Seite durch Erweiterungsbaugruppen mit<br />
zusätzlichen Ein-/Ausgängen an die individuelle Aufgabenstellung<br />
anpassen. Vor allem aber erlaubt sie die sicherheitsgerichtete<br />
Überwachung von überlagerten Bewegungen sowie von<br />
mehreren Hubwerken, Katzantrieben <strong>und</strong> sogar Kranen. Funktionen<br />
wie Kollisionsüberwachung (auf der Basis einer Positionserfassung<br />
beider Krane) sind ebenfalls realisierbar. Darüber hinaus<br />
können die Signale zusätzlicher Sensoren sicherheitsgerichtet<br />
(nach den Anforderungen der Maschinenrichtlinie) ausgewertet<br />
werden. Bei der Lastwendeeinrichtung werden die<br />
Sensoren, die den Seilwinkel überwachen, in das Sicherheitskonzept<br />
integriert.<br />
Bei beiden Varianten des Lastwendens wird der Kran standardmäßig<br />
drahtlos über eine Joystick-Funkfernsteuerung bedient.<br />
ANSPRUCHSVOLLE FUNKTION – IM<br />
STANDARDPROGRAMM REALISIERT<br />
Mit dieser neuen Option hat Demag die anspruchsvolle Funktion<br />
des Lastwendens erstmals – <strong>und</strong> auch als erster Kranhersteller<br />
überhaupt – innerhalb des Standardkranprogramms <strong>und</strong> mit einem<br />
derart hohen Sicherheitsstandard realisiert.<br />
Als Zielgruppe für diese Krane sieht Demag alle Betreiber von<br />
Hallenkranen, die schwere Bauteile wie Press- <strong>und</strong> Spritzgusswerkzeuge,<br />
Maschinenbetten oder Sonderbehälter innerhalb der Fertigungs-<br />
<strong>und</strong> Reparaturprozesse nicht nur <strong>heben</strong> <strong>und</strong> horizontal bewegen,<br />
sondern auch wenden müssen. Diese anspruchsvolle Funktion<br />
lässt sich nun für die Kranbediener deutlich komfortabler <strong>und</strong><br />
mit einem erheblich reduziertem Engineering-Aufwand <strong>und</strong> (aus<br />
Sicht des Betreibers) geringeren Investitionskosten realisieren. Mit<br />
den derart modifizierten Universalkranen können Lasten mit<br />
Gewichten bis zu 50 Tonnen sicher gewendet werden.<br />
Fotos: Demag<br />
www.demagcranes.de<br />
Leichter getan als gesagt.<br />
Aluminium-Kransysteme von Schmalz haben Transportanhänger<br />
mit speziellen Leichtlaufrollen. Damit wird der<br />
innerbetriebliche Materialtransport schneller, leichter <strong>und</strong><br />
ergonomischer.<br />
WWW.SCHMALZ.COM/KRANE<br />
T: +49 7443 2403-301<br />
J. Schmalz GmbH · Johannes-Schmalz-Str. 1 · 72293 Glatten · schmalz@schmalz.com<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 51
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SERIE<br />
GUTES<br />
NOCH BESSER MACHEN<br />
Die zur Überschrift erhobene Vorgabe stand für<br />
das Familienunternehmen J.D. Neuhaus GmbH &<br />
Co. KG aus Witten bei der Entwicklung der neuen<br />
JDN-Mini-Druckluft-Hebezeuggeneration ganz<br />
oben im Pflichtenheft. Um dieses Ziel zu<br />
erreichen, wurden bei der Konzeption neue<br />
Wege beschritten.<br />
Etwa 20 Jahre lange war die Vorgängergeneration des neuen<br />
Druckluft-Hebezeugs JDN Mini am Markt verfügbar. Im<br />
Laufe dieser Zeit hat der Hersteller eine veritable Anzahl an<br />
Anwendern aus vielzähligen Bereichen für das Hebezeug<br />
gewonnen. So setzen Unternehmen z. B. aus der Automobilindustrie,<br />
Papierindustrie, Pharmaindustrie, Textilindustrie oder auch<br />
Gießereien <strong>und</strong> Lackierereien auf die Technik aus dem Ruhrgebiet.<br />
Die von den Betreibern gewonnenen Erkenntnisse sollten in<br />
die Neukonzeption des Hebezeugs einfließen. So waren die Chief<br />
Engineers direkt vor Ort bei K<strong>und</strong>en. Im Rahmen der Gespräche<br />
wurde gefragt, welche Eigenschaften das optimale Hebezeug haben<br />
sollte. Die unterschiedlichen Einsatzbedingungen vor Ort<br />
wurden studiert <strong>und</strong> mit Anwendern diskutiert. Mit all diesem<br />
Wissen hat ein crossfunktionales Team aus 13 Mitarbeitern an der<br />
Projektrealisierung gearbeitet. Je nach Projektphase <strong>und</strong> Bedarf<br />
wurden auch Mitarbeiter von Lieferanten sowie K<strong>und</strong>en in die<br />
Überlegungen eingeb<strong>und</strong>en. Nur so ließen sich eine 360°-Betrachtung<br />
<strong>und</strong> die Forderung nach einem Maximum an Produktivität,<br />
Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Ebenfalls<br />
auf der Agenda des Projektteams standen die Themen Flexibilität<br />
in puncto Konfiguration auf die Belange des Betreibers, komfortable<br />
<strong>und</strong> einfache Bedienung sowie Reduzierung der Zeiten<br />
für die Wartung.<br />
MEHR ALS DIE SUMME DER EINZELTEILE<br />
Entstanden ist so innerhalb von ca. 2,5 Jahren (von der ersten Erstellung<br />
des Zielbilds bis hin zum einsatzfähigen Produkt) mit dem<br />
neuen JDN Mini ein kompaktes Hebezeug mit einer Tragfähigkeit<br />
von bis zu 980 kg, das sich durch etliche Innovationen auszeichnet.<br />
Für einen sicheren Betrieb sorgen u. a. Endabschaltungen. Sie<br />
schalten die Hub- <strong>und</strong> Senkbewegung ab, sobald der Puffer das<br />
Abschaltventil berührt. Die Bewegung wird dadurch abgebremst<br />
<strong>und</strong> somit das Überlasten der Kette verhindert. Darüber hinaus<br />
lässt sich mithilfe dieses Merkmals der Verschleiß minimieren.<br />
Den Betriebskosten zugutekommt auch die intelligente Konstruktion<br />
des Hebezeugs. Mithilfe gezielter Optimierungen ließ sich<br />
die Lebensdauer des aktuellen JDN Mini auf 800 Betriebsst<strong>und</strong>en<br />
steigern <strong>und</strong> damit gegenüber dem Vorgängermodell verdoppeln.<br />
Damit ist es dem Hersteller gelungen, einen wichtigen Beitrag zur<br />
52 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
SERIE PRODUKTE UND SYSTEME <br />
Höhere Geschwindigkeit<br />
Längere Lebensdauer<br />
Feinfühlige Steuerung<br />
Einfache Wartung<br />
Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) zu leisten, da u. a. die<br />
Kosten für die Neuanschaffung von Geräten, die ihre maximale<br />
Lebensdauer erreicht haben, erst in längeren Abständen anfallen.<br />
Auf die Forderung „einfache <strong>und</strong> flexible Bedienung“ hat J.D.<br />
Neuhaus mit der Kombination der direkten <strong>und</strong> indirekten Steuerung<br />
eine Antwort gef<strong>und</strong>en. So ist die Handsteuerung jetzt über<br />
nur einen Schlauch inklusive Zugentlastung mit dem Gehäuse verb<strong>und</strong>en,<br />
der wiederum drei Steuerleitungen bündelt. Dies steigert<br />
neben dem Bedienkomfort auch die Beweglichkeit. Neue Präzisionsventile<br />
schaffen die Voraussetzungen für eine noch feinere Dosierung<br />
der Druckluftzufuhr <strong>und</strong> damit ein nahezu ruckfreies An<strong>heben</strong><br />
<strong>und</strong> Absetzen der Lasten. Die Maximalgeschwindigkeit lässt<br />
sich stufenlos voreinstellen, also reduzieren, ohne dass dies zu einem<br />
Leistungsverlust bei der Tragfähigkeit führt. Dadurch wird die<br />
Last noch besser geschützt <strong>und</strong> die Geschwindigkeit zugleich noch<br />
feiner dosierbar. Der JDN Mini 500 erreicht z. B. bei Volllast (500 kg)<br />
eine maximale Hubgeschwindigkeit von 12 m/min. Im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell ist er damit im Dauereinsatz bis zu 20 Prozent<br />
schneller.<br />
Die smarteste Neuerung im Bereich „Wartung“ ist der in der<br />
Serviceklappe integrierte NFC-Tag. Mit der JDN-Service-App hat der<br />
Anwender per Smartphone Zugang zu den Bedienungsanleitungen<br />
<strong>und</strong> Zertifikaten. Ein weiterer Ausbau der Service-App hin zum Hilfsmittel<br />
r<strong>und</strong> um Fragen des Ersatzteilemanagements ist zurzeit in<br />
Planung.<br />
Viele Wartungsarbeiten wie das Fetten der Motorkammer, der<br />
Austausch der Kettenführung <strong>und</strong> der Austausch der Motoreinheit<br />
lassen sich beim JDN Mini jetzt „am Haken“ durchführten – ohne<br />
das Hebezeug abzuhängen. Dies spart Zeit <strong>und</strong> steigert zudem die<br />
Arbeitssicherheit.<br />
Auch in Sachen Flexibilität haben sich die JDN-Entwickler etwas<br />
einfallen lassen: Eine standardisierte „Schnittstelle“ für den Einsatz<br />
unterschiedlicher Hakenvarianten.<br />
Für den geschäftsführenden Gesellschafter Wilfried Neuhaus-<br />
Galladé war es besonders wichtig, dass die Entwicklung in permanentem<br />
Abgleich mit Anwendern <strong>und</strong> deren Anforderungen stattgef<strong>und</strong>en<br />
hat. Nur auf diese Art ist es aus seiner Sicht möglich,<br />
h<strong>und</strong>ertprozentige Marktrelevanz zu erreichen <strong>und</strong> die Bedürfnisse<br />
des Markts berücksichtigen zu können.<br />
BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />
Das Unternehmen<br />
J.D. Neuhaus kann auf<br />
eine lange Historie<br />
zurückblicken. Dem<br />
Anlass angemessen<br />
begleitet die Redaktion <strong>f+h</strong> dieses Ereignis über das ganze<br />
Jahr. In der vor Ihnen liegenden Ausgabe gehen wir auf den<br />
Status quo der Produktentwicklung ein.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 53
PRODUKTE UND SYSTEME<br />
SERIE<br />
Passgenaue Konfiguration<br />
„FOOD GRADE“-AUSFÜHRUNG RUNDET<br />
ANGEBOT AB<br />
Aus den ersten Erkenntnissen <strong>und</strong> der engen Zusammenarbeit mit<br />
Vertriebspartnern entdeckte das JDN-Team auch Potenziale in der<br />
Lebensmittelindustrie. Darauf basierend entstand der JDN mini<br />
Food Grade.<br />
Mit der „Food Grade“-Ausführung erfüllt J.D. Neuhaus die hohen<br />
Anforderungen an Sauberkeit <strong>und</strong> Hygiene in der Nahrungsmittel<strong>und</strong><br />
Getränkeindustrie sowie in Chemie- <strong>und</strong> Pharmaunternehmen.<br />
Dabei ist das Motorgehäuse aus unbeschichtetem Aluminiumguss,<br />
Kette, Kettenführung, Lasthülse <strong>und</strong> Haken aus Edelstahl.<br />
Das macht die Hebezeuge korrosionsbeständig <strong>und</strong> unempfindlich<br />
gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit. Außerdem lassen sich die Produkte<br />
optimal reinigen; auch per Hochdruckreiniger. Für die Motorschmierung<br />
kommt ein physiologisch unbedenkliches vollsynthetisches<br />
(mineralölfreies) Spezialfett zum Einsatz, das für die<br />
Nahrungsmittelindustrie <strong>und</strong> Pharmazie geeignet ist. Der Kettenschmierstoff<br />
ist lebensmittelverträglich. Die Trag- <strong>und</strong> Lasthaken<br />
der Hebezeuge sind verdrehgesichert (twist lock hooks). Aufgr<strong>und</strong><br />
des Antriebsmediums Druckluft sind die Hebezeuge ex-geschützt,<br />
sodass sie sich auch in Bereichen einsetzen lassen, in denen<br />
entzünd liche organische Stoffe, z. B. Mehlstäube, auftreten.<br />
Um die hohen Anforderungen in der Lebensmittelindustrie erfüllen<br />
zu können, entwickelte das Unternehmen eine eigene Klimakammer,<br />
die die realen Einsatzbedingungen simulieren sollte. „Mit<br />
der Klimakammer haben wir die Möglichkeit jeden Tag Verbesserungen<br />
am Gerät zu testen“, sagt Simon Brose, Head of R&D der J.D.<br />
Neuhaus Gruppe. „Nur so können wir unseren Anspruch nach permanenter<br />
Exzellenz erfüllen.“<br />
<br />
Winfried Bauer<br />
Food Grade<br />
Fotos: J.D. Neuhaus<br />
54 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
BORN 1948<br />
MIT MODULARER SOFTWARE SUITE STETS DEN ÜBERBLICK BEHALTEN<br />
Herzstück der neuen Software Suite der Louis Schierholz GmbH ist das Modul „s_Control“, das alle<br />
Daten der Förderanlage zur Steuerung <strong>und</strong> Überwachung zentral zusammenführt. Das Visualisierungsmodul<br />
„s_Smart“ sorgt für einen guten Überblick über alle<br />
Prozessschritte <strong>und</strong> den Status der Fördergüter. „s_AID“<br />
ermöglicht die Fernwartung <strong>und</strong> „s_Peak“ die Anbindung an ein<br />
ERP-System. Über das Visualisierungssystem „s_Smart“ ist<br />
jederzeit eine mobile Kontrolle über Tablet oder Smartphone<br />
möglich. Das Modul „s_Care“ weist automatisch auf eine<br />
anstehende Wartung hin. Wartungspläne lassen sich individuell<br />
zusammenstellen. Mit dem Ziel Zeitersparnis, einfaches<br />
Handling <strong>und</strong> wirtschaftliche Prozesse findet bei Schierholz<br />
aktuell die Entwicklung weiterer Module statt.<br />
www.schierholz.de<br />
HYSTERESEKUPPLUNG MIT VERSCHLEISSFREIEM ÜBERLASTSCHUTZ<br />
Bei der Minex-H aus dem Hause KTR handelt es sich um eine<br />
dauermagnetische Hysteresekupplung, die das Drehmoment<br />
synchron <strong>und</strong> berührungslos mithilfe von<br />
Magnetkräften zwischen dem Innen- <strong>und</strong><br />
Außenrotor überträgt. Die Besonderheit der<br />
Neuentwicklung ist der integrierte Überlastschutz:<br />
Sobald das Betriebsmoment das<br />
Auslegungsmoment übersteigt, schlupft die<br />
Kupplung durch <strong>und</strong> sorgt für eine verschleißfreie<br />
Drehmomentbegrenzung. Bei diesem<br />
Vorgang stellt sich eine Relativdrehzahl<br />
zwischen An- <strong>und</strong> Abtriebsseite ein, wobei der Hysteresewerkstoff<br />
ständig umgepolt wird <strong>und</strong> sich erwärmt. Das Haltemoment<br />
bleibt bei Überlast nahezu konstant, kann aber<br />
mit steigender Relativdrehzahl, <strong>und</strong> der damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Wirbelstromeffekte, leicht<br />
zunehmen. Die Kupplung lässt sich zudem als<br />
Bremse im Dauerschlupfbetrieb einsetzen.<br />
Verfügbar ist die Serie in drei Baugrößen für<br />
Überlastmomente von 1,2 bis 6 Nm bei einer<br />
maximalen Drehzahl von 1 800 min -1 .<br />
www.ktr.com<br />
HÄNGEWAREN-SHUTTLE SORGT FÜR EFFIZIENZ-<br />
SCHUB IN DER FASHION-DISTRIBUTION<br />
Das neue Dynamic Fashion Warehouse von psb Intralogistics<br />
verbindet mit dem neuen Hängewaren-Shuttle auf innovative<br />
Weise Shuttle-System <strong>und</strong> Hängewaren-Technologie. Im Vergleich<br />
zu automatischen Lagern mit Regalbediengeräten zeichnet sich<br />
das patentierte Konzept durch eine Leistungssteigerung von 700<br />
Prozent aus. Die Lagerdichte ist ebenfalls höher als bei der<br />
automatischen Lagerung mit Regalbediengeräten. In einem<br />
vergleichbaren Lager mit<br />
Hängewaren-Shuttles lassen<br />
sich bis zu 25 Prozent mehr<br />
Ware unterbringen.<br />
Neben der Skalierbarkeit<br />
ermöglicht die Neuentwicklung<br />
das flexible Handling<br />
unterschiedlich langer<br />
Warenträger. Wie bei Liegewaren-Shuttles<br />
lassen sich kleinere Warenträger bis zu 6-fachtief<br />
<strong>und</strong> größere Einheiten 3-fachtief lagern. Je nach Anforderung<br />
können entweder größere Mengen einer einzelnen SKU oder<br />
kleinere Mengen mehrerer SKUs effizient gehandhabt werden.<br />
psb trägt mit dem neuen Konzept den Trends in der Modedistribution<br />
Rechnung: hin zu mehr SKUs, weniger Teilen je SKU,<br />
schnelleren Kollektionswechseln <strong>und</strong> einem weiter steigenden<br />
Anteil des E-Commerce. Diese Entwicklung ist mit immer<br />
kleineren Stückzahlen pro Lagerzugriff verb<strong>und</strong>en.<br />
Mit dem Dynamic Fashion Warehouse lassen sich die Lageraufgaben<br />
bereits für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen wirtschaftlich<br />
automatisieren, z. B. mit nur einer Gasse <strong>und</strong> einer geringen<br />
Anzahl an Shuttles. Mit wachsendem Geschäftserfolg lässt sich<br />
die Lagerausstattung ohne Nachteil für die Wirtschaftlichkeit<br />
ausbauen.<br />
www.psb-gmbh.de<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />
Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />
Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />
Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />
50 & 60 Hz<br />
1 Phase oder 3 Phasen<br />
Externes Display<br />
Bis zu 2.000 kg<br />
STAR LIFTKET VFD<br />
Frequenzgesteuert<br />
Lastabhängige, stufenlose<br />
Drehzahlregelung<br />
Reduzierung von<br />
Wartungsaufwand & -kosten<br />
MADE IN GERMANY<br />
liftket.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
KRAFTVOLL<br />
UND GESUND<br />
PER HIGHTECH<br />
56 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
<br />
Die flexible Arbeitskraft des Menschen in<br />
Produktionen ist trotz diverser<br />
Automatisierungsmöglichkeiten an vielen<br />
Stellen immer noch unersetzbar <strong>und</strong> es gilt,<br />
diese bestmöglich zu bewahren. Exoskelette,<br />
also Robotersysteme, die direkt am Körper<br />
getragen werden, bieten Kraftunterstützung bei<br />
anstrengenden Tätigkeiten <strong>und</strong> entlasten den<br />
Menschen. Das Fraunhofer-Institut für<br />
Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung IPA<br />
beschäftigt sich seit langen mit Exoskeletten<br />
<strong>und</strong> hat mit dem „Stuttgarter Exo-Jacket 2.0“<br />
ein System entwickelt, das primär auf<br />
Anwendungen in der Logistik zielt.<br />
01<br />
Der Film „Terminator“ mit Arnold Schwarzenegger als Maschinenmensch<br />
war 1984 ein unerwarteter Erfolg. Die<br />
Verbindung von Mensch <strong>und</strong> Maschine regte die Phantasie<br />
an. Die Wirklichkeit ist profaner – aber nicht weniger<br />
spannend. Experten sprechen von Exoskeletten oder Exosuits.<br />
Das sind Stützstrukturen, die man wie einen Anzug überzieht,<br />
um Schwachstellen auszugleichen, den Menschen leistungsfähiger<br />
zu machen oder ihn vor Ges<strong>und</strong>heitsschäden durch<br />
Überlastung zu bewahren. Schon vor einem halben Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
tüftelte das amerikanische Militär an einem Exoskelett, das Soldaten<br />
in die Lage versetzen sollte, st<strong>und</strong>enlang mit schwerem Gepäck<br />
zu marschieren. Inzwischen profitiert auch die Medizin von<br />
dieser Technologie. Menschen mit Lähmungen können mithilfe<br />
der äußeren Stütze wieder laufen.<br />
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik <strong>und</strong> Automatisierung<br />
IPA beschäftigt sich seit r<strong>und</strong> einem Jahrzehnt mit Exoskeletten.<br />
Hier steht der Ges<strong>und</strong>heitsschutz von Arbeitern in Fabriken<br />
<strong>und</strong> Werkhallen im Vordergr<strong>und</strong>. Denn viele Tätigkeiten, etwa<br />
Überkopfarbeiten, überfordern den Körper <strong>und</strong> führen auf Dauer<br />
zu Verschleiß <strong>und</strong> Schädigungen. Muskel-Skelett-Erkrankungen<br />
sind in Deutschland die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit. Roboter<br />
haben zwar in den vergangenen Jahren für Erleichterung<br />
gesorgt, doch diffizile Arbeiten, bei denen Fingerfertigkeit <strong>und</strong><br />
Kreativität gefragt sind, müssen noch immer von Menschen erledigt<br />
werden. „Man hat inzwischen gemerkt, dass die Flexibilität<br />
des Menschen nicht so einfach zu ersetzen ist“, so Mark Tröster,<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe Physische Assistenzsysteme<br />
<strong>und</strong> smarte Sensoren der Abteilung Biomechatronische<br />
Systeme am Fraunhofer IPA. Zudem sorge der demographische<br />
Wandel dafür, dass ältere Mitarbeiter immer unverzichtbarer werden.<br />
Um die Ges<strong>und</strong>heit bis ins Rentenalter zu erhalten, sind aktive<br />
<strong>und</strong> passive Hilfen verfügbar.<br />
PASSIVE STÜTZFUNKTION<br />
Das passive Exoskelett, das über keinen Antrieb verfügt, hat sich bereits<br />
in der Praxis bewährt <strong>und</strong> ist für manche Tätigkeiten sogar vorgeschrieben.<br />
Je nach Anforderung sind unterschiedliche Varianten<br />
verfügbar. Für Überkopfarbeiten gibt es ein Gurtsystem, das wie ein<br />
Rucksack umgeschnallt wird <strong>und</strong> den Armen eine Stütze liefert.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des Gewichts von etwa zwei Kilogramm ist ein hoher Tra-<br />
02<br />
01+02 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplattform Stuttgart<br />
Exo-Jacket in den ersten beiden Versionen für die Anwendungen<br />
Überkopf-Bohren <strong>und</strong> manuelle Handhabung von schweren Lasten im<br />
industriellen Umfeld<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 57
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
gekomfort gegeben. Und wer das Exoskelett momentan nicht benötigt,<br />
kann die Arme problemlos nach unten drücken, während die<br />
Gegenkraft stetig abnimmt. Ein anderes System, das beim Heben<br />
schwerer Lasten hilft, reicht bis unters Kniegelenk. Somit wird nicht<br />
nur der Rücken des Werkers unterstützt, sondern der Träger durch<br />
einen mechanischen Kniff auch gezwungen, in die Knie zu gehen,<br />
wenn er sich nach vorne neigt. Das unges<strong>und</strong>e Heben aus der Hüfte<br />
wird somit verhindert.<br />
AKTIVE UNTERSTÜTZUNG<br />
Anspruchsvoller sind aktiv angetriebene Exoskelette, die derzeit am<br />
Beginn ihres Markteintritts stehen. Sie verstärken die Muskelkraft<br />
u. a. mithilfe von Elektromotoren. Dies erfordert einen nicht zu unterschätzenden<br />
technischen Aufwand, weil Aktoren, Batterien <strong>und</strong><br />
Sensoren nötig sind. Vor allem muss die Maschine erkennen, wann<br />
sie ihre Motoren in Bewegung setzen soll. Das ist keineswegs trivial.<br />
Aktuelle Forschungsarbeiten beschäftigen sich damit, wie das System<br />
automatisch feststellt, wann eine Last gehoben werden soll <strong>und</strong><br />
wie schwer diese ist. Dafür werden verschiedene Bewegungs- <strong>und</strong><br />
Biosignalsensoren untersucht. Dies führt soweit, dass elektrische<br />
Signale an den Nerven ausgelesen werden, die zum Muskel führen.<br />
So wird die Maschine gewissermaßen zu einem Teil des Körpers.<br />
Wichtig ist auch, dass die Stützstruktur den Träger nicht behindert,<br />
wenn keine Arbeit ansteht. Dann soll das Exoskelett den Bewegungen<br />
des Trägers folgen, als wäre es gar nicht vorhanden.<br />
STUTTGARTER EXO-JACKET 2.0<br />
Das IPA-Team hat das „Exo-Jacket“ entwickelt, das diese Vorgaben<br />
größtenteils erfüllt. Indem das „Exo-Jacket“ Arme <strong>und</strong> Schultern<br />
aktiv unterstützt <strong>und</strong> dem Rücken Halt gibt, hilft die Entwicklung<br />
beim Handhaben von Lasten. Die neue Version, das „Stuttgarter<br />
Exo-Jacket 2.0“, soll Anfang Dezember auf der Messe „Automatica“<br />
in München zu sehen sein. Mit diesem System soll niemand zum<br />
Superman werden. Vielmehr geht es darum, das Heben, Halten<br />
<strong>und</strong> Tragen von Lasten, die man auch ohne Unterstützung meistern<br />
könnte, zu erleichtern. Der Mitarbeiter soll seine Muskeln durchaus<br />
noch spüren. Das Unterstützungssystem versucht mit seinen vier<br />
Antrieben bis zur Hälfte des Gewichts der zu handhabenden Last zu<br />
kompensieren. Wichtig ist dabei, dass immer das ergonomisch vertretbare<br />
Maximalgewicht gemäß der deutschen Lastenhandhabungsverordnung<br />
eingehalten wird. Noch ist dieser Forschungs-<br />
03 Bewegungsanalyse mit optischem Marker Tracking zur Erfassung<br />
der Werkerbewegungen im Arbeitsumfeld mit dem Ziel der ergonomischen<br />
Auswertung <strong>und</strong> Optimierung u. a. mithilfe von digitalen<br />
Menschmodellen<br />
04 Human-in-the-Loop-Evaluation im Labor mit Live-Erfassung der<br />
Muskelaktivitäten. Ziel dabei ist die Optimierung der Regelung der<br />
aktiven Motorunterstützung<br />
03<br />
58 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
WEEKLY<br />
04<br />
prototyp allerdings zu schwer für den täglichen Gebrauch. Tröster:<br />
„Das Eigengewicht spielt für die Akzeptanz eine große Rolle.“ Mit<br />
konsequenter Leichtbauweise ließen sich aber noch ein paar Kilo<br />
abspecken.<br />
ERGONOMISCHE ANALYSE VON<br />
ARBEITSPROZESSEN<br />
Für ein Unternehmen ist es nicht leicht, zu entscheiden, ob eine<br />
Tätigkeit den Mitarbeiter überfordert <strong>und</strong> welche Lösung optimal<br />
ist. Hier können Mitglieder des IPA-Teams helfen, indem zunächst<br />
beurteilt wird, ob man die Arbeitsabläufe verändern<br />
kann, um Tätigkeiten des Mitarbeiters zu optimieren. Manchmal<br />
genügen organisatorische oder technische Änderungen, etwa<br />
Arbeitsplatzrotationen, den Arbeitstisch anzu<strong>heben</strong> oder das zu<br />
bearbeitende Werkstück zu drehen. Wenn dies nicht möglich ist,<br />
vermessen die Stuttgarter Spezialisten die Bewegungsabläufe<br />
des Mitarbeiters direkt vor Ort <strong>und</strong> speisen die Daten in ein kinetisches<br />
Menschmodell ein. So lassen sich die Belastungen in jedem<br />
Gelenk <strong>und</strong> jedem Muskel berechnen – <strong>und</strong> entscheiden,<br />
welches Exoskelett angemessen ist. Eine spezielle Anwendung<br />
hat die IPA-Crew bereits im Visier: Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />
„Exopflege“ will sie in Kooperation mit drei Unternehmen<br />
ein komfortables aktives Exoskelett entwickeln, das Pflegern<br />
das Umbetten von bewusstlosen oder narkotisierten Patienten<br />
erleichtert.<br />
ERGONOMISCHE MONTAGE 4.0<br />
Auch die fernere Zukunft haben die Mitarbeiter des Instituts im<br />
Blick. Sie wollen das Exoskelett reif für die vernetzte Fabrik machen.<br />
Die Idee ist, dass man dem System drahtlos Daten aufspielen kann,<br />
sodass es mit Robotern, Montagewerkzeugen <strong>und</strong> Maschinen interagiert<br />
<strong>und</strong> zum Teil der Montage wird. So verschmelzen Mensch<br />
<strong>und</strong> Maschine immer mehr – fast wie beim Terminator.<br />
Fotos: Fraunhofer IPA, Rainer Bez<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
MIT DEM<br />
KOSTENLOSEN<br />
E-MAIL-SERVICE<br />
der <strong>f+h</strong> verpassen Sie<br />
keine aktuelle Entwicklung<br />
in der Logistik!<br />
TOP-INFORMATIONEN<br />
für den generalistischen<br />
Überblick <strong>und</strong> den tiefen<br />
Einblick in die Systeme<br />
der Logistik <strong>und</strong><br />
deren Vernetzung.<br />
Melden Sie sich jetzt an<br />
<strong>und</strong> erhalten Sie den<br />
Impulsgeber für Ihre sichere<br />
Entscheidung im täglichen<br />
Logistik-Business!<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
SYSTEMORIENTIERT<br />
DENKEN<br />
VERNETZT<br />
HANDELN<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletter
SEEPEX STEIGERT LIEFERTREUE MIT<br />
ZUNEHMEND AUTOMATISIERTER<br />
DISPOSITION<br />
Für eine Optimierung der Disposition zu<br />
produzierender <strong>und</strong> zu beschaffender Artikel<br />
über drei Kontinente hinweg suchte der<br />
Pumpenhersteller Seepex eine leistungsfähigere<br />
IT-Lösung. Fündig wurde man bei der Firma SCT<br />
Supply Chain Technologies.<br />
Seepex ist ein weltweit operierender Spezialist im Bereich der<br />
Pumpentechnologie <strong>und</strong> digitalen Lösungen mit Hauptsitz<br />
in Bottrop <strong>und</strong> beschäftigt ca. 400 Mitarbeiter in Deutschland<br />
– weltweit doppelt so viele. An drei Produktionsstätten<br />
im Ruhrgebiet, in den USA <strong>und</strong> in China stellt das Unternehmen<br />
Exzenterschneckenpumpen her, mit denen Materialien unterschiedlicher<br />
Viskosität – z. B. Schlamm oder Öl – gefördert werden<br />
können. So sind die Pumpen bei der Erdölförderung, der Wasserreinigung,<br />
in der Agrarwirtschaft <strong>und</strong> in der Lebensmittelindustrie im<br />
Einsatz. Mehr als 50 000 K<strong>und</strong>en weltweit vertrauen dem Unternehmen<br />
bereits, wenn es um die Lieferung <strong>und</strong> Pflege der vielfach 24/7<br />
im Einsatz befindlichen Pumpen geht.<br />
ERFOLGSFAKTOR WARTUNGSPERFORMANCE<br />
Hochleistungspumpen haben tagtäglich schwer zu schaffen <strong>und</strong><br />
unnötige Stillstandzeiten kosten den Betreiber viel Geld. Wichtig<br />
60 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
ist aus diesem Gr<strong>und</strong> ein problemlos funktionierendes Instandhaltungsgeschäft,<br />
das Seepex zunehmend auch durch digitale<br />
Servicekonzepte stützt. Viele Ersatzteile müssen daher so gefertigt<br />
<strong>und</strong> bevorratet werden, dass sich vor allem die Instandsetzungsarbeiten<br />
beim K<strong>und</strong>en immer zügig umsetzen lassen. Entsprechend<br />
hoch muss die Lieferbereitschaft sein, was nur durch<br />
ausgeklügelte Fertigungs-, Bevorratungs- <strong>und</strong> Beschaffungsstrategien<br />
sichergestellt werden kann. Aus diesem Gr<strong>und</strong> fährt der<br />
Einkauf auch eine differenzierte Second-Source-Strategie, was<br />
die Dispositionsaufgabe nochmals komplexer macht. Artikel werden<br />
einerseits von den Auslandstöchtern in China <strong>und</strong> den USA<br />
bezogen, andererseits kommen sie zu einem gewissen Anteil von<br />
deutschen Second-Source-Lieferanten, um potenzielle Verzögerungen<br />
in den internationalen Wertschöpfungsketten ausgleichen<br />
zu können.<br />
Lange meisterte das Unternehmen seine komplexe Dispositionsaufgabe<br />
mithilfe des zum Einsatz kommenden ERP-Systems. Allerdings<br />
fehlten für jeden einzelnen Artikel klar definierte artikelspezifische<br />
Regelwerke für Sicherheits- oder Meldebestände. Entsprechend<br />
unscharf war die Reichweite der einzelnen Lagerbestände,<br />
was bei mehr als 10 000 Artikeln auch verständlich ist. Die Bedarfe<br />
wurden zwar nach Auftragseingang neu justiert. Mit einer noch<br />
strategischer ausgerichteten Disposition, die Prognosen auf Basis<br />
historischer Daten einschließen sollte, fasste der Hersteller jedoch<br />
den Entschluss, seine internen Abläufe <strong>und</strong> die Lieferbereitschaft<br />
weiter zu verbessern.<br />
01<br />
Absatzprognose mit der Software Diskover SCO<br />
Ergebnis<br />
Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />
Simulationen<br />
Algorithmen<br />
Regelwerk<br />
If Then Else<br />
Result<br />
Mindestbestellmengen<br />
Avisierter Lieferbereitschaftsgrad<br />
ABC/XYZ-<br />
Kategorie<br />
Dispo-Parameter<br />
Wiederbeschaffungszeit<br />
Sicherheitsbestand<br />
Rabattstaffel<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 61
PERSPEKTIVEN<br />
02<br />
Szenario für beliebige Kaskadierung<br />
der Regelwerke<br />
Regelwerk<br />
03 Diskover SCO kann weltweit verteilte<br />
Standorte wie eine virtuelle Fabrik<br />
disponieren<br />
Prognoseverfahren<br />
Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />
Primärbedarfe<br />
Einheitliche Disposition trotz<br />
heterogener ERP-Landschaft<br />
Regelwerk<br />
Prognoseverfahren<br />
ERP A ERP B ERP C<br />
Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />
Primärbedarfe<br />
Regelwerk<br />
Prognoseverfahren<br />
Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />
Primärbedarfe<br />
Bestandsschutz für heterogene ERP-Systeme<br />
Im Zuge der KVP-Prozesse entstand ferner der Wunsch, die tägliche<br />
Routineaufgaben „Umplanung der Bedarfe“ intelligent zu automatisieren.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> sollte in Zukunft ein dediziertes Dispositionsmanagementsystem<br />
das bislang exklusiv eingesetzte ERP-<br />
System ergänzen. Die Erreichung eines niedrigen Bestandsniveaus<br />
– ansonsten beim Einsatz solcher Tools vielfach wichtig – war also<br />
weniger vorrangig, als die transparente Bedarfsprognose zur Sicherung<br />
der Lieferbereitschaft. Wichtig waren Seepex dabei vor allem<br />
auch transparente Regelwerke für die Disposition.<br />
Vor einer Entscheidung für das passende SCM-System führte die<br />
Dispositionsabteilung des Pumpenherstellers eine ausgiebige<br />
Marktrecherche durch <strong>und</strong> ließ sich auch durch das eigene IT-Team<br />
dabei beraten. Maßgeblich für die Auswahl des Dispositionsmanagementsystems<br />
Diskover SCO aus dem Hause SCT Supply Chain<br />
Technologies war ein hoher Funktionsumfang <strong>und</strong> eine einfache<br />
Bedienung. Zudem kann Seepex ein Continuous-Delivery-Mietmodell<br />
nutzen, sodass Anfangsinvestitionen nicht anfallen <strong>und</strong> nur der<br />
laufende Einsatz abhängig von der Anzahl der Lizenzen finanziert<br />
werden muss. Bereits in der Testversion konnte sich das Team zudem<br />
schnell von der Alltagstauglichkeit des Tools überzeugen. Aufgr<strong>und</strong><br />
des hohen Praxisbezugs überzeugt die Benutzeroberfläche<br />
durch einfache Bedienbarkeit sowie durch die leicht verständlichen<br />
<strong>und</strong> einfach zu pflegenden Regelwerke <strong>und</strong> die vielfältigen, ausgereiften<br />
Prognoseverfahren.<br />
SYSTEMEINFÜHRUNG OHNE ANPASSUNG<br />
DER GESCHÄFTSPROZESSE<br />
Darüber hinaus ließ sich das Tool schnell installieren <strong>und</strong> durch die<br />
standardisierte Schnittstelle war ferner die Datenübergabe aus dem<br />
ERP-System schnell möglich, ohne dass dafür Geschäftsprozesse<br />
oder Datenbankschnittstellen hätten angepasst werden müssen. Voraussetzung<br />
für die Installation ist die Bereitstellung eines Windowsoder<br />
Linux-Servers mit Remote-Zugriff für den Installationsservice<br />
sowie im Livebetrieb für die Anwender, die weltweit alle über eine<br />
VMware-Konsole auf dem zentralen Dispo-Server zugreifen.<br />
Die sofortige Einsatzbereitschaft stützte der Anbieter zudem<br />
durch vorbereitende Qualifizierungsmaßnahmen: Er schulte die<br />
Mitarbeiter in spezifischen Workshops, je nach ihrer Anwenderrolle<br />
– vom Spezialisten bis zum Gelegenheitsanwender, um jedem maßgeschneidertes<br />
Wissen punktgenau zu vermitteln, Zeit zu sparen<br />
<strong>und</strong> niemanden mit Informationen zu belasten, die für die tägliche<br />
Arbeit nicht benötigt werden. Gemeinsam wurde darüber hinaus<br />
im Vorfeld der Einführung die Auslegung der Kennzahlen zur Lieferbereitschaft<br />
detailliert erarbeitet <strong>und</strong> im System abrufbar gemacht.<br />
Im Rahmen dieses von der Unternehmensberatung Abels &<br />
Kemmner begleiteten Projekts ließ sich für die Führung <strong>und</strong> das<br />
komplette Team Transparenz schaffen, anhand welcher Benchmark-Werte<br />
<strong>und</strong> Fakten man sich letztlich langfristig messen will.<br />
Heute kann Seepex über einen Lieferbereitschaftsgrad von kontinuierlichen<br />
98 bis 99 Prozent berichten. Zuvor lagen die Werte deutlich<br />
niedriger.<br />
EFFIZIENZ DURCH AUTOMATISIERUNG<br />
DER DISPOSITION<br />
Bereits in den ersten Wochen nach Einführung zeigten sich die Vorteile<br />
des neuen SCM-Systems im Tagesgeschäft. Die bislang übliche<br />
individuelle Prüfung eines jeden einzelnen Bedarfs entfiel fortan.<br />
Damit zudem das Wichtigste stets zuerst gemacht wird, werden<br />
62 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
PERSPEKTIVEN<br />
<br />
heute Dringlichkeiten wie offene Planaufträge, verzögerte Lieferungen<br />
oder auch eine drohende Unterschreitung der Sicherheitsbestände<br />
mithilfe von „Alarmlisten“ automatisch visualisiert.<br />
Um einen hohen Automatisierungsgrad bei der täglichen Bedarfsermittlung<br />
zu erreichen, musste bei Einführung des Systems<br />
vor allem das Regelwerksystem mit allen für eine automatisierte<br />
Disposition erforderlichen Parameterwerten bestückt werden. Dies<br />
ist in Einführungsprojekten vergleichsweise schnell nach ABC/<br />
XYZ-Kriterien oder für wichtige Lieferanten gemacht, denn es kann<br />
über ganze Artikelgruppen hinweggesetzt werden. Später lässt sich<br />
die Software aber auch fallbasiert differenziert für jeden einzelnen<br />
Artikel <strong>und</strong> Lieferanten einstellen. Nur so können manuelle Eingriffe<br />
aus Bauchgefühl des Disponenten vermieden werden.<br />
Sind die gr<strong>und</strong>legenden Regelwerke erst einmal ausgearbeitet,<br />
automatisiert das System die Tagesprioritäten zuverlässig <strong>und</strong><br />
schafft so den Raum, sich auf die bessere Ausgestaltung der K<strong>und</strong>en-Lieferanten-Konditionen<br />
sowie auf die wenigen Herausforderungen<br />
zu konzentrieren, die die Ausnahme vom Regelwerk sind.<br />
Hier liegt einer der Unterschiede zum bisherigen Verfahren: Operierte<br />
das Supply Management zu Beginn nur mit einer Handvoll an<br />
Regelwerktabellen, ist ihre Anzahl inzwischen auf mehrere Dutzend<br />
angewachsen <strong>und</strong> dadurch deutlich präziser geworden, was<br />
manuelles Nacharbeiten automatisch reduziert. Ein Großteil der<br />
Aufgaben im Tagesgeschäft wird so zur leicht <strong>und</strong> weitgehend automatisierten<br />
Routine mit hoher Entscheidungssicherheit. Im Ergebnis<br />
spart das Team der Disposition mittlerweile fast die Hälfte der<br />
Zeit ein, die es vor Einführung des Systems investieren musste. Auf<br />
Management-Ebene stellt das SCM-Tool letztendlich die Weichen<br />
für ein Management by Exception, sodass die Geschäftsleitung nur<br />
noch in Ausnahmefällen oder zur Festlegung der Second-Source-<br />
Strategie eingreifen muss.<br />
INDIVIDUELLE LÖSUNGEN FÜR GLOBALES<br />
TAGESGESCHÄFT<br />
Nicht alle Anforderungen konnte das System jedoch von Anfang an<br />
erfüllen. Für das Management des Second-Source-Bezugs wurde<br />
von SCT eine Quoten-Funktion in das Tool Diskover SCO integriert,<br />
die nach einer festgelegten Prozentverteilung automatisch errechnet,<br />
welche Mengen jeder der Hersteller liefern soll. Attraktiv ist für<br />
Seepex in diesem Rahmen auch die Möglichkeit, den Beschaffungsbedarf<br />
des bestellenden Standorts automatisch zum Primärbedarf<br />
des zuliefernden Standorts zu machen, ohne dass ein offizieller<br />
ERP-Buchungsprozess zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften<br />
schon vorliegen muss. Infolgedessen kann dieser Artikel erneut<br />
komplett unabhängig vom initialen K<strong>und</strong>enauftrag auf Basis seiner<br />
eigenen Regelwerke im Rahmen eines einzigen Clearinglaufs disponiert<br />
werden. Die weltweit verteilten Produktionsstätten von<br />
Seepex wurden so letztendlich zu einer einzigen virtuellen Fabrik;<br />
unabhängig davon, welches ERP-System am jeweiligen Standort<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Aufmacherfoto/Grafiken: Beata-Becla <strong>und</strong> dreamstime.com/SCT<br />
Autoren: Dietmar Henkler ist Supply Chain Manager bei Seepex, Bottrop.<br />
Andreas Capellmann <strong>und</strong> Dr.-Ing. Bernd Reineke sind Geschäftsführer der SCT<br />
GmbH, Herzogenrath<br />
www.diskover.de<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2020</strong> im 70. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />
Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />
Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />
E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK),<br />
Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />
Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />
Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />
Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />
Ulla Winter, Tel.: 06131/992-347, E-Mail: u.winter@vfmz.de<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Gestaltung<br />
Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />
Mario Wüst<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
Sales<br />
Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />
Isabel Faß, Auftragsdisposition<br />
Tel.: 06131/992-416, E-Mail: i.fass@vfmz.de<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 67: gültig ab 1. Oktober 2019<br />
Leserservice<br />
vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />
Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />
Bitte teilen Sie uns Anschriften- <strong>und</strong> sonstige<br />
Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />
(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />
Preise <strong>und</strong> Lieferbedingungen:<br />
Einzelheftpreis: € 14,50 (zzgl. Versandkosten)<br />
Jahresabonnement: Inland: € 140,- (inkl. Versandkosten)<br />
Ausland: € 150,- (inkl. Versandkosten)<br />
Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />
weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
Verlag<br />
Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />
Postfach 100465, 55135 Mainz<br />
Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />
E-Mail: info@vfmz.de,<br />
www.vereinigte-fachverlage.de<br />
Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />
Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />
Umsatzsteuer-ID: DE 149063659<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />
Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />
Head of Sales: Beatrice Thomas-Meyer,<br />
Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />
E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />
Druck <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
Westdeutsche Verlags- <strong>und</strong> Druckerei GmbH<br />
Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />
Datenspeicherung<br />
Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />
gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige<br />
Informationen zukommen zu lassen. Sowie möglicher-<br />
weise von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie<br />
über berufsbezogene Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen zu<br />
informieren. Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann<br />
jederzeit schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />
(vertrieb@vfmz.de).<br />
Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />
Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken<br />
etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />
geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />
zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf<br />
den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />
zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender<br />
Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung, das Recht<br />
zur Bearbeitung, Umgestaltung <strong>und</strong> Übersetzung, das<br />
Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht<br />
zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />
<strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet-<br />
<strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD <strong>und</strong><br />
DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das Recht, die vorgenannten<br />
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />
d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />
Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />
werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />
Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />
über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, <strong>und</strong><br />
die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />
eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />
Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />
Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />
zur Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 63
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
MEINE MASCHINE<br />
BT LEVIO LWI160: RADICAL ENERGY<br />
DESIGN ERÖFFNET NEUE FREIHEITEN<br />
IN GERÄTEKONSTRUKTION<br />
Im Frühjahr <strong>2020</strong> hat Toyota Material Handling den Elektro-Niederhubwagen<br />
BT Levio LWI160 <strong>und</strong> damit den ersten Mitgänger-Hubwagen auf den Markt gebracht,<br />
bei dem das neue Batteriekonzept des Herstellers umgesetzt wurde – konstruiert ohne<br />
konventionellen Batterieraum. Magnus Oliveira Andersson, Leiter des Toyota Design Center<br />
in Mjölby/Schweden <strong>und</strong> verantwortlich für das Design des Hubwagens, gab uns<br />
interessante Einblicke <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>informationen zu „seiner Maschine“.<br />
64 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
MEINE MASCHINE MENSCHEN UND MÄRKTE <br />
Der Ursprung des neu designten BT Levio liegt bereits einige<br />
Jahre zurück. Mit steigender Nachfrage nach elektrisch angetriebenen<br />
Flurförderzeugen <strong>und</strong> der Weiterentwicklung<br />
von Blei-Säure- hin zu Lithium-Ionen-Batterien stellte<br />
sich die Frage: Wie mit dem herkömmlichen Batterieraum umgehen?<br />
„Um eine Vision für die Zukunft des Gerätedesigns zu entwerfen,<br />
haben wir bei Toyota Material Handling Europe das RED-Projekt<br />
gestartet. RED steht für ‚Radical Energy Design‘. Die Revolution<br />
des Stapler-Designs wurde dabei durch den modularen Aufbau des<br />
Toyota-Batteriesystems ermöglicht“, erklärt Andersson, der über<br />
mehr als 25 Jahre Erfahrung im Industriedesign verfügt.<br />
Der Gedanke hinter dem RED-Projekt ist es, den konventionellen<br />
Batterieraum vollständig zu eliminieren <strong>und</strong> alternative Platzierungen<br />
für die einzelnen Energiemodule zu finden. Dabei werden die<br />
Batteriezellen über die komplette Konstruktion des Flurförderzeugs<br />
verteilt, wodurch die Gerätegröße reduziert wird, ohne dabei an<br />
Leistung zu verlieren. „Dies ermöglicht es uns, die Stapler komplett<br />
neu zu konstruieren. Beim BT Levio LWI160 ließen sich so sieben<br />
Batteriemodule platzieren – vier auf der einen <strong>und</strong> drei auf der anderen<br />
Geräteseite“, beschreibt Andersson die dadurch möglichen<br />
Freiheiten.<br />
Durch die leichteren Batteriezellen ist auch das Gesamtgewicht<br />
des BT Levio LWI160 gering. Die niedrige <strong>und</strong> zentrale Anordnung<br />
der Deichsel in Kombination mit den intuitiven Tasten trägt zudem<br />
zu einer guten Ergonomie bei. Aufgr<strong>und</strong> des niedrigen Chassis ist<br />
der Hubwagen laut Angaben des Herstellers das kürzeste Gerät seiner<br />
Klasse auf dem Markt <strong>und</strong> bietet dem Fahrer eine optimale<br />
Sicht auf Gabeln <strong>und</strong> Last. Individuell anpassbare Fahrparameter<br />
<strong>und</strong> ein elektronisches Assistenzsystem, das den Bediener situationsabhängig<br />
unterstützt, erhöhen zudem die Sicherheit.<br />
Aufgr<strong>und</strong> seiner geringen Abmessungen eignet sich das Flurförderzeug<br />
auch für die Arbeit auf engem Raum, z. B. auf Verkaufsflächen<br />
in Geschäften oder Supermärkten, ebenso wie für den horizontalen<br />
Transport bzw. die Lkw-Be- <strong>und</strong> -Entladung. Die kompakten<br />
Abmessungen unterstützen das einfache Manövrieren in Lieferfahrzeugen.<br />
„Der BT Levio LWI160 wurde bereits mit dem iF Design Award<br />
<strong>und</strong> dem Red Dot Award ausgezeichnet“, berichtet Andersson nicht<br />
ohne eine gehörige Portion Stolz. „Diese Designpreise sind quasi<br />
die Oscars des Industriedesigns <strong>und</strong> dienen als Qualitätssiegel. Die<br />
Jurymitglieder bewerten alle Aspekte des Produktdesigns: Angefangen<br />
bei der Gesamtqualität, den spezifischen Details, das Branding<br />
01 Andersson: „Der Gedanke hinter dem Radical-Energy-Design-<br />
Projekt beim neuen BT Levio LWI160 war es, den konventionellen<br />
Batterieraum vollständig zu eliminieren <strong>und</strong> alternative Platzierungen<br />
für die einzelnen Energiemodule zu finden“<br />
bis hin zur Produktidentität. Zu kurz kamen aber auch nicht Themen<br />
wie Innovation <strong>und</strong> Ergonomie. Vor allem aber sollte ein Design<br />
einfach, funktional <strong>und</strong> leicht verständlich sein.“<br />
Zukünftig werden bei Toyota weitere Lagertechnikgeräte im Rahmen<br />
des RED-Projekts r<strong>und</strong> um die modulare Lithium-Ionen-Technik<br />
ein neues Design erhalten. „Für die Zukunft bietet das modulare<br />
Konzept ein großes Potenzial – vor allem mit Hinblick auf automatisierte<br />
<strong>und</strong> autonome Lösungen. Bei Geräten, die ohne Steuerung<br />
durch den Menschen ihrer Arbeit nachkommen, spielt die Ergonomie<br />
eine untergeordnete Rolle. Demzufolge kann das Design radikal<br />
anders sein“, beschreibt Andersson die Überlegungen für zukünftige<br />
Gerätegenerationen.<br />
Fotos: Toyota Material Handling<br />
www.toyota-forklifts.de<br />
02 Das Toyota Design Center in Mjölby/Schweden<br />
bietet Raum für kreative Ideen<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 65
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
TORSTEN LEY<br />
Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />
treffen dürften: Wer wäre es <strong>und</strong><br />
warum?<br />
Sarah Connor – attraktive Frau, super<br />
Stimme <strong>und</strong> authentische Liedtexte.<br />
Wofür würden Sie mitten in der Nacht<br />
aufstehen?<br />
Jederzeit für die Kinder, für die Familie<br />
<strong>und</strong> für jeden, der wirkliche Hilfe<br />
braucht!<br />
Glauben Sie an W<strong>und</strong>er?<br />
Als bekennender Christ glaube ich<br />
natürlich auch an W<strong>und</strong>er – damals<br />
wie heute!<br />
Schenken Sie gerne? Wenn ja, was?<br />
Ja, sehr gerne, insbesondere wenn<br />
man nicht damit rechnet. Vom Herzenswunsch<br />
bis zu Dingen die andere<br />
zum Lachen bringen.<br />
Was war die beste Entscheidung in<br />
Ihrer beruflichen Laufbahn?<br />
Meiner Intuition <strong>und</strong> meinem<br />
Führungsstil treu zu bleiben – bei<br />
Unitechnik seit mehr als 31 Jahren.<br />
Ihre größte Herausforderung in den<br />
nächsten zwölf Monaten?<br />
Nach zweifachem Vater nun das erste<br />
Mal Großvater werden … mehr Spaß<br />
– weniger Verantwortung.<br />
Was macht Ihnen an Ihrem Job am<br />
meisten Spaß?<br />
Aufträge gewinnen <strong>und</strong> mit den eigenen<br />
Mitarbeitern/innen erfolgreich<br />
umsetzen … <strong>und</strong> … die Unitechnik-<br />
Motorradtour.<br />
Wem wären Sie lieber nie begegnet?<br />
Der Warntafel „Slow!“ im letzten Skiurlaub<br />
im Auslauf der Skipiste.<br />
››<br />
ZUR PERSON<br />
Torsten Ley leitet als Betriebswirt/<br />
Wirtschaftsinformatiker seit 2004<br />
die Unitechnik-Gruppe mit ca. 300<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> ca. 60 Mio. Euro<br />
Umsatz/Jahr an den Standorten<br />
Wiehl, Eisenhüttenstadt <strong>und</strong> Dubai.<br />
Davor war er 15 Jahre Kaufmännischer<br />
Leiter <strong>und</strong> IT-Leiter der<br />
Unitechnik.<br />
66 <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2020</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 02. 10. <strong>2020</strong><br />
ANZEIGENSCHLUSS: 17. 09. <strong>2020</strong><br />
01<br />
02 03<br />
VERNETZEN<br />
SIE SICH MIT<br />
bit.ly/fuh-website<br />
bit.ly/fuh-e-paper<br />
bit.ly/fuh-facebook<br />
bit.ly/fuh-twitter<br />
bit.ly/fuh-linkedin<br />
bit.ly/fuh-xing<br />
bit.ly/fuh-instagram<br />
bit.ly/fuh-youtube<br />
DEM CHEFREDAKTEUR:<br />
Winfried Bauer<br />
w.bauer@vfmz.de<br />
bit.ly/fuh-wb-linkedin<br />
bit.ly/fuh-wb-xing<br />
01 Mithilfe aktiver Brandvermeidung per Sauerstoffreduktion<br />
der Wagner Group wird bei der Eisbär Eis Produktions GmbH ein<br />
verlässlicher Brandschutz im Tiefkühllager sichergestellt<br />
Fotos: Wagner Group<br />
02 Im Seat-Werk in Martorell verbindet ein Outdoor-FTS von<br />
Asti Mobile Robotics die Montagewerkstätten auf dem<br />
Produktionsgelände<br />
Foto: Insystems Automation<br />
03 Zur Qualitätssicherung <strong>und</strong> Prozessoptimierung setzt der<br />
Haushaltsgerätehersteller V-Zug auf RFID-Technologie von<br />
Siemens<br />
Foto: Siemens<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2020</strong>/09 67
LOUNCH<br />
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
KUNDEN GEWINNEN!<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Profitieren Sie von unserem<br />
einmaligen Mediennetzwerk!<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Nawrath<br />
Leitung Zentrales Marketing<br />
& Corporate Services<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
c.nawrath@vfmz.de