Waffenmarkt-Intern 09/2020
Waffenmarkt-Intern – Das B2B-Insider-Magazin für Jagd, Messer, Schießsport und Security diesmal mit dem Schwerpunkt Securitiy & Tactical. WM-Intern ist das offizielle Mitteilungsorgan des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e. V.
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WELT DER WIRTSCHAFT I WORLD OF ECONOMY<br />
<strong>09</strong>/<strong>2020</strong> · 27<br />
WELT DER WIRTSCHAFT<br />
Bilder: © BillionPhotos.com – Adobe Stock<br />
GUT BERATEN<br />
Einladung zum agilen Arbeiten<br />
In meinen letzten Essays habe ich in diese Richtung mit ein paar Hinweisen<br />
schon etwas angekirrt. Heute möchte ich für agile Methoden<br />
werben. Sie können nicht nur ein Spitzenproblemlöser sein – sie verändern<br />
den Fokus, sind sehr kommunikativ und machen einfach Spaß.<br />
Eigentlich kann man bei der Arbeit mit einer agilen Methodik nur zwei Dinge<br />
falsch machen: Man sollte sich nicht dem Gedanken hingeben, dass agil dasselbe<br />
ist wie dynamisch und dass man es nicht braucht, weil man bereits dynamisch<br />
arbeitet. Kurz gesagt: Agil ist zwar auch dynamisch – aber dynamisch<br />
ist nicht zwingend auch agil, weil die agile Methodik einem Denkansatz<br />
und einer Philosophie folgt, auf die ich hier weiter eingehen werde.<br />
Der zweite Fehler ist, dass man bei den Überschriften und Schlagworten<br />
hängenbleibt, die Idee aber nie wirklich und tief angeht und umsetzt. Einer<br />
dieser Slogans lautet: „Aus Kundensicht denken!“. Jeder, der im täglichen<br />
Umgang mit Kundschaft ist, wird natürlich denken, dass er das sowieso den<br />
ganzen Tag macht.<br />
Aber wird hier nicht das Kundengespräch mit der Kundensicht verwechselt?<br />
Und wird die Kundensicht, der Kundenwunsch, auch wirklich durchgehend<br />
berücksichtigt? Der Kundenwunsch beginnt ja nicht beim Betreten<br />
des Ladens, er bildet sich schon deutlich früher. Wo informiert sich der Kunde<br />
– und bin ich da schon präsent und kann ich ihn einfangen? Steht er<br />
dann im Laden, stellt sich die Frage, ob ich „closen“ kann. Oder „bounced“<br />
der Kunde? Kann ich ihn dann „re-targeten“?<br />
Das ist Fachchinesisch aus dem E-Commerce. Und jetzt sind wir mitten im<br />
Thema Agilität. Genau genommen bei einem disruptiven Ansatz: Ich sehe,<br />
dass mir Mitbewerber eine Nasenlänge voraus sind. Aber statt mich entweder<br />
über den Kunden oder über den Onliner aufzuregen, der mir vermutlich<br />
gerade einen Abschluss geklaut hat, gehe ich das Problem von der anderen<br />
Seite an:<br />
Was ist die Erwartungshaltung des Kunden? Warum schaut er hier und<br />
kauft woanders?<br />
www.wm-intern.de<br />
Und jetzt gehe ich diese Herausforderungen konsequent an. Jedes Problem<br />
versuche ich zu einer neuen Idee und Handlung zu formen. Und zwar Schritt<br />
für Schritt. Scheibchenweise. Ich plane nicht bis ins letzte Detail und lege<br />
den Hebel um. Ich hänge nicht gleich ein Schild in den Laden, das auf eine<br />
Neuerung hinweist. Vielmehr stelle ich dem Kunden Fragen. Ich prüfe, wie<br />
er auf andere Argumente oder Angebote reagiert. Biete versuchsweise einen<br />
anderen Service – was auch immer.<br />
Wichtiger als der Erfolg ist die Erkenntnis: was funktioniert? Was verfängt<br />
beim Kunden. 1. Ich verbessere meine Idee. Neuer Versuch beim Kunden. 2.<br />
Ich diskutiere das mit dem Team, hole sie ab, profitiere von deren Meinung.<br />
Es folgt ein neuer Versuch beim Kunden. 3. Das nennt sich „iteratives Vorgehen“.<br />
Ich entwickle eine Idee oder einen Prozess im laufenden Betrieb weiter<br />
und plane eben nicht kaskadenartig von Anfang bis Ende. Vielmehr definiere<br />
ich ein Ziel und arbeite mich Zug um Zug heran.<br />
Das ist alles? Grob umrissen: ja.<br />
Wichtig ist nur, sich ein „agiles Mindset“ anzueignen, also die agile Herangehensweise<br />
an Problemstellungen zu verinnerlichen und zu leben. Es ist<br />
ein Stück weit persönliche Lebenseinstellung, vergleichbar mit der Aussage,<br />
dass man nur selbst seine Zufriedenheit ändern kann. Es geht nur, wenn<br />
man selber auch will.<br />
Das agile Mindset basiert auf vier einfachen Grundsätzen<br />
INDIVIDUEN UND<br />
INTERAKTIONEN<br />
FUNKTIONIERENDE<br />
SOFTWARE<br />
ZUSAMMENARBEIT<br />
MIT DEM KUNDEN<br />
REAKTION AUF<br />
VERÄNDERUNG<br />
sind wichtiger als<br />
ist wichtiger als<br />
ist wichtiger als<br />
ist wichtiger als<br />
PROZESSE UND<br />
WERKZEUGE<br />
UMFASSENDE<br />
DOKUMENTATION<br />
VERTRAGS-<br />
VERHANDLUNGEN<br />
DAS BEFOLGEN<br />
EINES PLANS