MEHR ALS WIRTSCHAFT| w.news 09.2020
09.2020 | w.news Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: MEHR ALS WIRTSCHAFT • Advertorial B2B Themenmagazin: Ventil-, Mess- und Regalsysteme • Familienunternehmen • Region Tauber-Franken • Logistik und Spedition • Stellenanzeigen
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Newsticker<br />
Neues aus Berlin und Brüssel<br />
Verdienstausfall wegen Corona:<br />
Eltern haben Anspruch auf<br />
Entschädigung<br />
Berlin. Die Kita oder Schule<br />
ist wegen Corona nur eingeschränkt<br />
geöffnet, die Arbeit im<br />
Homeoffice ist nicht möglich<br />
oder zumutbar und der Partner<br />
oder die Partnerin kann sich<br />
auch nicht um das Kind kümmern:<br />
Für Eltern, die wegen einer<br />
solchen Situationen nicht<br />
arbeiten können, besteht Anspruch<br />
auf Entschädigung des<br />
Verdienstausfalls. Darauf macht<br />
das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor<br />
Familie“ aufmerksam. Danach<br />
zahlt der Arbeitgeber eine Entschädigung<br />
von 67 Prozent des<br />
Netto-Gehalts und höchstens<br />
2016 Euro im Monat, die er sich<br />
von der zuständigen Behörde<br />
erstatten lässt. Allerdings müsse<br />
in dem Antrag die Betreuungssituation<br />
des Kindes überzeugend<br />
dargelegt werden. Neu ist die<br />
Verlängerung der Bezugsdauer<br />
dieser Entschädigung von sechs<br />
auf zehn Wochen pro Elternteil<br />
und für Alleinerziehende auf bis<br />
zu 20 Wochen. Bis zu sechs Wochen<br />
übernimmt der Arbeitgeber<br />
die Auszahlung der Entschädigung,<br />
ab der siebten Woche<br />
stellen Beschäftigte den Antrag<br />
direkt bei der örtlich zuständigen<br />
Behörde. Die Regelung besteht<br />
bis zum Ende des Jahres<br />
2020, und der Entschädigungsanspruch<br />
kann bis zu diesem<br />
Zeitpunkt tageweise aufgeteilt<br />
werden. Fragen und Antworten<br />
dazu stehen beim Bundesministerium<br />
für Gesundheit sowie auf<br />
der Informationsseite zum Infektionsschutzgesetz<br />
IfSG zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
kunze.thilo@dihk.de<br />
AHK-Jahresbericht 2019 veröffentlicht<br />
Berlin. Der Brexit, Handelskonflikte,<br />
eine schwächelnde Weltkonjunktur:<br />
Schon vor der Corona-Krise<br />
blies deutschen Unternehmen<br />
im internationalen<br />
Geschäft der Wind hart ins Gesicht.<br />
Einen Rück- und Ausblick<br />
aus Sicht der deutschen Auslandshandelskammern<br />
(AHKs)<br />
bietet der jetzt erschienene AHK-<br />
Jahresbericht 2019.<br />
Auf 32 Seiten hat der Deutsche<br />
Industrie- und Handelskammertag<br />
(DIHK) zusammengestellt,<br />
was die rund 2.400 AHK-Mitarbeiter<br />
an über 140 Standorten<br />
in 92 Ländern im vergangenen<br />
Jahr geleistet haben und nach<br />
wie vor – in der Krise unter besonderem<br />
Hochdruck – leisten.<br />
Highlights wie Termine mit Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel, der<br />
singapurischen Präsidentin Halimah<br />
Yacob oder Bundeswirtschaftsminister<br />
Peter Altmaier<br />
sind in dem Bericht ebenso<br />
aufgeführt wie beeindruckende<br />
Zahlen und Fakten rund um das<br />
AHK-Netzwerk. So wurden 2019<br />
beispielsweise bei 5.900 Veranstaltungen<br />
insgesamt 2.400.000<br />
Teilnehmer in Deutschland und<br />
in den Gastländern verzeichnet,<br />
mehr als 50.000 Mitgliedsunternehmen<br />
oder 2.500 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter gezählt. Bei 750<br />
Delegationsreisen lernten 11.000<br />
Unternehmer Auslandsmärkte<br />
vor Ort kennen; auf den Websites<br />
der AHKs gab es 10 Millionen<br />
Besuche.<br />
jekat.christian@dihk.de<br />
Geologiedatengesetz: Neue Meldepflichten<br />
für Unternehmen<br />
Berlin. Trotz erheblicher Kritik<br />
aus der Wirtschaft ist am ersten<br />
Juli das Geologiedatengesetz<br />
(GeolDG) in Kraft getreten. Für<br />
Unternehmen, die geologische<br />
Untersuchungen durchführen,<br />
bedeutet das erweiterte Anzeige-<br />
und Übermittlungspflichten.<br />
Betroffen sind beispielsweise<br />
Schürfungen, Grabungen oder<br />
Bohrungen für die Untersuchung<br />
von Baugrundstücken oder zur<br />
Erdwärmenutzung. Aber auch<br />
Analysen für die Altlastenerkundung<br />
und -sanierung. Das<br />
Gesetz sieht vor, dass diese Untersuchungen<br />
zwei Wochen vor<br />
Beginn angezeigt und die gewonnenen<br />
Daten in der Regel den<br />
geologischen Diensten übermittelt<br />
werden müssen. Laut Gesetz<br />
müssen bereits kleinste Schürfungen,<br />
Sondierungen oder sogar<br />
Messungen und Aufnahmen der<br />
Erdoberfläche durch Fernerkundung<br />
(bspw. durch Fotografie,<br />
Schall, Infrarot o. Ä.) gemeldet<br />
werden. Das betrifft zahlreiche<br />
Tätigkeiten im Bereich der Vermessungstechnik,<br />
Kartographie<br />
sowie Boden- oder Grundwasseranalytik.<br />
Die Belastung insbesondere<br />
der Baubranche ist<br />
immens: Baugrunduntersuchungen<br />
werden in Deutschland millionenfach<br />
im Jahr durchgeführt.<br />
Hinzu kommen tausende Unternehmen<br />
im Bereich der Geodäsie,<br />
Vermessungstechnik, Kartographie<br />
oder dem Boden- und<br />
Grundwasserschutz. Bei ihnen<br />
kann der Einsatz von Geräten<br />
wie Handbohrern, Sonden und<br />
sonstiger Vermessungstechnik<br />
künftig nicht mehr so flexibel<br />
gehandhabt werden. Außerdem<br />
müssen Veränderungen auf<br />
Baustellen, die erneute Untersuchungen<br />
mit sich bringen können,<br />
zwei Wochen oder bis zur<br />
Erlaubnis der Behörde zum vorzeitigen<br />
Beginn warten. Allerdings<br />
konnte im Gesetzgebungsverfahren<br />
erreicht werden, dass<br />
die geologischen Dienste der<br />
Länder Ausnahmen festlegen<br />
können. Konkret können hierdurch<br />
kleinere Untersuchungen<br />
bis zu 10 Meter Tiefe von einzelnen<br />
Pflichten ausgenommen<br />
werden. Der DIHK versucht daher<br />
gerade gemeinsam mit den<br />
IHKs weitreichende Ausnahmen<br />
zu erreichen.<br />
dierks.hauke@dihk.de<br />
SEPTEMBER 2020 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ 28 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- www.heilbronn.ihk.de