MEHR ALS WIRTSCHAFT| w.news 09.2020
09.2020 | w.news Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: MEHR ALS WIRTSCHAFT • Advertorial B2B Themenmagazin: Ventil-, Mess- und Regalsysteme • Familienunternehmen • Region Tauber-Franken • Logistik und Spedition • Stellenanzeigen
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IHK + Region<br />
CORONA-KRISE TRIFFT<br />
REGIONALE WIRTSCHAFT HART<br />
Wirtschaftslagebericht der IHK<br />
Heilbronn-Franken für das 2.<br />
Quartal 2020.<br />
Von Dorothee Kienzle<br />
Die Coronavirus-Pandemie und<br />
die zu ihrer Eindämmung<br />
getroffenen Maßnahmen beeinträchtigen<br />
das Wirtschaftsgeschehen<br />
im IHK-Bezirk<br />
Heilbronn-Franken massiv.<br />
Sie haben die regionale Wirtschaft in eine tiefe<br />
Rezession geführt. Im 2. Quartal 2020 sind<br />
die Lageeinschätzungen der Unternehmen<br />
gegenüber dem Jahresanfang 2020 massiv eingebrochen.<br />
Vor allem in der Industrie und im<br />
Dienstleistungssektor sind die Lageindikatoren<br />
drastisch abgestürzt. Auch der Einzelhandel<br />
berichtet von gravierenden Umsatzeinbußen.<br />
Dagegen hat der Boom im Baugewerbe<br />
bisher der Corona-Krise weitgehend standgehalten.<br />
Trotz der zwischenzeitlichen Lockerungen<br />
fallen die Geschäftsaussichten<br />
insgesamt deutlich pessimistischer als zu Jahresbeginn<br />
2020 aus. Das sind die Ergebnisse<br />
der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK<br />
Heilbronn-Franken, an der 425 Betriebe aller<br />
Branchen und Größenklassen mit insgesamt<br />
rund 73.800 Beschäftigten aus dem gesamten<br />
IHK-Bezirk teilgenommen haben.<br />
Die Lageurteile der regionalen Unternehmen<br />
sind im 2. Quartal 2020 gegenüber der<br />
Vorumfrage im 4. Quartal 2019 massiv abgestürzt.<br />
20 Prozent (Vorumfrage 41 Prozent)<br />
der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen<br />
bezeichnen die aktuelle Geschäftslage<br />
als gut, während 41 Prozent (Vorumfrage<br />
12 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf<br />
unzufrieden sind. Die Geschäftserwartungen<br />
für die kommenden Monate fallen trotz der<br />
schrittweisen Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen<br />
seit der zweiten Aprilhälfte erheblich<br />
pessimistischer als in der Umfrage zu<br />
Jahresbeginn 2020 aus. Während 21 Prozent<br />
(Vorumfrage 20 Prozent) der Unternehmen<br />
mit einem günstigeren Geschäftsverlauf rechnen,<br />
blicken 40 Prozent (Vorumfrage 23 Prozent)<br />
pessimistisch in die Zukunft. Die Betriebe<br />
sehen in der Corona-Pandemie das größte<br />
Geschäftsrisiko (74 Prozent). Der Arbeitsmarkt<br />
wird durch den Konjunktureinbruch und die<br />
pandemiebedingten Einschränkungen massiv<br />
getroffen. Acht Prozent (Vorumfrage 18 Prozent)<br />
planen die Schaffung neuer Arbeitsplätze.<br />
34 Prozent (Vorumfrage 22 Prozent) erwägen<br />
einen Personalabbau. Der Fachkräftemangel<br />
stellt noch für ein Viertel (Vorumfrage 51 Prozent)<br />
ein großes Geschäftshemmnis dar.<br />
Keine schnelle Erholung in Sicht<br />
Trotz Lockerung der Corona-Beschränkungen<br />
und angekündigter Unterstützungsmaßnahmen<br />
aus der Politik ist für die regionalen Unternehmen<br />
keine schnelle Erholung in Sicht. Der<br />
Weg zurück wird für die Wirtschaft lang und<br />
hart werden. Aufgrund der großen Verunsicherung<br />
ist das Investitionsverhalten der Betriebe<br />
stark zurückhaltend. Viele Unternehmen haben<br />
mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen,<br />
was zusätzlich Raum für zukunftsorientierte Investitionen<br />
einschränkt. Wegen der weltweiten<br />
Corona-Einschränkungen ist in diesem Jahr<br />
mit einem starken Exportrückgang zu rechnen.<br />
Mehr als jeder zweite Arbeitsplatz hängt in der<br />
Industrie am Export. Wichtig ist, dass sich Europa<br />
schnellstmöglich auf einen wirksamen<br />
Corona-Aufbauplan einigt, damit der Binnenmarkt<br />
anspringt. Offene Grenzen und ein freier<br />
Waren- und Personenverkehr sind unverzichtbar,<br />
damit es für die Wirtschaft wieder bergauf<br />
geht. Entscheidend wird auch eine weltweite<br />
Überwindung des Coronavirus sein.<br />
Drastischer Einbruch in der Industrie<br />
Die Lageeinschätzung in der Industrie, die<br />
maßgeblich die regionale Wirtschaftsentwicklung<br />
bestimmt, ist gegenüber dem Jahresbeginn<br />
2020 drastisch eingebrochen. 18 Pro-<br />
SEPTEMBER 2020 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 8 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- www.heilbronn.ihk.de