PT-Magazin 05 2020
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Meilensteine.
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<strong>PT</strong>-MAGAZIN 5 <strong>2020</strong><br />
Maß an Sicherheit und Stabilität von<br />
Lieferketten wird jedoch in vielen Fällen<br />
in einem Zielkonflikt mit Kostenaspekten<br />
zu entscheiden sein. Statt zusätzliche<br />
Sicherheitsbestände aufzubauen,<br />
gilt es vielmehr, vorhandene Bestände<br />
sinnvoll zu verteilen, um eine erhöhte<br />
Kapitalbindung in wirtschaftlich kritischen<br />
Zeiten zu vermeiden. Zusätzlich<br />
sollten Unternehmen den Einsatz intelligenter<br />
Prognose- und Optimierungssysteme<br />
für die Lagerwirtschaft prüfen,<br />
um Lieferfähigkeit und Lagerbestände<br />
auszubalancieren.<br />
2. Pläne für Alternativ- oder Notfallszenarien:<br />
Bereits 2013 wurde von der Bundesregierung<br />
eine Risikobewertung für<br />
ein Notfallszenario durch eine SARS-<br />
Pandemie vorgestellt. Trotzdem waren<br />
die Lieferketten der meisten Unternehmen<br />
nicht darauf vorbereitet. Deshalb<br />
sollten spätestens jetzt strategische<br />
Pläne für den Umgang mit wirtschaftlichen<br />
Krisen oder anderen Notfallsituationen<br />
erstellt werden, um die Supply<br />
Chain robust und resilient aufzustellen.<br />
Inhaltlich geht es dabei vor allem um<br />
Reaktionsmöglichkeiten und die Definition<br />
von Sourcing-Alternativen.<br />
3. Sourcing-Strategien: Ausgehend von<br />
der Risikoanalyse und den daraus abgeleiteten<br />
Notfallplänen geht es dann um<br />
die konkrete Ausgestaltung der Lieferketten.<br />
Wichtigste Punkte dabei sind<br />
die Diversifizierung der Lieferantenbasis,<br />
die Vermeidung geografischer<br />
Abhängigkeiten, den Umgang mit<br />
Beständen und die Allokation von Vorräten<br />
bis hin zur eventuellen Veränderung<br />
der Wertschöpfungstiefe.<br />
4. Kooperation: Die aktuelle Krise hat<br />
gezeigt, dass auch weiche Faktoren<br />
wie die gegenseitige Unterstützung<br />
wichtig und zielführend sind. Der Austausch<br />
von Materialien und Personal,<br />
das Verständnis der gegenseitigen<br />
Abhängigkeit, gesteigerte Transparenz<br />
sowie die Offenlegung und Weitergabe<br />
von Daten über Unternehmensmauern<br />
hinaus sorgen für eine erhöhte Stabilität<br />
von Lieferketten, die allen zugutekommt.<br />
Diese Lektion ist in vielen<br />
Branchen gelernt worden und sollte<br />
in Zukunft verstärkt als integraler Teil<br />
bei der Konzeptionierung von Supply<br />
Chains genutzt werden.<br />
„Über die Optimierung von Lieferketten<br />
hinaus sollten wir auch neue Lösungen<br />
für das Resilience Management in Versorgungsnetzen<br />
entwickeln“, erklärt<br />
Dr. Marco Schmitz von INFORM. „Ein Beispiel<br />
dafür sind Kooperationsplattformen,<br />
die es Unternehmen etwa erlauben, als<br />
virtuelle Zentrallager Informationen über<br />
ihre Bestände zu teilen.“ ó<br />
Dr. Marco Schmitz<br />
ist Mitarbeiter im New<br />
Solutions Team im<br />
Geschäftsbereich Inventory<br />
& Supply Chain bei<br />
INFORM. (Quelle: INFORM GmbH)<br />
Montage und Lieferung von Komponenten der Eisenbahnsicherungstechnik bzw. Leit- und Sicherungstechnik<br />
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Q1 - Lieferant