BOLD CAR No.10
DIE KOREANISCHE PROPHEZEIUNG: HYUNDAI PROPHECY | ASTON MARTIN | PORSCHE HERITAGE DESIGN EDITION | ROLLS-ROYCE | SMALL BUT NICE: FIAT 500 HYBRID | DER WEG ZUM PROFIRENNFAHRER | GRENZENLOSE FREIHEIT: VW CALIFORNIA | MERCEDES-BENZ X-KLASSE
DIE KOREANISCHE PROPHEZEIUNG: HYUNDAI PROPHECY | ASTON MARTIN | PORSCHE HERITAGE DESIGN EDITION | ROLLS-ROYCE | SMALL BUT NICE: FIAT 500 HYBRID | DER WEG ZUM PROFIRENNFAHRER | GRENZENLOSE FREIHEIT: VW CALIFORNIA | MERCEDES-BENZ X-KLASSE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> EDITION // 39<br />
Verfügung, für die richtige Bremsbalance<br />
muss jeder selber sorgen. Die Rundenzeiten<br />
sind zunächst egal – es geht darum, durch<br />
gute Zusammenarbeit mit den zugeteilten<br />
Renn- und Dateningenieuren eine positive<br />
Lernkurve aufzustellen und am besten von<br />
Runde zu Runde schneller zu werden. Der<br />
Selbstbehalt bei Schäden beträgt 7.000<br />
Euro – zumindest lässt Porsche die Prüflinge<br />
in diesem Glauben. Tatsächlich gibt’s<br />
im unwahrscheinlichen Falle einer Kaltverformung<br />
nur Schimpfe. Aber soweit<br />
kommt es nicht – die Kandidaten sind einigermaßen<br />
diszipliniert, als sie am ersten<br />
Fahrtag 24 Runden mit Unterbrechungen<br />
fahren dürfen. Mit Elan werfen sich die<br />
Jungs mit vorbereiteten, 485 PS starken<br />
911 GT3 Cup auf die Rennstrecke, wobei<br />
sie zuerst vielleicht zwei bis drei Sekunden<br />
langsamer sind als Andlauer. Und fangen<br />
sich als Gruppe nach den ersten Runden<br />
eine harte Rüge von Maassen ein: Fast<br />
keiner hält sich an die Streckenbegrenzung.<br />
Der Italiener Diego Bertonelli schafft<br />
in zwölf Runden rekordverdächtige 33<br />
Verstöße. Andere fallen positiv auf: Pereira<br />
macht nicht einen einzigen Fehler, Sasahara<br />
verbessert seine Rundenzeiten am<br />
ersten Tag um volle vier Sekunden. Kritische<br />
Beobachter wie Manthey-Racing-Chef Olaf<br />
Manthey, der die Autos einsetzt, sehen so<br />
etwas mit Wohlwollen. Am zweiten Fahrtag<br />
sind es weniger Qualifikationsrunden, zum<br />
Schluss muss eine Renndistanz so schnell<br />
wie möglich absolviert werden. Nach drei<br />
Tagen Wettkampf werden die Jungs nach<br />
Hause entlassen, ohne das Endergebnis<br />
zu kennen. Das gibt es erst Wochen später.<br />
Letztlich ziehen die Verantwortlichen ein<br />
positives Fazit: kein einziger Kratzer an<br />
einem der Autos und ein sehr hohes Niveau<br />
der Kandidaten. Den begehrten Junior-<br />
Vertrag erhält der Türke Ayhancan Güven,<br />
der 2018 und 2019 den Porsche Carrera<br />
Cup Frankreich gewonnen hat, weil er in<br />
allen fahrerischen Konzepten führend war,<br />
bestes technisches Verständnis und konstante<br />
Leistungen zeigte, professionelles<br />
Verhalten in Sachen Interview und Medien<br />
an den Tag legte und viel Potenzial besitzt.<br />
Er lässt die kaum weniger talentierten Sasahara<br />
und Bertonelli hinter sich – ob es das<br />
künftige Junior-Reglement zulässt, dass<br />
die beiden im nächsten Jahr noch einmal<br />
teilnehmen dürfen, ist noch nicht klar. Ist<br />
Güven aber weiterhin so gut, kann er sich<br />
zu so berühmten Kollegen wie Müller,<br />
Lucas Luhr, Mike Rockenfeller, Timo Bernhard,<br />
Marc Lieb, Patrick Long, Michael Christensen<br />
und Earl Bamber gesellen – alles<br />
Le-Mans-Sieger, DTM-Champions, IMSA-<br />
Topracer. Und viele von ihnen Porsche-<br />
Werksfahrer.<br />
Dass allerdings selbst die beste Jury nicht<br />
unfehlbar ist, zeigt sich am Beispiel der<br />
Junior-Suche im Jahr 2009: Da wurde ein<br />
gewisser Renè Rast wieder nach Hause<br />
geschickt und kam nicht in den Genuss der<br />
Förderung. Der Mann wurde 2018 DTM-<br />
Sieger, außerdem ist er auch der aktuelle<br />
Champion.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de