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IKG Salzburg<br />
Foto: © Charlotte Hermann, IKG Linz<br />
100 JAHRE FESTSPIEL-<br />
STADT SALZBURG<br />
Vor der Kulisse von Hugo v. Hofmannsthals Zitat „Wo der Wille nur<br />
erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.“ wurden in diesem Jahr inmitten<br />
der Festspielzeit in Salzburg 28 Stolpersteine verlegt. Diese<br />
sollen an Künstler und Künstlerinnen erinnern, die aus ihrer Heimat<br />
und von ihren Arbeitsstätten vertrieben wurden.<br />
Bei der Verlegung waren 250 Personen anwesend. Auch der Botschafter<br />
des Staates Israel in Österreich, Mordechai Rodgold, die Präsidentin<br />
der IKG Linz, Charlotte Hermann, und die Ehrenpräsidentin<br />
der IKG Tirol und Vorarlberg, Esther Fritsch, kamen zu diesem<br />
Ereignis. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, die Leiterin des<br />
Jüdischen Museums in Wien, Danielle Spera, und Maestro Daniel<br />
Barenboim sprachen von der Wichtigkeit der Stolpersteine für ein<br />
Erinnern an diese Künstlerinnen und Künstler und ein „Niemals<br />
Wieder“. Nach der Enthüllung der Steine wurden Rosen rund um<br />
die Namenszeilen gelegt.<br />
AUF DEN SPUREN DER BRICHA<br />
VON 1947, GESEHEN <strong>2020</strong><br />
Foto: © Gerald Lehner<br />
Durch das Corona-Virus mussten viele erfolgreich gewordene<br />
Begebenheiten abgesagt werden, doch einiges sah man mit anderen<br />
Augen. Seit mehr als zehn Jahren findet Ende Juni eine<br />
Gedenkwanderung über die Krimmler Tauern statt. „Corona“<br />
verhinderte es, dass viele unserer Freunde aus Teilen Europas und<br />
aus Israel anreisen konnten. Trotzdem möchte ich allen Interessierten<br />
einige Fotos vom Tauern-Übergang zeigen. Der „Captain<br />
from the flight deck“ Gerald Lehner trug mich auf leichten aber<br />
sicheren Schwingen über jene Berge, wo 1947 Tausende die<br />
Flucht aus Europa antraten, um Erez Israel zu erreichen.<br />
Samson Raphael Hirsch stellte einmal die Frage: „Wenn ich vor<br />
HASCHEM stehen werde, wird der Ewige mich fragen: Hast du<br />
meine Alpen gesehen?“ Und all jene, die 1947 und noch später<br />
diesen Weg gegangen sind können antworten: „Ja, wir haben<br />
DEINE Alpen gesehen, und sie auch durchwandert!“ Hier ist ein<br />
kleiner aber für uns sehr wichtiger Teil der Alpen zu sehen.<br />
Hanna Feingold<br />
Eine der Künstlerinnen, denen mit den Stolpersteinen<br />
ein Denkmal gesetzt wurde, ist Margarete<br />
Wallmann. Die weltberühmte Tänzerin und Choreografin<br />
aus Berlin wurde 1931 auf Empfehlung des<br />
Dirigenten Bruno Walter eingeladen, bei den Salzburger<br />
Festspielen<br />
mitzuwirken.<br />
Wallmanns furiose<br />
Kunst der modernen<br />
Choreografie<br />
blieb bis 1937<br />
hochrangiger Programmpunkt der<br />
Salzburger Festspiele. 1938 verließ<br />
sie schließlich das nationalsozialistische<br />
Österreich in Richtung Südamerika.<br />
Margarete Wallmann<br />
Danach, so der Historiker Gert<br />
Kerschbaumer, der das Material<br />
für sämtliche Biographien zusammengetragen hat, sei ihr Name im<br />
öfentlichen Raum ihrer ehemaligen Wirkungsorte Wien und Salzburg<br />
in Vergessenheit geraten. Die Salzburger Stolpersteine sollen das nun<br />
ändern.<br />
Weitere Informationen unter http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_<br />
und_biographien?date_laid=<strong>2020</strong>-08-17a<br />
Foto: © IKG Linz<br />
www.ikg-wien.at 53