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Gemeinde Insider September 2020

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IKG Salzburg<br />

Foto: © Charlotte Hermann, IKG Linz<br />

100 JAHRE FESTSPIEL-<br />

STADT SALZBURG<br />

Vor der Kulisse von Hugo v. Hofmannsthals Zitat „Wo der Wille nur<br />

erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.“ wurden in diesem Jahr inmitten<br />

der Festspielzeit in Salzburg 28 Stolpersteine verlegt. Diese<br />

sollen an Künstler und Künstlerinnen erinnern, die aus ihrer Heimat<br />

und von ihren Arbeitsstätten vertrieben wurden.<br />

Bei der Verlegung waren 250 Personen anwesend. Auch der Botschafter<br />

des Staates Israel in Österreich, Mordechai Rodgold, die Präsidentin<br />

der IKG Linz, Charlotte Hermann, und die Ehrenpräsidentin<br />

der IKG Tirol und Vorarlberg, Esther Fritsch, kamen zu diesem<br />

Ereignis. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, die Leiterin des<br />

Jüdischen Museums in Wien, Danielle Spera, und Maestro Daniel<br />

Barenboim sprachen von der Wichtigkeit der Stolpersteine für ein<br />

Erinnern an diese Künstlerinnen und Künstler und ein „Niemals<br />

Wieder“. Nach der Enthüllung der Steine wurden Rosen rund um<br />

die Namenszeilen gelegt.<br />

AUF DEN SPUREN DER BRICHA<br />

VON 1947, GESEHEN <strong>2020</strong><br />

Foto: © Gerald Lehner<br />

Durch das Corona-Virus mussten viele erfolgreich gewordene<br />

Begebenheiten abgesagt werden, doch einiges sah man mit anderen<br />

Augen. Seit mehr als zehn Jahren findet Ende Juni eine<br />

Gedenkwanderung über die Krimmler Tauern statt. „Corona“<br />

verhinderte es, dass viele unserer Freunde aus Teilen Europas und<br />

aus Israel anreisen konnten. Trotzdem möchte ich allen Interessierten<br />

einige Fotos vom Tauern-Übergang zeigen. Der „Captain<br />

from the flight deck“ Gerald Lehner trug mich auf leichten aber<br />

sicheren Schwingen über jene Berge, wo 1947 Tausende die<br />

Flucht aus Europa antraten, um Erez Israel zu erreichen.<br />

Samson Raphael Hirsch stellte einmal die Frage: „Wenn ich vor<br />

HASCHEM stehen werde, wird der Ewige mich fragen: Hast du<br />

meine Alpen gesehen?“ Und all jene, die 1947 und noch später<br />

diesen Weg gegangen sind können antworten: „Ja, wir haben<br />

DEINE Alpen gesehen, und sie auch durchwandert!“ Hier ist ein<br />

kleiner aber für uns sehr wichtiger Teil der Alpen zu sehen.<br />

Hanna Feingold<br />

Eine der Künstlerinnen, denen mit den Stolpersteinen<br />

ein Denkmal gesetzt wurde, ist Margarete<br />

Wallmann. Die weltberühmte Tänzerin und Choreografin<br />

aus Berlin wurde 1931 auf Empfehlung des<br />

Dirigenten Bruno Walter eingeladen, bei den Salzburger<br />

Festspielen<br />

mitzuwirken.<br />

Wallmanns furiose<br />

Kunst der modernen<br />

Choreografie<br />

blieb bis 1937<br />

hochrangiger Programmpunkt der<br />

Salzburger Festspiele. 1938 verließ<br />

sie schließlich das nationalsozialistische<br />

Österreich in Richtung Südamerika.<br />

Margarete Wallmann<br />

Danach, so der Historiker Gert<br />

Kerschbaumer, der das Material<br />

für sämtliche Biographien zusammengetragen hat, sei ihr Name im<br />

öfentlichen Raum ihrer ehemaligen Wirkungsorte Wien und Salzburg<br />

in Vergessenheit geraten. Die Salzburger Stolpersteine sollen das nun<br />

ändern.<br />

Weitere Informationen unter http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_<br />

und_biographien?date_laid=<strong>2020</strong>-08-17a<br />

Foto: © IKG Linz<br />

www.ikg-wien.at 53

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