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Jahresbericht 2010 - Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH

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Seite 16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Abb. 3 Ausgabe 19/<strong>2010</strong><br />

der Mannheimer Geschichtsblätter:<br />

Tagungsbeiträge<br />

Dress ID<br />

Abb. 4 Wandmalerei aus<br />

einer Villa in Brigetio,<br />

Pannonien, frühes 3. Jh.<br />

n.Chr. (Abbildung © L.<br />

Borhy, Universität Budapest)<br />

Die besondere Attraktivita t<br />

des DressID-Projektes an<br />

sich zeigt sich unter anderem<br />

darin, dass das Projekt<br />

mit 35 europa ischen Teilnehmern<br />

begonnen hat<br />

und dass sich inzwischen<br />

anna hernd 90 Wissenschaftler<br />

aus aller Welt<br />

angeschlossen haben. Hierbei<br />

ist zu betonen, dass<br />

ihre Aktivita ten nicht aus<br />

den Mitteln von DressID<br />

finanziert werden, sondern<br />

selber aufgewendet werden.<br />

Projektintern fand im Mai<br />

<strong>2010</strong> das fu nfte Generaltreffen<br />

statt, ausgerichtet<br />

vom Archa ologischen Institut<br />

der Universita t Sheffield,<br />

unter der Leitung von<br />

Textilforschung vor klassisch-archäologischem<br />

Hintergrund – Zur Übereinbringung<br />

von Bildquellen<br />

und Textilfunden<br />

Antike Bildquellen bieten<br />

weitreichende Informationen<br />

zu antiken Bekleidungstraditionen<br />

und<br />

-stilen, zu Schnitt und Farbigkeit<br />

von Gewa ndern<br />

und zur Kombination von<br />

Bekleidungselementen<br />

Professor Maureen Carroll.<br />

In Verbindung mit diesem<br />

Treffen fand eine internationale<br />

und o ffentliche Tagung<br />

zum Thema „Dressing<br />

the Dead. Clothing, Textiles<br />

and Bodily Adornment<br />

from Funerary Contexts in<br />

the Graeco-Roman World“<br />

statt, auf der Sylvia Mitschke<br />

und Annette P.g. Schieck<br />

die aktuellen Forschungen<br />

zu ro mischen Bestattungsriten<br />

in den Katakomben<br />

Roms vorgestellt haben.<br />

Bis Ende <strong>2010</strong> fanden neben<br />

zahlreichen Arbeitsgruppentreffen<br />

zur Konzeption<br />

und Durchfu hrung<br />

der Ausstellung sowie von<br />

diversen Datenbanken<br />

statt, sowie mehrere Workshops,<br />

in denen alle Schrit-<br />

und Accessoires. Wenn<br />

jedoch solche Bilder aus<br />

der Wandmalerei, aus Mosaiken<br />

oder aus der Skulptur<br />

herangezogen werden,<br />

um tatsa chlich getragene<br />

Kleidung zu erschließen,<br />

mu ssen die einzelnen Bilder<br />

und ihre Gattungen auf<br />

ihre Aussagekraft gepru ft<br />

werden.<br />

Dabei ist zu betrachten, um<br />

welche Art von Bild es sich<br />

handelt, ob um ein Go tterbild,<br />

ein Portrait, ein Idealbild,<br />

ob um ein Grabbildnis,<br />

reinen Dekor im privaten<br />

Raum oder ob um architektonischen<br />

Dekor, der nur<br />

aus großer Distanz zu betrachten<br />

konzipiert war<br />

und eher dekorative Funktion<br />

hatte. Manche dieser<br />

Bilder erweisen sich als<br />

sehr exakte Darstellungen<br />

von Gewa ndern und sogar<br />

von technischen Details<br />

der Herstellung. Dies wird<br />

besonders deutlich, wenn<br />

sich archa ologische Textilien<br />

finden lassen, die diese<br />

Informationen besta tigen.<br />

Im Rahmen der eigenen<br />

Forschungsaktivita ten<br />

te zur Textilproduktion<br />

nachempfunden und vermittelt<br />

wurden. Zahlreiche<br />

Publikationen legen die<br />

wissenschaftlichen Forschungsergebnisse<br />

vor,<br />

vieles ist bereits erschienen<br />

und Tagungsba nde zu<br />

vier Konferenzen zu Handel<br />

und Produktion oder zu<br />

religio ser Kleidung, werden<br />

derzeit zur Publikation<br />

vorbereitet. Die Beitra ge zu<br />

einer Tagung im Jahr 2009<br />

der Arbeitsgruppe, die sich<br />

mit der Selbstdarstellung<br />

von Individuen befasst, ist<br />

<strong>2010</strong> im Band 19 der<br />

Mannheimer Geschichtsbla<br />

tter <strong>2010</strong> erschienen.<br />

steht dieser Ansatz im Vordergrund.<br />

Aufgrund der hervorragendenErhaltungsbedingungen<br />

sind es vor allem Bildnisse<br />

und Textilien, die in<br />

A gypten und Syrien gefunden<br />

wurden, die hier ins<br />

Blickfeld ru cken. Eines der<br />

Themen, das unter anderem<br />

im Jahr <strong>2010</strong> untersucht<br />

wurde, ist ein bestimmter<br />

Gewanddekor<br />

aus purpurfarbenen Pfeilclavi<br />

in wollweißem<br />

Grundgewebe. Aus der<br />

Zusammenschau archa ologischerHinterlassenschaften,<br />

einem a gyptischen<br />

Leichentuch, aber auch<br />

einer Wandmalerei aus<br />

Brigetio im heutigen Ungarn,<br />

konnten die Urspru nge<br />

des Motivs, seine U bernahme<br />

als bislang einziges<br />

nachweisbares Öffizierskennzeichen<br />

im ro mischen<br />

Milita r und Verbreitung<br />

aus dem syrischa<br />

gyptischen Umfeld bis<br />

nach Zentraleuropa nachvollziehen<br />

lassen.

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