Jahresbericht 2010 - Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH
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Seite 6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
linkes Bild: von links<br />
Prof. Dr. E. Pernicka (CEZA),<br />
Prof. Dr. A. Wieczorek (CES/<br />
REM), Dr. K. Tschira, Rektor<br />
Prof. Dr. B. Eitel (Universität<br />
Heidelberg), Oberbürgermeister<br />
Dr. P. Kurz (Mannheim)<br />
rechtes Bild: Dr. K. Tschira<br />
und Dr. B. Kromer im Gespräch<br />
am Teilchenbeschleuniger<br />
Fotos Jean Christen, REM<br />
Dabei handelt es sich um<br />
den deutschlandweit kleinstenTeilchenbeschleuniger,<br />
der von der ETH Zu -<br />
rich entwickelt wurde. Mit<br />
insgesamt 4,1 Millionen<br />
Euro, getragen von der<br />
Klaus Tschira Stiftung und<br />
der <strong>Curt</strong>-<strong>Engelhorn</strong>-Stiftung,<br />
ist jetzt im neuen Museum<br />
Bassermannhaus in<br />
C4, 8 in Mannheim der in<br />
der Bundesrepublik modernste<br />
Komplex an Laboren<br />
und wissenschaftlichen<br />
Bu ros zur naturwissenschaftlichenAltersbestimmung<br />
entstanden.<br />
Europaweit bietet das <strong>Curt</strong>-<br />
<strong>Engelhorn</strong>-<strong>Zentrum</strong> Archa<br />
ometrie <strong>gGmbH</strong> damit<br />
als einzige Forschungseinrichtung<br />
das gesamte<br />
Spektrum archa ometrischerUntersuchungsmethoden<br />
an. Als wissen-<br />
schaftlichenKooperationspartner fu r das Klaus-<br />
Tschira-Labor konnte die<br />
Universita t Heidelberg gewonnen<br />
werden.<br />
Die Reiss-<strong>Engelhorn</strong>-Museen<br />
Mannheim sind aufgrund<br />
solcher Forschungsinitiativen<br />
der <strong>Curt</strong>-<br />
<strong>Engelhorn</strong>-Stiftung in der<br />
Lage, geisteswissenschaftlich<br />
gepra gte Museumsarbeit<br />
mit naturwissenschaftlichen<br />
Methoden zu<br />
fundieren. Mit diesem Ziel<br />
ist 2004 das <strong>Curt</strong>-<strong>Engelhorn</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
Archa ometrie<br />
gegru ndet worden, dessen<br />
Labor fu r Materialanalyse<br />
sich mit der Frage der<br />
Echtheits- und Herkunftsbestimmungkulturhistorisch<br />
bedeutender Funde<br />
bescha ftigt.<br />
Mit dem neuen Klaus-<br />
Tschira-Labor fu r physikalische<br />
Altersbestimmung<br />
vervollsta ndigt sich fu r<br />
wissenschaftliche Projekte,<br />
Landesdenkmala mter, aber<br />
auch fu r Museen, Auktionsha<br />
user und private Interessenten<br />
das Analyseangebot<br />
fu r archa ologische Funde.<br />
Ausstellungs- und Forschungsprojekte<br />
der <strong>Curt</strong>-<br />
<strong>Engelhorn</strong>-Stiftung, wie<br />
beispielsweise das German<br />
Mummy Project oder zuletzt<br />
die Ausstellung<br />
„Alexander der Große und<br />
die Ö ffnung der Welt“ profitieren<br />
von dem innovativen<br />
Angebot, denn nur so<br />
ko nnen wichtige Ausstellungsobjekte<br />
vor Ört untersucht<br />
werden. Die Wissenschaftler<br />
leisten damit einen<br />
wichtigen Beitrag zur<br />
Erforschung kulturhistorischer<br />
Funde, der unmittelbar<br />
einem breiten Publikum<br />
zuga nglich gemacht<br />
werden kann.<br />
Konzeption und Forschungsprogramm des Klaus-Tschira-Labors für physikalische<br />
Altersbestimmung in Verbindung mit dem <strong>Curt</strong>-<strong>Engelhorn</strong>-<br />
<strong>Zentrum</strong> für <strong>Archäometrie</strong><br />
Das Klaus-Tschira-Labor<br />
fu r physikalische Altersbestimmung<br />
ist eingebettet in<br />
das <strong>Curt</strong>-<strong>Engelhorn</strong>-<strong>Zentrum</strong><br />
fu r Archa ometrie, dessen<br />
Aktivita ten es um zwei<br />
verbreitete und vielseitige<br />
Datierungstechniken erweitert,<br />
na mlich die Radiokohlenstoff-Datierung<br />
mit<br />
dem Isotop 14C und die<br />
Thermolumineszenzdatierung.<br />
Recht bekannt ist die 14C-<br />
Datierung an organischem<br />
Material fu r Archa ologie<br />
und Geowissenschaften im<br />
Bereich der letzten 50.000<br />
Jahre. Erst mit dem Zeitgeru<br />
st durch diese naturwis-<br />
senschaftliche Datierung<br />
ist die zeitliche und ra umliche<br />
Abfolge von Phasen der<br />
Menschheitsgeschichte,<br />
aber auch der Klimaentwicklung<br />
vom Hochstand<br />
der letzten Eiszeit bis in die<br />
Klimaschwankungen des<br />
letzten Jahrtausends versta<br />
ndlich geworden.