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Jahresbericht 2010 - Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH

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Seite 36 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Abb. 1 Metallartefakte<br />

der Gräber 11 (linkes<br />

Bild) und 294 (rechtes<br />

Bild)<br />

Untersuchungen an frühbronzezeitlichen Metallobjekten aus dem<br />

Gräberfeld von Rebešovice/ Mähren, Tschechische Republik<br />

Dipl.-Arch. Elka Drews<br />

Im Rahmen der DFG-<br />

Forschergruppe 550 „Der<br />

Aufbruch zu neuen Horizonten<br />

- Die Funde von<br />

Nebra, Sachsen-Anhalt und<br />

ihre Bedeutung fu r die<br />

Bronzezeit Europas“ bestand<br />

die Mo glichkeit, die<br />

Metallobjekte des zur ma hrischen<br />

Aunjetitzer Kultur<br />

geho renden Gra berfeldes<br />

von Rebes ovice zu beproben<br />

und zu analysieren.<br />

Das fru hbronzezeitliche<br />

Gra berfeld liegt in der Na -<br />

he von Brno auf einer Anho<br />

he zwischen den Örtschaften<br />

Rebes ovice und<br />

Rajhrad. Erste Ausgrabungen<br />

fanden 1846 statt, weitere,<br />

umfangreiche Gela ndekampagnen<br />

folgten in<br />

den Jahren 1952 und 1953.<br />

Insgesamt konnten 307<br />

Gra ber freigelegt werden,<br />

von denen 80 zur Aunjetitzer<br />

Kultur za hlen. Des Weiteren<br />

wurden Siedlungsspuren<br />

aus verschiedenen<br />

Epochen, vom Neolithikum<br />

u ber die Bronzezeit bis in<br />

die Ro mische Kaiserzeit,<br />

entdeckt.<br />

Unter den 102 Metallobjek-<br />

ten finden sich typische<br />

fru hbronzezeitliche Formen,<br />

wie z.B. Ahlen, Dolche,<br />

Nadeln, Ö senhalsringe,<br />

Meißel usw. Im Formenrepertoire<br />

dominieren<br />

Schmuckgegensta nde, Gera<br />

te und Waffen treten<br />

seltener auf. Die Abb. 1 und<br />

2 zeigen verschiedene Gra -<br />

ber mit den dazugeho rigen<br />

Metallartefakten. Die zumeist<br />

einzeln bestatteten<br />

Individuen lagen in Grabgruben,<br />

die teilweise mit<br />

Steinpackungen versehen<br />

waren. Ebenso finden sich<br />

Spuren von Baumsa rgen.<br />

Der Großteil der Gra ber ist<br />

sekunda r durch Grabplu nderung<br />

gesto rt.<br />

Das Gra berfeld wird nach J.<br />

Öndrač ek der jü ngeren<br />

Phase der Aünjetitzer<br />

Kültür zügeordnet (Ondrač<br />

ek 1962). Die Gesamtbelegüngsdaüer<br />

wa hrend<br />

der Aünjetitzer Kültür<br />

betra gt načh St. Stüčhlí k<br />

ničht mehr als 100 Jahre<br />

(Sosna/ Galeta/Sla dek<br />

2008).<br />

Fu r die Bestimmung der<br />

chemischen Zusammenset-<br />

zung wurden von den Öbjekten<br />

Proben entnommen.<br />

Die Materialbestimmung<br />

erfolgte mit energiedispersiver<br />

Ro ntgenfluoreszenzanalyse<br />

(EDRFA). Zur<br />

Methodik siehe Lutz/ Pernicka<br />

1996. Zur Auswertung<br />

wurden die Ergebnisse in<br />

doppellogarithmische Diagramme<br />

der Elementkombinationen<br />

Silber gegen Nickel,<br />

Antimon gegen Arsen<br />

und Zinn gegen Arsen u bertragen.<br />

Es wird zwischen<br />

Messungen an Bohrspa nen<br />

und Fragmenten unterschieden.<br />

Beim Betrachten des Silber-<br />

Nickel-Diagramms sind<br />

mindestens zwei Materialgruppen<br />

abzulesen (Abb. 3,<br />

linkes Diagramm). Gruppe 1<br />

(blaue Ellipse) mit stabilen<br />

Silberwerten um 1 % und<br />

niedrigen Nickelgehalten<br />

und Gruppe 2 (rote Ellipse)<br />

mit Silbergehalten zwischen<br />

0,01 und 0,1 % Silber und<br />

im Vergleich zu Gruppe 1<br />

leicht ho heren Nickelwerten.<br />

Gruppe 1 kann der<br />

Fahlerzkupfersorte des sogenannten<br />

Ö senringkupfers

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