17.09.2020 Aufrufe

der gemeinderat September 2020

Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.

Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.

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Nr. 9/<strong>2020</strong><br />

1957– <strong>2020</strong><br />

8,50 Euro<br />

63. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

€<br />

KONJUNKTUR<br />

PAKET<br />

<strong>2020</strong> I 21<br />

Ratgeber Zukunft<br />

für Städte und Gemeinden<br />

IHRE W-LAN LÖSUNG MIT WIFI4EU<br />

Lesen Sie unsere<br />

Beilage in dieser<br />

Ausgabe.<br />

48 SEITEN<br />

SONDERHEFT<br />

Strategisch<br />

denken<br />

WORAUF ES BEI<br />

DER BESETZUNG VON<br />

SPITZENPOSITIONEN<br />

ANKOMMT<br />

+++ Starkregenvorsorge +++ Schutz vor Corona +++<br />

PERSONALBERATUNG IN DER<br />

ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG<br />

Edmund Mastiaux besetzt Fach- und<br />

Führungspositionen. Mehr ab Seite 24


Editorial<br />

Editorial<br />

Editorial<br />

„Die Thüga hat mit dem Smart-City-<br />

Projekt eine Plattform geschaffen, um<br />

Know-how und Erfahrungen aus verschiedenen<br />

Plusgesellschaften und<br />

<strong>der</strong> Thüga rund um die vernetzte Stadt<br />

zu bündeln. Unser Ziel ist es, ein Leistungsportfolio<br />

zu erarbeiten, aus dem<br />

die Stadtwerke fertige Produkt-Bausteine<br />

auswählen können. Ein Beispiel<br />

ist die LoRaWAN-Technik, die spannende<br />

Anwendungen für Städte und Versorger<br />

in <strong>der</strong> Smart City ermöglicht. Eine<br />

Technik mit großem Potenzial – und<br />

leicht einzusetzen!“<br />

Lea Treick, Business Development,<br />

E-MAKS GmbH & Co. KG<br />

Wie machen Sie aus Ihrer<br />

Kommune eine digitale Stadt?<br />

Mit dem Know-how von<br />

Smart-City-Pionieren.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

viel diskutiert wird in diesen Wochen die Frage, ob Corona ein<br />

Katalysator für die Digitalisierung in den Kommunen sein kann.<br />

Ganz ohne Zweifel werden die Impulse aus dem „Remote-Betrieb“<br />

<strong>der</strong> Verwaltung und <strong>der</strong> Notwendigkeit, mehr Bürgerservices<br />

„kontaktlos“, sprich online, zur Verfügung zu stellen, die<br />

Entwicklung des Rathauses 4.0 beschleunigen. Das ist auch gut<br />

so. Denn es erwachsen den Gemeinden als Folge <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie neue Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nach beson<strong>der</strong>em<br />

Einfallsreichtum, hoher Effizienz und starker Flexibilität bei <strong>der</strong><br />

Aufgabenerfüllung verlangen.<br />

Aber: Digitalisierung allein wird den Weg zur zukunftsfähigen<br />

Verwaltung nicht ebnen. Um die aktuellen und künftig<br />

anstehenden Aufgaben im Interesse <strong>der</strong> Bürger und eines sozial<br />

verantwortlichen Miteinan<strong>der</strong>s lösen zu können, braucht es vor<br />

allem qualifizierte und hoch motivierte Fach- und Führungskräfte.<br />

Sie werden die zentralen Antreiber und Ermöglicher sein in dem<br />

Prozess, <strong>der</strong> die Kommunen in ihrer Rolle als systemrelevante<br />

Elemente für Staat und Gesellschaft stärkt. Warum vor diesem<br />

Hintergrund eine strategische Personalentwicklung unabdingbar<br />

ist, hat die Redaktion im Interview mit dem Bonner<br />

Personalberater und Recruiting-Experten Edmund Mastiaux<br />

herausgearbeitet (S. 24).<br />

€<br />

KONJUNKTUR<br />

PAKET<br />

<strong>2020</strong> I 21<br />

Ratgeber Zukunft<br />

für Städte und Gemeinden<br />

Dieser Ausgabe liegt unser<br />

Son<strong>der</strong>heft „Konjunkturpaket<br />

<strong>2020</strong>/21“ bei<br />

KoNtaKt<br />

IHRE W-LAN LÖSUNG MIT WIFI4EU<br />

Lesen Sie unsere<br />

Beilage in dieser<br />

Ausgabe.<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Wertvolles Praxiswissen bieten auch die an<strong>der</strong>en Beiträge dieser<br />

Ausgabe. So erfahren Sie, wie Kommunen sich mithilfe des<br />

„ABBA-Prinzips“ in und nach <strong>der</strong> Corona-Krise als<br />

Wirtschaftsstandort zukunftsfest aufstellen (S. 8), können sich<br />

über Wege informieren, die Verbreitung des Corona-Virus im<br />

Schulbetrieb zu begrenzen (S. 12) und lesen über die zuverlässige<br />

Bevölkerungswarnung etwa bei Katastrophen (S. 20). Zu den<br />

großen Herausfor<strong>der</strong>ungen gehört auch <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong><br />

Energieversorgung. Hier bietet <strong>der</strong> Themenschwerpunkt ab S. 26<br />

umfassende Informationen zu wichtigen Aspekten dieser Aufgabe.<br />

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihnen<br />

Wolfram Markus, Chefredakteur<br />

Lesen Sie auf www.treffpunkt-kommune.de<br />

CORONA SPEZIAL<br />

Luftreiniger können<br />

Virenlast senken<br />

BLAU-GRÜNE INFRASTRUKTUR<br />

Grünflächen regulieren<br />

das Stadtklima<br />

KATASTROPHENSCHUTZ<br />

Bevölkerungswarnung in<br />

Gefahrensituationen<br />

Erfahren Sie mehr über die Leistungen und Projekte <strong>der</strong> Thüga<br />

und ihrer rund 100 Partnerunternehmen im Bereich Smart City.<br />

Besuchen 2 Sie uns auf: www.thuega.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

3


Inhalt<br />

Panorama<br />

in diesem Heft:<br />

Titel<br />

Fachkräftegewinnung: Warum Kommunen<br />

flexibler reagieren müssen 24<br />

in eigener Sache<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Standortentwicklung: Wie sich Städte<br />

künftig krisensicher aufstellen 8<br />

Corona & Schule: Luftreiniger können die<br />

Virenlast reduzieren 12<br />

Prävention im Klassenzimmer: Produkte,<br />

die vor Infektionen schützen können 16<br />

Warnsysteme: So funktioniert das<br />

modulare Warnsystem 20<br />

Katastrophenschutz: Wie die Bevölkerung<br />

gewarnt wird 22<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Schulalltag in Corona-Zeiten<br />

12<br />

Die ersten Wochen nach den Ferien sind geschafft. In den Schulen ist jedoch noch nicht<br />

an Regelbetrieb wie in Vor-Pandemie-Zeiten zu denken. Verschiedene Maßnahmen und<br />

kluge Konzepte können helfen, dass <strong>der</strong> Unterricht auch vor Ort stattfinden kann.<br />

Foto: Adobe Stock/Elena Medoks<br />

Wir brauchen Ihre Meinung! Seit vielen Jahren berichtet DER GEMEINDERAT<br />

über alle wichtigen Entwicklungen und Trends für Städte und Gemeinden.<br />

Wir haben uns ständig weiterentwickelt, um Ihnen die relevantesten Inhalte<br />

und aktuellsten Themen <strong>der</strong> Region zu bieten.<br />

Jetzt sind Sie am Zug.<br />

Wir wollen wissen: Was gefällt<br />

Ihnen am GEMEINDERAT?<br />

Was sind Ihre Wünsche und<br />

Erwartungen? Was fehlt vielleicht sogar<br />

in unserer Fachzeitschrift? Helfen Sie uns<br />

dabei, noch besser zu werden und nehmen<br />

Sie sich kurz Zeit für unsere Leserumfrage<br />

– die Teilnahme dauert nur zwei<br />

Minuten. Selbstverständlich bleiben Ihre<br />

Antworten vollkommen anonym und vertraulich.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!<br />

Ihr Team von DER GEMEINDERAT<br />

Energieversorgung: Wasserkraft gehört<br />

in den kommunalen Energiemix 26<br />

Bioerdgas: Energie und Kraftstoff<br />

aus Rasenschnitt erzeugen 28<br />

Contracting: Eine Schule optimiert<br />

ihre CO 2 -Bilanz 30<br />

Wärme nur bei Bedarf:<br />

Das Thermostat lernt dazu 44<br />

Sicherheit: Mo<strong>der</strong>ne Zutrittssteuerung<br />

kontrolliert Zu- und Ausgänge 50<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Stellenanzeigen: So positionieren sich<br />

Kommunen als starke Arbeitgeber 73<br />

Junge Mitarbeiter finden: Ulrich<br />

Silberbach (dbb) im Interview 76<br />

IHRE MEINUNG<br />

Stromspeicher: Großrettbach setzt einen<br />

Batteriespeicher ein 32<br />

Flüssiggas: Die Lösung für Gebiete ohne<br />

Erdgas- und Fernwämeanschluss 33<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Starkregen: Auswirkungen in <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung berücksichtigen 56<br />

Hochwasservorsorge: Landau bezieht<br />

die Bürger ein 58<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

Produkte & dienstleistungen 78<br />

Vorschau / impressum 82<br />

ZÄHLT!<br />

Planen & Bauen<br />

Quartiersentwicklung:<br />

Genossenschaftlich gestalten 36<br />

recycling von Bauschutt: Spezialisten<br />

betreiben „Urban Mining“ 38<br />

Modulares Gebäude: Meilensteine<br />

auf dem Weg zur Normalität 40<br />

trinkwasseraufbereitung: Technisches<br />

Monitoring hilft beim Betrieb 42<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmanagement: Die<br />

Regenwasseragentur kennt sich aus 62<br />

lärmschutz: Maßnahmen gegen<br />

„Freizeit-Lärmquellen“ 68<br />

Schallschutz: Rechtzeitige Planung<br />

verhin<strong>der</strong>t Kollision <strong>der</strong> Interessen 70<br />

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen<br />

Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei:<br />

netzkontor nord gmbh, Flensburg,<br />

Roeschlau GmbH, Isernhagen. Einer<br />

Teilauflage dieser Ausgabe liegen<br />

Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei: IFB<br />

Eigenschenk GmbH, Deggendorf, BayWa<br />

AG, München, Ministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Wohnungsbau BW, Stuttgart.<br />

Wir sind darum bemüht, uns und unsere Inhalte<br />

ständig weiterzuentwickeln.<br />

Helfen Sie uns dabei und nehmen Sie jetzt<br />

an unserer kurzen Umfrage teil:<br />

www.treffpunkt-kommune.de/umfrage<br />

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2 Mi<br />

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ute<br />

4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20


Panorama<br />

NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />

Panorama<br />

KUrZ GEMEldEt<br />

Umfrage<br />

Der Deutsche Städte- und<br />

Gemeindebund und <strong>der</strong> Digitalverband<br />

Bitkom führen noch bis 2. Oktober eine<br />

Umfrage unter den deutschen<br />

Kommunen zu den Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Pandemie auf die Digitalisierung in<br />

Städten und Gemeinden durch. Ziel <strong>der</strong><br />

Umfrage ist es herauszufinden,<br />

inwieweit Corona ein Katalysator für die<br />

Digitalisierung in den Kommunen war<br />

(Kontakt: Svenja Hampel, s.hampel@<br />

bitkom-research.de)<br />

Umlage<br />

Der Breitbandverband ANGA bemängelt<br />

einen Entwurf zur Novellierung des<br />

Telekommunikationsgesetzes (TKG).<br />

Darin schlägt das Bundeswirtschaftsministerium<br />

vor, die mietrechtliche<br />

Umlagefähigkeit <strong>der</strong> Betriebskosten für<br />

Inhaus-Netze nach einer Übergangsfrist<br />

von 5 Jahren komplett zu streichen.<br />

Damit würde den Netzbetreibern und<br />

Wohnungsunternehmen eine<br />

überragend wichtige Grundlage für die<br />

Anbindung genommen, sagt<br />

ANGA-Präsident Thomas Braun.<br />

Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />

teilen Sie <strong>der</strong> redaktion mit,<br />

was ihre Kommune bewegt:<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

Die (Innen-) Städte müssen trotz Covid-19-Pandemie in Szene gesetzt werden: Frequenzbringende<br />

Aktionen sollten unbürokratisch realisiert werden können.<br />

Thesenpapier<br />

KOMMUNALWAHL <strong>2020</strong><br />

zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />

Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />

Unser Netzwerk ist exzellent.<br />

Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />

souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />

Für Frequenz sorgen<br />

Trotz Strukturwandel ist es auch an<br />

<strong>der</strong> Zeit für Optimismus. Sagen die<br />

„Stadtoptimisten“.<br />

D<br />

as Netzwerk <strong>der</strong> „Stadtoptimisten“<br />

hat unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Bundesvereinigung<br />

City- und Stadtmarketing<br />

Deutschland (bcsd e.V.) 13 Thesen<br />

zum Strukturwandel formuliert, <strong>der</strong><br />

durch die Folgen <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie<br />

verstärkt wird.Die „Stadtoptimisten“ regen<br />

an, die Auswirkungen des Strukturwandels<br />

für die Gestaltung <strong>der</strong> Attraktivität<br />

von Städten und Zentren zu nutzen. Dabei<br />

ließen sich digitale und analoge Services<br />

nicht trennen, son<strong>der</strong>n bildeten einen gemeinsamen<br />

Rahmen.<br />

Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />

Insbeson<strong>der</strong>e vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Einschränkungen zur Eindämmung <strong>der</strong><br />

Pandemie verän<strong>der</strong>ten sich die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Innenstadt. Dennoch<br />

müssten auch jetzt (Innen-) Städte<br />

in Szene gesetzt werden. Hierzu bedürfe<br />

es <strong>der</strong> Genehmigung von Son<strong>der</strong>maßnahmen<br />

und <strong>der</strong> unbürokratischen Umsetzung<br />

frequenzbringen<strong>der</strong> Aktionen und<br />

Veranstaltungen, unter Einhaltung <strong>der</strong> notwendigen<br />

Hygienebestimmungen. In dem<br />

Papier, das die „Stadtoptimisten“ vorlegen,<br />

wird deutlich, dass die Gestaltung <strong>der</strong> Innenstädte<br />

eine Gemeinschaftsaufgabe von<br />

Stadtverwaltung, Stadtmarketing und<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, aber auch privater<br />

Initiativen, Immobilieneigentümer und<br />

weiterer Innenstadtakteure ist.<br />

Oberbürgermeister (m/w/d)<br />

Bürgermeister (m/w/d)<br />

Landrat (m/w/d)<br />

Foto: Adobe Stock/Klasu von Kassel<br />

Grün-blaue Pläne<br />

Nach den Hitzesommern 2018 und 2019<br />

kam die Dürrephase in diesem Jahr wenig<br />

überraschend. „In den Gärten, viel mehr<br />

noch aber im öffentlichen Grün <strong>der</strong> Städte<br />

zeigen sich sehr deutliche Trockenschäden<br />

an Bäumen und Sträuchern“, stellt H.<br />

Christian Leonhards, Präsident des Verbands<br />

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />

Nordrhein-Westfalen e.V. fest.<br />

Städte und Gemeinden seien gezwungen,<br />

Maßnahmen zur Klimaanpassung zu<br />

entwickeln. So empfiehlt <strong>der</strong> Deutsche<br />

Wetterdienst den Kommunen Abflussmöglichkeiten<br />

von Hochwasser sicherzustellen<br />

o<strong>der</strong> Straßen bzw. öffentliche Plätze so<br />

auszubauen, dass sie geflutet werden können.<br />

Umgekehrt gelte es aber auch, Speichermöglichkeiten<br />

zu schaffen, um Verdunstung<br />

zu för<strong>der</strong>n und die Versorgung<br />

<strong>der</strong> grünen Infrastruktur sicherzustellen.<br />

Leonhards plädiert dafür, die Auswirkungen<br />

des Klimawandels bei nahezu allen<br />

Entscheidungen <strong>der</strong> Städteplanung zu berücksichtigen.<br />

Es gelte, mehr Grün in die<br />

Städte zu bringen.<br />

Nach dem Lockdown<br />

lockt das Stadtgrün<br />

Deutschland hat seine Bewegungsfreiheit zurück. Und wo könnten die Menschen besser durchatmen und wie<strong>der</strong> Gutes für<br />

Körper und Geist tun, als im Grünen direkt vor ihrer Tür. Geben Sie Ihren Bürgerinnen und Bürgern zukünftig mehr von<br />

diesem Raum: mit dem Ausbau städtischer Park-, Sport- und Erholungsflächen.<br />

Jetzt über die aktuelle Städtebauför<strong>der</strong>ung für mehr Grün in Ihrer Stadt informieren:<br />

www.gruen-in-die-stadt.de<br />

Foto: VG NRW/GPP<br />

Urbane Grün- und Wasserflächen wirken wie<br />

Klimaanlagen: Sie sind wichtig für das Herunterkühlen<br />

<strong>der</strong> Städte.<br />

Sein Appell: Dach- und Fassadenbegrünung,<br />

schattenspendende Bäume an Straßen<br />

und auf Plätzen, abwechslungsreiche<br />

Pocket-Parks, Wasserflächen und grünblaue<br />

Kaltluft-produzierende Grünflächen<br />

sollten wie ein Netz die Städte durchziehen.<br />

2000<br />

Tablets<br />

Gleiche Chancen<br />

Die Stadt Vlotho macht Ernst mit Digitalisierung:<br />

Alle Schüler und Lehrer haben<br />

Tablets bekommen, die sie mit nach Hause<br />

nehmen dürfen. Damit will die Stadt gleiche<br />

Chancen für alle ermöglichen. Während<br />

<strong>der</strong> Schulschließungen habe sich gezeigt,<br />

dass viele Eltern nicht einmal eine<br />

E-Mail-Adresse hätten, heißt es.<br />

Auch im Unterricht sollen die Geräte gezielt<br />

eingesetzt werden. Rund eine Million<br />

Euro soll das Projekt inklusive Software<br />

und Wartung die Stadt kosten. Das Geld<br />

kommt aus verschiedenen Töpfen und För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />

des Landes NRW.<br />

Vereinbaren Sie noch heute einen Gesprächstermin mit zfm-Geschäftsführer Edmund Mastiaux.<br />

Weitere Informationen<br />

www.zfm-bonn.de<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

finden Sie unter<br />

6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong><br />

„Grün gemein<strong>der</strong>at<br />

in die Stadt“ 9/20<br />

ist eine Initiative des<br />

Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.<br />

Unterstützt durch<br />

7


Corona<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Shopping-Tour in <strong>der</strong> City: Nicht Frequenz<br />

durch den Handel, son<strong>der</strong>n Frequenz<br />

für den Handel muss künftig ein<br />

Leitmotiv für Kommunen sein.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Peter Markert ist geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> Imakomm in Aalen.<br />

Standortentwicklung<br />

Das ABBA-Prinzip<br />

An<strong>der</strong>s, beson<strong>der</strong>s, beweglich und mit neuer Arbeitsteilung − so wollen sich<br />

Städte und Gemeinden aufstellen, um ihren Standort in und nach <strong>der</strong> Corona-<br />

Krise zukunftsfest zu gestalten. Eine Studie zeigt, was Kommunen vorhaben.<br />

Städte und Gemeinden waren und<br />

sind zu wenig angepasst an die Umwälzungen,<br />

die durch die Corona-Pandemie<br />

oftmals nicht neu hinzukamen,<br />

son<strong>der</strong>n durch diese akzentuiert<br />

werden. So lautet das Ergebnis einer Studie,<br />

die von <strong>der</strong> Imakomm Akademie zusammen<br />

mit dem Geografischen Institut<br />

<strong>der</strong> Universität Augsburg im Zeitraum Mai<br />

bis Juli <strong>2020</strong> erstellt wurde. Die Studie<br />

zeigt aber auch, dass sich Gestaltungsansätze<br />

für eine zukunftsfeste Standortentwicklung<br />

abzeichnen. Befragt wurden 134<br />

Städte und Gemeinden, vornehmlich<br />

Klein- und Mittelstädte (siehe Randspalte).<br />

Als im März/April die Krise und <strong>der</strong><br />

Lockdown da waren, waren we<strong>der</strong> Kommunen<br />

noch Standortgemeinschaften<br />

(BDS/Bund-<strong>der</strong> Selbstständigen-Ortsvereine,<br />

Gewerbevereine, City-Gemeinschaften<br />

usw.) auf eine <strong>der</strong>artige Situation vorbereitet,<br />

Krisenpläne bestanden quasi<br />

nicht. Angesichts dessen waren die Reaktionszeiten<br />

auf den Lockdown schnell. Ansätze,<br />

über die jahrelang immer wie<strong>der</strong><br />

gestritten worden war (Son<strong>der</strong>nutzungserlaubnisse<br />

usw.), wurden – zu Recht –<br />

unkompliziert umgesetzt.<br />

Gleichwohl galt aber auch: Es wurden<br />

teilweise eklatante Unzulänglichkeiten<br />

beispielsweise in Vermarktungsstrukturen<br />

aufgedeckt. So hemmten fehlende Mailadressen<br />

im Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis von Gewerbevereinen<br />

ein schnelles Reagieren.<br />

Nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass in <strong>der</strong> Befragung<br />

35 % <strong>der</strong> kommunalen Vertreter als<br />

eine Konsequenz auch die Notwendigkeit<br />

zur Professionalisierung <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />

Foto: Adobe Stock / Milan<br />

organisierten City- und Stadtmarketingstrukturen<br />

sehen.<br />

Schon im Mai zeichneten sich nach Angaben<br />

<strong>der</strong> befragten Kommunen folgende<br />

Konsequenzen aus <strong>der</strong> Corona-Krise ab<br />

(Auswahl):<br />

• Die 134 Kommunen gehen mehrheitlich<br />

(62 %) von einem Einbruch in den kommunalen<br />

Finanzen aus. Etwa ein Viertel<br />

sieht daher eine Gesamtstrategie bei <strong>der</strong><br />

Stadtentwicklung mit Schwerpunktsetzungen<br />

als zwingende Reaktion an.<br />

• 3 % befürchten kurzfristig einen Attraktivitätsverlust<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Innenstadt,<br />

<strong>der</strong> allerdings auch nachhaltig bleiben<br />

wird, sofern keine Strategieän<strong>der</strong>ung in<br />

<strong>der</strong> Innenstadtentwicklung erfolgen<br />

sollte.<br />

• Der Wirtschaftsstandort wird in je<strong>der</strong><br />

fünften Kommune (22 %) mit nachhaltigen<br />

finanziellen Auswirkungen bei den<br />

Bestandsunternehmen umgehen müssen,<br />

dies in Verbindung mit einem Verlust<br />

an Arbeitsplätzen (12 %) und einer<br />

Qualitäts-Masken mit Zertifikat * !<br />

Produktbeispiele:<br />

Mund- und Nasenschutz<br />

Typ II R<br />

50 Stück: 8,95 €<br />

1.000 Stück: 161,10 €<br />

(VPE: 20 Boxen mit je 5x 10 Stück)<br />

Atemschutzmaske KN 95<br />

10 Stück: 12,30 €<br />

100 Stück: 110,70 €<br />

(VPE: 5x 20 Stück)<br />

Atemschutzmaske FFP2<br />

10 Stück: 18,60 €<br />

100 Stück: 167,40 €<br />

(VPE: 5x 20 Stück)<br />

Preise zzgl. MwSt. Druckfehler vorbehalten. Lieferzeit <strong>der</strong>zeit 1 – 3 Tage.<br />

Zunahme von Unternehmensinsolvenzen<br />

(9 %).<br />

• Die kommunalen Verwaltungen selbst<br />

sehen die Notwendigkeit, erstmalig eine<br />

Art Sicherheitsplan zu erarbeiten bzw.<br />

anzuwenden. Positiv: 27 % gehen von<br />

einem Digitalisierungsschub und damit<br />

dem Ausbau von E-Government-Angeboten<br />

<strong>der</strong> Kommune aus.<br />

Eine Prognose für 2021, geschweige denn<br />

darüber hinaus, schien zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Befragung für viele Entwicklungsbereiche<br />

einer Kommune fast unmöglich. An<strong>der</strong>s<br />

beim Thema Innenstadt:<br />

• Der Strukturwandel in den Innenstädten<br />

wird durch die Corona-Krise akzentuiert<br />

und beschleunigt. Die Innenstadt bleibt<br />

aber dennoch funktionsfähig (sagen 63<br />

% aller befragten Kommunen).<br />

• Sie muss allerdings an<strong>der</strong>e Funktionen<br />

als „nur Handel“ stärken, da die große<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Kommunen von einem<br />

verstärkten Verlust an Handels-<br />

Wenn‘s schön sein soll:<br />

Exklusive<br />

Seidenmasken<br />

4-lagig, Außen/Innen reine Seide<br />

Mittellage aus Nanovlies,<br />

viele Designs, sehr gut hautverträglich<br />

guter Gesichtsabschluss, gute Filterleistung<br />

1 Stück: 16,77 €<br />

3 Stück: 36,00 €<br />

Desinfektion 500 ml<br />

Covid-19 geeignet<br />

1 Stück: 4,95 €<br />

50 Stück: 222,00 €<br />

* Von renommierten Prüfstellen wie Hohenstein, SGS, usw.<br />

ZUR STUDIE<br />

An <strong>der</strong> Online-Befragung <strong>der</strong> Imakomm<br />

Akademie beteiligten sich 134 Städte<br />

und Gemeinden aus Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />

und Saarland ab 5.000 Einwohnern.<br />

Gut die Hälfte dieser Kommunen hat<br />

etwas weniger als 20.000 Einwohner.<br />

Die Ergebnisse spiegeln also vor allem<br />

Einschätzungen von Klein- und<br />

Mittelstädten wi<strong>der</strong>. Die Befragung<br />

verfolgte das Ziel, Konse- quenzen <strong>der</strong><br />

Pandemie für die Stadt-/<br />

Innenstadtentwicklung, Einzelhandelsentwicklung,<br />

Wirtschaftsstandort und<br />

Marketing für Standorte zu erfassen und<br />

Elemente eines „zukunftsfesten<br />

Standortes“ abzuleiten.<br />

Mehr Infos zur Studie unter<br />

www.imakomm-akademie.de<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Siegmund Care GmbH Landsberger Str. 180<br />

86507 Oberottmarshausen<br />

9<br />

www.siegmund.care


Politik & Gesellschaft<br />

betrieben (75 % <strong>der</strong> Kommunen) und<br />

auch gastronomischen Angeboten (76<br />

%) ausgeht. Sie muss zwangsweise multifunktionaler<br />

werden.<br />

• Än<strong>der</strong>t sich das „Produkt“ Innenstadt,<br />

müssen auch neue Instrumente her bzw.<br />

bestehende modifiziert werden. So geht<br />

etwa jede fünfte Kommune (22 %) davon<br />

aus, dass Events als das Belebungsinstrument<br />

an Bedeutung verlieren werden.<br />

Hingegen wird ein Leerstands- bzw.<br />

(Um-) Nutzungsmanagement deutlich<br />

wichtiger (68 % aller Kommunen). Der<br />

Instrumentenkasten wird erheblich<br />

„durcheinan<strong>der</strong>gewirbelt“.<br />

BEISPIEL ETTLINGEN: GEGENSEITIGES LEISTUNGSVERSPRECHEN<br />

Leistungen von Stadt und<br />

Werbegemeinschaft:<br />

• Vergünstigte Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Werbegemeinschaft<br />

(29 €/Monat im 1. Jahr)<br />

• Kostenfreie Nutzung des Online-Marktplatzes<br />

„Platzhirsche“ für 2 Jahre<br />

• Kostenfreie Annahmestelle des<br />

Ettlingen-Gutscheins im 1. Jahr<br />

• Kostenfreie Werbemaßnahmen und<br />

Einbindung in frequenzbringende Aktionen<br />

und Events<br />

Leistungen vonseiten <strong>der</strong><br />

teilnehmenden Betriebe:<br />

• Beitritt in die Werbegemeinschaft<br />

• Einhaltung von Kernöffnungszeiten:<br />

Mo – Fr: 10.00 – 18.30 Uhr<br />

Sa: 10.00 – 16.00 Uhr<br />

Sa (Advent): 10.00 – 18.00 Uhr<br />

• Eintrag von Grundinformationen auf dem<br />

Online-Marktplatz „Platzhirsche“<br />

• Einrichtung einer Annahmestelle des<br />

Ettlingen-Gutscheins<br />

Corona<br />

HÄNDEHYGIENE<br />

ZUVERLÄSSIG. MOBIL. FLEXIBEL.<br />

Politik & Gesellschaft<br />

• Die Wettbewerbsfähigkeit zu halten, hält<br />

etwa die Hälfte <strong>der</strong> Kommunen für realistisch<br />

(49 % aller Kommunen). Große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen bleiben nach wie<br />

vor <strong>der</strong> Online-Handel und das sich weiter<br />

wandelnde Kundenverhalten.<br />

• För<strong>der</strong>möglichkeit durch den städtischen<br />

För<strong>der</strong>topf „Sofort-Hilfe“ (Einzelfallentscheidung<br />

nach Kriterienkatalog)<br />

• Zukünftige Sicherheit durch den Aufbau<br />

eines Schutzschirmes<br />

• Teilnahme an gemeinsamen frequenzbringenden<br />

Aktionen und Events des<br />

Citymanagements<br />

Wie nun aktiv einen Standort zukunftsfest<br />

gestalten? Die befragten Kommunen zeigen<br />

klare Konsequenzen aus <strong>der</strong> Corona-Krise<br />

auf. Sie definieren gleichzeitig<br />

aber auch Gestaltungsansätze. Zukunftsfeste<br />

Standorte scheinen demnach vor allem<br />

vier Grundprinzipien („A-B-B-A-Prinzip“)<br />

zu verfolgen:<br />

ANDERS als bisher an die Standortentwicklung<br />

herangehen. Beispiel Innenstadtentwicklung:<br />

Nicht mehr Frequenz durch<br />

den Handel, son<strong>der</strong>n Frequenz für den<br />

Handel muss ein Leitmotiv vor allem in<br />

kleineren Kommunen sein. Das bedeutet<br />

aber auch, dass eine Innenstadtstrategie<br />

viel mehr als bisher weitere Belebungspotenziale<br />

(Wohnen, Bildungseinrichtungen<br />

usw.) berücksichtigen muss. Ein Fokus<br />

auf ein klassisches, rein planungsrechtlich<br />

ausgerichtetes Einzelhandelskonzept<br />

greift künftig zu kurz.<br />

BESONDERES stärken und bisherige<br />

Maßnahmen kritisch überprüfen, ggf.<br />

nicht mehr weiterverfolgen. Denn: Allein<br />

schon aus Gründen knapper werden<strong>der</strong><br />

Finanzmittel müssen weiter verfolgte<br />

Maßnahmen mehr Wirkung als bisher erzielen.<br />

Beispiel Stadtmarketing: Bei eventuell<br />

reduziertem finanziellen Budget sind<br />

„übliche Events“ eventuell nicht mehr<br />

wirkungsvoll genug.<br />

BEWEGLICHER werden, Strukturen<br />

schaffen, die zum einen befähigen, künftige<br />

Krisen zu antizipieren (Sicherheitsbzw.<br />

Notfallpläne), zum an<strong>der</strong>en aber<br />

ganz bewusst eine Weiterentwicklung<br />

zwingend institutionalisieren. Beispiel<br />

Stadtentwicklung: Ehrenamtliches Engagement<br />

entsteht demnach vor allem dann,<br />

wenn eine punktuelle, projektbezogene<br />

Beteiligung problemlos möglich ist und so<br />

verstandene Projektgruppen finanzielle<br />

Mittel zur Verfügung haben (in diesem<br />

Sinne ein Stück weit autark sind), explizit<br />

mit dem Auftrag, „neu zu denken“.<br />

Eine neue ARBEITSTEILUNG etablieren,<br />

um klarere Verantwortlichkeiten beispielsweise<br />

zwischen privaten Gruppierungen<br />

und Kommune zu haben. Beispiel<br />

Innenstadtmarketing: Bestehende Vermarktungsstrukturen<br />

könnten ergänzt<br />

werden durch Anreizsysteme für aktive<br />

Betriebe, um so das Thema „Trittbrettfahrer“<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

SCHUTZSCHIRM IN ETTLINGEN<br />

Einzelne Elemente des „A-B-B-A-Prinzips“<br />

finden sich in <strong>der</strong> Praxis bereits wie<strong>der</strong>. So<br />

ergänzt beispielsweise die Stadt Ettlingen<br />

(ca. 39.500 Einwohner) bei Karlsruhe zusammen<br />

mit <strong>der</strong> örtlichen Werbegemeinschaft<br />

seit April <strong>2020</strong> das bestehende Citymanagement<br />

durch eine neue Form <strong>der</strong><br />

Arbeitsteilung. Eine zentrale Ergänzung:<br />

Die Stadt stellt einen För<strong>der</strong>topf in <strong>2020</strong> in<br />

Höhe von 100.000 Euro. Für 2021 und die<br />

Folgejahre ist ein noch breiter angelegter<br />

Innenstadt-Schutzschirm in Aufbau. Stadt<br />

und Werbegemeinschaft haben zudem<br />

weitere wichtige geldwerte Vorteile definiert<br />

(siehe Kasten oben). Die För<strong>der</strong>ung<br />

steht aber nur jenen innerstädtischen Betrieben<br />

zur Verfügung, die aufgrund <strong>der</strong><br />

Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten<br />

geraten sind und die ihrerseits Qualitätskriterien<br />

erfüllen, die zur Positionierung<br />

<strong>der</strong> Innenstadt beitragen. Hierzu<br />

zählt beispielsweise das altbekannte Problem<br />

uneinheitlicher Kernöffnungszeiten.<br />

Unterstützung erhalten also nur jene Betriebe,<br />

die dieses und weitere Kriterien erfüllen.<br />

Es entsteht ein gegenseitiges Leistungsversprechen,<br />

welches letztlich das<br />

Kundenerlebnis stärkt.<br />

Die Imakomm-Studie bietet also teilweise<br />

erwartbare, teilweise überraschende<br />

Ergebnisse zur Frage, wie Kommunen ihren<br />

Standort zukunftsfest entwickeln können.<br />

Erste Grundprinzipien einer neuen<br />

Standortentwicklung scheinen sich, salopp<br />

wie<strong>der</strong>gegeben, im „A-B-B-A-Prinzip“<br />

abzuzeichnen und sind in <strong>der</strong> Praxis teilweise<br />

bereits zu finden. Gleichwohl wird<br />

wohl ein weiteres Grundprinzip <strong>der</strong> künftigen<br />

Kommunalentwicklung auch das alte<br />

Prinzip „Nichts ist beständiger als <strong>der</strong><br />

Wandel“ sein. Dieser kann, das zeigen Mut<br />

machende Beispiele auf kommunaler<br />

Ebene, gestaltet werden. Peter Markert<br />

ingo-man ® smart Touchless<br />

SanTRAL ® NSU 11<br />

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Hygiene-Stationen<br />

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Hygiene-Stationen<br />

Desinfektionssäulen für hochfrequentierte<br />

Eingangsbereiche, Flure und Foyers<br />

im Handumdrehen aufgestellt<br />

von <strong>der</strong> WHO empfohlen<br />

manipulationssicher durch Abschließfunktion<br />

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11


Politik & Gesellschaft<br />

Corona & Schule<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Luftreiniger<br />

Die Virenlast<br />

reduzieren<br />

Wenn es draußen kalt wird, könnte regelmäßiges Lüften in Klassenzimmern zum<br />

Problem werden. Luftreiniger können eine Alternative bieten. Doch nicht jedes<br />

Gerät ist geeignet. Und auch die Positionierung im Raum spielt eine Rolle.<br />

Weltweit über 20 Millionen Menschen<br />

infiziert, fast 800 000<br />

Tote, immer neue Erkenntnisse<br />

über Langzeitfolgen und seit Wochen wie<strong>der</strong><br />

steigende Infektionszahlen. Coronaviren<br />

werden nur durch unmittelbaren<br />

Kontakt mit einem Infizierten verbreitet,<br />

dachte man.<br />

Studien wie die des Instituts für Strömungsmechanik<br />

und Aerodynamik <strong>der</strong><br />

Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München und<br />

Anzeige<br />

Gesunde Luft in Räumen<br />

Warum sollten Luftreiniger eingesetzt werden?<br />

Viren und Keime befinden sich nicht nur auf<br />

Oberflächen, son<strong>der</strong>n – gerade in Innenräumen<br />

– auch in <strong>der</strong> Luft. So wie Influenza-Viren nachweisbar<br />

sind, ist auch das SARS-CoV-2 in <strong>der</strong><br />

ausgeatmeten Luft eines Infizierten nachweisbar.<br />

Viren, wie beispielsweise Influenza und<br />

SARS-CoV-2, bewegen sich nicht vereinzelt in<br />

<strong>der</strong> Luft, son<strong>der</strong>n sind in größeren Tröpfchen<br />

eingeschlossen. Sie bewegen sich also in Form<br />

eines Aerosols.<br />

<strong>der</strong> Universität von Florida belegen: Aerosole,<br />

die beim Husten, Niesen, Sprechen<br />

und selbst beim Atmen entstehen, tragen<br />

winzig kleine Mikroteilchen, die mehrere<br />

Meter weit durch die Luft transportiert<br />

werden und noch anstecken können,<br />

wenn die infizierte Person gar nicht mehr<br />

im Raum ist.<br />

Im Freien ist die Gefahr geringer; durch<br />

die natürliche Luftbewegung wird die Konzentration<br />

<strong>der</strong> gefährlichen Aerosole<br />

Heylo-Luftreiniger reduzieren die Konzentration von Viren und Keimen in Innenräumen.<br />

Ein HEYLO-Luftreiniger reduziert die Konzentration<br />

von Viren und Keimen und natürlich auch<br />

von weiteren Schadstoffen wie Staub, Pollen<br />

und Allergene, die sich in <strong>der</strong> Innenraumluft befinden.<br />

Damit können sie ebenfalls helfen, die<br />

Konzentration des aktuellen Corona-Virus in <strong>der</strong><br />

Raumluft bedeutsam zu verringern.<br />

Sinnvoll ist bei Viren und Keimen <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Luftreinigern mit HEPA-14-Filter. Diese haben<br />

einen Durchlassgrad von 0,005 % und sollten<br />

zur Entfernung von Schadstoffen aus <strong>der</strong><br />

Luft gerade in hoch frequentierten Bereichen<br />

Aerosole, die zum Beispiel beim<br />

Sprechen entstehen, können noch<br />

länger in <strong>der</strong> Luft schweben.<br />

HEYLO GmbH<br />

Im Finigen 9<br />

28832 Achim<br />

Tel. 04202/97550<br />

www.heylo.de<br />

Advertorial<br />

wie Schulen, Kantinen, Warteräumen, Arztpraxen,<br />

Büros o<strong>der</strong> Produktionsbetrieben eingesetzt<br />

werden. In Krankenhäusern o<strong>der</strong> Laboren<br />

sind sie ebenfalls im Einsatz. Eine Vielzahl<br />

von Filtern ist im Angebot, die zwar die<br />

Bezeichnung HEPA im Namen tragen, jedoch<br />

nicht die Spezifikationen <strong>der</strong> EN-Normen garantieren.<br />

Vor jedem Einsatz sollte geprüft<br />

werden, ob es sich um zertifizierte H14-Filter<br />

handelt. Für diese Filter sind Prüfzeugnisse von<br />

Einzelprüfungen erhältlich.<br />

HEYLO Luftreiniger reduzieren das Viren-Infektionsrisiko<br />

erheblich. Für saubere, frische<br />

Luft frei von Viren, Bakterien, Schadstoffen und<br />

Gerüchen haben die Experten für jeden Einsatz<br />

das passende Produkt entwickelt.<br />

Fotos: Heylo GmbH<br />

Foto: Adobe Stock/Sumaki<br />

schnell so niedrig, dass eine Ansteckung durch diese unwahrscheinlich<br />

wird.<br />

Kann man in geschlossenen Räumen wie Klassen- und<br />

Lehrerzimmern, Kitas, Büros und Meetingräumen etwas<br />

tun, um das Infektionsrisiko zu minimieren? Ja, mit Lüften.<br />

Gekippte Fenster nützen nichts, regelmäßiges Stoßlüften<br />

schon eher, am besten ist Durchzug. Ständig geöffnete<br />

Fenster, Durchzug? Bei Verkehrslärm, wenn es<br />

draußen bald kalt wird und regnet? Wirksamer sind Luftreiniger.<br />

Allerdings nicht jedes Gerät ist geeignet.<br />

Die Münchner Forscher machen deutlich, dass nur qualitativ<br />

hochwertige Geräte das Infektionsrisiko wirklich<br />

senken können. Als Faustregel gilt: Je mehr Filter und je<br />

bessere, desto sicherer. Ideal sind Geräte, die neben einem<br />

Vorfilter für grobe Partikel einen Schwebstoff-Filter (Hepa-Filter,<br />

mindestens Klasse H13) haben, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage<br />

ist, Feinstaub, Pollen, Bakterien, Viren und an<strong>der</strong>e Mikroben<br />

aus <strong>der</strong> Luft zu filtern, und das bis zu einer Partikelgröße<br />

von 0,1 Mikrometer.<br />

UV-C-TECHNIK WIRD ZUR ENTKEIMUNG EINGESETZT<br />

Empfehlenswert sind zusätzliche Aktivkohlefilter, die<br />

Gase und Gerüche filtern. „Doch für den Kampf gegen<br />

Aerosole, an denen ansteckende Coronaviren haften, sind<br />

Silberionenfilter wichtiger. Silberionen können Erreger<br />

wie Coronaviren unschädlich machen. Wenn darüber hinaus<br />

noch UV-C-Licht eingesetzt wird, haben die Coronaviren<br />

keine Chance“, erklärt Nicolay Wirges, Business<br />

Development Manager beim Luftreiniger-Hersteller<br />

Euromate.<br />

„UV-C-Technik wird schon lange zur Entkeimung von<br />

Luft, Oberflächen und Flüssigkeiten eingesetzt. Es zerstört<br />

die molekularen Bindungen, die die Erbsubstanz<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

13


Politik & Gesellschaft Corona & Schule Anzeige<br />

Advertorial<br />

<strong>der</strong> Viren und Bakterien zusammenhalten.<br />

Coronaviren, die von diesem UV-Licht getroffen<br />

werden, können sich nicht mehr<br />

vermehren und niemandem mehr schaden.<br />

Wichtig ist allerdings, dass das UV-C-<br />

Licht speziell beschichtet ist und somit<br />

kein Ozon freisetzt, da das Ozon in größeren<br />

Mengen gesundheitsschädlich sein<br />

kann“,<br />

Um Bakterien und Viren möglichst<br />

schnell in die verfügbaren Filter einzufangen,<br />

ist auch ein hoher Luftdurchsatz wichtig.<br />

Ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor ist die Platzierung<br />

des Luftreinigers im Raum, damit<br />

eine bestmögliche Strömungsdynamik entsteht.<br />

Ein optimaler Luftstrom wird erzeugt,<br />

wenn die mit Aerosolen erfüllte<br />

warme Luft direkt nach oben gezogen und<br />

gereinigt in den Raum zurückgegeben wird.<br />

Die Chance, dass sich Menschen gegenseitig<br />

anstecken, bevor die Aerosole im<br />

Luftreiniger landen, wird dadurch minimiert.<br />

Dazu allerdings muss das Gerät optimalerweise<br />

in <strong>der</strong> Decke montiert werden<br />

können. Bei mobilen Geräten kommt es<br />

darauf an, dass sie möglichst in <strong>der</strong> Mitte<br />

des Raumes o<strong>der</strong> zumindest „hin<strong>der</strong>nisfrei“<br />

platziert werden.<br />

Qualitativ hochwertige Luftreiniger sind<br />

eine Investition. Zu teuer für unsere Schulen,<br />

unsere Kin<strong>der</strong>tagesstätten, unsere Kin<strong>der</strong>?<br />

An Covid-19 erkrankte Lehrer, Erzieher<br />

und Kin<strong>der</strong> und erneut geschlossene<br />

Schulen sind vermutlich teurer. „Eine Luftfilteranlage<br />

kostet pro Schüler maximal 100<br />

Euro. Das sollten uns die Kin<strong>der</strong> wert<br />

sein“, so Gesundheitspolitiker Lauterbach<br />

in <strong>der</strong> „Rheinischen Post“. Auch wenn nur<br />

wenige Räume mit professionellen Luftreinigern<br />

ausgestattet werden, hilft dies bereits,<br />

ein Stück Normalität in den Alltag<br />

zurückzubringen.<br />

Red.<br />

Grafiken Euromate, Breda, NL<br />

Luftreinigung in Schulen<br />

Der Kampf gegen Corona bedarf gerade in Schulen geeigneter Waffen: Die Luft kann dabei<br />

beson<strong>der</strong>s effektiv mithilfe eines Luftfilters gereinigt werden – auch von Viren.<br />

Was bedeutet HEPA/H14?<br />

HEPA-14-Filter sind Hochleistungs-Luftfilter. Sie<br />

haben eine Filtrationseffizienz von mindestens<br />

99,995% für Partikel <strong>der</strong> Größe 0,1–0,2 µm<br />

und werden daher gewöhnlich in sensiblen medizinischen<br />

Umgebungen wie Operationssälen<br />

und Infektionsstationen eingesetzt.<br />

AirQlean Low HEPA und FS 70 HEPA<br />

Nicht nur in medizinischen Bereichen können<br />

HEPA-14-Filter die Luft von Aerosolen, Viren und<br />

Bakterien filtern. Auch in Schulen können diese<br />

eingesetzt werden, um das Infektionsrisiko<br />

durch Aerosolverbreitung zu min<strong>der</strong>n. Mit über<br />

25 Jahren Erfahrung bietet QleanAir Scandinavia<br />

Unternehmen innovative Lösungen und Technologien<br />

zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit von Mitarbeitern<br />

und Kunden, die auf <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong><br />

Innenbereiche und <strong>der</strong> Luftqualität basieren.<br />

Gilt auch für Schulen:<br />

Das Gerät zur<br />

Luftreinigung sollte<br />

in <strong>der</strong> Mitte des<br />

Raums o<strong>der</strong> zumindest<br />

hin<strong>der</strong>nisfrei<br />

platziert werden.<br />

Luftreiniger in<br />

Kombination mit<br />

einer Lüftungsanlage:<br />

Das Gerät<br />

wird optimalerweise<br />

in <strong>der</strong> Decke<br />

montiert.<br />

Foto: Qleanair<br />

Ungestörtes Lernen: Ohne Maske und ohne Dauerlüften im Klassenraum können sich Kin<strong>der</strong> ganz<br />

auf den Unterricht konzentrieren. Raumluftreiniger sorgen für gesundes Atmen.<br />

Zur Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Schulen gibt es viele,<br />

teils sehr unterschiedliche Hygienekonzepte, die<br />

alle darauf zielen, die Ausbreitung des Coronavirus<br />

bestmöglich einzudämmen. Dazu gehören<br />

Abstand halten, das Tragen einer Gesichtsmaske<br />

sowie das regelmäßige Händewaschen.<br />

Fehler im Umgang mit <strong>der</strong> Corona-Etikette sind<br />

aber vor allem unter den jüngeren Schülern ein<br />

unvermeidbares Risiko.<br />

Schulen sind, wie an<strong>der</strong>e Gebäude, in <strong>der</strong><br />

Regel auf Lüftungssysteme o<strong>der</strong> Belüftung<br />

durch Öffnen <strong>der</strong> Fenster angewiesen, um eine<br />

gesunde Raumluftqualität im Gebäude zu gewährleisten.<br />

Oftmals sind aber keine o<strong>der</strong> unzureichende<br />

Belüftungssysteme vorhanden und<br />

Stoßlüften allein ist nicht ausreichend.<br />

Im Falle einer erhöhten Schadstoffemission<br />

im Gebäude o<strong>der</strong> eines erhöhten Risikos einer<br />

Infektionsausbreitung besteht die typische<br />

Maßnahme darin, die Luftaustauschrate zu erhöhen,<br />

um den Verschmutzungsgrad <strong>der</strong> Innenluft<br />

zu verringern. Zu diesem Zweck haben sich<br />

Luftreiniger in akademischen Studien als praktikable<br />

Alternative erwiesen. We<strong>der</strong> Luftreiniger<br />

noch Belüftungssysteme können das Risiko einer<br />

Ansteckung mittels Tröpfchen- o<strong>der</strong> Schmiereninfektion<br />

verhin<strong>der</strong>n. Allerdings sind professionelle<br />

Luftreiniger mit HEPA-14-Hochleistungsfiltern<br />

dazu in <strong>der</strong> Lage, die Aerosolkonzentration<br />

in <strong>der</strong> Luft vorbeugend zu verringern<br />

und unterstützen damit bereits vorhandene Hygienekonzepte.<br />

Vorteile <strong>der</strong> Luftreiniger liegen<br />

auch darin, dass sie effektiv arbeiten ohne Heizkosten<br />

zu erhöhen und keinerlei Anpassung des<br />

Belüftungssystems erfolgen muss.<br />

Die Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />

schreibt zu dem Thema:<br />

„Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom<br />

und hochwertigen Filtern <strong>der</strong> Klasse H14 stellen<br />

aus unserer Sicht eine sehr sinnvolle technische<br />

Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften,<br />

Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern,<br />

Aufenthalts- und Essensräumen die indirekte<br />

Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern.“<br />

Die Bundeswehr-Forscher sehen in den<br />

Luftreinigern nicht nur eine gute Alternative zum<br />

Lüften. Die Technik garantiere eine dauerhaft<br />

geringere Virenlast, was durch geöffnete Fenster<br />

oft nicht gewährleistet werden könne, schreiben<br />

sie. Zusätzlich wird das Wohlbefinden <strong>der</strong> Schüler<br />

durch einen Luftreiniger speziell in kalten<br />

Monaten nicht beeinflusst. Um ein nachhaltiges<br />

Ergebnis zu bekommen, ist neben dem Einsatz<br />

eines geeigneten Luftreinigers auch die dazugehörige<br />

Wartung des Gerätes notwendig.<br />

Unser AirQlean Low HEPA und FS 70 HEPA<br />

• filtert 99,995% aller MPPS<br />

(Viren, Bakterien, Aerosole),<br />

• hat einen hohen Reinigungsgrad bei<br />

niedrigem Geräuschpegel, die<br />

Konzentrationsfähigkeit wird nicht<br />

beeinträchtigt,<br />

• lässt sich einfach installieren, bedienen<br />

und umstellen,<br />

• führt <strong>der</strong> Luft keinerlei schädliche<br />

Substanzen wie z. B. Ozon zu,<br />

• ist für den Dauereinsatz geeignet.<br />

Mit all diesen Eigenschaften eignet sich <strong>der</strong> Air-<br />

Qlean Low HEPA bzw. FS 70 HEPA, um die Ansteckungsgefahr<br />

durch Aerosole in den Klassenräumen<br />

und an<strong>der</strong>en Räumlichkeiten zu senken.<br />

Mehr Informationen zum AirQlean Low, FS 70<br />

und zu unserer langjährigen Erfahrung im Bereich<br />

<strong>der</strong> Luftreinigung finden Sie online unter<br />

www.qleanair.de<br />

QleanAir Scandinavia<br />

Prinzregentenstrasse 22<br />

80538 München<br />

Tel. 089/32 20 88 71<br />

www.qleanair.com<br />

14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20


Politik & Gesellschaft<br />

Corona & Schule<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Vorsichtsmaßnahmen in Schulen<br />

Frische Luft und Desinfektion<br />

INFO<br />

Beschichtungen, kontaktlose Temperaturmessung, Spuckschutz. Viele Hersteller<br />

empfehlen ihre Produkte zur Prävention auch für Schulen. Eine Auswahl.<br />

Das Corona-Virus torpediert immer<br />

noch den Schulunterricht. Doch<br />

die Schulen sollen und müssen<br />

möglichst schnell und so gut es geht zum<br />

Regelbetrieb zurückfinden. Neue Produkte<br />

und Maßnahmen können helfen.<br />

Verschiedene Hersteller empfehlen zun<br />

Beispiel Trennwände. Das „EcoSafeBoard,<br />

Edition Education“ <strong>der</strong> Schumacher Packaging<br />

Gruppe ist eine Trennwand aus<br />

Wellpappe, die ein Sichtfenster besitzt.<br />

Der Spuckschutz ist mit antiviralem Lack<br />

beschichtet. Auch Lüftungsgeräte können<br />

im Klassenzimmer zum Einsatz kommen.<br />

Die Wolf GmbH aus Mainburg hat zum<br />

Beispiel für das Karolinen-Gymnasium<br />

Rosenheim ein Frischluftkonzept mit<br />

raumlufttechnischen Geräten entwickelt.<br />

Alle 17 Minuten soll nun ein kompletter<br />

Luftwechsel erfolgen.<br />

Experimentiert wird außerdem mit <strong>der</strong><br />

Behandlung von Oberflächen. Das französische<br />

Unternehmern Serge Ferrari hat<br />

ein Patent für ein Verfahren angemeldet,<br />

mit dem Oberflächen so beschichtet werden<br />

sollen, dass sie das Virus nicht weiterverbreiten<br />

können. Ursprünglich erdacht<br />

für den Gesundheitsbereich, könne die<br />

Technologie auch in Schulen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Spezielle UV-C-Leuchten von Signify<br />

sollen für Tiefendesinfektion auf Oberflächen<br />

sorgen. Sie sind mit Sensoren und<br />

Steuerungen ausgestattet, um sicherzustellen,<br />

dass sie nur in Betrieb sind, wenn<br />

keine Menschen anwesend sind. UV-Cbasierte<br />

Leuchten zur Raumluftentkeimung<br />

ergänzen das Angebot. Laut Hersteller<br />

wird die Luft im oberen Teil des<br />

Raums durch die UV-C-Strahlung sowie<br />

die natürliche Konvektion <strong>der</strong> Luftströmung<br />

kontinuierlich desinfiziert. Die Nagol<strong>der</strong><br />

Firma Eurolighting hat ebenfalls<br />

einen UV-C-betriebenen Luftreiniger im<br />

Angebot, <strong>der</strong> sich für den täglichen Einsatz<br />

eignet. Um den Überblick zu behalten,<br />

wie viele Personen sich zum Beispiel<br />

bei Veranstaltungen überhaupt in einem<br />

Raum befinden, empfiehlt die Soft- und<br />

Foto: Adobe Stock / Ewa Leon<br />

Ferienende: In den Schulen gibt es wie<strong>der</strong> mehr Betrieb − und diverse Vorsorgemaßnahmen.<br />

Hardwareschmiede Kentix einen smarten<br />

IoT-Sensor, <strong>der</strong> registriert, wie viele Personen<br />

hinein- und hinausgehen. Wird die<br />

Personenzahl überschritten, gibt es ein<br />

Warnsignal. Damit gar nicht erst infizierte<br />

Schüler o<strong>der</strong> Lehrer eintreten können,<br />

sollen Menschen mit Fieber an autonomen,<br />

kontaktlosen Temperaturmessstationen<br />

erkannt werden. Die Station von<br />

Smart OTC nutzt ein medizinisches Infrarot-Thermometer<br />

in Kombination mit einer<br />

App.<br />

Red.<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

finden Sie auf<br />

www. treffpunkt-kommune.de ><br />

Online-Spezial > Corona<br />

Durch das Institut für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) bestätigt:<br />

Die VisionAir Luftreiniger “können sowohl SARS-CoV-2 als auch Bakterien<br />

während des Betriebes mit hoher Effizienz aus <strong>der</strong> Luft filtern.”<br />

Anzeige<br />

Transparente Schutzscheiben für Ihr Hygienekonzept!<br />

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Fotos: ATHEX<br />

Überall im Einsatz: ATHEX liefert individuelle Infektionsschutzlösungen aus transparenten Kunststoffen.<br />

Wenn Coronaviren durch die Luft schweben, haben wir Sorgen…<br />

… o<strong>der</strong> einen VisionAir Blue Line Microbe Free Global von Euromate!<br />

Entscheiden Sie sich für einen Luftreiniger von Euromate:<br />

• Hohe Qualität<br />

• Zertifizierte Systeme<br />

• 5 Filterstufen (Vorfilter, HEPA Filter, Aktivkohlefilter, Silberionenfilter, UV-C Licht)<br />

• Montage auf Standfuß o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Decke<br />

• Vom Experten für Luftreinigung<br />

www.euromate-luftreiniger.de<br />

info.de@euromate.com<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Covid-19<br />

Pandemie ist <strong>der</strong> Schutz vor Tröpfcheninfektionen<br />

eine wesentliche Hygienemaßnahme.<br />

ATHEX bietet standardisierte Schutzwände als<br />

Infektions- bzw. Virenschutz für diese Maßnahmen<br />

an (siehe https://athex.de).<br />

Im Publikumsverkehr, in Wahllokalen, an Arbeitsplätzen<br />

o<strong>der</strong> in Besprechungszimmern kommen<br />

sich Menschen oft sehr nah und es ist nicht immer<br />

möglich, den Mindestabstand einzuhalten.<br />

Durch werkzeuglos zu montierende Stän<strong>der</strong>und<br />

Klemmlösungen bietet ATHEX ein Sortiment<br />

diverser Schutzscheiben aus transparentem<br />

Acrylglas an, das flexibel einsetzbar ist und einen<br />

effektiven Schutz vor Tröpfcheninfektionen<br />

bietet. Mit frontalen Schutzscheiben können<br />

Doppelschreibtische wie<strong>der</strong> belegt und mit<br />

Tischtrennscheiben Sitzungs- und Seminartische<br />

enger besetzt werden. Und im Publikumsverkehr<br />

o<strong>der</strong> in Wahllokalen sind Ihre Mitarbeiter<br />

gut infektionsgeschützt vor allen Besuchern!<br />

Für individuelle Lösungen können wir Sie auch<br />

gerne mit maßgenauen Zuschnitten beliefern.<br />

Die Schutzscheiben sind robust, langlebig<br />

und während des Gebrauchs einfach zu reinigen.<br />

Nach Gebrauch lassen sie sich platzsparend<br />

flach lagern.<br />

ATHEX GmbH & Co. KG<br />

Runtestraße 50, 59457 Werl<br />

Tel. 0 29 22/8 78 38-0<br />

vertrieb@athex.de<br />

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RKI-Studie<br />

In Hotspots testen<br />

Kupferzell, Bad Feilnbach, Straubing: Die fokussierte Betrachtung von einzelnen<br />

Städten soll dem Robert-Koch-Institut neue Erkenntnisse zum<br />

Infektionsgeschehen liefern. Den Kommunen liefert die Studie im Gegenzug<br />

Informationen zum Status quo.<br />

Rachenabstrich zum Nachweis von Viren und einer akuten Infektion: In <strong>der</strong> RKI-Studie wurden zudem<br />

Blutproben entnommen, um Antikörper nachzuweisen. Hinzu kamen Befragungen.<br />

Foto:Adobe Stock/Microgen<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> sogenannten Corona-Monitoring-Studie<br />

untersucht das<br />

Robert-Koch-Institut (RKI) das Infektionsgeschehen<br />

in zeitweise beson<strong>der</strong>s betroffenen<br />

Gemeinden. Durch die fokussierte<br />

Betrachtung erhofft sich das Institut<br />

mehr über die Infektion und die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Immunität in <strong>der</strong> Bevölkerung zu<br />

erfahren. Also zum Beispiel: Wie viele<br />

Menschen sind infiziert, ohne Symptome<br />

zu entwickeln? Welche Personen sind beson<strong>der</strong>s<br />

betroffen? Daten hierzu haben die<br />

Forscher bereits in den Gemeinden Kupferzell<br />

in Baden-Württemberg (6300 Einwohner),<br />

dem ersten Studienort, und Feilnbach<br />

in Bayern (8300 Einwohner) erhoben.<br />

Kupferzell meldete zu Beginn <strong>der</strong> Studie<br />

im Mai mit mehr als 100 Fällen ein hohes<br />

Ausbruchsgeschehen. Das Virus hatte sich<br />

nach einem Kirchenkonzert verbreitet. In<br />

dem ehemaligen Corona-Hotspot im Hohenlohekreis<br />

wurden daraufhin im Rahmen<br />

<strong>der</strong> RKI-Studie 2203 Teilnehmer auf<br />

Antikörper untersucht und ausführlich<br />

befragt − rund ein Drittel <strong>der</strong> Bewohner.<br />

Die Bürger wurden auf Basis einer repräsentativen<br />

Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermel<strong>der</strong>egister<br />

eingeladen, die Teilnahme<br />

war freiwillig. Nach Ansicht von<br />

Bürgermeister Christoph Spieles (CDU)<br />

war die Resonanz groß und es hätte noch<br />

mehr Interessenten gegeben als nötig.<br />

GROSSE RESONANZ IN DEN GEMEINDEN<br />

In Kupferzell wurden 3,9-mal mehr Infektionen<br />

nachgewiesen als vorher bekannt.<br />

7,7 Prozent hatten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Studie<br />

positive Antikörper-Nachweise und<br />

somit die Infektion durchgemacht. 16,8<br />

Prozent <strong>der</strong> Personen mit positivem Antikörper-Nachweis<br />

hatten keine typischen<br />

Krankheitssymptome, 83,2 Prozent mindestens<br />

eins <strong>der</strong> Symptome wie Atemnot<br />

o<strong>der</strong> Fieber.<br />

Eckdaten gibt es inzwischen auch aus<br />

Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim,<br />

wo von Ende Juni bis Anfang Juli die gleichen<br />

Untersuchungen gemacht wurden.<br />

Bad Feilnbach war ebenfalls Corona-Hotspot.<br />

„In <strong>der</strong> Bundesliga wären wir auf<br />

einem Spitzenplatz gewesen“, wird Bürgermeister<br />

Anton Wallner (CSU) mit einer<br />

sarkastischen Bemerkung zitiert. Er war<br />

übrigens die erste Testperson, ebenfalls<br />

zufällig ausgewählt wie die an<strong>der</strong>en Teilnehmer.<br />

In Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent <strong>der</strong><br />

Untersuchten positive Antikörper-Nachweise<br />

gegen SARS-CoV2 und somit eine<br />

Infektion hinter sich.14,5 Prozent <strong>der</strong> Fälle<br />

war asymptomatisch. 85,5 Prozent hatten<br />

mindestens eins <strong>der</strong> Symptome. Im oberbayrischen<br />

Bad Feilnbach liegt die Dunkelziffer<br />

niedriger: Es gab 2,6-mal mehr Infektionen<br />

als bisher bekannt.<br />

Der nächste Ort ist nun Straubing in<br />

Nie<strong>der</strong>bayern. Anfang <strong>September</strong> wurde<br />

das Untersuchungszentrum eingerichtet.<br />

Nach und nach wollen die Forscher nun<br />

weitere Ergebnisse auswerten, eine weitere<br />

Stadt soll folgen.<br />

Red.<br />

Fotos: Camfil GmbH<br />

Mobile HEPA-Luftreiniger schützen vor COVID-19<br />

Infektionsschutz ist das Gebot <strong>der</strong> Stunde: Für den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen<br />

können sich Schulen mit Luftfiltern rüsten. Auch danach bieten sie einen hohen Mehrwert.<br />

Volle Konzentration dank sauberer Raumluft: Eine gute Luftqualität wirkt sich positiv auf die<br />

Konzentration und Gesundheit von Schülern und Lehrern aus.<br />

Für einen sicheren Schulbetrieb wird eine gesunde<br />

und virenfreie Raumluft im Klassenzimmer<br />

benötigt, um Ansteckungen und Krankheiten<br />

zu vermeiden. Bei <strong>der</strong> Umsetzung des Regelbetriebs<br />

unter Pandemiebedingungen in den<br />

Schulen ist das oberste Ziel <strong>der</strong> Infektionsschutz<br />

für Schüler und Lehrer. Im Spannungsfeld zwischen<br />

Recht auf Bildung, staatlicher Fürsorge<br />

und Maßnahmen zum Schutz vor einer Verbreitung<br />

des Corona-Virus müssen Schulschließungen<br />

vermieden werden. Genau das passierte<br />

lei<strong>der</strong> bereits wenige Tage nach den Sommerferien<br />

in mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n. Um <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />

im Herbst und Winter vorzubeugen,<br />

gilt es, einen sicheren und kontaminationsarmen<br />

Schulbetrieb für Schüler und Lehrer<br />

durch entsprechende Schutz- und Hygienekonzepte<br />

umzusetzen.<br />

Die Gefahr liegt in <strong>der</strong> Raumluft<br />

Die Verbreitung von Corona-Viren erfolgt durch<br />

Tröpfcheninfektionen als luftgetragene Aerosole,<br />

die sich über mehrere Stunden in <strong>der</strong> Luft halten<br />

und verteilen. Eine hohe Konzentration von<br />

Aerosolen (hohe Virenlast) erhöht das Risiko für<br />

alle im Raum, sich anzustecken.<br />

Die Lösung für die Raumluft<br />

Häufige Stoß- bzw. Querlüftung durch vollständig<br />

geöffnete Fenster <strong>der</strong> Klassenräume reicht<br />

nicht aus. Problematisch ist die Fensterlüftung<br />

in <strong>der</strong> kälteren Jahreszeit. Die abströmende<br />

Wärmeenergie muss durch einen erhöhten Energieeinsatz<br />

ausgeglichen werden. Ein weiterer<br />

Aspekt im Herbst, Winter und im Frühjahr ist die<br />

niedrige relative Feuchte, die sich positiv auf die<br />

Virenaktivität auswirkt. Das Infektionsrisiko im<br />

Klassenzimmer sinkt, wenn stationäre Luftreiniger<br />

mit integrierten Hochleistungsfiltern aufgestellt<br />

werden. Um die Sicherheit von Schülern<br />

und Lehrern zu erhöhen und das Risiko <strong>der</strong> Virusausbreitung<br />

zu verringern, hat Camfil die eigenständigen,<br />

robusten Luftreiniger aus <strong>der</strong> City<br />

Serie entwickelt. Durch das Umluftverfahren <strong>der</strong><br />

hohen 8-fachen Luftwechselrate pro Stunde,<br />

wird die Rauminnenluft durch die Luftreiniger<br />

<strong>der</strong> City Serie permanent gereinigt. Die in den<br />

Aerosolen befindlichen Viren werden somit über<br />

die Hochleistungsfilter (HEPA Filter, H14), <strong>der</strong>en<br />

Wirksamkeit bei einer Partikelgröße von 0,1 Mikrometer<br />

bei einer Abscheideleistung von<br />

99,995 % liegt, herausgefiltert.<br />

Konzepte für die Schulen<br />

Immer mehr Unternehmen stellen sich mit entsprechenden<br />

Luftreinigern mit integriertem<br />

HEPA Filtern auf die Situation ein und sorgen<br />

damit für einen sicheren Betriebsablauf. Warum<br />

nicht auch diese Konzepte in Schulen<br />

umsetzen?<br />

Camfil sorgt als führen<strong>der</strong> Hersteller intelligenter<br />

Filterlösungen seit über einem halben<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t für eine saubere Innenraumluft für<br />

Menschen, Umwelt und Prozesse. Mit den HEPA-<br />

Luftreinigern von Camfil wird die Innenraumluft<br />

gereinigt und von Aerosolen und Viren befreit –<br />

so bieten sie Schutz vor COVID-19.<br />

Der Luftreiniger City M für eine gesunde und<br />

virenfreie Raumluft im Klassenzimmer.<br />

Camfil GmbH<br />

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23858 Reinfeld<br />

Tel. 04533/<strong>2020</strong><br />

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Politik & Gesellschaft<br />

Warninfrastruktur<br />

Safety first<br />

Wie steht es eigentlich um das Warnsystem in Deutschland? Welche neuen<br />

Entwicklungen gibt es? Und wie können Bürger bestmöglich gewarnt werden?<br />

Antworten liefert <strong>der</strong> Warnsystem-Experten Carsten Hofmann.<br />

Sirenen gehören dazu, doch die Bevölkerungswarnung ist im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t angekommen.<br />

Hat sich die Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Bevölkerungswarnung in Zeiten <strong>der</strong><br />

Pandemie verän<strong>der</strong>t?<br />

Carsten Hofmann: Die Wahrnehmung an sich<br />

hat sich nicht verän<strong>der</strong>t. Nur die Aufmerksamkeit<br />

durch die pausenlose Medienpräsenz<br />

ist viel höher. Dabei kam das Virus<br />

nicht einmal überraschend, es war „nur“<br />

unbekannt.<br />

Wie ist Bevölkerungswarnung im deutschen<br />

Zivil- und Katastrophenschutz verankert?<br />

Und wer ist dafür verantwortlich?<br />

Hofmann: Die Bevölkerungswarnung ist bei<br />

Katastrophen und allgemeinen Gefahrenlagen<br />

Län<strong>der</strong>sache. Im Verteidigungsfall<br />

übernimmt das <strong>der</strong> Bund, die Aufgaben<br />

werden durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) wahrgenommen. Bund und Län<strong>der</strong><br />

arbeiten in beiden Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n eng<br />

zusammen und nutzen vielfach die gleiche<br />

Warninfrastruktur. In beson<strong>der</strong>en Fällen<br />

löst <strong>der</strong> Bund die Warnungen auch<br />

unmittelbar aus. Zudem führen auch die<br />

KataStroPHENSCHUtZ<br />

Län<strong>der</strong> Warnungen im Auftrag des Bundes<br />

aus. Die Zuständigkeiten <strong>der</strong> Warnung <strong>der</strong><br />

Bevölkerung sind im § 6 Zivilschutz- und<br />

Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) festgehalten.<br />

Gehören Sirenen, so sie denn heute<br />

überhaupt noch vorhanden sind, zur<br />

Warninfrastruktur?<br />

Hofmann: Ganz eindeutig, ja. In einigen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n werden Sirenen noch für<br />

den Brand- und Katastrophenschutz genutzt.<br />

Tatsächlich wurden Sirenen in den<br />

letzten Jahren sogar wie<strong>der</strong> konzipiert und<br />

neu aufgebaut, so zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen.<br />

Seit einiger Zeit gibt es ein sogenanntes<br />

Modulares Warnsystem des Bundes.<br />

Wozu dient das?<br />

Hofmann: Das Modulare Warnsystem<br />

(MoWaS) wird durch das BBK flächendeckend<br />

eingesetzt. Es dient zur<br />

Warnung <strong>der</strong> Bevölkerung für Zivilschutzzwecke.<br />

Vorläufer war das<br />

satellitengestützte Warnsystem (Sat-<br />

Was). Dieses konnte bundesweit<br />

einzelne Meldungen zeitgleich an<br />

alle angeschlossenen Rundfunkanstalten<br />

und Medienhäuser übertragen.<br />

Mit MoWaS können heute über<br />

unterschiedliche Übertragungswege<br />

und Multiplikatoren verschiedene Warnmittel<br />

und damit die Bevölkerung direkt<br />

erreicht werden. Ausgelöst werden die<br />

Warnungen durch sogenannte<br />

S/E-Stationen des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und<br />

– gegebenenfalls – in den unteren Katastrophenschutzbehörden,<br />

<strong>der</strong> Landkreise<br />

und Kommunen. Diese werden dann über<br />

den zentralen Warnserver an die Warnmultiplikatoren<br />

übertragen.<br />

Welche Rolle spielt das Unternehmen<br />

E-Message bei MoWaS?<br />

Hofmann: An MoWaS sind vielfältige Warnmittel<br />

angeschlossen, zum Beispiel TVund<br />

Radiogeräte o<strong>der</strong> Pager aber auch<br />

Smartphone-basierte Services, wie die<br />

Warn-Apps „NINA“, „KatWarn“ und „BI-<br />

WAPP“. Sie werden von Multiplikatoren,<br />

wie zum Beispiel den großen Medienbetreibern,<br />

mit Meldungen versorgt. E-Mes-<br />

Foto: AdobeStock/Benjamin Sibuet<br />

sage ist ebenfalls ein solcher Multiplikator:<br />

Wir versorgen unsere Kunden über<br />

einen speziellen Warnkanal mit den<br />

Meldungen aus MoWaS. Dafür nutzen<br />

wir unser Sicherheitsfunknetz und übertragen<br />

die Warnungen auf die genutzten<br />

Pager. Sicherheitsfunknetz und Pager<br />

werden hoch verfügbar und mit hoher<br />

Zuverlässigkeit in ganz Deutschland von<br />

unterschiedlichen Anwen<strong>der</strong>n, wie Behörden<br />

und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben,<br />

eingesetzt. Die Mo-<br />

WaS-Warnungen sind insbeson<strong>der</strong>e für<br />

Einsatzkräfte <strong>der</strong> freiwilligen, Berufsund<br />

Werkfeuerwehren sowie Bereitschaftsdienste<br />

<strong>der</strong> Ver- und Entsorger<br />

von Interesse.<br />

Wie sieht die MoWaS-Infrastruktur aus?<br />

Hofmann: Das Kernnetz ist hochverfügbar<br />

redundant aufgebaut. Alle Stationen und<br />

Warnserver sind sowohl über eine Satellitenverbindung<br />

wie auch über eine terrestrische<br />

gesicherte Datenleitung verbunden.<br />

Damit ist auch bei Unwetterereignissen<br />

eine wechselseitige Verbindung<br />

gewährleistet. Die Übermittlung<br />

erfolgt end-to-end-verschlüsselt. Die<br />

Zugänge zu MoWaS sind mehrfach gesichert<br />

und erfor<strong>der</strong>n eine Zweifaktoren-Autorisierung.<br />

Die Anbindung <strong>der</strong><br />

wichtigen Warnmultiplikatoren erfolgt<br />

über eine Satellitenverbindung. Die Rechenzentren<br />

stehen in Deutschland.<br />

In Baden-Württemberg warnt E-Message<br />

über 5000 Schulen des Landes vor<br />

Amok-Lagen − wer nutzt bereits Warnungen<br />

direkt aus dem MoWaS auf die<br />

Pager?<br />

Foto: e*Message<br />

Hofmann: Der Weg von den unterschiedlichen<br />

Leitstellen über MoWaS bis zum<br />

einzelnen Pager ist hochverfügbar und<br />

verschlüsselt aufgebaut. Die Warnungen<br />

sind für alle Nutzer interessant, die bereits<br />

aufgrund ihrer Aufgaben im Katastrophen-<br />

und / o<strong>der</strong> Brandschutz o<strong>der</strong><br />

als Einsatzkraft im Service und Bereitschaftsdienst<br />

<strong>der</strong> Energieversorger sowie<br />

im medizinischen Bereich, z. B. als Ersthelfer,<br />

tätig sind. Sie können aufgrund<br />

ihrer Aufgaben und Erfahrungen beson<strong>der</strong>s<br />

wirksam in entsprechenden Situationen<br />

handeln. Voraussetzung ist die<br />

rechtzeitige Information über einen sicheren<br />

Kommunikationsweg. Auf kommunaler<br />

Ebene werden z. B. die Warnungen<br />

für alle Feuerwehrleute im Landkreis<br />

Rostock o<strong>der</strong> in Gelsenkirchen von<br />

E-Message übertragen.<br />

Wenn Sie in Sachen Bevölkerungswarnung<br />

einen Wunsch frei hätten,<br />

welcher wäre das?<br />

Hofmann: Ich würde mir wünschen, dass<br />

MoWaS in allen Facetten zielgerichtet<br />

weiter ausgebaut wird, um mehr Menschen<br />

zu erreichen. Insbeson<strong>der</strong>e fehlt<br />

es noch an einem zuverlässigen Warnmittel<br />

für Innenräume mit Weckeffekt:<br />

Der Warnchip im Rauchwarnmel<strong>der</strong><br />

sollte deshalb weiter vorangetrieben und<br />

geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

„Es fehlt noch an einem<br />

zuverlässigen Warnmittel<br />

für Innenräume mit<br />

Weckeffekt.“<br />

Carsten Hofmann<br />

ZUR PERSON<br />

Carsten Hofmann ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

E-Message Wireless Information Services<br />

Deutschland GmbH (W.I.S.), dem Betreiber<br />

von Europas größtem Sicherheitsfunknetz.<br />

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Politik & Gesellschaft<br />

Katastrophenschutz<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Bevölkerungswarnung<br />

Alarm ohne Verzug<br />

Apps zur Bevölkerungswarnung sind inzwischen Standard für Behörden. Ihr<br />

Nachteil: Der Nutzer muss sie aktiv herunterladen. Für regional begrenzte<br />

Gefahrensituationen können SMS o<strong>der</strong> Anruf die richtige Lösung sein.<br />

Deutsche Behörden warnen ihre Bevölkerung<br />

maßgeblich durch<br />

Rundfunk und mobile Apps. NINA,<br />

KatWarn und BIWAPP gehören zu den verbreitetsten<br />

Apps auf den deutschen Smartphones.<br />

Darüber hinaus existieren vereinzelt<br />

Warn-Apps von Landesbehörden. Und<br />

dann ist da auch noch die datenschutzrechtlich<br />

umstrittene Corona-WarnApp,<br />

die den Bürger vor möglichen Corona-Infektionen<br />

schützt.<br />

Lei<strong>der</strong> haben sämtliche Apps einen erheblichen<br />

Nachteil. Sie müssen vom Bürger<br />

aktiv auf ein Android- o<strong>der</strong> iOS-Gerät<br />

heruntergeladen und installiert werden.<br />

Das schränkt nicht nur die Erreichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Bürger im Ernstfall ein, son<strong>der</strong>n grenzt<br />

auch diejenigen Bürger aus, die kein kompatibles<br />

Smartphone besitzen. Bei dem<br />

deutschen Konzept bleiben Warninformationen<br />

vorerst eine App-Holschuld des<br />

Bürgers.<br />

Mit <strong>der</strong> im Jahr 2018 verabschiedeten<br />

EU-Richtlinie sind die EU-Län<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

ein öffentliches Warnsystem zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung spätestens bis<br />

zum 21. Juni 2022 einzurichten. Keine<br />

leichte Aufgabe für die Län<strong>der</strong>, denn<br />

die Richtlinie<br />

konkretisiert<br />

lediglich<br />

zwei Möglichkeiten,<br />

wie die<br />

Bevölkerung zukünftig zu warnen ist. Aus<br />

technologischer Sicht präferiert die<br />

EU-Kommission den sogenannten Cell<br />

Broadcasting Standard (CB). CB ermöglicht<br />

es einer Behörde, Warninformationen<br />

über die nationalen Mobilfunknetze massenhaft<br />

in beinahe Echtzeit und anonym<br />

als Textnachricht – vergleichbar mit einer<br />

klassischen SMS – an sämtliche Mobiltele-<br />

Illustration: Adboe Stock/Jane Kelly<br />

fone registrierter Nutzer standortbezogen<br />

und gleichzeitig zu versenden. Ein sehr<br />

direkter Weg zur Übermittlung von Gefahreninformationen<br />

also, <strong>der</strong> eine zuverlässige<br />

Auslieferung relevanter Warninformationen<br />

an gefährdete Personen verspricht.<br />

Seit 2008 wurde <strong>der</strong> Übertragungsweg<br />

in nahezu allen Mobilfunknetzen technisch<br />

integriert, allerdings noch nicht von<br />

sämtlichen Netzbetreibern <strong>der</strong> EU-Län<strong>der</strong><br />

aktiviert. Dazu gehören bis heute auch die<br />

deutschen Mobilfunknetzbetreiber, die<br />

den nationalen Behörden den Zugang zu<br />

diesem sehr performanten Kommunikationsweg<br />

bis heute versagen. Damit CB als<br />

Kommunikationskanal für die Behörden<br />

erschlossen werden kann, wäre ein politischer<br />

und regulatorischer Wille unumgänglich.<br />

An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> wie die Nie<strong>der</strong>lande,<br />

Schweden, UK und Litauen warnen<br />

ihre Bevölkerung schon heute über CB.<br />

Diese Län<strong>der</strong> beziehen die dafür notwendige<br />

IT-Infrastruktur vom US-amerikanischen<br />

Unternehmen Everbridge Inc. Damit<br />

hat ein US- Unternehmen auch bei <strong>der</strong><br />

kritischen Infrastruktur <strong>der</strong> Bevölkerungsalarmierung<br />

erneut die Nase vorne.<br />

Die EU-Richtlinie von 2018 beschreibt<br />

ein integriertes Multichannel-Konzept als<br />

adäquate Alternative zu CB. Das Bundesamt<br />

für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

(BBK) stützt sich in seiner Vorgehensweise,<br />

ein deutsches Bevölkerungswarnsystems<br />

zu etablieren, auf jene Alternative.<br />

Das BBK verfolgt das Modell des<br />

modularen Warnsystems (MoWaS), eine<br />

integrierte Lösung zur Kombination von<br />

TV, Rundfunk, Sirenen, Apps, digitalen<br />

Werbetafeln, Internet und Lautsprecherfahrzeugen.<br />

Bei regional begrenzten Gefahrensituationen<br />

können bestimmte Bürgergruppen<br />

unter Verwendung von Standortdaten<br />

bzw. Wohnortdaten schnell und effektiv<br />

gewarnt werden. Das deutsche Unternehmen<br />

TeMeno entwickelt IT-Lösungen für<br />

Massenalarmierungs- und Evakuierungssysteme<br />

und alarmiert Personengruppen<br />

eines Postleitzahlengebiets gezielt per<br />

Sprachanruf und SMS. Vergleichbare Konzepte<br />

können insbeson<strong>der</strong>e bei regional<br />

begrenzten Gefahrenereignissen die richtige<br />

Form <strong>der</strong> Gefahrenwarnung werden.<br />

<br />

Nicholas Liebrecht<br />

BUNDESWEITER WARNTAG<br />

Vor kurzem heulten in ganz Deutschland<br />

die Sirenen. Am 10. <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />

wurden zeitgleich in den Landkreisen<br />

und Kommunen aller Län<strong>der</strong> in einer<br />

Probewarnung die sogenannten<br />

Warnmittel ausgelöst. Der „Bundesweite<br />

Warntag“ soll künftig jährilch an jedem<br />

zweiten Donnerstag im <strong>September</strong><br />

durchgeführt werden.<br />

DER AUTOR<br />

Nicholas Liebrecht ist Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> TeMeno GmbH, einem Spezialisten<br />

für Alarmierungs- und Notruflösungen.<br />

www.temeno.de<br />

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Advertorial<br />

Sicher in die Zukunft: Sirenen im Digitalisierungszeitalter<br />

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Tipps für ein erfolgreiches Krisenmanagement<br />

Advertorial<br />

Foto: Kockum Sonics AG<br />

Unvorhersehbare Katastrophen und Notlagen<br />

können je<strong>der</strong>zeit auftreten; Naturgewalten,<br />

Unwetter, Industrieunfälle o<strong>der</strong> grossflächige<br />

Stromausfälle. Bei solchen Ereignissen gilt:<br />

Schnell alarmieren, gezielt informieren.<br />

In Notsituationen können Frühwarnsysteme die<br />

Bevölkerung effektiv alarmieren und warnen.<br />

Sirenen sind sowohl in Städten als auch in<br />

abgelegenen Gebieten eine wichtige Säule <strong>der</strong><br />

Bevölkerungswarnung im Katastrophenfall.<br />

Sirenensysteme zählen zu den wirksamsten Mitteln<br />

zum Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung. Als Ergänzung<br />

zum stationären Netz kommen mobile Sirenen<br />

in abgelegenen Gebieten sowie zur gezielten<br />

Alarmierung und Informationsstreuung zum Einsatz.<br />

Sie sind ein optimales Mittel bei Grossveranstaltungen,<br />

Demonstrationen und zur Streuung<br />

von Verhaltensanweisungen.<br />

Heute verfügen die Behörden über Möglichkeiten<br />

die Bevölkerung mit Hilfe von digitalen<br />

Kommunikationskanälen zu alarmieren und informieren.<br />

Diese Kanäle sind nicht mehr wegzudenken<br />

und stellen zugleich eine sehr wichtige<br />

Funktion für Personen mit einer Hörbeeinträchtigung<br />

dar.<br />

Stationäre und mobile Sirenen bilden nach<br />

wie vor ein krisensicheres und wichtiges Element<br />

<strong>der</strong> grossflächigen Alarmierung und Warnung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei Stromausfällen. Vielfach<br />

bleibt auch die «Weckfunktion» <strong>der</strong> Sirenen<br />

zentral, wenn Smartphones über Nacht ausgeschaltet<br />

sind. Im Ereignisfall ist es wichtig, die<br />

betroffenen Gebiete möglichst schnell zu informieren.<br />

Dafür müssen Alarmierungs- und Warnsysteme<br />

in einem betriebssicheren Zustand und<br />

funktionsfähig sein. Mit einem Probealarm wird<br />

die Bevölkerung in Bezug auf diese Thematik<br />

sensibilisiert und mögliche Problemfel<strong>der</strong> und<br />

Schwachstellen <strong>der</strong> Sirenenanlagen können<br />

frühzeitig identifiziert und behoben werden.<br />

Die Kockum Sonics AG ist Expertin und «All<br />

in One»-Anbieterin im Bereich <strong>der</strong> grossflächigen<br />

Alarmierung und Warnung. Wir unterstützen<br />

aktiv mit ganzheitlichen und nachhaltigen Alarmierungslösungen<br />

und einem breiten Dienstleistungsspektrum.<br />

Durch langjährige Erfahrung,<br />

Branchenkompetenz und ausgezeichnete, interdisziplinäre<br />

Kenntnissen im Bereich Technik,<br />

Akustik sowie im Bau- und Projektmanagement,<br />

kennen wir die Herausfor<strong>der</strong>ungen eines Alarmierungsprojektes<br />

bestens und wissen genau,<br />

was zu tun ist.<br />

Kockum Sonics AG<br />

Oberdorfstrasse 64<br />

CH-8600 Dübendorf<br />

Tel. +41 44/820 31 91<br />

www.kockumsonics-ag.ch<br />

Foto: F24 AG<br />

Bedrohungen für Bürgerinnen und Bürger können<br />

aus verschiedensten Situationen heraus<br />

entstehen. Das Coronavirus und dessen Auswirkungen<br />

sind das aktuellste Beispiel dafür. Aber<br />

wie können Sie sich bestmöglich für Krisensituationen<br />

wappnen?<br />

Gut vorbereiten und schnell alarmieren<br />

Über das Smartphone gehen Warnhinweise ein.<br />

Für die wichtigsten Krisenszenarien gilt es, ein<br />

klares Vorgehen zu definieren und Zuständigkeiten<br />

zu verteilen. Regelmäßige Übungen erlauben<br />

es, eventuelle Schwachstellen in Ihrer Planung<br />

zu erkennen und direkt auszumerzen.<br />

Wer direkt nach Bekanntwerden <strong>der</strong> Krise die<br />

Notfallpläne schnell aktiviert, hat höhere Chancen,<br />

die Kontrolle über die Situation zu erlangen.<br />

Eine automatisierte Alarmierung <strong>der</strong> Leitstellen,<br />

externer Organisationen und Notfallmanager<br />

über eine Krisenmanagement-Software<br />

spart Zeit. Diese Tools können tausende Personen<br />

gleichzeitig alarmieren und verschaffen<br />

eine Übersicht <strong>der</strong> Rückmeldungen in Echtzeit.<br />

Kompetent und effizient kommunizieren<br />

Sobald alle notwendigen Personen alarmiert<br />

wurden, gilt es Teams zu koordinieren: Der einberufene<br />

Krisenstab muss zusammenfinden, um<br />

Entscheidungen zu treffen und die Arbeit von<br />

Expertenteams muss effizient gesteuert werden.<br />

Dabei helfen sichere, digitale Krisenräume und<br />

Kollaborationsanwendungen ungemein – gerade,<br />

wenn nicht alle Personen in einem Raum<br />

sein können.<br />

Behalten Sie gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit die<br />

Deutungshoheit und informieren Sie mit klaren,<br />

einheitlichen Botschaften. Digitale Plattformen<br />

schaffen Transparenz, um effizient und mit <strong>der</strong><br />

nötigen Übersicht zu agieren – damit Mailanfragen<br />

nicht im Postfach untergehen. Infohotlines<br />

sind ein erprobter Weg, um eine große Menge<br />

an Anfragen gezielt zu beantworten.<br />

Revisionssicher dokumentieren<br />

Um für spätere Revisionen vorbereitet zu sein,<br />

ist eine lückenlose und manipulationssichere<br />

Dokumentation unabdingbar. Digitale Krisenmanagement-Tools<br />

übernehmen die Protokollierung<br />

oft komplett automatisiert.<br />

Eske Ofner, F24 AG Deutschland<br />

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Politik & Gesellschaft<br />

Recruiting<br />

Politik & Gesellschaft<br />

„Ohne Personalentwicklung<br />

sieht es in den kommenden<br />

Jahren düster aus.“<br />

Edmund Mastiaux<br />

Fachkräftegewinnung<br />

Schneller zum Ziel<br />

Personalentscheidungen werden in öffentlichen Verwaltungen oft in einem<br />

starren und langsamen Verfahren getroffen. Kommunen müssen lernen, bei <strong>der</strong><br />

Stellenbesetzung wesentlich flexibler zu agieren. An<strong>der</strong>nfalls gehen die besten<br />

Bewerbenden verloren. Ein Interview mit Personalberater Edmund Mastiaux.<br />

Herr Mastiaux, wird die Personalentwicklung<br />

für die Kommunen zu einer zentralen<br />

Zukunftsaufgabe?<br />

Edmund Mastiaux ist Grün<strong>der</strong> und Geschäftsführer des Zentrums für Management- und Personalberatung<br />

(zfm) Edmund Mastiaux & Partner in Bonn.<br />

Foto: zfm<br />

Edmund Mastiaux: Definitiv. Ohne Personalentwicklung<br />

sieht es in den kommenden<br />

Jahren für sämtliche Arbeitgeber düster<br />

aus. Strategisch klug implementierte Personalentwicklungsprozesse<br />

sichern den<br />

Fach- und Führungskräftebestand eines<br />

Arbeitgebers, för<strong>der</strong>n fachliche, methodische<br />

sowie soziale und persönliche Mitarbeiterkompetenzen,<br />

verbessern die<br />

Wirtschaftlichkeit und Effizienz eines<br />

Unternehmens und richten den Arbeitgeber<br />

auf zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

aus. Darüber hinaus ist ernst genommene<br />

Personalentwicklung ein Aushängeschild<br />

für Arbeitgeberattraktivität.<br />

Was erwarten Bewerbende denn heute von<br />

einem attraktiven Arbeitgeber?<br />

Mastiaux: Die Generation Y, also die Geburtsjahrgänge<br />

1980 bis 1993, die <strong>der</strong>zeit<br />

auf den Arbeitsmarkt strömt, legt viel Wert<br />

auf Selbstverwirklichung, Sinnstiftung<br />

und Abwechslung. Dies sollte sich in ihrem<br />

Arbeitsplatz wi<strong>der</strong>spiegeln – mit Projektarbeit,<br />

Flexibilität, Teamorientierung<br />

und einem mo<strong>der</strong>nen Einsatz von digitalen<br />

Medien. Die Generation Z, die Geburtsjahrgänge<br />

1994 bis 2010, sind gänzlich mit<br />

digitalen Technologien aufgewachsen.<br />

Dies birgt Potenzial in Sachen Vernetzung,<br />

Agilität und Flexibilität, aber auch Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Studien haben festgestellt,<br />

dass sich die Generation Z wie<strong>der</strong> mehr<br />

Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben<br />

und in diesem Rahmen festere Arbeitsstrukturen<br />

wünscht. Es bleibt also<br />

festzuhalten, dass es nicht den einen richtigen<br />

Umgang mit Bewerberbedürfnissen<br />

gibt. Vielmehr ist es wichtig, auf unterschiedliche<br />

Bedürfnisse von Generationen<br />

eingehen zu können, den stetigen Wertewandel<br />

in dieser Hinsicht zu beobachten<br />

und frühzeitig zu reagieren. Starre Strukturen,<br />

Prozesse und Berichtswege sind<br />

heutzutage fehl am Platz – gerade hier<br />

muss sich noch so manche öffentliche Verwaltung<br />

bzw. öffentliches Unternehmen<br />

umstellen und für die Zukunft öffnen.<br />

Was machen nach Ihrer Erfahrung Verwaltungen<br />

und öffentliche Unternehmen bei<br />

Personalsuche- und Auswahlverfahren gut<br />

– und was machen sie schlecht?<br />

Mastiaux: Tendenziell stellen wir fest, dass<br />

im öffentlichen Dienst sehr viel Wert auf<br />

Zuverlässigkeit gelegt wird. Bewerbende<br />

werden nicht vorschnell auf den Ablagestapel<br />

sortiert, es wird sich meist sorgsam<br />

mit je<strong>der</strong> Bewerbung auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />

und ein großer Fokus auf Fairness und<br />

Gleichbehandlung gelegt. Allerdings hapert<br />

es sehr häufig an Schnelligkeit und<br />

Flexibilität in Auswahlverfahren. Der öffentliche<br />

Dienst ist dazu angehalten, sich<br />

streng an Rechtsvorschriften und bestimmten<br />

Verfahrensabläufen zu orientieren.<br />

Das macht die Prozesse oft sehr langsam,<br />

starr und wenig ergebnisorientiert,<br />

was im heutigen War for Talents definitiv<br />

ein großes Problem ist.<br />

Schnelligkeit gilt im Bereich <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />

als Qualitätsmerkmal von Such- und<br />

Auswahlprozessen. Wie ist die öffentliche<br />

Verwaltung hier aufgestellt?<br />

Mastiaux: Wie beschrieben, muss <strong>der</strong> öffentliche<br />

Dienst lernen, wesentlich schneller<br />

und flexibler zu agieren und sich von<br />

eingefahrenen Prozessen zu lösen. Hier<br />

müssen alle umdenken, auch Einzelpersonen<br />

und Gremien, die meist umfassend in<br />

Personalentscheidungen im öffentlichen<br />

Sektor eingebunden sind. Sonst gehen die<br />

besten Bewerbenden verloren, die meist<br />

unter einer Vielzahl von Stellenangeboten<br />

wählen können und demnach nicht mehrere<br />

Monate auf eine Auswahlentscheidung<br />

warten. Konkret heißt das, Vorstellungsgespräche<br />

auch am Wochenende<br />

o<strong>der</strong> abends zu führen o<strong>der</strong> sich auf digitale<br />

Formate wie Videogespräche einzulassen<br />

und Personalentscheidungen<br />

schlanker und schneller zu treffen.<br />

Was kann ein Personalberater für Verwaltungen<br />

und öffentliche Unternehmen tun?<br />

Mastiaux: Der Personalberater agiert als<br />

Schnittstelle zwischen öffentlichem Arbeitgeber<br />

und dem Bewerbermarkt. Wir<br />

schärfen zum einen den Blick für mo<strong>der</strong>ne<br />

Personalinstrumente in <strong>der</strong> Personalsuche,<br />

-auswahl und -entwicklung und nehmen<br />

einen konstruktiven Abgleich zwischen<br />

mo<strong>der</strong>nen Prozessen und dem Status quo<br />

vor. Zum an<strong>der</strong>en können wir auf Basis<br />

unserer Expertise und unserer Arbeitsmarktkenntnis<br />

sicherstellen, mit geeigneten<br />

Methoden die richtigen Mitarbeitenden<br />

zu gewinnen bzw. bestehendes Personal<br />

zielgerichtet zu entwickeln. Öffentlichen<br />

Arbeitgebern fehlen im Angesicht <strong>der</strong><br />

Spannbreite ihrer gesellschaftlichen Aufgaben<br />

oft auch einfach die Ressourcen, um<br />

hochprofessionelle und an wissenschaftlichen<br />

Standards gemessene Personalprozesse<br />

abzuwickeln. Wir beschäftigen uns<br />

mit nichts an<strong>der</strong>em. Zu unserem Angebot<br />

gehört auch ein qualitativ hochwertiges<br />

und zielgerichtetes Headhunting. Wir kennen<br />

bislang keinen öffentlichen Arbeitgeber,<br />

<strong>der</strong> selbst Headhunting betreiben<br />

würde; in <strong>der</strong> Privatwirtschaft ist Headhunting<br />

hingegen ein fest verankertes Mittel,<br />

Stellen zu besetzen.<br />

Sie sagen, Verwaltungen und öffentliche<br />

Unternehmen müssen sich auf die Arbeitsweise<br />

des Experten einlassen, wenn sie mit<br />

einem Personalberater zusammenarbeiten.<br />

Warum ist das wichtig?<br />

Mastiaux: Wir stellen immer wie<strong>der</strong> fest,<br />

dass in <strong>der</strong> Zusammenarbeit gerne an gewohnten<br />

Ritualen festgehalten wird. Das<br />

passt nicht immer zu unserer flexiblen und<br />

zügigen, am heutigen Bewerbermarkt<br />

orientierten Vorgehensweise. Es ist wichtig,<br />

dem Personalberater als Experten zu<br />

vertrauen, die eigene Komfortzone ein<br />

Stück weit zu verlassen und neuen Vorgehensweisen<br />

eine Chance zu geben.<br />

Welche Rolle muss die Kommunalpolitik<br />

bei zu treffenden Auswahlentscheidungen<br />

von Spitzenführungskräften spielen?<br />

Mastiaux: Die Kommunalpolitik agiert nach<br />

bestem Wissen und Gewissen für die jeweilige<br />

Verwaltung. Daher sind es auch<br />

häufig unsere Politiker, die sich nur<br />

schlecht vom Kandidatenideal lösen können<br />

und nicht immer bereit sind, abgewogene<br />

Kompromisse einzugehen. Hier fehlt<br />

meist ein realistischer Blick auf den Bewerbermarkt.<br />

Es herrscht die Erwartungshaltung<br />

vor, dass ein guter Kandidat sämtliche<br />

im Vorfeld in <strong>der</strong> Theorie festgelegten<br />

Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen<br />

hat und eine Abweichung, eventuell auch<br />

zugunsten an<strong>der</strong>weitiger Stärken, nur wenig<br />

toleriert wird. Unsere Aufgabe als Personalberater<br />

ist es dann, zu vermitteln und<br />

einen Abgleich zwischen Wunsch und<br />

Wirklichkeit vorzunehmen.<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

SO GELINGT DIE BESETZUNG<br />

VON SPITZENPOSITIONEN<br />

Personalberater müssen bei <strong>der</strong><br />

Besetzung von Spitzenpositionen<br />

Wunsch und Wirklichkeit abgleichen.<br />

Nicht immer erfüllt ein Kandidat alle<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, besitzt aber dafür<br />

an<strong>der</strong>e Stärken. Personalexperte<br />

Edmund Mastiaux plädiert daher dafür,<br />

den Blickwinkel zu erweitern:<br />

• Die Personalberatung als wichtigen<br />

Baustein im Prozess des<br />

Besetzungsverfahrens sehen.<br />

• Offen sein für die externe Meinung.<br />

• Die Besetzung nach dem Prinzip <strong>der</strong><br />

Bestenauslese als vorrangiges Ziel<br />

betrachten.<br />

• Bereitschaft zeigen, Kompromisse<br />

einzugehen, falls diese sich im<br />

Verfahrensablauf als gewinnbringend<br />

herauskristallisieren.<br />

Mehr Infos unter www.zfm-bonn.de<br />

24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

25


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Das Laufwasserkraftwerk in Vohburg an <strong>der</strong> Donau im Landkreis Pfaffenhofen erzeugt mit drei Kaplan-Turbinen 23,3 Megawatt elektrische Leistung.<br />

Wasserkraftwerke<br />

CO 2 -freie Energie<br />

Wie kann die schwankende Netzeinspeisung aus Wind- und Sonnenenergie<br />

stabilisiert werden? Ein Weg ist die Integration von Wasserkraft in den<br />

kommunalen Energiemix. Dadurch können nationale und kommunale Klimaziele<br />

erreicht werden.<br />

Ende letzten Jahres wurde es noch<br />

konkreter mit den nationalen Klimazielen,<br />

denn die deutschen Treibhausgasmin<strong>der</strong>ungsziele<br />

wurden im Klimaschutzgesetz<br />

verbindlich festgelegt.<br />

Diese ambitionierten Ziele lassen sich erreichen,<br />

wenn die Umsetzung da vorangetrieben<br />

wird, wo es die Menschen direkt<br />

betrifft: an ihren Wohn- und Arbeitsorten.<br />

Daher haben die meisten Kommunen in<br />

den letzten Jahren bereits Klimaziele für<br />

sich definiert und teilweise sehr ehrgeizige<br />

Maßnahmenpakete geschnürt. Ermutigend:<br />

Eine aktuelle Studie <strong>der</strong> „Coalition<br />

for Urban Transitions“ besagt, dass Städte<br />

schon mit den Technologien und Strategien,<br />

die ihnen heute zur Verfügung stehen,<br />

ihre CO 2 -Emissionen bis zum Jahr<br />

Foto: Uniper<br />

2050 um 90 Prozent verringern können.<br />

Neben <strong>der</strong> Umgestaltung von Verkehr, Infrastruktur<br />

und baulichen Maßnahmen ist<br />

ein weiterer wichtiger Baustein die Nutzung<br />

erneuerbarer Energie. Natürlich können<br />

Städte nicht allein großflächig auf<br />

diese umsteigen. Dennoch gibt es Handlungsoptionen,<br />

die sich kurzfristig und<br />

lokal umsetzen lassen, beispielsweise<br />

Energielieferverträge für kommunale Aufgaben<br />

o<strong>der</strong> Einrichtungen, wie das Rathaus,<br />

umzustellen.<br />

Größter Nachteil <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

sind dabei die Schwankungen <strong>der</strong><br />

Einspeisungen und folglich die ungewisse<br />

Verfügbarkeit des grünen Stroms. Eine<br />

weitere Herausfor<strong>der</strong>ung stellt die mangelnde<br />

Speicherkapazität für Wind- und<br />

Solarenergie dar. Daher müssen Städte und<br />

Gemeinden bei <strong>der</strong> Umsetzung des Ziels<br />

<strong>der</strong> CO 2 -neutralen Versorgung auf einen<br />

Mix von erneuerbaren Energien zurückgreifen.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert<br />

sollte dabei die Wasserkraft einnehmen.<br />

Denn diese bietet enorme Vorteile: Beim<br />

Betrieb <strong>der</strong> Anlagen kommt es zu keinerlei<br />

CO 2 -Ausstoß, Lärm und Abgasen und sie<br />

ist prognostizierbar, verlässlich und steuerbar.<br />

VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

Aufgrund ihrer Flexibilität macht Wasserkraft<br />

die Integration <strong>der</strong> schwankenden<br />

Einspeisung von Strom aus Sonne und<br />

Wind in eine verlässliche Versorgung überhaupt<br />

möglich. Pumpspeicherkraftwerke<br />

wechseln je nach Bedarf zwischen Stromproduktion<br />

und -speicherung. Die Stromerzeugung<br />

wird so bei Schwankungen<br />

optimal ausgeglichen. Laufwasserkraftwerke<br />

an den Flüssen tragen dabei rund<br />

um die Uhr zu einer Deckung <strong>der</strong> Grundlast<br />

bei.<br />

Damit ist die Stromerzeugung durch<br />

Wasserkraft nicht einfach nur eine wichtige<br />

Ergänzung zu Wind- und Solarkraft.<br />

Im Fall eines Netzausfalls kann Wasserkraft<br />

aufgrund <strong>der</strong> sogenannten Schwarzstartfähigkeit<br />

dazu dienen, das Netz wie<strong>der</strong><br />

hochzufahren. „Unsere Wasserkraftwerke<br />

in Deutschland erzeugen jährlich<br />

fünf Terawattstunden (TW) Strom. Damit<br />

können wir den Energiebedarf von etwa<br />

zweieinhalb Millionen Haushalten decken“,<br />

betont Gundolf Schweppe, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Uniper Energy Sales<br />

GmbH, einem <strong>der</strong> größten Erzeuger und<br />

Vermarkter von Wasserkraft in Deutschland.<br />

Dies sei dadurch möglich, weil Wasserkraft<br />

nicht von Wind o<strong>der</strong> Sonnenschein<br />

abhängig ist.<br />

KLIMANEUTRALITÄT<br />

Der Kontakt zum Energieerzeuger ist <strong>der</strong><br />

erste Schritt zur Grünstellung des kommunalen<br />

Energieportfolios. Denn keine Kommune<br />

gleicht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, daher gibt es<br />

we<strong>der</strong> Pauschalangebote noch Standardprodukte<br />

für den Weg zur Dekarbonisierung.<br />

Vielmehr ist eine persönliche Beratung<br />

unerlässlich, um eine gute Lösung für<br />

eine einfache und nachhaltige Energiebeschaffung<br />

zu finden. Dabei sollte je<strong>der</strong><br />

Schritt hin zur CO 2 -neutralen Versorgung<br />

belegt werden. Denn <strong>der</strong> Gesetzgeber verlangt<br />

den Nachweis, dass <strong>der</strong> ausgelieferte<br />

Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energien<br />

stammt. Der Herkunftsnachweis bescheinigt,<br />

wo und wie dieser Strom produziert<br />

und eingespeist wurde. Im kommunalen<br />

Kontext ein Pfund, mit dem man<br />

wuchern kann.<br />

red.<br />

KLIMASCHUTZGESETZ DER<br />

BUNDESREGIERUNG<br />

Zweck dieses Gesetzes von Dezember<br />

2019 ist es, die Erfüllung <strong>der</strong><br />

nationalen Klimaschutzziele zu<br />

gewährleisten. Zentral ist die Min<strong>der</strong>ung<br />

von Treibhausgasemissionen:<br />

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

seine nationalen Emissionen bis 2030<br />

um 55 Prozent unter das Niveau von<br />

1990 zu reduzieren und bis 2050 eine<br />

Treibhausgasneutralität zu erreichen.<br />

Bis <strong>2020</strong> war eine Reduktion um<br />

40 Prozent angestrebt. Ein fast verloren<br />

geglaubtes Ziel. Doch die<br />

wirtschaftlichen Folgen <strong>der</strong><br />

Coronavirus-Pandemie machen die<br />

Klimaziele nun wahrscheinlich doch<br />

noch erreichbar, wie Umweltbundesamt-Chef<br />

Dirk Messner im März<br />

mitteilte.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

<br />

12556<br />

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26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

ArcoImages/J. de Cuveland<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

27


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

DER AUTOR<br />

Dr.-Ing. Lothar Albano-Müller<br />

ist Geschäftsführer <strong>der</strong> Schwelm<br />

Anlagentechnik in Schwelm<br />

(lam@ schwelm-at.de)<br />

Energiegewinnung<br />

Biotonne für den Tank<br />

Kommunen können Energie und Kraftstoff aus Rasenschnitt o<strong>der</strong> Küchenabfall<br />

erzeugen: Die Aufbereitung von Bio-Erdgas füllt das Erdgasnetz, städtische<br />

Fahrzeuge und die Haushaltskasse.<br />

Der internationale Druck auf<br />

Deutschland bezüglich <strong>der</strong> Treibhausgas-Emission<br />

wächst. Daher<br />

müssen alle Möglichkeiten zur Verringerung<br />

<strong>der</strong> Emissionen – auch in unserem<br />

eigenen Interesse – ausgeschöpft werden.<br />

Neben Strom aus Wind und Sonne ist die<br />

Erzeugung von Bio-Erdgas aus organischen<br />

Reststoffen eine nachhaltige und<br />

wetterunabhängige Energiequelle.<br />

Die Fermentation von organischen<br />

Haushaltsabfällen (Biotonne) und Grünschnitt<br />

(beispielsweise Rasenschnitt) sowie<br />

landwirtschaftlichen Reststoffen einschließlich<br />

Tierfäkalien bietet einen wirtschaftlich<br />

erfolgreichen Weg zur Energieerzeugung<br />

auf kommunaler Ebene und in<br />

<strong>der</strong> Landwirtschaft. Das im Fermenter<br />

Hier wird Müll zu Geld: Bei <strong>der</strong> Fermentation von Bio-Abfall wird Rohbiogas freigesetzt, das durch<br />

Weiterbehandlung als Bio-Erdgas ins Netz eingespeist werden kann.<br />

Foto: Adobe Stock/eyetronic<br />

entstehende Rohbiogas besteht ungefähr<br />

je zur Hälfte aus Methan (CH4) und Kohlendioxid<br />

(CO²). Dieses Gas ist zwar schon<br />

als Brennstoff in Motoren zur Stromerzeugung<br />

einsetzbar, aber die erzeugte Energie<br />

fällt zur Hälfte als Wärme an, die nur selten<br />

am Erzeugungsort genutzt werden<br />

kann – insbeson<strong>der</strong>e im Sommer<br />

VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />

Die Aufbereitung des Rohgases zu Bio-Erdgas<br />

(> 98% Methan) nutzt die volle Energie<br />

und eröffnet die Einspeisung des Gases<br />

in das Erdgasnetz und damit in einen nahezu<br />

unerschöpflichen, ortsunabhängigen<br />

Energiespeicher. Ebenso kann das Bio-Erdgas<br />

als Kraftstoff für die eigene Fahrzeugflotte<br />

und für private Erdgas-Fahrzeuge<br />

eingesetzt werden. Einen <strong>der</strong>artigen Einsatz<br />

betreiben schon die Stadtwerke in<br />

Berlin, Coesfeld und Omrin in Holland.<br />

Das gegenwärtig am meisten eingesetzte<br />

Entsorgungsverfahren für organische<br />

Abfallstoffe ist die Kompostierung.<br />

Wenn auch durch Verfahrensverbesserung<br />

die lange Verrottungszeit abgekürzt werden<br />

kann, entstehen jedoch, wie bei <strong>der</strong><br />

Fermentation im Biogasreaktor, auch<br />

große Mengen von Methan. Dieses bleibt<br />

jedoch meist energetisch ungenutzt und<br />

entweicht klimaschädlich in die Luft. Methan<br />

hat als Treibhausgas eine rund 20-mal<br />

stärkere negative Auswirkung als CO ² auf<br />

die Atmosphäre.<br />

Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff eröffnen<br />

eine weitere wesentliche Umweltentlastung:<br />

Abgase von Erdgasfahrzeugen<br />

enthalten 95 % weniger Stickstoffdioxid<br />

gegenüber Diesel- und 20 % weniger CO ²<br />

gegenüber Benzinfahrzeugen sowie keinen<br />

Feinstaub. Außerdem erzeugen Erdgas-Fahrzeuge<br />

deutlich weniger Motorgeräusche<br />

als Dieselfahrzeuge.<br />

<br />

Lothar Albano-Müller<br />

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auch ohne Netz<br />

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28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

E-Transporter aus Deutschland<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

ÖKONOMISCH. NACHHALTIG.<br />

Der Tropos ABLE. 100% elektrisch.<br />

Schul- und Sportzentrum in Oberhausen-Rheinhausen: Zahlreiche Energiemaßnahmen sorgen für erhebliche Einsparungen. Auch im Schwimmbad<br />

wurden Sanierungen vorgenommen.<br />

Foto: Engie Deutschland<br />

JETZT<br />

UMSTEIGEN!<br />

Contracting<br />

Komplexe Lösung für die Schule<br />

Eine Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg optimiert ihre CO 2 -Bilanz<br />

durch erweitertes Energiespar-Contracting. Die Maßnahmen in <strong>der</strong> Schule und<br />

im angeschlossenen Sportzentrum werden vom Contractor realisiert.<br />

Kleiner Ort, großes Projekt: Dem<br />

Schul- und Sportzentrum in <strong>der</strong><br />

9.500-Seelen-Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen<br />

(Baden-Württemberg)<br />

gelingt künftig eine CO 2 -Einsparung von<br />

730 Tonnen pro Jahr. Umgesetzt wird das<br />

Projekt an <strong>der</strong> badischen Gemeinschaftsschule<br />

im Rahmen eines erweiterten Energiespar-Contractings,<br />

das zahlreiche Lösungen<br />

des Energiedienstleisters Engie<br />

Deutschland verbindet und nach Angaben<br />

des Unternehmens in dieser Komplexität<br />

eine deutschlandweite Premiere darstellt.<br />

Für den Kunden bietet dieses Modell ein<br />

ganzes Bündel an Vorteilen, vor allem die<br />

Entlastung des Bauamts, verbunden mit<br />

einer Garantie, dass die geplanten Einsparungen<br />

erreicht werden. Denn <strong>der</strong> Energiedienstleister<br />

koordiniert und realisiert aus<br />

einer Hand alle geplanten Maßnahmen<br />

rund um die Gebäudetechnik, aber auch<br />

Bauleistungen wie die Sanierung <strong>der</strong> Umkleiden,<br />

den Austausch <strong>der</strong> Türen und die<br />

Erneuerung <strong>der</strong> Fliesen.<br />

GARANTIERTER EFFEKT<br />

Zu den klassischen Energiesparmaßnahmen<br />

zählen die Installation von zwei<br />

Blockheizkraftwerken und die Erneuerung<br />

<strong>der</strong> Sanitär-, Lüftungs-, Elektro- und Badewassertechnik<br />

in <strong>der</strong> Sporthalle und im<br />

Schwimmbad. Der Auftrag in Oberhausen-Rheinhausen<br />

umfasst ein Gesamtvolumen<br />

von 5,88 Millionen Euro und beinhaltet<br />

ein Energiespar-Contracting mit<br />

einer Laufzeit von 15 Jahren. Dabei garantiert<br />

das Unternehmen für das Gesamtobjekt<br />

Einsparungen von 41 Prozent Wärme,<br />

58 Prozent Strom und 68 Prozent CO 2 – für<br />

Engie ein Leuchtturmprojekt im Sinne <strong>der</strong><br />

„Zero Carbon Transition as a Service“-Strategie<br />

des Unternehmens, das an<strong>der</strong>en<br />

Schulen als Vorbild dienen soll. Die Investition<br />

refinanziert sich aus den eingesparten<br />

Energiekosten. Sollten die Einsparungen<br />

nicht erreicht werden, erhält die<br />

Schule eine Ausgleichszahlung.<br />

Der französische Engie-Konzern hat<br />

sich vor rund einem Jahr die Mission auferlegt:<br />

„Zero Carbon Transition as a Service”.<br />

Wichtigstes strategisches Ziel ist es,<br />

die Kunden mit CO 2 -armen Technologien<br />

und Dienstleistungen dabei zu unterstützen,<br />

ihre CO 2 -Bilanz zu optimieren. Red.<br />

Abbildung zeigt Son<strong>der</strong>ausstattung.<br />

Nur 1,40 m breit. Größte Ladefläche seiner Klasse.<br />

Nutzlast 565 kg. Anhängelast 300 kg.<br />

Wechselbare Aufbauten. 3,96 m Wen<strong>der</strong>adius.<br />

30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

tropos-motors.de<br />

31


Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Stromspeicher<br />

Energie nach Bedarf<br />

mend grün: Biogenes Flüssiggas, das sich<br />

aus Biomasse wie tierischen und pflanzlichen<br />

Rest- und Abfallstoffen gewinnen<br />

lässt, reduziert die Treibhausgasemissionen<br />

von LPG noch einmal um bis zu<br />

90 %. Bio-LPG wird seit 2018 im deutschen<br />

Wärmemarkt genutzt.<br />

Speichertechnologien spielen eine entscheidende Rolle in <strong>der</strong> Energiewende. In<br />

einem Pilotprojekt in Großrettbach werden die Einsatzmöglichkeiten eines<br />

Batteriespeichers untersucht: Regelenergie bereitstellen, die Frequenz im Netz<br />

stützen, Leistungsspitzen reduzieren.<br />

240-kWh-Batteriespeicher in Großrettbach: Die Teag untersucht, inwieweit diese Speichergröße<br />

ausreicht, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.<br />

Foto: TEAG<br />

Die Produktion von Ökostrom in<br />

Deutschland erreicht Höchststände.<br />

Das Problem: Der erzeugte<br />

Strom kann ohne ausreichende Speichermöglichkeiten<br />

nicht vollständig genutzt<br />

werden. Außerdem sorgen erneuerbare<br />

Energien wie Fotovoltaik o<strong>der</strong> Windkraft<br />

für Schwankungen im Stromnetz. Diese<br />

sogenannte Volatilität stellt für Netzbetreiber<br />

eine enorme Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />

Dezentrale Batteriespeicher können einen<br />

wichtigen Beitrag leisten, um Regelenergie<br />

bereitzustellen und die Frequenz<br />

im Netz zu stützen o<strong>der</strong> um Leistungsspitzen<br />

zu reduzieren und somit den kabelgebundenen<br />

Netzausbau zu vermeiden.<br />

Einen solchen sogenannten netzdienlichen<br />

Stromspeicher testen das Versorgungsunternehmen<br />

Thüringer Energie<br />

(Teag) und seine Tochterunternehmen<br />

Thüringer Energienetze (Ten) und Komsolar<br />

in einem Gemeinschaftsprojekt in<br />

Großrettbach (Landkreis Gotha). Großrettbach<br />

ist <strong>der</strong> ideale Standort für dieses Pilotprojekt,<br />

weil die zahlreichen Fotovoltaikanlagen<br />

zu Spitzenzeiten mehr grünen<br />

Strom ins Ortsnetz einspeisen, als zur<br />

gleichen Zeit benötigt wird.<br />

Ohne Speicher wird überschüssiger Solarstrom<br />

über den Ortsnetztransformator<br />

zurück in das Mittelspannungsnetz gespeist<br />

und weiter verteilt. Die Rückspeisung<br />

vermin<strong>der</strong>t die Aufnahmekapazität<br />

für weitere Erzeugungsanlagen im vorgelagerten<br />

Mittelspannungsnetz. Somit wäre<br />

hier ein weiterer Netzausbau unvermeidbar.<br />

Ziel <strong>der</strong> Energiewende ist jedoch, die<br />

verfügbare erneuerbare Energie bedarfsabhängig<br />

und effizient zu nutzen. Der<br />

Speicher erfüllt also mehrere Ziele gleichzeitig,<br />

indem er den Eigennutzungsanteil<br />

des Solarstroms im Ort erhöhen kann und<br />

das vorgelagerte Netz entlastet.<br />

Der installierte Lithium-Ionen-Speicher<br />

hat eine Speicherkapazität von 240 Kilowattstunden<br />

(kWh) und könnte beispielsweise<br />

einen Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe<br />

einer vierköpfigen Familie ganzjährig<br />

betreiben. Inwieweit diese Speichergröße<br />

ausreicht, um die Schwankungen im<br />

Netz auszugleichen, ist wichtigster Untersuchungsgegenstand<br />

des Projektes. An<br />

dem Speicher werden nun verschiedene<br />

„Netzfahrweisen“ langfristig getestet.<br />

Ein Ende des Pilotprojektes ist noch<br />

nicht im Blick. Für viele Testszenarien<br />

reicht ein Sonnenjahr nicht aus. Bei <strong>der</strong><br />

Bedeutung, die erneuerbare Energien und<br />

Speichertechnologien künftig haben, wäre<br />

eine Ausweitung des Projektes denkbar.<br />

Das Potenzial von Fotovoltaikanlagen ist<br />

noch lange nicht ausgeschöpft. Auch die<br />

Windausbauszenarien versprechen enormes<br />

Potenzial für Speichertechnologien.<br />

Auch Eigenheimbesitzer können mit<br />

einem Fotovoltaikspeicher, <strong>der</strong> beispielsweise<br />

im Keller steht, einen gewissen Grad<br />

an Autarkie erreichen. Wie diese Speicher<br />

im Zusammenspiel mit zentralen Stromspeichern<br />

sinnvoll eingesetzt werden können<br />

und welche Rolle große Anlagen wie<br />

etwa Pumpspeicherkraftwerke o<strong>der</strong> die<br />

Stromspeicherung im Erdgasnetz spielen,<br />

sind weitere Aspekte, mit denen sich die<br />

Teag beschäftigt. Denis Schuldig<br />

DER AUTOR<br />

Denis Schuldig ist Projektleiter beim<br />

Versorgungsunternehmen Thüringer Energie<br />

(Teag) in Erfurt<br />

Foto: Rheingas<br />

Bau einer Sammelversorgung: Flüssiggas wird ober- o<strong>der</strong> unterirdisch außerhalb des Hauses in<br />

einem Tank gelagert. Ein Anschluss an ein Leitungsnetz ist nicht nötig.<br />

Energieversorgung<br />

Flüssiggas statt Öl<br />

Viele noch mit Öl beheizte Gebäude liegen in Gebieten ohne Erdgas- und<br />

Fernwärmeanschluss. Hier bietet Flüssiggas die Lösung. Es kann ein Quartier<br />

leitungsungebunden versorgen, ist energieeffizient und wird zunehmend grün.<br />

Noch fast 6 Millionen Wohngebäude<br />

sind in Deutschland mit Ölheizungen<br />

ausgestattet. Nach Erhebungen<br />

des Bundesverbands <strong>der</strong> Energie- und<br />

Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) von 2019<br />

ist ein Großteil dieser Heizungssysteme<br />

veraltet und arbeitet in <strong>der</strong> Folge nicht<br />

energieeffizient.<br />

Während sich knapp die Hälfte <strong>der</strong><br />

installierten Ölheizungen grundsätzlich<br />

auf Erdgas o<strong>der</strong> Fernwärme umrüsten ließen,<br />

liegen ca. 3 Millionen <strong>der</strong> mit Öl beheizten<br />

Gebäude in Gebieten ohne Erdgasund<br />

Fernwärmeanschluss, viele davon in<br />

ländlichen geprägten Gebieten. Eine umweltfreundliche,<br />

bezahlbare und bereits<br />

erprobte Alternative bietet hier Flüssiggas<br />

(LPG für Liquefied Petroleum Gas).<br />

Flüssiggas hat den Vorteil, dass es sich<br />

bei relativ geringem Druck von unter 10<br />

bar verflüssigen und flexibel mittels Flaschen,<br />

Tank- und Kesselwagen leitungsungebunden<br />

transportieren lässt. Damit kann<br />

es auch Gebiete versorgen, die nicht über<br />

einen Erdgas- o<strong>der</strong> Fernwärmeanschluss<br />

verfügen.<br />

Gegenüber Heizöl bietet Flüssiggas weitere<br />

Vorteile: Es emittiert bei <strong>der</strong> Verbrennung<br />

ca. 45 % weniger Feinstaub und bis<br />

zu 20 % weniger CO 2 und Stickstoffoxide<br />

(NOx). Im Vergleich zu Ölheizungen ohne<br />

Brennwerttechnik stößt ein LPG-Brennwertkessel<br />

sogar bis ca. 30 % weniger CO 2<br />

aus. Gegenüber Braunkohle emittiert LPG<br />

ca. 50 % weniger CO 2 .<br />

Eine Analyse <strong>der</strong> DBI Gas- und Umwelttechnik<br />

GmbH im Auftrag des Deutschen<br />

Verband Flüssiggas e. V. (DVFG) kommt<br />

zu dem Ergebnis, dass sich durch den Umstieg<br />

von 3 Millionen Ölheizungen auf<br />

Flüssiggas jährlich ca. 4 Millionen Tonnen<br />

CO 2 in Deutschland einsparen ließen.<br />

Flüssiggas ist zudem nicht wassergefährdend<br />

und lässt sich deshalb problemlos<br />

in Wasserschutz- und hochwassergefährdeten<br />

Gebieten einsetzen. Dazu zählen<br />

oft auch landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen. Flüssiggas wird zudem zuneh-<br />

UMWELTVORTEIL ERKANNT<br />

Mithilfe von synthetischem Flüssiggas lassen<br />

sich Heizsysteme sogar treibhausgasneutral<br />

betreiben. Erste Projekte für die<br />

Produktion von synthetischem LPG, wie<br />

das Projekt „FutureLiquidGas“, an dem<br />

Rheingas beteiligt ist, befinden sich bereits<br />

in den Startlöchern. Wasser wird dabei<br />

unter Einsatz von (Öko-) Strom in Wasserund<br />

Sauerstoff aufgespalten, mit CO 2 in ein<br />

Synthesegas überführt und dann in synthetisches<br />

LPG umgewandelt. Das CO 2<br />

kann direkt aus <strong>der</strong> Luft aufgefangen werden<br />

o<strong>der</strong> auch aus industriellen (Verbrennungs-)<br />

Prozessen stammen<br />

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erkennt<br />

den Umweltvorteil von konventionellem<br />

und biogenem Flüssiggas an. § 22<br />

regelt, welche Werte bei Neubauten zur<br />

Ermittlung des Primärenergiebedarfs für<br />

den nicht erneuerbaren Anteil des Brennstoffs<br />

anzusetzen sind. Wird Bio-LPG in<br />

einem Brennwertkessel eingesetzt, gilt ein<br />

Primärenergiefaktor von 0,7. In einer<br />

hocheffizienten KWK-Anlage kann sogar<br />

ein Wert von 0,5 angesetzt werden. Treibt<br />

konventionelles Flüssiggas im Rahmen<br />

einer Quartiersversorgung eine KWK-Anlage<br />

an, gilt ein Faktor von 0,6.<br />

Mit Blick auf die Umwelt- und Klimavorteile<br />

des Brennstoffs als Alternative zu<br />

Öl- und Kohleheizungen sollte das Potenzial<br />

von Flüssiggasheizungen in Deutschland<br />

dringend gehoben werden. Red.<br />

GESETZ TRITT IN KRAFT<br />

Flüssiggas ist ein wichtiges Thema für die<br />

Quartiersversorgung: Am 13. August <strong>2020</strong><br />

wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG)<br />

im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Am 1.<br />

November <strong>2020</strong> tritt es offiziell in Kraft. Das<br />

GEG schränkt den Einbau und den Betrieb von<br />

Öl- und Kohleheizungen ab 2026 ein.<br />

32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

33


Wirtschaft & Finanzen<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Photovoltaik<br />

Strom aus<br />

dem See<br />

Schwimmende Photovoltaik-Anlagen<br />

entlasten die Umwelt und sparen Platz<br />

auf Freiflächen.<br />

Foto:Erdgas Südwest<br />

Eine Anlage, die Freiflächen spart: 6.500 Schwimmkörper werden für die Paneele auf den Baggersee<br />

gebracht und mit einer Grundverankerung fixiert.<br />

Auf einem Baggersee in Leimersheim<br />

(Rheinland-Pfalz) entstehen<br />

zwei schwimmende Photovoltaik<br />

(PV)-Anlagen mit ca. 14.000 Quadratmetern<br />

Fläche und insgesamt etwa 1,5<br />

MWpeak. Noch in diesem Jahr soll eine<br />

<strong>der</strong> Anlagen in Betrieb genommen.<br />

Das Projekt wird von <strong>der</strong> Erdgas Südwest<br />

GmbH umgesetzt. Es sollen 548.000<br />

Kilogramm CO 2 pro Jahr im Vergleich zum<br />

Energiemix 2019 eingespart und die Umwelt<br />

durch den Bezug von grünem Strom<br />

entscheidend entlastet werden. Zusätzlich<br />

zu CO 2 spart die Anlage Platz auf Freiflächen.<br />

Insgesamt werden 3.744 Solarpaneele<br />

auf 6.500 Schwimmkörpern auf den<br />

See gebracht und mit einer Grundverankerung<br />

fixiert. Der See hat eine Fläche von<br />

160.000 Quadratmeter, die Anlagen bedecken<br />

davon nur rund 8 Prozent. Ab Inbetriebnahme<br />

im Spätherbst <strong>2020</strong> werden<br />

zunächst 739,44 kWp an Leistung genutzt<br />

und 780.000 kWh Strom erzeugt. Dieser<br />

wird zu 40 Prozent zur Versorgung eines<br />

nahen Kieswerks genutzt, <strong>der</strong> Rest wird<br />

ins öffentliche Netz eingespeist.<br />

www.erdgas-suedwest.de<br />

Solarwärme-Projekt ist fertiggestellt<br />

Drei Jahre Zeit hatten die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim,<br />

um das kommunale<br />

Klimaschutz-Modellprojekt des Bundesumweltministeriums<br />

SolarHeatGrid<br />

„Errichtung und Anbindung <strong>der</strong> größten<br />

Solarthermie-Anlage in Deutschland an<br />

ein optimiertes Wärmeverbundnetz“ auf<br />

Ludwigsburger und Kornwestheimer Gemarkung<br />

umzusetzen. Nun ist die neue<br />

Anlage mit 14.800 Quadratmeter Kollektorfläche<br />

fertiggestellt. Mit rund 10 Millionen<br />

Euro hat <strong>der</strong> Bund das 15 Millionen<br />

teure Projekt geför<strong>der</strong>t. Das Ziel, im Rahmen<br />

des Klimaschutz-Modellprojektes die<br />

drei Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger<br />

Verbundnetz anzuschließen,<br />

konnte realisiert werden.<br />

Durch die Anbindung des Fernwärmenetzes,<br />

das schon heute die Wärme mit<br />

überwiegend nachwachsenden Rohstoffen<br />

bereitstellt, an die zu Beginn des Projektes<br />

noch rein fossil befeuerten Netze Kornwestheim-Nord,<br />

Rotbäumlesfeld und Technische<br />

Dienste Ludwigsburg wurde die<br />

Wärmequalität in den neu angeschlossenen<br />

Netzen deutlich erhöht. Gleichzeitig<br />

können die Heizwerke optional als Standorte<br />

für zusätzliche Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK)-Erzeuger genutzt werden.<br />

Rund fünf Kilometer Wärmenetztrasse<br />

für den Netzzusammenschluss wurden<br />

seit 2019 durch die Stadtwerke verlegt. Etwas<br />

mehr als einen Kilometer allein für die<br />

Solarwärmetransport-Trasse. Auf dem Römerhügel<br />

fangen 1.088 Kollektoren die<br />

Sonne ein. In den Kollektoren wird das<br />

Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glycol-Gemisch,<br />

auf bis zu 90 Grad erhitzt<br />

und die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers<br />

in das Fernwärmenetz eingespeist.<br />

Die Anlage ist mit dem Holzheizkraftwerk<br />

und vielen Blockheizkraftwerken, die im<br />

Stadtgebiet verteilt liegen, so vernetzt,<br />

dass die Wärmeversorgung ständig gewährleistet<br />

ist.<br />

www.swlb.de<br />

Auf Abstand achten<br />

Dachbegrünung und Solarenergie lassen<br />

sich bei fachgerechter Umsetzung kombinieren,<br />

meldet <strong>der</strong> Bundesverband Gebäudegrün<br />

(BuGG). Bei Solar-Gründächern ist<br />

unter an<strong>der</strong>em zu beachten, dass die Solar-Module<br />

nicht verschattet werden. Der<br />

BuGG empfiehlt einen Mindestabstand<br />

von 20 bis 30 Zentimeter von <strong>der</strong> Unterkante<br />

des Solarmoduls zur Oberfläche des<br />

Substrats. Zudem sollten Module und Modulreihen<br />

so aufgestellt werden, dasss eine<br />

Instandhaltung gut möglich ist. Ideal sei<br />

ein Mindestreihenabstand von 80 Zentimeter.<br />

Auflastgehaltene Solar-Gründächer<br />

seien zu bevorzugen, da nicht in die Dachkonstruktion<br />

und Dachabdichtung eingegriffen<br />

werden muss. Eine regelmäßige<br />

Pflege und Wartung sei außerdem nötig.<br />

Die neue BuGG-Fachinformation „Solar-Gründach“<br />

erläutert auf 52 Seiten die<br />

Details für Planer und Ausführende.<br />

www.gebaeudegruen.info<br />

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35


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

rungsaustausch untereinan<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Preisträger werden zusätzlich von <strong>der</strong><br />

Gründung bis zur Eintragung ins Genossenschaftsregister<br />

begleitet und unterstützt.<br />

Zudem erstellt <strong>der</strong> Baden-Württembergische<br />

Genossenschaftsverband eine<br />

umfassende Online-Plattform, auf <strong>der</strong> sich<br />

informiert, vorgestellt und vernetzt werden<br />

kann.<br />

Planen & Bauen<br />

© Algeco/Jugendamt Darmstadt/Stadt Darmstadt/<br />

ramona buxbaum Architekten, Darmstadt<br />

PROJEKTE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />

Alles in direkter Umgebung, was wichtig ist: Die Entwicklung eines gesunden und zukunftsfähigen<br />

Quartiers können Kommunen und Bewohner in genossenschaftlicher Form vorantreiben.<br />

Quartiersentwicklung<br />

Gemeinsam gestalten<br />

Das För<strong>der</strong>projekt „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ des<br />

Landes Baden-Württemberg unterstützt Kommunen und Einwohner bei lokalen<br />

Projekten für mo<strong>der</strong>nes und innovatives Wohnen.<br />

Die demographische und gesellschaftliche<br />

Entwicklung stellt völlig<br />

neue Ansprüche an unser Zusammenleben<br />

sowie unseren Wohn- und<br />

Lebensraum. Wir werden immer älter, die<br />

Familienbindung nimmt ab und die Zahl<br />

<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>losen und Single-Haushalte<br />

steigt. Immer mehr Menschen haben das<br />

Bedürfnis, sich vor Ort an <strong>der</strong> Gestaltung<br />

ihres Lebensumfelds aktiv zu beteiligen.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung und dem Management<br />

unseres Wohnumfelds gilt es, eine<br />

über das reine Wohnen hinaus funktionierende,<br />

auf die Bedürfnisse vor Ort ausgerichtete<br />

Infrastruktur aufzubauen. Hier<br />

kann die Rechts- und Unternehmensform<br />

<strong>der</strong> eingetragenen Genossenschaft ihre<br />

Stärken ausspielen und die Projekte auf<br />

wirtschaftlich gesunde Beine stellen, Infrastruktur<br />

sichern und die Beteiligung <strong>der</strong><br />

Anwohner ermöglichen.<br />

Mit <strong>der</strong> Landesstrategie „Quartier 2030<br />

– Gemeinsam.Gestalten.“ will das Land<br />

Baden-Württemberg den Lebensraum so<br />

gestalten, dass sich die Menschen dort<br />

wohlfühlen und alles Notwendige vorfinden.<br />

Im Rahmen dieser Strategie führt <strong>der</strong><br />

Baden-Württembergische Genossenschaftsverband<br />

(BWGV) das För<strong>der</strong>projekt<br />

„Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“<br />

durch. Es richtet sich an alle<br />

Initiativen und Projekte, die ihr Quartier<br />

gemeinsam gestalten und verwalten wollen.<br />

Ziel des Projekts ist es, das Genossenschaftsmodell<br />

in <strong>der</strong> Quartiersentwicklung<br />

bekannter zu machen, Neugründungen in<br />

diesem Bereich zu initiieren und durch das<br />

Bereitstellen von Mustersatzungen, Informationen<br />

und Ansprechpartnern bestehende<br />

Hemmschwellen abzubauen.<br />

Herzstück des För<strong>der</strong>projekts, das bis<br />

März 2022 läuft, ist ein Wettbewerb, bei<br />

dem innovative Ideen und Projekte für die<br />

Entwicklung von Quartieren gesucht werden.<br />

Alle sich beteiligenden Initiativen<br />

werden in das Informationsnetzwerk des<br />

För<strong>der</strong>projekts aufgenommen, erhalten<br />

Hilfestellung bei <strong>der</strong> Suche nach Partnern<br />

sowie eine kostenlose Erstberatung. Darüber<br />

hinaus werden den Initiativen über die<br />

gesamte Projektlaufzeit Beratungsschwerpunkte<br />

zur Seite gestellt und <strong>der</strong> Erfah-<br />

Foto: BWGV<br />

Am Anfang eines Projekts steht meist ein<br />

leerstehendes Gebäude. Die Menschen vor<br />

Ort haben Vorstellungen, wie das Gebäude<br />

künftig verwendet werden könnte, allerdings<br />

fehlt es <strong>der</strong> Kommune an Geld und<br />

die Bürger können nicht genug Mittel aufbringen.<br />

Ein Plan ist nötig, wie so ein Objekt<br />

wie<strong>der</strong>belebt sowie finanziell tragfähig<br />

und zukunftsorientiert gestaltet werden<br />

kann. Über Bestandsgebäude und<br />

Umnutzungen hinaus finden genossenschaftliche<br />

Modelle auch in Neubaugebieten<br />

Anwendung.<br />

Neben gemischt-genossenschaftlichen<br />

Projekten sind auch an<strong>der</strong>e Formen des<br />

Quartiersmanagements vorstellbar. Zum<br />

Beispiel könnten sich soziale Träger,<br />

Dienstleister, Vereine und Unternehmen in<br />

einer Dachgenossenschaft zusammenschließen,<br />

um gemeinsam mehrere Objekte<br />

zu betreiben. Gilt es, ein ganzes<br />

Quartier o<strong>der</strong> einen ganzen Stadtteil neu<br />

zu organisieren und verschiedene Kommunen,<br />

Unternehmer, Dienstleister sowie<br />

Bürger zu vereinen, wäre auch eine Stadtteil-<br />

beziehungsweise Quartiersgenossenschaft<br />

vorstellbar. Der genossenschaftlichen<br />

Gestaltungskraft sind auch hier keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Weitere Informationen zum För<strong>der</strong>projekt<br />

sowie die Teilnahmemöglichkeit für<br />

den Wettbewerb finden sich im Internet<br />

unter www.wir-leben-genossenschaft.de.<br />

<br />

Roman Glaser<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Roman Glaser ist Präsident des<br />

Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands<br />

(BWGV).<br />

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37


KoMMUNalBaU<br />

Planen & Bauen<br />

Urban-Mining-Expertin anja rosen und Harald<br />

Kurkowski, rückbauleiter und Experte für recyclingbaustoffe,<br />

untersuchen das abbruchmaterial.<br />

Recycling<br />

<strong>der</strong> Kreis schließt sich<br />

Sand ist teuer geworden, Kies ebenso. So teuer, dass „Urban Mining“, das<br />

Recycling von Bauschutt, wirtschaftlich wird. Doch Schutt ist nicht gleich<br />

Schutt: Es braucht Spezialisten, um die urbane Mine zu heben. Der Magistrat<br />

<strong>der</strong> Kreis- und Hansestadt Korbach hat sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung gestellt.<br />

Foto: Agentur printundtv<br />

Einer Stadtreparatur gleich soll das<br />

Zentrum Korbachs (Hessen) mit seinem<br />

ursprünglich gotischen Rathaus<br />

und dem historisch geprägten Umfeld neu<br />

gestaltet werden. Teil <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />

ist <strong>der</strong> Abbruch eines Anbaus aus den<br />

1970er Jahren und die Erweiterung durch<br />

einen nachhaltigen Neubau. Im Rahmen<br />

einer öffentlichen Vergabe mit vorgeschaltetem<br />

Realisierungswettbewerb wurde die<br />

Arbeitsgemeinschaft „agn-heimspielarchitekten“<br />

mit <strong>der</strong> Objektplanung beauftragt.<br />

Parallel zu diesem Planungsauftrag hat<br />

das Fachplanungsbüro Energum im Auftrag<br />

des Hessischen Ministeriums für Umwelt,<br />

Klimaschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz ein Urban-Mining-Konzept<br />

entwickelt. Geschäftsführerin Anja<br />

Rosen, die an <strong>der</strong> Bergischen Universität<br />

Wuppertal zu diesem Thema forscht und<br />

promoviert hat, hat das Modellprojekt begleitet.<br />

„Wir sind Überzeugungstäter“,<br />

sagt sie. „Wir wollen zeigen, dass das zirkuläre<br />

Bauen in <strong>der</strong> Praxis angekommen<br />

ist und wie es funktioniert.“<br />

Anhand des Modellprojekts werden die<br />

Möglichkeiten eines selektiven Rückbaus<br />

mit anschließendem ortsnahen Recycling<br />

<strong>der</strong> mineralischen Abbruchmaterialien<br />

und Wie<strong>der</strong>einsatz für den Neubau untersucht<br />

und aufgezeigt. Darüber hinaus wird<br />

<strong>der</strong> Neubau als „urbane Mine“ für künftige<br />

Generationen gebaut. Alle Materialien<br />

wurden unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Recyclingfähigkeit<br />

ausgewählt und so gefügt,<br />

dass sie bei einem späteren Rückbau o<strong>der</strong><br />

einer Sanierung sortenrein trennbar sind.<br />

Das Best-Practice-Beispiel in Korbach soll<br />

Grundlagen für die Entwicklung eines Leitfadens<br />

für ressourcenschonendes Bauen in<br />

Hessen schaffen. Die Baumaßnahme wird<br />

daher auch mit öffentlichen Mitteln aus<br />

verschiedenen Programmen geför<strong>der</strong>t.<br />

Wer sagt eigentlich,<br />

dass öffentliche Baumaßnahmen<br />

immer kompliziert sein müssen?<br />

GOLDBECK macht<br />

es einfacher!<br />

Da ein Urban-Mining-Projekt einer<br />

sachkundigen Planung bedarf, wurden<br />

beim Rathaus Korbach die Massen <strong>der</strong> zurückzugewinnenden<br />

Baustoffe aus <strong>der</strong><br />

Rathauserweiterung ermittelt und auf<br />

ihre Recyclingfähigkeit untersucht. Proben<br />

<strong>der</strong> mineralischen Bausubstanz wurden<br />

labortechnisch geprüft, um die Eignung<br />

für den Wie<strong>der</strong>einsatz in Beton festzustellen.<br />

Vor <strong>der</strong> Ausschreibung ermittelte das<br />

Team geeignete Recyclingunternehmen in<br />

<strong>der</strong> Region. „Wir haben viel recherchiert<br />

und mit lokalen Firmen gesprochen“, berichtet<br />

Anja Rosen. „In <strong>der</strong> Gegend wird<br />

recycelter Beton bisher nicht im Hochbau<br />

eingesetzt, aber wir haben Unternehmen<br />

gefunden, die darin einen Markt mit hohem<br />

Zukunftspotenzial erkannten.“ Mit<br />

den Unternehmern wurden Gespräche geführt,<br />

um die Möglichkeiten <strong>der</strong> hochwertigen<br />

Aufbereitung sowie die Transportentfernungen<br />

und Kosten für das Recycling<br />

zu sondieren. Im Anschluss wurde <strong>der</strong><br />

Rückbau als selektiver Rückbau ausgeschrieben<br />

mit <strong>der</strong> Vorgabe, die mineralischen<br />

Materialien nicht zu entsorgen, son<strong>der</strong>n<br />

ortsnah aufzubereiten und zur Abholung<br />

bereitzustellen.<br />

Im Projekt Korbach konnten rund 62 %<br />

des Abbruchmaterials für den Neubau verwertet<br />

werden. Es hat sich herausgestellt,<br />

dass Hin<strong>der</strong>nisse im Rückbau – wie beispielsweise<br />

durch verlorene Schalungen<br />

mit integrierter Dämmung – die Qualität<br />

<strong>der</strong> Rezyklate einschränken und damit die<br />

Menge <strong>der</strong> hochwertig einsetzbaren rezyklierten<br />

Gesteinskörnung reduzieren.<br />

In Zeiten <strong>der</strong> Ressourcenverknappung<br />

zeigt dies, wie wichtig das sorgfältige und<br />

weitsichtige kreislaufgerechte Konstruieren<br />

bereits in <strong>der</strong> Neubauplanung ist. Der<br />

gesamte Lebenszyklus des Rathauses<br />

stand in Korbach im Fokus und <strong>der</strong> Neubau<br />

soll auch hinsichtlich seiner eigenen<br />

Rückbau- und Recyclingfähigkeit Maßstäbe<br />

setzen. Das Modellprojekt zeigt, was<br />

nach den <strong>der</strong>zeitigen Normen und Richtlinien<br />

möglich ist. „Da ist noch viel Luft<br />

nach oben. Die Regularien müssen dringend<br />

weiterentwickelt werden“, resümiert<br />

Anja Rosen. <br />

red.<br />

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Themen > Planen & Bauen<br />

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Planen & Bauen<br />

Modulares Bauen<br />

Mehr Raum für Schüler<br />

Kommunalbau<br />

So geht<br />

dach heute.<br />

Planen & Bauen<br />

Auf dem Weg hin zum Normalbetrieb sind sie ein wichtiger Meilenstein:<br />

Modulare Gebäude für Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten sorgen dafür, dass alle<br />

ausreichend Abstand zueinan<strong>der</strong> halten können. Die Container können nach<br />

Bedarf konfiguriert und mit vielen digitalen Möglichkeiten ausgestattet werden.<br />

Genügend Platz und Abstand: Aktuell<br />

sind schnelle Lösungen gefragt, um Unterricht<br />

unter Pandemie-Bedingungen<br />

so erfolgreich wie möglich zu gestalten.<br />

DIE AUTORIN<br />

Catherine Thiébaut ist Senior Marketing<br />

Manager bei <strong>der</strong> Algeco GmbH<br />

Weniger Schüler auf mehr Raum,<br />

strenge Hygienevorschriften<br />

und Reaktionsschnelligkeit im<br />

Ernstfall – Schulen stehen zu Beginn des<br />

neuen Schuljahres vor enormen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Container erweisen sich in<br />

Krisenzeiten mit flexiblen, schnell zu realisierenden<br />

Einsatzmöglichkeiten sowie<br />

einer smarten Innenausstattung als ungeahnte<br />

Chance für Schul- und Kitaträger.<br />

Herkömmliche Bauten und Räume sind in<br />

<strong>der</strong> Regel nicht für die geltenden Abstandsund<br />

Hygieneregelungen ausgelegt.<br />

Container bieten sich gleich in mehrfacher<br />

Hinsicht als temporäre Lösung an. Sie<br />

können schnell und flexibel in Auftrag gegeben<br />

und geliefert werden. Da Raummodule<br />

im Werk vorgefertigt und so auf <strong>der</strong><br />

Baustelle angeliefert werden, sind sie innerhalb<br />

weniger Tage bezugsfertig. Än<strong>der</strong>n<br />

sich die räumlichen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />

lassen sich die Zwischenwände variabel<br />

umsetzen. Der Rückbau ist ebenso schnell<br />

möglich, sodass Kommunen flexibel auf<br />

Foto: Algeco<br />

neue Gegebenheiten reagieren können.<br />

Bei <strong>der</strong> Innengestaltung sind individuellen<br />

Wünschen keine Grenzen gesetzt:<br />

Die Container können je nach Bedarf konfiguriert<br />

und mit verschiedenen Niveaus<br />

und technischen Optionen ausgestattet<br />

werden. Neben Allroundlösungen für den<br />

schnellen, kurzfristigen Raumbedarf gibt<br />

es auch Lösungen mit Komfort in mehrfacher<br />

Dimension, beispielsweise Module<br />

mit großen Fensterflächen, glatten Fassaden<br />

und elektrischen Außenjalousien. Die<br />

Innenausstattung kann mit Vorwandsystemen<br />

Kabel und Leitungen verdecken. Kai<br />

Reese, Head of Business Development and<br />

Marketing beim Anbieter Algeco, erklärt:<br />

„Unsere Linie Advance Plus ist für Schulen<br />

und Kin<strong>der</strong>gärten eine interessante Option.<br />

Die Nutzer fühlen sich in den hellen,<br />

komfortablen Räumen wohl und haben<br />

nicht das Gefühl, in einem Provisorium zu<br />

sein. So macht Lernen mehr Freude.“<br />

KOMMUNIKATIONSLÖSUNG INKLUSIVE<br />

Mit den modularen Gebäuden können<br />

Kunden einen Rund-um-Service als Komplettdienstleistung<br />

annehmen. Beson<strong>der</strong>s<br />

Schulen profitieren von einem Service, <strong>der</strong><br />

eine sichere modulare Netzwerk- und Telekommunikationslösung<br />

garantiert. Dafür<br />

werden vorgefertigte Module mit allen Vorrichtungen<br />

für eine mo<strong>der</strong>ne Unterrichtsgestaltung<br />

eingesetzt: WLAN, Steckdosen,<br />

Netzwerk- und Telefonanschlüsse für zukunftsfähige<br />

IP-Telefonie stehen zur sofortigen<br />

Benutzung bereit.<br />

Der große Pluspunkt <strong>der</strong> modularen<br />

Bauweise ist die schnelle Einsatzzeit. „Algeco<br />

vernetzt beispielsweise ein Schulgebäude<br />

mit 1000 Quadratmetern Nutzfläche<br />

innerhalb von zwei Tagen während des<br />

laufenden Betriebs – im Vergleich zu etwa<br />

drei Wochen bei herkömmlicher Verkabelung“,<br />

berichtet das Unternehmen. „Während<br />

<strong>der</strong> gesamten Bauzeit im 360°-Service-Konzept<br />

und danach steht ein Ansprechpartner<br />

für alle Fragen zur Verfügung<br />

und kümmert sich um den reibungslosen<br />

Ablauf.“ Catherine Thiébaut<br />

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Einhaltung <strong>der</strong> Qualitätsstandards <strong>der</strong> Norm DIN 4108-10. Mehr Infos über das Q-Siegel auf xps-qualität.de.<br />

41


Beson<strong>der</strong>e Vorsicht sollten Kommunen walten lassen, wenn es an die Aufbereitung von Trinkwasser geht. Hier ist eine rechtssichere Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Instandhaltung gesetzlich vorgeschrieben. Unterstützen kann eine Einbindung von smarten Technologien.<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

Mo<strong>der</strong>ne Mithilfe<br />

Technisches Monitoring und Gebäudeautomation können Kommunen bei <strong>der</strong><br />

Dokumentation des bestimmungsgemäßen Betriebs und <strong>der</strong> Instandhaltung von<br />

Trinkwasser-Installationen helfen.<br />

Artikel 2 des deutschen Grundgesetzes<br />

spricht jedem das Recht auf<br />

körperliche Unversehrtheit zu.<br />

Nach § 37 Infektionsschutzgesetz müssen<br />

Trink- und Badewasser so beschaffen sein,<br />

dass die menschliche Gesundheit durch<br />

Genuss o<strong>der</strong> Gebrauch nicht beeinträchtigt<br />

FLÜSSIG-ASPHALT<br />

DAS ALLROUND-TALENT<br />

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85301 SCHWEITENKIRCHEN<br />

wird. Gemäß § 17 Trinkwasserverordnung<br />

sind Anlagen für die Gewinnung, Aufbereitung<br />

o<strong>der</strong> Verteilung mindestens nach<br />

den allgemein anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />

Technik zu planen, zu bauen und zu betreiben.<br />

Aus diesen Rechtsvorschriften ergeben<br />

sich zahlreiche Verpflichtungen, auf<br />

STRASSENTECHNIK.DE<br />

denen die Richtlinien VDI 3810 und VDI<br />

6023 aufbauen. Durch den engen Bezug<br />

zu den Gesetzen haben diese beiden Richtlinien<br />

einen hohen Verbindlichkeitscharakter.<br />

Die Richtlinienreihe VDI 3810 ist eine<br />

Reihe von technischen Regelwerken zum<br />

nachhaltigen Betreiben und Instandhalten<br />

von Gebäuden und ihren technischen Anlagen.<br />

Die Richtlinienreihe VDI 6023 befasst<br />

sich mit Hygiene in Trinkwasser-Installationen.<br />

Da Betrieb und Instandhaltung<br />

Öffentliche Toilettenanlagen für<br />

jeden Standort zur Miete o<strong>der</strong> Kauf!<br />

Für Stadtfeste hochwertige Toiletten,<br />

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42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Foto: Adobe stock/pixarno<br />

Kommunalbau<br />

unabdingbare Voraussetzungen für die<br />

Sicherstellung <strong>der</strong> Hygiene darstellen,<br />

wurde die neue Ausgabe als VDI 3810-2/<br />

VDI 6023-3 beiden Richtlinienreihen zugeordnet.<br />

Sie verpflichtet den für das<br />

Objekt verantwortlichen Betreiber, die<br />

Trinkwasser-Installation durch regelmäßige<br />

Inspektion, vorausschauende Wartung,<br />

fachkundige Instandsetzung und<br />

Verbesserung in technisch und hygienisch<br />

einwandfreiem Zustand zu halten.<br />

DIE PFLICHTEN DES BETREIBERS<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Die VDI 3810 Blatt 2 beschreibt notwendige<br />

Voraussetzungen zur Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Betreiberpflichten und zum<br />

Erhalt <strong>der</strong> Sicherheit. Sie definiert den<br />

bestimmungsgemäßen Betrieb als Zustand,<br />

<strong>der</strong> den Grundlagen von Planung<br />

und Errichtung möglichst nahekommt<br />

und zur Anlagenauslegung passt.<br />

Die Praxis sieht häufig an<strong>der</strong>s aus –<br />

die Nutzung des Gebäudes erfolgt so,<br />

wie sie in <strong>der</strong> realen Welt beinahe zufälligerweise<br />

zustande kommt. Ein bestimmungsgemäßer<br />

Betrieb erfor<strong>der</strong>t,<br />

dass Stagnation in <strong>der</strong> gesamten Installation<br />

vermieden wird und die Temperaturgrenzen<br />

für kaltes und erwärmtes<br />

Trinkwasser eingehalten werden. Zudem<br />

müssen die Instandhaltungspflichten<br />

erfüllt werden, an<strong>der</strong>nfalls besteht<br />

ein erhöhtes Risiko des Eintritts von<br />

Schäden und von nachteiligen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Trinkwasser-Beschaffenheit.<br />

Die Pflicht zur Instandhaltung setzt<br />

nicht erst dann ein, wenn mit Verschleißerscheinungen<br />

zu rechnen ist, son<strong>der</strong>n<br />

besteht grundsätzlich. Die mit <strong>der</strong> Verkehrssicherungspflicht<br />

verbundenen Instandhaltungsaufgaben<br />

beginnen mit<br />

<strong>der</strong> Abnahme <strong>der</strong> Anlage. Ist kein ausreichend<br />

qualifiziertes Personal vorhanden,<br />

ist durch Abschluss eines Vertrags<br />

mit einem eingetragenen Installationsunternehmen<br />

dafür Sorge zu tragen,<br />

dass die Anlagen bestimmungsgemäß<br />

betrieben und instandgehalten werden.<br />

Werden Leistungen nicht durch den<br />

Verpflichteten selbst, son<strong>der</strong>n von Dritten<br />

erbracht, kann eine Pflichtverletzung<br />

<strong>der</strong> eingesetzten Dritten auch eine<br />

Haftung des ursprünglich Verpflichteten<br />

begründen. Im Falle eines Erfüllungsgehilfen<br />

(§ 278 Bürgerliches Gesetzbuch)<br />

haftet <strong>der</strong> ursprünglich Verpflichtete sogar<br />

in vollem Umfang. Beson<strong>der</strong>s Verantwortungsträger<br />

von Kommunen mit<br />

ihren zahlreichen Einrichtungen laufen<br />

daher Gefahr, im Anlassfall persönlich<br />

zur Verantwortung gezogen zu werden.<br />

Um dies zu verhin<strong>der</strong>n, sollte <strong>der</strong> Betrieb<br />

lückenlos dokumentiert werden.<br />

Alle Dokumente über Betrieb, Kontrollen,<br />

Störungen, Instandhaltung, Instandsetzung<br />

und Verbesserung <strong>der</strong> Trinkwasser-Installation<br />

sowie <strong>der</strong>en Inspektionsergebnisse<br />

sind im Betriebsbuch festzuhalten.<br />

Es ist Teil des Anlagenbuches mit<br />

relevanten Daten über den Lebenszyklus<br />

<strong>der</strong> Trinkwasser-Installation.<br />

Ohne Unterstützung durch einen digitalen<br />

Hausmeister ist die rechtssichere<br />

Dokumentation in größeren Gebäuden<br />

kaum umsetzbar. Deshalb schlägt die<br />

VDI 3810 vor, vorhandene Berichte aus<br />

<strong>der</strong> Gebäudeautomation o<strong>der</strong> dem technischen<br />

Monitoring einzubinden.<br />

Smarte Technologien erfassen vollautomatisch<br />

und kontinuierlich das Nutzerverhalten<br />

und ermöglichen es, relevante<br />

Informationen festzuhalten. Im Bestand<br />

ist in den Sanitärräumen häufig keine<br />

Netzwerkverkabelung vorgesehen, im<br />

Neubau ist eine konsequente Verdrahtung<br />

teuer und aufwändig.<br />

TABLET SPEICHERT INFORMATIONEN<br />

Die Nachteile von Funktechnologien<br />

sind vielschichtig. Die mögliche Lösung<br />

ist <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Infrarottechnik mit<br />

passenden Armaturen, wie sie beispielweise<br />

<strong>der</strong> Hersteller WimTec Remote<br />

anbietet. Mit dem Tablet können Informationen<br />

ausgelesen und gespeichert<br />

werden. Für das Hinzufügen zum Betriebsbuch<br />

verfügt das Tablet über eine<br />

Export-Funktion, mit <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em<br />

Nutzerverhalten und Verbrauchsdaten<br />

abgespeichert werden können. Der Datenaustausch<br />

erfolgt über eine microSD-Karte<br />

o<strong>der</strong> per WLAN.<br />

<br />

Günter Dülk<br />

DER AUTOR<br />

Günter Dülk ist geschäftsführen<strong>der</strong><br />

Gesellschafter <strong>der</strong> WimTec Sanitärprodukte<br />

GmbH<br />

Neuer<br />

Termin!<br />

Planen & Bauen<br />

Die nächsten Termine:<br />

• Berlin<br />

9. - 10. <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />

• Düsseldorf<br />

10.November <strong>2020</strong> SCHULBAU kompakt<br />

• Hamburg<br />

25.-26. November <strong>2020</strong><br />

Die SCHULBAU - Internationaler Salon und Messe<br />

für den Bildungsbau ist die europaweit einzige<br />

Messe, die sich mit dem konkreten Investitionsvolumen<br />

für Schule, Kita und Campus befasst.<br />

Derzeit stehen bundesweit mehr als 40 Milliarden<br />

Euro zur Verfügung, die bis zum Jahr 2030 ausgegeben<br />

werden müssen.<br />

DER GESAMTE MARKT AN EINEM PLATZ<br />

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Schulbau: Architekten und Fachplaner, Schulleitungen,<br />

Behörden- und Institutionsvertreter, Investoren<br />

und Bauunternehmungen sowie die Aussteller<br />

mit ihren aktuellen Produktinnovationen.<br />

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und profitieren Sie von außerordentlichen beruflichen<br />

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43<br />

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Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Energieeinsparung<br />

Wärme nur bei Bedarf<br />

Kleine Investition, große Wirkung: Digitale Heizkörperthermostate beheizen<br />

Räume nur dann, wenn sie tatsächlich genutzt werden. In Berlin wird in zwei<br />

Schulgebäuden ein selbstlernendes System genutzt. Die Stadt konnte so ein<br />

Viertel des Heizenergieverbrauchs einsparen.<br />

sparen – und jede Menge CO 2 -Emissionen<br />

vermeiden.<br />

Ein Nutzer ist die Berliner Energiemanagement<br />

GmbH (B.E.M.). Sie hat das<br />

selbstlernende System in zwei Schulgebäuden<br />

installiert. Nach Durchführung<br />

einer Projektanalyse hat sich ergeben, dass<br />

sich eine Ausstattung des Oberstufenzentrums<br />

in Berlin-Spandau als sinnvoll gestaltet.<br />

Die Liegenschaft besteht aus fünf<br />

Gebäuden, von denen ein Neubau sowie<br />

das Werkstattgebäude für eine Optimierung<br />

ausgewählt wurden.<br />

KURZES LERNEN, KURZES AMORTISIEREN<br />

Das selbstlernende Thermostat beheizt Räume präsenzbasiert und automatisch. Zum Einstellen<br />

<strong>der</strong> Wunschtemperatur kann auch wie gewohnt gedreht werden, dann leuchten LEDs auf.<br />

Das mo<strong>der</strong>ne Arbeits- und Schulleben<br />

führt dazu, dass Büro- und<br />

Unterrichtsräume bis zu 80% <strong>der</strong><br />

Zeit leer stehen. Einzig anwesend: die Heizung.<br />

Und die läuft. Dementsprechend<br />

sind viele Räume kuschelig warm, obwohl<br />

niemand da ist. Der Arbeitgeber bzw. die<br />

Kommune zahlt die Kosten, die Nutzer<br />

kümmern sich nicht weiter. Gleichzeitig<br />

leidet das Klima unter den unnötigen und<br />

hohen CO 2 -Emissionen.<br />

Abhilfe kann eine vollautomatische und<br />

selbstlernende Heizkörpersteuerung schaffen,<br />

wie sie das Unternehmen Vilisto anbietet.<br />

Das System funktioniert mit einem<br />

digitalen Wärmemanagement: Thermostate<br />

arbeiten mithilfe von einer Anwesenheitserkennung,<br />

lernenden Algorithmen<br />

und Raumklima-Sensoren. Die integrierte<br />

Anwesenheitserkennung besteht aus Bewegungs-,<br />

Schall- und Lichtsensoren. Mit<br />

ihr wird die Belegung des Raumes automatisch<br />

erkannt. Während die Thermostate<br />

die Raumtemperatur selbstlernend<br />

und bedarfsgerecht regeln, ermöglicht die<br />

angeschlossene Online-Plattform die zentrale<br />

und effiziente Verwaltung des Immobilienportfolios.<br />

Zusätzlich ermitteln Sensoren die<br />

Raumfeuchte, erkennen, wenn Fenster geöffnet<br />

sind und die Heizung gedrosselt<br />

werden muss, o<strong>der</strong> lernen, wie schnell ein<br />

Raum sich erwärmt o<strong>der</strong> auskühlt – sogenannte<br />

raumabhängige Gebäudeparameter.<br />

Auf Basis all dieser Faktoren, die<br />

mit aktuellen Wetterdaten kombiniert werden,<br />

ermittelt ein Algorithmus Vorhersagen<br />

für die Steuerung <strong>der</strong> Heizung. Bis zu<br />

32% des Heizenergieverbrauchs lassen<br />

sich so in Unternehmen und Kommunen<br />

Foto: Vilisto<br />

Aufgrund <strong>der</strong> historischen Verbrauchsdaten<br />

und Heizkosten sowie <strong>der</strong> Nutzungsund<br />

Bausituation wurde eine kurze Amortisationsdauer<br />

prognostiziert. Die Installation<br />

erfolgte im Februar 2019 und dauerte<br />

zwei Tage. Nach <strong>der</strong> zweiwöchigen Anlernphase<br />

hat die Heizkörpersteuerung die<br />

Nutzungsmuster <strong>der</strong> Räume erlernt und<br />

diese nur noch nach Bedarf beheizt.<br />

Nach einigen Monaten wurde <strong>der</strong> Verbrauch<br />

an Wärmemengenzählern gemessen<br />

und ausgewertet. So wurden witterungsbereinigt<br />

Energieeinsparungen in<br />

beiden Gebäuden von 25 Prozent generiert.<br />

Damit wird sich das System nach<br />

ungefähr drei Jahren amortisieren.<br />

Die B.E.M. leistet einen wichtigen Beitrag<br />

zur Erfüllung <strong>der</strong> klimapolitischen<br />

Ziele des Landes Berlin im Gebäudebereich.<br />

Die ab dem 1. Januar 2021 geltende<br />

CO 2 -Steuer und die damit verbundene<br />

Heizkostensteigerung wird die Amortisationsdauer<br />

des Systems noch zusätzlich<br />

verbessern. Andreas Falck<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Falck ist Head of Marketing beim<br />

Hamburger Unternehmen Vilisto GmbH.<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Im öffentlichen Raum zu Hause<br />

Mobile Raumlösungen in Containerbauweise – www.container.de/kommunen<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

45


Planen & Bauen<br />

Kommunalbau<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Planen & Bauen<br />

Modulbau<br />

Bezahlbaren Wohnraum<br />

schaffen − mit Holz<br />

Bei einer innerörtlichen Nachverdichtung in Renningen-Malmsheim kann durch<br />

einen ressourcenschonenden Materialeinsatz flexibles Bauen mit günstigem<br />

Wohnen verknüpft werden.<br />

Pilotprojekt im Westen von Stuttgart: Die acht Wohnungen verschiedener Größe helfen, bezahlbaren<br />

und dennoch schönen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.<br />

Wohnungen zu attraktiven Preisen<br />

– aktuell ist das Mangelware<br />

in Deutschland. Das Projekt<br />

eines Stuttgarter Architekturbüros mit<br />

einem Fertighaushersteller und dem Unternehmen<br />

Mörk Immobilien GmbH will dem<br />

entgegenwirken. Gemeinsam wurde eine<br />

modulare Holzbauweise entwickelt, die<br />

schnelles und günstiges Bauen ermöglichen<br />

soll. Gearbeitet wird mit einem nachhaltig<br />

einsetzbaren Rastermaß, das auf<br />

verschiedene Bedürfnisse, Grundstückszuschnitte<br />

und Bodenverhältnisse eingeht<br />

und möglichst oft eingesetzt werden soll.<br />

Das entwickelte Bausystem sieht eine<br />

modulare Bauweise aus vorgefertigten<br />

Holz-Rahmenwänden und Holzdeckenelementen<br />

vor, welche flexibel in Höhe und<br />

Breite miteinan<strong>der</strong> verbunden werden<br />

können. Gebäude mit bis zu drei Geschossen<br />

werden mit Holzdecken ausgeführt,<br />

höhere Gebäude werden als Hybridbau mit<br />

Betondecken realisiert. Die einzelnen Module<br />

basieren auf einer Rasterbreite von<br />

circa 3,25 m und können zu unterschiedlichen<br />

Wohnungsgrößen und Gebäudetypen<br />

kombiniert werden. Eine variable<br />

Grundrissgestaltung ist gewährleistet.<br />

Bild: Mörk Immobilien GmbH<br />

Durch den Einsatz des nachwachsenden<br />

Rohstoffes Holz werden deutlich weniger<br />

fossile Energien verwendet als bei Stahl<br />

und Beton: Für die Herstellung von einem<br />

Kubikmeter Holzteilen werden 8 bis 10<br />

Kilowattstunden (kWh) benötigt, für Beton<br />

150 bis 200 kWh, für Stahlbauteile 500<br />

bis 600 kWh und für Vollziegel sogar 1100<br />

kWh. Holz speichert CO ² und wirkt sich<br />

somit positiv auf das Klima aus. Bewohner<br />

<strong>der</strong> Gebäude profitieren von einem gesunden<br />

Raumklima und einer hoher Wohnqualität,<br />

da Holz die Regulierung <strong>der</strong><br />

Raumfeuchte angenehm beeinflusst. Zudem<br />

beeinflusst die nachhaltige Forstwirtschaft<br />

in Deutschland nicht nur die Luftund<br />

Wasserqualität positiv, son<strong>der</strong>n<br />

schafft auch Lebensräume.<br />

Aktuell wird in Renningen-Malmsheim<br />

in <strong>der</strong> Region Stuttgart ein Mehrfamilienhaus<br />

mit acht Wohnungen in einem bestehenden<br />

Wohngebiet als Pilotprojekt<br />

realisiert. Wo früher eine Familie lebte,<br />

werden im Zuge <strong>der</strong> innerörtlichen Nachverdichtung<br />

ab Frühjahr 2021 junge Paare,<br />

Familien und Senioren in insgesamt sechs<br />

2-Zimmer-Wohnungen und zwei 4-Zimmer-Wohnungen<br />

ihr Zuhause finden.<br />

Die Erkenntnisse <strong>der</strong> arbeitsintensiven<br />

Planung werden künftig in viele weitere<br />

Bauprojekte einfließen. Aufgrund <strong>der</strong> bereits<br />

vorliegenden Planungsgrundlagen<br />

und <strong>der</strong> kurzen Bauzeit durch eine Vorfertigung<br />

im Werk, kann die Bauzeit künftiger<br />

Projekte spürbar reduziert werden.<br />

Zudem können durch Wie<strong>der</strong>holungseffekte<br />

weitere Kostenoptimierungen erfolgen<br />

und mehr sozialer und kostengünstiger<br />

Wohnraum hergestellt werden. Durch<br />

die Flexibilität in <strong>der</strong> Grundrissgestaltung<br />

können die Wohnungen entsprechend den<br />

Bestimmungen zur Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />

ausgeführt werden. Dass die nachhaltige<br />

und zukunftsfähige Bauweise den Nerv<br />

<strong>der</strong> Zeit trifft, zeigt nicht zuletzt auch die<br />

hohe Nachfrage nach den Wohnungen in<br />

Renningen-Malmsheim. Mirjam Oberli,<br />

Projektentwicklerin bei Mörk Immobilien<br />

Foto: ELA Container<br />

Schulcontainer<br />

Mobile Klassenzimmer<br />

In Lohne/Vechta werden Schüler in<br />

gut ausgestatteten Klassenräumen in<br />

Containerbauweise unterrichtet.<br />

Wie bringt man innerhalb kürzester<br />

Zeit sieben ganze Schulklassen<br />

unter, wenn die Räume<br />

dafür fehlen? Dies war die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

mit <strong>der</strong> sich die Handelslehranstalten<br />

in Lohne/Vechta konfrontiert sahen.<br />

Sanierungsarbeiten älterer Gebäudeteile<br />

waren erfor<strong>der</strong>lich. Gleichzeitig sollte <strong>der</strong><br />

Unterrichtsbetrieb durch die Arbeiten<br />

nicht gestört werden.<br />

Blick ins Innere: Helle, voll klimatisierte Räume<br />

schaffen eine produktive Lernatmosphäre.<br />

CLEVER<br />

BAUEN<br />

Mit <strong>der</strong> ALHO<br />

MODULBAUWEISE<br />

DIE INNOVATIVE LÖSUNG<br />

FÜR KLUGE BAUHERREN<br />

Modulbau – alles spricht dafür. Die serielle<br />

Modulbauweise ermöglicht es Ihnen, in bis<br />

zu 70% kürzerer Bauzeit ein an Ihren Bedarf<br />

individuell angepasstes Gebäude zum Fixpreis<br />

und Fixtermin zu realisieren.<br />

Eine schnelle und flexible, zugleich aber<br />

hochwertige Lösung war erfor<strong>der</strong>lich. ELA<br />

Container setzte sich in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Ausschreibung des Landkreises durch. Petra<br />

Ahlers, Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement<br />

des Landkreises Vechta,<br />

zeigt sich sehr zufrieden: „Der Aufbau und<br />

die Montage liefen problemlos. Die Unterrichtsräume<br />

konnten mit Beginn des<br />

Schuljahres wie geplant genutzt werden.“<br />

Für eineinhalb Jahre wird ein Teil <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler nun vorübergehend<br />

in Klassenräumen in Containerbauweise<br />

unterrichtet. Die Anlage genügt<br />

allen Ansprüchen des Schulbetriebes. In<br />

<strong>der</strong> mit 480 Quadratmetern sehr großzügigen<br />

Containeranlage aus 32 ELA-Qualitätsallroun<strong>der</strong>n<br />

sind auf zwei Etagen sieben<br />

Klassen untergebracht. Für die Wandmontage<br />

von Whiteboards wurden die Wände<br />

verstärkt, LED-Leuchten und hochwertige<br />

Klimageräte schaffen eine angenehme Atmosphäre.<br />

Für die Innenausstattung kann<br />

die Schule ihr eigenes Mobiliar nutzen.<br />

Funkvernetzte Rauchwarnmel<strong>der</strong>, Brandmel<strong>der</strong>,<br />

Feuerlöscher und Verbandkästen<br />

sorgen für Sicherheit.<br />

www.container.de<br />

Foto: Tepro<br />

Die „Lange Brücke“ in Uelzen: Der neue Belag<br />

ist rutsch- und verrottungsfest.<br />

Innovativer Belag<br />

Für die Kreisstadt Uelzen hatte es oberste<br />

Priorität, dass <strong>der</strong> Belag <strong>der</strong> „Langen Brücke“<br />

eine sichere Überquerung erlaubt,<br />

keine kostspieligen Wartungs- und Pflegearbeiten<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind und natürlich<br />

edel aussieht. Man entschied sich für das<br />

bauaufsichtlich zugelassene, glasfaserverstärkte<br />

Kunststoff-Baumaterial Trimax von<br />

Tepro Kunststoff-Recycling. Das verrottungsfeste,<br />

wasserabweisende, splitterfreie<br />

und frostsichere Material bietet die Rutschfestigkeitsklasse<br />

R11. Es ist resistent gegenüber<br />

Insekten-, Pilz- und Bohrmuschelbefall<br />

und ungiftig für Flora und Fauna. Es<br />

kann ohne Bedenken mit Hochdruckreiniger<br />

gereinigt werden und bedarf keinerlei<br />

Pflege o<strong>der</strong> Anstriche. Das glasfaserverstärkte<br />

Kunststoff-Baumaterial ist zu<br />

100 % recyclingfähig. Eingesetzt wurde<br />

idie Riffelbohle in Rotbraun (5x30 cm).<br />

www.tepro.de<br />

46 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Fixe <strong>der</strong> Kosten. gemein<strong>der</strong>at Fixe Termine. 9/20 Fix fertig.<br />

www.alho.com<br />

47


Planen & Bauen<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

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Schnelle Lösungen für kommunale Bauherren<br />

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Unternehmen<br />

und Umwelt<br />

im Einklang?<br />

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vgpparks.eu zum Leben<br />

Kita in Dillingen: Die Holzfassade wirkt warm und einladend.<br />

Modulbau<br />

Zum Wohlfühlen<br />

Zum neuen Kin<strong>der</strong>garten in nur wenigen Wochen − mit<br />

individuellem Bauen ist dies möglich.<br />

Für die Stadt Dillingen realisierte die Firma Grinbold-Jodag<br />

in nur wenigen Wochen den Neubau einer modularen<br />

Kita mit rund 350 Quadratmetern. Die Holzfassade<br />

<strong>der</strong> neuen Kita wirkt warm und einladend und integriert sich<br />

harmonisch in das Stadtbild. Im Gebäudeinneren eröffnen<br />

sich große Räume mit einer lichten Innenhöhe von 2,75 Meter.<br />

Neben klar strukturierten Gruppen-, Sanitär- und Ruheräumen<br />

besitzt das Gebäude einen herrlichen Blick auf die<br />

Wiese im Donaupark.<br />

Grinbold-Jodag hat sich darauf spezialisiert, Schulen und<br />

Kin<strong>der</strong>gärten zu planen, im eigenen Werk zu fertigen und vor<br />

Ort zu montieren. Die Gebäude sind individuell planbar, erweiterbar<br />

und äußerst schnell bezugsfertig. Sie sind auf die<br />

Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zugeschnitten und bieten ein ideales<br />

Umfeld für die kindliche Entwicklung in den ersten Lebensjahren.<br />

Die Kita in Dillingen erfüllt auch die Ansprüche an<br />

die Energieeffizienz <strong>der</strong> EnEV 2016 sowie an den notwendigen<br />

Brandschutz (F30). Verbunden mit <strong>der</strong> kindgerechten Architektur<br />

bieten die Module ein mo<strong>der</strong>nes Lernumfeld.<br />

www.grinbold-jodag.de<br />

48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Foto: Grinbold-Jodag<br />

Mit <strong>der</strong> Entscheidung zur Modulbauweise<br />

hat sich die Stadt Viernheim beim Bau <strong>der</strong><br />

neuen Kita „Entdeckerland“ für ein Bauwerk<br />

entschieden, das für Qualität, Funktionalität<br />

und Sachlichkeit steht. Alho lieferte<br />

nicht nur die 22 präzise im Werk<br />

vorgefertigten Module für den eingeschossigen<br />

rund 1 000 qm umfassenden Neubau,<br />

son<strong>der</strong>n auch die technische Planung<br />

und Ausarbeitung des Entwurfs. Nur drei<br />

Tage dauerte die Montage <strong>der</strong> Raummodule<br />

vor Ort, dann konnte mit dem Ausbau<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte begonnen werden.<br />

In Viernheim reihen sich auf einer kompakten<br />

Grundfläche von etwa 26 m auf<br />

36 m die Stationen des vielseitigen Raumprogramms<br />

gut durchdacht aneinan<strong>der</strong>.<br />

Dieses wurde von einer Gruppe aus Erziehern,<br />

Sozialarbeitern und Mitarbeitern<br />

des Jugendamtes im Vorfeld erarbeitet, mit<br />

<strong>der</strong> Zielsetzung, optimale Verhältnisse für<br />

die Kin<strong>der</strong> und Erzieher zu schaffen.<br />

Energetisch kommen beim Modulbau<br />

die positiven Eigenschaften <strong>der</strong> eingesetzten<br />

Leichtbaukonstruktionen zum Tragen,<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

BRÜCKENBELEGUNGEN<br />

LAUFWEGE<br />

BELEGUNGEN<br />

Foto:Alho<br />

die bei schlanken Bauteilquerschnitten<br />

hoch wärmedämmende Konstruktionen<br />

ermöglichen. Auf dem Dach befindet sich<br />

eine Photovoltaikanlage, die jährlich rund<br />

70.000 kWh regenerativen Strom erzeugt.<br />

Diese Energie reicht aus, um bilanziell den<br />

gesamten Strom- und Wärmebedarf <strong>der</strong><br />

Kita zu decken. Ein Pellet-Brennwertkessel<br />

versorgt die Fußbodenheizung nahezu klimaneutral<br />

mit Wärme.<br />

www.alho.de<br />

Kindgerecht: Sanitärmöbel sind in verschiedenen<br />

Höhen platziert.<br />

SICHER UND WIRTSCHAFTLICH MIT KUNSTSTOFF<br />

Reduzieren Sie Instandhaltungs- und Wartungskosten<br />

durch sichere (Rutschsicherheitsklasse R13), montagefreundliche,<br />

wartungsfreie und langlebige Konstruktionen<br />

aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).<br />

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• Laufwege<br />

• Bedienpodeste<br />

• Treppen<br />

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Altes Feld 1<br />

22885 Barsbüttel<br />

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• Brücken<br />

• Oberbelegungen<br />

• Treppenaufgänge<br />

• Böschungstreppen<br />

Telefon: +49 (0)40 67052 101<br />

E-Mail: info@arthur-krueger.de<br />

Blinde und sehbehin<strong>der</strong>te Menschen sind<br />

an Straßen und auf Plätzen auf Hilfe angewiesen.<br />

Mit den Silikal TAC-WAYflex<br />

Bodenindikatoren bietet <strong>der</strong> Hersteller Silikal<br />

aus Mainhausen eine praktikable und<br />

hochwertige Lösung, um die Barrierefreiheit<br />

zu verbessern. Die Silikal TAC-WAYflex<br />

Bodenindikatoren sind werksgefertigte<br />

Kaltplastikplatten auf <strong>der</strong> Basis von Methylmethacrylat<br />

(MMA). Das Silikal-Material<br />

macht die Platten flexibel und schlagfest.<br />

Diese Eigenschaften bleiben auch bei<br />

Temperaturschwankungen und Frost erhalten.<br />

Die Platten, die 300 mm x 300 mm<br />

groß sind, haben eine griffige Oberfläche<br />

und sind rutschsicher. Ihre Gestaltung mit<br />

Rippen o<strong>der</strong> Noppen entspricht DIN 32984<br />

„Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“.<br />

Die Verlegung <strong>der</strong> Silikal TAC-WAYflex Bodenindikatoren<br />

ist unkompliziert. Die Platten<br />

können im Temperaturbereich von +5<br />

°C bis +35 °C verlegt werden.<br />

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• Büro<br />

• Kantinen<br />

• Besprechungsräume<br />

BRÜCKEN<br />

49


Planen & Bauen<br />

Sicherheit<br />

Planen & Bauen<br />

Zutrittssteuerung<br />

Erlaubnis erteilt<br />

Wer darf wann welches Gebäude betreten? Eine mo<strong>der</strong>ne Zutrittssteuerung<br />

beantwortet diese Fragen und bietet dabei noch den Vorteil einer einfachen und<br />

zentralen Verwaltung von kommunalen Gebäuden. Zeiterfassung und<br />

Parkplatzplanung können dabei gleich mitintegriert werden.<br />

Die Zutrittssteuerung reicht vom<br />

Schutz einer einzelnen Tür bis zu<br />

sicherheitstechnischen und organisatorischen<br />

Gesamtmaßnahmen. Berechtigungen<br />

können für jeden einzelnen Zuo<strong>der</strong><br />

Ausgang unterschiedlich vergeben<br />

und gesteuert werden. So ist es beispielsweise<br />

möglich, dass eine bestimmte Person<br />

zu einem Raum ein unbeschränktes<br />

Zutrittsrecht hat, einen zweiten Raum nur<br />

zusammen mit einer weiteren Person betreten<br />

darf und eine dritte Tür nur innerhalb<br />

bestimmter Zeitzonen, zum Beispiel<br />

während <strong>der</strong> Geschäftszeiten, durchschreiten<br />

darf. Somit bietet ein Zutrittssystem<br />

die Möglichkeit, Manipulationen durch<br />

Lieferanten, Besucher und Personal o<strong>der</strong><br />

Bedrohungen durch Fremde zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

In kommunalen Gebäuden bieten sich<br />

unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. In<br />

Schulen besteht immer die Gefahr, dass<br />

unbefugte Personen das Schulgebäude betreten.<br />

Zum Schutz <strong>der</strong> Schüler und Lehrer<br />

sowie des Inventars lassen sich mittels Zutrittssteuerung<br />

das Gebäude sowie einzelne<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s sensible Räume sichern.<br />

In Rathäusern, Sportstätten usw.<br />

kann Zutrittssteuerung eingesetzt werden,<br />

um Personen vor Übergriffen zu schützen<br />

sowie Daten und Sachwerte vor Diebstahl<br />

o<strong>der</strong> Vandalismus. In Krankenhäusern<br />

stellt z. B. <strong>der</strong> ständige Wechsel von Patienten,<br />

Besuchern und Mitarbeitern ein erhebliches<br />

Risiko für die anwesenden Personen,<br />

Wertgegenstände und teuren Geräte<br />

dar. Mittels Zutrittssteuerung können<br />

Wertsachen und beson<strong>der</strong>s sensible<br />

Räume wie Neugeborenenstationen, Labor-<br />

o<strong>der</strong> EDV-Bereiche, Medikamentenräume<br />

und -schränke gesichert werden.<br />

Damit die Zutrittssteuerung für alle Beteiligten<br />

zufriedenstellend arbeiten kann,<br />

ist eine sorgfältige Planung und Errichtung<br />

durch qualifizierte Fachfirmen<br />

MEHR<br />

SICHERHEIT<br />

WENIGER<br />

KOSTEN<br />

Ein kombiniertes Zeit- und<br />

Zutrittsterminal am Kantinenbereich<br />

ermöglicht die<br />

Erfassung von Pausenzeiten.<br />

iLOQ - die batterielose, digitale,<br />

mobile Zugangslösung<br />

Bringen Sie die Sicherheit Ihrer Immobilien mit dem einzigartigen digitalen<br />

Schließsystem von iLOQ auf den neuesten Stand <strong>der</strong> Technik. Mit einer<br />

skalierbaren Zugangslösung, die von einer intelligenten,<br />

benutzerfreundlichen Software-Plattform aus verwaltet wird.<br />

Die iLOQ 5-Serie erhöht die Sicherheit und Nachhaltigkeit Ihrer Einrichtungen,<br />

reduziert den Verwaltungsaufwand, senkt die Betriebskosten und steigert den<br />

Wert Ihrer Immobilien.<br />

Foto: PCS Systemtechnik<br />

Erfahren Sie mehr über iLOQ unter<br />

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51


SiCHErHEit<br />

Planen & Bauen<br />

WEitErE iNForMatioNEN<br />

Als Kompetenzzentrum für Sicherheit<br />

bietet <strong>der</strong> BHE Bundesverband<br />

Sicherheitstechnik e. V. eine breite<br />

Palette an neutralen Unterlagen sowie<br />

Seminare und Kongresse an. Die<br />

Publikationen zum Themenbereich<br />

Zutrittssteuerung finden Interessenten<br />

unter www.bhe.de/de/Zutrittsteuerung.<br />

oNliNE<br />

Mehr zum Thema finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

dEr aUtor<br />

Dipl. Ing. Werner Störmer ist Fachautor<br />

und Delegierter <strong>der</strong> PCS Systemtechnik<br />

im BHE Bundesverband Sicherheitstechnik<br />

e. V. und zweiter Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des BHE-Fachausschusses Zutritt.<br />

Sensible Bereiche wie Rechenzentren<br />

können mit einer Handvenenerkennung<br />

gesichert werden.<br />

notwendig. Hierbei ist eine intensive Kommunikation<br />

zwischen Betreiber einerseits<br />

sowie dem Planer, Errichter, Hersteller<br />

o<strong>der</strong> Software-/Systemhaus an<strong>der</strong>erseits<br />

unverzichtbar. Wichtig ist die rechtzeitige<br />

Einbeziehung des Betriebsrates und Verabschiedung<br />

einer Betriebsvereinbarung.<br />

Beim Einsatz (veralteter) mechanischer<br />

Schließzylin<strong>der</strong> kann keine Überwachung<br />

von offenen Türen erfolgen und ein Schlüsselverlust<br />

– insbeson<strong>der</strong>e des Generalschlüssels<br />

– kann hohe Folgekosten für<br />

den Austausch eines o<strong>der</strong> aller Zylin<strong>der</strong><br />

nach sich ziehen. Im Gegensatz hierzu<br />

bieten Zutrittssysteme mehr Sicherheit<br />

und sollten sich bereits nach wenigen Jahren<br />

amortisiert haben. Abhängig vom individuellen<br />

Risiko und dem entsprechenden<br />

Schutzbedarf steht eine Vielfalt an<br />

Zutrittslösungen zur Auswahl.<br />

UMRÜSTEN LEICHT GEMACHT<br />

Mechatronische Schließsysteme eignen<br />

sich als kostengünstige (Einstiegs-) Lösung<br />

zur Um- o<strong>der</strong> Neuausrüstung von<br />

(Büro-) Türen. Hierbei erfolgt die Prüfung<br />

<strong>der</strong> Zutrittsberechtigung nach PIN-/Ausweiseingabe<br />

bezogen auf die aktuelle Zeit<br />

und die Zutrittsstelle. Alarm- o<strong>der</strong> Türzustandsmeldungen<br />

sind nicht möglich, da<br />

keine Anbindung zu einer übergeordneten<br />

Gefahrenmeldezentrale besteht.<br />

Höhere Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen können<br />

mit vernetzten Zutrittssystemen erfüllt<br />

werden. Bedingt durch die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Komponenten, wie zum Beispiel Zutrittszentralen<br />

o<strong>der</strong> Identifikationssysteme, ihre<br />

Foto: PCS Systemtechnik<br />

Verkabelung und den erhöhten Dienstleistungsaufwand<br />

mit Vernetzung und Montage<br />

<strong>der</strong> Komponenten, sind diese kostenintensiver.<br />

Die Zutrittszentrale ermöglicht<br />

eine komfortable Eingabe <strong>der</strong> Berechtigungs-<br />

und Stammdaten sowie ein schnelles<br />

Sperren von verlorenen Ausweisen.<br />

Zusätzlich wird überwacht, ob die Tür unberechtigt<br />

geöffnet und innerhalb einer<br />

vorgegebenen Zeit geschlossen wurde. Bei<br />

unzulässigen Zutrittsversuchen o<strong>der</strong> Ausfall<br />

von Zutrittseinrichtungen wird ein<br />

Alarm ausgelöst.<br />

Bei größeren kommunalen Einrichtun-<br />

gen ist die Zutrittssteuerung meist Teil<br />

eines integralen Sicherheitskonzepts mit<br />

Einbruchmeldesystem und zentraler Leit-<br />

technik. Hierzu gehört die Anbindung und<br />

Steuerung von Vereinzelungseinrichtungen<br />

wie Schranken, Drehkreuzen und<br />

Türen.<br />

ZEIT UND ZUTRITT ERFASSEN<br />

Mo<strong>der</strong>ne Zutrittssysteme ermöglichen die<br />

einfache Integration in an<strong>der</strong>e personenbezogene<br />

Anwendungen, wie die Kantinendaten-<br />

und Personalzeiterfassung.<br />

Über einen Ausweis (kontaktlose Chipkarte)<br />

kann mit nur einem Buchungsvorgang<br />

<strong>der</strong> Arbeitsbeginn des Mitarbeiters<br />

erfasst und die Zutrittsberechtigung erteilt<br />

werden. Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung<br />

gleicher Stammdaten. Diese beinhalten<br />

die Arbeitszeitvereinbarung für den<br />

Mitarbeiter, sein Arbeitsprofil sowie seine<br />

Buchungs- und Zutrittsberechtigungen, so<br />

dass beide Systeme logisch mit den gleichen<br />

Basisdaten arbeiten.<br />

Für Hochsicherheitsbereiche wie Rechenzentren<br />

ist <strong>der</strong> zusätzliche Einsatz<br />

eines zweiten Identifikationsmerkmals erfor<strong>der</strong>lich,<br />

wie eine zusätzliche PIN o<strong>der</strong><br />

ein biometrisches Merkmal. Durch Einsatz<br />

beispielsweise eines Fingerprints o<strong>der</strong> einer<br />

Handvenenerkennung erübrigt sich<br />

die Verwaltung von PINs und Passwörtern.<br />

Mit Hilfe einer Aufzugssteuerung kann<br />

sichergestellt werden, dass Personen nur<br />

in die Etagen gelangen können, für die sie<br />

berechtigt sind. Ein vor o<strong>der</strong> im Aufzug<br />

installierter Zutrittsleser erlaubt o<strong>der</strong> untersagt<br />

das Anfahren dieser Stockwerke.<br />

Die Zufahrtssteuerung am Parkplatz- o<strong>der</strong><br />

Tiefgarageneingang stellt sicher, dass nur<br />

berechtigte Fahrzeuge einfahren, und vermittelt<br />

zusätzlich einen Überblick über die<br />

Stellplatzbelegung. Werner Störmer<br />

blueSmart.<br />

Kontrolle ist alles.<br />

Wer, wann, wo Zutritt erhält – mit <strong>der</strong> elektronischen Zutrittsorganisation<br />

blueSmart von Winkhaus haben Sie die volle Kontrolle.<br />

blueSmart Vorteile<br />

+ Schlüsselbetätigtes System<br />

+ Nahezu kontakloses Öffnen von Türen<br />

+ Batterielose und desinfizierbare Schlüssel<br />

+ Flächenbündige Schließzylin<strong>der</strong><br />

+ Virtuelle Netzwerk-Technologie<br />

+ Intelligente Befehlsverbreitung<br />

+ Zutrittsberechtigungen per App empfangen<br />

und übertragen<br />

+ Rückprotokollierung von Komponentendaten<br />

an die Verwaltungssoftware<br />

+ Online-Komfort zum Offline-Preis<br />

+ Für jede Tür den passenden Komponententyp<br />

52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

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53


Planen & Bauen<br />

Sicherheit<br />

Planen & Bauen<br />

Die Stadt Dormagen (Nordrhein-Westfalen) hat in den vergangenen fünf Jahren einen großen Teil ihrer kommunalen Gebäude mit einem digitalen<br />

Schließsystem ausgestattet. Der Verwaltungs- und Wartungsaufwand minimiert sich so deutlich.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Planen & Bauen<br />

Schließsysteme<br />

Rathaus, öffne dich<br />

Von einem einzelnen Gebäude bis zu Dutzenden von Räumlichkeiten, die<br />

sich über ein weites Gebiet erstrecken: Die Stadt Dormagen hat sich für ein<br />

batterie- und kabelloses digitales Schließsystem entschieden. Die Sicherheit<br />

und Zugänglichkeit <strong>der</strong> Verwaltungseinrichtungen <strong>der</strong> Stadt konnte so<br />

verbessert werden.<br />

Wenn vom Rathaus, <strong>der</strong> Schule<br />

bis hin zur Feuerwehrwache<br />

viele öffentliche Einrichtungen<br />

einer Stadt mit dem gleichen digitalen<br />

Schlüssel zu öffnen und über ein zentrales<br />

Zugangsmanagement-System zu verwalten<br />

sind, hat das immense Vorteile. Zugangsrechte<br />

können einfacher vergeben<br />

werden, die Wartung wird unkomplizierter<br />

und auch im Notfall sind Rettungskräfte<br />

schneller einsatzbereit. Wie sich dies in<br />

<strong>der</strong> Praxis bewährt, lässt sich in <strong>der</strong> Stadt<br />

Dormagen erleben. In einer Vielzahl <strong>der</strong><br />

städtischen Gebäude wurde das digitale<br />

Schließsystem des finnischen Unternehmens<br />

„iLOQ“ integriert. Angefangen hat<br />

alles in einer kleinen Flüchtlingseinrichtung<br />

in 2015 – heute sind 1600 Schließzylin<strong>der</strong><br />

in verschiedenen öffentlichen<br />

Einrichtungen verbaut und mehr als 3000<br />

Schlüssel im Einsatz.<br />

Dormagen ist eine große kreisangehörige<br />

Stadt im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen<br />

mit knapp 65 000 Einwoh-<br />

Foto: Adobe Stock/hanseat<br />

nern. Sie grenzt unmittelbar an Köln und<br />

die Landeshauptstadt Düsseldorf. Wie<br />

viele Städte stand Dormagen 2015 vor <strong>der</strong><br />

Aufgabe, relativ kurzfristig eine Unterkunft<br />

für Flüchtlinge zur Verfügung zu<br />

stellen. Gleichzeitig galt es, die Wohnanlage<br />

mit einem kosteneffizienten und<br />

sicheren Schließsystem auszustatten.<br />

Die Wahl fiel auf eine digitale und<br />

energieautarke Schließlösung. Vor allem<br />

die Tatsache, dass eine Schließanlage<br />

ohne Kabel und Batterie auskommen<br />

kann, überzeugte die Entschei<strong>der</strong>. Die<br />

Schließzylin<strong>der</strong> arbeiten dabei mit eigener<br />

Energieerzeugung durch den Schlüsseleinschub<br />

und benötigen daher keinerlei<br />

externe Stromquellen, was den Wartungsaufwand<br />

und die Lebenszykluskosten<br />

reduziert.<br />

Die Kommunikation zwischen dem<br />

Zylin<strong>der</strong> und dem Schlüssel ist durch ein<br />

Verschlüsselungsverfahren abgesichert.<br />

Die Schließzylin<strong>der</strong> entsprechen <strong>der</strong> DIN<br />

18252, was eine Installation in bestehende<br />

Profilzylin<strong>der</strong>-Einsteckschlösser<br />

ermöglicht.<br />

EINFACHE VERWALTUNG<br />

Auch die Verwaltung vereinfacht sich<br />

deutlich, denn wenn Schlüssel verloren<br />

gehen, müssen we<strong>der</strong> Schließzylin<strong>der</strong><br />

noch Schlüssel ausgetauscht und ersetzt<br />

werden. Dank des zentralen Zugangsmanagement-Systems<br />

des Herstellers erfolgt<br />

die Programmierung, Sperrung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Zugangsrechte von Schlüsseln<br />

innerhalb des Schließsystems sehr<br />

einfach und bequem über die benutzerfreundliche<br />

Oberfläche <strong>der</strong> dazugehörigen<br />

Verwaltungssoftware.<br />

Die Vorteile von intelligenten, digitalen<br />

Schließsystemen kommen umso deutlicher<br />

zum Tragen, je größer die Einheiten<br />

sind, in denen sie zum Einsatz kommen.<br />

In Dormagen überzeugte das Referenzbeispiel<br />

in <strong>der</strong> Flüchtlingsunterkunft die<br />

Stadtverwaltung auf ganzer Linie. Daher<br />

wurden schrittweise weitere öffentliche<br />

Einrichtungen mit demselben Schließsystem<br />

ausgestattet.<br />

AUSWEITUNG AUF WEITERE GEBÄUDE<br />

Heute kommt die digitale Zugangslösung<br />

in allen Schulen und verschiedenen Kin<strong>der</strong>gärten<br />

<strong>der</strong> Stadt ebenso wie im historischen,<br />

neuen und technischen Rathaus<br />

sowie in <strong>der</strong> Feuerwehr-Zentrale und den<br />

angeschlossenen Feuerwachen zum Einsatz.<br />

18 Mitarbeiter <strong>der</strong> Stadt verwalten<br />

die Zugangsrechte selbstständig über die<br />

Verwaltungssoftware. Die Implementierung<br />

von diversen Systemen und Lösungen,<br />

wie beispielsweise Alarmanlagen,<br />

erfolgte dabei ohne Probleme und ohne<br />

eine zusätzliche Verkabelung an den<br />

unterschiedlichen Türen und Zugängen<br />

<strong>der</strong> Gebäude.<br />

MODULARES SYSTEM ÜBERZEUGT<br />

Grundsätzlich ist die Flexibilität ein<br />

schlagendes Argument: „Das System ist<br />

modular und sehr flexibel in <strong>der</strong> Programmierung.<br />

Die Verwaltung von Genehmigungen<br />

kann einfach und sicher<br />

nach Bereichen dezentralisiert werden“,<br />

betont Volker Schwach von <strong>der</strong> Abteilung<br />

Sicherheit und Bauunterhaltung <strong>der</strong> Organisation<br />

Eigenbetrieb Dormagen. „Da<br />

es ohne Batterien funktioniert, ist keine<br />

Wartung erfor<strong>der</strong>lich. Das spart Folgekosten<br />

und schützt die Umwelt.“ Für die<br />

Ausweitung auf viele öffentliche Gebäude,<br />

die an ganz verschiedenen Stellen<br />

<strong>der</strong> Stadt angesiedelt sind, sprach ein<br />

weiterer wichtiger Punkt: „Das intelligente<br />

Schließsystem kann auch in unseren<br />

bestehenden Gebäuden einfach und<br />

flexibel nachgerüstet werden“, bestätigt<br />

Volker Schwach. Einer Fortsetzung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Nachrüstung<br />

weiterer Einrichtungen steht also nichts<br />

im Wege.<br />

NÄCHSTE GENERATION<br />

„Die Zusammenarbeit mit dem technischen<br />

Gebäudemanagement <strong>der</strong> Stadt<br />

Dormagen ist für uns ein beson<strong>der</strong>es Projekt,<br />

da wir hier alle positiven Aspekte<br />

unseres Schließsystems unter Beweis<br />

stellen können – und das bereits seit fünf<br />

Jahren“, sagt „iLOQ“-Deutschland-Geschäftsführer<br />

Eric Kewel.<br />

Die nächste Generation des digitalen<br />

Schließ- und Zugangsmanagement-Systems<br />

ist mittlerweile auf dem Markt: Die<br />

5-Serie bietet mit Gerät-zu-Gerät-Kommunikation<br />

weitere Vorteile in punkto<br />

Effizienz und Sicherheit, die Schlüsselund<br />

Schließzylin<strong>der</strong>-Kapazitäten wurden<br />

weiter ausgebaut. <br />

red.<br />

VIELSEITIGE<br />

ELEKTRONISCHE<br />

ZUTRITTSLÖSUNGEN<br />

––––<br />

SYSTEMARCHITEKTUR je nach<br />

Anfor<strong>der</strong>ung online, offline, funkvernetzt,<br />

Cloud-basiert und mobil.<br />

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SYSTEMPLATTFORM mit Türbeschlägen<br />

und -zylin<strong>der</strong>n, Wandlesern,<br />

Spindschlössern, Software, Apps u.v.m.<br />

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Innen- und Außentüren, automatische<br />

Türsysteme, Tore, Aufzüge, Spinde,<br />

Möbel, Zufahrten u.v.m.<br />

54 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

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55


Umwelt & Verkehr<br />

HOCHWASSER<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Starkregenrisikomanagement<br />

Besser als Nachsicht<br />

Mit einem Regenrückhaltebecken soll bei starkem Regen ein Teil des Wasser abgefangen und erst<br />

sukzessive in die Kanalisation geleitet werden.<br />

Die Auswirkungen von Starkregenereignissen sind bereits in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

zu berücksichtigen. Die Bürgerschaft sollte umfassend über die Gefahren und<br />

Risiken informiert sein.<br />

Ende Mai 2016 wurde die Gemeinde<br />

Braunsbach von einer Sturzflut<br />

überrascht, die Ortschaft durch Geröllmassen<br />

extrem verwüstet. Die Landesanstalt<br />

für Umwelt Baden-Württemberg<br />

(LUBW) hat daraufhin einen Leitfaden<br />

zum kommunalen Starkregenrisikomanagement<br />

(SRRM) erstellt. Das Land hat<br />

damit den Kommunen ein landesweites<br />

einheitliches Verfahren zur Verfügung gestellt<br />

mit Anleitungen, Gefährdungs- und<br />

Risikoanalysen, um Schäden bei Starkregen<br />

wie Wassereintritt in Gebäude, Schäden<br />

an <strong>der</strong> Bausubstanz und Tragstruktur<br />

von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen<br />

zu vermeiden.<br />

Viele Kommunen haben in <strong>der</strong> Folge<br />

von Starkregenereignissen reagiert und –<br />

orientiert an dem Leitfaden – Überflutungsanalysen<br />

vorgenommen, die Risiken<br />

bewertet und Handlungskonzepte entwickelt,<br />

wie beispielsweise die Stadt Öhringen.<br />

Dabei wurden von <strong>der</strong> beauftragten<br />

BIT Ingenieure AG 56 kritische Bereiche<br />

ermittelt und 47 Schutzmaßnahmen zur<br />

Starkregenvorsorge nach Prioritäten gelistet.<br />

Eine Starkregen-Extremsimulation hat<br />

gezeigt, dass einzelne Objekte, wie die<br />

Freiwillige Feuerwehr, die Albert-Schweizer-Schule,<br />

<strong>der</strong> Bahnhof sowie das Finanzamt,<br />

beson<strong>der</strong>s gefährdet sind.<br />

Bei <strong>der</strong> Feuerwehr beispielsweise wird<br />

bei Starkregen <strong>der</strong> Parkplatz für die Einsatzkräfte<br />

überflutet, Wasser fließt über<br />

eine Rampe ins Untergeschoss und in die<br />

zentrale Schlauchwerkstatt. Dadurch können<br />

wichtige Gerätschaften Schaden neh-<br />

56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Foto: BIT Ingenieure AG<br />

men, die Einsatzfähigkeit für den Bevölkerungsschutz<br />

wäre nicht mehr gewährleistet.<br />

Abhilfe schafft ein Anheben des<br />

Asphalts direkt an <strong>der</strong> Zufahrt in Verbindung<br />

mit einer Asphaltkuppe.<br />

„Die Handlungskonzepte beschreiben<br />

in <strong>der</strong> Regel Maßnahmen, die eine bestehende<br />

Infrastruktur quasi optimieren,<br />

um sich gegen künftige Starkregen zu<br />

wappnen. Bei Neuplanung von Gebieten<br />

empfiehlt es sich, Starkregenrisiken bereits<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Bebauungsplänen<br />

zu berücksichtigen und bei Erschließungen<br />

mit zu bedenken“, sagt<br />

Sabrina Theel von den BIT Ingenieuren.<br />

So wurde bereits bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Bebauungsplans für das Baugebiet „Lindenweg“<br />

im Öhringer Stadtteil Verrenberg<br />

ein Entwässerungskonzept eingebunden,<br />

das neben einem Trennsystem<br />

auf Basis einer Überflutungssimulation<br />

auch den Umgang mit Starkregen beschreibt<br />

und die schadlose Ableitung<br />

von Regenwasser über eine oberflächige<br />

Mulde in den Verrenbach vorgibt. Bei<br />

einer Flächenvorsorge im Hinblick auf<br />

Starkregenereignisse sollten überflutungsgefährdete<br />

Flächen im Nutzungsplan<br />

gekennzeichnet werden. Bei <strong>der</strong><br />

Aufstellung von Bebauungsplänen ist die<br />

Notwendigkeit baulicher Vorkehrungen<br />

gegen Naturgefahren festzusetzen.<br />

INFORMATION DER BEVÖLKERUNG<br />

Ein zentraler Baustein beim SRRM ist die<br />

Informationsvorsorge. „Die Information<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung über bestehende Überflutungsrisiken<br />

und lokale Gefährdungssituationen<br />

ist von großer Bedeutung,<br />

denn allgemein mangelt es an einer hinreichenden<br />

Risikowahrnehmung“, sagt<br />

Adrian Makus. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Hinblick auf private Überflutungsvorsorge.<br />

Die technischen Inhalte sind dabei<br />

ebenso verständlich zu vermitteln wie<br />

über die Überflutungsrisiken aufzuklären<br />

und die Betroffenen zu sensibilisieren.<br />

Ziel von Aufklärungsmaßnahmen<br />

muss es sein, Betroffene zu motivieren,<br />

sich mit <strong>der</strong> Gefährdung auseinan<strong>der</strong>zusetzen<br />

und sich bewusst über Konsequenzen<br />

des eigenen Handelns Gedanken<br />

zu machen.<br />

Betroffene sind meist Bürger, öffentliche<br />

Institutionen, Industrie- und Gewerbegebiete<br />

sowie die Land- und Forstwirtschaft.<br />

Sie sollen in die Lage versetzt<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

werden, das Risiko einer Überflutung<br />

selbst einzuschätzen sowie mögliche<br />

Vorsorgemaßnahmen veranlassen zu<br />

können.<br />

Der Leitfaden <strong>der</strong> LUBW legt fest, dass<br />

Starkregengefahrenkarten (SRGK) zu<br />

veröffentlichen sind, im lokalen Gemeindeanzeiger<br />

sowie auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong><br />

Kommune. Ergänzend ist vorgeschrieben,<br />

Anleitungen zur Interpretation <strong>der</strong><br />

Gefahrenlage zu entwickeln, damit die<br />

Bürger Starkregengefahrenkarten verstehen<br />

und daraus resultierende Risiken für<br />

ihr Eigentum ableiten können. Kompakte<br />

Flyer können auf Publikationen zu<br />

Schutz- und Vorsorgemaßnahmen vor<br />

Überflutungen hinweisen. Optional bietet<br />

sich an, Informationsveranstaltungen<br />

abzuhalten. Auch gezielte Informationsbriefe<br />

an betroffene Grundstückseigentümer<br />

sind geeignet, für das Thema zu<br />

sensibilisieren.<br />

Eine weitere Möglichkeit zu informieren<br />

ist die Benennung eines Ansprechpartners<br />

bei <strong>der</strong> Kommune. Auch Bürgersprechstunden<br />

o<strong>der</strong> Beratungstage bieten<br />

sich an. Ebenso können mobile Infostände<br />

auf Wochenmärkten und in öffentlichen<br />

Gebäuden Anlass geben, mit<br />

den Bürgern ins Gespräch zu kommen<br />

und Betroffene persönlich zu betreuen.<br />

Konkrete Beratung vor Ort auf den<br />

Grundstücken von Betroffenen geben<br />

Hilfestellung, durch den eigenen Objektschutz<br />

auch die Gefährdung von umliegenden<br />

Gebäuden zu verhin<strong>der</strong>n. Es<br />

können sich Möglichkeiten ergeben, private<br />

Objektschutzmaßnahmen mit dem<br />

kommunalen SRRM zu kombinieren.<br />

Die Informationsvorsorge ist Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Kommunen. Über die verpflichtende<br />

Veröffentlichung von SRGK sowie dem<br />

Erstellen einer Anleitung zu <strong>der</strong>en Interpretation<br />

sind Kommunen gut beraten,<br />

durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />

die Bürgerschaft beim SRRM einzubinden<br />

und eigenverantwortliches Handeln<br />

anzustoßen und zu för<strong>der</strong>n. <br />

Sabrina Theel und Adrian Makus<br />

DIE AUTOREN<br />

M. Eng. Sabrina Theel und B. Eng. Adrian<br />

Makus arbeiten bei <strong>der</strong> BIT Ingenieure AG.<br />

Mall- Neuheit<br />

<strong>2020</strong><br />

Mall- Mall- Neuheit<br />

Neuheit<br />

Mall- <strong>2020</strong><br />

<strong>2020</strong> Neuheit<br />

<strong>2020</strong><br />

CaviLine CaviLine ––<br />

–<br />

<strong>der</strong> CaviLine<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sickertunnel<br />

Sickertunnel –<br />

<strong>der</strong><br />

aus aus Sickertunnel<br />

Beton<br />

Beton<br />

+ Ideal zur aus + Ideal + zur Kombination<br />

Beton Ideal zur Kombination<br />

CaviLine –<br />

<strong>der</strong> Sickertunnel<br />

aus Beton<br />

mit mit einer mit einer einer Regen-<br />

Regen-<br />

+ Ideal wasserbehandlung<br />

zur wasserbehandlung<br />

Kombination<br />

+ + mit Preiswerte +<br />

einer<br />

Preiswerte<br />

Regen-<br />

Lösung Lösung für für für<br />

wasserbehandlung<br />

Versickerungsanlagen<br />

Versickerungsanlagen<br />

+ mit + Preiswerte Hohe Hohe +<br />

einer Regen-<br />

Hohe Stabilität Stabilität<br />

Lösung – – für<br />

–<br />

wasserbehandlung<br />

Versickerungsanlagen<br />

befahrbar befahrbar bis bis SLW SLW bis 60<br />

SLW 60 60<br />

+ + Hohe Schnelle + Schnelle<br />

Stabilität Montage<br />

Montage<br />

–<br />

befahrbar bei bei flacher Versickerungsanlagen<br />

bei flacher<br />

bis Bauweise SLW<br />

Bauweise<br />

60<br />

+ + Schnelle Gesamte + Gesamte<br />

Montage<br />

Anlage<br />

Anlage<br />

bei zugänglich flacher<br />

zugänglich<br />

Bauweise<br />

nach nach DGUV nach DGUV<br />

+ befahrbar Gesamte Regel Regel 103-003<br />

Anlage bis 103-003 SLW 60<br />

+ + zugänglich Beton + Beton ist ist ökologisch,<br />

nach<br />

ist ökologisch,<br />

DGUV<br />

Regel robust robust<br />

103-003<br />

und und langlebig und langlebig<br />

+ bei Beton flacher ist ökologisch, Bauweise<br />

robust und langlebig<br />

Literatur-Tipp<br />

Literatur-Tipp<br />

+ Ideal zur Kombination<br />

+ Preiswerte Lösung für<br />

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+ Schnelle Montage<br />

+ Gesamte Anlage<br />

Literatur- zugänglich nach DGUV<br />

Tipp Regel 103-003<br />

+ Beton ist ökologisch,<br />

robust und langlebig<br />

1 I Ratgeber Regenwa ser 2018<br />

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Ökologie aktuell<br />

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Rückhalten, Nutzen,<br />

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Versickern und Behandeln<br />

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von Regenwasser<br />

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Mall GmbH<br />

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Regenwasser<br />

Regenwasser<br />

Literatur-Tipp<br />

Ratgeber für Kommunen<br />

Ratgeber für Kommunen Ratgeber für Kommunen<br />

und Planungsbüros<br />

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Ratgeber<br />

Regen


Umwelt & Verkehr<br />

HoCHWaSSEr<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Überflutete Straße: die kommunale Starkregenvorsorge schöpft beinahe<br />

buchstäblich aus vielen Quellen, so zum Beispiel Nie<strong>der</strong>schlagsdaten,<br />

Kanalplänen und Geodaten aus dem Verkehrsbereich.<br />

Dammbalkensysteme<br />

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Hochwasserschutz<br />

Eine Stadt<br />

sorgt vor<br />

Landau bezieht die Bürger bei <strong>der</strong><br />

Hochwasservorsorge ein. Die Stadt<br />

erarbeitet auf Basis von Begehungen,<br />

Workshops und Geodaten Konzepte<br />

zum Schutz vor Überschwemmungen<br />

und vor den Folgen von Starkregen.<br />

Die Stadt Landau in <strong>der</strong> Pfalz (rund<br />

48 000 Einwohner) will mit einem<br />

Hochwasservorsorgekonzept die<br />

Schäden durch die Auswirkungen von<br />

Hochwasser und Starkregenfällen minimieren.<br />

„Wir werden die Bürgerinnen und<br />

Bürger umfassend einbeziehen, denn<br />

diese kennen die Problembereiche bei<br />

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tut gut ...<br />

... Ihnen und <strong>der</strong> Natur.<br />

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12478<br />

NABU/A. Wolff<br />

Starkregenereignissen o<strong>der</strong> Überschwemmungen<br />

infolge von Flusshochwasser<br />

in ihrem Umfeld am besten“,<br />

erklärt Oberbürgermeister Thomas<br />

Hirsch.<br />

WORKSHOPS BRINGEN ERKENNTNISSE<br />

Der Austausch mit den Bürgern ist ein<br />

elementarer Teil auf dem Weg zu Maßnahmen,<br />

die aus dem Projekt heraus<br />

entwickelt werden. „Es gibt sehr unterschiedliche<br />

Voraussetzungen in unserer<br />

Stadt und den Ortsteilen, deshalb haben<br />

wir 13 Bezirke für die Betrachtung<br />

gebildet“, schil<strong>der</strong>t Bürgermeister Dr.<br />

Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

des Entsorgungs- und<br />

Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL).<br />

Diese orientieren sich unter an<strong>der</strong>em<br />

an <strong>der</strong> vorhandenen Siedlungs- und<br />

Infrastruktur sowie den Hochwassergefahrenkarten,<br />

die das Land zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Im Vorfeld begeht zudem ein Expertenteam<br />

jeden Stadtteil. Die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Vorrecherchen und <strong>der</strong> insgesamt<br />

13 Ortstermine werden später in je zwei<br />

Workshops vorgestellt und weiterverarbeitet.<br />

Das Ziel ist ein Vorsorgekonzept,<br />

das die Bürgerschaft sensibilisiert,<br />

das Eigentum <strong>der</strong> Landauer Bürgerinnen<br />

und Bürger so weit wie möglich<br />

schützt und Überflutungen so weit als<br />

möglich nur dort zulässt, wo die Auswirkungen<br />

gering sind.<br />

BEGEHUNG HAT BEGONNEN<br />

In diesen Tagen beginnt die Erfassung<br />

<strong>der</strong> Gefahrenpotenziale im Rahmen des<br />

Hochwasservorsorgekonzeptes <strong>der</strong><br />

Stadt Landau im Stadtteil Wollmesheim.<br />

Unter wechseln<strong>der</strong> Führung <strong>der</strong><br />

städtischen Verwaltung und des beauftragten<br />

Ingenieurbüros erfolgt die Aufnahme<br />

vor Ort mit <strong>der</strong> Begehung. Für<br />

den Termin wurde im Übrigen ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />

Hygienekonzept erarbeitet:<br />

Anmeldung vorab, Abstandsregeln,<br />

Maskenpflicht und Verwendung<br />

von Desinfektionsmitteln vor Ort. Die<br />

Bürgerbeteiligung hat zwei Ziele: Zum<br />

einen lassen sich so die Risikopotenziale<br />

in jedem Straßenzug durch langjährige<br />

Beobachtungen von Anwohnern<br />

erfassen. Zum an<strong>der</strong>en wird durch<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

den Dialog vor Ort das Bewusstsein für<br />

die Gefahren im Zusammenhang mit<br />

Überschwemmungen geschärft.<br />

Damit künftig Schäden durch Starkregen<br />

für Bürger minimiert werden,<br />

müssen nicht nur die Gefahrenabwehr,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Katastrophenschutz<br />

und die Einsatzplanung beispielsweise<br />

von Feuerwehren nachgeschärft werden.<br />

Zudem sind Fachinstanzen, wie<br />

die Betreiber von Energienetzen, Trinkwasserversorger<br />

und die Verantwortlichen<br />

für die Verkehrsinfrastruktur,<br />

buchstäblich mit im Boot. Auch die<br />

Landwirtschaftskammer, die Landwirte<br />

und Winzer sind wichtig bei den Recherchen<br />

und <strong>der</strong> Entwicklung von<br />

präventiven Maßnahmen.<br />

Zur Vorbereitung des Konzepts haben<br />

die Fachleute des EWL Informationen<br />

wie Nie<strong>der</strong>schlagsdaten, Kanalpläne,<br />

Meldedaten zu Überschwemmungen,<br />

hydrologische Daten aus dem<br />

Flussbereich <strong>der</strong> Queich und Erosionsdaten<br />

aus dem Landauer Umfeld zusammengetragen.<br />

Nur so ließ sich die<br />

Situation auf <strong>der</strong> Gemarkung <strong>der</strong> Stadt<br />

Landau und seiner Ortsteile ein Stück<br />

weit greifen. Die Landesregierung stellt<br />

Mittel für die Konzepterstellung bereit:<br />

Von den veranschlagten 77 000 Euro<br />

übernimmt das Land 90 Prozent.<br />

TIPPS FÜR GRUNDSTÜCKSBESITZER<br />

Der EWL berät Grundstückseigentümer<br />

seit Jahren auch individuell zum Thema<br />

Hochwasserschutz. Sie sollen das eigene<br />

Grundstück kritisch auf bauliche<br />

Vorkehrungen prüfen und gegebenenfalls<br />

eine Elementarversicherung abschließen.<br />

Zu den wichtigsten Vorkehrungen,<br />

die die Bürger treffen sollen,<br />

gehört, Rückstausicherungen zu prüfen,<br />

Gebäudeöffnungen abzudichten<br />

und Aufkantungen vorzunehmen o<strong>der</strong><br />

Bodenschwellen einzubauen. Red.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema Hochwasser finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de > Themen<br />

> Umwelt & Verkehr<br />

Rattenbekämpfung<br />

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Hochwasser<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Rattenbekämpfung<br />

Aus dem Untergrund gelockt<br />

Foto: Adobe Stock / Holger Kirk<br />

daher illegal im Wald abladen, wie <strong>der</strong><br />

NDR berichtet.<br />

Das illegale Entsorgen von Müll ist nicht<br />

nur unschön, son<strong>der</strong>n kann auch zu weiteren<br />

Probleme führen. Vor allem dann,<br />

wenn nicht umweltverträgliche Substanzen<br />

enthalten sind o<strong>der</strong> aber Essbares.<br />

Denn letzteres zieht Ratten an. Diese müssen<br />

sich <strong>der</strong>zeit mitunter neue Nahrungsquellen<br />

suchen, da viele Restaurants und<br />

Cafés weiterhin geschlossen sind und dort<br />

somit keine Essensabfälle anfallen. Werden<br />

Gartenabfälle und Hausmüll nicht<br />

richtig entsorgt, zieht dies Ratten an. Gleiches<br />

gilt, wenn Essensreste die Toilette<br />

runtergespült werden.<br />

Bereits vor <strong>der</strong> Corona-Pandemie hatte<br />

die Stadt Kassel die Kampagne „Don’t feed<br />

the rat – Keine Speisen ins WC“ gestartet,<br />

um den geschätzten 800.000 Ratten in <strong>der</strong><br />

Stadt eine wichtige Nahrungsquelle zu<br />

nehmen. Im Februar ging Karsten Köhler<br />

von Kassel-Wasser davon aus, dass pro Tag<br />

bis zu fünf Tonnen Lebensmittelrückstände<br />

aus Kasseler Haushalten im WC<br />

landeten. Die Kampagne ist nun noch<br />

wichtiger als zuvor. Schließlich isst und<br />

kocht ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung immer<br />

noch zuhause, sodass mehr Essensabfälle<br />

anfallen. Werden diese in die Kanalisation<br />

gespült o<strong>der</strong> illegal entsorgt, steigt die Rattenpopulation<br />

vor Ort.<br />

KÖDER IM KANAL<br />

Neben aufklärenden Kampagnen wie in<br />

Kassel haben in den letzten Jahren immer<br />

mehr Städte und Gemeinden in Deutschland<br />

smarte Kö<strong>der</strong>schutzboxen eingeführt,<br />

mit denen sich die Rattenpopulation gezielt<br />

kontrollieren lässt und die zudem<br />

dafür sorgen, dass kein Rattengift in die<br />

Umwelt gelangt. Allein das ToxProtect-System<br />

vom Nürnberger Hersteller ball-b ist<br />

bereits in über 200 Städten und Gemeinden<br />

im Einsatz. In Fulda konnte man die<br />

Menge an eingesetzten Rattengiftkö<strong>der</strong>n<br />

so beispielsweise um 90 Prozent reduzieren.<br />

„Zudem können wir jetzt schnell und<br />

leicht erkennen, wo sich die Ratten tatsächlich<br />

aufhalten“, erklärt Peter Geffe,<br />

Leiter <strong>der</strong> Kanalabteilung des Abwasserverbandes<br />

Fulda.<br />

Da sich die Mitarbeiter in den meisten<br />

Behörden und Betrieben in Deutschland<br />

<strong>der</strong>zeit allerdings auf an<strong>der</strong>e Tätigkeiten<br />

konzentrieren, wird <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Rattenpopulation mitunter zu wenig Beachtung<br />

geschenkt. „Aufgrund <strong>der</strong> Müllproblematik<br />

und <strong>der</strong> zusätzlich anfallenden<br />

Essensabfälle ist die gezielte Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Rattenpopulation <strong>der</strong>zeit eigentlich<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig“, sagt Jürgen Buchstaller<br />

von ball-b. „Lei<strong>der</strong> müssen wir jedoch<br />

feststellen, dass die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

mancherorts vernachlässigt<br />

wird.“<br />

Dabei lässt sich mit dem richtigen System<br />

<strong>der</strong> Aufwand sogar deutlich reduzieren,<br />

sodass man als Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde<br />

letztlich Zeit und Kosten spart. Die freigewordenen<br />

Ressourcen lassen sich dann<br />

wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>weitig einsetzen – etwa<br />

für Maßnahmen rund um die Corona-Krise.<br />

Genau betrachtet gibt es also keinen Grund<br />

dafür, die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

jetzt zu vernachlässigen. Wo dies dennoch<br />

passiert, wird die Rattenproblematik bald<br />

noch größer sein, als sie es bereits ist.<br />

Tillmann Braun<br />

Ungebetene Gäste: Nicht nur bei<br />

Hochwasser kann es passieren, das<br />

Ratten vermehrt auf Straßen o<strong>der</strong> sogar<br />

in Gebäuden gesichtet werden.<br />

Auch falsch entsorgte Lebensmittel<br />

locken die Tiere an.<br />

DER AUTOR<br />

Tillmann Braun, Haiterbach, ist freier<br />

Journalist mit Schwerpunkt auf<br />

technischen Themen<br />

Wegen <strong>der</strong> Corona-Krise bleiben die Menschen vermehrt zuhause. Die Folge: Es<br />

fällt mehr Müll an. Essensreste landen auch mal im WC und werden in die<br />

Kanalisation gespült. Damit dies nicht zu einer Explosion <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

führt, muss Vorsorge getroffen werden.<br />

Mit dem Beginn <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />

wurde immer mehr Müll<br />

illegal entsorgt. Das lag zum einen<br />

daran, dass die Müllabfuhr mitunter<br />

nur eingeschränkt funktionierte und Deponien<br />

sowie Recycling-Center nicht o<strong>der</strong><br />

nur teils geöffnet waren. Zum an<strong>der</strong>en<br />

nutzten viele Menschen die Zeit, um Haus<br />

und Garten zu entrümpeln. So landeten<br />

letztlich alte Möbel und Gartenabfälle<br />

dort, wo man sie nicht sehen möchte: auf<br />

dem Bürgersteig, im Wald o<strong>der</strong> sogar in<br />

Kanälen und Seen.<br />

In Hannover hat <strong>der</strong> Entsorger „aha“<br />

seit Beginn des Jahres 8.000 wilde Deponien<br />

im Stadtgebiet ausgemacht. 635 Mal<br />

mussten „aha“-Mitarbeiter zu Räumeinsätzen<br />

in die umliegenden Wäl<strong>der</strong> ausrücken<br />

– und damit drei Mal so häufig wie<br />

im Vorjahreszeitraum. In an<strong>der</strong>en Regionen<br />

Deutschlands ergab sich ein ähnliches<br />

Bild. „Herne ersäuft im Müll“, klagte etwa<br />

die dortige CDU-Ratsfrau Barbara Merten.<br />

Das lag unter an<strong>der</strong>em daran, dass die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Großstadt aufgrund <strong>der</strong> Corona-Krise<br />

und den damit verbundenen Einschränkungen<br />

deutlich mehr Zeit in den<br />

eigenen vier Wänden verbrachten und<br />

immer noch verbringen und somit auch<br />

mehr Hausmüll anfällt als sonst.<br />

ESSENSRESTE LANDEN IM WC<br />

Zwar wird die Abfuhr des Bio- und Restabfalls<br />

sowie <strong>der</strong> Gelben Säcke vorrangig<br />

behandelt. Dennoch hat die Stadt ein<br />

(Haus-)Müllproblem – wie nahezu alle Gemeinden<br />

und Kommunen in Deutschland.<br />

Denn es sind keinesfalls nur die größeren<br />

Städte betroffen.<br />

Ralf Kimmel, CDU-Mitglied des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

in Dollern (Landkreis Stade)<br />

glaubt, dass einige Bürger für mögliche<br />

Wartezeiten vor Abfall-Annahmestellen<br />

keine Geduld aufbringen würden – und<br />

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61


Umwelt & Verkehr<br />

Hochwasser<br />

Umwelt & Verkehr<br />

„Je<strong>der</strong> Regentropfen, <strong>der</strong> nicht in einem<br />

Abwasserkanal landet, ist ein guter<br />

Tropfen“: In Mulden kann Regenwasser<br />

versickern.<br />

REGENWASSERAGENTUR<br />

Das Portal www.regenwasseragentur.<br />

berlin informiert in Texten, Bil<strong>der</strong>n und<br />

Filmen über das Projekt <strong>der</strong><br />

Regenwasseragentur. Beispiele<br />

vermitteln, wie Gründächer zu Oasen für<br />

Insekten werden können und wie<br />

sensibel – also wassersensibel – heute<br />

in Berlin geplant und gebaut wird.<br />

Außerdem wird gezeigt, dass Grün- und<br />

Solardächer eine vorteilhafte Symbiose<br />

eingehen können.<br />

DER AUTOR<br />

Stephan Natz ist Pressesprecher <strong>der</strong><br />

Berliner Wasserbetriebe<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmanagement<br />

Die Schwammstadt-<br />

Lösung<br />

Das gibt’s – bislang – nur in Berlin: eine Regenwasseragentur. Regen macht sie<br />

nicht. Aber die Experten wissen alles über den Umgang mit Nie<strong>der</strong>schlag in<br />

einer Stadt, die zuweilen mit Starkregen zu kämpfen hat und im Übrigen das<br />

Zentrum <strong>der</strong> Sahelzone Deutschlands ist.<br />

Die zumeist dürregeplagte Bundeshauptstadt<br />

Berlin hat seit Mai 2018<br />

eine Regenwasseragentur. Kein Wi<strong>der</strong>spruch,<br />

son<strong>der</strong>n Reaktion auf ungestümes<br />

Stadtwachstum und immer heftigere<br />

Witterungsausschläge. Im Sommer regnet<br />

es an <strong>der</strong> Spree oft wochenlang gar nicht.<br />

Die Region ist mit nur noch selten erreichten<br />

580 Litern Jahresnie<strong>der</strong>schlag Zentrum<br />

<strong>der</strong> Sahelzone Deutschlands.<br />

Foto: Andreas Süß<br />

Wenn sich <strong>der</strong> Himmel aber öffnet,<br />

dann schüttet es gern wie aus Kannen,<br />

was in einer so dicht besiedelten wie versiegelten<br />

Großstadt immer mehr Probleme<br />

für Mensch und Umwelt macht.<br />

Denn die Kanalisationssysteme sind für<br />

Land-, nicht aber für Starkregen ausgelegt.<br />

Sie laufen in Gewässer über, stauen<br />

auf Straßen zurück o<strong>der</strong> fluten Keller.<br />

Gegen beide Extreme – heiße Dürre<br />

und Regenfluten – will sich Berlin besser<br />

wappnen, resilienter o<strong>der</strong> gar Schwammstadt<br />

werden, wie es so schön heißt. Die<br />

Stadt hat verstanden, dass das eine gesellschaftliche<br />

Aufgabe ist, zu <strong>der</strong> die<br />

Wasserwirtschaft gute Beiträge leisten,<br />

sie aber keinesfalls allein lösen kann.<br />

„Dezentral statt zentral“, sagt Dr. Darla<br />

Nickel, die Chefin <strong>der</strong> Berliner Regenwasseragentur.<br />

„Auf jedem Grundstück, jedem<br />

Haus kann viel dafür getan werden,<br />

die Stadt wi<strong>der</strong>standsfähiger und damit<br />

lebenswerter und gesün<strong>der</strong> und schöner<br />

zu machen“, erläutert Nickel. Regenwasser<br />

kann man verdunsten, versickern und<br />

für Nutzungen speichern. Alles besser,<br />

als es schnöde abzuleiten.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> rot-rot-grünen Landesregierung<br />

ist, die Flächen, von denen Regenwasser<br />

in die Mischwasserkanäle<br />

fließt, um ein Prozent zu reduzieren.<br />

Jedes Jahr. Das ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Und deshalb spielt Berlin auf einer immer<br />

breiteren Klaviatur: Regen-Einleitbegrenzungen<br />

für Bauherren, För<strong>der</strong>programme<br />

für Gründächer und eben die Regenwasseragentur<br />

als „Beratungs- und Informationsspinne<br />

im Netz“.<br />

BEGLEITEN, BERATEN, SENSIBILISIEREN<br />

Das Team <strong>der</strong> Agentur, die vom Land Berlin<br />

finanziert wird und bei den Berliner<br />

Wasserbetrieben angesiedelt ist, hat vor<br />

allem drei Aufgaben: Beraten und Begleiten<br />

(bei großen und kleinen Bauvorhaben),<br />

in Dialog zu Umsetzungsstrategien<br />

kommen (mit Planern, Verwaltung, Investoren<br />

und an<strong>der</strong>en Wissensträgern)<br />

sowie Sensibilisieren (die Berliner Bevölkerung).<br />

Dabei gibt es spätestens seit<br />

dem Baukastenforschungsprojekt KURAS<br />

(Konzepte für urbane Regenwasserbewirtschaftung<br />

und Abwassersysteme)<br />

Schwammstadtwissen zuhauf. Diese Lösungen<br />

über Fachkreise hinaus populär<br />

zu machen und das Exotische zu Standards<br />

zu führen, das ist die Mission.<br />

Beim Gründach beispielsweise geht<br />

<strong>der</strong> Trend ins Blaue, zum grün-blauen<br />

Dach. Dieses ist unter dem bepflanzten<br />

Substrat mit Retentionsboxen aus stabilem<br />

Kunststoff verstärkt und kann so<br />

noch mehr Wasser speichern und verdunsten.<br />

Mit dem richtigen Ventil und<br />

einer Wetterapp lässt sich ein solches<br />

Dach sogar vor mächtigen Gewittern gezielt<br />

entleeren.<br />

Versickerungsmulden, Mulden-Rigolen-Systeme<br />

und Baumrigolen sind in<br />

unterschiedlichsten Ausformungen eigentlich<br />

die intelligente Wie<strong>der</strong>entdeckung<br />

des guten alten Straßengrabens,<br />

nur dass sie heute immer öfter als blühende<br />

Beete daherkommen. Fassaden<br />

werden, natürlich regenwassergetränkt,<br />

so begrünt, dass sie im Sommer als natürliche<br />

Jalousie Schatten und Kühlung<br />

spenden und im Winter Licht und damit<br />

Wärme ins Haus lassen. Dank <strong>der</strong> Zisterne<br />

im Keller o<strong>der</strong> Garten kann Regenwasser<br />

eine Wie<strong>der</strong>verwendung im Garten<br />

o<strong>der</strong> als WC-Spülwasser finden.<br />

FUSSBALLPLATZ ALS POLDER<br />

Und <strong>der</strong> Fußballplatz o<strong>der</strong> die Grünanlage<br />

neben selbstverständlich bewachsenen<br />

Straßenbahngleisflächen dürfen gern<br />

auch bei <strong>der</strong> nächsten Sanierung ein paar<br />

Handbreit tiefergelegt werden, damit sie<br />

bei beson<strong>der</strong>s ungestümen Gewittergüssen<br />

als temporäre Pol<strong>der</strong> dienen können.<br />

Das ist allemal besser, als wenn Dreckwasser<br />

in die Gewässer schwappt.<br />

„Je<strong>der</strong> Regentropfen, <strong>der</strong> nicht in einem<br />

Abwasserkanal landet, ist ein guter<br />

Tropfen“, gibt Nickel die Richtung vor.<br />

Hört sich rabiat an, meint aber in fast<br />

allen Fällen grüne Flächen und bedeutet,<br />

im Sommer unschätzbar wichtig, ein wenig<br />

Kühle durch die Verdunstung von<br />

Wasser. „Schwammstadt-Lösungen bringen<br />

Natur zurück in die Stadt und den<br />

lokalen Wasserhaushalt ins Lot“, sagt<br />

Nickel. Und sie sind schön – ein wenig<br />

Pflege vorausgesetzt. Ihre technische<br />

Wirksamkeit sieht man höchstens mit<br />

dem Fachblick. Aber wer hat den schon?<br />

In jedem Fall lohnen solche Planungsanpassungen<br />

für Neubauten und Umbauten.<br />

Denn durch Abkopplung von Flächen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Nutzung als Schwamm<br />

lässt sich viel Geld sparen, das sonst für<br />

die Regenwasserentsorgung flösse.<br />

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Stephan Natz<br />

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Umwelt & Verkehr<br />

HoCHWaSSEr<br />

Alarmsystem<br />

Schutz vor Starkregen in Passau<br />

Mit Risikokarten und einem Frühalarmsystem begegnet die Stadt Passau<br />

<strong>der</strong> Gefahr von Starkregen und Sturzfluten. Die Karten dienen als Grundlage,<br />

um bauliche Schutzmaßnahmen zu realisieren. Das Frühalarmsystem misst<br />

Nie<strong>der</strong>schlag, Überstau in Kanalnetzen und Pegelstände und warnt<br />

rechtzeitig vor Gefahren.<br />

Als weiteren Baustein hat die Stadt Passau<br />

seit 2017 ein Starkregen-Frühalarmsystem<br />

(FAS) im Einsatz. In den Einzugsgebieten<br />

<strong>der</strong> Stadt messen Sensoren in Echtzeit Nie<strong>der</strong>schlag,<br />

Überstau in Kanalnetzen und<br />

Pegelstände in Flüssen. Bei Erreichen kritischer<br />

Werte informiert das FAS in drei<br />

Stufen per App, E-Mail und SMS und in<br />

<strong>der</strong> höchsten Alarmstufe S3 zusätzlich mit<br />

Voice-Call. Die Feuerwehr Passau nutzt<br />

das FAS bei <strong>der</strong> Einsatzplanung zum rechtzeitigen<br />

Sperren von Unterführungen bis<br />

hin zur Planung von Evakuierungen. Dem<br />

Bauhof dienen die Informationen über<br />

Nie<strong>der</strong>schlag und Pegelstände zur Kontrolle<br />

von Abflusswegen und im Bedarfsfall<br />

zur frühzeitigen Beseitigung von Abflusshin<strong>der</strong>nissen.<br />

ALARMIERUNG PER ANRUF<br />

Die Starkregen-Risikokarte <strong>der</strong> Stadt Passau zeigt das Gefährdungspotenzial anschaulich.<br />

Starkregen und Sturzfluten können<br />

jeden Ort treffen, selbst an Hanglagen<br />

abseits von Flüssen. Diese Erfahrung<br />

musste 2016 auch die Stadt Passau<br />

machen. Die schweren Überflutungen mit<br />

15 Millionen Euro Schaden wurden nicht<br />

von den drei Flüssen Donau, Ilz und Inn<br />

ausgelöst, son<strong>der</strong>n von kleinen Bächen<br />

sowie durch wild abfließendes Wasser mitten<br />

durch die Bebauung. Ursachen für die<br />

Höhe und Schwere <strong>der</strong> Schäden lagen darin,<br />

dass von Sturzfluten gefährdete Gebiete<br />

nicht bekannt waren und es keine<br />

rechtzeitige Alarmierung gab.<br />

Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper,<br />

<strong>der</strong> Stadtrat und die Verwaltung haben<br />

umgehend reagiert und mit Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>mitteln<br />

des Freistaats Bayern Starkregen-Gefahrenkarten<br />

und Starkregen-Risikokarten<br />

erstellen lassen. Mit Simulationen<br />

von unterschiedlich starken Nie<strong>der</strong>schlägen<br />

konnten dabei gefährdete Gebiete<br />

erkannt und das Risiko bis auf Gebäude<br />

und Grundstücksebene ermittelt werden.<br />

Die Risikokarten zeigen Überschwemmungen<br />

von Flüssen, Überflutungen durch<br />

wild abfließendes Wasser und Einstau in<br />

Mulden und Senken und sind damit<br />

Grundlage für Planung und Realisierung<br />

von kommunalen sowie privaten baulichen<br />

Schutzmaßnahmen.<br />

MESSUNG IN ECHTZEIT<br />

Screenshot: Spekter GmbH<br />

Das Frühalarmsystem hat sich bereits<br />

mehrfach bewährt. Am 25. Juni <strong>2020</strong><br />

wurde sogar die höchste Alarmstufe erreicht.<br />

Im Einzugsgebiet Bei<strong>der</strong>wiesbach<br />

wurden extreme Nie<strong>der</strong>schläge gemessen<br />

und Rettungskräfte und Bürger per Anruf<br />

alarmiert. Bauliche Maßnahmen und<br />

rechtzeitiges Handeln haben dazu beigetragen,<br />

dass es zu keinem größeren Schaden<br />

kam.<br />

Vorerst wurden die Starkregen-Risikokarten<br />

und das Starkregen-Alarmsystem<br />

für die vom Starkregenereignis 2016 am<br />

stärksten betroffenen Stadtteile Haibach,<br />

Innstadt, Grubweg, Ilzstadt sowie Hals erstellt.<br />

Die Ausweitung auf das komplette<br />

restliche Passauer Stadtgebiet soll in den<br />

kommenden Monaten erfolgen. Bürger<br />

und Mieter können sich ferner über das<br />

Sturzflut-Gefährdungspotenzial ihrer<br />

Grundstücke informieren. Nach Onlineanfrage<br />

über das FAS bei <strong>der</strong> Stadt Passau<br />

erfolgt eine qualifizierte Aussage über das<br />

Starkregenrisiko auf dem Grundstück einschließlich<br />

einer Empfehlung von passenden<br />

Schutzmaßnahmen.<br />

Florian Brodrecht und Matthias Falk<br />

diE aUtorEN<br />

Florian Brodrecht und Matthias Falk,<br />

Miteigentümer des Green-Tech-Unternehmens<br />

Spekter GmbH, in Zusammenarbeit mit dem<br />

Referat für Bauwesen und Umwelt <strong>der</strong> Stadt<br />

Passau.<br />

Sicher<br />

heißt:<br />

voraus-<br />

denken.<br />

Flächenversiegelung und Starkregen führen immer<br />

öfter zu Überflutung. Dagegen helfen Dachbegrünungen.<br />

Diese saugen sich, einem Schwamm gleich, mit<br />

Wasser voll und verzögern so den Abfluss. Dieser<br />

Effekt lässt sich noch verstärken – mit dem neuen<br />

Bau<strong>der</strong> Retentionselement RE 40, das die Abflussverzögerung<br />

zusätzlich optimiert. Bei 10 cm Substratschichtdicke<br />

liegt <strong>der</strong> Abflussbeiwert C bei 0,11.<br />

• Abflussbeiwert C 0,11<br />

• Substrathöhe 100 mm<br />

• für Dächer ab 0 % Gefälle<br />

64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

www.bau<strong>der</strong>.de<br />

gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

65


• Die • Sie • Sie • Sie Umwelt & Verkehr<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Dachbegrünung<br />

Klimaoase auf dem Dach<br />

Starkregen-Schutz<br />

für Ihre Kommune<br />

Begehbare Begrünungen eignen sich<br />

für viele Gebäude.<br />

Foto: Bau<strong>der</strong><br />

Grün- und Biotopdächer schützen<br />

die Natur und för<strong>der</strong>n die Artenvielfalt.<br />

Begehbare Begrünungen<br />

schaffen Wohlfühloasen und bieten zusätzlichen<br />

(Er-)Lebensraum auf bereits<br />

bebautem Grund. Neben den optischen,<br />

thermisch-klimatischen und akustischen<br />

Vorteilen halten sie den Nie<strong>der</strong>schlag genau<br />

dort zurück, wo er anfällt. Rückhaltezeiten<br />

von sechs bis 24 Stunden können<br />

die Kanalisation effektiv entlasten. Über<br />

die Verdunstung findet ein Großteil <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schläge anschließend in den Kreislauf<br />

zurück.<br />

Mit guter Planung und einem sicheren<br />

Dachaufbau können viele Gebäude in<br />

Neubau und Bestand mit überschaubarem<br />

Aufwand begrünt werden, um einen Teil<br />

<strong>der</strong> durch die Bebauung versiegelten Flächen<br />

zu kompensieren und einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />

Extensive Dachbegrünungen sind zum<br />

Beispiel naturnah angelegte Vegetationsflächen<br />

mit geringen Flächenlasten und<br />

minimalem Pflegebedarf. Mit Substratstärken<br />

zwischen 8 und 15 cm eignen sie sich<br />

auch für Dächer mit geringer Tragfähigkeit.<br />

Ökologisch noch wertvoller werden<br />

die Flächen mit zusätzlichen Komponenten<br />

wie modellierten Substratschüttungen.<br />

Soll <strong>der</strong> Wasserrückhalt weiter erhöht werden,<br />

bieten sich Retentionselemente an.<br />

www.bau<strong>der</strong>.de<br />

Dachbiotop: Die Fläche wird mit flachen Wasserstellen, Steinhaufen und Totholz noch wertvoller.<br />

Gefahren erkennen und Schäden vermeiden<br />

mit Starkregen-Gefahrenkarten * und<br />

Starkregen-Frühalarmsystemen von Spekter<br />

Abfluss einfach regeln<br />

Mobiles Hochwassersystem für jede Situation<br />

Hochwasserrückhaltebecken (HRB) müssen<br />

mit sicheren Abflusseinrichtungen<br />

ausgerüstet werden, um im Katastrophenfall<br />

zuverlässig arbeiten zu können. Motorangetriebene<br />

Abflussregelungen neigen<br />

vor allem bei Gewitter zu Fehlfunktionen.<br />

Die sinnvollste Möglichkeit zur Regulierung<br />

ist, die Energie des Wassers vor Ort<br />

zu nutzen, um die Abflussorgane <strong>der</strong> HRB<br />

zu betreiben. So können anfällige Stromversorgungseinrichtungen<br />

entfallen und<br />

teure Zuleitungen eingespart werden. Die<br />

patentierte Steinhardt HydroMaxx Abflusssteuerung<br />

steuert ihre massiven Stauschütze<br />

deshalb mittels einer schwimmergesteuerten<br />

Mechanik, die in ein Dombauwerk<br />

eingehaust wird. Sie arbeitet zuverlässig<br />

bei je<strong>der</strong> Witterung und reguliert<br />

Stauhöhen von bis zu 13 Metern.<br />

Die original gelbe Water-Gate-Wassersperre<br />

von MegaSecur ist seit dem Jahr<br />

2000 weltweit bei vielen Rettungsorganisationen,<br />

Privatpersonen und Firmen im<br />

Einsatz. Sie kann ohne extra Werkzeug<br />

und ohne Spuren zu hinterlassen sehr<br />

schnell und effizient eingesetzt werden −<br />

fast überall.<br />

Hochwasserschutzsysteme können<br />

praktisch nur vor Ort im „nassen“ Einsatz<br />

seriös und umfassend beurteilt werden.<br />

Foto: Ruedi Jungen<br />

Die wichtigsten Beurteilungskritierien bei<br />

<strong>der</strong> Anschaffung von mobilen Hochwassersystemen<br />

sind:<br />

Systeme müssen leicht schnell und<br />

universell einsetzbar sein.<br />

müssen maximal 15 Minuten nach<br />

einem Alarm vor Ort aufgebaut sein und<br />

Wirkung zeigen.<br />

müssen geprüft, getestet und zertifiziert<br />

sein.<br />

müssen individuell an die verschiedene<br />

Situationen angepasst werden und<br />

es muss umfassend abgeklärt werden,<br />

was für Geräte beschafft werden sollen.<br />

Es ist dabei auf bereits getestete, geprüfte<br />

und CE-zertifizierte Geräte zu achten.<br />

Die bewährte Water-Gate-Wassersperre<br />

wird ab Ende <strong>September</strong> bei verschiedenen<br />

Veranstaltungen in Deutschland gezeigt.<br />

Termine auf <strong>der</strong> Webseite:<br />

ERKENNEN WARNEN SCHÜTZEN<br />

* Anerkannt in Bayern, zertifiziert in Baden-Württemberg<br />

FRÜH-ALARM-SYSTEM<br />

www.steinhardt.de/produkte-und-leistungen/<br />

hydromaxx-abflusssteuerung<br />

Kein großer Aufwand: Die Wassersperre kann<br />

von wenigen Personen aufgebaut werden.<br />

www.hochwasserschutz.ch<br />

WERTE UND MENSCHEN SCHÜTZEN<br />

66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

SPEKTER GmbH<br />

Werner-Heisenberg-Straße 9 | 91074 Herzogenaurach<br />

T (49) 09132 . 753 89 80 | info@spekter.de<br />

67


Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Richtwerte beim Lärmschutz<br />

Weniger ist mehr<br />

In <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat sich das Leben nach draußen verlagert.<br />

Auf welcher Rechtsgrundlage differenzieren die Kommunen<br />

unterschiedliche „Freizeit-Lärmquellen“ und realisieren passende<br />

Lärmschutzmaßnahmen? Die Antwort ist nicht ganz einfach<br />

und zieht weitreichende Konsequenzen nach sich.<br />

Skateanlage, Schwimmbä<strong>der</strong>, Festplätze und Co. dienen als Freizeiteinrichtungen <strong>der</strong> Erholung<br />

und dem Vergnügen vieler Menschen, können aber zu Konflikten mit Anwohnern führen.<br />

Foto: Adobe Stock/yannik88<br />

Das Heranrücken von lärmempfindlichen<br />

Nutzungen an bestehende<br />

lärmintensive Freizeitanlagen<br />

kann zu Konflikten führen. In <strong>der</strong> Folge<br />

wird oft die Freizeitanlage mit Nutzungseinschränkungen<br />

versehen. In einer solchen<br />

sich verdichtenden Situation stehen<br />

Interessen von Besuchern einer Freizeitanlage<br />

häufig den Interessen benachbarter<br />

Anwohner nach Ruhe konträr gegenüber.<br />

In weniger dicht bebauten Gebieten<br />

können Konflikte dadurch vermieden werden,<br />

Freizeitanlagen in ausreichen<strong>der</strong> Entfernung<br />

von lärmempfindlichen Nutzungen<br />

zu errichten. In Ballungsräumen ist<br />

das kaum möglich. Ob eine Freizeitanlage<br />

mit seiner Umwelt aus schalltechnischen<br />

Gesichtspunkten verträglich ist, kann vor<br />

Inbetriebnahme mit dreidimensionalen<br />

Rechenmodellen von Fachgutachtern geprüft<br />

werden. Nach welcher Vorschrift<br />

eine Freizeitanlage zu beurteilen ist, wird<br />

auf Bundeslän<strong>der</strong>ebene geregelt.<br />

VORLAGE DES BUNDES<br />

Die Freizeitlärm-Richtlinie des Län<strong>der</strong>auschusses<br />

für Immissionschutz (LAI) vom 6.<br />

März 2015 wird von den Län<strong>der</strong>n häufig<br />

als Vorlage für eine eigene Richtlinie genutzt<br />

– häufig jedoch modifiziert. Um eine<br />

Freizeitlärm-Richtlinie in den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

als Beurteilungsgrundlage einzuführen,<br />

ist ein Erlass vom zuständigen Ministerium<br />

nötig, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />

in einem Amtsblatt gültig wird.<br />

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG) hat die Grundlage für die Einführung<br />

einer Richtlinie geschaffen. Es gilt<br />

die allgemeine Grundpflicht aus § 22 Abs.<br />

1 BImSchG, wonach schädliche Umwelteinwirkungen<br />

zu vermeiden o<strong>der</strong> zu vermin<strong>der</strong>n<br />

sind, soweit dies nach dem Stand<br />

<strong>der</strong> Technik möglich ist; unvermeidbare<br />

schädliche Umwelteinwirkungen sind auf<br />

ein Mindestmaß zu beschränken. Die Beachtung<br />

dieser Pflicht kann in Baugenehmigungsverfahren<br />

o<strong>der</strong> durch Anordnungen<br />

nach § 24 BImSchG von den Behörden<br />

auch bei nicht genehmigungsbedürftigen<br />

Anlagen durchgesetzt werden.<br />

SCHWIERIGE ABGRENZUNG<br />

Gelegentlich sind Freizeitanlagen nicht<br />

klar einer Beurteilungsvorschrift zuzuweisen.<br />

Die Abgrenzung zu an<strong>der</strong>en Anlage-<br />

68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

typen wie Sportanlagen (Beurteilung nach<br />

<strong>der</strong> „Achtzehnten Verordnung zur Durchführung<br />

des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />

− Sportanlagenlärmschutzverordnung<br />

− 18. BImSchV) o<strong>der</strong> gewerblichen<br />

Anlagen (wird nach <strong>der</strong> „Technischen Anleitung<br />

zum Schutz gegen Lärm − TA<br />

Lärm beurteilt) ist nicht immer einfach.<br />

Als Beispiel genannt seien hier:<br />

• eine Gastronomie mit Musik, die in<br />

räumlichem und betrieblichem Zusammenhang<br />

zu einer Sportanlage steht (Beurteilung<br />

nach 18. BImSchV),<br />

• eine Musikveranstaltung einer Gaststätte<br />

(Beurteilung nach TA Lärm),<br />

• ein Musik-Festival mit Verkaufsständen<br />

für die Versorgung (Beurteilung nach<br />

Freizeitlärmrichtlinie) o<strong>der</strong><br />

• von Vereinen genutzte Sportanlagen<br />

(auch mit angeschlossener Gastronomie),<br />

in denen regelmäßige Trainingsund<br />

Wettkämpfe stattfinden (fallen unter<br />

die Beurteilung nach 18. BImSchV<br />

und nicht in die Kategorie „Freizeitaktivität“).<br />

Zum Anwendungsbereich <strong>der</strong> TA Lärm<br />

wie<strong>der</strong>um zählen Betriebsstätten und ortsfeste<br />

Einrichtungen, Geräte, Maschinen<br />

sowie Grundstücke, auf denen Arbeiten<br />

verrichtet werden. Auch Kin<strong>der</strong>spielplätze<br />

fallen nicht in die Kategorie Freizeitlärm.<br />

Differenziert man hier für die Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Lärmart vermeintlich richtig und<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

verwendet die „richtige“ Beurteilungsvorschrift,<br />

schützt es aber dennoch nicht immer<br />

vor Rechtsstreit. Einer <strong>der</strong> Gründe: Die<br />

Beurteilungsvorschriften setzen unterschiedliche<br />

Maßstäbe an.<br />

UNTERSCHIEDLICHE STRENGE<br />

Die Freizeitlärmrichtlinie weist beispielsweise<br />

in den Ruhezeiten die strengsten<br />

Richtwerte aus. Die Sportanlagenlärmschutzverordnung<br />

−18. BImSchV hat mit<br />

ihrer Än<strong>der</strong>ung mit Wirkung zum 1. <strong>September</strong><br />

2017 nicht mehr so strenge Richtwerte<br />

für mittägliche und abendliche Ruhezeiten.<br />

Die TA Lärm ist ebenfalls weniger<br />

streng, weist jedoch einen Ruhezeitenzuschlag<br />

von sechs dB aus.<br />

In Ermangelung einer Vorschrift mit<br />

stärkerer Rechtsverbindlichkeit, die den<br />

Umgang mit Freizeitlärm regelt, ist die<br />

Richtlinie <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> dabei das ausschlaggebende<br />

Maß <strong>der</strong> Dinge. Dabei können<br />

durch die Verbindlichkeit einer Freizeitlärm-Richtlinie<br />

beim Überschreiten <strong>der</strong><br />

Richtwerte Lärmschutzmaßnahmen eingefor<strong>der</strong>t<br />

werden. Diese können zum Beispiel<br />

in Form von Schallschutzwänden<br />

o<strong>der</strong> -wällen, Nutzungseinschränkungen<br />

in Umfang und Intensität o<strong>der</strong> bei heranrückendem<br />

Wohnen auch durch eine architektonische<br />

Selbsthilfe ausgestaltet<br />

werden. Beispiele hierfür sind Grundrisse,<br />

bei denen die Wohnräume lärmabgewandt<br />

liegen o<strong>der</strong> verglaste Vorbauten vor Fenstern<br />

von Wohnräumen.<br />

<br />

Mirco Bachmeier<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Umwelt & Verkehr<br />

DER AUTOR<br />

ECO-Feucht-<br />

salztechnologie<br />

Mirco Bachmeier ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Lärmkontor GmbH, einem<br />

Beratungsbüro im Bereich Lärmschutz.<br />

Die neue ECO-Feuchtsalztechnologie von Bucher Municipal schafft deutliche<br />

Vorteile hinsichtlich <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit, indem Trockensalz eingespart und<br />

die Liegedauer des ausgebrachten Materials signifikant erhöht wird.<br />

Lieferbar in den Varianten:<br />

• ECO FS 50 mit 8 m und 12 m Streubreite<br />

• ECO FS 100 mit 6 m, 8 m und 12 m Sprühbreite<br />

• Präzise Verteilung mittels Standard-Streuteller<br />

• ECO FS 100 / 12 m mittels Sprüheinheit BrineStar ®<br />

• Innenliegen<strong>der</strong> ECO-Zusatztank aus Edelstahl für viele Modelle<br />

• ECO FS 50 / 8 m mit BAST-Prüfung nach DIN EN 15597-1/2<br />

Die hohe Präzision <strong>der</strong> ECO FS 100 Feuchtsalztechnologie wurde zudem von<br />

<strong>der</strong> Winterdienst-Prüfstelle WINDIP in Bezug auf Normverteilung und maximale<br />

Wurfweite in Anlehnung an die DIN EN 15597-1/2 bestätigt.<br />

Bucher Municipal Wernberg GmbH • Daimlerstraße 18 • DE-92533 Wernberg-Köblitz<br />

Telefon +49 9604 / 93267-0 • www.buchermunicipal.com<br />

69


Umwelt & Verkehr<br />

Lärmschutz<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Schallschutz<br />

Gesundheitsrisiko Lärm<br />

Wird ein wirksamer und zielorientierter Schallschutz bereits in <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung implementiert, kann einem Konflikt verschiedener<br />

Interessensgruppen vorgebeugt werden.<br />

Was ist Lärm, ist er schädlich und<br />

was hat er mit <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

zu tun? Schall ist physikalisch<br />

gesehen eine Schwingung o<strong>der</strong><br />

Welle in einem elastischen Medium.<br />

Schallreize werden im Gehörsystem des<br />

Menschen in elektrische Impulse umgewandelt<br />

und vom Gehirn verwertet. Das<br />

Gehör nimmt verschiedene Geräusche auf,<br />

auch solche, die störend wirken. Sie werden<br />

als Lärm bezeichnet. Die Aufgabe des<br />

Schallschutzes in <strong>der</strong> Bauleitplanung ist<br />

es, die Umgebung vor Lärm zu schützen.<br />

Lärm kann schädlich sein und wird je<br />

nach Person subjektiv wahrgenommen.<br />

Neben einer irreversiblen Schädigung des<br />

Gehörsystems sind Nervosität, Müdigkeit<br />

o<strong>der</strong> Bluthochdruck Gesundheitsauswirkungen,<br />

die durch Lärm verursacht werden<br />

können. Die Einwirkdauer eines Geräusches,<br />

<strong>der</strong> Frequenzbereich eines Tons<br />

o<strong>der</strong> auch die Stärke des Schalldrucks eines<br />

kurzen Impulses kann dabei ausschlaggebend<br />

sein. Wird Schall zu Lärm,<br />

handelt es sich um eine schädliche Umwelteinwirkung,<br />

welche im Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

als „Immissionen,<br />

die nach Art, Ausmaß o<strong>der</strong> Dauer geeignet<br />

sind, Gefahren, erhebliche Nachteile o<strong>der</strong><br />

erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit<br />

o<strong>der</strong> die Nachbarschaft herbeiführen“<br />

definiert sind.<br />

Welche Regelwerke sind dem Schallschutz<br />

in <strong>der</strong> Bauleitplanung zugrunde<br />

gelegt? Die Bauleitplanung ist so umzusetzen,<br />

dass ein Schaden <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />

durch schädliche Immissionen verhin<strong>der</strong>t<br />

wird. Obwohl jede Person individuell<br />

reagiert, kann in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

keine spezifische Regelung für einzelne<br />

Personen getroffen werden. Der Schallschutz<br />

in <strong>der</strong> Bauleitplanung wurde dadurch<br />

gebietsabhängig definiert. Entsprechende<br />

Regelungen finden sich in <strong>der</strong><br />

„DIN 18005-1 Schallschutz im Städtebau<br />

– Teil 1: Grundlagen und Hinweise für die<br />

Planung“ sowie den dazugehörigen Orientierungswerten<br />

im Beiblatt 1. Im Anwendungsfall<br />

werden häufig die emissionsspezifischen<br />

Regelwerke für die Prognose,<br />

Beurteilung und Bewertung herangezogen.<br />

Hierfür wird beispielsweise die 16.<br />

BImSchV (Verkehrslärmverordnung) für<br />

den Verkehrslärm und die TA Lärm für<br />

Gewerbe angewendet. Die Regelwerke beinhalten<br />

Grenz-, Richt- und Orientierungswerte,<br />

welche sich teilweise unterscheiden<br />

und gebiets- und zum Teil auch gebäudespezifisch<br />

festgelegt sind.<br />

festgehalten wurden. Fehlende Festsetzungen<br />

zum Lärmschutz können zu Konflikten<br />

führen und weitere geplante Gewerbegebiets-<br />

und Industriegebietsflächen drastisch<br />

einschränken o<strong>der</strong> sogar verhin<strong>der</strong>n.<br />

Wie wird in einem Schallgutachten für<br />

die Bauleitplanung vorgegangen? Anhand<br />

von Schallprognosen werden in <strong>der</strong> städtebaulichen<br />

Entwicklung Emissionskontingente<br />

für Gewerbe- und Industriegebiete<br />

unter Berücksichtigung <strong>der</strong> schalltechnischen<br />

Vorbelastung festgelegt.<br />

KOLLISSION DER INTERESSEN?<br />

Durch die Festlegung von Emissionskontingenten<br />

wird die Verträglichkeit zwischen<br />

schutzbedürftigen Gebieten sichergestellt.<br />

Bei <strong>der</strong> Ausweisung von Wohngebieten<br />

sind die Immissionen auf das<br />

Plangebiet aus Verkehr, Gewerbe, Sportanlagen<br />

zu ermitteln und mit den Orientierungswerten<br />

<strong>der</strong> DIN 18005 zu vergleichen.<br />

Um gesunde Wohnverhältnisse sicherzustellen,<br />

sind gegebenenfalls Schallschutzmaßnahmen<br />

vorzusehen.<br />

KOHLHAUER<br />

LÄRMSCHUTZSYSTEME<br />

Welche Unterschiede gibt es bei <strong>der</strong><br />

schalltechnischen Betrachtung zwischen<br />

einem allgemeinen Wohngebiet und einem<br />

Gewerbegebiet? Die Betrachtung unterscheidet<br />

sich in <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Emittenten<br />

und <strong>der</strong> Immissionspunkte sowie<br />

einer für das Gewerbegebiet erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Kontingentierung. Im Schallgutachten für<br />

ein geplantes Wohngebiet werden im Regelfall<br />

nur die auf das Plangebiet eingehenden<br />

Schallimmissionen betrachtet. Bei<br />

einem Gewerbegebiet werden zudem ausgehende<br />

Schallemissionen untersucht.<br />

Im Zuge einer geplanten Wohnnutzung<br />

kann es zu Immissionspunkten im Plangebiet<br />

kommen, zudem wird eine Kontingentierung<br />

nach DIN 45691 durchgeführt.<br />

Dabei erhalten bestimmte Teilflächen<br />

Emissionskontingente. Die Größe <strong>der</strong> Kontingente<br />

variiert und ist so ausgelegt, dass<br />

an allen Flächen die Orientierungswerte<br />

<strong>der</strong> DIN 18005 nicht überschritten werden.<br />

Jedes Projekt muss aufgrund <strong>der</strong> variierenden<br />

standortspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

individuell betrachtet werden.<br />

Was kann gegen Überschreitungen <strong>der</strong><br />

Orientierungs- und Immissionsrichtwerte<br />

sowie <strong>der</strong> Grenzwerte beispielsweise an<br />

einem allgemeinen Wohngebiet getan werden?<br />

Kommt es bei einer immissionstechnischen<br />

Prognoserechnung zu einer Überschreitung<br />

<strong>der</strong> Werte an <strong>der</strong> schutzbedürftigen<br />

Bebauung, so sind verschiedene<br />

Szenarien möglich. Es können passende<br />

aktive o<strong>der</strong> passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

ausgelegt werden. Alternativ kann<br />

durch die Gemeinde eine Abwägung erfolgen,<br />

welche eine Überschreitung <strong>der</strong> Orientierungswerte<br />

in bestimmten Fällen<br />

rechtfertigt.<br />

Florian Holzinger und Alfons Geltinger<br />

DIE AUTOREN<br />

Florian Holzinger (Dipl.-Ing. FH) ist Leiter des<br />

Fachbereichs Immission, Alfons Geltinger (M.<br />

Eng.) verantwortlicher Bearbeiter für Lärm und<br />

Erschütterung bei IFB Eigenschenk.<br />

GRUNDLAGEN DER PLANUNG<br />

Das Bild zeigt eine Prognose <strong>der</strong> zu erwartenden Lärmbelastung bei Nacht mit farbiger Abstufung<br />

<strong>der</strong> Lärmbereiche. Die roten Bereiche weisen Schalldruckpegel von > 65 – 70 dB(A) auf. Zum Vergleich:<br />

Die Lautstärke eines Rasenmähers in zehn Meter Entfernung liegt bei etwa 60 dB(A).<br />

Foto: IFB Eigenschenk GmbH<br />

Gibt es Einflüsse, welche den Schallschutz<br />

in Bauleitplanverfahren vereinfachen?<br />

Grundlage ist ein durchdachter Flächennutzungsplan,<br />

<strong>der</strong> relevante Schallemittenten<br />

(Gewerbe- und Industriegebiete)<br />

weitestgehend von schutzbedürftiger<br />

Wohnbebauung trennt. Zudem ist es hilfreich,<br />

wenn bereits die schalltechnische<br />

Vorbelastung in Form von Emissionskontingenten<br />

in rechtskräftigen Bebauungsplänen<br />

vorhanden ist o<strong>der</strong> für bestehende<br />

Gewerbebetriebe schalltechnische Festsetzungen<br />

getroffen worden sind und im Genehmigungsbescheid<br />

als Auflage<br />

KOHLHAUER ® - Wir eröffnen neue Perspektiven<br />

FÜR JEDE ANFORDERUNG DAS PERFEKTE LÄRMSCHUTZSYSTEM<br />

KOHLHAUER ® steht weltweit für innovative und wirtschaftliche Lärmschutzlösungen mit individuell anpassbaren<br />

und nachhaltigen Systemelementen für unterschiedliche Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

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Lärmschutzlösungen für jedes Budget.<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

R. KOHLHAUER GmbH | Draisstr. 2 | 76571 Gaggenau | Germany | phone +49 7225 9757 -0 | info@kohlhauer.com | www.kohlhauer.com<br />

71


Umwelt & Verkehr<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Lärmschutzwand<br />

Strom statt Schall erzeugen<br />

Eine neue Lärmschutzwand an<br />

<strong>der</strong> A3 integriert Photovoltaik zur<br />

Energieerzeugung.<br />

An <strong>der</strong> A3 wurde zwischen den Anschlussstellen<br />

Aschaffenburg und<br />

Aschaffenburg-Ost eine neue<br />

Lärmschutzwand mit integrierten Photovoltaik-Elementen<br />

fertiggestellt. Die 887<br />

Meter lange und 3,30 Meter hohe Lärmschutzwand<br />

schließt die Lücke zwischen<br />

<strong>der</strong> schon bestehenden Lärmschutzwand<br />

und dem vorhandenen, in Richtung Nürnberg<br />

verlaufenden Lärmschutzwall.<br />

Die gesamten Wandelemente auf den<br />

Brücken und entlang <strong>der</strong> Strecke wurden<br />

zur Fahrbahn mit hochabsorbierenden<br />

Kohlhauer-Alufera-Elementen ausgestattet.<br />

Bei 300 Elementen wurde die Rückseite<br />

Foto: R. Kohlhauer GmbH, Gaggenau<br />

LÄRMSCHUTZ<br />

EINE AUFGABE UNSERER ZEIT<br />

mit Kohlhauer Volta ausgebildet. Lärmmessungen<br />

haben ergeben, dass durch die<br />

neue Lärmschutzwand 509 Gebäude mit<br />

mindestens 1,5 dB weniger Lärm belästigt<br />

werden. Die eingespeiste Energie kann<br />

mittels Batteriesystemen gespeichert werden<br />

und für Beleuchtungskonzepte, Sicherheitswarnsysteme<br />

o<strong>der</strong> Luftreinigung<br />

genutzt werden.<br />

www.kohlhauer.com<br />

Die Lärmschutzwand bei Aschaffenburg fungiert auch als Stromlieferant.<br />

// Lärmschutzwände aus Naturgestein //<br />

// freie Gestaltung <strong>der</strong> Oberfläche //<br />

// Sie planen die Profilierung //<br />

// wir garantieren die Hochabsorption //<br />

www.fcn-laermschutz.de<br />

AirClean ®<br />

Dicke Luft in Ihrer Stadt?<br />

Muss nicht sein!<br />

Die neueste Entwicklung ist AirClean ® -Granulat, ein<br />

photo katalytisch aktiver Abstreusplitt zur Reduzierung <strong>der</strong><br />

NO 2 -Belastung. AirClean ® -Granulat kann bei<br />

Sanierung und Neubau in die Asphaltschicht eingebaut<br />

werden.<br />

F. C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co. KG · Ruprechtstraße 24 · 36037 Fulda · Telefon 0661 8387-0<br />

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72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Foto: Adobe Stock/Eisenhans<br />

JOB-TIPP<br />

powered by zfm<br />

Bei öffentlichen Arbeitgebern stehen Stellenanzeigen in <strong>der</strong> Personalakquise immer noch hoch<br />

im Kurs.<br />

Stellenanzeigen<br />

Das Mittel <strong>der</strong> Wahl<br />

Sie können mehr als nur passende Bewerber anlocken: Mit geschicktem<br />

Wording können sich Verwaltungen und Kommunen in Stellenanzeigen als<br />

attraktive Arbeitgeber positionieren.<br />

Öffentliche Arbeitgeber haben nicht<br />

immer die Kapazitäten, um eine<br />

intensive Direktansprache am<br />

Markt durchzuführen. Gerade öffentliche<br />

Verwaltungen nutzen daher immer noch<br />

Stellenanzeigen als erstes Mittel <strong>der</strong> Wahl,<br />

um vakante Positionen neu zu besetzen.<br />

Stellenausschreibungen sind jedoch nicht<br />

nur <strong>der</strong> Bewerberansprache dienlich, son<strong>der</strong>n<br />

repräsentieren auch im Sinne des<br />

Employer Brandings den Arbeitgeber und<br />

ergänzen das Marketing-Konzept.<br />

In Bezug auf die klassische Personalauswahl<br />

sollte die Stellenanzeige eine möglichst<br />

präzise Beschreibung <strong>der</strong> Aufgaben<br />

und notwendigen Anfor<strong>der</strong>ungen enthalten.<br />

Hierdurch können potenzielle Bewerber<br />

direkt einschätzen, inwieweit die Jobbezeichnung<br />

ihren Ansprüchen gerecht<br />

wird, sodass sich passende Bewerber mit<br />

<strong>der</strong> Stelle identifizieren und unpassende<br />

Bewerber früh aussortiert werden. Obwohl<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

eine präzise Beschreibung sehr wichtig ist,<br />

wird die Anzeige dennoch bei einem ersten<br />

Sichten lediglich überflogen, sodass<br />

beson<strong>der</strong>s relevante Punkte herausgehoben<br />

werden sollten.<br />

In diesem Sinne ist vor allem die Positionsbezeichnung<br />

von Bedeutung. Bewerber<br />

orientieren sich häufig vorerst an ihr,<br />

bevor sie überhaupt einen tiefergehenden<br />

Blick in die restliche Anzeige werfen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

Kommunalverwaltungen sollten<br />

sich von internen Amtsbezeichnungen<br />

lösen und Positionen attraktiver benennen,<br />

zumindest in <strong>der</strong> Ausschreibung. Als<br />

Beispiel könnte <strong>der</strong> „Produktverantwortliche<br />

für Stadtplanung“ in „Projektmanager<br />

Stadtplanung“ umbenannt werden, um<br />

die Position insgesamt attraktiver wirken<br />

zu lassen und um die in diesem Fall meist<br />

jüngere Zielgruppe adäquat anzusprechen.<br />

Als Teil des Employer Brandings stellt<br />

die Stellenanzeige weiterhin ein Aushän-<br />

geschild des Unternehmens dar und kann<br />

sowohl positiv als auch negativ zum Unternehmensimage<br />

beitragen. Demzufolge<br />

sollten Anzeigen stets fehlerfrei formuliert<br />

werden, in einem ansprechenden Corporate<br />

Design gestaltet sein sowie die Vorzüge<br />

des Arbeitgebers herausstellen. Hierbei<br />

können auch Arbeitgeberauszeichnungen<br />

bzw. Siegel wie „berufundfamilie“ bei<br />

einer beson<strong>der</strong>s guten Vereinbarkeit von<br />

Berufs- und Familienleben in die Stellenanzeige<br />

integriert werden. Weitere „Benefits“<br />

für Bewerber sollten klar benannt<br />

werden. Zum einen werden so zusätzliche<br />

Kandidaten von gehaltsunabhängigen Vorzügen<br />

angesprochen und zum an<strong>der</strong>en<br />

tragen diese auch zur Aufwertung des<br />

Unternehmensbildes bei.<br />

Die öffentliche Verwaltung ist durch den<br />

Weggang zahlreicher älterer Arbeitnehmer<br />

in den kommenden Jahren zeitnah auf geeigneten<br />

Nachwuchs angewiesen. Trotz<br />

vieler Vorzüge, die ein öffentlicher Arbeitgeber<br />

mit sich bringt, stellen sich die Gehälter<br />

in <strong>der</strong> Privatwirtschaft als deutlich<br />

attraktiver heraus. Umso wichtiger ist es<br />

daher für öffentliche Arbeitgeber, ihre Alleinstellungsmerkmale<br />

intensiver herausstellen.<br />

Die Stellenanzeige bietet eine gute<br />

Möglichkeit hierfür und sollte daher auch<br />

innerhalb des Unternehmensmarketings<br />

eine wichtige Ergänzung darstellen.<br />

Da eine Veröffentlichung von Stellenanzeigen<br />

letztendlich auch mit Kosten einhergeht,<br />

wäre es schade, wenn sie ins<br />

Leere läuft. Daher ist es wichtig, sich im<br />

Vorfeld Zeit für eine möglichst präzise Stellenbeschreibung<br />

zu nehmen, die Stellenbörsen<br />

zielgruppengerecht auszuwählen,<br />

ein ansprechendes und professionelles<br />

Design zu verwenden sowie die eigene<br />

Attraktivität als Arbeitgeber bewusst herauszustellen.<br />

Damit gewährleisten Kommunen<br />

und Verwaltungen nicht nur eine<br />

erfolgreichere Kandidatenansprache, son<strong>der</strong>n<br />

zusätzliche Medienpräsenz als attraktiver<br />

Arbeitgeber. Anna Batz<br />

DIE AUTORIN<br />

Anna Batz, M. Sc. Psychologie, ist Beraterin<br />

beim Zentrum für Management- und<br />

Personalberatung zfm Edmund Mastiaux &<br />

Partner in Bonn<br />

73


Parlament & Verwaltung<br />

Top Stellenmarkt<br />

TOP Stellenmarkt für kommunale<br />

Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

In Kooperation<br />

Parlament mit<br />

& Verwaltung<br />

Leipzig weiter denken!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Amtsleitung Stadtplanung (m/w/d)<br />

Mit Ihrer Expertise und Ihrem Engagement setzen wir gemeinsam<br />

den erfolgreichen Weg <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Konstanz fort!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung (m/w/d)<br />

Gestalten Sie die Zukunft unseres regionalen Arbeitsmarktes mit!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Vorstandsmitglied Kommunales Jobcenter (m/w/d)<br />

Besser geht‘s nicht - Leben und Arbeiten, da wo an<strong>der</strong>e Urlaub machen!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung des Gebäudemanagements (m/w/d) (m/w/d)<br />

Mit Ihrer Erfahrung und Souveränität steuern Sie diesen sensiblen<br />

Aufgabenbereich.<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Fachbereichsleitung Sicherheit und Ordnung (m/w/d)<br />

Setzen Sie Ihre Ideen für ein zukunftsorientiertes Gel<strong>der</strong>n um!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Planungsbereich Stadtentwicklung (m/w/d)<br />

Sie denken Verwaltung kann auch agil? – Wir leben das.<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Fachbereichsleitung Zentrale Steuerung<br />

und Bürgerservice (m/w/d)<br />

Gestalten Sie Stadtentwicklung im Norden Deutschlands!<br />

Gesucht wird für eine Stadt in Norddeutschland zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Baudezernent (m/w/d)<br />

Setzen Sie an herausgehobener Position die richtigen Impulse für Ökologie, Klima und Umwelt!<br />

Gesucht wird für eine attraktive Großstadt in NRW zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Beigeordneter Umwelt (m/w/d)<br />

Wir vertrauen Ihnen die Visitenkarte unserer Stadt an!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung für einen leistungsstarken Eigenbetrieb einer<br />

Großstadt in NRW (AT-Vertrag)<br />

Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />

Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/265004 unsere Berater Julia<br />

Schwick, Roland Matuszewski und Sebastian Stiewe gerne zur Verfügung.<br />

74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />

Human Kapital<br />

als Erfolgsfaktor<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.zfm-bonn.de75


Parlament & Verwaltung<br />

toP StEllENMarKt<br />

Parlament & Verwaltung<br />

JOB<br />

INTERVIEW<br />

Kommunale Arbeitgeber haben mit Personalmangel zu kämpfen. Wichtig ist, sich frühzeitig Gedanken über Nachfolgelösungen zu machen und den<br />

eigenen Nachwuchs passend zu qualifizieren.<br />

Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Politik, das mit entsprechen<strong>der</strong><br />

Gesetzgebung sowie Personal- und<br />

Sachmittelausstattung zu ermöglichen.<br />

Mit Blick auf kommunales Personalmanagement<br />

und Recruiting gefragt: Wird<br />

durch die Nutzung digitaler Tools nun alles<br />

schneller gehen?<br />

Silberbach: Zum Teil vielleicht. Aber gerade<br />

die kommunalen Arbeitgeber haben schon<br />

jetzt mit hohem Personalmangel zu kämpfen,<br />

und das ist mit Hinblick auf den demografischen<br />

Wandel erst <strong>der</strong> Anfang.<br />

Selbstverständlich können digitale Tools<br />

das Interesse beim Berufsnachwuchs am<br />

öffentlichen Dienst wecken. Es ergeben<br />

sich neue Formen, um für sich als Arbeitgeber<br />

zu werben. Mancherorts wird das<br />

schon effektiv eingesetzt: Imagekampagnen<br />

in Sozialen Medien, interaktive Jobbörsen,<br />

positives Branding öffentlicher<br />

Arbeitgeber. Die Gewinnung von geeigneten<br />

Nachwuchs- und Fachkräften erfolgt<br />

aber idealerweise immer noch im persönlichen<br />

Gespräch.<br />

Strikt abteilungsorientiertes Denken gilt<br />

gegenüber sachbezogenem Handeln und<br />

Entscheiden als veraltet. Wo steht die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />

<strong>der</strong> Verwaltungsarbeit in dieser<br />

Frage angesichts <strong>der</strong> Unterbesetzung in<br />

vielen Fachbereichen?<br />

Silberbach: Es stimmt, „Silo-Denken“ gilt als<br />

überholt. Aber auch diese Medaille hat<br />

zwei Seiten: Klar definierte Zuständigkeiten<br />

sind mit Blick auf das teilweise hochspezifische<br />

Fachwissen, das in den Verwaltungen<br />

benötigt wird, nicht per se<br />

schlecht. Und mit Ihrer Frage legen Sie den<br />

Finger ja zu Recht in die Wunde: Wenn<br />

Verwaltung personell auf dem Zahnfleisch<br />

läuft, ist für die Erprobung neuer Formen<br />

<strong>der</strong> (Zusammen-)Arbeit nur wenig Luft.<br />

Deshalb warne ich vor <strong>der</strong> Erwartung von<br />

Politikern, mittels Digitalisierung kurzfristig<br />

Personal einsparen zu können. Für die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Verwaltung werden<br />

zunächst mehr Leute gebraucht, nicht weniger.<br />

Und selbst wenn Aufgaben wegfallen:<br />

Arbeit ist nun wahrlich genug da, da<br />

brauchen wir über Stellenabbau erstmal<br />

überhaupt nicht nachzudenken.<br />

Die Corona-Pandemie hat den öffentlichen<br />

Gesundheitsdienst in den Fokus gerückt.<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie, um diesen<br />

wichtigen Bereich personell besserzustellen?<br />

Silberbach: Es ärgert mich wirklich, dass<br />

diese Debatte in <strong>der</strong> breiteren Öffentlichkeit<br />

erst jetzt geführt wird. Die Probleme<br />

bei <strong>der</strong> Stellenbesetzung, gerade auch im<br />

öffentlichen Gesundheitsdienst, sind nun<br />

wirklich hinlänglich bekannt. Warum<br />

muss eigentlich immer erst <strong>der</strong> Baum brennen,<br />

bis unsere Mahnungen von <strong>der</strong> Arbeitgeberseite<br />

und <strong>der</strong> Politik ernstgenommen<br />

werden? Ansonsten braucht <strong>der</strong> öffentliche<br />

Gesundheitsdienst, was <strong>der</strong> gesamte<br />

öffentliche Dienst braucht: Das sind<br />

in erster Linie eine leistungsgerechte und<br />

konkurrenzfähige Bezahlung, klare Perspektiven<br />

für die persönliche Entwicklung<br />

und Qualifizierung, mo<strong>der</strong>ne Arbeitsbedingungen<br />

und nicht zuletzt eine Kultur<br />

<strong>der</strong> Wertschätzung – durch den Arbeitgeber,<br />

aber auch durch die gesamte Gesellschaft.<br />

Interview: Jörg Benzing<br />

ZUr PErSoN<br />

Ulrich Silberbach (59) ist Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />

des Deutschen Beamtenbundes dbb. Mit über<br />

1,3 Millionen Mitglie<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> dbb die große<br />

deutsche Interessenvertretung für Beamte und<br />

Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst und im<br />

privaten Dienstleistungssektor.<br />

oNliNE<br />

Die Langfassung des Interviews:<br />

www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Parlament & Verwaltung<br />

Richtige Reize<br />

Jobs in Kommunen gelten als angestaubt. Ulrich Silberbach spricht im Interview<br />

über Möglichkeiten, junge Mitarbeiter zu finden und weiterzuentwickeln und mit<br />

<strong>der</strong> passenden Personalplanung Wissensverlust zu vermeiden.<br />

Die Corona-Krise hat in vielen Bereichen<br />

eine Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeit bewirkt –<br />

Stichwort Homeoffice. Welches Potenzial<br />

sehen Sie hier grundsätzlich für den öffentlichen<br />

Dienst in den Kommunen?<br />

Ulrich Silberbach: Das Potenzial ist riesig.<br />

Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort ist <strong>der</strong><br />

Schlüssel zu einer neuen Balance zwischen<br />

Berufs- und Privatleben. Mehr Zeit<br />

für die Familie zu haben, ist für viele Menschen<br />

entscheidend. Gerade für junge Leuten<br />

ist das ein wichtiger Faktor bei <strong>der</strong><br />

Wahl des Arbeitsplatzes. Aber wir sehen<br />

auch Risiken: Die Entgrenzung zwischen<br />

Arbeit und Freizeit kann schwerwiegende<br />

gesundheitliche Folgen haben. Hier gilt es,<br />

ein vernünftiges gesetzliches Gerüst zu<br />

bauen. Den Rest sollten dann Arbeitgeber,<br />

Gewerkschaften und Personalvertretungen<br />

in Tarifverträgen beziehungsweise Betriebsvereinbarungen<br />

regeln.<br />

Ist die in <strong>der</strong> Krise erlebte Beschleunigung<br />

zum Beispiel von Entscheidungsprozessen<br />

auch Muster für die Zeit nach Corona?<br />

Silberbach: Zum Teil ja. Aber schneller ist<br />

nicht automatisch besser. Das Bild von <strong>der</strong><br />

trägen Verwaltung halte ich ohnehin für<br />

falsch. Wenn es länger dauert, liegt das<br />

meist an gesetzlichen Vorgaben – und die<br />

sind nicht vom Himmel gefallen. Rechtssicherheit<br />

ist ein hohes Gut, sorgfältige<br />

Abwägung ebenso. Damit werden Fehler<br />

vermieden. Wenn Verwaltung schneller<br />

werden soll, ist das in erster Linie eine<br />

76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

TOP Stellenmarkt<br />

für kommunale Fach- und Führungskräfte<br />

Unser Angebot für Sie:<br />

Veröffentlichung Ihrer Stellenanzeige<br />

im Magazin „<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at“ sowie online<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de<br />

1/4 Seite + Online: 490 Euro<br />

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Sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne:<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Leitung Sales Management<br />

Telefon: 0791 95061-8337<br />

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Sales Manager<br />

Telefon: 0791 95061-8322<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

kai-christian.gaaz@pro-vs.de<br />

77


Produkte & Dienstleistungen<br />

MARKT<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

KUrZ GEMEldEt<br />

Tools für Teams<br />

Damit Ministerien, Behörden, Städte<br />

und Kommunen in <strong>der</strong> aktuellen<br />

Ausnahmesituation reibungslos<br />

weiterarbeiten konnten, stellte <strong>der</strong><br />

Düsseldorfer Open-Source-Spezialist<br />

Publicplan drei seiner Werkzeuge für die<br />

digitale Zusammenarbeit kostenfrei zur<br />

Verfügung: GovPad ermöglicht es,<br />

datenschutzkonform gemeinsam an<br />

Dokumenten zu arbeiten. Mit dem<br />

Messenger GovChat können Teams<br />

kommunizieren und die Jitsi-Videokonferenz<br />

hilft dabei, Besprechungen mit<br />

Kollegen durchzuführen. Alle Tools<br />

basieren auf Open-Source-Software<br />

und können noch mindestens bis Ende<br />

dieses Jahres kostenfrei genutzt werden.<br />

www.publicplan.de<br />

Geoanalysen<br />

Das Karlsruher Softwareunternehmen<br />

Disy Informationssysteme GmbH stellt<br />

die neue Version <strong>der</strong> Data-Analytics-,<br />

Reporting- und GIS-Plattform Cadenza<br />

vor. Die Erweiterung <strong>der</strong> Analytics-Funktionalitäten<br />

mit <strong>der</strong> Bereitstellung einer<br />

integrierten Routingfunktion und <strong>der</strong><br />

POI-Suche sind zwei <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Neuerungen. Mit <strong>der</strong> Routingfunktion<br />

lassen sich zum Beispiel die Start- und<br />

Endpunkte einer Strecke sowie<br />

zusätzlich eingefügte Zwischenziele<br />

durch die Ortssuche in Cadenza<br />

auffinden o<strong>der</strong> direkt in <strong>der</strong> Karte als<br />

Wegpunkte setzen.<br />

www.disy.net<br />

Wegweiser in den Elmshorner „Gängen“: Die Gassen in Richtung des Flusses Krückau sind mit<br />

blauem Licht in Form von aufgereihten Einzelleuchten markiert,<br />

Bodeneinbauleuchten<br />

Neue lichtlinien<br />

Die Stadt Elmshorn (Schleswig-<br />

Holstein) erneuert die Bodenleuchten<br />

in den Gassen.<br />

Schon im Jahr 2003 wurden in <strong>der</strong><br />

Elmshorner Fußgängerzone und den<br />

angrenzenden Gassen Lichtakzente<br />

mit Bodeneinbauleuchten gesetzt. Dabei<br />

wurde für die „Gänge“, wie die Gassen<br />

genannt werden, ein originelles Gestaltungsprinzip<br />

umgesetzt: Auf allen Wegen,<br />

die von <strong>der</strong> zentralen Königsstraße Richtung<br />

Rathaus mit seinem vorgelagerten<br />

Park abgehen, leuchtet es Grün, während<br />

die Gassen in Richtung des Flusses Krückau<br />

mit blauem Licht markiert sind.<br />

Nach gut 15 Jahren Betrieb, zeigte die<br />

Vorgängeranlage Alterserscheinungen und<br />

Ausfälle. Daher entschied sich die Stadt für<br />

ihre Erneuerung. Realisiert wurde das Projekt<br />

im Jahr 2019 von den Stadtwerken<br />

Elmshorn. Sie wählten eine Leuchte von<br />

WE-EF aus, um die Beleuchtung nicht nur<br />

instand zu setzen, son<strong>der</strong>n ihr sowohl<br />

technisch als auch gestalterisch ein Upgrade<br />

zu verabreichen.<br />

Zum Einsatz kommen die linearen<br />

ETV130 Bodeneinbauleuchten. Sie sind<br />

mit RGBW-LEDs bestückt und bringen<br />

eine Schnittstelle zum Lichtsteuerprotokoll<br />

DMX mit. Dank dieser Ausstattung<br />

können sie nicht nur Grün und Blau leuchten,<br />

son<strong>der</strong>n weißes Licht aller Farbtemperaturen<br />

zwischen Warmweiß und Kaltweiß<br />

sowie eine nahezu unerschöpfliche<br />

Palette an farbigem Licht erzeugen. Gespeist<br />

werden die Lichtlinien jetzt über das<br />

gleiche Netz wie die Straßenleuchten und<br />

gemeinsam mit diesen schalten sie sich ab.<br />

Pro Gang gibt es einen Stromverteiler, in<br />

dem <strong>der</strong> DMX-Controller für die Lichtsteuerung<br />

untergebracht ist.<br />

www.we-ef.com<br />

Foto: Frie<strong>der</strong> Blickle/WE-EF<br />

Foto: Stadtwerke Menden / PUPPETEERS<br />

E-Government<br />

Identität bekannt<br />

Die cit GmbH, Spezialist für E-Government<br />

und formularbasierte Prozesse, nutzt ab<br />

sofort das Authentifizierungsverfahren<br />

„yes“. Der Identitätsdienst „yes“ basiert<br />

auf <strong>der</strong> Idee, dass Finanzinstitute die Identität<br />

ihrer Kontoinhaber bereits geprüft<br />

haben und über das Online-Banking-Login<br />

ein Nutzerkonto vorliegt. Dieses Konto<br />

kann über den „yes“-Dienst verwendet<br />

werden, um sich für die Nutzung von Online-Anträgen<br />

im E-Government auszuweisen.<br />

Hinter dem Schweizer Betreiber<br />

des Dienstes stehen Investoren wie die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe und die Genossenschaftsbanken.<br />

www.cit.de<br />

Interaktiver Spielplatz<br />

Digitale Erlebnisse<br />

Die Stadtwerke Menden (Nordrhein-Westfalen)<br />

haben einen Augmented-Reality-Spielplatz<br />

eröffnet. Die rund 100 Quadratmeter<br />

große Fläche verbindet reales<br />

Spielen mit virtuellen Erlebnissen und<br />

digitalem Lernen zum Thema Wasser. Eine<br />

App sorgt dafür, dass in <strong>der</strong> Kamerafunktion<br />

des Smartphones o<strong>der</strong> Tablets eine<br />

interaktive Spielfläche mit anklickbaren<br />

Symbolen erscheint. Das Konzept ist auf<br />

an<strong>der</strong>e Standorte übertragbar.<br />

www.stadtwerke-menden.de<br />

Kin<strong>der</strong> können mit Willi, dem Wassertropfen,<br />

auf dem Augmented-Reality-Spielplatz in<br />

Menden viele Abenteuer erleben.<br />

Foto: Bucher Municipal<br />

Präzise Breitenwirkung: Bei <strong>der</strong> ECO FS 100-<br />

Technologie wird die Sole über den Streuteller<br />

mit adaptiertem „BrineStar“ ausgebracht.<br />

Winterdienst<br />

Trockensalz einsparen<br />

Grundlage für noch effektivere und wirtschaftliche<br />

Winterdiensteinsätze ist die<br />

ECO-Feuchtsalztechnologie von Bucher<br />

Municipal. Durch sie wird Trockensalz eingespart<br />

und die Liegedauer des ausgebrachten<br />

Materials signifikant erhöht. Bei<br />

<strong>der</strong> ECO FS 100-Technologie wird die Sole<br />

über den Streuteller mit adaptiertem sogenanntem<br />

„BrineStar“ ausgebracht. Mithilfe<br />

dieser Sprüheinheit kann reine Sole<br />

gleichmäßig bis zu einer Breite von 12<br />

Metern verteilt werden. Zudem wird ein<br />

flächendeckendes Sprühbild mit weniger<br />

Verwirbelungen als bei <strong>der</strong> Verwendung<br />

herkömmlicher Düsensysteme o<strong>der</strong> Sprühbalken<br />

erreicht.<br />

Einen effektiven Winter- und Sommerdienst<br />

ermöglicht <strong>der</strong> Citysprüher „Husky<br />

L“. Der Behälter aus hochresistentem<br />

High-Density-Polyethylen (HD-PE) ist extrem<br />

wi<strong>der</strong>standsfähig und kann einfach<br />

und schnell mit Sole (Winter) o<strong>der</strong> Wasser<br />

(Sommer) befüllt werden. Rein über den<br />

Streuteller wird eine Sprühbreite von 1 bis<br />

6 Metern erreicht. Damit kann <strong>der</strong> „Husky<br />

L“ im Winter Sole auf breiten o<strong>der</strong> schmalen<br />

Straßen sowie auf Rad- und Gehwegen<br />

präzise ausbringen, im Sommer eignet er<br />

sich zum Gießen, Schwemmen sowie zur<br />

Staubbindung beim Kehren.<br />

Die universell einsetzbare Frontkehrwalze<br />

Rotox eignet sich zum Freikehren<br />

genauso wie für den schmutzaufnehmenden<br />

Einsatz. Die hochwertigen Bürstenringe<br />

aus 100% Polypropylen in Wabenform<br />

garantieren eine lange Standzeit.<br />

www.buchermunicipal.com/winter<br />

Foto: Zabag<br />

Barrieren<br />

Schutz vor Anschlägen<br />

mit Fahrzeugen<br />

Die Zabag Security Engineering GmbH,<br />

eines <strong>der</strong> weltweit führenden Unternehmen<br />

für Zugangs- und Sicherheitsanlagen<br />

im Außenbereich, hat einen innovativen<br />

Hochsicherheits-Flachfundamentpoller<br />

entwickelt: den Z-HFFP 273. Trotz einer<br />

geringen Einbautiefe von nur 300 Millimetern<br />

wi<strong>der</strong>steht dieser Poller sogar dem<br />

Aufprall eines 12-Tonnen-LKW mit einer<br />

Geschwindigkeit von über 80 km/h. Damit<br />

ist <strong>der</strong> neue Poller eine hoch effektive Terrorabwehrsperre.<br />

Durch den Z-HFFP 273 wird es für Organisationen<br />

mit kritischer Infrastruktur<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>em Sicherheitsbedürfnis –<br />

ob Kommunen, Flughäfen o<strong>der</strong> polizeiliche<br />

Einrichtungen – möglich, wirkungsvolle<br />

Barrieren einzusetzen, die im Alltag<br />

jedoch kein Hin<strong>der</strong>nis für Fußgänger o<strong>der</strong><br />

Radfahrer darstellen und auch Fluchtmöglichkeiten<br />

bieten. Beson<strong>der</strong>s vorteilhaft:<br />

Weil <strong>der</strong> innovative Poller mit einem sehr<br />

flachen Fundament auskommt, bleiben die<br />

Eingriffe in die straßenbaulichen Gegebenheiten<br />

gering. Dank <strong>der</strong> geringen Einbautiefe<br />

befindet sich das Fundament des<br />

neuen Pollers in <strong>der</strong> Regel nur im Straßenoberbau.<br />

Tiefere Schichten mit eventuell<br />

vorhandenen Versorgungsleitungen bleiben<br />

unberührt.<br />

www.zabag.de<br />

Ein 12-Tonnen-Lkw rast im Crashtest mit<br />

80 km/h auf den Poller zu. Ergebnis: Der Poller<br />

stoppt das Testfahrzeug zuverlässig.<br />

78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

79


Anbieter<br />

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Tel. 09232-991546<br />

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Tel. (07371) 9318-0<br />

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Fax (07371) 9318-10<br />

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74592 Kirchberg<br />

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Fax 07954 9880-30<br />

info@stoll-landschaftspflege.de<br />

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Tel. 07066 9920-0<br />

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Tel. 07151 / 99 51 60<br />

Fax. 07151/ 99 51 66<br />

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T 05861 8440 • www.teeken.de<br />

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Tel. 06 44 3/81 12 62 · Fax 0 64 43/81 12 69<br />

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Fax 07056 9295-29<br />

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80<br />

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INTERESSE? Dann wenden Sie sich gerne an: Kai-Christian Gaaz, Telefon: 0791/9506 183-22, E-Mail: kai-christian.gaaz@pro-vs.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />

81


Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />

Beleuchtungskonzepte für innen und außen<br />

LED- und Solarleuchten sind autarke Lichtquellen, die auch für große Flächen funktionieren.<br />

Wie Außenanlagen und Freiluftveranstaltungen richtig ausgeleuchtet werden<br />

können, ist gerade in Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie ein Thema. Denn auch in <strong>der</strong> kalten<br />

Jahreszeit könnte sich das Leben häufiger als sonst draußen abspielen.<br />

Unterwegs mit „E“<br />

Aus dem Konjunkturprogramm fließen<br />

Milliarden in den Bereich <strong>der</strong> Mobilität.<br />

Eine E-Auto-Kaufprämie soll die Elektromobilität<br />

vorantreiben, wofür dann eine<br />

mo<strong>der</strong>ne Ladesäulen-Infrastruktur benötigt<br />

wird. Gleichzeitig müssen die Kommunen<br />

ihre eigenen Flotten auf den Prüfstand<br />

stellen. Mitarbeiter könnten auch auf<br />

E-Lastenrä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> E-Roller umsteigen.<br />

Foto: Adobe Stock/bnenin<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint ab<br />

16. Oktober<br />

digitale Kommune<br />

Es ist inzwischen eine bewährte Erkenntnis,<br />

dass die Corona-Krise für einen Digitalisierungsschub<br />

sorgt. In den Städten<br />

und Kommunen kommt dieser Schub vor<br />

allem in den Schulen an, wo ohne digitales<br />

Lernen nichts mehr läuft. Nachholbedarf<br />

gibt es auch bei den internen Abläufen in<br />

Städten und Gemeinden, etwa bei <strong>der</strong> digitalen<br />

Personalverwaltung.<br />

Foto: Adobe Stock/anatchant<br />

Foto: Adobe Stock/Eisenhans<br />

iMPrESSUM<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />

Tilmann Distelbarth<br />

Verlagsleitung Beate Semmler<br />

leitung Produktmanagement Print &<br />

digital Lisa Hofmann-Vorbach<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

redaktion Jörg Benzing, Denise Fiedler<br />

leitung Sales Management<br />

Michael Wilhelm Blaser<br />

Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

layout und Grafik<br />

Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 43<br />

vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />

Verlags- und redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

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aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />

Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />

Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />

ISSN 0723-8274<br />

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Elsässer Straße 40, D-76870 Kandel | www.sipirit.de<br />

Telefon +49 (0) 72 75 / 98 58 - 98 | E-Mail best@sipirit.de<br />

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27:55<br />

13:45<br />

Berichte 2019<br />

Ordner<br />

Dateien<br />

13:45<br />

Aktuelles<br />

37 Mitglie<strong>der</strong><br />

Heute<br />

Dokumente<br />

Ordner<br />

Hallo zusammen, aufgrund des neuen<br />

Bundesmeldegesetzes ergeben sich für<br />

uns einige Än<strong>der</strong>ungen. Hier die<br />

Neuerungen, die uns betreffen.<br />

Formulare<br />

Ordner<br />

Günther Meyer<br />

13:31<br />

Än<strong>der</strong>ungen_Meldegesetz18.pdf<br />

2,31 mb<br />

13:32<br />

Privat<br />

Ordner<br />

Einladung_Firmenfeier.doc<br />

Word Datei<br />

2.11 MB<br />

Danke Kai, ab wann stehen uns die<br />

neuen Formulare zur Verfügung?<br />

Maria Heinz<br />

01.09.19<br />

13:38<br />

Am Montag sollten alle Dokumente<br />

ausgetauscht sein.<br />

13:41<br />

Sollten noch weitere Fragen auftauchen<br />

könnt Ihr sie gerne hier stellen. Es wird<br />

am Donnerstag aber auch noch eine<br />

Besprechung mit allen geben.<br />

DSGVO<br />

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