der gemeinderat September 2020
Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.
Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.
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Nr. 9/<strong>2020</strong><br />
1957– <strong>2020</strong><br />
8,50 Euro<br />
63. Jahrgang<br />
Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />
www.treffpunkt-kommune.de<br />
€<br />
KONJUNKTUR<br />
PAKET<br />
<strong>2020</strong> I 21<br />
Ratgeber Zukunft<br />
für Städte und Gemeinden<br />
IHRE W-LAN LÖSUNG MIT WIFI4EU<br />
Lesen Sie unsere<br />
Beilage in dieser<br />
Ausgabe.<br />
48 SEITEN<br />
SONDERHEFT<br />
Strategisch<br />
denken<br />
WORAUF ES BEI<br />
DER BESETZUNG VON<br />
SPITZENPOSITIONEN<br />
ANKOMMT<br />
+++ Starkregenvorsorge +++ Schutz vor Corona +++<br />
PERSONALBERATUNG IN DER<br />
ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG<br />
Edmund Mastiaux besetzt Fach- und<br />
Führungspositionen. Mehr ab Seite 24
Editorial<br />
Editorial<br />
Editorial<br />
„Die Thüga hat mit dem Smart-City-<br />
Projekt eine Plattform geschaffen, um<br />
Know-how und Erfahrungen aus verschiedenen<br />
Plusgesellschaften und<br />
<strong>der</strong> Thüga rund um die vernetzte Stadt<br />
zu bündeln. Unser Ziel ist es, ein Leistungsportfolio<br />
zu erarbeiten, aus dem<br />
die Stadtwerke fertige Produkt-Bausteine<br />
auswählen können. Ein Beispiel<br />
ist die LoRaWAN-Technik, die spannende<br />
Anwendungen für Städte und Versorger<br />
in <strong>der</strong> Smart City ermöglicht. Eine<br />
Technik mit großem Potenzial – und<br />
leicht einzusetzen!“<br />
Lea Treick, Business Development,<br />
E-MAKS GmbH & Co. KG<br />
Wie machen Sie aus Ihrer<br />
Kommune eine digitale Stadt?<br />
Mit dem Know-how von<br />
Smart-City-Pionieren.<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
viel diskutiert wird in diesen Wochen die Frage, ob Corona ein<br />
Katalysator für die Digitalisierung in den Kommunen sein kann.<br />
Ganz ohne Zweifel werden die Impulse aus dem „Remote-Betrieb“<br />
<strong>der</strong> Verwaltung und <strong>der</strong> Notwendigkeit, mehr Bürgerservices<br />
„kontaktlos“, sprich online, zur Verfügung zu stellen, die<br />
Entwicklung des Rathauses 4.0 beschleunigen. Das ist auch gut<br />
so. Denn es erwachsen den Gemeinden als Folge <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie neue Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nach beson<strong>der</strong>em<br />
Einfallsreichtum, hoher Effizienz und starker Flexibilität bei <strong>der</strong><br />
Aufgabenerfüllung verlangen.<br />
Aber: Digitalisierung allein wird den Weg zur zukunftsfähigen<br />
Verwaltung nicht ebnen. Um die aktuellen und künftig<br />
anstehenden Aufgaben im Interesse <strong>der</strong> Bürger und eines sozial<br />
verantwortlichen Miteinan<strong>der</strong>s lösen zu können, braucht es vor<br />
allem qualifizierte und hoch motivierte Fach- und Führungskräfte.<br />
Sie werden die zentralen Antreiber und Ermöglicher sein in dem<br />
Prozess, <strong>der</strong> die Kommunen in ihrer Rolle als systemrelevante<br />
Elemente für Staat und Gesellschaft stärkt. Warum vor diesem<br />
Hintergrund eine strategische Personalentwicklung unabdingbar<br />
ist, hat die Redaktion im Interview mit dem Bonner<br />
Personalberater und Recruiting-Experten Edmund Mastiaux<br />
herausgearbeitet (S. 24).<br />
€<br />
KONJUNKTUR<br />
PAKET<br />
<strong>2020</strong> I 21<br />
Ratgeber Zukunft<br />
für Städte und Gemeinden<br />
Dieser Ausgabe liegt unser<br />
Son<strong>der</strong>heft „Konjunkturpaket<br />
<strong>2020</strong>/21“ bei<br />
KoNtaKt<br />
IHRE W-LAN LÖSUNG MIT WIFI4EU<br />
Lesen Sie unsere<br />
Beilage in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Sie haben Anmerkungen,<br />
Wünsche o<strong>der</strong> Fragen?<br />
Schreiben Sie mir!<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Wertvolles Praxiswissen bieten auch die an<strong>der</strong>en Beiträge dieser<br />
Ausgabe. So erfahren Sie, wie Kommunen sich mithilfe des<br />
„ABBA-Prinzips“ in und nach <strong>der</strong> Corona-Krise als<br />
Wirtschaftsstandort zukunftsfest aufstellen (S. 8), können sich<br />
über Wege informieren, die Verbreitung des Corona-Virus im<br />
Schulbetrieb zu begrenzen (S. 12) und lesen über die zuverlässige<br />
Bevölkerungswarnung etwa bei Katastrophen (S. 20). Zu den<br />
großen Herausfor<strong>der</strong>ungen gehört auch <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong><br />
Energieversorgung. Hier bietet <strong>der</strong> Themenschwerpunkt ab S. 26<br />
umfassende Informationen zu wichtigen Aspekten dieser Aufgabe.<br />
Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihnen<br />
Wolfram Markus, Chefredakteur<br />
Lesen Sie auf www.treffpunkt-kommune.de<br />
CORONA SPEZIAL<br />
Luftreiniger können<br />
Virenlast senken<br />
BLAU-GRÜNE INFRASTRUKTUR<br />
Grünflächen regulieren<br />
das Stadtklima<br />
KATASTROPHENSCHUTZ<br />
Bevölkerungswarnung in<br />
Gefahrensituationen<br />
Erfahren Sie mehr über die Leistungen und Projekte <strong>der</strong> Thüga<br />
und ihrer rund 100 Partnerunternehmen im Bereich Smart City.<br />
Besuchen 2 Sie uns auf: www.thuega.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
3
Inhalt<br />
Panorama<br />
in diesem Heft:<br />
Titel<br />
Fachkräftegewinnung: Warum Kommunen<br />
flexibler reagieren müssen 24<br />
in eigener Sache<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Standortentwicklung: Wie sich Städte<br />
künftig krisensicher aufstellen 8<br />
Corona & Schule: Luftreiniger können die<br />
Virenlast reduzieren 12<br />
Prävention im Klassenzimmer: Produkte,<br />
die vor Infektionen schützen können 16<br />
Warnsysteme: So funktioniert das<br />
modulare Warnsystem 20<br />
Katastrophenschutz: Wie die Bevölkerung<br />
gewarnt wird 22<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Schulalltag in Corona-Zeiten<br />
12<br />
Die ersten Wochen nach den Ferien sind geschafft. In den Schulen ist jedoch noch nicht<br />
an Regelbetrieb wie in Vor-Pandemie-Zeiten zu denken. Verschiedene Maßnahmen und<br />
kluge Konzepte können helfen, dass <strong>der</strong> Unterricht auch vor Ort stattfinden kann.<br />
Foto: Adobe Stock/Elena Medoks<br />
Wir brauchen Ihre Meinung! Seit vielen Jahren berichtet DER GEMEINDERAT<br />
über alle wichtigen Entwicklungen und Trends für Städte und Gemeinden.<br />
Wir haben uns ständig weiterentwickelt, um Ihnen die relevantesten Inhalte<br />
und aktuellsten Themen <strong>der</strong> Region zu bieten.<br />
Jetzt sind Sie am Zug.<br />
Wir wollen wissen: Was gefällt<br />
Ihnen am GEMEINDERAT?<br />
Was sind Ihre Wünsche und<br />
Erwartungen? Was fehlt vielleicht sogar<br />
in unserer Fachzeitschrift? Helfen Sie uns<br />
dabei, noch besser zu werden und nehmen<br />
Sie sich kurz Zeit für unsere Leserumfrage<br />
– die Teilnahme dauert nur zwei<br />
Minuten. Selbstverständlich bleiben Ihre<br />
Antworten vollkommen anonym und vertraulich.<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!<br />
Ihr Team von DER GEMEINDERAT<br />
Energieversorgung: Wasserkraft gehört<br />
in den kommunalen Energiemix 26<br />
Bioerdgas: Energie und Kraftstoff<br />
aus Rasenschnitt erzeugen 28<br />
Contracting: Eine Schule optimiert<br />
ihre CO 2 -Bilanz 30<br />
Wärme nur bei Bedarf:<br />
Das Thermostat lernt dazu 44<br />
Sicherheit: Mo<strong>der</strong>ne Zutrittssteuerung<br />
kontrolliert Zu- und Ausgänge 50<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Stellenanzeigen: So positionieren sich<br />
Kommunen als starke Arbeitgeber 73<br />
Junge Mitarbeiter finden: Ulrich<br />
Silberbach (dbb) im Interview 76<br />
IHRE MEINUNG<br />
Stromspeicher: Großrettbach setzt einen<br />
Batteriespeicher ein 32<br />
Flüssiggas: Die Lösung für Gebiete ohne<br />
Erdgas- und Fernwämeanschluss 33<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Starkregen: Auswirkungen in <strong>der</strong><br />
Bauleitplanung berücksichtigen 56<br />
Hochwasservorsorge: Landau bezieht<br />
die Bürger ein 58<br />
Rubriken<br />
Editorial 3<br />
Panorama 6<br />
Produkte & dienstleistungen 78<br />
Vorschau / impressum 82<br />
ZÄHLT!<br />
Planen & Bauen<br />
Quartiersentwicklung:<br />
Genossenschaftlich gestalten 36<br />
recycling von Bauschutt: Spezialisten<br />
betreiben „Urban Mining“ 38<br />
Modulares Gebäude: Meilensteine<br />
auf dem Weg zur Normalität 40<br />
trinkwasseraufbereitung: Technisches<br />
Monitoring hilft beim Betrieb 42<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsmanagement: Die<br />
Regenwasseragentur kennt sich aus 62<br />
lärmschutz: Maßnahmen gegen<br />
„Freizeit-Lärmquellen“ 68<br />
Schallschutz: Rechtzeitige Planung<br />
verhin<strong>der</strong>t Kollision <strong>der</strong> Interessen 70<br />
Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei:<br />
netzkontor nord gmbh, Flensburg,<br />
Roeschlau GmbH, Isernhagen. Einer<br />
Teilauflage dieser Ausgabe liegen<br />
Prospekte folgen<strong>der</strong> Unternehmen bei: IFB<br />
Eigenschenk GmbH, Deggendorf, BayWa<br />
AG, München, Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Wohnungsbau BW, Stuttgart.<br />
Wir sind darum bemüht, uns und unsere Inhalte<br />
ständig weiterzuentwickeln.<br />
Helfen Sie uns dabei und nehmen Sie jetzt<br />
an unserer kurzen Umfrage teil:<br />
www.treffpunkt-kommune.de/umfrage<br />
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2 Mi<br />
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4 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20
Panorama<br />
NEUES AUS DEUTSCHLAND<br />
Panorama<br />
KUrZ GEMEldEt<br />
Umfrage<br />
Der Deutsche Städte- und<br />
Gemeindebund und <strong>der</strong> Digitalverband<br />
Bitkom führen noch bis 2. Oktober eine<br />
Umfrage unter den deutschen<br />
Kommunen zu den Auswirkungen <strong>der</strong><br />
Pandemie auf die Digitalisierung in<br />
Städten und Gemeinden durch. Ziel <strong>der</strong><br />
Umfrage ist es herauszufinden,<br />
inwieweit Corona ein Katalysator für die<br />
Digitalisierung in den Kommunen war<br />
(Kontakt: Svenja Hampel, s.hampel@<br />
bitkom-research.de)<br />
Umlage<br />
Der Breitbandverband ANGA bemängelt<br />
einen Entwurf zur Novellierung des<br />
Telekommunikationsgesetzes (TKG).<br />
Darin schlägt das Bundeswirtschaftsministerium<br />
vor, die mietrechtliche<br />
Umlagefähigkeit <strong>der</strong> Betriebskosten für<br />
Inhaus-Netze nach einer Übergangsfrist<br />
von 5 Jahren komplett zu streichen.<br />
Damit würde den Netzbetreibern und<br />
Wohnungsunternehmen eine<br />
überragend wichtige Grundlage für die<br />
Anbindung genommen, sagt<br />
ANGA-Präsident Thomas Braun.<br />
Bemerkenswert, vorbildlich, innovativ?<br />
teilen Sie <strong>der</strong> redaktion mit,<br />
was ihre Kommune bewegt:<br />
wolfram.markus@pro-vs.de<br />
Die (Innen-) Städte müssen trotz Covid-19-Pandemie in Szene gesetzt werden: Frequenzbringende<br />
Aktionen sollten unbürokratisch realisiert werden können.<br />
Thesenpapier<br />
KOMMUNALWAHL <strong>2020</strong><br />
zfm berät an die 500 Kommunen in ganz Deutschland bei <strong>der</strong> Besetzung von<br />
Top-Führungspositionen und zählt zu den führenden Beratungen in diesem Umfeld.<br />
Unser Netzwerk ist exzellent.<br />
Wir unterstützen Sie vertraulich bei <strong>der</strong> Suche und Auswahl engagierter und<br />
souveräner Kandidaten (m/w/d) als...<br />
Für Frequenz sorgen<br />
Trotz Strukturwandel ist es auch an<br />
<strong>der</strong> Zeit für Optimismus. Sagen die<br />
„Stadtoptimisten“.<br />
D<br />
as Netzwerk <strong>der</strong> „Stadtoptimisten“<br />
hat unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Bundesvereinigung<br />
City- und Stadtmarketing<br />
Deutschland (bcsd e.V.) 13 Thesen<br />
zum Strukturwandel formuliert, <strong>der</strong><br />
durch die Folgen <strong>der</strong> Covid-19-Pandemie<br />
verstärkt wird.Die „Stadtoptimisten“ regen<br />
an, die Auswirkungen des Strukturwandels<br />
für die Gestaltung <strong>der</strong> Attraktivität<br />
von Städten und Zentren zu nutzen. Dabei<br />
ließen sich digitale und analoge Services<br />
nicht trennen, son<strong>der</strong>n bildeten einen gemeinsamen<br />
Rahmen.<br />
Haben Sie schon Ihren Kandidaten?<br />
Insbeson<strong>der</strong>e vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />
Einschränkungen zur Eindämmung <strong>der</strong><br />
Pandemie verän<strong>der</strong>ten sich die Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Innenstadt. Dennoch<br />
müssten auch jetzt (Innen-) Städte<br />
in Szene gesetzt werden. Hierzu bedürfe<br />
es <strong>der</strong> Genehmigung von Son<strong>der</strong>maßnahmen<br />
und <strong>der</strong> unbürokratischen Umsetzung<br />
frequenzbringen<strong>der</strong> Aktionen und<br />
Veranstaltungen, unter Einhaltung <strong>der</strong> notwendigen<br />
Hygienebestimmungen. In dem<br />
Papier, das die „Stadtoptimisten“ vorlegen,<br />
wird deutlich, dass die Gestaltung <strong>der</strong> Innenstädte<br />
eine Gemeinschaftsaufgabe von<br />
Stadtverwaltung, Stadtmarketing und<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, aber auch privater<br />
Initiativen, Immobilieneigentümer und<br />
weiterer Innenstadtakteure ist.<br />
Oberbürgermeister (m/w/d)<br />
Bürgermeister (m/w/d)<br />
Landrat (m/w/d)<br />
Foto: Adobe Stock/Klasu von Kassel<br />
Grün-blaue Pläne<br />
Nach den Hitzesommern 2018 und 2019<br />
kam die Dürrephase in diesem Jahr wenig<br />
überraschend. „In den Gärten, viel mehr<br />
noch aber im öffentlichen Grün <strong>der</strong> Städte<br />
zeigen sich sehr deutliche Trockenschäden<br />
an Bäumen und Sträuchern“, stellt H.<br />
Christian Leonhards, Präsident des Verbands<br />
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Nordrhein-Westfalen e.V. fest.<br />
Städte und Gemeinden seien gezwungen,<br />
Maßnahmen zur Klimaanpassung zu<br />
entwickeln. So empfiehlt <strong>der</strong> Deutsche<br />
Wetterdienst den Kommunen Abflussmöglichkeiten<br />
von Hochwasser sicherzustellen<br />
o<strong>der</strong> Straßen bzw. öffentliche Plätze so<br />
auszubauen, dass sie geflutet werden können.<br />
Umgekehrt gelte es aber auch, Speichermöglichkeiten<br />
zu schaffen, um Verdunstung<br />
zu för<strong>der</strong>n und die Versorgung<br />
<strong>der</strong> grünen Infrastruktur sicherzustellen.<br />
Leonhards plädiert dafür, die Auswirkungen<br />
des Klimawandels bei nahezu allen<br />
Entscheidungen <strong>der</strong> Städteplanung zu berücksichtigen.<br />
Es gelte, mehr Grün in die<br />
Städte zu bringen.<br />
Nach dem Lockdown<br />
lockt das Stadtgrün<br />
Deutschland hat seine Bewegungsfreiheit zurück. Und wo könnten die Menschen besser durchatmen und wie<strong>der</strong> Gutes für<br />
Körper und Geist tun, als im Grünen direkt vor ihrer Tür. Geben Sie Ihren Bürgerinnen und Bürgern zukünftig mehr von<br />
diesem Raum: mit dem Ausbau städtischer Park-, Sport- und Erholungsflächen.<br />
Jetzt über die aktuelle Städtebauför<strong>der</strong>ung für mehr Grün in Ihrer Stadt informieren:<br />
www.gruen-in-die-stadt.de<br />
Foto: VG NRW/GPP<br />
Urbane Grün- und Wasserflächen wirken wie<br />
Klimaanlagen: Sie sind wichtig für das Herunterkühlen<br />
<strong>der</strong> Städte.<br />
Sein Appell: Dach- und Fassadenbegrünung,<br />
schattenspendende Bäume an Straßen<br />
und auf Plätzen, abwechslungsreiche<br />
Pocket-Parks, Wasserflächen und grünblaue<br />
Kaltluft-produzierende Grünflächen<br />
sollten wie ein Netz die Städte durchziehen.<br />
2000<br />
Tablets<br />
Gleiche Chancen<br />
Die Stadt Vlotho macht Ernst mit Digitalisierung:<br />
Alle Schüler und Lehrer haben<br />
Tablets bekommen, die sie mit nach Hause<br />
nehmen dürfen. Damit will die Stadt gleiche<br />
Chancen für alle ermöglichen. Während<br />
<strong>der</strong> Schulschließungen habe sich gezeigt,<br />
dass viele Eltern nicht einmal eine<br />
E-Mail-Adresse hätten, heißt es.<br />
Auch im Unterricht sollen die Geräte gezielt<br />
eingesetzt werden. Rund eine Million<br />
Euro soll das Projekt inklusive Software<br />
und Wartung die Stadt kosten. Das Geld<br />
kommt aus verschiedenen Töpfen und För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n<br />
des Landes NRW.<br />
Vereinbaren Sie noch heute einen Gesprächstermin mit zfm-Geschäftsführer Edmund Mastiaux.<br />
Weitere Informationen<br />
www.zfm-bonn.de<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
finden Sie unter<br />
6 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong><br />
„Grün gemein<strong>der</strong>at<br />
in die Stadt“ 9/20<br />
ist eine Initiative des<br />
Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.<br />
Unterstützt durch<br />
7
Corona<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Shopping-Tour in <strong>der</strong> City: Nicht Frequenz<br />
durch den Handel, son<strong>der</strong>n Frequenz<br />
für den Handel muss künftig ein<br />
Leitmotiv für Kommunen sein.<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Peter Markert ist geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>der</strong> Imakomm in Aalen.<br />
Standortentwicklung<br />
Das ABBA-Prinzip<br />
An<strong>der</strong>s, beson<strong>der</strong>s, beweglich und mit neuer Arbeitsteilung − so wollen sich<br />
Städte und Gemeinden aufstellen, um ihren Standort in und nach <strong>der</strong> Corona-<br />
Krise zukunftsfest zu gestalten. Eine Studie zeigt, was Kommunen vorhaben.<br />
Städte und Gemeinden waren und<br />
sind zu wenig angepasst an die Umwälzungen,<br />
die durch die Corona-Pandemie<br />
oftmals nicht neu hinzukamen,<br />
son<strong>der</strong>n durch diese akzentuiert<br />
werden. So lautet das Ergebnis einer Studie,<br />
die von <strong>der</strong> Imakomm Akademie zusammen<br />
mit dem Geografischen Institut<br />
<strong>der</strong> Universität Augsburg im Zeitraum Mai<br />
bis Juli <strong>2020</strong> erstellt wurde. Die Studie<br />
zeigt aber auch, dass sich Gestaltungsansätze<br />
für eine zukunftsfeste Standortentwicklung<br />
abzeichnen. Befragt wurden 134<br />
Städte und Gemeinden, vornehmlich<br />
Klein- und Mittelstädte (siehe Randspalte).<br />
Als im März/April die Krise und <strong>der</strong><br />
Lockdown da waren, waren we<strong>der</strong> Kommunen<br />
noch Standortgemeinschaften<br />
(BDS/Bund-<strong>der</strong> Selbstständigen-Ortsvereine,<br />
Gewerbevereine, City-Gemeinschaften<br />
usw.) auf eine <strong>der</strong>artige Situation vorbereitet,<br />
Krisenpläne bestanden quasi<br />
nicht. Angesichts dessen waren die Reaktionszeiten<br />
auf den Lockdown schnell. Ansätze,<br />
über die jahrelang immer wie<strong>der</strong><br />
gestritten worden war (Son<strong>der</strong>nutzungserlaubnisse<br />
usw.), wurden – zu Recht –<br />
unkompliziert umgesetzt.<br />
Gleichwohl galt aber auch: Es wurden<br />
teilweise eklatante Unzulänglichkeiten<br />
beispielsweise in Vermarktungsstrukturen<br />
aufgedeckt. So hemmten fehlende Mailadressen<br />
im Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis von Gewerbevereinen<br />
ein schnelles Reagieren.<br />
Nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass in <strong>der</strong> Befragung<br />
35 % <strong>der</strong> kommunalen Vertreter als<br />
eine Konsequenz auch die Notwendigkeit<br />
zur Professionalisierung <strong>der</strong> ehrenamtlich<br />
Foto: Adobe Stock / Milan<br />
organisierten City- und Stadtmarketingstrukturen<br />
sehen.<br />
Schon im Mai zeichneten sich nach Angaben<br />
<strong>der</strong> befragten Kommunen folgende<br />
Konsequenzen aus <strong>der</strong> Corona-Krise ab<br />
(Auswahl):<br />
• Die 134 Kommunen gehen mehrheitlich<br />
(62 %) von einem Einbruch in den kommunalen<br />
Finanzen aus. Etwa ein Viertel<br />
sieht daher eine Gesamtstrategie bei <strong>der</strong><br />
Stadtentwicklung mit Schwerpunktsetzungen<br />
als zwingende Reaktion an.<br />
• 3 % befürchten kurzfristig einen Attraktivitätsverlust<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Innenstadt,<br />
<strong>der</strong> allerdings auch nachhaltig bleiben<br />
wird, sofern keine Strategieän<strong>der</strong>ung in<br />
<strong>der</strong> Innenstadtentwicklung erfolgen<br />
sollte.<br />
• Der Wirtschaftsstandort wird in je<strong>der</strong><br />
fünften Kommune (22 %) mit nachhaltigen<br />
finanziellen Auswirkungen bei den<br />
Bestandsunternehmen umgehen müssen,<br />
dies in Verbindung mit einem Verlust<br />
an Arbeitsplätzen (12 %) und einer<br />
Qualitäts-Masken mit Zertifikat * !<br />
Produktbeispiele:<br />
Mund- und Nasenschutz<br />
Typ II R<br />
50 Stück: 8,95 €<br />
1.000 Stück: 161,10 €<br />
(VPE: 20 Boxen mit je 5x 10 Stück)<br />
Atemschutzmaske KN 95<br />
10 Stück: 12,30 €<br />
100 Stück: 110,70 €<br />
(VPE: 5x 20 Stück)<br />
Atemschutzmaske FFP2<br />
10 Stück: 18,60 €<br />
100 Stück: 167,40 €<br />
(VPE: 5x 20 Stück)<br />
Preise zzgl. MwSt. Druckfehler vorbehalten. Lieferzeit <strong>der</strong>zeit 1 – 3 Tage.<br />
Zunahme von Unternehmensinsolvenzen<br />
(9 %).<br />
• Die kommunalen Verwaltungen selbst<br />
sehen die Notwendigkeit, erstmalig eine<br />
Art Sicherheitsplan zu erarbeiten bzw.<br />
anzuwenden. Positiv: 27 % gehen von<br />
einem Digitalisierungsschub und damit<br />
dem Ausbau von E-Government-Angeboten<br />
<strong>der</strong> Kommune aus.<br />
Eine Prognose für 2021, geschweige denn<br />
darüber hinaus, schien zum Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Befragung für viele Entwicklungsbereiche<br />
einer Kommune fast unmöglich. An<strong>der</strong>s<br />
beim Thema Innenstadt:<br />
• Der Strukturwandel in den Innenstädten<br />
wird durch die Corona-Krise akzentuiert<br />
und beschleunigt. Die Innenstadt bleibt<br />
aber dennoch funktionsfähig (sagen 63<br />
% aller befragten Kommunen).<br />
• Sie muss allerdings an<strong>der</strong>e Funktionen<br />
als „nur Handel“ stärken, da die große<br />
Mehrzahl <strong>der</strong> Kommunen von einem<br />
verstärkten Verlust an Handels-<br />
Wenn‘s schön sein soll:<br />
Exklusive<br />
Seidenmasken<br />
4-lagig, Außen/Innen reine Seide<br />
Mittellage aus Nanovlies,<br />
viele Designs, sehr gut hautverträglich<br />
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1 Stück: 4,95 €<br />
50 Stück: 222,00 €<br />
* Von renommierten Prüfstellen wie Hohenstein, SGS, usw.<br />
ZUR STUDIE<br />
An <strong>der</strong> Online-Befragung <strong>der</strong> Imakomm<br />
Akademie beteiligten sich 134 Städte<br />
und Gemeinden aus Baden-Württemberg,<br />
Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz<br />
und Saarland ab 5.000 Einwohnern.<br />
Gut die Hälfte dieser Kommunen hat<br />
etwas weniger als 20.000 Einwohner.<br />
Die Ergebnisse spiegeln also vor allem<br />
Einschätzungen von Klein- und<br />
Mittelstädten wi<strong>der</strong>. Die Befragung<br />
verfolgte das Ziel, Konse- quenzen <strong>der</strong><br />
Pandemie für die Stadt-/<br />
Innenstadtentwicklung, Einzelhandelsentwicklung,<br />
Wirtschaftsstandort und<br />
Marketing für Standorte zu erfassen und<br />
Elemente eines „zukunftsfesten<br />
Standortes“ abzuleiten.<br />
Mehr Infos zur Studie unter<br />
www.imakomm-akademie.de<br />
8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Siegmund Care GmbH Landsberger Str. 180<br />
86507 Oberottmarshausen<br />
9<br />
www.siegmund.care
Politik & Gesellschaft<br />
betrieben (75 % <strong>der</strong> Kommunen) und<br />
auch gastronomischen Angeboten (76<br />
%) ausgeht. Sie muss zwangsweise multifunktionaler<br />
werden.<br />
• Än<strong>der</strong>t sich das „Produkt“ Innenstadt,<br />
müssen auch neue Instrumente her bzw.<br />
bestehende modifiziert werden. So geht<br />
etwa jede fünfte Kommune (22 %) davon<br />
aus, dass Events als das Belebungsinstrument<br />
an Bedeutung verlieren werden.<br />
Hingegen wird ein Leerstands- bzw.<br />
(Um-) Nutzungsmanagement deutlich<br />
wichtiger (68 % aller Kommunen). Der<br />
Instrumentenkasten wird erheblich<br />
„durcheinan<strong>der</strong>gewirbelt“.<br />
BEISPIEL ETTLINGEN: GEGENSEITIGES LEISTUNGSVERSPRECHEN<br />
Leistungen von Stadt und<br />
Werbegemeinschaft:<br />
• Vergünstigte Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Werbegemeinschaft<br />
(29 €/Monat im 1. Jahr)<br />
• Kostenfreie Nutzung des Online-Marktplatzes<br />
„Platzhirsche“ für 2 Jahre<br />
• Kostenfreie Annahmestelle des<br />
Ettlingen-Gutscheins im 1. Jahr<br />
• Kostenfreie Werbemaßnahmen und<br />
Einbindung in frequenzbringende Aktionen<br />
und Events<br />
Leistungen vonseiten <strong>der</strong><br />
teilnehmenden Betriebe:<br />
• Beitritt in die Werbegemeinschaft<br />
• Einhaltung von Kernöffnungszeiten:<br />
Mo – Fr: 10.00 – 18.30 Uhr<br />
Sa: 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Sa (Advent): 10.00 – 18.00 Uhr<br />
• Eintrag von Grundinformationen auf dem<br />
Online-Marktplatz „Platzhirsche“<br />
• Einrichtung einer Annahmestelle des<br />
Ettlingen-Gutscheins<br />
Corona<br />
HÄNDEHYGIENE<br />
ZUVERLÄSSIG. MOBIL. FLEXIBEL.<br />
Politik & Gesellschaft<br />
• Die Wettbewerbsfähigkeit zu halten, hält<br />
etwa die Hälfte <strong>der</strong> Kommunen für realistisch<br />
(49 % aller Kommunen). Große<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen bleiben nach wie<br />
vor <strong>der</strong> Online-Handel und das sich weiter<br />
wandelnde Kundenverhalten.<br />
• För<strong>der</strong>möglichkeit durch den städtischen<br />
För<strong>der</strong>topf „Sofort-Hilfe“ (Einzelfallentscheidung<br />
nach Kriterienkatalog)<br />
• Zukünftige Sicherheit durch den Aufbau<br />
eines Schutzschirmes<br />
• Teilnahme an gemeinsamen frequenzbringenden<br />
Aktionen und Events des<br />
Citymanagements<br />
Wie nun aktiv einen Standort zukunftsfest<br />
gestalten? Die befragten Kommunen zeigen<br />
klare Konsequenzen aus <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
auf. Sie definieren gleichzeitig<br />
aber auch Gestaltungsansätze. Zukunftsfeste<br />
Standorte scheinen demnach vor allem<br />
vier Grundprinzipien („A-B-B-A-Prinzip“)<br />
zu verfolgen:<br />
ANDERS als bisher an die Standortentwicklung<br />
herangehen. Beispiel Innenstadtentwicklung:<br />
Nicht mehr Frequenz durch<br />
den Handel, son<strong>der</strong>n Frequenz für den<br />
Handel muss ein Leitmotiv vor allem in<br />
kleineren Kommunen sein. Das bedeutet<br />
aber auch, dass eine Innenstadtstrategie<br />
viel mehr als bisher weitere Belebungspotenziale<br />
(Wohnen, Bildungseinrichtungen<br />
usw.) berücksichtigen muss. Ein Fokus<br />
auf ein klassisches, rein planungsrechtlich<br />
ausgerichtetes Einzelhandelskonzept<br />
greift künftig zu kurz.<br />
BESONDERES stärken und bisherige<br />
Maßnahmen kritisch überprüfen, ggf.<br />
nicht mehr weiterverfolgen. Denn: Allein<br />
schon aus Gründen knapper werden<strong>der</strong><br />
Finanzmittel müssen weiter verfolgte<br />
Maßnahmen mehr Wirkung als bisher erzielen.<br />
Beispiel Stadtmarketing: Bei eventuell<br />
reduziertem finanziellen Budget sind<br />
„übliche Events“ eventuell nicht mehr<br />
wirkungsvoll genug.<br />
BEWEGLICHER werden, Strukturen<br />
schaffen, die zum einen befähigen, künftige<br />
Krisen zu antizipieren (Sicherheitsbzw.<br />
Notfallpläne), zum an<strong>der</strong>en aber<br />
ganz bewusst eine Weiterentwicklung<br />
zwingend institutionalisieren. Beispiel<br />
Stadtentwicklung: Ehrenamtliches Engagement<br />
entsteht demnach vor allem dann,<br />
wenn eine punktuelle, projektbezogene<br />
Beteiligung problemlos möglich ist und so<br />
verstandene Projektgruppen finanzielle<br />
Mittel zur Verfügung haben (in diesem<br />
Sinne ein Stück weit autark sind), explizit<br />
mit dem Auftrag, „neu zu denken“.<br />
Eine neue ARBEITSTEILUNG etablieren,<br />
um klarere Verantwortlichkeiten beispielsweise<br />
zwischen privaten Gruppierungen<br />
und Kommune zu haben. Beispiel<br />
Innenstadtmarketing: Bestehende Vermarktungsstrukturen<br />
könnten ergänzt<br />
werden durch Anreizsysteme für aktive<br />
Betriebe, um so das Thema „Trittbrettfahrer“<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
SCHUTZSCHIRM IN ETTLINGEN<br />
Einzelne Elemente des „A-B-B-A-Prinzips“<br />
finden sich in <strong>der</strong> Praxis bereits wie<strong>der</strong>. So<br />
ergänzt beispielsweise die Stadt Ettlingen<br />
(ca. 39.500 Einwohner) bei Karlsruhe zusammen<br />
mit <strong>der</strong> örtlichen Werbegemeinschaft<br />
seit April <strong>2020</strong> das bestehende Citymanagement<br />
durch eine neue Form <strong>der</strong><br />
Arbeitsteilung. Eine zentrale Ergänzung:<br />
Die Stadt stellt einen För<strong>der</strong>topf in <strong>2020</strong> in<br />
Höhe von 100.000 Euro. Für 2021 und die<br />
Folgejahre ist ein noch breiter angelegter<br />
Innenstadt-Schutzschirm in Aufbau. Stadt<br />
und Werbegemeinschaft haben zudem<br />
weitere wichtige geldwerte Vorteile definiert<br />
(siehe Kasten oben). Die För<strong>der</strong>ung<br />
steht aber nur jenen innerstädtischen Betrieben<br />
zur Verfügung, die aufgrund <strong>der</strong><br />
Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten<br />
geraten sind und die ihrerseits Qualitätskriterien<br />
erfüllen, die zur Positionierung<br />
<strong>der</strong> Innenstadt beitragen. Hierzu<br />
zählt beispielsweise das altbekannte Problem<br />
uneinheitlicher Kernöffnungszeiten.<br />
Unterstützung erhalten also nur jene Betriebe,<br />
die dieses und weitere Kriterien erfüllen.<br />
Es entsteht ein gegenseitiges Leistungsversprechen,<br />
welches letztlich das<br />
Kundenerlebnis stärkt.<br />
Die Imakomm-Studie bietet also teilweise<br />
erwartbare, teilweise überraschende<br />
Ergebnisse zur Frage, wie Kommunen ihren<br />
Standort zukunftsfest entwickeln können.<br />
Erste Grundprinzipien einer neuen<br />
Standortentwicklung scheinen sich, salopp<br />
wie<strong>der</strong>gegeben, im „A-B-B-A-Prinzip“<br />
abzuzeichnen und sind in <strong>der</strong> Praxis teilweise<br />
bereits zu finden. Gleichwohl wird<br />
wohl ein weiteres Grundprinzip <strong>der</strong> künftigen<br />
Kommunalentwicklung auch das alte<br />
Prinzip „Nichts ist beständiger als <strong>der</strong><br />
Wandel“ sein. Dieser kann, das zeigen Mut<br />
machende Beispiele auf kommunaler<br />
Ebene, gestaltet werden. Peter Markert<br />
ingo-man ® smart Touchless<br />
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Eingangsbereiche, Flure und Foyers<br />
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11
Politik & Gesellschaft<br />
Corona & Schule<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Luftreiniger<br />
Die Virenlast<br />
reduzieren<br />
Wenn es draußen kalt wird, könnte regelmäßiges Lüften in Klassenzimmern zum<br />
Problem werden. Luftreiniger können eine Alternative bieten. Doch nicht jedes<br />
Gerät ist geeignet. Und auch die Positionierung im Raum spielt eine Rolle.<br />
Weltweit über 20 Millionen Menschen<br />
infiziert, fast 800 000<br />
Tote, immer neue Erkenntnisse<br />
über Langzeitfolgen und seit Wochen wie<strong>der</strong><br />
steigende Infektionszahlen. Coronaviren<br />
werden nur durch unmittelbaren<br />
Kontakt mit einem Infizierten verbreitet,<br />
dachte man.<br />
Studien wie die des Instituts für Strömungsmechanik<br />
und Aerodynamik <strong>der</strong><br />
Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München und<br />
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Gesunde Luft in Räumen<br />
Warum sollten Luftreiniger eingesetzt werden?<br />
Viren und Keime befinden sich nicht nur auf<br />
Oberflächen, son<strong>der</strong>n – gerade in Innenräumen<br />
– auch in <strong>der</strong> Luft. So wie Influenza-Viren nachweisbar<br />
sind, ist auch das SARS-CoV-2 in <strong>der</strong><br />
ausgeatmeten Luft eines Infizierten nachweisbar.<br />
Viren, wie beispielsweise Influenza und<br />
SARS-CoV-2, bewegen sich nicht vereinzelt in<br />
<strong>der</strong> Luft, son<strong>der</strong>n sind in größeren Tröpfchen<br />
eingeschlossen. Sie bewegen sich also in Form<br />
eines Aerosols.<br />
<strong>der</strong> Universität von Florida belegen: Aerosole,<br />
die beim Husten, Niesen, Sprechen<br />
und selbst beim Atmen entstehen, tragen<br />
winzig kleine Mikroteilchen, die mehrere<br />
Meter weit durch die Luft transportiert<br />
werden und noch anstecken können,<br />
wenn die infizierte Person gar nicht mehr<br />
im Raum ist.<br />
Im Freien ist die Gefahr geringer; durch<br />
die natürliche Luftbewegung wird die Konzentration<br />
<strong>der</strong> gefährlichen Aerosole<br />
Heylo-Luftreiniger reduzieren die Konzentration von Viren und Keimen in Innenräumen.<br />
Ein HEYLO-Luftreiniger reduziert die Konzentration<br />
von Viren und Keimen und natürlich auch<br />
von weiteren Schadstoffen wie Staub, Pollen<br />
und Allergene, die sich in <strong>der</strong> Innenraumluft befinden.<br />
Damit können sie ebenfalls helfen, die<br />
Konzentration des aktuellen Corona-Virus in <strong>der</strong><br />
Raumluft bedeutsam zu verringern.<br />
Sinnvoll ist bei Viren und Keimen <strong>der</strong> Einsatz<br />
von Luftreinigern mit HEPA-14-Filter. Diese haben<br />
einen Durchlassgrad von 0,005 % und sollten<br />
zur Entfernung von Schadstoffen aus <strong>der</strong><br />
Luft gerade in hoch frequentierten Bereichen<br />
Aerosole, die zum Beispiel beim<br />
Sprechen entstehen, können noch<br />
länger in <strong>der</strong> Luft schweben.<br />
HEYLO GmbH<br />
Im Finigen 9<br />
28832 Achim<br />
Tel. 04202/97550<br />
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wie Schulen, Kantinen, Warteräumen, Arztpraxen,<br />
Büros o<strong>der</strong> Produktionsbetrieben eingesetzt<br />
werden. In Krankenhäusern o<strong>der</strong> Laboren<br />
sind sie ebenfalls im Einsatz. Eine Vielzahl<br />
von Filtern ist im Angebot, die zwar die<br />
Bezeichnung HEPA im Namen tragen, jedoch<br />
nicht die Spezifikationen <strong>der</strong> EN-Normen garantieren.<br />
Vor jedem Einsatz sollte geprüft<br />
werden, ob es sich um zertifizierte H14-Filter<br />
handelt. Für diese Filter sind Prüfzeugnisse von<br />
Einzelprüfungen erhältlich.<br />
HEYLO Luftreiniger reduzieren das Viren-Infektionsrisiko<br />
erheblich. Für saubere, frische<br />
Luft frei von Viren, Bakterien, Schadstoffen und<br />
Gerüchen haben die Experten für jeden Einsatz<br />
das passende Produkt entwickelt.<br />
Fotos: Heylo GmbH<br />
Foto: Adobe Stock/Sumaki<br />
schnell so niedrig, dass eine Ansteckung durch diese unwahrscheinlich<br />
wird.<br />
Kann man in geschlossenen Räumen wie Klassen- und<br />
Lehrerzimmern, Kitas, Büros und Meetingräumen etwas<br />
tun, um das Infektionsrisiko zu minimieren? Ja, mit Lüften.<br />
Gekippte Fenster nützen nichts, regelmäßiges Stoßlüften<br />
schon eher, am besten ist Durchzug. Ständig geöffnete<br />
Fenster, Durchzug? Bei Verkehrslärm, wenn es<br />
draußen bald kalt wird und regnet? Wirksamer sind Luftreiniger.<br />
Allerdings nicht jedes Gerät ist geeignet.<br />
Die Münchner Forscher machen deutlich, dass nur qualitativ<br />
hochwertige Geräte das Infektionsrisiko wirklich<br />
senken können. Als Faustregel gilt: Je mehr Filter und je<br />
bessere, desto sicherer. Ideal sind Geräte, die neben einem<br />
Vorfilter für grobe Partikel einen Schwebstoff-Filter (Hepa-Filter,<br />
mindestens Klasse H13) haben, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage<br />
ist, Feinstaub, Pollen, Bakterien, Viren und an<strong>der</strong>e Mikroben<br />
aus <strong>der</strong> Luft zu filtern, und das bis zu einer Partikelgröße<br />
von 0,1 Mikrometer.<br />
UV-C-TECHNIK WIRD ZUR ENTKEIMUNG EINGESETZT<br />
Empfehlenswert sind zusätzliche Aktivkohlefilter, die<br />
Gase und Gerüche filtern. „Doch für den Kampf gegen<br />
Aerosole, an denen ansteckende Coronaviren haften, sind<br />
Silberionenfilter wichtiger. Silberionen können Erreger<br />
wie Coronaviren unschädlich machen. Wenn darüber hinaus<br />
noch UV-C-Licht eingesetzt wird, haben die Coronaviren<br />
keine Chance“, erklärt Nicolay Wirges, Business<br />
Development Manager beim Luftreiniger-Hersteller<br />
Euromate.<br />
„UV-C-Technik wird schon lange zur Entkeimung von<br />
Luft, Oberflächen und Flüssigkeiten eingesetzt. Es zerstört<br />
die molekularen Bindungen, die die Erbsubstanz<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
13
Politik & Gesellschaft Corona & Schule Anzeige<br />
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<strong>der</strong> Viren und Bakterien zusammenhalten.<br />
Coronaviren, die von diesem UV-Licht getroffen<br />
werden, können sich nicht mehr<br />
vermehren und niemandem mehr schaden.<br />
Wichtig ist allerdings, dass das UV-C-<br />
Licht speziell beschichtet ist und somit<br />
kein Ozon freisetzt, da das Ozon in größeren<br />
Mengen gesundheitsschädlich sein<br />
kann“,<br />
Um Bakterien und Viren möglichst<br />
schnell in die verfügbaren Filter einzufangen,<br />
ist auch ein hoher Luftdurchsatz wichtig.<br />
Ein entscheiden<strong>der</strong> Faktor ist die Platzierung<br />
des Luftreinigers im Raum, damit<br />
eine bestmögliche Strömungsdynamik entsteht.<br />
Ein optimaler Luftstrom wird erzeugt,<br />
wenn die mit Aerosolen erfüllte<br />
warme Luft direkt nach oben gezogen und<br />
gereinigt in den Raum zurückgegeben wird.<br />
Die Chance, dass sich Menschen gegenseitig<br />
anstecken, bevor die Aerosole im<br />
Luftreiniger landen, wird dadurch minimiert.<br />
Dazu allerdings muss das Gerät optimalerweise<br />
in <strong>der</strong> Decke montiert werden<br />
können. Bei mobilen Geräten kommt es<br />
darauf an, dass sie möglichst in <strong>der</strong> Mitte<br />
des Raumes o<strong>der</strong> zumindest „hin<strong>der</strong>nisfrei“<br />
platziert werden.<br />
Qualitativ hochwertige Luftreiniger sind<br />
eine Investition. Zu teuer für unsere Schulen,<br />
unsere Kin<strong>der</strong>tagesstätten, unsere Kin<strong>der</strong>?<br />
An Covid-19 erkrankte Lehrer, Erzieher<br />
und Kin<strong>der</strong> und erneut geschlossene<br />
Schulen sind vermutlich teurer. „Eine Luftfilteranlage<br />
kostet pro Schüler maximal 100<br />
Euro. Das sollten uns die Kin<strong>der</strong> wert<br />
sein“, so Gesundheitspolitiker Lauterbach<br />
in <strong>der</strong> „Rheinischen Post“. Auch wenn nur<br />
wenige Räume mit professionellen Luftreinigern<br />
ausgestattet werden, hilft dies bereits,<br />
ein Stück Normalität in den Alltag<br />
zurückzubringen.<br />
Red.<br />
Grafiken Euromate, Breda, NL<br />
Luftreinigung in Schulen<br />
Der Kampf gegen Corona bedarf gerade in Schulen geeigneter Waffen: Die Luft kann dabei<br />
beson<strong>der</strong>s effektiv mithilfe eines Luftfilters gereinigt werden – auch von Viren.<br />
Was bedeutet HEPA/H14?<br />
HEPA-14-Filter sind Hochleistungs-Luftfilter. Sie<br />
haben eine Filtrationseffizienz von mindestens<br />
99,995% für Partikel <strong>der</strong> Größe 0,1–0,2 µm<br />
und werden daher gewöhnlich in sensiblen medizinischen<br />
Umgebungen wie Operationssälen<br />
und Infektionsstationen eingesetzt.<br />
AirQlean Low HEPA und FS 70 HEPA<br />
Nicht nur in medizinischen Bereichen können<br />
HEPA-14-Filter die Luft von Aerosolen, Viren und<br />
Bakterien filtern. Auch in Schulen können diese<br />
eingesetzt werden, um das Infektionsrisiko<br />
durch Aerosolverbreitung zu min<strong>der</strong>n. Mit über<br />
25 Jahren Erfahrung bietet QleanAir Scandinavia<br />
Unternehmen innovative Lösungen und Technologien<br />
zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesundheit von Mitarbeitern<br />
und Kunden, die auf <strong>der</strong> Kontrolle <strong>der</strong><br />
Innenbereiche und <strong>der</strong> Luftqualität basieren.<br />
Gilt auch für Schulen:<br />
Das Gerät zur<br />
Luftreinigung sollte<br />
in <strong>der</strong> Mitte des<br />
Raums o<strong>der</strong> zumindest<br />
hin<strong>der</strong>nisfrei<br />
platziert werden.<br />
Luftreiniger in<br />
Kombination mit<br />
einer Lüftungsanlage:<br />
Das Gerät<br />
wird optimalerweise<br />
in <strong>der</strong> Decke<br />
montiert.<br />
Foto: Qleanair<br />
Ungestörtes Lernen: Ohne Maske und ohne Dauerlüften im Klassenraum können sich Kin<strong>der</strong> ganz<br />
auf den Unterricht konzentrieren. Raumluftreiniger sorgen für gesundes Atmen.<br />
Zur Wie<strong>der</strong>eröffnung <strong>der</strong> Schulen gibt es viele,<br />
teils sehr unterschiedliche Hygienekonzepte, die<br />
alle darauf zielen, die Ausbreitung des Coronavirus<br />
bestmöglich einzudämmen. Dazu gehören<br />
Abstand halten, das Tragen einer Gesichtsmaske<br />
sowie das regelmäßige Händewaschen.<br />
Fehler im Umgang mit <strong>der</strong> Corona-Etikette sind<br />
aber vor allem unter den jüngeren Schülern ein<br />
unvermeidbares Risiko.<br />
Schulen sind, wie an<strong>der</strong>e Gebäude, in <strong>der</strong><br />
Regel auf Lüftungssysteme o<strong>der</strong> Belüftung<br />
durch Öffnen <strong>der</strong> Fenster angewiesen, um eine<br />
gesunde Raumluftqualität im Gebäude zu gewährleisten.<br />
Oftmals sind aber keine o<strong>der</strong> unzureichende<br />
Belüftungssysteme vorhanden und<br />
Stoßlüften allein ist nicht ausreichend.<br />
Im Falle einer erhöhten Schadstoffemission<br />
im Gebäude o<strong>der</strong> eines erhöhten Risikos einer<br />
Infektionsausbreitung besteht die typische<br />
Maßnahme darin, die Luftaustauschrate zu erhöhen,<br />
um den Verschmutzungsgrad <strong>der</strong> Innenluft<br />
zu verringern. Zu diesem Zweck haben sich<br />
Luftreiniger in akademischen Studien als praktikable<br />
Alternative erwiesen. We<strong>der</strong> Luftreiniger<br />
noch Belüftungssysteme können das Risiko einer<br />
Ansteckung mittels Tröpfchen- o<strong>der</strong> Schmiereninfektion<br />
verhin<strong>der</strong>n. Allerdings sind professionelle<br />
Luftreiniger mit HEPA-14-Hochleistungsfiltern<br />
dazu in <strong>der</strong> Lage, die Aerosolkonzentration<br />
in <strong>der</strong> Luft vorbeugend zu verringern<br />
und unterstützen damit bereits vorhandene Hygienekonzepte.<br />
Vorteile <strong>der</strong> Luftreiniger liegen<br />
auch darin, dass sie effektiv arbeiten ohne Heizkosten<br />
zu erhöhen und keinerlei Anpassung des<br />
Belüftungssystems erfolgen muss.<br />
Die Universität <strong>der</strong> Bundeswehr München<br />
schreibt zu dem Thema:<br />
„Raumluftreiniger mit großem Volumenstrom<br />
und hochwertigen Filtern <strong>der</strong> Klasse H14 stellen<br />
aus unserer Sicht eine sehr sinnvolle technische<br />
Lösung dar, um in Schulen, Büros, Geschäften,<br />
Wartezimmern, Gemeinde- und Vereinshäusern,<br />
Aufenthalts- und Essensräumen die indirekte<br />
Infektionsgefahr durch Aerosole stark zu verringern.“<br />
Die Bundeswehr-Forscher sehen in den<br />
Luftreinigern nicht nur eine gute Alternative zum<br />
Lüften. Die Technik garantiere eine dauerhaft<br />
geringere Virenlast, was durch geöffnete Fenster<br />
oft nicht gewährleistet werden könne, schreiben<br />
sie. Zusätzlich wird das Wohlbefinden <strong>der</strong> Schüler<br />
durch einen Luftreiniger speziell in kalten<br />
Monaten nicht beeinflusst. Um ein nachhaltiges<br />
Ergebnis zu bekommen, ist neben dem Einsatz<br />
eines geeigneten Luftreinigers auch die dazugehörige<br />
Wartung des Gerätes notwendig.<br />
Unser AirQlean Low HEPA und FS 70 HEPA<br />
• filtert 99,995% aller MPPS<br />
(Viren, Bakterien, Aerosole),<br />
• hat einen hohen Reinigungsgrad bei<br />
niedrigem Geräuschpegel, die<br />
Konzentrationsfähigkeit wird nicht<br />
beeinträchtigt,<br />
• lässt sich einfach installieren, bedienen<br />
und umstellen,<br />
• führt <strong>der</strong> Luft keinerlei schädliche<br />
Substanzen wie z. B. Ozon zu,<br />
• ist für den Dauereinsatz geeignet.<br />
Mit all diesen Eigenschaften eignet sich <strong>der</strong> Air-<br />
Qlean Low HEPA bzw. FS 70 HEPA, um die Ansteckungsgefahr<br />
durch Aerosole in den Klassenräumen<br />
und an<strong>der</strong>en Räumlichkeiten zu senken.<br />
Mehr Informationen zum AirQlean Low, FS 70<br />
und zu unserer langjährigen Erfahrung im Bereich<br />
<strong>der</strong> Luftreinigung finden Sie online unter<br />
www.qleanair.de<br />
QleanAir Scandinavia<br />
Prinzregentenstrasse 22<br />
80538 München<br />
Tel. 089/32 20 88 71<br />
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14 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20
Politik & Gesellschaft<br />
Corona & Schule<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Vorsichtsmaßnahmen in Schulen<br />
Frische Luft und Desinfektion<br />
INFO<br />
Beschichtungen, kontaktlose Temperaturmessung, Spuckschutz. Viele Hersteller<br />
empfehlen ihre Produkte zur Prävention auch für Schulen. Eine Auswahl.<br />
Das Corona-Virus torpediert immer<br />
noch den Schulunterricht. Doch<br />
die Schulen sollen und müssen<br />
möglichst schnell und so gut es geht zum<br />
Regelbetrieb zurückfinden. Neue Produkte<br />
und Maßnahmen können helfen.<br />
Verschiedene Hersteller empfehlen zun<br />
Beispiel Trennwände. Das „EcoSafeBoard,<br />
Edition Education“ <strong>der</strong> Schumacher Packaging<br />
Gruppe ist eine Trennwand aus<br />
Wellpappe, die ein Sichtfenster besitzt.<br />
Der Spuckschutz ist mit antiviralem Lack<br />
beschichtet. Auch Lüftungsgeräte können<br />
im Klassenzimmer zum Einsatz kommen.<br />
Die Wolf GmbH aus Mainburg hat zum<br />
Beispiel für das Karolinen-Gymnasium<br />
Rosenheim ein Frischluftkonzept mit<br />
raumlufttechnischen Geräten entwickelt.<br />
Alle 17 Minuten soll nun ein kompletter<br />
Luftwechsel erfolgen.<br />
Experimentiert wird außerdem mit <strong>der</strong><br />
Behandlung von Oberflächen. Das französische<br />
Unternehmern Serge Ferrari hat<br />
ein Patent für ein Verfahren angemeldet,<br />
mit dem Oberflächen so beschichtet werden<br />
sollen, dass sie das Virus nicht weiterverbreiten<br />
können. Ursprünglich erdacht<br />
für den Gesundheitsbereich, könne die<br />
Technologie auch in Schulen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Spezielle UV-C-Leuchten von Signify<br />
sollen für Tiefendesinfektion auf Oberflächen<br />
sorgen. Sie sind mit Sensoren und<br />
Steuerungen ausgestattet, um sicherzustellen,<br />
dass sie nur in Betrieb sind, wenn<br />
keine Menschen anwesend sind. UV-Cbasierte<br />
Leuchten zur Raumluftentkeimung<br />
ergänzen das Angebot. Laut Hersteller<br />
wird die Luft im oberen Teil des<br />
Raums durch die UV-C-Strahlung sowie<br />
die natürliche Konvektion <strong>der</strong> Luftströmung<br />
kontinuierlich desinfiziert. Die Nagol<strong>der</strong><br />
Firma Eurolighting hat ebenfalls<br />
einen UV-C-betriebenen Luftreiniger im<br />
Angebot, <strong>der</strong> sich für den täglichen Einsatz<br />
eignet. Um den Überblick zu behalten,<br />
wie viele Personen sich zum Beispiel<br />
bei Veranstaltungen überhaupt in einem<br />
Raum befinden, empfiehlt die Soft- und<br />
Foto: Adobe Stock / Ewa Leon<br />
Ferienende: In den Schulen gibt es wie<strong>der</strong> mehr Betrieb − und diverse Vorsorgemaßnahmen.<br />
Hardwareschmiede Kentix einen smarten<br />
IoT-Sensor, <strong>der</strong> registriert, wie viele Personen<br />
hinein- und hinausgehen. Wird die<br />
Personenzahl überschritten, gibt es ein<br />
Warnsignal. Damit gar nicht erst infizierte<br />
Schüler o<strong>der</strong> Lehrer eintreten können,<br />
sollen Menschen mit Fieber an autonomen,<br />
kontaktlosen Temperaturmessstationen<br />
erkannt werden. Die Station von<br />
Smart OTC nutzt ein medizinisches Infrarot-Thermometer<br />
in Kombination mit einer<br />
App.<br />
Red.<br />
Weitere Informationen zum Thema<br />
finden Sie auf<br />
www. treffpunkt-kommune.de ><br />
Online-Spezial > Corona<br />
Durch das Institut für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) bestätigt:<br />
Die VisionAir Luftreiniger “können sowohl SARS-CoV-2 als auch Bakterien<br />
während des Betriebes mit hoher Effizienz aus <strong>der</strong> Luft filtern.”<br />
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Transparente Schutzscheiben für Ihr Hygienekonzept!<br />
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Fotos: ATHEX<br />
Überall im Einsatz: ATHEX liefert individuelle Infektionsschutzlösungen aus transparenten Kunststoffen.<br />
Wenn Coronaviren durch die Luft schweben, haben wir Sorgen…<br />
… o<strong>der</strong> einen VisionAir Blue Line Microbe Free Global von Euromate!<br />
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• 5 Filterstufen (Vorfilter, HEPA Filter, Aktivkohlefilter, Silberionenfilter, UV-C Licht)<br />
• Montage auf Standfuß o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Decke<br />
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www.euromate-luftreiniger.de<br />
info.de@euromate.com<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Covid-19<br />
Pandemie ist <strong>der</strong> Schutz vor Tröpfcheninfektionen<br />
eine wesentliche Hygienemaßnahme.<br />
ATHEX bietet standardisierte Schutzwände als<br />
Infektions- bzw. Virenschutz für diese Maßnahmen<br />
an (siehe https://athex.de).<br />
Im Publikumsverkehr, in Wahllokalen, an Arbeitsplätzen<br />
o<strong>der</strong> in Besprechungszimmern kommen<br />
sich Menschen oft sehr nah und es ist nicht immer<br />
möglich, den Mindestabstand einzuhalten.<br />
Durch werkzeuglos zu montierende Stän<strong>der</strong>und<br />
Klemmlösungen bietet ATHEX ein Sortiment<br />
diverser Schutzscheiben aus transparentem<br />
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effektiven Schutz vor Tröpfcheninfektionen<br />
bietet. Mit frontalen Schutzscheiben können<br />
Doppelschreibtische wie<strong>der</strong> belegt und mit<br />
Tischtrennscheiben Sitzungs- und Seminartische<br />
enger besetzt werden. Und im Publikumsverkehr<br />
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gut infektionsgeschützt vor allen Besuchern!<br />
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Die Schutzscheiben sind robust, langlebig<br />
und während des Gebrauchs einfach zu reinigen.<br />
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RKI-Studie<br />
In Hotspots testen<br />
Kupferzell, Bad Feilnbach, Straubing: Die fokussierte Betrachtung von einzelnen<br />
Städten soll dem Robert-Koch-Institut neue Erkenntnisse zum<br />
Infektionsgeschehen liefern. Den Kommunen liefert die Studie im Gegenzug<br />
Informationen zum Status quo.<br />
Rachenabstrich zum Nachweis von Viren und einer akuten Infektion: In <strong>der</strong> RKI-Studie wurden zudem<br />
Blutproben entnommen, um Antikörper nachzuweisen. Hinzu kamen Befragungen.<br />
Foto:Adobe Stock/Microgen<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> sogenannten Corona-Monitoring-Studie<br />
untersucht das<br />
Robert-Koch-Institut (RKI) das Infektionsgeschehen<br />
in zeitweise beson<strong>der</strong>s betroffenen<br />
Gemeinden. Durch die fokussierte<br />
Betrachtung erhofft sich das Institut<br />
mehr über die Infektion und die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Immunität in <strong>der</strong> Bevölkerung zu<br />
erfahren. Also zum Beispiel: Wie viele<br />
Menschen sind infiziert, ohne Symptome<br />
zu entwickeln? Welche Personen sind beson<strong>der</strong>s<br />
betroffen? Daten hierzu haben die<br />
Forscher bereits in den Gemeinden Kupferzell<br />
in Baden-Württemberg (6300 Einwohner),<br />
dem ersten Studienort, und Feilnbach<br />
in Bayern (8300 Einwohner) erhoben.<br />
Kupferzell meldete zu Beginn <strong>der</strong> Studie<br />
im Mai mit mehr als 100 Fällen ein hohes<br />
Ausbruchsgeschehen. Das Virus hatte sich<br />
nach einem Kirchenkonzert verbreitet. In<br />
dem ehemaligen Corona-Hotspot im Hohenlohekreis<br />
wurden daraufhin im Rahmen<br />
<strong>der</strong> RKI-Studie 2203 Teilnehmer auf<br />
Antikörper untersucht und ausführlich<br />
befragt − rund ein Drittel <strong>der</strong> Bewohner.<br />
Die Bürger wurden auf Basis einer repräsentativen<br />
Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermel<strong>der</strong>egister<br />
eingeladen, die Teilnahme<br />
war freiwillig. Nach Ansicht von<br />
Bürgermeister Christoph Spieles (CDU)<br />
war die Resonanz groß und es hätte noch<br />
mehr Interessenten gegeben als nötig.<br />
GROSSE RESONANZ IN DEN GEMEINDEN<br />
In Kupferzell wurden 3,9-mal mehr Infektionen<br />
nachgewiesen als vorher bekannt.<br />
7,7 Prozent hatten zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Studie<br />
positive Antikörper-Nachweise und<br />
somit die Infektion durchgemacht. 16,8<br />
Prozent <strong>der</strong> Personen mit positivem Antikörper-Nachweis<br />
hatten keine typischen<br />
Krankheitssymptome, 83,2 Prozent mindestens<br />
eins <strong>der</strong> Symptome wie Atemnot<br />
o<strong>der</strong> Fieber.<br />
Eckdaten gibt es inzwischen auch aus<br />
Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim,<br />
wo von Ende Juni bis Anfang Juli die gleichen<br />
Untersuchungen gemacht wurden.<br />
Bad Feilnbach war ebenfalls Corona-Hotspot.<br />
„In <strong>der</strong> Bundesliga wären wir auf<br />
einem Spitzenplatz gewesen“, wird Bürgermeister<br />
Anton Wallner (CSU) mit einer<br />
sarkastischen Bemerkung zitiert. Er war<br />
übrigens die erste Testperson, ebenfalls<br />
zufällig ausgewählt wie die an<strong>der</strong>en Teilnehmer.<br />
In Bad Feilnbach hatten 6,0 Prozent <strong>der</strong><br />
Untersuchten positive Antikörper-Nachweise<br />
gegen SARS-CoV2 und somit eine<br />
Infektion hinter sich.14,5 Prozent <strong>der</strong> Fälle<br />
war asymptomatisch. 85,5 Prozent hatten<br />
mindestens eins <strong>der</strong> Symptome. Im oberbayrischen<br />
Bad Feilnbach liegt die Dunkelziffer<br />
niedriger: Es gab 2,6-mal mehr Infektionen<br />
als bisher bekannt.<br />
Der nächste Ort ist nun Straubing in<br />
Nie<strong>der</strong>bayern. Anfang <strong>September</strong> wurde<br />
das Untersuchungszentrum eingerichtet.<br />
Nach und nach wollen die Forscher nun<br />
weitere Ergebnisse auswerten, eine weitere<br />
Stadt soll folgen.<br />
Red.<br />
Fotos: Camfil GmbH<br />
Mobile HEPA-Luftreiniger schützen vor COVID-19<br />
Infektionsschutz ist das Gebot <strong>der</strong> Stunde: Für den Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen<br />
können sich Schulen mit Luftfiltern rüsten. Auch danach bieten sie einen hohen Mehrwert.<br />
Volle Konzentration dank sauberer Raumluft: Eine gute Luftqualität wirkt sich positiv auf die<br />
Konzentration und Gesundheit von Schülern und Lehrern aus.<br />
Für einen sicheren Schulbetrieb wird eine gesunde<br />
und virenfreie Raumluft im Klassenzimmer<br />
benötigt, um Ansteckungen und Krankheiten<br />
zu vermeiden. Bei <strong>der</strong> Umsetzung des Regelbetriebs<br />
unter Pandemiebedingungen in den<br />
Schulen ist das oberste Ziel <strong>der</strong> Infektionsschutz<br />
für Schüler und Lehrer. Im Spannungsfeld zwischen<br />
Recht auf Bildung, staatlicher Fürsorge<br />
und Maßnahmen zum Schutz vor einer Verbreitung<br />
des Corona-Virus müssen Schulschließungen<br />
vermieden werden. Genau das passierte<br />
lei<strong>der</strong> bereits wenige Tage nach den Sommerferien<br />
in mehreren Bundeslän<strong>der</strong>n. Um <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
im Herbst und Winter vorzubeugen,<br />
gilt es, einen sicheren und kontaminationsarmen<br />
Schulbetrieb für Schüler und Lehrer<br />
durch entsprechende Schutz- und Hygienekonzepte<br />
umzusetzen.<br />
Die Gefahr liegt in <strong>der</strong> Raumluft<br />
Die Verbreitung von Corona-Viren erfolgt durch<br />
Tröpfcheninfektionen als luftgetragene Aerosole,<br />
die sich über mehrere Stunden in <strong>der</strong> Luft halten<br />
und verteilen. Eine hohe Konzentration von<br />
Aerosolen (hohe Virenlast) erhöht das Risiko für<br />
alle im Raum, sich anzustecken.<br />
Die Lösung für die Raumluft<br />
Häufige Stoß- bzw. Querlüftung durch vollständig<br />
geöffnete Fenster <strong>der</strong> Klassenräume reicht<br />
nicht aus. Problematisch ist die Fensterlüftung<br />
in <strong>der</strong> kälteren Jahreszeit. Die abströmende<br />
Wärmeenergie muss durch einen erhöhten Energieeinsatz<br />
ausgeglichen werden. Ein weiterer<br />
Aspekt im Herbst, Winter und im Frühjahr ist die<br />
niedrige relative Feuchte, die sich positiv auf die<br />
Virenaktivität auswirkt. Das Infektionsrisiko im<br />
Klassenzimmer sinkt, wenn stationäre Luftreiniger<br />
mit integrierten Hochleistungsfiltern aufgestellt<br />
werden. Um die Sicherheit von Schülern<br />
und Lehrern zu erhöhen und das Risiko <strong>der</strong> Virusausbreitung<br />
zu verringern, hat Camfil die eigenständigen,<br />
robusten Luftreiniger aus <strong>der</strong> City<br />
Serie entwickelt. Durch das Umluftverfahren <strong>der</strong><br />
hohen 8-fachen Luftwechselrate pro Stunde,<br />
wird die Rauminnenluft durch die Luftreiniger<br />
<strong>der</strong> City Serie permanent gereinigt. Die in den<br />
Aerosolen befindlichen Viren werden somit über<br />
die Hochleistungsfilter (HEPA Filter, H14), <strong>der</strong>en<br />
Wirksamkeit bei einer Partikelgröße von 0,1 Mikrometer<br />
bei einer Abscheideleistung von<br />
99,995 % liegt, herausgefiltert.<br />
Konzepte für die Schulen<br />
Immer mehr Unternehmen stellen sich mit entsprechenden<br />
Luftreinigern mit integriertem<br />
HEPA Filtern auf die Situation ein und sorgen<br />
damit für einen sicheren Betriebsablauf. Warum<br />
nicht auch diese Konzepte in Schulen<br />
umsetzen?<br />
Camfil sorgt als führen<strong>der</strong> Hersteller intelligenter<br />
Filterlösungen seit über einem halben<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t für eine saubere Innenraumluft für<br />
Menschen, Umwelt und Prozesse. Mit den HEPA-<br />
Luftreinigern von Camfil wird die Innenraumluft<br />
gereinigt und von Aerosolen und Viren befreit –<br />
so bieten sie Schutz vor COVID-19.<br />
Der Luftreiniger City M für eine gesunde und<br />
virenfreie Raumluft im Klassenzimmer.<br />
Camfil GmbH<br />
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18 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20
Politik & Gesellschaft<br />
Warninfrastruktur<br />
Safety first<br />
Wie steht es eigentlich um das Warnsystem in Deutschland? Welche neuen<br />
Entwicklungen gibt es? Und wie können Bürger bestmöglich gewarnt werden?<br />
Antworten liefert <strong>der</strong> Warnsystem-Experten Carsten Hofmann.<br />
Sirenen gehören dazu, doch die Bevölkerungswarnung ist im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t angekommen.<br />
Hat sich die Wahrnehmung <strong>der</strong><br />
Bevölkerungswarnung in Zeiten <strong>der</strong><br />
Pandemie verän<strong>der</strong>t?<br />
Carsten Hofmann: Die Wahrnehmung an sich<br />
hat sich nicht verän<strong>der</strong>t. Nur die Aufmerksamkeit<br />
durch die pausenlose Medienpräsenz<br />
ist viel höher. Dabei kam das Virus<br />
nicht einmal überraschend, es war „nur“<br />
unbekannt.<br />
Wie ist Bevölkerungswarnung im deutschen<br />
Zivil- und Katastrophenschutz verankert?<br />
Und wer ist dafür verantwortlich?<br />
Hofmann: Die Bevölkerungswarnung ist bei<br />
Katastrophen und allgemeinen Gefahrenlagen<br />
Län<strong>der</strong>sache. Im Verteidigungsfall<br />
übernimmt das <strong>der</strong> Bund, die Aufgaben<br />
werden durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />
und Katastrophenhilfe<br />
(BBK) wahrgenommen. Bund und Län<strong>der</strong><br />
arbeiten in beiden Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n eng<br />
zusammen und nutzen vielfach die gleiche<br />
Warninfrastruktur. In beson<strong>der</strong>en Fällen<br />
löst <strong>der</strong> Bund die Warnungen auch<br />
unmittelbar aus. Zudem führen auch die<br />
KataStroPHENSCHUtZ<br />
Län<strong>der</strong> Warnungen im Auftrag des Bundes<br />
aus. Die Zuständigkeiten <strong>der</strong> Warnung <strong>der</strong><br />
Bevölkerung sind im § 6 Zivilschutz- und<br />
Katastrophenhilfegesetz (ZSKG) festgehalten.<br />
Gehören Sirenen, so sie denn heute<br />
überhaupt noch vorhanden sind, zur<br />
Warninfrastruktur?<br />
Hofmann: Ganz eindeutig, ja. In einigen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n werden Sirenen noch für<br />
den Brand- und Katastrophenschutz genutzt.<br />
Tatsächlich wurden Sirenen in den<br />
letzten Jahren sogar wie<strong>der</strong> konzipiert und<br />
neu aufgebaut, so zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen.<br />
Seit einiger Zeit gibt es ein sogenanntes<br />
Modulares Warnsystem des Bundes.<br />
Wozu dient das?<br />
Hofmann: Das Modulare Warnsystem<br />
(MoWaS) wird durch das BBK flächendeckend<br />
eingesetzt. Es dient zur<br />
Warnung <strong>der</strong> Bevölkerung für Zivilschutzzwecke.<br />
Vorläufer war das<br />
satellitengestützte Warnsystem (Sat-<br />
Was). Dieses konnte bundesweit<br />
einzelne Meldungen zeitgleich an<br />
alle angeschlossenen Rundfunkanstalten<br />
und Medienhäuser übertragen.<br />
Mit MoWaS können heute über<br />
unterschiedliche Übertragungswege<br />
und Multiplikatoren verschiedene Warnmittel<br />
und damit die Bevölkerung direkt<br />
erreicht werden. Ausgelöst werden die<br />
Warnungen durch sogenannte<br />
S/E-Stationen des Bundes, <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und<br />
– gegebenenfalls – in den unteren Katastrophenschutzbehörden,<br />
<strong>der</strong> Landkreise<br />
und Kommunen. Diese werden dann über<br />
den zentralen Warnserver an die Warnmultiplikatoren<br />
übertragen.<br />
Welche Rolle spielt das Unternehmen<br />
E-Message bei MoWaS?<br />
Hofmann: An MoWaS sind vielfältige Warnmittel<br />
angeschlossen, zum Beispiel TVund<br />
Radiogeräte o<strong>der</strong> Pager aber auch<br />
Smartphone-basierte Services, wie die<br />
Warn-Apps „NINA“, „KatWarn“ und „BI-<br />
WAPP“. Sie werden von Multiplikatoren,<br />
wie zum Beispiel den großen Medienbetreibern,<br />
mit Meldungen versorgt. E-Mes-<br />
Foto: AdobeStock/Benjamin Sibuet<br />
sage ist ebenfalls ein solcher Multiplikator:<br />
Wir versorgen unsere Kunden über<br />
einen speziellen Warnkanal mit den<br />
Meldungen aus MoWaS. Dafür nutzen<br />
wir unser Sicherheitsfunknetz und übertragen<br />
die Warnungen auf die genutzten<br />
Pager. Sicherheitsfunknetz und Pager<br />
werden hoch verfügbar und mit hoher<br />
Zuverlässigkeit in ganz Deutschland von<br />
unterschiedlichen Anwen<strong>der</strong>n, wie Behörden<br />
und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben,<br />
eingesetzt. Die Mo-<br />
WaS-Warnungen sind insbeson<strong>der</strong>e für<br />
Einsatzkräfte <strong>der</strong> freiwilligen, Berufsund<br />
Werkfeuerwehren sowie Bereitschaftsdienste<br />
<strong>der</strong> Ver- und Entsorger<br />
von Interesse.<br />
Wie sieht die MoWaS-Infrastruktur aus?<br />
Hofmann: Das Kernnetz ist hochverfügbar<br />
redundant aufgebaut. Alle Stationen und<br />
Warnserver sind sowohl über eine Satellitenverbindung<br />
wie auch über eine terrestrische<br />
gesicherte Datenleitung verbunden.<br />
Damit ist auch bei Unwetterereignissen<br />
eine wechselseitige Verbindung<br />
gewährleistet. Die Übermittlung<br />
erfolgt end-to-end-verschlüsselt. Die<br />
Zugänge zu MoWaS sind mehrfach gesichert<br />
und erfor<strong>der</strong>n eine Zweifaktoren-Autorisierung.<br />
Die Anbindung <strong>der</strong><br />
wichtigen Warnmultiplikatoren erfolgt<br />
über eine Satellitenverbindung. Die Rechenzentren<br />
stehen in Deutschland.<br />
In Baden-Württemberg warnt E-Message<br />
über 5000 Schulen des Landes vor<br />
Amok-Lagen − wer nutzt bereits Warnungen<br />
direkt aus dem MoWaS auf die<br />
Pager?<br />
Foto: e*Message<br />
Hofmann: Der Weg von den unterschiedlichen<br />
Leitstellen über MoWaS bis zum<br />
einzelnen Pager ist hochverfügbar und<br />
verschlüsselt aufgebaut. Die Warnungen<br />
sind für alle Nutzer interessant, die bereits<br />
aufgrund ihrer Aufgaben im Katastrophen-<br />
und / o<strong>der</strong> Brandschutz o<strong>der</strong><br />
als Einsatzkraft im Service und Bereitschaftsdienst<br />
<strong>der</strong> Energieversorger sowie<br />
im medizinischen Bereich, z. B. als Ersthelfer,<br />
tätig sind. Sie können aufgrund<br />
ihrer Aufgaben und Erfahrungen beson<strong>der</strong>s<br />
wirksam in entsprechenden Situationen<br />
handeln. Voraussetzung ist die<br />
rechtzeitige Information über einen sicheren<br />
Kommunikationsweg. Auf kommunaler<br />
Ebene werden z. B. die Warnungen<br />
für alle Feuerwehrleute im Landkreis<br />
Rostock o<strong>der</strong> in Gelsenkirchen von<br />
E-Message übertragen.<br />
Wenn Sie in Sachen Bevölkerungswarnung<br />
einen Wunsch frei hätten,<br />
welcher wäre das?<br />
Hofmann: Ich würde mir wünschen, dass<br />
MoWaS in allen Facetten zielgerichtet<br />
weiter ausgebaut wird, um mehr Menschen<br />
zu erreichen. Insbeson<strong>der</strong>e fehlt<br />
es noch an einem zuverlässigen Warnmittel<br />
für Innenräume mit Weckeffekt:<br />
Der Warnchip im Rauchwarnmel<strong>der</strong><br />
sollte deshalb weiter vorangetrieben und<br />
geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Interview: Wolfram Markus<br />
„Es fehlt noch an einem<br />
zuverlässigen Warnmittel<br />
für Innenräume mit<br />
Weckeffekt.“<br />
Carsten Hofmann<br />
ZUR PERSON<br />
Carsten Hofmann ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
E-Message Wireless Information Services<br />
Deutschland GmbH (W.I.S.), dem Betreiber<br />
von Europas größtem Sicherheitsfunknetz.<br />
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Politik & Gesellschaft<br />
Katastrophenschutz<br />
Politik & Gesellschaft<br />
Bevölkerungswarnung<br />
Alarm ohne Verzug<br />
Apps zur Bevölkerungswarnung sind inzwischen Standard für Behörden. Ihr<br />
Nachteil: Der Nutzer muss sie aktiv herunterladen. Für regional begrenzte<br />
Gefahrensituationen können SMS o<strong>der</strong> Anruf die richtige Lösung sein.<br />
Deutsche Behörden warnen ihre Bevölkerung<br />
maßgeblich durch<br />
Rundfunk und mobile Apps. NINA,<br />
KatWarn und BIWAPP gehören zu den verbreitetsten<br />
Apps auf den deutschen Smartphones.<br />
Darüber hinaus existieren vereinzelt<br />
Warn-Apps von Landesbehörden. Und<br />
dann ist da auch noch die datenschutzrechtlich<br />
umstrittene Corona-WarnApp,<br />
die den Bürger vor möglichen Corona-Infektionen<br />
schützt.<br />
Lei<strong>der</strong> haben sämtliche Apps einen erheblichen<br />
Nachteil. Sie müssen vom Bürger<br />
aktiv auf ein Android- o<strong>der</strong> iOS-Gerät<br />
heruntergeladen und installiert werden.<br />
Das schränkt nicht nur die Erreichbarkeit<br />
<strong>der</strong> Bürger im Ernstfall ein, son<strong>der</strong>n grenzt<br />
auch diejenigen Bürger aus, die kein kompatibles<br />
Smartphone besitzen. Bei dem<br />
deutschen Konzept bleiben Warninformationen<br />
vorerst eine App-Holschuld des<br />
Bürgers.<br />
Mit <strong>der</strong> im Jahr 2018 verabschiedeten<br />
EU-Richtlinie sind die EU-Län<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
ein öffentliches Warnsystem zum<br />
Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung spätestens bis<br />
zum 21. Juni 2022 einzurichten. Keine<br />
leichte Aufgabe für die Län<strong>der</strong>, denn<br />
die Richtlinie<br />
konkretisiert<br />
lediglich<br />
zwei Möglichkeiten,<br />
wie die<br />
Bevölkerung zukünftig zu warnen ist. Aus<br />
technologischer Sicht präferiert die<br />
EU-Kommission den sogenannten Cell<br />
Broadcasting Standard (CB). CB ermöglicht<br />
es einer Behörde, Warninformationen<br />
über die nationalen Mobilfunknetze massenhaft<br />
in beinahe Echtzeit und anonym<br />
als Textnachricht – vergleichbar mit einer<br />
klassischen SMS – an sämtliche Mobiltele-<br />
Illustration: Adboe Stock/Jane Kelly<br />
fone registrierter Nutzer standortbezogen<br />
und gleichzeitig zu versenden. Ein sehr<br />
direkter Weg zur Übermittlung von Gefahreninformationen<br />
also, <strong>der</strong> eine zuverlässige<br />
Auslieferung relevanter Warninformationen<br />
an gefährdete Personen verspricht.<br />
Seit 2008 wurde <strong>der</strong> Übertragungsweg<br />
in nahezu allen Mobilfunknetzen technisch<br />
integriert, allerdings noch nicht von<br />
sämtlichen Netzbetreibern <strong>der</strong> EU-Län<strong>der</strong><br />
aktiviert. Dazu gehören bis heute auch die<br />
deutschen Mobilfunknetzbetreiber, die<br />
den nationalen Behörden den Zugang zu<br />
diesem sehr performanten Kommunikationsweg<br />
bis heute versagen. Damit CB als<br />
Kommunikationskanal für die Behörden<br />
erschlossen werden kann, wäre ein politischer<br />
und regulatorischer Wille unumgänglich.<br />
An<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> wie die Nie<strong>der</strong>lande,<br />
Schweden, UK und Litauen warnen<br />
ihre Bevölkerung schon heute über CB.<br />
Diese Län<strong>der</strong> beziehen die dafür notwendige<br />
IT-Infrastruktur vom US-amerikanischen<br />
Unternehmen Everbridge Inc. Damit<br />
hat ein US- Unternehmen auch bei <strong>der</strong><br />
kritischen Infrastruktur <strong>der</strong> Bevölkerungsalarmierung<br />
erneut die Nase vorne.<br />
Die EU-Richtlinie von 2018 beschreibt<br />
ein integriertes Multichannel-Konzept als<br />
adäquate Alternative zu CB. Das Bundesamt<br />
für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />
(BBK) stützt sich in seiner Vorgehensweise,<br />
ein deutsches Bevölkerungswarnsystems<br />
zu etablieren, auf jene Alternative.<br />
Das BBK verfolgt das Modell des<br />
modularen Warnsystems (MoWaS), eine<br />
integrierte Lösung zur Kombination von<br />
TV, Rundfunk, Sirenen, Apps, digitalen<br />
Werbetafeln, Internet und Lautsprecherfahrzeugen.<br />
Bei regional begrenzten Gefahrensituationen<br />
können bestimmte Bürgergruppen<br />
unter Verwendung von Standortdaten<br />
bzw. Wohnortdaten schnell und effektiv<br />
gewarnt werden. Das deutsche Unternehmen<br />
TeMeno entwickelt IT-Lösungen für<br />
Massenalarmierungs- und Evakuierungssysteme<br />
und alarmiert Personengruppen<br />
eines Postleitzahlengebiets gezielt per<br />
Sprachanruf und SMS. Vergleichbare Konzepte<br />
können insbeson<strong>der</strong>e bei regional<br />
begrenzten Gefahrenereignissen die richtige<br />
Form <strong>der</strong> Gefahrenwarnung werden.<br />
<br />
Nicholas Liebrecht<br />
BUNDESWEITER WARNTAG<br />
Vor kurzem heulten in ganz Deutschland<br />
die Sirenen. Am 10. <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
wurden zeitgleich in den Landkreisen<br />
und Kommunen aller Län<strong>der</strong> in einer<br />
Probewarnung die sogenannten<br />
Warnmittel ausgelöst. Der „Bundesweite<br />
Warntag“ soll künftig jährilch an jedem<br />
zweiten Donnerstag im <strong>September</strong><br />
durchgeführt werden.<br />
DER AUTOR<br />
Nicholas Liebrecht ist Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> TeMeno GmbH, einem Spezialisten<br />
für Alarmierungs- und Notruflösungen.<br />
www.temeno.de<br />
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Advertorial<br />
Sicher in die Zukunft: Sirenen im Digitalisierungszeitalter<br />
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Tipps für ein erfolgreiches Krisenmanagement<br />
Advertorial<br />
Foto: Kockum Sonics AG<br />
Unvorhersehbare Katastrophen und Notlagen<br />
können je<strong>der</strong>zeit auftreten; Naturgewalten,<br />
Unwetter, Industrieunfälle o<strong>der</strong> grossflächige<br />
Stromausfälle. Bei solchen Ereignissen gilt:<br />
Schnell alarmieren, gezielt informieren.<br />
In Notsituationen können Frühwarnsysteme die<br />
Bevölkerung effektiv alarmieren und warnen.<br />
Sirenen sind sowohl in Städten als auch in<br />
abgelegenen Gebieten eine wichtige Säule <strong>der</strong><br />
Bevölkerungswarnung im Katastrophenfall.<br />
Sirenensysteme zählen zu den wirksamsten Mitteln<br />
zum Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung. Als Ergänzung<br />
zum stationären Netz kommen mobile Sirenen<br />
in abgelegenen Gebieten sowie zur gezielten<br />
Alarmierung und Informationsstreuung zum Einsatz.<br />
Sie sind ein optimales Mittel bei Grossveranstaltungen,<br />
Demonstrationen und zur Streuung<br />
von Verhaltensanweisungen.<br />
Heute verfügen die Behörden über Möglichkeiten<br />
die Bevölkerung mit Hilfe von digitalen<br />
Kommunikationskanälen zu alarmieren und informieren.<br />
Diese Kanäle sind nicht mehr wegzudenken<br />
und stellen zugleich eine sehr wichtige<br />
Funktion für Personen mit einer Hörbeeinträchtigung<br />
dar.<br />
Stationäre und mobile Sirenen bilden nach<br />
wie vor ein krisensicheres und wichtiges Element<br />
<strong>der</strong> grossflächigen Alarmierung und Warnung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei Stromausfällen. Vielfach<br />
bleibt auch die «Weckfunktion» <strong>der</strong> Sirenen<br />
zentral, wenn Smartphones über Nacht ausgeschaltet<br />
sind. Im Ereignisfall ist es wichtig, die<br />
betroffenen Gebiete möglichst schnell zu informieren.<br />
Dafür müssen Alarmierungs- und Warnsysteme<br />
in einem betriebssicheren Zustand und<br />
funktionsfähig sein. Mit einem Probealarm wird<br />
die Bevölkerung in Bezug auf diese Thematik<br />
sensibilisiert und mögliche Problemfel<strong>der</strong> und<br />
Schwachstellen <strong>der</strong> Sirenenanlagen können<br />
frühzeitig identifiziert und behoben werden.<br />
Die Kockum Sonics AG ist Expertin und «All<br />
in One»-Anbieterin im Bereich <strong>der</strong> grossflächigen<br />
Alarmierung und Warnung. Wir unterstützen<br />
aktiv mit ganzheitlichen und nachhaltigen Alarmierungslösungen<br />
und einem breiten Dienstleistungsspektrum.<br />
Durch langjährige Erfahrung,<br />
Branchenkompetenz und ausgezeichnete, interdisziplinäre<br />
Kenntnissen im Bereich Technik,<br />
Akustik sowie im Bau- und Projektmanagement,<br />
kennen wir die Herausfor<strong>der</strong>ungen eines Alarmierungsprojektes<br />
bestens und wissen genau,<br />
was zu tun ist.<br />
Kockum Sonics AG<br />
Oberdorfstrasse 64<br />
CH-8600 Dübendorf<br />
Tel. +41 44/820 31 91<br />
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Foto: F24 AG<br />
Bedrohungen für Bürgerinnen und Bürger können<br />
aus verschiedensten Situationen heraus<br />
entstehen. Das Coronavirus und dessen Auswirkungen<br />
sind das aktuellste Beispiel dafür. Aber<br />
wie können Sie sich bestmöglich für Krisensituationen<br />
wappnen?<br />
Gut vorbereiten und schnell alarmieren<br />
Über das Smartphone gehen Warnhinweise ein.<br />
Für die wichtigsten Krisenszenarien gilt es, ein<br />
klares Vorgehen zu definieren und Zuständigkeiten<br />
zu verteilen. Regelmäßige Übungen erlauben<br />
es, eventuelle Schwachstellen in Ihrer Planung<br />
zu erkennen und direkt auszumerzen.<br />
Wer direkt nach Bekanntwerden <strong>der</strong> Krise die<br />
Notfallpläne schnell aktiviert, hat höhere Chancen,<br />
die Kontrolle über die Situation zu erlangen.<br />
Eine automatisierte Alarmierung <strong>der</strong> Leitstellen,<br />
externer Organisationen und Notfallmanager<br />
über eine Krisenmanagement-Software<br />
spart Zeit. Diese Tools können tausende Personen<br />
gleichzeitig alarmieren und verschaffen<br />
eine Übersicht <strong>der</strong> Rückmeldungen in Echtzeit.<br />
Kompetent und effizient kommunizieren<br />
Sobald alle notwendigen Personen alarmiert<br />
wurden, gilt es Teams zu koordinieren: Der einberufene<br />
Krisenstab muss zusammenfinden, um<br />
Entscheidungen zu treffen und die Arbeit von<br />
Expertenteams muss effizient gesteuert werden.<br />
Dabei helfen sichere, digitale Krisenräume und<br />
Kollaborationsanwendungen ungemein – gerade,<br />
wenn nicht alle Personen in einem Raum<br />
sein können.<br />
Behalten Sie gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit die<br />
Deutungshoheit und informieren Sie mit klaren,<br />
einheitlichen Botschaften. Digitale Plattformen<br />
schaffen Transparenz, um effizient und mit <strong>der</strong><br />
nötigen Übersicht zu agieren – damit Mailanfragen<br />
nicht im Postfach untergehen. Infohotlines<br />
sind ein erprobter Weg, um eine große Menge<br />
an Anfragen gezielt zu beantworten.<br />
Revisionssicher dokumentieren<br />
Um für spätere Revisionen vorbereitet zu sein,<br />
ist eine lückenlose und manipulationssichere<br />
Dokumentation unabdingbar. Digitale Krisenmanagement-Tools<br />
übernehmen die Protokollierung<br />
oft komplett automatisiert.<br />
Eske Ofner, F24 AG Deutschland<br />
Testen Sie die Krisenmanagement- & Alarmierungslösung<br />
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Recruiting<br />
Politik & Gesellschaft<br />
„Ohne Personalentwicklung<br />
sieht es in den kommenden<br />
Jahren düster aus.“<br />
Edmund Mastiaux<br />
Fachkräftegewinnung<br />
Schneller zum Ziel<br />
Personalentscheidungen werden in öffentlichen Verwaltungen oft in einem<br />
starren und langsamen Verfahren getroffen. Kommunen müssen lernen, bei <strong>der</strong><br />
Stellenbesetzung wesentlich flexibler zu agieren. An<strong>der</strong>nfalls gehen die besten<br />
Bewerbenden verloren. Ein Interview mit Personalberater Edmund Mastiaux.<br />
Herr Mastiaux, wird die Personalentwicklung<br />
für die Kommunen zu einer zentralen<br />
Zukunftsaufgabe?<br />
Edmund Mastiaux ist Grün<strong>der</strong> und Geschäftsführer des Zentrums für Management- und Personalberatung<br />
(zfm) Edmund Mastiaux & Partner in Bonn.<br />
Foto: zfm<br />
Edmund Mastiaux: Definitiv. Ohne Personalentwicklung<br />
sieht es in den kommenden<br />
Jahren für sämtliche Arbeitgeber düster<br />
aus. Strategisch klug implementierte Personalentwicklungsprozesse<br />
sichern den<br />
Fach- und Führungskräftebestand eines<br />
Arbeitgebers, för<strong>der</strong>n fachliche, methodische<br />
sowie soziale und persönliche Mitarbeiterkompetenzen,<br />
verbessern die<br />
Wirtschaftlichkeit und Effizienz eines<br />
Unternehmens und richten den Arbeitgeber<br />
auf zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
aus. Darüber hinaus ist ernst genommene<br />
Personalentwicklung ein Aushängeschild<br />
für Arbeitgeberattraktivität.<br />
Was erwarten Bewerbende denn heute von<br />
einem attraktiven Arbeitgeber?<br />
Mastiaux: Die Generation Y, also die Geburtsjahrgänge<br />
1980 bis 1993, die <strong>der</strong>zeit<br />
auf den Arbeitsmarkt strömt, legt viel Wert<br />
auf Selbstverwirklichung, Sinnstiftung<br />
und Abwechslung. Dies sollte sich in ihrem<br />
Arbeitsplatz wi<strong>der</strong>spiegeln – mit Projektarbeit,<br />
Flexibilität, Teamorientierung<br />
und einem mo<strong>der</strong>nen Einsatz von digitalen<br />
Medien. Die Generation Z, die Geburtsjahrgänge<br />
1994 bis 2010, sind gänzlich mit<br />
digitalen Technologien aufgewachsen.<br />
Dies birgt Potenzial in Sachen Vernetzung,<br />
Agilität und Flexibilität, aber auch Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Studien haben festgestellt,<br />
dass sich die Generation Z wie<strong>der</strong> mehr<br />
Abgrenzung zwischen Berufs- und Privatleben<br />
und in diesem Rahmen festere Arbeitsstrukturen<br />
wünscht. Es bleibt also<br />
festzuhalten, dass es nicht den einen richtigen<br />
Umgang mit Bewerberbedürfnissen<br />
gibt. Vielmehr ist es wichtig, auf unterschiedliche<br />
Bedürfnisse von Generationen<br />
eingehen zu können, den stetigen Wertewandel<br />
in dieser Hinsicht zu beobachten<br />
und frühzeitig zu reagieren. Starre Strukturen,<br />
Prozesse und Berichtswege sind<br />
heutzutage fehl am Platz – gerade hier<br />
muss sich noch so manche öffentliche Verwaltung<br />
bzw. öffentliches Unternehmen<br />
umstellen und für die Zukunft öffnen.<br />
Was machen nach Ihrer Erfahrung Verwaltungen<br />
und öffentliche Unternehmen bei<br />
Personalsuche- und Auswahlverfahren gut<br />
– und was machen sie schlecht?<br />
Mastiaux: Tendenziell stellen wir fest, dass<br />
im öffentlichen Dienst sehr viel Wert auf<br />
Zuverlässigkeit gelegt wird. Bewerbende<br />
werden nicht vorschnell auf den Ablagestapel<br />
sortiert, es wird sich meist sorgsam<br />
mit je<strong>der</strong> Bewerbung auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />
und ein großer Fokus auf Fairness und<br />
Gleichbehandlung gelegt. Allerdings hapert<br />
es sehr häufig an Schnelligkeit und<br />
Flexibilität in Auswahlverfahren. Der öffentliche<br />
Dienst ist dazu angehalten, sich<br />
streng an Rechtsvorschriften und bestimmten<br />
Verfahrensabläufen zu orientieren.<br />
Das macht die Prozesse oft sehr langsam,<br />
starr und wenig ergebnisorientiert,<br />
was im heutigen War for Talents definitiv<br />
ein großes Problem ist.<br />
Schnelligkeit gilt im Bereich <strong>der</strong> Privatwirtschaft<br />
als Qualitätsmerkmal von Such- und<br />
Auswahlprozessen. Wie ist die öffentliche<br />
Verwaltung hier aufgestellt?<br />
Mastiaux: Wie beschrieben, muss <strong>der</strong> öffentliche<br />
Dienst lernen, wesentlich schneller<br />
und flexibler zu agieren und sich von<br />
eingefahrenen Prozessen zu lösen. Hier<br />
müssen alle umdenken, auch Einzelpersonen<br />
und Gremien, die meist umfassend in<br />
Personalentscheidungen im öffentlichen<br />
Sektor eingebunden sind. Sonst gehen die<br />
besten Bewerbenden verloren, die meist<br />
unter einer Vielzahl von Stellenangeboten<br />
wählen können und demnach nicht mehrere<br />
Monate auf eine Auswahlentscheidung<br />
warten. Konkret heißt das, Vorstellungsgespräche<br />
auch am Wochenende<br />
o<strong>der</strong> abends zu führen o<strong>der</strong> sich auf digitale<br />
Formate wie Videogespräche einzulassen<br />
und Personalentscheidungen<br />
schlanker und schneller zu treffen.<br />
Was kann ein Personalberater für Verwaltungen<br />
und öffentliche Unternehmen tun?<br />
Mastiaux: Der Personalberater agiert als<br />
Schnittstelle zwischen öffentlichem Arbeitgeber<br />
und dem Bewerbermarkt. Wir<br />
schärfen zum einen den Blick für mo<strong>der</strong>ne<br />
Personalinstrumente in <strong>der</strong> Personalsuche,<br />
-auswahl und -entwicklung und nehmen<br />
einen konstruktiven Abgleich zwischen<br />
mo<strong>der</strong>nen Prozessen und dem Status quo<br />
vor. Zum an<strong>der</strong>en können wir auf Basis<br />
unserer Expertise und unserer Arbeitsmarktkenntnis<br />
sicherstellen, mit geeigneten<br />
Methoden die richtigen Mitarbeitenden<br />
zu gewinnen bzw. bestehendes Personal<br />
zielgerichtet zu entwickeln. Öffentlichen<br />
Arbeitgebern fehlen im Angesicht <strong>der</strong><br />
Spannbreite ihrer gesellschaftlichen Aufgaben<br />
oft auch einfach die Ressourcen, um<br />
hochprofessionelle und an wissenschaftlichen<br />
Standards gemessene Personalprozesse<br />
abzuwickeln. Wir beschäftigen uns<br />
mit nichts an<strong>der</strong>em. Zu unserem Angebot<br />
gehört auch ein qualitativ hochwertiges<br />
und zielgerichtetes Headhunting. Wir kennen<br />
bislang keinen öffentlichen Arbeitgeber,<br />
<strong>der</strong> selbst Headhunting betreiben<br />
würde; in <strong>der</strong> Privatwirtschaft ist Headhunting<br />
hingegen ein fest verankertes Mittel,<br />
Stellen zu besetzen.<br />
Sie sagen, Verwaltungen und öffentliche<br />
Unternehmen müssen sich auf die Arbeitsweise<br />
des Experten einlassen, wenn sie mit<br />
einem Personalberater zusammenarbeiten.<br />
Warum ist das wichtig?<br />
Mastiaux: Wir stellen immer wie<strong>der</strong> fest,<br />
dass in <strong>der</strong> Zusammenarbeit gerne an gewohnten<br />
Ritualen festgehalten wird. Das<br />
passt nicht immer zu unserer flexiblen und<br />
zügigen, am heutigen Bewerbermarkt<br />
orientierten Vorgehensweise. Es ist wichtig,<br />
dem Personalberater als Experten zu<br />
vertrauen, die eigene Komfortzone ein<br />
Stück weit zu verlassen und neuen Vorgehensweisen<br />
eine Chance zu geben.<br />
Welche Rolle muss die Kommunalpolitik<br />
bei zu treffenden Auswahlentscheidungen<br />
von Spitzenführungskräften spielen?<br />
Mastiaux: Die Kommunalpolitik agiert nach<br />
bestem Wissen und Gewissen für die jeweilige<br />
Verwaltung. Daher sind es auch<br />
häufig unsere Politiker, die sich nur<br />
schlecht vom Kandidatenideal lösen können<br />
und nicht immer bereit sind, abgewogene<br />
Kompromisse einzugehen. Hier fehlt<br />
meist ein realistischer Blick auf den Bewerbermarkt.<br />
Es herrscht die Erwartungshaltung<br />
vor, dass ein guter Kandidat sämtliche<br />
im Vorfeld in <strong>der</strong> Theorie festgelegten<br />
Wünsche und Anfor<strong>der</strong>ungen zu erfüllen<br />
hat und eine Abweichung, eventuell auch<br />
zugunsten an<strong>der</strong>weitiger Stärken, nur wenig<br />
toleriert wird. Unsere Aufgabe als Personalberater<br />
ist es dann, zu vermitteln und<br />
einen Abgleich zwischen Wunsch und<br />
Wirklichkeit vorzunehmen.<br />
Interview: Wolfram Markus<br />
SO GELINGT DIE BESETZUNG<br />
VON SPITZENPOSITIONEN<br />
Personalberater müssen bei <strong>der</strong><br />
Besetzung von Spitzenpositionen<br />
Wunsch und Wirklichkeit abgleichen.<br />
Nicht immer erfüllt ein Kandidat alle<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen, besitzt aber dafür<br />
an<strong>der</strong>e Stärken. Personalexperte<br />
Edmund Mastiaux plädiert daher dafür,<br />
den Blickwinkel zu erweitern:<br />
• Die Personalberatung als wichtigen<br />
Baustein im Prozess des<br />
Besetzungsverfahrens sehen.<br />
• Offen sein für die externe Meinung.<br />
• Die Besetzung nach dem Prinzip <strong>der</strong><br />
Bestenauslese als vorrangiges Ziel<br />
betrachten.<br />
• Bereitschaft zeigen, Kompromisse<br />
einzugehen, falls diese sich im<br />
Verfahrensablauf als gewinnbringend<br />
herauskristallisieren.<br />
Mehr Infos unter www.zfm-bonn.de<br />
24 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
25
Wirtschaft & Finanzen<br />
Energieversorgung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Das Laufwasserkraftwerk in Vohburg an <strong>der</strong> Donau im Landkreis Pfaffenhofen erzeugt mit drei Kaplan-Turbinen 23,3 Megawatt elektrische Leistung.<br />
Wasserkraftwerke<br />
CO 2 -freie Energie<br />
Wie kann die schwankende Netzeinspeisung aus Wind- und Sonnenenergie<br />
stabilisiert werden? Ein Weg ist die Integration von Wasserkraft in den<br />
kommunalen Energiemix. Dadurch können nationale und kommunale Klimaziele<br />
erreicht werden.<br />
Ende letzten Jahres wurde es noch<br />
konkreter mit den nationalen Klimazielen,<br />
denn die deutschen Treibhausgasmin<strong>der</strong>ungsziele<br />
wurden im Klimaschutzgesetz<br />
verbindlich festgelegt.<br />
Diese ambitionierten Ziele lassen sich erreichen,<br />
wenn die Umsetzung da vorangetrieben<br />
wird, wo es die Menschen direkt<br />
betrifft: an ihren Wohn- und Arbeitsorten.<br />
Daher haben die meisten Kommunen in<br />
den letzten Jahren bereits Klimaziele für<br />
sich definiert und teilweise sehr ehrgeizige<br />
Maßnahmenpakete geschnürt. Ermutigend:<br />
Eine aktuelle Studie <strong>der</strong> „Coalition<br />
for Urban Transitions“ besagt, dass Städte<br />
schon mit den Technologien und Strategien,<br />
die ihnen heute zur Verfügung stehen,<br />
ihre CO 2 -Emissionen bis zum Jahr<br />
Foto: Uniper<br />
2050 um 90 Prozent verringern können.<br />
Neben <strong>der</strong> Umgestaltung von Verkehr, Infrastruktur<br />
und baulichen Maßnahmen ist<br />
ein weiterer wichtiger Baustein die Nutzung<br />
erneuerbarer Energie. Natürlich können<br />
Städte nicht allein großflächig auf<br />
diese umsteigen. Dennoch gibt es Handlungsoptionen,<br />
die sich kurzfristig und<br />
lokal umsetzen lassen, beispielsweise<br />
Energielieferverträge für kommunale Aufgaben<br />
o<strong>der</strong> Einrichtungen, wie das Rathaus,<br />
umzustellen.<br />
Größter Nachteil <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />
sind dabei die Schwankungen <strong>der</strong><br />
Einspeisungen und folglich die ungewisse<br />
Verfügbarkeit des grünen Stroms. Eine<br />
weitere Herausfor<strong>der</strong>ung stellt die mangelnde<br />
Speicherkapazität für Wind- und<br />
Solarenergie dar. Daher müssen Städte und<br />
Gemeinden bei <strong>der</strong> Umsetzung des Ziels<br />
<strong>der</strong> CO 2 -neutralen Versorgung auf einen<br />
Mix von erneuerbaren Energien zurückgreifen.<br />
Einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert<br />
sollte dabei die Wasserkraft einnehmen.<br />
Denn diese bietet enorme Vorteile: Beim<br />
Betrieb <strong>der</strong> Anlagen kommt es zu keinerlei<br />
CO 2 -Ausstoß, Lärm und Abgasen und sie<br />
ist prognostizierbar, verlässlich und steuerbar.<br />
VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />
Aufgrund ihrer Flexibilität macht Wasserkraft<br />
die Integration <strong>der</strong> schwankenden<br />
Einspeisung von Strom aus Sonne und<br />
Wind in eine verlässliche Versorgung überhaupt<br />
möglich. Pumpspeicherkraftwerke<br />
wechseln je nach Bedarf zwischen Stromproduktion<br />
und -speicherung. Die Stromerzeugung<br />
wird so bei Schwankungen<br />
optimal ausgeglichen. Laufwasserkraftwerke<br />
an den Flüssen tragen dabei rund<br />
um die Uhr zu einer Deckung <strong>der</strong> Grundlast<br />
bei.<br />
Damit ist die Stromerzeugung durch<br />
Wasserkraft nicht einfach nur eine wichtige<br />
Ergänzung zu Wind- und Solarkraft.<br />
Im Fall eines Netzausfalls kann Wasserkraft<br />
aufgrund <strong>der</strong> sogenannten Schwarzstartfähigkeit<br />
dazu dienen, das Netz wie<strong>der</strong><br />
hochzufahren. „Unsere Wasserkraftwerke<br />
in Deutschland erzeugen jährlich<br />
fünf Terawattstunden (TW) Strom. Damit<br />
können wir den Energiebedarf von etwa<br />
zweieinhalb Millionen Haushalten decken“,<br />
betont Gundolf Schweppe, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Uniper Energy Sales<br />
GmbH, einem <strong>der</strong> größten Erzeuger und<br />
Vermarkter von Wasserkraft in Deutschland.<br />
Dies sei dadurch möglich, weil Wasserkraft<br />
nicht von Wind o<strong>der</strong> Sonnenschein<br />
abhängig ist.<br />
KLIMANEUTRALITÄT<br />
Der Kontakt zum Energieerzeuger ist <strong>der</strong><br />
erste Schritt zur Grünstellung des kommunalen<br />
Energieportfolios. Denn keine Kommune<br />
gleicht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, daher gibt es<br />
we<strong>der</strong> Pauschalangebote noch Standardprodukte<br />
für den Weg zur Dekarbonisierung.<br />
Vielmehr ist eine persönliche Beratung<br />
unerlässlich, um eine gute Lösung für<br />
eine einfache und nachhaltige Energiebeschaffung<br />
zu finden. Dabei sollte je<strong>der</strong><br />
Schritt hin zur CO 2 -neutralen Versorgung<br />
belegt werden. Denn <strong>der</strong> Gesetzgeber verlangt<br />
den Nachweis, dass <strong>der</strong> ausgelieferte<br />
Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energien<br />
stammt. Der Herkunftsnachweis bescheinigt,<br />
wo und wie dieser Strom produziert<br />
und eingespeist wurde. Im kommunalen<br />
Kontext ein Pfund, mit dem man<br />
wuchern kann.<br />
red.<br />
KLIMASCHUTZGESETZ DER<br />
BUNDESREGIERUNG<br />
Zweck dieses Gesetzes von Dezember<br />
2019 ist es, die Erfüllung <strong>der</strong><br />
nationalen Klimaschutzziele zu<br />
gewährleisten. Zentral ist die Min<strong>der</strong>ung<br />
von Treibhausgasemissionen:<br />
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
seine nationalen Emissionen bis 2030<br />
um 55 Prozent unter das Niveau von<br />
1990 zu reduzieren und bis 2050 eine<br />
Treibhausgasneutralität zu erreichen.<br />
Bis <strong>2020</strong> war eine Reduktion um<br />
40 Prozent angestrebt. Ein fast verloren<br />
geglaubtes Ziel. Doch die<br />
wirtschaftlichen Folgen <strong>der</strong><br />
Coronavirus-Pandemie machen die<br />
Klimaziele nun wahrscheinlich doch<br />
noch erreichbar, wie Umweltbundesamt-Chef<br />
Dirk Messner im März<br />
mitteilte.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />
des Beitrags finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />
<br />
12556<br />
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26 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
ArcoImages/J. de Cuveland<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
27
Wirtschaft & Finanzen<br />
Energieversorgung<br />
DER AUTOR<br />
Dr.-Ing. Lothar Albano-Müller<br />
ist Geschäftsführer <strong>der</strong> Schwelm<br />
Anlagentechnik in Schwelm<br />
(lam@ schwelm-at.de)<br />
Energiegewinnung<br />
Biotonne für den Tank<br />
Kommunen können Energie und Kraftstoff aus Rasenschnitt o<strong>der</strong> Küchenabfall<br />
erzeugen: Die Aufbereitung von Bio-Erdgas füllt das Erdgasnetz, städtische<br />
Fahrzeuge und die Haushaltskasse.<br />
Der internationale Druck auf<br />
Deutschland bezüglich <strong>der</strong> Treibhausgas-Emission<br />
wächst. Daher<br />
müssen alle Möglichkeiten zur Verringerung<br />
<strong>der</strong> Emissionen – auch in unserem<br />
eigenen Interesse – ausgeschöpft werden.<br />
Neben Strom aus Wind und Sonne ist die<br />
Erzeugung von Bio-Erdgas aus organischen<br />
Reststoffen eine nachhaltige und<br />
wetterunabhängige Energiequelle.<br />
Die Fermentation von organischen<br />
Haushaltsabfällen (Biotonne) und Grünschnitt<br />
(beispielsweise Rasenschnitt) sowie<br />
landwirtschaftlichen Reststoffen einschließlich<br />
Tierfäkalien bietet einen wirtschaftlich<br />
erfolgreichen Weg zur Energieerzeugung<br />
auf kommunaler Ebene und in<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft. Das im Fermenter<br />
Hier wird Müll zu Geld: Bei <strong>der</strong> Fermentation von Bio-Abfall wird Rohbiogas freigesetzt, das durch<br />
Weiterbehandlung als Bio-Erdgas ins Netz eingespeist werden kann.<br />
Foto: Adobe Stock/eyetronic<br />
entstehende Rohbiogas besteht ungefähr<br />
je zur Hälfte aus Methan (CH4) und Kohlendioxid<br />
(CO²). Dieses Gas ist zwar schon<br />
als Brennstoff in Motoren zur Stromerzeugung<br />
einsetzbar, aber die erzeugte Energie<br />
fällt zur Hälfte als Wärme an, die nur selten<br />
am Erzeugungsort genutzt werden<br />
kann – insbeson<strong>der</strong>e im Sommer<br />
VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN<br />
Die Aufbereitung des Rohgases zu Bio-Erdgas<br />
(> 98% Methan) nutzt die volle Energie<br />
und eröffnet die Einspeisung des Gases<br />
in das Erdgasnetz und damit in einen nahezu<br />
unerschöpflichen, ortsunabhängigen<br />
Energiespeicher. Ebenso kann das Bio-Erdgas<br />
als Kraftstoff für die eigene Fahrzeugflotte<br />
und für private Erdgas-Fahrzeuge<br />
eingesetzt werden. Einen <strong>der</strong>artigen Einsatz<br />
betreiben schon die Stadtwerke in<br />
Berlin, Coesfeld und Omrin in Holland.<br />
Das gegenwärtig am meisten eingesetzte<br />
Entsorgungsverfahren für organische<br />
Abfallstoffe ist die Kompostierung.<br />
Wenn auch durch Verfahrensverbesserung<br />
die lange Verrottungszeit abgekürzt werden<br />
kann, entstehen jedoch, wie bei <strong>der</strong><br />
Fermentation im Biogasreaktor, auch<br />
große Mengen von Methan. Dieses bleibt<br />
jedoch meist energetisch ungenutzt und<br />
entweicht klimaschädlich in die Luft. Methan<br />
hat als Treibhausgas eine rund 20-mal<br />
stärkere negative Auswirkung als CO ² auf<br />
die Atmosphäre.<br />
Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff eröffnen<br />
eine weitere wesentliche Umweltentlastung:<br />
Abgase von Erdgasfahrzeugen<br />
enthalten 95 % weniger Stickstoffdioxid<br />
gegenüber Diesel- und 20 % weniger CO ²<br />
gegenüber Benzinfahrzeugen sowie keinen<br />
Feinstaub. Außerdem erzeugen Erdgas-Fahrzeuge<br />
deutlich weniger Motorgeräusche<br />
als Dieselfahrzeuge.<br />
<br />
Lothar Albano-Müller<br />
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28 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20
Wirtschaft & Finanzen<br />
Energieversorgung<br />
E-Transporter aus Deutschland<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
ÖKONOMISCH. NACHHALTIG.<br />
Der Tropos ABLE. 100% elektrisch.<br />
Schul- und Sportzentrum in Oberhausen-Rheinhausen: Zahlreiche Energiemaßnahmen sorgen für erhebliche Einsparungen. Auch im Schwimmbad<br />
wurden Sanierungen vorgenommen.<br />
Foto: Engie Deutschland<br />
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Contracting<br />
Komplexe Lösung für die Schule<br />
Eine Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg optimiert ihre CO 2 -Bilanz<br />
durch erweitertes Energiespar-Contracting. Die Maßnahmen in <strong>der</strong> Schule und<br />
im angeschlossenen Sportzentrum werden vom Contractor realisiert.<br />
Kleiner Ort, großes Projekt: Dem<br />
Schul- und Sportzentrum in <strong>der</strong><br />
9.500-Seelen-Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen<br />
(Baden-Württemberg)<br />
gelingt künftig eine CO 2 -Einsparung von<br />
730 Tonnen pro Jahr. Umgesetzt wird das<br />
Projekt an <strong>der</strong> badischen Gemeinschaftsschule<br />
im Rahmen eines erweiterten Energiespar-Contractings,<br />
das zahlreiche Lösungen<br />
des Energiedienstleisters Engie<br />
Deutschland verbindet und nach Angaben<br />
des Unternehmens in dieser Komplexität<br />
eine deutschlandweite Premiere darstellt.<br />
Für den Kunden bietet dieses Modell ein<br />
ganzes Bündel an Vorteilen, vor allem die<br />
Entlastung des Bauamts, verbunden mit<br />
einer Garantie, dass die geplanten Einsparungen<br />
erreicht werden. Denn <strong>der</strong> Energiedienstleister<br />
koordiniert und realisiert aus<br />
einer Hand alle geplanten Maßnahmen<br />
rund um die Gebäudetechnik, aber auch<br />
Bauleistungen wie die Sanierung <strong>der</strong> Umkleiden,<br />
den Austausch <strong>der</strong> Türen und die<br />
Erneuerung <strong>der</strong> Fliesen.<br />
GARANTIERTER EFFEKT<br />
Zu den klassischen Energiesparmaßnahmen<br />
zählen die Installation von zwei<br />
Blockheizkraftwerken und die Erneuerung<br />
<strong>der</strong> Sanitär-, Lüftungs-, Elektro- und Badewassertechnik<br />
in <strong>der</strong> Sporthalle und im<br />
Schwimmbad. Der Auftrag in Oberhausen-Rheinhausen<br />
umfasst ein Gesamtvolumen<br />
von 5,88 Millionen Euro und beinhaltet<br />
ein Energiespar-Contracting mit<br />
einer Laufzeit von 15 Jahren. Dabei garantiert<br />
das Unternehmen für das Gesamtobjekt<br />
Einsparungen von 41 Prozent Wärme,<br />
58 Prozent Strom und 68 Prozent CO 2 – für<br />
Engie ein Leuchtturmprojekt im Sinne <strong>der</strong><br />
„Zero Carbon Transition as a Service“-Strategie<br />
des Unternehmens, das an<strong>der</strong>en<br />
Schulen als Vorbild dienen soll. Die Investition<br />
refinanziert sich aus den eingesparten<br />
Energiekosten. Sollten die Einsparungen<br />
nicht erreicht werden, erhält die<br />
Schule eine Ausgleichszahlung.<br />
Der französische Engie-Konzern hat<br />
sich vor rund einem Jahr die Mission auferlegt:<br />
„Zero Carbon Transition as a Service”.<br />
Wichtigstes strategisches Ziel ist es,<br />
die Kunden mit CO 2 -armen Technologien<br />
und Dienstleistungen dabei zu unterstützen,<br />
ihre CO 2 -Bilanz zu optimieren. Red.<br />
Abbildung zeigt Son<strong>der</strong>ausstattung.<br />
Nur 1,40 m breit. Größte Ladefläche seiner Klasse.<br />
Nutzlast 565 kg. Anhängelast 300 kg.<br />
Wechselbare Aufbauten. 3,96 m Wen<strong>der</strong>adius.<br />
30 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
tropos-motors.de<br />
31
Wirtschaft & Finanzen<br />
Energieversorgung<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Stromspeicher<br />
Energie nach Bedarf<br />
mend grün: Biogenes Flüssiggas, das sich<br />
aus Biomasse wie tierischen und pflanzlichen<br />
Rest- und Abfallstoffen gewinnen<br />
lässt, reduziert die Treibhausgasemissionen<br />
von LPG noch einmal um bis zu<br />
90 %. Bio-LPG wird seit 2018 im deutschen<br />
Wärmemarkt genutzt.<br />
Speichertechnologien spielen eine entscheidende Rolle in <strong>der</strong> Energiewende. In<br />
einem Pilotprojekt in Großrettbach werden die Einsatzmöglichkeiten eines<br />
Batteriespeichers untersucht: Regelenergie bereitstellen, die Frequenz im Netz<br />
stützen, Leistungsspitzen reduzieren.<br />
240-kWh-Batteriespeicher in Großrettbach: Die Teag untersucht, inwieweit diese Speichergröße<br />
ausreicht, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.<br />
Foto: TEAG<br />
Die Produktion von Ökostrom in<br />
Deutschland erreicht Höchststände.<br />
Das Problem: Der erzeugte<br />
Strom kann ohne ausreichende Speichermöglichkeiten<br />
nicht vollständig genutzt<br />
werden. Außerdem sorgen erneuerbare<br />
Energien wie Fotovoltaik o<strong>der</strong> Windkraft<br />
für Schwankungen im Stromnetz. Diese<br />
sogenannte Volatilität stellt für Netzbetreiber<br />
eine enorme Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />
Dezentrale Batteriespeicher können einen<br />
wichtigen Beitrag leisten, um Regelenergie<br />
bereitzustellen und die Frequenz<br />
im Netz zu stützen o<strong>der</strong> um Leistungsspitzen<br />
zu reduzieren und somit den kabelgebundenen<br />
Netzausbau zu vermeiden.<br />
Einen solchen sogenannten netzdienlichen<br />
Stromspeicher testen das Versorgungsunternehmen<br />
Thüringer Energie<br />
(Teag) und seine Tochterunternehmen<br />
Thüringer Energienetze (Ten) und Komsolar<br />
in einem Gemeinschaftsprojekt in<br />
Großrettbach (Landkreis Gotha). Großrettbach<br />
ist <strong>der</strong> ideale Standort für dieses Pilotprojekt,<br />
weil die zahlreichen Fotovoltaikanlagen<br />
zu Spitzenzeiten mehr grünen<br />
Strom ins Ortsnetz einspeisen, als zur<br />
gleichen Zeit benötigt wird.<br />
Ohne Speicher wird überschüssiger Solarstrom<br />
über den Ortsnetztransformator<br />
zurück in das Mittelspannungsnetz gespeist<br />
und weiter verteilt. Die Rückspeisung<br />
vermin<strong>der</strong>t die Aufnahmekapazität<br />
für weitere Erzeugungsanlagen im vorgelagerten<br />
Mittelspannungsnetz. Somit wäre<br />
hier ein weiterer Netzausbau unvermeidbar.<br />
Ziel <strong>der</strong> Energiewende ist jedoch, die<br />
verfügbare erneuerbare Energie bedarfsabhängig<br />
und effizient zu nutzen. Der<br />
Speicher erfüllt also mehrere Ziele gleichzeitig,<br />
indem er den Eigennutzungsanteil<br />
des Solarstroms im Ort erhöhen kann und<br />
das vorgelagerte Netz entlastet.<br />
Der installierte Lithium-Ionen-Speicher<br />
hat eine Speicherkapazität von 240 Kilowattstunden<br />
(kWh) und könnte beispielsweise<br />
einen Kühlschrank und eine Tiefkühltruhe<br />
einer vierköpfigen Familie ganzjährig<br />
betreiben. Inwieweit diese Speichergröße<br />
ausreicht, um die Schwankungen im<br />
Netz auszugleichen, ist wichtigster Untersuchungsgegenstand<br />
des Projektes. An<br />
dem Speicher werden nun verschiedene<br />
„Netzfahrweisen“ langfristig getestet.<br />
Ein Ende des Pilotprojektes ist noch<br />
nicht im Blick. Für viele Testszenarien<br />
reicht ein Sonnenjahr nicht aus. Bei <strong>der</strong><br />
Bedeutung, die erneuerbare Energien und<br />
Speichertechnologien künftig haben, wäre<br />
eine Ausweitung des Projektes denkbar.<br />
Das Potenzial von Fotovoltaikanlagen ist<br />
noch lange nicht ausgeschöpft. Auch die<br />
Windausbauszenarien versprechen enormes<br />
Potenzial für Speichertechnologien.<br />
Auch Eigenheimbesitzer können mit<br />
einem Fotovoltaikspeicher, <strong>der</strong> beispielsweise<br />
im Keller steht, einen gewissen Grad<br />
an Autarkie erreichen. Wie diese Speicher<br />
im Zusammenspiel mit zentralen Stromspeichern<br />
sinnvoll eingesetzt werden können<br />
und welche Rolle große Anlagen wie<br />
etwa Pumpspeicherkraftwerke o<strong>der</strong> die<br />
Stromspeicherung im Erdgasnetz spielen,<br />
sind weitere Aspekte, mit denen sich die<br />
Teag beschäftigt. Denis Schuldig<br />
DER AUTOR<br />
Denis Schuldig ist Projektleiter beim<br />
Versorgungsunternehmen Thüringer Energie<br />
(Teag) in Erfurt<br />
Foto: Rheingas<br />
Bau einer Sammelversorgung: Flüssiggas wird ober- o<strong>der</strong> unterirdisch außerhalb des Hauses in<br />
einem Tank gelagert. Ein Anschluss an ein Leitungsnetz ist nicht nötig.<br />
Energieversorgung<br />
Flüssiggas statt Öl<br />
Viele noch mit Öl beheizte Gebäude liegen in Gebieten ohne Erdgas- und<br />
Fernwärmeanschluss. Hier bietet Flüssiggas die Lösung. Es kann ein Quartier<br />
leitungsungebunden versorgen, ist energieeffizient und wird zunehmend grün.<br />
Noch fast 6 Millionen Wohngebäude<br />
sind in Deutschland mit Ölheizungen<br />
ausgestattet. Nach Erhebungen<br />
des Bundesverbands <strong>der</strong> Energie- und<br />
Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) von 2019<br />
ist ein Großteil dieser Heizungssysteme<br />
veraltet und arbeitet in <strong>der</strong> Folge nicht<br />
energieeffizient.<br />
Während sich knapp die Hälfte <strong>der</strong><br />
installierten Ölheizungen grundsätzlich<br />
auf Erdgas o<strong>der</strong> Fernwärme umrüsten ließen,<br />
liegen ca. 3 Millionen <strong>der</strong> mit Öl beheizten<br />
Gebäude in Gebieten ohne Erdgasund<br />
Fernwärmeanschluss, viele davon in<br />
ländlichen geprägten Gebieten. Eine umweltfreundliche,<br />
bezahlbare und bereits<br />
erprobte Alternative bietet hier Flüssiggas<br />
(LPG für Liquefied Petroleum Gas).<br />
Flüssiggas hat den Vorteil, dass es sich<br />
bei relativ geringem Druck von unter 10<br />
bar verflüssigen und flexibel mittels Flaschen,<br />
Tank- und Kesselwagen leitungsungebunden<br />
transportieren lässt. Damit kann<br />
es auch Gebiete versorgen, die nicht über<br />
einen Erdgas- o<strong>der</strong> Fernwärmeanschluss<br />
verfügen.<br />
Gegenüber Heizöl bietet Flüssiggas weitere<br />
Vorteile: Es emittiert bei <strong>der</strong> Verbrennung<br />
ca. 45 % weniger Feinstaub und bis<br />
zu 20 % weniger CO 2 und Stickstoffoxide<br />
(NOx). Im Vergleich zu Ölheizungen ohne<br />
Brennwerttechnik stößt ein LPG-Brennwertkessel<br />
sogar bis ca. 30 % weniger CO 2<br />
aus. Gegenüber Braunkohle emittiert LPG<br />
ca. 50 % weniger CO 2 .<br />
Eine Analyse <strong>der</strong> DBI Gas- und Umwelttechnik<br />
GmbH im Auftrag des Deutschen<br />
Verband Flüssiggas e. V. (DVFG) kommt<br />
zu dem Ergebnis, dass sich durch den Umstieg<br />
von 3 Millionen Ölheizungen auf<br />
Flüssiggas jährlich ca. 4 Millionen Tonnen<br />
CO 2 in Deutschland einsparen ließen.<br />
Flüssiggas ist zudem nicht wassergefährdend<br />
und lässt sich deshalb problemlos<br />
in Wasserschutz- und hochwassergefährdeten<br />
Gebieten einsetzen. Dazu zählen<br />
oft auch landwirtschaftlich genutzte<br />
Flächen. Flüssiggas wird zudem zuneh-<br />
UMWELTVORTEIL ERKANNT<br />
Mithilfe von synthetischem Flüssiggas lassen<br />
sich Heizsysteme sogar treibhausgasneutral<br />
betreiben. Erste Projekte für die<br />
Produktion von synthetischem LPG, wie<br />
das Projekt „FutureLiquidGas“, an dem<br />
Rheingas beteiligt ist, befinden sich bereits<br />
in den Startlöchern. Wasser wird dabei<br />
unter Einsatz von (Öko-) Strom in Wasserund<br />
Sauerstoff aufgespalten, mit CO 2 in ein<br />
Synthesegas überführt und dann in synthetisches<br />
LPG umgewandelt. Das CO 2<br />
kann direkt aus <strong>der</strong> Luft aufgefangen werden<br />
o<strong>der</strong> auch aus industriellen (Verbrennungs-)<br />
Prozessen stammen<br />
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erkennt<br />
den Umweltvorteil von konventionellem<br />
und biogenem Flüssiggas an. § 22<br />
regelt, welche Werte bei Neubauten zur<br />
Ermittlung des Primärenergiebedarfs für<br />
den nicht erneuerbaren Anteil des Brennstoffs<br />
anzusetzen sind. Wird Bio-LPG in<br />
einem Brennwertkessel eingesetzt, gilt ein<br />
Primärenergiefaktor von 0,7. In einer<br />
hocheffizienten KWK-Anlage kann sogar<br />
ein Wert von 0,5 angesetzt werden. Treibt<br />
konventionelles Flüssiggas im Rahmen<br />
einer Quartiersversorgung eine KWK-Anlage<br />
an, gilt ein Faktor von 0,6.<br />
Mit Blick auf die Umwelt- und Klimavorteile<br />
des Brennstoffs als Alternative zu<br />
Öl- und Kohleheizungen sollte das Potenzial<br />
von Flüssiggasheizungen in Deutschland<br />
dringend gehoben werden. Red.<br />
GESETZ TRITT IN KRAFT<br />
Flüssiggas ist ein wichtiges Thema für die<br />
Quartiersversorgung: Am 13. August <strong>2020</strong><br />
wurde das Gebäudeenergiegesetz (GEG)<br />
im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Am 1.<br />
November <strong>2020</strong> tritt es offiziell in Kraft. Das<br />
GEG schränkt den Einbau und den Betrieb von<br />
Öl- und Kohleheizungen ab 2026 ein.<br />
32 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
33
Wirtschaft & Finanzen<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Wirtschaft & Finanzen<br />
Photovoltaik<br />
Strom aus<br />
dem See<br />
Schwimmende Photovoltaik-Anlagen<br />
entlasten die Umwelt und sparen Platz<br />
auf Freiflächen.<br />
Foto:Erdgas Südwest<br />
Eine Anlage, die Freiflächen spart: 6.500 Schwimmkörper werden für die Paneele auf den Baggersee<br />
gebracht und mit einer Grundverankerung fixiert.<br />
Auf einem Baggersee in Leimersheim<br />
(Rheinland-Pfalz) entstehen<br />
zwei schwimmende Photovoltaik<br />
(PV)-Anlagen mit ca. 14.000 Quadratmetern<br />
Fläche und insgesamt etwa 1,5<br />
MWpeak. Noch in diesem Jahr soll eine<br />
<strong>der</strong> Anlagen in Betrieb genommen.<br />
Das Projekt wird von <strong>der</strong> Erdgas Südwest<br />
GmbH umgesetzt. Es sollen 548.000<br />
Kilogramm CO 2 pro Jahr im Vergleich zum<br />
Energiemix 2019 eingespart und die Umwelt<br />
durch den Bezug von grünem Strom<br />
entscheidend entlastet werden. Zusätzlich<br />
zu CO 2 spart die Anlage Platz auf Freiflächen.<br />
Insgesamt werden 3.744 Solarpaneele<br />
auf 6.500 Schwimmkörpern auf den<br />
See gebracht und mit einer Grundverankerung<br />
fixiert. Der See hat eine Fläche von<br />
160.000 Quadratmeter, die Anlagen bedecken<br />
davon nur rund 8 Prozent. Ab Inbetriebnahme<br />
im Spätherbst <strong>2020</strong> werden<br />
zunächst 739,44 kWp an Leistung genutzt<br />
und 780.000 kWh Strom erzeugt. Dieser<br />
wird zu 40 Prozent zur Versorgung eines<br />
nahen Kieswerks genutzt, <strong>der</strong> Rest wird<br />
ins öffentliche Netz eingespeist.<br />
www.erdgas-suedwest.de<br />
Solarwärme-Projekt ist fertiggestellt<br />
Drei Jahre Zeit hatten die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim,<br />
um das kommunale<br />
Klimaschutz-Modellprojekt des Bundesumweltministeriums<br />
SolarHeatGrid<br />
„Errichtung und Anbindung <strong>der</strong> größten<br />
Solarthermie-Anlage in Deutschland an<br />
ein optimiertes Wärmeverbundnetz“ auf<br />
Ludwigsburger und Kornwestheimer Gemarkung<br />
umzusetzen. Nun ist die neue<br />
Anlage mit 14.800 Quadratmeter Kollektorfläche<br />
fertiggestellt. Mit rund 10 Millionen<br />
Euro hat <strong>der</strong> Bund das 15 Millionen<br />
teure Projekt geför<strong>der</strong>t. Das Ziel, im Rahmen<br />
des Klimaschutz-Modellprojektes die<br />
drei Fernwärme-Inselnetze an das Ludwigsburger<br />
Verbundnetz anzuschließen,<br />
konnte realisiert werden.<br />
Durch die Anbindung des Fernwärmenetzes,<br />
das schon heute die Wärme mit<br />
überwiegend nachwachsenden Rohstoffen<br />
bereitstellt, an die zu Beginn des Projektes<br />
noch rein fossil befeuerten Netze Kornwestheim-Nord,<br />
Rotbäumlesfeld und Technische<br />
Dienste Ludwigsburg wurde die<br />
Wärmequalität in den neu angeschlossenen<br />
Netzen deutlich erhöht. Gleichzeitig<br />
können die Heizwerke optional als Standorte<br />
für zusätzliche Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK)-Erzeuger genutzt werden.<br />
Rund fünf Kilometer Wärmenetztrasse<br />
für den Netzzusammenschluss wurden<br />
seit 2019 durch die Stadtwerke verlegt. Etwas<br />
mehr als einen Kilometer allein für die<br />
Solarwärmetransport-Trasse. Auf dem Römerhügel<br />
fangen 1.088 Kollektoren die<br />
Sonne ein. In den Kollektoren wird das<br />
Wärmeträgermedium, ein Wasser-Glycol-Gemisch,<br />
auf bis zu 90 Grad erhitzt<br />
und die Wärme mithilfe eines Wärmetauschers<br />
in das Fernwärmenetz eingespeist.<br />
Die Anlage ist mit dem Holzheizkraftwerk<br />
und vielen Blockheizkraftwerken, die im<br />
Stadtgebiet verteilt liegen, so vernetzt,<br />
dass die Wärmeversorgung ständig gewährleistet<br />
ist.<br />
www.swlb.de<br />
Auf Abstand achten<br />
Dachbegrünung und Solarenergie lassen<br />
sich bei fachgerechter Umsetzung kombinieren,<br />
meldet <strong>der</strong> Bundesverband Gebäudegrün<br />
(BuGG). Bei Solar-Gründächern ist<br />
unter an<strong>der</strong>em zu beachten, dass die Solar-Module<br />
nicht verschattet werden. Der<br />
BuGG empfiehlt einen Mindestabstand<br />
von 20 bis 30 Zentimeter von <strong>der</strong> Unterkante<br />
des Solarmoduls zur Oberfläche des<br />
Substrats. Zudem sollten Module und Modulreihen<br />
so aufgestellt werden, dasss eine<br />
Instandhaltung gut möglich ist. Ideal sei<br />
ein Mindestreihenabstand von 80 Zentimeter.<br />
Auflastgehaltene Solar-Gründächer<br />
seien zu bevorzugen, da nicht in die Dachkonstruktion<br />
und Dachabdichtung eingegriffen<br />
werden muss. Eine regelmäßige<br />
Pflege und Wartung sei außerdem nötig.<br />
Die neue BuGG-Fachinformation „Solar-Gründach“<br />
erläutert auf 52 Seiten die<br />
Details für Planer und Ausführende.<br />
www.gebaeudegruen.info<br />
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35
Planen & Bauen<br />
Kommunalbau<br />
rungsaustausch untereinan<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>t.<br />
Die Preisträger werden zusätzlich von <strong>der</strong><br />
Gründung bis zur Eintragung ins Genossenschaftsregister<br />
begleitet und unterstützt.<br />
Zudem erstellt <strong>der</strong> Baden-Württembergische<br />
Genossenschaftsverband eine<br />
umfassende Online-Plattform, auf <strong>der</strong> sich<br />
informiert, vorgestellt und vernetzt werden<br />
kann.<br />
Planen & Bauen<br />
© Algeco/Jugendamt Darmstadt/Stadt Darmstadt/<br />
ramona buxbaum Architekten, Darmstadt<br />
PROJEKTE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />
Alles in direkter Umgebung, was wichtig ist: Die Entwicklung eines gesunden und zukunftsfähigen<br />
Quartiers können Kommunen und Bewohner in genossenschaftlicher Form vorantreiben.<br />
Quartiersentwicklung<br />
Gemeinsam gestalten<br />
Das För<strong>der</strong>projekt „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ des<br />
Landes Baden-Württemberg unterstützt Kommunen und Einwohner bei lokalen<br />
Projekten für mo<strong>der</strong>nes und innovatives Wohnen.<br />
Die demographische und gesellschaftliche<br />
Entwicklung stellt völlig<br />
neue Ansprüche an unser Zusammenleben<br />
sowie unseren Wohn- und<br />
Lebensraum. Wir werden immer älter, die<br />
Familienbindung nimmt ab und die Zahl<br />
<strong>der</strong> kin<strong>der</strong>losen und Single-Haushalte<br />
steigt. Immer mehr Menschen haben das<br />
Bedürfnis, sich vor Ort an <strong>der</strong> Gestaltung<br />
ihres Lebensumfelds aktiv zu beteiligen.<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung und dem Management<br />
unseres Wohnumfelds gilt es, eine<br />
über das reine Wohnen hinaus funktionierende,<br />
auf die Bedürfnisse vor Ort ausgerichtete<br />
Infrastruktur aufzubauen. Hier<br />
kann die Rechts- und Unternehmensform<br />
<strong>der</strong> eingetragenen Genossenschaft ihre<br />
Stärken ausspielen und die Projekte auf<br />
wirtschaftlich gesunde Beine stellen, Infrastruktur<br />
sichern und die Beteiligung <strong>der</strong><br />
Anwohner ermöglichen.<br />
Mit <strong>der</strong> Landesstrategie „Quartier 2030<br />
– Gemeinsam.Gestalten.“ will das Land<br />
Baden-Württemberg den Lebensraum so<br />
gestalten, dass sich die Menschen dort<br />
wohlfühlen und alles Notwendige vorfinden.<br />
Im Rahmen dieser Strategie führt <strong>der</strong><br />
Baden-Württembergische Genossenschaftsverband<br />
(BWGV) das För<strong>der</strong>projekt<br />
„Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“<br />
durch. Es richtet sich an alle<br />
Initiativen und Projekte, die ihr Quartier<br />
gemeinsam gestalten und verwalten wollen.<br />
Ziel des Projekts ist es, das Genossenschaftsmodell<br />
in <strong>der</strong> Quartiersentwicklung<br />
bekannter zu machen, Neugründungen in<br />
diesem Bereich zu initiieren und durch das<br />
Bereitstellen von Mustersatzungen, Informationen<br />
und Ansprechpartnern bestehende<br />
Hemmschwellen abzubauen.<br />
Herzstück des För<strong>der</strong>projekts, das bis<br />
März 2022 läuft, ist ein Wettbewerb, bei<br />
dem innovative Ideen und Projekte für die<br />
Entwicklung von Quartieren gesucht werden.<br />
Alle sich beteiligenden Initiativen<br />
werden in das Informationsnetzwerk des<br />
För<strong>der</strong>projekts aufgenommen, erhalten<br />
Hilfestellung bei <strong>der</strong> Suche nach Partnern<br />
sowie eine kostenlose Erstberatung. Darüber<br />
hinaus werden den Initiativen über die<br />
gesamte Projektlaufzeit Beratungsschwerpunkte<br />
zur Seite gestellt und <strong>der</strong> Erfah-<br />
Foto: BWGV<br />
Am Anfang eines Projekts steht meist ein<br />
leerstehendes Gebäude. Die Menschen vor<br />
Ort haben Vorstellungen, wie das Gebäude<br />
künftig verwendet werden könnte, allerdings<br />
fehlt es <strong>der</strong> Kommune an Geld und<br />
die Bürger können nicht genug Mittel aufbringen.<br />
Ein Plan ist nötig, wie so ein Objekt<br />
wie<strong>der</strong>belebt sowie finanziell tragfähig<br />
und zukunftsorientiert gestaltet werden<br />
kann. Über Bestandsgebäude und<br />
Umnutzungen hinaus finden genossenschaftliche<br />
Modelle auch in Neubaugebieten<br />
Anwendung.<br />
Neben gemischt-genossenschaftlichen<br />
Projekten sind auch an<strong>der</strong>e Formen des<br />
Quartiersmanagements vorstellbar. Zum<br />
Beispiel könnten sich soziale Träger,<br />
Dienstleister, Vereine und Unternehmen in<br />
einer Dachgenossenschaft zusammenschließen,<br />
um gemeinsam mehrere Objekte<br />
zu betreiben. Gilt es, ein ganzes<br />
Quartier o<strong>der</strong> einen ganzen Stadtteil neu<br />
zu organisieren und verschiedene Kommunen,<br />
Unternehmer, Dienstleister sowie<br />
Bürger zu vereinen, wäre auch eine Stadtteil-<br />
beziehungsweise Quartiersgenossenschaft<br />
vorstellbar. Der genossenschaftlichen<br />
Gestaltungskraft sind auch hier keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
Weitere Informationen zum För<strong>der</strong>projekt<br />
sowie die Teilnahmemöglichkeit für<br />
den Wettbewerb finden sich im Internet<br />
unter www.wir-leben-genossenschaft.de.<br />
<br />
Roman Glaser<br />
DER AUTOR<br />
Dr. Roman Glaser ist Präsident des<br />
Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands<br />
(BWGV).<br />
36 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Wir schaffen Räume!<br />
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37
KoMMUNalBaU<br />
Planen & Bauen<br />
Urban-Mining-Expertin anja rosen und Harald<br />
Kurkowski, rückbauleiter und Experte für recyclingbaustoffe,<br />
untersuchen das abbruchmaterial.<br />
Recycling<br />
<strong>der</strong> Kreis schließt sich<br />
Sand ist teuer geworden, Kies ebenso. So teuer, dass „Urban Mining“, das<br />
Recycling von Bauschutt, wirtschaftlich wird. Doch Schutt ist nicht gleich<br />
Schutt: Es braucht Spezialisten, um die urbane Mine zu heben. Der Magistrat<br />
<strong>der</strong> Kreis- und Hansestadt Korbach hat sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung gestellt.<br />
Foto: Agentur printundtv<br />
Einer Stadtreparatur gleich soll das<br />
Zentrum Korbachs (Hessen) mit seinem<br />
ursprünglich gotischen Rathaus<br />
und dem historisch geprägten Umfeld neu<br />
gestaltet werden. Teil <strong>der</strong> Baumaßnahme<br />
ist <strong>der</strong> Abbruch eines Anbaus aus den<br />
1970er Jahren und die Erweiterung durch<br />
einen nachhaltigen Neubau. Im Rahmen<br />
einer öffentlichen Vergabe mit vorgeschaltetem<br />
Realisierungswettbewerb wurde die<br />
Arbeitsgemeinschaft „agn-heimspielarchitekten“<br />
mit <strong>der</strong> Objektplanung beauftragt.<br />
Parallel zu diesem Planungsauftrag hat<br />
das Fachplanungsbüro Energum im Auftrag<br />
des Hessischen Ministeriums für Umwelt,<br />
Klimaschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz ein Urban-Mining-Konzept<br />
entwickelt. Geschäftsführerin Anja<br />
Rosen, die an <strong>der</strong> Bergischen Universität<br />
Wuppertal zu diesem Thema forscht und<br />
promoviert hat, hat das Modellprojekt begleitet.<br />
„Wir sind Überzeugungstäter“,<br />
sagt sie. „Wir wollen zeigen, dass das zirkuläre<br />
Bauen in <strong>der</strong> Praxis angekommen<br />
ist und wie es funktioniert.“<br />
Anhand des Modellprojekts werden die<br />
Möglichkeiten eines selektiven Rückbaus<br />
mit anschließendem ortsnahen Recycling<br />
<strong>der</strong> mineralischen Abbruchmaterialien<br />
und Wie<strong>der</strong>einsatz für den Neubau untersucht<br />
und aufgezeigt. Darüber hinaus wird<br />
<strong>der</strong> Neubau als „urbane Mine“ für künftige<br />
Generationen gebaut. Alle Materialien<br />
wurden unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Recyclingfähigkeit<br />
ausgewählt und so gefügt,<br />
dass sie bei einem späteren Rückbau o<strong>der</strong><br />
einer Sanierung sortenrein trennbar sind.<br />
Das Best-Practice-Beispiel in Korbach soll<br />
Grundlagen für die Entwicklung eines Leitfadens<br />
für ressourcenschonendes Bauen in<br />
Hessen schaffen. Die Baumaßnahme wird<br />
daher auch mit öffentlichen Mitteln aus<br />
verschiedenen Programmen geför<strong>der</strong>t.<br />
Wer sagt eigentlich,<br />
dass öffentliche Baumaßnahmen<br />
immer kompliziert sein müssen?<br />
GOLDBECK macht<br />
es einfacher!<br />
Da ein Urban-Mining-Projekt einer<br />
sachkundigen Planung bedarf, wurden<br />
beim Rathaus Korbach die Massen <strong>der</strong> zurückzugewinnenden<br />
Baustoffe aus <strong>der</strong><br />
Rathauserweiterung ermittelt und auf<br />
ihre Recyclingfähigkeit untersucht. Proben<br />
<strong>der</strong> mineralischen Bausubstanz wurden<br />
labortechnisch geprüft, um die Eignung<br />
für den Wie<strong>der</strong>einsatz in Beton festzustellen.<br />
Vor <strong>der</strong> Ausschreibung ermittelte das<br />
Team geeignete Recyclingunternehmen in<br />
<strong>der</strong> Region. „Wir haben viel recherchiert<br />
und mit lokalen Firmen gesprochen“, berichtet<br />
Anja Rosen. „In <strong>der</strong> Gegend wird<br />
recycelter Beton bisher nicht im Hochbau<br />
eingesetzt, aber wir haben Unternehmen<br />
gefunden, die darin einen Markt mit hohem<br />
Zukunftspotenzial erkannten.“ Mit<br />
den Unternehmern wurden Gespräche geführt,<br />
um die Möglichkeiten <strong>der</strong> hochwertigen<br />
Aufbereitung sowie die Transportentfernungen<br />
und Kosten für das Recycling<br />
zu sondieren. Im Anschluss wurde <strong>der</strong><br />
Rückbau als selektiver Rückbau ausgeschrieben<br />
mit <strong>der</strong> Vorgabe, die mineralischen<br />
Materialien nicht zu entsorgen, son<strong>der</strong>n<br />
ortsnah aufzubereiten und zur Abholung<br />
bereitzustellen.<br />
Im Projekt Korbach konnten rund 62 %<br />
des Abbruchmaterials für den Neubau verwertet<br />
werden. Es hat sich herausgestellt,<br />
dass Hin<strong>der</strong>nisse im Rückbau – wie beispielsweise<br />
durch verlorene Schalungen<br />
mit integrierter Dämmung – die Qualität<br />
<strong>der</strong> Rezyklate einschränken und damit die<br />
Menge <strong>der</strong> hochwertig einsetzbaren rezyklierten<br />
Gesteinskörnung reduzieren.<br />
In Zeiten <strong>der</strong> Ressourcenverknappung<br />
zeigt dies, wie wichtig das sorgfältige und<br />
weitsichtige kreislaufgerechte Konstruieren<br />
bereits in <strong>der</strong> Neubauplanung ist. Der<br />
gesamte Lebenszyklus des Rathauses<br />
stand in Korbach im Fokus und <strong>der</strong> Neubau<br />
soll auch hinsichtlich seiner eigenen<br />
Rückbau- und Recyclingfähigkeit Maßstäbe<br />
setzen. Das Modellprojekt zeigt, was<br />
nach den <strong>der</strong>zeitigen Normen und Richtlinien<br />
möglich ist. „Da ist noch viel Luft<br />
nach oben. Die Regularien müssen dringend<br />
weiterentwickelt werden“, resümiert<br />
Anja Rosen. <br />
red.<br />
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Themen > Planen & Bauen<br />
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39
Planen & Bauen<br />
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Planen & Bauen<br />
Auf dem Weg hin zum Normalbetrieb sind sie ein wichtiger Meilenstein:<br />
Modulare Gebäude für Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten sorgen dafür, dass alle<br />
ausreichend Abstand zueinan<strong>der</strong> halten können. Die Container können nach<br />
Bedarf konfiguriert und mit vielen digitalen Möglichkeiten ausgestattet werden.<br />
Genügend Platz und Abstand: Aktuell<br />
sind schnelle Lösungen gefragt, um Unterricht<br />
unter Pandemie-Bedingungen<br />
so erfolgreich wie möglich zu gestalten.<br />
DIE AUTORIN<br />
Catherine Thiébaut ist Senior Marketing<br />
Manager bei <strong>der</strong> Algeco GmbH<br />
Weniger Schüler auf mehr Raum,<br />
strenge Hygienevorschriften<br />
und Reaktionsschnelligkeit im<br />
Ernstfall – Schulen stehen zu Beginn des<br />
neuen Schuljahres vor enormen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Container erweisen sich in<br />
Krisenzeiten mit flexiblen, schnell zu realisierenden<br />
Einsatzmöglichkeiten sowie<br />
einer smarten Innenausstattung als ungeahnte<br />
Chance für Schul- und Kitaträger.<br />
Herkömmliche Bauten und Räume sind in<br />
<strong>der</strong> Regel nicht für die geltenden Abstandsund<br />
Hygieneregelungen ausgelegt.<br />
Container bieten sich gleich in mehrfacher<br />
Hinsicht als temporäre Lösung an. Sie<br />
können schnell und flexibel in Auftrag gegeben<br />
und geliefert werden. Da Raummodule<br />
im Werk vorgefertigt und so auf <strong>der</strong><br />
Baustelle angeliefert werden, sind sie innerhalb<br />
weniger Tage bezugsfertig. Än<strong>der</strong>n<br />
sich die räumlichen Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
lassen sich die Zwischenwände variabel<br />
umsetzen. Der Rückbau ist ebenso schnell<br />
möglich, sodass Kommunen flexibel auf<br />
Foto: Algeco<br />
neue Gegebenheiten reagieren können.<br />
Bei <strong>der</strong> Innengestaltung sind individuellen<br />
Wünschen keine Grenzen gesetzt:<br />
Die Container können je nach Bedarf konfiguriert<br />
und mit verschiedenen Niveaus<br />
und technischen Optionen ausgestattet<br />
werden. Neben Allroundlösungen für den<br />
schnellen, kurzfristigen Raumbedarf gibt<br />
es auch Lösungen mit Komfort in mehrfacher<br />
Dimension, beispielsweise Module<br />
mit großen Fensterflächen, glatten Fassaden<br />
und elektrischen Außenjalousien. Die<br />
Innenausstattung kann mit Vorwandsystemen<br />
Kabel und Leitungen verdecken. Kai<br />
Reese, Head of Business Development and<br />
Marketing beim Anbieter Algeco, erklärt:<br />
„Unsere Linie Advance Plus ist für Schulen<br />
und Kin<strong>der</strong>gärten eine interessante Option.<br />
Die Nutzer fühlen sich in den hellen,<br />
komfortablen Räumen wohl und haben<br />
nicht das Gefühl, in einem Provisorium zu<br />
sein. So macht Lernen mehr Freude.“<br />
KOMMUNIKATIONSLÖSUNG INKLUSIVE<br />
Mit den modularen Gebäuden können<br />
Kunden einen Rund-um-Service als Komplettdienstleistung<br />
annehmen. Beson<strong>der</strong>s<br />
Schulen profitieren von einem Service, <strong>der</strong><br />
eine sichere modulare Netzwerk- und Telekommunikationslösung<br />
garantiert. Dafür<br />
werden vorgefertigte Module mit allen Vorrichtungen<br />
für eine mo<strong>der</strong>ne Unterrichtsgestaltung<br />
eingesetzt: WLAN, Steckdosen,<br />
Netzwerk- und Telefonanschlüsse für zukunftsfähige<br />
IP-Telefonie stehen zur sofortigen<br />
Benutzung bereit.<br />
Der große Pluspunkt <strong>der</strong> modularen<br />
Bauweise ist die schnelle Einsatzzeit. „Algeco<br />
vernetzt beispielsweise ein Schulgebäude<br />
mit 1000 Quadratmetern Nutzfläche<br />
innerhalb von zwei Tagen während des<br />
laufenden Betriebs – im Vergleich zu etwa<br />
drei Wochen bei herkömmlicher Verkabelung“,<br />
berichtet das Unternehmen. „Während<br />
<strong>der</strong> gesamten Bauzeit im 360°-Service-Konzept<br />
und danach steht ein Ansprechpartner<br />
für alle Fragen zur Verfügung<br />
und kümmert sich um den reibungslosen<br />
Ablauf.“ Catherine Thiébaut<br />
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Einhaltung <strong>der</strong> Qualitätsstandards <strong>der</strong> Norm DIN 4108-10. Mehr Infos über das Q-Siegel auf xps-qualität.de.<br />
41
Beson<strong>der</strong>e Vorsicht sollten Kommunen walten lassen, wenn es an die Aufbereitung von Trinkwasser geht. Hier ist eine rechtssichere Dokumentation<br />
<strong>der</strong> Instandhaltung gesetzlich vorgeschrieben. Unterstützen kann eine Einbindung von smarten Technologien.<br />
Trinkwasseraufbereitung<br />
Mo<strong>der</strong>ne Mithilfe<br />
Technisches Monitoring und Gebäudeautomation können Kommunen bei <strong>der</strong><br />
Dokumentation des bestimmungsgemäßen Betriebs und <strong>der</strong> Instandhaltung von<br />
Trinkwasser-Installationen helfen.<br />
Artikel 2 des deutschen Grundgesetzes<br />
spricht jedem das Recht auf<br />
körperliche Unversehrtheit zu.<br />
Nach § 37 Infektionsschutzgesetz müssen<br />
Trink- und Badewasser so beschaffen sein,<br />
dass die menschliche Gesundheit durch<br />
Genuss o<strong>der</strong> Gebrauch nicht beeinträchtigt<br />
FLÜSSIG-ASPHALT<br />
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85301 SCHWEITENKIRCHEN<br />
wird. Gemäß § 17 Trinkwasserverordnung<br />
sind Anlagen für die Gewinnung, Aufbereitung<br />
o<strong>der</strong> Verteilung mindestens nach<br />
den allgemein anerkannten Regeln <strong>der</strong><br />
Technik zu planen, zu bauen und zu betreiben.<br />
Aus diesen Rechtsvorschriften ergeben<br />
sich zahlreiche Verpflichtungen, auf<br />
STRASSENTECHNIK.DE<br />
denen die Richtlinien VDI 3810 und VDI<br />
6023 aufbauen. Durch den engen Bezug<br />
zu den Gesetzen haben diese beiden Richtlinien<br />
einen hohen Verbindlichkeitscharakter.<br />
Die Richtlinienreihe VDI 3810 ist eine<br />
Reihe von technischen Regelwerken zum<br />
nachhaltigen Betreiben und Instandhalten<br />
von Gebäuden und ihren technischen Anlagen.<br />
Die Richtlinienreihe VDI 6023 befasst<br />
sich mit Hygiene in Trinkwasser-Installationen.<br />
Da Betrieb und Instandhaltung<br />
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jeden Standort zur Miete o<strong>der</strong> Kauf!<br />
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42 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Foto: Adobe stock/pixarno<br />
Kommunalbau<br />
unabdingbare Voraussetzungen für die<br />
Sicherstellung <strong>der</strong> Hygiene darstellen,<br />
wurde die neue Ausgabe als VDI 3810-2/<br />
VDI 6023-3 beiden Richtlinienreihen zugeordnet.<br />
Sie verpflichtet den für das<br />
Objekt verantwortlichen Betreiber, die<br />
Trinkwasser-Installation durch regelmäßige<br />
Inspektion, vorausschauende Wartung,<br />
fachkundige Instandsetzung und<br />
Verbesserung in technisch und hygienisch<br />
einwandfreiem Zustand zu halten.<br />
DIE PFLICHTEN DES BETREIBERS<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Die VDI 3810 Blatt 2 beschreibt notwendige<br />
Voraussetzungen zur Wahrnehmung<br />
<strong>der</strong> Betreiberpflichten und zum<br />
Erhalt <strong>der</strong> Sicherheit. Sie definiert den<br />
bestimmungsgemäßen Betrieb als Zustand,<br />
<strong>der</strong> den Grundlagen von Planung<br />
und Errichtung möglichst nahekommt<br />
und zur Anlagenauslegung passt.<br />
Die Praxis sieht häufig an<strong>der</strong>s aus –<br />
die Nutzung des Gebäudes erfolgt so,<br />
wie sie in <strong>der</strong> realen Welt beinahe zufälligerweise<br />
zustande kommt. Ein bestimmungsgemäßer<br />
Betrieb erfor<strong>der</strong>t,<br />
dass Stagnation in <strong>der</strong> gesamten Installation<br />
vermieden wird und die Temperaturgrenzen<br />
für kaltes und erwärmtes<br />
Trinkwasser eingehalten werden. Zudem<br />
müssen die Instandhaltungspflichten<br />
erfüllt werden, an<strong>der</strong>nfalls besteht<br />
ein erhöhtes Risiko des Eintritts von<br />
Schäden und von nachteiligen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Trinkwasser-Beschaffenheit.<br />
Die Pflicht zur Instandhaltung setzt<br />
nicht erst dann ein, wenn mit Verschleißerscheinungen<br />
zu rechnen ist, son<strong>der</strong>n<br />
besteht grundsätzlich. Die mit <strong>der</strong> Verkehrssicherungspflicht<br />
verbundenen Instandhaltungsaufgaben<br />
beginnen mit<br />
<strong>der</strong> Abnahme <strong>der</strong> Anlage. Ist kein ausreichend<br />
qualifiziertes Personal vorhanden,<br />
ist durch Abschluss eines Vertrags<br />
mit einem eingetragenen Installationsunternehmen<br />
dafür Sorge zu tragen,<br />
dass die Anlagen bestimmungsgemäß<br />
betrieben und instandgehalten werden.<br />
Werden Leistungen nicht durch den<br />
Verpflichteten selbst, son<strong>der</strong>n von Dritten<br />
erbracht, kann eine Pflichtverletzung<br />
<strong>der</strong> eingesetzten Dritten auch eine<br />
Haftung des ursprünglich Verpflichteten<br />
begründen. Im Falle eines Erfüllungsgehilfen<br />
(§ 278 Bürgerliches Gesetzbuch)<br />
haftet <strong>der</strong> ursprünglich Verpflichtete sogar<br />
in vollem Umfang. Beson<strong>der</strong>s Verantwortungsträger<br />
von Kommunen mit<br />
ihren zahlreichen Einrichtungen laufen<br />
daher Gefahr, im Anlassfall persönlich<br />
zur Verantwortung gezogen zu werden.<br />
Um dies zu verhin<strong>der</strong>n, sollte <strong>der</strong> Betrieb<br />
lückenlos dokumentiert werden.<br />
Alle Dokumente über Betrieb, Kontrollen,<br />
Störungen, Instandhaltung, Instandsetzung<br />
und Verbesserung <strong>der</strong> Trinkwasser-Installation<br />
sowie <strong>der</strong>en Inspektionsergebnisse<br />
sind im Betriebsbuch festzuhalten.<br />
Es ist Teil des Anlagenbuches mit<br />
relevanten Daten über den Lebenszyklus<br />
<strong>der</strong> Trinkwasser-Installation.<br />
Ohne Unterstützung durch einen digitalen<br />
Hausmeister ist die rechtssichere<br />
Dokumentation in größeren Gebäuden<br />
kaum umsetzbar. Deshalb schlägt die<br />
VDI 3810 vor, vorhandene Berichte aus<br />
<strong>der</strong> Gebäudeautomation o<strong>der</strong> dem technischen<br />
Monitoring einzubinden.<br />
Smarte Technologien erfassen vollautomatisch<br />
und kontinuierlich das Nutzerverhalten<br />
und ermöglichen es, relevante<br />
Informationen festzuhalten. Im Bestand<br />
ist in den Sanitärräumen häufig keine<br />
Netzwerkverkabelung vorgesehen, im<br />
Neubau ist eine konsequente Verdrahtung<br />
teuer und aufwändig.<br />
TABLET SPEICHERT INFORMATIONEN<br />
Die Nachteile von Funktechnologien<br />
sind vielschichtig. Die mögliche Lösung<br />
ist <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Infrarottechnik mit<br />
passenden Armaturen, wie sie beispielweise<br />
<strong>der</strong> Hersteller WimTec Remote<br />
anbietet. Mit dem Tablet können Informationen<br />
ausgelesen und gespeichert<br />
werden. Für das Hinzufügen zum Betriebsbuch<br />
verfügt das Tablet über eine<br />
Export-Funktion, mit <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em<br />
Nutzerverhalten und Verbrauchsdaten<br />
abgespeichert werden können. Der Datenaustausch<br />
erfolgt über eine microSD-Karte<br />
o<strong>der</strong> per WLAN.<br />
<br />
Günter Dülk<br />
DER AUTOR<br />
Günter Dülk ist geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>der</strong> WimTec Sanitärprodukte<br />
GmbH<br />
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Termin!<br />
Planen & Bauen<br />
Die nächsten Termine:<br />
• Berlin<br />
9. - 10. <strong>September</strong> <strong>2020</strong><br />
• Düsseldorf<br />
10.November <strong>2020</strong> SCHULBAU kompakt<br />
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25.-26. November <strong>2020</strong><br />
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für den Bildungsbau ist die europaweit einzige<br />
Messe, die sich mit dem konkreten Investitionsvolumen<br />
für Schule, Kita und Campus befasst.<br />
Derzeit stehen bundesweit mehr als 40 Milliarden<br />
Euro zur Verfügung, die bis zum Jahr 2030 ausgegeben<br />
werden müssen.<br />
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43<br />
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Planen & Bauen<br />
Kommunalbau<br />
Planen & Bauen<br />
Energieeinsparung<br />
Wärme nur bei Bedarf<br />
Kleine Investition, große Wirkung: Digitale Heizkörperthermostate beheizen<br />
Räume nur dann, wenn sie tatsächlich genutzt werden. In Berlin wird in zwei<br />
Schulgebäuden ein selbstlernendes System genutzt. Die Stadt konnte so ein<br />
Viertel des Heizenergieverbrauchs einsparen.<br />
sparen – und jede Menge CO 2 -Emissionen<br />
vermeiden.<br />
Ein Nutzer ist die Berliner Energiemanagement<br />
GmbH (B.E.M.). Sie hat das<br />
selbstlernende System in zwei Schulgebäuden<br />
installiert. Nach Durchführung<br />
einer Projektanalyse hat sich ergeben, dass<br />
sich eine Ausstattung des Oberstufenzentrums<br />
in Berlin-Spandau als sinnvoll gestaltet.<br />
Die Liegenschaft besteht aus fünf<br />
Gebäuden, von denen ein Neubau sowie<br />
das Werkstattgebäude für eine Optimierung<br />
ausgewählt wurden.<br />
KURZES LERNEN, KURZES AMORTISIEREN<br />
Das selbstlernende Thermostat beheizt Räume präsenzbasiert und automatisch. Zum Einstellen<br />
<strong>der</strong> Wunschtemperatur kann auch wie gewohnt gedreht werden, dann leuchten LEDs auf.<br />
Das mo<strong>der</strong>ne Arbeits- und Schulleben<br />
führt dazu, dass Büro- und<br />
Unterrichtsräume bis zu 80% <strong>der</strong><br />
Zeit leer stehen. Einzig anwesend: die Heizung.<br />
Und die läuft. Dementsprechend<br />
sind viele Räume kuschelig warm, obwohl<br />
niemand da ist. Der Arbeitgeber bzw. die<br />
Kommune zahlt die Kosten, die Nutzer<br />
kümmern sich nicht weiter. Gleichzeitig<br />
leidet das Klima unter den unnötigen und<br />
hohen CO 2 -Emissionen.<br />
Abhilfe kann eine vollautomatische und<br />
selbstlernende Heizkörpersteuerung schaffen,<br />
wie sie das Unternehmen Vilisto anbietet.<br />
Das System funktioniert mit einem<br />
digitalen Wärmemanagement: Thermostate<br />
arbeiten mithilfe von einer Anwesenheitserkennung,<br />
lernenden Algorithmen<br />
und Raumklima-Sensoren. Die integrierte<br />
Anwesenheitserkennung besteht aus Bewegungs-,<br />
Schall- und Lichtsensoren. Mit<br />
ihr wird die Belegung des Raumes automatisch<br />
erkannt. Während die Thermostate<br />
die Raumtemperatur selbstlernend<br />
und bedarfsgerecht regeln, ermöglicht die<br />
angeschlossene Online-Plattform die zentrale<br />
und effiziente Verwaltung des Immobilienportfolios.<br />
Zusätzlich ermitteln Sensoren die<br />
Raumfeuchte, erkennen, wenn Fenster geöffnet<br />
sind und die Heizung gedrosselt<br />
werden muss, o<strong>der</strong> lernen, wie schnell ein<br />
Raum sich erwärmt o<strong>der</strong> auskühlt – sogenannte<br />
raumabhängige Gebäudeparameter.<br />
Auf Basis all dieser Faktoren, die<br />
mit aktuellen Wetterdaten kombiniert werden,<br />
ermittelt ein Algorithmus Vorhersagen<br />
für die Steuerung <strong>der</strong> Heizung. Bis zu<br />
32% des Heizenergieverbrauchs lassen<br />
sich so in Unternehmen und Kommunen<br />
Foto: Vilisto<br />
Aufgrund <strong>der</strong> historischen Verbrauchsdaten<br />
und Heizkosten sowie <strong>der</strong> Nutzungsund<br />
Bausituation wurde eine kurze Amortisationsdauer<br />
prognostiziert. Die Installation<br />
erfolgte im Februar 2019 und dauerte<br />
zwei Tage. Nach <strong>der</strong> zweiwöchigen Anlernphase<br />
hat die Heizkörpersteuerung die<br />
Nutzungsmuster <strong>der</strong> Räume erlernt und<br />
diese nur noch nach Bedarf beheizt.<br />
Nach einigen Monaten wurde <strong>der</strong> Verbrauch<br />
an Wärmemengenzählern gemessen<br />
und ausgewertet. So wurden witterungsbereinigt<br />
Energieeinsparungen in<br />
beiden Gebäuden von 25 Prozent generiert.<br />
Damit wird sich das System nach<br />
ungefähr drei Jahren amortisieren.<br />
Die B.E.M. leistet einen wichtigen Beitrag<br />
zur Erfüllung <strong>der</strong> klimapolitischen<br />
Ziele des Landes Berlin im Gebäudebereich.<br />
Die ab dem 1. Januar 2021 geltende<br />
CO 2 -Steuer und die damit verbundene<br />
Heizkostensteigerung wird die Amortisationsdauer<br />
des Systems noch zusätzlich<br />
verbessern. Andreas Falck<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Falck ist Head of Marketing beim<br />
Hamburger Unternehmen Vilisto GmbH.<br />
44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Im öffentlichen Raum zu Hause<br />
Mobile Raumlösungen in Containerbauweise – www.container.de/kommunen<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
45
Planen & Bauen<br />
Kommunalbau<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
Modulbau<br />
Bezahlbaren Wohnraum<br />
schaffen − mit Holz<br />
Bei einer innerörtlichen Nachverdichtung in Renningen-Malmsheim kann durch<br />
einen ressourcenschonenden Materialeinsatz flexibles Bauen mit günstigem<br />
Wohnen verknüpft werden.<br />
Pilotprojekt im Westen von Stuttgart: Die acht Wohnungen verschiedener Größe helfen, bezahlbaren<br />
und dennoch schönen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.<br />
Wohnungen zu attraktiven Preisen<br />
– aktuell ist das Mangelware<br />
in Deutschland. Das Projekt<br />
eines Stuttgarter Architekturbüros mit<br />
einem Fertighaushersteller und dem Unternehmen<br />
Mörk Immobilien GmbH will dem<br />
entgegenwirken. Gemeinsam wurde eine<br />
modulare Holzbauweise entwickelt, die<br />
schnelles und günstiges Bauen ermöglichen<br />
soll. Gearbeitet wird mit einem nachhaltig<br />
einsetzbaren Rastermaß, das auf<br />
verschiedene Bedürfnisse, Grundstückszuschnitte<br />
und Bodenverhältnisse eingeht<br />
und möglichst oft eingesetzt werden soll.<br />
Das entwickelte Bausystem sieht eine<br />
modulare Bauweise aus vorgefertigten<br />
Holz-Rahmenwänden und Holzdeckenelementen<br />
vor, welche flexibel in Höhe und<br />
Breite miteinan<strong>der</strong> verbunden werden<br />
können. Gebäude mit bis zu drei Geschossen<br />
werden mit Holzdecken ausgeführt,<br />
höhere Gebäude werden als Hybridbau mit<br />
Betondecken realisiert. Die einzelnen Module<br />
basieren auf einer Rasterbreite von<br />
circa 3,25 m und können zu unterschiedlichen<br />
Wohnungsgrößen und Gebäudetypen<br />
kombiniert werden. Eine variable<br />
Grundrissgestaltung ist gewährleistet.<br />
Bild: Mörk Immobilien GmbH<br />
Durch den Einsatz des nachwachsenden<br />
Rohstoffes Holz werden deutlich weniger<br />
fossile Energien verwendet als bei Stahl<br />
und Beton: Für die Herstellung von einem<br />
Kubikmeter Holzteilen werden 8 bis 10<br />
Kilowattstunden (kWh) benötigt, für Beton<br />
150 bis 200 kWh, für Stahlbauteile 500<br />
bis 600 kWh und für Vollziegel sogar 1100<br />
kWh. Holz speichert CO ² und wirkt sich<br />
somit positiv auf das Klima aus. Bewohner<br />
<strong>der</strong> Gebäude profitieren von einem gesunden<br />
Raumklima und einer hoher Wohnqualität,<br />
da Holz die Regulierung <strong>der</strong><br />
Raumfeuchte angenehm beeinflusst. Zudem<br />
beeinflusst die nachhaltige Forstwirtschaft<br />
in Deutschland nicht nur die Luftund<br />
Wasserqualität positiv, son<strong>der</strong>n<br />
schafft auch Lebensräume.<br />
Aktuell wird in Renningen-Malmsheim<br />
in <strong>der</strong> Region Stuttgart ein Mehrfamilienhaus<br />
mit acht Wohnungen in einem bestehenden<br />
Wohngebiet als Pilotprojekt<br />
realisiert. Wo früher eine Familie lebte,<br />
werden im Zuge <strong>der</strong> innerörtlichen Nachverdichtung<br />
ab Frühjahr 2021 junge Paare,<br />
Familien und Senioren in insgesamt sechs<br />
2-Zimmer-Wohnungen und zwei 4-Zimmer-Wohnungen<br />
ihr Zuhause finden.<br />
Die Erkenntnisse <strong>der</strong> arbeitsintensiven<br />
Planung werden künftig in viele weitere<br />
Bauprojekte einfließen. Aufgrund <strong>der</strong> bereits<br />
vorliegenden Planungsgrundlagen<br />
und <strong>der</strong> kurzen Bauzeit durch eine Vorfertigung<br />
im Werk, kann die Bauzeit künftiger<br />
Projekte spürbar reduziert werden.<br />
Zudem können durch Wie<strong>der</strong>holungseffekte<br />
weitere Kostenoptimierungen erfolgen<br />
und mehr sozialer und kostengünstiger<br />
Wohnraum hergestellt werden. Durch<br />
die Flexibilität in <strong>der</strong> Grundrissgestaltung<br />
können die Wohnungen entsprechend den<br />
Bestimmungen zur Wohnraumför<strong>der</strong>ung<br />
ausgeführt werden. Dass die nachhaltige<br />
und zukunftsfähige Bauweise den Nerv<br />
<strong>der</strong> Zeit trifft, zeigt nicht zuletzt auch die<br />
hohe Nachfrage nach den Wohnungen in<br />
Renningen-Malmsheim. Mirjam Oberli,<br />
Projektentwicklerin bei Mörk Immobilien<br />
Foto: ELA Container<br />
Schulcontainer<br />
Mobile Klassenzimmer<br />
In Lohne/Vechta werden Schüler in<br />
gut ausgestatteten Klassenräumen in<br />
Containerbauweise unterrichtet.<br />
Wie bringt man innerhalb kürzester<br />
Zeit sieben ganze Schulklassen<br />
unter, wenn die Räume<br />
dafür fehlen? Dies war die Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
mit <strong>der</strong> sich die Handelslehranstalten<br />
in Lohne/Vechta konfrontiert sahen.<br />
Sanierungsarbeiten älterer Gebäudeteile<br />
waren erfor<strong>der</strong>lich. Gleichzeitig sollte <strong>der</strong><br />
Unterrichtsbetrieb durch die Arbeiten<br />
nicht gestört werden.<br />
Blick ins Innere: Helle, voll klimatisierte Räume<br />
schaffen eine produktive Lernatmosphäre.<br />
CLEVER<br />
BAUEN<br />
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MODULBAUWEISE<br />
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Modulbauweise ermöglicht es Ihnen, in bis<br />
zu 70% kürzerer Bauzeit ein an Ihren Bedarf<br />
individuell angepasstes Gebäude zum Fixpreis<br />
und Fixtermin zu realisieren.<br />
Eine schnelle und flexible, zugleich aber<br />
hochwertige Lösung war erfor<strong>der</strong>lich. ELA<br />
Container setzte sich in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Ausschreibung des Landkreises durch. Petra<br />
Ahlers, Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement<br />
des Landkreises Vechta,<br />
zeigt sich sehr zufrieden: „Der Aufbau und<br />
die Montage liefen problemlos. Die Unterrichtsräume<br />
konnten mit Beginn des<br />
Schuljahres wie geplant genutzt werden.“<br />
Für eineinhalb Jahre wird ein Teil <strong>der</strong><br />
Schülerinnen und Schüler nun vorübergehend<br />
in Klassenräumen in Containerbauweise<br />
unterrichtet. Die Anlage genügt<br />
allen Ansprüchen des Schulbetriebes. In<br />
<strong>der</strong> mit 480 Quadratmetern sehr großzügigen<br />
Containeranlage aus 32 ELA-Qualitätsallroun<strong>der</strong>n<br />
sind auf zwei Etagen sieben<br />
Klassen untergebracht. Für die Wandmontage<br />
von Whiteboards wurden die Wände<br />
verstärkt, LED-Leuchten und hochwertige<br />
Klimageräte schaffen eine angenehme Atmosphäre.<br />
Für die Innenausstattung kann<br />
die Schule ihr eigenes Mobiliar nutzen.<br />
Funkvernetzte Rauchwarnmel<strong>der</strong>, Brandmel<strong>der</strong>,<br />
Feuerlöscher und Verbandkästen<br />
sorgen für Sicherheit.<br />
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Foto: Tepro<br />
Die „Lange Brücke“ in Uelzen: Der neue Belag<br />
ist rutsch- und verrottungsfest.<br />
Innovativer Belag<br />
Für die Kreisstadt Uelzen hatte es oberste<br />
Priorität, dass <strong>der</strong> Belag <strong>der</strong> „Langen Brücke“<br />
eine sichere Überquerung erlaubt,<br />
keine kostspieligen Wartungs- und Pflegearbeiten<br />
erfor<strong>der</strong>lich sind und natürlich<br />
edel aussieht. Man entschied sich für das<br />
bauaufsichtlich zugelassene, glasfaserverstärkte<br />
Kunststoff-Baumaterial Trimax von<br />
Tepro Kunststoff-Recycling. Das verrottungsfeste,<br />
wasserabweisende, splitterfreie<br />
und frostsichere Material bietet die Rutschfestigkeitsklasse<br />
R11. Es ist resistent gegenüber<br />
Insekten-, Pilz- und Bohrmuschelbefall<br />
und ungiftig für Flora und Fauna. Es<br />
kann ohne Bedenken mit Hochdruckreiniger<br />
gereinigt werden und bedarf keinerlei<br />
Pflege o<strong>der</strong> Anstriche. Das glasfaserverstärkte<br />
Kunststoff-Baumaterial ist zu<br />
100 % recyclingfähig. Eingesetzt wurde<br />
idie Riffelbohle in Rotbraun (5x30 cm).<br />
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47
Planen & Bauen<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Planen & Bauen<br />
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Unternehmen<br />
und Umwelt<br />
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Kita in Dillingen: Die Holzfassade wirkt warm und einladend.<br />
Modulbau<br />
Zum Wohlfühlen<br />
Zum neuen Kin<strong>der</strong>garten in nur wenigen Wochen − mit<br />
individuellem Bauen ist dies möglich.<br />
Für die Stadt Dillingen realisierte die Firma Grinbold-Jodag<br />
in nur wenigen Wochen den Neubau einer modularen<br />
Kita mit rund 350 Quadratmetern. Die Holzfassade<br />
<strong>der</strong> neuen Kita wirkt warm und einladend und integriert sich<br />
harmonisch in das Stadtbild. Im Gebäudeinneren eröffnen<br />
sich große Räume mit einer lichten Innenhöhe von 2,75 Meter.<br />
Neben klar strukturierten Gruppen-, Sanitär- und Ruheräumen<br />
besitzt das Gebäude einen herrlichen Blick auf die<br />
Wiese im Donaupark.<br />
Grinbold-Jodag hat sich darauf spezialisiert, Schulen und<br />
Kin<strong>der</strong>gärten zu planen, im eigenen Werk zu fertigen und vor<br />
Ort zu montieren. Die Gebäude sind individuell planbar, erweiterbar<br />
und äußerst schnell bezugsfertig. Sie sind auf die<br />
Bedürfnisse <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zugeschnitten und bieten ein ideales<br />
Umfeld für die kindliche Entwicklung in den ersten Lebensjahren.<br />
Die Kita in Dillingen erfüllt auch die Ansprüche an<br />
die Energieeffizienz <strong>der</strong> EnEV 2016 sowie an den notwendigen<br />
Brandschutz (F30). Verbunden mit <strong>der</strong> kindgerechten Architektur<br />
bieten die Module ein mo<strong>der</strong>nes Lernumfeld.<br />
www.grinbold-jodag.de<br />
48 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Foto: Grinbold-Jodag<br />
Mit <strong>der</strong> Entscheidung zur Modulbauweise<br />
hat sich die Stadt Viernheim beim Bau <strong>der</strong><br />
neuen Kita „Entdeckerland“ für ein Bauwerk<br />
entschieden, das für Qualität, Funktionalität<br />
und Sachlichkeit steht. Alho lieferte<br />
nicht nur die 22 präzise im Werk<br />
vorgefertigten Module für den eingeschossigen<br />
rund 1 000 qm umfassenden Neubau,<br />
son<strong>der</strong>n auch die technische Planung<br />
und Ausarbeitung des Entwurfs. Nur drei<br />
Tage dauerte die Montage <strong>der</strong> Raummodule<br />
vor Ort, dann konnte mit dem Ausbau<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte begonnen werden.<br />
In Viernheim reihen sich auf einer kompakten<br />
Grundfläche von etwa 26 m auf<br />
36 m die Stationen des vielseitigen Raumprogramms<br />
gut durchdacht aneinan<strong>der</strong>.<br />
Dieses wurde von einer Gruppe aus Erziehern,<br />
Sozialarbeitern und Mitarbeitern<br />
des Jugendamtes im Vorfeld erarbeitet, mit<br />
<strong>der</strong> Zielsetzung, optimale Verhältnisse für<br />
die Kin<strong>der</strong> und Erzieher zu schaffen.<br />
Energetisch kommen beim Modulbau<br />
die positiven Eigenschaften <strong>der</strong> eingesetzten<br />
Leichtbaukonstruktionen zum Tragen,<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
BRÜCKENBELEGUNGEN<br />
LAUFWEGE<br />
BELEGUNGEN<br />
Foto:Alho<br />
die bei schlanken Bauteilquerschnitten<br />
hoch wärmedämmende Konstruktionen<br />
ermöglichen. Auf dem Dach befindet sich<br />
eine Photovoltaikanlage, die jährlich rund<br />
70.000 kWh regenerativen Strom erzeugt.<br />
Diese Energie reicht aus, um bilanziell den<br />
gesamten Strom- und Wärmebedarf <strong>der</strong><br />
Kita zu decken. Ein Pellet-Brennwertkessel<br />
versorgt die Fußbodenheizung nahezu klimaneutral<br />
mit Wärme.<br />
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Kindgerecht: Sanitärmöbel sind in verschiedenen<br />
Höhen platziert.<br />
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Bodenindikatoren bietet <strong>der</strong> Hersteller Silikal<br />
aus Mainhausen eine praktikable und<br />
hochwertige Lösung, um die Barrierefreiheit<br />
zu verbessern. Die Silikal TAC-WAYflex<br />
Bodenindikatoren sind werksgefertigte<br />
Kaltplastikplatten auf <strong>der</strong> Basis von Methylmethacrylat<br />
(MMA). Das Silikal-Material<br />
macht die Platten flexibel und schlagfest.<br />
Diese Eigenschaften bleiben auch bei<br />
Temperaturschwankungen und Frost erhalten.<br />
Die Platten, die 300 mm x 300 mm<br />
groß sind, haben eine griffige Oberfläche<br />
und sind rutschsicher. Ihre Gestaltung mit<br />
Rippen o<strong>der</strong> Noppen entspricht DIN 32984<br />
„Bodenindikatoren im öffentlichen Raum“.<br />
Die Verlegung <strong>der</strong> Silikal TAC-WAYflex Bodenindikatoren<br />
ist unkompliziert. Die Platten<br />
können im Temperaturbereich von +5<br />
°C bis +35 °C verlegt werden.<br />
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• Büro<br />
• Kantinen<br />
• Besprechungsräume<br />
BRÜCKEN<br />
49
Planen & Bauen<br />
Sicherheit<br />
Planen & Bauen<br />
Zutrittssteuerung<br />
Erlaubnis erteilt<br />
Wer darf wann welches Gebäude betreten? Eine mo<strong>der</strong>ne Zutrittssteuerung<br />
beantwortet diese Fragen und bietet dabei noch den Vorteil einer einfachen und<br />
zentralen Verwaltung von kommunalen Gebäuden. Zeiterfassung und<br />
Parkplatzplanung können dabei gleich mitintegriert werden.<br />
Die Zutrittssteuerung reicht vom<br />
Schutz einer einzelnen Tür bis zu<br />
sicherheitstechnischen und organisatorischen<br />
Gesamtmaßnahmen. Berechtigungen<br />
können für jeden einzelnen Zuo<strong>der</strong><br />
Ausgang unterschiedlich vergeben<br />
und gesteuert werden. So ist es beispielsweise<br />
möglich, dass eine bestimmte Person<br />
zu einem Raum ein unbeschränktes<br />
Zutrittsrecht hat, einen zweiten Raum nur<br />
zusammen mit einer weiteren Person betreten<br />
darf und eine dritte Tür nur innerhalb<br />
bestimmter Zeitzonen, zum Beispiel<br />
während <strong>der</strong> Geschäftszeiten, durchschreiten<br />
darf. Somit bietet ein Zutrittssystem<br />
die Möglichkeit, Manipulationen durch<br />
Lieferanten, Besucher und Personal o<strong>der</strong><br />
Bedrohungen durch Fremde zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
In kommunalen Gebäuden bieten sich<br />
unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. In<br />
Schulen besteht immer die Gefahr, dass<br />
unbefugte Personen das Schulgebäude betreten.<br />
Zum Schutz <strong>der</strong> Schüler und Lehrer<br />
sowie des Inventars lassen sich mittels Zutrittssteuerung<br />
das Gebäude sowie einzelne<br />
o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s sensible Räume sichern.<br />
In Rathäusern, Sportstätten usw.<br />
kann Zutrittssteuerung eingesetzt werden,<br />
um Personen vor Übergriffen zu schützen<br />
sowie Daten und Sachwerte vor Diebstahl<br />
o<strong>der</strong> Vandalismus. In Krankenhäusern<br />
stellt z. B. <strong>der</strong> ständige Wechsel von Patienten,<br />
Besuchern und Mitarbeitern ein erhebliches<br />
Risiko für die anwesenden Personen,<br />
Wertgegenstände und teuren Geräte<br />
dar. Mittels Zutrittssteuerung können<br />
Wertsachen und beson<strong>der</strong>s sensible<br />
Räume wie Neugeborenenstationen, Labor-<br />
o<strong>der</strong> EDV-Bereiche, Medikamentenräume<br />
und -schränke gesichert werden.<br />
Damit die Zutrittssteuerung für alle Beteiligten<br />
zufriedenstellend arbeiten kann,<br />
ist eine sorgfältige Planung und Errichtung<br />
durch qualifizierte Fachfirmen<br />
MEHR<br />
SICHERHEIT<br />
WENIGER<br />
KOSTEN<br />
Ein kombiniertes Zeit- und<br />
Zutrittsterminal am Kantinenbereich<br />
ermöglicht die<br />
Erfassung von Pausenzeiten.<br />
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skalierbaren Zugangslösung, die von einer intelligenten,<br />
benutzerfreundlichen Software-Plattform aus verwaltet wird.<br />
Die iLOQ 5-Serie erhöht die Sicherheit und Nachhaltigkeit Ihrer Einrichtungen,<br />
reduziert den Verwaltungsaufwand, senkt die Betriebskosten und steigert den<br />
Wert Ihrer Immobilien.<br />
Foto: PCS Systemtechnik<br />
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50 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
51
SiCHErHEit<br />
Planen & Bauen<br />
WEitErE iNForMatioNEN<br />
Als Kompetenzzentrum für Sicherheit<br />
bietet <strong>der</strong> BHE Bundesverband<br />
Sicherheitstechnik e. V. eine breite<br />
Palette an neutralen Unterlagen sowie<br />
Seminare und Kongresse an. Die<br />
Publikationen zum Themenbereich<br />
Zutrittssteuerung finden Interessenten<br />
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oNliNE<br />
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Themen > Technik & Innovation<br />
dEr aUtor<br />
Dipl. Ing. Werner Störmer ist Fachautor<br />
und Delegierter <strong>der</strong> PCS Systemtechnik<br />
im BHE Bundesverband Sicherheitstechnik<br />
e. V. und zweiter Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des BHE-Fachausschusses Zutritt.<br />
Sensible Bereiche wie Rechenzentren<br />
können mit einer Handvenenerkennung<br />
gesichert werden.<br />
notwendig. Hierbei ist eine intensive Kommunikation<br />
zwischen Betreiber einerseits<br />
sowie dem Planer, Errichter, Hersteller<br />
o<strong>der</strong> Software-/Systemhaus an<strong>der</strong>erseits<br />
unverzichtbar. Wichtig ist die rechtzeitige<br />
Einbeziehung des Betriebsrates und Verabschiedung<br />
einer Betriebsvereinbarung.<br />
Beim Einsatz (veralteter) mechanischer<br />
Schließzylin<strong>der</strong> kann keine Überwachung<br />
von offenen Türen erfolgen und ein Schlüsselverlust<br />
– insbeson<strong>der</strong>e des Generalschlüssels<br />
– kann hohe Folgekosten für<br />
den Austausch eines o<strong>der</strong> aller Zylin<strong>der</strong><br />
nach sich ziehen. Im Gegensatz hierzu<br />
bieten Zutrittssysteme mehr Sicherheit<br />
und sollten sich bereits nach wenigen Jahren<br />
amortisiert haben. Abhängig vom individuellen<br />
Risiko und dem entsprechenden<br />
Schutzbedarf steht eine Vielfalt an<br />
Zutrittslösungen zur Auswahl.<br />
UMRÜSTEN LEICHT GEMACHT<br />
Mechatronische Schließsysteme eignen<br />
sich als kostengünstige (Einstiegs-) Lösung<br />
zur Um- o<strong>der</strong> Neuausrüstung von<br />
(Büro-) Türen. Hierbei erfolgt die Prüfung<br />
<strong>der</strong> Zutrittsberechtigung nach PIN-/Ausweiseingabe<br />
bezogen auf die aktuelle Zeit<br />
und die Zutrittsstelle. Alarm- o<strong>der</strong> Türzustandsmeldungen<br />
sind nicht möglich, da<br />
keine Anbindung zu einer übergeordneten<br />
Gefahrenmeldezentrale besteht.<br />
Höhere Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen können<br />
mit vernetzten Zutrittssystemen erfüllt<br />
werden. Bedingt durch die erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Komponenten, wie zum Beispiel Zutrittszentralen<br />
o<strong>der</strong> Identifikationssysteme, ihre<br />
Foto: PCS Systemtechnik<br />
Verkabelung und den erhöhten Dienstleistungsaufwand<br />
mit Vernetzung und Montage<br />
<strong>der</strong> Komponenten, sind diese kostenintensiver.<br />
Die Zutrittszentrale ermöglicht<br />
eine komfortable Eingabe <strong>der</strong> Berechtigungs-<br />
und Stammdaten sowie ein schnelles<br />
Sperren von verlorenen Ausweisen.<br />
Zusätzlich wird überwacht, ob die Tür unberechtigt<br />
geöffnet und innerhalb einer<br />
vorgegebenen Zeit geschlossen wurde. Bei<br />
unzulässigen Zutrittsversuchen o<strong>der</strong> Ausfall<br />
von Zutrittseinrichtungen wird ein<br />
Alarm ausgelöst.<br />
Bei größeren kommunalen Einrichtun-<br />
gen ist die Zutrittssteuerung meist Teil<br />
eines integralen Sicherheitskonzepts mit<br />
Einbruchmeldesystem und zentraler Leit-<br />
technik. Hierzu gehört die Anbindung und<br />
Steuerung von Vereinzelungseinrichtungen<br />
wie Schranken, Drehkreuzen und<br />
Türen.<br />
ZEIT UND ZUTRITT ERFASSEN<br />
Mo<strong>der</strong>ne Zutrittssysteme ermöglichen die<br />
einfache Integration in an<strong>der</strong>e personenbezogene<br />
Anwendungen, wie die Kantinendaten-<br />
und Personalzeiterfassung.<br />
Über einen Ausweis (kontaktlose Chipkarte)<br />
kann mit nur einem Buchungsvorgang<br />
<strong>der</strong> Arbeitsbeginn des Mitarbeiters<br />
erfasst und die Zutrittsberechtigung erteilt<br />
werden. Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung<br />
gleicher Stammdaten. Diese beinhalten<br />
die Arbeitszeitvereinbarung für den<br />
Mitarbeiter, sein Arbeitsprofil sowie seine<br />
Buchungs- und Zutrittsberechtigungen, so<br />
dass beide Systeme logisch mit den gleichen<br />
Basisdaten arbeiten.<br />
Für Hochsicherheitsbereiche wie Rechenzentren<br />
ist <strong>der</strong> zusätzliche Einsatz<br />
eines zweiten Identifikationsmerkmals erfor<strong>der</strong>lich,<br />
wie eine zusätzliche PIN o<strong>der</strong><br />
ein biometrisches Merkmal. Durch Einsatz<br />
beispielsweise eines Fingerprints o<strong>der</strong> einer<br />
Handvenenerkennung erübrigt sich<br />
die Verwaltung von PINs und Passwörtern.<br />
Mit Hilfe einer Aufzugssteuerung kann<br />
sichergestellt werden, dass Personen nur<br />
in die Etagen gelangen können, für die sie<br />
berechtigt sind. Ein vor o<strong>der</strong> im Aufzug<br />
installierter Zutrittsleser erlaubt o<strong>der</strong> untersagt<br />
das Anfahren dieser Stockwerke.<br />
Die Zufahrtssteuerung am Parkplatz- o<strong>der</strong><br />
Tiefgarageneingang stellt sicher, dass nur<br />
berechtigte Fahrzeuge einfahren, und vermittelt<br />
zusätzlich einen Überblick über die<br />
Stellplatzbelegung. Werner Störmer<br />
blueSmart.<br />
Kontrolle ist alles.<br />
Wer, wann, wo Zutritt erhält – mit <strong>der</strong> elektronischen Zutrittsorganisation<br />
blueSmart von Winkhaus haben Sie die volle Kontrolle.<br />
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+ Batterielose und desinfizierbare Schlüssel<br />
+ Flächenbündige Schließzylin<strong>der</strong><br />
+ Virtuelle Netzwerk-Technologie<br />
+ Intelligente Befehlsverbreitung<br />
+ Zutrittsberechtigungen per App empfangen<br />
und übertragen<br />
+ Rückprotokollierung von Komponentendaten<br />
an die Verwaltungssoftware<br />
+ Online-Komfort zum Offline-Preis<br />
+ Für jede Tür den passenden Komponententyp<br />
52 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
winkhaus.de<br />
53
Planen & Bauen<br />
Sicherheit<br />
Planen & Bauen<br />
Die Stadt Dormagen (Nordrhein-Westfalen) hat in den vergangenen fünf Jahren einen großen Teil ihrer kommunalen Gebäude mit einem digitalen<br />
Schließsystem ausgestattet. Der Verwaltungs- und Wartungsaufwand minimiert sich so deutlich.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Planen & Bauen<br />
Schließsysteme<br />
Rathaus, öffne dich<br />
Von einem einzelnen Gebäude bis zu Dutzenden von Räumlichkeiten, die<br />
sich über ein weites Gebiet erstrecken: Die Stadt Dormagen hat sich für ein<br />
batterie- und kabelloses digitales Schließsystem entschieden. Die Sicherheit<br />
und Zugänglichkeit <strong>der</strong> Verwaltungseinrichtungen <strong>der</strong> Stadt konnte so<br />
verbessert werden.<br />
Wenn vom Rathaus, <strong>der</strong> Schule<br />
bis hin zur Feuerwehrwache<br />
viele öffentliche Einrichtungen<br />
einer Stadt mit dem gleichen digitalen<br />
Schlüssel zu öffnen und über ein zentrales<br />
Zugangsmanagement-System zu verwalten<br />
sind, hat das immense Vorteile. Zugangsrechte<br />
können einfacher vergeben<br />
werden, die Wartung wird unkomplizierter<br />
und auch im Notfall sind Rettungskräfte<br />
schneller einsatzbereit. Wie sich dies in<br />
<strong>der</strong> Praxis bewährt, lässt sich in <strong>der</strong> Stadt<br />
Dormagen erleben. In einer Vielzahl <strong>der</strong><br />
städtischen Gebäude wurde das digitale<br />
Schließsystem des finnischen Unternehmens<br />
„iLOQ“ integriert. Angefangen hat<br />
alles in einer kleinen Flüchtlingseinrichtung<br />
in 2015 – heute sind 1600 Schließzylin<strong>der</strong><br />
in verschiedenen öffentlichen<br />
Einrichtungen verbaut und mehr als 3000<br />
Schlüssel im Einsatz.<br />
Dormagen ist eine große kreisangehörige<br />
Stadt im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen<br />
mit knapp 65 000 Einwoh-<br />
Foto: Adobe Stock/hanseat<br />
nern. Sie grenzt unmittelbar an Köln und<br />
die Landeshauptstadt Düsseldorf. Wie<br />
viele Städte stand Dormagen 2015 vor <strong>der</strong><br />
Aufgabe, relativ kurzfristig eine Unterkunft<br />
für Flüchtlinge zur Verfügung zu<br />
stellen. Gleichzeitig galt es, die Wohnanlage<br />
mit einem kosteneffizienten und<br />
sicheren Schließsystem auszustatten.<br />
Die Wahl fiel auf eine digitale und<br />
energieautarke Schließlösung. Vor allem<br />
die Tatsache, dass eine Schließanlage<br />
ohne Kabel und Batterie auskommen<br />
kann, überzeugte die Entschei<strong>der</strong>. Die<br />
Schließzylin<strong>der</strong> arbeiten dabei mit eigener<br />
Energieerzeugung durch den Schlüsseleinschub<br />
und benötigen daher keinerlei<br />
externe Stromquellen, was den Wartungsaufwand<br />
und die Lebenszykluskosten<br />
reduziert.<br />
Die Kommunikation zwischen dem<br />
Zylin<strong>der</strong> und dem Schlüssel ist durch ein<br />
Verschlüsselungsverfahren abgesichert.<br />
Die Schließzylin<strong>der</strong> entsprechen <strong>der</strong> DIN<br />
18252, was eine Installation in bestehende<br />
Profilzylin<strong>der</strong>-Einsteckschlösser<br />
ermöglicht.<br />
EINFACHE VERWALTUNG<br />
Auch die Verwaltung vereinfacht sich<br />
deutlich, denn wenn Schlüssel verloren<br />
gehen, müssen we<strong>der</strong> Schließzylin<strong>der</strong><br />
noch Schlüssel ausgetauscht und ersetzt<br />
werden. Dank des zentralen Zugangsmanagement-Systems<br />
des Herstellers erfolgt<br />
die Programmierung, Sperrung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Zugangsrechte von Schlüsseln<br />
innerhalb des Schließsystems sehr<br />
einfach und bequem über die benutzerfreundliche<br />
Oberfläche <strong>der</strong> dazugehörigen<br />
Verwaltungssoftware.<br />
Die Vorteile von intelligenten, digitalen<br />
Schließsystemen kommen umso deutlicher<br />
zum Tragen, je größer die Einheiten<br />
sind, in denen sie zum Einsatz kommen.<br />
In Dormagen überzeugte das Referenzbeispiel<br />
in <strong>der</strong> Flüchtlingsunterkunft die<br />
Stadtverwaltung auf ganzer Linie. Daher<br />
wurden schrittweise weitere öffentliche<br />
Einrichtungen mit demselben Schließsystem<br />
ausgestattet.<br />
AUSWEITUNG AUF WEITERE GEBÄUDE<br />
Heute kommt die digitale Zugangslösung<br />
in allen Schulen und verschiedenen Kin<strong>der</strong>gärten<br />
<strong>der</strong> Stadt ebenso wie im historischen,<br />
neuen und technischen Rathaus<br />
sowie in <strong>der</strong> Feuerwehr-Zentrale und den<br />
angeschlossenen Feuerwachen zum Einsatz.<br />
18 Mitarbeiter <strong>der</strong> Stadt verwalten<br />
die Zugangsrechte selbstständig über die<br />
Verwaltungssoftware. Die Implementierung<br />
von diversen Systemen und Lösungen,<br />
wie beispielsweise Alarmanlagen,<br />
erfolgte dabei ohne Probleme und ohne<br />
eine zusätzliche Verkabelung an den<br />
unterschiedlichen Türen und Zugängen<br />
<strong>der</strong> Gebäude.<br />
MODULARES SYSTEM ÜBERZEUGT<br />
Grundsätzlich ist die Flexibilität ein<br />
schlagendes Argument: „Das System ist<br />
modular und sehr flexibel in <strong>der</strong> Programmierung.<br />
Die Verwaltung von Genehmigungen<br />
kann einfach und sicher<br />
nach Bereichen dezentralisiert werden“,<br />
betont Volker Schwach von <strong>der</strong> Abteilung<br />
Sicherheit und Bauunterhaltung <strong>der</strong> Organisation<br />
Eigenbetrieb Dormagen. „Da<br />
es ohne Batterien funktioniert, ist keine<br />
Wartung erfor<strong>der</strong>lich. Das spart Folgekosten<br />
und schützt die Umwelt.“ Für die<br />
Ausweitung auf viele öffentliche Gebäude,<br />
die an ganz verschiedenen Stellen<br />
<strong>der</strong> Stadt angesiedelt sind, sprach ein<br />
weiterer wichtiger Punkt: „Das intelligente<br />
Schließsystem kann auch in unseren<br />
bestehenden Gebäuden einfach und<br />
flexibel nachgerüstet werden“, bestätigt<br />
Volker Schwach. Einer Fortsetzung <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit und <strong>der</strong> Nachrüstung<br />
weiterer Einrichtungen steht also nichts<br />
im Wege.<br />
NÄCHSTE GENERATION<br />
„Die Zusammenarbeit mit dem technischen<br />
Gebäudemanagement <strong>der</strong> Stadt<br />
Dormagen ist für uns ein beson<strong>der</strong>es Projekt,<br />
da wir hier alle positiven Aspekte<br />
unseres Schließsystems unter Beweis<br />
stellen können – und das bereits seit fünf<br />
Jahren“, sagt „iLOQ“-Deutschland-Geschäftsführer<br />
Eric Kewel.<br />
Die nächste Generation des digitalen<br />
Schließ- und Zugangsmanagement-Systems<br />
ist mittlerweile auf dem Markt: Die<br />
5-Serie bietet mit Gerät-zu-Gerät-Kommunikation<br />
weitere Vorteile in punkto<br />
Effizienz und Sicherheit, die Schlüsselund<br />
Schließzylin<strong>der</strong>-Kapazitäten wurden<br />
weiter ausgebaut. <br />
red.<br />
VIELSEITIGE<br />
ELEKTRONISCHE<br />
ZUTRITTSLÖSUNGEN<br />
––––<br />
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Cloud-basiert und mobil.<br />
––––<br />
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Spindschlössern, Software, Apps u.v.m.<br />
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55
Umwelt & Verkehr<br />
HOCHWASSER<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Starkregenrisikomanagement<br />
Besser als Nachsicht<br />
Mit einem Regenrückhaltebecken soll bei starkem Regen ein Teil des Wasser abgefangen und erst<br />
sukzessive in die Kanalisation geleitet werden.<br />
Die Auswirkungen von Starkregenereignissen sind bereits in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
zu berücksichtigen. Die Bürgerschaft sollte umfassend über die Gefahren und<br />
Risiken informiert sein.<br />
Ende Mai 2016 wurde die Gemeinde<br />
Braunsbach von einer Sturzflut<br />
überrascht, die Ortschaft durch Geröllmassen<br />
extrem verwüstet. Die Landesanstalt<br />
für Umwelt Baden-Württemberg<br />
(LUBW) hat daraufhin einen Leitfaden<br />
zum kommunalen Starkregenrisikomanagement<br />
(SRRM) erstellt. Das Land hat<br />
damit den Kommunen ein landesweites<br />
einheitliches Verfahren zur Verfügung gestellt<br />
mit Anleitungen, Gefährdungs- und<br />
Risikoanalysen, um Schäden bei Starkregen<br />
wie Wassereintritt in Gebäude, Schäden<br />
an <strong>der</strong> Bausubstanz und Tragstruktur<br />
von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen<br />
zu vermeiden.<br />
Viele Kommunen haben in <strong>der</strong> Folge<br />
von Starkregenereignissen reagiert und –<br />
orientiert an dem Leitfaden – Überflutungsanalysen<br />
vorgenommen, die Risiken<br />
bewertet und Handlungskonzepte entwickelt,<br />
wie beispielsweise die Stadt Öhringen.<br />
Dabei wurden von <strong>der</strong> beauftragten<br />
BIT Ingenieure AG 56 kritische Bereiche<br />
ermittelt und 47 Schutzmaßnahmen zur<br />
Starkregenvorsorge nach Prioritäten gelistet.<br />
Eine Starkregen-Extremsimulation hat<br />
gezeigt, dass einzelne Objekte, wie die<br />
Freiwillige Feuerwehr, die Albert-Schweizer-Schule,<br />
<strong>der</strong> Bahnhof sowie das Finanzamt,<br />
beson<strong>der</strong>s gefährdet sind.<br />
Bei <strong>der</strong> Feuerwehr beispielsweise wird<br />
bei Starkregen <strong>der</strong> Parkplatz für die Einsatzkräfte<br />
überflutet, Wasser fließt über<br />
eine Rampe ins Untergeschoss und in die<br />
zentrale Schlauchwerkstatt. Dadurch können<br />
wichtige Gerätschaften Schaden neh-<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Foto: BIT Ingenieure AG<br />
men, die Einsatzfähigkeit für den Bevölkerungsschutz<br />
wäre nicht mehr gewährleistet.<br />
Abhilfe schafft ein Anheben des<br />
Asphalts direkt an <strong>der</strong> Zufahrt in Verbindung<br />
mit einer Asphaltkuppe.<br />
„Die Handlungskonzepte beschreiben<br />
in <strong>der</strong> Regel Maßnahmen, die eine bestehende<br />
Infrastruktur quasi optimieren,<br />
um sich gegen künftige Starkregen zu<br />
wappnen. Bei Neuplanung von Gebieten<br />
empfiehlt es sich, Starkregenrisiken bereits<br />
bei <strong>der</strong> Erstellung von Bebauungsplänen<br />
zu berücksichtigen und bei Erschließungen<br />
mit zu bedenken“, sagt<br />
Sabrina Theel von den BIT Ingenieuren.<br />
So wurde bereits bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />
Bebauungsplans für das Baugebiet „Lindenweg“<br />
im Öhringer Stadtteil Verrenberg<br />
ein Entwässerungskonzept eingebunden,<br />
das neben einem Trennsystem<br />
auf Basis einer Überflutungssimulation<br />
auch den Umgang mit Starkregen beschreibt<br />
und die schadlose Ableitung<br />
von Regenwasser über eine oberflächige<br />
Mulde in den Verrenbach vorgibt. Bei<br />
einer Flächenvorsorge im Hinblick auf<br />
Starkregenereignisse sollten überflutungsgefährdete<br />
Flächen im Nutzungsplan<br />
gekennzeichnet werden. Bei <strong>der</strong><br />
Aufstellung von Bebauungsplänen ist die<br />
Notwendigkeit baulicher Vorkehrungen<br />
gegen Naturgefahren festzusetzen.<br />
INFORMATION DER BEVÖLKERUNG<br />
Ein zentraler Baustein beim SRRM ist die<br />
Informationsvorsorge. „Die Information<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung über bestehende Überflutungsrisiken<br />
und lokale Gefährdungssituationen<br />
ist von großer Bedeutung,<br />
denn allgemein mangelt es an einer hinreichenden<br />
Risikowahrnehmung“, sagt<br />
Adrian Makus. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Hinblick auf private Überflutungsvorsorge.<br />
Die technischen Inhalte sind dabei<br />
ebenso verständlich zu vermitteln wie<br />
über die Überflutungsrisiken aufzuklären<br />
und die Betroffenen zu sensibilisieren.<br />
Ziel von Aufklärungsmaßnahmen<br />
muss es sein, Betroffene zu motivieren,<br />
sich mit <strong>der</strong> Gefährdung auseinan<strong>der</strong>zusetzen<br />
und sich bewusst über Konsequenzen<br />
des eigenen Handelns Gedanken<br />
zu machen.<br />
Betroffene sind meist Bürger, öffentliche<br />
Institutionen, Industrie- und Gewerbegebiete<br />
sowie die Land- und Forstwirtschaft.<br />
Sie sollen in die Lage versetzt<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
werden, das Risiko einer Überflutung<br />
selbst einzuschätzen sowie mögliche<br />
Vorsorgemaßnahmen veranlassen zu<br />
können.<br />
Der Leitfaden <strong>der</strong> LUBW legt fest, dass<br />
Starkregengefahrenkarten (SRGK) zu<br />
veröffentlichen sind, im lokalen Gemeindeanzeiger<br />
sowie auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong><br />
Kommune. Ergänzend ist vorgeschrieben,<br />
Anleitungen zur Interpretation <strong>der</strong><br />
Gefahrenlage zu entwickeln, damit die<br />
Bürger Starkregengefahrenkarten verstehen<br />
und daraus resultierende Risiken für<br />
ihr Eigentum ableiten können. Kompakte<br />
Flyer können auf Publikationen zu<br />
Schutz- und Vorsorgemaßnahmen vor<br />
Überflutungen hinweisen. Optional bietet<br />
sich an, Informationsveranstaltungen<br />
abzuhalten. Auch gezielte Informationsbriefe<br />
an betroffene Grundstückseigentümer<br />
sind geeignet, für das Thema zu<br />
sensibilisieren.<br />
Eine weitere Möglichkeit zu informieren<br />
ist die Benennung eines Ansprechpartners<br />
bei <strong>der</strong> Kommune. Auch Bürgersprechstunden<br />
o<strong>der</strong> Beratungstage bieten<br />
sich an. Ebenso können mobile Infostände<br />
auf Wochenmärkten und in öffentlichen<br />
Gebäuden Anlass geben, mit<br />
den Bürgern ins Gespräch zu kommen<br />
und Betroffene persönlich zu betreuen.<br />
Konkrete Beratung vor Ort auf den<br />
Grundstücken von Betroffenen geben<br />
Hilfestellung, durch den eigenen Objektschutz<br />
auch die Gefährdung von umliegenden<br />
Gebäuden zu verhin<strong>der</strong>n. Es<br />
können sich Möglichkeiten ergeben, private<br />
Objektschutzmaßnahmen mit dem<br />
kommunalen SRRM zu kombinieren.<br />
Die Informationsvorsorge ist Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Kommunen. Über die verpflichtende<br />
Veröffentlichung von SRGK sowie dem<br />
Erstellen einer Anleitung zu <strong>der</strong>en Interpretation<br />
sind Kommunen gut beraten,<br />
durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />
die Bürgerschaft beim SRRM einzubinden<br />
und eigenverantwortliches Handeln<br />
anzustoßen und zu för<strong>der</strong>n. <br />
Sabrina Theel und Adrian Makus<br />
DIE AUTOREN<br />
M. Eng. Sabrina Theel und B. Eng. Adrian<br />
Makus arbeiten bei <strong>der</strong> BIT Ingenieure AG.<br />
Mall- Neuheit<br />
<strong>2020</strong><br />
Mall- Mall- Neuheit<br />
Neuheit<br />
Mall- <strong>2020</strong><br />
<strong>2020</strong> Neuheit<br />
<strong>2020</strong><br />
CaviLine CaviLine ––<br />
–<br />
<strong>der</strong> CaviLine<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sickertunnel<br />
Sickertunnel –<br />
<strong>der</strong><br />
aus aus Sickertunnel<br />
Beton<br />
Beton<br />
+ Ideal zur aus + Ideal + zur Kombination<br />
Beton Ideal zur Kombination<br />
CaviLine –<br />
<strong>der</strong> Sickertunnel<br />
aus Beton<br />
mit mit einer mit einer einer Regen-<br />
Regen-<br />
+ Ideal wasserbehandlung<br />
zur wasserbehandlung<br />
Kombination<br />
+ + mit Preiswerte +<br />
einer<br />
Preiswerte<br />
Regen-<br />
Lösung Lösung für für für<br />
wasserbehandlung<br />
Versickerungsanlagen<br />
Versickerungsanlagen<br />
+ mit + Preiswerte Hohe Hohe +<br />
einer Regen-<br />
Hohe Stabilität Stabilität<br />
Lösung – – für<br />
–<br />
wasserbehandlung<br />
Versickerungsanlagen<br />
befahrbar befahrbar bis bis SLW SLW bis 60<br />
SLW 60 60<br />
+ + Hohe Schnelle + Schnelle<br />
Stabilität Montage<br />
Montage<br />
–<br />
befahrbar bei bei flacher Versickerungsanlagen<br />
bei flacher<br />
bis Bauweise SLW<br />
Bauweise<br />
60<br />
+ + Schnelle Gesamte + Gesamte<br />
Montage<br />
Anlage<br />
Anlage<br />
bei zugänglich flacher<br />
zugänglich<br />
Bauweise<br />
nach nach DGUV nach DGUV<br />
+ befahrbar Gesamte Regel Regel 103-003<br />
Anlage bis 103-003 SLW 60<br />
+ + zugänglich Beton + Beton ist ist ökologisch,<br />
nach<br />
ist ökologisch,<br />
DGUV<br />
Regel robust robust<br />
103-003<br />
und und langlebig und langlebig<br />
+ bei Beton flacher ist ökologisch, Bauweise<br />
robust und langlebig<br />
Literatur-Tipp<br />
Literatur-Tipp<br />
+ Ideal zur Kombination<br />
+ Preiswerte Lösung für<br />
+ Hohe Stabilität –<br />
+ Schnelle Montage<br />
+ Gesamte Anlage<br />
Literatur- zugänglich nach DGUV<br />
Tipp Regel 103-003<br />
+ Beton ist ökologisch,<br />
robust und langlebig<br />
1 I Ratgeber Regenwa ser 2018<br />
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Ökologie aktuell<br />
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Rückhalten, Nutzen,<br />
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Versickern und Behandeln<br />
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von Regenwasser<br />
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Regenwasser<br />
Regenwasser<br />
Literatur-Tipp<br />
Ratgeber für Kommunen<br />
Ratgeber für Kommunen Ratgeber für Kommunen<br />
und Planungsbüros<br />
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1 I Ratgeber Regenwa ser 2018<br />
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Ratgeber<br />
Regen
Umwelt & Verkehr<br />
HoCHWaSSEr<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Überflutete Straße: die kommunale Starkregenvorsorge schöpft beinahe<br />
buchstäblich aus vielen Quellen, so zum Beispiel Nie<strong>der</strong>schlagsdaten,<br />
Kanalplänen und Geodaten aus dem Verkehrsbereich.<br />
Dammbalkensysteme<br />
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Hochwasserschutz<br />
Eine Stadt<br />
sorgt vor<br />
Landau bezieht die Bürger bei <strong>der</strong><br />
Hochwasservorsorge ein. Die Stadt<br />
erarbeitet auf Basis von Begehungen,<br />
Workshops und Geodaten Konzepte<br />
zum Schutz vor Überschwemmungen<br />
und vor den Folgen von Starkregen.<br />
Die Stadt Landau in <strong>der</strong> Pfalz (rund<br />
48 000 Einwohner) will mit einem<br />
Hochwasservorsorgekonzept die<br />
Schäden durch die Auswirkungen von<br />
Hochwasser und Starkregenfällen minimieren.<br />
„Wir werden die Bürgerinnen und<br />
Bürger umfassend einbeziehen, denn<br />
diese kennen die Problembereiche bei<br />
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12478<br />
NABU/A. Wolff<br />
Starkregenereignissen o<strong>der</strong> Überschwemmungen<br />
infolge von Flusshochwasser<br />
in ihrem Umfeld am besten“,<br />
erklärt Oberbürgermeister Thomas<br />
Hirsch.<br />
WORKSHOPS BRINGEN ERKENNTNISSE<br />
Der Austausch mit den Bürgern ist ein<br />
elementarer Teil auf dem Weg zu Maßnahmen,<br />
die aus dem Projekt heraus<br />
entwickelt werden. „Es gibt sehr unterschiedliche<br />
Voraussetzungen in unserer<br />
Stadt und den Ortsteilen, deshalb haben<br />
wir 13 Bezirke für die Betrachtung<br />
gebildet“, schil<strong>der</strong>t Bürgermeister Dr.<br />
Maximilian Ingenthron, Verwaltungsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
des Entsorgungs- und<br />
Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL).<br />
Diese orientieren sich unter an<strong>der</strong>em<br />
an <strong>der</strong> vorhandenen Siedlungs- und<br />
Infrastruktur sowie den Hochwassergefahrenkarten,<br />
die das Land zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Im Vorfeld begeht zudem ein Expertenteam<br />
jeden Stadtteil. Die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Vorrecherchen und <strong>der</strong> insgesamt<br />
13 Ortstermine werden später in je zwei<br />
Workshops vorgestellt und weiterverarbeitet.<br />
Das Ziel ist ein Vorsorgekonzept,<br />
das die Bürgerschaft sensibilisiert,<br />
das Eigentum <strong>der</strong> Landauer Bürgerinnen<br />
und Bürger so weit wie möglich<br />
schützt und Überflutungen so weit als<br />
möglich nur dort zulässt, wo die Auswirkungen<br />
gering sind.<br />
BEGEHUNG HAT BEGONNEN<br />
In diesen Tagen beginnt die Erfassung<br />
<strong>der</strong> Gefahrenpotenziale im Rahmen des<br />
Hochwasservorsorgekonzeptes <strong>der</strong><br />
Stadt Landau im Stadtteil Wollmesheim.<br />
Unter wechseln<strong>der</strong> Führung <strong>der</strong><br />
städtischen Verwaltung und des beauftragten<br />
Ingenieurbüros erfolgt die Aufnahme<br />
vor Ort mit <strong>der</strong> Begehung. Für<br />
den Termin wurde im Übrigen ein maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />
Hygienekonzept erarbeitet:<br />
Anmeldung vorab, Abstandsregeln,<br />
Maskenpflicht und Verwendung<br />
von Desinfektionsmitteln vor Ort. Die<br />
Bürgerbeteiligung hat zwei Ziele: Zum<br />
einen lassen sich so die Risikopotenziale<br />
in jedem Straßenzug durch langjährige<br />
Beobachtungen von Anwohnern<br />
erfassen. Zum an<strong>der</strong>en wird durch<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
den Dialog vor Ort das Bewusstsein für<br />
die Gefahren im Zusammenhang mit<br />
Überschwemmungen geschärft.<br />
Damit künftig Schäden durch Starkregen<br />
für Bürger minimiert werden,<br />
müssen nicht nur die Gefahrenabwehr,<br />
son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Katastrophenschutz<br />
und die Einsatzplanung beispielsweise<br />
von Feuerwehren nachgeschärft werden.<br />
Zudem sind Fachinstanzen, wie<br />
die Betreiber von Energienetzen, Trinkwasserversorger<br />
und die Verantwortlichen<br />
für die Verkehrsinfrastruktur,<br />
buchstäblich mit im Boot. Auch die<br />
Landwirtschaftskammer, die Landwirte<br />
und Winzer sind wichtig bei den Recherchen<br />
und <strong>der</strong> Entwicklung von<br />
präventiven Maßnahmen.<br />
Zur Vorbereitung des Konzepts haben<br />
die Fachleute des EWL Informationen<br />
wie Nie<strong>der</strong>schlagsdaten, Kanalpläne,<br />
Meldedaten zu Überschwemmungen,<br />
hydrologische Daten aus dem<br />
Flussbereich <strong>der</strong> Queich und Erosionsdaten<br />
aus dem Landauer Umfeld zusammengetragen.<br />
Nur so ließ sich die<br />
Situation auf <strong>der</strong> Gemarkung <strong>der</strong> Stadt<br />
Landau und seiner Ortsteile ein Stück<br />
weit greifen. Die Landesregierung stellt<br />
Mittel für die Konzepterstellung bereit:<br />
Von den veranschlagten 77 000 Euro<br />
übernimmt das Land 90 Prozent.<br />
TIPPS FÜR GRUNDSTÜCKSBESITZER<br />
Der EWL berät Grundstückseigentümer<br />
seit Jahren auch individuell zum Thema<br />
Hochwasserschutz. Sie sollen das eigene<br />
Grundstück kritisch auf bauliche<br />
Vorkehrungen prüfen und gegebenenfalls<br />
eine Elementarversicherung abschließen.<br />
Zu den wichtigsten Vorkehrungen,<br />
die die Bürger treffen sollen,<br />
gehört, Rückstausicherungen zu prüfen,<br />
Gebäudeöffnungen abzudichten<br />
und Aufkantungen vorzunehmen o<strong>der</strong><br />
Bodenschwellen einzubauen. Red.<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema Hochwasser finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de > Themen<br />
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Rattenbekämpfung<br />
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Hochwasser<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Rattenbekämpfung<br />
Aus dem Untergrund gelockt<br />
Foto: Adobe Stock / Holger Kirk<br />
daher illegal im Wald abladen, wie <strong>der</strong><br />
NDR berichtet.<br />
Das illegale Entsorgen von Müll ist nicht<br />
nur unschön, son<strong>der</strong>n kann auch zu weiteren<br />
Probleme führen. Vor allem dann,<br />
wenn nicht umweltverträgliche Substanzen<br />
enthalten sind o<strong>der</strong> aber Essbares.<br />
Denn letzteres zieht Ratten an. Diese müssen<br />
sich <strong>der</strong>zeit mitunter neue Nahrungsquellen<br />
suchen, da viele Restaurants und<br />
Cafés weiterhin geschlossen sind und dort<br />
somit keine Essensabfälle anfallen. Werden<br />
Gartenabfälle und Hausmüll nicht<br />
richtig entsorgt, zieht dies Ratten an. Gleiches<br />
gilt, wenn Essensreste die Toilette<br />
runtergespült werden.<br />
Bereits vor <strong>der</strong> Corona-Pandemie hatte<br />
die Stadt Kassel die Kampagne „Don’t feed<br />
the rat – Keine Speisen ins WC“ gestartet,<br />
um den geschätzten 800.000 Ratten in <strong>der</strong><br />
Stadt eine wichtige Nahrungsquelle zu<br />
nehmen. Im Februar ging Karsten Köhler<br />
von Kassel-Wasser davon aus, dass pro Tag<br />
bis zu fünf Tonnen Lebensmittelrückstände<br />
aus Kasseler Haushalten im WC<br />
landeten. Die Kampagne ist nun noch<br />
wichtiger als zuvor. Schließlich isst und<br />
kocht ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung immer<br />
noch zuhause, sodass mehr Essensabfälle<br />
anfallen. Werden diese in die Kanalisation<br />
gespült o<strong>der</strong> illegal entsorgt, steigt die Rattenpopulation<br />
vor Ort.<br />
KÖDER IM KANAL<br />
Neben aufklärenden Kampagnen wie in<br />
Kassel haben in den letzten Jahren immer<br />
mehr Städte und Gemeinden in Deutschland<br />
smarte Kö<strong>der</strong>schutzboxen eingeführt,<br />
mit denen sich die Rattenpopulation gezielt<br />
kontrollieren lässt und die zudem<br />
dafür sorgen, dass kein Rattengift in die<br />
Umwelt gelangt. Allein das ToxProtect-System<br />
vom Nürnberger Hersteller ball-b ist<br />
bereits in über 200 Städten und Gemeinden<br />
im Einsatz. In Fulda konnte man die<br />
Menge an eingesetzten Rattengiftkö<strong>der</strong>n<br />
so beispielsweise um 90 Prozent reduzieren.<br />
„Zudem können wir jetzt schnell und<br />
leicht erkennen, wo sich die Ratten tatsächlich<br />
aufhalten“, erklärt Peter Geffe,<br />
Leiter <strong>der</strong> Kanalabteilung des Abwasserverbandes<br />
Fulda.<br />
Da sich die Mitarbeiter in den meisten<br />
Behörden und Betrieben in Deutschland<br />
<strong>der</strong>zeit allerdings auf an<strong>der</strong>e Tätigkeiten<br />
konzentrieren, wird <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />
Rattenpopulation mitunter zu wenig Beachtung<br />
geschenkt. „Aufgrund <strong>der</strong> Müllproblematik<br />
und <strong>der</strong> zusätzlich anfallenden<br />
Essensabfälle ist die gezielte Kontrolle<br />
<strong>der</strong> Rattenpopulation <strong>der</strong>zeit eigentlich<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig“, sagt Jürgen Buchstaller<br />
von ball-b. „Lei<strong>der</strong> müssen wir jedoch<br />
feststellen, dass die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />
mancherorts vernachlässigt<br />
wird.“<br />
Dabei lässt sich mit dem richtigen System<br />
<strong>der</strong> Aufwand sogar deutlich reduzieren,<br />
sodass man als Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde<br />
letztlich Zeit und Kosten spart. Die freigewordenen<br />
Ressourcen lassen sich dann<br />
wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>weitig einsetzen – etwa<br />
für Maßnahmen rund um die Corona-Krise.<br />
Genau betrachtet gibt es also keinen Grund<br />
dafür, die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />
jetzt zu vernachlässigen. Wo dies dennoch<br />
passiert, wird die Rattenproblematik bald<br />
noch größer sein, als sie es bereits ist.<br />
Tillmann Braun<br />
Ungebetene Gäste: Nicht nur bei<br />
Hochwasser kann es passieren, das<br />
Ratten vermehrt auf Straßen o<strong>der</strong> sogar<br />
in Gebäuden gesichtet werden.<br />
Auch falsch entsorgte Lebensmittel<br />
locken die Tiere an.<br />
DER AUTOR<br />
Tillmann Braun, Haiterbach, ist freier<br />
Journalist mit Schwerpunkt auf<br />
technischen Themen<br />
Wegen <strong>der</strong> Corona-Krise bleiben die Menschen vermehrt zuhause. Die Folge: Es<br />
fällt mehr Müll an. Essensreste landen auch mal im WC und werden in die<br />
Kanalisation gespült. Damit dies nicht zu einer Explosion <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />
führt, muss Vorsorge getroffen werden.<br />
Mit dem Beginn <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />
wurde immer mehr Müll<br />
illegal entsorgt. Das lag zum einen<br />
daran, dass die Müllabfuhr mitunter<br />
nur eingeschränkt funktionierte und Deponien<br />
sowie Recycling-Center nicht o<strong>der</strong><br />
nur teils geöffnet waren. Zum an<strong>der</strong>en<br />
nutzten viele Menschen die Zeit, um Haus<br />
und Garten zu entrümpeln. So landeten<br />
letztlich alte Möbel und Gartenabfälle<br />
dort, wo man sie nicht sehen möchte: auf<br />
dem Bürgersteig, im Wald o<strong>der</strong> sogar in<br />
Kanälen und Seen.<br />
In Hannover hat <strong>der</strong> Entsorger „aha“<br />
seit Beginn des Jahres 8.000 wilde Deponien<br />
im Stadtgebiet ausgemacht. 635 Mal<br />
mussten „aha“-Mitarbeiter zu Räumeinsätzen<br />
in die umliegenden Wäl<strong>der</strong> ausrücken<br />
– und damit drei Mal so häufig wie<br />
im Vorjahreszeitraum. In an<strong>der</strong>en Regionen<br />
Deutschlands ergab sich ein ähnliches<br />
Bild. „Herne ersäuft im Müll“, klagte etwa<br />
die dortige CDU-Ratsfrau Barbara Merten.<br />
Das lag unter an<strong>der</strong>em daran, dass die Bewohner<br />
<strong>der</strong> Großstadt aufgrund <strong>der</strong> Corona-Krise<br />
und den damit verbundenen Einschränkungen<br />
deutlich mehr Zeit in den<br />
eigenen vier Wänden verbrachten und<br />
immer noch verbringen und somit auch<br />
mehr Hausmüll anfällt als sonst.<br />
ESSENSRESTE LANDEN IM WC<br />
Zwar wird die Abfuhr des Bio- und Restabfalls<br />
sowie <strong>der</strong> Gelben Säcke vorrangig<br />
behandelt. Dennoch hat die Stadt ein<br />
(Haus-)Müllproblem – wie nahezu alle Gemeinden<br />
und Kommunen in Deutschland.<br />
Denn es sind keinesfalls nur die größeren<br />
Städte betroffen.<br />
Ralf Kimmel, CDU-Mitglied des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
in Dollern (Landkreis Stade)<br />
glaubt, dass einige Bürger für mögliche<br />
Wartezeiten vor Abfall-Annahmestellen<br />
keine Geduld aufbringen würden – und<br />
Leicht, schnell, universell - Water-Gate!<br />
Mit <strong>der</strong> gelben original Wassersperre ...<br />
... Schützen<br />
... Auffangen<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
61
Umwelt & Verkehr<br />
Hochwasser<br />
Umwelt & Verkehr<br />
„Je<strong>der</strong> Regentropfen, <strong>der</strong> nicht in einem<br />
Abwasserkanal landet, ist ein guter<br />
Tropfen“: In Mulden kann Regenwasser<br />
versickern.<br />
REGENWASSERAGENTUR<br />
Das Portal www.regenwasseragentur.<br />
berlin informiert in Texten, Bil<strong>der</strong>n und<br />
Filmen über das Projekt <strong>der</strong><br />
Regenwasseragentur. Beispiele<br />
vermitteln, wie Gründächer zu Oasen für<br />
Insekten werden können und wie<br />
sensibel – also wassersensibel – heute<br />
in Berlin geplant und gebaut wird.<br />
Außerdem wird gezeigt, dass Grün- und<br />
Solardächer eine vorteilhafte Symbiose<br />
eingehen können.<br />
DER AUTOR<br />
Stephan Natz ist Pressesprecher <strong>der</strong><br />
Berliner Wasserbetriebe<br />
Nie<strong>der</strong>schlagsmanagement<br />
Die Schwammstadt-<br />
Lösung<br />
Das gibt’s – bislang – nur in Berlin: eine Regenwasseragentur. Regen macht sie<br />
nicht. Aber die Experten wissen alles über den Umgang mit Nie<strong>der</strong>schlag in<br />
einer Stadt, die zuweilen mit Starkregen zu kämpfen hat und im Übrigen das<br />
Zentrum <strong>der</strong> Sahelzone Deutschlands ist.<br />
Die zumeist dürregeplagte Bundeshauptstadt<br />
Berlin hat seit Mai 2018<br />
eine Regenwasseragentur. Kein Wi<strong>der</strong>spruch,<br />
son<strong>der</strong>n Reaktion auf ungestümes<br />
Stadtwachstum und immer heftigere<br />
Witterungsausschläge. Im Sommer regnet<br />
es an <strong>der</strong> Spree oft wochenlang gar nicht.<br />
Die Region ist mit nur noch selten erreichten<br />
580 Litern Jahresnie<strong>der</strong>schlag Zentrum<br />
<strong>der</strong> Sahelzone Deutschlands.<br />
Foto: Andreas Süß<br />
Wenn sich <strong>der</strong> Himmel aber öffnet,<br />
dann schüttet es gern wie aus Kannen,<br />
was in einer so dicht besiedelten wie versiegelten<br />
Großstadt immer mehr Probleme<br />
für Mensch und Umwelt macht.<br />
Denn die Kanalisationssysteme sind für<br />
Land-, nicht aber für Starkregen ausgelegt.<br />
Sie laufen in Gewässer über, stauen<br />
auf Straßen zurück o<strong>der</strong> fluten Keller.<br />
Gegen beide Extreme – heiße Dürre<br />
und Regenfluten – will sich Berlin besser<br />
wappnen, resilienter o<strong>der</strong> gar Schwammstadt<br />
werden, wie es so schön heißt. Die<br />
Stadt hat verstanden, dass das eine gesellschaftliche<br />
Aufgabe ist, zu <strong>der</strong> die<br />
Wasserwirtschaft gute Beiträge leisten,<br />
sie aber keinesfalls allein lösen kann.<br />
„Dezentral statt zentral“, sagt Dr. Darla<br />
Nickel, die Chefin <strong>der</strong> Berliner Regenwasseragentur.<br />
„Auf jedem Grundstück, jedem<br />
Haus kann viel dafür getan werden,<br />
die Stadt wi<strong>der</strong>standsfähiger und damit<br />
lebenswerter und gesün<strong>der</strong> und schöner<br />
zu machen“, erläutert Nickel. Regenwasser<br />
kann man verdunsten, versickern und<br />
für Nutzungen speichern. Alles besser,<br />
als es schnöde abzuleiten.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> rot-rot-grünen Landesregierung<br />
ist, die Flächen, von denen Regenwasser<br />
in die Mischwasserkanäle<br />
fließt, um ein Prozent zu reduzieren.<br />
Jedes Jahr. Das ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Und deshalb spielt Berlin auf einer immer<br />
breiteren Klaviatur: Regen-Einleitbegrenzungen<br />
für Bauherren, För<strong>der</strong>programme<br />
für Gründächer und eben die Regenwasseragentur<br />
als „Beratungs- und Informationsspinne<br />
im Netz“.<br />
BEGLEITEN, BERATEN, SENSIBILISIEREN<br />
Das Team <strong>der</strong> Agentur, die vom Land Berlin<br />
finanziert wird und bei den Berliner<br />
Wasserbetrieben angesiedelt ist, hat vor<br />
allem drei Aufgaben: Beraten und Begleiten<br />
(bei großen und kleinen Bauvorhaben),<br />
in Dialog zu Umsetzungsstrategien<br />
kommen (mit Planern, Verwaltung, Investoren<br />
und an<strong>der</strong>en Wissensträgern)<br />
sowie Sensibilisieren (die Berliner Bevölkerung).<br />
Dabei gibt es spätestens seit<br />
dem Baukastenforschungsprojekt KURAS<br />
(Konzepte für urbane Regenwasserbewirtschaftung<br />
und Abwassersysteme)<br />
Schwammstadtwissen zuhauf. Diese Lösungen<br />
über Fachkreise hinaus populär<br />
zu machen und das Exotische zu Standards<br />
zu führen, das ist die Mission.<br />
Beim Gründach beispielsweise geht<br />
<strong>der</strong> Trend ins Blaue, zum grün-blauen<br />
Dach. Dieses ist unter dem bepflanzten<br />
Substrat mit Retentionsboxen aus stabilem<br />
Kunststoff verstärkt und kann so<br />
noch mehr Wasser speichern und verdunsten.<br />
Mit dem richtigen Ventil und<br />
einer Wetterapp lässt sich ein solches<br />
Dach sogar vor mächtigen Gewittern gezielt<br />
entleeren.<br />
Versickerungsmulden, Mulden-Rigolen-Systeme<br />
und Baumrigolen sind in<br />
unterschiedlichsten Ausformungen eigentlich<br />
die intelligente Wie<strong>der</strong>entdeckung<br />
des guten alten Straßengrabens,<br />
nur dass sie heute immer öfter als blühende<br />
Beete daherkommen. Fassaden<br />
werden, natürlich regenwassergetränkt,<br />
so begrünt, dass sie im Sommer als natürliche<br />
Jalousie Schatten und Kühlung<br />
spenden und im Winter Licht und damit<br />
Wärme ins Haus lassen. Dank <strong>der</strong> Zisterne<br />
im Keller o<strong>der</strong> Garten kann Regenwasser<br />
eine Wie<strong>der</strong>verwendung im Garten<br />
o<strong>der</strong> als WC-Spülwasser finden.<br />
FUSSBALLPLATZ ALS POLDER<br />
Und <strong>der</strong> Fußballplatz o<strong>der</strong> die Grünanlage<br />
neben selbstverständlich bewachsenen<br />
Straßenbahngleisflächen dürfen gern<br />
auch bei <strong>der</strong> nächsten Sanierung ein paar<br />
Handbreit tiefergelegt werden, damit sie<br />
bei beson<strong>der</strong>s ungestümen Gewittergüssen<br />
als temporäre Pol<strong>der</strong> dienen können.<br />
Das ist allemal besser, als wenn Dreckwasser<br />
in die Gewässer schwappt.<br />
„Je<strong>der</strong> Regentropfen, <strong>der</strong> nicht in einem<br />
Abwasserkanal landet, ist ein guter<br />
Tropfen“, gibt Nickel die Richtung vor.<br />
Hört sich rabiat an, meint aber in fast<br />
allen Fällen grüne Flächen und bedeutet,<br />
im Sommer unschätzbar wichtig, ein wenig<br />
Kühle durch die Verdunstung von<br />
Wasser. „Schwammstadt-Lösungen bringen<br />
Natur zurück in die Stadt und den<br />
lokalen Wasserhaushalt ins Lot“, sagt<br />
Nickel. Und sie sind schön – ein wenig<br />
Pflege vorausgesetzt. Ihre technische<br />
Wirksamkeit sieht man höchstens mit<br />
dem Fachblick. Aber wer hat den schon?<br />
In jedem Fall lohnen solche Planungsanpassungen<br />
für Neubauten und Umbauten.<br />
Denn durch Abkopplung von Flächen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Nutzung als Schwamm<br />
lässt sich viel Geld sparen, das sonst für<br />
die Regenwasserentsorgung flösse.<br />
<br />
Stephan Natz<br />
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Umwelt & Verkehr<br />
HoCHWaSSEr<br />
Alarmsystem<br />
Schutz vor Starkregen in Passau<br />
Mit Risikokarten und einem Frühalarmsystem begegnet die Stadt Passau<br />
<strong>der</strong> Gefahr von Starkregen und Sturzfluten. Die Karten dienen als Grundlage,<br />
um bauliche Schutzmaßnahmen zu realisieren. Das Frühalarmsystem misst<br />
Nie<strong>der</strong>schlag, Überstau in Kanalnetzen und Pegelstände und warnt<br />
rechtzeitig vor Gefahren.<br />
Als weiteren Baustein hat die Stadt Passau<br />
seit 2017 ein Starkregen-Frühalarmsystem<br />
(FAS) im Einsatz. In den Einzugsgebieten<br />
<strong>der</strong> Stadt messen Sensoren in Echtzeit Nie<strong>der</strong>schlag,<br />
Überstau in Kanalnetzen und<br />
Pegelstände in Flüssen. Bei Erreichen kritischer<br />
Werte informiert das FAS in drei<br />
Stufen per App, E-Mail und SMS und in<br />
<strong>der</strong> höchsten Alarmstufe S3 zusätzlich mit<br />
Voice-Call. Die Feuerwehr Passau nutzt<br />
das FAS bei <strong>der</strong> Einsatzplanung zum rechtzeitigen<br />
Sperren von Unterführungen bis<br />
hin zur Planung von Evakuierungen. Dem<br />
Bauhof dienen die Informationen über<br />
Nie<strong>der</strong>schlag und Pegelstände zur Kontrolle<br />
von Abflusswegen und im Bedarfsfall<br />
zur frühzeitigen Beseitigung von Abflusshin<strong>der</strong>nissen.<br />
ALARMIERUNG PER ANRUF<br />
Die Starkregen-Risikokarte <strong>der</strong> Stadt Passau zeigt das Gefährdungspotenzial anschaulich.<br />
Starkregen und Sturzfluten können<br />
jeden Ort treffen, selbst an Hanglagen<br />
abseits von Flüssen. Diese Erfahrung<br />
musste 2016 auch die Stadt Passau<br />
machen. Die schweren Überflutungen mit<br />
15 Millionen Euro Schaden wurden nicht<br />
von den drei Flüssen Donau, Ilz und Inn<br />
ausgelöst, son<strong>der</strong>n von kleinen Bächen<br />
sowie durch wild abfließendes Wasser mitten<br />
durch die Bebauung. Ursachen für die<br />
Höhe und Schwere <strong>der</strong> Schäden lagen darin,<br />
dass von Sturzfluten gefährdete Gebiete<br />
nicht bekannt waren und es keine<br />
rechtzeitige Alarmierung gab.<br />
Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper,<br />
<strong>der</strong> Stadtrat und die Verwaltung haben<br />
umgehend reagiert und mit Son<strong>der</strong>för<strong>der</strong>mitteln<br />
des Freistaats Bayern Starkregen-Gefahrenkarten<br />
und Starkregen-Risikokarten<br />
erstellen lassen. Mit Simulationen<br />
von unterschiedlich starken Nie<strong>der</strong>schlägen<br />
konnten dabei gefährdete Gebiete<br />
erkannt und das Risiko bis auf Gebäude<br />
und Grundstücksebene ermittelt werden.<br />
Die Risikokarten zeigen Überschwemmungen<br />
von Flüssen, Überflutungen durch<br />
wild abfließendes Wasser und Einstau in<br />
Mulden und Senken und sind damit<br />
Grundlage für Planung und Realisierung<br />
von kommunalen sowie privaten baulichen<br />
Schutzmaßnahmen.<br />
MESSUNG IN ECHTZEIT<br />
Screenshot: Spekter GmbH<br />
Das Frühalarmsystem hat sich bereits<br />
mehrfach bewährt. Am 25. Juni <strong>2020</strong><br />
wurde sogar die höchste Alarmstufe erreicht.<br />
Im Einzugsgebiet Bei<strong>der</strong>wiesbach<br />
wurden extreme Nie<strong>der</strong>schläge gemessen<br />
und Rettungskräfte und Bürger per Anruf<br />
alarmiert. Bauliche Maßnahmen und<br />
rechtzeitiges Handeln haben dazu beigetragen,<br />
dass es zu keinem größeren Schaden<br />
kam.<br />
Vorerst wurden die Starkregen-Risikokarten<br />
und das Starkregen-Alarmsystem<br />
für die vom Starkregenereignis 2016 am<br />
stärksten betroffenen Stadtteile Haibach,<br />
Innstadt, Grubweg, Ilzstadt sowie Hals erstellt.<br />
Die Ausweitung auf das komplette<br />
restliche Passauer Stadtgebiet soll in den<br />
kommenden Monaten erfolgen. Bürger<br />
und Mieter können sich ferner über das<br />
Sturzflut-Gefährdungspotenzial ihrer<br />
Grundstücke informieren. Nach Onlineanfrage<br />
über das FAS bei <strong>der</strong> Stadt Passau<br />
erfolgt eine qualifizierte Aussage über das<br />
Starkregenrisiko auf dem Grundstück einschließlich<br />
einer Empfehlung von passenden<br />
Schutzmaßnahmen.<br />
Florian Brodrecht und Matthias Falk<br />
diE aUtorEN<br />
Florian Brodrecht und Matthias Falk,<br />
Miteigentümer des Green-Tech-Unternehmens<br />
Spekter GmbH, in Zusammenarbeit mit dem<br />
Referat für Bauwesen und Umwelt <strong>der</strong> Stadt<br />
Passau.<br />
Sicher<br />
heißt:<br />
voraus-<br />
denken.<br />
Flächenversiegelung und Starkregen führen immer<br />
öfter zu Überflutung. Dagegen helfen Dachbegrünungen.<br />
Diese saugen sich, einem Schwamm gleich, mit<br />
Wasser voll und verzögern so den Abfluss. Dieser<br />
Effekt lässt sich noch verstärken – mit dem neuen<br />
Bau<strong>der</strong> Retentionselement RE 40, das die Abflussverzögerung<br />
zusätzlich optimiert. Bei 10 cm Substratschichtdicke<br />
liegt <strong>der</strong> Abflussbeiwert C bei 0,11.<br />
• Abflussbeiwert C 0,11<br />
• Substrathöhe 100 mm<br />
• für Dächer ab 0 % Gefälle<br />
64 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
www.bau<strong>der</strong>.de<br />
gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
65
• Die • Sie • Sie • Sie Umwelt & Verkehr<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Dachbegrünung<br />
Klimaoase auf dem Dach<br />
Starkregen-Schutz<br />
für Ihre Kommune<br />
Begehbare Begrünungen eignen sich<br />
für viele Gebäude.<br />
Foto: Bau<strong>der</strong><br />
Grün- und Biotopdächer schützen<br />
die Natur und för<strong>der</strong>n die Artenvielfalt.<br />
Begehbare Begrünungen<br />
schaffen Wohlfühloasen und bieten zusätzlichen<br />
(Er-)Lebensraum auf bereits<br />
bebautem Grund. Neben den optischen,<br />
thermisch-klimatischen und akustischen<br />
Vorteilen halten sie den Nie<strong>der</strong>schlag genau<br />
dort zurück, wo er anfällt. Rückhaltezeiten<br />
von sechs bis 24 Stunden können<br />
die Kanalisation effektiv entlasten. Über<br />
die Verdunstung findet ein Großteil <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>schläge anschließend in den Kreislauf<br />
zurück.<br />
Mit guter Planung und einem sicheren<br />
Dachaufbau können viele Gebäude in<br />
Neubau und Bestand mit überschaubarem<br />
Aufwand begrünt werden, um einen Teil<br />
<strong>der</strong> durch die Bebauung versiegelten Flächen<br />
zu kompensieren und einen wichtigen<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.<br />
Extensive Dachbegrünungen sind zum<br />
Beispiel naturnah angelegte Vegetationsflächen<br />
mit geringen Flächenlasten und<br />
minimalem Pflegebedarf. Mit Substratstärken<br />
zwischen 8 und 15 cm eignen sie sich<br />
auch für Dächer mit geringer Tragfähigkeit.<br />
Ökologisch noch wertvoller werden<br />
die Flächen mit zusätzlichen Komponenten<br />
wie modellierten Substratschüttungen.<br />
Soll <strong>der</strong> Wasserrückhalt weiter erhöht werden,<br />
bieten sich Retentionselemente an.<br />
www.bau<strong>der</strong>.de<br />
Dachbiotop: Die Fläche wird mit flachen Wasserstellen, Steinhaufen und Totholz noch wertvoller.<br />
Gefahren erkennen und Schäden vermeiden<br />
mit Starkregen-Gefahrenkarten * und<br />
Starkregen-Frühalarmsystemen von Spekter<br />
Abfluss einfach regeln<br />
Mobiles Hochwassersystem für jede Situation<br />
Hochwasserrückhaltebecken (HRB) müssen<br />
mit sicheren Abflusseinrichtungen<br />
ausgerüstet werden, um im Katastrophenfall<br />
zuverlässig arbeiten zu können. Motorangetriebene<br />
Abflussregelungen neigen<br />
vor allem bei Gewitter zu Fehlfunktionen.<br />
Die sinnvollste Möglichkeit zur Regulierung<br />
ist, die Energie des Wassers vor Ort<br />
zu nutzen, um die Abflussorgane <strong>der</strong> HRB<br />
zu betreiben. So können anfällige Stromversorgungseinrichtungen<br />
entfallen und<br />
teure Zuleitungen eingespart werden. Die<br />
patentierte Steinhardt HydroMaxx Abflusssteuerung<br />
steuert ihre massiven Stauschütze<br />
deshalb mittels einer schwimmergesteuerten<br />
Mechanik, die in ein Dombauwerk<br />
eingehaust wird. Sie arbeitet zuverlässig<br />
bei je<strong>der</strong> Witterung und reguliert<br />
Stauhöhen von bis zu 13 Metern.<br />
Die original gelbe Water-Gate-Wassersperre<br />
von MegaSecur ist seit dem Jahr<br />
2000 weltweit bei vielen Rettungsorganisationen,<br />
Privatpersonen und Firmen im<br />
Einsatz. Sie kann ohne extra Werkzeug<br />
und ohne Spuren zu hinterlassen sehr<br />
schnell und effizient eingesetzt werden −<br />
fast überall.<br />
Hochwasserschutzsysteme können<br />
praktisch nur vor Ort im „nassen“ Einsatz<br />
seriös und umfassend beurteilt werden.<br />
Foto: Ruedi Jungen<br />
Die wichtigsten Beurteilungskritierien bei<br />
<strong>der</strong> Anschaffung von mobilen Hochwassersystemen<br />
sind:<br />
Systeme müssen leicht schnell und<br />
universell einsetzbar sein.<br />
müssen maximal 15 Minuten nach<br />
einem Alarm vor Ort aufgebaut sein und<br />
Wirkung zeigen.<br />
müssen geprüft, getestet und zertifiziert<br />
sein.<br />
müssen individuell an die verschiedene<br />
Situationen angepasst werden und<br />
es muss umfassend abgeklärt werden,<br />
was für Geräte beschafft werden sollen.<br />
Es ist dabei auf bereits getestete, geprüfte<br />
und CE-zertifizierte Geräte zu achten.<br />
Die bewährte Water-Gate-Wassersperre<br />
wird ab Ende <strong>September</strong> bei verschiedenen<br />
Veranstaltungen in Deutschland gezeigt.<br />
Termine auf <strong>der</strong> Webseite:<br />
ERKENNEN WARNEN SCHÜTZEN<br />
* Anerkannt in Bayern, zertifiziert in Baden-Württemberg<br />
FRÜH-ALARM-SYSTEM<br />
www.steinhardt.de/produkte-und-leistungen/<br />
hydromaxx-abflusssteuerung<br />
Kein großer Aufwand: Die Wassersperre kann<br />
von wenigen Personen aufgebaut werden.<br />
www.hochwasserschutz.ch<br />
WERTE UND MENSCHEN SCHÜTZEN<br />
66 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
SPEKTER GmbH<br />
Werner-Heisenberg-Straße 9 | 91074 Herzogenaurach<br />
T (49) 09132 . 753 89 80 | info@spekter.de<br />
67
Umwelt & Verkehr<br />
Lärmschutz<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Richtwerte beim Lärmschutz<br />
Weniger ist mehr<br />
In <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat sich das Leben nach draußen verlagert.<br />
Auf welcher Rechtsgrundlage differenzieren die Kommunen<br />
unterschiedliche „Freizeit-Lärmquellen“ und realisieren passende<br />
Lärmschutzmaßnahmen? Die Antwort ist nicht ganz einfach<br />
und zieht weitreichende Konsequenzen nach sich.<br />
Skateanlage, Schwimmbä<strong>der</strong>, Festplätze und Co. dienen als Freizeiteinrichtungen <strong>der</strong> Erholung<br />
und dem Vergnügen vieler Menschen, können aber zu Konflikten mit Anwohnern führen.<br />
Foto: Adobe Stock/yannik88<br />
Das Heranrücken von lärmempfindlichen<br />
Nutzungen an bestehende<br />
lärmintensive Freizeitanlagen<br />
kann zu Konflikten führen. In <strong>der</strong> Folge<br />
wird oft die Freizeitanlage mit Nutzungseinschränkungen<br />
versehen. In einer solchen<br />
sich verdichtenden Situation stehen<br />
Interessen von Besuchern einer Freizeitanlage<br />
häufig den Interessen benachbarter<br />
Anwohner nach Ruhe konträr gegenüber.<br />
In weniger dicht bebauten Gebieten<br />
können Konflikte dadurch vermieden werden,<br />
Freizeitanlagen in ausreichen<strong>der</strong> Entfernung<br />
von lärmempfindlichen Nutzungen<br />
zu errichten. In Ballungsräumen ist<br />
das kaum möglich. Ob eine Freizeitanlage<br />
mit seiner Umwelt aus schalltechnischen<br />
Gesichtspunkten verträglich ist, kann vor<br />
Inbetriebnahme mit dreidimensionalen<br />
Rechenmodellen von Fachgutachtern geprüft<br />
werden. Nach welcher Vorschrift<br />
eine Freizeitanlage zu beurteilen ist, wird<br />
auf Bundeslän<strong>der</strong>ebene geregelt.<br />
VORLAGE DES BUNDES<br />
Die Freizeitlärm-Richtlinie des Län<strong>der</strong>auschusses<br />
für Immissionschutz (LAI) vom 6.<br />
März 2015 wird von den Län<strong>der</strong>n häufig<br />
als Vorlage für eine eigene Richtlinie genutzt<br />
– häufig jedoch modifiziert. Um eine<br />
Freizeitlärm-Richtlinie in den Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
als Beurteilungsgrundlage einzuführen,<br />
ist ein Erlass vom zuständigen Ministerium<br />
nötig, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
in einem Amtsblatt gültig wird.<br />
Das Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
(BImSchG) hat die Grundlage für die Einführung<br />
einer Richtlinie geschaffen. Es gilt<br />
die allgemeine Grundpflicht aus § 22 Abs.<br />
1 BImSchG, wonach schädliche Umwelteinwirkungen<br />
zu vermeiden o<strong>der</strong> zu vermin<strong>der</strong>n<br />
sind, soweit dies nach dem Stand<br />
<strong>der</strong> Technik möglich ist; unvermeidbare<br />
schädliche Umwelteinwirkungen sind auf<br />
ein Mindestmaß zu beschränken. Die Beachtung<br />
dieser Pflicht kann in Baugenehmigungsverfahren<br />
o<strong>der</strong> durch Anordnungen<br />
nach § 24 BImSchG von den Behörden<br />
auch bei nicht genehmigungsbedürftigen<br />
Anlagen durchgesetzt werden.<br />
SCHWIERIGE ABGRENZUNG<br />
Gelegentlich sind Freizeitanlagen nicht<br />
klar einer Beurteilungsvorschrift zuzuweisen.<br />
Die Abgrenzung zu an<strong>der</strong>en Anlage-<br />
68 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
typen wie Sportanlagen (Beurteilung nach<br />
<strong>der</strong> „Achtzehnten Verordnung zur Durchführung<br />
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />
− Sportanlagenlärmschutzverordnung<br />
− 18. BImSchV) o<strong>der</strong> gewerblichen<br />
Anlagen (wird nach <strong>der</strong> „Technischen Anleitung<br />
zum Schutz gegen Lärm − TA<br />
Lärm beurteilt) ist nicht immer einfach.<br />
Als Beispiel genannt seien hier:<br />
• eine Gastronomie mit Musik, die in<br />
räumlichem und betrieblichem Zusammenhang<br />
zu einer Sportanlage steht (Beurteilung<br />
nach 18. BImSchV),<br />
• eine Musikveranstaltung einer Gaststätte<br />
(Beurteilung nach TA Lärm),<br />
• ein Musik-Festival mit Verkaufsständen<br />
für die Versorgung (Beurteilung nach<br />
Freizeitlärmrichtlinie) o<strong>der</strong><br />
• von Vereinen genutzte Sportanlagen<br />
(auch mit angeschlossener Gastronomie),<br />
in denen regelmäßige Trainingsund<br />
Wettkämpfe stattfinden (fallen unter<br />
die Beurteilung nach 18. BImSchV<br />
und nicht in die Kategorie „Freizeitaktivität“).<br />
Zum Anwendungsbereich <strong>der</strong> TA Lärm<br />
wie<strong>der</strong>um zählen Betriebsstätten und ortsfeste<br />
Einrichtungen, Geräte, Maschinen<br />
sowie Grundstücke, auf denen Arbeiten<br />
verrichtet werden. Auch Kin<strong>der</strong>spielplätze<br />
fallen nicht in die Kategorie Freizeitlärm.<br />
Differenziert man hier für die Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Lärmart vermeintlich richtig und<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
verwendet die „richtige“ Beurteilungsvorschrift,<br />
schützt es aber dennoch nicht immer<br />
vor Rechtsstreit. Einer <strong>der</strong> Gründe: Die<br />
Beurteilungsvorschriften setzen unterschiedliche<br />
Maßstäbe an.<br />
UNTERSCHIEDLICHE STRENGE<br />
Die Freizeitlärmrichtlinie weist beispielsweise<br />
in den Ruhezeiten die strengsten<br />
Richtwerte aus. Die Sportanlagenlärmschutzverordnung<br />
−18. BImSchV hat mit<br />
ihrer Än<strong>der</strong>ung mit Wirkung zum 1. <strong>September</strong><br />
2017 nicht mehr so strenge Richtwerte<br />
für mittägliche und abendliche Ruhezeiten.<br />
Die TA Lärm ist ebenfalls weniger<br />
streng, weist jedoch einen Ruhezeitenzuschlag<br />
von sechs dB aus.<br />
In Ermangelung einer Vorschrift mit<br />
stärkerer Rechtsverbindlichkeit, die den<br />
Umgang mit Freizeitlärm regelt, ist die<br />
Richtlinie <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> dabei das ausschlaggebende<br />
Maß <strong>der</strong> Dinge. Dabei können<br />
durch die Verbindlichkeit einer Freizeitlärm-Richtlinie<br />
beim Überschreiten <strong>der</strong><br />
Richtwerte Lärmschutzmaßnahmen eingefor<strong>der</strong>t<br />
werden. Diese können zum Beispiel<br />
in Form von Schallschutzwänden<br />
o<strong>der</strong> -wällen, Nutzungseinschränkungen<br />
in Umfang und Intensität o<strong>der</strong> bei heranrückendem<br />
Wohnen auch durch eine architektonische<br />
Selbsthilfe ausgestaltet<br />
werden. Beispiele hierfür sind Grundrisse,<br />
bei denen die Wohnräume lärmabgewandt<br />
liegen o<strong>der</strong> verglaste Vorbauten vor Fenstern<br />
von Wohnräumen.<br />
<br />
Mirco Bachmeier<br />
ONLINE<br />
Mehr zum Thema finden Sie<br />
auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Umwelt & Verkehr<br />
DER AUTOR<br />
ECO-Feucht-<br />
salztechnologie<br />
Mirco Bachmeier ist Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Lärmkontor GmbH, einem<br />
Beratungsbüro im Bereich Lärmschutz.<br />
Die neue ECO-Feuchtsalztechnologie von Bucher Municipal schafft deutliche<br />
Vorteile hinsichtlich <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit, indem Trockensalz eingespart und<br />
die Liegedauer des ausgebrachten Materials signifikant erhöht wird.<br />
Lieferbar in den Varianten:<br />
• ECO FS 50 mit 8 m und 12 m Streubreite<br />
• ECO FS 100 mit 6 m, 8 m und 12 m Sprühbreite<br />
• Präzise Verteilung mittels Standard-Streuteller<br />
• ECO FS 100 / 12 m mittels Sprüheinheit BrineStar ®<br />
• Innenliegen<strong>der</strong> ECO-Zusatztank aus Edelstahl für viele Modelle<br />
• ECO FS 50 / 8 m mit BAST-Prüfung nach DIN EN 15597-1/2<br />
Die hohe Präzision <strong>der</strong> ECO FS 100 Feuchtsalztechnologie wurde zudem von<br />
<strong>der</strong> Winterdienst-Prüfstelle WINDIP in Bezug auf Normverteilung und maximale<br />
Wurfweite in Anlehnung an die DIN EN 15597-1/2 bestätigt.<br />
Bucher Municipal Wernberg GmbH • Daimlerstraße 18 • DE-92533 Wernberg-Köblitz<br />
Telefon +49 9604 / 93267-0 • www.buchermunicipal.com<br />
69
Umwelt & Verkehr<br />
Lärmschutz<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Schallschutz<br />
Gesundheitsrisiko Lärm<br />
Wird ein wirksamer und zielorientierter Schallschutz bereits in <strong>der</strong><br />
Bauleitplanung implementiert, kann einem Konflikt verschiedener<br />
Interessensgruppen vorgebeugt werden.<br />
Was ist Lärm, ist er schädlich und<br />
was hat er mit <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
zu tun? Schall ist physikalisch<br />
gesehen eine Schwingung o<strong>der</strong><br />
Welle in einem elastischen Medium.<br />
Schallreize werden im Gehörsystem des<br />
Menschen in elektrische Impulse umgewandelt<br />
und vom Gehirn verwertet. Das<br />
Gehör nimmt verschiedene Geräusche auf,<br />
auch solche, die störend wirken. Sie werden<br />
als Lärm bezeichnet. Die Aufgabe des<br />
Schallschutzes in <strong>der</strong> Bauleitplanung ist<br />
es, die Umgebung vor Lärm zu schützen.<br />
Lärm kann schädlich sein und wird je<br />
nach Person subjektiv wahrgenommen.<br />
Neben einer irreversiblen Schädigung des<br />
Gehörsystems sind Nervosität, Müdigkeit<br />
o<strong>der</strong> Bluthochdruck Gesundheitsauswirkungen,<br />
die durch Lärm verursacht werden<br />
können. Die Einwirkdauer eines Geräusches,<br />
<strong>der</strong> Frequenzbereich eines Tons<br />
o<strong>der</strong> auch die Stärke des Schalldrucks eines<br />
kurzen Impulses kann dabei ausschlaggebend<br />
sein. Wird Schall zu Lärm,<br />
handelt es sich um eine schädliche Umwelteinwirkung,<br />
welche im Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
als „Immissionen,<br />
die nach Art, Ausmaß o<strong>der</strong> Dauer geeignet<br />
sind, Gefahren, erhebliche Nachteile o<strong>der</strong><br />
erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit<br />
o<strong>der</strong> die Nachbarschaft herbeiführen“<br />
definiert sind.<br />
Welche Regelwerke sind dem Schallschutz<br />
in <strong>der</strong> Bauleitplanung zugrunde<br />
gelegt? Die Bauleitplanung ist so umzusetzen,<br />
dass ein Schaden <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />
durch schädliche Immissionen verhin<strong>der</strong>t<br />
wird. Obwohl jede Person individuell<br />
reagiert, kann in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
keine spezifische Regelung für einzelne<br />
Personen getroffen werden. Der Schallschutz<br />
in <strong>der</strong> Bauleitplanung wurde dadurch<br />
gebietsabhängig definiert. Entsprechende<br />
Regelungen finden sich in <strong>der</strong><br />
„DIN 18005-1 Schallschutz im Städtebau<br />
– Teil 1: Grundlagen und Hinweise für die<br />
Planung“ sowie den dazugehörigen Orientierungswerten<br />
im Beiblatt 1. Im Anwendungsfall<br />
werden häufig die emissionsspezifischen<br />
Regelwerke für die Prognose,<br />
Beurteilung und Bewertung herangezogen.<br />
Hierfür wird beispielsweise die 16.<br />
BImSchV (Verkehrslärmverordnung) für<br />
den Verkehrslärm und die TA Lärm für<br />
Gewerbe angewendet. Die Regelwerke beinhalten<br />
Grenz-, Richt- und Orientierungswerte,<br />
welche sich teilweise unterscheiden<br />
und gebiets- und zum Teil auch gebäudespezifisch<br />
festgelegt sind.<br />
festgehalten wurden. Fehlende Festsetzungen<br />
zum Lärmschutz können zu Konflikten<br />
führen und weitere geplante Gewerbegebiets-<br />
und Industriegebietsflächen drastisch<br />
einschränken o<strong>der</strong> sogar verhin<strong>der</strong>n.<br />
Wie wird in einem Schallgutachten für<br />
die Bauleitplanung vorgegangen? Anhand<br />
von Schallprognosen werden in <strong>der</strong> städtebaulichen<br />
Entwicklung Emissionskontingente<br />
für Gewerbe- und Industriegebiete<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> schalltechnischen<br />
Vorbelastung festgelegt.<br />
KOLLISSION DER INTERESSEN?<br />
Durch die Festlegung von Emissionskontingenten<br />
wird die Verträglichkeit zwischen<br />
schutzbedürftigen Gebieten sichergestellt.<br />
Bei <strong>der</strong> Ausweisung von Wohngebieten<br />
sind die Immissionen auf das<br />
Plangebiet aus Verkehr, Gewerbe, Sportanlagen<br />
zu ermitteln und mit den Orientierungswerten<br />
<strong>der</strong> DIN 18005 zu vergleichen.<br />
Um gesunde Wohnverhältnisse sicherzustellen,<br />
sind gegebenenfalls Schallschutzmaßnahmen<br />
vorzusehen.<br />
KOHLHAUER<br />
LÄRMSCHUTZSYSTEME<br />
Welche Unterschiede gibt es bei <strong>der</strong><br />
schalltechnischen Betrachtung zwischen<br />
einem allgemeinen Wohngebiet und einem<br />
Gewerbegebiet? Die Betrachtung unterscheidet<br />
sich in <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Emittenten<br />
und <strong>der</strong> Immissionspunkte sowie<br />
einer für das Gewerbegebiet erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Kontingentierung. Im Schallgutachten für<br />
ein geplantes Wohngebiet werden im Regelfall<br />
nur die auf das Plangebiet eingehenden<br />
Schallimmissionen betrachtet. Bei<br />
einem Gewerbegebiet werden zudem ausgehende<br />
Schallemissionen untersucht.<br />
Im Zuge einer geplanten Wohnnutzung<br />
kann es zu Immissionspunkten im Plangebiet<br />
kommen, zudem wird eine Kontingentierung<br />
nach DIN 45691 durchgeführt.<br />
Dabei erhalten bestimmte Teilflächen<br />
Emissionskontingente. Die Größe <strong>der</strong> Kontingente<br />
variiert und ist so ausgelegt, dass<br />
an allen Flächen die Orientierungswerte<br />
<strong>der</strong> DIN 18005 nicht überschritten werden.<br />
Jedes Projekt muss aufgrund <strong>der</strong> variierenden<br />
standortspezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
individuell betrachtet werden.<br />
Was kann gegen Überschreitungen <strong>der</strong><br />
Orientierungs- und Immissionsrichtwerte<br />
sowie <strong>der</strong> Grenzwerte beispielsweise an<br />
einem allgemeinen Wohngebiet getan werden?<br />
Kommt es bei einer immissionstechnischen<br />
Prognoserechnung zu einer Überschreitung<br />
<strong>der</strong> Werte an <strong>der</strong> schutzbedürftigen<br />
Bebauung, so sind verschiedene<br />
Szenarien möglich. Es können passende<br />
aktive o<strong>der</strong> passive Lärmschutzmaßnahmen<br />
ausgelegt werden. Alternativ kann<br />
durch die Gemeinde eine Abwägung erfolgen,<br />
welche eine Überschreitung <strong>der</strong> Orientierungswerte<br />
in bestimmten Fällen<br />
rechtfertigt.<br />
Florian Holzinger und Alfons Geltinger<br />
DIE AUTOREN<br />
Florian Holzinger (Dipl.-Ing. FH) ist Leiter des<br />
Fachbereichs Immission, Alfons Geltinger (M.<br />
Eng.) verantwortlicher Bearbeiter für Lärm und<br />
Erschütterung bei IFB Eigenschenk.<br />
GRUNDLAGEN DER PLANUNG<br />
Das Bild zeigt eine Prognose <strong>der</strong> zu erwartenden Lärmbelastung bei Nacht mit farbiger Abstufung<br />
<strong>der</strong> Lärmbereiche. Die roten Bereiche weisen Schalldruckpegel von > 65 – 70 dB(A) auf. Zum Vergleich:<br />
Die Lautstärke eines Rasenmähers in zehn Meter Entfernung liegt bei etwa 60 dB(A).<br />
Foto: IFB Eigenschenk GmbH<br />
Gibt es Einflüsse, welche den Schallschutz<br />
in Bauleitplanverfahren vereinfachen?<br />
Grundlage ist ein durchdachter Flächennutzungsplan,<br />
<strong>der</strong> relevante Schallemittenten<br />
(Gewerbe- und Industriegebiete)<br />
weitestgehend von schutzbedürftiger<br />
Wohnbebauung trennt. Zudem ist es hilfreich,<br />
wenn bereits die schalltechnische<br />
Vorbelastung in Form von Emissionskontingenten<br />
in rechtskräftigen Bebauungsplänen<br />
vorhanden ist o<strong>der</strong> für bestehende<br />
Gewerbebetriebe schalltechnische Festsetzungen<br />
getroffen worden sind und im Genehmigungsbescheid<br />
als Auflage<br />
KOHLHAUER ® - Wir eröffnen neue Perspektiven<br />
FÜR JEDE ANFORDERUNG DAS PERFEKTE LÄRMSCHUTZSYSTEM<br />
KOHLHAUER ® steht weltweit für innovative und wirtschaftliche Lärmschutzlösungen mit individuell anpassbaren<br />
und nachhaltigen Systemelementen für unterschiedliche Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
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71
Umwelt & Verkehr<br />
NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />
Parlament & Verwaltung<br />
Lärmschutzwand<br />
Strom statt Schall erzeugen<br />
Eine neue Lärmschutzwand an<br />
<strong>der</strong> A3 integriert Photovoltaik zur<br />
Energieerzeugung.<br />
An <strong>der</strong> A3 wurde zwischen den Anschlussstellen<br />
Aschaffenburg und<br />
Aschaffenburg-Ost eine neue<br />
Lärmschutzwand mit integrierten Photovoltaik-Elementen<br />
fertiggestellt. Die 887<br />
Meter lange und 3,30 Meter hohe Lärmschutzwand<br />
schließt die Lücke zwischen<br />
<strong>der</strong> schon bestehenden Lärmschutzwand<br />
und dem vorhandenen, in Richtung Nürnberg<br />
verlaufenden Lärmschutzwall.<br />
Die gesamten Wandelemente auf den<br />
Brücken und entlang <strong>der</strong> Strecke wurden<br />
zur Fahrbahn mit hochabsorbierenden<br />
Kohlhauer-Alufera-Elementen ausgestattet.<br />
Bei 300 Elementen wurde die Rückseite<br />
Foto: R. Kohlhauer GmbH, Gaggenau<br />
LÄRMSCHUTZ<br />
EINE AUFGABE UNSERER ZEIT<br />
mit Kohlhauer Volta ausgebildet. Lärmmessungen<br />
haben ergeben, dass durch die<br />
neue Lärmschutzwand 509 Gebäude mit<br />
mindestens 1,5 dB weniger Lärm belästigt<br />
werden. Die eingespeiste Energie kann<br />
mittels Batteriesystemen gespeichert werden<br />
und für Beleuchtungskonzepte, Sicherheitswarnsysteme<br />
o<strong>der</strong> Luftreinigung<br />
genutzt werden.<br />
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Die Lärmschutzwand bei Aschaffenburg fungiert auch als Stromlieferant.<br />
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AirClean ®<br />
Dicke Luft in Ihrer Stadt?<br />
Muss nicht sein!<br />
Die neueste Entwicklung ist AirClean ® -Granulat, ein<br />
photo katalytisch aktiver Abstreusplitt zur Reduzierung <strong>der</strong><br />
NO 2 -Belastung. AirClean ® -Granulat kann bei<br />
Sanierung und Neubau in die Asphaltschicht eingebaut<br />
werden.<br />
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72 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Foto: Adobe Stock/Eisenhans<br />
JOB-TIPP<br />
powered by zfm<br />
Bei öffentlichen Arbeitgebern stehen Stellenanzeigen in <strong>der</strong> Personalakquise immer noch hoch<br />
im Kurs.<br />
Stellenanzeigen<br />
Das Mittel <strong>der</strong> Wahl<br />
Sie können mehr als nur passende Bewerber anlocken: Mit geschicktem<br />
Wording können sich Verwaltungen und Kommunen in Stellenanzeigen als<br />
attraktive Arbeitgeber positionieren.<br />
Öffentliche Arbeitgeber haben nicht<br />
immer die Kapazitäten, um eine<br />
intensive Direktansprache am<br />
Markt durchzuführen. Gerade öffentliche<br />
Verwaltungen nutzen daher immer noch<br />
Stellenanzeigen als erstes Mittel <strong>der</strong> Wahl,<br />
um vakante Positionen neu zu besetzen.<br />
Stellenausschreibungen sind jedoch nicht<br />
nur <strong>der</strong> Bewerberansprache dienlich, son<strong>der</strong>n<br />
repräsentieren auch im Sinne des<br />
Employer Brandings den Arbeitgeber und<br />
ergänzen das Marketing-Konzept.<br />
In Bezug auf die klassische Personalauswahl<br />
sollte die Stellenanzeige eine möglichst<br />
präzise Beschreibung <strong>der</strong> Aufgaben<br />
und notwendigen Anfor<strong>der</strong>ungen enthalten.<br />
Hierdurch können potenzielle Bewerber<br />
direkt einschätzen, inwieweit die Jobbezeichnung<br />
ihren Ansprüchen gerecht<br />
wird, sodass sich passende Bewerber mit<br />
<strong>der</strong> Stelle identifizieren und unpassende<br />
Bewerber früh aussortiert werden. Obwohl<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
eine präzise Beschreibung sehr wichtig ist,<br />
wird die Anzeige dennoch bei einem ersten<br />
Sichten lediglich überflogen, sodass<br />
beson<strong>der</strong>s relevante Punkte herausgehoben<br />
werden sollten.<br />
In diesem Sinne ist vor allem die Positionsbezeichnung<br />
von Bedeutung. Bewerber<br />
orientieren sich häufig vorerst an ihr,<br />
bevor sie überhaupt einen tiefergehenden<br />
Blick in die restliche Anzeige werfen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
Kommunalverwaltungen sollten<br />
sich von internen Amtsbezeichnungen<br />
lösen und Positionen attraktiver benennen,<br />
zumindest in <strong>der</strong> Ausschreibung. Als<br />
Beispiel könnte <strong>der</strong> „Produktverantwortliche<br />
für Stadtplanung“ in „Projektmanager<br />
Stadtplanung“ umbenannt werden, um<br />
die Position insgesamt attraktiver wirken<br />
zu lassen und um die in diesem Fall meist<br />
jüngere Zielgruppe adäquat anzusprechen.<br />
Als Teil des Employer Brandings stellt<br />
die Stellenanzeige weiterhin ein Aushän-<br />
geschild des Unternehmens dar und kann<br />
sowohl positiv als auch negativ zum Unternehmensimage<br />
beitragen. Demzufolge<br />
sollten Anzeigen stets fehlerfrei formuliert<br />
werden, in einem ansprechenden Corporate<br />
Design gestaltet sein sowie die Vorzüge<br />
des Arbeitgebers herausstellen. Hierbei<br />
können auch Arbeitgeberauszeichnungen<br />
bzw. Siegel wie „berufundfamilie“ bei<br />
einer beson<strong>der</strong>s guten Vereinbarkeit von<br />
Berufs- und Familienleben in die Stellenanzeige<br />
integriert werden. Weitere „Benefits“<br />
für Bewerber sollten klar benannt<br />
werden. Zum einen werden so zusätzliche<br />
Kandidaten von gehaltsunabhängigen Vorzügen<br />
angesprochen und zum an<strong>der</strong>en<br />
tragen diese auch zur Aufwertung des<br />
Unternehmensbildes bei.<br />
Die öffentliche Verwaltung ist durch den<br />
Weggang zahlreicher älterer Arbeitnehmer<br />
in den kommenden Jahren zeitnah auf geeigneten<br />
Nachwuchs angewiesen. Trotz<br />
vieler Vorzüge, die ein öffentlicher Arbeitgeber<br />
mit sich bringt, stellen sich die Gehälter<br />
in <strong>der</strong> Privatwirtschaft als deutlich<br />
attraktiver heraus. Umso wichtiger ist es<br />
daher für öffentliche Arbeitgeber, ihre Alleinstellungsmerkmale<br />
intensiver herausstellen.<br />
Die Stellenanzeige bietet eine gute<br />
Möglichkeit hierfür und sollte daher auch<br />
innerhalb des Unternehmensmarketings<br />
eine wichtige Ergänzung darstellen.<br />
Da eine Veröffentlichung von Stellenanzeigen<br />
letztendlich auch mit Kosten einhergeht,<br />
wäre es schade, wenn sie ins<br />
Leere läuft. Daher ist es wichtig, sich im<br />
Vorfeld Zeit für eine möglichst präzise Stellenbeschreibung<br />
zu nehmen, die Stellenbörsen<br />
zielgruppengerecht auszuwählen,<br />
ein ansprechendes und professionelles<br />
Design zu verwenden sowie die eigene<br />
Attraktivität als Arbeitgeber bewusst herauszustellen.<br />
Damit gewährleisten Kommunen<br />
und Verwaltungen nicht nur eine<br />
erfolgreichere Kandidatenansprache, son<strong>der</strong>n<br />
zusätzliche Medienpräsenz als attraktiver<br />
Arbeitgeber. Anna Batz<br />
DIE AUTORIN<br />
Anna Batz, M. Sc. Psychologie, ist Beraterin<br />
beim Zentrum für Management- und<br />
Personalberatung zfm Edmund Mastiaux &<br />
Partner in Bonn<br />
73
Parlament & Verwaltung<br />
Top Stellenmarkt<br />
TOP Stellenmarkt für kommunale<br />
Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />
Fach- und Führungskräfte<br />
In Kooperation<br />
Parlament mit<br />
& Verwaltung<br />
Leipzig weiter denken!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Amtsleitung Stadtplanung (m/w/d)<br />
Mit Ihrer Expertise und Ihrem Engagement setzen wir gemeinsam<br />
den erfolgreichen Weg <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Konstanz fort!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung (m/w/d)<br />
Gestalten Sie die Zukunft unseres regionalen Arbeitsmarktes mit!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Vorstandsmitglied Kommunales Jobcenter (m/w/d)<br />
Besser geht‘s nicht - Leben und Arbeiten, da wo an<strong>der</strong>e Urlaub machen!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung des Gebäudemanagements (m/w/d) (m/w/d)<br />
Mit Ihrer Erfahrung und Souveränität steuern Sie diesen sensiblen<br />
Aufgabenbereich.<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Fachbereichsleitung Sicherheit und Ordnung (m/w/d)<br />
Setzen Sie Ihre Ideen für ein zukunftsorientiertes Gel<strong>der</strong>n um!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung Planungsbereich Stadtentwicklung (m/w/d)<br />
Sie denken Verwaltung kann auch agil? – Wir leben das.<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Fachbereichsleitung Zentrale Steuerung<br />
und Bürgerservice (m/w/d)<br />
Gestalten Sie Stadtentwicklung im Norden Deutschlands!<br />
Gesucht wird für eine Stadt in Norddeutschland zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Baudezernent (m/w/d)<br />
Setzen Sie an herausgehobener Position die richtigen Impulse für Ökologie, Klima und Umwelt!<br />
Gesucht wird für eine attraktive Großstadt in NRW zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />
Beigeordneter Umwelt (m/w/d)<br />
Wir vertrauen Ihnen die Visitenkarte unserer Stadt an!<br />
Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
Leitung für einen leistungsstarken Eigenbetrieb einer<br />
Großstadt in NRW (AT-Vertrag)<br />
Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />
Kontakt stehen Ihnen dort unter <strong>der</strong> Rufnummer 0228/265004 unsere Berater Julia<br />
Schwick, Roland Matuszewski und Sebastian Stiewe gerne zur Verfügung.<br />
74 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />
Human Kapital<br />
als Erfolgsfaktor<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.zfm-bonn.de75
Parlament & Verwaltung<br />
toP StEllENMarKt<br />
Parlament & Verwaltung<br />
JOB<br />
INTERVIEW<br />
Kommunale Arbeitgeber haben mit Personalmangel zu kämpfen. Wichtig ist, sich frühzeitig Gedanken über Nachfolgelösungen zu machen und den<br />
eigenen Nachwuchs passend zu qualifizieren.<br />
Foto: Adobe Stock/contrastwerkstatt<br />
Aufgabe <strong>der</strong> Politik, das mit entsprechen<strong>der</strong><br />
Gesetzgebung sowie Personal- und<br />
Sachmittelausstattung zu ermöglichen.<br />
Mit Blick auf kommunales Personalmanagement<br />
und Recruiting gefragt: Wird<br />
durch die Nutzung digitaler Tools nun alles<br />
schneller gehen?<br />
Silberbach: Zum Teil vielleicht. Aber gerade<br />
die kommunalen Arbeitgeber haben schon<br />
jetzt mit hohem Personalmangel zu kämpfen,<br />
und das ist mit Hinblick auf den demografischen<br />
Wandel erst <strong>der</strong> Anfang.<br />
Selbstverständlich können digitale Tools<br />
das Interesse beim Berufsnachwuchs am<br />
öffentlichen Dienst wecken. Es ergeben<br />
sich neue Formen, um für sich als Arbeitgeber<br />
zu werben. Mancherorts wird das<br />
schon effektiv eingesetzt: Imagekampagnen<br />
in Sozialen Medien, interaktive Jobbörsen,<br />
positives Branding öffentlicher<br />
Arbeitgeber. Die Gewinnung von geeigneten<br />
Nachwuchs- und Fachkräften erfolgt<br />
aber idealerweise immer noch im persönlichen<br />
Gespräch.<br />
Strikt abteilungsorientiertes Denken gilt<br />
gegenüber sachbezogenem Handeln und<br />
Entscheiden als veraltet. Wo steht die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsarbeit in dieser<br />
Frage angesichts <strong>der</strong> Unterbesetzung in<br />
vielen Fachbereichen?<br />
Silberbach: Es stimmt, „Silo-Denken“ gilt als<br />
überholt. Aber auch diese Medaille hat<br />
zwei Seiten: Klar definierte Zuständigkeiten<br />
sind mit Blick auf das teilweise hochspezifische<br />
Fachwissen, das in den Verwaltungen<br />
benötigt wird, nicht per se<br />
schlecht. Und mit Ihrer Frage legen Sie den<br />
Finger ja zu Recht in die Wunde: Wenn<br />
Verwaltung personell auf dem Zahnfleisch<br />
läuft, ist für die Erprobung neuer Formen<br />
<strong>der</strong> (Zusammen-)Arbeit nur wenig Luft.<br />
Deshalb warne ich vor <strong>der</strong> Erwartung von<br />
Politikern, mittels Digitalisierung kurzfristig<br />
Personal einsparen zu können. Für die<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Verwaltung werden<br />
zunächst mehr Leute gebraucht, nicht weniger.<br />
Und selbst wenn Aufgaben wegfallen:<br />
Arbeit ist nun wahrlich genug da, da<br />
brauchen wir über Stellenabbau erstmal<br />
überhaupt nicht nachzudenken.<br />
Die Corona-Pandemie hat den öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst in den Fokus gerückt.<br />
Welche Möglichkeiten sehen Sie, um diesen<br />
wichtigen Bereich personell besserzustellen?<br />
Silberbach: Es ärgert mich wirklich, dass<br />
diese Debatte in <strong>der</strong> breiteren Öffentlichkeit<br />
erst jetzt geführt wird. Die Probleme<br />
bei <strong>der</strong> Stellenbesetzung, gerade auch im<br />
öffentlichen Gesundheitsdienst, sind nun<br />
wirklich hinlänglich bekannt. Warum<br />
muss eigentlich immer erst <strong>der</strong> Baum brennen,<br />
bis unsere Mahnungen von <strong>der</strong> Arbeitgeberseite<br />
und <strong>der</strong> Politik ernstgenommen<br />
werden? Ansonsten braucht <strong>der</strong> öffentliche<br />
Gesundheitsdienst, was <strong>der</strong> gesamte<br />
öffentliche Dienst braucht: Das sind<br />
in erster Linie eine leistungsgerechte und<br />
konkurrenzfähige Bezahlung, klare Perspektiven<br />
für die persönliche Entwicklung<br />
und Qualifizierung, mo<strong>der</strong>ne Arbeitsbedingungen<br />
und nicht zuletzt eine Kultur<br />
<strong>der</strong> Wertschätzung – durch den Arbeitgeber,<br />
aber auch durch die gesamte Gesellschaft.<br />
Interview: Jörg Benzing<br />
ZUr PErSoN<br />
Ulrich Silberbach (59) ist Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />
des Deutschen Beamtenbundes dbb. Mit über<br />
1,3 Millionen Mitglie<strong>der</strong>n ist <strong>der</strong> dbb die große<br />
deutsche Interessenvertretung für Beamte und<br />
Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst und im<br />
privaten Dienstleistungssektor.<br />
oNliNE<br />
Die Langfassung des Interviews:<br />
www.treffpunkt-kommune.de ><br />
Themen > Parlament & Verwaltung<br />
Richtige Reize<br />
Jobs in Kommunen gelten als angestaubt. Ulrich Silberbach spricht im Interview<br />
über Möglichkeiten, junge Mitarbeiter zu finden und weiterzuentwickeln und mit<br />
<strong>der</strong> passenden Personalplanung Wissensverlust zu vermeiden.<br />
Die Corona-Krise hat in vielen Bereichen<br />
eine Flexibilisierung <strong>der</strong> Arbeit bewirkt –<br />
Stichwort Homeoffice. Welches Potenzial<br />
sehen Sie hier grundsätzlich für den öffentlichen<br />
Dienst in den Kommunen?<br />
Ulrich Silberbach: Das Potenzial ist riesig.<br />
Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort ist <strong>der</strong><br />
Schlüssel zu einer neuen Balance zwischen<br />
Berufs- und Privatleben. Mehr Zeit<br />
für die Familie zu haben, ist für viele Menschen<br />
entscheidend. Gerade für junge Leuten<br />
ist das ein wichtiger Faktor bei <strong>der</strong><br />
Wahl des Arbeitsplatzes. Aber wir sehen<br />
auch Risiken: Die Entgrenzung zwischen<br />
Arbeit und Freizeit kann schwerwiegende<br />
gesundheitliche Folgen haben. Hier gilt es,<br />
ein vernünftiges gesetzliches Gerüst zu<br />
bauen. Den Rest sollten dann Arbeitgeber,<br />
Gewerkschaften und Personalvertretungen<br />
in Tarifverträgen beziehungsweise Betriebsvereinbarungen<br />
regeln.<br />
Ist die in <strong>der</strong> Krise erlebte Beschleunigung<br />
zum Beispiel von Entscheidungsprozessen<br />
auch Muster für die Zeit nach Corona?<br />
Silberbach: Zum Teil ja. Aber schneller ist<br />
nicht automatisch besser. Das Bild von <strong>der</strong><br />
trägen Verwaltung halte ich ohnehin für<br />
falsch. Wenn es länger dauert, liegt das<br />
meist an gesetzlichen Vorgaben – und die<br />
sind nicht vom Himmel gefallen. Rechtssicherheit<br />
ist ein hohes Gut, sorgfältige<br />
Abwägung ebenso. Damit werden Fehler<br />
vermieden. Wenn Verwaltung schneller<br />
werden soll, ist das in erster Linie eine<br />
76 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
TOP Stellenmarkt<br />
für kommunale Fach- und Führungskräfte<br />
Unser Angebot für Sie:<br />
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77
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Produkte & Dienstleistungen<br />
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Tools für Teams<br />
Damit Ministerien, Behörden, Städte<br />
und Kommunen in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Ausnahmesituation reibungslos<br />
weiterarbeiten konnten, stellte <strong>der</strong><br />
Düsseldorfer Open-Source-Spezialist<br />
Publicplan drei seiner Werkzeuge für die<br />
digitale Zusammenarbeit kostenfrei zur<br />
Verfügung: GovPad ermöglicht es,<br />
datenschutzkonform gemeinsam an<br />
Dokumenten zu arbeiten. Mit dem<br />
Messenger GovChat können Teams<br />
kommunizieren und die Jitsi-Videokonferenz<br />
hilft dabei, Besprechungen mit<br />
Kollegen durchzuführen. Alle Tools<br />
basieren auf Open-Source-Software<br />
und können noch mindestens bis Ende<br />
dieses Jahres kostenfrei genutzt werden.<br />
www.publicplan.de<br />
Geoanalysen<br />
Das Karlsruher Softwareunternehmen<br />
Disy Informationssysteme GmbH stellt<br />
die neue Version <strong>der</strong> Data-Analytics-,<br />
Reporting- und GIS-Plattform Cadenza<br />
vor. Die Erweiterung <strong>der</strong> Analytics-Funktionalitäten<br />
mit <strong>der</strong> Bereitstellung einer<br />
integrierten Routingfunktion und <strong>der</strong><br />
POI-Suche sind zwei <strong>der</strong> wesentlichen<br />
Neuerungen. Mit <strong>der</strong> Routingfunktion<br />
lassen sich zum Beispiel die Start- und<br />
Endpunkte einer Strecke sowie<br />
zusätzlich eingefügte Zwischenziele<br />
durch die Ortssuche in Cadenza<br />
auffinden o<strong>der</strong> direkt in <strong>der</strong> Karte als<br />
Wegpunkte setzen.<br />
www.disy.net<br />
Wegweiser in den Elmshorner „Gängen“: Die Gassen in Richtung des Flusses Krückau sind mit<br />
blauem Licht in Form von aufgereihten Einzelleuchten markiert,<br />
Bodeneinbauleuchten<br />
Neue lichtlinien<br />
Die Stadt Elmshorn (Schleswig-<br />
Holstein) erneuert die Bodenleuchten<br />
in den Gassen.<br />
Schon im Jahr 2003 wurden in <strong>der</strong><br />
Elmshorner Fußgängerzone und den<br />
angrenzenden Gassen Lichtakzente<br />
mit Bodeneinbauleuchten gesetzt. Dabei<br />
wurde für die „Gänge“, wie die Gassen<br />
genannt werden, ein originelles Gestaltungsprinzip<br />
umgesetzt: Auf allen Wegen,<br />
die von <strong>der</strong> zentralen Königsstraße Richtung<br />
Rathaus mit seinem vorgelagerten<br />
Park abgehen, leuchtet es Grün, während<br />
die Gassen in Richtung des Flusses Krückau<br />
mit blauem Licht markiert sind.<br />
Nach gut 15 Jahren Betrieb, zeigte die<br />
Vorgängeranlage Alterserscheinungen und<br />
Ausfälle. Daher entschied sich die Stadt für<br />
ihre Erneuerung. Realisiert wurde das Projekt<br />
im Jahr 2019 von den Stadtwerken<br />
Elmshorn. Sie wählten eine Leuchte von<br />
WE-EF aus, um die Beleuchtung nicht nur<br />
instand zu setzen, son<strong>der</strong>n ihr sowohl<br />
technisch als auch gestalterisch ein Upgrade<br />
zu verabreichen.<br />
Zum Einsatz kommen die linearen<br />
ETV130 Bodeneinbauleuchten. Sie sind<br />
mit RGBW-LEDs bestückt und bringen<br />
eine Schnittstelle zum Lichtsteuerprotokoll<br />
DMX mit. Dank dieser Ausstattung<br />
können sie nicht nur Grün und Blau leuchten,<br />
son<strong>der</strong>n weißes Licht aller Farbtemperaturen<br />
zwischen Warmweiß und Kaltweiß<br />
sowie eine nahezu unerschöpfliche<br />
Palette an farbigem Licht erzeugen. Gespeist<br />
werden die Lichtlinien jetzt über das<br />
gleiche Netz wie die Straßenleuchten und<br />
gemeinsam mit diesen schalten sie sich ab.<br />
Pro Gang gibt es einen Stromverteiler, in<br />
dem <strong>der</strong> DMX-Controller für die Lichtsteuerung<br />
untergebracht ist.<br />
www.we-ef.com<br />
Foto: Frie<strong>der</strong> Blickle/WE-EF<br />
Foto: Stadtwerke Menden / PUPPETEERS<br />
E-Government<br />
Identität bekannt<br />
Die cit GmbH, Spezialist für E-Government<br />
und formularbasierte Prozesse, nutzt ab<br />
sofort das Authentifizierungsverfahren<br />
„yes“. Der Identitätsdienst „yes“ basiert<br />
auf <strong>der</strong> Idee, dass Finanzinstitute die Identität<br />
ihrer Kontoinhaber bereits geprüft<br />
haben und über das Online-Banking-Login<br />
ein Nutzerkonto vorliegt. Dieses Konto<br />
kann über den „yes“-Dienst verwendet<br />
werden, um sich für die Nutzung von Online-Anträgen<br />
im E-Government auszuweisen.<br />
Hinter dem Schweizer Betreiber<br />
des Dienstes stehen Investoren wie die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe und die Genossenschaftsbanken.<br />
www.cit.de<br />
Interaktiver Spielplatz<br />
Digitale Erlebnisse<br />
Die Stadtwerke Menden (Nordrhein-Westfalen)<br />
haben einen Augmented-Reality-Spielplatz<br />
eröffnet. Die rund 100 Quadratmeter<br />
große Fläche verbindet reales<br />
Spielen mit virtuellen Erlebnissen und<br />
digitalem Lernen zum Thema Wasser. Eine<br />
App sorgt dafür, dass in <strong>der</strong> Kamerafunktion<br />
des Smartphones o<strong>der</strong> Tablets eine<br />
interaktive Spielfläche mit anklickbaren<br />
Symbolen erscheint. Das Konzept ist auf<br />
an<strong>der</strong>e Standorte übertragbar.<br />
www.stadtwerke-menden.de<br />
Kin<strong>der</strong> können mit Willi, dem Wassertropfen,<br />
auf dem Augmented-Reality-Spielplatz in<br />
Menden viele Abenteuer erleben.<br />
Foto: Bucher Municipal<br />
Präzise Breitenwirkung: Bei <strong>der</strong> ECO FS 100-<br />
Technologie wird die Sole über den Streuteller<br />
mit adaptiertem „BrineStar“ ausgebracht.<br />
Winterdienst<br />
Trockensalz einsparen<br />
Grundlage für noch effektivere und wirtschaftliche<br />
Winterdiensteinsätze ist die<br />
ECO-Feuchtsalztechnologie von Bucher<br />
Municipal. Durch sie wird Trockensalz eingespart<br />
und die Liegedauer des ausgebrachten<br />
Materials signifikant erhöht. Bei<br />
<strong>der</strong> ECO FS 100-Technologie wird die Sole<br />
über den Streuteller mit adaptiertem sogenanntem<br />
„BrineStar“ ausgebracht. Mithilfe<br />
dieser Sprüheinheit kann reine Sole<br />
gleichmäßig bis zu einer Breite von 12<br />
Metern verteilt werden. Zudem wird ein<br />
flächendeckendes Sprühbild mit weniger<br />
Verwirbelungen als bei <strong>der</strong> Verwendung<br />
herkömmlicher Düsensysteme o<strong>der</strong> Sprühbalken<br />
erreicht.<br />
Einen effektiven Winter- und Sommerdienst<br />
ermöglicht <strong>der</strong> Citysprüher „Husky<br />
L“. Der Behälter aus hochresistentem<br />
High-Density-Polyethylen (HD-PE) ist extrem<br />
wi<strong>der</strong>standsfähig und kann einfach<br />
und schnell mit Sole (Winter) o<strong>der</strong> Wasser<br />
(Sommer) befüllt werden. Rein über den<br />
Streuteller wird eine Sprühbreite von 1 bis<br />
6 Metern erreicht. Damit kann <strong>der</strong> „Husky<br />
L“ im Winter Sole auf breiten o<strong>der</strong> schmalen<br />
Straßen sowie auf Rad- und Gehwegen<br />
präzise ausbringen, im Sommer eignet er<br />
sich zum Gießen, Schwemmen sowie zur<br />
Staubbindung beim Kehren.<br />
Die universell einsetzbare Frontkehrwalze<br />
Rotox eignet sich zum Freikehren<br />
genauso wie für den schmutzaufnehmenden<br />
Einsatz. Die hochwertigen Bürstenringe<br />
aus 100% Polypropylen in Wabenform<br />
garantieren eine lange Standzeit.<br />
www.buchermunicipal.com/winter<br />
Foto: Zabag<br />
Barrieren<br />
Schutz vor Anschlägen<br />
mit Fahrzeugen<br />
Die Zabag Security Engineering GmbH,<br />
eines <strong>der</strong> weltweit führenden Unternehmen<br />
für Zugangs- und Sicherheitsanlagen<br />
im Außenbereich, hat einen innovativen<br />
Hochsicherheits-Flachfundamentpoller<br />
entwickelt: den Z-HFFP 273. Trotz einer<br />
geringen Einbautiefe von nur 300 Millimetern<br />
wi<strong>der</strong>steht dieser Poller sogar dem<br />
Aufprall eines 12-Tonnen-LKW mit einer<br />
Geschwindigkeit von über 80 km/h. Damit<br />
ist <strong>der</strong> neue Poller eine hoch effektive Terrorabwehrsperre.<br />
Durch den Z-HFFP 273 wird es für Organisationen<br />
mit kritischer Infrastruktur<br />
o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>em Sicherheitsbedürfnis –<br />
ob Kommunen, Flughäfen o<strong>der</strong> polizeiliche<br />
Einrichtungen – möglich, wirkungsvolle<br />
Barrieren einzusetzen, die im Alltag<br />
jedoch kein Hin<strong>der</strong>nis für Fußgänger o<strong>der</strong><br />
Radfahrer darstellen und auch Fluchtmöglichkeiten<br />
bieten. Beson<strong>der</strong>s vorteilhaft:<br />
Weil <strong>der</strong> innovative Poller mit einem sehr<br />
flachen Fundament auskommt, bleiben die<br />
Eingriffe in die straßenbaulichen Gegebenheiten<br />
gering. Dank <strong>der</strong> geringen Einbautiefe<br />
befindet sich das Fundament des<br />
neuen Pollers in <strong>der</strong> Regel nur im Straßenoberbau.<br />
Tiefere Schichten mit eventuell<br />
vorhandenen Versorgungsleitungen bleiben<br />
unberührt.<br />
www.zabag.de<br />
Ein 12-Tonnen-Lkw rast im Crashtest mit<br />
80 km/h auf den Poller zu. Ergebnis: Der Poller<br />
stoppt das Testfahrzeug zuverlässig.<br />
78 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
79
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74592 Kirchberg<br />
Tel. 07954 9880-0<br />
Fax 07954 9880-30<br />
info@stoll-landschaftspflege.de<br />
Obere Mühle 11 • 74906 Bad Rappenau<br />
Tel. 07066 9920-0<br />
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Fax. 07151/ 99 51 66<br />
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T 05861 8440 • www.teeken.de<br />
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<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
81
Vorschau <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 10/20<br />
Beleuchtungskonzepte für innen und außen<br />
LED- und Solarleuchten sind autarke Lichtquellen, die auch für große Flächen funktionieren.<br />
Wie Außenanlagen und Freiluftveranstaltungen richtig ausgeleuchtet werden<br />
können, ist gerade in Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie ein Thema. Denn auch in <strong>der</strong> kalten<br />
Jahreszeit könnte sich das Leben häufiger als sonst draußen abspielen.<br />
Unterwegs mit „E“<br />
Aus dem Konjunkturprogramm fließen<br />
Milliarden in den Bereich <strong>der</strong> Mobilität.<br />
Eine E-Auto-Kaufprämie soll die Elektromobilität<br />
vorantreiben, wofür dann eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Ladesäulen-Infrastruktur benötigt<br />
wird. Gleichzeitig müssen die Kommunen<br />
ihre eigenen Flotten auf den Prüfstand<br />
stellen. Mitarbeiter könnten auch auf<br />
E-Lastenrä<strong>der</strong> o<strong>der</strong> E-Roller umsteigen.<br />
Foto: Adobe Stock/bnenin<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint ab<br />
16. Oktober<br />
digitale Kommune<br />
Es ist inzwischen eine bewährte Erkenntnis,<br />
dass die Corona-Krise für einen Digitalisierungsschub<br />
sorgt. In den Städten<br />
und Kommunen kommt dieser Schub vor<br />
allem in den Schulen an, wo ohne digitales<br />
Lernen nichts mehr läuft. Nachholbedarf<br />
gibt es auch bei den internen Abläufen in<br />
Städten und Gemeinden, etwa bei <strong>der</strong> digitalen<br />
Personalverwaltung.<br />
Foto: Adobe Stock/anatchant<br />
Foto: Adobe Stock/Eisenhans<br />
iMPrESSUM<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at<br />
Das unabhängige Magazin für<br />
die kommunale Praxis<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer Marcus Baumann,<br />
Tilmann Distelbarth<br />
Verlagsleitung Beate Semmler<br />
leitung Produktmanagement Print &<br />
digital Lisa Hofmann-Vorbach<br />
Chefredakteur Wolfram Markus<br />
redaktion Jörg Benzing, Denise Fiedler<br />
leitung Sales Management<br />
Michael Wilhelm Blaser<br />
Sales Management Kai-Christian Gaaz<br />
Vertrieb Natalie Toth<br />
(natalie.toth@pro-vs.de)<br />
layout und Grafik<br />
Heilbronner Stimme Medienproduktion<br />
Erscheinungsweise monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />
zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />
inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />
Es gelten die Mediadaten Nr. 43<br />
vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />
Verlags- und redaktions an schrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18,<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel. 0791 95061-8300, info@pro-vs.de<br />
Konto<br />
Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />
IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />
druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Nachdruck und Vervielfältigung –<br />
auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
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aus 100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“, „EU-<br />
Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel.<br />
ISSN 0723-8274<br />
VorSCHaU<br />
82 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Solarleuchten von Sipirit<br />
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sipirit gmbh<br />
Elsässer Straße 40, D-76870 Kandel | www.sipirit.de<br />
Telefon +49 (0) 72 75 / 98 58 - 98 | E-Mail best@sipirit.de<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
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27:55<br />
13:45<br />
Berichte 2019<br />
Ordner<br />
Dateien<br />
13:45<br />
Aktuelles<br />
37 Mitglie<strong>der</strong><br />
Heute<br />
Dokumente<br />
Ordner<br />
Hallo zusammen, aufgrund des neuen<br />
Bundesmeldegesetzes ergeben sich für<br />
uns einige Än<strong>der</strong>ungen. Hier die<br />
Neuerungen, die uns betreffen.<br />
Formulare<br />
Ordner<br />
Günther Meyer<br />
13:31<br />
Än<strong>der</strong>ungen_Meldegesetz18.pdf<br />
2,31 mb<br />
13:32<br />
Privat<br />
Ordner<br />
Einladung_Firmenfeier.doc<br />
Word Datei<br />
2.11 MB<br />
Danke Kai, ab wann stehen uns die<br />
neuen Formulare zur Verfügung?<br />
Maria Heinz<br />
01.09.19<br />
13:38<br />
Am Montag sollten alle Dokumente<br />
ausgetauscht sein.<br />
13:41<br />
Sollten noch weitere Fragen auftauchen<br />
könnt Ihr sie gerne hier stellen. Es wird<br />
am Donnerstag aber auch noch eine<br />
Besprechung mit allen geben.<br />
DSGVO<br />
13:44<br />
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