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der gemeinderat September 2020

Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.

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Wirtschaft & Finanzen<br />

Energieversorgung<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Das Laufwasserkraftwerk in Vohburg an <strong>der</strong> Donau im Landkreis Pfaffenhofen erzeugt mit drei Kaplan-Turbinen 23,3 Megawatt elektrische Leistung.<br />

Wasserkraftwerke<br />

CO 2 -freie Energie<br />

Wie kann die schwankende Netzeinspeisung aus Wind- und Sonnenenergie<br />

stabilisiert werden? Ein Weg ist die Integration von Wasserkraft in den<br />

kommunalen Energiemix. Dadurch können nationale und kommunale Klimaziele<br />

erreicht werden.<br />

Ende letzten Jahres wurde es noch<br />

konkreter mit den nationalen Klimazielen,<br />

denn die deutschen Treibhausgasmin<strong>der</strong>ungsziele<br />

wurden im Klimaschutzgesetz<br />

verbindlich festgelegt.<br />

Diese ambitionierten Ziele lassen sich erreichen,<br />

wenn die Umsetzung da vorangetrieben<br />

wird, wo es die Menschen direkt<br />

betrifft: an ihren Wohn- und Arbeitsorten.<br />

Daher haben die meisten Kommunen in<br />

den letzten Jahren bereits Klimaziele für<br />

sich definiert und teilweise sehr ehrgeizige<br />

Maßnahmenpakete geschnürt. Ermutigend:<br />

Eine aktuelle Studie <strong>der</strong> „Coalition<br />

for Urban Transitions“ besagt, dass Städte<br />

schon mit den Technologien und Strategien,<br />

die ihnen heute zur Verfügung stehen,<br />

ihre CO 2 -Emissionen bis zum Jahr<br />

Foto: Uniper<br />

2050 um 90 Prozent verringern können.<br />

Neben <strong>der</strong> Umgestaltung von Verkehr, Infrastruktur<br />

und baulichen Maßnahmen ist<br />

ein weiterer wichtiger Baustein die Nutzung<br />

erneuerbarer Energie. Natürlich können<br />

Städte nicht allein großflächig auf<br />

diese umsteigen. Dennoch gibt es Handlungsoptionen,<br />

die sich kurzfristig und<br />

lokal umsetzen lassen, beispielsweise<br />

Energielieferverträge für kommunale Aufgaben<br />

o<strong>der</strong> Einrichtungen, wie das Rathaus,<br />

umzustellen.<br />

Größter Nachteil <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

sind dabei die Schwankungen <strong>der</strong><br />

Einspeisungen und folglich die ungewisse<br />

Verfügbarkeit des grünen Stroms. Eine<br />

weitere Herausfor<strong>der</strong>ung stellt die mangelnde<br />

Speicherkapazität für Wind- und<br />

Solarenergie dar. Daher müssen Städte und<br />

Gemeinden bei <strong>der</strong> Umsetzung des Ziels<br />

<strong>der</strong> CO 2 -neutralen Versorgung auf einen<br />

Mix von erneuerbaren Energien zurückgreifen.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Stellenwert<br />

sollte dabei die Wasserkraft einnehmen.<br />

Denn diese bietet enorme Vorteile: Beim<br />

Betrieb <strong>der</strong> Anlagen kommt es zu keinerlei<br />

CO 2 -Ausstoß, Lärm und Abgasen und sie<br />

ist prognostizierbar, verlässlich und steuerbar.<br />

VERSORGUNGSSICHERHEIT<br />

Aufgrund ihrer Flexibilität macht Wasserkraft<br />

die Integration <strong>der</strong> schwankenden<br />

Einspeisung von Strom aus Sonne und<br />

Wind in eine verlässliche Versorgung überhaupt<br />

möglich. Pumpspeicherkraftwerke<br />

wechseln je nach Bedarf zwischen Stromproduktion<br />

und -speicherung. Die Stromerzeugung<br />

wird so bei Schwankungen<br />

optimal ausgeglichen. Laufwasserkraftwerke<br />

an den Flüssen tragen dabei rund<br />

um die Uhr zu einer Deckung <strong>der</strong> Grundlast<br />

bei.<br />

Damit ist die Stromerzeugung durch<br />

Wasserkraft nicht einfach nur eine wichtige<br />

Ergänzung zu Wind- und Solarkraft.<br />

Im Fall eines Netzausfalls kann Wasserkraft<br />

aufgrund <strong>der</strong> sogenannten Schwarzstartfähigkeit<br />

dazu dienen, das Netz wie<strong>der</strong><br />

hochzufahren. „Unsere Wasserkraftwerke<br />

in Deutschland erzeugen jährlich<br />

fünf Terawattstunden (TW) Strom. Damit<br />

können wir den Energiebedarf von etwa<br />

zweieinhalb Millionen Haushalten decken“,<br />

betont Gundolf Schweppe, Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Uniper Energy Sales<br />

GmbH, einem <strong>der</strong> größten Erzeuger und<br />

Vermarkter von Wasserkraft in Deutschland.<br />

Dies sei dadurch möglich, weil Wasserkraft<br />

nicht von Wind o<strong>der</strong> Sonnenschein<br />

abhängig ist.<br />

KLIMANEUTRALITÄT<br />

Der Kontakt zum Energieerzeuger ist <strong>der</strong><br />

erste Schritt zur Grünstellung des kommunalen<br />

Energieportfolios. Denn keine Kommune<br />

gleicht <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en, daher gibt es<br />

we<strong>der</strong> Pauschalangebote noch Standardprodukte<br />

für den Weg zur Dekarbonisierung.<br />

Vielmehr ist eine persönliche Beratung<br />

unerlässlich, um eine gute Lösung für<br />

eine einfache und nachhaltige Energiebeschaffung<br />

zu finden. Dabei sollte je<strong>der</strong><br />

Schritt hin zur CO 2 -neutralen Versorgung<br />

belegt werden. Denn <strong>der</strong> Gesetzgeber verlangt<br />

den Nachweis, dass <strong>der</strong> ausgelieferte<br />

Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energien<br />

stammt. Der Herkunftsnachweis bescheinigt,<br />

wo und wie dieser Strom produziert<br />

und eingespeist wurde. Im kommunalen<br />

Kontext ein Pfund, mit dem man<br />

wuchern kann.<br />

red.<br />

KLIMASCHUTZGESETZ DER<br />

BUNDESREGIERUNG<br />

Zweck dieses Gesetzes von Dezember<br />

2019 ist es, die Erfüllung <strong>der</strong><br />

nationalen Klimaschutzziele zu<br />

gewährleisten. Zentral ist die Min<strong>der</strong>ung<br />

von Treibhausgasemissionen:<br />

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

seine nationalen Emissionen bis 2030<br />

um 55 Prozent unter das Niveau von<br />

1990 zu reduzieren und bis 2050 eine<br />

Treibhausgasneutralität zu erreichen.<br />

Bis <strong>2020</strong> war eine Reduktion um<br />

40 Prozent angestrebt. Ein fast verloren<br />

geglaubtes Ziel. Doch die<br />

wirtschaftlichen Folgen <strong>der</strong><br />

Coronavirus-Pandemie machen die<br />

Klimaziele nun wahrscheinlich doch<br />

noch erreichbar, wie Umweltbundesamt-Chef<br />

Dirk Messner im März<br />

mitteilte.<br />

ONLINE<br />

Mehr zum Thema sowie die Langfassung<br />

des Beitrags finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Wirtschaft & Finanzen<br />

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ArcoImages/J. de Cuveland<br />

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