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der gemeinderat September 2020

Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.

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Hochwasser<br />

Umwelt & Verkehr<br />

Rattenbekämpfung<br />

Aus dem Untergrund gelockt<br />

Foto: Adobe Stock / Holger Kirk<br />

daher illegal im Wald abladen, wie <strong>der</strong><br />

NDR berichtet.<br />

Das illegale Entsorgen von Müll ist nicht<br />

nur unschön, son<strong>der</strong>n kann auch zu weiteren<br />

Probleme führen. Vor allem dann,<br />

wenn nicht umweltverträgliche Substanzen<br />

enthalten sind o<strong>der</strong> aber Essbares.<br />

Denn letzteres zieht Ratten an. Diese müssen<br />

sich <strong>der</strong>zeit mitunter neue Nahrungsquellen<br />

suchen, da viele Restaurants und<br />

Cafés weiterhin geschlossen sind und dort<br />

somit keine Essensabfälle anfallen. Werden<br />

Gartenabfälle und Hausmüll nicht<br />

richtig entsorgt, zieht dies Ratten an. Gleiches<br />

gilt, wenn Essensreste die Toilette<br />

runtergespült werden.<br />

Bereits vor <strong>der</strong> Corona-Pandemie hatte<br />

die Stadt Kassel die Kampagne „Don’t feed<br />

the rat – Keine Speisen ins WC“ gestartet,<br />

um den geschätzten 800.000 Ratten in <strong>der</strong><br />

Stadt eine wichtige Nahrungsquelle zu<br />

nehmen. Im Februar ging Karsten Köhler<br />

von Kassel-Wasser davon aus, dass pro Tag<br />

bis zu fünf Tonnen Lebensmittelrückstände<br />

aus Kasseler Haushalten im WC<br />

landeten. Die Kampagne ist nun noch<br />

wichtiger als zuvor. Schließlich isst und<br />

kocht ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung immer<br />

noch zuhause, sodass mehr Essensabfälle<br />

anfallen. Werden diese in die Kanalisation<br />

gespült o<strong>der</strong> illegal entsorgt, steigt die Rattenpopulation<br />

vor Ort.<br />

KÖDER IM KANAL<br />

Neben aufklärenden Kampagnen wie in<br />

Kassel haben in den letzten Jahren immer<br />

mehr Städte und Gemeinden in Deutschland<br />

smarte Kö<strong>der</strong>schutzboxen eingeführt,<br />

mit denen sich die Rattenpopulation gezielt<br />

kontrollieren lässt und die zudem<br />

dafür sorgen, dass kein Rattengift in die<br />

Umwelt gelangt. Allein das ToxProtect-System<br />

vom Nürnberger Hersteller ball-b ist<br />

bereits in über 200 Städten und Gemeinden<br />

im Einsatz. In Fulda konnte man die<br />

Menge an eingesetzten Rattengiftkö<strong>der</strong>n<br />

so beispielsweise um 90 Prozent reduzieren.<br />

„Zudem können wir jetzt schnell und<br />

leicht erkennen, wo sich die Ratten tatsächlich<br />

aufhalten“, erklärt Peter Geffe,<br />

Leiter <strong>der</strong> Kanalabteilung des Abwasserverbandes<br />

Fulda.<br />

Da sich die Mitarbeiter in den meisten<br />

Behörden und Betrieben in Deutschland<br />

<strong>der</strong>zeit allerdings auf an<strong>der</strong>e Tätigkeiten<br />

konzentrieren, wird <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Rattenpopulation mitunter zu wenig Beachtung<br />

geschenkt. „Aufgrund <strong>der</strong> Müllproblematik<br />

und <strong>der</strong> zusätzlich anfallenden<br />

Essensabfälle ist die gezielte Kontrolle<br />

<strong>der</strong> Rattenpopulation <strong>der</strong>zeit eigentlich<br />

beson<strong>der</strong>s wichtig“, sagt Jürgen Buchstaller<br />

von ball-b. „Lei<strong>der</strong> müssen wir jedoch<br />

feststellen, dass die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

mancherorts vernachlässigt<br />

wird.“<br />

Dabei lässt sich mit dem richtigen System<br />

<strong>der</strong> Aufwand sogar deutlich reduzieren,<br />

sodass man als Stadt o<strong>der</strong> Gemeinde<br />

letztlich Zeit und Kosten spart. Die freigewordenen<br />

Ressourcen lassen sich dann<br />

wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>weitig einsetzen – etwa<br />

für Maßnahmen rund um die Corona-Krise.<br />

Genau betrachtet gibt es also keinen Grund<br />

dafür, die Kontrolle <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

jetzt zu vernachlässigen. Wo dies dennoch<br />

passiert, wird die Rattenproblematik bald<br />

noch größer sein, als sie es bereits ist.<br />

Tillmann Braun<br />

Ungebetene Gäste: Nicht nur bei<br />

Hochwasser kann es passieren, das<br />

Ratten vermehrt auf Straßen o<strong>der</strong> sogar<br />

in Gebäuden gesichtet werden.<br />

Auch falsch entsorgte Lebensmittel<br />

locken die Tiere an.<br />

DER AUTOR<br />

Tillmann Braun, Haiterbach, ist freier<br />

Journalist mit Schwerpunkt auf<br />

technischen Themen<br />

Wegen <strong>der</strong> Corona-Krise bleiben die Menschen vermehrt zuhause. Die Folge: Es<br />

fällt mehr Müll an. Essensreste landen auch mal im WC und werden in die<br />

Kanalisation gespült. Damit dies nicht zu einer Explosion <strong>der</strong> Rattenpopulation<br />

führt, muss Vorsorge getroffen werden.<br />

Mit dem Beginn <strong>der</strong> Corona-Pandemie<br />

wurde immer mehr Müll<br />

illegal entsorgt. Das lag zum einen<br />

daran, dass die Müllabfuhr mitunter<br />

nur eingeschränkt funktionierte und Deponien<br />

sowie Recycling-Center nicht o<strong>der</strong><br />

nur teils geöffnet waren. Zum an<strong>der</strong>en<br />

nutzten viele Menschen die Zeit, um Haus<br />

und Garten zu entrümpeln. So landeten<br />

letztlich alte Möbel und Gartenabfälle<br />

dort, wo man sie nicht sehen möchte: auf<br />

dem Bürgersteig, im Wald o<strong>der</strong> sogar in<br />

Kanälen und Seen.<br />

In Hannover hat <strong>der</strong> Entsorger „aha“<br />

seit Beginn des Jahres 8.000 wilde Deponien<br />

im Stadtgebiet ausgemacht. 635 Mal<br />

mussten „aha“-Mitarbeiter zu Räumeinsätzen<br />

in die umliegenden Wäl<strong>der</strong> ausrücken<br />

– und damit drei Mal so häufig wie<br />

im Vorjahreszeitraum. In an<strong>der</strong>en Regionen<br />

Deutschlands ergab sich ein ähnliches<br />

Bild. „Herne ersäuft im Müll“, klagte etwa<br />

die dortige CDU-Ratsfrau Barbara Merten.<br />

Das lag unter an<strong>der</strong>em daran, dass die Bewohner<br />

<strong>der</strong> Großstadt aufgrund <strong>der</strong> Corona-Krise<br />

und den damit verbundenen Einschränkungen<br />

deutlich mehr Zeit in den<br />

eigenen vier Wänden verbrachten und<br />

immer noch verbringen und somit auch<br />

mehr Hausmüll anfällt als sonst.<br />

ESSENSRESTE LANDEN IM WC<br />

Zwar wird die Abfuhr des Bio- und Restabfalls<br />

sowie <strong>der</strong> Gelben Säcke vorrangig<br />

behandelt. Dennoch hat die Stadt ein<br />

(Haus-)Müllproblem – wie nahezu alle Gemeinden<br />

und Kommunen in Deutschland.<br />

Denn es sind keinesfalls nur die größeren<br />

Städte betroffen.<br />

Ralf Kimmel, CDU-Mitglied des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

in Dollern (Landkreis Stade)<br />

glaubt, dass einige Bürger für mögliche<br />

Wartezeiten vor Abfall-Annahmestellen<br />

keine Geduld aufbringen würden – und<br />

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