der gemeinderat September 2020
Unsere Themen in der September-Ausgabe: Digitalisierung in den Kommunen, Rathaus 4.0, Energieversorgung, Bevölkerungswarnung und Katastrophenschutz.
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Umwelt & Verkehr<br />
HOCHWASSER<br />
Umwelt & Verkehr<br />
Starkregenrisikomanagement<br />
Besser als Nachsicht<br />
Mit einem Regenrückhaltebecken soll bei starkem Regen ein Teil des Wasser abgefangen und erst<br />
sukzessive in die Kanalisation geleitet werden.<br />
Die Auswirkungen von Starkregenereignissen sind bereits in <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />
zu berücksichtigen. Die Bürgerschaft sollte umfassend über die Gefahren und<br />
Risiken informiert sein.<br />
Ende Mai 2016 wurde die Gemeinde<br />
Braunsbach von einer Sturzflut<br />
überrascht, die Ortschaft durch Geröllmassen<br />
extrem verwüstet. Die Landesanstalt<br />
für Umwelt Baden-Württemberg<br />
(LUBW) hat daraufhin einen Leitfaden<br />
zum kommunalen Starkregenrisikomanagement<br />
(SRRM) erstellt. Das Land hat<br />
damit den Kommunen ein landesweites<br />
einheitliches Verfahren zur Verfügung gestellt<br />
mit Anleitungen, Gefährdungs- und<br />
Risikoanalysen, um Schäden bei Starkregen<br />
wie Wassereintritt in Gebäude, Schäden<br />
an <strong>der</strong> Bausubstanz und Tragstruktur<br />
von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen<br />
zu vermeiden.<br />
Viele Kommunen haben in <strong>der</strong> Folge<br />
von Starkregenereignissen reagiert und –<br />
orientiert an dem Leitfaden – Überflutungsanalysen<br />
vorgenommen, die Risiken<br />
bewertet und Handlungskonzepte entwickelt,<br />
wie beispielsweise die Stadt Öhringen.<br />
Dabei wurden von <strong>der</strong> beauftragten<br />
BIT Ingenieure AG 56 kritische Bereiche<br />
ermittelt und 47 Schutzmaßnahmen zur<br />
Starkregenvorsorge nach Prioritäten gelistet.<br />
Eine Starkregen-Extremsimulation hat<br />
gezeigt, dass einzelne Objekte, wie die<br />
Freiwillige Feuerwehr, die Albert-Schweizer-Schule,<br />
<strong>der</strong> Bahnhof sowie das Finanzamt,<br />
beson<strong>der</strong>s gefährdet sind.<br />
Bei <strong>der</strong> Feuerwehr beispielsweise wird<br />
bei Starkregen <strong>der</strong> Parkplatz für die Einsatzkräfte<br />
überflutet, Wasser fließt über<br />
eine Rampe ins Untergeschoss und in die<br />
zentrale Schlauchwerkstatt. Dadurch können<br />
wichtige Gerätschaften Schaden neh-<br />
56 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
Foto: BIT Ingenieure AG<br />
men, die Einsatzfähigkeit für den Bevölkerungsschutz<br />
wäre nicht mehr gewährleistet.<br />
Abhilfe schafft ein Anheben des<br />
Asphalts direkt an <strong>der</strong> Zufahrt in Verbindung<br />
mit einer Asphaltkuppe.<br />
„Die Handlungskonzepte beschreiben<br />
in <strong>der</strong> Regel Maßnahmen, die eine bestehende<br />
Infrastruktur quasi optimieren,<br />
um sich gegen künftige Starkregen zu<br />
wappnen. Bei Neuplanung von Gebieten<br />
empfiehlt es sich, Starkregenrisiken bereits<br />
bei <strong>der</strong> Erstellung von Bebauungsplänen<br />
zu berücksichtigen und bei Erschließungen<br />
mit zu bedenken“, sagt<br />
Sabrina Theel von den BIT Ingenieuren.<br />
So wurde bereits bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />
Bebauungsplans für das Baugebiet „Lindenweg“<br />
im Öhringer Stadtteil Verrenberg<br />
ein Entwässerungskonzept eingebunden,<br />
das neben einem Trennsystem<br />
auf Basis einer Überflutungssimulation<br />
auch den Umgang mit Starkregen beschreibt<br />
und die schadlose Ableitung<br />
von Regenwasser über eine oberflächige<br />
Mulde in den Verrenbach vorgibt. Bei<br />
einer Flächenvorsorge im Hinblick auf<br />
Starkregenereignisse sollten überflutungsgefährdete<br />
Flächen im Nutzungsplan<br />
gekennzeichnet werden. Bei <strong>der</strong><br />
Aufstellung von Bebauungsplänen ist die<br />
Notwendigkeit baulicher Vorkehrungen<br />
gegen Naturgefahren festzusetzen.<br />
INFORMATION DER BEVÖLKERUNG<br />
Ein zentraler Baustein beim SRRM ist die<br />
Informationsvorsorge. „Die Information<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung über bestehende Überflutungsrisiken<br />
und lokale Gefährdungssituationen<br />
ist von großer Bedeutung,<br />
denn allgemein mangelt es an einer hinreichenden<br />
Risikowahrnehmung“, sagt<br />
Adrian Makus. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Hinblick auf private Überflutungsvorsorge.<br />
Die technischen Inhalte sind dabei<br />
ebenso verständlich zu vermitteln wie<br />
über die Überflutungsrisiken aufzuklären<br />
und die Betroffenen zu sensibilisieren.<br />
Ziel von Aufklärungsmaßnahmen<br />
muss es sein, Betroffene zu motivieren,<br />
sich mit <strong>der</strong> Gefährdung auseinan<strong>der</strong>zusetzen<br />
und sich bewusst über Konsequenzen<br />
des eigenen Handelns Gedanken<br />
zu machen.<br />
Betroffene sind meist Bürger, öffentliche<br />
Institutionen, Industrie- und Gewerbegebiete<br />
sowie die Land- und Forstwirtschaft.<br />
Sie sollen in die Lage versetzt<br />
<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 9/20<br />
werden, das Risiko einer Überflutung<br />
selbst einzuschätzen sowie mögliche<br />
Vorsorgemaßnahmen veranlassen zu<br />
können.<br />
Der Leitfaden <strong>der</strong> LUBW legt fest, dass<br />
Starkregengefahrenkarten (SRGK) zu<br />
veröffentlichen sind, im lokalen Gemeindeanzeiger<br />
sowie auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong><br />
Kommune. Ergänzend ist vorgeschrieben,<br />
Anleitungen zur Interpretation <strong>der</strong><br />
Gefahrenlage zu entwickeln, damit die<br />
Bürger Starkregengefahrenkarten verstehen<br />
und daraus resultierende Risiken für<br />
ihr Eigentum ableiten können. Kompakte<br />
Flyer können auf Publikationen zu<br />
Schutz- und Vorsorgemaßnahmen vor<br />
Überflutungen hinweisen. Optional bietet<br />
sich an, Informationsveranstaltungen<br />
abzuhalten. Auch gezielte Informationsbriefe<br />
an betroffene Grundstückseigentümer<br />
sind geeignet, für das Thema zu<br />
sensibilisieren.<br />
Eine weitere Möglichkeit zu informieren<br />
ist die Benennung eines Ansprechpartners<br />
bei <strong>der</strong> Kommune. Auch Bürgersprechstunden<br />
o<strong>der</strong> Beratungstage bieten<br />
sich an. Ebenso können mobile Infostände<br />
auf Wochenmärkten und in öffentlichen<br />
Gebäuden Anlass geben, mit<br />
den Bürgern ins Gespräch zu kommen<br />
und Betroffene persönlich zu betreuen.<br />
Konkrete Beratung vor Ort auf den<br />
Grundstücken von Betroffenen geben<br />
Hilfestellung, durch den eigenen Objektschutz<br />
auch die Gefährdung von umliegenden<br />
Gebäuden zu verhin<strong>der</strong>n. Es<br />
können sich Möglichkeiten ergeben, private<br />
Objektschutzmaßnahmen mit dem<br />
kommunalen SRRM zu kombinieren.<br />
Die Informationsvorsorge ist Aufgabe<br />
<strong>der</strong> Kommunen. Über die verpflichtende<br />
Veröffentlichung von SRGK sowie dem<br />
Erstellen einer Anleitung zu <strong>der</strong>en Interpretation<br />
sind Kommunen gut beraten,<br />
durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />
die Bürgerschaft beim SRRM einzubinden<br />
und eigenverantwortliches Handeln<br />
anzustoßen und zu för<strong>der</strong>n. <br />
Sabrina Theel und Adrian Makus<br />
DIE AUTOREN<br />
M. Eng. Sabrina Theel und B. Eng. Adrian<br />
Makus arbeiten bei <strong>der</strong> BIT Ingenieure AG.<br />
Mall- Neuheit<br />
<strong>2020</strong><br />
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CaviLine CaviLine ––<br />
–<br />
<strong>der</strong> CaviLine<br />
<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sickertunnel<br />
Sickertunnel –<br />
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aus aus Sickertunnel<br />
Beton<br />
Beton<br />
+ Ideal zur aus + Ideal + zur Kombination<br />
Beton Ideal zur Kombination<br />
CaviLine –<br />
<strong>der</strong> Sickertunnel<br />
aus Beton<br />
mit mit einer mit einer einer Regen-<br />
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Kombination<br />
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einer<br />
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Regen-<br />
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wasserbehandlung<br />
Versickerungsanlagen<br />
Versickerungsanlagen<br />
+ mit + Preiswerte Hohe Hohe +<br />
einer Regen-<br />
Hohe Stabilität Stabilität<br />
Lösung – – für<br />
–<br />
wasserbehandlung<br />
Versickerungsanlagen<br />
befahrbar befahrbar bis bis SLW SLW bis 60<br />
SLW 60 60<br />
+ + Hohe Schnelle + Schnelle<br />
Stabilität Montage<br />
Montage<br />
–<br />
befahrbar bei bei flacher Versickerungsanlagen<br />
bei flacher<br />
bis Bauweise SLW<br />
Bauweise<br />
60<br />
+ + Schnelle Gesamte + Gesamte<br />
Montage<br />
Anlage<br />
Anlage<br />
bei zugänglich flacher<br />
zugänglich<br />
Bauweise<br />
nach nach DGUV nach DGUV<br />
+ befahrbar Gesamte Regel Regel 103-003<br />
Anlage bis 103-003 SLW 60<br />
+ + zugänglich Beton + Beton ist ist ökologisch,<br />
nach<br />
ist ökologisch,<br />
DGUV<br />
Regel robust robust<br />
103-003<br />
und und langlebig und langlebig<br />
+ bei Beton flacher ist ökologisch, Bauweise<br />
robust und langlebig<br />
Literatur-Tipp<br />
Literatur-Tipp<br />
+ Ideal zur Kombination<br />
+ Preiswerte Lösung für<br />
+ Hohe Stabilität –<br />
+ Schnelle Montage<br />
+ Gesamte Anlage<br />
Literatur- zugänglich nach DGUV<br />
Tipp Regel 103-003<br />
+ Beton ist ökologisch,<br />
robust und langlebig<br />
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