OM_04_2020_ePaper
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
140 Seiten<br />
Leselust!<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
April · Nr. <strong>04</strong>|<strong>2020</strong> · 23. Jahrgang · € 2,50<br />
MODERNE KÜCHEN<br />
Das Herz<br />
des Hauses<br />
Frohe<br />
Ostern<br />
Deko – Feste – Naschereien<br />
FÜR HOBBYGÄRTNER<br />
Der Garten<br />
im April<br />
LECKERE REZEPTE<br />
Süßes aus<br />
dem Dorf
EDITORIAL<br />
Ostern – ein neues Leben beginnt<br />
Von Pastor Frank Mühring<br />
Liebe Leser,<br />
Ostern beginnt bei uns in Oberneuland<br />
mit einem Feuer, das vor der Kirche<br />
brennt. Mit Menschen, die sich am<br />
Ostersonntag um 5.30 Uhr in tiefster<br />
Dunkelheit treffen. Die sich am Feuerkorb<br />
wärmen. Wer verstehen will, was<br />
Ostern bedeutet, sollte zu unserer Osternacht<br />
kommen und mitfeiern. Wenn wir<br />
am Ende wieder ins Freie gehen, zieht<br />
schon das Morgenrot am Himmel auf.<br />
Die Sonne geht im Osten auf. In den<br />
Bäumen zwitschern bereits die Vögel.<br />
Frühling liegt in der Luft. Die Gottesdienstbesucher<br />
zerstreuen sich und<br />
wünschen sich „Frohe Ostern“.<br />
· Rechtsberatung<br />
· Nebenkostenabrechnung<br />
· Mietverträge<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Es ist ein langer Weg bis zu „frohen Ostern“. Ein niedliches Hasenfest ist es<br />
von seinem Kerngedanken eher nicht. Wir Christen gehen am Osterfest an der<br />
Seite Jesu Christi mit. Am Karfreitag erinnern wir uns an die Stunde, an dem<br />
der Gottessohn am Kreuz gestorben ist. Ein düsterer, ernster Tag. Party und<br />
Disco machen – das geht für uns Christen an diesem Datum nun wirklich nicht.<br />
„Kara“ heißt Klage. Wir denken dabei an Tod und Trauer, die auch an unserem<br />
Leben nicht vorbeigehen. Gottes Sohn stirbt. Er schreitet durch eine Tür, durch<br />
die auch wir Menschen einmal gehen werden. Jesus geht uns voran.<br />
Aber Tod und Finsternis haben nicht das letzte Wort. Wir Christen glauben daran,<br />
dass Gott Jesus „auferweckt“ hat. Nach drei Tagen ist Jesus den Frauen,<br />
die ihn beweinen wollten, als Lebendiger begegnet. So erzählt es das Neue<br />
Testament auf vielerlei Weise. In der Osternacht gehen wir ihren Weg mit:<br />
von der Trauer über das Erstaunen, dass Jesu Grab leer ist, bis hin zur<br />
überwältigen Freude, dass Jesus lebt. Das Osterfest beschreibt ein Drama:<br />
vom Tod zu neuem Leben. Ich knüpfe an Ostern die Hoffnung, dass auch in<br />
meinem Leben, in der Kirche und in der Welt Dinge sich verwandeln können.<br />
Vom Dunkel zum Licht. Von der Trauer zur Freude.<br />
An diesen österlichen Weg erinnern wir Christen uns, wenn wir uns zu Ostern<br />
laut zurufen: „Christus ist auferstanden!“ Die Antwort, die einem von gläubigen<br />
Christen dann oft zurückgespiegelt wird: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“<br />
Ein gesegnetes, fröhliches Osterfest für Sie und die ganze Welt!<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />
Es grüßt Sie Ihr<br />
Pastor Frank Mühring<br />
Hinweis:<br />
In dieser Ausgabe haben<br />
wir auf die Ankündigung<br />
von Terminen verzichtet.<br />
Bitte informieren Sie sich<br />
direkt beim Veranstalter.<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine<br />
E-Mail an:<br />
magazin<br />
@oberneuland.info<br />
Susanne Voigt, Haus & Grund-Mitglied seit 1997<br />
Haus & Grund Bremen e.V.<br />
Am Dobben 1<br />
28203 Bremen<br />
<strong>04</strong>21 - 3 68 <strong>04</strong>-0<br />
www.hug-bremen.de<br />
OBERNEULAND 3
INHALT<br />
26<br />
Ostern lässt grüßen<br />
Schnelle Osterdeko aus Naturmaterialien<br />
Frohe<br />
Ostern<br />
Deko – Feste – Naschereien<br />
16<br />
Jetzt kommt der Frühling ins Haus!<br />
Tolle Deko-Ideen für Ihr Zuhause<br />
44<br />
Naschereien zu Ostern<br />
Leckere Rezepte der Oberneulander Köche<br />
LANDLEBEN<br />
16 Jetzt kommt der Frühling ins Haus!<br />
Tolle Deko-Ideen für Ihr Zuhause<br />
26 Ostern lässt grüßen<br />
Schnelle Osterdeko aus Naturmaterialien<br />
32 Ohne Ostereier geht nichts<br />
Auspusten und anmalen<br />
38 Was macht Ostern aus?<br />
Hinter den Kulissen der Kirche Oberneuland<br />
42 Wie kam der Hase zum Ei und die Eier in die Kirche?<br />
Der Zusammenhang zwischen Religion und Brauchtum<br />
44 Naschereien zu Ostern<br />
Leckere Rezepte der Oberneulander Köche<br />
64 Der Garten im April<br />
Für Hobby-Gärtner<br />
68 April, April – Macht der noch, was er will?<br />
Verschieben sich die Wetterabläufe?<br />
72 Zur Brutzeit weiterfüttern<br />
Bruterfolg von Meise und Co. erhöhen<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
REGIONAL<br />
60 2. Landwirtschaftsmahl in Oberneuland<br />
Ehrenamt als Anerkennung<br />
74 Es war einmal... Schützenfest in Oberneuland<br />
Oberneuland gestern & heute<br />
76 Stiftung Der Hodenberg<br />
Serie: Stiftungen in Oberneuland<br />
84 Eine Idee kommt ins Rollen<br />
Grundschüler engagiert<br />
84 Eine runde Sache für Thomas Katschke<br />
Oberneulander gewinnt den „German Design Award“<br />
90 Ein Freundeskreis für die Kirchengemeinde<br />
Mein Ehrenamt: Jeder ist willkommen<br />
KULTUR<br />
86 Wort-zum-Sonntag-Show<br />
Kirchenkabarett in der Kirchengemeinde Oberneuland<br />
88 Botschafter der plattdeutschen Sprache<br />
Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis für Yared Dibaba<br />
92 Neue Bücher von Oberneulander Autoren<br />
100 Oberneuland gestern & heute<br />
Partie an der Rockwinkeler Chaussee (1909)<br />
4 OBERNEULAND
114<br />
Leben, Lachen, Lifestyle<br />
Moderne Küchen sind das Herz des Hauses<br />
64<br />
Garten im April<br />
Für Hobby-Gärtner<br />
Stiftung Der Hodenberg<br />
76 Stiftungen in Oberneuland<br />
LIFESTYLE<br />
1<strong>04</strong> Mehr Designer-Mode in Oberneuland<br />
CoAllù Cinderella<br />
106 Heidemarie Bischoff<br />
„Mode hatte für mich schon immer eine Faszination“<br />
108 Schauen, bewundern, probieren… kaufen<br />
Modeschauen in den Boutiquen a’riva und No1<br />
114 Leben, Lachen, Lifestyle<br />
Moderne Küchen sind das Herz des Hauses<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
37 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />
56 Oberneulander Gewürzikon<br />
58 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />
82 Geheime Orte: OFL - Oberneulander Fahrdienstleiter<br />
94 Erlebe Deine Region! Borgfeld<br />
110 Oberneuland bleibt gesund<br />
112 Fit durchs Jahr mit Marius: Training mit Spaß<br />
124 Bauen & Immobilien<br />
134 Shops & more, Impressum<br />
138 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
Titelfoto: Katja Thiele aufgenommen im Schön Eck<br />
OBERNEULAND 5
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Osterglocken<br />
Im Christentum steht die gelbe Narzisse für die Auferstehung. Das Osterfest ist<br />
das Fest der Auferstehung Jesu Christi – genau so verhält es sich mit der Osterglocke.<br />
Mag sie den Rest des Jahres verschwunden sein, erblüht sie ungefähr<br />
zum Osterfest erneut. Sie steht daher als Symbol des ewigen Lebens.<br />
Foto: Susanne Wokurka<br />
6 OBERNEULAND
OBERNEULAND 7
Oberneulander<br />
Momente für die Seele<br />
Der „Super-Supermond”<br />
über der Oberneulander Mühle. Im März war der Mond<br />
nur 356.500 Kilometer von der Erde entfernt – so nah<br />
war er zuletzt im Jahr 1948.<br />
Foto: Jens Hagens<br />
8 OBERNEULAND<br />
Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
IN OBERNEULAND VORGESTELLT<br />
BREMERLAND KEHRT ZURÜCK<br />
„Ich freue mich, dass wieder ein Stück Bremer Tradition zurückkehrt. Vor allem,<br />
wenn es sich hierbei nicht einfach nur um ein Logo handelt, sondern um ein echtes Projekt<br />
aus unserer Region“, betont Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien<br />
Hansestadt Bremen, im Rahmen der offiziellen Vorstellung von Bremerland im Grand<br />
Central Oberneuland.<br />
Bremerland-Chef Ingo Müller im Gespräch mit<br />
Moderator Dirk Böning im Grand Central Oberneuland<br />
Mit dem verstärkten Fokus auf die norddeutsche Herkunft ihrer Marke MILRAM setzt die DMK Group bereits auf nationaler Ebene<br />
auf ihre starken regionalen Wurzeln und verleiht durch die Verortung der Produkte „aus der Heimat der Frische“ der Marke so ein klares<br />
Profil. Dieser Ansatz soll nun auch auf regionaler Ebene fortgeführt werden, da die DMK Group mit Bremerland über die besondere<br />
Möglichkeit verfügt, eine starke Regionalmarke reaktivieren zu können. „Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unseres 20-Jährigen<br />
Standortjubiläums in Bremen diese Traditionsmarke wieder aufleben lassen können. Regionalität ist für viele Verbraucher<br />
heute wieder ein Faktor beim Einkaufen“, erklärt Ingo Müller, CEO der DMK Group.<br />
Entschieden wird aber nicht nur mit dem Herz, sondern oft am Regal: Verbraucher wollen schnell und einfach erkennen,<br />
was in der Verpackung steckt. „Wir haben bewusst ein neues Verpackungsdesign gewählt, um nicht nur diejenigen anzusprechen,<br />
die mit der Marke Bremerland noch Kindheitserinnerungen verbinden. Wir wollen auch jüngere Bremer ansprechen“,<br />
so Müller. Die „Frische Bremer Milch“ von Bremerland wird ab April <strong>2020</strong> als frische Vollmilch mit 3,7 Prozent Fett und als<br />
frische fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett im Handel verfügbar sein.<br />
ALLES FÜR DEN EREMIT<br />
Viele Spaziergänger im Park Höpkens Ruh<br />
wundern sich über das Metallkonstrukt.<br />
Grund ist der streng geschützte Eremit<br />
(europäische Richtlinie !).<br />
Der Käfer misst ca. 30 Millimeter, ist unauffällig<br />
glänzend braunschwarz gefärbt und hat<br />
einen schwachen Metallschimmer.<br />
Dieser Blatthornkäfer lebt in einer Baumhöhle,<br />
die er oft sein ganzes Leben lang<br />
nicht verlässt.<br />
Neues Angebot für alle Menschen, die Rathaus, Roland oder<br />
St. Petr-Dom „op platt“ erkunden wollen. Ab sofort gibt es<br />
zum Download auf der Homepage der Stadt Bremen einen<br />
Audioguide komplett auf Plattdeutsch.<br />
„Op Platt dörch de Bremer Binnenstadt!“<br />
Entstanden ist das neue Angebot im Februar <strong>2020</strong> während<br />
der ersten „Bildungszeit“ im Länderzentrum für Niederdeutsch<br />
(LzN). Die Teilnehmer entdeckten dabei eine Woche<br />
lang die plattdeutsche Sprache und Literatur. Es wurde gelesen,<br />
gespielt und natürlich auch immer besser „geschnackt“.<br />
www.bremen.de/audioguide-tour<br />
10 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Als das Heu<br />
mit dem Boot<br />
geholt wurde<br />
IMPRESSION V<strong>OM</strong> HODENBERGER DEICH<br />
IM MäRZ NOCH UNTER WASSER. Foto: Anna Mischel<br />
APRIL-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
Vom 1. bis 9. windig, trüb, Regen; 10 und 11. schöne warme Tage;<br />
12. und 13. starker Regen; 14. bis 20. rau und kalt;<br />
21. bis 25. schönes Wetter, etwas windig, 26. bis 30. Regen<br />
Was macht eigentlich Jason?<br />
Seit mehr als zwei Jahren setzt der 16-jährige Jason sein<br />
Umweltbewusstsein Tag für Tag in die konkrete Tat um.<br />
Ehrenamtlich und komplett aus eigenem Antrieb sorgt er<br />
dafür, dass Oberneulands Straßen und Straßenränder<br />
sauber sind.<br />
Begonnen hat alles mit der Franz-Schütte-Allee. Für deren<br />
Sauberkeit fühlt sich Jason seitdem verantwortlich und<br />
sammelt achtlos weggeworfenen Müll auf. Mittlerweile zieht<br />
er zweimal täglich seine Runden und hat seinen Radius bis<br />
zur Apfelallee und Oberneulander Heerstraße ausgedehnt.<br />
Jeden Samstag kümmert er sich um die Sauberkeit der<br />
Oberneulander Bahnsteige.<br />
Denn eine saubere Umwelt für Mensch und Tier ist das<br />
größte Anliegen des Hauptschülers. Verständnislos<br />
beobachtet er die Vermüllung am Rande der Straßen.<br />
Umweltbewusstsein lernte er zu Hause bei Holm-Steffen<br />
Unteutsch und Eva-Maria Johannsen. Für Jason ist es<br />
eine Sache der Ehre, tatkräftig anzupacken. „Es kann ja nicht sein, dass hier nie sauber<br />
gemacht wird “, so sein Antrieb für die Müllbeseitigung.<br />
Mittlerweile nach ungezählten mit Müll gefüllten Tüten und Eimern hat er die Franz-Schütte-<br />
Allee ganz gut „in Schuss“. Darauf kann er zweifelsohne sehr stolz sein. Aufgrund seines<br />
persönlichen Einsatzes ist es sehr sauber geworden – die Bewohner danken es Jason vielfach.<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Am Hodenberger Deich gab es Anfang<br />
des letzten Jahrhunderts, etwa bis<br />
1930, eine kleine Bucht mit einer<br />
Bootsanlegestelle. Dort, wo der Tischler<br />
Bartels seine Werkstatt hatte. Auf<br />
dem Bild erkennt man am Horizont bereits<br />
die Eisenbahnstrecke nach Sagehorn<br />
mit den Telegrafenmasten. Die<br />
war seinerzeit noch nicht elektrifiziert.<br />
Mit ihren kleinen Booten holten die<br />
Landwirte das Heu von den Weiden<br />
herüber. Das war mitunter eine ordentliche<br />
Ladung voll, wie man sieht. Freilich<br />
konnte man nur das Heu von den umliegenden<br />
Weiden auf diese Weise<br />
transportieren. Lagen die weiter weg,<br />
musste die Ernte auf rumpeligen<br />
Wegen mit Pferd und Wagen eingefahren<br />
werden.<br />
Heute sieht man an dieser Stelle nur<br />
noch die Ausbuchtung. Auf der Bahntrasse<br />
im Hintergrund fährt regelmäßig<br />
der metronom von und nach Hamburg.<br />
Tatkräftige Unterstützung erhält Jason vom Recyclinghof Oberneuland, der ihn mit gelben<br />
Säcken versorgt. Von vielen Seiten erfährt der engagierte Jugendliche großes Lob. Ein Strohfeuer<br />
ist sein ehrenamtliches Engagement nicht, Jason ist konstant und konsequent in<br />
seinem Tun. Zu gerne möchte er nach Beendigung der Schulzeit im Sommer diesen Weg auch<br />
beruflich weitergehen. Er hofft auf eine Anstellung bei der Bremer Stadtreinigung.<br />
Über Unterstützung freut sich Jason (Tel. 0172-5122999). SvD<br />
Text: Eberhard Matzke,<br />
Repros und Foto: Thomas Rosema<br />
12 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Blühpaten gesucht!<br />
Was soll hier wachsen?<br />
Rockwinkel<br />
nur vierzügig<br />
Ein Skandal ist es nach der Auffassung<br />
vom Bürgerverein Oberneuland, dass<br />
zukünftig die Schule Rockwinkel vierzügig<br />
geführt werden soll. Auf der Planungskonferenz<br />
Bildung und Soziales des Beirats Oberneuland<br />
berichtete der Vertreter der Senatorin<br />
für Kinder und Bildung, Udo Stoessel,<br />
von entsprechenden Planungen seines<br />
Ressorts. Dies, obwohl die Schule trotz einer<br />
Fünfzügigkeit nicht alle Bewerber aufnehmen<br />
konnte, wie der Leiter der Schule<br />
Rockwinkel auf der Planungskonferenz berichtete.<br />
Dabei handelt es sich bei der<br />
Oberschule Rockwinkel um eine Schule<br />
mit Vorbildcharakter, ist doch die Durchmischung<br />
der Schülerschaft sehr gelungen<br />
und die Ergebnisse sowohl der Schüler,<br />
die einen mittleren Schulabschluss als<br />
auch das Abitur anstreben, sehr gut.<br />
Es kann sich nur um eine Benachteiligung<br />
Oberneulands handeln, weil sachliche Argumente<br />
nicht dargestellt wurden, sagte<br />
dazu der Vorsitzende des Bürgervereins,<br />
Kay Entholt. Dass noch nicht einmal der<br />
Leiter der Schule, Wolfgang Kirst, informiert<br />
wurde, zeigt die chaotische Schulplanung,<br />
die in dieser Behörde zu herrschen<br />
scheint, vor allem vor dem Hintergrund,<br />
dass der Schule noch im Dezember<br />
die Fünfzügigkeit mitgeteilt wurde.<br />
Zahl des<br />
Monats April 2<br />
18,6<br />
Milliarden Eier…<br />
…werden in Deutschland pro Jahr verbraucht.<br />
Laut jüngster Statistik entsprach dies ein Pro-Kopf-<br />
Konsum von 235 Eiern (Quelle: BLE).<br />
„Ein Getreidefeld oder eine Blühfläche für den Insektenschutz? SIE haben<br />
die Wahl!”<br />
Hajo Kaemena möchte Teile seiner Ackerflächen für den nachhaltigen<br />
Schutz der vom Aussterben bedrohten Wildbienen zur Verfügung stellen.<br />
Mit fachlicher Beratung eines Biologen und anerkannten Wildbienenexperten<br />
hat er ein Konzept entwickelt, wie man den kleinen pelzigen<br />
Freunden wirksam helfen kann. Das geht über die Anlage von Blühflächen<br />
weit hinaus. Genau so wichtig ist die Schaffung von geeigneten<br />
Brut-, Nist-, und Überwinterungsmöglichkeiten für die Insekten.<br />
Die Umsetzung ist allerdings arbeits-, und kostenaufwändig, gleichzeitig<br />
verzichten er auf den Ernteertrag, den er hier<br />
erzielen könnte. Daher möchte er die Blühflächen über<br />
Patenschaften finanzieren.<br />
„Machen Sie mit, werden Sie Blühpate und retten<br />
mit uns die bedrohten Wildbienen!<br />
Schon für 29,- Euro können Sie dabei sein und für<br />
ein Jahr einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz<br />
hier in unserer Region leisten.<br />
Alle Infos zu unserem ♥ Herzensprojekt auf unserer<br />
neuen Webseite: www.Kaemena-blueht.de”<br />
Die Blühpatenschaft ist auch eine tolle und nachhaltige Geschenkidee.<br />
BÜRGERVEREIN TRAF SICH IM LüR-KROPP-HOF<br />
Vorsitzender Kay Entholt würdigte in erster Linie die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder,<br />
die in der Oberneuland-Sammlung tätig sind: „Das ist ein tolles Team.“ Die ältesten<br />
Dokumente dort sind Meyerbriefe aus dem 17. Jahrhundert. Für das nächste Jahr sei eine<br />
Bilderausstellung „Gestern und Heute in Oberneuland“ geplant. Die vorgesehene Bebauung<br />
des Mühlenfelds ist dem Bürgerverein ein Dorn im Auge. Die Anzahl der Wohneinheiten<br />
sei inflationär, es fehle die für Oberneuland typische Bauweise und vor allem die freie<br />
Sicht auf die Mühle.<br />
Darauf ging auch Bremens Baudenkmalpfleger Georg Skalecki ein. Er war als Gastredner<br />
eingeladen. Der Konflikt um das Mühlenfeld sei noch nicht ausgestanden.<br />
Die Oberneulander Mühle auf dem freien Feld steht unter<br />
Denkmalschutz. Das Amt für Denkmalpflege wurde zu den Bebauungsplänen<br />
überhaupt nicht gefragt. Nach dem Denkmalschutzgesetz von<br />
1975, das 2018 ergänzt wurde, sei das aber zwingend notwendig<br />
gewesen. Deshalb wurden die Planungen abgelehnt. Im Hinblick<br />
auf fehlenden Wohnraum in Bremen wird man sich allerdings<br />
auf einen Kompromiss einlassen müssen. An einem<br />
neuen Plan wird noch gearbeitet. EM<br />
14 OBERNEULAND
16 OBERNEULAND<br />
Die fein glänzenden Osterkerzen<br />
in Eiform krönen<br />
jede Ostertafel – und<br />
lassen sich farblich auf<br />
Geschirr und Blumenschmuck<br />
abstimmen.<br />
Gesehen bei SchönEck,<br />
Verdener Straße 35,<br />
28205 Bremen
FRüHLING<br />
K<strong>OM</strong>MT<br />
INS HAUS<br />
Die Osterzeit bringt den Frühling ins Haus! Das helle, frische<br />
Grün, die bunten Blüten, all das Wachsen und Werden – jetzt<br />
kommt die Natur wieder so richtig in Schwung. Mit dem<br />
frischen Schwung des Frühlings verbindet sich die fröhliche<br />
Natur der Osterdekoration. Wie sich die Morgensonne im<br />
Tautropfen spiegelt, so zaubert uns der Osterhase mit<br />
seinen Deko-Ideen ein Lächeln ins Gesicht. Lassen auch<br />
Sie sich verzaubern – bei unserem Rundgang durch die<br />
Welt der Deko-Trends für dieses Frühjahr. Von Claudia Kuzaj<br />
…holen Sie sich<br />
den Frühling<br />
ins Haus…<br />
Das glänzende Häschen macht<br />
überall eine gute Figur!<br />
Gesehen bei Wohnbar,<br />
Gerold-Janssen-Straße 4, 28359 Bremen<br />
OBERNEULAND 17
2<br />
1<br />
Gesehen bei SchönEck,<br />
Verdener Straße 35, 28205 Bremen<br />
1) Glänzende Osterdeko<br />
Edelstahltablett Luna von Philippi. Nicht nur das edle,<br />
runde Design weiß sich in Szene zu setzen, auch das<br />
Material kann sich sehen lassen. Der verwendete Edelstahl<br />
ist besonders leicht und auf Hochglanz poliert. So<br />
zaubert die spiegelglatte Oberfläche tolle Lichteffekte in<br />
den Raum. Die gelackten Eierkerzen setzen die Osterdekoration<br />
gekonnt in Szene und sind wundervolle Lichtspender für den<br />
gedeckten Tisch.<br />
2) Alternatives Osternest<br />
Preisgekrönte Mesh Schale von Philippi. Die aus schwarzem<br />
Stahldraht geformte, blickdurchlässige Designer-Schale kann<br />
natürlich auch als reine Dekoration genutzt werden oder um<br />
Snacks, Obst oder Brot darin zu arrangieren.<br />
4<br />
…schaut her…<br />
Gesehen bei Ziegeler,<br />
Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
3) In diesem schönen Häuschen muss man sich ja einfach wohlfühlen –<br />
fröhliches Zwitschern inbegriffen!<br />
4) Schaut mal, ich habe diese Ostereier gelegt – und sie sehen mir ähnlich!<br />
3<br />
5) Nostalgischen Charme und glänzende Eleganz verbindet dieser zeitlos schöne Hase.<br />
6) Mama, ich habe Dir ganz tolle Frühlingsblumen gepflückt!<br />
7) Niemand glänzt so schön mit der Frühlingssonne um die Wette wie wir!<br />
18 OBERNEULAND
…zeitlos<br />
schön…<br />
5<br />
6<br />
7
8<br />
Gesehen im Worpsweder Schlösschen,<br />
Hembergstraße 5, 27726 Worpswede<br />
8) Wie eine Knospe öffnet sich dieses Ei – und gibt den<br />
Blick frei auf eine Kerze.<br />
9) Meine Küken und ich, wir haben alle Ostereier im Blick…<br />
10) Guckt mal alle her, wie gut mir die kleine Perle steht!<br />
11) Federn und Falter auf den Deko-Eiern bringen einen<br />
neuen Look in die Osterschale. Und an den Osterzweig. Oder<br />
auf den Ostertisch…<br />
12) Stolz und standfest – das glanzvolle Hühner-Trio ist<br />
bereit für seinen großen Oster-Auftritt.<br />
11<br />
9<br />
…stolz &<br />
standfest…<br />
10<br />
0<br />
12<br />
20 OBERNEULAND
Promotion<br />
13<br />
DAS WORPSWEDER<br />
SCHLÖSSCHEN<br />
FEIERT DAS LEBEN<br />
14<br />
Gesehen bei Trends und Style<br />
Blumen und Wohnaccessoires,<br />
Oberneulander Heerstraße 37,<br />
28355 Bremen<br />
13) Feine Farbigkeit,<br />
nostalgische Anklänge – diese<br />
Deko-Eier aus Blech setzen<br />
wirkungsvolle Akzente.<br />
14) Ob am Osterzweig oder am<br />
Kronleuchter – mit ihrem feinen<br />
Glanz und ihrer charakteristischen<br />
Silhouette sind diese<br />
Metall-Hühner überall ein echter<br />
Blickfang.<br />
15) Hallo, ich bin ein ganz<br />
flauschiges Osterküken im<br />
Federkleid und suche ein<br />
neues Zuhause!<br />
…kuschelig…<br />
Der Frühling gilt als schönste Zeit im Jahr. Viele Menschen<br />
genießen das erneuerte Leben in der Natur und feiern mit den<br />
Ostertagen das wichtigste christliche Fest. Die Welt wird im<br />
Frühjahr ein hellerer, wärmerer und freundlicherer Ort. Auch das<br />
Worpsweder Schlösschen im schönen Künstlerdorf zelebriert<br />
diese Zeit des Erwachens und der Osterbräuche: mit einer<br />
großen Vielfalt an Kunsthandwerk und vielen kulinarischen<br />
Spezialitäten. Entdecken Sie eine bezaubernd schöne Welt, in der<br />
Sie garantiert auch manch ein schönes Ostergeschenk finden.<br />
Dass warme Frühlingstage nahen und bald Ostern gefeiert<br />
wird, sieht man überall im Worpsweder Schlösschen. Jeder Tisch<br />
und jedes Regal wirkt wie eine eigene Komposition, die sich<br />
harmonisch in ein Gesamtkunstwerk einfügt, denn das Team<br />
rund um Sandra Hildebrandt hat das Worpsweder Schlösschen<br />
wieder mit viel Liebe zum Detail dekoriert.<br />
Man sieht fast lebensecht wirkende Hasenfiguren, tanzende<br />
Elfen in rosa Kleidern, Hennen mit einem gelben oder silbernen<br />
Körper und roten Kämmen sowie Seidenblumen in allen Farben.<br />
Zusätzlich gibt es schöne Kerzen und Kerzenständer, Bilderrahmen<br />
und Vasen, Eierbecher in Hasengestalt sowie Eier aus<br />
Porzellan mit aufgemalten Blumen und vieles mehr.<br />
Das Worpsweder Schlösschen präsentiert Kunsthandwerk von<br />
vielen unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern - deshalb<br />
ist die Auswahl groß, fast so bunt wie das Leben selbst und<br />
ebenso schön. Überzeugen Sie sich selbst.<br />
15<br />
Worpsweder Schlösschen<br />
Hembergstr. 5, 27726 Worpswede, Telefon: <strong>04</strong>792-9877990<br />
E-Mail: kontakt@worpsweder-schloesschen.de<br />
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr -<br />
an allen Feiertagen geöffnet!<br />
OBERNEULAND 21
16<br />
17<br />
19<br />
18<br />
…Deko-Spaß…<br />
20<br />
Gesehen bei Wohnbar,<br />
Gerold-Janssen-Straße 4, 28359 Bremen<br />
16) Da haben wir’s noch mal schriftlich – die<br />
Osterzeit bringt Frühlingsfarben und Deko-Spaß<br />
ins Haus.<br />
17) Wenn der Osterhase ein Geldgeschenk bringt,<br />
dann weiß er es auch stylish zu verpacken!<br />
18) Der Klassiker, in Pastell- und Erdtönen neu<br />
interpretiert: das Osternest in Kästchenform.<br />
19) Ein rosaroter Ostertraum – perfekt mit<br />
gepunktetem Häschen.<br />
20) Dieser Osterhase behält immer den Überblick.<br />
Selbst dann, wenn er in einen Topf gehüpft ist.<br />
22 OBERNEULAND
21<br />
Gesehen bei Glücksmoment,<br />
Borgfelder Heerstraße 42B, 28357 Bremen<br />
21) Unser Name ist Hase – und wir bringen Euch die Blumen des Frühlings.<br />
Versprochen! Österliche Deko in schönen Naturtönen.<br />
22) In diesem wunderschönen Herz fühlt sich jedes Osterei so richtig wohl.<br />
Sieht man ihm auch gleich an!<br />
23) Halt die Ohren steif! – Na, klar, mach ich. Gerade in dieser Jahreszeit.<br />
Da kannst Du Dich drauf verlassen!<br />
24) In der Form aufs Wesentliche reduziert – und doch unverkennbar ein<br />
vertrauter Begleiter in der Osterzeit: Holz-Hase im Natur-Look.<br />
25) Hu-hu, ich bin der Osterhase – aber ich habe mich heute als kuschelig<br />
weiches Zebra verkleidet. Ob mich schon jemand erkannt hat?<br />
…Eyecatcher…<br />
24 25<br />
22<br />
23<br />
26<br />
OBERNEULAND 23
1 4<br />
3<br />
2<br />
HAPPY<br />
EASTER!<br />
7<br />
5<br />
…so bequem…<br />
6<br />
24 OBERNEULAND
Jedes Jahr zaubert das Osterfest Groß und Klein ein Lächeln<br />
ins Gesicht. Für viele bedeutet Ostern, mit der Familie feiern<br />
und spielen, brunchen und Eier suchen und bei sonnigem<br />
Wetter einen Spaziergang planen. Während die Natur so langsam<br />
Parks und Gärten in bunte Farben taucht, sorgen wir zeitgleich<br />
auch im Haus für ein fröhliches Bild mit farbenfrohen<br />
Ostermotiven, bunt bemalten Eiern und zarten Frühjahrsblüten.<br />
1. Bringt Licht ins Dunkel<br />
Diese Stehlampe sticht sofort ins Auge. Hiding Rabbit begeistert<br />
mit einem umwerfenden Gestell in Form eines Hasen, der nur einen<br />
Blick auf seine Beine und Ohren erlaubt. Den Rest verbirgt der<br />
goldfarbene Hase hinter einem langen, schwarzen Lampenschirm.<br />
Gesehen bei floraldesign, Schwachhauser Heerstrasse 208 a, 28213 Bremen<br />
2. Ostern heißt auch Backen<br />
Auch für das Osterfest sind selbst gebackene Leckereien eine<br />
schöne Bereicherung der Kaffeetafel. Ausstechformen gibt es in<br />
unterschiedlichen Formen und Größen.<br />
Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
Minnie Mouse Ei<br />
Mit dem Eierbecher Minnie Mouse von WMF<br />
wird das Osterfrühstück für die Kleinen zum<br />
Highlight. Aus hochwertigem Kunststoff gefertigt,<br />
brilliert der Eierbecher + Eierwärmer<br />
mit seiner kraftvollen Farbe und einer hochwertigen<br />
Verarbeitung. Das Set umfasst einen<br />
stabilen Edelstahllöffel für den perfekten<br />
Genuss des Frühstückseis!<br />
Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
3. Edle Osterdeko in Schwarz und Weiß<br />
Klassisch schöne Osterdekoration und Vasen bietet der Hersteller<br />
Leonardo in diesem Jahr in der Kombination schwarz/weiß.<br />
Besonders effektvoll wirken die Objekte, wenn sie mit fröhlichen<br />
Farbtupfern kombiniert werden.<br />
Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
4. Ostern wird gespielt<br />
Lotti Karotti von Ravensburger ist ein Riesenspaß für die ganze<br />
Familie! Hier laufen die Hasen um die Wette und sie haben nur ein<br />
Ziel – die saftige Karotte ganz oben auf dem Hügel. Der Weg dorthin<br />
ist voller Überraschungen, die das Wettrennen beeinflussen. Welcher<br />
Hase schafft es wohl als Erster ganz nach oben und schnappt sich<br />
die begehrte Karotte? Altersempfehlung: 4 bis 7 Jahre.<br />
Gesehen bei Articolo, Querlandstraße 4, 28357 Bremen<br />
5. Hasen, Küken, Eier & Co.<br />
Um sich auf Ostern einzustimmen, dürfen diese drei Komponenten einfach<br />
nicht fehlen und auf dem Tisch oder der Fensterbank Platz finden.<br />
Gesehen bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />
6. Plüschtier oder Sitzsack<br />
Der CO9 wird „ko-nein” ausgesprochen (phonetisch: niederländisch<br />
für Kaninchen) und ist ein kultiges Kuscheltier. Entworfen wurde<br />
das CO9- Plüschtier von Florentijn Hofman und für Fatboy gefertigt.<br />
Ein fröhliches Statement für jede Einrichtung. Das Häschen besteht<br />
aus 100 % stonewashed Baumwolle und ist in drei verschiedenen<br />
Farbvarianten und drei Größen erhältlich: Mini, XS und XXL. Vom<br />
Stofftier für Kinder (30 cm) bis zum Wohnaccessoire mit einer Größe<br />
von 6,50 m.<br />
Zu bestellen unter www.fatboy.com<br />
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
7. Für den Osterzweig<br />
Zweige gehören zum traditionellen Osterbrauch. Witzige Anhänger,<br />
wie Kletterhasen, Konfetti-Eier oder Eier, die mit Drahtelementen<br />
verziert wurden, bringen frischen Schwung an die Zweige.<br />
Gesehen bei SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen<br />
OBERNEULAND 25
Der „Ostergugelhupf“.<br />
SCHNELLE OSTERDEKORATIONEN AUS NATURMATERIALIEN<br />
OSTERN LäSST GRüSSEN<br />
Es sind nur noch wenige Wochen bis Ostern. Zeit genug, um Osterkörbchen,<br />
Osterkränzchen und österliche Gestecke mal eben aus dem Ärmel zu schütteln.<br />
Schnelle Osterdeko aus Naturmaterial, für die sie nur wenige gekonnte Handgriffe<br />
brauchen, ist genau das, was die Landfrauen Dagmar Schütte, Ursula Wetjen<br />
und Inge Hashagen besonders gerne machen.<br />
Auf einem<br />
Mooskranz<br />
werden Korkenzieherhaselzweige<br />
befestigt,<br />
Federn der<br />
im Blockland<br />
lebenden<br />
Silberreiher,<br />
Stiefmütterchen<br />
und<br />
Hühnereier,<br />
die mit alten<br />
Buchseiten<br />
und Tapetenkleister<br />
zu<br />
neuem Leben<br />
erweckt<br />
werden.<br />
26 OBERNEULAND
Aus einem alten Kochtopf zaubert Dagmar Schütte<br />
mit viel frischem Grün eine schnelle Osterdeko.<br />
Farbenfrohe Osterdeko mit handgenähtem<br />
Huhn von Sina Schütte.<br />
OBERNEULAND 27
Dafür streift sie mit offenen Augen und einem leeren<br />
Korb durch die Wiesen des Blocklandes. Der füllt<br />
sich bei ihrem Gang durch Wald und Wiesen ganz<br />
schnell, denn hier findet sie zu jeder Jahreszeit<br />
reichlich Material für ihre Dekoideen. Mit Moos, einigen<br />
Zweigen, frischen bunten Frühlingsblumen, dem Sinn für<br />
die Natur, dem Blick für das Besondere und viel Kreativität<br />
gestaltet Dagmar Schütte eine Osterdeko, die es nirgendwo<br />
zu kaufen gibt. Mit bunten Frühlingsblumen haucht die<br />
Blocklander Landfrau antiken Gerätschaften neues, frisches<br />
Leben ein. Ein dick mit frischem Moos umwickelter Strohrömer<br />
ist die Basis für den Osterkranz, der auf keinem<br />
Ostertisch fehlen darf. In diesem Jahr verwendet Dagmar<br />
Schütte große Pappmaché-Eier für ihre Osterdekoration.<br />
Auf die Ballons klebt sie mehrere Lagen kleine und größere<br />
Zeitungsschnipsel, die sie mit Tapetenkleister befestigt.<br />
Dann heißt es nur noch, richtig durchtrocknen lassen und<br />
den Ballon kaputt stechen. Im Anschluss das große Osterei<br />
farbig bemalen und mit einer scharfen Schere eine Öffnung<br />
hineinschneiden, um im Ei Blumen oder Ähnliches zu platzieren.<br />
Aus Hühnereiern gestaltet die Blocklander Landfrau<br />
mithilfe von Fetzen alter Buchseiten bibliophile Eier. Je kleiner<br />
die Papierschnipsel gerissen werden, umso gleichmäßiger<br />
und feiner wird die Oberfläche.<br />
Dagmar Schütte liebt und lebt Nachhaltigkeit. Aus diesem<br />
Grund verwendet sie Dekorationsgegenstände nicht<br />
nur einmal. Der zu Weihnachten entstandene Gugelhupf<br />
aus Zement findet mit frischem Moos, Perlhyazinthen und<br />
28 OBERNEULAND
Ein mit Moos oder Rosmarin<br />
umwickelter Drahtring ist Basis<br />
des Eierkranzes.<br />
Feuchtes Moos wird in eine<br />
Form, hier ein abgeschnittener<br />
Joghurtbecher, fest hineingedrückt.<br />
Eierkränze.<br />
Ein kleines Nest aus Moos.<br />
Aus Birkenreisig und Lindenzweigen gebundenes Nest mit ausgeblasenen Eiern,<br />
Federn und Perlhyazinthen, die mit Zahnstochern befestigt sind.<br />
Eiern zu seiner österlichen Bestimmung. „Frühlingsblüher<br />
sind so schön“, schwärmt die Blocklander Landfrau. Am<br />
Rande von Bremen mitten in der Natur schöpft Dagmar<br />
schütte aus dem Vollen, wenn sie in die Wiesen hinter<br />
ihrem Haus geht. In diesem Jahr machte sie sich mit Gummistiefeln<br />
auf den Weg, um Material für ihre Osterdeko zu<br />
suchen. In ihrem Garten wachsen Buchsbaum und Korkenzieherhasel,<br />
die sie für die frühlingshaften Gestecke gerne<br />
verwendet.
Osterkranz<br />
zum Hängen.<br />
Mooskranz.<br />
Mit Zeitungspapierstücken<br />
und Tapetenkleister<br />
hat<br />
Dagmar Schütte<br />
ein großes Ei<br />
gefertigt.<br />
In diesem Jahr hat Dagmar Schütte für die Osterdekoration mit Pappmaché gearbeitet.<br />
Eierkranz nennt Ursula Wetjen die kleinen mit Rosmarin<br />
oder Moos umwickelten Kränze, in deren Mitte ein besonders<br />
schönes Ei hängt.<br />
Für die kleinen Moosnester drückt Ursula Wetjen<br />
feuchtes Moos sehr fest in eine Form aus abgeschnittenen<br />
Joghurtbechern oder Muffinformen. Dann in der Form<br />
zum Trocknen auf die Heizung stellen. Man sollte beim<br />
Trocknen Geduld haben, rät die Lilienthalerin, nur dann<br />
bleibt auch die Nestform stabil.<br />
Ursula Wetjen (Tel. <strong>04</strong>298-1397134) veranstaltet bei<br />
Interesse Osterbastelkurse, in denen auch Ostereier bemalt<br />
werden. Die ehemalige Erzieherin liebt es, nachhaltig zu<br />
basteln, und näht ihre Hühner und Vögel gerne aus alten<br />
Stoffresten.<br />
In Lilienthal Frankenburg veranstaltet die Floristin Inge<br />
Hashagen (Tel. <strong>04</strong>298-41361) in einem alten Bauernhaus<br />
regelmäßig Kurse zum Thema Naturfloristik. Stil(l)eben<br />
heißt ihr kleines Blumengeschäft in Frankenburg, in dem es<br />
30 OBERNEULAND
Ein mit Moos umwundener Kranz aus Birkenreisig ist<br />
Basis des Osterkranzes mit rosa Osterei, in dem kleine<br />
Bellis und wilde Narzissen stehen.<br />
Mit einer Spritze aus der Apotheke<br />
befüllt die Floristin das rosa Ei.<br />
Mit auf Holzspießen steckenden<br />
Blumenzwiebeln dekoriert Inge<br />
Hashagen den Kranz.<br />
Natürlichkeit ist bei Inge Hashagen ein ganz großes Thema.<br />
Blumen und mehr gibt. Die Landfrauen St. Jürgen stimmten<br />
sich bei Inge Hashagen beim Basteln von Ostergestecken<br />
auf das Fest ein. „Draußen hält sich jedes Gesteck<br />
länger als in der geheizten Wohnung“, sagt die Floristin, die<br />
für Interessierte Kurse ab fünf Personen anbietet. Natürlichkeit<br />
braucht es für Inge Hashagen, um ein schönes<br />
Gesteck oder Kranz zu gestalten.<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
OBERNEULAND 31
OHNE OSTEREIER<br />
GEHT NICHTS<br />
Ostern ist das große Familienfest, an dem alle zusammenkommen. Dabei haben bunte<br />
Ostereier Tradition und dürfen auf keinem Ostertisch fehlen. Das Osterfest ist untrennbar<br />
mit dem Frühlingsvollmond verbunden und ist daher ein bewegliches Fest. Es kündigt<br />
sowohl das Ende der Fastenzeit wie auch den Anfang der „österlichen Freudenzeit“<br />
bis zum Pfingstfest an.<br />
32 OBERNEULAND
Die<br />
achtjährige<br />
Naali folgte<br />
der Anregung<br />
ihrer Großmutter,<br />
viele Punkte zu<br />
malen.<br />
Für kleine<br />
Kinder<br />
eignen sich<br />
Plastikeier zum<br />
Bemalen.<br />
Die Lilienthalerin Ursula Wetjen<br />
bemalt seit vielen Jahren leidenschaftlich<br />
gerne Ostereier. Das<br />
Bemalen der Eier, so die ehemalige<br />
Erzieherin, erinnere sie an ihre Kindheit.<br />
Im Gegensatz zu früher aber tauschte sie<br />
bei der Bemalung Tusche und Filzstifte gegen<br />
wasserfeste Filzstifte aus. Deren Vorteil<br />
sind kräftige Farben und schnelles Trocknen,<br />
sodass die Farben nicht verwischen.<br />
Meo<br />
(5) bemalte<br />
sein<br />
Osterei mit<br />
einem<br />
Schaf.
IHRE ANSPRECHPARTNER<br />
IN ALLEN IMMOBILIENFRAGEN<br />
Björn & Gerd Jeschke<br />
Reinthalerstraße 17 A · D-28213 Bremen<br />
Telefon <strong>04</strong>21 -223 56 70 · Telefax <strong>04</strong>21 -223 56 71<br />
info@bremer-hanse-immobilien.de<br />
www.bremer-hanse-immobilien.de<br />
Mit einer Spritze drückt Ursula Wetjen das flüssige Ei aus der Schale.<br />
Frühjahr – Zeit für Neues<br />
Vorhänge + Stoffe<br />
in frischen Farben!<br />
Mit einem Schaschlikspieß durchsticht sie das unbemalte Ei, um die Eihaut<br />
zu zerstören.<br />
Vor jedem Anmalen steht das Auspusten. Es müssen nicht<br />
unbedingt weiße Eier sein, sagt Ursula Wetjen. Mit braunen<br />
Eiern entstehen schöne Effekte. Mit einem Kreuzschraubenzieher<br />
dreht die Lilienthalerin oben und unten jeweils ein kreisrundes<br />
Loch in das Ei. Danach durchsticht sie das Innere des<br />
Hühnereis mit einem Schaschlikspieß. Erst dann geht es an das<br />
Auspusten, entweder ganz klassisch<br />
mit dem Mund oder<br />
sie drückt mit einer<br />
Spritze das Eiklar und<br />
Eigelb heraus. Wichtig<br />
ist im Anschluss die<br />
Reinigung von innen<br />
und außen mit lauwarmem<br />
Wasser.<br />
Erst jetzt beginnt<br />
das eigentliche<br />
Bemalen.<br />
Kreisförmige<br />
Muster sind<br />
nicht nur am<br />
einfachsten,<br />
sondern<br />
28832 Achim-Uphusen · Uphuser Heerstr. 99-101<br />
Telefon (0 42 02) 8 12 11 · Fax (0 42 02) 24 92<br />
info@boeckmann-achim.de<br />
Seit vielen<br />
Jahren<br />
bemalt die<br />
Lilienthalerin<br />
Ursula Wetjen<br />
Ostereier.<br />
34 OBERNEULAND
Punkte und Kreise bergen viele kreative Möglichkeiten.<br />
Zur Befestigung der Aufhängung setzt Ursula Wetjen Klebstoff an den<br />
Faden.<br />
bieten Kindern und Erwachsenen jede Menge kreative Möglichkeiten.<br />
Es ist nicht entscheidend, dass die Kreise kreisrund<br />
sind, sagt Ursula Wetjen. „Traut euch, dicke Punkte oder Kreise<br />
zu malen.“ Wichtig ist, die äußere, andersfarbige Kreislinie in<br />
einem Rutsch, ohne neu anzusetzen, durchzuziehen. Danach<br />
füllt sie die Lücken zwischen<br />
den Kreisen farbig<br />
Im Christentum steht das<br />
Ei, aus dessen Inneren neues<br />
Leben wächst, als Symbol für die Auferstehung<br />
von Jesus Christus. Da<br />
während der 40-tägigen Fastenzeit<br />
der Verzehr von tierischen Produkten,<br />
so auch von Eiern, verboten war,<br />
sammelten sich einige Eier an, die<br />
dann zu Ostern auf den Tisch kamen.<br />
Um sie während dieser Zeit haltbar<br />
zu machen, wurden sie hart gekocht.<br />
Im 12. Jahrhundert führte die katholische<br />
Kirche die Segnung von Eierund<br />
Osterspeisen ein. 1553 wird bereits<br />
von roten Eiern bei der Speisenweihung<br />
berichtet.<br />
Das Färben von Eiern zu Ostern ist<br />
ein in ganz Mitteleuropa bekannter<br />
Brauch. Im 14. Jahrhundert tritt erstmals<br />
das Wort „Osterei“ auf.<br />
aus und gestaltet das<br />
Innere der Kreise mit<br />
Spiralen oder Sternen.<br />
Mit kleinen und<br />
großen Kreisen sowie<br />
hellen und dunklen<br />
Farben erzeugt sie<br />
Kontraste. In ihren<br />
Kursen lässt sie ihre<br />
Schüler manchmal<br />
die Muster auf Papier<br />
entwickeln, bevor es<br />
an das Ei geht. Für<br />
kleinere Kinder eignen<br />
sich zum Bemalen<br />
Plastikeier, so<br />
Wetjen.<br />
Nach dem Bemalen<br />
geht es an die<br />
Aufhängung. Ursula<br />
Wetjen verwendet Stücke von Schaschlikspießen, die sie mit<br />
Nähgarn umwickelt und im Ei platziert. Für eine sichere<br />
Befestigung setzt sie einen bis drei Tropfen Klebstoff auf das<br />
Ende des Fadens, damit er auf den Schaschlikspieß läuft.<br />
Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />
OBERNEULAND 35
Promotion<br />
DURCHSICHTIGE SCHIENEN<br />
FÜR GERADE ZÄHNE<br />
Die richtige Zahnkorrektur für Erwachsene und Jugendliche<br />
Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend:<br />
Auf Instagram und Co. sehen wir täglich bildschöne<br />
Menschen mit makellosen Zähnen.<br />
Während ein kleiner Makel auch durchaus interessant<br />
sein kann, werden zu große Fehlstellungen<br />
bei vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur<br />
Zahnkorrektur entsteht.<br />
Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben<br />
App auch gleich eine Lösung angeboten: die<br />
schnelle und billige Zahnschiene für die vier<br />
Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />
Unsichtbare Behandlungsmethoden sind<br />
nichts Neues in der Zahnmedizin. Neben den<br />
Lingualzahnspangen auf der Innenseite der Zähne<br />
werden durchsichtige Zahnschienen bereits seit<br />
vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur<br />
von leichten Fehlstellungen bietet sich der<br />
sogenannte Aligner an. „Mithilfe eines Scans der<br />
Zähne fertigen wir eine herausnehmbare transparente<br />
Schiene, welche Patienten mindestens 22<br />
Stunden am Tag tragen“, erklärt Dr. Knut Thedens,<br />
Kieferorthopäde in der SternKlinik in Bremen.<br />
Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />
geeignet.<br />
Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />
„Jeder Therapie sollte eine eingehende<br />
Untersuchung beim Kieferorthopäden vorausgehen.<br />
Gemeinsam wird dann die geeignete Spange oder<br />
Schiene gefunden. Beide müssen individuell<br />
angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen<br />
Behandlung immer wieder kontrolliert und an die<br />
neuen Gegebenheiten angepasst werden“, so<br />
Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.<br />
Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />
Werden die Schienen nicht konsequent genug<br />
getragen oder die Natur des Kiefers verhält sich<br />
anders als geplant, passen die vorgefertigten<br />
Schienen aus dem Starterpaket des letzten<br />
Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />
Besonders gefährlich ist die sehr isolierte<br />
Betrachtung der Frontzähne bei den Online-<br />
Anbietern. Alle Zähne des Kiefers stehen in Beziehung<br />
zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />
einem die Online-Schiene in 6 Monaten zum<br />
schönen Lächeln vorne, kann es hinten schon<br />
nach ein paar Wochen zu Verschiebungen und<br />
Gelenkschmerzen kommen. Spätestens dann<br />
muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />
Deshalb raten wir allen Interessenten an<br />
durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />
ausgiebig beraten zu lassen, ob und<br />
in welchem Umfang eine Schienentherapie für sie<br />
geeignet ist. Wir können zum Beispiel verschiedene<br />
Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign oder<br />
Clear Aligner für verschiedene Budgets anbieten.<br />
Auch Ratenzahlungen werden bei vielen<br />
Kieferorthopäden schon angeboten.<br />
Wir beraten Sie gerne in beiden Standorten<br />
unserer Kieferorthopädie in Bremen-Mitte und<br />
Schwachhausen. Machen Sie einen unverbindlichen<br />
Beratungstermin bei uns: <strong>04</strong>21 / 16 83 41 00.<br />
Claudia Miethe, Dres. Knut Thedens, Lotta Zernial und Peter Zernial freuen sich auf Sie!<br />
Schwachhausen<br />
Schwachhauser Heerstr.<br />
Radio Bremen<br />
4<br />
Praxis<br />
22 1 24 Kurfürstenallee<br />
Scharnhorststr.<br />
Großbeerenstr.<br />
Bürgermeister-Spitta-Allee<br />
C<br />
Schöne gesunde Zähne ein Leben lang<br />
Ganzheitliche Therapie<br />
für Kinder und Erwachsene<br />
mithilfe modernster Techniken<br />
bei Zahn-, Kiefer- und<br />
Gelenkfehlstellungen<br />
Carl-Ronning-Str. 4/6, 28195 Bremen<br />
<strong>04</strong>21 – 16 83 41 00<br />
Großbeerenstr. 22, 28211 Bremen<br />
<strong>04</strong>21 – 20 34 30<br />
www.sternklinik.net<br />
36 OBERNEULAND
J<br />
DEICHHÖRNCHEN &<br />
TEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Die beiden Eichhörnchen sind das, was man Nager-Originale nennt,<br />
Typen, die es SO nur in Oberneuland gibt. Sie sind fleißig, frech und<br />
forsch. Und das, was sie am liebsten machen, beginnt nicht mit `V ,<br />
sondern mit `N , denn sie nögeln gerne. Leider weiß kein Mensch,<br />
was mit Nögeln gemeint ist.<br />
Reinleger und Reingelegter<br />
A: Guck mal, Dir fällt gleich ein Ast auf den Kopf.<br />
B: Ach du Schreck. Wo?<br />
A: April April.<br />
B: Haha. Sehr witzig.<br />
A: Was ist denn mit deinem linken Auge?<br />
B: Wieso, was ist denn mit meinem linken Auge?<br />
A: Es läuft aus.<br />
B: WAS?<br />
A: April April.<br />
B: Menno, Du bist blöde.<br />
A: Vorsichtig! Hinter Dir ist ein Fuchs!<br />
B: Ja, schon klar. Glaube ich Dir aber nicht.<br />
A: Stimmt auch nicht. Es ist ein Wolf.<br />
B: NEEIIIN! HIIIILFE!<br />
A: April April.<br />
B: Du … Du … Astloch!<br />
A: Apropos Ast, der, auf dem Du gerade sitzt, bricht gleich ab.<br />
B: Jetzt übertreibst Du aber.<br />
A: Hör doch mal, er knackt schon. Du musst da schnell da weg.<br />
B: Ja, ich hüpf ja schon.<br />
A: April April. Ganz was anderes: Unsere Vorräte sind alle.<br />
B: Was? Wir hatten doch gestern noch …<br />
A: April April.<br />
B: Weißt Du, was viel schöner ist als immer April April zu sagen?<br />
A: Nein, was denn?<br />
B: Schön kuscheln. Nüsse lecken. Nachwuchs zeugen. Na, wie wär‘s?<br />
A: Auh ja. Ich bin dabei. Ich werde schon ganz hörny.<br />
B: April April.<br />
Wir<br />
räumen<br />
auf!
HINTER DEN KULISSEN<br />
WAS MACHT<br />
OSTERN<br />
AUS?<br />
Kirche St. Johann<br />
im Sonnenschein.<br />
38 OBERNEULAND
„Wir wollen alle fröhlich sein, in dieser österlichen Zeit“, heißt es im Lied von Cyriacus<br />
Spangenberg aus dem 16. Jahrhundert. “Unseren Familien und Freunden, Arbeitskollegen<br />
und Nachbarn wünschen wir frohe Ostern.”<br />
Doch ist Ostern einfach nur froh<br />
und fröhlich? Was macht Ostern<br />
aus, was gehört dazu neben bunten<br />
Ostereiern, Lammbraten und<br />
Osterfeuer? Vielleicht einer der fünf Gottesdienste<br />
der Oberneulander Kirchengemeinde?<br />
Und was passiert hinter den Kulissen,<br />
um diese fünf Gottesdienste vorzubereiten,<br />
damit es ein frohes und gesegnetes<br />
Osterfest wird?<br />
Das Oberneuland Magazin warf einen<br />
Blick hinter die Kulissen der kirchlichösterlichen<br />
Vorbereitungen. Dazu hat sich<br />
unsere Redakteurin Susanne Wokurka mit<br />
Pastor Frank Mühring, Pastor Thomas<br />
Ziaja, Kantorin Katja Zerbst und Küster<br />
Andreas Wokurka zum Interview getroffen.<br />
Oberneuland Magazin: Wie bereitet ihr euch<br />
auf die fünf Gottesdienste vor und was liegt<br />
euch dabei besonders am Herzen?<br />
Pastor Mühring: Für mich beginnt Ostern<br />
mit der Karwoche. Der erste österliche<br />
Gottesdienst findet am Gründonnerstag<br />
statt. Das ist wie eine intime Feier und die<br />
Erinnerung an den Tag, als das Abendmahl<br />
eingesetzt wurde, zu welchem früher die<br />
Sünder hinzu geholt wurden. Ostern ist<br />
kein Fest, wo es nur Jubel gibt, es führt<br />
vom Tod zum Leben, vom Dunkel zum<br />
Licht, von der Trauer zur Freude. Es gibt<br />
Jubel und völliges Unverständnis, auch<br />
Angst. Das Licht geht nicht einfach an und<br />
alles ist gut, es breitet sich nach und nach<br />
aus, durch Musik, Worte und Kerzen. Für<br />
mich ist es ein sinnliches Ausbreiten, was<br />
ich vermitteln möchte.<br />
Pastor Ziaja: Ostern ist nicht nur schön, es<br />
ist eine völlig unglaubliche, nicht inszenierbare<br />
Geschichte und ein Weg bis dahin.<br />
Beim Abendmahl, in der Gestalt von Brot<br />
und Wein, dürfen wir Kraft sammeln, um<br />
das Bild des Todes auszuhalten. Das ist<br />
schwer, denn es ist ein grausamer Tod,<br />
welcher Stillstand bedeutet.<br />
Oberneuland Magazin: Findet ihr gesellschaftliches<br />
Innehalten am Karfreitag wichtig?<br />
Pastor Mühring: Hierzu gibt es wenig Einsicht.<br />
An jedem Sonntag ist Sabbat, doch<br />
der ist auch mit Konflikten behaftet.<br />
Pastor Ziaja: Einmal im Jahr absolute<br />
Ruhe, ein völliges Verbot aushalten, z.B.<br />
keine Tanzveranstaltungen, kein Betreiben<br />
der Osterwiese, das ist eine spannende<br />
Erfahrung und für jeden gut.<br />
Oberneuland Magazin: Haltet ihr euch an die Vorgaben<br />
der Lesungs- und Predigttexte zu Ostern?<br />
Pastor Mühring: Auch unbequeme Texte<br />
werden genommen, damit muss man sich<br />
auseinandersetzen.<br />
Nur die Osternacht hat ein anderes<br />
Format, sie ist nicht auf die Predigt zugeschnitten,<br />
sollte eher eine Meditation enthalten.<br />
Pastor Ziaja: Liturgische Vorgaben werden<br />
genommen, bei den Lesungstexten hat<br />
man viel Freiheit, aber an die Predigttexte<br />
OBERNEULAND 39
Katja Zerbst wählt sorgfältig die Ostermusik aus.<br />
Kirchenmänner unter sich (v.l.): Pastor Frank Mühring,<br />
Küster Andreas Wokurka und Pastor Thomas Ziaja.<br />
wird sich streng gehalten. Die Osterpredigt<br />
ist leichter als die Weihnachtspredigt, hier<br />
sind die Erwartungen sehr groß und<br />
müssen bedient werden, man möchte die<br />
Weihnachtsgeschichte hören. Ostern ist da<br />
freier als Weihnachten, da der Ostertext oft<br />
ein anderes Licht auf die Geschichte wirft.<br />
Drei Tage Vorlauf wie für eine normale<br />
Sonntagspredigt reichen nicht aus, für<br />
Ostern reift es deutlich länger, man<br />
braucht gedanklichen Vorlauf und frühere<br />
Auseinandersetzung mit den Predigttexten.<br />
Oberneuland Magazin: Was ist an der<br />
Osternacht so besonders?<br />
Pastor Mühring: Osternacht bedeutet<br />
auch Weinen. Besondere, andere Menschen<br />
kommen dazu, manche von ihnen sieht<br />
man sonst nicht im Gottesdienst. Kerzen<br />
werden verteilt und am Osterlicht entzündet.<br />
Und nun ist auch die Taufe möglich,<br />
der Beginn eines neuen Lebens mit Gott.<br />
Pastor Ziaja: Es ist der Frühgottesdienst, in<br />
welchem das Osterlicht erwartet wird. Auf<br />
den Karfreitag folgt der Karsamstag, ein<br />
ganz ruhiger Tag, alles steht still, es läuten<br />
keine Glocken, keine Amtshandlungen<br />
werden durchgeführt, es herrscht Grabesruh‘.<br />
Und doch geht es im Hintergrund<br />
weiter. Bei dem Lied „Christ ist erstanden“<br />
habe ich Gänsehautfeeling. Dieses Gefühl<br />
schafft die Osternacht.<br />
Oberneuland Magazin: Andreas, was bedeutet<br />
für dich das Osterlicht in der Osternacht?<br />
Andreas Wokurka (Küster): Das Osterlicht<br />
symbolisiert die Auferstehung Jesu,<br />
man kommt vom dunklen Karfreitag.<br />
Diakonin Irina Schwerdtfeger hat mit den<br />
Jugendlichen eine Osterkerze gestaltet.<br />
Diese wird am Feuertopf vor dem Kirchenportal<br />
entzündet und als Osterlicht in die<br />
dunkle Kirche getragen. Man geht also in<br />
die Kirche, wenn es noch dunkel ist, und<br />
kommt heraus, wenn es hell ist.<br />
Oberneuland Magazin: Wann stehst du auf,<br />
damit der Feuertopf pünktlich brennt?<br />
Andreas Wokurka: Sehr früh, 5.30 Uhr<br />
muss alles fertig sein, dann versammelt<br />
sich die Gemeinde der Osternacht andächtig<br />
um das Feuer, zum Wärmen und Innehalten.<br />
Seit einigen Jahren stelle ich mir<br />
drei Wecker, um es bloß nicht zu verschlafen.<br />
Als unsere Kinder im Teeniealter in<br />
den Morgenstunden vom Osterfeuer nach<br />
Hause kamen, wunderten sie sich über<br />
einen Mann, der sehr früh vor der Kirche<br />
um einen Feuertopf tanzte.<br />
Oberneuland Magazin: Wie geht der früh<br />
begonnene Ostermorgen für dich weiter?<br />
Andreas Wokurka: Wenn alle in der Kirche<br />
an ihrem Platz sind, die Kerzen brennen<br />
und die Osternacht gefeiert wird, bereite<br />
ich im Gemeindehaus das Frühstück vor.<br />
Auch wenn fast jeder einen Beitrag zum<br />
Buffet leistet, müssen Eier und Kaffee für<br />
40–70 Frühaufsteher gekocht und Brötchen<br />
aufgebacken werden. Es gibt Helfer,<br />
die im Vorfeld Tische eindecken und im<br />
Anschluss beim Aufräumen helfen. Und<br />
haben hier alle ihren Platz gefunden, bereite<br />
ich den 10-Uhr- Ostergottesdienst vor.<br />
Feuertopf, Abendmahl und Kerzen der<br />
Osternacht müssen weggeräumt werden.<br />
Nach österlichem Glockengeläut und<br />
Beginn des Gottesdienstes schaue ich im<br />
Gemeindehaus nach dem Rechten.<br />
Oberneuland Magazin: Jeder Gottesdienst ist<br />
musikalisch anders geprägt, welche Bedeutung<br />
hat die Musik für euch?<br />
Pastor Mühring: Ein fröhlicher Wechsel<br />
der Lieder an Ostern reißen aus dem<br />
dumpfen Trauermodus heraus und führen<br />
zu einer anstrengenden Freude, Leben ist<br />
wieder da.<br />
Pastor Ziaja: Musik ist ein sehr komplexes<br />
Thema zu Ostern, an diesen Tagen geht<br />
nicht alles, die Mischung muss stimmen.<br />
Die Musikauswahl ist für Frau Zerbst eine<br />
große Herausforderung.<br />
Oberneuland Magazin: Katja, wie bereitest<br />
du dich auf die sehr unterschiedlichen Ostergottesdienste<br />
vor, in denen auch musikalisch<br />
einige Themen der Gemeinde nahe gebracht<br />
werden sollen?<br />
Katja Zerbst: Es gibt zunächst weitreichende<br />
Vorbesprechungen mit den Pastoren,<br />
hier wird der grobe Rahmen abgesteckt.<br />
Dann beginnen die ersten Proben und erst<br />
danach findet eine Schluss-Abstimmung<br />
mit den Pastoren statt.<br />
Oberneuland Magazin: Wie sieht im<br />
Besonderen die Vorbereitung für<br />
Gründonnerstag und Karfreitag aus?<br />
Katja Zerbst: Der Gründonnerstag ist ein<br />
Abendmahls-Gottesdienst, da sollten die<br />
Stücke eher meditativen Charakter haben.<br />
Den Karfreitag- Gottesdienst gestaltet die<br />
Kantorei schon viele Jahre mit, die Sängerinnen<br />
und Sänger treffen sich recht zeitig<br />
zum Einsingen, dabei ist sehr bemerkenswert,<br />
dass einige von ihnen schon über<br />
80 Jahre alt sind. Die Stille gehört zum<br />
Karfreitag und ist ein Element der musikalischen<br />
Gestaltung. Es müssen Lieder und<br />
Stücke gewählt werden, die nur an diesem<br />
Tag passen. Mindestens eine halbe Stunde<br />
vor Gottesdienstbeginn wird das Einsingen<br />
beendet, die Gottesdienstbesucher sollen<br />
die Stille fühlen, wenn sie in die Kirche<br />
kommen.<br />
Oberneuland Magazin: Die Osternacht ist kein<br />
gewöhnlicher Gottesdienst. Seit vielen Jahren<br />
feiern wir diese fast 90 Minuten lange Messe<br />
mit besonderen Gesängen des Vocal Ensembles<br />
Terra Nova. Wie bereitet ihr euch gemeinsam<br />
auf diesen Ostermorgen vor?<br />
Katja Zerbst: Die Sängerinnen und Sänger<br />
des Vocal Ensembles bekommen die Stücke<br />
vier Wochen vorher zugeschickt und<br />
müssen diese im Selbststudium erlernen.<br />
Bis zur Osternacht gibt es vier, teilweise<br />
sehr zeitaufwendige Proben. Sich bereits<br />
um 4.30 Uhr am Ostersonntag zum Einsingen<br />
zu treffen, ist eine besondere Herausforderung,<br />
dabei stehen einige Sänger<br />
um 3.00 Uhr morgens auf, sie kommen aus<br />
Achim und Worpswede. Die Töne müssen<br />
da sein, bei einem kleinen Ensemble<br />
kommt es auf jede Stimme an, alles wird<br />
a capella gesungen. In der völlig dunklen<br />
Kirche haben die mittelalterlichen, echt<br />
gregorianischen Gesänge oder Musik, die<br />
sich daraus entwickelt hat, eine besondere<br />
Feierlichkeit. Man muss sehr feine Antennen<br />
haben, wann man anfängt. Es gibt kein<br />
Glockengeläut, wann kommen die Gottesdienstbesucher<br />
in die Kirche, wann geht es<br />
los? Es gibt dann den Moment, in welchem<br />
sich das Kerzenlicht der einsamen Kerze<br />
verbreitet.<br />
Die Osternacht mit dem Vocal Ensemble<br />
ist eine sehr schöne Tradition, welche nicht<br />
jedes Jahr gleich abläuft, da diese immer<br />
neu ausgefüllt werden darf.<br />
40 OBERNEULAND
Oberneuland Magazin: Es gibt noch zwei weitere<br />
Gottesdienste, was sind hier deine Aufgaben?<br />
Katja Zerbst: Am Ostersonntag erfreut uns<br />
der Posaunenchor der Oberneulander<br />
Kirchengemeinde mit festlicher Bläsermusik.<br />
Eine längere Vorlaufzeit zum Proben<br />
ist wichtig, damit Choräle und Vorspiele<br />
gut klingen. Die Lieder suche ich in<br />
Abstimmung mit den Pastoren aus, um<br />
diese im Gottesdienst im Wechsel mit dem<br />
Posaunenchor zu begleiten.<br />
Ostermontag sitzt eine bewährte Vertretungskraft<br />
an der Orgel, welche organisiert<br />
werden muss.<br />
Jeder Gottesdienst hat ein Thema, welches<br />
uns auf unterschiedlichste Weise durch die<br />
verschiedenen Chöre und deren großes ehrenamtliches<br />
Engagement dargeboten wird.<br />
Oberneuland Magazin: Habt ihr eigene kleine<br />
Osterbräuche?<br />
Pastor Mühring: Karfreitag essen wir Fisch<br />
oder Mehlspeisen. Unsere großen Kinder<br />
bestehen immer noch darauf, Ostereier zu<br />
suchen. Das liebevolle Verstecken übernimmt<br />
meine Frau Andrea.<br />
Pastor Ziaja: Lammbraten und Osterzopf<br />
gehören bei uns zu Ostern, wie österliches<br />
Dekorieren und Eier färben. Dabei wird<br />
das Ostereiersuchen dem Dienst angepasst,<br />
wie die Bescherung an Heiligabend.<br />
Am Gründonnerstag und Karfreitag<br />
schmückt Birgit Frese den Altar mit weißen<br />
Lilien – diese außergewöhnlichen Blumen<br />
stehen für Liebe, Licht und Hoffnung.<br />
Ostersonntag werden gelbe Osterglocken<br />
zu den Lilien gesteckt, diese stehen im<br />
Christentum für die Auferstehung, Lebendigkeit<br />
und das ewige Leben. Nach dem<br />
Verblühen glaubt man die Osterglocke für<br />
den Rest des Jahres tot, doch pünktlich<br />
zum Osterfest erblüht sie erneut.<br />
Auch der Schaukasten verkündet die Osterbotschaft,<br />
er wird zweimal ideenreich von<br />
Gaby Nickel in der Karwoche umgestaltet.<br />
Auf die Osternacht freut sie sich jedes Jahr<br />
besonders: „Jeder schleicht sich an das knisternde<br />
Feuer heran und es ist immer eine<br />
Überraschung, wer sich im Dunkel neben<br />
einen stellt“, sagt sie. Ein ergreifender Moment<br />
für Nickel ist, wenn sie die dunkle<br />
Kirche betritt. „Ostern ist für mich ein besonderes<br />
Fest, man erlebt beim Osterfrühstück<br />
Gemeinschaft in der Gemeinde nach<br />
der Osternacht.“<br />
Das empfindet auch Maria Marschner so,<br />
seit vielen Jahren feiert die heute 92-Jährige<br />
die Osternacht in der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Oberneuland. Sie sagt: „Der<br />
Frühgottesdienst ist wunderschön, in die<br />
Dunkelheit kommt Licht, was symbolisch<br />
gemeint ist, und bereits am Feuerkorb bereitet<br />
man sich auf die Osternacht vor. Es<br />
ist ein schönes, rituelles Erleben; die Bedeutung<br />
von Ostern für Christen verspürt man<br />
intensiver, als würde man sich das nur in<br />
Gedanken vorstellen.“ Nach dem Dunkel<br />
und der Traurigkeit der vergangenen Tage<br />
freut sie sich auf ein fröhliches Osterfrühstück,<br />
hier trifft sie Menschen, die sie kennt.<br />
„Einige bringen liebevoll gebackene Osterbrote<br />
oder andere selbst gemachte Speisen<br />
mit“, erinnert sich Marschner, „da ist ein<br />
gefühlsmäßiger Zusammenhalt in der<br />
Gemeinde zu spüren.“<br />
Da sie ungern im Dunkeln mit dem<br />
Rollator unterwegs ist, wird es in diesem<br />
Jahr einen Fahrdienst geben, der sie abholt.<br />
Fünf Ostergottesdienste, Mitwirkende<br />
sichtbar oder im Hintergrund bleibend,<br />
alle mit der gleichen Osterbotschaft des<br />
ältesten in deutscher Fassung überlieferten<br />
Kirchenliedes: Christ ist erstanden!<br />
Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />
OBERNEULAND 41
Wie kam der Hase zum Ei<br />
und die Eier in die Kirche?<br />
Am Karfreitag gibt es in der Regel Fisch. Den<br />
Karsamstag verbringen wir mit Eierfärben,<br />
abends wird dann am Feuer gekokelt. Am<br />
Ostersonntag geht es in die Kirche und<br />
raus ins Grüne, zum Ostereier suchen<br />
oder zum Osterspaziergang.<br />
Die Ostertage stecken voller Bräuche<br />
und Gewohnheiten. Aber, wie verhält<br />
sich die Kreuzigung und Auferstehung<br />
Jesu im Zusammenhang mit<br />
den als heidnisch bezeichneten<br />
Bräuchen und Riten rund um bunte<br />
Eier und Hasen? Gibt es einen Zusammenhang<br />
zwischen Religion<br />
und Brauchtum?<br />
Deshalb haben wir uns an einen<br />
„Experten“ gewandt und den Pastor<br />
der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Oberneuland, Thomas Ziaja, gefragt.<br />
Foto: AS<br />
Pastor Ziaja erklärt, dass ein Zusammenhang<br />
zwischen Sonnenkalender<br />
und den wichtigsten christlichen Festen besteht.<br />
In einem Vierteljahres-Rhythmus<br />
verteilen sich Ostern, Johannistag, Michaelistag<br />
und Weihnachten über das Jahr – in<br />
etwa immer zum Wechsel der Jahreszeiten.<br />
Etwas ketzerisch könnte man auch behaupten:<br />
Es darf quartalsmäßig gefeiert werden!<br />
Das Weihnachtsdatum ist wahrscheinlich<br />
der Wintersonnenwende, der dunkelsten<br />
Zeit des Jahres, zu verdanken und in<br />
jedem Fall nachträglich konstruiert.<br />
„Wir wissen nicht, ob Jesus genau am<br />
24. Dezember geboren wurde. Fest steht,<br />
dass seine Geburt eben genau zu dieser<br />
Zeit Licht und Hoffnung in die Finsternis<br />
gebracht hat“, erklärt Pastor Ziaja.<br />
Ostern dagegen ist ein wahrhaft historisches<br />
christliches Fest. Zu den wenigen<br />
Fakten aus dem Leben Jesu gehört sein<br />
Tod, denn als geschichtlich gesichert gilt,<br />
dass der Mann aus Nazareth an einem Pessachfest<br />
in Jerusalem gekreuzigt wurde. Die<br />
meisten europäischen Sprachen tragen die<br />
Erinnerung an das jüdische Pessach- oder<br />
Passahfest<br />
noch in sich.<br />
Das deutsche<br />
Ostern haben wir vermutlich<br />
anderen Einflüssen zu verdanken.<br />
Wie im englischen Easter steckt in<br />
dem Wort ein altgermanisches Wort für<br />
Morgenröte, das mit der griechischen<br />
Göttin Eos verwandt ist. Zudem könnte es<br />
auch ein Hinweis auf die östliche Himmelsrichtung<br />
darstellen. Damit wäre der<br />
Zeitpunkt gemeint, an dem die Sonne wieder<br />
genau im Osten aufgeht. Das würde<br />
auch mit den Beschlüssen der 325 n. Chr.<br />
in Nicäa abgehaltenen Kirchensynode<br />
übereinstimmen, nach denen das Osterfest<br />
am Sonntag nach dem der Frühlingsgleiche<br />
folgenden Vollmond zu feiern ist. Deshalb<br />
sind praktisch alle Kirchen nach Osten ausgerichtet<br />
und damit an der symbolischen<br />
Auferstehung Jesu.<br />
„Ostern hat es im Gegensatz zu Weihnachten<br />
einfach schwerer! Die Geschichte<br />
der Geburt Jesu ist für die meisten<br />
Menschen ‚andockfähiger‘ als sein Leiden<br />
und Sterben“, so Ziaja.<br />
Vielleicht<br />
haben<br />
sich aus diesem<br />
Grund besonders viele<br />
Mythen, Brauchtümer und Gewohnheiten<br />
rund um das Osterfest entwickelt –<br />
einfach um es auszuschmücken? Aber, in<br />
erster Linie verbinden Christen wie Nicht-<br />
Christen mit Ostern vor allem die Freude<br />
auf den Frühling – auf Licht und Wärme.<br />
Zur Vorbereitung auf das Osterfest findet<br />
die 40-tägige christliche Fastenzeit<br />
statt, die Aschermittwoch beginnt und<br />
Ostern endet. Da an Sonntagen nicht gefastet<br />
werden sollte und sie deshalb nicht<br />
als Fastentage gezählt werden, wurde der<br />
Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten<br />
oder siebten Jahrhundert vom sechsten<br />
Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden<br />
Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.<br />
Die Dauer der Fastenzeit leitet sich<br />
vom biblischen Bericht über eine 40-tägige<br />
Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach<br />
seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.<br />
Die Fasten- oder Passionszeit dient auch<br />
heute noch der Vorbereitung auf das Oster-<br />
42 OBERNEULAND
fest. Sie erinnert an die Leidenszeit Jesu, die<br />
mit seiner Hinrichtung am Kreuz am<br />
Karfreitag endet, und ist so eine Zeit der<br />
Besinnung und Buße. Die Menschen beschäftigen<br />
sich in dieser Zeit mehr mit<br />
Grundfragen des eigenen Lebens, z.B. mit<br />
dem Sinn von Leiden, mit Ängsten und<br />
Hoffnungen, mit Fragen nach Schuld und<br />
Vergebung oder mit Wünschen, den eigenen<br />
Lebensstil zu verändern. Christen nehmen<br />
sich in diesen Wochen bewusst Zeit<br />
zur Besinnung und Meditation. Sie fasten<br />
oder verzichten in diesen Wochen auf<br />
etwas, woran sie hängen, um sich von<br />
Gewohnheiten oder Zwängen zu befreien<br />
und um offen für Gott, sich selbst und die<br />
Mitmenschen zu werden.<br />
Die reformierte Kirche hatte viele Jahrhunderte<br />
auf die Pflicht des Fastens verzichtet.<br />
Nicht zuletzt deshalb, weil die<br />
Katholiken einige Tricks zur Umgehung<br />
der strengen Auflagen entwickelt hatten.<br />
Seit dem 20. Jahrhundert gibt es auch in<br />
der evangelischen Kirche wieder zahlreiche<br />
Fastenaktionen.<br />
Unter dem Motto: „7 Wochen Ohne“<br />
widmet sich die Evangelische Kirche in jedem<br />
Jahr einem anderen Thema. Für <strong>2020</strong><br />
lautet der Leitspruch:<br />
„Zuversicht!<br />
Sieben Wochen<br />
ohne Pessimismus“<br />
Eine weitere Theorie zum Osterei ist,<br />
dass in der Fastenzeit früher nicht nur<br />
Fleisch verboten war, sondern auch Eier.<br />
Also hat man sie ganz einfach hart gekocht,<br />
um sie haltbar zu machen. Und am Ende<br />
der Fastenzeit – an Ostern – mussten diese<br />
dann natürlich auf den Teller. Die Farbe<br />
diente ursprünglich dazu, die gekochten<br />
von den rohen Eiern unterscheiden zu<br />
können.<br />
Auch beim Osterhasen vermischt sich<br />
christliche mit nichtchristlicher Deutung,<br />
der zufolge der Hase ein Fruchtbarkeitszeichen<br />
ist. Der griechischen Liebesgöttin<br />
Aphrodite und der germanischen Frühlings-<br />
und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara ist<br />
der Hase als heiliges Tier zugeordnet. Das<br />
Osterfest wird am ersten Sonntag des<br />
Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase<br />
gilt als „Mondtier“. In Byzanz war der Hase<br />
ein Symbol für Jesus, den Auferstandenen.<br />
Der Hase hat keine Augenlider, er schläft<br />
also nie – wie Jesus, der niemals entschläft.<br />
Zum anderen gilt der Hase wegen seiner<br />
starken Vermehrung als Symbol der<br />
Fruchtbarkeit und der Zeugungskraft, was<br />
zum Fest der Auferstehung und des Lebens<br />
passt. Das Bild des Hasen wurde dem<br />
Osterbrot aufgeprägt, in das ein Ei eingebacken<br />
war. So entstand die Vorstellung<br />
vom Hasen, der Eier legt.<br />
Gerade wenn es um die Deutung des<br />
Hasen als österliches Symbol geht, gibt es<br />
so unterschiedliche Ansätze, dass auch von<br />
regional unterschiedlichen Traditionen<br />
ausgegangen werden muss.<br />
„Jede Religion, die ihre Botschaft verbreiten<br />
möchte, knüpft an das an, was die<br />
Menschen bereits kennen“, sagt Pastor<br />
Ziaja. Das Osterfest, so wie wir es heute feiern,<br />
hat mehrere Wurzeln. Im Vordergrund<br />
steht jedoch das Gedenken an die Auferstehung<br />
Jesu. Das ist das zentrale Ereignis im<br />
Christentum. Gleichzeitig erinnert das<br />
christliche Osterfest daran, dass der Tod im<br />
christlichen Glauben auch ein Neuanfang<br />
ist. Damit steht es in enger Verbindung zu<br />
den heidnischen Frühlingsfesten aus<br />
vorchristlicher Zeit, die das Erblühen der<br />
Natur feiern.<br />
Am frühen Ostermorgen, um 5.30 Uhr,<br />
wird Pastor Ziaja mit vielen Gläubigen aus<br />
Oberneuland gemeinsam die Osterkerze<br />
am Feuer vor der Kirchentür entzünden,<br />
sie danach in die noch dunkle Kirche<br />
tragen und das Licht verteilen. „Der Ostergottesdienst<br />
ist etwas ganz Besonderes! Es<br />
ist einfach nur schön, mit einem Sonnenaufgang<br />
den erwachenden Tag zu<br />
begrüßen. Die Dunkelheit weicht, die<br />
Sonnenstrahlen bringen das Licht durch<br />
die Kirchenfester, zunächst noch zaghaft,<br />
dann immer stärker werdend“, sagt Pastor<br />
Ziaja abschließend.<br />
In diesem Sinne: Einen herzlichen Dank<br />
an Pastor Thomas Ziaja und – Frohe<br />
Ostern!<br />
Text: Meike Müller, Quellen: Bremische Evangelische Kirche,<br />
Evangelische Kirche in Deutschland<br />
Aber, wie kam es denn nun zu den vielen<br />
Ostereiern und dem Hasen, der sie bringt?<br />
„Oftmals vermischen sich Volksglauben,<br />
Überliefertes und christliche Bedeutungen<br />
miteinander. Die Bräuche können variieren<br />
– die Geschichte dahinter bleibt dieselbe“,<br />
so Pastor Ziaja.<br />
Im christlichen Verständnis ist das Ei<br />
ein Sinnbild des Lebens und der Schöpfung.<br />
Außerdem steht es für die Auferstehung<br />
Jesu von den Toten. Das Osterei hat<br />
eine lange Geschichte, die bis in die vorchristliche<br />
Zeit zurückreicht. Das Ei ist die<br />
Lebensquelle an sich und ist Symbol für<br />
die Entstehung des Lebendigen. Die Kirche<br />
passte sich dem alten Glauben an die Wunderkraft<br />
des Eis an, wenn sie sich zur<br />
Osterzeit das Ei zur Weihe bringen ließ, es<br />
segnete und ihm dadurch Kraft und<br />
Fruchtbarkeit verlieh. Die christlich-kirchliche<br />
Eierweihe ist schon im 4. Jahrhundert<br />
nachzuweisen. In dieser Zeit wurden Eier<br />
auch schon bunt bemalt. Auch die Frage<br />
nach der Ewigkeit kann durch die Form<br />
des Eies – ohne Anfang und Ende – und<br />
die Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war,<br />
gedeutet werden.<br />
Sehen wie ein Luchs.<br />
Der Sprung auf das höchste Seh-Level.<br />
Oberneulander Heerstr. 26-28<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 25 47 56<br />
www.optik-haase.de<br />
OBERNEULAND 43
Naschereien<br />
ZU OSTERN<br />
Ostern ist das süße Fest. Mit Naschereien, Ostereiern, Schokolade<br />
und Waffeln wird Jesu Auferstehung gefeiert. Und weil – meistens –<br />
die Temperaturen schon ein bisschen angenehmer sind, fällt der<br />
Spaziergang nach dem Essen leichter. Wir haben die Oberneulander<br />
Köche gebeten, uns mit Naschereien für Jung und Alt zu überraschen.<br />
Was dabei herausgekommen ist, zeigen die folgenden Seiten.<br />
Eines sei verraten: Geschmeckt hat alles. AS<br />
Al-Capone mit Bruchschokolade<br />
Rezept siehe rechts<br />
44 OBERNEULAND
André Zierl vom Vincent’s, das ist bekannt,<br />
liebt Süßes und Süßspeisen. Deswegen<br />
war er gleich begeistert, als er das Thema<br />
„Naschereien zu Ostern“ erfuhr. Einmal in<br />
der Küche hat er gleich noch eine dritte<br />
Idee: „Die soll aber nur die Fantasie der<br />
Köchinnen und Köche anregen – bei Süßspeisen<br />
kann man toll experimentieren und variieren.“<br />
Al-Capone mit<br />
Bruchschokolade<br />
Für vier Personen<br />
500 g Mascarpone<br />
0,5 TL gemahlene Vanille<br />
200 g Sahne<br />
300 g Himbeeren<br />
2,5 EL Zucker<br />
Himbeeren, Minze und Bruchschokolade für die Deko<br />
Baiser-Tupfen (1 Eiweiß, 30 g Zucker)<br />
Mascarpone mit Vanille und Zucker glatt rühren. Sahne<br />
schlagen und zwei Drittel unter die Mascarpone-Creme<br />
heben. Himbeeren mit ½ EL Zucker mischen und ziehen<br />
lassen. Im Glas schichten und mit Himbeeren, Minze,<br />
Schokolade und Baiser-Tupfen garnieren.<br />
Wer die Tupfen selbst machen möchte: 1 Eiweiß mit 30 g<br />
Zucker aufschlagen und in Tupfen auf ein mit Backpapier<br />
ausgelegtes Backblech geben. Im Ofen bei 100 Grad<br />
trocknen lassen.<br />
Schoko-Rocher-<br />
Dessert<br />
Für vier Personen<br />
1 Vanilleschote<br />
500 ml Milch<br />
400 ml Sahne<br />
100 g Zucker<br />
12 Ferrero Rocher<br />
Schokoladen-Puddingpulver<br />
25 g Kakao<br />
Puderzucker<br />
Minze<br />
Catering für<br />
10 - 500<br />
Personen<br />
Sonn- und<br />
Feiertags<br />
hausgemachte<br />
Kuchen und Torten<br />
auch zum<br />
Mitnehmen<br />
Vanilleschote mit Milch aufkochen; Zucker, Puddingpulver<br />
und Kakao (verstärkt den schokoladigen Geschmack) verrühren<br />
und in die Milch geben, kurz aufkochen und auskühlen<br />
lassen. Sahne schlagen. Zwei Drittel der Sahne mit<br />
8 zerbröselten Rocher unter den Pudding heben. Rest Sahne<br />
und Rocher zum Garnieren nutzen.<br />
OBERNEULAND 45
Rhabarber-Dessert<br />
mit Mascarpone<br />
Für sechs Gläser à 200 ml<br />
800 g Rhabarber<br />
150 g Zucker<br />
1 TL geriebene Orangenschale<br />
250 g Mascarpone<br />
5 EL Milch<br />
1 Pk. Vanillezucker<br />
250 g Magerquark<br />
Rhabarber waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit 50 g Zucker,<br />
Orangenschale und 3 EL Wasser in einem Topf 5 Minuten köcheln lassen.<br />
Mascarpone, den restlichen Zucker, Milch, Vanillezucker und Magerquark verrühren.<br />
Wenn das Rhabarberkompott abgekühlt ist, abwechselnd in Dessertgläser mit der<br />
Creme schichten. Dabei mit dem Rhabarber beginnen und mit der Creme abschließen.<br />
Optional können die Desserts noch mit Haselnusskrokant verziert werden.<br />
Bis zum Servieren kalt stellen. Mit Minze dekorieren.<br />
46 OBERNEULAND
Wenn Eier zu Ostern gehören, dann Eierlikör<br />
erst recht – mein Rainer Sheikh<br />
von Herman Post und wandelt einen<br />
italienischen Klassiker einfach ab.<br />
Wichtig: die Erdbeeren – sie sorgen für<br />
den fruchtig-leichten Ausgleich zum gehaltvollen<br />
Pannacotta. Für diejenigen, die es<br />
lieber etwas leichter mögen, gibt es Rhabarber.<br />
Eierlikör-<br />
Pannacotta<br />
mit Erdbeeren<br />
Für ca. 5 Portionen<br />
600 ml Sahne<br />
1 Vanilleschote<br />
5 Blatt Gelatine<br />
50 g Zucker<br />
200 ml Eierlikör<br />
500 g Erdbeeren (Zucker)<br />
Minze<br />
Die Sahne mit dem Zucker, der ausgelösten Vanilleschote<br />
und dem Vanillemark in einem großen Topf aufkochen<br />
und anschließend 15 Minuten leicht köcheln lassen.<br />
Parallel die Gelatine für 5-7 Minuten in kaltem Wasser<br />
einweichen. Die Vanilleschote aus der Sahne nehmen<br />
und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen.<br />
Nun den Eierlikör dazugeben und gut unterrühren.<br />
Pannacotta in Gläschen abfüllen und für drei Stunden im<br />
Kühlschrank kalt stellen.<br />
Die Erdbeeren waschen, putzen und ein Drittel davon<br />
pürieren. Die restlichen Erdbeeren unter das Püree<br />
heben. Falls nötig mit Zucker oder Puderzucker abschmecken.<br />
Die Erdbeeren vor dem Servieren auf die<br />
Pannacotta geben.<br />
Frischer deutscher<br />
Spargel<br />
Alle Speisen<br />
auch zum<br />
Mitnehmen!<br />
in vielen<br />
Variationen<br />
Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />
Jetzt 40 Parkplätze hinter dem Haus<br />
OBERNEULAND 47
Beeren-<br />
Joghurt-Torte<br />
Im Flagman haben sich gleich Zwei auf den Weg in die Küche gemacht.<br />
Christine Klute, die normalerweise für die Leitung des Restaurants<br />
zuständig ist, hat sich die Schürze umgebunden und eine Beeren-<br />
Joghurt-Torte gebacken. Den Biskuitboden – gibt sie zu – hat sie<br />
gekauft und auf eine Größe von 28 Zentimeter Durchmesser<br />
zugeschnitten.<br />
250 g TK-Beeren<br />
150 ml Joghurt, fettarm<br />
2,5 Becher Sahne<br />
1 Block Schokolade, zartbitter<br />
1 Pk. Agar-Agar (oder 6 Blätter Gelatine)<br />
3-4 EL Zucker<br />
Für die Deko Fantasie spielen lassen. Christine Klute entschied sich für<br />
frische Beeren, Zuckerperlen und Goldstaub.<br />
Aufgetaute Beeren pürieren und mit Joghurt und Zucker vermischen.<br />
Agar-Agar – alternativ Gelatine – auflösen und zur Masse geben, 1,5 Becher<br />
Sahne schlagen und ebenfalls unterheben. Schokolade in der Sahne unter<br />
Rühren schmelzen und 30 Minuten abkühlen lassen. Danach werden Masse<br />
und Biskuit geschichtet. Die Schokoladen-Ganache über die Torte geben und<br />
nach Belieben verzieren.<br />
48 OBERNEULAND
Zu einem Parfait mit Ruby-Haube ließ sich<br />
André Wienhold als Oster-Nascherei<br />
verleiten. Auch ein Rezept, das ein bisschen<br />
Übung verlangt. Wenn es gelingt, ist es wirklich<br />
eine tolle Kombination aus Hingucker und<br />
Geschmack.<br />
Parfait mit<br />
Ruby-Haube<br />
Unser Team wünscht Ihnen<br />
frohe Ostern!<br />
- frisches Lammfleisch<br />
z.B. Keule, Rücken oder Karree<br />
- frisches Kalbfleisch<br />
- Lammkeule gebraten<br />
mit leckerer Sauce<br />
für ca. 3 Personen:<br />
Stück 31,90 €<br />
mit der Bitte um Vorbestellung<br />
Montags Ruhetag<br />
Partyservice, Konfirmationen,<br />
Richtfeste u.ä.<br />
Oberneulander Heerstr. 39 · Bremen-Oberneuland<br />
Tel. <strong>04</strong> 21 / 25 14 45 · Fax <strong>04</strong> 21 / 25 76 033<br />
www.fleischerei-becker.com<br />
Für 4 Personen<br />
100-200 g Ruby-Schokolade<br />
5 Eigelb<br />
20 g Zucker (oder Puderzucker)<br />
1 Liter Sahne<br />
Zucker für Karamell (oder Werthers Echte)<br />
1 EL gehackte Nüsse<br />
Vanilleeis<br />
Die Schokolade bei 60-65 Grad schmelzen, dann verliert<br />
sie ihren Glanz nicht, und dünn in eine Silikon-Dessertform<br />
gießen. Im Kühlschrank kühlen.<br />
5 Eigelb und 20 g Zucker (oder Puderzucker) zur Rose<br />
aufschlagen und Sahne steif schlagen, unterheben.<br />
Parfait-Masse ebenfalls in die Form geben, aber Platz<br />
lassen und für sechs Stunden kühlen.<br />
Karamell mit Nüssen klein mixen und unter Vanilleeis<br />
rühren und als halbe Kugel in das Parfait geben. Damit<br />
man es als Halbkugel in das Parfait „drücken“ kann,<br />
muss es erst richtig durchkühlen.<br />
Wer die hohe Schule machen möchte, macht aus der<br />
Schokolade noch einen Bodendeckel. André Wienhold<br />
hat die Parfait-Praline auf einen dünnen Biskuitboden<br />
gestellt.<br />
OBERNEULAND 49
Duett<br />
vom Reis<br />
Iain James kocht im Kochblock-Team und hat sich<br />
als Osternascherei eine echte Köstlichkeit einfallen<br />
lassen. Die japanische Küche hat ihn dabei<br />
inspiriert. Es ist ein aufwendiges Rezept und<br />
verlangt ein bisschen Fingerspitzengefühl vom<br />
Koch – aber wer Kochen als Meditation begreift, der<br />
sollte sich mit dieser Nascherei belohnen.<br />
Für ca. 6 Personen<br />
Reistarte<br />
Tarteboden:<br />
125 g Reismehl<br />
50 g Zucker<br />
65 g Butter<br />
1 Eigelb<br />
1 Hauch Salz<br />
Pflaumen-Ragout:<br />
250 g Pflaumen<br />
50 g Zucker<br />
50 g Wasser<br />
100 ml Rotwein<br />
1 Stück Sternanis<br />
5 Blatt Gelatine<br />
Milchreis-Creme:<br />
70 g Rundkornreis<br />
350 g Milch<br />
50 g Zucker<br />
50 g weiße Schokolade<br />
1/2 Vanilleschote<br />
150 g Mascarpone<br />
1 Hauch Salz<br />
2 Blatt Gelatine<br />
Reismehl, Zucker und Butter zu einem glatten Teig<br />
kneten. Eigelb unterkneten und für eine Stunde<br />
gekühlt ruhen lassen. Anschließend ausrollen und<br />
in Form ausstechen und in kleinen Förmchen bei<br />
180 Grad für 6 bis 8 Minuten backen.<br />
Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Wasser und<br />
Zucker in einen Topf geben und erhitzen. Währenddessen<br />
die Pflaumen in kleine Stücke schneiden. Sobald<br />
der Zucker zu Karamell geworden ist, den Sternanis<br />
dazugeben und mit Rotwein ablöschen. Den<br />
Sud kurz aufkochen lassen und anschließend die<br />
Gelatine abtropfen und einrühren. Pflaumen dazu<br />
geben und in ein flaches Gefäß füllen. Kalt stellen.<br />
Den Reis in einem Sieb unter fließend Wasser<br />
abspülen, bis das Wasser nahezu klar bleibt. Das<br />
Mark aus der Vanilleschote rauskratzen. Reis,<br />
Milch, Zucker, Vanillemark, Vanilleschote und einen<br />
Hauch Salz in einen Topf geben und unter gelegentlichem<br />
Rühren kochen, bis sich beim Kochen<br />
kleine Löcher in der Masse sehen lassen. Von<br />
der Flamme nehmen und 15 Minuten abgedeckt<br />
ziehen lassen. Währenddessen die Gelatine einweichen<br />
und die weiße Schokolade auf einem<br />
Wasserbad erhitzen.<br />
Gelatine ausdrücken und unter den warmen<br />
Milchreis rühren. Anschließend die weiße Schokolade<br />
und Mascarpone ebenfalls unterrühren. Ein<br />
flaches Gefäß mit Frischhaltefolie auslegen und<br />
den Milchreis einfüllen. Kalt stellen.<br />
Glasur:<br />
100 g Glukosesirup<br />
100 g Zucker<br />
50 g Wasser<br />
70 g Sahne<br />
100 g weiße Schokolade<br />
6 g Pulver-Gelatine<br />
Puffreis<br />
Gelatine in 36 Gramm kaltem Wasser<br />
einweichen. Die weiße Schokolade fein<br />
hacken. Glukosesirup, Wasser und Zucker<br />
in einem Topf auf 103 Grad erhitzen. Die<br />
Gelatinemasse und anschließend die<br />
Sahne dazu geben, gut durchrühren. In die<br />
Masse weiße Schokolade geben und mit<br />
dem Pürierstab kurz emulgieren lassen.<br />
Kalt stellen.<br />
Fertigstellen:<br />
Das Pflaumenragout und die Milchreiscreme mithilfe eines Ringes<br />
(passend zur Größe der Tarteböden) ausstechen. Die Milchreisplättchen<br />
auf ein Kuchengitter stellen und die zuvor auf 35 Grad erhitzte<br />
Glasur raufgießen. Anschließend die Glasur mithilfe einer Palette in<br />
kreisenden Bewegungen von innen nach außen bis einschließlich<br />
der Seitenränder verstreichen. An den Rändern leicht den Puffreis<br />
andrücken.<br />
Yuzu-Reissorbet<br />
100 ml Yuzusaft<br />
300 ml Wasser<br />
60 g Reis<br />
150 g Zucker<br />
70 g Glukosesirup<br />
1 Blatt Gelatine<br />
Den Reis zum Wasser geben und über Nacht<br />
stehen lassen. Gelatine einweichen. Reiswasser<br />
durch ein Sieb gießen, anschließend alle<br />
Zutaten in einen Topf geben (abgesehen von<br />
dem Reis; diesen benötigen wir nicht weiter)<br />
und köcheln lassen, bis Zucker und Glukosesirup<br />
sich komplett aufgelöst haben. Gelatine<br />
gut ausdrücken und in die Mixtur rühren.<br />
Die Mixtur in eine Schüssel geben und in<br />
das Gefrierfach stellen. Die Masse stündlich<br />
durchrühren bis sie gefroren und dennoch<br />
geschmeidig ist. 15 Minuten vorm Servieren<br />
aus der Kühlung nehmen.<br />
Garnituren<br />
Reishippe:<br />
65 g Wasser<br />
65 g Öl<br />
13 g Reismehl<br />
Alle Zutaten glattrühren. In einzelnen<br />
Esslöffel abstechen und in großen Klecksen<br />
in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur<br />
ausbacken. Zum Abtropfen auf Küchenpapier<br />
geben.<br />
Umeshu-Gel<br />
80 g Umeshu<br />
(Pflaumenwein)<br />
40 Sake<br />
1 g Agar-Agar<br />
Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen<br />
lassen, kalt stellen, dann glattmixen<br />
und durch ein Sieb passieren.<br />
Matcha-Malto<br />
15 g Maltodextrin<br />
1 TL Matchapulver<br />
1 TL geschmacksneutrales<br />
Öl (z.B.<br />
Rapsöl)<br />
Matcha in dem Öl auflösen<br />
und anschließend<br />
mit dem Maltodextrin<br />
verrühren, bis ein nur<br />
noch leicht klumpendes<br />
Pulver entsteht.<br />
50 OBERNEULAND
Naschereien aus dem O’s: Viel Spaß und gutes Gelingen<br />
wünscht Thomas Reich<br />
Geschichtetes<br />
Pralinenmousse<br />
mit Mangomark , Gewürzschokoladenblätter<br />
an Blattgold<br />
Für 4 Personen<br />
250 g Zartbitter-Kuvertüre, aufgelöst<br />
4 Eigelb<br />
10 ml Captain Morgan Rum<br />
Messerspitze Zimt<br />
40 ml Weißwein<br />
500 g angeschlagene Sahne<br />
Eigelbe mit Captain Morgan und Weißwein auf ein<br />
Heißwasserbad aufschlagen und unter die<br />
aufgelöste Kuvertüre geben. Verrühren und wenn<br />
Masse erkaltet ist, geschlagene Sahne unterheben.<br />
Dann ca. zwei Stunden in einer geeigneten Form im<br />
Kühlschrank erkalten lassen.<br />
Sauce: 1 Mango reif, schälen und entkernen, mit<br />
etwas O-Saft pürieren<br />
Ornamente-Schokolade: Schokolade temperieren und<br />
auf Backpapier streichen, mit Trockenblütenmix,<br />
geschrotetem Tasmanischen Pfeffer und Maldon-<br />
Meersalz bestreuen. Danach wieder erkalten<br />
lassen. Mit heißem Ring 16 Blätter ausstechen.<br />
Deko: Goldblatt, Minze, Karamellornamente, Beeren<br />
Rockwinkeler Heerstr. 24<br />
28355 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 / 25 08 08<br />
Hiesiges Erdbeer-Carpaccio<br />
mariniert mit einer Erdbeer-Orangen-<br />
Ingwermarinade und Sauerampfer-Eis<br />
Für 4 Personen<br />
800 g Erdbeeren in gleichmäßig<br />
große Scheiben schneiden<br />
1 Orange, den Saft und auch den Abrieb<br />
als Deko<br />
etwas Ingwer<br />
etwas Minze, in Streifen geschnitten<br />
etwas Puderzucker zum Bestreuen<br />
des Erdbeer-Carpaccio<br />
Sauce<br />
Erdbeerabschnitte mit etwas Ingwer, O-Saft<br />
und Zucker pürieren<br />
Sauerampfer-Eis<br />
500 g Bio-Milch 1,5 %<br />
500 g Bio-Sahne 33-37 %<br />
240 g Zucker<br />
8 Eigelbe<br />
100 g Glykose<br />
2 Bunde Sauerampfer, fein püriert<br />
Milch und Sahne aufkochen lassen. Nebenher die Eigelbe, Glykose und Zucker aufschlagen<br />
und die noch heiße Milch-Sahne zügig unter Rühren hineingeben. Erkalten lassen, und das<br />
pürierte Sauerampfer-Mark hinzugeben. Das Ganze in einer Eismaschine frieren.<br />
Zur Verstärkung unseres Team suchen wir<br />
eine(n)<br />
REDAKTEUR/<br />
REDAKTEURIN<br />
(auf Honorarbasis)<br />
F<br />
Lieben Sie das ländliche Bremen?<br />
Schreiben und fotografieren Sie gerne?<br />
Haben Sie Spaß an neuen kreativen<br />
Themen?<br />
Bitte senden Sie uns eine E-Mail:<br />
team@oberneuland.info<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
OBERNEULAND 51
Fault Line Cake<br />
Trendtorte mit frischen Erdbeeren und einer Mascarpone-Creme,<br />
dekoriert mit pastellfarbener Zuckerschrift und Mini-Marshmallows<br />
Zutaten für eine Springform (Ø 20 cm)<br />
Rührteig:<br />
300 g weiche Butter oder Margarine<br />
300 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />
½ gestr. TL Salz<br />
6 Eier (Größe M)<br />
300 g Weizenmehl<br />
3 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />
Zum Tränken:<br />
50 ml kalter Espresso oder starker Kaffee<br />
100 ml Amaretto (Mandellikör)<br />
Füllung:<br />
400 g Erdbeeren<br />
600 g kalte Schlagsahne<br />
4 Btl. Dr. Oetker Gelatine fix<br />
750 g Mascarpone (ital. Frischkäse)<br />
250 g Speisequark (Magerstufe)<br />
200 g Puderzucker<br />
75 ml Amaretto (Mandellikör)<br />
Zum Verzieren:<br />
etwa 2 Pck. Dr. Oetker<br />
Mini Marshmallows (etwa 60 g)<br />
Dr. Oetker Pastell Zuckerschrift, koralle<br />
etwa 125 g Erdbeeren<br />
52 OBERNEULAND
Zubereitung<br />
2 Backformen fetten und mit Backpapier belegen. Backofen<br />
vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />
Rührteig:<br />
Butter oder Margarine in einer Rührschüssel mit einem Mixer<br />
(Rührstäbe) geschmeidig rühren. Nach und nach Zucker, Vanillin-<br />
Zucker und Salz unterrühren, bis eine gebundene Masse entsteht.<br />
Jedes Ei etwa 1/2 Min. auf höchster Stufe unterrühren. Mehl mit<br />
Backin mischen und kurz auf niedrigster Stufe unterrühren. Den<br />
Teig gleichmäßig auf beide Springformen verteilen, glatt streichen<br />
und die Formen auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />
Einschub: unteres Drittel, Backzeit: etwa 40 Minuten<br />
Springformrand lösen und entfernen. Böden auf einen mit Backpapier<br />
belegten Kuchenrost stürzen und Springformböden<br />
entfernen. Gebäck erkalten lassen. Backpapier vorsichtig abziehen<br />
und jeden Boden einmal waagerecht durchschneiden.<br />
Tränken:<br />
Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen. Espresso oder Kaffee<br />
und Amaretto mischen und den Boden gleichmäßig mit<br />
1/4 tränken.<br />
Füllung:<br />
Erdbeeren waschen, putzen und fein würfeln. Schlagsahne mit<br />
Gelatine fix nach Packungsanleitung steif schlagen. Mascarpone,<br />
Quark, Puderzucker und Amaretto in einer Rührschüssel miteinander<br />
verrühren und die geschlagene Sahne unterheben. Knapp 2/3<br />
der Creme beiseitestellen und unter die übrige Creme die Erdbeerwürfel<br />
heben. 1/3 der Erdbeercreme auf den unteren Boden streichen<br />
und den zweiten Boden auflegen. Boden mit 1/4 der Tränke<br />
tränken. Die Hälfte der übrigen Erdbeercreme auf den Boden streichen.<br />
Dritten Boden auflegen und tränken. Restliche Erdbeercreme<br />
darauf verstreichen. Schnittfläche des letzten Boden tränken und<br />
mit der Schnittfläche nach unten auf die Erdbeercreme legen.<br />
Torte dünn mit etwas Mascarponecreme einstreichen und 15 Min.<br />
in den Kühlschrank stellen.<br />
Verzieren:<br />
1/3 der Mascarponecreme mit Speisefarbe (orange und wenig<br />
pink) korallfarben einfärben. In einen Einwegspritzbeutel oder<br />
einen kleinen Gefrierbeutel füllen, eine Ecke abschneiden und<br />
rundherum mittig an den Rand der Torte einen etwa 5 cm breiten<br />
Streifen spritzen. Streifen mit einer Teigkarte oder einer kleinen<br />
Palette abziehen. 1 EL Mini-Marshmallows beiseitestellen, die<br />
übrigen rundherum auf dem Streifen andrücken und gut festdrücken.<br />
Rezept und Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Von der übrigen Mascarponecreme 2 geh. EL abwechselnd mit der<br />
übrigen korallfarbenen Creme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle<br />
(Ø 15 mm) füllen und in den Kühlschrank legen. Mascarponecreme<br />
in einen Einwegspritzbeutel oder großen Gefrierbeutel füllen, eine<br />
Ecke abschneiden und zuerst rundherum am unteren Rand der<br />
Torte einen dicken Streifen spritzen, der bis an die Unterseite des<br />
Marshmallow-Streifens reicht. Der Streifen sollte dicker sein als<br />
der Marshmallow-Streifen, um einen "Fault Line"-Effekt zu bekommen.<br />
Den Streifen mit einer Teigkarte oder einem Lineal abziehen.<br />
Übrige Mascarponecreme dünn auf die Oberseite der Torte und als<br />
dicken Streifen an den oberen Rand der Torte spritzen, der bis an die<br />
Oberseite des Marshmallow-Streifens reicht. Creme an der Seite<br />
vorsichtig mit der Teigkarte oder einem langen Lineal abziehen und<br />
auf der Oberseite mit einer Palette glatt streichen. Restliche Mascarpone-Creme<br />
ggf. nochmal auf den oberen und unteren Streifen<br />
spritzen und abziehen, so dass der Marshmallow-Streifen weiter<br />
"innen" liegt. Torte auf der Oberseite mit unterschiedlich großen<br />
Tuffs aus dem Spritzbeutel und mit Mini-Marshmallows verzieren.<br />
Die Torte mind. 2 Std. in den Kühlschrank stellen.<br />
Die Wellenränder der "Fault Line" mit Zuckerschrift nachzeichnen.<br />
Erdbeeren waschen, putzen und halbieren oder vierteln und auf die<br />
Torte legen. Die Torte bis zum Verzehr kalt stellen.<br />
OBERNEULAND 53
Hefedonuts<br />
ohne Frittieren<br />
aus dem Backofen<br />
mit Zuckerguss<br />
und Zuckerschrift<br />
verziert<br />
etwa 12 Stück<br />
Rezept und Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />
Zutaten für ein Donutblech (12er)<br />
Hefeteig:<br />
125 ml Milch<br />
100 g Butter oder Margarine<br />
250 g Weizenmehl<br />
1 Pck. Dr. Oetker T<br />
rockenbackhefe<br />
50 g Zucker<br />
1 Pck. Dr. Oetker Bourbon<br />
Vanille-Zucker<br />
1 Ei (Größe M)<br />
Guss:<br />
150 g Puderzucker<br />
etwa 2 EL Milch<br />
Dr. Oetker Pastell Zuckerschrift<br />
Vorbereiten<br />
Milch erwärmen und darin die Butter oder Margarine zerlassen.<br />
Hefeteig<br />
Mehl mit Hefe in einer Rührschüssel sorgfältig vermischen.<br />
Übrige Zutaten und die warme Milch-Fett-Mischung hinzufügen<br />
und alles mit einem Mixer (Knethaken) kurz auf niedrigster, dann<br />
auf höchster Stufe in etwa 5 Min. zu einem glatten Teig verkneten.<br />
Teig zugedeckt an einem warmen Ort so lange gehen lassen,<br />
bis er sich sichtbar vergrößert hat. Inzwischen das Blech<br />
fetten und den Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />
200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />
Den gegangenen Teig leicht mit Mehl bestreuen, aus der<br />
Schüssel nehmen, auf der Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten<br />
und dabei zu einer Rolle formen. Diese in etwa 12 gleich<br />
große Portionen teilen und zu Kugeln formen. Jede Teigkugel<br />
mit bemehltem Zeigefinger oder Kochlöffelstiel in der Mitte bis<br />
auf die Arbeitsfläche eindrücken. Den Finger/Kochlöffelstiel<br />
kreisförmig bewegen, um das Loch zu vergrößern. Teigring jeweils<br />
mit beiden Händen etwas auseinanderziehen und in eine<br />
Backblech-Mulde legen. Backblech auf dem Rost in den<br />
Backofen schieben. Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 12 Minuten<br />
Gebäck sofort aus der Form lösen und auf einem Kuchenrost<br />
erkalten lassen.<br />
Guss<br />
Puderzucker mit Milch zu einem dickflüssigen Guss anrühren.<br />
Jeden Donut jeweils zu etwa 1/3 eintauchen und wieder auf<br />
den Kuchenrost legen. Guss trocknen lassen und die Donuts<br />
nach Belieben mit der Zuckerschrift dekorieren.<br />
54 OBERNEULAND
Promotion<br />
Träumen Sie nicht weiter von schönen Zähnen –<br />
machen Sie Ihren Traum in der Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak einfach wahr!<br />
Veneers aus Vollkeramik - perfekte Passform,<br />
höchste Ästhetik und unkompliziert<br />
Schöne Zähne stehen für Gesundheit, Schönheit,<br />
Wohlbefinden, Erfolg und Attraktivität.<br />
Frau Dr. Stefaniak ist – neben dem zertifizierten<br />
Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie – Ihre<br />
Ästhetikspezialistin in Bremen für eine anspruchsvolle,<br />
funktionelle und hochästhetische<br />
Zahnheilkunde.<br />
Durch zahlreiche qualifizierte Fortbildungen, jahrelange<br />
Erfahrung und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />
mit dem Dentallabor und einer<br />
Dentalmanufaktur in Bremen, bekommen Sie bei<br />
uns Ihr strahlendes Lächeln, welches sich Sie<br />
schon immer gewünscht haben.<br />
Zahnkorrekturen im ästhetischen Frontzahnbereich<br />
sind mittels Veneers (Keramikschalen/Verblendschalen)<br />
heut zu Tage problemlos möglich.<br />
Defekte im Frontzahnbereich, Zahnlücken, verfärbte,<br />
verdrehte oder abgesplitterte Zähne oder<br />
sog. „Zapfenzähne“ sind oft störend. Dabei<br />
lassen sich minimal-invasive Korrekturen durchführen.<br />
Veneers sind hauchdünne, aus Vollkeramik hergestellte<br />
Verblendschalen, die mit einer speziellen<br />
Klebetechnik auf der Zahnoberfläche dauerhaft<br />
befestigt werden.<br />
Veneers fügen sich harmonisch, natürlich und unauffällig<br />
in die vorhandene Zahnreihe ein. Sie sind<br />
absolut nicht als Zahnkorrekturrestauration erkennbar.<br />
Hauchdünn und langlebig<br />
Veneers sind ca. 0,5 mm dick und halten dank<br />
moderner Behandlungstechniken und den formund<br />
farbbeständigen Eigenschaften von Keramik<br />
jahrzehntelang. Man kann also sagen, dass<br />
Veneers fast so halt- und belastbar sind, wie Ihre<br />
natürlichen Zähne.<br />
Sehr verträglich und kaum Verlust an Zahnsubstanz<br />
Für die Veneers wird der Zahnschmelz lediglich<br />
geringfügig angeraut.<br />
Zudem wird das Zahnfleisch geschont, um eine<br />
harmonische und natürliche rot-weiß-Ästhetik<br />
beizubehalten. Das eingesetzte Keramikmaterial<br />
verfügt über eine hervorragende Bioverträglichkeit<br />
und weist somit keinerlei Allergien auf.<br />
Non-Prep Veneers - ganz ohne Beschleifen<br />
Diese Variante ist absolut schonend für die Zahnsubstanz,<br />
absolut schmerzlos und sogar ohne<br />
Anästhesie möglich. Die Non-Prep-Veneers gewährleisten<br />
einen langlebigen Tragekomfort und<br />
Ästhetik.<br />
Eine spezielle Schichtkeramik wird auf die Platinfolie<br />
geschichtet und nach der finalen Verarbeitung<br />
im Dentallabor, als hauchdünnes Plättchen<br />
auf den Zahn aufgeklebt. Der Zahn wird verblendet,<br />
ohne abzuschleifen. Ihre Zähne sind<br />
wieder funktionell und erstrahlen in einem neuen<br />
„Gewand“.<br />
Schönheit noch nach Jahren<br />
Die Veneers sind hochglasiert. Dank ihrer sehr<br />
glatten Oberfläche, werden Zahnfleischentzündungen<br />
und Rückbildung des Zahnfleisches<br />
(Rezessionen) verhindert.<br />
Durch die bei uns regelmäßig in Anspruch genommene<br />
professionelle Zahnreinigung, sehen<br />
die Veneers auch nach Jahren noch aus, wie am<br />
ersten Tag.<br />
Warten Sie nicht länger auf<br />
Ihr strahlendes Lächeln.<br />
Wir freuen uns über<br />
Ihren Besuch!
Oberneulander Gewürzikon<br />
Die Karfreitagspasta:<br />
Rote Bete-Muschelnudeln (Conchigliette)<br />
mit lila Blumenkohl, Radicchio, Bärlauch und Tintenfisch<br />
ZUTATEN<br />
500 g Conchigliette<br />
2 EL Rote Bete-Granulat<br />
oder 6 EL Rote Bete-Saft<br />
1 Spritzer Rotweinessig<br />
Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
Zitronensaft<br />
gutes Olivenöl<br />
Gewürzmischung „BBQ Schwein“<br />
3 EL geriebener Parmesan<br />
1 Tintenfisch (Pulpo) à 1 kg, in Wasser weich<br />
gekocht und in Stücke geschnitten<br />
1 Kopf lila Blumenkohl, in einzelne Röschen<br />
geschnitten, ersatzweise normaler<br />
Blumenkohl<br />
20 junge Bärlauchblätter<br />
1 Kopf Radicchio Trevigiano, geputzt<br />
Optional:<br />
8 ganz kleine Tintenfische (Calamaretti),<br />
geputzt und grob geschnitten<br />
12 Scheiben Rote Bete im Glas oder frisch<br />
gekocht<br />
Salatspitzen oder Kräuter zur Garnitur<br />
ZUBEREITUNG<br />
Die Blumenkohlrosen auf einem Backblech<br />
ausbreiten, salzen, großzügig mit gutem<br />
Olivenöl besprenkeln und bei<br />
170 °C Umluft im Ofen<br />
knackig garen.<br />
Stücke vom<br />
großen Tintenfisch ganz kurz in sehr heißem<br />
Olivenöl anbraten, salzen und pfeffern, mit<br />
Zitronensaft beträufeln.<br />
Conchigliette in Salzwasser al dente garen.<br />
6 EL Kochwasser in eine Pfanne geben, mit<br />
„BBQ-Schwein“, Pfeffer und Essig würzen,<br />
mit Rote Bete färben, Pasta hineingeben,<br />
salzen, Flüssigkeit reduzieren lassen und<br />
den Parmesan unterheben. Mit den gebratenen<br />
Tintenfischstücken vermischen.<br />
Blumenkohlröschen im Ofen wieder erhitzen.<br />
Optional Rote Bete-Scheiben erhitzen, mit<br />
„BBQ-Schwein“ würzen, die Calamaretti in<br />
sehr heißem Öl anbraten, mit Salz, Pfeffer<br />
und Zitrone würzen.<br />
Rote Bete- Pasta auf Teller verteilen, mit<br />
Calamaretti, Betescheiben und Blumenkohlrosen<br />
belegen, mit Trevigiano und Bärlauchspitzen<br />
garniert servieren.<br />
Anmerkungen:<br />
Keine Angst vor großen Tintenfischen – sie<br />
werden ALLE butterzart! Kalt mit ungesalzenem<br />
Wasser aufgesetzt, aufgekocht und<br />
dann leise simmernd gar geköchelt – bitte<br />
nicht wallend kochen lassen!<br />
Die Blumenkohl-Zubereitung trocken im<br />
Ofen, nur mit Salz und Olivenöl, ist die<br />
beste Garmethode – der Kohl wird nicht im<br />
Wasser ausgelaugt,<br />
der Geschmack verdichtet<br />
sich und wird<br />
durch leichte Röststoffe<br />
ergänzt. Wichtig<br />
für das Resultat<br />
sind hierbei GLEICH-<br />
MÄSSIGE Röschen –<br />
egal, ob größer oder kleiner.<br />
BBQ Schwein:<br />
Auf der Suche nach einer schönen<br />
Mischung zu gegrilltem Schweinefleisch<br />
und Braten machten wir beim Ausprobieren<br />
eine besondere Entdeckung: Diese<br />
Mischung passt wunderbar zu Sauerkraut!<br />
Würze durch Kreuzkümmel, Paprika, Salbei<br />
und Knoblauch sowie tolle Frische durch<br />
Zitronenschalen beleben aber auch Hühneroder<br />
Entenzubereitungen – ihre Flexibilität<br />
stellt sie auch bei der Tintenfisch-Pasta<br />
unter Beweis.<br />
In unserer Serie „Oberneulander Gewürzikon”<br />
berichtet der Spitzenkoch Wolfgang Pade aus<br />
Verden jeden Monat über die Welt der Gewürze.<br />
Seit einigen Jahren stellt Pade<br />
Gewürzmischungen zusammen, die er in seiner<br />
Küche verwendet und mit denen er geschmackliche<br />
Akzente setzt. Die hier<br />
vorgestellten Gewürze gibt es nicht nur in seinem<br />
Restaurant in Verden, sondern auch bei Lestra<br />
zu erwerben.<br />
Foto: Nicola van Ravenstein<br />
56 OBERNEULAND
Corina Rotaru und Berkan Dozcan (Mitte) mit ihren langjährigen<br />
Mitarbeitern Aldo und Tiziana.<br />
MEHR PLATZ FÜR<br />
SIZILIEN IN OBERNEULAND<br />
Die Trattoria Angolino an der<br />
Rockwinkeler Heerstraße 157 bietet<br />
seit Ende letzten Jahres noch mehr Platz für<br />
die Freunde der italienischen Küche.<br />
An Corina Rotarus und Berkan Dozcans Credo, dass die klassische<br />
sizilianische Küche die Grundlage des Küchenkonzeptes ist, wird auch in<br />
Zukunft nicht gerüttelt. Es ist eine – das ist dem Betreiberehepaar wichtig<br />
– grundehrliche, naturbelassene, fantasievolle und zuweilen raffinierte<br />
Küche, anspruchsvoll und zugleich heimatverbunden. Eine herkömmliche<br />
Karte gibt es in der Trattoria Angolino nicht – alle Speisen werden<br />
auf einer großen Tafel vorgestellt und können täglich wechseln. „Bei der<br />
Zusammenstellung unseres Menüs setzen wir auf frische Angebote. Bei<br />
uns bestellt der Gast von der Tafel oder aus dem ‚Bauch‘ heraus. Wir erfüllen<br />
auch individuelle Wünsche – wenn sie uns möglich sind“, erklärt<br />
Berkan Dozcan. Nicht nur die rot-weiß karierten Tischdecken machen<br />
die Trattoria Angolino als ein gutes italienisches Restaurant aus, sondern<br />
vor allem das, was auf dem Teller landet! Rezepte, basierend auf saisonalem<br />
Gemüse und Wildkräutern, gutem Olivenöl, frischen Meerestieren,<br />
hochwertigem Fleisch und besonderen Desserts. Dazu gehören auch die<br />
edlen Weine, die hauptsächlich aus den Anbaugebieten Siziliens bzw.<br />
aus der Toskana stammen – meist von kleinen aber feinen Weingütern.<br />
Durch die Erweiterung der Räumlichkeiten finden nun 65 statt vorher<br />
28 Personen Platz. Das kommt auch den vierteljährlich stattfindenden<br />
Italienischen Musikabenden zugute. Die Termine für das außergewöhnliche<br />
Menü & mit Livemusik stehen bereits fest und das nächste Event<br />
findet am 12. Juni statt. Hierfür ist eine Anmeldung erforderlich.<br />
Auch die Küche wurde vergrößert, sodass dem Team mehr Raum für<br />
all die frischen Vorspeisen, selbst hergestellten Nudeln sowie Fisch- und<br />
Fleischgerichte zur Verfügung steht. Das Personal ist bereits seit 2013<br />
ein eingespieltes Team und Corina Rotaru und Berkan Dozcan sind jeweils<br />
im Wechsel entweder in der Rockwinkeler Heerstraße oder in ihrem<br />
zweiten Restaurant im Steintor anzutreffen. „Einer von uns ist immer vor<br />
Ort, um für unsere Gäste da zu sein“, erklärt Corina Rotaru. Sobald es<br />
das Wetter zulässt, werden auch die Tische und Stühle auf dem Trottoir<br />
vor dem Restaurant wieder zu einem mediterranen Menü in der Abendsonne<br />
einladen. MM<br />
Angolino Café Bar & Trattoria, Rockwinkeler Heerstraße 157,<br />
28355 Bremen, www.angolino-bremen.de<br />
OBERNEULAND 57
Raffiniert<br />
gewickelt!<br />
Was sich da alles<br />
reinpacken lässt!<br />
Eine Schatzkiste zum<br />
Aufwickeln ist der Wickelschrank der<br />
Bremer Kunsthandwerkerin Birgit<br />
Drücker. Er ist 20 mal 20 mal 20 Zentimeter<br />
groß und vereint allerlei Fächer<br />
und Schubladen – ideal als Schmuckkasten,<br />
etwa für Ohrschmuck und<br />
Broschen. Das raffiniert gewickelte<br />
Schränkchen besteht hauptsächlich<br />
aus Papier mit Goldauflage.<br />
Preis: 220 Euro.<br />
www.buchwerkstatt-bremen.de<br />
Made<br />
inBremen<br />
Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />
Künstler, Designer und Konstrukteure<br />
einzigartige Ideen um, produzieren<br />
Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />
Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />
In der neuen Rubrik stellt das<br />
OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />
der Region vor – Ideen und Produkte,<br />
die unser Leben schöner machen!<br />
Supersüß<br />
und superpraktisch<br />
Kindermode von<br />
Glüxwurm – das<br />
sind handgenähte<br />
Unikate aus Bremen.<br />
Wie dieses zu jeder Jahreszeit<br />
praktische und zugleich supersüße<br />
Latzkleid, das es ab Größe<br />
74/80 (und bis Größe 122) gibt –<br />
auf Wunsch auch mit applizierter<br />
Tasche für den einen oder anderen<br />
Schatz, den kleine Ladies unbedingt<br />
dabei haben müssen.<br />
Preis: ab 32 Euro.<br />
www.gluexwurm.de<br />
Erotisch und elegant<br />
Ganz schön heiß sind sie, die Kaffeebecher<br />
der Keramikerin Andrea<br />
Bielicki-Helms. Das liegt an den Aktfiguren<br />
im Dekor, die erotische Darstellungen<br />
aus der Antike anklingen<br />
lassen und eine zeitlose Eleganz<br />
ausstrahlen. Das dreifach gebrannte<br />
Steinzeug ist glasiert und mit Gold<br />
versehen. Damit bekommt der Kaffee<br />
mal eine wirklich besondere Note.<br />
Preise: Espressobecher 25 Euro,<br />
Becher 35 Euro.<br />
www.nacktekeramik.de<br />
Princess aus Oberneuland<br />
Von der Manufaktur Topp-Holz in Oberneuland stammt Princess, das<br />
aus Birke und Tanne gefertigte Holzpferd für den Garten. Da werden<br />
Kinderträume wahr! Das Spielgerät mit beweglichen Ohren und – auf<br />
Wunsch – Sisalmähne sieht immer gut aus, ist robust und zugleich<br />
ein echter Hingucker. Die Oberneulander Holzpferde sind inzwischen<br />
weltweit verbreitet. Preis für Bausatz: ab 199 Euro.<br />
www.holzpferd-shop.com<br />
Manschettenknöpfe<br />
ganz persönlich<br />
Bei den individuellen Manschettenknöpfen<br />
der Schmuckdesignerin Susanne Vorsprecher liegt<br />
der Clou im (gestalterischen) Detail. Die Künstlerin<br />
ordnet vom Kunden vorgegebene Zeichen im Kreis<br />
oder im Quadrat an, was auf den ersten Blick wie ein<br />
Muster wirkt – in Wahrheit aber sind es Buchstaben,<br />
etwa die Initialen der Familienangehörigen.<br />
Die Manschettenknöpfe können aus Silber oder aus<br />
Gold gefertigt werden. Preis: in Silber kostet das Paar<br />
450 Euro; in Gelbgold ab 1.400 Euro.<br />
www.susannevorsprecher.de<br />
Halt am Hang<br />
Wir Nordlichter sitzen ja immer<br />
mal gern am Deich und<br />
gucken aufs Wasser. Oder lachen<br />
mit unseren Freunden. Und trinken<br />
was Schönes. Um bei all dem Halt<br />
und Haltung zu bewahren, hat der<br />
Bremer Christian Spilker die Deichbremse<br />
erfunden, ein handgefertigtes<br />
Sitzmöbel mit unterschiedlich<br />
langen Beinen für Halt am Hang –<br />
funktioniert auch im Bergurlaub.<br />
Gibt’s jetzt auch im Stadtmusikanten-Look!<br />
Preis: 59 Euro.<br />
www.deichbremse.de<br />
Text: Claudia Kuzaj Fotos: Deichbremse, Birgit Drücker, Topp-Holz, Andrea Bielicki-Helms, Susanne Vorsprecher, Glüxwurm<br />
58 OBERNEULAND
Edelsüßes Must-have<br />
Ein Must-have für ungarisches Gulasch, aber<br />
auch i-Tüpfelchen für Fisch und zu Käse: fein<br />
gemahlenes, edelsüßes Paprika-Gewürz von<br />
Obst + Genüsse Hannig. 50 Gramm: 4,45 Euro.<br />
Obst + Genüsse Hannig, Borgfelder Heerstraße 37<br />
Aromatischer<br />
Allrounder<br />
Dieses aromatische Auberginen-<br />
Chutney verfeinert Salate, Pasta und<br />
Gegrilltes und ist auch auf Brot und<br />
zu Käse eine wahre Delikatesse.<br />
300 Gramm: 4,99 Euro.<br />
www.loui-jules.com<br />
Text: Claudia Kuzaj Fotos: Claudia Kuzaj, Kassiopeia, Claudia Kuzaj, Viva Weyhe, Loui & Jules, Claudia Kuzaj<br />
Tea Time mit<br />
Frühlingsblüten<br />
Bei Kassiopeia haben<br />
wir diesen Frühlingstee<br />
entdeckt: Earl Grey mit<br />
Rosen-, Hibiskus- und<br />
Malvenblüten.<br />
It’s Tea Time! 125 Gramm:<br />
5,45 Euro.<br />
www.kassiopeia-bremen.de<br />
Piekfeiner<br />
Eierlikör<br />
Passend zu<br />
Ostern bietet<br />
Birgitta Rust Piekfeine<br />
Brände einen<br />
Eierlikör an, der<br />
durch die Zugabe von Holunderbrand eine<br />
besondere fruchtige Note bekommt.<br />
Frohe Ostern! 500ml: 21,50 Euro.<br />
www.br-piekfeinebraende.de<br />
Bremer<br />
Genuss<br />
Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Regenbogen<br />
auf<br />
der Zunge<br />
Der April macht, was<br />
er will. Die bunten Regenbogenkugeln<br />
von Kramer’s<br />
versüßen jede Wetterkapriole!<br />
120 Gramm: 2,60 Euro.<br />
www.feinste-suesswaren.de<br />
Süßer<br />
Gruß aus<br />
der Natur<br />
Fleißige Bio-Bienen<br />
haben für diesen<br />
Honig Nektar von Frühlings-blüten<br />
aus dem Bremer Umland gesammelt.<br />
Ein süßer Gruß aus der Natur!<br />
500 Gramm: ca. 8,50 Euro.<br />
www.imkerei-buettelmann.de<br />
Fruchtig-frische Fusion<br />
Die Fusion aus sonnengereiften<br />
Orangen, Ingwer<br />
und Wacholder<br />
machen den<br />
„1. Weyher<br />
handcrafted<br />
Gin“ zum<br />
fruchtig-frischen<br />
Trinkvergnügen.<br />
0,5 Liter:<br />
21 Euro.<br />
www.viva-weyhe.de
60 OBERNEULAND<br />
Foto: Woeltje Junge
EHRENAMT ALS ANERKENNUNG<br />
2. LANDWIRT-<br />
SCHAFTSMAHL<br />
IN OBERNEULAND<br />
Anke und Ralf Meyer, Bea und Hajo Kaemena, Nicole und Henning Bartels,<br />
Lüder und Karen Haltermann freuen sich auf ein nettes Miteinander. Foto: Wokurka<br />
Voller Tatendrang machen sich<br />
Birte Baraczewski und Gaby Nickel<br />
am 29. Februar auf den Weg zum Wochenmarkt<br />
am Domshof. Sie wissen genau,<br />
was sie für das Landwirtschaftsmahl am<br />
nächsten Tag brauchen und wählen ihre<br />
Waren sorgfältig aus.<br />
Während die beiden Obst, Gemüse, Kräuter und<br />
Blumen kaufen, schnippeln und brutzeln Becky<br />
und Michael Albrecht Gulasch auf amerikanische<br />
Art.<br />
Im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Oberneuland treffen sich am Nachmittag Birte Baraczewski,<br />
Gaby Nickel und Katja Zerbst im Grünen Salon, gemeinsam<br />
bereiten sie die Tische für das Landwirtschaftsmahl am<br />
Sonntag vor, anschließend geht s zum Gemüseputzen im<br />
großen Stil, denn dafür haben sie am nächsten Tag keine<br />
Zeit. Unter der Leitung von Katja Zerbst singt die Kantorei<br />
im Gottesdienst, Becky Albrecht und Gaby Nickel singen<br />
mit, also muss vorbereitet sein, was geht.<br />
Dabei stellt sich die Frage: Warum machen die fünf sich<br />
so viel Arbeit und Mühe? Immerhin ist alles Eigeninitiative<br />
und rein ehrenamtlich. Nickels Botschaft ist klar: „Ich<br />
möchte das Anliegen der Landwirte in die Häuser tragen.<br />
Dass es Landwirtschaft in Oberneuland gibt, weiß jeder.<br />
Auf den bewirtschafteten Höfen sind die Bauern mit Leib<br />
und Seele dabei, obwohl sie wissen, dass die Höfe oft nicht<br />
weitergeführt werden, sie leisten Knochenarbeit und haben<br />
am Wochenende nicht frei. Mein grundsätzlicher Gedanke<br />
ist, mich bei der Landwirtschaft zu bedanken, für alles, was<br />
sie im Unsichtbaren tun. Ich schätze euch Landwirte im Ort<br />
und frage, was können wir zur Erhaltung der Natur tun?<br />
Ihr seid abhängig von der Natur, greift jedoch auch ein. Wir<br />
können manches nicht verstehen und wissen es nicht richtig,<br />
Gülle ist ein großes Thema.“ Um diese und andere Fragen<br />
zu beantworten, hat Birte Baraczewski die Idee, sich alle<br />
vier Wochen in den Sommermonaten mit einem Landwirt<br />
oder einer Landwirtin in der Natur zu treffen. Dann könnten<br />
viele Fragen direkt beantwortet und sicher viel über<br />
Aussaat und Ernte, Wachstum und Gedeihen, Milchwirt-<br />
Eine fröhliche, gemischte Gemeinschaft hat sich zum 2. Landwirtschaftsmahl im<br />
Gemeindehaus eingefunden. Fast 30 Gäste werden herzlich begrüßt. Foto: Junge<br />
Landwirtschaft in Oberneuland hat eine große Traditioin und Bedeutung. Foto: Mönch<br />
OBERNEULAND 61
Gaby Nickel und Becky Albrecht geben dem Salat den letzten Pfiff.<br />
schaft, Trockenheit und Pferdezucht gelernt werden. Auch<br />
sie weiß, warum das Landwirtschaftsmahl eine Wiederholung<br />
verdient hat: „Es macht mir Spaß und ich finde die<br />
Leute einfach nett. Das Feedback vom letzten Jahr war sehr<br />
positiv, auf diese Weise kann man sich erkenntlich zeigen,<br />
dabei fällt niemandem ein Zacken aus der Krone und wir<br />
können laut sagen, dass wir die Arbeit der Landwirte anerkennen.<br />
Wir wissen zu wenig, was der andere tut und gegenseitiges<br />
Verständnis ist mein Wunsch, es wäre schön,<br />
wenn das dabei rauskäme.“ Die Landwirte suchen das Gespräch,<br />
möchten angesprochen werden und wünschen sich<br />
Anerkennung. „Es gibt viel Unwissenheit und wir würden<br />
gerne Informationen weitergeben“, sagt Jürgen Drewes. Die<br />
Idee des Treffens in der Natur findet große Zustimmung<br />
unter den anwesenden Landwirten. „Es gibt viele Probleme<br />
in der Landwirtschaft. Der Anspruch der Menschen, alles in<br />
großen Mengen verfügbar zu haben, ist ein Problem, dadurch<br />
haben wir die Massenproduktion. Dazu passen dann<br />
die niedrigen Preise nicht. Die neuen, hohen Auflagen für<br />
Silo und Gülleplätze können normale Familienbetriebe<br />
nicht erfüllen. Die Politik steuert falsch, das kommt den<br />
Großbetrieben zugute“, sagt Lindemann. Doch die Milchbauern<br />
von Oberneuland, Borgfeld und dem Blockland<br />
freuen sich, dass die vor ca. 15 Jahren verschwundene<br />
Milchmarke Bremerland zurückkehrt: Die Milch für diese<br />
Produkte liefern ausschließlich die Höfe der genannten<br />
Ortsteile. „Ein Schritt in die richtige Richtung“, findet<br />
Lindemann.<br />
Eine fröhliche, gemischte Gemeinschaft hat sich zum<br />
2. Landwirtschaftsmahl im Gemeindehaus eingefunden.<br />
Fast 30 Gäste werden herzlich begrüßt.
Birte freut sich auf die Gäste.<br />
Henning Bartels und Lüder Haltermann<br />
Einfach lecker!<br />
Lüder Haltermann mit Pastor Thomas Ziaja<br />
Himmlisch süß.<br />
Becky Albrecht vom Orga-Team ist bezüglich der Menge<br />
etwas aufgeregt, da sie sonst nur für zwei Personen kocht<br />
und hofft, dass der Gulasch, auf Amerikanisch, bei den<br />
Gästen ankommt. Die vier Frauen sind dankbar, den Quotenmann<br />
Michael im Team zu haben, starke Männerarme<br />
werden immer gebraucht, außerdem ist es ein gutes Miteinander.<br />
An dieser Stelle sollen zwei weitere Helfer nicht vergessen<br />
werden – Thea Warnecke zauberte wunderbare<br />
Nachtischgläser und Jon Neugebauer brachte eigenhändig<br />
gebackenen Butterkuchen mit. Alles in allem: Das Buffet<br />
konnte sich sehen lassen und wurde auch gerne gestürmt.<br />
Ein gelungenes Landwirtschaftsmahl, mit gutem Austausch<br />
geht am späten Nachmittag für die Gäste zu Ende.<br />
Das Team wollte stellvertretend für uns alle Danke sagen –<br />
danken wir dem Team für das große ehrenamtliche<br />
Engagement.<br />
Für die Landwirte ist es wichtig, mit der Natur verantwortungsbewusst<br />
umzugehen, sie im Gleichgewicht zu halten.<br />
Der Konsument kann durch ein stärkeres regionales<br />
bzw. saisonales Kaufverhalten ebenfalls einen wichtigen<br />
Beitrag leisten. Text: Susanne Wokurka<br />
Die Milchbauern<br />
von Oberneuland, Borgfeld<br />
und dem Blockland freuen sich,<br />
dass die Milchmarke Bremerland<br />
zurückkehrt.<br />
OBERNEULAND 63
Die richtige Pflanzzeit!<br />
FüR HOBBY-<br />
GäRTNER<br />
DER GARTEN<br />
IM APRIL<br />
64 OBERNEULAND
Zahlreiche Samentütchen für den Hausgarten<br />
sind jetzt im Angebot. Nun könnte man ja loslegen<br />
und anfangen auszustreuen. So wie es<br />
auf den Tüten draufsteht. Das sei aber oft zu<br />
früh, warnt Hartmut Clemen vom Landesverband<br />
der Gartenfreunde Bremen. Dem stimmt auch<br />
Michael Klein von der Dampfmühle Oberneuland<br />
zu. Leicht kommt noch einmal Frost in den<br />
Boden und dann wäre die Arbeit umsonst.<br />
Mit Tomaten könne man Anfang des Monats<br />
schon beginnen. Mit ein- bis zweijährigen<br />
Blumen, mit Paprika, Chili, Zucchini, Gurken,<br />
Kohlrabi, Salat und so weiter sollte man<br />
mindestens bis Ende April warten. Ohnehin ist es besser,<br />
diese Pflanzen erst mal im Gewächshaus, im Frühbeet<br />
oder unter Folien vorzuziehen. Dabei für ausreichende<br />
Belüftung sorgen. Inzwischen kann<br />
man das Freiland von Unkraut (wer mag,<br />
sagt Wildkraut) befreien, den Boden<br />
lockern, aufkrümeln und Kompost<br />
ausbringen. Für das spätere Aussetzen<br />
der Gemüsepflanzen kam von Heinrich<br />
Leumer immer der Tipp, Mischkulturen<br />
anzulegen. Stangenbohnen mit Tomaten, Dill<br />
neben Gurken, Möhren neben Zwiebeln. Und<br />
sein Geheimtipp: Kamille am Beetrand. Deren Duft<br />
regt die anderen Pflanzen zu besserem Wachstum an.<br />
Manche Pflanzen aus der gleichen Familie (zum Beispiel<br />
Kohlsorten) vertragen sich nicht miteinander. Die<br />
ersten Kartoffeln übrigens können nun schon in die<br />
Erde. Die soll man allerdings nicht mit anderen Pflanzen<br />
mischen, sie überwuchern alles<br />
andere. Kartoffeln brauchen einen<br />
weiten Abstand untereinander,<br />
sollen sie reichlich austreiben.<br />
Ideal sind 80 Zentimeter. Dabei<br />
kann man bis zu 30 Kartoffeln<br />
pro Pflanze ernten.<br />
Allmählich kann man sich über die Rasenpflege<br />
hermachen. Hartmut Clemen empfiehlt, den<br />
Rasen einmal im Jahr 14 Tage vor dem ersten Schnitt zu<br />
Blütenreich · Inhaber Guido Niermeyer<br />
Horner Heerstr. 29-31 · 28359 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 / 2<strong>04</strong> 65 99<br />
www.blueten-reich.de<br />
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />
OBERNEULAND 65
Anstelle von Platten machen sich Gartenwege aus Rindenmulch gut.<br />
Man läuft schön weich, und der Garten ist ohne Beton.<br />
Ein Teich muss nicht groß sein.<br />
sanden. Pro Quadratmeter drei bis fünf Liter feinen<br />
Sand ausstreuen. So lässt sich das Ausbreiten<br />
von Moos verhindern. Das macht weniger Arbeit<br />
und ist sinnvoller als das Vertikutieren. Vor Ende<br />
April sollte ja ohnehin nicht gemäht werden. Wer<br />
dann den Rasenschnitt nicht liegen lassen will,<br />
bringt ihn als Mulch unter die Gehölze oder später<br />
zwischen die Erdbeeren.<br />
Beet- und Edelrosen müssen jetzt zurückgeschnitten<br />
werden. Die Faustregel dabei: Triebe, die bleistiftstark<br />
sind, bleiben bleistiftlang, dünne Triebe werden kürzer<br />
geschnitten und dicke bleiben etwas länger. Je tiefer die<br />
Rose abgeschnitten wird, desto höher treibt sie wieder<br />
aus. Es ist auch an der Zeit, Bäume und Sträucher zu<br />
pflanzen. Wichtig dabei ist es, Containerware, also<br />
Pflanzen mit Wurzelballen, zu kaufen, keine wurzelnackten<br />
Pflanzen. Auch hier gilt es, vor dem Einsetzen<br />
mindestens zehn Minuten in einen Wassereimer<br />
stellen. Apropos Wasser! Gießen sollte<br />
man immer am Morgen. Abends lockt man<br />
nämlich damit die Schnecken aus der Erde.<br />
DER KLÜGERE HAT<br />
DEN BOGEN RAUS.<br />
SABO MOWiT 500F SERIES II<br />
• Dank der großen Antriebsrädern meistert der MOWiT selbst<br />
Steigungen von bis zu 36 %<br />
• Dank Lithium-Ionen-Akku ohne lokale Emissionen<br />
• Dank der Forward Technology steuert der MOWiT<br />
elegant und effizient durch Ihren Garten<br />
Hilligenwarf 2<br />
28865 Lilienthal<br />
Tel. <strong>04</strong>298/4708<br />
Fax <strong>04</strong>298/30347<br />
www.greentech-lilienthal.de<br />
Und damit sind wir beim nächsten Thema:<br />
Nacktschnecken, die natürlichen Feinde<br />
jedes Gärtners. Wie oft ist man schon abends<br />
durch den Garten gegangen, um sie einzusammeln.<br />
Die Tiere sind nachtaktiv. Und was macht man<br />
damit? Durchschneiden ist nicht nur grausam, sondern<br />
auch sinnlos. Nacktschnecken sind Kannibalen. Hartmut<br />
Clemen rät, sie mit heißem Wasser zu töten. Das<br />
Thema ist für den April durchaus schon relevant, denn<br />
man kann jetzt schon vorbeugen. Mit Schneckenkorn<br />
zum Beispiel. Das Zauberwort aber heißt Helix tosta in<br />
Potenz D6. Das sind Kügelchen in Globuli-Form oder<br />
Tropfen, ein Präparat aus der Homöopathie, hergestellt<br />
aus gerösteten Weinberg-Schneckenhäusern. Die werden<br />
nach Anleitung in Gießwasser aufgelöst und müssen<br />
dann ein paar Stunden stehen bleiben. Im Gartenfachhandel<br />
sind sie nicht zu haben, womöglich in Apotheken.<br />
Im Internet hingegen findet man einige Anbieter,<br />
davon weist einer allerdings darauf hin, dass man<br />
66 OBERNEULAND
Beet- und Edelrosen müssen jetzt<br />
zurückgeschnitten werden.<br />
bisher nur bei Salat Erfolg vorweisen konnte. Nun –<br />
vielleicht sollte man zusätzlich Bierfallen aufstellen.<br />
Weinbergschnecken hingegen sind im Garten gern gesehen.<br />
Sie fressen nämlich die Eier der Nacktschnecken.<br />
Wer sich darüber hinaus im Garten<br />
betätigen möchte und einen Häcksler<br />
für seine abgeschnittenen Äste hat,<br />
bringt das klein geschredderte Holz auf<br />
die Beete. Es hält das Unkraut im Zaum.<br />
Anstelle von Platten machen sich Wege aus<br />
Rindenmulch vom Fachhandel gut.<br />
Man läuft schön weich, und der<br />
Garten ist ohne Beton. Letztlich kann man sich<br />
über eine Dachbegrünung hermachen. Sedum-Matten<br />
gibt es im Fachhandel. Oder anfangen, einen Teich anzulegen…<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
Bei Pflanzenfairkauf<br />
in Lilienthal<br />
erhalten Sie Pflanzen<br />
und Blumen<br />
in jeglicher Größe<br />
und in großer Vielzahl.<br />
GARTENSPAZIERGANG<br />
Das FlorAtrium bietet in Kooperation mit dem Umweltbetrieb<br />
Bremen am Sonntag, den 26. April einen<br />
Gartenspaziergang mit Hartmut Clemen, dem Leiter<br />
des Lehr- und Erlebnisgartens an.<br />
Thema: Gartengestaltung<br />
Treffpunkt ist um 11 Uhr<br />
am Eingang in der Johann-Friedrich-Walte-Straße 2.<br />
Ende der Veranstaltung 12.30 Uhr.<br />
Pflanzen u. Zubehörverkauf GBR<br />
Am Wolfsberg 2<br />
28865 Lilienthal<br />
Telefon: <strong>04</strong>298 468896<br />
Telefax: <strong>04</strong>298 468897<br />
info@pflanzen-fairkauf.de<br />
www.pflanzen-fairkauf.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Freitag: 09:00-18:30<br />
Samstag: 09:00-16:00<br />
Sonntag: Geschlossen<br />
Für Privat und Handel!<br />
OBERNEULAND 67
APRIL, APRIL …<br />
MACHT DER NOCH,<br />
WAS ER WILL?<br />
Regen, Sonne, Eis, Wind, Gewitter, Frost, Hitze, Schnee, Graupelschauer, Hagel<br />
und das in schnellem Wechsel. So kennen wir diesen unbeständigen Monat.<br />
Oder sagen wir besser, wir kannten ihn?<br />
Dass sich unser Klima zusammen mit<br />
den Wetterabläufen verschiebt, ist unbestritten.<br />
Dass der letzte Winter mit<br />
3,9 °C im Durchschnitt zu warm war, dürfte<br />
wohl auch in Zukunft keine Ausnahme<br />
mehr sein. Aber dass am 29. Februar die<br />
letzten Kohlfahrer ihre Runden drehten<br />
und bereits zwei Tage später die ersten<br />
Spargel angeboten wurden, ist außergewöhnlich.<br />
Unser Redakteur Eberhard<br />
Matzke ging auf Spurensuche...<br />
Ja, was ist denn nun mit dem April? In<br />
Beiträgen aus dem Internet wird das Phänomen<br />
des rasch wechselnden Wetters so<br />
erklärt: „Bei Süd- und Südwestwetterlagen<br />
sind mit Hochdruckeinfluss sommerliche<br />
Temperaturen bis um 30 Grad möglich.<br />
Hierbei werden Luftmassen aus subtropischen<br />
oder äquatorialen Gefilden zu uns<br />
Gestaltung in<br />
guten Händen<br />
geführt. Durch die nur wenig schwankende<br />
Intensität der Sonneneinstrahlung sind<br />
diese Luftmassen dort nahezu das ganze<br />
Jahr über warm. Bei Nordwetterlagen mit<br />
Tiefdruckeinfluss kann der Witterungscharakter<br />
hierzulande dagegen winterliche<br />
Züge mit Eis, Schneeschauern und Nachtfrost<br />
annehmen.<br />
Da die Sonne den Winter über die polaren<br />
Regionen kaum bis gar nicht bescheint,<br />
sammelt sich hier sehr zähe und mächtige<br />
Kaltluft an, die im April immer noch ausgeprägt<br />
ist. Demzufolge führen auch die<br />
Meere, wie zum Beispiel der Nordatlantik,<br />
das Europäische Nordmeer, die Nord- und<br />
die Ostsee noch recht kaltes Wasser. Wasser<br />
ist träge, und es bedarf kontinuierlicher<br />
Sonneneinstrahlung, das Wasser und die<br />
darüber befindlichen Luftmassen zu erwär-<br />
68 OBERNEULAND
men. Gleichzeitig kann die täglich stärker<br />
werdende Sonneneinstrahlung die Landmassen<br />
in Süd- und Mitteleuropa stärker<br />
aufheizen. So stehen dem April sehr unterschiedliche<br />
Luftmassen zur Verfügung, welche<br />
je nach Anordnung der Hoch- und<br />
Tiefdruckgebiete zu uns gelenkt werden.“<br />
Alles verstanden?<br />
Und an anderer Stelle: „Im Frühjahr erwärmt<br />
sich die Luft über Südeuropa und<br />
Afrika aufgrund der unterschiedlichen Intensität<br />
der Sonnenstrahlung schneller als<br />
über Nordeuropa und dem Meer. Dadurch<br />
entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen<br />
Nord und Süd. Da der Unterschied<br />
anfangs sehr groß ist und die Lufttemperatur<br />
bestrebt ist, sich auszugleichen, kommt<br />
es an der Grenze, die sich im April gerade<br />
über Mitteleuropa befindet, zu einem ständigen<br />
Wetterwechsel. Die warme Luft aus<br />
dem Süden vermischt sich mit der kalten<br />
Luft aus dem Norden. Die kalte Luft enthält<br />
viel Feuchtigkeit, während die warme<br />
Luft aus dem Süden relativ trocken ist. Auf<br />
dem Festland wird die kalte Luft nun erwärmt<br />
und steigt dadurch auf. Dabei entstehen<br />
Wolken. In höheren Luftschichten<br />
befindet sich jedoch die warme Luft aus<br />
dem Süden, die daraufhin absinkt. Dabei<br />
erwärmt sie sich weiter und löst vorhandene<br />
Wolken wieder auf.“ Aha!<br />
Wenn aber der Winter immer wärmer<br />
wird (siehe oben), wenn die Polkappen<br />
schmelzen, könnten diese Erscheinungen<br />
bei uns seltener auftreten oder sich jahreszeitlich<br />
verschieben. Die alten Bauernregeln,<br />
so Dr. Michael Schirmer, können wir<br />
vergessen. Wir müssen uns auf andere Jahreszeiten<br />
einstellen.<br />
Wie erleben das unsere<br />
Oberneulander Landwirte?<br />
Ein heißer Tipp führt mich zu Familie<br />
Sinning nicht weit vom Hodenberger<br />
Deich. Schon bin ich willkommen. Der<br />
große Tisch ist gedeckt, Kaffee und Butterkuchen<br />
stehen bereit. Hier leben drei Generationen auf dem Hof.<br />
Heinrich, der in diesem Jahr 93 Jahre alt wird, Sohn Jürgen und Schwiegertochter Lore,<br />
Enkel Lüder und Rita. Urenkel gibt es auch schon.<br />
Heinrichs Frau Elisabeth – und das ist der heiße Tipp – war vor vielen, vielen Jahren fast<br />
in der ganzen Stadt bekannt. Sie war eine von den Dreien, die jeden Freitag bei buten<br />
un binnen in Platt den Wetterbericht verkündeten. „Ja“, bestätigt Heinrich, „die kamen<br />
mit den Kameras und der ganzen Mannschaft hier raus.“ Jedes Mal hat sie sich extra<br />
dafür umgezogen, und sie hatte nie das Gleiche an.<br />
Es wurde auch immer an einer anderen Stelle rund um den Hof gedreht. „Leider ist sie<br />
früh verstorben“, bedauert Heinrich, „aber sie hat etwas hinterlassen”. Lore geht und<br />
holt Elisabeths Tagebücher. Oktavhefte hießen die damals, Format DIN A 6. Elisabeth<br />
hatte seit 1981 ein Haushaltsheft geführt.<br />
Anfangs mit den täglichen Ausgaben, nach Monaten geordnet. Bald kamen Eintragungen<br />
über all das hinzu, was auf dem Hof und in der Nachbarschaft geschah: „Birnbaum<br />
in voller Blüte“, „3 Kälber verkauft 400, 400, 370 DM“, „Bei Haltermann kl. Junge angekommen“<br />
Geradezu akribisch trug Elisabeth ihre Wetterbeobachtungen ein. Hier<br />
aus dem April 1988:<br />
1.4. trocken, 2.4. Nachtfrost, ruhiges, trockenes zum Teil sonniges Osterwetter<br />
aber kühl. Hochwasser ist fast weg und das Gras wächst… am<br />
6.4. + 7.4. Frühlingswetter, dann wieder kalt u. am 9.4. Schneeschauer u.<br />
Nachtfrost, ab 12.4. Frühlingswetter, Hafer und Gerste gesät – so geht es<br />
den ganzen Monat weiter. Allein 14 solcher Tagebücher legt Lore auf den<br />
Tisch. Eine Fundgrube ohnegleichen.<br />
Lore und Heinrich empfinden nicht so große Unterschiede<br />
im Aprilwetter von früher und heute. Die<br />
Sommer werden zu heiß, ja. Und die Wintermonate<br />
sind deutlich zu warm. Jedoch die Übergangszeiten<br />
Frühling und Herbst haben sich nicht so sehr verändert.<br />
Lüder kommt inzwischen hinzu. Er sieht das schon<br />
anders. Für ihn ist das Frühjahr seit etlicher Zeit zu<br />
warm. Und schaut mal: Die Störche sind schon da<br />
(das war am 2. März), die kommen sonst nicht vor dem 11. April.<br />
Der April<br />
2001 in<br />
ihrem<br />
Tagebuch<br />
Lore und<br />
Heinrich Sinning<br />
Lüder<br />
Sinning<br />
OBERNEULAND 69
- Baumpflege<br />
- Problemfällung mit Seilklettertechnik<br />
- Baumsicherung<br />
- Wurzelentfernung<br />
- Baumkontrolle / Gutachten<br />
Wir sind es gewohnt, dass Schneeglöckchen<br />
sich durch den Schnee arbeiten,<br />
die Märzenbecher eben im März blühen,<br />
die Haselnuss ab Ende Februar. Die Phänologie,<br />
eine Wissenschaft, die sich mit eben<br />
diesen Dingen befasst, teilt das Jahr in zehn<br />
Jahreszeiten ein: Vor-, Erst- und Vollfrühling,<br />
Früh-, Hoch- und Spätsommer, Früh-<br />
, Voll- und Spätherbst, Winter. Genannt<br />
der phänologische Kalender. Dabei wird<br />
die Wechselbeziehung der Pflanzen (und<br />
der Tiere) zum Klimawandel ständig beobachtet.<br />
Diese Veränderungen werden vom<br />
Deutschen Wetterdienst übersichtlich in einer<br />
sogenannten phänologischen Uhr dargestellt,<br />
die immer wieder aktualisiert wird.<br />
Sie besteht aus zwei Ringen. Der äußere<br />
zeigt den Mittelwert über einen längeren<br />
Zeitraum, der innere die aktuellen Beobachtungen.<br />
Die Jahreszeiten sind durch<br />
Farben deutlich und übersichtlich gekennzeichnet.<br />
Siehe Grafiken.<br />
Beide phänologische Uhren beziehen<br />
sich auf ganz Deutschland. Es werden jedoch<br />
auch regional bezogene phänologische<br />
Uhren angelegt.<br />
Daraus lässt sich schließen, dass wir<br />
heißere Sommer und mildere Winter erwarten<br />
müssen.<br />
Das traditionelle Aprilwetter dürfte bald<br />
keine Rolle mehr spielen. Soweit die<br />
Prognosen und die Statistiken.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke,<br />
Grafiken: DWD, Deutscher Wetterdienst Hamburg<br />
<strong>04</strong>21 - 16 87 248<br />
<strong>04</strong>293 - 789 63 90<br />
Kostenlose Beratung & Angebotserstellung<br />
www.baumpflege-weserland.de<br />
links: Zwischen<br />
1991 und 2017<br />
haben sich die<br />
Jahreszeiten gegenüber<br />
den 29<br />
Jahren vorher verschoben.<br />
Frühling,<br />
Sommer und<br />
Herbst begannen<br />
früher, auf Kosten<br />
des Winters.<br />
Quelle:<br />
Deutscher Wetterdienst<br />
unten: Hier wird<br />
im inneren Ring<br />
bereits der Verlauf<br />
des Jahres<br />
<strong>2020</strong> bis Ende<br />
Februar gezeigt.<br />
In diesem Jahr<br />
begann der Vorfrühling<br />
bereits<br />
Ende Januar!<br />
Quelle:<br />
Deutscher Wetterdienst<br />
70 OBERNEULAND
Promotion<br />
DIE TERRASSE<br />
Das Wohnzimmer im Garten!<br />
Da, wo man wohnt, ist man zu Hause. Warum eigentlich nicht im<br />
Garten? Gibt es einen natürlicheren Raum zum Wohnen und Leben – ohne<br />
dabei auf Komfort, Atmosphäre und Geselligkeit verzichten zu müssen?<br />
Als Outdoor-Experten suchen wir leidenschaftlich Produkte und<br />
Konzepte, um dieses natürliche Zuhause einzurichten und damit die<br />
Voraussetzung zum Wohlfühlen zu schaffen.<br />
Gartenmöbel entwickeln sich von Saison zu Saison wohnlicher und<br />
eignen sich immer besser für unsere Witterungsverhältnisse; vom Design<br />
her ganz zu schweigen. Oft ist die Lounge- oder Dining-Garnitur das Highlight<br />
auf der Terrasse – nicht nur ein Blickfang, sondern auch die<br />
persönliche Wohlfühl-Oase. Die Auswahl an Materialien, Formen, Größen<br />
und Farben ist enorm und lässt keine Wünsche offen. Dekorative Kissen<br />
und der Sonnenschirm eignen sich für blütenähnliche Farbtupfer und<br />
beleben das Gesamtbild. Ein Wintergarten oder eine Terrassenüberdachung<br />
sorgen für wetterunabhängiges Leben und ermöglichen noch<br />
häufiger das Genießen der Terrasse.<br />
Ein echtes Privileg des „Gartenwohnzimmers“<br />
ist die Möglichkeit einer offenen<br />
Feuerstelle bzw. der Outdoorküche. Nicht<br />
wenige haben hier ihr neues Hobby<br />
entdeckt und erleben Entspannung vom<br />
stressigen Alltag.<br />
Bei uns finden Sie auf über 2000 m²<br />
eine große Auswahl an Gartenmöbeln und<br />
Grillgeräten. Seit Jahren fokussieren wir<br />
uns auf diese beiden Sortimente und<br />
können durch entsprechende Erfahrung<br />
nicht nur eine optimale Beratung, sondern<br />
auch optimalen Service anbieten.<br />
Durch Markenvielfalt und Markenqualität ermöglichen wir die Erfüllung<br />
individueller Wünsche und Vorstellungen.<br />
Also, herzlich Willkommen in „unserer guten Stube“ – wir freuen uns auf<br />
Ihren Besuch!<br />
Ziegeler Outdoor-Living<br />
Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
Tel. <strong>04</strong>791 96 62 33<br />
www.gartenmoebel-experten.de
NABU<br />
ZUR BRUTZEIT<br />
WEITERFüTTERN<br />
Mit gezielter Fütterung kann man den<br />
Bruterfolg von Meise und Co. erhöhen<br />
Schlehenblüte<br />
Foto: NABU<br />
NUR NOCH HEIMISCHE PFLANZEN ERLAUBT<br />
Nach zehn Jahren Übergangsfrist trat am 1. März eine neue Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />
in Kraft. Dann dürfen nur noch „gebietseigene“ Pflanzen in der freien Natur ausgesät<br />
oder gepflanzt werden. Das betrifft zwar weder Gartenbesitzer, noch Bauern oder Förster, doch<br />
für Heckenpflanzungen und Blühstreifen wird es jetzt ernst. Der NABU begrüßt diese Regelung,<br />
denn sie dient zur Erhaltung der natürlichen Biodiversität.<br />
„Wenn wir von anderen Staaten erwarten, dass sie ihre Naturschätze bewahren, dürfen wir unsere<br />
eigenen nicht verwässern“, betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. Künftig ist es<br />
ohne Ausnahmegenehmigung verboten, Kirschlorbeer und Rhododendron oder Supermarktblumensaat<br />
in die freie Natur zu bringen. Dabei zählt zur „freien Natur“ der Bereich außerhalb von<br />
Siedlungen, Wochenendhausgebieten und Gärten von Einzelgehöften.<br />
Ebenfalls ausgenommen sind die Land- und Forstwirtschaft. „Sonst dürften ja weder Mais noch<br />
Kartoffeln angebaut werden“, schmunzelt Hofmann. Doch mancher gut gemeint angelegte<br />
private Blühstreifen werde nun streng genommen illegal. Viele Bienenweide-Mischungen gerade<br />
aus den Discountern enthalten zwar prächtig blühende, aber ökologisch weitgehend wertlose<br />
Exoten. Und selbst wenn die Saatmischung nur einheimische Pflanzen beinhaltet, sind diese<br />
noch lange nicht gebietseigen.<br />
72 OBERNEULAND
Foto: S. Lüssen<br />
Jetzt läuft für einen Großteil unserer<br />
heimischen Gartenvögel die<br />
Brutsaison. Gerade jetzt, wo auch<br />
das Angebot an natürlichen Nahrungsquellen<br />
noch nicht so reichhaltig<br />
ist, stellen viele Menschen das<br />
Füttern der Vögel im Garten oder<br />
auf dem Balkon ein. Der NABU-Bremen<br />
plädiert für eine gezielte Unterstützung<br />
der Vögel auch während<br />
der Brutzeit.<br />
„Eier produzieren und legen ist<br />
sehr energieaufwändig“ erklärt<br />
NABU Vogel-Experte Florian<br />
Scheiba. „Deshalb benötigen Vogelweibchen<br />
zu Beginn und während<br />
der Brutzeit energiehaltiges Futter<br />
und vor allem Kalzium“. Auch im<br />
weiteren Verlauf der Brutzeit ist dieser<br />
Mineralstoff wichtig für Wachstum<br />
und Knochenaufbau der Jungvögel“<br />
so Scheiba weiter. So verwundert<br />
es nicht, dass weibliche Vögel<br />
während der Brutzeit auf der Suche<br />
nach besonders kalziumhaltiger Nahrung<br />
beobachtet wurden. Wo natürliche<br />
Kalzium-Quellen wie Eichenknospen,<br />
kalkhaltiger Boden oder<br />
Blattwespenlarven fehlen kann der<br />
geneigte Vogelfreund mit einer gezielten<br />
Zufütterung weiterhelfen. Die<br />
Zufütterung kann in Form von entsprechenden<br />
Sämereien, zerstoßenen<br />
Schnecken-oder Eierschalen oder im<br />
Fachhandel erhältlichem Muschelkalk<br />
einzeln oder in einer energiereichen<br />
Futtermischung erfolgen.<br />
„Untersuchungen bei Kohlmeisen<br />
zeigen, dass Gelege bei einem künstlichen<br />
Kalziumangebot größer ausfallen<br />
und im Endeffekt auch mehr<br />
Jungvögel ausfliegen“, berichtet<br />
Vogelkenner Scheiba.<br />
Die Bereitstellung von Kalzium<br />
zur Brutzeit wird besonders als Zusatzmaßnahme<br />
in Kombination mit<br />
der Gestaltung eines naturnahen,<br />
vogelfreundlichen Gartens zu einer<br />
echten Hilfe für die Vogelwelt.<br />
INFO<br />
Tipps zur Anlage von Naturgärten<br />
bietet das Garten-Infopaket<br />
gegen 5 Euro beim NABU,<br />
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.<br />
Auf seinem Gelände zeigt der NABU<br />
verschiedene praktische Beispiele<br />
zur Gartengestaltung.<br />
Infos unter www.NABU-Bremen.de<br />
oder <strong>04</strong>21 48 4448 70.<br />
OBERNEULAND 73
OBERNEULAND GESTERN & HEUTE<br />
ES WAR EINMAL...<br />
SCHÜTZENFEST IN OBERNEULAND<br />
Feste<br />
Traditionen<br />
Bräuche<br />
Der 1843 gegründete Bremer Schützenverein richtete<br />
1846 das erste Bremer Schützenfest in<br />
Oberneuland aus. Damals erhielten die Bewohner<br />
der Oberneulander Landstraße Schankrecht für<br />
zwei Tage, eben so lange wie das Schützenfest dauerte.<br />
Der dreimalige Schützenkönig und 2. Ehrenvorsitzende<br />
Willi Göbberd ist Mitbegründer des Schützenvereins<br />
Oberneuland e.V. „Im Januar 1973 waren ca. 30 an<br />
Sportschießen Interessierte vor Ort, in der Gaststätte Alfken an<br />
der Leher Heerstraße, um den Sportschützenclub Oberneuland zu<br />
gründen. Der Verein sollte gerichtlich eingetragen werden, was einige<br />
nicht gut fanden. Der damalige 1. Vorsitzende des FCO,<br />
Bernhard Behrens, machte den Vorschlag, eine Abteilung innerhalb<br />
des Fußball-Clubs zu eröffnen. So waren die Sportschützen<br />
eigenständig und es gab keinen Eintrag im Vereinsregister“, erinnert<br />
sich Göbberd. Bald nach der Gründung wurden die für<br />
Norddeutschland typischen Trachten angeschafft, graue Jacke,<br />
schwarze Hose, die Tradition sollte erhalten werden. Auch Frauen<br />
wurden 1973 aufgenommen, das bedeutete damals eine Ausnahme.<br />
Die typische Damentracht bestand aus schwarzem Rock,<br />
weißer Bluse und dunkelgrüner Weste.<br />
Ungefähr 500 Menschen trafen sich am ersten Juniwochenende<br />
1974, auf dem alten Sportplatz an der Mühlenfeldstraße<br />
versammelten sich Teilnehmer und Anwohner<br />
Oberneulands im großen Festzelt, um ihr erstes Schützenfest<br />
zu feiern. Hierzu wurden im Vorfeld andere Schützenvereine<br />
im Umkreis von ca. 50 km zum Pokalschießen oder Firmen<br />
zum Fimenschießen eingeladen, eine Teilnahmegebühr<br />
musste entrichtet werden, so kam Geld in die<br />
Kasse. Die Pokalverleihung fand auf dem Königsball<br />
statt. Um den Schützenkönig zu ermitteln, gibt es<br />
verschiedene Regularien, diese legt der Verein selber<br />
fest. Im SV Oberneuland wurde eine Mannschaft aus<br />
Freiwilligen gebildet, um das sogenannte Adlerschießen<br />
durchzuführen. Einzelne Holzteile wie Flügel,<br />
Beine und Kopf wurden zuerst herunter geschossen und zuletzt<br />
auf den Rumpf gezielt. Der Schütze, bei dem der Rumpf<br />
herabfiel, wurde Schützenkönig und erhielt die Königsscheibe,<br />
deren Größe dem Wunsch des Königs entsprach.<br />
Zur anschließenden Proklamation des neuen Schützenkönigs<br />
wurde dieser, samt Hofstaat, in einem großen<br />
Schützenumzug zum<br />
Festplatz begleitet. Traditionell<br />
wurde anfänglich<br />
dessen Ehefrau zur<br />
Königin ernannt, was<br />
sich jedoch im Zuge der<br />
Gleichstellung änderte,<br />
so ermittelte man die<br />
Königin durch eigenes<br />
Schießen. Der zweitund<br />
drittbeste Schütze<br />
wurde zum Ritter geschla-<br />
Der Schützenkönig wurde in einem großen<br />
Umzug zum Festplatz begleitet.<br />
gen, während die zweit- und drittbeste Schützin zur<br />
ersten und zweiten Hofdame ernannt wurden. Das<br />
nun gebildete Königshaus mit Gefolge wurde von<br />
den Königen anderer Schützenvereine zu deren<br />
Königsbällen eingeladen. Da die Schützenfeste immer<br />
weniger Zuspruch fanden, freute man sich über<br />
zusätzliche Gäste.<br />
Bis 2005 fand das Schützenfest mit Umzug in Oberneuland<br />
und auf der Festwiese statt. Man versuchte das Volksfest mit<br />
Jugend-Disco, Schaustellern, Flohmarkt, Spiel ohne Grenzen<br />
u.a., kulinarischen Genüssen sowie passendem Ambiente attraktiv<br />
zu halten. Göbberd war 37 Jahre Bühnendekorateur des<br />
Theaters am Goetheplatz. „Ein Stück Theater war immer dabei“,<br />
sagt er etwas wehmütig. „Das Ganze wurde immer kostspieliger<br />
und konnte nicht mehr fortgeführt werden.“<br />
Das Königsschießen mit anschließender Proklamation auf dem<br />
Lür-Kropp-Hof führt der SV Oberneuland noch heute durch.<br />
Etwa 100 Teilnehmer sind anwesend, wenn dem Königspaar die<br />
Königs- und Königinnenkette verliehen wird. In die Silbermünzen<br />
sind die Namen aller Königspaare der vergangenen Jahrzehnte<br />
eingraviert. Die Königskette wird jährlich weitergereicht.<br />
1979 entschied man sich dann doch, einen eingetragenen<br />
Verein zu gründen; 95 Schützen verließen die<br />
Abteilung des FCO, um den SV Oberneuland e.V. zu gründen.<br />
Die Sportschieß- und Übungsabende mit KK-Kleinkaliber,<br />
LG-Luftgewehr und Pistolen in mehreren Kalibern finden<br />
einmal wöchentlich in der Borgfelder Schützengilde<br />
statt, da der Schützenverein keinen eigenen Schießstand<br />
besitzt. Hierbei führt ein Schießsportleiter mit<br />
entsprechender Ausbildung die Aufsicht.<br />
Auf die Frage, wie er die Geschehnisse mit Sportschützen<br />
sieht, antwortet Göbberd: „Ein polizeiliches<br />
Führungszeugnis fände ich gut, der Verein hat keine<br />
Einblicke. Dem Stadtamt habe ich immer gesagt, sie<br />
sollten geiziger mit ihren Unterschriften sein. Auch finde<br />
ich es sehr schade, dass Ballerei unter dem Deckmantel<br />
Sportschießen geschieht. Eine strengere Kontrolle wäre<br />
wünschenswert.“<br />
Tradition ist ein fester Bestandteil des Schützenwesens,<br />
welche der SV am Leben erhalten möchte, dabei<br />
darf der Schießsport<br />
nicht fehlen. Der<br />
Schützenverein Oberneuland<br />
e.V. freut sich<br />
über jede/n, der Teil<br />
seiner Gemeinschaft<br />
sein möchte und Freude<br />
an dem Sport, der<br />
Tradition und dem<br />
Miteinander hat. SW<br />
Willi Göbberd blättert<br />
in Erinnerungen.<br />
Mehr erfahren unter:<br />
1.vorsitzender@sv-oberneuland.de<br />
74 OBERNEULAND
STIFTUNGEN<br />
in Oberneuland<br />
Stiftung<br />
Der Hodenberg<br />
76 OBERNEULAND
OBERNEULAND 77
Ein Wassergraben umringt<br />
das gesamte Gut.<br />
York Stahlknecht, im<br />
Hintergrund eine wunderschön<br />
gearbeitete<br />
Klaviernische aus Holz.<br />
Gut Hodenberg.<br />
78 OBERNEULAND
Die Stiftung Der Hodenberg als Ausdruck der Dankbarkeit<br />
für ein erfülltes, fröhliches und glückliches Leben.<br />
Ein historisches Landgut, Sammlung fernöstlicher<br />
und norddeutscher Kunst, Familienwohnsitz<br />
mit Freilichtbühne und Parkanlage,<br />
Treffpunkt für Künstler, Keimzelle von Oberneuland,<br />
das und noch einiges mehr ist Gut Hodenberg.<br />
Dieser Name wird erstmals 1421 erwähnt, während die<br />
erste urkundliche Eintragung bereits 1149 stattfand. Das<br />
Gutshaus, ein ehemaliger Adelssitz, war damals wie heute<br />
von einem Graben umgeben. Familie von Hodenberg gilt<br />
als erster Besitzer, ihnen verdankt das älteste Landgut in<br />
Oberneuland seinen Namen. Ungefähr 20 Bauern lebten<br />
bis 1608 um den Gutspark und mussten Abgaben ihrer<br />
Meiereien an den Hodenberger Landherren zahlen. Der<br />
Kaufmann und Konsul für Großbritannien, Hermann<br />
Heymann, erwarb das Anwesen und erbaute 1787 ein neues<br />
Gutshaus, welches bis heute im Kern erhalten geblieben ist.<br />
Dazu gehören denkmalgeschützte Stallungen, welche<br />
Nutzung durch den Hubertus Reitverein als Mieter finden,<br />
ebenso dient ein Nebengelass mit Wohnungen durch Mieteinnahmen<br />
dem Stiftungszweck. Zwischenzeitlich wurde es<br />
als psychiatrische Klinik genutzt, bis der Schiffbauer, Reeder<br />
und Kaufmann Robert Rickmers das Gut erwarb und von<br />
1897 bis 1948 im Familienbesitz hielt. Bekannte Künstler<br />
wirkten auf dem Gut und es war Treffpunkt zum Feiern;<br />
seine Frau hatte die Idee eine Freilichtbühne errichten zu
Buschwindröschen im<br />
Sonnenschein.<br />
Hofwächter.<br />
lassen. Das Haus wurde 1936 durch Rickmers zur Stiftung<br />
Der Hodenberg umgewandelt, welche nach seinem Tode<br />
1948 als Stiftung zur Pflege<br />
der niedersächsischen Kultur<br />
wurde. Es war Rickmers<br />
Wunsch, seinen Besitz Menschen<br />
zu hinterlassen, die<br />
Freude am Schönen, den<br />
schönen Künsten und am<br />
Leben überhaupt haben.<br />
„Bei diesem Kernsatz der<br />
Stiftung kann völlig unabhängig agiert werden, Programmarbeit,<br />
Dinge, die wir wichtig finden, können wir umsetzen,<br />
solange der Stiftungszweck erfüllt wird. Das ist eine Besonderheit<br />
der Stiftung“, erzählt York Stahlknecht. Er lebt seit<br />
2015 mit seiner Frau Alexa und drei Kindern auf dem Gut<br />
Hodenberg. „Das ist nicht immer ganz leicht, im Winter<br />
„Im Haus steckt Qualität in jedem Detail,<br />
trotz Profanität ist alles sehr hochwertig.<br />
Es ist wahrhaft beeindruckend. Vom Keller<br />
bis zum Schornstein ist alles Handarbeit.”<br />
York Stahlknecht<br />
bleibt das Gemäuer recht kalt, die Halle hat nur 16 °C, es<br />
wäre wirtschaftlich nicht vertretbar dagegen anzuheizen,<br />
also passt man die Garderobe an“, sagt Stahlknecht. Auf<br />
dem sieben Hektar großen Gelände sind unzählige Gartenund<br />
Instandsetzungsarbeiten zu leisten. Es gibt keinen städtischen<br />
Gärtner oder Kommunaldienst, zweimal wöchentlich<br />
unterstützt ein 75-jähriger Gärtner für vier Stunden.<br />
„Viel persönlicher und operativer Einsatz ist zu leisten, Arbeit<br />
ist immer da, man denkt ständig an etwas. Instant Gratification<br />
gibts hier nicht, wahre Schönheit muss erarbeitet<br />
werden. Das geht nicht<br />
ohne den Zusammenhalt<br />
der Familie. Veranstaltung<br />
ist bei uns ein Familienbegriff,<br />
das Wort kannte mein<br />
Sohn schon mit vier Jahren.<br />
Man hat immer ein offenes<br />
Haus, Trennung ist<br />
kaum möglich. Doch es<br />
kommt auf die Gemengelage an. Man hat Entschädigung<br />
durch Idealismus und Hingabe, durch die Situation, die<br />
sich einen bietet. Ich bin jeden Tag beeindruckt, dass der<br />
Gartenarchitekt Christian Roselius ab 1906 den Park so gestaltet<br />
hat. Im Haus steckt Qualität in jedem Detail, trotz<br />
Profanität ist alles sehr hochwertig. Dafür habe ich große<br />
80 OBERNEULAND
Wertschätzung und es ist wahrhaft beeindruckend. Vom<br />
Keller bis zum Schornstein ist alles Handarbeit, nichts von<br />
der Stange.“ Dabei zeigt Stahlknecht auf den gut erhaltenen<br />
Echtholzfußboden sowie besondere Wand- und Deckenarbeiten<br />
im Raum. Das ganze Haus enthält Sammlungen<br />
fernöstlicher und norddeutscher Kunst, nicht unbedingt<br />
ganz wertvolle Stücke. Doch Stahlknecht sagt: „Wer Gespür<br />
für das Haus hat, wie es erbaut<br />
und hergerichtet wurde,<br />
dem erschließt sich etwas<br />
Einzigartiges, dann<br />
wird das Ganze zu einer besonderen<br />
Sammlung. Die<br />
Kombination daraus ist ein<br />
Abbild, was in der gesellschaftlichen<br />
Struktur stattgefunden<br />
hat. Zu Rickmers Zeiten wurde eingeladen und<br />
gefeiert, es gab nicht viele Konkurrenzveranstaltungen. In<br />
unserer Gesellschaft hat sich einiges verschoben, Einladungen<br />
werden nicht immer wahrgenommen, es gibt zu viele<br />
Möglichkeiten.“ Dazu kommt, dass Veranstaltungen auf<br />
dem Gut Hodenberg eine Herausforderung sind, Künstler<br />
müssen gefunden und mit einer Gage entlohnt werden, Buchungen<br />
und weitere organisatorische Büroarbeiten werden<br />
von Stahlknechts Frau übernommen. Doch Stahlknecht ist<br />
optimistisch, an erster Stelle seiner Wichtigkeit stehen Zeit,<br />
Erlebnisse und der gefühlte Wert der erlebten Zeit. Er ist<br />
„An erster Stelle meiner Wichtigkeit<br />
stehen Zeit, Erlebnisse und der<br />
gefühlte Wert der erlebten Zeit.”<br />
York Stahlknecht<br />
sich sicher, dass eine Rückbesinnung stattfindet und die<br />
Menschen wieder mehr Wertigkeitsgefühl haben. Auf die<br />
Frage, warum er gerne als Mieter mit seiner Familie, in<br />
dritter Generation, auf dem Gut Hodenberg lebt, antwortet<br />
Stahlknecht voller Überzeugung: „Wer ist bereit, sein<br />
eigenes Haus nicht zu kaufen, seinen eigenen Garten<br />
nicht zu pflegen, sein Wochenende nicht selber zu planen.“<br />
Mit anderen Worten<br />
gesagt: ein sehr großes<br />
Engagement der Familie<br />
Stahlknecht, das schöne<br />
Gut Hodenberg mit Parkanlage<br />
für die Zukunft zu<br />
erhalten, obwohl es nicht<br />
ihr Eigentum ist.<br />
Die Stiftung ist ein Ort<br />
für besondere Begegnungen, mit kulturellem Rahmen, in<br />
einmaliger Atmosphäre und einem geheimnisvoll anmutenden<br />
Naturtheater. Ein buntes Publikum erfreut sich<br />
jährlich an Lesungen und Konzerten oder denkt über<br />
Sein und Nichtsein nach, wenn die Schauspieler der<br />
Shakespeare Company auf der Freilichtbühne agieren.<br />
Dabei sei erwähnt, es handelt sich nicht um einen<br />
öffentlichen Park. Doch jeder ist herzlich willkommen, der<br />
Fördervereinigung Freunde des Hodenberg beizutreten.<br />
Dann unterstützt man die Stiftung nicht nur, sondern<br />
wird auch zu den einmaligen Erlebnissen eingeladen.<br />
Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />
Am Wall<br />
Alt gegen Neu:<br />
Jetzt auch für Lautsprecher!<br />
Beim Kauf von BeoLab 17<br />
erhalten Sie für Ihre alten Lautsprecher<br />
500,- Euro!<br />
Beim Kauf von BeoLab 18<br />
erhalten Sie für Ihre alten Lautsprecher<br />
1.000,- Euro!<br />
Beim Kauf eines BeoLab 19<br />
erhalten Sie für Ihre alten Lautsprecher<br />
500,- Euro!<br />
NEU BEI UNS AM WALL: METZ-STUDIO IN DER 1. ETAGE<br />
Reparatur sämtlicher Fabrikate · Meisterwerkstatt · SAT- und Antennenbau<br />
Wir führen weitere Produkte der Marken Loewe, Metz, LG, Panasonic, Samsung, Audioblock, Dynaudio, Sonoro und TAD-Tivoli.<br />
OBERNEULAND 81
GeHEIME<br />
ORtE<br />
Ein metronom kommt vom Hauptbahnhof<br />
und hält an der ersten Station. Dann<br />
fährt er weiter Richtung Hamburg.<br />
Da oben hinter den großen<br />
Fenstern arbeitet der OFL.<br />
Geheime Orte<br />
OFL<br />
OBERNEULAND<br />
FAHRDIENST-<br />
LEITER<br />
Das ist die offizielle Bezeichnung für den Überwachungsposten der Deutschen Bahn an der Station Oberneuland. Hier in<br />
dem unscheinbaren roten Backsteingebäude hinter großen Fenstern versieht Jost Rosenboom mit seinen Kollegen den<br />
Dienst. Ein Raum, in den niemand so leicht hinein gelangt.<br />
Es ist jetzt 21 Jahre her, da war ich dort schon einmal. Mit<br />
Bleistift, Block und Kamera, um diesen Posten im OBERNEULAND<br />
MAGAZIN vorzustellen. Was mag sich wohl geändert haben? Das<br />
wollte auch Christian Wagner sehen, der seinerzeit hier Dienst<br />
tat und jetzt im Ruhestand lebt. Wir haben uns verabredet. Im<br />
Grunde genommen ist es kaum anders als damals. Jost Rosenboom<br />
meldet mich zunächst telefonisch bei seinem Vorgesetzten<br />
an, und von dem muss ich erfahren, dass ich da oben im<br />
Raum nicht fotografieren darf. Weder die arbeitenden Kollegen<br />
noch irgendetwas von der Einrichtung. Das ist schade. Aus dem<br />
82 OBERNEULAND
Fenster? Na ja, das ist nicht im Raum. Also gibt es hier nur<br />
Gleise und Züge zu sehen.<br />
Waren es seinerzeit vier Bildschirme, auf denen der Fahrdienstleiter<br />
darauf achten musste, dass sich bei geschlossenen<br />
Schranken niemand im Gleisbereich befindet, so ist es heute<br />
nur einer. Die ehemals niveaugleichen Bahnübergänge Rockwinkeler<br />
Landstraße, Mühlenfeldstraße und Auf der Heide sind<br />
mittlerweile untertunnelt. Nur noch der Übergang Achterstraße<br />
in Horn ist videoüberwacht. Der hat die vermutlich<br />
längsten Schrankenbäume Deutschlands, weil die Achterstraße<br />
quer über die Bahntrasse verläuft. Sie sind windanfällig und<br />
müssen bei Sturm besonders aufmerksam beobachtet werden.<br />
In absehbarer Zeit will man das jedoch ändern, denn ein Tunnel<br />
ist hier nicht vorgesehen. Sieht der Fahrdienstleiter, dass<br />
sich dort eine Person zwischen den geschlossenen Schranken<br />
befindet, wird er sie mithilfe seines Mikrofons warnen und auffordern,<br />
den Gleisbereich durch eines der beiden Fluchttore zu<br />
verlassen. Der Lautsprecher an diesem Bahnübergang hat<br />
schon so manchen erschreckt.<br />
Hier in Oberneuland wird der gesamte Zugverkehr von<br />
Hamburg nach Bremen zwischen Rotenburg und dem Hauptbahnhof<br />
überwacht. Dazu dient ein Monitor, auf dem alle<br />
Streckenabschnitte farbig grafisch dargestellt sind. Jeder Zug,<br />
der unterwegs ist, bekommt eine Nummer, und diese Zugnummer<br />
bewegt sich auf dem Monitor weiter. Ist er jetzt in Sottrum,<br />
in Ottersberg, in Sagehorn oder wird er gleich in Oberneuland<br />
sein? Jost Rosenboom weiß auch, ob es sich um einen<br />
Güterzug, einen ICE oder einen Regionalexpress handelt. Ein<br />
Zugnummerndrucker springt immer an, wenn die Bahn eine<br />
Stelle passiert, wenn sie in die Station ein- oder ausfährt. So<br />
wird jeder Zug protokolliert. Die Zugnummern werden täglich<br />
neu vergeben. Sie sind nicht identisch mit den Zugnummern in<br />
den Fahrplänen. Ich möchte nun ein paar Aufnahmen von den<br />
Zügen machen. „In drei Minuten kommt einer aus Richtung<br />
Hauptbahnhof“, sagt der Fahrdienstleiter. Danach einer aus<br />
Richtung Sagehorn. Ich habe genügend Zeit, das Fenster zu<br />
öffnen und die Kamera auszurichten. Der eine oder andere<br />
metronom hält unten an der Station, andere sausen mit<br />
160 km/h vorbei. Den größten Platz nimmt der Stelltisch, das<br />
Drucktastenstellwerk, ein. Rote und gelbe Lämpchen zeigen die<br />
Strecken, Signale und die Stellung der Weichen an. Hier haben<br />
Jost Rosenboom und seine Kollegen den ganzen Bereich zwischen<br />
Sagehorn und dem Hauptbahnhof vor sich. Sie können<br />
bei Bedarf Signale und Weichen umstellen. Ein Teil der<br />
Strecke in Oberneuland ist dreigleisig. Jeder von ihnen kann<br />
akustischen Kontakt zu den Lokführern herstellen.<br />
Neben Jost Rosenboom ist Robert Cokara beschäftigt. Er<br />
wohnt in Hannover und macht hier eine Umschulung als<br />
Quereinsteiger, eine Praxisphase von 100 Tagen. Die Deutsche<br />
Bahn sucht Auszubildende für viele Bereiche.<br />
Ein alter Schreibtisch steht noch im Raum, an den Wänden<br />
hängen Fotos aus früheren Zeiten. Christian Wagner hat so<br />
ziemlich alles aus seiner aktiven Zeit als Fahrdienstleiter in<br />
Oberneuland gesammelt. Er hat ein Album mit zahlreichen<br />
Fotos und Zeitungsausschnitten mitgebracht, zum Beispiel aus<br />
den Jahren, als es immer wieder hieß: Kriegen wir die Tunnel<br />
oder kriegen wir sie nicht? Selbstredend ist der schon erwähnte<br />
Beitrag aus dem OBERNEULAND MAGAZIN 6/1999 ebenfalls dabei.<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 83
Die Klasse 4c der<br />
Grundschule Oberneuland<br />
mit ihrer Lehrerin<br />
Cornelia Wohltmann<br />
EINE IDEE K<strong>OM</strong>MT<br />
INS ROLLEN<br />
So geht an<br />
der Wirklichkeit<br />
orientierter<br />
Unterricht!<br />
Manches Mal ist es erstaunlich, wie sich<br />
aus einem spontanen Gedanken eine<br />
große Aktion entwickeln kann.<br />
Carmen Timm-Henssler engagiert sich<br />
für soziale Projekte in und um Oberneuland.<br />
Ihr Sohn besucht zurzeit die Klasse<br />
4c der Grundschule. Dort im Unterricht<br />
bei Cornelia Wohltmann ist das Thema<br />
„Bremen“ aktuell. Bremen nicht nur als<br />
schöne Stadt, die man kennen muss. Vielmehr<br />
werden auch die weniger schönen<br />
Seiten beleuchtet. Menschen nämlich, die<br />
unter uns leben, denen es aber weniger gut<br />
geht. Arbeitslose, Obdachlose, Hilfsbedürftige.<br />
Für die es etliche Anlaufstellen gibt,<br />
die ihnen helfen wollen, das Leben zu erleichtern.<br />
Eine davon ist das Café Mittwoch<br />
in Horn.<br />
Dort hat die Evangelische Kirchengemeinde<br />
einen offenen Treffpunkt im Gemeindesaal<br />
eingerichtet.<br />
Jeder ist willkommen,<br />
unabhängig von<br />
seiner kulturellen, religiösen<br />
oder sozialen<br />
Herkunft. Jeden Mittwoch<br />
findet man sich<br />
zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen.<br />
Lestra und die Bäckerei Ruchel<br />
gehören zu den Sponsoren, die ein solches<br />
Frühstück ermöglichen. Auch die Firma<br />
Nehlsen, die Sparkasse Bremen und der<br />
Beirat Horn-Lehe unterstützen tatkräftig<br />
das Projekt.<br />
Zu den privaten Spenderinnen und<br />
Spendern gehört Carmen Timm-Henssler.<br />
Ernährung und Kleidung ist das eine, war<br />
sie am Überlegen. Aber wie ist es mit der<br />
Körperpflege? Wann, wo und womit haben<br />
zum Beispiel obdachlose Menschen die<br />
Möglichkeit zu duschen? Hier kommt die<br />
Oberneulander Apotheke von Amelie<br />
Backhoff ins Spiel. Carmen Timm-Henssler<br />
fragte dort an, und Amelie Backhoff sprach<br />
kurz darauf mit einer Vertreterin der<br />
Pharma-Firma Beiersdorf, die ohnehin gerade<br />
gekommen war. Das Ergebnis: Sieben<br />
riesige Kartons mit Wasch- und Pflegemitteln,<br />
Duschgels, Körperlotions kamen ein<br />
paar Tage danach ins Haus. Ware mit ganz<br />
geringen Mängeln: ein Fehldruck oder ein<br />
falsch geklebtes Etikett, eine beschädigte<br />
Umverpackung, ein kürzlich abgelaufenes<br />
Haltbarkeitsdatum oder einfach ein nicht<br />
mehr aktuelles Design … Der Platz in der<br />
Apotheke reichte nicht aus. Die engagierte<br />
Mutter holte alles erst einmal in ihren<br />
Keller. Dann organisierte die Lehrerin<br />
einen Besuch der ganzen Klasse im Café im<br />
Februar. Alle 25 Kinder waren dabei, setzten<br />
sich zu den Menschen, frühstückten<br />
mit ihnen, unterhielten<br />
sich und machten gemeinsame<br />
Spiele. Berührungsängste wurden<br />
schnell abgebaut. So geht an der<br />
Wirklichkeit orientierter Unterricht!<br />
Die mitgebrachten Pflegemittel<br />
kamen gut an. Es waren so viele,<br />
dass selbst andere soziale Einrichtungen<br />
wie das „Sleep Inn Neuland“ des ASB und<br />
das „frauenzimmer“ der Inneren Mission<br />
bedacht werden konnten. EM<br />
DER OBERNEULANDER INDUSTRIEDESIGNER TH<strong>OM</strong>AS KATSCHKE GEWINNT DEN „GERMAN DESIGN AWARD“<br />
EINE RUNDE SACHE<br />
Der Industriedesigner Thomas Katschke aus Oberneuland hat den begehrten „German Design Award“ gewonnen. Die Jury des Rats für Formgebung zeichnete<br />
den Bremer für das Büromöbel „Disc“ aus, das Katschke für den mecklenburgischen Büromöbelhersteller Palmberg entworfen hat. Die kreisrunde, mobile<br />
Trennwand überzeugte die Jury durch ihr „exzellentes Produktdesign“. „Disc“ teile nicht nur Büroräume flexibel ein, sondern setze dort durch Form und Farbe<br />
auch optische Akzente. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1,60 Meter. Und wieso geht es mit „Disc“ nun ausgerechnet<br />
im Büro rund? „Flexibilität und rechter Winkel stehen für mich im Gegensatz“, erklärt Katschke sein Konzept. Das mobile<br />
Möbel, das sich spielerisch leicht im Raum bewegen lässt, sei ein Symbol für Beweglichkeit und besitze eine sympathische<br />
Anmutung. Es lasse die Grenzen zwischen Kontemplation und Kommunikation fließen, so der Designer weiter.<br />
Die Jury lobte die vielen Facetten des Designs. So sei „Disc“ Sichtschutz, Schallabsorber oder einfach nur dekoratives<br />
Designelement. Immer ließe sich das kreisrunde, markante Element genau dort platzieren, wo es gebraucht wird.<br />
Mit seinem Unternehmen Katschke Industriedesign entwickelt der Oberneulander Designer seit mehr als 30 Jahren<br />
Lösungen in allen Bereichen der Industrie: vom Büromöbel über Medizintechnik bis zum Messestand. Neben<br />
dem „German Design Award <strong>2020</strong>“ hat er schon weitere hohe Designpreise gewonnen, wie den „Red Dot Design<br />
Award“ und den „iF Product Design Award“. CK<br />
Sichtschutz, Schallabsorber, dekoratives Designelement: Mit seinem kreisrunden<br />
Büromöbel „Disc“ hat der Oberneulander Industriedesigner Thomas Katschke den<br />
„German Design Award <strong>2020</strong>“ gewonnen. Foto: Katschke Industriedesign<br />
84 OBERNEULAND
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
EHRUNGEN IM<br />
TURNVEREIN OBERNEULAND E.V.<br />
Im Vereinsheim „Eichengrund“ des TVO fand im Februar<br />
<strong>2020</strong> die diesjährige Jahreshauptversammlung des Vereins<br />
statt. Eröffnet wurde die JHV durch den 1. Vorsitzenden, Axel<br />
Adamietz, der anschließend die Lage des Vereins darstellte.<br />
Sehr positiv war hervorzuheben, dass es gelungen ist, vier<br />
Mitglieder für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, die dann auch<br />
gleich in den Vorstand gewählt wurden und eingearbeitet werden<br />
können.<br />
Die Einrichtung der Hundesportabteilung erwies sich als<br />
Volltreffer. Diese Abteilung besteht schon aus drei Gruppen<br />
und plant weiteres Wachstum. Nach 2019 ist auch für dieses<br />
Jahr am 6. und 7. Juni ein überregionales Turnier geplant.<br />
Auch der 2019 erfolgte Bau der Boule-Anlage hatte einen erheblichen<br />
Mitgliederzuwachs zur Folge. Hier können nicht nur<br />
Mitglieder, sondern auch Gäste mitspielen.<br />
Es wird weiterhin an einer Kooperation mit den Nachbarvereinen<br />
gearbeitet, außerdem sind Erste-Hilfe-Kurse geplant,<br />
auch das traditionsreiche Volleyballturnier wird wieder stattfinden,<br />
und die öffentliche Vereinsgaststätte „Eichengrund“<br />
veranstaltet wieder ihr Maifest am 1. Mai <strong>2020</strong>.<br />
Der Verein erwies sich erneut durch seine Ausrichtung und<br />
Aufstellung als grundsolide. Es wurden die „Klassenziele“ in<br />
den Finanzen erreicht, und aufgrund des soliden Haushaltes<br />
konnte erneut auf eine Beitragserhöhung verzichtet werden.<br />
Nach dem Kassenbericht und dem der Rechnungsprüfer, die<br />
keine Beanstandungen hatten, wurde dem Vorstand Entlastung<br />
erteilt und der neue Haushaltsplan einstimmig beschlossen.<br />
Turnusgemäß wurde die Hälfte der Vorstandsmitglieder<br />
wiedergewählt und der Vorsitzende bedankte sich bei allen Vorstandsmitgliedern<br />
für die geleistete Arbeit.<br />
Es gab wieder viele Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften,<br />
und zwar sechs 25-jährige, sieben 40-jährige und eine 50-<br />
jährige. Darüber hinaus gab es noch zwei Mitglieder, die schon<br />
sage und schreibe 70 Jahre dem TV Oberneuland angehören.<br />
Axel Adamietz<br />
Rolf Westphal (2.v.r.), 70 Jahre im Verein.<br />
Die langjährigen Vereinsmitglieder.
KIRCHENKABARETT IN DER<br />
KIRCHENGEMEINDE OBERNEULAND<br />
WORT-ZUM-SONNTAG-SHOW<br />
Bei der Wort-zum-Sonntag-Show, so der Titel<br />
des neuen Programms des Kirchenkabarettisten<br />
Ingmar von Maybach-Mengede, gab es einen<br />
augenzwinkernden Blick hinter die kirchlichen<br />
Kulissen und geistreich-humoristische<br />
Betrachtungen zu allem, was das Gemeindeleben<br />
so ausmachen kann.<br />
Das Publikum hatte viel Spaß. Auch beste musikalische Unterhaltung<br />
war mit Gitarre, Mundharmonika und gleichzeitig Gesang garantiert.<br />
“ am 5. März zu Gast im evangelischen<br />
„CSU Gemeindehaus Bremen-Oberneuland – mit<br />
Maybach an der Spitze – Ein sehr passender Name für<br />
einen Auftritt in Bremen, bringt man Maybach doch<br />
gleich mit Mercedes-Benz in Verbindung.<br />
„Wir müssen von der Katholischen Kirche lernen<br />
und mehr Mut zum Personenkult haben. Dann würde<br />
auch einmal ein Ruck durch unsere Volkskirche gehen.“<br />
Mit diesen Worten beginnt der Kirchenkabarettist<br />
Ingmar von Maybach-Mengede seine Wort-zum-<br />
Sonntag-Show. Bereits seit 1999 ist er auf den Kleinkunstbühnen<br />
der Republik unterwegs. Während des<br />
Vikariats 2006 wechselte er in das Genre des Kirchenkabaretts.<br />
Der studierte Soziologe und Theologe möchte<br />
mit seiner Christlich Satirischen Unterhaltung „theologisch<br />
aus dem Nähkästchen plaudern und Menschen,<br />
die mal wieder einen Blick auf die Kirche wagen, zwei<br />
verschiedene Richtungen zeigen.“ Hierzu muss<br />
niemand bibelfest oder fleißiger Kirchgänger sein.<br />
„Habt ihr 2017 alle das ganze Jahr gefeiert“, ruft<br />
Maybach in den Raum, „Party Protestantiko, anlässlich<br />
des Lutherjahres.“ Dann erklärt er musikalisch die<br />
86 OBERNEULAND
Grundprinzipien der Predigtvorbereitung. Das Predigtlied<br />
heißt: Samstag Nacht. Gegen Mitternacht hat er<br />
den Rahmen, oben steht: „Liebe Gemeinde“ und unten:<br />
„Amen“.<br />
Die Königsdisziplin des Pastors sind Beerdigungen.<br />
Maybach fragt das Publikum: „Wie erkennt man einen<br />
Pfarrer im Familienurlaub in Badehose? Er nimmt drei<br />
Schippen Sand, Erde zu Erde, Staub zu Staub und Asche<br />
zu … Diamanten pressen. Diamonds are girls best<br />
friends, sie haben nun den Gatten im richtigen Format<br />
am Finger.“ Hier muss er sich öfter den Vorwurf gefallen<br />
lassen, dass er, als Pfarrer und Kabarettist, Tod und<br />
Sterben nicht ernst nimmt. Doch Maybach singt sein<br />
nachdenkliches, persönliches Lied vom Tod. Die<br />
Diagnose Lungenkrebs bestätigte sich nicht, es war eine<br />
seltene Lungenkrankheit, die inzwischen ausgeheilt ist,<br />
heute denkt er anders über das Leben. Wenn er gefragt<br />
wird, ob er Pfarrer oder Kabarettist sei, antwortet<br />
Maybach: „Kirchenkabarettist und das ist gut so!“ Nicht<br />
jeder ist aufgeschlossen für das, was er treibt. Worte<br />
oder Sätze wie: „Nestbeschmutzer“, „Ketzer“ und „der<br />
gehört von der Bühne geschossen“ begleiten sein Programm.<br />
Das hält Maybach nicht davon ab, einen Tango<br />
für das Weißkopfgeschwader, der Frauen-Seniorenkreise,<br />
zu singen, Titel des Liedes: Aber bitte mit Pastor.<br />
Die Zuschauer erfahren, was die Kirche von IKEA oder<br />
Auf dem Dorf hatte er durch<br />
seine langen Haare ein<br />
Alleinstellungsmerkmal und<br />
war der „Don Camillo”.<br />
Telekom lernen kann, dass sein alter Kumpel, Paul<br />
Gerhard, Kirchenlieddichter 1607-1676, einen der drei<br />
Friedhofshits Befiehl du deine Wege geschrieben und<br />
Claudia Kleinert viel zu große Hände hat. Herr Trump<br />
und Frau Merkel sind ebenso Gesprächsthema wie ein<br />
Traugespräch, zwischen Pfarrer und Braut, welches<br />
überaus anstrengend sein kann.<br />
Jeder hing schon in einer Telefon-Hotline fest, in der<br />
man einfach nicht verstanden wurde. Die Eltern wollten<br />
doch nur den Benny zur Taufe im evangelischen<br />
Kirchenbüro anmelden und waren am Ende Suizid<br />
gefährdet. Maybach schätzt die Vielfältigkeit im Beruf,<br />
welche oft mit den Menschen zu tun hat.<br />
Als Pfarrer in Ueberau im Odenwald wurde er häufig<br />
gefragt, ob die langen Haare als Pfarrer erlaubt seien.<br />
Auf dem Dorf hatte er dadurch ein Alleinstellungsmerkmal<br />
und war der „Don Camillo“.<br />
Beste musikalische Unterhaltung ist garantiert,<br />
Maybach begleitet seine Lieder mit Gitarre, manchmal<br />
mit Mundharmonika und das gleichzeitig. Früher wollte<br />
er am Lagerfeuer die Mädels beeindrucken, klappte<br />
leider nicht, die anderen Jungs hatten die Hände frei.<br />
Für sein geistreiches Treiben verlieh der Berliner<br />
Tagesspiegel dem Pfarrer aus dem Odenwald den Titel<br />
„Der Spaßmacher Gottes“. Ein Spaß für alle, die einen<br />
Blick hinter die kirchlichen Kulissen, auf Selbstverständnis<br />
und kirchlichen Trubel wagen wollen.<br />
Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />
OBERNEULAND 87
HEINRICH-SCHMIDT-BARRIEN-PREIS FÜR YARED DIBABA<br />
BOTSCHAFTER DER<br />
PLATTDEUTSCHEN SPRACHE<br />
Die kleine alte Sankt-Georgs-Kirche draußen im „Land der Gräser“ zwischen Lilienthal und Ritterhude war<br />
is zum letzten Platz besetzt. Zum 20. Mal wurde vom Freundeskreis „Dat Huus op'n Bulten“<br />
der Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis für Verdienste um die niederdeutsche Sprache verliehen.<br />
Kein Ort ist besser dafür geeignet, liegt doch das Grab des<br />
Namensgebers direkt nebenan.<br />
Die schlichte Holzbüste des 1996 gestorbenen plattdeutschen<br />
Schriftstellers trägt bekannte und weniger bekannte<br />
Namen von Menschen und Gruppen, die das Plattdeutsche<br />
lebendig sein lassen.<br />
In diesem Jahr nun wurde Yared Dibaba als Botschafter der<br />
plattdeutschen Sprache zum Preisträger ausgewählt. Für<br />
jemanden, der ihn vom Fernsehen her kennt, als Moderator, als<br />
Schauspieler, Musiker, Rundfunk- und Hörbuchsprecher, eine<br />
gute Wahl. Denn Yared Dibaba lässt keine Gelegenheit aus, sich<br />
auf Platt zu unterhalten. Als Vierjähriger kam er mit seiner<br />
Familie nach Norddeutschland – sein Vater bekam<br />
einen Studienplatz an der Universität<br />
Osnabrück. Drei Jahre später,<br />
wieder in Äthiopien, besuchte er<br />
dort eine deutsche Schule. Und<br />
1979 flüchtete die Familie vor dem<br />
Bürgerkrieg wieder nach Deutschland.<br />
In Ganderkesee, im Ortsteil<br />
Falkenburg, fanden sie eine neue<br />
Anna Brodersen, Jurymitglied Jutta-Irene<br />
Dehlwes-Grotefend, Yared Dibaba und<br />
Johannes Rehder-Plümpe.<br />
Heimat. An der Schule lernte der Zehnjährige, Platt zu sprechen,<br />
und zwar gründlich. Es folgten das Abitur in Delmenhorst,<br />
die Ausbildung in einem Kaffee-Importunternehmen in<br />
Bremen und die Schauspielschule ebenda, schließlich das<br />
Musikstudium in Hamburg. Dort kam er zu Rundfunk und<br />
Fernsehen. Er schrieb drei Bücher auf Platt und schuf unter<br />
anderem ein plattdeutsches Bibel-Hörbuch als Doppel-CD.<br />
Bremen und sein Umland ist für Yared also kein unbekanntes<br />
Terrain. Nun war er hier. „Ik freu mi wahnsinnig“, vertraute<br />
er Reinhard Goltz an. Und ja, er sei „heel upreegt“, habe eiskalte<br />
Hände. Doch dann kam alles ganz fröhlich daher. Denn Knipp<br />
Gumbo (alias Lars Köster) sorgte mit Rock'n Roll und ein<br />
bisschen Gospel – natürlich auf Platt<br />
– mit Gitarre und Mundharmonika<br />
für gute Laune. Walter Henschen als<br />
Moderator nahm Yared Dibaba an<br />
die Hand und führte ihn durch die<br />
Reihen der Besucher. Aus Ganderkesee<br />
waren sie gekommen, mitten<br />
darunter Wiltrud Schauer, seine<br />
ehemalige Lehrerin, frühere Kollegen<br />
der Kaffeefirma aus Bremen<br />
und schließlich seine Mutter. Das<br />
gab ein herzliches Wiedersehen<br />
und lockerte die Stimmung auf.<br />
88 OBERNEULAND
Yared Dibaba<br />
musste erst<br />
eine Prüfung<br />
bestehen, um<br />
zu beweisen,<br />
dass er ein<br />
echter Norddeutscher<br />
ist.<br />
Es ist üblich, dass die Preisträger des Vorjahres sich vor der<br />
Übergabe noch einmal vorstellen. Diesmal waren das vier von<br />
den „fief Schoolmesterschen“. Lehrerinnen aus der Umgebung,<br />
die mit Überzeugung Platt unterrichten. Meist geht der Preis in<br />
dem einen Jahr an Preisträger aus der Region, im anderen über<br />
deren Grenzen hinaus. „Nu geiht he wedder von dat platte<br />
Land in de grote Stadt“, sagten sie.<br />
Anstelle einer Laudatio plauderten Anna Brodersen, die ihre<br />
Bachelor-Arbeit dem Plattdeutschen widmete, und Reinhard<br />
Goltz (wer kennt ihn nicht von Radio Bremen) mit dem<br />
Preisträger. Wie er es wohl mit dem Sie und dem Du halte? –<br />
Im Plattdeutschen kennt er nur das Du, das passt einfach zur<br />
Sprache, schafft Vertrauen von Anfang an. Ob er eine Rolle bei<br />
Büttenwarder annehmen würde? – Sofort! Spontanen Applaus<br />
bekam Yared auf seine Antwort, mit welchem Musiker er am<br />
liebsten zusammen auftreten würde: Harry Belafonte. Bedeutsamer<br />
waren schon die Gespräche um und über seine Heimat<br />
Äthiopien. Er habe zwei Heimaten, für die er einsteht. Und<br />
Sprache ist ja auch Heimat. In Äthiopien kämpft er um seine<br />
Muttersprache Oromiffa. Er gehört zum Volk der Oromo, der<br />
Mehrheit in Äthiopien, deren Sprache jedoch offiziell nicht gesprochen<br />
werden darf. Womöglich auch ein Grund, weshalb er<br />
sich für Plattdeutsch so stark macht. Eigentlich ist sein Name<br />
Yared Terfa. Bei den Oromos erhielt er traditionell den Vornamen<br />
des Vaters (Terfa Dibaba) als Nachnamen. Seit seiner Einbürgerung<br />
1993 steht in seinem deutschen Pass Yared Terfa<br />
Dibaba, also eigentlich sein Künstlername, meint er schmunzelnd.<br />
Ja, er sei wegen seiner Hautfarbe früher schon diskriminiert<br />
worden, und zu den zunehmend<br />
rassistischen Tendenzen sagt er:<br />
„Dat mokt mi bang“. Dem solle viel<br />
mehr Nächstenliebe entgegengesetzt<br />
werden.<br />
Bevor ihm endgültig der Preis<br />
überreicht wurde, musste Yared Dibaba<br />
eine Prüfung bestehen, um zu beweisen,<br />
dass er ein echter Norddeutscher<br />
ist. Eine dreiköpfige Jury trat zusammen,<br />
drei Aufgaben galt es zu meistern,<br />
für die es von jedem Prüfer bis<br />
zu drei Punkten geben konnte. Als<br />
Erstes sollte er spontan ein plattdeutsches Gedicht aufsagen.<br />
Das war ein bisschen kurz, dafür gab es sechs Punkte. Dann<br />
sollte er sich vorstellen, im Norden ein Kröger (Gastwirt) zu<br />
sein. Welches norddeutsche Gericht er seinen Gästen empfehlen<br />
würde? Bremer Knipp mit Kruste und Spiegelei. Dafür gab<br />
es neun Punkte. Bei der dritten Aufgabe kassierte Yared wieder<br />
die volle Punktzahl. Da war er als Musiker und Sänger in seinem<br />
Element. Knipp Gumbo griff zur Gitarre, Yared bekam einen,<br />
natürlich plattdeutschen, Text in die Hand und los ging's.<br />
Erst mit einer Rock-Nummer von June Carter, auf Platt „Kring<br />
ut Füer“, dann mit dem bekannten „Marie, Marie“ von Dave<br />
Alvin: „Hey, söte Deern, kannst du mi verstahn? Ik heff die leev<br />
un ik will mit di gahn“. Die plattdeutschen Texte sind aus der<br />
Hand von Birgit Lemmermann. 24 Punkte von 27 möglichen.<br />
Yared Dibaba hatte bestanden, er ist ein echter Norddeutscher.<br />
Endlich konnte er den Preis von Walter Henschen, die Urkunde<br />
und die Blumen von Johannes Rehder-Plümpe, dem Vorsitzenden<br />
des Freundeskreises Dat Hus op'n Bulten, entgegennehmen.<br />
Walter Henschen: „Keen anner het düs Johr den Priis verdient“.<br />
Ein Wanderpreis, der mit keiner Geldprämie verbunden<br />
ist. Eine Ehre, ihn zu bekommen. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 89
JEDER IST WILLK<strong>OM</strong>MEN<br />
EIN FREUNDESKREIS FÜR DIE KIRCHENGEMEINDE OBERNEULAND<br />
Mein<br />
Ehrenamt<br />
Der Begriff Freundeskreis wirft immer<br />
wieder einige Fragen auf. Für manche<br />
ist nicht ganz klar, wer und was da eigentlich<br />
dazugehört. Einige Freunde engagieren<br />
sich auch mehrfach, was die Kirchengemeinde<br />
natürlich sehr freut, manchmal jedoch<br />
für Verwirrung sorgt. Doch sind sie<br />
alle ehrenamtlich unterwegs.<br />
Angela Hüneke und Hans Schmiedt<br />
gehören zu denen, die von Anfang an dabei<br />
sind und wissen, wie der Freundeskreis vor<br />
gut zehn Jahren entstand. Die Tabea-<br />
DampfmüHle OBeRneulanD<br />
Seit 1897<br />
Ihr persönlicher lieferant<br />
in Oberneuland und umzu!<br />
Dünger · Pflanzenschutz<br />
Sämereien · Blumenerde<br />
Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />
Kaminholz · Propangas<br />
- Fachberatung -<br />
H E I Z Ö L<br />
28355 Bremen-Oberneuland<br />
Rockwinkeler Heerstraße 13<br />
Telefon (<strong>04</strong>21) 25 90 21 / 25 98 06<br />
fax (<strong>04</strong>21) 257 53 23<br />
dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />
Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Oberneuland wurde 2008 gegründet, ein<br />
Jahr später hatte Gertraude Ruß-Bindernagel<br />
die Idee, einen Freundeskreis zu bilden.<br />
„Dadurch sollte die Stiftung bekannter gemacht<br />
werden, aktive Leute sollten kommen,<br />
um mitzuarbeiten“,<br />
weiß Schmiedt. „Wir haben<br />
uns Gedanken gemacht,<br />
wie wir der Stiftung<br />
zuarbeiten können<br />
und nach Freunden gesucht.<br />
Das bedeutet<br />
nicht: Freunde unter<br />
sich. Wir sind natürlich<br />
eine Gruppe, die sich gut<br />
versteht, jedoch ist jeder<br />
willkommen. Wir sind<br />
Freunde, die sich um andere<br />
kümmern“, sagt<br />
Hüneke. „Mit unseren<br />
Aktionen präsentieren<br />
wir Gemeinsamkeit, wollen<br />
die Gemeinde ansprechen<br />
und Menschen<br />
von außen hereinholen.<br />
Das Tabea Kaffee, der<br />
Flohmarkt auf den<br />
Gemeindefesten sowie der Stand mit<br />
(Glüh-)Wein und Leckereien bei Konzerten<br />
und das bevorstehende Fastenessen sind<br />
gute Gelegenheiten, um mit Menschen ins<br />
Gespräch zu kommen“, erzählt Hüneke.<br />
Dabei ist zu erwähnen, dass Kuchen und<br />
Torten, selbst gekochte Marmelade, schöne<br />
Handarbeit und andere Dinge als Spende<br />
vom Freundeskreis bereitgestellt werden.<br />
Nicht unerwähnt soll das große Bridgeturnier<br />
bleiben, welches die rührige Hüneke<br />
in den Gemeindesaal geholt hat. Es findet<br />
zweimal jährlich statt und zählt über<br />
100 Teilnehmer. Das nächste Bridgturnier<br />
findet am 8. Mai statt.<br />
„Mit unseren<br />
Aktionen präsentieren<br />
wir Gemeinsamkeit,<br />
wollen die Gemeinde<br />
ansprechen und<br />
Menschen von außen<br />
hereinholen.”<br />
Angela Hüneke<br />
Wie auch bei den anderen Veranstaltungen<br />
bedarf es aufwendiger Vor- und Nacharbeit.<br />
Am Ende des Tages geht der gesamte<br />
Erlös an die Tabea- Stiftung.<br />
Ein weiterer wichtiger Bereich im<br />
Freundeskreis ist der Charity-Shop Dritte<br />
Etage, welchen Karin<br />
Emigholz und Helfer<br />
betreiben. Das Ladengeschäft<br />
in der Brucknerstraße<br />
15 bietet hochwertige<br />
Damenmode aus<br />
zweiter Hand, sowie dazugehörige<br />
Accessoires<br />
aus Spenden. Mit der<br />
wunderbaren Philosophie<br />
„Wir glauben an<br />
eine Idee, bei der alle<br />
Gewinner sind: Menschen,<br />
die spenden,<br />
Menschen, die Schönes<br />
kaufen“ möchten sie das<br />
Leben einiger Menschen<br />
ein klein wenig schöner<br />
und lebenswerter machen.<br />
Für Schmiedt ist es<br />
wichtig, junge und dynamische<br />
Menschen zu finden, die gerne mitarbeiten<br />
möchten. Eine offene, ökumenische<br />
Atmosphäre soll Interessierte einladen.<br />
„Die 60- bis 90-Jährigen nehmen sich<br />
manchmal zu viel vor und überfordern<br />
sich dann. Gute Ideen sind vorhanden,<br />
können jedoch nicht umgesetzt werden, da<br />
Unterstützung fehlt. Ein Grund, warum<br />
der Hökermarkt eingestellt wurde“, sagt<br />
Schmiedt. Die beiden sind sich einig, wenn<br />
sie sagen: „Wir sind ein Team und arbeiten<br />
zusammen. Nicht immer sind wir einer<br />
Meinung, dennoch ist es unser Ziel, ein<br />
gutes Ergebnis zu erlangen.“<br />
Susanne Wokurka<br />
90 OBERNEULAND
Rennkalender<br />
<strong>2020</strong>:<br />
24.<strong>04</strong>. - 26.<strong>04</strong>.<br />
Motorsport Arena Oschersleben<br />
15.05. - 17.05.<br />
Autodrom Most (CZ)<br />
05.06. - 07.06.<br />
Red Bull Ring (A)<br />
14.08. - 16.08.<br />
Nürburgring<br />
21.08. - 23.08.<br />
Circuit Zandvoort (NL)<br />
18.09. - 20.09.<br />
Hockenheimring<br />
02.10. - <strong>04</strong>.10.<br />
Sachsenring<br />
ADAC GT MASTERS<br />
JANNES FITTJE STARTET MIT PORSCHE<br />
Der gebürtige Borgfelder<br />
Jannes Fittje gab 2019 sein<br />
Debüt im Sportwagen. Der 20-<br />
jährige Rennfahrer bestritt den<br />
Porsche Carrera Cup Deutschland<br />
und überzeugte auf Anhieb<br />
mit guten Leistungen. Nun<br />
macht er den nächsten<br />
Schritt und bestreitet<br />
gemeinsam mit dem<br />
KÜS Team75 Bernhard<br />
das ADAC GT<br />
Masters.<br />
„Ich freue mich auf<br />
die neue Herausforderung“,<br />
blickt Jannes<br />
Fittje gespannt auf das<br />
ADAC GT Masters.<br />
Gemeinsam mit dem Berliner<br />
Mike David Ortmann teilt sich<br />
der 20-Jährige einen Porsche<br />
911 GT3 R des KÜS Team75<br />
Bernhard. Die Mannschaft um<br />
den zweimaligen Langstrecken-<br />
Weltmeister Timo Bernhard<br />
geht seit 2016 in der Liga der<br />
Supersportwagen an den Start<br />
und feierte seitdem schon zahlreiche<br />
Siege und Podestplätze.<br />
Teamchef Timo Bernhard<br />
über seinen Neuzugang: „Ich<br />
bin richtig happy über das Fahrerpaar<br />
in unserer Startnummer<br />
18. Mit Mike David Ortmann<br />
und Jannes Fittje haben<br />
wir zwei absolute Jungstars auf<br />
unserem Porsche 911 GT3 R.<br />
Wir versprechen uns viel von<br />
dieser Besetzung. Beide sind<br />
ungefähr gleich alt. Mike David<br />
hat schon drei Jahre Erfahrung<br />
im ADAC GT Masters, ist also<br />
schon routiniert, kennt alle<br />
Strecken und die Abläufe.<br />
Jannes kommt aus dem Formelsport,<br />
er hat zuletzt ein Jahr im<br />
Porsche Carrera Cup Deutschland<br />
absolviert. Er ist damit neu<br />
im GT Masters und neu im<br />
GT3-Sport. Mit dieser jungen,<br />
frischen Fahrerpaarung ergänzen<br />
wir super unser Schwesterauto<br />
mit der Startnummer 17<br />
unter Simona De Silvestro und<br />
Klaus Bachler. Damit sind wir<br />
gut für die Saison gerüstet. Jetzt<br />
arbeiten wir an den Details für<br />
die Vorbereitung auf die Saison<br />
<strong>2020</strong> im ADAC GT Masters.“<br />
Nach einem Jahr im Porsche<br />
Carrera Cup Deutschland wartet<br />
auf Jannes mit dem ADAC<br />
GT Masters wieder eine neue<br />
Erfahrung. Vor allem der Teamgedanke<br />
rückt nun in den<br />
Fokus: „Bis dato bin ich immer<br />
alleine gefahren, im ADAC GT<br />
Masters teilt man sich das Auto<br />
mit einem Fahrer und muss<br />
sich darauf einstellen. Das ist<br />
etwas Neues für mich.“<br />
Das Umfeld ist jedoch ein<br />
altbekanntes. Bereits mit der<br />
ADAC Formel 4 und dem Porsche<br />
Carrera Cup war<br />
Jannes im Rahmenprogramm<br />
des ADAC<br />
GT Masters unterwegs.<br />
„Ich freue mich<br />
auf den Saisonstart in<br />
Oschersleben und<br />
möchte vom ersten<br />
Rennen an bestmögliche<br />
Ergebnisse einfahren.<br />
Dass ich mich im Porsche<br />
wohlfühle, habe ich bereits im<br />
Carrera Cup bewiesen, daran<br />
werde ich nun anknüpfen. Ein<br />
großer Dank an meine Partner<br />
TMS, VALOREAL, BreezeSports,<br />
Frauenzeit und ADAC Hessen-<br />
Thüringen e.V., die mir dieses<br />
Saisonprogramm ermöglichen“,<br />
fährt der Nachwuchsrennfahrer<br />
fort.<br />
An den insgesamt sieben<br />
Rennwochenenden bestreitet<br />
das ADAC GT Masters am<br />
Samstag und Sonntag jeweils<br />
ein 60-minütiges Rennen. Beide<br />
Läufe werden live im Free-TV<br />
auf dem Sportsender Sport1<br />
und in einem Online-Livestream<br />
übertragen.<br />
OBERNEULAND 91
BUCH-NEUERSCHEINUNG<br />
LOTHAR VOSSMEYER: BREMENS<br />
AUFBRUCH ZUR DEMOKRATIE<br />
„Am späten Abend des 27. Februar 1848 fand eine Extraausgabe der liberalen<br />
„Weser-Zeitung“ reißenden Absatz“.<br />
So beginnt das Buch von<br />
Lothar Voßmeyer aus<br />
Oberneuland. Was war<br />
geschehen? Die<br />
Nachricht, dass in<br />
Paris die Republik<br />
ausgerufen wurde,<br />
dass der König<br />
Louis Philippe von<br />
Orleans nach England<br />
geflohen war, bewegte<br />
die Gemüter.<br />
Bremen war damals einer<br />
der 41 souveränen Einzelstaaten,<br />
die sich nach dem Sieg über<br />
Napoleon zum Deutschen Bund zusammenfanden.<br />
Das war 1815. Die Mitglieder<br />
dieses Bundes wurden von Kaisern, Königen,<br />
Fürsten und Stadträten<br />
beherrscht. Deren Ziel war es,<br />
nicht nur Napoleons Veränderungen<br />
rückgängig zu machen,<br />
sondern auch die Verhältnisse<br />
vor der Französischen Revolution<br />
von 1789 wieder herbeizuführen.<br />
Jedoch die Ideen dieser<br />
Revolution – Freiheit, Gleichheit,<br />
Brüderlichkeit – blieben<br />
in den Köpfen der deutschen<br />
Bürger erhalten: das Verlangen nach demokratischen<br />
Verhältnissen. Es kam landesweit<br />
zu Aufständen der Bürger und Studenten<br />
gegen die Obrigkeit. In Dresden, in<br />
Berlin, in Frankfurt und zahlreichen anderen<br />
deutschen Städten.<br />
Und in Bremen? Das beschreibt Lothar<br />
Voßmeyer sehr detailliert und spannend in<br />
seinem Buch. Rund ein Jahr lang recherchierte<br />
er im Staatsarchiv, in der Uni-Bibliothek<br />
und in vorhandener Literatur. Auch<br />
hier fanden sich Bürger zu Demonstrationen<br />
zusammen, regelrecht blutige Aufstände<br />
blieben jedoch aus. Vielmehr war es der gewerbliche<br />
Mittelstand, angeführt von Tischlermeister<br />
Caspar Heinrich Cord Wischmann,<br />
der mit einer Petition an den Senat<br />
herantrat. Unterstützt von zwei Lehrern und<br />
einer Gruppe Gleichgesinnter. Sie verlangten<br />
Teilhabe an der politischen Macht. Sie<br />
„Die Namen der<br />
demokratischen<br />
Vorkämpfer<br />
von damals<br />
kennt kaum<br />
noch jemand.”<br />
Lothar Voßmeyer<br />
waren bisher von der<br />
großbürgerlichen Oberschicht<br />
wie selbstverständlich<br />
regiert worden.<br />
Jetzt wollten sie<br />
für Bremen eine<br />
Verfassung mit<br />
Grundrechten, Gewaltenteilung<br />
und<br />
gewählter Volksvertretung.<br />
Tatsächlich<br />
kam es danach im April<br />
1848 aufgrund von Wahlen<br />
(von einem Frauenwahlrecht<br />
noch weit entfernt) zu einer demokratischen<br />
Bürgerschaft und ein Jahr später zu<br />
einer Revolutionsverfassung.<br />
„Die Namen der demokratischen Vorkämpfer<br />
von damals kennt<br />
kaum noch jemand“, schreibt<br />
Lothar Voßmeyer – neben<br />
Caspar Heinrich Cord Wischmann<br />
noch Johannes Rösing,<br />
Rudolph Dulon, Ferdinand<br />
Donandt zum Beispiel. „Ihre<br />
Randständigkeit in unserer Erinnerungskultur<br />
kommt darin<br />
zum Ausdruck, dass zwar am<br />
Stadtrand ein paar Straßen<br />
nach ihnen benannt sind, dass aber in den<br />
Zentren unserer Demokratie, im Haus der<br />
Bürgerschaft und im Rathaus, nichts auf<br />
sie hinweist.“<br />
Auf den folgenden Seiten erfährt man in<br />
dem Buch, wie es dann mit Bremen weiterging,<br />
welche Rollen Arnold Duckwitz, Johann<br />
Smidt und andere dabei spielten und<br />
wieso es zuletzt auch in Bremen mit der<br />
Demokratie wieder bergab ging… EM<br />
Lothar Voßmeyer:<br />
„Bremens Aufbruch zur<br />
Demokratie 1848/1849“<br />
Edition Temmen<br />
158 Seiten<br />
mit 71 Abbildungen.<br />
92 OBERNEULAND
DIE KRIMI-AUTORIN AUS OBERNEULAND<br />
LILIANE SKALECKI: DIE RICHTERIN<br />
Mathilde de Boncourt ist Untersuchungsrichterin<br />
in Nîmes. Gerade verurteilte sie ein<br />
prominentes Ehepaar zu Gefängnisstrafen,<br />
schon wird sie Opfer eines Attentats. Nur<br />
mühsam kommt sie mit dem Leben davon…<br />
Damit beginnt der erste Band einer Reihe von<br />
Südfrankreich-Krimis der Autorin Liliane<br />
Fontaine. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich<br />
niemand anderes als Liliane Skalecki, die Gattin unseres<br />
Landesdenkmalpflegers Georg Skalecki.<br />
Eigentlich ist es gar kein richtiges Pseudonym, denn<br />
Fontaine ist ihr Geburtsname. Sie kam im Saarland,<br />
in Saarlouis, zur Welt und hat schon von daher eine<br />
starke Verbindung zu Frankreich. In der Nähe von<br />
Nîmes hat das Paar ein Haus, in dem die studierte<br />
Kunsthistorikerin und Archäologin mehrere<br />
Wochen im Jahr lebt. Le Midi, der Süden Frankreichs,<br />
hat es ihr angetan. Hier, inmitten uralter Kultur<br />
von der Antike über das Mittelalter bis in unsere<br />
Zeit, eingebettet in zauberhafte einmalige Landschaften<br />
von der Camargue über steile Felsen und<br />
tiefe Schluchten bis zu den Bergen der Cevennes, ist<br />
die Heimat ihrer Kriminalromane. In der Provence,<br />
im Gard, im Languedoc leben liebenswerte Menschen.<br />
Und Bösewichte, denen Mathilde, die Untersuchungsrichterin,<br />
auf den Fersen ist. Commandant<br />
Rachid Bouraada, ein Franzose mit algerischen<br />
Wurzeln und Lieutenant Felix Tourrain sind ihre<br />
unverzichtbaren Helfer. Ein Team, das nicht aufgibt,<br />
bevor die merkwürdigen Unfälle junger Mädchen,<br />
das plötzliche Ableben eines alten Freundes, der<br />
offensichtliche Mord an einer Archäologin aufgeklärt<br />
sind. „Die Richterin“, so beginnen die Titel<br />
ihrer beiden bisher erschienenen Romane, mit der<br />
Ergänzung: „… und die Tote vom Pont du Gard“,<br />
„… und die tote Archäologin“. Der dritte Band „…<br />
und der Kreis der Toten“ kommt gerade auf den<br />
Markt. Ein vierter ist in Arbeit. Was veranlasst eine<br />
Kunsthistorikerin und Archäologin, eine Doktorin<br />
der Philosophie ausgerechnet Kriminalromane zu<br />
schreiben? Liliane Skalecki verrät, das liegt wohl im<br />
Blut. Sowohl ihr Großvater als auch ein Onkel waren<br />
Polizisten. Schon damals standen Kriminalromane<br />
im Bücherschrank. So wurde neben anderen<br />
Agatha Christie zu einer Lieblings-Schriftstellerin.<br />
Und es geht weiter in der Familie, denn auch ihre<br />
Tochter ist – Polizistin. Wen wundert es dann noch,<br />
dass der Gedanke, selbst Krimis zu schreiben, schon<br />
seit sehr langer Zeit in ihrem Kopf herumspukt.<br />
Allein sieben Krimis schrieb sie zusammen mit ihrer<br />
Freundin Biggi Rist. Wir haben sie alle im OBERNEULAND<br />
MAGAZIN vorgestellt – der Titel „Rotglut“ wurde gerade<br />
neu aufgelegt. Der schwäbische Kommissar Hölzle<br />
hat jedoch nun endgültig seine Pflicht getan. Jede<br />
der beiden schreibt jetzt eigene Bücher. Dabei widmet<br />
sich Biggi Rist vorwiegend historischen Themen<br />
(wir werden sie demnächst vorstellen). Beide<br />
sind nach wie vor eng befreundet und tauschen immer<br />
noch gern ihre Manuskripte untereinander aus.<br />
Liliane Skalecki arbeitet an ihren Südfrankreich-<br />
Krimis sowohl vor Ort als auch hier in Oberneuland.<br />
Ihr Schreibtisch ist für ihre intensiven Recherchen<br />
von beeindruckenden Bücherwänden umgeben.<br />
Griffbereit sind mehrere Bände über die Tempelritter,<br />
deren Riten ebenfalls in den Südfrankreich-Krimis<br />
eine Rolle spielen. Das Manuskript für<br />
den vierten Band ist bald vollendet. Doch der Süden<br />
ist ihr nicht genug! Im Heyne-Verlag erscheint demnächst<br />
ihre norddeutsche Krimi-Reihe. Da wird aus<br />
Liliane Skalecki nun Lili Andersen. Gut gewählt,<br />
denn sie will für dieses Genre einfach nur „anders“<br />
heißen (und wer denkt dabei nicht spontan an Lale<br />
Andersen und Lili Marleen?).<br />
Text: Eberhard Matzke, Fotos: Georg Skalecki<br />
Am 23. April um 19 Uhr in der<br />
Buchhandlung Leuwer, Am Wall<br />
171 liest Liliane Skalecki aus<br />
dem neuen 3. Band der Südfrankreich-Krimis<br />
„Die Richterin<br />
und der Kreis der Toten“.
Am Vulkan Ojos del Salado<br />
(Atacama-Wüste)<br />
an der Laguna Verde.<br />
CHILE –<br />
IM LAND DER DONNERNDEN WINDE<br />
Outdoor-Abenteuer am Ende der<br />
Welt: Audiovisionsvortrag von und<br />
mit Folkert Lenz im Herrenhaus der<br />
Stiftungsresidenz Ichon-Park.<br />
Expedition zum Volcan Lautaro auf dem<br />
südlichen patagonischen Inlandeis.<br />
Der in Bremen<br />
lebende<br />
Folkert Lenz<br />
über sich:<br />
„Sehen, Hören, Fühlen, Erleben. Für andere.<br />
So verstehe ich meine Aufgabe als Journalist –<br />
Kamera und Mikrofon, Stift, Notizblock und<br />
Gedächtnis helfen dabei, zu Augen und Ohren des<br />
Zuschauers, des Zuhörers, des Lesers zu werden.<br />
Ein kleines Abbild meines Schaffens:<br />
Gedrucktes, Hörbares, Anschauliches und Hintergrund-Infos.<br />
Das Spektrum zeigt die gesamte<br />
Breite meines Berufes als Reisejournalist, als<br />
Outdoor-Schreiber, Alpin-Reporter oder Vortragender –<br />
Multimedia im besten Sinne! Zusammensetzung<br />
und Gewichtung meines Medien-Portfolios sind in<br />
steter Veränderung. Das ist Ausdruck davon, dass<br />
ich auch beruflich nur ungern stillstehe.“<br />
Auf dem südlichen patagonischen<br />
Inlandeis vor der Kulisse<br />
des Circulo de los Altares.<br />
94 OBERNEULAND
turmgepeitschte Granitgipfel,<br />
„Szerklüftete Gletscherfelder, azurblaue<br />
Bergseen und staubige Pampa-<br />
Einöde: Patagonien ist ein Sehnsuchtsort<br />
für Naturliebhaber. Vor allem das<br />
Inlandeis im Süden Chiles präsentiert<br />
sich als wahrer Abenteuer-Spielplatz<br />
für Outdoor-Enthusiasten. Wer in die<br />
Eiswüste vordringen will, muss Mut,<br />
Hartnäckigkeit und Gelassenheit mitbringen.<br />
Modeatelier<br />
Kerstin Müller<br />
Exklusive Maßanfertigung von Damenmode<br />
Fachgerechte Änderungen von Damen- und Herrenbekleidung<br />
Mühlenfeldstr. 66, Oberneuland<br />
Tel.: <strong>04</strong>21 25 08 48, www.modeatelier-mueller.de<br />
Das Inlandeis zählt zu den letzten<br />
weißen Flecken auf dem Globus. Nur<br />
mit Ski, Zelt und Lastschlitten gelangt<br />
man in den zivilisationsfremden Landstrich.<br />
Die Audiovision berichtet über<br />
die „Transpatagonica“ – Versuch einer<br />
neuen Route von den Anden zum Pazifik.<br />
Eine weitere Expedition führt zum<br />
Volcan Lautaro – einem 3.600 Meter<br />
hohen Gipfel, mitten auf dem Mega-<br />
Gletscher. Unkomplizierte Trekking-<br />
Erlebnisse finden sich dagegen an den<br />
Torres del Paine.<br />
Statt Eis und Schnee prägen Salz und<br />
Sand den Norden des Landes: am zweithöchsten<br />
Berg Amerikas – dem Ojos del<br />
Salado (6.893 m) – genauso wie an den<br />
Salzseen der Atacama-Wüste, am Fuße<br />
der Anden-Vulkane bei San Pedro oder<br />
dem Geysirfeld El Tatio. In der Mitte<br />
Chiles dagegen herrscht sattes Grün vor.<br />
Auch Eindrücke aus der Hauptstadt<br />
Santiago und der pittoresken Küstenstadt<br />
Valparaiso in der Reportage fehlen<br />
nicht“, so hatte Folkert Lenz die Ankündigung<br />
seines Vortrages verfasst.<br />
Die zahlreichen Besucher ließen sich<br />
gerne auf dieses Abenteuer in eine für<br />
sie fernen und fremden Welt ein. Sie erlebten<br />
die ungewöhnlichsten Wetterkapriolen<br />
in atemberaubender Landschaft<br />
mit extrem starkem Wind und Sturm<br />
vom Pazifik her. Folkert Lenz schilderte<br />
in seinem Livekommentar viele spannende<br />
Details dieses Unternehmens in<br />
seiner Vierer-Gruppe.<br />
Seine nächsten Pläne verriet Folkert<br />
Lenz noch im Anschluss: „In den nächsten<br />
Tagen reise ich nach Finnland an<br />
den Polarkreis – dort fotografiere ich<br />
Polarlichter. Im Sommer geht es nach<br />
Alaska, um Bilder zu sammeln für einen<br />
neuen Vortrag, für den ich auf dem 60.<br />
Breitengrad einmal um den Globus reisen<br />
will. Außerdem steht wieder eine<br />
Expedition in Nepal im Herbst an.“<br />
MG, Fotos: Folkert Lenz<br />
OBERNEULAND 95
ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />
Michael Eggers vor einem Linienbus in Dakar.<br />
Die Waisenkinder haben einheitliche Kleidung bekommen.<br />
Jetzt singen sie: „Merci, Michael et ses partenaires.“<br />
Mit dem Bus soll es 800 km ins Landesinnere gehen.<br />
Michael Eggers, die Leiterin des Waisenhauses in Dakar und Mouhamadou Deme.<br />
Mouhamadou Deme muss mit dem Auto allein nach Agnam Thiodaye fahren.<br />
Abschied von Mouhamadou Deme.<br />
96 OBERNEULAND
MICHAEL EGGERS AUS BORGFELD<br />
ABENTEURER<br />
MIT SOZIALEM ENGAGEMENT<br />
Michael Eggers aus Borgfeld ist Unternehmer. Zusammen mit einer Partnerin<br />
ist er Chef einer Übersetzer-Agentur.<br />
Obwohl er neben Deutsch fünf Sprachen<br />
beherrscht, übersetzt er nicht selbst.<br />
Drei feste Mitarbeiter stehen täglich zwischen<br />
8.30 und 22.30 Uhr seinen Kunden<br />
zur Verfügung. Die Kunden sind zumeist<br />
Anwälte, die fachlich fundierte Übersetzungen<br />
benötigen. Die Aufgabe der Agentur<br />
und ihrer Mitarbeiter ist es, für jeden<br />
Auftrag den genau richtigen freien Übersetzer<br />
zu finden. Das muss heutzutage<br />
schnell abgewickelt werden. Die Übersetzungen<br />
müssen zudem hieb-und stichfest<br />
sein.<br />
Als Groß- und Einzelhandelskaufmann<br />
begann Michael Eggers‘ Berufsleben.<br />
Danach studierte er Betriebswirtschaft und<br />
stand vor der Überlegung, ins Management<br />
eines großen Unternehmens zu gehen.<br />
Ein Job, der einen den ganzen Tag in<br />
Anspruch nimmt. Ein solcher Manager<br />
kommt des Abends spät nach Hause und<br />
sieht seine Kinder gerade mal am Wochenende.<br />
Michael Eggers aber wollte Kinder<br />
haben und sozusagen immer für sie da<br />
sein. Daher schuf er sich eine selbstständige<br />
Tätigkeit, die es ihm erlaubt, von zu<br />
Hause aus zu arbeiten. Nicht gedeckt damit<br />
war aber sein „Abenteuer-Bedarf“, zu dem<br />
der 41-Jährige immer noch steht. Da er mit<br />
offenen Augen durch die Welt geht, nimmt<br />
er bewusst wahr, wie viel soziale Ungerechtigkeit<br />
es allerorten und vor allem in der<br />
„Dritten Welt“ gibt. Hier will er helfen.<br />
Spontan und direkt vor Ort.<br />
Drei Reisen in ferne Länder hat er nun<br />
absolviert. 2018 nach Mexiko, 2019 nach<br />
Ecuador, und in diesem Jahr kam er kürzlich<br />
von einer Reise in den Senegal zurück.<br />
Mit seiner Frau, einer Lehrerin, und den<br />
Kindern hat er vereinbart, dass er nicht<br />
länger als zehn bis zwölf Tag wegbleibt. Das<br />
wird so gerade akzeptiert. Einmal im Jahr.<br />
Lange vor der Reise beginnt Michael<br />
Eggers, bei Freunden, Geschäftspartnern<br />
und über Facebook Spenden zu sammeln.<br />
Das funktioniert. Dann nimmt er Verbindung<br />
zu einer nicht Gewinn orientierten<br />
Agentur für Sozialreisen (wie z.B. IFRI,<br />
TripSpirit, Travel Beyond, Make a difference,<br />
Go Volunteer Africa) auf. Flug und Unterkunft<br />
bezahlt er auf eigene Kosten. Bei der<br />
Ankunft erwartet ihn meist ein Koordinator,<br />
der ihn zum erwünschten Ziel leitet.<br />
Das sollen besonders von Armut betroffene<br />
Orte sein. Im Westen Mexikos war er in einer<br />
Schule für geistig und körperlich behinderte<br />
Kinder und lebte in einer Familie<br />
mit einem epileptischen Kind. Täglich war<br />
er mit der Lehrerin unterwegs und beteiligte<br />
sich mit seiner Geldspende beim Streichen<br />
der Fassade.<br />
Quito, die Hauptstadt von Ecuador, ist<br />
an sich keine arme Stadt, hat jedoch<br />
Elendsviertel aufzuweisen. Da standen ihm<br />
bereits 1.200 Euro an Spenden zur Verfügung.<br />
Er ging zu einer Schule im Armutsviertel<br />
und besorgte mit den Lehrern für<br />
die Schüler von drei Klassen Federmappen,<br />
Fußbälle, Springmatten, einen WLAN-<br />
Router und Waschmittel. Mit einer regelrechten<br />
Zeremonie wurde er verabschiedet.<br />
Im Senegal teilte Michael Eggers die gesammelten<br />
Spenden von nunmehr 1.500<br />
„Ich will helfen.<br />
Spontan und direkt vor Ort.”<br />
Michael Eggers
ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />
„Mich treibt immer wieder<br />
die unglaubliche Freude<br />
der Kinder an.”<br />
Michael Eggers<br />
Euro auf. Die eine Hälfte bekamen die Kinder<br />
eines Waisenhauses in Dakar für einheitliche<br />
Kleidung, eine Kamera und ein<br />
gemeinsames Essen. Mit der anderen Hälfte<br />
wollte er mit dem Bus 800 Kilometer<br />
weit ins Landesinnere nach Agnam<br />
Thiodaye, im Osten hart an der Grenze zu<br />
Mauretanien, fahren. In Dakar hatte er<br />
dafür Schulmaterialien gekauft. Das klappte<br />
nicht ganz, weil er unterwegs nach acht<br />
Stunden Busfahrt bedenklich krank wurde.<br />
Sein Betreuer Mouhamadou Deme fuhr<br />
stattdessen weiter, und Michael Eggers bekam<br />
eine Rückmeldung von begeisterten<br />
Schülern, Einwohnern und dem Bürgermeister.<br />
Das ist es, was ihn immer wieder<br />
antreibt: Die unglaubliche Freude der Kinder.<br />
Er wird umringt, es wird viel gelacht,<br />
er singt und tanzt mit ihnen, sie fassen ihn<br />
an, ihn, den Weißen unter lauter Farbigen.<br />
Michael Eggers übernachtet in einfachsten<br />
Hotels, hin und wieder auch privat, zum<br />
Beispiel bei seinem Betreuer. Gerade in<br />
Dakar musste er erleben, dass auch dieser<br />
Mann in ganz, ganz einfachen Verhältnissen<br />
lebt.<br />
In Dakar hatte er einen Koffer mit gespendeten<br />
Kleidern bei sich. Das soll freilich<br />
eine Ausnahme bleiben, denn Gepäck<br />
belastet ihn nur. Michael Eggers sammelt<br />
nur Geld und hat das dort im Ausland in<br />
bar bei sich. So kann er vor Ort mit seinen<br />
Betreuern spontan das einkaufen, was<br />
wirklich benötigt wird. Der Euro wird, wie<br />
der Dollar, überall entgegengenommen.<br />
Seine ehrenamtlichen Aktivitäten können<br />
übrigens auf seiner Facebook-Seite „Wer<br />
gibt, bekommt“ angesehen und direkt<br />
kommentiert werden.<br />
Seit den Aktivitäten der Schülerin Greta<br />
Thunberg macht sich Michael Eggers<br />
schon Gedanken über seine CO2-Bilanz.<br />
Gibt es für ihn eine Alternative zum Fliegen?<br />
Zum Beispiel hätte er durchaus mit<br />
der Eisenbahn durch Deutschland, Frankreich,<br />
Spanien fahren können, um dann<br />
mit der Fähre von Gibraltar nach Marokko<br />
überzusetzen, in Marokko mit der Bahn<br />
weiter zu fahren, auch durch das umstrittene<br />
Gebiet West-Sahara. Durch Mauretanien<br />
gäbe es die Möglichkeit, mit Sammeltaxis<br />
den Senegal zu erreichen. Dann allerdings<br />
wäre er allein auf der Hinfahrt fünf<br />
Tage unterwegs. Und damit ist das Limit<br />
von 12 Tagen Abwesenheit überschritten…<br />
Michael Eggers gibt sich mit seinen<br />
Sozialreisen nicht zufrieden. An der „alten“<br />
Grundschule Borgfeld arbeitet er mit<br />
Schülern in Arbeitsgemeinschaften für<br />
Spanisch und Französisch. Sein Honorar<br />
dafür gibt er an den Förderverein weiter.<br />
Auch zu Hause spricht er übrigens nur<br />
Spanisch mit seinen beiden sechs und acht<br />
Jahre alten Kindern. Die verstehen es, antworten<br />
allerdings auf Deutsch.<br />
Text: Eberhard Matzke, Fotos: Michael Eggers<br />
Norbert Süßmann (l.) und Michael Bauer, Mitglied<br />
des Stiftungsrats der Hans-Wendt-Stiftung<br />
NACH ÜBER 24 JAHREN<br />
NORBERT SÜSSMANN<br />
VERLÄSST DIE<br />
HANS-WENDT-STIFTUNG<br />
Die IHTE (Integrierte Heilpädagogische<br />
Tageserziehung), etabliertes Förderprogramm<br />
für Kinder im Grundschulalter der<br />
Hans-Wendt-Stiftung, hat seit März eine<br />
neue Leitung. Norbert Süßmann,<br />
langjähriger Mitgestalter und Leiter der<br />
IHTE seit 2012, wurde in den Ruhestand<br />
verabschiedet. Im Rahmen eines Empfangs<br />
mit Wegbegleitern und Kooperationspartnern<br />
wurde vom Stiftungsvorstand, Jörg<br />
Angerstein, zudem Silke Grieb vorgestellt,<br />
die die Leitung des Programms im März<br />
übernommen hat.<br />
Text und Foto: Heike Worgulla<br />
98 OBERNEULAND
Nadelöhr mit Straßenbahn<br />
EMPÖRUNG IM BORGFELDER BEIRAT<br />
ABRISS UND NEUBAU<br />
DER FLUTBRÜCKE<br />
ine Frechheit“, sagte Bernd Stenner<br />
„E(SPD), „das Antwortschreiben geht<br />
nicht ansatzweise auf unsere Forderung<br />
ein. Es gibt null Maßnahmen zur Entschärfung<br />
der Situation.“ Man wolle wohl einfach<br />
abwarten, was passiert. Jörn<br />
Broeksmid (CDU) stimmte ihm mit gleichen<br />
Worten zu und ergänzte: „Ich fühle<br />
mich verschaukelt.“ Alle, die hier wohnen,<br />
würden unter den künftigen Staus zu leiden<br />
haben. Ortsamtsleiter Karl-Heinz<br />
Bramsiepe sprach von Hilflosigkeit seitens<br />
der Behörde.<br />
Was war geschehen? Im Hinblick auf<br />
den näher rückenden Termin des Abrisses<br />
und Neubaus der Flutbrücke in der Wümmeniederung,<br />
der einzigen Verbindung<br />
zwischen den Landkreisen Osterholz und<br />
Rotenburg und der Stadt Bremen, hatte der<br />
Beirat zwei Mal von der Senatorin für Verkehr<br />
ein Konzept für eine Entflechtung von<br />
Staus angefordert. Borgfeld befürchtet,<br />
dass der Ortsteil im Stau erstickt, und dass<br />
vor allem Polizei und Feuerwehr nicht<br />
rechtzeitig zu ihren Einsatzorten gelangen.<br />
Bereits jetzt kann die Feuerwehr ihr Einsatzziel,<br />
mit acht Mann in zehn Minuten<br />
vor Ort zu sein, in Borgfeld nicht einhalten.<br />
Die Antwort aus der Behörde aber sagte<br />
sinngemäß, es sei unnötig, sich darüber<br />
Gedanken zu machen. Der Verkehr werde<br />
zwar morgens und abends zunehmen, die<br />
Umleitung über die Straßenbahntrasse<br />
werde aber funktionieren. Die Menschen<br />
in Borgfeld und ihre Vertreter im Beirat<br />
aber sehen das anders. Während der zweijährigen<br />
Bauzeit muss für eine weiträumige<br />
Umfahrung gesorgt werden. Vor allem aber<br />
sollen Fahrten mit Bussen und Bahnen von<br />
Lilienthal in die Stadt deutlich vergünstigt<br />
werden. Zum Beispiel für einen Euro pro<br />
Fahrt. Viele würden dann ihr Auto zu Hause<br />
lassen. Und die Bauzeit soll durch<br />
Powerbaustellen an den Wochenenden erheblich<br />
verkürzt werden. Das sind Ideen<br />
aus Borgfeld, wie man sie von der Verkehrssenatorin<br />
erwartet hat. So aber fühlen<br />
sich die Borgfelder abgehängt.<br />
Während der zweijährigen Bauzeit soll<br />
der gesamte Fahrzeugverkehr auf die<br />
Trasse der Straßenbahn gelenkt werden.<br />
Die Straßenbahn hat Vorfahrt, das wird<br />
durch Ampelanlagen geregelt. Während<br />
der Hauptverkehrszeiten von 6 bis 9 Uhr<br />
und von 15 bis 19 Uhr passieren pro Stunde<br />
acht Bahnen und in den übrigen Zeiten<br />
sechs Bahnen die Flutbrücke.<br />
Auf dem anderen Ufer der Wümme ist<br />
Lilienthal nicht weniger betroffen. Stephen<br />
Riemenschneider, der Leiter des Fachbereichs<br />
Baudienste im Rathaus, erklärt, man<br />
habe den Landkreis Osterholz und den<br />
ZVBN (Zweckverband Verkehrsverbund<br />
Bremen/Niedersachsen) deswegen angeschrieben.<br />
Zurzeit (Stand Ende Februar)<br />
finden mehrere Gespräche statt. Auf jeden<br />
Fall möchte Lilienthal temporär zusätzliche<br />
P+R-Plätze schaffen. Von Einzelhändlern,<br />
die daraufhin kontaktiert wurden, kamen<br />
bisher allerdings nur Absagen. Gegen eine<br />
weitläufige Umfahrung spreche der Umbau<br />
der Einmündung der Kreisstraße 9 in die<br />
Kreisstraße 8. Allerdings nur für einige<br />
Wochen. Dort, wo die Straße von Osterholz-Scharmbeck<br />
auf die Straße Lilienthal-<br />
Ritterhude trifft, wird demnächst eine Ampelanlage<br />
installiert. Von einem direkten<br />
Kontakt des Bürgermeisters zur Verkehrssenatorin,<br />
wie er in Leserbriefen vorgeschlagen<br />
wurde, ist keine Rede.<br />
Text und Foto: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 99
Die Oberneulander<br />
Störche sind<br />
zurück<br />
100 OBERNEULAND
Anfang März wurde im<br />
Oberneulander Storchennest<br />
fleißig Hochzeit gefeiert.<br />
N<br />
och sind beide Störche dabei, das<br />
Nest fertigzustellen. Beim Weißstorch<br />
dauert die Zeit von der Befruchtung<br />
bis zur Eiablage in aller Regel zwei Tage. Ist<br />
die Storchendame ein wenig älter, kann es<br />
auch etwas länger dauern. Im Durchschnitt<br />
legen Störche drei bis fünf Eier in einem<br />
Abstand von zwei bis drei Tagen. Mit dem<br />
Brüten beginnen Störche oft erst mit der<br />
Ablage des zweiten Ei.<br />
Mit 100-prozentiger Sicherheit handelt<br />
es sich bei den Störchen im Oberneulander<br />
Nest auch in diesem Jahr um die „Alten“,<br />
berichtet Monika Drewes. Anhand ihrer<br />
Beringung konnten sie identifiziert werden.<br />
„Sie sind sich einig“, so die Beobachtung<br />
am Hollerdeich. Einige Male steuerten<br />
in den vergangenen Wochen fremde<br />
Störche das Nest an. Alina und Adrian gebärden<br />
sich imposant und veranstalten ein<br />
Heidenspektakel. „Sie haben ganz schön<br />
viel Power und sind sich ihrer Sache sehr<br />
sicher“, erzählt die Oberneulander Landwirtin.<br />
„Schick die anderen zu mir“, sagen<br />
die Oberneulander Landwirte zu Jürgen<br />
Drewes. Denn die warten noch auf die<br />
Besetzung ihrer Nester. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich der Storchenbestand absolut<br />
positiv entwickelt. Grund dafür sieht<br />
Jürgen Drewes in den Maßnahmen, die<br />
ergriffen wurden, es Störchen angenehm<br />
zu machen. Laut NABU haben 2019 in<br />
Bremen und Niedersachsen so viele Störche<br />
wie seit 60 Jahren nicht mehr Station<br />
gemacht. Trotz des trockenen Sommers<br />
war das Nahrungsangebot gut. <strong>2020</strong><br />
erleichtert die aktuelle Mäuseplage den<br />
Störchen die Nahrungssuche.<br />
In den vergangenen Tagen waren sie<br />
stark mit der Liebe beschäftigt, erzählt<br />
Jürgen Drewes. Dann wird es mit dem<br />
Brüten sicherlich auch nicht mehr lange<br />
auf sich warten lassen, davon geht er aus.<br />
Anfang März verlassen immer noch beide<br />
Vögel das Nest, ein sicheres Indiz dafür,<br />
dass noch kein Ei im Nest liegt.<br />
Auffällig ist in diesem Jahr der gute<br />
Ernährungszustand der Störche. Scheinbar<br />
haben sie unterwegs wie auch in ihrem<br />
Winterquartier nichts auszustehen gehabt.<br />
Vom Deich aus kann man die Oberneulander<br />
Störche bestens beobachten, so der<br />
Landwirt. Das Männchen ist deutlich<br />
größer als das Weibchen.<br />
Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />
OBERNEULAND 101
102 OBERNEULAND<br />
OBERNEULAND gestern<br />
heute
Mit Thomas Rosema haben wir einen der aktivsten ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter in der Oberneuland-Sammlung. Seine Leidenschaft<br />
ist das Sammeln alter Ansichtspostkarten mit Motiven<br />
aus Bremen und besonders aus dem alten Oberneuland.<br />
Derzeit ist er dabei, Oberneulander Straßen und Wege mit ihren<br />
Häusern möglichst mit ihrem geschichtlichen Hintergrund zu<br />
erfassen und im Computer für das Archiv zu digitalisieren.<br />
Dabei hat er die Motive aus seiner Privatsammlung ebenfalls<br />
eingegeben, damit auch die Öffentlichkeit sich ein Bild aus alten<br />
Zeiten machen kann. Wir danken ihm für seine Bereitschaft,<br />
viele seiner Postkarten im OBERNEULAND MAGAZIN abzubilden.<br />
Dabei ist es reizvoll, zu versuchen, von der gleichen Stelle aus<br />
mit der Kamera den heutigen Zustand einzufangen.<br />
Partie an der<br />
Rockwinkeler<br />
Chaussee<br />
(1909)<br />
Auf der alten Ansichtskarte sehen wir links eine freie Fläche,<br />
ganz links das von dem Architekten Haering erbaute Haus, in<br />
dem noch vor einigen Jahren der Pastor Wagener lebte.<br />
In der Mitte dominant sieht man das Haus der Apotheke<br />
Backhoff. Die Aufnahme von heute legt dar, dass die freie<br />
Fläche, die Wiese, weiter bebaut wurde, sodass aus dieser<br />
Perspektive die beiden noch bestehenden Häuser aus der Zeit<br />
von 1909 nicht mehr zu sehen sind. Obwohl es sie noch gibt.<br />
Rechts hingegen zeigen die Einfamilienhäuser noch immer<br />
einen ähnlichen Anblick.<br />
Text: Eberhard Matzke, Repro: Thomas Rosema, Foto: Eberhard Matzke<br />
Endlich ist es so<br />
weit - aufatmen,<br />
durchstarten<br />
und den Frühling<br />
begrüßen!<br />
Tauchen Sie ein in<br />
unsere farbenfrohe<br />
Frühlingskollektion!<br />
Übrigens:<br />
Frühlingsappetitmacher<br />
finden Sie<br />
auch auf unserer<br />
Webseite!<br />
Women's Fashion nach Maß<br />
Benquestraße 49 · 28209<br />
Bremen-Schwachhausen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 / 33 87 800<br />
www.mariani-bremen.de
COALLÙ CINDERELLA<br />
MEHR DESIGNER-MODE<br />
IN OBERNEULAND<br />
Seit die neue Damenboutique Coallù Cinderella<br />
am 2. März eröffnet hat, steht die Ladentür des<br />
Geschäfts nur selten still.<br />
Viele modebewusste Oberneulanderinnen nutzen die Gelegenheit,<br />
schnell einmal reinzuschauen, ob sich hier nicht ein neues modisches<br />
Teil für das Frühjahrsoutfit finden lässt: Dazu zählen Blusen, Hosen, Kleider,<br />
Pullover sowie Taschen, Gürtel und Tücher von verschiedenen Modelabels<br />
in den unterschiedlichsten Preislagen. Darunter auch viele Hingucker,<br />
mit denen Frauen aller Altersgruppen neue, modische Akzente<br />
setzen können. Den Kundinnen wird bei Coallù Cinderella nicht nur ein<br />
schönes und ruhiges Ambiente geboten, sie profitieren auch von der übersichtlichen<br />
Präsentation des Sortiments. Darüber hinaus können sie auf<br />
eine kompetente Beratung vertrauen.<br />
Wer die Räume an der Oberneulander<br />
Heerstraße betritt, wird sofort merken,<br />
dass hier keine Damen-Outfits<br />
„von der Stange“ verkauft<br />
werden, sondern liebevoll ausgesuchte<br />
Fashion-Artikel ausgewählter<br />
Labels. Beim Blick in die Regale<br />
sticht vieles ins Auge, wie die<br />
Blusen und Kleider des dänischen<br />
Labels dea kudibal, sowie Kleider<br />
von bloom oder iheart, die ein<br />
echter Eyecatcher sind. Dazu finden<br />
Frauen hier eine tolle Auswahl an Hosen,<br />
Shirts, Tops und Pullis namhafter Hersteller,<br />
wie Cambio oder True Religion und Taschen<br />
und Accessoires von Abro.<br />
Die Outfits sind mal<br />
sportlich, dann wieder<br />
verspielt bis hin zu elegant<br />
− sie können im<br />
Alltag oder im Büro getragen<br />
werden und<br />
sprechen alle Altersgruppen<br />
an. Hier werden<br />
Mutter und Tochter,<br />
Oma und Enkelin fündig.<br />
Text: MM, Fotos: MM / Hersteller<br />
1<strong>04</strong> OBERNEULAND
Kleider gehören in diesem Frühjahr<br />
und Sommer zu den Eyecatchern …<br />
Unsere Marken<br />
für Kinder:<br />
Steiff<br />
Joules<br />
Vingino<br />
Retour<br />
Tumble‘N Dry<br />
Weekend à la mer<br />
Feetje<br />
Bellybutton<br />
Königsmühle<br />
Rosemunde<br />
Noppies<br />
Sigikid<br />
Selecta<br />
Maximo<br />
Ewers u.v.m.<br />
Wir freuen<br />
uns auf Sie!<br />
Oberneulander<br />
Heerstraße 30<br />
28355 Bremen<br />
Telefon<br />
<strong>04</strong>21 / 20 53 99 88<br />
… ebenso wie florale Muster<br />
oder Animalprints in Seide<br />
bei Blusen und Kleidern.<br />
Mo-Fr 10-13 Uhr<br />
und 15-18 Uhr<br />
Sa 10-13<br />
OBERNEULAND 105
HEIDEMARIE BISCHOFF<br />
„MODE HATTE FüR MICH SCHON<br />
IMMER EINE FASZINATION“ …<br />
Bei VFW Fokker war sie in der Zeit der<br />
Entwicklung und des Baus der Transall<br />
als Übersetzerin und Protokollführerin<br />
tätig. Sie arbeitete in Bremen mit einem<br />
Gremium, das aus 70 Männern bestand –<br />
„ich war dazu die einzige Frau!“ Es gab<br />
Verhandlungen mit den Regierungen der<br />
an dem Projekt Transall beteiligten Länder<br />
Deutschland und Frankreich, Besprechungen<br />
vor Ort mit den jeweiligen Industriefirmen<br />
und natürlich alle dazugehörigen<br />
Protokolle sowie die sehr umfangreiche<br />
Korrespondenz. „Auch viele Reisen innerhalb<br />
Deutschlands und Frankreichs, vor allem<br />
nach Paris, waren erforderlich.<br />
Gerne reiste ich dabei mit dem eigenen<br />
Auto, gemeinsam mit einem<br />
kleineren Team aber mit dem Flugzeug.<br />
Dies sind beruflich äußerst spannende<br />
acht Jahre für mich gewesen“,<br />
so fasst sie diese Zeit zusammen.<br />
„Durch meine Aufenthalte in Frankreich<br />
(früher bereits als Au-pair) hatte sich<br />
bei mir ein großes Interesse an Seidenstoffen<br />
mit besonderen Mustern entwickelt.<br />
Als mein Sohn während seiner Schulzeit<br />
dann entsprechende Betreuung benötigte,<br />
… Heidemarie Bischoff ergriff aber den Beruf der Fremdsprachenkorrespondentin,<br />
und zwar in Französisch. Ihr Studium und Examen absolvierte sie in Paris.<br />
begann ich, zu Hause Seidentücher zu rollieren<br />
– natürlich in Handarbeit. Freundinnen,<br />
Bekannte, Nachbarn waren begeistert<br />
von meinen Tüchern (Größe 140 x<br />
140 cm). So entwickelte sich daraus eine<br />
Tätigkeit, die ich gut zu Hause erledigen<br />
konnte, und ich hatte einfach Freude daran,<br />
an diesem kostbaren Material zu arbeiten.<br />
Ich hatte auch kleine Hausmessen –<br />
die Mund-zu-Mund-Propaganda nahm so<br />
ihren Lauf. Bald gab es auch Anfragen von<br />
Modegeschäften, die meine Tücher anbieten<br />
wollten. So bekam ich ebenfalls Kontakt<br />
zu Gisela von der Goltz. Ihr kleines,<br />
Von Beginn an haben Gisela von der<br />
Goltz und ich uns ausgesprochen<br />
gut verstanden und ergänzt“<br />
Heidemarie Bischoff<br />
aber feines Geschäft Pantolina befand sich<br />
bereits seit einigen Jahren in der Graf-<br />
Moltke-Straße. Sie dachte seinerzeit über<br />
einen anderen Standort nach. Ich wurde<br />
auf das neu entstandene Einkaufszentrum<br />
Heidemarie Bischoff und Gisela von der Goltz (re.)<br />
an der Rockwinkeler Heer-/Ecke Mühlenfeldstraße<br />
in Oberneuland aufmerksam.<br />
Gemeinsam überlegten wir, ob die angebotene<br />
Räumlichkeit geeignet ist.“<br />
1999 war es dann so weit, Heidemarie<br />
Bischoff stieg mit ins Boot und beide<br />
bezogen in Oberneuland als Erste dort ihr<br />
Geschäft Pantolina mit italienischer Mode.<br />
Für Heidemarie Bischoff hatte sich somit<br />
das Tor zur Modewelt aufgetan – es begann<br />
damals also eine ganz neue berufliche<br />
Herausforderung.<br />
Von Kaschmir waren beide Damen von<br />
jeher fasziniert. Sie fuhren nach Italien, um<br />
dort direkt beim Fabrikanten Ware<br />
zu kaufen. Es bestanden Kontakte<br />
zu namhaften Herstellern. Vor Ort<br />
bekamen sie durch Zufall Verbindung<br />
zu einem weiteren Hersteller,<br />
der hervorragende Qualität zu einem<br />
ebensolchen Preis anbot. „Diesen<br />
Preis haben wir dann gerne an<br />
unsere Kundinnen weitergegeben“, sagt<br />
Heidemarie Bischoff, „unsere Einkäufe in<br />
Italien wiederholten sich regelmäßig mehrere<br />
Male im Jahr. Es gab bei Fabrikanten<br />
sogar Gästezimmer für uns!“ Interessant<br />
war für Heidemarie Bischoff, dass sie bei<br />
106 OBERNEULAND
Der Frühling<br />
ist da!<br />
Nutzen Sie<br />
die große Auswahl<br />
an In- und Outdoor-<br />
Bekleidung<br />
der italienischen Sprache vieles aus dem<br />
Französischen ableiten konnte.<br />
„Von Beginn an haben Gisela von der<br />
Goltz und ich uns ausgesprochen gut verstanden<br />
und ergänzt. Selbst unser Steuerberater<br />
lobte dies – so etwas habe er in seiner<br />
langjährigen Praxis noch nicht erlebt.“<br />
Das berührt sie noch heute.<br />
Heidemarie Bischoff war bereits eine lange<br />
Zeit mitten drin im Modegeschehen, als<br />
Gisela von der Goltz sich vor fünf Jahren zur<br />
Ruhe setzte. Seitdem führt sie das Geschäft<br />
allein weiter und konnte inzwischen ihr 20-<br />
jähriges Jubiläum bei Pantolina begehen.<br />
„Sie ist die Seele des Geschäftes“ hört man<br />
aus dem Mitarbeiterkreis. Absolute Freude<br />
an Mode und ihr großes Engagement zeichnen<br />
sie aus – sie lebt ihre Mode sozusagen.<br />
Viel Zeit nimmt sie<br />
sich für die Kundin,<br />
denn eine gute Beratung<br />
ist ihr sehr<br />
wichtig: „Ich kann<br />
nur etwas verkaufen,<br />
was zu der Kundin passt.“ Außerdem hat sie<br />
bei ihrem Sortiment (Kleidung, Schuhe,<br />
Accessoires) ein sicheres Gespür für langlebige<br />
Trends: „Elegant, sportlich, casual, klassisch<br />
– jedoch nicht ohne Pfiff.“ Mit ihrer<br />
qualitativ hochwertigen Mode ist sie gemeinsam<br />
mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin<br />
Erika Lehnhard zehn Mal im Jahr auf<br />
„Ich kann nur etwas<br />
verkaufen, was zu der<br />
Kundin passt.“Heidemarie Bischoff<br />
Ausstellungen und Messen vertreten – diese<br />
findet man immer aktuell auf<br />
www.pantolinaoberneuland.de.<br />
Und Zeit für<br />
Hobbys? „Oh ja,<br />
lange Jahre war es<br />
Golfspielen und<br />
Skilaufen, was aber nach einem unglücklichen<br />
Unfall leider komplett aufgegeben<br />
werden musste. Dafür gehe ich regelmäßig<br />
morgens schwimmen. Außerdem spiele ich<br />
leidenschaftlich Bridge, und ein gutes Buch<br />
ist oft ein ständiger Begleiter. Mein größtes<br />
Hobby aber ist selbstverständlich von jeher<br />
Pantolina!“ Text: Margrit Groll, Fotos: privat<br />
Klosterstraße 4<br />
28865 Lilienthal<br />
Tel. <strong>04</strong>298 - 699 63 45<br />
Fax <strong>04</strong>792 - 95 14 31<br />
info@akora-reisen.com<br />
www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />
Second Hand und Neues<br />
im Akora-Shop<br />
Markenkleidung in Kommission<br />
von dieser und letzter Saison<br />
OBERNEULAND 107
Neueröffnung!<br />
Ab Mai nun auch<br />
im Weserpark<br />
Schminken<br />
c<br />
Braut<br />
Make-up<br />
c<br />
Abend<br />
Make-up<br />
c<br />
Tages<br />
Make-up<br />
SCHAUEN,<br />
BEWUNDERN,<br />
PROBIEREN …<br />
KAUFEN<br />
Im März veranstaltete Brigitte Kuhnke<br />
zum wiederholten Mal exklusive Modeschauen<br />
in ihren Boutiquen a’riva und<br />
No1 in Borgfeld. Spätestens jetzt sind<br />
diese Mode-Events also Tradition!<br />
Inhaberin: Suzana Wetzel<br />
Gerold-Janssen-Staße 2, 28359 Bremen<br />
Tel. (<strong>04</strong>21) 24679366<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 10:00-18:00 Uhr<br />
Samstag 10:00-14:00 Uhr<br />
An diesen besonderen Abenden<br />
verwandelten sich die Borgfelder<br />
Modegeschäfte in einen „Laufsteg“.<br />
Brigitte Kuhnke selbst, ein<br />
tolles Team von Mitarbeiterinnen<br />
und zahlreiche Laienmodels präsentierten<br />
den Gästen der Modeschauen die neueste Frühjahrs- und Sommermode.<br />
Darunter waren edle Jacken und Mäntel, die sich wenden<br />
lassen, schicke Sommerkleider, lässige Hosen und Pullis, Schuhe und<br />
Taschen zahlreicher Marken, u.a. von SET, Coster Copenhagen,<br />
MOS MOSH, philip hog und Uno.<br />
108 OBERNEULAND
JAHRE<br />
I<br />
V<br />
a<br />
i<br />
• modern<br />
• servicefreundlich<br />
• preiswert<br />
Mo-Fr: 8.00 - 19.00 Uhr<br />
Sa.: 8.30 - 14.00 Uhr<br />
Horner Apotheke<br />
Sebastian Köhler e.K.<br />
Horner Heerstr. 35 · 28359 Bremen<br />
Tel. 0800 - 20 366 10 (kostenfrei)<br />
Fax <strong>04</strong>21 - 20 366 40<br />
49<br />
tel Granulat/Kapseln<br />
mail@hornerapotheke.de<br />
95 <br />
statt* 64,95<br />
Sie sparen 15,00!<br />
4 <br />
statt* 6,75<br />
Sie sparen 34 %!<br />
,49<br />
en 24 %!<br />
5<br />
<br />
www.hornerapotheke.de<br />
…ein absoluter<br />
Hingucker…<br />
Die Stimmung war fröhlich<br />
und beschwingt, man genoss die kühlen Getränke und merkte<br />
sämtlichen Beteiligten die Freude an Mode und deren Präsentation<br />
sichtlich an. Nach den Modeschauen hatten die Gäste Gelegenheit,<br />
nach Lust und Laune zu shoppen. Die entspannte Atmosphäre lud<br />
zum Anprobieren und zu netten Gesprächen mit Freunden und Bekannten<br />
ein. Toll, dass auch einige Männer ihre Frauen<br />
begleitet haben.<br />
Text und Fotos: MM / Hersteller<br />
OBERNEULAND 109
GESUNDHEIT<br />
OBERNEULAND<br />
bleibt gesund<br />
Das 2-Generationen-<br />
Konzept<br />
Ihre Gesundheit<br />
in besten Händen!<br />
von Aderkas OHG<br />
• Ernährung und Mikronährstoffe<br />
• Reiseapotheke und Impfberatung für Fernreisen<br />
• Medizinische Hautpflegeprodukte<br />
• Blutdruck- und Blutzuckermessung<br />
• Verleih von Geräten<br />
(Milchpumpen, Babywaagen und Inhalationsgeräten)<br />
• Arzneimittelvorbestellung und Lieferservice<br />
• Kundenkonto mit vielen Vorteilen<br />
• Durchgehend geöffnet!<br />
Schwachhauser Heerstr. 124 · 28209 Bremen · Tel. 34 36 86 · www.ring-apotheke-bremen.de<br />
Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 8.30 - 18.30 Uhr · Samstag: 9.00 - 13.00 Uhr<br />
Foto: djd/Jentschura International/thx<br />
IN DREI WOCHEN FIT<br />
FÜR DIE OUTDOORSAISON<br />
PFUNDE RUNTER,<br />
LEISTUNG RAUF<br />
BBP med • Rückenfit • Bauch Total<br />
ZUMBA Strong • Step-Aerobic • Pilates • Indoor-Cycling<br />
Fitness-Studio<br />
Ute Schmiedeken<br />
28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />
Tel. <strong>04</strong> 21/25 42 78 · Fax <strong>04</strong> 21/2 57 47 40<br />
email: apo@eulen-apotheke.eu<br />
www.eulen-apotheke.eu<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />
Sa.<br />
im TV Eiche Horn<br />
Berckstr. 87 (Nähe Lestra) • Telefon 23 10 10<br />
PRÄVENTIONSKURSE NACH § 20<br />
Sauna • Massage • Crosstraining • Yoga<br />
8.30 - 18.30 Uhr<br />
8.30 - 13.00 Uhr<br />
Cardiofit • BBP • Langhanteltraining<br />
Die ersten Frühlingstage locken. Höchste Zeit, den Körper<br />
dabei zu unterstützen, jetzt schnell wieder in Form zu<br />
kommen. Ein Rezept dafür bietet die Naturheilkunde mit<br />
einer gezielten Entsäuerung. "Innerhalb von drei Wochen<br />
kann die Leistungsfähigkeit dadurch messbar gesteigert<br />
werden", sagt Diplom-Ernährungswissenschaftler Roland<br />
Jentschura. Der Fachmann berät auch Top-Athleten zum<br />
Thema Säure-Basenhaushalt, Fitness und Regenerationsvermögen.<br />
Muskeln mögen es nicht sauer<br />
Untersuchungen, unter anderem an der FU Berlin, zeigen,<br />
dass die Gewebsflüssigkeit, die jede Zelle umgibt, sich<br />
durch körperliche Anstrengung verändert. Ihr pH-Wert<br />
sinkt. "Für die Muskulatur bedeuten Säuren puren<br />
Stress", erklärt Roland Jentschura. Das Gewebe könne<br />
an Elastizität verlieren, das Verletzungsrisiko steigen und<br />
die Regeneration erheblich länger dauern.<br />
Für ein effektives Training seien daher drei Säulen besonders<br />
wichtig: eine basenüberschüssige, mineralstoffreiche<br />
Ernährung, die gezielte Entsäuerung des Gewebes<br />
und ausreichende Erholungszeiten.<br />
Das richtige Fitness-Food<br />
Während des "Neustarts" gehören vor allem frisches<br />
Gemüse, Obst, vollwertiges Getreide (Hirse, Buchweizen)<br />
und hochwertige Öle auf den Speiseplan. Tierische Produkte,<br />
Zucker, Kaffee und Weißmehl sollte man dagegen meiden,<br />
da sie die Übersäuerung fördern. Um das Gewebe von eingelagerten<br />
Säuredepots zu befreien, empfiehlt Jentschura<br />
basische Teemischungen: "Hier steigert man die Trinkmen-<br />
110 OBERNEULAND
POTHEKE OBERNEULAND<br />
ge von ein bis zwei Tassen pro Tag auf rund 1,5 Liter."<br />
Wichtig: Zusätzlich reichlich Wasser trinken, um es dem<br />
Körper zu erleichtern, die Schlacken auszuscheiden.<br />
Maßvoll trainieren, klug regenerieren<br />
Ehrgeiz ist zu Beginn der Trainingssaison ein kritischer<br />
Punkt. "Wer sich überfordert, fördert die Übersäuerung<br />
der Muskulatur, riskiert Mikroverletzungen und schmerzhaften<br />
Muskelkater." Besser: langsam anfangen und<br />
nach jeder Trainingseinheit Zeit für die Regeneration einplanen.<br />
Bäder mit basischen Pflegesalzen, etwa Meine-<br />
Base, können die Entsäuerung des Gewebes zusätzlich<br />
fördern. "Ein Vollbad alle zwei bis drei Tage wäre ideal",<br />
so Jentschura. Als positiver Nebeneffekt entspannt sich<br />
die Muskulatur im warmen Wasser tiefgehend. Wer nicht<br />
so gerne badet, kann auch basische Wickel oder Stulpen<br />
für die Entsäuerung nutzen.<br />
Johannes Backhoff<br />
Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
Rockwinkeler Heerstr. 19<br />
28355 Bremen<br />
apotheke.oberneuland@t-online.de<br />
www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />
Tel. (<strong>04</strong>21) 259088<br />
Fax. (<strong>04</strong>21) 250602<br />
Foto: djd/Bencard Allergie GmbH/ iStockphoto/peepo<br />
GEGEN HEUSCHNUPFEN KÖNNEN<br />
PROBIOTIKA HELFEN<br />
Auf Wiesen ohne Niesen<br />
Für viele Pollenallergiker hat <strong>2020</strong> schlecht angefangen:<br />
Mildes Wetter ließ schon im Januar die ersten Pollen fliegen.<br />
Doch spätestens mit Frühlingsbeginn machen<br />
Betroffenen Niesanfälle und rote, juckende Augen zu<br />
schaffen. Antihistaminika können die Beschwerden zwar<br />
lindern, aber auch Nebenwirkungen wie Müdigkeit und<br />
Kopfweh nach sich ziehen. Ein neuerer Ansatz in der Allergietherapie<br />
zielt auf die Darmflora ab, auch Mikrobiom<br />
genannt. Gerät das etwa durch einseitige Ernährung oder<br />
Antibiotika aus dem Gleichgewicht, können Allergien begünstigt<br />
werden. Ein ausgeglichenes Mikrobiom kann dagegen<br />
das Immunsystem günstig beeinflussen. Das<br />
Gleichgewicht wiederherzustellen, können Probiotika helfen.<br />
Sie führen dem Darm wichtige Lebendbakterien zu.<br />
Infos unter www.pollagen.de.<br />
Dr. H.-D. Just, Apotheker<br />
Ihr Ansprechpartner für Ihre Gesundheit:<br />
wochentags durchgehend von 8:30 bis 19 Uhr,<br />
samstags von 8:30 bis 14 Uhr<br />
Wilhelm-Röntgen-Straße 4 im Rewe-Markt<br />
28357 Bremen-Horn<br />
Tel.: (<strong>04</strong>21) 20 54 44 · Fax (<strong>04</strong>21) 205 44 55<br />
www.apomarkus.de<br />
OBERNEULAND 111
FIT<br />
durchsJahrmit Marius<br />
Spielerisch startet Sportphysiotherapeut Marius Brandt in den April und hat für die Leser des OBERNEULAND<br />
MAGAZINS ganz besondere Übungen im Gepäck. „Heute geht es um die Augen-Hand-Koordination“, verrät er.<br />
Koordination ist das Zusammenspiel von aktiv und passiv, von Muskulatur, Kapsel-Band-Apparat und<br />
zentralem Nervensystem. Was sich in der Theorie etwas sperrig anhört, ist in der Praxis ein Garant für Lachen und<br />
durchaus als Auflockerungsübung im Freundeskreis geeignet. Natürlich hat die Förderung der Augen-Hand-Koordination<br />
nicht nur Spaß zum Hintergrund, sondern in erster Linie gelten diese Übungen als Sturz- und Unfallprävention.<br />
Marius Brandt bringt es auf den Punkt: „Man weiß, wo seine Gliedmaßen sind.“ Das sorgt für Sicherheit im Alltag,<br />
denn diese Übungen wirken taktil, visuell, auditiv und kinästhetisch, sie sprechen das Zusammenspiel der Sinne an<br />
und vermitteln so ein alltagstaugliches Selbst-Bewusstsein. AS<br />
Das Programm<br />
für April:<br />
Augen-Hand-<br />
Koordination<br />
1<br />
2<br />
ÜBUNG #1<br />
LIEGENDE<br />
ACHT<br />
Die erste Übung ist ganz einfach: Mit dem Daumen<br />
wird bei gestrecktem Arm eine liegende Acht gemalt<br />
und die Augen verfolgen die Bewegung. Dabei sollte<br />
der Kopf möglichst nicht mitgehen.<br />
Mit beiden Daumen üben.<br />
ÜBUNG #2<br />
JONG-<br />
LIEREN 1<br />
Zwei kleine Bälle – am besten<br />
Jonglierbälle – auf die Handflächen<br />
legen, nach oben werfen und mit<br />
gekreuzten Armen auffangen, dann<br />
aus dieser Position werfen und mit<br />
parallelen Händen auffangen.<br />
1 2 3 4<br />
112 OBERNEULAND
physiotherapie<br />
oberneuland<br />
Kühtmann + Brandt<br />
DAS<br />
THERAPIEZENTRUM<br />
FÜR BREMEN<br />
UND UMZU<br />
PHYSIO-<br />
THERAPIE<br />
GESUNDHEITS-<br />
ZIRKEL<br />
CORNAMIX<br />
TRAINING<br />
GESUNDHEITS-<br />
PRÄVENTION<br />
NUTRINAMIX<br />
ERNÄHRUNG<br />
1 2<br />
ÜBUNG #3<br />
JONGLIEREN 2<br />
Nun kommt der dritte Ball hinzu, und das Ziel ist klassisches Jonglieren:<br />
ein Ball in der Luft und zwei in den Händen.<br />
physiotherapie<br />
oberneuland<br />
Kühtmann + Brandt<br />
ÜBUNG #4<br />
BALL SCHNIPSEN<br />
Eine Flasche wird so auf einen Gegenstand gestellt, dass ihre Öffnung ungefähr auf Schulterhöhe ist.<br />
Der Flaschenboden sollte nicht komplett auf der Unterlage stehen, sondern leichte Kippgefahr vermitteln.<br />
Statt Deckel liegt ein Ball auf der Öffnung. Aus zwei bis drei Metern nähert man sich langsam mit ausgestrecktem<br />
Arm der Flasche und versucht den Ball runter zu schnipsen. Nicht verzweifeln, bei dieser Übung<br />
versteht man am besten, was mit Augen-Hand-Koordination gemeint ist.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
GESUNDHEITS-<br />
ZIRKEL<br />
Betreutes Training<br />
an modernen Geräten<br />
• Betreuung durch Physiotherapeuten<br />
• Moderne milon & five-Geräte<br />
• Kombination aus Kraft-, Ausdauerund<br />
Beweglichkeitsgeräten<br />
• Für alle Altersgruppen geeignet<br />
• Speziell für präventives und therapeutisches Training<br />
• Training aller wichtigen Muskelgruppen in Bezug<br />
auf Haltung und Gelenkstabilität sowie die<br />
Sicherungssysteme der Wirbelsäule<br />
• Sicheres Training dank automatisierter<br />
Geräteeinstellungen & persönlicher Chipkarte<br />
• Fit in 45 Minuten<br />
• Steigerung der Kraft und der Ausdauer<br />
• Förderung der Beweglichkeit<br />
• Sportlicher Ausgleich zum beruflichen Alltag<br />
• Rückenbeschwerden vorbeugen<br />
• Gesund abnehmen<br />
• Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
• Trainieren mit Leichtigkeit und Komfort<br />
• Herzfrequenz-Steuerung<br />
Physiotherapie Oberneuland Kühtmann + Brandt<br />
DAS THERAPIEZENTRUM FÜR BREMEN UND UMZU<br />
Mühlenfeldstraße 33 c · 28355 Bremen<br />
Im Grand Central Quartier · Zufahrt über Rockwinkeler Heerstraße 42<br />
Telefon <strong>04</strong>21 - 33 00 49 70<br />
www.physiotherapie-oberneuland.com
MODERNE KÜCHEN SIND DAS HERZ DES HAUSES<br />
LEBEN, LACHEN,<br />
Lifestyle<br />
114 OBERNEULAND
Küchen, Ess- und Wohnräume<br />
verschmelzen immer mehr<br />
zu einer Einheit. Foto: SieMatic<br />
OBERNEULAND 115
Kochen ist Genuss, gemeinsam mit Freunden kochen Lebensfreude und Lifestyle<br />
pur. Küchen sind Herzstücke modernen Lebens. In der Küche leben und lachen wir.<br />
Hier machen wir Dinge mit unseren eigenen Händen. Hier backen wir Brot, hier<br />
kochen wir Marmelade, hier marinieren wir Fleisch und Fisch. Viele Gründe, um<br />
sich moderne Küchen einmal genauer anzuschauen. Das haben wir gemacht.<br />
Und wir haben uns mit Experten getroffen und nachgefragt.<br />
Wie sehen moderne Küchen und Küchengrundrisse heute aus?<br />
Was können intelligente Küchengeräte?<br />
Warum haben sich Küchen und Küchenmöbel überhaupt gewandelt?<br />
Genießen Sie drei spannende Interviews und lesen Sie, wie sich aus den<br />
Anfängen des Kochens die moderne Lifestyle-Küche entwickelt hat.<br />
Mit der Menschheitsgeschichte<br />
einher geht die Geschichte des<br />
Kochens. Schon früh erkannten<br />
unsere Ahnen, dass das Kochen<br />
und Garen von Lebensmitteln gesundes<br />
Essen erst möglich macht. Seit vor vielen<br />
Tausend Jahren das Kochen erfunden wurde,<br />
gab es bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
keine Alternative zum Kochen über<br />
offenem Feuer. Doch durch das offene Feuer<br />
gab es in der Küche immer Qualm und<br />
Ruß, was ein Leben dort schwierig machte.<br />
Daher befand sich der Ort, an dem<br />
Speisen zubereitet wurden, früher immer<br />
weit weg vom eigentlichen Wohnraum der<br />
Menschen. Erst im fortschreitenden Mittelalter<br />
wurde die Küche als separater Raum<br />
überhaupt in Häuser integriert. Doch es<br />
sollte noch bis 1735 dauern, bis der erste<br />
geschlossene Herd erfunden wurde. Dieser<br />
Ur-Herd machte das Leben in der Küche<br />
und damit das Kochen sicherer und einfacher,<br />
denn das offene Feuer wurde unter<br />
einer Herdplatte versenkt. Trotz dieser Erfindung<br />
blieb die offene Feuerstelle bis ins<br />
20. Jahrhundert hinein Bestandteil vor allem<br />
des ländlichen Haushalts. Wieder erst<br />
einhundert Jahre später wurde in England<br />
der Gasherd erfunden, der schnell auch<br />
zum europäischen Exportschlager wurde.<br />
Als sich elektrischer Strom in den<br />
1890er Jahren immer mehr durchsetzen<br />
116 OBERNEULAND<br />
FüNF FRAGEN AN<br />
Manuel Wietzke, SieMatic-Experte in dem Exklusiv-Studio „Küchen Am Wall“ und<br />
Kersten Renkwitz, Inhaberin des Studios<br />
Herr Wietzke, moderne Wohnkonzepte werden immer offener. Gilt diese Entwicklung<br />
auch für die moderne Küche?<br />
Manuel Wietzke: Auf jeden Fall – die Küche hat sich klar zum Mittelpunkt modernen Wohnens<br />
gewandelt und ist in den Gesamtraum der Immobilie eingezogen. Sofern in Bestandsimmobilien<br />
die ursprünglichen Küchenräume durch Wanddurchbrüche oder Anbauten erweitert<br />
werden, findet man in der heutigen Grundrissgestaltung fast ausschließlich offene Räume vor.<br />
Frau Renkwitz, Sie sind nicht nur die Inhaberin dieses Studios, sondern auch Projektleiterin<br />
bei der Tektum Holding GmbH, einem Bremer Immobilienunternehmen.<br />
Wie sehen die heutigen Grundrisse genau aus?<br />
Kersten Renkwitz: Auch ich kann nur bestätigen, dass sich der Trend des offenen Wohnens<br />
bei uns bereits in der Konzeption der Grundrissplanungen niederschlägt. Ein abgeschlossener<br />
Raum als Küche wird generationsübergreifend von der<br />
Mehrheit unserer Kunden nicht mehr gewünscht. Küche<br />
ist heute Lifestyle und das gemeinsame Vorbereiten und<br />
Kochen der Speisen gefragter denn je – beispielsweise<br />
als Event mit Freunden und Familie. Daher sind offene<br />
Küchen mit Insellösungen fester Bestandteil unserer<br />
Grundrisse.<br />
Herr Wietzke, was bedeutet ein offener Küchengrundriss<br />
für Sie in der Planung?<br />
Manuel Wietzke: Für mich als Küchenplaner gibt es<br />
ganz neue Ansprüche, da der Designaspekt der Küche<br />
immer mehr in den Vordergrund gerückt ist und ich<br />
dazu aber alle persönlichen Gewohnheiten meiner<br />
Kunden und natürlich aber auch die Funktionalität der<br />
Küche und der Arbeitsabläufe perfekt miteinander<br />
Unser<br />
Küchen-Experte<br />
MANUEL<br />
WIETZKE<br />
SieMatic-Experte<br />
in dem Exklusiv-Studio<br />
„Küchen Am Wall“
Ort zum Kochen, Leben, Lachen:<br />
moderne Küchen. Foto: SieMatic<br />
„Küche ist heute Lifestyle<br />
und das gemeinsame<br />
Vorbereiten und<br />
Kochen der Speisen<br />
gefragter denn je.”<br />
konnte, war es nur noch eine Frage der<br />
Zeit, auch Herd und Backofen mit den<br />
neuen elektrischen Wellen auszustatten. So<br />
wurde 1893 auf der Weltausstellung in<br />
Chicago der erste Elektroherd vorgestellt.<br />
Doch es dauerte bis in die 1930er Jahre, bis<br />
der Elektroherd seinen wirklichen Durchbruch<br />
erlangte. Denn die Weiterentwicklung<br />
des Elektroherds ging natürlich mit<br />
der Verbreitung des elektrischen Stromnetzes<br />
einher. Und das dauerte flächendeckend<br />
in Deutschland bis in die 1950er<br />
Jahre.<br />
Auch in der modernen Küche sind<br />
Kochfeld und Backofen Zentrum. „Ohne<br />
Herd geht es nicht. Neben dem Kühlschrank<br />
ist er das am meisten benutzte<br />
118 OBERNEULAND<br />
Kersten Renkwitz<br />
kombiniere. Auch die Küchenindustrie hat sich sehr stark an die Kundenwünsche angepasst<br />
und bietet mir immer mehr Möglichkeiten, die Küche zum Beispiel minimalistisch,<br />
reduziert oder aber auch einzigartig und individuell zu gestalten.<br />
Herr Wietzke, Frau Renkwitz, durch welche technischen Innovationen wird das Leben<br />
und Arbeiten in der Küche einfacher?<br />
Manuel Wietzke: Das gewohnte Küchenbild maßgeblich verändert haben Muldenlüfter, das<br />
sind Kochfelder mit integriertem Abzug. Manche sprechen bereits vom Ende der Dunstabzugshaube.<br />
Für mich ergeben sich daher in der Planung ganz neue Möglichkeiten und<br />
Gestaltungsvarianten. Elektrogeräte können per Sprachsteuerung bedient und smart eingesetzt<br />
werden. Auch stark im Kommen sind Armaturen mit kochend heißem und/oder aufbereitetem<br />
Wasser.<br />
Kersten Renkwitz: Küchen werden ergonomischer und Elektrogeräte effizienter. Wenn ich<br />
zukünftig auch mein gekühltes, mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser direkt in meiner<br />
Küche abfülle, spare ich mir das lästige Schleppen von Wasserkisten. Auch der ökologische<br />
Nachhaltigkeitsfaktor spielt eine große Rolle, da der<br />
Plastikmüll durch Kunststoffflaschen stark reduziert<br />
wird.<br />
Herr Wietzke, wie wird sich die Lifestyle-Küche<br />
weiterentwickeln?<br />
Manuel Wietzke: Meine Einschätzung ist, dass Menschen<br />
auch in Zukunft in offenen Wohnräumen leben<br />
und genießen wollen. Bei uns im Studio bieten wir die<br />
Erweiterung der Küche bis in den Wohnbereich an –<br />
zum Beispiel mit raffinierten Schranklösungen, hinter<br />
denen die Elektrogeräte kaschiert werden können, um<br />
einen absolut fließenden Übergang zwischen Kochen<br />
und Wohnen zu schaffen. Einzelne Bereiche verschmelzen<br />
so stilvoll und diskret zu einem Ganzen,<br />
ohne Gemütlichkeit zu nehmen.<br />
Unsere<br />
Küchen-Expertin<br />
KERSTEN<br />
RENKWITZ<br />
Inhaberin<br />
des Exklusiv-Studios<br />
„Küchen Am Wall“
Kochen ist<br />
Lifestyle und<br />
gemeinsam<br />
mit Freunden<br />
kochen ein Event.<br />
In modernen<br />
Lifestyle-Küchen<br />
wird gelebt,<br />
gelacht,<br />
entspannt.<br />
i<br />
Wohnlichkeit pur in der modernen Küche. Foto: SieMatic
Klare Linien, edle Materialien und eine klar strukturierte<br />
Innenarchitektur – die Lifestyle-Küche. Foto: Nobilia<br />
„Die neuen Lifestyle-Wohnküchen<br />
sind eine inspirierende Mischung<br />
aus Wohnlichkeit, Natürlichkeit<br />
und innovativen Oberflächen“,<br />
Elektrogerät der Küche“, sagt Volker Irle<br />
von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne<br />
Küche. Kochen ist heute immer noch der<br />
wichtigste Arbeitsschritt beim Zubereiten<br />
von Speisen – und es ist auch die beliebteste<br />
aller Hausarbeiten. Die Mehrheit der<br />
Deutschen kocht heute gerne. Kochen ist<br />
Lifestyle und gemeinsam mit Freunden<br />
kochen ein Event. In modernen Lifestyle-<br />
Küchen wird gelebt, gelacht, entspannt.<br />
„Die neuen Lifestyle-Wohnküchen sind<br />
eine inspirierende Mischung aus Wohnlichkeit,<br />
Natürlichkeit und innovativen<br />
Oberflächen“, erklärt Irle. Auf der einen<br />
Seite unseres Lebens zeigt sich ein extrem<br />
hoher Grad an Effizienz, Automatisierung<br />
Volker Irle<br />
und Digitalisierung in nahezu allen Bereichen<br />
– auf der anderen Seite steht der<br />
Wunsch nach Wohnlichkeit, Wohlgefühl<br />
und sinnlichen Erlebnissen. „Was könnte<br />
beide Seiten besser miteinander verschmelzen<br />
als die neue Lifestyle-Wohnküche mit<br />
ihrer natürlichen Anmutung, ihren hochwertigen<br />
Materialien und den handschmeichelnden<br />
Oberflächen?“, fragt Irle.<br />
So dominieren bei den neuen Küchen<br />
heute häufig ausdrucksstarke Holzoberflächen<br />
– zum Beispiel als furniertes Echtholz<br />
oder als vollkommene Nachbildung,<br />
die aufgrund ihrer besonderen 3D-Oberflächenstruktur<br />
optisch und haptisch von<br />
echtem Holz nicht mehr zu unterscheiden<br />
ist. Zu den Lieblingshölzern in den neuen<br />
Lifestyle-Lebensräumen zählen vor allem<br />
Eiche – von hellen, grauen, cognac- und<br />
tabakfarbenen Ausführungen bis ganz<br />
dunkel wie Eiche geschwärzt. Und auch<br />
Ahorn, Esche und Nussbaum – fein gemasert,<br />
in markanter Optik mit Astlöchern<br />
und feinen Rissen, mit samtweichen oder<br />
raueren Oberflächen – schaffen ein schönes,<br />
natürliches oder naturverbundenes<br />
Umfeld, das Geborgenheit, Behaglichkeit<br />
und Wohnlichkeit ausstrahlt.<br />
Ob modern-minimalistisch, in<br />
charmant-urbaner Landhaus-Optik oder<br />
im Vintage-Look des Midcentury: Ein weiterer<br />
großer Trend in den neuen Lifestyle-<br />
Küchen sind sogenannte Metallics, also<br />
metallische Oberflächen – als echte, hochwertige<br />
Metallfront sowie als authentische<br />
Reproduktion. Mit ihren dezenten Schleifspuren<br />
wirken die neuen, metallischen<br />
Oberflächen wie nachträglich liebevoll von<br />
Hand bearbeitet. „So manche Unregelmäßigkeit<br />
ist dabei bewusst geplant, so<br />
entstehen Metalloberflächen im Used-<br />
Look“, heißt es von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Die Moderne Küche.<br />
120 OBERNEULAND
Promotion<br />
Viel Platz zum gemeinsamen Kochen und Genießen bietet diese offene Wohnküche -<br />
eine bulthaup b3, wandhängend, kombiniert mit einem bulthaup Monoblock. Foto: bulthaup<br />
bulthaup b3<br />
GESTALTERISCHE FREIHEIT<br />
FÜR ALLE LEBENSRÄUME<br />
bulthaup b3 fasziniert als multifunktionales Küchenund<br />
Raumsystem mit Planungsvielfalt und gestalterischer<br />
Freiheit - ob als puristische Kücheninsel oder als<br />
raumgestaltende Funktionswand, ob schwebend oder<br />
bodenstehend. Im Vordergrund steht der Besitzer mit seinen<br />
Wünschen und Bedürfnissen für seinen Lebensraum<br />
zum Wohlfühlen und Verweilen.<br />
Statt der klassischen Grundrissplanung aktiviert und<br />
bespielt bulthaup b3 die Wand. Diese wird so zum Funktionsträger<br />
innerhalb einer funktionalen Gesamtplanung.<br />
Der Kunde ist flexibel in der Schaffung persönlicher<br />
Wohnräume nach eigenen Vorstellungen und räumlichen<br />
Gegebenheiten.<br />
Wandpaneele sind in unterschiedlichen Längen und<br />
Materialien erhältlich. Die Funktionswand lässt sich<br />
fließend in andere Lebensbereiche fortsetzen und mit einer<br />
Vielzahl an persönlich wählbaren Funktionen ausstatten.<br />
Durch eine speziell von bulthaup entwickelte Technik<br />
können werkseitig 10 mm Borde unsichtbar mit den<br />
Paneelen verbunden werden. Sie sind extrem belastbar<br />
und lassen Raumplanungen weit über die Küche hinaus.<br />
In die horizontale Fuge zwischen den Paneelen<br />
lassen sich unterschiedliche Funktionselemente flexibel<br />
und variabel einhängen, wie beispielsweise Borde für<br />
Gewürz- und Vorratsdosen, Rollenhalter oder auch Haken<br />
in Aluminium für Utensilien, die der Nutzer schnell zur<br />
Hand haben möchte.<br />
Der bulthaup monoblock im Zentrum des Raumes<br />
bietet ausreichend Platz zum gemeinsamen Vorbereiten,<br />
Kochen und dem kommunikativen Miteinander. Der<br />
monoblock wird als reine Einzelanfertigung ausschließlich<br />
nach den Wünschen des Kunden geplant und<br />
produziert: Maße und Frontmaterialien können ausgewählt<br />
und Funktionen, wie Feuer- und Wasserstelle,<br />
je nach Bedarf integriert werden.
FüNF FRAGEN AN<br />
Karl-Heinz Flathmann vom Küchenstudio Flathmann in Lilienthal<br />
Unser<br />
Küchen-Experte<br />
Moderne Küchentechnik: die Dunstabzugshaube<br />
direkt auf dem Herd. Foto: Bora<br />
Eine ideale Ergänzung finden die Holzund<br />
Metalloberflächen beispielsweise in<br />
Kombination mit innovativen und extrem<br />
beständigen, Nano-Technologie-basierten<br />
samtmatten Oberflächen, die vor Fingerabdrücken<br />
schützen. Weitere Trendthemen<br />
sind Beton und Marmor – als Leichtbeton<br />
und Naturstein sowie als Marmor- und<br />
Beton-Nachbildungen zum Beispiel in<br />
Braun- und Graunuancen. Zu den besonders<br />
wohnlichen Werkstoffen gehören auch<br />
die neuen, seidenmatten Lackfronten, bei<br />
denen teilweise noch ihre feine Holzstruktur<br />
durchschimmert, sowie Echt-Keramik-<br />
Oberflächen. Viel Glas und der Einsatz von<br />
indirektem Licht beispielsweise in Regalsystemen<br />
lassen moderne Küchen leicht,<br />
luftig, behaglich wirken. Text: Claudia Kuzaj<br />
Herr Flathmann, an was muss ich denken, bevor ich mit der<br />
Küchenplanung beginnen kann?<br />
Karl-Heinz Flathmann: Zunächst einmal braucht man einen Grundriss.<br />
Wer den nicht hat, zu dem fahren wir und messen nach. Dann<br />
muss man natürlich schauen, wo die Anschlüsse sind – wenn man sie<br />
beibehalten möchte. Das gilt vorrangig für den Wasseranschluss und<br />
den Ablauf. Bei den elektrischen Anschlüssen ist es nicht ganz so entscheidend.<br />
Über das Budget sollte man sich auch Gedanken machen.<br />
Welche Küchenstile sind momentan gefragt?<br />
Karl-Heinz Flathmann: Bei uns sind es der Landhaus-Stil, der moderne<br />
Landhaus-Stil und der moderne Stil – zum Beispiel die Küche in<br />
Betonoptik.<br />
KARL-HEINZ<br />
FLATHMANN<br />
vom Küchenstudio<br />
Flathmann in Lilienthal<br />
Welche Beleuchtung braucht man in der Küche?<br />
Karl-Heinz Flathmann: Die Arbeitsflächen müssen natürlich ausgeleuchtet werden. Dazu verwendet<br />
man heute ausschließlich LEDs. Es gibt Einzelleuchten und Linienleuchten. Linienleuchten<br />
– das sind Lichtstangen – haben den Vorteil, dass man mit ihnen die ganze Fläche<br />
ausleuchten kann. Eine schöne und beliebte Alternative ist das von innen beleuchtete Dekorglas.<br />
Dekorglas ist eine Wand aus Sicherheitsglas, das mit den unterschiedlichsten Motiven<br />
bedruckt werden kann. Über eine Fernbedienung lässt sich das Licht hinter dieser Glaswand<br />
verändern – von kalt bis warm.<br />
Aus welchen Materialien bestehen moderne Küchenfronten?<br />
Karl-Heinz Flathmann: Hier hat sich die sogenannte mitteldichte Faserplatte durchgesetzt,<br />
weil sie sich besonders gut bearbeiten lässt. Die wird dann lackiert – entweder matt oder<br />
hochglänzend.<br />
Welche Rolle spielen intelligente Küchengeräte bei der Küchenplanung?<br />
Karl-Heinz Flathmann: Eine immer größere Rolle. Geschirrspüler oder Backöfen lassen sich<br />
über Apps auf dem Tablet oder Smartphone ganz einfach aus der Ferne bedienen. Ich habe<br />
selber erst kürzlich vergessen, hier im Geschäft den Geschirrspüler anzustellen. Das konnte ich<br />
dann einfach von zuhause aus machen. Kühlschränke mit Kameras gibt es schon. Hier sind zur<br />
Zeit noch weitere interessante Systeme in der Entwicklung, wie beispielsweise eine Art Scanner<br />
für den Kühlschrank. Der Scanner erfasst alles, was man in den Kühlschrank stellt und was<br />
man herausnimmt. Sind dann beispielsweise keine Eier mehr da, bekommt man Nachricht.<br />
122 OBERNEULAND
FüNF FRAGEN AN<br />
Jens Köster, Der Küchenspezialist aus Grasberg<br />
Herr Köster, welche Bedeutung hat die Küche heute für uns Menschen?<br />
Jens Köster: Die Küche ist wieder Mittelpunkt geworden. Früher saßen in<br />
der Küche ja mehrere Generationen beim Essen am Tisch zusammen.<br />
Das kenne ich auch aus meiner eigenen Familie noch gut. Ich komme<br />
aus einer Schlachterfamilie und bei uns trafen sich in der Küche immer<br />
die ganze Familie und alle Angestellten. Heute gibt es viele Zwei-Personen-Haushalte<br />
und nun ist es so, dass man in der Küche gemeinsam<br />
mit Freunden kocht. Man hat heute den offenen Wohnraum, also die zum<br />
Wohn- und Essraum geöffnete Küche. So sind alle zusammen – Gast<br />
und Gastgeber.<br />
Was ist der Grund für diese Entwicklung?<br />
Jens Köster: Maßgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung von den<br />
vielen Kochshows, die es heute im Fernsehen gibt. Die Sendungen inspirieren<br />
die Menschen. Dort sehen sie, dass etwas Schönes gekocht<br />
wird. Dann bekommen sie Lust, die Gerichte nachzukochen. In der<br />
Küche geht es heute um das genussvolle Kochen. Und natürlich auch<br />
darum, dass die Menschen jetzt wieder lieber in Gesellschaft<br />
essen und nicht mehr alleine.<br />
Wenn die Küche immer weiter zum Mittelpunkt des<br />
modernen Lebens wird – wie hat sich dann ihr<br />
Aussehen verändert?<br />
Jens Köster: Heute machen wir überwiegend Hochglanz-<br />
Küchen mit klaren Linien. Eine Küche sollte sich nicht in<br />
den Vordergrund spielen, sondern sich schön in den Raum<br />
integrieren und auch mit dem Fußboden harmonieren. Die<br />
Küche wird mehr zum Möbelstück, anstatt reines Küchenmöbel<br />
zu sein. Die Küche ist heute ein Schmuckstück, das<br />
die Menschen auch gerne zeigen. Der Farbtrend<br />
schwarz/weiß ist nach wie vor hoch im Kurs. Aber auch die<br />
Kombination Weiß-Hochglanz zusammen mit Holz – zum<br />
Beispiel mit einer Holzarbeitsplatte – ist immer im Rennen.<br />
Stark im Kommen ist zur Zeit ein Bronzeton, der sich<br />
überall wiederfindet, sei es an Fronten oder auf Arbeitsflächen.<br />
Besonders zu Holz wirkt er edel.<br />
Unser<br />
Küchen-Experte<br />
JENS<br />
KÖSTER<br />
Der Küchenspezialist<br />
aus Grasberg<br />
Mit Küchenmöbeln lässt sich heute ein ganzes<br />
Haus einrichten. Foto: Nobilia<br />
Haben Küchenhersteller ihre Programme erweitert?<br />
Jens Köster: Ja, mit Küchenmöbeln ist heute alles möglich.<br />
Zunächst ging es in den Hauswirtschaftsraum – dann zu den<br />
Wohnmöbeln. All diese Möbel bekommt man heute von den<br />
Küchenherstellern. Die Schubkästenführungen, Türscharniere<br />
und die Fronten selbst sind bei Küchenmöbeln ja ganz<br />
anderen Voraussetzungen angepasst als bei Wohnzimmermöbeln<br />
– was die Feuchtigkeitsbeständigkeit und die Haltbarkeit<br />
der Scharniere angeht. Und auch die Korpusstärken,<br />
also die Frontstärken, sind bei Küchenmöbeln ganz anders<br />
als bei normalen Wohnzimmermöbeln. Wir bauen heute<br />
nicht nur Hauswirtschaftsräume, Garderoben, Badmöbel –<br />
wir bauen heute komplette Wohnzimmer. Ich richte mit einem<br />
Küchenmöbel heute im Prinzip ein ganzes Haus ein.<br />
Welche Lebensdauer haben moderne Küchen?<br />
Jens Köster: 30 Jahre. Man rechnet pro Person drei<br />
Küchen im Leben. Die erste ist die Singleküche, die zweite<br />
gibt’s zur Hochzeit und die dritte dann weitere 25 Jahre<br />
später zur Silberhochzeit.<br />
NATURSTEINZENTRUM BREMEN<br />
W-K-WINTERHOFF GMBH<br />
B Ä D E R K Ü C H E N T R E P P E N W O H N E N G E W E R B E<br />
In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon <strong>04</strong>21 / 64 20 61<br />
www.w-k-winterhoff.de<br />
Lebens(t)räume aus Naturstein
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
TABAKQUARTIER<br />
VON DER „TABAK-STADT“<br />
ZUM URBANEN LEBENSQUARTIER<br />
Das Tabakquartier in Woltmershausen ist etwas ganz Besonderes – sowohl im Hinblick<br />
auf seine Wirtschaftsgeschichte als Tabak- und Zigarettenfabrik als auch auf die zukunftsweisende<br />
Vision eines neuen Lebensquartiers. Die Herausforderung besteht darin,<br />
alte Gebäude mit einem neuen zeitgemäßen Leben zu füllen, mit den geplanten Neubauten<br />
modernen Wohnraum zu schaffen und dieses in einen harmonischen Einklang zu bringen.<br />
Geschichte<br />
Die Martin Brinkmann-Fabrik in Woltmershausen war einst die größte Tabak-Produktionsstätte<br />
Europas. Zeitweise arbeiteten über 6.000 Mitarbeiter in der ab 1936 errichteten Anlage.<br />
Im Lauf der Jahrzehnte war eine regelrechte „Tabak-Stadt“ entstanden. 1999 übernahm der<br />
Konzern British American Tobacco (BAT) die Anlage und produzierte dort bis 2014 Zigarillos.<br />
Seit Ende 2018 steht die Fabrikanlage unter Denkmalschutz. Für den neuen Eigner, den Bremer<br />
Projektentwickler Justus Grosse, „ein Ritterschlag für die Immobilie“. Justus Grosse hatte<br />
das 20 Hektar große Gelände im Mai 2018 übernommen. Seitdem wird kräftig an der Vision<br />
Tabakquartier gearbeitet.<br />
Überblick<br />
20 Hektar Fabrik-, Lagerund<br />
Produktionsfläche, das<br />
sind umgerechnet 28 Fußballfelder,<br />
mit zum Teil<br />
denkmalgeschützter Architektur,<br />
die durch modernes<br />
Design und neueste technische<br />
Möglichkeiten zu einem<br />
urbanen Lebensquartier entwickelt<br />
werden. Ein riesiges<br />
Projekt, das es erst einmal<br />
räumlich zu verstehen gilt.<br />
Denn auf dem Gelände befinden<br />
sich zig Gebäude, die<br />
erst nach und nach einer<br />
neuen Bestimmung übergeben<br />
werden. Deshalb geht<br />
auch Justus Grosse Schritt<br />
für Schritt vor und widmet<br />
sich momentan in erster<br />
Linie den Bestandsgebäuden,<br />
die eine neue Nutzung erhalten.<br />
Dank eines Rundgangs<br />
mit Lena Schwantje, die bei<br />
Justus Grosse für Presse und<br />
Marketing zuständig ist,<br />
konnte ein Überblick<br />
gewonnen werden.<br />
124 OBERNEULAND
Heizwerk<br />
Die ersten Mieter sind schon in die „Fabrik“ eingezogen.<br />
Der industrielle Charme soll erhalten bleiben.<br />
Ein allein stehendes und über 100 m<br />
langes Gebäude von 1951, das sich im Herzen<br />
der ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik<br />
befindet. Daraus ist inzwischen ein<br />
Kultur- und Veranstaltungszentrum entstanden,<br />
das zwar noch nicht komplett fertig<br />
saniert ist, aber seit Dezember 2019 als<br />
Eventlocation gebucht werden kann. Das<br />
Heizwerk bietet Platz für bis zu 400 Gäste.<br />
Foodbox<br />
Die zentrale Location im Innenhof<br />
der Fabrik hat das Potenzial,<br />
zum gastronomischen und kommunikativen<br />
Herzstück des Tabakquartiers<br />
zu werden. Unkompliziert,<br />
schnell und ideal für die<br />
Mittagspause oder das entspannte<br />
Feierabendbier. Frische Ideen und<br />
moderne Küche erwarten die Gäste<br />
ab dem Frühjahr <strong>2020</strong>.<br />
Fabrik<br />
Hier weht seit März <strong>2020</strong> frischer Wind<br />
durch die denkmalgeschützten Flure an<br />
der Hermann-Ritter-Straße. Der erste von<br />
vier Bauabschnitten ist abgeschlossen. Die<br />
sanierten Räumlichkeiten bieten den Mietern<br />
auf einer Fläche von ca. 10.000 qm<br />
Platz für neue unternehmerische Impulse<br />
und Kreativität.<br />
Nach Abschluss aller Bauabschnitte<br />
werden es ca. 50.000 qm sein. Rustikale<br />
Bodenbeläge, traditionelle Lastenaufzüge<br />
und vier Meter hohe Decken zeugen von<br />
historischer Bausubstanz.
Tabakspeicher<br />
Im ehemaligen Tabaklager aus den 1970er Jahren<br />
entstehen zurzeit insgesamt 170 moderne und flexibel<br />
gestaltete Gewerbelofts ab 54 qm zum Kauf bzw. zur<br />
Kapitalanlage. Der Alte Tabakspeicher bewahrt mit<br />
seiner massiven Backsteinstruktur den unverwechselbaren<br />
Charme des alten Industriebaus – mit zeitgemäßer<br />
Ausstattung. Die Fertigstellung ist für Ende<br />
<strong>2020</strong> geplant.<br />
Durch unterschiedliche Grundrisse sollen möglichst viele Käufer angesprochen werden.<br />
Halle 1<br />
Hier wird bis September 2021 das „Boulevardtheater<br />
Bremen“ entstehen. Geplant sind Produktionen<br />
erfolgreicher Komödien sowie extra für<br />
dieses Theater geschriebener Stücke, die sich auf<br />
die Geschichte des Stadtteils beziehen. Das Theater<br />
ist der zweite Standort des seit 20 Jahren erfolgreichen<br />
Weyher Theaters. Zudem sieht die Planung<br />
vor, dass in der anderen Hälfte der Halle 1 die<br />
Bremer Philharmoniker mit ihren Proberäumen<br />
vertreten sein werden.<br />
Mobi 1<br />
Das erste von zukünftig drei Mobilitätshäusern im<br />
Tabakquartier. Der Baubeginn ist bereits erfolgt und<br />
somit der erste Neubau auf dem Gelände. Im Sinne<br />
von „mobil, nachhaltig und grün“ vereinen die Mobilitätshäuser<br />
neben PKW-Stellflächen alle Formen der<br />
neuen Mobilität – mit Bike-, Lastenbike-, Car- und<br />
E-Transporter-Sharing, E-Roller sowie E-Ladestationen<br />
für Pkw und Bikes. Ziel ist es, innerhalb des<br />
Quartiers eine autoarme Umgebung zu schaffen.<br />
Wohnbebauung<br />
Hotel<br />
Im zentralen Innenhof<br />
wird der Neubau eines<br />
Konzepthotels mit 100 Betten<br />
entstehen. Bei der Architektur<br />
und Innenausstattung<br />
wird auf den industriellen<br />
Charme des<br />
Standortes Bezug genommen.<br />
Die Fertigstellung des<br />
„uniquebremen“ ist für<br />
den Sommer 2021 geplant.<br />
Das Konzept sieht vor, dass neben den Büros, Ateliers und Lofts in den<br />
historischen Fabrik- und Speichergebäuden ca. 1.500 Neubauwohnungen<br />
zum Kauf, zur Miete und öffentlich gefördert entstehen – dafür werden<br />
auch einige der alten Lagerhallen abgerissen. Es sollen möglichst viele Zielgruppen<br />
erreicht werden, von Angeboten für junge Familien bis hin zu altersgerechten<br />
Lösungen. Diese müssen mit dem Bestand harmonieren und<br />
sollen den Anforderungen an den modernen Wohnungsbau entsprechen.<br />
Eine konkrete Planung soll der Öffentlichkeit in 2021 vorgestellt werden.<br />
126 OBERNEULAND
Fazit<br />
Das Tabakquartier in Woltmershausen<br />
befindet sich nur drei Kilometer vom<br />
Bremer Marktplatz entfernt. Der<br />
Standort profitiert nicht nur durch die<br />
Nähe zur Innenstadt, sondern auch<br />
durch die unmittelbare Nähe zur Weser<br />
sowie einer bereits vorhandenen Struktur<br />
und einer positiven Resonanz<br />
durch die Bewohner des Stadtteils, die<br />
dem Wandel sehr aufgeschlossen gegenüberstehen.<br />
„Wir haben auf unterschiedlichste<br />
Weise sehr großen Zuspruch<br />
durch die Anwohner erfahren.<br />
Sei es beim Tag des offenen Denkmals<br />
oder auch durch Spontanbesuche auf<br />
dem Gelände. Die Verwandlung einer<br />
Industriebrache in einen lebendigen<br />
Ort des Miteinanders bringt Schwung<br />
in den gesamten Stadtteil“, erklärt Lena<br />
Schwantje. Nicht nur die Marketingexpertin,<br />
sondern das gesamte Team von<br />
Justus Grosse sieht in der Entwicklung<br />
des Tabakquartiers ein „Herzensprojekt“,<br />
das nach den Idealen der<br />
europäischen Stadt – sehr starke<br />
Vielfalt auf relativ kleinem Raum –<br />
revitalisiert werden soll.<br />
In seiner Vision bietet das Tabakquartier<br />
Raum für alle Arten von<br />
Unternehmen, in Form von Büros,<br />
Tagungs- und Veranstaltungsräumen,<br />
mehr Raum für Kulturschaffende, kreative<br />
Köpfe, Start-ups und alteingesessene<br />
Firmen. Spätestens nach Fertigstellung<br />
der Wohnimmobilien sind hier<br />
Leben, Arbeiten, Kultur und Lifestyle<br />
nicht mehr voneinander zu trennen.<br />
Grünflächen, begrünte Dächer, Spielplätze,<br />
eine ausgewiesene Laufstrecke<br />
und der geplante Gleispark sowie die<br />
Nähe zur Weser werden das ehemalige<br />
Industriegelände als „grünes Quartier“<br />
aufblühen lassen. Zur Vision gehört<br />
ebenfalls, dass sich hier Ärzte, ein<br />
Kindergarten, kleine Shops, Cafés und<br />
Bäckereien etablieren und sich somit<br />
das Angebot für die Firmen und<br />
Bewohner vervielfältigt.<br />
Eines wird beim Rundgang über das<br />
Gelände klar: Wiederkommen und<br />
nachschauen, wie sich all die Visionen,<br />
an denen hier gerade gearbeitet wird,<br />
verwirklicht haben. Der Masterplan<br />
beläuft sich auf einen Zeitraum bis<br />
2024 – bis dahin wird es spannend<br />
bleiben!<br />
GELB-SCHWARZ Umzüge<br />
Nur wohnen bleiben ist günstiger!<br />
Inh. Marek Larisch<br />
• Umzugs-Voll-Service nah/fern • Antikes und Mehr<br />
• Haushaltsauflösungen<br />
• Gebrauchtmöbelverkauf<br />
vorübergehend geschlossen<br />
info@gelb-schwarz-umzuege.de, Auftragsannahme: Tel. <strong>04</strong> 21/25 66 86<br />
Büro: 28357 Bremen, Leher Heerstraße 219,<br />
Tel. <strong>04</strong> 21/20 30 387, Fax - 23 67 51, Mobil: 01 71/30 31 194<br />
Ausführung sämtlicher<br />
Malerarbeiten<br />
Tel. <strong>04</strong>21 - 25 45 36<br />
www.malereibetrieb-rumbke.de<br />
Text: Meike Müller<br />
Quellen: Justus Grosse / Freie Hansestadt Bremen,<br />
Fotos: Meike Müller<br />
Visualisierungen: Justus Grosse<br />
OBERNEULAND 127
ENERGIEKONSENS<br />
HAUSMODERNISIERUNG<br />
MIT NEUTRALER BERATUNG<br />
DURCH QUALITÄTSGEPRÜFTE EXPERTEN<br />
„energiekonsens“ ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur<br />
des Landes Bremen, die ein klares Ziel verfolgt:<br />
sinkende CO 2 -Emissionen. Deshalb werden Unternehmen,<br />
Einrichtungen und Privatpersonen zu Fragen<br />
bezüglich erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen<br />
und nachhaltiger Verhaltensweisen beraten.<br />
„energiekonsens“ arbeitet dafür mit vielen engagierten<br />
Akteuren in zahlreichen Projekten, Netzwerken und<br />
Kampagnen zusammen, um globale, nationale und landesweite<br />
Klimaschutzziele in lokale Zusammenhänge zu setzen.<br />
Energie-Einsparpotential bei Altbausanierung<br />
Neutrale Beratung<br />
an zehn Beratungsstellen<br />
Für die neutrale Beratung und Unterstützung bei der Sanierung<br />
oder Modernisierung haben sich unter dem Begriff<br />
„Bremer Modernisieren“ zehn kompetente Bremer Beratungsstellen<br />
zusammengeschlossen, um optimaler Verbesserungsmaßnahmen<br />
anzubieten: die gemeinnützige Klimaschutzagentur<br />
energiekonsens, das Beratungs-und Ausstellungszentrum<br />
bauraum Bremen, die Bremer Umwelt Beratung, die Verbraucherzentrale<br />
Bremen, BAB – die Förderbank, der Energieversorger<br />
swb, der Eigentümerverband Haus & Grund, hanse<br />
Wasser, kom.fort, die Beratungsstelle für barrierefreies Bauen<br />
und Wohnen sowie das Präventionszentrum der Polizei<br />
Bremen. Außerdem unterstützen die Senatorin für Klimaschutz,<br />
Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau<br />
sowie die Kreishandwerkerschaft Bremen diese Hausmodernisierungsinitiative.<br />
Wer sich zunächst ganz allgemein über Vorteile und mögliche<br />
Maßnahmen einer Modernisierung informieren möchte, ist<br />
bei den alljährlich stattfindenden rund 120 Informationsveranstaltungen<br />
sowie den stationären Beratungsstellen der „Bremer<br />
Modernisieren“-Partner richtig.<br />
Für alle, die sich im eigenen Haus mit einem Experten beraten<br />
wollen, ist eine individuelle Vor-Ort-Beratung im Rahmen<br />
eines zweistündigen Gebäude-Checks der Verbraucherzentrale<br />
Bremen ideal geeignet. Ein Energieberater prüft dabei aktuelle<br />
Verbräuche und die Beschaffenheit wesentlicher Gebäudekomponenten<br />
wie Fenster, Dach und Heizung. Die Ergebnisse<br />
dokumentiert er in einem Kurzbericht, der erkennen lässt,<br />
welche Maßnahmen als Nächstes nötig sind.<br />
Wer seine Heizung auf den Prüfstand stellen möchte oder<br />
einen Umstieg auf Solarenergie plant, der kann entsprechende<br />
Heiz-und Solarwärme-Checks in Anspruch nehmen. Als Wegweiser<br />
für die Modernisierung der Gebäudehülle ist die<br />
Dämmvisite von „energiekonsens“ empfehlenswert. Wenn eine<br />
umfangreiche Sanierung bereits beschlossene Sache ist, sollte<br />
128 OBERNEULAND
die Gebäudeenergie-Beratung oder der individuelle Sanierungsfahrplan<br />
in Anspruch genommen werden. Sie dokumentieren<br />
den genauen energetischen Zustand einer<br />
Immobilie. Die Gebäudeenergie-Beratung bildet die notwendige<br />
Grundlage für die Berechnung des Energie-Ist-<br />
Zustands. Anschließend wird auf dieser Basis ein individueller<br />
energetischer Modernisierungsfahrplan erstellt. Einen<br />
umfänglichen Überblick über Fördermaßnahmen bietet<br />
„Bremer Modernisieren“ mit dem Förderlotsen der BAB,<br />
der Förderbank für Bremen und Bremerhaven.<br />
www.bab-bremen.de<br />
Qualitätsgeprüfte Lösungen<br />
durch 60 ausgewiesene Fachleute<br />
Das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Hausmodernisierung<br />
stellen die richtigen Dienstleister dar.<br />
„energiekonsens“ gründete bereits 2006 das Qualitätsnetzwerk<br />
„Energie Experten“. Nur Planer und Handwerker,<br />
die ausgewiesenes Fachwissen und professionelle Erfahrung<br />
im Bereich der energetischen Hausmodernisierung<br />
vorweisen, können zeitgemäße Lösungen anbieten und<br />
optimal umsetzen. Heute gehören den „Energie Experten“<br />
rund 60 kompetente Betriebe aus Bremen und Bremerhaven<br />
an. Dazu gehören Architektur- und Ingenieurbüros,<br />
Energieberater, Sachverständige, Handwerksbetriebe aus<br />
allen Bau- und Energiebereichen (Dachdecker, Maler,<br />
Haustechniker, Zimmerer und Trockenbauer u.a.).<br />
Das Leistungsspektrum der „Energie Experten“ deckt den<br />
gesamten energetischen Bau- und Modernisierungsprozess ab.<br />
Wer dabei sein möchte, muss spezielle Kenntnisse im<br />
Bereich energetisches Bauen und Sanieren nachweisen und<br />
hohe Qualitätsstandards erfüllen. Und auch nach der Aufnahme<br />
können sich die Partner nicht auf ihrem bisherigen<br />
Wissen ausruhen: Regelmäßige Fortbildungen und jährliche<br />
Qualitätskontrollen sind Voraussetzung dafür, Teil des<br />
Netzwerkes zu bleiben.<br />
Bei einem umfangreichen Vorhaben, das mehrere<br />
Gewerke benötigt, profitieren Hausbesitzer zudem vom<br />
langjährigen Kontakt aller Mitglieder bei ihrer Netzwerk-<br />
Arbeit: Maßnahmen einer energetischen Sanierung sollten in<br />
einem Gesamtkonzept geplant werden, daher ist es ideal, wenn<br />
die beauftragten Firmen ohnehin in engem Kontakt stehen<br />
und schnell aufeinander abgestimmte Lösungen finden. Wer<br />
ein Team aus mehreren Energie Experten zusammenstellt,<br />
kommt in kürzerer Zeit zu einem besseren Ergebnis.<br />
Modernisieren – vom Dach bis zum Keller<br />
In den kommenden Ausgaben des OBERNEULAND MAGAZINS<br />
werden wir unseren Lesern, in Kooperation mit „energiekonsens“,<br />
„Bremer Modernisieren“ und „Energie Experten“,<br />
Praxisbeispiele von gelungenen Sanierungen oder<br />
Modernisierungen – vom Dach bis zum Keller – vorstellen.<br />
Seien Sie also gespannt, wie sich ganz individuelle Modernisierungswünsche<br />
mit energetischer Gebäudesanierung in<br />
Bremen verbinden lassen.<br />
Text und Fotos: Meike Müller, energiekonsens/KfW<br />
Weitere Informationen unter: energiekonsens – die Klimaschützer,<br />
Am Wall 172/173, 28195 Bremen, Telefon: <strong>04</strong>21/37 66 71-0,<br />
www.energiekonsens.de, www.bremer-modernisieren.de oder<br />
www.energie-experten.net<br />
OBERNEULAND 129
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
SPARKASSE BREMEN<br />
UMFANGREICHE BERATUNG<br />
GLEICH NEBENAN<br />
Zum neuen Konzept der Sparkasse<br />
Bremen gehört es, kurze Wege in den<br />
Stadtteilen zu nutzen. Das heißt, dass Kunden<br />
möglichst viele Dienstleistungen direkt<br />
in „ihrer“ Stadtteilfiliale in Anspruch nehmen<br />
können. Ein Beispiel dafür waren die<br />
zweiwöchigen Immobilien-Aktionstage.<br />
„Da wir direkt vor Ort in den Bremer<br />
Stadtteilen zuhause ist, verfügt sie über genaue<br />
Kenntnisse des dortigen Immobilienmarktes.<br />
Das kommt Interessierten unmittelbar<br />
zugute“, sagt Sparkassen-Vorstand<br />
Thomas Fürst. Ein „Heimvorteil“ also, und<br />
zwar in doppelter Bedeutung. Denn so<br />
wird auch ein neues Serviceangebot bezeichnet,<br />
mit dem die Sparkasse potenzielle<br />
Immobilienkäufer schon im Vorfeld eines<br />
Abschlusses unterstützt. Und das funktioniert<br />
so: Interessenten erhalten nach entsprechender<br />
Klärung ihres möglichen<br />
Investitionsrahmens mit den Experten der<br />
Sparkasse eine feste Finanzierungszusage<br />
in Form einer kleinen Urkunde. Mit dieser<br />
„festen Zusage“ können Kaufinteressierte<br />
bereits zur Besichtigung eines Hauses oder<br />
einer Wohnung gehen. Die Zusage gilt<br />
sechs Monate lang und ist nicht an ein<br />
bestimmtes Objekt gebunden.<br />
„Die Immobilien-Aktionstage – direkt<br />
in der Filiale und über einen Zeitraum von<br />
14 Tagen – haben verdeutlicht, welche Vorteile<br />
die Vor-Ort-Beratung für unsere Kunden<br />
bringt. Kurze Wege, schnelle Beratung,<br />
Heimvorteil! Letztendlich können wir diesen<br />
Service aber auch jederzeit und unabhängig<br />
von einer Aktion bieten. Aufgrund<br />
Marc Erigson ist<br />
Marktbereichsleiter der<br />
Sparkassen-Stadtteilfiliale<br />
Horn-Lehe und hat sein<br />
„Handwerk“ von der Pike<br />
auf gelernt.<br />
Waren bei den Immobilien-Aktionstagen besonders<br />
gefragt, v.l.n.r.: Carsten Hartzsch (Finanzberater),<br />
Kay Noffke (Vermögensberater),<br />
Nico Hempel (Finanzberater),<br />
Daniela Tasto (Baufinanzierungsexpertin),<br />
Stefan Kahle (Immobilienmakler<br />
der Sparkasse Immobilien Bremen GmbH),<br />
Isabel Müller (Community Assistentin).<br />
der guten Aufstellung unseres Teams haben<br />
wir Fachleute in der Filiale, die zu Aussagen<br />
über Finanzierungsthemen befähigt<br />
sind“, erklärt Marc Erigson.<br />
Marc Erigson ist Marktbereichsleiter der<br />
Sparkassen Stadtteilfiliale Horn-Lehe. Er<br />
hat sein „Handwerk“ von der Pike auf gelernt.<br />
Seit 23 Jahren ist der Borgfelder für<br />
die Sparkasse tätig, hat zunächst eine Ausbildung<br />
zum Bankkaufmann gemacht und<br />
später ein Studium als Sparkassenbetriebswirt<br />
absolviert. Zehn Jahre war Marc Erigson<br />
in der Filiale Berckstraße im Einsatz.<br />
Sein berufliches und privates „Zuhause“<br />
sieht der Vater von drei Töchtern rund um<br />
das Mühlenviertel: „Ich bin in Borgfeld<br />
aufgewachsen, lebe auch heute dort, habe<br />
am Horner Gymnasium Abitur gemacht,<br />
später in der Berckstraße gearbeitet. Ich<br />
bin sowohl beruflich als auch privat sehr<br />
stark rund um den Stadtteil eingebunden<br />
und vernetzt.“<br />
Die Sparkasse und somit auch die Mitarbeiter<br />
der Filiale sind im Stadtteil angekommen.<br />
Viele der Mitarbeiter waren bis<br />
zum letzten Jahr in den ehemaligen Standorten<br />
in Oberneuland und Horn tätig.<br />
„Wir bilden hier ein starkes Team von<br />
kompetenten und engagierten Fachleuten,<br />
die den persönlichen Kontakt wertschätzen<br />
und beste Beratung für die Kunden anstreben“,<br />
so Erigson.<br />
Was im Stadtteil rund um das Thema<br />
Wohnen wichtig ist, vermittelt auch das<br />
neue Internetportal der Sparkasse Bremen:<br />
Unter www.spot-bremen.de finden sich gut<br />
recherchierte Beiträge zum Immobilienkauf<br />
ebenso wie umfangreiches Material<br />
etwa über Spielplätze, Schulen, Ärzte oder<br />
Fachgeschäfte. Wer eine Immobilie sucht<br />
und mehr über sein angestrebtes künftiges<br />
Wohnquartier erfahren möchte, erhält hier<br />
eine Fülle von Informationen. Jeder<br />
Bremer Stadtteil ist vertreten, dazu gibt es<br />
Artikel etwa über energetisches Sanieren<br />
und Modernisieren im Baubestand oder<br />
Tipps in Sachen Umzug.<br />
Neben Beratungen und Serviceleistungen<br />
rund um die Finanzen hat die Sparkasse<br />
einen Treffpunkt für die Menschen im<br />
Stadtteil geschaffen und Vereinen und Unternehmen<br />
die Möglichkeit gegeben, die<br />
Räumlichkeiten der Filiale für eigene Angebote<br />
und Aktivitäten zu nutzen. Eine Infotafel<br />
im Eingangsbereich informiert über<br />
aktuelle Termine, eine kleine Broschüre<br />
über alle Termine eines Monats. Ob<br />
Sprachkurs, Yoga-Kurs, Infos zu Gesundheitsthemen<br />
oder eine Schulung zum Thema<br />
Online-Banking – das Angebot ist umfassend<br />
und die Räumlichkeiten bieten<br />
reichlich Platz. Mit dem neuen Filialkonzept<br />
setzt die Sparkasse nicht nur auf modernste<br />
Technik, sondern auf nachbarschaftliche<br />
Vernetzung. Der Fokus liegt dabei<br />
auf den Kundenbedürfnissen nach<br />
mehr regionaler Nähe und Verbundenheit.<br />
Text: MM / Sparkasse Bremen, Fotos: MM<br />
130 OBERNEULAND
Promotion<br />
Klaus Schlenker feiert 50-jähriges Geschäftsjubiläum<br />
WELLNESSSPEZIALIST IM NEUEN FACELIFT<br />
Am 1. April <strong>2020</strong> begeht die Klaus Schlenker GmbH nach umfangreichen<br />
Modernisierungsmaßnahmen und diversen Investitionen<br />
ihr 50-jähriges Geschäftsjubiläum. Geschäftsführende Gesellschafter<br />
sind Klaus Schlenker und Carsten Schlenker.<br />
Die Firma ist seit 1988 Generalagent des schwedischen Unternehmens<br />
Tylö AB für Deutschland. Sie liefert die Wellnessprodukte<br />
nicht nur in Deutschland und Europa sondern auch außerhalb<br />
Europas.<br />
Der Wellnessmarkt boomt zurzeit, hiervon profitiert auch die<br />
KS GmbH. Es konnten u.a. große Ferienappartmentanlagen an der<br />
gesamten Ostseeküste und auf Rügen mit TylöHelo Produkten ausgestattet<br />
werden. Auch die Urlauber in den Robinsonclubs auf den<br />
Malediven, Thailand, Tunesien, Kap Verde, Kreta usw. relaxen in<br />
TylöHelo-Saunen. Kreta wurde gerade im Januar fertiggestellt.<br />
angefertigt und den baulichen Gegebenheiten des Kunden angepasst.<br />
Das Team der Klaus Schlenker GmbH verwirklicht Ihre private<br />
Wellnessoase von der Planung bis zur fachgerechten Montage.<br />
Klaus Schlenker GmbH<br />
Gottlieb-Daimler-Str. 30-34<br />
28816 Stuhr<br />
In der Gottlieb-Daimler-Straße präsentiert die Klaus Schlenker<br />
GmbH auf 700 qm eine neue moderne Ausstellung mit einem<br />
großen Angebot an TylöHelo Saunen, Dampfbädern, Dampfduschen<br />
und Infrarotkabinen für private und gewerbliche Kunden.<br />
Auch Sunshower Produkte - Sonnenlicht und Infrarotwärme in der<br />
Dusche - sind im Angebot.<br />
Alle diese Produkte dienen dem Wohlfühlen und der Gesundheit<br />
des Benutzers.<br />
Der Trend im privaten Wellnessbereich geht dahin, dass die<br />
Sauna immer mehr in das Badezimmer integriert wird. Weitere<br />
Trends sind Farblicht, Musikanlage, verschiedene Düfte für den Aufguss,<br />
es wird helles und dunkles Holz kombiniert und viel Glas für<br />
Fronten und Tür verwandt.<br />
Auch im Trend, die Softsauna, eine mildere Art des Saunierens,<br />
d.h. 65 Grad Temperatur und 45 Grad Luftfeuchte. Viele Menschen<br />
bevorzugen aber nach wie vor die heiße trockene Sauna mit 90 bis<br />
100 Grad.<br />
In den großzügigen Ausstellungsräumen der KS GmbH erfährt<br />
der Kunde eine kompetente Fachberatung durch geschulte Mitarbeiter.<br />
Viele Produkte werden mit moderner und digitaler Saunatechnik<br />
in Funktion vorgeführt. Saunen werden individuell nach Maß<br />
OBERNEULAND 131
BAUEN + IMMOBILIEN<br />
LANDMANN<br />
Maximales Grillvergnügen<br />
Barbecue-Fans können sich auf eine neue Generation der beliebten<br />
Triton PTS-Gasgrillserie von LANDMANN freuen: Mit noch mehr Grillpower<br />
und jeder Menge Extras kommt sie unter dem Namen Triton maxX PTS<br />
zum Start der Grillsaison <strong>2020</strong> in den Handel. Die Auswahl reicht vom<br />
kompakten Zwei-Brenner bis zum großen sechsflammigen Gasgrillküchenwagen.<br />
Alle neuen Tritons sind mit dem patentierten Precision<br />
Temperature System (PTS) ausgerüstet, das exklusiv in Gasgrills von<br />
LANDMANN zum Einsatz kommt.<br />
Als Besitzer eines Triton maxX PTS kann wirklich jeder auf Terrasse<br />
oder Balkon Steaks in Steakhausqualität zubereiten. Der deutsche Markenhersteller<br />
hat die komplette Triton PTS-Serie, europaweit ein Bestseller,<br />
zusätzlich mit der neu entwickelten maxX-Zone ausgestattet. Dort geben<br />
kraftvolle Infrarotbrenner konzentrierte Strahlungshitze ab, die sehr<br />
schnell sehr hohe Temperaturen erreicht, also eine rund doppelt so hohe<br />
Leistung wie beim klassischen Grillen. So bekommen Steaks in der<br />
maxX-Zone ein Bilderbuch-Branding und eine herrlich schmackhafte<br />
Kruste. Durch die hohe Strahlungshitze karamellisieren die Proteine an<br />
der äußeren Oberfläche, und die geschmacksintensiven Röstaromen können<br />
sich voll entwickeln. Wenn man das Fleisch in der maxX-Zone kurz<br />
angrillt und dann bei niedrigen Temperaturen noch etwas weitergaren<br />
lässt, bleibt es innen wunderbar saftig und zart.<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 25 08 16 · Fax <strong>04</strong>21 25 06 35 · info@howald.de<br />
www.howald.de<br />
n Gartenplanung<br />
n Pflasterarbeiten<br />
n Keramikarbeiten<br />
n Natursteinarbeiten<br />
Garagentore und Antriebe<br />
Zäune · Treppen · Geländer<br />
Balkone · Fenstergitter<br />
UVV Überprüfungen<br />
Reparaturen · Schweißarbeiten<br />
Beim Grillen auf dem Hauptrost gewährleistet das PTS-System, dass<br />
sich die Brennkraft auf dem Grillrost sehr gleichmäßig verteilt und damit<br />
Hitzeblöcke oder Kältezonen verhindert werden – und zwar auf jeder Temperaturstufe.<br />
Die Triton maxX PTS-Serie umfasst insgesamt sieben Modellvarianten,<br />
die jetzt auch alle beleuchtete LED-Reglerknöpfe besitzen. Die neue<br />
maxX- Zone ist dort mehrheitlich als separater Seitenbrenner nutzbar.<br />
Beim sechsflammigen Triton maxX PTS+ 6.1+ befindet sie sich als Infrarot-Bodenbrenner<br />
direkt unter dem großen Rost.<br />
Das High-End-Gerät der Serie ist außerdem mit einem Infrarot-Rückseitenbrenner<br />
und einem versenkt eingebauten Doppelring-Seitenbrenner<br />
ausgestattet. Durch das integrierte PTS+ profitieren Anwender zusätzlich<br />
von Easy Clean, dem Cooking-System für eine noch einfachere Reinigung<br />
und deutlich weniger Rückstände beim Grillen. Neben viel Stauraum für<br />
Grillzubehör bietet der Triton maxX PTS+ 6.1+ das Redi-Tank-System für<br />
Gasflaschen: Man stellt den schweren Tank einfach auf den herausziehbaren<br />
Schubladenwagen, lässt ihn in den Unterschrank gleiten und kann<br />
ihn dann von oben ganz komfortabel anschließen. Ebenso praktisch:<br />
Eine Flaschenwaage zeigt die Restfüllmenge an.<br />
Landmann GmbH & Co. Handels-KG<br />
Am Binnenfeld 3 – 5<br />
27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
132 OBERNEULAND
Vinylboden – Komfort und Design<br />
Vinylböden<br />
sind ideal für<br />
alle, die einen<br />
hohen Qualitätsanspruch<br />
haben und sich<br />
eine ganz individuelle<br />
Raumgestaltung<br />
wünschen. Die<br />
hochwertigen<br />
Designböden sind extrem strapazierfähig. Auch in Sachen<br />
Pflege und Nachhaltigkeit können sie überzeugen: Sie sind<br />
schmutz- und bakterienabweisend. Und auch die Optik<br />
kommt nicht zu kurz. Dabei kennzeichnen aktuelle helle,<br />
graue und beige Farbstellungen klar die neuen Eichendekore,<br />
während ansonsten häufig die angesagte Shabby Chic-<br />
Optik und zahlreiche Ornamentic-Dekore zu finden sind.<br />
Foto: epr/Parador<br />
Foto: epr/KENNGOTT<br />
Mehr Sicherheit durch Rundhandläufe<br />
Beim Treppensteigen<br />
besteht immer ein Unfallrisiko.<br />
Um dieses<br />
jedoch so gering wie<br />
möglich zu halten, sollten<br />
bei der Planung einer<br />
Treppe bestimmte<br />
Sicherheitsfaktoren<br />
beachtet werden. Besonders<br />
wichtig: der<br />
griffsichere Handlauf. Rechteckige oder quadratische Handläufe<br />
mögen zwar optisch in mancher Hinsicht überzeugen,<br />
gewähren aber nicht unbedingt den nötigen Halt – schon gar<br />
nicht Kindern, Senioren oder Menschen mit Handicap. Expertenemfehlung<br />
ist – gemäß den relevanten Normen und Richtlinien<br />
– ein Handlauf mit rundem Querschnitt. Dieser sollte<br />
möglichst eine Stärke zwischen 2,5 und fünf Zentimetern aufweisen,<br />
damit er gut umfasst werden kann.<br />
Foto: epr/braun-steine<br />
Terrasse als Blickfang<br />
Holz ist ein sehr beliebter Werkstoff. Er senkt unseren Stresspegel<br />
und schafft so eine gesunde Atmosphäre. Allerdings bringt er<br />
einen hohen Pflegeaufwand mit sich, um den Witterungseinflüssen<br />
standhalten zu können.<br />
Die Lösung: Dielensteine aus Beton in Holzoptik. Dank innovativer<br />
Hersteller lassen sich die Vorteile beider Materialien stilvoll<br />
kombinieren. Die Steinelemente sind witterungsbeständig,<br />
pflegeleicht und splitterfrei, lassen Terrassen und Wege daher<br />
sowohl langfristig makellos als auch ästhetisch aussehen.<br />
> Ohne Kabel, sauber installiert<br />
- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />
> Einfach und komfortabel zu bedienen<br />
> 10% Förderung mit Zuschuss der KfW-Bank<br />
Rahmann OHG<br />
Meisterbetrieb & Ingenieurbüro in 3. Generation<br />
Schwachhauser Heerstr. 1 · 28203 Bremen<br />
Wir beraten Sie gern! Kontaktieren Sie uns!<br />
Vertrauliche Beratung & Montage inhabergeführt unter:<br />
Telefon <strong>04</strong> 21 - 7 18 41, E-mail: info@rahmann-hb.de<br />
www.rahmann-bremen.de<br />
OBERNEULAND 133
SHOPS<br />
& MORE<br />
regional<br />
einkaufen!<br />
StR StR Treuhandu.<br />
mbH •<br />
• Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
•<br />
u. Steuerberatungsgesellschaft • mbH •<br />
•<br />
• StR Treuhandu.<br />
Steuerberatungsgesellschaft mbH • Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
• Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
u. u. • • Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
• Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Laufende Finanz-u.Lohnbuchhaltung<br />
Erstellung Steuererklärungen u. Jahresabschlüsse<br />
Vertretung vor Finanzbehörden u.-gerichten<br />
Sanitär - Heizung - Bäder - Solar<br />
Oberneuland, Hans-am-Ende-Weg 3<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon <strong>04</strong>21 - 24 67 90 • kanzlei@str-treuhand.de<br />
Unternehmens-,private Vermögens-u.Steuerberatung<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon <strong>04</strong>21 -(<strong>04</strong> 24 67 21) 90 • 25 kanzlei@str-treuhand.de<br />
74 976<br />
www.fa-heiter.de<br />
Leher Heerstr. 179 • 28357 Bremen • Fon <strong>04</strong>21 - 24 67 90 • kanzlei@str-treuhand.de<br />
DIENSTLEISTUNGEN<br />
HANDWERK<br />
Dokument 1 21.10.2005 9:51 Uhr Seit<br />
L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />
Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 25 08 16 · Fax <strong>04</strong>21 25 06 35 · info@howald.de<br />
www.howald.de<br />
Carsten Kemna<br />
Ernst Sperling<br />
Engelbert Bornhöft<br />
Malereibetrieb<br />
SEIT 1856<br />
ÜBER 150 JAHRE<br />
Farben · Tapeten · Fußbodenbeläge · Glas<br />
Farbenfachgeschäft<br />
☎ 25 90 32<br />
Mühlenfeldstraße 9 · 28355 Bremen - Oberneuland<br />
Telefon: <strong>04</strong>21 / 25 90 32 · Fax <strong>04</strong>21 / 257 50 10<br />
E-Mail: engelbertbornhoeft@t-online.de<br />
GmbH<br />
Inh. Dieter Kothe, Zimmermeister<br />
Upper Borg 136 · 28357 Bremen-Borgfeld<br />
Tel.: <strong>04</strong>21 / 27 45 86 · Fax: <strong>04</strong>21 / 27 40 35<br />
Mobil: 0174 / 27 08 185<br />
134 OBERNEULAND
Tanken bei Familie Pass<br />
Seit über 35 Jahren<br />
■ Kfz-Meisterbetrieb<br />
■ Kfz-Wäsche und -pflege<br />
■ Backshop<br />
Bremer<br />
Toto und Lotto<br />
GmbH<br />
Leher Heerstraße 98<br />
☎ 23 45 65 · Fax 2 44 99 52<br />
Oberneulander Heerstr. 38<br />
☎ 25 14 43<br />
KFZ<br />
Winckelmann<br />
Meisterbetrieb<br />
Inh. Jörg Osmers<br />
• Kfz-Inspektion • Karosserie- und<br />
• Kfz Reparaturen Schweißarbeiten<br />
• Lackarbeiten<br />
• TÜV + AU<br />
Oberneulander Landstraße 125 C<br />
28355 Bremen · Telefon (<strong>04</strong> 21) 25 66 66<br />
LÄDEN<br />
Klosterstraße 4 · 28865 Lilienthal<br />
Tel. <strong>04</strong>298-6996345 · Fax <strong>04</strong>792-951431<br />
info@akora-reisen.com · www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10-18 Uhr · Samstag 9-13 Uhr<br />
Christian Krause<br />
Second Hand & Neues<br />
AM OHR GmbH & Co. KG Tel. (<strong>04</strong>21) 244 29 429<br />
Hörgeräte-Akustiker-Meister Fax (<strong>04</strong>21) 244 29 430<br />
Rockwinkeler Heerstraße 14 Info@Am-Ohr.de<br />
direkt am Parkplatz Edeka-Markt www.Am-Ohr.de<br />
28355 Bremen<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-13h / 15-18h<br />
und nach Vereinbarung<br />
LECKERE ERDBEEREN UND FELDFRISCHER SPARGEL<br />
Tel <strong>04</strong>21-25 44 76<br />
www.hof-kaemena.de<br />
MONTINI WEINHANDEL · APFELALLEE 4 · HB-OBERNEULAND<br />
FON <strong>04</strong>21.254483 · WWW.MONTINI-WEINHANDEL.DE<br />
Modische Brillen · Contactlinsen-Studio<br />
Oberneulander Heerstraße 26-28<br />
Telefon (<strong>04</strong> 21) 25 47 56<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Impressum<br />
23. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />
Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />
Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />
Tel.: <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />
E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />
www.oberneuland.info<br />
Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />
Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />
Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
Anzeigen:<br />
Birte Baraczewski, Tel. <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />
E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1.1.<strong>2020</strong> gültig.<br />
Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />
Creative Design:<br />
Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />
Erscheinungsweise:<br />
Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />
(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
Abonnement:<br />
EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />
Stefanie Lüssen, Tel. <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />
E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />
Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />
entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />
Alle Ausgaben online lesen auf:<br />
www.oberneuland.info<br />
Aktuelle Infos, Rabattaktionen<br />
uvm. in der<br />
Oberneuland-App<br />
Unsere Social-Media-Kanäle:<br />
www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />
www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />
Inhaberin Sylvia Backhus<br />
Rockwinkeler Heerstr. 1 a<br />
28355 Bremen<br />
Telefon <strong>04</strong>21-205 29 29 6<br />
das vielleicht etwas andere reisebüro in oberneuland.<br />
www.auszeit-bremen.de<br />
info@auszeit-bremen.de<br />
Hier könnte Ihre<br />
Visitenkarten-Anzeige stehen...!<br />
Persönliche Informationen<br />
zu Ihrer Anzeigenschaltung<br />
erhalten Sie bei Birte Baraczewski:<br />
Telefon <strong>04</strong>21 2575544 oder<br />
birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
★ ★ ★ ★ ★ ★<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
®<br />
Haus & Grund<br />
Bremen / Bremerhaven<br />
PFERDESPORT<br />
VERLAG EHLERS GMBH<br />
PFERDE<br />
fit &vital<br />
C<strong>OM</strong>PUTER<br />
GENEALOGIE<br />
OBERNEULAND 135
SHOPS<br />
& MORE<br />
regional<br />
einkaufen!<br />
RESTAURANTS<br />
PRAXEN<br />
privatpraxis Oberneuland<br />
Dr. med. Susanne Berger-Hempel<br />
Fachärztin für Allgemeinmedizin · hausärztliche Betreuung<br />
Naturheilkunde Akupunktur Sportmedizin<br />
Dr. med. Stefan Berger<br />
Facharzt für Orthopädie<br />
Sportmedizin Chirotherapie Akupunktur<br />
Oberneulander Landstraße 52 · 28355 Bremen-Oberneuland<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Tel: 25 76 5 67<br />
www.PrivatpraxisOberneuland.de<br />
Wir sind für<br />
Sie da!<br />
Mühlenfeldstr. 31<br />
Öffnungszeiten:<br />
28355 Bremen<br />
Mo. - Fr.: 9-12 Uhr<br />
Tel: <strong>04</strong>21/27818090 Mo., Mi., Fr.: 15-18 Uhr<br />
www.kleintierpraxis-kruse.de Do.: 17-19 Uhr<br />
Gesundheitszentrum<br />
im Grand Central<br />
Quartier<br />
Mühlenfeldstr. 33 c<br />
28355 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21 3300 4970<br />
www.athletes-box.com<br />
Begleitete Physiofitness<br />
im Gesundheitszirkel<br />
Katrin Grundmann<br />
med. Fußpflegerin<br />
Kosmetik-Studio<br />
Telefon <strong>04</strong>21 / 25 03 63<br />
Marcus Lehrich<br />
med. Fußpfleger<br />
Telefon <strong>04</strong>21 / 69 65 52 01<br />
Mühlenfeldstr. 29a • 28355 Bremen • Oberneuland<br />
+49 (0) 421 251494<br />
info@kochblock-oberneuland.de<br />
www.kochblock-oberneuland.de<br />
Apfelallee 4 | 28355 Bremen<br />
C<br />
M<br />
C<br />
M<br />
&<br />
Y<br />
CM<br />
Y<br />
CM<br />
Sprach-, Sprech und Stimmtherapie<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
ULRIKE WEBER staatl. anerkannte Logopädin<br />
Hodenberger Straße 13 B | 28355 Bremen<br />
Telefon + Fax <strong>04</strong>21.2 57 57 55<br />
uw@dialogo-bremen.de | www.dialogo-bremen.de<br />
K l e i n t i e r p r a x i s<br />
Dr. Dirk Wischer<br />
mit der Tierärztin<br />
Dr. Stephanie Heemke-Wischer<br />
Am Hilgeskamp 2 · 28325 Bremen<br />
Tel.: (<strong>04</strong>21) 40 70 78<br />
praxis@kleintierpraxis-wischer.de<br />
www.kleintierpraxis-wischer.de<br />
Mo.-Sa. 9-11 Uhr · Mo. + Do. 15.30-19 Uhr<br />
Di. + Mi. + Fr. 15.30-18 Uhr<br />
136 OBERNEULAND
Zuversicht<br />
Es ist das Wörtchen Zuversicht,<br />
das uns am Leben hält,<br />
denn ohne Hoffnung geht es nicht,<br />
zu grau ist oft die Welt.<br />
Die Zuversicht ist unser Pfand,<br />
des Schicksals Rad zu dreh’n,<br />
denn nirgends gibt’s ein Wunderland,<br />
egal wohin wir geh’n.<br />
Nur eigne Kraft und Zuversicht<br />
läßt lebenswert gestalten,<br />
sonst schafft man diese Bürde nicht<br />
und alles bleibt beim Alten.<br />
Die Zuversicht bringt stets Gewinn<br />
in allen Lebenslagen,<br />
sonst läuft umsonst die Zeit dahin<br />
mit ungelösten Fragen.<br />
Das kleine Wörtchen Zuversicht,<br />
das muß uns stets begleiten,<br />
es ist im Dunkeln auch das Licht,<br />
mit dem wir vorwärts schreiten.<br />
Klaus Ender<br />
Foto: Yann Marcon (aufgenommen in den Oberneulander Wümmewiesen)
HAMMEL-<br />
SPRüNGE<br />
DAS FEST DER EIERFREUDE<br />
ich habe einen<br />
zweiten<br />
Wissen Sie,<br />
Job – als Vermarkter von Ostern. Das Ziel ist<br />
es, dieses Fest mittelfristig Weihnachten von<br />
Platz eins der bundesrepublikanischen Feiertagecharts<br />
zu verdrängen. Ich gehöre zu einer<br />
Gruppe von Menschen, die schon lange an diesem<br />
Projekt arbeiten. Meine Vorfahren in dieser<br />
Sache sind die Erfinder der Bremer Osterweise,<br />
äh, Osterwiese. Und die Vorfahren der<br />
Vorfahren haben den Hasen quasi als Maskottchen<br />
für die Osterfeiertage etabliert. Damals<br />
gab es auch Kräfte, die sich für ein Osterstinktier<br />
stark gemacht hatten, die konnten sich<br />
aber genauso wenig durchsetzen, wie die Befürworter<br />
eines Osterregenwurms. Das war im<br />
16. Jahrhundert. Und die Vorvorvorfahren der<br />
Oster-Eierer (so nennen wir uns) haben das<br />
Hühnerei an sich salonfähig gemacht. Sie hatten<br />
im 15. Jahrhundert eine Geschichte verbreitet,<br />
um das Ei populärer zu machen.<br />
Die Story: Eine Gruppe von Leuten wird gebeten,<br />
ein gekochtes Ei auf die Spitze zu stellen.<br />
Keinem will es gelingen, bis ein gewitzter Edelmann<br />
ein Ei nimmt und es unsanft mit der<br />
Spitze auf den Tisch haut. Es bleibt stehen.<br />
Die anderen Leute sagen, dass sie es auf diese<br />
Weise auch hinbekommen hätten. Darauf<br />
sagt der Edelmann: „Hätte hätte, Fahrradkette.“<br />
Das war insofern eine besondere Geschichte,<br />
weil es damals natürlich noch keine<br />
Fahrräder gab und erst recht keine Fahrradketten.<br />
Es gab nur das hätte. Weil meine Oster-<br />
Eierer-Vorfahren weit vor ihrer Zeit waren,<br />
ließen sie den Fahrradkettenteil weg. Nun<br />
suchten sie einen Promi, zu dem die Geschichte<br />
passen würde. Und sie fanden ihn in Chris<br />
Kol, besser bekannt als Christoph Kolumbus.<br />
Diesem Abenteurer haben die früheren Oster-<br />
Eierer die Story verkauft. Er nahm sie dankbar<br />
an, zumal er gerade die „Neue Welt“ entdeckt<br />
hatte. Genau in diesem Zusammenhang konnte<br />
Kolumbus noch eine Public-Relation-Aktion<br />
gebrauchen. Da passte die Eigeschichte hervorragend.<br />
Und in die Geschichte ist sie eingegangen<br />
als `Das Ei des Kolumbus . Sie<br />
trug eierseits, äh, einerseits zur Popularität<br />
des Entdeckers bei, andererseits<br />
wurde etwas anderes noch berühmter<br />
als Kolumbus: das Hühnerei.<br />
Ei weiterer, Pardon, ein weiterer Coup ist den<br />
Eiervermarktern im 19. Jahrhundert gelungen.<br />
Da haben sie einem finnischen Goldschmied<br />
erklärt, er soll hinaus in die Welt gehen und allen<br />
sagen, dass man Ostern mit Goldschmuck<br />
feiern sollte. Und dann traf der Mann auf P.C.F.,<br />
sprich Peter Carl Fabergé. Der war künstlerisch<br />
ganz frisch im Eiergeschäft. Da war es ein<br />
Leichtes, ihn dazu zu bringen, weiter eirigen<br />
hochwertigen Schmuck herzustellen, beziehungsweise<br />
schmucke hochwertige Eier.<br />
Wir Ostervermarkter treten selten in Erscheinung,<br />
aber unsere Marketingideen sind oft<br />
sehr bekannt. Mein größtes Ei-Ding gelang mir<br />
2003. Ich kannte jemanden, der jemanden<br />
kannte, der einen anderen kannte, der ein<br />
Nachbar des berühmten Torwarts Oliver Kahn<br />
war. Über diesen Kannte-Kannte-Kahn-Weg<br />
habe ich Einfluss auf den Bayernspieler genommen.<br />
Kahn wollte damals auf Biegen und<br />
Brechen einen Spruch raushauen, an den sich<br />
nicht nur die Fußballfans noch Jahrzehnte später<br />
erinnern sollten. Mir ist damals zugetragen<br />
worden, dass er in aller Öffentlichkeit so etwas<br />
sagen wollte wie „Herz, wir brauchen Herz!“<br />
oder „Seele, wir brauchen Seele!“ oder<br />
„Lunge, wir brauchen Lunge!“<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Und da ist es mir gelungen – wie genau – erzähle<br />
ich mal, wenn wir uns persönlich kennenlernen,<br />
Kahn zu überzeugen, dass er etwas anderes<br />
sagt: „Eier, wir brauchen Eier!“ Tja, das<br />
war für Olli Kahn Werbung in eigener Sache,<br />
es war aber noch viel mehr Werbung für Eier.<br />
Leider hatte der Mann sich nicht an meinen<br />
Vorschlag gehalten, den Spruch kurz vor<br />
Ostern zu bringen. Dann wäre er – im Sinne<br />
der Oster-Promotion – perfekt platziert gewesen.<br />
Was ihn geritten hat, es in der Vorvorweihnachtszeit<br />
zu sagen, das war mir zunächst ein<br />
Rätsel.<br />
Dann aber begriff ich, dass er „Eier, wir brauchen<br />
Eier!“ genau in der richtigen Zeit gesagt<br />
hat. Die Regale waren ja am ersten November<br />
bereits voller Lebkuchen, Zimtsterne und Weihnachtsschokolade.<br />
Damit hatte er einerseits<br />
den übertriebenen Weihnachtskonsum kritisiert<br />
und andererseits die Aufmerksamkeit<br />
aufs Osterfest gelenkt. Das war genial.<br />
Manchmal müssen wir Ostervermarkter auch<br />
Rückschläge hinnehmen. Schon in den frühen<br />
90er Jahren hatte ein Oster-Eierer aus Ostfriesland<br />
die Idee, ein Riesenrad zu bauen,<br />
das nicht kreisrund war, sondern eierförmig<br />
rund. Er kannte viele Menschen aus der<br />
Riesenradindustrie. Es gelang ihm, Eifluss,<br />
Tschuldigung, Einfluss auf den Bau dieser<br />
traditionellen Kirmesattraktionen zu nehmen.<br />
Und so wurde ein ganz besonderes Fahrgeschäft<br />
aus der Familie der Riesenräder in einer<br />
der größten Metropolen der Welt gebaut. Im<br />
März 2000 wurde es in London eröffnet. Zu<br />
unserem Bedauern hatte es nicht die Form<br />
eines gekochten Eis, nicht einmal die Form<br />
eines Spiegeleis. Es war kreisrund, wie alle<br />
anderen Riesenräder. Und auch die Idee, es<br />
das Londoner Ei zu nennen, also London Egg,<br />
schlug fehl. Stattdessen heißt es London Eye.<br />
Na ja, in Deutschland klingt es dennoch wie<br />
London Ei.<br />
Aber immerhin: Die Gondeln sind eierförmig.<br />
Unsere große Eieraufgabe für die 20er Jahre<br />
wird es sein, in weltweit werbewirksamen<br />
Aktionen deutlich zu machen, wo eigentlich<br />
der Zusammenhang ist zwischen der Auferstehung<br />
des Gottessohnes und Eiern, die<br />
von einem Hasen gebracht werden.<br />
Das kriegen wir aber hin.<br />
Es braucht nur allerlei, äh,<br />
eierlei Phantasie.<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Donnerstag, 30.<strong>04</strong>.<strong>2020</strong> – Redaktionsschluss: 06.<strong>04</strong>.<strong>2020</strong><br />
138 OBERNEULAND