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OM_04_2020_ePaper

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Oberneuland<br />

LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />

Ländlich<br />

leben<br />

in Bremen<br />

140 Seiten<br />

Leselust!<br />

REGIONALES<br />

MAGAZIN<br />

April · Nr. <strong>04</strong>|<strong>2020</strong> · 23. Jahrgang · € 2,50<br />

MODERNE KÜCHEN<br />

Das Herz<br />

des Hauses<br />

Frohe<br />

Ostern<br />

Deko – Feste – Naschereien<br />

FÜR HOBBYGÄRTNER<br />

Der Garten<br />

im April<br />

LECKERE REZEPTE<br />

Süßes aus<br />

dem Dorf


EDITORIAL<br />

Ostern – ein neues Leben beginnt<br />

Von Pastor Frank Mühring<br />

Liebe Leser,<br />

Ostern beginnt bei uns in Oberneuland<br />

mit einem Feuer, das vor der Kirche<br />

brennt. Mit Menschen, die sich am<br />

Ostersonntag um 5.30 Uhr in tiefster<br />

Dunkelheit treffen. Die sich am Feuerkorb<br />

wärmen. Wer verstehen will, was<br />

Ostern bedeutet, sollte zu unserer Osternacht<br />

kommen und mitfeiern. Wenn wir<br />

am Ende wieder ins Freie gehen, zieht<br />

schon das Morgenrot am Himmel auf.<br />

Die Sonne geht im Osten auf. In den<br />

Bäumen zwitschern bereits die Vögel.<br />

Frühling liegt in der Luft. Die Gottesdienstbesucher<br />

zerstreuen sich und<br />

wünschen sich „Frohe Ostern“.<br />

· Rechtsberatung<br />

· Nebenkostenabrechnung<br />

· Mietverträge<br />

Dafür hab ich<br />

jemanden!<br />

Es ist ein langer Weg bis zu „frohen Ostern“. Ein niedliches Hasenfest ist es<br />

von seinem Kerngedanken eher nicht. Wir Christen gehen am Osterfest an der<br />

Seite Jesu Christi mit. Am Karfreitag erinnern wir uns an die Stunde, an dem<br />

der Gottessohn am Kreuz gestorben ist. Ein düsterer, ernster Tag. Party und<br />

Disco machen – das geht für uns Christen an diesem Datum nun wirklich nicht.<br />

„Kara“ heißt Klage. Wir denken dabei an Tod und Trauer, die auch an unserem<br />

Leben nicht vorbeigehen. Gottes Sohn stirbt. Er schreitet durch eine Tür, durch<br />

die auch wir Menschen einmal gehen werden. Jesus geht uns voran.<br />

Aber Tod und Finsternis haben nicht das letzte Wort. Wir Christen glauben daran,<br />

dass Gott Jesus „auferweckt“ hat. Nach drei Tagen ist Jesus den Frauen,<br />

die ihn beweinen wollten, als Lebendiger begegnet. So erzählt es das Neue<br />

Testament auf vielerlei Weise. In der Osternacht gehen wir ihren Weg mit:<br />

von der Trauer über das Erstaunen, dass Jesu Grab leer ist, bis hin zur<br />

überwältigen Freude, dass Jesus lebt. Das Osterfest beschreibt ein Drama:<br />

vom Tod zu neuem Leben. Ich knüpfe an Ostern die Hoffnung, dass auch in<br />

meinem Leben, in der Kirche und in der Welt Dinge sich verwandeln können.<br />

Vom Dunkel zum Licht. Von der Trauer zur Freude.<br />

An diesen österlichen Weg erinnern wir Christen uns, wenn wir uns zu Ostern<br />

laut zurufen: „Christus ist auferstanden!“ Die Antwort, die einem von gläubigen<br />

Christen dann oft zurückgespiegelt wird: „Er ist wahrhaftig auferstanden.“<br />

Ein gesegnetes, fröhliches Osterfest für Sie und die ganze Welt!<br />

Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />

Es grüßt Sie Ihr<br />

Pastor Frank Mühring<br />

Hinweis:<br />

In dieser Ausgabe haben<br />

wir auf die Ankündigung<br />

von Terminen verzichtet.<br />

Bitte informieren Sie sich<br />

direkt beim Veranstalter.<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Lesermeinung.<br />

Senden Sie uns gerne eine<br />

E-Mail an:<br />

magazin<br />

@oberneuland.info<br />

Susanne Voigt, Haus & Grund-Mitglied seit 1997<br />

Haus & Grund Bremen e.V.<br />

Am Dobben 1<br />

28203 Bremen<br />

<strong>04</strong>21 - 3 68 <strong>04</strong>-0<br />

www.hug-bremen.de<br />

OBERNEULAND 3


INHALT<br />

26<br />

Ostern lässt grüßen<br />

Schnelle Osterdeko aus Naturmaterialien<br />

Frohe<br />

Ostern<br />

Deko – Feste – Naschereien<br />

16<br />

Jetzt kommt der Frühling ins Haus!<br />

Tolle Deko-Ideen für Ihr Zuhause<br />

44<br />

Naschereien zu Ostern<br />

Leckere Rezepte der Oberneulander Köche<br />

LANDLEBEN<br />

16 Jetzt kommt der Frühling ins Haus!<br />

Tolle Deko-Ideen für Ihr Zuhause<br />

26 Ostern lässt grüßen<br />

Schnelle Osterdeko aus Naturmaterialien<br />

32 Ohne Ostereier geht nichts<br />

Auspusten und anmalen<br />

38 Was macht Ostern aus?<br />

Hinter den Kulissen der Kirche Oberneuland<br />

42 Wie kam der Hase zum Ei und die Eier in die Kirche?<br />

Der Zusammenhang zwischen Religion und Brauchtum<br />

44 Naschereien zu Ostern<br />

Leckere Rezepte der Oberneulander Köche<br />

64 Der Garten im April<br />

Für Hobby-Gärtner<br />

68 April, April – Macht der noch, was er will?<br />

Verschieben sich die Wetterabläufe?<br />

72 Zur Brutzeit weiterfüttern<br />

Bruterfolg von Meise und Co. erhöhen<br />

Unsere Social-Media-Kanäle:<br />

www.facebook.com/oberneulandmagazin<br />

www.instagram.com/oberneuland_magazin<br />

REGIONAL<br />

60 2. Landwirtschaftsmahl in Oberneuland<br />

Ehrenamt als Anerkennung<br />

74 Es war einmal... Schützenfest in Oberneuland<br />

Oberneuland gestern & heute<br />

76 Stiftung Der Hodenberg<br />

Serie: Stiftungen in Oberneuland<br />

84 Eine Idee kommt ins Rollen<br />

Grundschüler engagiert<br />

84 Eine runde Sache für Thomas Katschke<br />

Oberneulander gewinnt den „German Design Award“<br />

90 Ein Freundeskreis für die Kirchengemeinde<br />

Mein Ehrenamt: Jeder ist willkommen<br />

KULTUR<br />

86 Wort-zum-Sonntag-Show<br />

Kirchenkabarett in der Kirchengemeinde Oberneuland<br />

88 Botschafter der plattdeutschen Sprache<br />

Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis für Yared Dibaba<br />

92 Neue Bücher von Oberneulander Autoren<br />

100 Oberneuland gestern & heute<br />

Partie an der Rockwinkeler Chaussee (1909)<br />

4 OBERNEULAND


114<br />

Leben, Lachen, Lifestyle<br />

Moderne Küchen sind das Herz des Hauses<br />

64<br />

Garten im April<br />

Für Hobby-Gärtner<br />

Stiftung Der Hodenberg<br />

76 Stiftungen in Oberneuland<br />

LIFESTYLE<br />

1<strong>04</strong> Mehr Designer-Mode in Oberneuland<br />

CoAllù Cinderella<br />

106 Heidemarie Bischoff<br />

„Mode hatte für mich schon immer eine Faszination“<br />

108 Schauen, bewundern, probieren… kaufen<br />

Modeschauen in den Boutiquen a’riva und No1<br />

114 Leben, Lachen, Lifestyle<br />

Moderne Küchen sind das Herz des Hauses<br />

RUBRIKEN<br />

6 Oberneulander Momente für die Seele<br />

8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />

37 Deichhörnchen & Teichhörnchen<br />

56 Oberneulander Gewürzikon<br />

58 Made in Bremen & Bremer Genuss<br />

82 Geheime Orte: OFL - Oberneulander Fahrdienstleiter<br />

94 Erlebe Deine Region! Borgfeld<br />

110 Oberneuland bleibt gesund<br />

112 Fit durchs Jahr mit Marius: Training mit Spaß<br />

124 Bauen & Immobilien<br />

134 Shops & more, Impressum<br />

138 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />

Titelfoto: Katja Thiele aufgenommen im Schön Eck<br />

OBERNEULAND 5


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Osterglocken<br />

Im Christentum steht die gelbe Narzisse für die Auferstehung. Das Osterfest ist<br />

das Fest der Auferstehung Jesu Christi – genau so verhält es sich mit der Osterglocke.<br />

Mag sie den Rest des Jahres verschwunden sein, erblüht sie ungefähr<br />

zum Osterfest erneut. Sie steht daher als Symbol des ewigen Lebens.<br />

Foto: Susanne Wokurka<br />

6 OBERNEULAND


OBERNEULAND 7


Oberneulander<br />

Momente für die Seele<br />

Der „Super-Supermond”<br />

über der Oberneulander Mühle. Im März war der Mond<br />

nur 356.500 Kilometer von der Erde entfernt – so nah<br />

war er zuletzt im Jahr 1948.<br />

Foto: Jens Hagens<br />

8 OBERNEULAND<br />

Senden Sie uns Ihr Lieblingsfoto (Originalgröße) aus der Region an: foto@oberneuland.info


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

IN OBERNEULAND VORGESTELLT<br />

BREMERLAND KEHRT ZURÜCK<br />

„Ich freue mich, dass wieder ein Stück Bremer Tradition zurückkehrt. Vor allem,<br />

wenn es sich hierbei nicht einfach nur um ein Logo handelt, sondern um ein echtes Projekt<br />

aus unserer Region“, betont Dr. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister der Freien<br />

Hansestadt Bremen, im Rahmen der offiziellen Vorstellung von Bremerland im Grand<br />

Central Oberneuland.<br />

Bremerland-Chef Ingo Müller im Gespräch mit<br />

Moderator Dirk Böning im Grand Central Oberneuland<br />

Mit dem verstärkten Fokus auf die norddeutsche Herkunft ihrer Marke MILRAM setzt die DMK Group bereits auf nationaler Ebene<br />

auf ihre starken regionalen Wurzeln und verleiht durch die Verortung der Produkte „aus der Heimat der Frische“ der Marke so ein klares<br />

Profil. Dieser Ansatz soll nun auch auf regionaler Ebene fortgeführt werden, da die DMK Group mit Bremerland über die besondere<br />

Möglichkeit verfügt, eine starke Regionalmarke reaktivieren zu können. „Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unseres 20-Jährigen<br />

Standortjubiläums in Bremen diese Traditionsmarke wieder aufleben lassen können. Regionalität ist für viele Verbraucher<br />

heute wieder ein Faktor beim Einkaufen“, erklärt Ingo Müller, CEO der DMK Group.<br />

Entschieden wird aber nicht nur mit dem Herz, sondern oft am Regal: Verbraucher wollen schnell und einfach erkennen,<br />

was in der Verpackung steckt. „Wir haben bewusst ein neues Verpackungsdesign gewählt, um nicht nur diejenigen anzusprechen,<br />

die mit der Marke Bremerland noch Kindheitserinnerungen verbinden. Wir wollen auch jüngere Bremer ansprechen“,<br />

so Müller. Die „Frische Bremer Milch“ von Bremerland wird ab April <strong>2020</strong> als frische Vollmilch mit 3,7 Prozent Fett und als<br />

frische fettarme Milch mit 1,5 Prozent Fett im Handel verfügbar sein.<br />

ALLES FÜR DEN EREMIT<br />

Viele Spaziergänger im Park Höpkens Ruh<br />

wundern sich über das Metallkonstrukt.<br />

Grund ist der streng geschützte Eremit<br />

(europäische Richtlinie !).<br />

Der Käfer misst ca. 30 Millimeter, ist unauffällig<br />

glänzend braunschwarz gefärbt und hat<br />

einen schwachen Metallschimmer.<br />

Dieser Blatthornkäfer lebt in einer Baumhöhle,<br />

die er oft sein ganzes Leben lang<br />

nicht verlässt.<br />

Neues Angebot für alle Menschen, die Rathaus, Roland oder<br />

St. Petr-Dom „op platt“ erkunden wollen. Ab sofort gibt es<br />

zum Download auf der Homepage der Stadt Bremen einen<br />

Audioguide komplett auf Plattdeutsch.<br />

„Op Platt dörch de Bremer Binnenstadt!“<br />

Entstanden ist das neue Angebot im Februar <strong>2020</strong> während<br />

der ersten „Bildungszeit“ im Länderzentrum für Niederdeutsch<br />

(LzN). Die Teilnehmer entdeckten dabei eine Woche<br />

lang die plattdeutsche Sprache und Literatur. Es wurde gelesen,<br />

gespielt und natürlich auch immer besser „geschnackt“.<br />

www.bremen.de/audioguide-tour<br />

10 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Als das Heu<br />

mit dem Boot<br />

geholt wurde<br />

IMPRESSION V<strong>OM</strong> HODENBERGER DEICH<br />

IM MäRZ NOCH UNTER WASSER. Foto: Anna Mischel<br />

APRIL-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

Vom 1. bis 9. windig, trüb, Regen; 10 und 11. schöne warme Tage;<br />

12. und 13. starker Regen; 14. bis 20. rau und kalt;<br />

21. bis 25. schönes Wetter, etwas windig, 26. bis 30. Regen<br />

Was macht eigentlich Jason?<br />

Seit mehr als zwei Jahren setzt der 16-jährige Jason sein<br />

Umweltbewusstsein Tag für Tag in die konkrete Tat um.<br />

Ehrenamtlich und komplett aus eigenem Antrieb sorgt er<br />

dafür, dass Oberneulands Straßen und Straßenränder<br />

sauber sind.<br />

Begonnen hat alles mit der Franz-Schütte-Allee. Für deren<br />

Sauberkeit fühlt sich Jason seitdem verantwortlich und<br />

sammelt achtlos weggeworfenen Müll auf. Mittlerweile zieht<br />

er zweimal täglich seine Runden und hat seinen Radius bis<br />

zur Apfelallee und Oberneulander Heerstraße ausgedehnt.<br />

Jeden Samstag kümmert er sich um die Sauberkeit der<br />

Oberneulander Bahnsteige.<br />

Denn eine saubere Umwelt für Mensch und Tier ist das<br />

größte Anliegen des Hauptschülers. Verständnislos<br />

beobachtet er die Vermüllung am Rande der Straßen.<br />

Umweltbewusstsein lernte er zu Hause bei Holm-Steffen<br />

Unteutsch und Eva-Maria Johannsen. Für Jason ist es<br />

eine Sache der Ehre, tatkräftig anzupacken. „Es kann ja nicht sein, dass hier nie sauber<br />

gemacht wird “, so sein Antrieb für die Müllbeseitigung.<br />

Mittlerweile nach ungezählten mit Müll gefüllten Tüten und Eimern hat er die Franz-Schütte-<br />

Allee ganz gut „in Schuss“. Darauf kann er zweifelsohne sehr stolz sein. Aufgrund seines<br />

persönlichen Einsatzes ist es sehr sauber geworden – die Bewohner danken es Jason vielfach.<br />

RüCKSPIEGEL<br />

Am Hodenberger Deich gab es Anfang<br />

des letzten Jahrhunderts, etwa bis<br />

1930, eine kleine Bucht mit einer<br />

Bootsanlegestelle. Dort, wo der Tischler<br />

Bartels seine Werkstatt hatte. Auf<br />

dem Bild erkennt man am Horizont bereits<br />

die Eisenbahnstrecke nach Sagehorn<br />

mit den Telegrafenmasten. Die<br />

war seinerzeit noch nicht elektrifiziert.<br />

Mit ihren kleinen Booten holten die<br />

Landwirte das Heu von den Weiden<br />

herüber. Das war mitunter eine ordentliche<br />

Ladung voll, wie man sieht. Freilich<br />

konnte man nur das Heu von den umliegenden<br />

Weiden auf diese Weise<br />

transportieren. Lagen die weiter weg,<br />

musste die Ernte auf rumpeligen<br />

Wegen mit Pferd und Wagen eingefahren<br />

werden.<br />

Heute sieht man an dieser Stelle nur<br />

noch die Ausbuchtung. Auf der Bahntrasse<br />

im Hintergrund fährt regelmäßig<br />

der metronom von und nach Hamburg.<br />

Tatkräftige Unterstützung erhält Jason vom Recyclinghof Oberneuland, der ihn mit gelben<br />

Säcken versorgt. Von vielen Seiten erfährt der engagierte Jugendliche großes Lob. Ein Strohfeuer<br />

ist sein ehrenamtliches Engagement nicht, Jason ist konstant und konsequent in<br />

seinem Tun. Zu gerne möchte er nach Beendigung der Schulzeit im Sommer diesen Weg auch<br />

beruflich weitergehen. Er hofft auf eine Anstellung bei der Bremer Stadtreinigung.<br />

Über Unterstützung freut sich Jason (Tel. 0172-5122999). SvD<br />

Text: Eberhard Matzke,<br />

Repros und Foto: Thomas Rosema<br />

12 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Blühpaten gesucht!<br />

Was soll hier wachsen?<br />

Rockwinkel<br />

nur vierzügig<br />

Ein Skandal ist es nach der Auffassung<br />

vom Bürgerverein Oberneuland, dass<br />

zukünftig die Schule Rockwinkel vierzügig<br />

geführt werden soll. Auf der Planungskonferenz<br />

Bildung und Soziales des Beirats Oberneuland<br />

berichtete der Vertreter der Senatorin<br />

für Kinder und Bildung, Udo Stoessel,<br />

von entsprechenden Planungen seines<br />

Ressorts. Dies, obwohl die Schule trotz einer<br />

Fünfzügigkeit nicht alle Bewerber aufnehmen<br />

konnte, wie der Leiter der Schule<br />

Rockwinkel auf der Planungskonferenz berichtete.<br />

Dabei handelt es sich bei der<br />

Oberschule Rockwinkel um eine Schule<br />

mit Vorbildcharakter, ist doch die Durchmischung<br />

der Schülerschaft sehr gelungen<br />

und die Ergebnisse sowohl der Schüler,<br />

die einen mittleren Schulabschluss als<br />

auch das Abitur anstreben, sehr gut.<br />

Es kann sich nur um eine Benachteiligung<br />

Oberneulands handeln, weil sachliche Argumente<br />

nicht dargestellt wurden, sagte<br />

dazu der Vorsitzende des Bürgervereins,<br />

Kay Entholt. Dass noch nicht einmal der<br />

Leiter der Schule, Wolfgang Kirst, informiert<br />

wurde, zeigt die chaotische Schulplanung,<br />

die in dieser Behörde zu herrschen<br />

scheint, vor allem vor dem Hintergrund,<br />

dass der Schule noch im Dezember<br />

die Fünfzügigkeit mitgeteilt wurde.<br />

Zahl des<br />

Monats April 2<br />

18,6<br />

Milliarden Eier…<br />

…werden in Deutschland pro Jahr verbraucht.<br />

Laut jüngster Statistik entsprach dies ein Pro-Kopf-<br />

Konsum von 235 Eiern (Quelle: BLE).<br />

„Ein Getreidefeld oder eine Blühfläche für den Insektenschutz? SIE haben<br />

die Wahl!”<br />

Hajo Kaemena möchte Teile seiner Ackerflächen für den nachhaltigen<br />

Schutz der vom Aussterben bedrohten Wildbienen zur Verfügung stellen.<br />

Mit fachlicher Beratung eines Biologen und anerkannten Wildbienenexperten<br />

hat er ein Konzept entwickelt, wie man den kleinen pelzigen<br />

Freunden wirksam helfen kann. Das geht über die Anlage von Blühflächen<br />

weit hinaus. Genau so wichtig ist die Schaffung von geeigneten<br />

Brut-, Nist-, und Überwinterungsmöglichkeiten für die Insekten.<br />

Die Umsetzung ist allerdings arbeits-, und kostenaufwändig, gleichzeitig<br />

verzichten er auf den Ernteertrag, den er hier<br />

erzielen könnte. Daher möchte er die Blühflächen über<br />

Patenschaften finanzieren.<br />

„Machen Sie mit, werden Sie Blühpate und retten<br />

mit uns die bedrohten Wildbienen!<br />

Schon für 29,- Euro können Sie dabei sein und für<br />

ein Jahr einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz<br />

hier in unserer Region leisten.<br />

Alle Infos zu unserem ♥ Herzensprojekt auf unserer<br />

neuen Webseite: www.Kaemena-blueht.de”<br />

Die Blühpatenschaft ist auch eine tolle und nachhaltige Geschenkidee.<br />

BÜRGERVEREIN TRAF SICH IM LüR-KROPP-HOF<br />

Vorsitzender Kay Entholt würdigte in erster Linie die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder,<br />

die in der Oberneuland-Sammlung tätig sind: „Das ist ein tolles Team.“ Die ältesten<br />

Dokumente dort sind Meyerbriefe aus dem 17. Jahrhundert. Für das nächste Jahr sei eine<br />

Bilderausstellung „Gestern und Heute in Oberneuland“ geplant. Die vorgesehene Bebauung<br />

des Mühlenfelds ist dem Bürgerverein ein Dorn im Auge. Die Anzahl der Wohneinheiten<br />

sei inflationär, es fehle die für Oberneuland typische Bauweise und vor allem die freie<br />

Sicht auf die Mühle.<br />

Darauf ging auch Bremens Baudenkmalpfleger Georg Skalecki ein. Er war als Gastredner<br />

eingeladen. Der Konflikt um das Mühlenfeld sei noch nicht ausgestanden.<br />

Die Oberneulander Mühle auf dem freien Feld steht unter<br />

Denkmalschutz. Das Amt für Denkmalpflege wurde zu den Bebauungsplänen<br />

überhaupt nicht gefragt. Nach dem Denkmalschutzgesetz von<br />

1975, das 2018 ergänzt wurde, sei das aber zwingend notwendig<br />

gewesen. Deshalb wurden die Planungen abgelehnt. Im Hinblick<br />

auf fehlenden Wohnraum in Bremen wird man sich allerdings<br />

auf einen Kompromiss einlassen müssen. An einem<br />

neuen Plan wird noch gearbeitet. EM<br />

14 OBERNEULAND


16 OBERNEULAND<br />

Die fein glänzenden Osterkerzen<br />

in Eiform krönen<br />

jede Ostertafel – und<br />

lassen sich farblich auf<br />

Geschirr und Blumenschmuck<br />

abstimmen.<br />

Gesehen bei SchönEck,<br />

Verdener Straße 35,<br />

28205 Bremen


FRüHLING<br />

K<strong>OM</strong>MT<br />

INS HAUS<br />

Die Osterzeit bringt den Frühling ins Haus! Das helle, frische<br />

Grün, die bunten Blüten, all das Wachsen und Werden – jetzt<br />

kommt die Natur wieder so richtig in Schwung. Mit dem<br />

frischen Schwung des Frühlings verbindet sich die fröhliche<br />

Natur der Osterdekoration. Wie sich die Morgensonne im<br />

Tautropfen spiegelt, so zaubert uns der Osterhase mit<br />

seinen Deko-Ideen ein Lächeln ins Gesicht. Lassen auch<br />

Sie sich verzaubern – bei unserem Rundgang durch die<br />

Welt der Deko-Trends für dieses Frühjahr. Von Claudia Kuzaj<br />

…holen Sie sich<br />

den Frühling<br />

ins Haus…<br />

Das glänzende Häschen macht<br />

überall eine gute Figur!<br />

Gesehen bei Wohnbar,<br />

Gerold-Janssen-Straße 4, 28359 Bremen<br />

OBERNEULAND 17


2<br />

1<br />

Gesehen bei SchönEck,<br />

Verdener Straße 35, 28205 Bremen<br />

1) Glänzende Osterdeko<br />

Edelstahltablett Luna von Philippi. Nicht nur das edle,<br />

runde Design weiß sich in Szene zu setzen, auch das<br />

Material kann sich sehen lassen. Der verwendete Edelstahl<br />

ist besonders leicht und auf Hochglanz poliert. So<br />

zaubert die spiegelglatte Oberfläche tolle Lichteffekte in<br />

den Raum. Die gelackten Eierkerzen setzen die Osterdekoration<br />

gekonnt in Szene und sind wundervolle Lichtspender für den<br />

gedeckten Tisch.<br />

2) Alternatives Osternest<br />

Preisgekrönte Mesh Schale von Philippi. Die aus schwarzem<br />

Stahldraht geformte, blickdurchlässige Designer-Schale kann<br />

natürlich auch als reine Dekoration genutzt werden oder um<br />

Snacks, Obst oder Brot darin zu arrangieren.<br />

4<br />

…schaut her…<br />

Gesehen bei Ziegeler,<br />

Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

3) In diesem schönen Häuschen muss man sich ja einfach wohlfühlen –<br />

fröhliches Zwitschern inbegriffen!<br />

4) Schaut mal, ich habe diese Ostereier gelegt – und sie sehen mir ähnlich!<br />

3<br />

5) Nostalgischen Charme und glänzende Eleganz verbindet dieser zeitlos schöne Hase.<br />

6) Mama, ich habe Dir ganz tolle Frühlingsblumen gepflückt!<br />

7) Niemand glänzt so schön mit der Frühlingssonne um die Wette wie wir!<br />

18 OBERNEULAND


…zeitlos<br />

schön…<br />

5<br />

6<br />

7


8<br />

Gesehen im Worpsweder Schlösschen,<br />

Hembergstraße 5, 27726 Worpswede<br />

8) Wie eine Knospe öffnet sich dieses Ei – und gibt den<br />

Blick frei auf eine Kerze.<br />

9) Meine Küken und ich, wir haben alle Ostereier im Blick…<br />

10) Guckt mal alle her, wie gut mir die kleine Perle steht!<br />

11) Federn und Falter auf den Deko-Eiern bringen einen<br />

neuen Look in die Osterschale. Und an den Osterzweig. Oder<br />

auf den Ostertisch…<br />

12) Stolz und standfest – das glanzvolle Hühner-Trio ist<br />

bereit für seinen großen Oster-Auftritt.<br />

11<br />

9<br />

…stolz &<br />

standfest…<br />

10<br />

0<br />

12<br />

20 OBERNEULAND


Promotion<br />

13<br />

DAS WORPSWEDER<br />

SCHLÖSSCHEN<br />

FEIERT DAS LEBEN<br />

14<br />

Gesehen bei Trends und Style<br />

Blumen und Wohnaccessoires,<br />

Oberneulander Heerstraße 37,<br />

28355 Bremen<br />

13) Feine Farbigkeit,<br />

nostalgische Anklänge – diese<br />

Deko-Eier aus Blech setzen<br />

wirkungsvolle Akzente.<br />

14) Ob am Osterzweig oder am<br />

Kronleuchter – mit ihrem feinen<br />

Glanz und ihrer charakteristischen<br />

Silhouette sind diese<br />

Metall-Hühner überall ein echter<br />

Blickfang.<br />

15) Hallo, ich bin ein ganz<br />

flauschiges Osterküken im<br />

Federkleid und suche ein<br />

neues Zuhause!<br />

…kuschelig…<br />

Der Frühling gilt als schönste Zeit im Jahr. Viele Menschen<br />

genießen das erneuerte Leben in der Natur und feiern mit den<br />

Ostertagen das wichtigste christliche Fest. Die Welt wird im<br />

Frühjahr ein hellerer, wärmerer und freundlicherer Ort. Auch das<br />

Worpsweder Schlösschen im schönen Künstlerdorf zelebriert<br />

diese Zeit des Erwachens und der Osterbräuche: mit einer<br />

großen Vielfalt an Kunsthandwerk und vielen kulinarischen<br />

Spezialitäten. Entdecken Sie eine bezaubernd schöne Welt, in der<br />

Sie garantiert auch manch ein schönes Ostergeschenk finden.<br />

Dass warme Frühlingstage nahen und bald Ostern gefeiert<br />

wird, sieht man überall im Worpsweder Schlösschen. Jeder Tisch<br />

und jedes Regal wirkt wie eine eigene Komposition, die sich<br />

harmonisch in ein Gesamtkunstwerk einfügt, denn das Team<br />

rund um Sandra Hildebrandt hat das Worpsweder Schlösschen<br />

wieder mit viel Liebe zum Detail dekoriert.<br />

Man sieht fast lebensecht wirkende Hasenfiguren, tanzende<br />

Elfen in rosa Kleidern, Hennen mit einem gelben oder silbernen<br />

Körper und roten Kämmen sowie Seidenblumen in allen Farben.<br />

Zusätzlich gibt es schöne Kerzen und Kerzenständer, Bilderrahmen<br />

und Vasen, Eierbecher in Hasengestalt sowie Eier aus<br />

Porzellan mit aufgemalten Blumen und vieles mehr.<br />

Das Worpsweder Schlösschen präsentiert Kunsthandwerk von<br />

vielen unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern - deshalb<br />

ist die Auswahl groß, fast so bunt wie das Leben selbst und<br />

ebenso schön. Überzeugen Sie sich selbst.<br />

15<br />

Worpsweder Schlösschen<br />

Hembergstr. 5, 27726 Worpswede, Telefon: <strong>04</strong>792-9877990<br />

E-Mail: kontakt@worpsweder-schloesschen.de<br />

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr -<br />

an allen Feiertagen geöffnet!<br />

OBERNEULAND 21


16<br />

17<br />

19<br />

18<br />

…Deko-Spaß…<br />

20<br />

Gesehen bei Wohnbar,<br />

Gerold-Janssen-Straße 4, 28359 Bremen<br />

16) Da haben wir’s noch mal schriftlich – die<br />

Osterzeit bringt Frühlingsfarben und Deko-Spaß<br />

ins Haus.<br />

17) Wenn der Osterhase ein Geldgeschenk bringt,<br />

dann weiß er es auch stylish zu verpacken!<br />

18) Der Klassiker, in Pastell- und Erdtönen neu<br />

interpretiert: das Osternest in Kästchenform.<br />

19) Ein rosaroter Ostertraum – perfekt mit<br />

gepunktetem Häschen.<br />

20) Dieser Osterhase behält immer den Überblick.<br />

Selbst dann, wenn er in einen Topf gehüpft ist.<br />

22 OBERNEULAND


21<br />

Gesehen bei Glücksmoment,<br />

Borgfelder Heerstraße 42B, 28357 Bremen<br />

21) Unser Name ist Hase – und wir bringen Euch die Blumen des Frühlings.<br />

Versprochen! Österliche Deko in schönen Naturtönen.<br />

22) In diesem wunderschönen Herz fühlt sich jedes Osterei so richtig wohl.<br />

Sieht man ihm auch gleich an!<br />

23) Halt die Ohren steif! – Na, klar, mach ich. Gerade in dieser Jahreszeit.<br />

Da kannst Du Dich drauf verlassen!<br />

24) In der Form aufs Wesentliche reduziert – und doch unverkennbar ein<br />

vertrauter Begleiter in der Osterzeit: Holz-Hase im Natur-Look.<br />

25) Hu-hu, ich bin der Osterhase – aber ich habe mich heute als kuschelig<br />

weiches Zebra verkleidet. Ob mich schon jemand erkannt hat?<br />

…Eyecatcher…<br />

24 25<br />

22<br />

23<br />

26<br />

OBERNEULAND 23


1 4<br />

3<br />

2<br />

HAPPY<br />

EASTER!<br />

7<br />

5<br />

…so bequem…<br />

6<br />

24 OBERNEULAND


Jedes Jahr zaubert das Osterfest Groß und Klein ein Lächeln<br />

ins Gesicht. Für viele bedeutet Ostern, mit der Familie feiern<br />

und spielen, brunchen und Eier suchen und bei sonnigem<br />

Wetter einen Spaziergang planen. Während die Natur so langsam<br />

Parks und Gärten in bunte Farben taucht, sorgen wir zeitgleich<br />

auch im Haus für ein fröhliches Bild mit farbenfrohen<br />

Ostermotiven, bunt bemalten Eiern und zarten Frühjahrsblüten.<br />

1. Bringt Licht ins Dunkel<br />

Diese Stehlampe sticht sofort ins Auge. Hiding Rabbit begeistert<br />

mit einem umwerfenden Gestell in Form eines Hasen, der nur einen<br />

Blick auf seine Beine und Ohren erlaubt. Den Rest verbirgt der<br />

goldfarbene Hase hinter einem langen, schwarzen Lampenschirm.<br />

Gesehen bei floraldesign, Schwachhauser Heerstrasse 208 a, 28213 Bremen<br />

2. Ostern heißt auch Backen<br />

Auch für das Osterfest sind selbst gebackene Leckereien eine<br />

schöne Bereicherung der Kaffeetafel. Ausstechformen gibt es in<br />

unterschiedlichen Formen und Größen.<br />

Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

Minnie Mouse Ei<br />

Mit dem Eierbecher Minnie Mouse von WMF<br />

wird das Osterfrühstück für die Kleinen zum<br />

Highlight. Aus hochwertigem Kunststoff gefertigt,<br />

brilliert der Eierbecher + Eierwärmer<br />

mit seiner kraftvollen Farbe und einer hochwertigen<br />

Verarbeitung. Das Set umfasst einen<br />

stabilen Edelstahllöffel für den perfekten<br />

Genuss des Frühstückseis!<br />

Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

3. Edle Osterdeko in Schwarz und Weiß<br />

Klassisch schöne Osterdekoration und Vasen bietet der Hersteller<br />

Leonardo in diesem Jahr in der Kombination schwarz/weiß.<br />

Besonders effektvoll wirken die Objekte, wenn sie mit fröhlichen<br />

Farbtupfern kombiniert werden.<br />

Erhältlich bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

4. Ostern wird gespielt<br />

Lotti Karotti von Ravensburger ist ein Riesenspaß für die ganze<br />

Familie! Hier laufen die Hasen um die Wette und sie haben nur ein<br />

Ziel – die saftige Karotte ganz oben auf dem Hügel. Der Weg dorthin<br />

ist voller Überraschungen, die das Wettrennen beeinflussen. Welcher<br />

Hase schafft es wohl als Erster ganz nach oben und schnappt sich<br />

die begehrte Karotte? Altersempfehlung: 4 bis 7 Jahre.<br />

Gesehen bei Articolo, Querlandstraße 4, 28357 Bremen<br />

5. Hasen, Küken, Eier & Co.<br />

Um sich auf Ostern einzustimmen, dürfen diese drei Komponenten einfach<br />

nicht fehlen und auf dem Tisch oder der Fensterbank Platz finden.<br />

Gesehen bei haar Tisch & Küche, Hauptstraße 96, 28865 Lilienthal<br />

6. Plüschtier oder Sitzsack<br />

Der CO9 wird „ko-nein” ausgesprochen (phonetisch: niederländisch<br />

für Kaninchen) und ist ein kultiges Kuscheltier. Entworfen wurde<br />

das CO9- Plüschtier von Florentijn Hofman und für Fatboy gefertigt.<br />

Ein fröhliches Statement für jede Einrichtung. Das Häschen besteht<br />

aus 100 % stonewashed Baumwolle und ist in drei verschiedenen<br />

Farbvarianten und drei Größen erhältlich: Mini, XS und XXL. Vom<br />

Stofftier für Kinder (30 cm) bis zum Wohnaccessoire mit einer Größe<br />

von 6,50 m.<br />

Zu bestellen unter www.fatboy.com<br />

Text und Fotos: MM / Hersteller<br />

7. Für den Osterzweig<br />

Zweige gehören zum traditionellen Osterbrauch. Witzige Anhänger,<br />

wie Kletterhasen, Konfetti-Eier oder Eier, die mit Drahtelementen<br />

verziert wurden, bringen frischen Schwung an die Zweige.<br />

Gesehen bei SchönEck, Verdener Str. 35, 28205 Bremen<br />

OBERNEULAND 25


Der „Ostergugelhupf“.<br />

SCHNELLE OSTERDEKORATIONEN AUS NATURMATERIALIEN<br />

OSTERN LäSST GRüSSEN<br />

Es sind nur noch wenige Wochen bis Ostern. Zeit genug, um Osterkörbchen,<br />

Osterkränzchen und österliche Gestecke mal eben aus dem Ärmel zu schütteln.<br />

Schnelle Osterdeko aus Naturmaterial, für die sie nur wenige gekonnte Handgriffe<br />

brauchen, ist genau das, was die Landfrauen Dagmar Schütte, Ursula Wetjen<br />

und Inge Hashagen besonders gerne machen.<br />

Auf einem<br />

Mooskranz<br />

werden Korkenzieherhaselzweige<br />

befestigt,<br />

Federn der<br />

im Blockland<br />

lebenden<br />

Silberreiher,<br />

Stiefmütterchen<br />

und<br />

Hühnereier,<br />

die mit alten<br />

Buchseiten<br />

und Tapetenkleister<br />

zu<br />

neuem Leben<br />

erweckt<br />

werden.<br />

26 OBERNEULAND


Aus einem alten Kochtopf zaubert Dagmar Schütte<br />

mit viel frischem Grün eine schnelle Osterdeko.<br />

Farbenfrohe Osterdeko mit handgenähtem<br />

Huhn von Sina Schütte.<br />

OBERNEULAND 27


Dafür streift sie mit offenen Augen und einem leeren<br />

Korb durch die Wiesen des Blocklandes. Der füllt<br />

sich bei ihrem Gang durch Wald und Wiesen ganz<br />

schnell, denn hier findet sie zu jeder Jahreszeit<br />

reichlich Material für ihre Dekoideen. Mit Moos, einigen<br />

Zweigen, frischen bunten Frühlingsblumen, dem Sinn für<br />

die Natur, dem Blick für das Besondere und viel Kreativität<br />

gestaltet Dagmar Schütte eine Osterdeko, die es nirgendwo<br />

zu kaufen gibt. Mit bunten Frühlingsblumen haucht die<br />

Blocklander Landfrau antiken Gerätschaften neues, frisches<br />

Leben ein. Ein dick mit frischem Moos umwickelter Strohrömer<br />

ist die Basis für den Osterkranz, der auf keinem<br />

Ostertisch fehlen darf. In diesem Jahr verwendet Dagmar<br />

Schütte große Pappmaché-Eier für ihre Osterdekoration.<br />

Auf die Ballons klebt sie mehrere Lagen kleine und größere<br />

Zeitungsschnipsel, die sie mit Tapetenkleister befestigt.<br />

Dann heißt es nur noch, richtig durchtrocknen lassen und<br />

den Ballon kaputt stechen. Im Anschluss das große Osterei<br />

farbig bemalen und mit einer scharfen Schere eine Öffnung<br />

hineinschneiden, um im Ei Blumen oder Ähnliches zu platzieren.<br />

Aus Hühnereiern gestaltet die Blocklander Landfrau<br />

mithilfe von Fetzen alter Buchseiten bibliophile Eier. Je kleiner<br />

die Papierschnipsel gerissen werden, umso gleichmäßiger<br />

und feiner wird die Oberfläche.<br />

Dagmar Schütte liebt und lebt Nachhaltigkeit. Aus diesem<br />

Grund verwendet sie Dekorationsgegenstände nicht<br />

nur einmal. Der zu Weihnachten entstandene Gugelhupf<br />

aus Zement findet mit frischem Moos, Perlhyazinthen und<br />

28 OBERNEULAND


Ein mit Moos oder Rosmarin<br />

umwickelter Drahtring ist Basis<br />

des Eierkranzes.<br />

Feuchtes Moos wird in eine<br />

Form, hier ein abgeschnittener<br />

Joghurtbecher, fest hineingedrückt.<br />

Eierkränze.<br />

Ein kleines Nest aus Moos.<br />

Aus Birkenreisig und Lindenzweigen gebundenes Nest mit ausgeblasenen Eiern,<br />

Federn und Perlhyazinthen, die mit Zahnstochern befestigt sind.<br />

Eiern zu seiner österlichen Bestimmung. „Frühlingsblüher<br />

sind so schön“, schwärmt die Blocklander Landfrau. Am<br />

Rande von Bremen mitten in der Natur schöpft Dagmar<br />

schütte aus dem Vollen, wenn sie in die Wiesen hinter<br />

ihrem Haus geht. In diesem Jahr machte sie sich mit Gummistiefeln<br />

auf den Weg, um Material für ihre Osterdeko zu<br />

suchen. In ihrem Garten wachsen Buchsbaum und Korkenzieherhasel,<br />

die sie für die frühlingshaften Gestecke gerne<br />

verwendet.


Osterkranz<br />

zum Hängen.<br />

Mooskranz.<br />

Mit Zeitungspapierstücken<br />

und Tapetenkleister<br />

hat<br />

Dagmar Schütte<br />

ein großes Ei<br />

gefertigt.<br />

In diesem Jahr hat Dagmar Schütte für die Osterdekoration mit Pappmaché gearbeitet.<br />

Eierkranz nennt Ursula Wetjen die kleinen mit Rosmarin<br />

oder Moos umwickelten Kränze, in deren Mitte ein besonders<br />

schönes Ei hängt.<br />

Für die kleinen Moosnester drückt Ursula Wetjen<br />

feuchtes Moos sehr fest in eine Form aus abgeschnittenen<br />

Joghurtbechern oder Muffinformen. Dann in der Form<br />

zum Trocknen auf die Heizung stellen. Man sollte beim<br />

Trocknen Geduld haben, rät die Lilienthalerin, nur dann<br />

bleibt auch die Nestform stabil.<br />

Ursula Wetjen (Tel. <strong>04</strong>298-1397134) veranstaltet bei<br />

Interesse Osterbastelkurse, in denen auch Ostereier bemalt<br />

werden. Die ehemalige Erzieherin liebt es, nachhaltig zu<br />

basteln, und näht ihre Hühner und Vögel gerne aus alten<br />

Stoffresten.<br />

In Lilienthal Frankenburg veranstaltet die Floristin Inge<br />

Hashagen (Tel. <strong>04</strong>298-41361) in einem alten Bauernhaus<br />

regelmäßig Kurse zum Thema Naturfloristik. Stil(l)eben<br />

heißt ihr kleines Blumengeschäft in Frankenburg, in dem es<br />

30 OBERNEULAND


Ein mit Moos umwundener Kranz aus Birkenreisig ist<br />

Basis des Osterkranzes mit rosa Osterei, in dem kleine<br />

Bellis und wilde Narzissen stehen.<br />

Mit einer Spritze aus der Apotheke<br />

befüllt die Floristin das rosa Ei.<br />

Mit auf Holzspießen steckenden<br />

Blumenzwiebeln dekoriert Inge<br />

Hashagen den Kranz.<br />

Natürlichkeit ist bei Inge Hashagen ein ganz großes Thema.<br />

Blumen und mehr gibt. Die Landfrauen St. Jürgen stimmten<br />

sich bei Inge Hashagen beim Basteln von Ostergestecken<br />

auf das Fest ein. „Draußen hält sich jedes Gesteck<br />

länger als in der geheizten Wohnung“, sagt die Floristin, die<br />

für Interessierte Kurse ab fünf Personen anbietet. Natürlichkeit<br />

braucht es für Inge Hashagen, um ein schönes<br />

Gesteck oder Kranz zu gestalten.<br />

Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />

OBERNEULAND 31


OHNE OSTEREIER<br />

GEHT NICHTS<br />

Ostern ist das große Familienfest, an dem alle zusammenkommen. Dabei haben bunte<br />

Ostereier Tradition und dürfen auf keinem Ostertisch fehlen. Das Osterfest ist untrennbar<br />

mit dem Frühlingsvollmond verbunden und ist daher ein bewegliches Fest. Es kündigt<br />

sowohl das Ende der Fastenzeit wie auch den Anfang der „österlichen Freudenzeit“<br />

bis zum Pfingstfest an.<br />

32 OBERNEULAND


Die<br />

achtjährige<br />

Naali folgte<br />

der Anregung<br />

ihrer Großmutter,<br />

viele Punkte zu<br />

malen.<br />

Für kleine<br />

Kinder<br />

eignen sich<br />

Plastikeier zum<br />

Bemalen.<br />

Die Lilienthalerin Ursula Wetjen<br />

bemalt seit vielen Jahren leidenschaftlich<br />

gerne Ostereier. Das<br />

Bemalen der Eier, so die ehemalige<br />

Erzieherin, erinnere sie an ihre Kindheit.<br />

Im Gegensatz zu früher aber tauschte sie<br />

bei der Bemalung Tusche und Filzstifte gegen<br />

wasserfeste Filzstifte aus. Deren Vorteil<br />

sind kräftige Farben und schnelles Trocknen,<br />

sodass die Farben nicht verwischen.<br />

Meo<br />

(5) bemalte<br />

sein<br />

Osterei mit<br />

einem<br />

Schaf.


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Mit einer Spritze drückt Ursula Wetjen das flüssige Ei aus der Schale.<br />

Frühjahr – Zeit für Neues<br />

Vorhänge + Stoffe<br />

in frischen Farben!<br />

Mit einem Schaschlikspieß durchsticht sie das unbemalte Ei, um die Eihaut<br />

zu zerstören.<br />

Vor jedem Anmalen steht das Auspusten. Es müssen nicht<br />

unbedingt weiße Eier sein, sagt Ursula Wetjen. Mit braunen<br />

Eiern entstehen schöne Effekte. Mit einem Kreuzschraubenzieher<br />

dreht die Lilienthalerin oben und unten jeweils ein kreisrundes<br />

Loch in das Ei. Danach durchsticht sie das Innere des<br />

Hühnereis mit einem Schaschlikspieß. Erst dann geht es an das<br />

Auspusten, entweder ganz klassisch<br />

mit dem Mund oder<br />

sie drückt mit einer<br />

Spritze das Eiklar und<br />

Eigelb heraus. Wichtig<br />

ist im Anschluss die<br />

Reinigung von innen<br />

und außen mit lauwarmem<br />

Wasser.<br />

Erst jetzt beginnt<br />

das eigentliche<br />

Bemalen.<br />

Kreisförmige<br />

Muster sind<br />

nicht nur am<br />

einfachsten,<br />

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Seit vielen<br />

Jahren<br />

bemalt die<br />

Lilienthalerin<br />

Ursula Wetjen<br />

Ostereier.<br />

34 OBERNEULAND


Punkte und Kreise bergen viele kreative Möglichkeiten.<br />

Zur Befestigung der Aufhängung setzt Ursula Wetjen Klebstoff an den<br />

Faden.<br />

bieten Kindern und Erwachsenen jede Menge kreative Möglichkeiten.<br />

Es ist nicht entscheidend, dass die Kreise kreisrund<br />

sind, sagt Ursula Wetjen. „Traut euch, dicke Punkte oder Kreise<br />

zu malen.“ Wichtig ist, die äußere, andersfarbige Kreislinie in<br />

einem Rutsch, ohne neu anzusetzen, durchzuziehen. Danach<br />

füllt sie die Lücken zwischen<br />

den Kreisen farbig<br />

Im Christentum steht das<br />

Ei, aus dessen Inneren neues<br />

Leben wächst, als Symbol für die Auferstehung<br />

von Jesus Christus. Da<br />

während der 40-tägigen Fastenzeit<br />

der Verzehr von tierischen Produkten,<br />

so auch von Eiern, verboten war,<br />

sammelten sich einige Eier an, die<br />

dann zu Ostern auf den Tisch kamen.<br />

Um sie während dieser Zeit haltbar<br />

zu machen, wurden sie hart gekocht.<br />

Im 12. Jahrhundert führte die katholische<br />

Kirche die Segnung von Eierund<br />

Osterspeisen ein. 1553 wird bereits<br />

von roten Eiern bei der Speisenweihung<br />

berichtet.<br />

Das Färben von Eiern zu Ostern ist<br />

ein in ganz Mitteleuropa bekannter<br />

Brauch. Im 14. Jahrhundert tritt erstmals<br />

das Wort „Osterei“ auf.<br />

aus und gestaltet das<br />

Innere der Kreise mit<br />

Spiralen oder Sternen.<br />

Mit kleinen und<br />

großen Kreisen sowie<br />

hellen und dunklen<br />

Farben erzeugt sie<br />

Kontraste. In ihren<br />

Kursen lässt sie ihre<br />

Schüler manchmal<br />

die Muster auf Papier<br />

entwickeln, bevor es<br />

an das Ei geht. Für<br />

kleinere Kinder eignen<br />

sich zum Bemalen<br />

Plastikeier, so<br />

Wetjen.<br />

Nach dem Bemalen<br />

geht es an die<br />

Aufhängung. Ursula<br />

Wetjen verwendet Stücke von Schaschlikspießen, die sie mit<br />

Nähgarn umwickelt und im Ei platziert. Für eine sichere<br />

Befestigung setzt sie einen bis drei Tropfen Klebstoff auf das<br />

Ende des Fadens, damit er auf den Schaschlikspieß läuft.<br />

Text und Fotos: Sabine v.d. Decken<br />

OBERNEULAND 35


Promotion<br />

DURCHSICHTIGE SCHIENEN<br />

FÜR GERADE ZÄHNE<br />

Die richtige Zahnkorrektur für Erwachsene und Jugendliche<br />

Durchsichtige Zahnschienen liegen im Trend:<br />

Auf Instagram und Co. sehen wir täglich bildschöne<br />

Menschen mit makellosen Zähnen.<br />

Während ein kleiner Makel auch durchaus interessant<br />

sein kann, werden zu große Fehlstellungen<br />

bei vielen als störend empfunden. Der Wunsch zur<br />

Zahnkorrektur entsteht.<br />

Rein zufällig wird dem Betrachter in derselben<br />

App auch gleich eine Lösung angeboten: die<br />

schnelle und billige Zahnschiene für die vier<br />

Frontzähne per Knopfdruck per Post.<br />

Unsichtbare Behandlungsmethoden sind<br />

nichts Neues in der Zahnmedizin. Neben den<br />

Lingualzahnspangen auf der Innenseite der Zähne<br />

werden durchsichtige Zahnschienen bereits seit<br />

vielen Jahren erfolgreich angewendet. Zur Korrektur<br />

von leichten Fehlstellungen bietet sich der<br />

sogenannte Aligner an. „Mithilfe eines Scans der<br />

Zähne fertigen wir eine herausnehmbare transparente<br />

Schiene, welche Patienten mindestens 22<br />

Stunden am Tag tragen“, erklärt Dr. Knut Thedens,<br />

Kieferorthopäde in der SternKlinik in Bremen.<br />

Beide Varianten sind jedoch nicht für alle Zahnfehlstellungen<br />

geeignet.<br />

Und damit beginnt das Problem der Onlinebestellung.<br />

„Jeder Therapie sollte eine eingehende<br />

Untersuchung beim Kieferorthopäden vorausgehen.<br />

Gemeinsam wird dann die geeignete Spange oder<br />

Schiene gefunden. Beide müssen individuell<br />

angefertigt und im Laufe der mehrmonatigen<br />

Behandlung immer wieder kontrolliert und an die<br />

neuen Gegebenheiten angepasst werden“, so<br />

Dr. Lotta Zernial, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie.<br />

Auch hier besteht ein Risiko für Onlinekäufer:<br />

Werden die Schienen nicht konsequent genug<br />

getragen oder die Natur des Kiefers verhält sich<br />

anders als geplant, passen die vorgefertigten<br />

Schienen aus dem Starterpaket des letzten<br />

Jahres nicht mehr. Das frustriert und wird teuer.<br />

Besonders gefährlich ist die sehr isolierte<br />

Betrachtung der Frontzähne bei den Online-<br />

Anbietern. Alle Zähne des Kiefers stehen in Beziehung<br />

zueinander und zum Kiefergelenk. Verhilft<br />

einem die Online-Schiene in 6 Monaten zum<br />

schönen Lächeln vorne, kann es hinten schon<br />

nach ein paar Wochen zu Verschiebungen und<br />

Gelenkschmerzen kommen. Spätestens dann<br />

muss der Kieferorthopäde aufgesucht werden.<br />

Deshalb raten wir allen Interessenten an<br />

durchsichtigen Schienen, sich vorher beim Kieferorthopäden<br />

ausgiebig beraten zu lassen, ob und<br />

in welchem Umfang eine Schienentherapie für sie<br />

geeignet ist. Wir können zum Beispiel verschiedene<br />

Zahnschienen-Hersteller wie Invisalign oder<br />

Clear Aligner für verschiedene Budgets anbieten.<br />

Auch Ratenzahlungen werden bei vielen<br />

Kieferorthopäden schon angeboten.<br />

Wir beraten Sie gerne in beiden Standorten<br />

unserer Kieferorthopädie in Bremen-Mitte und<br />

Schwachhausen. Machen Sie einen unverbindlichen<br />

Beratungstermin bei uns: <strong>04</strong>21 / 16 83 41 00.<br />

Claudia Miethe, Dres. Knut Thedens, Lotta Zernial und Peter Zernial freuen sich auf Sie!<br />

Schwachhausen<br />

Schwachhauser Heerstr.<br />

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4<br />

Praxis<br />

22 1 24 Kurfürstenallee<br />

Scharnhorststr.<br />

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36 OBERNEULAND


J<br />

DEICHHÖRNCHEN &<br />

TEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Die beiden Eichhörnchen sind das, was man Nager-Originale nennt,<br />

Typen, die es SO nur in Oberneuland gibt. Sie sind fleißig, frech und<br />

forsch. Und das, was sie am liebsten machen, beginnt nicht mit `V ,<br />

sondern mit `N , denn sie nögeln gerne. Leider weiß kein Mensch,<br />

was mit Nögeln gemeint ist.<br />

Reinleger und Reingelegter<br />

A: Guck mal, Dir fällt gleich ein Ast auf den Kopf.<br />

B: Ach du Schreck. Wo?<br />

A: April April.<br />

B: Haha. Sehr witzig.<br />

A: Was ist denn mit deinem linken Auge?<br />

B: Wieso, was ist denn mit meinem linken Auge?<br />

A: Es läuft aus.<br />

B: WAS?<br />

A: April April.<br />

B: Menno, Du bist blöde.<br />

A: Vorsichtig! Hinter Dir ist ein Fuchs!<br />

B: Ja, schon klar. Glaube ich Dir aber nicht.<br />

A: Stimmt auch nicht. Es ist ein Wolf.<br />

B: NEEIIIN! HIIIILFE!<br />

A: April April.<br />

B: Du … Du … Astloch!<br />

A: Apropos Ast, der, auf dem Du gerade sitzt, bricht gleich ab.<br />

B: Jetzt übertreibst Du aber.<br />

A: Hör doch mal, er knackt schon. Du musst da schnell da weg.<br />

B: Ja, ich hüpf ja schon.<br />

A: April April. Ganz was anderes: Unsere Vorräte sind alle.<br />

B: Was? Wir hatten doch gestern noch …<br />

A: April April.<br />

B: Weißt Du, was viel schöner ist als immer April April zu sagen?<br />

A: Nein, was denn?<br />

B: Schön kuscheln. Nüsse lecken. Nachwuchs zeugen. Na, wie wär‘s?<br />

A: Auh ja. Ich bin dabei. Ich werde schon ganz hörny.<br />

B: April April.<br />

Wir<br />

räumen<br />

auf!


HINTER DEN KULISSEN<br />

WAS MACHT<br />

OSTERN<br />

AUS?<br />

Kirche St. Johann<br />

im Sonnenschein.<br />

38 OBERNEULAND


„Wir wollen alle fröhlich sein, in dieser österlichen Zeit“, heißt es im Lied von Cyriacus<br />

Spangenberg aus dem 16. Jahrhundert. “Unseren Familien und Freunden, Arbeitskollegen<br />

und Nachbarn wünschen wir frohe Ostern.”<br />

Doch ist Ostern einfach nur froh<br />

und fröhlich? Was macht Ostern<br />

aus, was gehört dazu neben bunten<br />

Ostereiern, Lammbraten und<br />

Osterfeuer? Vielleicht einer der fünf Gottesdienste<br />

der Oberneulander Kirchengemeinde?<br />

Und was passiert hinter den Kulissen,<br />

um diese fünf Gottesdienste vorzubereiten,<br />

damit es ein frohes und gesegnetes<br />

Osterfest wird?<br />

Das Oberneuland Magazin warf einen<br />

Blick hinter die Kulissen der kirchlichösterlichen<br />

Vorbereitungen. Dazu hat sich<br />

unsere Redakteurin Susanne Wokurka mit<br />

Pastor Frank Mühring, Pastor Thomas<br />

Ziaja, Kantorin Katja Zerbst und Küster<br />

Andreas Wokurka zum Interview getroffen.<br />

Oberneuland Magazin: Wie bereitet ihr euch<br />

auf die fünf Gottesdienste vor und was liegt<br />

euch dabei besonders am Herzen?<br />

Pastor Mühring: Für mich beginnt Ostern<br />

mit der Karwoche. Der erste österliche<br />

Gottesdienst findet am Gründonnerstag<br />

statt. Das ist wie eine intime Feier und die<br />

Erinnerung an den Tag, als das Abendmahl<br />

eingesetzt wurde, zu welchem früher die<br />

Sünder hinzu geholt wurden. Ostern ist<br />

kein Fest, wo es nur Jubel gibt, es führt<br />

vom Tod zum Leben, vom Dunkel zum<br />

Licht, von der Trauer zur Freude. Es gibt<br />

Jubel und völliges Unverständnis, auch<br />

Angst. Das Licht geht nicht einfach an und<br />

alles ist gut, es breitet sich nach und nach<br />

aus, durch Musik, Worte und Kerzen. Für<br />

mich ist es ein sinnliches Ausbreiten, was<br />

ich vermitteln möchte.<br />

Pastor Ziaja: Ostern ist nicht nur schön, es<br />

ist eine völlig unglaubliche, nicht inszenierbare<br />

Geschichte und ein Weg bis dahin.<br />

Beim Abendmahl, in der Gestalt von Brot<br />

und Wein, dürfen wir Kraft sammeln, um<br />

das Bild des Todes auszuhalten. Das ist<br />

schwer, denn es ist ein grausamer Tod,<br />

welcher Stillstand bedeutet.<br />

Oberneuland Magazin: Findet ihr gesellschaftliches<br />

Innehalten am Karfreitag wichtig?<br />

Pastor Mühring: Hierzu gibt es wenig Einsicht.<br />

An jedem Sonntag ist Sabbat, doch<br />

der ist auch mit Konflikten behaftet.<br />

Pastor Ziaja: Einmal im Jahr absolute<br />

Ruhe, ein völliges Verbot aushalten, z.B.<br />

keine Tanzveranstaltungen, kein Betreiben<br />

der Osterwiese, das ist eine spannende<br />

Erfahrung und für jeden gut.<br />

Oberneuland Magazin: Haltet ihr euch an die Vorgaben<br />

der Lesungs- und Predigttexte zu Ostern?<br />

Pastor Mühring: Auch unbequeme Texte<br />

werden genommen, damit muss man sich<br />

auseinandersetzen.<br />

Nur die Osternacht hat ein anderes<br />

Format, sie ist nicht auf die Predigt zugeschnitten,<br />

sollte eher eine Meditation enthalten.<br />

Pastor Ziaja: Liturgische Vorgaben werden<br />

genommen, bei den Lesungstexten hat<br />

man viel Freiheit, aber an die Predigttexte<br />

OBERNEULAND 39


Katja Zerbst wählt sorgfältig die Ostermusik aus.<br />

Kirchenmänner unter sich (v.l.): Pastor Frank Mühring,<br />

Küster Andreas Wokurka und Pastor Thomas Ziaja.<br />

wird sich streng gehalten. Die Osterpredigt<br />

ist leichter als die Weihnachtspredigt, hier<br />

sind die Erwartungen sehr groß und<br />

müssen bedient werden, man möchte die<br />

Weihnachtsgeschichte hören. Ostern ist da<br />

freier als Weihnachten, da der Ostertext oft<br />

ein anderes Licht auf die Geschichte wirft.<br />

Drei Tage Vorlauf wie für eine normale<br />

Sonntagspredigt reichen nicht aus, für<br />

Ostern reift es deutlich länger, man<br />

braucht gedanklichen Vorlauf und frühere<br />

Auseinandersetzung mit den Predigttexten.<br />

Oberneuland Magazin: Was ist an der<br />

Osternacht so besonders?<br />

Pastor Mühring: Osternacht bedeutet<br />

auch Weinen. Besondere, andere Menschen<br />

kommen dazu, manche von ihnen sieht<br />

man sonst nicht im Gottesdienst. Kerzen<br />

werden verteilt und am Osterlicht entzündet.<br />

Und nun ist auch die Taufe möglich,<br />

der Beginn eines neuen Lebens mit Gott.<br />

Pastor Ziaja: Es ist der Frühgottesdienst, in<br />

welchem das Osterlicht erwartet wird. Auf<br />

den Karfreitag folgt der Karsamstag, ein<br />

ganz ruhiger Tag, alles steht still, es läuten<br />

keine Glocken, keine Amtshandlungen<br />

werden durchgeführt, es herrscht Grabesruh‘.<br />

Und doch geht es im Hintergrund<br />

weiter. Bei dem Lied „Christ ist erstanden“<br />

habe ich Gänsehautfeeling. Dieses Gefühl<br />

schafft die Osternacht.<br />

Oberneuland Magazin: Andreas, was bedeutet<br />

für dich das Osterlicht in der Osternacht?<br />

Andreas Wokurka (Küster): Das Osterlicht<br />

symbolisiert die Auferstehung Jesu,<br />

man kommt vom dunklen Karfreitag.<br />

Diakonin Irina Schwerdtfeger hat mit den<br />

Jugendlichen eine Osterkerze gestaltet.<br />

Diese wird am Feuertopf vor dem Kirchenportal<br />

entzündet und als Osterlicht in die<br />

dunkle Kirche getragen. Man geht also in<br />

die Kirche, wenn es noch dunkel ist, und<br />

kommt heraus, wenn es hell ist.<br />

Oberneuland Magazin: Wann stehst du auf,<br />

damit der Feuertopf pünktlich brennt?<br />

Andreas Wokurka: Sehr früh, 5.30 Uhr<br />

muss alles fertig sein, dann versammelt<br />

sich die Gemeinde der Osternacht andächtig<br />

um das Feuer, zum Wärmen und Innehalten.<br />

Seit einigen Jahren stelle ich mir<br />

drei Wecker, um es bloß nicht zu verschlafen.<br />

Als unsere Kinder im Teeniealter in<br />

den Morgenstunden vom Osterfeuer nach<br />

Hause kamen, wunderten sie sich über<br />

einen Mann, der sehr früh vor der Kirche<br />

um einen Feuertopf tanzte.<br />

Oberneuland Magazin: Wie geht der früh<br />

begonnene Ostermorgen für dich weiter?<br />

Andreas Wokurka: Wenn alle in der Kirche<br />

an ihrem Platz sind, die Kerzen brennen<br />

und die Osternacht gefeiert wird, bereite<br />

ich im Gemeindehaus das Frühstück vor.<br />

Auch wenn fast jeder einen Beitrag zum<br />

Buffet leistet, müssen Eier und Kaffee für<br />

40–70 Frühaufsteher gekocht und Brötchen<br />

aufgebacken werden. Es gibt Helfer,<br />

die im Vorfeld Tische eindecken und im<br />

Anschluss beim Aufräumen helfen. Und<br />

haben hier alle ihren Platz gefunden, bereite<br />

ich den 10-Uhr- Ostergottesdienst vor.<br />

Feuertopf, Abendmahl und Kerzen der<br />

Osternacht müssen weggeräumt werden.<br />

Nach österlichem Glockengeläut und<br />

Beginn des Gottesdienstes schaue ich im<br />

Gemeindehaus nach dem Rechten.<br />

Oberneuland Magazin: Jeder Gottesdienst ist<br />

musikalisch anders geprägt, welche Bedeutung<br />

hat die Musik für euch?<br />

Pastor Mühring: Ein fröhlicher Wechsel<br />

der Lieder an Ostern reißen aus dem<br />

dumpfen Trauermodus heraus und führen<br />

zu einer anstrengenden Freude, Leben ist<br />

wieder da.<br />

Pastor Ziaja: Musik ist ein sehr komplexes<br />

Thema zu Ostern, an diesen Tagen geht<br />

nicht alles, die Mischung muss stimmen.<br />

Die Musikauswahl ist für Frau Zerbst eine<br />

große Herausforderung.<br />

Oberneuland Magazin: Katja, wie bereitest<br />

du dich auf die sehr unterschiedlichen Ostergottesdienste<br />

vor, in denen auch musikalisch<br />

einige Themen der Gemeinde nahe gebracht<br />

werden sollen?<br />

Katja Zerbst: Es gibt zunächst weitreichende<br />

Vorbesprechungen mit den Pastoren,<br />

hier wird der grobe Rahmen abgesteckt.<br />

Dann beginnen die ersten Proben und erst<br />

danach findet eine Schluss-Abstimmung<br />

mit den Pastoren statt.<br />

Oberneuland Magazin: Wie sieht im<br />

Besonderen die Vorbereitung für<br />

Gründonnerstag und Karfreitag aus?<br />

Katja Zerbst: Der Gründonnerstag ist ein<br />

Abendmahls-Gottesdienst, da sollten die<br />

Stücke eher meditativen Charakter haben.<br />

Den Karfreitag- Gottesdienst gestaltet die<br />

Kantorei schon viele Jahre mit, die Sängerinnen<br />

und Sänger treffen sich recht zeitig<br />

zum Einsingen, dabei ist sehr bemerkenswert,<br />

dass einige von ihnen schon über<br />

80 Jahre alt sind. Die Stille gehört zum<br />

Karfreitag und ist ein Element der musikalischen<br />

Gestaltung. Es müssen Lieder und<br />

Stücke gewählt werden, die nur an diesem<br />

Tag passen. Mindestens eine halbe Stunde<br />

vor Gottesdienstbeginn wird das Einsingen<br />

beendet, die Gottesdienstbesucher sollen<br />

die Stille fühlen, wenn sie in die Kirche<br />

kommen.<br />

Oberneuland Magazin: Die Osternacht ist kein<br />

gewöhnlicher Gottesdienst. Seit vielen Jahren<br />

feiern wir diese fast 90 Minuten lange Messe<br />

mit besonderen Gesängen des Vocal Ensembles<br />

Terra Nova. Wie bereitet ihr euch gemeinsam<br />

auf diesen Ostermorgen vor?<br />

Katja Zerbst: Die Sängerinnen und Sänger<br />

des Vocal Ensembles bekommen die Stücke<br />

vier Wochen vorher zugeschickt und<br />

müssen diese im Selbststudium erlernen.<br />

Bis zur Osternacht gibt es vier, teilweise<br />

sehr zeitaufwendige Proben. Sich bereits<br />

um 4.30 Uhr am Ostersonntag zum Einsingen<br />

zu treffen, ist eine besondere Herausforderung,<br />

dabei stehen einige Sänger<br />

um 3.00 Uhr morgens auf, sie kommen aus<br />

Achim und Worpswede. Die Töne müssen<br />

da sein, bei einem kleinen Ensemble<br />

kommt es auf jede Stimme an, alles wird<br />

a capella gesungen. In der völlig dunklen<br />

Kirche haben die mittelalterlichen, echt<br />

gregorianischen Gesänge oder Musik, die<br />

sich daraus entwickelt hat, eine besondere<br />

Feierlichkeit. Man muss sehr feine Antennen<br />

haben, wann man anfängt. Es gibt kein<br />

Glockengeläut, wann kommen die Gottesdienstbesucher<br />

in die Kirche, wann geht es<br />

los? Es gibt dann den Moment, in welchem<br />

sich das Kerzenlicht der einsamen Kerze<br />

verbreitet.<br />

Die Osternacht mit dem Vocal Ensemble<br />

ist eine sehr schöne Tradition, welche nicht<br />

jedes Jahr gleich abläuft, da diese immer<br />

neu ausgefüllt werden darf.<br />

40 OBERNEULAND


Oberneuland Magazin: Es gibt noch zwei weitere<br />

Gottesdienste, was sind hier deine Aufgaben?<br />

Katja Zerbst: Am Ostersonntag erfreut uns<br />

der Posaunenchor der Oberneulander<br />

Kirchengemeinde mit festlicher Bläsermusik.<br />

Eine längere Vorlaufzeit zum Proben<br />

ist wichtig, damit Choräle und Vorspiele<br />

gut klingen. Die Lieder suche ich in<br />

Abstimmung mit den Pastoren aus, um<br />

diese im Gottesdienst im Wechsel mit dem<br />

Posaunenchor zu begleiten.<br />

Ostermontag sitzt eine bewährte Vertretungskraft<br />

an der Orgel, welche organisiert<br />

werden muss.<br />

Jeder Gottesdienst hat ein Thema, welches<br />

uns auf unterschiedlichste Weise durch die<br />

verschiedenen Chöre und deren großes ehrenamtliches<br />

Engagement dargeboten wird.<br />

Oberneuland Magazin: Habt ihr eigene kleine<br />

Osterbräuche?<br />

Pastor Mühring: Karfreitag essen wir Fisch<br />

oder Mehlspeisen. Unsere großen Kinder<br />

bestehen immer noch darauf, Ostereier zu<br />

suchen. Das liebevolle Verstecken übernimmt<br />

meine Frau Andrea.<br />

Pastor Ziaja: Lammbraten und Osterzopf<br />

gehören bei uns zu Ostern, wie österliches<br />

Dekorieren und Eier färben. Dabei wird<br />

das Ostereiersuchen dem Dienst angepasst,<br />

wie die Bescherung an Heiligabend.<br />

Am Gründonnerstag und Karfreitag<br />

schmückt Birgit Frese den Altar mit weißen<br />

Lilien – diese außergewöhnlichen Blumen<br />

stehen für Liebe, Licht und Hoffnung.<br />

Ostersonntag werden gelbe Osterglocken<br />

zu den Lilien gesteckt, diese stehen im<br />

Christentum für die Auferstehung, Lebendigkeit<br />

und das ewige Leben. Nach dem<br />

Verblühen glaubt man die Osterglocke für<br />

den Rest des Jahres tot, doch pünktlich<br />

zum Osterfest erblüht sie erneut.<br />

Auch der Schaukasten verkündet die Osterbotschaft,<br />

er wird zweimal ideenreich von<br />

Gaby Nickel in der Karwoche umgestaltet.<br />

Auf die Osternacht freut sie sich jedes Jahr<br />

besonders: „Jeder schleicht sich an das knisternde<br />

Feuer heran und es ist immer eine<br />

Überraschung, wer sich im Dunkel neben<br />

einen stellt“, sagt sie. Ein ergreifender Moment<br />

für Nickel ist, wenn sie die dunkle<br />

Kirche betritt. „Ostern ist für mich ein besonderes<br />

Fest, man erlebt beim Osterfrühstück<br />

Gemeinschaft in der Gemeinde nach<br />

der Osternacht.“<br />

Das empfindet auch Maria Marschner so,<br />

seit vielen Jahren feiert die heute 92-Jährige<br />

die Osternacht in der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Oberneuland. Sie sagt: „Der<br />

Frühgottesdienst ist wunderschön, in die<br />

Dunkelheit kommt Licht, was symbolisch<br />

gemeint ist, und bereits am Feuerkorb bereitet<br />

man sich auf die Osternacht vor. Es<br />

ist ein schönes, rituelles Erleben; die Bedeutung<br />

von Ostern für Christen verspürt man<br />

intensiver, als würde man sich das nur in<br />

Gedanken vorstellen.“ Nach dem Dunkel<br />

und der Traurigkeit der vergangenen Tage<br />

freut sie sich auf ein fröhliches Osterfrühstück,<br />

hier trifft sie Menschen, die sie kennt.<br />

„Einige bringen liebevoll gebackene Osterbrote<br />

oder andere selbst gemachte Speisen<br />

mit“, erinnert sich Marschner, „da ist ein<br />

gefühlsmäßiger Zusammenhalt in der<br />

Gemeinde zu spüren.“<br />

Da sie ungern im Dunkeln mit dem<br />

Rollator unterwegs ist, wird es in diesem<br />

Jahr einen Fahrdienst geben, der sie abholt.<br />

Fünf Ostergottesdienste, Mitwirkende<br />

sichtbar oder im Hintergrund bleibend,<br />

alle mit der gleichen Osterbotschaft des<br />

ältesten in deutscher Fassung überlieferten<br />

Kirchenliedes: Christ ist erstanden!<br />

Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />

OBERNEULAND 41


Wie kam der Hase zum Ei<br />

und die Eier in die Kirche?<br />

Am Karfreitag gibt es in der Regel Fisch. Den<br />

Karsamstag verbringen wir mit Eierfärben,<br />

abends wird dann am Feuer gekokelt. Am<br />

Ostersonntag geht es in die Kirche und<br />

raus ins Grüne, zum Ostereier suchen<br />

oder zum Osterspaziergang.<br />

Die Ostertage stecken voller Bräuche<br />

und Gewohnheiten. Aber, wie verhält<br />

sich die Kreuzigung und Auferstehung<br />

Jesu im Zusammenhang mit<br />

den als heidnisch bezeichneten<br />

Bräuchen und Riten rund um bunte<br />

Eier und Hasen? Gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen Religion<br />

und Brauchtum?<br />

Deshalb haben wir uns an einen<br />

„Experten“ gewandt und den Pastor<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Oberneuland, Thomas Ziaja, gefragt.<br />

Foto: AS<br />

Pastor Ziaja erklärt, dass ein Zusammenhang<br />

zwischen Sonnenkalender<br />

und den wichtigsten christlichen Festen besteht.<br />

In einem Vierteljahres-Rhythmus<br />

verteilen sich Ostern, Johannistag, Michaelistag<br />

und Weihnachten über das Jahr – in<br />

etwa immer zum Wechsel der Jahreszeiten.<br />

Etwas ketzerisch könnte man auch behaupten:<br />

Es darf quartalsmäßig gefeiert werden!<br />

Das Weihnachtsdatum ist wahrscheinlich<br />

der Wintersonnenwende, der dunkelsten<br />

Zeit des Jahres, zu verdanken und in<br />

jedem Fall nachträglich konstruiert.<br />

„Wir wissen nicht, ob Jesus genau am<br />

24. Dezember geboren wurde. Fest steht,<br />

dass seine Geburt eben genau zu dieser<br />

Zeit Licht und Hoffnung in die Finsternis<br />

gebracht hat“, erklärt Pastor Ziaja.<br />

Ostern dagegen ist ein wahrhaft historisches<br />

christliches Fest. Zu den wenigen<br />

Fakten aus dem Leben Jesu gehört sein<br />

Tod, denn als geschichtlich gesichert gilt,<br />

dass der Mann aus Nazareth an einem Pessachfest<br />

in Jerusalem gekreuzigt wurde. Die<br />

meisten europäischen Sprachen tragen die<br />

Erinnerung an das jüdische Pessach- oder<br />

Passahfest<br />

noch in sich.<br />

Das deutsche<br />

Ostern haben wir vermutlich<br />

anderen Einflüssen zu verdanken.<br />

Wie im englischen Easter steckt in<br />

dem Wort ein altgermanisches Wort für<br />

Morgenröte, das mit der griechischen<br />

Göttin Eos verwandt ist. Zudem könnte es<br />

auch ein Hinweis auf die östliche Himmelsrichtung<br />

darstellen. Damit wäre der<br />

Zeitpunkt gemeint, an dem die Sonne wieder<br />

genau im Osten aufgeht. Das würde<br />

auch mit den Beschlüssen der 325 n. Chr.<br />

in Nicäa abgehaltenen Kirchensynode<br />

übereinstimmen, nach denen das Osterfest<br />

am Sonntag nach dem der Frühlingsgleiche<br />

folgenden Vollmond zu feiern ist. Deshalb<br />

sind praktisch alle Kirchen nach Osten ausgerichtet<br />

und damit an der symbolischen<br />

Auferstehung Jesu.<br />

„Ostern hat es im Gegensatz zu Weihnachten<br />

einfach schwerer! Die Geschichte<br />

der Geburt Jesu ist für die meisten<br />

Menschen ‚andockfähiger‘ als sein Leiden<br />

und Sterben“, so Ziaja.<br />

Vielleicht<br />

haben<br />

sich aus diesem<br />

Grund besonders viele<br />

Mythen, Brauchtümer und Gewohnheiten<br />

rund um das Osterfest entwickelt –<br />

einfach um es auszuschmücken? Aber, in<br />

erster Linie verbinden Christen wie Nicht-<br />

Christen mit Ostern vor allem die Freude<br />

auf den Frühling – auf Licht und Wärme.<br />

Zur Vorbereitung auf das Osterfest findet<br />

die 40-tägige christliche Fastenzeit<br />

statt, die Aschermittwoch beginnt und<br />

Ostern endet. Da an Sonntagen nicht gefastet<br />

werden sollte und sie deshalb nicht<br />

als Fastentage gezählt werden, wurde der<br />

Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten<br />

oder siebten Jahrhundert vom sechsten<br />

Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden<br />

Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.<br />

Die Dauer der Fastenzeit leitet sich<br />

vom biblischen Bericht über eine 40-tägige<br />

Gebets- und Fastenzeit her, die Jesus nach<br />

seiner Taufe im Jordan auf sich nahm.<br />

Die Fasten- oder Passionszeit dient auch<br />

heute noch der Vorbereitung auf das Oster-<br />

42 OBERNEULAND


fest. Sie erinnert an die Leidenszeit Jesu, die<br />

mit seiner Hinrichtung am Kreuz am<br />

Karfreitag endet, und ist so eine Zeit der<br />

Besinnung und Buße. Die Menschen beschäftigen<br />

sich in dieser Zeit mehr mit<br />

Grundfragen des eigenen Lebens, z.B. mit<br />

dem Sinn von Leiden, mit Ängsten und<br />

Hoffnungen, mit Fragen nach Schuld und<br />

Vergebung oder mit Wünschen, den eigenen<br />

Lebensstil zu verändern. Christen nehmen<br />

sich in diesen Wochen bewusst Zeit<br />

zur Besinnung und Meditation. Sie fasten<br />

oder verzichten in diesen Wochen auf<br />

etwas, woran sie hängen, um sich von<br />

Gewohnheiten oder Zwängen zu befreien<br />

und um offen für Gott, sich selbst und die<br />

Mitmenschen zu werden.<br />

Die reformierte Kirche hatte viele Jahrhunderte<br />

auf die Pflicht des Fastens verzichtet.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil die<br />

Katholiken einige Tricks zur Umgehung<br />

der strengen Auflagen entwickelt hatten.<br />

Seit dem 20. Jahrhundert gibt es auch in<br />

der evangelischen Kirche wieder zahlreiche<br />

Fastenaktionen.<br />

Unter dem Motto: „7 Wochen Ohne“<br />

widmet sich die Evangelische Kirche in jedem<br />

Jahr einem anderen Thema. Für <strong>2020</strong><br />

lautet der Leitspruch:<br />

„Zuversicht!<br />

Sieben Wochen<br />

ohne Pessimismus“<br />

Eine weitere Theorie zum Osterei ist,<br />

dass in der Fastenzeit früher nicht nur<br />

Fleisch verboten war, sondern auch Eier.<br />

Also hat man sie ganz einfach hart gekocht,<br />

um sie haltbar zu machen. Und am Ende<br />

der Fastenzeit – an Ostern – mussten diese<br />

dann natürlich auf den Teller. Die Farbe<br />

diente ursprünglich dazu, die gekochten<br />

von den rohen Eiern unterscheiden zu<br />

können.<br />

Auch beim Osterhasen vermischt sich<br />

christliche mit nichtchristlicher Deutung,<br />

der zufolge der Hase ein Fruchtbarkeitszeichen<br />

ist. Der griechischen Liebesgöttin<br />

Aphrodite und der germanischen Frühlings-<br />

und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara ist<br />

der Hase als heiliges Tier zugeordnet. Das<br />

Osterfest wird am ersten Sonntag des<br />

Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase<br />

gilt als „Mondtier“. In Byzanz war der Hase<br />

ein Symbol für Jesus, den Auferstandenen.<br />

Der Hase hat keine Augenlider, er schläft<br />

also nie – wie Jesus, der niemals entschläft.<br />

Zum anderen gilt der Hase wegen seiner<br />

starken Vermehrung als Symbol der<br />

Fruchtbarkeit und der Zeugungskraft, was<br />

zum Fest der Auferstehung und des Lebens<br />

passt. Das Bild des Hasen wurde dem<br />

Osterbrot aufgeprägt, in das ein Ei eingebacken<br />

war. So entstand die Vorstellung<br />

vom Hasen, der Eier legt.<br />

Gerade wenn es um die Deutung des<br />

Hasen als österliches Symbol geht, gibt es<br />

so unterschiedliche Ansätze, dass auch von<br />

regional unterschiedlichen Traditionen<br />

ausgegangen werden muss.<br />

„Jede Religion, die ihre Botschaft verbreiten<br />

möchte, knüpft an das an, was die<br />

Menschen bereits kennen“, sagt Pastor<br />

Ziaja. Das Osterfest, so wie wir es heute feiern,<br />

hat mehrere Wurzeln. Im Vordergrund<br />

steht jedoch das Gedenken an die Auferstehung<br />

Jesu. Das ist das zentrale Ereignis im<br />

Christentum. Gleichzeitig erinnert das<br />

christliche Osterfest daran, dass der Tod im<br />

christlichen Glauben auch ein Neuanfang<br />

ist. Damit steht es in enger Verbindung zu<br />

den heidnischen Frühlingsfesten aus<br />

vorchristlicher Zeit, die das Erblühen der<br />

Natur feiern.<br />

Am frühen Ostermorgen, um 5.30 Uhr,<br />

wird Pastor Ziaja mit vielen Gläubigen aus<br />

Oberneuland gemeinsam die Osterkerze<br />

am Feuer vor der Kirchentür entzünden,<br />

sie danach in die noch dunkle Kirche<br />

tragen und das Licht verteilen. „Der Ostergottesdienst<br />

ist etwas ganz Besonderes! Es<br />

ist einfach nur schön, mit einem Sonnenaufgang<br />

den erwachenden Tag zu<br />

begrüßen. Die Dunkelheit weicht, die<br />

Sonnenstrahlen bringen das Licht durch<br />

die Kirchenfester, zunächst noch zaghaft,<br />

dann immer stärker werdend“, sagt Pastor<br />

Ziaja abschließend.<br />

In diesem Sinne: Einen herzlichen Dank<br />

an Pastor Thomas Ziaja und – Frohe<br />

Ostern!<br />

Text: Meike Müller, Quellen: Bremische Evangelische Kirche,<br />

Evangelische Kirche in Deutschland<br />

Aber, wie kam es denn nun zu den vielen<br />

Ostereiern und dem Hasen, der sie bringt?<br />

„Oftmals vermischen sich Volksglauben,<br />

Überliefertes und christliche Bedeutungen<br />

miteinander. Die Bräuche können variieren<br />

– die Geschichte dahinter bleibt dieselbe“,<br />

so Pastor Ziaja.<br />

Im christlichen Verständnis ist das Ei<br />

ein Sinnbild des Lebens und der Schöpfung.<br />

Außerdem steht es für die Auferstehung<br />

Jesu von den Toten. Das Osterei hat<br />

eine lange Geschichte, die bis in die vorchristliche<br />

Zeit zurückreicht. Das Ei ist die<br />

Lebensquelle an sich und ist Symbol für<br />

die Entstehung des Lebendigen. Die Kirche<br />

passte sich dem alten Glauben an die Wunderkraft<br />

des Eis an, wenn sie sich zur<br />

Osterzeit das Ei zur Weihe bringen ließ, es<br />

segnete und ihm dadurch Kraft und<br />

Fruchtbarkeit verlieh. Die christlich-kirchliche<br />

Eierweihe ist schon im 4. Jahrhundert<br />

nachzuweisen. In dieser Zeit wurden Eier<br />

auch schon bunt bemalt. Auch die Frage<br />

nach der Ewigkeit kann durch die Form<br />

des Eies – ohne Anfang und Ende – und<br />

die Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war,<br />

gedeutet werden.<br />

Sehen wie ein Luchs.<br />

Der Sprung auf das höchste Seh-Level.<br />

Oberneulander Heerstr. 26-28<br />

28355 Bremen<br />

Tel. 25 47 56<br />

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OBERNEULAND 43


Naschereien<br />

ZU OSTERN<br />

Ostern ist das süße Fest. Mit Naschereien, Ostereiern, Schokolade<br />

und Waffeln wird Jesu Auferstehung gefeiert. Und weil – meistens –<br />

die Temperaturen schon ein bisschen angenehmer sind, fällt der<br />

Spaziergang nach dem Essen leichter. Wir haben die Oberneulander<br />

Köche gebeten, uns mit Naschereien für Jung und Alt zu überraschen.<br />

Was dabei herausgekommen ist, zeigen die folgenden Seiten.<br />

Eines sei verraten: Geschmeckt hat alles. AS<br />

Al-Capone mit Bruchschokolade<br />

Rezept siehe rechts<br />

44 OBERNEULAND


André Zierl vom Vincent’s, das ist bekannt,<br />

liebt Süßes und Süßspeisen. Deswegen<br />

war er gleich begeistert, als er das Thema<br />

„Naschereien zu Ostern“ erfuhr. Einmal in<br />

der Küche hat er gleich noch eine dritte<br />

Idee: „Die soll aber nur die Fantasie der<br />

Köchinnen und Köche anregen – bei Süßspeisen<br />

kann man toll experimentieren und variieren.“<br />

Al-Capone mit<br />

Bruchschokolade<br />

Für vier Personen<br />

500 g Mascarpone<br />

0,5 TL gemahlene Vanille<br />

200 g Sahne<br />

300 g Himbeeren<br />

2,5 EL Zucker<br />

Himbeeren, Minze und Bruchschokolade für die Deko<br />

Baiser-Tupfen (1 Eiweiß, 30 g Zucker)<br />

Mascarpone mit Vanille und Zucker glatt rühren. Sahne<br />

schlagen und zwei Drittel unter die Mascarpone-Creme<br />

heben. Himbeeren mit ½ EL Zucker mischen und ziehen<br />

lassen. Im Glas schichten und mit Himbeeren, Minze,<br />

Schokolade und Baiser-Tupfen garnieren.<br />

Wer die Tupfen selbst machen möchte: 1 Eiweiß mit 30 g<br />

Zucker aufschlagen und in Tupfen auf ein mit Backpapier<br />

ausgelegtes Backblech geben. Im Ofen bei 100 Grad<br />

trocknen lassen.<br />

Schoko-Rocher-<br />

Dessert<br />

Für vier Personen<br />

1 Vanilleschote<br />

500 ml Milch<br />

400 ml Sahne<br />

100 g Zucker<br />

12 Ferrero Rocher<br />

Schokoladen-Puddingpulver<br />

25 g Kakao<br />

Puderzucker<br />

Minze<br />

Catering für<br />

10 - 500<br />

Personen<br />

Sonn- und<br />

Feiertags<br />

hausgemachte<br />

Kuchen und Torten<br />

auch zum<br />

Mitnehmen<br />

Vanilleschote mit Milch aufkochen; Zucker, Puddingpulver<br />

und Kakao (verstärkt den schokoladigen Geschmack) verrühren<br />

und in die Milch geben, kurz aufkochen und auskühlen<br />

lassen. Sahne schlagen. Zwei Drittel der Sahne mit<br />

8 zerbröselten Rocher unter den Pudding heben. Rest Sahne<br />

und Rocher zum Garnieren nutzen.<br />

OBERNEULAND 45


Rhabarber-Dessert<br />

mit Mascarpone<br />

Für sechs Gläser à 200 ml<br />

800 g Rhabarber<br />

150 g Zucker<br />

1 TL geriebene Orangenschale<br />

250 g Mascarpone<br />

5 EL Milch<br />

1 Pk. Vanillezucker<br />

250 g Magerquark<br />

Rhabarber waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Mit 50 g Zucker,<br />

Orangenschale und 3 EL Wasser in einem Topf 5 Minuten köcheln lassen.<br />

Mascarpone, den restlichen Zucker, Milch, Vanillezucker und Magerquark verrühren.<br />

Wenn das Rhabarberkompott abgekühlt ist, abwechselnd in Dessertgläser mit der<br />

Creme schichten. Dabei mit dem Rhabarber beginnen und mit der Creme abschließen.<br />

Optional können die Desserts noch mit Haselnusskrokant verziert werden.<br />

Bis zum Servieren kalt stellen. Mit Minze dekorieren.<br />

46 OBERNEULAND


Wenn Eier zu Ostern gehören, dann Eierlikör<br />

erst recht – mein Rainer Sheikh<br />

von Herman Post und wandelt einen<br />

italienischen Klassiker einfach ab.<br />

Wichtig: die Erdbeeren – sie sorgen für<br />

den fruchtig-leichten Ausgleich zum gehaltvollen<br />

Pannacotta. Für diejenigen, die es<br />

lieber etwas leichter mögen, gibt es Rhabarber.<br />

Eierlikör-<br />

Pannacotta<br />

mit Erdbeeren<br />

Für ca. 5 Portionen<br />

600 ml Sahne<br />

1 Vanilleschote<br />

5 Blatt Gelatine<br />

50 g Zucker<br />

200 ml Eierlikör<br />

500 g Erdbeeren (Zucker)<br />

Minze<br />

Die Sahne mit dem Zucker, der ausgelösten Vanilleschote<br />

und dem Vanillemark in einem großen Topf aufkochen<br />

und anschließend 15 Minuten leicht köcheln lassen.<br />

Parallel die Gelatine für 5-7 Minuten in kaltem Wasser<br />

einweichen. Die Vanilleschote aus der Sahne nehmen<br />

und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen.<br />

Nun den Eierlikör dazugeben und gut unterrühren.<br />

Pannacotta in Gläschen abfüllen und für drei Stunden im<br />

Kühlschrank kalt stellen.<br />

Die Erdbeeren waschen, putzen und ein Drittel davon<br />

pürieren. Die restlichen Erdbeeren unter das Püree<br />

heben. Falls nötig mit Zucker oder Puderzucker abschmecken.<br />

Die Erdbeeren vor dem Servieren auf die<br />

Pannacotta geben.<br />

Frischer deutscher<br />

Spargel<br />

Alle Speisen<br />

auch zum<br />

Mitnehmen!<br />

in vielen<br />

Variationen<br />

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OBERNEULAND 47


Beeren-<br />

Joghurt-Torte<br />

Im Flagman haben sich gleich Zwei auf den Weg in die Küche gemacht.<br />

Christine Klute, die normalerweise für die Leitung des Restaurants<br />

zuständig ist, hat sich die Schürze umgebunden und eine Beeren-<br />

Joghurt-Torte gebacken. Den Biskuitboden – gibt sie zu – hat sie<br />

gekauft und auf eine Größe von 28 Zentimeter Durchmesser<br />

zugeschnitten.<br />

250 g TK-Beeren<br />

150 ml Joghurt, fettarm<br />

2,5 Becher Sahne<br />

1 Block Schokolade, zartbitter<br />

1 Pk. Agar-Agar (oder 6 Blätter Gelatine)<br />

3-4 EL Zucker<br />

Für die Deko Fantasie spielen lassen. Christine Klute entschied sich für<br />

frische Beeren, Zuckerperlen und Goldstaub.<br />

Aufgetaute Beeren pürieren und mit Joghurt und Zucker vermischen.<br />

Agar-Agar – alternativ Gelatine – auflösen und zur Masse geben, 1,5 Becher<br />

Sahne schlagen und ebenfalls unterheben. Schokolade in der Sahne unter<br />

Rühren schmelzen und 30 Minuten abkühlen lassen. Danach werden Masse<br />

und Biskuit geschichtet. Die Schokoladen-Ganache über die Torte geben und<br />

nach Belieben verzieren.<br />

48 OBERNEULAND


Zu einem Parfait mit Ruby-Haube ließ sich<br />

André Wienhold als Oster-Nascherei<br />

verleiten. Auch ein Rezept, das ein bisschen<br />

Übung verlangt. Wenn es gelingt, ist es wirklich<br />

eine tolle Kombination aus Hingucker und<br />

Geschmack.<br />

Parfait mit<br />

Ruby-Haube<br />

Unser Team wünscht Ihnen<br />

frohe Ostern!<br />

- frisches Lammfleisch<br />

z.B. Keule, Rücken oder Karree<br />

- frisches Kalbfleisch<br />

- Lammkeule gebraten<br />

mit leckerer Sauce<br />

für ca. 3 Personen:<br />

Stück 31,90 €<br />

mit der Bitte um Vorbestellung<br />

Montags Ruhetag<br />

Partyservice, Konfirmationen,<br />

Richtfeste u.ä.<br />

Oberneulander Heerstr. 39 · Bremen-Oberneuland<br />

Tel. <strong>04</strong> 21 / 25 14 45 · Fax <strong>04</strong> 21 / 25 76 033<br />

www.fleischerei-becker.com<br />

Für 4 Personen<br />

100-200 g Ruby-Schokolade<br />

5 Eigelb<br />

20 g Zucker (oder Puderzucker)<br />

1 Liter Sahne<br />

Zucker für Karamell (oder Werthers Echte)<br />

1 EL gehackte Nüsse<br />

Vanilleeis<br />

Die Schokolade bei 60-65 Grad schmelzen, dann verliert<br />

sie ihren Glanz nicht, und dünn in eine Silikon-Dessertform<br />

gießen. Im Kühlschrank kühlen.<br />

5 Eigelb und 20 g Zucker (oder Puderzucker) zur Rose<br />

aufschlagen und Sahne steif schlagen, unterheben.<br />

Parfait-Masse ebenfalls in die Form geben, aber Platz<br />

lassen und für sechs Stunden kühlen.<br />

Karamell mit Nüssen klein mixen und unter Vanilleeis<br />

rühren und als halbe Kugel in das Parfait geben. Damit<br />

man es als Halbkugel in das Parfait „drücken“ kann,<br />

muss es erst richtig durchkühlen.<br />

Wer die hohe Schule machen möchte, macht aus der<br />

Schokolade noch einen Bodendeckel. André Wienhold<br />

hat die Parfait-Praline auf einen dünnen Biskuitboden<br />

gestellt.<br />

OBERNEULAND 49


Duett<br />

vom Reis<br />

Iain James kocht im Kochblock-Team und hat sich<br />

als Osternascherei eine echte Köstlichkeit einfallen<br />

lassen. Die japanische Küche hat ihn dabei<br />

inspiriert. Es ist ein aufwendiges Rezept und<br />

verlangt ein bisschen Fingerspitzengefühl vom<br />

Koch – aber wer Kochen als Meditation begreift, der<br />

sollte sich mit dieser Nascherei belohnen.<br />

Für ca. 6 Personen<br />

Reistarte<br />

Tarteboden:<br />

125 g Reismehl<br />

50 g Zucker<br />

65 g Butter<br />

1 Eigelb<br />

1 Hauch Salz<br />

Pflaumen-Ragout:<br />

250 g Pflaumen<br />

50 g Zucker<br />

50 g Wasser<br />

100 ml Rotwein<br />

1 Stück Sternanis<br />

5 Blatt Gelatine<br />

Milchreis-Creme:<br />

70 g Rundkornreis<br />

350 g Milch<br />

50 g Zucker<br />

50 g weiße Schokolade<br />

1/2 Vanilleschote<br />

150 g Mascarpone<br />

1 Hauch Salz<br />

2 Blatt Gelatine<br />

Reismehl, Zucker und Butter zu einem glatten Teig<br />

kneten. Eigelb unterkneten und für eine Stunde<br />

gekühlt ruhen lassen. Anschließend ausrollen und<br />

in Form ausstechen und in kleinen Förmchen bei<br />

180 Grad für 6 bis 8 Minuten backen.<br />

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Wasser und<br />

Zucker in einen Topf geben und erhitzen. Währenddessen<br />

die Pflaumen in kleine Stücke schneiden. Sobald<br />

der Zucker zu Karamell geworden ist, den Sternanis<br />

dazugeben und mit Rotwein ablöschen. Den<br />

Sud kurz aufkochen lassen und anschließend die<br />

Gelatine abtropfen und einrühren. Pflaumen dazu<br />

geben und in ein flaches Gefäß füllen. Kalt stellen.<br />

Den Reis in einem Sieb unter fließend Wasser<br />

abspülen, bis das Wasser nahezu klar bleibt. Das<br />

Mark aus der Vanilleschote rauskratzen. Reis,<br />

Milch, Zucker, Vanillemark, Vanilleschote und einen<br />

Hauch Salz in einen Topf geben und unter gelegentlichem<br />

Rühren kochen, bis sich beim Kochen<br />

kleine Löcher in der Masse sehen lassen. Von<br />

der Flamme nehmen und 15 Minuten abgedeckt<br />

ziehen lassen. Währenddessen die Gelatine einweichen<br />

und die weiße Schokolade auf einem<br />

Wasserbad erhitzen.<br />

Gelatine ausdrücken und unter den warmen<br />

Milchreis rühren. Anschließend die weiße Schokolade<br />

und Mascarpone ebenfalls unterrühren. Ein<br />

flaches Gefäß mit Frischhaltefolie auslegen und<br />

den Milchreis einfüllen. Kalt stellen.<br />

Glasur:<br />

100 g Glukosesirup<br />

100 g Zucker<br />

50 g Wasser<br />

70 g Sahne<br />

100 g weiße Schokolade<br />

6 g Pulver-Gelatine<br />

Puffreis<br />

Gelatine in 36 Gramm kaltem Wasser<br />

einweichen. Die weiße Schokolade fein<br />

hacken. Glukosesirup, Wasser und Zucker<br />

in einem Topf auf 103 Grad erhitzen. Die<br />

Gelatinemasse und anschließend die<br />

Sahne dazu geben, gut durchrühren. In die<br />

Masse weiße Schokolade geben und mit<br />

dem Pürierstab kurz emulgieren lassen.<br />

Kalt stellen.<br />

Fertigstellen:<br />

Das Pflaumenragout und die Milchreiscreme mithilfe eines Ringes<br />

(passend zur Größe der Tarteböden) ausstechen. Die Milchreisplättchen<br />

auf ein Kuchengitter stellen und die zuvor auf 35 Grad erhitzte<br />

Glasur raufgießen. Anschließend die Glasur mithilfe einer Palette in<br />

kreisenden Bewegungen von innen nach außen bis einschließlich<br />

der Seitenränder verstreichen. An den Rändern leicht den Puffreis<br />

andrücken.<br />

Yuzu-Reissorbet<br />

100 ml Yuzusaft<br />

300 ml Wasser<br />

60 g Reis<br />

150 g Zucker<br />

70 g Glukosesirup<br />

1 Blatt Gelatine<br />

Den Reis zum Wasser geben und über Nacht<br />

stehen lassen. Gelatine einweichen. Reiswasser<br />

durch ein Sieb gießen, anschließend alle<br />

Zutaten in einen Topf geben (abgesehen von<br />

dem Reis; diesen benötigen wir nicht weiter)<br />

und köcheln lassen, bis Zucker und Glukosesirup<br />

sich komplett aufgelöst haben. Gelatine<br />

gut ausdrücken und in die Mixtur rühren.<br />

Die Mixtur in eine Schüssel geben und in<br />

das Gefrierfach stellen. Die Masse stündlich<br />

durchrühren bis sie gefroren und dennoch<br />

geschmeidig ist. 15 Minuten vorm Servieren<br />

aus der Kühlung nehmen.<br />

Garnituren<br />

Reishippe:<br />

65 g Wasser<br />

65 g Öl<br />

13 g Reismehl<br />

Alle Zutaten glattrühren. In einzelnen<br />

Esslöffel abstechen und in großen Klecksen<br />

in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur<br />

ausbacken. Zum Abtropfen auf Küchenpapier<br />

geben.<br />

Umeshu-Gel<br />

80 g Umeshu<br />

(Pflaumenwein)<br />

40 Sake<br />

1 g Agar-Agar<br />

Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen<br />

lassen, kalt stellen, dann glattmixen<br />

und durch ein Sieb passieren.<br />

Matcha-Malto<br />

15 g Maltodextrin<br />

1 TL Matchapulver<br />

1 TL geschmacksneutrales<br />

Öl (z.B.<br />

Rapsöl)<br />

Matcha in dem Öl auflösen<br />

und anschließend<br />

mit dem Maltodextrin<br />

verrühren, bis ein nur<br />

noch leicht klumpendes<br />

Pulver entsteht.<br />

50 OBERNEULAND


Naschereien aus dem O’s: Viel Spaß und gutes Gelingen<br />

wünscht Thomas Reich<br />

Geschichtetes<br />

Pralinenmousse<br />

mit Mangomark , Gewürzschokoladenblätter<br />

an Blattgold<br />

Für 4 Personen<br />

250 g Zartbitter-Kuvertüre, aufgelöst<br />

4 Eigelb<br />

10 ml Captain Morgan Rum<br />

Messerspitze Zimt<br />

40 ml Weißwein<br />

500 g angeschlagene Sahne<br />

Eigelbe mit Captain Morgan und Weißwein auf ein<br />

Heißwasserbad aufschlagen und unter die<br />

aufgelöste Kuvertüre geben. Verrühren und wenn<br />

Masse erkaltet ist, geschlagene Sahne unterheben.<br />

Dann ca. zwei Stunden in einer geeigneten Form im<br />

Kühlschrank erkalten lassen.<br />

Sauce: 1 Mango reif, schälen und entkernen, mit<br />

etwas O-Saft pürieren<br />

Ornamente-Schokolade: Schokolade temperieren und<br />

auf Backpapier streichen, mit Trockenblütenmix,<br />

geschrotetem Tasmanischen Pfeffer und Maldon-<br />

Meersalz bestreuen. Danach wieder erkalten<br />

lassen. Mit heißem Ring 16 Blätter ausstechen.<br />

Deko: Goldblatt, Minze, Karamellornamente, Beeren<br />

Rockwinkeler Heerstr. 24<br />

28355 Bremen<br />

Tel. <strong>04</strong>21 / 25 08 08<br />

Hiesiges Erdbeer-Carpaccio<br />

mariniert mit einer Erdbeer-Orangen-<br />

Ingwermarinade und Sauerampfer-Eis<br />

Für 4 Personen<br />

800 g Erdbeeren in gleichmäßig<br />

große Scheiben schneiden<br />

1 Orange, den Saft und auch den Abrieb<br />

als Deko<br />

etwas Ingwer<br />

etwas Minze, in Streifen geschnitten<br />

etwas Puderzucker zum Bestreuen<br />

des Erdbeer-Carpaccio<br />

Sauce<br />

Erdbeerabschnitte mit etwas Ingwer, O-Saft<br />

und Zucker pürieren<br />

Sauerampfer-Eis<br />

500 g Bio-Milch 1,5 %<br />

500 g Bio-Sahne 33-37 %<br />

240 g Zucker<br />

8 Eigelbe<br />

100 g Glykose<br />

2 Bunde Sauerampfer, fein püriert<br />

Milch und Sahne aufkochen lassen. Nebenher die Eigelbe, Glykose und Zucker aufschlagen<br />

und die noch heiße Milch-Sahne zügig unter Rühren hineingeben. Erkalten lassen, und das<br />

pürierte Sauerampfer-Mark hinzugeben. Das Ganze in einer Eismaschine frieren.<br />

Zur Verstärkung unseres Team suchen wir<br />

eine(n)<br />

REDAKTEUR/<br />

REDAKTEURIN<br />

(auf Honorarbasis)<br />

F<br />

Lieben Sie das ländliche Bremen?<br />

Schreiben und fotografieren Sie gerne?<br />

Haben Sie Spaß an neuen kreativen<br />

Themen?<br />

Bitte senden Sie uns eine E-Mail:<br />

team@oberneuland.info<br />

Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

OBERNEULAND 51


Fault Line Cake<br />

Trendtorte mit frischen Erdbeeren und einer Mascarpone-Creme,<br />

dekoriert mit pastellfarbener Zuckerschrift und Mini-Marshmallows<br />

Zutaten für eine Springform (Ø 20 cm)<br />

Rührteig:<br />

300 g weiche Butter oder Margarine<br />

300 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Vanillin-Zucker<br />

½ gestr. TL Salz<br />

6 Eier (Größe M)<br />

300 g Weizenmehl<br />

3 gestr. TL Dr. Oetker Original Backin<br />

Zum Tränken:<br />

50 ml kalter Espresso oder starker Kaffee<br />

100 ml Amaretto (Mandellikör)<br />

Füllung:<br />

400 g Erdbeeren<br />

600 g kalte Schlagsahne<br />

4 Btl. Dr. Oetker Gelatine fix<br />

750 g Mascarpone (ital. Frischkäse)<br />

250 g Speisequark (Magerstufe)<br />

200 g Puderzucker<br />

75 ml Amaretto (Mandellikör)<br />

Zum Verzieren:<br />

etwa 2 Pck. Dr. Oetker<br />

Mini Marshmallows (etwa 60 g)<br />

Dr. Oetker Pastell Zuckerschrift, koralle<br />

etwa 125 g Erdbeeren<br />

52 OBERNEULAND


Zubereitung<br />

2 Backformen fetten und mit Backpapier belegen. Backofen<br />

vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa 180 °C, Heißluft etwa 160 °C<br />

Rührteig:<br />

Butter oder Margarine in einer Rührschüssel mit einem Mixer<br />

(Rührstäbe) geschmeidig rühren. Nach und nach Zucker, Vanillin-<br />

Zucker und Salz unterrühren, bis eine gebundene Masse entsteht.<br />

Jedes Ei etwa 1/2 Min. auf höchster Stufe unterrühren. Mehl mit<br />

Backin mischen und kurz auf niedrigster Stufe unterrühren. Den<br />

Teig gleichmäßig auf beide Springformen verteilen, glatt streichen<br />

und die Formen auf dem Rost in den Backofen schieben.<br />

Einschub: unteres Drittel, Backzeit: etwa 40 Minuten<br />

Springformrand lösen und entfernen. Böden auf einen mit Backpapier<br />

belegten Kuchenrost stürzen und Springformböden<br />

entfernen. Gebäck erkalten lassen. Backpapier vorsichtig abziehen<br />

und jeden Boden einmal waagerecht durchschneiden.<br />

Tränken:<br />

Unteren Boden auf eine Tortenplatte legen. Espresso oder Kaffee<br />

und Amaretto mischen und den Boden gleichmäßig mit<br />

1/4 tränken.<br />

Füllung:<br />

Erdbeeren waschen, putzen und fein würfeln. Schlagsahne mit<br />

Gelatine fix nach Packungsanleitung steif schlagen. Mascarpone,<br />

Quark, Puderzucker und Amaretto in einer Rührschüssel miteinander<br />

verrühren und die geschlagene Sahne unterheben. Knapp 2/3<br />

der Creme beiseitestellen und unter die übrige Creme die Erdbeerwürfel<br />

heben. 1/3 der Erdbeercreme auf den unteren Boden streichen<br />

und den zweiten Boden auflegen. Boden mit 1/4 der Tränke<br />

tränken. Die Hälfte der übrigen Erdbeercreme auf den Boden streichen.<br />

Dritten Boden auflegen und tränken. Restliche Erdbeercreme<br />

darauf verstreichen. Schnittfläche des letzten Boden tränken und<br />

mit der Schnittfläche nach unten auf die Erdbeercreme legen.<br />

Torte dünn mit etwas Mascarponecreme einstreichen und 15 Min.<br />

in den Kühlschrank stellen.<br />

Verzieren:<br />

1/3 der Mascarponecreme mit Speisefarbe (orange und wenig<br />

pink) korallfarben einfärben. In einen Einwegspritzbeutel oder<br />

einen kleinen Gefrierbeutel füllen, eine Ecke abschneiden und<br />

rundherum mittig an den Rand der Torte einen etwa 5 cm breiten<br />

Streifen spritzen. Streifen mit einer Teigkarte oder einer kleinen<br />

Palette abziehen. 1 EL Mini-Marshmallows beiseitestellen, die<br />

übrigen rundherum auf dem Streifen andrücken und gut festdrücken.<br />

Rezept und Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Von der übrigen Mascarponecreme 2 geh. EL abwechselnd mit der<br />

übrigen korallfarbenen Creme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle<br />

(Ø 15 mm) füllen und in den Kühlschrank legen. Mascarponecreme<br />

in einen Einwegspritzbeutel oder großen Gefrierbeutel füllen, eine<br />

Ecke abschneiden und zuerst rundherum am unteren Rand der<br />

Torte einen dicken Streifen spritzen, der bis an die Unterseite des<br />

Marshmallow-Streifens reicht. Der Streifen sollte dicker sein als<br />

der Marshmallow-Streifen, um einen "Fault Line"-Effekt zu bekommen.<br />

Den Streifen mit einer Teigkarte oder einem Lineal abziehen.<br />

Übrige Mascarponecreme dünn auf die Oberseite der Torte und als<br />

dicken Streifen an den oberen Rand der Torte spritzen, der bis an die<br />

Oberseite des Marshmallow-Streifens reicht. Creme an der Seite<br />

vorsichtig mit der Teigkarte oder einem langen Lineal abziehen und<br />

auf der Oberseite mit einer Palette glatt streichen. Restliche Mascarpone-Creme<br />

ggf. nochmal auf den oberen und unteren Streifen<br />

spritzen und abziehen, so dass der Marshmallow-Streifen weiter<br />

"innen" liegt. Torte auf der Oberseite mit unterschiedlich großen<br />

Tuffs aus dem Spritzbeutel und mit Mini-Marshmallows verzieren.<br />

Die Torte mind. 2 Std. in den Kühlschrank stellen.<br />

Die Wellenränder der "Fault Line" mit Zuckerschrift nachzeichnen.<br />

Erdbeeren waschen, putzen und halbieren oder vierteln und auf die<br />

Torte legen. Die Torte bis zum Verzehr kalt stellen.<br />

OBERNEULAND 53


Hefedonuts<br />

ohne Frittieren<br />

aus dem Backofen<br />

mit Zuckerguss<br />

und Zuckerschrift<br />

verziert<br />

etwa 12 Stück<br />

Rezept und Foto: Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG<br />

Zutaten für ein Donutblech (12er)<br />

Hefeteig:<br />

125 ml Milch<br />

100 g Butter oder Margarine<br />

250 g Weizenmehl<br />

1 Pck. Dr. Oetker T<br />

rockenbackhefe<br />

50 g Zucker<br />

1 Pck. Dr. Oetker Bourbon<br />

Vanille-Zucker<br />

1 Ei (Größe M)<br />

Guss:<br />

150 g Puderzucker<br />

etwa 2 EL Milch<br />

Dr. Oetker Pastell Zuckerschrift<br />

Vorbereiten<br />

Milch erwärmen und darin die Butter oder Margarine zerlassen.<br />

Hefeteig<br />

Mehl mit Hefe in einer Rührschüssel sorgfältig vermischen.<br />

Übrige Zutaten und die warme Milch-Fett-Mischung hinzufügen<br />

und alles mit einem Mixer (Knethaken) kurz auf niedrigster, dann<br />

auf höchster Stufe in etwa 5 Min. zu einem glatten Teig verkneten.<br />

Teig zugedeckt an einem warmen Ort so lange gehen lassen,<br />

bis er sich sichtbar vergrößert hat. Inzwischen das Blech<br />

fetten und den Backofen vorheizen. Ober-/Unterhitze etwa<br />

200 °C, Heißluft etwa 180 °C<br />

Den gegangenen Teig leicht mit Mehl bestreuen, aus der<br />

Schüssel nehmen, auf der Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten<br />

und dabei zu einer Rolle formen. Diese in etwa 12 gleich<br />

große Portionen teilen und zu Kugeln formen. Jede Teigkugel<br />

mit bemehltem Zeigefinger oder Kochlöffelstiel in der Mitte bis<br />

auf die Arbeitsfläche eindrücken. Den Finger/Kochlöffelstiel<br />

kreisförmig bewegen, um das Loch zu vergrößern. Teigring jeweils<br />

mit beiden Händen etwas auseinanderziehen und in eine<br />

Backblech-Mulde legen. Backblech auf dem Rost in den<br />

Backofen schieben. Einschub: Mitte, Backzeit: etwa 12 Minuten<br />

Gebäck sofort aus der Form lösen und auf einem Kuchenrost<br />

erkalten lassen.<br />

Guss<br />

Puderzucker mit Milch zu einem dickflüssigen Guss anrühren.<br />

Jeden Donut jeweils zu etwa 1/3 eintauchen und wieder auf<br />

den Kuchenrost legen. Guss trocknen lassen und die Donuts<br />

nach Belieben mit der Zuckerschrift dekorieren.<br />

54 OBERNEULAND


Promotion<br />

Träumen Sie nicht weiter von schönen Zähnen –<br />

machen Sie Ihren Traum in der Zahnarztpraxis Dr. Stefaniak einfach wahr!<br />

Veneers aus Vollkeramik - perfekte Passform,<br />

höchste Ästhetik und unkompliziert<br />

Schöne Zähne stehen für Gesundheit, Schönheit,<br />

Wohlbefinden, Erfolg und Attraktivität.<br />

Frau Dr. Stefaniak ist – neben dem zertifizierten<br />

Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie – Ihre<br />

Ästhetikspezialistin in Bremen für eine anspruchsvolle,<br />

funktionelle und hochästhetische<br />

Zahnheilkunde.<br />

Durch zahlreiche qualifizierte Fortbildungen, jahrelange<br />

Erfahrung und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

mit dem Dentallabor und einer<br />

Dentalmanufaktur in Bremen, bekommen Sie bei<br />

uns Ihr strahlendes Lächeln, welches sich Sie<br />

schon immer gewünscht haben.<br />

Zahnkorrekturen im ästhetischen Frontzahnbereich<br />

sind mittels Veneers (Keramikschalen/Verblendschalen)<br />

heut zu Tage problemlos möglich.<br />

Defekte im Frontzahnbereich, Zahnlücken, verfärbte,<br />

verdrehte oder abgesplitterte Zähne oder<br />

sog. „Zapfenzähne“ sind oft störend. Dabei<br />

lassen sich minimal-invasive Korrekturen durchführen.<br />

Veneers sind hauchdünne, aus Vollkeramik hergestellte<br />

Verblendschalen, die mit einer speziellen<br />

Klebetechnik auf der Zahnoberfläche dauerhaft<br />

befestigt werden.<br />

Veneers fügen sich harmonisch, natürlich und unauffällig<br />

in die vorhandene Zahnreihe ein. Sie sind<br />

absolut nicht als Zahnkorrekturrestauration erkennbar.<br />

Hauchdünn und langlebig<br />

Veneers sind ca. 0,5 mm dick und halten dank<br />

moderner Behandlungstechniken und den formund<br />

farbbeständigen Eigenschaften von Keramik<br />

jahrzehntelang. Man kann also sagen, dass<br />

Veneers fast so halt- und belastbar sind, wie Ihre<br />

natürlichen Zähne.<br />

Sehr verträglich und kaum Verlust an Zahnsubstanz<br />

Für die Veneers wird der Zahnschmelz lediglich<br />

geringfügig angeraut.<br />

Zudem wird das Zahnfleisch geschont, um eine<br />

harmonische und natürliche rot-weiß-Ästhetik<br />

beizubehalten. Das eingesetzte Keramikmaterial<br />

verfügt über eine hervorragende Bioverträglichkeit<br />

und weist somit keinerlei Allergien auf.<br />

Non-Prep Veneers - ganz ohne Beschleifen<br />

Diese Variante ist absolut schonend für die Zahnsubstanz,<br />

absolut schmerzlos und sogar ohne<br />

Anästhesie möglich. Die Non-Prep-Veneers gewährleisten<br />

einen langlebigen Tragekomfort und<br />

Ästhetik.<br />

Eine spezielle Schichtkeramik wird auf die Platinfolie<br />

geschichtet und nach der finalen Verarbeitung<br />

im Dentallabor, als hauchdünnes Plättchen<br />

auf den Zahn aufgeklebt. Der Zahn wird verblendet,<br />

ohne abzuschleifen. Ihre Zähne sind<br />

wieder funktionell und erstrahlen in einem neuen<br />

„Gewand“.<br />

Schönheit noch nach Jahren<br />

Die Veneers sind hochglasiert. Dank ihrer sehr<br />

glatten Oberfläche, werden Zahnfleischentzündungen<br />

und Rückbildung des Zahnfleisches<br />

(Rezessionen) verhindert.<br />

Durch die bei uns regelmäßig in Anspruch genommene<br />

professionelle Zahnreinigung, sehen<br />

die Veneers auch nach Jahren noch aus, wie am<br />

ersten Tag.<br />

Warten Sie nicht länger auf<br />

Ihr strahlendes Lächeln.<br />

Wir freuen uns über<br />

Ihren Besuch!


Oberneulander Gewürzikon<br />

Die Karfreitagspasta:<br />

Rote Bete-Muschelnudeln (Conchigliette)<br />

mit lila Blumenkohl, Radicchio, Bärlauch und Tintenfisch<br />

ZUTATEN<br />

500 g Conchigliette<br />

2 EL Rote Bete-Granulat<br />

oder 6 EL Rote Bete-Saft<br />

1 Spritzer Rotweinessig<br />

Salz<br />

schwarzer Pfeffer<br />

Zitronensaft<br />

gutes Olivenöl<br />

Gewürzmischung „BBQ Schwein“<br />

3 EL geriebener Parmesan<br />

1 Tintenfisch (Pulpo) à 1 kg, in Wasser weich<br />

gekocht und in Stücke geschnitten<br />

1 Kopf lila Blumenkohl, in einzelne Röschen<br />

geschnitten, ersatzweise normaler<br />

Blumenkohl<br />

20 junge Bärlauchblätter<br />

1 Kopf Radicchio Trevigiano, geputzt<br />

Optional:<br />

8 ganz kleine Tintenfische (Calamaretti),<br />

geputzt und grob geschnitten<br />

12 Scheiben Rote Bete im Glas oder frisch<br />

gekocht<br />

Salatspitzen oder Kräuter zur Garnitur<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Blumenkohlrosen auf einem Backblech<br />

ausbreiten, salzen, großzügig mit gutem<br />

Olivenöl besprenkeln und bei<br />

170 °C Umluft im Ofen<br />

knackig garen.<br />

Stücke vom<br />

großen Tintenfisch ganz kurz in sehr heißem<br />

Olivenöl anbraten, salzen und pfeffern, mit<br />

Zitronensaft beträufeln.<br />

Conchigliette in Salzwasser al dente garen.<br />

6 EL Kochwasser in eine Pfanne geben, mit<br />

„BBQ-Schwein“, Pfeffer und Essig würzen,<br />

mit Rote Bete färben, Pasta hineingeben,<br />

salzen, Flüssigkeit reduzieren lassen und<br />

den Parmesan unterheben. Mit den gebratenen<br />

Tintenfischstücken vermischen.<br />

Blumenkohlröschen im Ofen wieder erhitzen.<br />

Optional Rote Bete-Scheiben erhitzen, mit<br />

„BBQ-Schwein“ würzen, die Calamaretti in<br />

sehr heißem Öl anbraten, mit Salz, Pfeffer<br />

und Zitrone würzen.<br />

Rote Bete- Pasta auf Teller verteilen, mit<br />

Calamaretti, Betescheiben und Blumenkohlrosen<br />

belegen, mit Trevigiano und Bärlauchspitzen<br />

garniert servieren.<br />

Anmerkungen:<br />

Keine Angst vor großen Tintenfischen – sie<br />

werden ALLE butterzart! Kalt mit ungesalzenem<br />

Wasser aufgesetzt, aufgekocht und<br />

dann leise simmernd gar geköchelt – bitte<br />

nicht wallend kochen lassen!<br />

Die Blumenkohl-Zubereitung trocken im<br />

Ofen, nur mit Salz und Olivenöl, ist die<br />

beste Garmethode – der Kohl wird nicht im<br />

Wasser ausgelaugt,<br />

der Geschmack verdichtet<br />

sich und wird<br />

durch leichte Röststoffe<br />

ergänzt. Wichtig<br />

für das Resultat<br />

sind hierbei GLEICH-<br />

MÄSSIGE Röschen –<br />

egal, ob größer oder kleiner.<br />

BBQ Schwein:<br />

Auf der Suche nach einer schönen<br />

Mischung zu gegrilltem Schweinefleisch<br />

und Braten machten wir beim Ausprobieren<br />

eine besondere Entdeckung: Diese<br />

Mischung passt wunderbar zu Sauerkraut!<br />

Würze durch Kreuzkümmel, Paprika, Salbei<br />

und Knoblauch sowie tolle Frische durch<br />

Zitronenschalen beleben aber auch Hühneroder<br />

Entenzubereitungen – ihre Flexibilität<br />

stellt sie auch bei der Tintenfisch-Pasta<br />

unter Beweis.<br />

In unserer Serie „Oberneulander Gewürzikon”<br />

berichtet der Spitzenkoch Wolfgang Pade aus<br />

Verden jeden Monat über die Welt der Gewürze.<br />

Seit einigen Jahren stellt Pade<br />

Gewürzmischungen zusammen, die er in seiner<br />

Küche verwendet und mit denen er geschmackliche<br />

Akzente setzt. Die hier<br />

vorgestellten Gewürze gibt es nicht nur in seinem<br />

Restaurant in Verden, sondern auch bei Lestra<br />

zu erwerben.<br />

Foto: Nicola van Ravenstein<br />

56 OBERNEULAND


Corina Rotaru und Berkan Dozcan (Mitte) mit ihren langjährigen<br />

Mitarbeitern Aldo und Tiziana.<br />

MEHR PLATZ FÜR<br />

SIZILIEN IN OBERNEULAND<br />

Die Trattoria Angolino an der<br />

Rockwinkeler Heerstraße 157 bietet<br />

seit Ende letzten Jahres noch mehr Platz für<br />

die Freunde der italienischen Küche.<br />

An Corina Rotarus und Berkan Dozcans Credo, dass die klassische<br />

sizilianische Küche die Grundlage des Küchenkonzeptes ist, wird auch in<br />

Zukunft nicht gerüttelt. Es ist eine – das ist dem Betreiberehepaar wichtig<br />

– grundehrliche, naturbelassene, fantasievolle und zuweilen raffinierte<br />

Küche, anspruchsvoll und zugleich heimatverbunden. Eine herkömmliche<br />

Karte gibt es in der Trattoria Angolino nicht – alle Speisen werden<br />

auf einer großen Tafel vorgestellt und können täglich wechseln. „Bei der<br />

Zusammenstellung unseres Menüs setzen wir auf frische Angebote. Bei<br />

uns bestellt der Gast von der Tafel oder aus dem ‚Bauch‘ heraus. Wir erfüllen<br />

auch individuelle Wünsche – wenn sie uns möglich sind“, erklärt<br />

Berkan Dozcan. Nicht nur die rot-weiß karierten Tischdecken machen<br />

die Trattoria Angolino als ein gutes italienisches Restaurant aus, sondern<br />

vor allem das, was auf dem Teller landet! Rezepte, basierend auf saisonalem<br />

Gemüse und Wildkräutern, gutem Olivenöl, frischen Meerestieren,<br />

hochwertigem Fleisch und besonderen Desserts. Dazu gehören auch die<br />

edlen Weine, die hauptsächlich aus den Anbaugebieten Siziliens bzw.<br />

aus der Toskana stammen – meist von kleinen aber feinen Weingütern.<br />

Durch die Erweiterung der Räumlichkeiten finden nun 65 statt vorher<br />

28 Personen Platz. Das kommt auch den vierteljährlich stattfindenden<br />

Italienischen Musikabenden zugute. Die Termine für das außergewöhnliche<br />

Menü & mit Livemusik stehen bereits fest und das nächste Event<br />

findet am 12. Juni statt. Hierfür ist eine Anmeldung erforderlich.<br />

Auch die Küche wurde vergrößert, sodass dem Team mehr Raum für<br />

all die frischen Vorspeisen, selbst hergestellten Nudeln sowie Fisch- und<br />

Fleischgerichte zur Verfügung steht. Das Personal ist bereits seit 2013<br />

ein eingespieltes Team und Corina Rotaru und Berkan Dozcan sind jeweils<br />

im Wechsel entweder in der Rockwinkeler Heerstraße oder in ihrem<br />

zweiten Restaurant im Steintor anzutreffen. „Einer von uns ist immer vor<br />

Ort, um für unsere Gäste da zu sein“, erklärt Corina Rotaru. Sobald es<br />

das Wetter zulässt, werden auch die Tische und Stühle auf dem Trottoir<br />

vor dem Restaurant wieder zu einem mediterranen Menü in der Abendsonne<br />

einladen. MM<br />

Angolino Café Bar & Trattoria, Rockwinkeler Heerstraße 157,<br />

28355 Bremen, www.angolino-bremen.de<br />

OBERNEULAND 57


Raffiniert<br />

gewickelt!<br />

Was sich da alles<br />

reinpacken lässt!<br />

Eine Schatzkiste zum<br />

Aufwickeln ist der Wickelschrank der<br />

Bremer Kunsthandwerkerin Birgit<br />

Drücker. Er ist 20 mal 20 mal 20 Zentimeter<br />

groß und vereint allerlei Fächer<br />

und Schubladen – ideal als Schmuckkasten,<br />

etwa für Ohrschmuck und<br />

Broschen. Das raffiniert gewickelte<br />

Schränkchen besteht hauptsächlich<br />

aus Papier mit Goldauflage.<br />

Preis: 220 Euro.<br />

www.buchwerkstatt-bremen.de<br />

Made<br />

inBremen<br />

Überall in Bremen und „umzu“ setzen<br />

Künstler, Designer und Konstrukteure<br />

einzigartige Ideen um, produzieren<br />

Werkstätten, Manufakturen und Fabriken<br />

Dinge, die es so sonst nicht gibt.<br />

In der neuen Rubrik stellt das<br />

OBERNEULAND MAGAZIN diese Schätze aus<br />

der Region vor – Ideen und Produkte,<br />

die unser Leben schöner machen!<br />

Supersüß<br />

und superpraktisch<br />

Kindermode von<br />

Glüxwurm – das<br />

sind handgenähte<br />

Unikate aus Bremen.<br />

Wie dieses zu jeder Jahreszeit<br />

praktische und zugleich supersüße<br />

Latzkleid, das es ab Größe<br />

74/80 (und bis Größe 122) gibt –<br />

auf Wunsch auch mit applizierter<br />

Tasche für den einen oder anderen<br />

Schatz, den kleine Ladies unbedingt<br />

dabei haben müssen.<br />

Preis: ab 32 Euro.<br />

www.gluexwurm.de<br />

Erotisch und elegant<br />

Ganz schön heiß sind sie, die Kaffeebecher<br />

der Keramikerin Andrea<br />

Bielicki-Helms. Das liegt an den Aktfiguren<br />

im Dekor, die erotische Darstellungen<br />

aus der Antike anklingen<br />

lassen und eine zeitlose Eleganz<br />

ausstrahlen. Das dreifach gebrannte<br />

Steinzeug ist glasiert und mit Gold<br />

versehen. Damit bekommt der Kaffee<br />

mal eine wirklich besondere Note.<br />

Preise: Espressobecher 25 Euro,<br />

Becher 35 Euro.<br />

www.nacktekeramik.de<br />

Princess aus Oberneuland<br />

Von der Manufaktur Topp-Holz in Oberneuland stammt Princess, das<br />

aus Birke und Tanne gefertigte Holzpferd für den Garten. Da werden<br />

Kinderträume wahr! Das Spielgerät mit beweglichen Ohren und – auf<br />

Wunsch – Sisalmähne sieht immer gut aus, ist robust und zugleich<br />

ein echter Hingucker. Die Oberneulander Holzpferde sind inzwischen<br />

weltweit verbreitet. Preis für Bausatz: ab 199 Euro.<br />

www.holzpferd-shop.com<br />

Manschettenknöpfe<br />

ganz persönlich<br />

Bei den individuellen Manschettenknöpfen<br />

der Schmuckdesignerin Susanne Vorsprecher liegt<br />

der Clou im (gestalterischen) Detail. Die Künstlerin<br />

ordnet vom Kunden vorgegebene Zeichen im Kreis<br />

oder im Quadrat an, was auf den ersten Blick wie ein<br />

Muster wirkt – in Wahrheit aber sind es Buchstaben,<br />

etwa die Initialen der Familienangehörigen.<br />

Die Manschettenknöpfe können aus Silber oder aus<br />

Gold gefertigt werden. Preis: in Silber kostet das Paar<br />

450 Euro; in Gelbgold ab 1.400 Euro.<br />

www.susannevorsprecher.de<br />

Halt am Hang<br />

Wir Nordlichter sitzen ja immer<br />

mal gern am Deich und<br />

gucken aufs Wasser. Oder lachen<br />

mit unseren Freunden. Und trinken<br />

was Schönes. Um bei all dem Halt<br />

und Haltung zu bewahren, hat der<br />

Bremer Christian Spilker die Deichbremse<br />

erfunden, ein handgefertigtes<br />

Sitzmöbel mit unterschiedlich<br />

langen Beinen für Halt am Hang –<br />

funktioniert auch im Bergurlaub.<br />

Gibt’s jetzt auch im Stadtmusikanten-Look!<br />

Preis: 59 Euro.<br />

www.deichbremse.de<br />

Text: Claudia Kuzaj Fotos: Deichbremse, Birgit Drücker, Topp-Holz, Andrea Bielicki-Helms, Susanne Vorsprecher, Glüxwurm<br />

58 OBERNEULAND


Edelsüßes Must-have<br />

Ein Must-have für ungarisches Gulasch, aber<br />

auch i-Tüpfelchen für Fisch und zu Käse: fein<br />

gemahlenes, edelsüßes Paprika-Gewürz von<br />

Obst + Genüsse Hannig. 50 Gramm: 4,45 Euro.<br />

Obst + Genüsse Hannig, Borgfelder Heerstraße 37<br />

Aromatischer<br />

Allrounder<br />

Dieses aromatische Auberginen-<br />

Chutney verfeinert Salate, Pasta und<br />

Gegrilltes und ist auch auf Brot und<br />

zu Käse eine wahre Delikatesse.<br />

300 Gramm: 4,99 Euro.<br />

www.loui-jules.com<br />

Text: Claudia Kuzaj Fotos: Claudia Kuzaj, Kassiopeia, Claudia Kuzaj, Viva Weyhe, Loui & Jules, Claudia Kuzaj<br />

Tea Time mit<br />

Frühlingsblüten<br />

Bei Kassiopeia haben<br />

wir diesen Frühlingstee<br />

entdeckt: Earl Grey mit<br />

Rosen-, Hibiskus- und<br />

Malvenblüten.<br />

It’s Tea Time! 125 Gramm:<br />

5,45 Euro.<br />

www.kassiopeia-bremen.de<br />

Piekfeiner<br />

Eierlikör<br />

Passend zu<br />

Ostern bietet<br />

Birgitta Rust Piekfeine<br />

Brände einen<br />

Eierlikör an, der<br />

durch die Zugabe von Holunderbrand eine<br />

besondere fruchtige Note bekommt.<br />

Frohe Ostern! 500ml: 21,50 Euro.<br />

www.br-piekfeinebraende.de<br />

Bremer<br />

Genuss<br />

Neue Ideen von<br />

Bremer Manufakturen<br />

Regenbogen<br />

auf<br />

der Zunge<br />

Der April macht, was<br />

er will. Die bunten Regenbogenkugeln<br />

von Kramer’s<br />

versüßen jede Wetterkapriole!<br />

120 Gramm: 2,60 Euro.<br />

www.feinste-suesswaren.de<br />

Süßer<br />

Gruß aus<br />

der Natur<br />

Fleißige Bio-Bienen<br />

haben für diesen<br />

Honig Nektar von Frühlings-blüten<br />

aus dem Bremer Umland gesammelt.<br />

Ein süßer Gruß aus der Natur!<br />

500 Gramm: ca. 8,50 Euro.<br />

www.imkerei-buettelmann.de<br />

Fruchtig-frische Fusion<br />

Die Fusion aus sonnengereiften<br />

Orangen, Ingwer<br />

und Wacholder<br />

machen den<br />

„1. Weyher<br />

handcrafted<br />

Gin“ zum<br />

fruchtig-frischen<br />

Trinkvergnügen.<br />

0,5 Liter:<br />

21 Euro.<br />

www.viva-weyhe.de


60 OBERNEULAND<br />

Foto: Woeltje Junge


EHRENAMT ALS ANERKENNUNG<br />

2. LANDWIRT-<br />

SCHAFTSMAHL<br />

IN OBERNEULAND<br />

Anke und Ralf Meyer, Bea und Hajo Kaemena, Nicole und Henning Bartels,<br />

Lüder und Karen Haltermann freuen sich auf ein nettes Miteinander. Foto: Wokurka<br />

Voller Tatendrang machen sich<br />

Birte Baraczewski und Gaby Nickel<br />

am 29. Februar auf den Weg zum Wochenmarkt<br />

am Domshof. Sie wissen genau,<br />

was sie für das Landwirtschaftsmahl am<br />

nächsten Tag brauchen und wählen ihre<br />

Waren sorgfältig aus.<br />

Während die beiden Obst, Gemüse, Kräuter und<br />

Blumen kaufen, schnippeln und brutzeln Becky<br />

und Michael Albrecht Gulasch auf amerikanische<br />

Art.<br />

Im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Oberneuland treffen sich am Nachmittag Birte Baraczewski,<br />

Gaby Nickel und Katja Zerbst im Grünen Salon, gemeinsam<br />

bereiten sie die Tische für das Landwirtschaftsmahl am<br />

Sonntag vor, anschließend geht s zum Gemüseputzen im<br />

großen Stil, denn dafür haben sie am nächsten Tag keine<br />

Zeit. Unter der Leitung von Katja Zerbst singt die Kantorei<br />

im Gottesdienst, Becky Albrecht und Gaby Nickel singen<br />

mit, also muss vorbereitet sein, was geht.<br />

Dabei stellt sich die Frage: Warum machen die fünf sich<br />

so viel Arbeit und Mühe? Immerhin ist alles Eigeninitiative<br />

und rein ehrenamtlich. Nickels Botschaft ist klar: „Ich<br />

möchte das Anliegen der Landwirte in die Häuser tragen.<br />

Dass es Landwirtschaft in Oberneuland gibt, weiß jeder.<br />

Auf den bewirtschafteten Höfen sind die Bauern mit Leib<br />

und Seele dabei, obwohl sie wissen, dass die Höfe oft nicht<br />

weitergeführt werden, sie leisten Knochenarbeit und haben<br />

am Wochenende nicht frei. Mein grundsätzlicher Gedanke<br />

ist, mich bei der Landwirtschaft zu bedanken, für alles, was<br />

sie im Unsichtbaren tun. Ich schätze euch Landwirte im Ort<br />

und frage, was können wir zur Erhaltung der Natur tun?<br />

Ihr seid abhängig von der Natur, greift jedoch auch ein. Wir<br />

können manches nicht verstehen und wissen es nicht richtig,<br />

Gülle ist ein großes Thema.“ Um diese und andere Fragen<br />

zu beantworten, hat Birte Baraczewski die Idee, sich alle<br />

vier Wochen in den Sommermonaten mit einem Landwirt<br />

oder einer Landwirtin in der Natur zu treffen. Dann könnten<br />

viele Fragen direkt beantwortet und sicher viel über<br />

Aussaat und Ernte, Wachstum und Gedeihen, Milchwirt-<br />

Eine fröhliche, gemischte Gemeinschaft hat sich zum 2. Landwirtschaftsmahl im<br />

Gemeindehaus eingefunden. Fast 30 Gäste werden herzlich begrüßt. Foto: Junge<br />

Landwirtschaft in Oberneuland hat eine große Traditioin und Bedeutung. Foto: Mönch<br />

OBERNEULAND 61


Gaby Nickel und Becky Albrecht geben dem Salat den letzten Pfiff.<br />

schaft, Trockenheit und Pferdezucht gelernt werden. Auch<br />

sie weiß, warum das Landwirtschaftsmahl eine Wiederholung<br />

verdient hat: „Es macht mir Spaß und ich finde die<br />

Leute einfach nett. Das Feedback vom letzten Jahr war sehr<br />

positiv, auf diese Weise kann man sich erkenntlich zeigen,<br />

dabei fällt niemandem ein Zacken aus der Krone und wir<br />

können laut sagen, dass wir die Arbeit der Landwirte anerkennen.<br />

Wir wissen zu wenig, was der andere tut und gegenseitiges<br />

Verständnis ist mein Wunsch, es wäre schön,<br />

wenn das dabei rauskäme.“ Die Landwirte suchen das Gespräch,<br />

möchten angesprochen werden und wünschen sich<br />

Anerkennung. „Es gibt viel Unwissenheit und wir würden<br />

gerne Informationen weitergeben“, sagt Jürgen Drewes. Die<br />

Idee des Treffens in der Natur findet große Zustimmung<br />

unter den anwesenden Landwirten. „Es gibt viele Probleme<br />

in der Landwirtschaft. Der Anspruch der Menschen, alles in<br />

großen Mengen verfügbar zu haben, ist ein Problem, dadurch<br />

haben wir die Massenproduktion. Dazu passen dann<br />

die niedrigen Preise nicht. Die neuen, hohen Auflagen für<br />

Silo und Gülleplätze können normale Familienbetriebe<br />

nicht erfüllen. Die Politik steuert falsch, das kommt den<br />

Großbetrieben zugute“, sagt Lindemann. Doch die Milchbauern<br />

von Oberneuland, Borgfeld und dem Blockland<br />

freuen sich, dass die vor ca. 15 Jahren verschwundene<br />

Milchmarke Bremerland zurückkehrt: Die Milch für diese<br />

Produkte liefern ausschließlich die Höfe der genannten<br />

Ortsteile. „Ein Schritt in die richtige Richtung“, findet<br />

Lindemann.<br />

Eine fröhliche, gemischte Gemeinschaft hat sich zum<br />

2. Landwirtschaftsmahl im Gemeindehaus eingefunden.<br />

Fast 30 Gäste werden herzlich begrüßt.


Birte freut sich auf die Gäste.<br />

Henning Bartels und Lüder Haltermann<br />

Einfach lecker!<br />

Lüder Haltermann mit Pastor Thomas Ziaja<br />

Himmlisch süß.<br />

Becky Albrecht vom Orga-Team ist bezüglich der Menge<br />

etwas aufgeregt, da sie sonst nur für zwei Personen kocht<br />

und hofft, dass der Gulasch, auf Amerikanisch, bei den<br />

Gästen ankommt. Die vier Frauen sind dankbar, den Quotenmann<br />

Michael im Team zu haben, starke Männerarme<br />

werden immer gebraucht, außerdem ist es ein gutes Miteinander.<br />

An dieser Stelle sollen zwei weitere Helfer nicht vergessen<br />

werden – Thea Warnecke zauberte wunderbare<br />

Nachtischgläser und Jon Neugebauer brachte eigenhändig<br />

gebackenen Butterkuchen mit. Alles in allem: Das Buffet<br />

konnte sich sehen lassen und wurde auch gerne gestürmt.<br />

Ein gelungenes Landwirtschaftsmahl, mit gutem Austausch<br />

geht am späten Nachmittag für die Gäste zu Ende.<br />

Das Team wollte stellvertretend für uns alle Danke sagen –<br />

danken wir dem Team für das große ehrenamtliche<br />

Engagement.<br />

Für die Landwirte ist es wichtig, mit der Natur verantwortungsbewusst<br />

umzugehen, sie im Gleichgewicht zu halten.<br />

Der Konsument kann durch ein stärkeres regionales<br />

bzw. saisonales Kaufverhalten ebenfalls einen wichtigen<br />

Beitrag leisten. Text: Susanne Wokurka<br />

Die Milchbauern<br />

von Oberneuland, Borgfeld<br />

und dem Blockland freuen sich,<br />

dass die Milchmarke Bremerland<br />

zurückkehrt.<br />

OBERNEULAND 63


Die richtige Pflanzzeit!<br />

FüR HOBBY-<br />

GäRTNER<br />

DER GARTEN<br />

IM APRIL<br />

64 OBERNEULAND


Zahlreiche Samentütchen für den Hausgarten<br />

sind jetzt im Angebot. Nun könnte man ja loslegen<br />

und anfangen auszustreuen. So wie es<br />

auf den Tüten draufsteht. Das sei aber oft zu<br />

früh, warnt Hartmut Clemen vom Landesverband<br />

der Gartenfreunde Bremen. Dem stimmt auch<br />

Michael Klein von der Dampfmühle Oberneuland<br />

zu. Leicht kommt noch einmal Frost in den<br />

Boden und dann wäre die Arbeit umsonst.<br />

Mit Tomaten könne man Anfang des Monats<br />

schon beginnen. Mit ein- bis zweijährigen<br />

Blumen, mit Paprika, Chili, Zucchini, Gurken,<br />

Kohlrabi, Salat und so weiter sollte man<br />

mindestens bis Ende April warten. Ohnehin ist es besser,<br />

diese Pflanzen erst mal im Gewächshaus, im Frühbeet<br />

oder unter Folien vorzuziehen. Dabei für ausreichende<br />

Belüftung sorgen. Inzwischen kann<br />

man das Freiland von Unkraut (wer mag,<br />

sagt Wildkraut) befreien, den Boden<br />

lockern, aufkrümeln und Kompost<br />

ausbringen. Für das spätere Aussetzen<br />

der Gemüsepflanzen kam von Heinrich<br />

Leumer immer der Tipp, Mischkulturen<br />

anzulegen. Stangenbohnen mit Tomaten, Dill<br />

neben Gurken, Möhren neben Zwiebeln. Und<br />

sein Geheimtipp: Kamille am Beetrand. Deren Duft<br />

regt die anderen Pflanzen zu besserem Wachstum an.<br />

Manche Pflanzen aus der gleichen Familie (zum Beispiel<br />

Kohlsorten) vertragen sich nicht miteinander. Die<br />

ersten Kartoffeln übrigens können nun schon in die<br />

Erde. Die soll man allerdings nicht mit anderen Pflanzen<br />

mischen, sie überwuchern alles<br />

andere. Kartoffeln brauchen einen<br />

weiten Abstand untereinander,<br />

sollen sie reichlich austreiben.<br />

Ideal sind 80 Zentimeter. Dabei<br />

kann man bis zu 30 Kartoffeln<br />

pro Pflanze ernten.<br />

Allmählich kann man sich über die Rasenpflege<br />

hermachen. Hartmut Clemen empfiehlt, den<br />

Rasen einmal im Jahr 14 Tage vor dem ersten Schnitt zu<br />

Blütenreich · Inhaber Guido Niermeyer<br />

Horner Heerstr. 29-31 · 28359 Bremen<br />

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Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />

Buchenhecken ... bis ca. 500 cm. vorrätig<br />

OBERNEULAND 65


Anstelle von Platten machen sich Gartenwege aus Rindenmulch gut.<br />

Man läuft schön weich, und der Garten ist ohne Beton.<br />

Ein Teich muss nicht groß sein.<br />

sanden. Pro Quadratmeter drei bis fünf Liter feinen<br />

Sand ausstreuen. So lässt sich das Ausbreiten<br />

von Moos verhindern. Das macht weniger Arbeit<br />

und ist sinnvoller als das Vertikutieren. Vor Ende<br />

April sollte ja ohnehin nicht gemäht werden. Wer<br />

dann den Rasenschnitt nicht liegen lassen will,<br />

bringt ihn als Mulch unter die Gehölze oder später<br />

zwischen die Erdbeeren.<br />

Beet- und Edelrosen müssen jetzt zurückgeschnitten<br />

werden. Die Faustregel dabei: Triebe, die bleistiftstark<br />

sind, bleiben bleistiftlang, dünne Triebe werden kürzer<br />

geschnitten und dicke bleiben etwas länger. Je tiefer die<br />

Rose abgeschnitten wird, desto höher treibt sie wieder<br />

aus. Es ist auch an der Zeit, Bäume und Sträucher zu<br />

pflanzen. Wichtig dabei ist es, Containerware, also<br />

Pflanzen mit Wurzelballen, zu kaufen, keine wurzelnackten<br />

Pflanzen. Auch hier gilt es, vor dem Einsetzen<br />

mindestens zehn Minuten in einen Wassereimer<br />

stellen. Apropos Wasser! Gießen sollte<br />

man immer am Morgen. Abends lockt man<br />

nämlich damit die Schnecken aus der Erde.<br />

DER KLÜGERE HAT<br />

DEN BOGEN RAUS.<br />

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Und damit sind wir beim nächsten Thema:<br />

Nacktschnecken, die natürlichen Feinde<br />

jedes Gärtners. Wie oft ist man schon abends<br />

durch den Garten gegangen, um sie einzusammeln.<br />

Die Tiere sind nachtaktiv. Und was macht man<br />

damit? Durchschneiden ist nicht nur grausam, sondern<br />

auch sinnlos. Nacktschnecken sind Kannibalen. Hartmut<br />

Clemen rät, sie mit heißem Wasser zu töten. Das<br />

Thema ist für den April durchaus schon relevant, denn<br />

man kann jetzt schon vorbeugen. Mit Schneckenkorn<br />

zum Beispiel. Das Zauberwort aber heißt Helix tosta in<br />

Potenz D6. Das sind Kügelchen in Globuli-Form oder<br />

Tropfen, ein Präparat aus der Homöopathie, hergestellt<br />

aus gerösteten Weinberg-Schneckenhäusern. Die werden<br />

nach Anleitung in Gießwasser aufgelöst und müssen<br />

dann ein paar Stunden stehen bleiben. Im Gartenfachhandel<br />

sind sie nicht zu haben, womöglich in Apotheken.<br />

Im Internet hingegen findet man einige Anbieter,<br />

davon weist einer allerdings darauf hin, dass man<br />

66 OBERNEULAND


Beet- und Edelrosen müssen jetzt<br />

zurückgeschnitten werden.<br />

bisher nur bei Salat Erfolg vorweisen konnte. Nun –<br />

vielleicht sollte man zusätzlich Bierfallen aufstellen.<br />

Weinbergschnecken hingegen sind im Garten gern gesehen.<br />

Sie fressen nämlich die Eier der Nacktschnecken.<br />

Wer sich darüber hinaus im Garten<br />

betätigen möchte und einen Häcksler<br />

für seine abgeschnittenen Äste hat,<br />

bringt das klein geschredderte Holz auf<br />

die Beete. Es hält das Unkraut im Zaum.<br />

Anstelle von Platten machen sich Wege aus<br />

Rindenmulch vom Fachhandel gut.<br />

Man läuft schön weich, und der<br />

Garten ist ohne Beton. Letztlich kann man sich<br />

über eine Dachbegrünung hermachen. Sedum-Matten<br />

gibt es im Fachhandel. Oder anfangen, einen Teich anzulegen…<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

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erhalten Sie Pflanzen<br />

und Blumen<br />

in jeglicher Größe<br />

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GARTENSPAZIERGANG<br />

Das FlorAtrium bietet in Kooperation mit dem Umweltbetrieb<br />

Bremen am Sonntag, den 26. April einen<br />

Gartenspaziergang mit Hartmut Clemen, dem Leiter<br />

des Lehr- und Erlebnisgartens an.<br />

Thema: Gartengestaltung<br />

Treffpunkt ist um 11 Uhr<br />

am Eingang in der Johann-Friedrich-Walte-Straße 2.<br />

Ende der Veranstaltung 12.30 Uhr.<br />

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Für Privat und Handel!<br />

OBERNEULAND 67


APRIL, APRIL …<br />

MACHT DER NOCH,<br />

WAS ER WILL?<br />

Regen, Sonne, Eis, Wind, Gewitter, Frost, Hitze, Schnee, Graupelschauer, Hagel<br />

und das in schnellem Wechsel. So kennen wir diesen unbeständigen Monat.<br />

Oder sagen wir besser, wir kannten ihn?<br />

Dass sich unser Klima zusammen mit<br />

den Wetterabläufen verschiebt, ist unbestritten.<br />

Dass der letzte Winter mit<br />

3,9 °C im Durchschnitt zu warm war, dürfte<br />

wohl auch in Zukunft keine Ausnahme<br />

mehr sein. Aber dass am 29. Februar die<br />

letzten Kohlfahrer ihre Runden drehten<br />

und bereits zwei Tage später die ersten<br />

Spargel angeboten wurden, ist außergewöhnlich.<br />

Unser Redakteur Eberhard<br />

Matzke ging auf Spurensuche...<br />

Ja, was ist denn nun mit dem April? In<br />

Beiträgen aus dem Internet wird das Phänomen<br />

des rasch wechselnden Wetters so<br />

erklärt: „Bei Süd- und Südwestwetterlagen<br />

sind mit Hochdruckeinfluss sommerliche<br />

Temperaturen bis um 30 Grad möglich.<br />

Hierbei werden Luftmassen aus subtropischen<br />

oder äquatorialen Gefilden zu uns<br />

Gestaltung in<br />

guten Händen<br />

geführt. Durch die nur wenig schwankende<br />

Intensität der Sonneneinstrahlung sind<br />

diese Luftmassen dort nahezu das ganze<br />

Jahr über warm. Bei Nordwetterlagen mit<br />

Tiefdruckeinfluss kann der Witterungscharakter<br />

hierzulande dagegen winterliche<br />

Züge mit Eis, Schneeschauern und Nachtfrost<br />

annehmen.<br />

Da die Sonne den Winter über die polaren<br />

Regionen kaum bis gar nicht bescheint,<br />

sammelt sich hier sehr zähe und mächtige<br />

Kaltluft an, die im April immer noch ausgeprägt<br />

ist. Demzufolge führen auch die<br />

Meere, wie zum Beispiel der Nordatlantik,<br />

das Europäische Nordmeer, die Nord- und<br />

die Ostsee noch recht kaltes Wasser. Wasser<br />

ist träge, und es bedarf kontinuierlicher<br />

Sonneneinstrahlung, das Wasser und die<br />

darüber befindlichen Luftmassen zu erwär-<br />

68 OBERNEULAND


men. Gleichzeitig kann die täglich stärker<br />

werdende Sonneneinstrahlung die Landmassen<br />

in Süd- und Mitteleuropa stärker<br />

aufheizen. So stehen dem April sehr unterschiedliche<br />

Luftmassen zur Verfügung, welche<br />

je nach Anordnung der Hoch- und<br />

Tiefdruckgebiete zu uns gelenkt werden.“<br />

Alles verstanden?<br />

Und an anderer Stelle: „Im Frühjahr erwärmt<br />

sich die Luft über Südeuropa und<br />

Afrika aufgrund der unterschiedlichen Intensität<br />

der Sonnenstrahlung schneller als<br />

über Nordeuropa und dem Meer. Dadurch<br />

entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen<br />

Nord und Süd. Da der Unterschied<br />

anfangs sehr groß ist und die Lufttemperatur<br />

bestrebt ist, sich auszugleichen, kommt<br />

es an der Grenze, die sich im April gerade<br />

über Mitteleuropa befindet, zu einem ständigen<br />

Wetterwechsel. Die warme Luft aus<br />

dem Süden vermischt sich mit der kalten<br />

Luft aus dem Norden. Die kalte Luft enthält<br />

viel Feuchtigkeit, während die warme<br />

Luft aus dem Süden relativ trocken ist. Auf<br />

dem Festland wird die kalte Luft nun erwärmt<br />

und steigt dadurch auf. Dabei entstehen<br />

Wolken. In höheren Luftschichten<br />

befindet sich jedoch die warme Luft aus<br />

dem Süden, die daraufhin absinkt. Dabei<br />

erwärmt sie sich weiter und löst vorhandene<br />

Wolken wieder auf.“ Aha!<br />

Wenn aber der Winter immer wärmer<br />

wird (siehe oben), wenn die Polkappen<br />

schmelzen, könnten diese Erscheinungen<br />

bei uns seltener auftreten oder sich jahreszeitlich<br />

verschieben. Die alten Bauernregeln,<br />

so Dr. Michael Schirmer, können wir<br />

vergessen. Wir müssen uns auf andere Jahreszeiten<br />

einstellen.<br />

Wie erleben das unsere<br />

Oberneulander Landwirte?<br />

Ein heißer Tipp führt mich zu Familie<br />

Sinning nicht weit vom Hodenberger<br />

Deich. Schon bin ich willkommen. Der<br />

große Tisch ist gedeckt, Kaffee und Butterkuchen<br />

stehen bereit. Hier leben drei Generationen auf dem Hof.<br />

Heinrich, der in diesem Jahr 93 Jahre alt wird, Sohn Jürgen und Schwiegertochter Lore,<br />

Enkel Lüder und Rita. Urenkel gibt es auch schon.<br />

Heinrichs Frau Elisabeth – und das ist der heiße Tipp – war vor vielen, vielen Jahren fast<br />

in der ganzen Stadt bekannt. Sie war eine von den Dreien, die jeden Freitag bei buten<br />

un binnen in Platt den Wetterbericht verkündeten. „Ja“, bestätigt Heinrich, „die kamen<br />

mit den Kameras und der ganzen Mannschaft hier raus.“ Jedes Mal hat sie sich extra<br />

dafür umgezogen, und sie hatte nie das Gleiche an.<br />

Es wurde auch immer an einer anderen Stelle rund um den Hof gedreht. „Leider ist sie<br />

früh verstorben“, bedauert Heinrich, „aber sie hat etwas hinterlassen”. Lore geht und<br />

holt Elisabeths Tagebücher. Oktavhefte hießen die damals, Format DIN A 6. Elisabeth<br />

hatte seit 1981 ein Haushaltsheft geführt.<br />

Anfangs mit den täglichen Ausgaben, nach Monaten geordnet. Bald kamen Eintragungen<br />

über all das hinzu, was auf dem Hof und in der Nachbarschaft geschah: „Birnbaum<br />

in voller Blüte“, „3 Kälber verkauft 400, 400, 370 DM“, „Bei Haltermann kl. Junge angekommen“<br />

Geradezu akribisch trug Elisabeth ihre Wetterbeobachtungen ein. Hier<br />

aus dem April 1988:<br />

1.4. trocken, 2.4. Nachtfrost, ruhiges, trockenes zum Teil sonniges Osterwetter<br />

aber kühl. Hochwasser ist fast weg und das Gras wächst… am<br />

6.4. + 7.4. Frühlingswetter, dann wieder kalt u. am 9.4. Schneeschauer u.<br />

Nachtfrost, ab 12.4. Frühlingswetter, Hafer und Gerste gesät – so geht es<br />

den ganzen Monat weiter. Allein 14 solcher Tagebücher legt Lore auf den<br />

Tisch. Eine Fundgrube ohnegleichen.<br />

Lore und Heinrich empfinden nicht so große Unterschiede<br />

im Aprilwetter von früher und heute. Die<br />

Sommer werden zu heiß, ja. Und die Wintermonate<br />

sind deutlich zu warm. Jedoch die Übergangszeiten<br />

Frühling und Herbst haben sich nicht so sehr verändert.<br />

Lüder kommt inzwischen hinzu. Er sieht das schon<br />

anders. Für ihn ist das Frühjahr seit etlicher Zeit zu<br />

warm. Und schaut mal: Die Störche sind schon da<br />

(das war am 2. März), die kommen sonst nicht vor dem 11. April.<br />

Der April<br />

2001 in<br />

ihrem<br />

Tagebuch<br />

Lore und<br />

Heinrich Sinning<br />

Lüder<br />

Sinning<br />

OBERNEULAND 69


- Baumpflege<br />

- Problemfällung mit Seilklettertechnik<br />

- Baumsicherung<br />

- Wurzelentfernung<br />

- Baumkontrolle / Gutachten<br />

Wir sind es gewohnt, dass Schneeglöckchen<br />

sich durch den Schnee arbeiten,<br />

die Märzenbecher eben im März blühen,<br />

die Haselnuss ab Ende Februar. Die Phänologie,<br />

eine Wissenschaft, die sich mit eben<br />

diesen Dingen befasst, teilt das Jahr in zehn<br />

Jahreszeiten ein: Vor-, Erst- und Vollfrühling,<br />

Früh-, Hoch- und Spätsommer, Früh-<br />

, Voll- und Spätherbst, Winter. Genannt<br />

der phänologische Kalender. Dabei wird<br />

die Wechselbeziehung der Pflanzen (und<br />

der Tiere) zum Klimawandel ständig beobachtet.<br />

Diese Veränderungen werden vom<br />

Deutschen Wetterdienst übersichtlich in einer<br />

sogenannten phänologischen Uhr dargestellt,<br />

die immer wieder aktualisiert wird.<br />

Sie besteht aus zwei Ringen. Der äußere<br />

zeigt den Mittelwert über einen längeren<br />

Zeitraum, der innere die aktuellen Beobachtungen.<br />

Die Jahreszeiten sind durch<br />

Farben deutlich und übersichtlich gekennzeichnet.<br />

Siehe Grafiken.<br />

Beide phänologische Uhren beziehen<br />

sich auf ganz Deutschland. Es werden jedoch<br />

auch regional bezogene phänologische<br />

Uhren angelegt.<br />

Daraus lässt sich schließen, dass wir<br />

heißere Sommer und mildere Winter erwarten<br />

müssen.<br />

Das traditionelle Aprilwetter dürfte bald<br />

keine Rolle mehr spielen. Soweit die<br />

Prognosen und die Statistiken.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke,<br />

Grafiken: DWD, Deutscher Wetterdienst Hamburg<br />

<strong>04</strong>21 - 16 87 248<br />

<strong>04</strong>293 - 789 63 90<br />

Kostenlose Beratung & Angebotserstellung<br />

www.baumpflege-weserland.de<br />

links: Zwischen<br />

1991 und 2017<br />

haben sich die<br />

Jahreszeiten gegenüber<br />

den 29<br />

Jahren vorher verschoben.<br />

Frühling,<br />

Sommer und<br />

Herbst begannen<br />

früher, auf Kosten<br />

des Winters.<br />

Quelle:<br />

Deutscher Wetterdienst<br />

unten: Hier wird<br />

im inneren Ring<br />

bereits der Verlauf<br />

des Jahres<br />

<strong>2020</strong> bis Ende<br />

Februar gezeigt.<br />

In diesem Jahr<br />

begann der Vorfrühling<br />

bereits<br />

Ende Januar!<br />

Quelle:<br />

Deutscher Wetterdienst<br />

70 OBERNEULAND


Promotion<br />

DIE TERRASSE<br />

Das Wohnzimmer im Garten!<br />

Da, wo man wohnt, ist man zu Hause. Warum eigentlich nicht im<br />

Garten? Gibt es einen natürlicheren Raum zum Wohnen und Leben – ohne<br />

dabei auf Komfort, Atmosphäre und Geselligkeit verzichten zu müssen?<br />

Als Outdoor-Experten suchen wir leidenschaftlich Produkte und<br />

Konzepte, um dieses natürliche Zuhause einzurichten und damit die<br />

Voraussetzung zum Wohlfühlen zu schaffen.<br />

Gartenmöbel entwickeln sich von Saison zu Saison wohnlicher und<br />

eignen sich immer besser für unsere Witterungsverhältnisse; vom Design<br />

her ganz zu schweigen. Oft ist die Lounge- oder Dining-Garnitur das Highlight<br />

auf der Terrasse – nicht nur ein Blickfang, sondern auch die<br />

persönliche Wohlfühl-Oase. Die Auswahl an Materialien, Formen, Größen<br />

und Farben ist enorm und lässt keine Wünsche offen. Dekorative Kissen<br />

und der Sonnenschirm eignen sich für blütenähnliche Farbtupfer und<br />

beleben das Gesamtbild. Ein Wintergarten oder eine Terrassenüberdachung<br />

sorgen für wetterunabhängiges Leben und ermöglichen noch<br />

häufiger das Genießen der Terrasse.<br />

Ein echtes Privileg des „Gartenwohnzimmers“<br />

ist die Möglichkeit einer offenen<br />

Feuerstelle bzw. der Outdoorküche. Nicht<br />

wenige haben hier ihr neues Hobby<br />

entdeckt und erleben Entspannung vom<br />

stressigen Alltag.<br />

Bei uns finden Sie auf über 2000 m²<br />

eine große Auswahl an Gartenmöbeln und<br />

Grillgeräten. Seit Jahren fokussieren wir<br />

uns auf diese beiden Sortimente und<br />

können durch entsprechende Erfahrung<br />

nicht nur eine optimale Beratung, sondern<br />

auch optimalen Service anbieten.<br />

Durch Markenvielfalt und Markenqualität ermöglichen wir die Erfüllung<br />

individueller Wünsche und Vorstellungen.<br />

Also, herzlich Willkommen in „unserer guten Stube“ – wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

Ziegeler Outdoor-Living<br />

Am Hang 2, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

Tel. <strong>04</strong>791 96 62 33<br />

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NABU<br />

ZUR BRUTZEIT<br />

WEITERFüTTERN<br />

Mit gezielter Fütterung kann man den<br />

Bruterfolg von Meise und Co. erhöhen<br />

Schlehenblüte<br />

Foto: NABU<br />

NUR NOCH HEIMISCHE PFLANZEN ERLAUBT<br />

Nach zehn Jahren Übergangsfrist trat am 1. März eine neue Regelung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

in Kraft. Dann dürfen nur noch „gebietseigene“ Pflanzen in der freien Natur ausgesät<br />

oder gepflanzt werden. Das betrifft zwar weder Gartenbesitzer, noch Bauern oder Förster, doch<br />

für Heckenpflanzungen und Blühstreifen wird es jetzt ernst. Der NABU begrüßt diese Regelung,<br />

denn sie dient zur Erhaltung der natürlichen Biodiversität.<br />

„Wenn wir von anderen Staaten erwarten, dass sie ihre Naturschätze bewahren, dürfen wir unsere<br />

eigenen nicht verwässern“, betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. Künftig ist es<br />

ohne Ausnahmegenehmigung verboten, Kirschlorbeer und Rhododendron oder Supermarktblumensaat<br />

in die freie Natur zu bringen. Dabei zählt zur „freien Natur“ der Bereich außerhalb von<br />

Siedlungen, Wochenendhausgebieten und Gärten von Einzelgehöften.<br />

Ebenfalls ausgenommen sind die Land- und Forstwirtschaft. „Sonst dürften ja weder Mais noch<br />

Kartoffeln angebaut werden“, schmunzelt Hofmann. Doch mancher gut gemeint angelegte<br />

private Blühstreifen werde nun streng genommen illegal. Viele Bienenweide-Mischungen gerade<br />

aus den Discountern enthalten zwar prächtig blühende, aber ökologisch weitgehend wertlose<br />

Exoten. Und selbst wenn die Saatmischung nur einheimische Pflanzen beinhaltet, sind diese<br />

noch lange nicht gebietseigen.<br />

72 OBERNEULAND


Foto: S. Lüssen<br />

Jetzt läuft für einen Großteil unserer<br />

heimischen Gartenvögel die<br />

Brutsaison. Gerade jetzt, wo auch<br />

das Angebot an natürlichen Nahrungsquellen<br />

noch nicht so reichhaltig<br />

ist, stellen viele Menschen das<br />

Füttern der Vögel im Garten oder<br />

auf dem Balkon ein. Der NABU-Bremen<br />

plädiert für eine gezielte Unterstützung<br />

der Vögel auch während<br />

der Brutzeit.<br />

„Eier produzieren und legen ist<br />

sehr energieaufwändig“ erklärt<br />

NABU Vogel-Experte Florian<br />

Scheiba. „Deshalb benötigen Vogelweibchen<br />

zu Beginn und während<br />

der Brutzeit energiehaltiges Futter<br />

und vor allem Kalzium“. Auch im<br />

weiteren Verlauf der Brutzeit ist dieser<br />

Mineralstoff wichtig für Wachstum<br />

und Knochenaufbau der Jungvögel“<br />

so Scheiba weiter. So verwundert<br />

es nicht, dass weibliche Vögel<br />

während der Brutzeit auf der Suche<br />

nach besonders kalziumhaltiger Nahrung<br />

beobachtet wurden. Wo natürliche<br />

Kalzium-Quellen wie Eichenknospen,<br />

kalkhaltiger Boden oder<br />

Blattwespenlarven fehlen kann der<br />

geneigte Vogelfreund mit einer gezielten<br />

Zufütterung weiterhelfen. Die<br />

Zufütterung kann in Form von entsprechenden<br />

Sämereien, zerstoßenen<br />

Schnecken-oder Eierschalen oder im<br />

Fachhandel erhältlichem Muschelkalk<br />

einzeln oder in einer energiereichen<br />

Futtermischung erfolgen.<br />

„Untersuchungen bei Kohlmeisen<br />

zeigen, dass Gelege bei einem künstlichen<br />

Kalziumangebot größer ausfallen<br />

und im Endeffekt auch mehr<br />

Jungvögel ausfliegen“, berichtet<br />

Vogelkenner Scheiba.<br />

Die Bereitstellung von Kalzium<br />

zur Brutzeit wird besonders als Zusatzmaßnahme<br />

in Kombination mit<br />

der Gestaltung eines naturnahen,<br />

vogelfreundlichen Gartens zu einer<br />

echten Hilfe für die Vogelwelt.<br />

INFO<br />

Tipps zur Anlage von Naturgärten<br />

bietet das Garten-Infopaket<br />

gegen 5 Euro beim NABU,<br />

Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.<br />

Auf seinem Gelände zeigt der NABU<br />

verschiedene praktische Beispiele<br />

zur Gartengestaltung.<br />

Infos unter www.NABU-Bremen.de<br />

oder <strong>04</strong>21 48 4448 70.<br />

OBERNEULAND 73


OBERNEULAND GESTERN & HEUTE<br />

ES WAR EINMAL...<br />

SCHÜTZENFEST IN OBERNEULAND<br />

Feste<br />

Traditionen<br />

Bräuche<br />

Der 1843 gegründete Bremer Schützenverein richtete<br />

1846 das erste Bremer Schützenfest in<br />

Oberneuland aus. Damals erhielten die Bewohner<br />

der Oberneulander Landstraße Schankrecht für<br />

zwei Tage, eben so lange wie das Schützenfest dauerte.<br />

Der dreimalige Schützenkönig und 2. Ehrenvorsitzende<br />

Willi Göbberd ist Mitbegründer des Schützenvereins<br />

Oberneuland e.V. „Im Januar 1973 waren ca. 30 an<br />

Sportschießen Interessierte vor Ort, in der Gaststätte Alfken an<br />

der Leher Heerstraße, um den Sportschützenclub Oberneuland zu<br />

gründen. Der Verein sollte gerichtlich eingetragen werden, was einige<br />

nicht gut fanden. Der damalige 1. Vorsitzende des FCO,<br />

Bernhard Behrens, machte den Vorschlag, eine Abteilung innerhalb<br />

des Fußball-Clubs zu eröffnen. So waren die Sportschützen<br />

eigenständig und es gab keinen Eintrag im Vereinsregister“, erinnert<br />

sich Göbberd. Bald nach der Gründung wurden die für<br />

Norddeutschland typischen Trachten angeschafft, graue Jacke,<br />

schwarze Hose, die Tradition sollte erhalten werden. Auch Frauen<br />

wurden 1973 aufgenommen, das bedeutete damals eine Ausnahme.<br />

Die typische Damentracht bestand aus schwarzem Rock,<br />

weißer Bluse und dunkelgrüner Weste.<br />

Ungefähr 500 Menschen trafen sich am ersten Juniwochenende<br />

1974, auf dem alten Sportplatz an der Mühlenfeldstraße<br />

versammelten sich Teilnehmer und Anwohner<br />

Oberneulands im großen Festzelt, um ihr erstes Schützenfest<br />

zu feiern. Hierzu wurden im Vorfeld andere Schützenvereine<br />

im Umkreis von ca. 50 km zum Pokalschießen oder Firmen<br />

zum Fimenschießen eingeladen, eine Teilnahmegebühr<br />

musste entrichtet werden, so kam Geld in die<br />

Kasse. Die Pokalverleihung fand auf dem Königsball<br />

statt. Um den Schützenkönig zu ermitteln, gibt es<br />

verschiedene Regularien, diese legt der Verein selber<br />

fest. Im SV Oberneuland wurde eine Mannschaft aus<br />

Freiwilligen gebildet, um das sogenannte Adlerschießen<br />

durchzuführen. Einzelne Holzteile wie Flügel,<br />

Beine und Kopf wurden zuerst herunter geschossen und zuletzt<br />

auf den Rumpf gezielt. Der Schütze, bei dem der Rumpf<br />

herabfiel, wurde Schützenkönig und erhielt die Königsscheibe,<br />

deren Größe dem Wunsch des Königs entsprach.<br />

Zur anschließenden Proklamation des neuen Schützenkönigs<br />

wurde dieser, samt Hofstaat, in einem großen<br />

Schützenumzug zum<br />

Festplatz begleitet. Traditionell<br />

wurde anfänglich<br />

dessen Ehefrau zur<br />

Königin ernannt, was<br />

sich jedoch im Zuge der<br />

Gleichstellung änderte,<br />

so ermittelte man die<br />

Königin durch eigenes<br />

Schießen. Der zweitund<br />

drittbeste Schütze<br />

wurde zum Ritter geschla-<br />

Der Schützenkönig wurde in einem großen<br />

Umzug zum Festplatz begleitet.<br />

gen, während die zweit- und drittbeste Schützin zur<br />

ersten und zweiten Hofdame ernannt wurden. Das<br />

nun gebildete Königshaus mit Gefolge wurde von<br />

den Königen anderer Schützenvereine zu deren<br />

Königsbällen eingeladen. Da die Schützenfeste immer<br />

weniger Zuspruch fanden, freute man sich über<br />

zusätzliche Gäste.<br />

Bis 2005 fand das Schützenfest mit Umzug in Oberneuland<br />

und auf der Festwiese statt. Man versuchte das Volksfest mit<br />

Jugend-Disco, Schaustellern, Flohmarkt, Spiel ohne Grenzen<br />

u.a., kulinarischen Genüssen sowie passendem Ambiente attraktiv<br />

zu halten. Göbberd war 37 Jahre Bühnendekorateur des<br />

Theaters am Goetheplatz. „Ein Stück Theater war immer dabei“,<br />

sagt er etwas wehmütig. „Das Ganze wurde immer kostspieliger<br />

und konnte nicht mehr fortgeführt werden.“<br />

Das Königsschießen mit anschließender Proklamation auf dem<br />

Lür-Kropp-Hof führt der SV Oberneuland noch heute durch.<br />

Etwa 100 Teilnehmer sind anwesend, wenn dem Königspaar die<br />

Königs- und Königinnenkette verliehen wird. In die Silbermünzen<br />

sind die Namen aller Königspaare der vergangenen Jahrzehnte<br />

eingraviert. Die Königskette wird jährlich weitergereicht.<br />

1979 entschied man sich dann doch, einen eingetragenen<br />

Verein zu gründen; 95 Schützen verließen die<br />

Abteilung des FCO, um den SV Oberneuland e.V. zu gründen.<br />

Die Sportschieß- und Übungsabende mit KK-Kleinkaliber,<br />

LG-Luftgewehr und Pistolen in mehreren Kalibern finden<br />

einmal wöchentlich in der Borgfelder Schützengilde<br />

statt, da der Schützenverein keinen eigenen Schießstand<br />

besitzt. Hierbei führt ein Schießsportleiter mit<br />

entsprechender Ausbildung die Aufsicht.<br />

Auf die Frage, wie er die Geschehnisse mit Sportschützen<br />

sieht, antwortet Göbberd: „Ein polizeiliches<br />

Führungszeugnis fände ich gut, der Verein hat keine<br />

Einblicke. Dem Stadtamt habe ich immer gesagt, sie<br />

sollten geiziger mit ihren Unterschriften sein. Auch finde<br />

ich es sehr schade, dass Ballerei unter dem Deckmantel<br />

Sportschießen geschieht. Eine strengere Kontrolle wäre<br />

wünschenswert.“<br />

Tradition ist ein fester Bestandteil des Schützenwesens,<br />

welche der SV am Leben erhalten möchte, dabei<br />

darf der Schießsport<br />

nicht fehlen. Der<br />

Schützenverein Oberneuland<br />

e.V. freut sich<br />

über jede/n, der Teil<br />

seiner Gemeinschaft<br />

sein möchte und Freude<br />

an dem Sport, der<br />

Tradition und dem<br />

Miteinander hat. SW<br />

Willi Göbberd blättert<br />

in Erinnerungen.<br />

Mehr erfahren unter:<br />

1.vorsitzender@sv-oberneuland.de<br />

74 OBERNEULAND


STIFTUNGEN<br />

in Oberneuland<br />

Stiftung<br />

Der Hodenberg<br />

76 OBERNEULAND


OBERNEULAND 77


Ein Wassergraben umringt<br />

das gesamte Gut.<br />

York Stahlknecht, im<br />

Hintergrund eine wunderschön<br />

gearbeitete<br />

Klaviernische aus Holz.<br />

Gut Hodenberg.<br />

78 OBERNEULAND


Die Stiftung Der Hodenberg als Ausdruck der Dankbarkeit<br />

für ein erfülltes, fröhliches und glückliches Leben.<br />

Ein historisches Landgut, Sammlung fernöstlicher<br />

und norddeutscher Kunst, Familienwohnsitz<br />

mit Freilichtbühne und Parkanlage,<br />

Treffpunkt für Künstler, Keimzelle von Oberneuland,<br />

das und noch einiges mehr ist Gut Hodenberg.<br />

Dieser Name wird erstmals 1421 erwähnt, während die<br />

erste urkundliche Eintragung bereits 1149 stattfand. Das<br />

Gutshaus, ein ehemaliger Adelssitz, war damals wie heute<br />

von einem Graben umgeben. Familie von Hodenberg gilt<br />

als erster Besitzer, ihnen verdankt das älteste Landgut in<br />

Oberneuland seinen Namen. Ungefähr 20 Bauern lebten<br />

bis 1608 um den Gutspark und mussten Abgaben ihrer<br />

Meiereien an den Hodenberger Landherren zahlen. Der<br />

Kaufmann und Konsul für Großbritannien, Hermann<br />

Heymann, erwarb das Anwesen und erbaute 1787 ein neues<br />

Gutshaus, welches bis heute im Kern erhalten geblieben ist.<br />

Dazu gehören denkmalgeschützte Stallungen, welche<br />

Nutzung durch den Hubertus Reitverein als Mieter finden,<br />

ebenso dient ein Nebengelass mit Wohnungen durch Mieteinnahmen<br />

dem Stiftungszweck. Zwischenzeitlich wurde es<br />

als psychiatrische Klinik genutzt, bis der Schiffbauer, Reeder<br />

und Kaufmann Robert Rickmers das Gut erwarb und von<br />

1897 bis 1948 im Familienbesitz hielt. Bekannte Künstler<br />

wirkten auf dem Gut und es war Treffpunkt zum Feiern;<br />

seine Frau hatte die Idee eine Freilichtbühne errichten zu


Buschwindröschen im<br />

Sonnenschein.<br />

Hofwächter.<br />

lassen. Das Haus wurde 1936 durch Rickmers zur Stiftung<br />

Der Hodenberg umgewandelt, welche nach seinem Tode<br />

1948 als Stiftung zur Pflege<br />

der niedersächsischen Kultur<br />

wurde. Es war Rickmers<br />

Wunsch, seinen Besitz Menschen<br />

zu hinterlassen, die<br />

Freude am Schönen, den<br />

schönen Künsten und am<br />

Leben überhaupt haben.<br />

„Bei diesem Kernsatz der<br />

Stiftung kann völlig unabhängig agiert werden, Programmarbeit,<br />

Dinge, die wir wichtig finden, können wir umsetzen,<br />

solange der Stiftungszweck erfüllt wird. Das ist eine Besonderheit<br />

der Stiftung“, erzählt York Stahlknecht. Er lebt seit<br />

2015 mit seiner Frau Alexa und drei Kindern auf dem Gut<br />

Hodenberg. „Das ist nicht immer ganz leicht, im Winter<br />

„Im Haus steckt Qualität in jedem Detail,<br />

trotz Profanität ist alles sehr hochwertig.<br />

Es ist wahrhaft beeindruckend. Vom Keller<br />

bis zum Schornstein ist alles Handarbeit.”<br />

York Stahlknecht<br />

bleibt das Gemäuer recht kalt, die Halle hat nur 16 °C, es<br />

wäre wirtschaftlich nicht vertretbar dagegen anzuheizen,<br />

also passt man die Garderobe an“, sagt Stahlknecht. Auf<br />

dem sieben Hektar großen Gelände sind unzählige Gartenund<br />

Instandsetzungsarbeiten zu leisten. Es gibt keinen städtischen<br />

Gärtner oder Kommunaldienst, zweimal wöchentlich<br />

unterstützt ein 75-jähriger Gärtner für vier Stunden.<br />

„Viel persönlicher und operativer Einsatz ist zu leisten, Arbeit<br />

ist immer da, man denkt ständig an etwas. Instant Gratification<br />

gibts hier nicht, wahre Schönheit muss erarbeitet<br />

werden. Das geht nicht<br />

ohne den Zusammenhalt<br />

der Familie. Veranstaltung<br />

ist bei uns ein Familienbegriff,<br />

das Wort kannte mein<br />

Sohn schon mit vier Jahren.<br />

Man hat immer ein offenes<br />

Haus, Trennung ist<br />

kaum möglich. Doch es<br />

kommt auf die Gemengelage an. Man hat Entschädigung<br />

durch Idealismus und Hingabe, durch die Situation, die<br />

sich einen bietet. Ich bin jeden Tag beeindruckt, dass der<br />

Gartenarchitekt Christian Roselius ab 1906 den Park so gestaltet<br />

hat. Im Haus steckt Qualität in jedem Detail, trotz<br />

Profanität ist alles sehr hochwertig. Dafür habe ich große<br />

80 OBERNEULAND


Wertschätzung und es ist wahrhaft beeindruckend. Vom<br />

Keller bis zum Schornstein ist alles Handarbeit, nichts von<br />

der Stange.“ Dabei zeigt Stahlknecht auf den gut erhaltenen<br />

Echtholzfußboden sowie besondere Wand- und Deckenarbeiten<br />

im Raum. Das ganze Haus enthält Sammlungen<br />

fernöstlicher und norddeutscher Kunst, nicht unbedingt<br />

ganz wertvolle Stücke. Doch Stahlknecht sagt: „Wer Gespür<br />

für das Haus hat, wie es erbaut<br />

und hergerichtet wurde,<br />

dem erschließt sich etwas<br />

Einzigartiges, dann<br />

wird das Ganze zu einer besonderen<br />

Sammlung. Die<br />

Kombination daraus ist ein<br />

Abbild, was in der gesellschaftlichen<br />

Struktur stattgefunden<br />

hat. Zu Rickmers Zeiten wurde eingeladen und<br />

gefeiert, es gab nicht viele Konkurrenzveranstaltungen. In<br />

unserer Gesellschaft hat sich einiges verschoben, Einladungen<br />

werden nicht immer wahrgenommen, es gibt zu viele<br />

Möglichkeiten.“ Dazu kommt, dass Veranstaltungen auf<br />

dem Gut Hodenberg eine Herausforderung sind, Künstler<br />

müssen gefunden und mit einer Gage entlohnt werden, Buchungen<br />

und weitere organisatorische Büroarbeiten werden<br />

von Stahlknechts Frau übernommen. Doch Stahlknecht ist<br />

optimistisch, an erster Stelle seiner Wichtigkeit stehen Zeit,<br />

Erlebnisse und der gefühlte Wert der erlebten Zeit. Er ist<br />

„An erster Stelle meiner Wichtigkeit<br />

stehen Zeit, Erlebnisse und der<br />

gefühlte Wert der erlebten Zeit.”<br />

York Stahlknecht<br />

sich sicher, dass eine Rückbesinnung stattfindet und die<br />

Menschen wieder mehr Wertigkeitsgefühl haben. Auf die<br />

Frage, warum er gerne als Mieter mit seiner Familie, in<br />

dritter Generation, auf dem Gut Hodenberg lebt, antwortet<br />

Stahlknecht voller Überzeugung: „Wer ist bereit, sein<br />

eigenes Haus nicht zu kaufen, seinen eigenen Garten<br />

nicht zu pflegen, sein Wochenende nicht selber zu planen.“<br />

Mit anderen Worten<br />

gesagt: ein sehr großes<br />

Engagement der Familie<br />

Stahlknecht, das schöne<br />

Gut Hodenberg mit Parkanlage<br />

für die Zukunft zu<br />

erhalten, obwohl es nicht<br />

ihr Eigentum ist.<br />

Die Stiftung ist ein Ort<br />

für besondere Begegnungen, mit kulturellem Rahmen, in<br />

einmaliger Atmosphäre und einem geheimnisvoll anmutenden<br />

Naturtheater. Ein buntes Publikum erfreut sich<br />

jährlich an Lesungen und Konzerten oder denkt über<br />

Sein und Nichtsein nach, wenn die Schauspieler der<br />

Shakespeare Company auf der Freilichtbühne agieren.<br />

Dabei sei erwähnt, es handelt sich nicht um einen<br />

öffentlichen Park. Doch jeder ist herzlich willkommen, der<br />

Fördervereinigung Freunde des Hodenberg beizutreten.<br />

Dann unterstützt man die Stiftung nicht nur, sondern<br />

wird auch zu den einmaligen Erlebnissen eingeladen.<br />

Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />

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OBERNEULAND 81


GeHEIME<br />

ORtE<br />

Ein metronom kommt vom Hauptbahnhof<br />

und hält an der ersten Station. Dann<br />

fährt er weiter Richtung Hamburg.<br />

Da oben hinter den großen<br />

Fenstern arbeitet der OFL.<br />

Geheime Orte<br />

OFL<br />

OBERNEULAND<br />

FAHRDIENST-<br />

LEITER<br />

Das ist die offizielle Bezeichnung für den Überwachungsposten der Deutschen Bahn an der Station Oberneuland. Hier in<br />

dem unscheinbaren roten Backsteingebäude hinter großen Fenstern versieht Jost Rosenboom mit seinen Kollegen den<br />

Dienst. Ein Raum, in den niemand so leicht hinein gelangt.<br />

Es ist jetzt 21 Jahre her, da war ich dort schon einmal. Mit<br />

Bleistift, Block und Kamera, um diesen Posten im OBERNEULAND<br />

MAGAZIN vorzustellen. Was mag sich wohl geändert haben? Das<br />

wollte auch Christian Wagner sehen, der seinerzeit hier Dienst<br />

tat und jetzt im Ruhestand lebt. Wir haben uns verabredet. Im<br />

Grunde genommen ist es kaum anders als damals. Jost Rosenboom<br />

meldet mich zunächst telefonisch bei seinem Vorgesetzten<br />

an, und von dem muss ich erfahren, dass ich da oben im<br />

Raum nicht fotografieren darf. Weder die arbeitenden Kollegen<br />

noch irgendetwas von der Einrichtung. Das ist schade. Aus dem<br />

82 OBERNEULAND


Fenster? Na ja, das ist nicht im Raum. Also gibt es hier nur<br />

Gleise und Züge zu sehen.<br />

Waren es seinerzeit vier Bildschirme, auf denen der Fahrdienstleiter<br />

darauf achten musste, dass sich bei geschlossenen<br />

Schranken niemand im Gleisbereich befindet, so ist es heute<br />

nur einer. Die ehemals niveaugleichen Bahnübergänge Rockwinkeler<br />

Landstraße, Mühlenfeldstraße und Auf der Heide sind<br />

mittlerweile untertunnelt. Nur noch der Übergang Achterstraße<br />

in Horn ist videoüberwacht. Der hat die vermutlich<br />

längsten Schrankenbäume Deutschlands, weil die Achterstraße<br />

quer über die Bahntrasse verläuft. Sie sind windanfällig und<br />

müssen bei Sturm besonders aufmerksam beobachtet werden.<br />

In absehbarer Zeit will man das jedoch ändern, denn ein Tunnel<br />

ist hier nicht vorgesehen. Sieht der Fahrdienstleiter, dass<br />

sich dort eine Person zwischen den geschlossenen Schranken<br />

befindet, wird er sie mithilfe seines Mikrofons warnen und auffordern,<br />

den Gleisbereich durch eines der beiden Fluchttore zu<br />

verlassen. Der Lautsprecher an diesem Bahnübergang hat<br />

schon so manchen erschreckt.<br />

Hier in Oberneuland wird der gesamte Zugverkehr von<br />

Hamburg nach Bremen zwischen Rotenburg und dem Hauptbahnhof<br />

überwacht. Dazu dient ein Monitor, auf dem alle<br />

Streckenabschnitte farbig grafisch dargestellt sind. Jeder Zug,<br />

der unterwegs ist, bekommt eine Nummer, und diese Zugnummer<br />

bewegt sich auf dem Monitor weiter. Ist er jetzt in Sottrum,<br />

in Ottersberg, in Sagehorn oder wird er gleich in Oberneuland<br />

sein? Jost Rosenboom weiß auch, ob es sich um einen<br />

Güterzug, einen ICE oder einen Regionalexpress handelt. Ein<br />

Zugnummerndrucker springt immer an, wenn die Bahn eine<br />

Stelle passiert, wenn sie in die Station ein- oder ausfährt. So<br />

wird jeder Zug protokolliert. Die Zugnummern werden täglich<br />

neu vergeben. Sie sind nicht identisch mit den Zugnummern in<br />

den Fahrplänen. Ich möchte nun ein paar Aufnahmen von den<br />

Zügen machen. „In drei Minuten kommt einer aus Richtung<br />

Hauptbahnhof“, sagt der Fahrdienstleiter. Danach einer aus<br />

Richtung Sagehorn. Ich habe genügend Zeit, das Fenster zu<br />

öffnen und die Kamera auszurichten. Der eine oder andere<br />

metronom hält unten an der Station, andere sausen mit<br />

160 km/h vorbei. Den größten Platz nimmt der Stelltisch, das<br />

Drucktastenstellwerk, ein. Rote und gelbe Lämpchen zeigen die<br />

Strecken, Signale und die Stellung der Weichen an. Hier haben<br />

Jost Rosenboom und seine Kollegen den ganzen Bereich zwischen<br />

Sagehorn und dem Hauptbahnhof vor sich. Sie können<br />

bei Bedarf Signale und Weichen umstellen. Ein Teil der<br />

Strecke in Oberneuland ist dreigleisig. Jeder von ihnen kann<br />

akustischen Kontakt zu den Lokführern herstellen.<br />

Neben Jost Rosenboom ist Robert Cokara beschäftigt. Er<br />

wohnt in Hannover und macht hier eine Umschulung als<br />

Quereinsteiger, eine Praxisphase von 100 Tagen. Die Deutsche<br />

Bahn sucht Auszubildende für viele Bereiche.<br />

Ein alter Schreibtisch steht noch im Raum, an den Wänden<br />

hängen Fotos aus früheren Zeiten. Christian Wagner hat so<br />

ziemlich alles aus seiner aktiven Zeit als Fahrdienstleiter in<br />

Oberneuland gesammelt. Er hat ein Album mit zahlreichen<br />

Fotos und Zeitungsausschnitten mitgebracht, zum Beispiel aus<br />

den Jahren, als es immer wieder hieß: Kriegen wir die Tunnel<br />

oder kriegen wir sie nicht? Selbstredend ist der schon erwähnte<br />

Beitrag aus dem OBERNEULAND MAGAZIN 6/1999 ebenfalls dabei.<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 83


Die Klasse 4c der<br />

Grundschule Oberneuland<br />

mit ihrer Lehrerin<br />

Cornelia Wohltmann<br />

EINE IDEE K<strong>OM</strong>MT<br />

INS ROLLEN<br />

So geht an<br />

der Wirklichkeit<br />

orientierter<br />

Unterricht!<br />

Manches Mal ist es erstaunlich, wie sich<br />

aus einem spontanen Gedanken eine<br />

große Aktion entwickeln kann.<br />

Carmen Timm-Henssler engagiert sich<br />

für soziale Projekte in und um Oberneuland.<br />

Ihr Sohn besucht zurzeit die Klasse<br />

4c der Grundschule. Dort im Unterricht<br />

bei Cornelia Wohltmann ist das Thema<br />

„Bremen“ aktuell. Bremen nicht nur als<br />

schöne Stadt, die man kennen muss. Vielmehr<br />

werden auch die weniger schönen<br />

Seiten beleuchtet. Menschen nämlich, die<br />

unter uns leben, denen es aber weniger gut<br />

geht. Arbeitslose, Obdachlose, Hilfsbedürftige.<br />

Für die es etliche Anlaufstellen gibt,<br />

die ihnen helfen wollen, das Leben zu erleichtern.<br />

Eine davon ist das Café Mittwoch<br />

in Horn.<br />

Dort hat die Evangelische Kirchengemeinde<br />

einen offenen Treffpunkt im Gemeindesaal<br />

eingerichtet.<br />

Jeder ist willkommen,<br />

unabhängig von<br />

seiner kulturellen, religiösen<br />

oder sozialen<br />

Herkunft. Jeden Mittwoch<br />

findet man sich<br />

zu einem gemeinsamen Frühstück zusammen.<br />

Lestra und die Bäckerei Ruchel<br />

gehören zu den Sponsoren, die ein solches<br />

Frühstück ermöglichen. Auch die Firma<br />

Nehlsen, die Sparkasse Bremen und der<br />

Beirat Horn-Lehe unterstützen tatkräftig<br />

das Projekt.<br />

Zu den privaten Spenderinnen und<br />

Spendern gehört Carmen Timm-Henssler.<br />

Ernährung und Kleidung ist das eine, war<br />

sie am Überlegen. Aber wie ist es mit der<br />

Körperpflege? Wann, wo und womit haben<br />

zum Beispiel obdachlose Menschen die<br />

Möglichkeit zu duschen? Hier kommt die<br />

Oberneulander Apotheke von Amelie<br />

Backhoff ins Spiel. Carmen Timm-Henssler<br />

fragte dort an, und Amelie Backhoff sprach<br />

kurz darauf mit einer Vertreterin der<br />

Pharma-Firma Beiersdorf, die ohnehin gerade<br />

gekommen war. Das Ergebnis: Sieben<br />

riesige Kartons mit Wasch- und Pflegemitteln,<br />

Duschgels, Körperlotions kamen ein<br />

paar Tage danach ins Haus. Ware mit ganz<br />

geringen Mängeln: ein Fehldruck oder ein<br />

falsch geklebtes Etikett, eine beschädigte<br />

Umverpackung, ein kürzlich abgelaufenes<br />

Haltbarkeitsdatum oder einfach ein nicht<br />

mehr aktuelles Design … Der Platz in der<br />

Apotheke reichte nicht aus. Die engagierte<br />

Mutter holte alles erst einmal in ihren<br />

Keller. Dann organisierte die Lehrerin<br />

einen Besuch der ganzen Klasse im Café im<br />

Februar. Alle 25 Kinder waren dabei, setzten<br />

sich zu den Menschen, frühstückten<br />

mit ihnen, unterhielten<br />

sich und machten gemeinsame<br />

Spiele. Berührungsängste wurden<br />

schnell abgebaut. So geht an der<br />

Wirklichkeit orientierter Unterricht!<br />

Die mitgebrachten Pflegemittel<br />

kamen gut an. Es waren so viele,<br />

dass selbst andere soziale Einrichtungen<br />

wie das „Sleep Inn Neuland“ des ASB und<br />

das „frauenzimmer“ der Inneren Mission<br />

bedacht werden konnten. EM<br />

DER OBERNEULANDER INDUSTRIEDESIGNER TH<strong>OM</strong>AS KATSCHKE GEWINNT DEN „GERMAN DESIGN AWARD“<br />

EINE RUNDE SACHE<br />

Der Industriedesigner Thomas Katschke aus Oberneuland hat den begehrten „German Design Award“ gewonnen. Die Jury des Rats für Formgebung zeichnete<br />

den Bremer für das Büromöbel „Disc“ aus, das Katschke für den mecklenburgischen Büromöbelhersteller Palmberg entworfen hat. Die kreisrunde, mobile<br />

Trennwand überzeugte die Jury durch ihr „exzellentes Produktdesign“. „Disc“ teile nicht nur Büroräume flexibel ein, sondern setze dort durch Form und Farbe<br />

auch optische Akzente. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1,60 Meter. Und wieso geht es mit „Disc“ nun ausgerechnet<br />

im Büro rund? „Flexibilität und rechter Winkel stehen für mich im Gegensatz“, erklärt Katschke sein Konzept. Das mobile<br />

Möbel, das sich spielerisch leicht im Raum bewegen lässt, sei ein Symbol für Beweglichkeit und besitze eine sympathische<br />

Anmutung. Es lasse die Grenzen zwischen Kontemplation und Kommunikation fließen, so der Designer weiter.<br />

Die Jury lobte die vielen Facetten des Designs. So sei „Disc“ Sichtschutz, Schallabsorber oder einfach nur dekoratives<br />

Designelement. Immer ließe sich das kreisrunde, markante Element genau dort platzieren, wo es gebraucht wird.<br />

Mit seinem Unternehmen Katschke Industriedesign entwickelt der Oberneulander Designer seit mehr als 30 Jahren<br />

Lösungen in allen Bereichen der Industrie: vom Büromöbel über Medizintechnik bis zum Messestand. Neben<br />

dem „German Design Award <strong>2020</strong>“ hat er schon weitere hohe Designpreise gewonnen, wie den „Red Dot Design<br />

Award“ und den „iF Product Design Award“. CK<br />

Sichtschutz, Schallabsorber, dekoratives Designelement: Mit seinem kreisrunden<br />

Büromöbel „Disc“ hat der Oberneulander Industriedesigner Thomas Katschke den<br />

„German Design Award <strong>2020</strong>“ gewonnen. Foto: Katschke Industriedesign<br />

84 OBERNEULAND


JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

EHRUNGEN IM<br />

TURNVEREIN OBERNEULAND E.V.<br />

Im Vereinsheim „Eichengrund“ des TVO fand im Februar<br />

<strong>2020</strong> die diesjährige Jahreshauptversammlung des Vereins<br />

statt. Eröffnet wurde die JHV durch den 1. Vorsitzenden, Axel<br />

Adamietz, der anschließend die Lage des Vereins darstellte.<br />

Sehr positiv war hervorzuheben, dass es gelungen ist, vier<br />

Mitglieder für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, die dann auch<br />

gleich in den Vorstand gewählt wurden und eingearbeitet werden<br />

können.<br />

Die Einrichtung der Hundesportabteilung erwies sich als<br />

Volltreffer. Diese Abteilung besteht schon aus drei Gruppen<br />

und plant weiteres Wachstum. Nach 2019 ist auch für dieses<br />

Jahr am 6. und 7. Juni ein überregionales Turnier geplant.<br />

Auch der 2019 erfolgte Bau der Boule-Anlage hatte einen erheblichen<br />

Mitgliederzuwachs zur Folge. Hier können nicht nur<br />

Mitglieder, sondern auch Gäste mitspielen.<br />

Es wird weiterhin an einer Kooperation mit den Nachbarvereinen<br />

gearbeitet, außerdem sind Erste-Hilfe-Kurse geplant,<br />

auch das traditionsreiche Volleyballturnier wird wieder stattfinden,<br />

und die öffentliche Vereinsgaststätte „Eichengrund“<br />

veranstaltet wieder ihr Maifest am 1. Mai <strong>2020</strong>.<br />

Der Verein erwies sich erneut durch seine Ausrichtung und<br />

Aufstellung als grundsolide. Es wurden die „Klassenziele“ in<br />

den Finanzen erreicht, und aufgrund des soliden Haushaltes<br />

konnte erneut auf eine Beitragserhöhung verzichtet werden.<br />

Nach dem Kassenbericht und dem der Rechnungsprüfer, die<br />

keine Beanstandungen hatten, wurde dem Vorstand Entlastung<br />

erteilt und der neue Haushaltsplan einstimmig beschlossen.<br />

Turnusgemäß wurde die Hälfte der Vorstandsmitglieder<br />

wiedergewählt und der Vorsitzende bedankte sich bei allen Vorstandsmitgliedern<br />

für die geleistete Arbeit.<br />

Es gab wieder viele Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften,<br />

und zwar sechs 25-jährige, sieben 40-jährige und eine 50-<br />

jährige. Darüber hinaus gab es noch zwei Mitglieder, die schon<br />

sage und schreibe 70 Jahre dem TV Oberneuland angehören.<br />

Axel Adamietz<br />

Rolf Westphal (2.v.r.), 70 Jahre im Verein.<br />

Die langjährigen Vereinsmitglieder.


KIRCHENKABARETT IN DER<br />

KIRCHENGEMEINDE OBERNEULAND<br />

WORT-ZUM-SONNTAG-SHOW<br />

Bei der Wort-zum-Sonntag-Show, so der Titel<br />

des neuen Programms des Kirchenkabarettisten<br />

Ingmar von Maybach-Mengede, gab es einen<br />

augenzwinkernden Blick hinter die kirchlichen<br />

Kulissen und geistreich-humoristische<br />

Betrachtungen zu allem, was das Gemeindeleben<br />

so ausmachen kann.<br />

Das Publikum hatte viel Spaß. Auch beste musikalische Unterhaltung<br />

war mit Gitarre, Mundharmonika und gleichzeitig Gesang garantiert.<br />

“ am 5. März zu Gast im evangelischen<br />

„CSU Gemeindehaus Bremen-Oberneuland – mit<br />

Maybach an der Spitze – Ein sehr passender Name für<br />

einen Auftritt in Bremen, bringt man Maybach doch<br />

gleich mit Mercedes-Benz in Verbindung.<br />

„Wir müssen von der Katholischen Kirche lernen<br />

und mehr Mut zum Personenkult haben. Dann würde<br />

auch einmal ein Ruck durch unsere Volkskirche gehen.“<br />

Mit diesen Worten beginnt der Kirchenkabarettist<br />

Ingmar von Maybach-Mengede seine Wort-zum-<br />

Sonntag-Show. Bereits seit 1999 ist er auf den Kleinkunstbühnen<br />

der Republik unterwegs. Während des<br />

Vikariats 2006 wechselte er in das Genre des Kirchenkabaretts.<br />

Der studierte Soziologe und Theologe möchte<br />

mit seiner Christlich Satirischen Unterhaltung „theologisch<br />

aus dem Nähkästchen plaudern und Menschen,<br />

die mal wieder einen Blick auf die Kirche wagen, zwei<br />

verschiedene Richtungen zeigen.“ Hierzu muss<br />

niemand bibelfest oder fleißiger Kirchgänger sein.<br />

„Habt ihr 2017 alle das ganze Jahr gefeiert“, ruft<br />

Maybach in den Raum, „Party Protestantiko, anlässlich<br />

des Lutherjahres.“ Dann erklärt er musikalisch die<br />

86 OBERNEULAND


Grundprinzipien der Predigtvorbereitung. Das Predigtlied<br />

heißt: Samstag Nacht. Gegen Mitternacht hat er<br />

den Rahmen, oben steht: „Liebe Gemeinde“ und unten:<br />

„Amen“.<br />

Die Königsdisziplin des Pastors sind Beerdigungen.<br />

Maybach fragt das Publikum: „Wie erkennt man einen<br />

Pfarrer im Familienurlaub in Badehose? Er nimmt drei<br />

Schippen Sand, Erde zu Erde, Staub zu Staub und Asche<br />

zu … Diamanten pressen. Diamonds are girls best<br />

friends, sie haben nun den Gatten im richtigen Format<br />

am Finger.“ Hier muss er sich öfter den Vorwurf gefallen<br />

lassen, dass er, als Pfarrer und Kabarettist, Tod und<br />

Sterben nicht ernst nimmt. Doch Maybach singt sein<br />

nachdenkliches, persönliches Lied vom Tod. Die<br />

Diagnose Lungenkrebs bestätigte sich nicht, es war eine<br />

seltene Lungenkrankheit, die inzwischen ausgeheilt ist,<br />

heute denkt er anders über das Leben. Wenn er gefragt<br />

wird, ob er Pfarrer oder Kabarettist sei, antwortet<br />

Maybach: „Kirchenkabarettist und das ist gut so!“ Nicht<br />

jeder ist aufgeschlossen für das, was er treibt. Worte<br />

oder Sätze wie: „Nestbeschmutzer“, „Ketzer“ und „der<br />

gehört von der Bühne geschossen“ begleiten sein Programm.<br />

Das hält Maybach nicht davon ab, einen Tango<br />

für das Weißkopfgeschwader, der Frauen-Seniorenkreise,<br />

zu singen, Titel des Liedes: Aber bitte mit Pastor.<br />

Die Zuschauer erfahren, was die Kirche von IKEA oder<br />

Auf dem Dorf hatte er durch<br />

seine langen Haare ein<br />

Alleinstellungsmerkmal und<br />

war der „Don Camillo”.<br />

Telekom lernen kann, dass sein alter Kumpel, Paul<br />

Gerhard, Kirchenlieddichter 1607-1676, einen der drei<br />

Friedhofshits Befiehl du deine Wege geschrieben und<br />

Claudia Kleinert viel zu große Hände hat. Herr Trump<br />

und Frau Merkel sind ebenso Gesprächsthema wie ein<br />

Traugespräch, zwischen Pfarrer und Braut, welches<br />

überaus anstrengend sein kann.<br />

Jeder hing schon in einer Telefon-Hotline fest, in der<br />

man einfach nicht verstanden wurde. Die Eltern wollten<br />

doch nur den Benny zur Taufe im evangelischen<br />

Kirchenbüro anmelden und waren am Ende Suizid<br />

gefährdet. Maybach schätzt die Vielfältigkeit im Beruf,<br />

welche oft mit den Menschen zu tun hat.<br />

Als Pfarrer in Ueberau im Odenwald wurde er häufig<br />

gefragt, ob die langen Haare als Pfarrer erlaubt seien.<br />

Auf dem Dorf hatte er dadurch ein Alleinstellungsmerkmal<br />

und war der „Don Camillo“.<br />

Beste musikalische Unterhaltung ist garantiert,<br />

Maybach begleitet seine Lieder mit Gitarre, manchmal<br />

mit Mundharmonika und das gleichzeitig. Früher wollte<br />

er am Lagerfeuer die Mädels beeindrucken, klappte<br />

leider nicht, die anderen Jungs hatten die Hände frei.<br />

Für sein geistreiches Treiben verlieh der Berliner<br />

Tagesspiegel dem Pfarrer aus dem Odenwald den Titel<br />

„Der Spaßmacher Gottes“. Ein Spaß für alle, die einen<br />

Blick hinter die kirchlichen Kulissen, auf Selbstverständnis<br />

und kirchlichen Trubel wagen wollen.<br />

Text und Fotos: Susanne Wokurka<br />

OBERNEULAND 87


HEINRICH-SCHMIDT-BARRIEN-PREIS FÜR YARED DIBABA<br />

BOTSCHAFTER DER<br />

PLATTDEUTSCHEN SPRACHE<br />

Die kleine alte Sankt-Georgs-Kirche draußen im „Land der Gräser“ zwischen Lilienthal und Ritterhude war<br />

is zum letzten Platz besetzt. Zum 20. Mal wurde vom Freundeskreis „Dat Huus op'n Bulten“<br />

der Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis für Verdienste um die niederdeutsche Sprache verliehen.<br />

Kein Ort ist besser dafür geeignet, liegt doch das Grab des<br />

Namensgebers direkt nebenan.<br />

Die schlichte Holzbüste des 1996 gestorbenen plattdeutschen<br />

Schriftstellers trägt bekannte und weniger bekannte<br />

Namen von Menschen und Gruppen, die das Plattdeutsche<br />

lebendig sein lassen.<br />

In diesem Jahr nun wurde Yared Dibaba als Botschafter der<br />

plattdeutschen Sprache zum Preisträger ausgewählt. Für<br />

jemanden, der ihn vom Fernsehen her kennt, als Moderator, als<br />

Schauspieler, Musiker, Rundfunk- und Hörbuchsprecher, eine<br />

gute Wahl. Denn Yared Dibaba lässt keine Gelegenheit aus, sich<br />

auf Platt zu unterhalten. Als Vierjähriger kam er mit seiner<br />

Familie nach Norddeutschland – sein Vater bekam<br />

einen Studienplatz an der Universität<br />

Osnabrück. Drei Jahre später,<br />

wieder in Äthiopien, besuchte er<br />

dort eine deutsche Schule. Und<br />

1979 flüchtete die Familie vor dem<br />

Bürgerkrieg wieder nach Deutschland.<br />

In Ganderkesee, im Ortsteil<br />

Falkenburg, fanden sie eine neue<br />

Anna Brodersen, Jurymitglied Jutta-Irene<br />

Dehlwes-Grotefend, Yared Dibaba und<br />

Johannes Rehder-Plümpe.<br />

Heimat. An der Schule lernte der Zehnjährige, Platt zu sprechen,<br />

und zwar gründlich. Es folgten das Abitur in Delmenhorst,<br />

die Ausbildung in einem Kaffee-Importunternehmen in<br />

Bremen und die Schauspielschule ebenda, schließlich das<br />

Musikstudium in Hamburg. Dort kam er zu Rundfunk und<br />

Fernsehen. Er schrieb drei Bücher auf Platt und schuf unter<br />

anderem ein plattdeutsches Bibel-Hörbuch als Doppel-CD.<br />

Bremen und sein Umland ist für Yared also kein unbekanntes<br />

Terrain. Nun war er hier. „Ik freu mi wahnsinnig“, vertraute<br />

er Reinhard Goltz an. Und ja, er sei „heel upreegt“, habe eiskalte<br />

Hände. Doch dann kam alles ganz fröhlich daher. Denn Knipp<br />

Gumbo (alias Lars Köster) sorgte mit Rock'n Roll und ein<br />

bisschen Gospel – natürlich auf Platt<br />

– mit Gitarre und Mundharmonika<br />

für gute Laune. Walter Henschen als<br />

Moderator nahm Yared Dibaba an<br />

die Hand und führte ihn durch die<br />

Reihen der Besucher. Aus Ganderkesee<br />

waren sie gekommen, mitten<br />

darunter Wiltrud Schauer, seine<br />

ehemalige Lehrerin, frühere Kollegen<br />

der Kaffeefirma aus Bremen<br />

und schließlich seine Mutter. Das<br />

gab ein herzliches Wiedersehen<br />

und lockerte die Stimmung auf.<br />

88 OBERNEULAND


Yared Dibaba<br />

musste erst<br />

eine Prüfung<br />

bestehen, um<br />

zu beweisen,<br />

dass er ein<br />

echter Norddeutscher<br />

ist.<br />

Es ist üblich, dass die Preisträger des Vorjahres sich vor der<br />

Übergabe noch einmal vorstellen. Diesmal waren das vier von<br />

den „fief Schoolmesterschen“. Lehrerinnen aus der Umgebung,<br />

die mit Überzeugung Platt unterrichten. Meist geht der Preis in<br />

dem einen Jahr an Preisträger aus der Region, im anderen über<br />

deren Grenzen hinaus. „Nu geiht he wedder von dat platte<br />

Land in de grote Stadt“, sagten sie.<br />

Anstelle einer Laudatio plauderten Anna Brodersen, die ihre<br />

Bachelor-Arbeit dem Plattdeutschen widmete, und Reinhard<br />

Goltz (wer kennt ihn nicht von Radio Bremen) mit dem<br />

Preisträger. Wie er es wohl mit dem Sie und dem Du halte? –<br />

Im Plattdeutschen kennt er nur das Du, das passt einfach zur<br />

Sprache, schafft Vertrauen von Anfang an. Ob er eine Rolle bei<br />

Büttenwarder annehmen würde? – Sofort! Spontanen Applaus<br />

bekam Yared auf seine Antwort, mit welchem Musiker er am<br />

liebsten zusammen auftreten würde: Harry Belafonte. Bedeutsamer<br />

waren schon die Gespräche um und über seine Heimat<br />

Äthiopien. Er habe zwei Heimaten, für die er einsteht. Und<br />

Sprache ist ja auch Heimat. In Äthiopien kämpft er um seine<br />

Muttersprache Oromiffa. Er gehört zum Volk der Oromo, der<br />

Mehrheit in Äthiopien, deren Sprache jedoch offiziell nicht gesprochen<br />

werden darf. Womöglich auch ein Grund, weshalb er<br />

sich für Plattdeutsch so stark macht. Eigentlich ist sein Name<br />

Yared Terfa. Bei den Oromos erhielt er traditionell den Vornamen<br />

des Vaters (Terfa Dibaba) als Nachnamen. Seit seiner Einbürgerung<br />

1993 steht in seinem deutschen Pass Yared Terfa<br />

Dibaba, also eigentlich sein Künstlername, meint er schmunzelnd.<br />

Ja, er sei wegen seiner Hautfarbe früher schon diskriminiert<br />

worden, und zu den zunehmend<br />

rassistischen Tendenzen sagt er:<br />

„Dat mokt mi bang“. Dem solle viel<br />

mehr Nächstenliebe entgegengesetzt<br />

werden.<br />

Bevor ihm endgültig der Preis<br />

überreicht wurde, musste Yared Dibaba<br />

eine Prüfung bestehen, um zu beweisen,<br />

dass er ein echter Norddeutscher<br />

ist. Eine dreiköpfige Jury trat zusammen,<br />

drei Aufgaben galt es zu meistern,<br />

für die es von jedem Prüfer bis<br />

zu drei Punkten geben konnte. Als<br />

Erstes sollte er spontan ein plattdeutsches Gedicht aufsagen.<br />

Das war ein bisschen kurz, dafür gab es sechs Punkte. Dann<br />

sollte er sich vorstellen, im Norden ein Kröger (Gastwirt) zu<br />

sein. Welches norddeutsche Gericht er seinen Gästen empfehlen<br />

würde? Bremer Knipp mit Kruste und Spiegelei. Dafür gab<br />

es neun Punkte. Bei der dritten Aufgabe kassierte Yared wieder<br />

die volle Punktzahl. Da war er als Musiker und Sänger in seinem<br />

Element. Knipp Gumbo griff zur Gitarre, Yared bekam einen,<br />

natürlich plattdeutschen, Text in die Hand und los ging's.<br />

Erst mit einer Rock-Nummer von June Carter, auf Platt „Kring<br />

ut Füer“, dann mit dem bekannten „Marie, Marie“ von Dave<br />

Alvin: „Hey, söte Deern, kannst du mi verstahn? Ik heff die leev<br />

un ik will mit di gahn“. Die plattdeutschen Texte sind aus der<br />

Hand von Birgit Lemmermann. 24 Punkte von 27 möglichen.<br />

Yared Dibaba hatte bestanden, er ist ein echter Norddeutscher.<br />

Endlich konnte er den Preis von Walter Henschen, die Urkunde<br />

und die Blumen von Johannes Rehder-Plümpe, dem Vorsitzenden<br />

des Freundeskreises Dat Hus op'n Bulten, entgegennehmen.<br />

Walter Henschen: „Keen anner het düs Johr den Priis verdient“.<br />

Ein Wanderpreis, der mit keiner Geldprämie verbunden<br />

ist. Eine Ehre, ihn zu bekommen. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 89


JEDER IST WILLK<strong>OM</strong>MEN<br />

EIN FREUNDESKREIS FÜR DIE KIRCHENGEMEINDE OBERNEULAND<br />

Mein<br />

Ehrenamt<br />

Der Begriff Freundeskreis wirft immer<br />

wieder einige Fragen auf. Für manche<br />

ist nicht ganz klar, wer und was da eigentlich<br />

dazugehört. Einige Freunde engagieren<br />

sich auch mehrfach, was die Kirchengemeinde<br />

natürlich sehr freut, manchmal jedoch<br />

für Verwirrung sorgt. Doch sind sie<br />

alle ehrenamtlich unterwegs.<br />

Angela Hüneke und Hans Schmiedt<br />

gehören zu denen, die von Anfang an dabei<br />

sind und wissen, wie der Freundeskreis vor<br />

gut zehn Jahren entstand. Die Tabea-<br />

DampfmüHle OBeRneulanD<br />

Seit 1897<br />

Ihr persönlicher lieferant<br />

in Oberneuland und umzu!<br />

Dünger · Pflanzenschutz<br />

Sämereien · Blumenerde<br />

Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />

Kaminholz · Propangas<br />

- Fachberatung -<br />

H E I Z Ö L<br />

28355 Bremen-Oberneuland<br />

Rockwinkeler Heerstraße 13<br />

Telefon (<strong>04</strong>21) 25 90 21 / 25 98 06<br />

fax (<strong>04</strong>21) 257 53 23<br />

dampfmuehle.oberneuland@gmx.de<br />

Stiftung der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Oberneuland wurde 2008 gegründet, ein<br />

Jahr später hatte Gertraude Ruß-Bindernagel<br />

die Idee, einen Freundeskreis zu bilden.<br />

„Dadurch sollte die Stiftung bekannter gemacht<br />

werden, aktive Leute sollten kommen,<br />

um mitzuarbeiten“,<br />

weiß Schmiedt. „Wir haben<br />

uns Gedanken gemacht,<br />

wie wir der Stiftung<br />

zuarbeiten können<br />

und nach Freunden gesucht.<br />

Das bedeutet<br />

nicht: Freunde unter<br />

sich. Wir sind natürlich<br />

eine Gruppe, die sich gut<br />

versteht, jedoch ist jeder<br />

willkommen. Wir sind<br />

Freunde, die sich um andere<br />

kümmern“, sagt<br />

Hüneke. „Mit unseren<br />

Aktionen präsentieren<br />

wir Gemeinsamkeit, wollen<br />

die Gemeinde ansprechen<br />

und Menschen<br />

von außen hereinholen.<br />

Das Tabea Kaffee, der<br />

Flohmarkt auf den<br />

Gemeindefesten sowie der Stand mit<br />

(Glüh-)Wein und Leckereien bei Konzerten<br />

und das bevorstehende Fastenessen sind<br />

gute Gelegenheiten, um mit Menschen ins<br />

Gespräch zu kommen“, erzählt Hüneke.<br />

Dabei ist zu erwähnen, dass Kuchen und<br />

Torten, selbst gekochte Marmelade, schöne<br />

Handarbeit und andere Dinge als Spende<br />

vom Freundeskreis bereitgestellt werden.<br />

Nicht unerwähnt soll das große Bridgeturnier<br />

bleiben, welches die rührige Hüneke<br />

in den Gemeindesaal geholt hat. Es findet<br />

zweimal jährlich statt und zählt über<br />

100 Teilnehmer. Das nächste Bridgturnier<br />

findet am 8. Mai statt.<br />

„Mit unseren<br />

Aktionen präsentieren<br />

wir Gemeinsamkeit,<br />

wollen die Gemeinde<br />

ansprechen und<br />

Menschen von außen<br />

hereinholen.”<br />

Angela Hüneke<br />

Wie auch bei den anderen Veranstaltungen<br />

bedarf es aufwendiger Vor- und Nacharbeit.<br />

Am Ende des Tages geht der gesamte<br />

Erlös an die Tabea- Stiftung.<br />

Ein weiterer wichtiger Bereich im<br />

Freundeskreis ist der Charity-Shop Dritte<br />

Etage, welchen Karin<br />

Emigholz und Helfer<br />

betreiben. Das Ladengeschäft<br />

in der Brucknerstraße<br />

15 bietet hochwertige<br />

Damenmode aus<br />

zweiter Hand, sowie dazugehörige<br />

Accessoires<br />

aus Spenden. Mit der<br />

wunderbaren Philosophie<br />

„Wir glauben an<br />

eine Idee, bei der alle<br />

Gewinner sind: Menschen,<br />

die spenden,<br />

Menschen, die Schönes<br />

kaufen“ möchten sie das<br />

Leben einiger Menschen<br />

ein klein wenig schöner<br />

und lebenswerter machen.<br />

Für Schmiedt ist es<br />

wichtig, junge und dynamische<br />

Menschen zu finden, die gerne mitarbeiten<br />

möchten. Eine offene, ökumenische<br />

Atmosphäre soll Interessierte einladen.<br />

„Die 60- bis 90-Jährigen nehmen sich<br />

manchmal zu viel vor und überfordern<br />

sich dann. Gute Ideen sind vorhanden,<br />

können jedoch nicht umgesetzt werden, da<br />

Unterstützung fehlt. Ein Grund, warum<br />

der Hökermarkt eingestellt wurde“, sagt<br />

Schmiedt. Die beiden sind sich einig, wenn<br />

sie sagen: „Wir sind ein Team und arbeiten<br />

zusammen. Nicht immer sind wir einer<br />

Meinung, dennoch ist es unser Ziel, ein<br />

gutes Ergebnis zu erlangen.“<br />

Susanne Wokurka<br />

90 OBERNEULAND


Rennkalender<br />

<strong>2020</strong>:<br />

24.<strong>04</strong>. - 26.<strong>04</strong>.<br />

Motorsport Arena Oschersleben<br />

15.05. - 17.05.<br />

Autodrom Most (CZ)<br />

05.06. - 07.06.<br />

Red Bull Ring (A)<br />

14.08. - 16.08.<br />

Nürburgring<br />

21.08. - 23.08.<br />

Circuit Zandvoort (NL)<br />

18.09. - 20.09.<br />

Hockenheimring<br />

02.10. - <strong>04</strong>.10.<br />

Sachsenring<br />

ADAC GT MASTERS<br />

JANNES FITTJE STARTET MIT PORSCHE<br />

Der gebürtige Borgfelder<br />

Jannes Fittje gab 2019 sein<br />

Debüt im Sportwagen. Der 20-<br />

jährige Rennfahrer bestritt den<br />

Porsche Carrera Cup Deutschland<br />

und überzeugte auf Anhieb<br />

mit guten Leistungen. Nun<br />

macht er den nächsten<br />

Schritt und bestreitet<br />

gemeinsam mit dem<br />

KÜS Team75 Bernhard<br />

das ADAC GT<br />

Masters.<br />

„Ich freue mich auf<br />

die neue Herausforderung“,<br />

blickt Jannes<br />

Fittje gespannt auf das<br />

ADAC GT Masters.<br />

Gemeinsam mit dem Berliner<br />

Mike David Ortmann teilt sich<br />

der 20-Jährige einen Porsche<br />

911 GT3 R des KÜS Team75<br />

Bernhard. Die Mannschaft um<br />

den zweimaligen Langstrecken-<br />

Weltmeister Timo Bernhard<br />

geht seit 2016 in der Liga der<br />

Supersportwagen an den Start<br />

und feierte seitdem schon zahlreiche<br />

Siege und Podestplätze.<br />

Teamchef Timo Bernhard<br />

über seinen Neuzugang: „Ich<br />

bin richtig happy über das Fahrerpaar<br />

in unserer Startnummer<br />

18. Mit Mike David Ortmann<br />

und Jannes Fittje haben<br />

wir zwei absolute Jungstars auf<br />

unserem Porsche 911 GT3 R.<br />

Wir versprechen uns viel von<br />

dieser Besetzung. Beide sind<br />

ungefähr gleich alt. Mike David<br />

hat schon drei Jahre Erfahrung<br />

im ADAC GT Masters, ist also<br />

schon routiniert, kennt alle<br />

Strecken und die Abläufe.<br />

Jannes kommt aus dem Formelsport,<br />

er hat zuletzt ein Jahr im<br />

Porsche Carrera Cup Deutschland<br />

absolviert. Er ist damit neu<br />

im GT Masters und neu im<br />

GT3-Sport. Mit dieser jungen,<br />

frischen Fahrerpaarung ergänzen<br />

wir super unser Schwesterauto<br />

mit der Startnummer 17<br />

unter Simona De Silvestro und<br />

Klaus Bachler. Damit sind wir<br />

gut für die Saison gerüstet. Jetzt<br />

arbeiten wir an den Details für<br />

die Vorbereitung auf die Saison<br />

<strong>2020</strong> im ADAC GT Masters.“<br />

Nach einem Jahr im Porsche<br />

Carrera Cup Deutschland wartet<br />

auf Jannes mit dem ADAC<br />

GT Masters wieder eine neue<br />

Erfahrung. Vor allem der Teamgedanke<br />

rückt nun in den<br />

Fokus: „Bis dato bin ich immer<br />

alleine gefahren, im ADAC GT<br />

Masters teilt man sich das Auto<br />

mit einem Fahrer und muss<br />

sich darauf einstellen. Das ist<br />

etwas Neues für mich.“<br />

Das Umfeld ist jedoch ein<br />

altbekanntes. Bereits mit der<br />

ADAC Formel 4 und dem Porsche<br />

Carrera Cup war<br />

Jannes im Rahmenprogramm<br />

des ADAC<br />

GT Masters unterwegs.<br />

„Ich freue mich<br />

auf den Saisonstart in<br />

Oschersleben und<br />

möchte vom ersten<br />

Rennen an bestmögliche<br />

Ergebnisse einfahren.<br />

Dass ich mich im Porsche<br />

wohlfühle, habe ich bereits im<br />

Carrera Cup bewiesen, daran<br />

werde ich nun anknüpfen. Ein<br />

großer Dank an meine Partner<br />

TMS, VALOREAL, BreezeSports,<br />

Frauenzeit und ADAC Hessen-<br />

Thüringen e.V., die mir dieses<br />

Saisonprogramm ermöglichen“,<br />

fährt der Nachwuchsrennfahrer<br />

fort.<br />

An den insgesamt sieben<br />

Rennwochenenden bestreitet<br />

das ADAC GT Masters am<br />

Samstag und Sonntag jeweils<br />

ein 60-minütiges Rennen. Beide<br />

Läufe werden live im Free-TV<br />

auf dem Sportsender Sport1<br />

und in einem Online-Livestream<br />

übertragen.<br />

OBERNEULAND 91


BUCH-NEUERSCHEINUNG<br />

LOTHAR VOSSMEYER: BREMENS<br />

AUFBRUCH ZUR DEMOKRATIE<br />

„Am späten Abend des 27. Februar 1848 fand eine Extraausgabe der liberalen<br />

„Weser-Zeitung“ reißenden Absatz“.<br />

So beginnt das Buch von<br />

Lothar Voßmeyer aus<br />

Oberneuland. Was war<br />

geschehen? Die<br />

Nachricht, dass in<br />

Paris die Republik<br />

ausgerufen wurde,<br />

dass der König<br />

Louis Philippe von<br />

Orleans nach England<br />

geflohen war, bewegte<br />

die Gemüter.<br />

Bremen war damals einer<br />

der 41 souveränen Einzelstaaten,<br />

die sich nach dem Sieg über<br />

Napoleon zum Deutschen Bund zusammenfanden.<br />

Das war 1815. Die Mitglieder<br />

dieses Bundes wurden von Kaisern, Königen,<br />

Fürsten und Stadträten<br />

beherrscht. Deren Ziel war es,<br />

nicht nur Napoleons Veränderungen<br />

rückgängig zu machen,<br />

sondern auch die Verhältnisse<br />

vor der Französischen Revolution<br />

von 1789 wieder herbeizuführen.<br />

Jedoch die Ideen dieser<br />

Revolution – Freiheit, Gleichheit,<br />

Brüderlichkeit – blieben<br />

in den Köpfen der deutschen<br />

Bürger erhalten: das Verlangen nach demokratischen<br />

Verhältnissen. Es kam landesweit<br />

zu Aufständen der Bürger und Studenten<br />

gegen die Obrigkeit. In Dresden, in<br />

Berlin, in Frankfurt und zahlreichen anderen<br />

deutschen Städten.<br />

Und in Bremen? Das beschreibt Lothar<br />

Voßmeyer sehr detailliert und spannend in<br />

seinem Buch. Rund ein Jahr lang recherchierte<br />

er im Staatsarchiv, in der Uni-Bibliothek<br />

und in vorhandener Literatur. Auch<br />

hier fanden sich Bürger zu Demonstrationen<br />

zusammen, regelrecht blutige Aufstände<br />

blieben jedoch aus. Vielmehr war es der gewerbliche<br />

Mittelstand, angeführt von Tischlermeister<br />

Caspar Heinrich Cord Wischmann,<br />

der mit einer Petition an den Senat<br />

herantrat. Unterstützt von zwei Lehrern und<br />

einer Gruppe Gleichgesinnter. Sie verlangten<br />

Teilhabe an der politischen Macht. Sie<br />

„Die Namen der<br />

demokratischen<br />

Vorkämpfer<br />

von damals<br />

kennt kaum<br />

noch jemand.”<br />

Lothar Voßmeyer<br />

waren bisher von der<br />

großbürgerlichen Oberschicht<br />

wie selbstverständlich<br />

regiert worden.<br />

Jetzt wollten sie<br />

für Bremen eine<br />

Verfassung mit<br />

Grundrechten, Gewaltenteilung<br />

und<br />

gewählter Volksvertretung.<br />

Tatsächlich<br />

kam es danach im April<br />

1848 aufgrund von Wahlen<br />

(von einem Frauenwahlrecht<br />

noch weit entfernt) zu einer demokratischen<br />

Bürgerschaft und ein Jahr später zu<br />

einer Revolutionsverfassung.<br />

„Die Namen der demokratischen Vorkämpfer<br />

von damals kennt<br />

kaum noch jemand“, schreibt<br />

Lothar Voßmeyer – neben<br />

Caspar Heinrich Cord Wischmann<br />

noch Johannes Rösing,<br />

Rudolph Dulon, Ferdinand<br />

Donandt zum Beispiel. „Ihre<br />

Randständigkeit in unserer Erinnerungskultur<br />

kommt darin<br />

zum Ausdruck, dass zwar am<br />

Stadtrand ein paar Straßen<br />

nach ihnen benannt sind, dass aber in den<br />

Zentren unserer Demokratie, im Haus der<br />

Bürgerschaft und im Rathaus, nichts auf<br />

sie hinweist.“<br />

Auf den folgenden Seiten erfährt man in<br />

dem Buch, wie es dann mit Bremen weiterging,<br />

welche Rollen Arnold Duckwitz, Johann<br />

Smidt und andere dabei spielten und<br />

wieso es zuletzt auch in Bremen mit der<br />

Demokratie wieder bergab ging… EM<br />

Lothar Voßmeyer:<br />

„Bremens Aufbruch zur<br />

Demokratie 1848/1849“<br />

Edition Temmen<br />

158 Seiten<br />

mit 71 Abbildungen.<br />

92 OBERNEULAND


DIE KRIMI-AUTORIN AUS OBERNEULAND<br />

LILIANE SKALECKI: DIE RICHTERIN<br />

Mathilde de Boncourt ist Untersuchungsrichterin<br />

in Nîmes. Gerade verurteilte sie ein<br />

prominentes Ehepaar zu Gefängnisstrafen,<br />

schon wird sie Opfer eines Attentats. Nur<br />

mühsam kommt sie mit dem Leben davon…<br />

Damit beginnt der erste Band einer Reihe von<br />

Südfrankreich-Krimis der Autorin Liliane<br />

Fontaine. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich<br />

niemand anderes als Liliane Skalecki, die Gattin unseres<br />

Landesdenkmalpflegers Georg Skalecki.<br />

Eigentlich ist es gar kein richtiges Pseudonym, denn<br />

Fontaine ist ihr Geburtsname. Sie kam im Saarland,<br />

in Saarlouis, zur Welt und hat schon von daher eine<br />

starke Verbindung zu Frankreich. In der Nähe von<br />

Nîmes hat das Paar ein Haus, in dem die studierte<br />

Kunsthistorikerin und Archäologin mehrere<br />

Wochen im Jahr lebt. Le Midi, der Süden Frankreichs,<br />

hat es ihr angetan. Hier, inmitten uralter Kultur<br />

von der Antike über das Mittelalter bis in unsere<br />

Zeit, eingebettet in zauberhafte einmalige Landschaften<br />

von der Camargue über steile Felsen und<br />

tiefe Schluchten bis zu den Bergen der Cevennes, ist<br />

die Heimat ihrer Kriminalromane. In der Provence,<br />

im Gard, im Languedoc leben liebenswerte Menschen.<br />

Und Bösewichte, denen Mathilde, die Untersuchungsrichterin,<br />

auf den Fersen ist. Commandant<br />

Rachid Bouraada, ein Franzose mit algerischen<br />

Wurzeln und Lieutenant Felix Tourrain sind ihre<br />

unverzichtbaren Helfer. Ein Team, das nicht aufgibt,<br />

bevor die merkwürdigen Unfälle junger Mädchen,<br />

das plötzliche Ableben eines alten Freundes, der<br />

offensichtliche Mord an einer Archäologin aufgeklärt<br />

sind. „Die Richterin“, so beginnen die Titel<br />

ihrer beiden bisher erschienenen Romane, mit der<br />

Ergänzung: „… und die Tote vom Pont du Gard“,<br />

„… und die tote Archäologin“. Der dritte Band „…<br />

und der Kreis der Toten“ kommt gerade auf den<br />

Markt. Ein vierter ist in Arbeit. Was veranlasst eine<br />

Kunsthistorikerin und Archäologin, eine Doktorin<br />

der Philosophie ausgerechnet Kriminalromane zu<br />

schreiben? Liliane Skalecki verrät, das liegt wohl im<br />

Blut. Sowohl ihr Großvater als auch ein Onkel waren<br />

Polizisten. Schon damals standen Kriminalromane<br />

im Bücherschrank. So wurde neben anderen<br />

Agatha Christie zu einer Lieblings-Schriftstellerin.<br />

Und es geht weiter in der Familie, denn auch ihre<br />

Tochter ist – Polizistin. Wen wundert es dann noch,<br />

dass der Gedanke, selbst Krimis zu schreiben, schon<br />

seit sehr langer Zeit in ihrem Kopf herumspukt.<br />

Allein sieben Krimis schrieb sie zusammen mit ihrer<br />

Freundin Biggi Rist. Wir haben sie alle im OBERNEULAND<br />

MAGAZIN vorgestellt – der Titel „Rotglut“ wurde gerade<br />

neu aufgelegt. Der schwäbische Kommissar Hölzle<br />

hat jedoch nun endgültig seine Pflicht getan. Jede<br />

der beiden schreibt jetzt eigene Bücher. Dabei widmet<br />

sich Biggi Rist vorwiegend historischen Themen<br />

(wir werden sie demnächst vorstellen). Beide<br />

sind nach wie vor eng befreundet und tauschen immer<br />

noch gern ihre Manuskripte untereinander aus.<br />

Liliane Skalecki arbeitet an ihren Südfrankreich-<br />

Krimis sowohl vor Ort als auch hier in Oberneuland.<br />

Ihr Schreibtisch ist für ihre intensiven Recherchen<br />

von beeindruckenden Bücherwänden umgeben.<br />

Griffbereit sind mehrere Bände über die Tempelritter,<br />

deren Riten ebenfalls in den Südfrankreich-Krimis<br />

eine Rolle spielen. Das Manuskript für<br />

den vierten Band ist bald vollendet. Doch der Süden<br />

ist ihr nicht genug! Im Heyne-Verlag erscheint demnächst<br />

ihre norddeutsche Krimi-Reihe. Da wird aus<br />

Liliane Skalecki nun Lili Andersen. Gut gewählt,<br />

denn sie will für dieses Genre einfach nur „anders“<br />

heißen (und wer denkt dabei nicht spontan an Lale<br />

Andersen und Lili Marleen?).<br />

Text: Eberhard Matzke, Fotos: Georg Skalecki<br />

Am 23. April um 19 Uhr in der<br />

Buchhandlung Leuwer, Am Wall<br />

171 liest Liliane Skalecki aus<br />

dem neuen 3. Band der Südfrankreich-Krimis<br />

„Die Richterin<br />

und der Kreis der Toten“.


Am Vulkan Ojos del Salado<br />

(Atacama-Wüste)<br />

an der Laguna Verde.<br />

CHILE –<br />

IM LAND DER DONNERNDEN WINDE<br />

Outdoor-Abenteuer am Ende der<br />

Welt: Audiovisionsvortrag von und<br />

mit Folkert Lenz im Herrenhaus der<br />

Stiftungsresidenz Ichon-Park.<br />

Expedition zum Volcan Lautaro auf dem<br />

südlichen patagonischen Inlandeis.<br />

Der in Bremen<br />

lebende<br />

Folkert Lenz<br />

über sich:<br />

„Sehen, Hören, Fühlen, Erleben. Für andere.<br />

So verstehe ich meine Aufgabe als Journalist –<br />

Kamera und Mikrofon, Stift, Notizblock und<br />

Gedächtnis helfen dabei, zu Augen und Ohren des<br />

Zuschauers, des Zuhörers, des Lesers zu werden.<br />

Ein kleines Abbild meines Schaffens:<br />

Gedrucktes, Hörbares, Anschauliches und Hintergrund-Infos.<br />

Das Spektrum zeigt die gesamte<br />

Breite meines Berufes als Reisejournalist, als<br />

Outdoor-Schreiber, Alpin-Reporter oder Vortragender –<br />

Multimedia im besten Sinne! Zusammensetzung<br />

und Gewichtung meines Medien-Portfolios sind in<br />

steter Veränderung. Das ist Ausdruck davon, dass<br />

ich auch beruflich nur ungern stillstehe.“<br />

Auf dem südlichen patagonischen<br />

Inlandeis vor der Kulisse<br />

des Circulo de los Altares.<br />

94 OBERNEULAND


turmgepeitschte Granitgipfel,<br />

„Szerklüftete Gletscherfelder, azurblaue<br />

Bergseen und staubige Pampa-<br />

Einöde: Patagonien ist ein Sehnsuchtsort<br />

für Naturliebhaber. Vor allem das<br />

Inlandeis im Süden Chiles präsentiert<br />

sich als wahrer Abenteuer-Spielplatz<br />

für Outdoor-Enthusiasten. Wer in die<br />

Eiswüste vordringen will, muss Mut,<br />

Hartnäckigkeit und Gelassenheit mitbringen.<br />

Modeatelier<br />

Kerstin Müller<br />

Exklusive Maßanfertigung von Damenmode<br />

Fachgerechte Änderungen von Damen- und Herrenbekleidung<br />

Mühlenfeldstr. 66, Oberneuland<br />

Tel.: <strong>04</strong>21 25 08 48, www.modeatelier-mueller.de<br />

Das Inlandeis zählt zu den letzten<br />

weißen Flecken auf dem Globus. Nur<br />

mit Ski, Zelt und Lastschlitten gelangt<br />

man in den zivilisationsfremden Landstrich.<br />

Die Audiovision berichtet über<br />

die „Transpatagonica“ – Versuch einer<br />

neuen Route von den Anden zum Pazifik.<br />

Eine weitere Expedition führt zum<br />

Volcan Lautaro – einem 3.600 Meter<br />

hohen Gipfel, mitten auf dem Mega-<br />

Gletscher. Unkomplizierte Trekking-<br />

Erlebnisse finden sich dagegen an den<br />

Torres del Paine.<br />

Statt Eis und Schnee prägen Salz und<br />

Sand den Norden des Landes: am zweithöchsten<br />

Berg Amerikas – dem Ojos del<br />

Salado (6.893 m) – genauso wie an den<br />

Salzseen der Atacama-Wüste, am Fuße<br />

der Anden-Vulkane bei San Pedro oder<br />

dem Geysirfeld El Tatio. In der Mitte<br />

Chiles dagegen herrscht sattes Grün vor.<br />

Auch Eindrücke aus der Hauptstadt<br />

Santiago und der pittoresken Küstenstadt<br />

Valparaiso in der Reportage fehlen<br />

nicht“, so hatte Folkert Lenz die Ankündigung<br />

seines Vortrages verfasst.<br />

Die zahlreichen Besucher ließen sich<br />

gerne auf dieses Abenteuer in eine für<br />

sie fernen und fremden Welt ein. Sie erlebten<br />

die ungewöhnlichsten Wetterkapriolen<br />

in atemberaubender Landschaft<br />

mit extrem starkem Wind und Sturm<br />

vom Pazifik her. Folkert Lenz schilderte<br />

in seinem Livekommentar viele spannende<br />

Details dieses Unternehmens in<br />

seiner Vierer-Gruppe.<br />

Seine nächsten Pläne verriet Folkert<br />

Lenz noch im Anschluss: „In den nächsten<br />

Tagen reise ich nach Finnland an<br />

den Polarkreis – dort fotografiere ich<br />

Polarlichter. Im Sommer geht es nach<br />

Alaska, um Bilder zu sammeln für einen<br />

neuen Vortrag, für den ich auf dem 60.<br />

Breitengrad einmal um den Globus reisen<br />

will. Außerdem steht wieder eine<br />

Expedition in Nepal im Herbst an.“<br />

MG, Fotos: Folkert Lenz<br />

OBERNEULAND 95


ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />

Michael Eggers vor einem Linienbus in Dakar.<br />

Die Waisenkinder haben einheitliche Kleidung bekommen.<br />

Jetzt singen sie: „Merci, Michael et ses partenaires.“<br />

Mit dem Bus soll es 800 km ins Landesinnere gehen.<br />

Michael Eggers, die Leiterin des Waisenhauses in Dakar und Mouhamadou Deme.<br />

Mouhamadou Deme muss mit dem Auto allein nach Agnam Thiodaye fahren.<br />

Abschied von Mouhamadou Deme.<br />

96 OBERNEULAND


MICHAEL EGGERS AUS BORGFELD<br />

ABENTEURER<br />

MIT SOZIALEM ENGAGEMENT<br />

Michael Eggers aus Borgfeld ist Unternehmer. Zusammen mit einer Partnerin<br />

ist er Chef einer Übersetzer-Agentur.<br />

Obwohl er neben Deutsch fünf Sprachen<br />

beherrscht, übersetzt er nicht selbst.<br />

Drei feste Mitarbeiter stehen täglich zwischen<br />

8.30 und 22.30 Uhr seinen Kunden<br />

zur Verfügung. Die Kunden sind zumeist<br />

Anwälte, die fachlich fundierte Übersetzungen<br />

benötigen. Die Aufgabe der Agentur<br />

und ihrer Mitarbeiter ist es, für jeden<br />

Auftrag den genau richtigen freien Übersetzer<br />

zu finden. Das muss heutzutage<br />

schnell abgewickelt werden. Die Übersetzungen<br />

müssen zudem hieb-und stichfest<br />

sein.<br />

Als Groß- und Einzelhandelskaufmann<br />

begann Michael Eggers‘ Berufsleben.<br />

Danach studierte er Betriebswirtschaft und<br />

stand vor der Überlegung, ins Management<br />

eines großen Unternehmens zu gehen.<br />

Ein Job, der einen den ganzen Tag in<br />

Anspruch nimmt. Ein solcher Manager<br />

kommt des Abends spät nach Hause und<br />

sieht seine Kinder gerade mal am Wochenende.<br />

Michael Eggers aber wollte Kinder<br />

haben und sozusagen immer für sie da<br />

sein. Daher schuf er sich eine selbstständige<br />

Tätigkeit, die es ihm erlaubt, von zu<br />

Hause aus zu arbeiten. Nicht gedeckt damit<br />

war aber sein „Abenteuer-Bedarf“, zu dem<br />

der 41-Jährige immer noch steht. Da er mit<br />

offenen Augen durch die Welt geht, nimmt<br />

er bewusst wahr, wie viel soziale Ungerechtigkeit<br />

es allerorten und vor allem in der<br />

„Dritten Welt“ gibt. Hier will er helfen.<br />

Spontan und direkt vor Ort.<br />

Drei Reisen in ferne Länder hat er nun<br />

absolviert. 2018 nach Mexiko, 2019 nach<br />

Ecuador, und in diesem Jahr kam er kürzlich<br />

von einer Reise in den Senegal zurück.<br />

Mit seiner Frau, einer Lehrerin, und den<br />

Kindern hat er vereinbart, dass er nicht<br />

länger als zehn bis zwölf Tag wegbleibt. Das<br />

wird so gerade akzeptiert. Einmal im Jahr.<br />

Lange vor der Reise beginnt Michael<br />

Eggers, bei Freunden, Geschäftspartnern<br />

und über Facebook Spenden zu sammeln.<br />

Das funktioniert. Dann nimmt er Verbindung<br />

zu einer nicht Gewinn orientierten<br />

Agentur für Sozialreisen (wie z.B. IFRI,<br />

TripSpirit, Travel Beyond, Make a difference,<br />

Go Volunteer Africa) auf. Flug und Unterkunft<br />

bezahlt er auf eigene Kosten. Bei der<br />

Ankunft erwartet ihn meist ein Koordinator,<br />

der ihn zum erwünschten Ziel leitet.<br />

Das sollen besonders von Armut betroffene<br />

Orte sein. Im Westen Mexikos war er in einer<br />

Schule für geistig und körperlich behinderte<br />

Kinder und lebte in einer Familie<br />

mit einem epileptischen Kind. Täglich war<br />

er mit der Lehrerin unterwegs und beteiligte<br />

sich mit seiner Geldspende beim Streichen<br />

der Fassade.<br />

Quito, die Hauptstadt von Ecuador, ist<br />

an sich keine arme Stadt, hat jedoch<br />

Elendsviertel aufzuweisen. Da standen ihm<br />

bereits 1.200 Euro an Spenden zur Verfügung.<br />

Er ging zu einer Schule im Armutsviertel<br />

und besorgte mit den Lehrern für<br />

die Schüler von drei Klassen Federmappen,<br />

Fußbälle, Springmatten, einen WLAN-<br />

Router und Waschmittel. Mit einer regelrechten<br />

Zeremonie wurde er verabschiedet.<br />

Im Senegal teilte Michael Eggers die gesammelten<br />

Spenden von nunmehr 1.500<br />

„Ich will helfen.<br />

Spontan und direkt vor Ort.”<br />

Michael Eggers


ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />

„Mich treibt immer wieder<br />

die unglaubliche Freude<br />

der Kinder an.”<br />

Michael Eggers<br />

Euro auf. Die eine Hälfte bekamen die Kinder<br />

eines Waisenhauses in Dakar für einheitliche<br />

Kleidung, eine Kamera und ein<br />

gemeinsames Essen. Mit der anderen Hälfte<br />

wollte er mit dem Bus 800 Kilometer<br />

weit ins Landesinnere nach Agnam<br />

Thiodaye, im Osten hart an der Grenze zu<br />

Mauretanien, fahren. In Dakar hatte er<br />

dafür Schulmaterialien gekauft. Das klappte<br />

nicht ganz, weil er unterwegs nach acht<br />

Stunden Busfahrt bedenklich krank wurde.<br />

Sein Betreuer Mouhamadou Deme fuhr<br />

stattdessen weiter, und Michael Eggers bekam<br />

eine Rückmeldung von begeisterten<br />

Schülern, Einwohnern und dem Bürgermeister.<br />

Das ist es, was ihn immer wieder<br />

antreibt: Die unglaubliche Freude der Kinder.<br />

Er wird umringt, es wird viel gelacht,<br />

er singt und tanzt mit ihnen, sie fassen ihn<br />

an, ihn, den Weißen unter lauter Farbigen.<br />

Michael Eggers übernachtet in einfachsten<br />

Hotels, hin und wieder auch privat, zum<br />

Beispiel bei seinem Betreuer. Gerade in<br />

Dakar musste er erleben, dass auch dieser<br />

Mann in ganz, ganz einfachen Verhältnissen<br />

lebt.<br />

In Dakar hatte er einen Koffer mit gespendeten<br />

Kleidern bei sich. Das soll freilich<br />

eine Ausnahme bleiben, denn Gepäck<br />

belastet ihn nur. Michael Eggers sammelt<br />

nur Geld und hat das dort im Ausland in<br />

bar bei sich. So kann er vor Ort mit seinen<br />

Betreuern spontan das einkaufen, was<br />

wirklich benötigt wird. Der Euro wird, wie<br />

der Dollar, überall entgegengenommen.<br />

Seine ehrenamtlichen Aktivitäten können<br />

übrigens auf seiner Facebook-Seite „Wer<br />

gibt, bekommt“ angesehen und direkt<br />

kommentiert werden.<br />

Seit den Aktivitäten der Schülerin Greta<br />

Thunberg macht sich Michael Eggers<br />

schon Gedanken über seine CO2-Bilanz.<br />

Gibt es für ihn eine Alternative zum Fliegen?<br />

Zum Beispiel hätte er durchaus mit<br />

der Eisenbahn durch Deutschland, Frankreich,<br />

Spanien fahren können, um dann<br />

mit der Fähre von Gibraltar nach Marokko<br />

überzusetzen, in Marokko mit der Bahn<br />

weiter zu fahren, auch durch das umstrittene<br />

Gebiet West-Sahara. Durch Mauretanien<br />

gäbe es die Möglichkeit, mit Sammeltaxis<br />

den Senegal zu erreichen. Dann allerdings<br />

wäre er allein auf der Hinfahrt fünf<br />

Tage unterwegs. Und damit ist das Limit<br />

von 12 Tagen Abwesenheit überschritten…<br />

Michael Eggers gibt sich mit seinen<br />

Sozialreisen nicht zufrieden. An der „alten“<br />

Grundschule Borgfeld arbeitet er mit<br />

Schülern in Arbeitsgemeinschaften für<br />

Spanisch und Französisch. Sein Honorar<br />

dafür gibt er an den Förderverein weiter.<br />

Auch zu Hause spricht er übrigens nur<br />

Spanisch mit seinen beiden sechs und acht<br />

Jahre alten Kindern. Die verstehen es, antworten<br />

allerdings auf Deutsch.<br />

Text: Eberhard Matzke, Fotos: Michael Eggers<br />

Norbert Süßmann (l.) und Michael Bauer, Mitglied<br />

des Stiftungsrats der Hans-Wendt-Stiftung<br />

NACH ÜBER 24 JAHREN<br />

NORBERT SÜSSMANN<br />

VERLÄSST DIE<br />

HANS-WENDT-STIFTUNG<br />

Die IHTE (Integrierte Heilpädagogische<br />

Tageserziehung), etabliertes Förderprogramm<br />

für Kinder im Grundschulalter der<br />

Hans-Wendt-Stiftung, hat seit März eine<br />

neue Leitung. Norbert Süßmann,<br />

langjähriger Mitgestalter und Leiter der<br />

IHTE seit 2012, wurde in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Im Rahmen eines Empfangs<br />

mit Wegbegleitern und Kooperationspartnern<br />

wurde vom Stiftungsvorstand, Jörg<br />

Angerstein, zudem Silke Grieb vorgestellt,<br />

die die Leitung des Programms im März<br />

übernommen hat.<br />

Text und Foto: Heike Worgulla<br />

98 OBERNEULAND


Nadelöhr mit Straßenbahn<br />

EMPÖRUNG IM BORGFELDER BEIRAT<br />

ABRISS UND NEUBAU<br />

DER FLUTBRÜCKE<br />

ine Frechheit“, sagte Bernd Stenner<br />

„E(SPD), „das Antwortschreiben geht<br />

nicht ansatzweise auf unsere Forderung<br />

ein. Es gibt null Maßnahmen zur Entschärfung<br />

der Situation.“ Man wolle wohl einfach<br />

abwarten, was passiert. Jörn<br />

Broeksmid (CDU) stimmte ihm mit gleichen<br />

Worten zu und ergänzte: „Ich fühle<br />

mich verschaukelt.“ Alle, die hier wohnen,<br />

würden unter den künftigen Staus zu leiden<br />

haben. Ortsamtsleiter Karl-Heinz<br />

Bramsiepe sprach von Hilflosigkeit seitens<br />

der Behörde.<br />

Was war geschehen? Im Hinblick auf<br />

den näher rückenden Termin des Abrisses<br />

und Neubaus der Flutbrücke in der Wümmeniederung,<br />

der einzigen Verbindung<br />

zwischen den Landkreisen Osterholz und<br />

Rotenburg und der Stadt Bremen, hatte der<br />

Beirat zwei Mal von der Senatorin für Verkehr<br />

ein Konzept für eine Entflechtung von<br />

Staus angefordert. Borgfeld befürchtet,<br />

dass der Ortsteil im Stau erstickt, und dass<br />

vor allem Polizei und Feuerwehr nicht<br />

rechtzeitig zu ihren Einsatzorten gelangen.<br />

Bereits jetzt kann die Feuerwehr ihr Einsatzziel,<br />

mit acht Mann in zehn Minuten<br />

vor Ort zu sein, in Borgfeld nicht einhalten.<br />

Die Antwort aus der Behörde aber sagte<br />

sinngemäß, es sei unnötig, sich darüber<br />

Gedanken zu machen. Der Verkehr werde<br />

zwar morgens und abends zunehmen, die<br />

Umleitung über die Straßenbahntrasse<br />

werde aber funktionieren. Die Menschen<br />

in Borgfeld und ihre Vertreter im Beirat<br />

aber sehen das anders. Während der zweijährigen<br />

Bauzeit muss für eine weiträumige<br />

Umfahrung gesorgt werden. Vor allem aber<br />

sollen Fahrten mit Bussen und Bahnen von<br />

Lilienthal in die Stadt deutlich vergünstigt<br />

werden. Zum Beispiel für einen Euro pro<br />

Fahrt. Viele würden dann ihr Auto zu Hause<br />

lassen. Und die Bauzeit soll durch<br />

Powerbaustellen an den Wochenenden erheblich<br />

verkürzt werden. Das sind Ideen<br />

aus Borgfeld, wie man sie von der Verkehrssenatorin<br />

erwartet hat. So aber fühlen<br />

sich die Borgfelder abgehängt.<br />

Während der zweijährigen Bauzeit soll<br />

der gesamte Fahrzeugverkehr auf die<br />

Trasse der Straßenbahn gelenkt werden.<br />

Die Straßenbahn hat Vorfahrt, das wird<br />

durch Ampelanlagen geregelt. Während<br />

der Hauptverkehrszeiten von 6 bis 9 Uhr<br />

und von 15 bis 19 Uhr passieren pro Stunde<br />

acht Bahnen und in den übrigen Zeiten<br />

sechs Bahnen die Flutbrücke.<br />

Auf dem anderen Ufer der Wümme ist<br />

Lilienthal nicht weniger betroffen. Stephen<br />

Riemenschneider, der Leiter des Fachbereichs<br />

Baudienste im Rathaus, erklärt, man<br />

habe den Landkreis Osterholz und den<br />

ZVBN (Zweckverband Verkehrsverbund<br />

Bremen/Niedersachsen) deswegen angeschrieben.<br />

Zurzeit (Stand Ende Februar)<br />

finden mehrere Gespräche statt. Auf jeden<br />

Fall möchte Lilienthal temporär zusätzliche<br />

P+R-Plätze schaffen. Von Einzelhändlern,<br />

die daraufhin kontaktiert wurden, kamen<br />

bisher allerdings nur Absagen. Gegen eine<br />

weitläufige Umfahrung spreche der Umbau<br />

der Einmündung der Kreisstraße 9 in die<br />

Kreisstraße 8. Allerdings nur für einige<br />

Wochen. Dort, wo die Straße von Osterholz-Scharmbeck<br />

auf die Straße Lilienthal-<br />

Ritterhude trifft, wird demnächst eine Ampelanlage<br />

installiert. Von einem direkten<br />

Kontakt des Bürgermeisters zur Verkehrssenatorin,<br />

wie er in Leserbriefen vorgeschlagen<br />

wurde, ist keine Rede.<br />

Text und Foto: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 99


Die Oberneulander<br />

Störche sind<br />

zurück<br />

100 OBERNEULAND


Anfang März wurde im<br />

Oberneulander Storchennest<br />

fleißig Hochzeit gefeiert.<br />

N<br />

och sind beide Störche dabei, das<br />

Nest fertigzustellen. Beim Weißstorch<br />

dauert die Zeit von der Befruchtung<br />

bis zur Eiablage in aller Regel zwei Tage. Ist<br />

die Storchendame ein wenig älter, kann es<br />

auch etwas länger dauern. Im Durchschnitt<br />

legen Störche drei bis fünf Eier in einem<br />

Abstand von zwei bis drei Tagen. Mit dem<br />

Brüten beginnen Störche oft erst mit der<br />

Ablage des zweiten Ei.<br />

Mit 100-prozentiger Sicherheit handelt<br />

es sich bei den Störchen im Oberneulander<br />

Nest auch in diesem Jahr um die „Alten“,<br />

berichtet Monika Drewes. Anhand ihrer<br />

Beringung konnten sie identifiziert werden.<br />

„Sie sind sich einig“, so die Beobachtung<br />

am Hollerdeich. Einige Male steuerten<br />

in den vergangenen Wochen fremde<br />

Störche das Nest an. Alina und Adrian gebärden<br />

sich imposant und veranstalten ein<br />

Heidenspektakel. „Sie haben ganz schön<br />

viel Power und sind sich ihrer Sache sehr<br />

sicher“, erzählt die Oberneulander Landwirtin.<br />

„Schick die anderen zu mir“, sagen<br />

die Oberneulander Landwirte zu Jürgen<br />

Drewes. Denn die warten noch auf die<br />

Besetzung ihrer Nester. In den vergangenen<br />

Jahren hat sich der Storchenbestand absolut<br />

positiv entwickelt. Grund dafür sieht<br />

Jürgen Drewes in den Maßnahmen, die<br />

ergriffen wurden, es Störchen angenehm<br />

zu machen. Laut NABU haben 2019 in<br />

Bremen und Niedersachsen so viele Störche<br />

wie seit 60 Jahren nicht mehr Station<br />

gemacht. Trotz des trockenen Sommers<br />

war das Nahrungsangebot gut. <strong>2020</strong><br />

erleichtert die aktuelle Mäuseplage den<br />

Störchen die Nahrungssuche.<br />

In den vergangenen Tagen waren sie<br />

stark mit der Liebe beschäftigt, erzählt<br />

Jürgen Drewes. Dann wird es mit dem<br />

Brüten sicherlich auch nicht mehr lange<br />

auf sich warten lassen, davon geht er aus.<br />

Anfang März verlassen immer noch beide<br />

Vögel das Nest, ein sicheres Indiz dafür,<br />

dass noch kein Ei im Nest liegt.<br />

Auffällig ist in diesem Jahr der gute<br />

Ernährungszustand der Störche. Scheinbar<br />

haben sie unterwegs wie auch in ihrem<br />

Winterquartier nichts auszustehen gehabt.<br />

Vom Deich aus kann man die Oberneulander<br />

Störche bestens beobachten, so der<br />

Landwirt. Das Männchen ist deutlich<br />

größer als das Weibchen.<br />

Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />

OBERNEULAND 101


102 OBERNEULAND<br />

OBERNEULAND gestern<br />

heute


Mit Thomas Rosema haben wir einen der aktivsten ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter in der Oberneuland-Sammlung. Seine Leidenschaft<br />

ist das Sammeln alter Ansichtspostkarten mit Motiven<br />

aus Bremen und besonders aus dem alten Oberneuland.<br />

Derzeit ist er dabei, Oberneulander Straßen und Wege mit ihren<br />

Häusern möglichst mit ihrem geschichtlichen Hintergrund zu<br />

erfassen und im Computer für das Archiv zu digitalisieren.<br />

Dabei hat er die Motive aus seiner Privatsammlung ebenfalls<br />

eingegeben, damit auch die Öffentlichkeit sich ein Bild aus alten<br />

Zeiten machen kann. Wir danken ihm für seine Bereitschaft,<br />

viele seiner Postkarten im OBERNEULAND MAGAZIN abzubilden.<br />

Dabei ist es reizvoll, zu versuchen, von der gleichen Stelle aus<br />

mit der Kamera den heutigen Zustand einzufangen.<br />

Partie an der<br />

Rockwinkeler<br />

Chaussee<br />

(1909)<br />

Auf der alten Ansichtskarte sehen wir links eine freie Fläche,<br />

ganz links das von dem Architekten Haering erbaute Haus, in<br />

dem noch vor einigen Jahren der Pastor Wagener lebte.<br />

In der Mitte dominant sieht man das Haus der Apotheke<br />

Backhoff. Die Aufnahme von heute legt dar, dass die freie<br />

Fläche, die Wiese, weiter bebaut wurde, sodass aus dieser<br />

Perspektive die beiden noch bestehenden Häuser aus der Zeit<br />

von 1909 nicht mehr zu sehen sind. Obwohl es sie noch gibt.<br />

Rechts hingegen zeigen die Einfamilienhäuser noch immer<br />

einen ähnlichen Anblick.<br />

Text: Eberhard Matzke, Repro: Thomas Rosema, Foto: Eberhard Matzke<br />

Endlich ist es so<br />

weit - aufatmen,<br />

durchstarten<br />

und den Frühling<br />

begrüßen!<br />

Tauchen Sie ein in<br />

unsere farbenfrohe<br />

Frühlingskollektion!<br />

Übrigens:<br />

Frühlingsappetitmacher<br />

finden Sie<br />

auch auf unserer<br />

Webseite!<br />

Women's Fashion nach Maß<br />

Benquestraße 49 · 28209<br />

Bremen-Schwachhausen<br />

Tel. <strong>04</strong>21 / 33 87 800<br />

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COALLÙ CINDERELLA<br />

MEHR DESIGNER-MODE<br />

IN OBERNEULAND<br />

Seit die neue Damenboutique Coallù Cinderella<br />

am 2. März eröffnet hat, steht die Ladentür des<br />

Geschäfts nur selten still.<br />

Viele modebewusste Oberneulanderinnen nutzen die Gelegenheit,<br />

schnell einmal reinzuschauen, ob sich hier nicht ein neues modisches<br />

Teil für das Frühjahrsoutfit finden lässt: Dazu zählen Blusen, Hosen, Kleider,<br />

Pullover sowie Taschen, Gürtel und Tücher von verschiedenen Modelabels<br />

in den unterschiedlichsten Preislagen. Darunter auch viele Hingucker,<br />

mit denen Frauen aller Altersgruppen neue, modische Akzente<br />

setzen können. Den Kundinnen wird bei Coallù Cinderella nicht nur ein<br />

schönes und ruhiges Ambiente geboten, sie profitieren auch von der übersichtlichen<br />

Präsentation des Sortiments. Darüber hinaus können sie auf<br />

eine kompetente Beratung vertrauen.<br />

Wer die Räume an der Oberneulander<br />

Heerstraße betritt, wird sofort merken,<br />

dass hier keine Damen-Outfits<br />

„von der Stange“ verkauft<br />

werden, sondern liebevoll ausgesuchte<br />

Fashion-Artikel ausgewählter<br />

Labels. Beim Blick in die Regale<br />

sticht vieles ins Auge, wie die<br />

Blusen und Kleider des dänischen<br />

Labels dea kudibal, sowie Kleider<br />

von bloom oder iheart, die ein<br />

echter Eyecatcher sind. Dazu finden<br />

Frauen hier eine tolle Auswahl an Hosen,<br />

Shirts, Tops und Pullis namhafter Hersteller,<br />

wie Cambio oder True Religion und Taschen<br />

und Accessoires von Abro.<br />

Die Outfits sind mal<br />

sportlich, dann wieder<br />

verspielt bis hin zu elegant<br />

− sie können im<br />

Alltag oder im Büro getragen<br />

werden und<br />

sprechen alle Altersgruppen<br />

an. Hier werden<br />

Mutter und Tochter,<br />

Oma und Enkelin fündig.<br />

Text: MM, Fotos: MM / Hersteller<br />

1<strong>04</strong> OBERNEULAND


Kleider gehören in diesem Frühjahr<br />

und Sommer zu den Eyecatchern …<br />

Unsere Marken<br />

für Kinder:<br />

Steiff<br />

Joules<br />

Vingino<br />

Retour<br />

Tumble‘N Dry<br />

Weekend à la mer<br />

Feetje<br />

Bellybutton<br />

Königsmühle<br />

Rosemunde<br />

Noppies<br />

Sigikid<br />

Selecta<br />

Maximo<br />

Ewers u.v.m.<br />

Wir freuen<br />

uns auf Sie!<br />

Oberneulander<br />

Heerstraße 30<br />

28355 Bremen<br />

Telefon<br />

<strong>04</strong>21 / 20 53 99 88<br />

… ebenso wie florale Muster<br />

oder Animalprints in Seide<br />

bei Blusen und Kleidern.<br />

Mo-Fr 10-13 Uhr<br />

und 15-18 Uhr<br />

Sa 10-13<br />

OBERNEULAND 105


HEIDEMARIE BISCHOFF<br />

„MODE HATTE FüR MICH SCHON<br />

IMMER EINE FASZINATION“ …<br />

Bei VFW Fokker war sie in der Zeit der<br />

Entwicklung und des Baus der Transall<br />

als Übersetzerin und Protokollführerin<br />

tätig. Sie arbeitete in Bremen mit einem<br />

Gremium, das aus 70 Männern bestand –<br />

„ich war dazu die einzige Frau!“ Es gab<br />

Verhandlungen mit den Regierungen der<br />

an dem Projekt Transall beteiligten Länder<br />

Deutschland und Frankreich, Besprechungen<br />

vor Ort mit den jeweiligen Industriefirmen<br />

und natürlich alle dazugehörigen<br />

Protokolle sowie die sehr umfangreiche<br />

Korrespondenz. „Auch viele Reisen innerhalb<br />

Deutschlands und Frankreichs, vor allem<br />

nach Paris, waren erforderlich.<br />

Gerne reiste ich dabei mit dem eigenen<br />

Auto, gemeinsam mit einem<br />

kleineren Team aber mit dem Flugzeug.<br />

Dies sind beruflich äußerst spannende<br />

acht Jahre für mich gewesen“,<br />

so fasst sie diese Zeit zusammen.<br />

„Durch meine Aufenthalte in Frankreich<br />

(früher bereits als Au-pair) hatte sich<br />

bei mir ein großes Interesse an Seidenstoffen<br />

mit besonderen Mustern entwickelt.<br />

Als mein Sohn während seiner Schulzeit<br />

dann entsprechende Betreuung benötigte,<br />

… Heidemarie Bischoff ergriff aber den Beruf der Fremdsprachenkorrespondentin,<br />

und zwar in Französisch. Ihr Studium und Examen absolvierte sie in Paris.<br />

begann ich, zu Hause Seidentücher zu rollieren<br />

– natürlich in Handarbeit. Freundinnen,<br />

Bekannte, Nachbarn waren begeistert<br />

von meinen Tüchern (Größe 140 x<br />

140 cm). So entwickelte sich daraus eine<br />

Tätigkeit, die ich gut zu Hause erledigen<br />

konnte, und ich hatte einfach Freude daran,<br />

an diesem kostbaren Material zu arbeiten.<br />

Ich hatte auch kleine Hausmessen –<br />

die Mund-zu-Mund-Propaganda nahm so<br />

ihren Lauf. Bald gab es auch Anfragen von<br />

Modegeschäften, die meine Tücher anbieten<br />

wollten. So bekam ich ebenfalls Kontakt<br />

zu Gisela von der Goltz. Ihr kleines,<br />

Von Beginn an haben Gisela von der<br />

Goltz und ich uns ausgesprochen<br />

gut verstanden und ergänzt“<br />

Heidemarie Bischoff<br />

aber feines Geschäft Pantolina befand sich<br />

bereits seit einigen Jahren in der Graf-<br />

Moltke-Straße. Sie dachte seinerzeit über<br />

einen anderen Standort nach. Ich wurde<br />

auf das neu entstandene Einkaufszentrum<br />

Heidemarie Bischoff und Gisela von der Goltz (re.)<br />

an der Rockwinkeler Heer-/Ecke Mühlenfeldstraße<br />

in Oberneuland aufmerksam.<br />

Gemeinsam überlegten wir, ob die angebotene<br />

Räumlichkeit geeignet ist.“<br />

1999 war es dann so weit, Heidemarie<br />

Bischoff stieg mit ins Boot und beide<br />

bezogen in Oberneuland als Erste dort ihr<br />

Geschäft Pantolina mit italienischer Mode.<br />

Für Heidemarie Bischoff hatte sich somit<br />

das Tor zur Modewelt aufgetan – es begann<br />

damals also eine ganz neue berufliche<br />

Herausforderung.<br />

Von Kaschmir waren beide Damen von<br />

jeher fasziniert. Sie fuhren nach Italien, um<br />

dort direkt beim Fabrikanten Ware<br />

zu kaufen. Es bestanden Kontakte<br />

zu namhaften Herstellern. Vor Ort<br />

bekamen sie durch Zufall Verbindung<br />

zu einem weiteren Hersteller,<br />

der hervorragende Qualität zu einem<br />

ebensolchen Preis anbot. „Diesen<br />

Preis haben wir dann gerne an<br />

unsere Kundinnen weitergegeben“, sagt<br />

Heidemarie Bischoff, „unsere Einkäufe in<br />

Italien wiederholten sich regelmäßig mehrere<br />

Male im Jahr. Es gab bei Fabrikanten<br />

sogar Gästezimmer für uns!“ Interessant<br />

war für Heidemarie Bischoff, dass sie bei<br />

106 OBERNEULAND


Der Frühling<br />

ist da!<br />

Nutzen Sie<br />

die große Auswahl<br />

an In- und Outdoor-<br />

Bekleidung<br />

der italienischen Sprache vieles aus dem<br />

Französischen ableiten konnte.<br />

„Von Beginn an haben Gisela von der<br />

Goltz und ich uns ausgesprochen gut verstanden<br />

und ergänzt. Selbst unser Steuerberater<br />

lobte dies – so etwas habe er in seiner<br />

langjährigen Praxis noch nicht erlebt.“<br />

Das berührt sie noch heute.<br />

Heidemarie Bischoff war bereits eine lange<br />

Zeit mitten drin im Modegeschehen, als<br />

Gisela von der Goltz sich vor fünf Jahren zur<br />

Ruhe setzte. Seitdem führt sie das Geschäft<br />

allein weiter und konnte inzwischen ihr 20-<br />

jähriges Jubiläum bei Pantolina begehen.<br />

„Sie ist die Seele des Geschäftes“ hört man<br />

aus dem Mitarbeiterkreis. Absolute Freude<br />

an Mode und ihr großes Engagement zeichnen<br />

sie aus – sie lebt ihre Mode sozusagen.<br />

Viel Zeit nimmt sie<br />

sich für die Kundin,<br />

denn eine gute Beratung<br />

ist ihr sehr<br />

wichtig: „Ich kann<br />

nur etwas verkaufen,<br />

was zu der Kundin passt.“ Außerdem hat sie<br />

bei ihrem Sortiment (Kleidung, Schuhe,<br />

Accessoires) ein sicheres Gespür für langlebige<br />

Trends: „Elegant, sportlich, casual, klassisch<br />

– jedoch nicht ohne Pfiff.“ Mit ihrer<br />

qualitativ hochwertigen Mode ist sie gemeinsam<br />

mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin<br />

Erika Lehnhard zehn Mal im Jahr auf<br />

„Ich kann nur etwas<br />

verkaufen, was zu der<br />

Kundin passt.“Heidemarie Bischoff<br />

Ausstellungen und Messen vertreten – diese<br />

findet man immer aktuell auf<br />

www.pantolinaoberneuland.de.<br />

Und Zeit für<br />

Hobbys? „Oh ja,<br />

lange Jahre war es<br />

Golfspielen und<br />

Skilaufen, was aber nach einem unglücklichen<br />

Unfall leider komplett aufgegeben<br />

werden musste. Dafür gehe ich regelmäßig<br />

morgens schwimmen. Außerdem spiele ich<br />

leidenschaftlich Bridge, und ein gutes Buch<br />

ist oft ein ständiger Begleiter. Mein größtes<br />

Hobby aber ist selbstverständlich von jeher<br />

Pantolina!“ Text: Margrit Groll, Fotos: privat<br />

Klosterstraße 4<br />

28865 Lilienthal<br />

Tel. <strong>04</strong>298 - 699 63 45<br />

Fax <strong>04</strong>792 - 95 14 31<br />

info@akora-reisen.com<br />

www.akora-shop.de<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

Second Hand und Neues<br />

im Akora-Shop<br />

Markenkleidung in Kommission<br />

von dieser und letzter Saison<br />

OBERNEULAND 107


Neueröffnung!<br />

Ab Mai nun auch<br />

im Weserpark<br />

Schminken<br />

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Abend<br />

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Tages<br />

Make-up<br />

SCHAUEN,<br />

BEWUNDERN,<br />

PROBIEREN …<br />

KAUFEN<br />

Im März veranstaltete Brigitte Kuhnke<br />

zum wiederholten Mal exklusive Modeschauen<br />

in ihren Boutiquen a’riva und<br />

No1 in Borgfeld. Spätestens jetzt sind<br />

diese Mode-Events also Tradition!<br />

Inhaberin: Suzana Wetzel<br />

Gerold-Janssen-Staße 2, 28359 Bremen<br />

Tel. (<strong>04</strong>21) 24679366<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 10:00-18:00 Uhr<br />

Samstag 10:00-14:00 Uhr<br />

An diesen besonderen Abenden<br />

verwandelten sich die Borgfelder<br />

Modegeschäfte in einen „Laufsteg“.<br />

Brigitte Kuhnke selbst, ein<br />

tolles Team von Mitarbeiterinnen<br />

und zahlreiche Laienmodels präsentierten<br />

den Gästen der Modeschauen die neueste Frühjahrs- und Sommermode.<br />

Darunter waren edle Jacken und Mäntel, die sich wenden<br />

lassen, schicke Sommerkleider, lässige Hosen und Pullis, Schuhe und<br />

Taschen zahlreicher Marken, u.a. von SET, Coster Copenhagen,<br />

MOS MOSH, philip hog und Uno.<br />

108 OBERNEULAND


JAHRE<br />

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…ein absoluter<br />

Hingucker…<br />

Die Stimmung war fröhlich<br />

und beschwingt, man genoss die kühlen Getränke und merkte<br />

sämtlichen Beteiligten die Freude an Mode und deren Präsentation<br />

sichtlich an. Nach den Modeschauen hatten die Gäste Gelegenheit,<br />

nach Lust und Laune zu shoppen. Die entspannte Atmosphäre lud<br />

zum Anprobieren und zu netten Gesprächen mit Freunden und Bekannten<br />

ein. Toll, dass auch einige Männer ihre Frauen<br />

begleitet haben.<br />

Text und Fotos: MM / Hersteller<br />

OBERNEULAND 109


GESUNDHEIT<br />

OBERNEULAND<br />

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Foto: djd/Jentschura International/thx<br />

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Die ersten Frühlingstage locken. Höchste Zeit, den Körper<br />

dabei zu unterstützen, jetzt schnell wieder in Form zu<br />

kommen. Ein Rezept dafür bietet die Naturheilkunde mit<br />

einer gezielten Entsäuerung. "Innerhalb von drei Wochen<br />

kann die Leistungsfähigkeit dadurch messbar gesteigert<br />

werden", sagt Diplom-Ernährungswissenschaftler Roland<br />

Jentschura. Der Fachmann berät auch Top-Athleten zum<br />

Thema Säure-Basenhaushalt, Fitness und Regenerationsvermögen.<br />

Muskeln mögen es nicht sauer<br />

Untersuchungen, unter anderem an der FU Berlin, zeigen,<br />

dass die Gewebsflüssigkeit, die jede Zelle umgibt, sich<br />

durch körperliche Anstrengung verändert. Ihr pH-Wert<br />

sinkt. "Für die Muskulatur bedeuten Säuren puren<br />

Stress", erklärt Roland Jentschura. Das Gewebe könne<br />

an Elastizität verlieren, das Verletzungsrisiko steigen und<br />

die Regeneration erheblich länger dauern.<br />

Für ein effektives Training seien daher drei Säulen besonders<br />

wichtig: eine basenüberschüssige, mineralstoffreiche<br />

Ernährung, die gezielte Entsäuerung des Gewebes<br />

und ausreichende Erholungszeiten.<br />

Das richtige Fitness-Food<br />

Während des "Neustarts" gehören vor allem frisches<br />

Gemüse, Obst, vollwertiges Getreide (Hirse, Buchweizen)<br />

und hochwertige Öle auf den Speiseplan. Tierische Produkte,<br />

Zucker, Kaffee und Weißmehl sollte man dagegen meiden,<br />

da sie die Übersäuerung fördern. Um das Gewebe von eingelagerten<br />

Säuredepots zu befreien, empfiehlt Jentschura<br />

basische Teemischungen: "Hier steigert man die Trinkmen-<br />

110 OBERNEULAND


POTHEKE OBERNEULAND<br />

ge von ein bis zwei Tassen pro Tag auf rund 1,5 Liter."<br />

Wichtig: Zusätzlich reichlich Wasser trinken, um es dem<br />

Körper zu erleichtern, die Schlacken auszuscheiden.<br />

Maßvoll trainieren, klug regenerieren<br />

Ehrgeiz ist zu Beginn der Trainingssaison ein kritischer<br />

Punkt. "Wer sich überfordert, fördert die Übersäuerung<br />

der Muskulatur, riskiert Mikroverletzungen und schmerzhaften<br />

Muskelkater." Besser: langsam anfangen und<br />

nach jeder Trainingseinheit Zeit für die Regeneration einplanen.<br />

Bäder mit basischen Pflegesalzen, etwa Meine-<br />

Base, können die Entsäuerung des Gewebes zusätzlich<br />

fördern. "Ein Vollbad alle zwei bis drei Tage wäre ideal",<br />

so Jentschura. Als positiver Nebeneffekt entspannt sich<br />

die Muskulatur im warmen Wasser tiefgehend. Wer nicht<br />

so gerne badet, kann auch basische Wickel oder Stulpen<br />

für die Entsäuerung nutzen.<br />

Johannes Backhoff<br />

Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />

Rockwinkeler Heerstr. 19<br />

28355 Bremen<br />

apotheke.oberneuland@t-online.de<br />

www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />

Tel. (<strong>04</strong>21) 259088<br />

Fax. (<strong>04</strong>21) 250602<br />

Foto: djd/Bencard Allergie GmbH/ iStockphoto/peepo<br />

GEGEN HEUSCHNUPFEN KÖNNEN<br />

PROBIOTIKA HELFEN<br />

Auf Wiesen ohne Niesen<br />

Für viele Pollenallergiker hat <strong>2020</strong> schlecht angefangen:<br />

Mildes Wetter ließ schon im Januar die ersten Pollen fliegen.<br />

Doch spätestens mit Frühlingsbeginn machen<br />

Betroffenen Niesanfälle und rote, juckende Augen zu<br />

schaffen. Antihistaminika können die Beschwerden zwar<br />

lindern, aber auch Nebenwirkungen wie Müdigkeit und<br />

Kopfweh nach sich ziehen. Ein neuerer Ansatz in der Allergietherapie<br />

zielt auf die Darmflora ab, auch Mikrobiom<br />

genannt. Gerät das etwa durch einseitige Ernährung oder<br />

Antibiotika aus dem Gleichgewicht, können Allergien begünstigt<br />

werden. Ein ausgeglichenes Mikrobiom kann dagegen<br />

das Immunsystem günstig beeinflussen. Das<br />

Gleichgewicht wiederherzustellen, können Probiotika helfen.<br />

Sie führen dem Darm wichtige Lebendbakterien zu.<br />

Infos unter www.pollagen.de.<br />

Dr. H.-D. Just, Apotheker<br />

Ihr Ansprechpartner für Ihre Gesundheit:<br />

wochentags durchgehend von 8:30 bis 19 Uhr,<br />

samstags von 8:30 bis 14 Uhr<br />

Wilhelm-Röntgen-Straße 4 im Rewe-Markt<br />

28357 Bremen-Horn<br />

Tel.: (<strong>04</strong>21) 20 54 44 · Fax (<strong>04</strong>21) 205 44 55<br />

www.apomarkus.de<br />

OBERNEULAND 111


FIT<br />

durchsJahrmit Marius<br />

Spielerisch startet Sportphysiotherapeut Marius Brandt in den April und hat für die Leser des OBERNEULAND<br />

MAGAZINS ganz besondere Übungen im Gepäck. „Heute geht es um die Augen-Hand-Koordination“, verrät er.<br />

Koordination ist das Zusammenspiel von aktiv und passiv, von Muskulatur, Kapsel-Band-Apparat und<br />

zentralem Nervensystem. Was sich in der Theorie etwas sperrig anhört, ist in der Praxis ein Garant für Lachen und<br />

durchaus als Auflockerungsübung im Freundeskreis geeignet. Natürlich hat die Förderung der Augen-Hand-Koordination<br />

nicht nur Spaß zum Hintergrund, sondern in erster Linie gelten diese Übungen als Sturz- und Unfallprävention.<br />

Marius Brandt bringt es auf den Punkt: „Man weiß, wo seine Gliedmaßen sind.“ Das sorgt für Sicherheit im Alltag,<br />

denn diese Übungen wirken taktil, visuell, auditiv und kinästhetisch, sie sprechen das Zusammenspiel der Sinne an<br />

und vermitteln so ein alltagstaugliches Selbst-Bewusstsein. AS<br />

Das Programm<br />

für April:<br />

Augen-Hand-<br />

Koordination<br />

1<br />

2<br />

ÜBUNG #1<br />

LIEGENDE<br />

ACHT<br />

Die erste Übung ist ganz einfach: Mit dem Daumen<br />

wird bei gestrecktem Arm eine liegende Acht gemalt<br />

und die Augen verfolgen die Bewegung. Dabei sollte<br />

der Kopf möglichst nicht mitgehen.<br />

Mit beiden Daumen üben.<br />

ÜBUNG #2<br />

JONG-<br />

LIEREN 1<br />

Zwei kleine Bälle – am besten<br />

Jonglierbälle – auf die Handflächen<br />

legen, nach oben werfen und mit<br />

gekreuzten Armen auffangen, dann<br />

aus dieser Position werfen und mit<br />

parallelen Händen auffangen.<br />

1 2 3 4<br />

112 OBERNEULAND


physiotherapie<br />

oberneuland<br />

Kühtmann + Brandt<br />

DAS<br />

THERAPIEZENTRUM<br />

FÜR BREMEN<br />

UND UMZU<br />

PHYSIO-<br />

THERAPIE<br />

GESUNDHEITS-<br />

ZIRKEL<br />

CORNAMIX<br />

TRAINING<br />

GESUNDHEITS-<br />

PRÄVENTION<br />

NUTRINAMIX<br />

ERNÄHRUNG<br />

1 2<br />

ÜBUNG #3<br />

JONGLIEREN 2<br />

Nun kommt der dritte Ball hinzu, und das Ziel ist klassisches Jonglieren:<br />

ein Ball in der Luft und zwei in den Händen.<br />

physiotherapie<br />

oberneuland<br />

Kühtmann + Brandt<br />

ÜBUNG #4<br />

BALL SCHNIPSEN<br />

Eine Flasche wird so auf einen Gegenstand gestellt, dass ihre Öffnung ungefähr auf Schulterhöhe ist.<br />

Der Flaschenboden sollte nicht komplett auf der Unterlage stehen, sondern leichte Kippgefahr vermitteln.<br />

Statt Deckel liegt ein Ball auf der Öffnung. Aus zwei bis drei Metern nähert man sich langsam mit ausgestrecktem<br />

Arm der Flasche und versucht den Ball runter zu schnipsen. Nicht verzweifeln, bei dieser Übung<br />

versteht man am besten, was mit Augen-Hand-Koordination gemeint ist.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

GESUNDHEITS-<br />

ZIRKEL<br />

Betreutes Training<br />

an modernen Geräten<br />

• Betreuung durch Physiotherapeuten<br />

• Moderne milon & five-Geräte<br />

• Kombination aus Kraft-, Ausdauerund<br />

Beweglichkeitsgeräten<br />

• Für alle Altersgruppen geeignet<br />

• Speziell für präventives und therapeutisches Training<br />

• Training aller wichtigen Muskelgruppen in Bezug<br />

auf Haltung und Gelenkstabilität sowie die<br />

Sicherungssysteme der Wirbelsäule<br />

• Sicheres Training dank automatisierter<br />

Geräteeinstellungen & persönlicher Chipkarte<br />

• Fit in 45 Minuten<br />

• Steigerung der Kraft und der Ausdauer<br />

• Förderung der Beweglichkeit<br />

• Sportlicher Ausgleich zum beruflichen Alltag<br />

• Rückenbeschwerden vorbeugen<br />

• Gesund abnehmen<br />

• Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

• Trainieren mit Leichtigkeit und Komfort<br />

• Herzfrequenz-Steuerung<br />

Physiotherapie Oberneuland Kühtmann + Brandt<br />

DAS THERAPIEZENTRUM FÜR BREMEN UND UMZU<br />

Mühlenfeldstraße 33 c · 28355 Bremen<br />

Im Grand Central Quartier · Zufahrt über Rockwinkeler Heerstraße 42<br />

Telefon <strong>04</strong>21 - 33 00 49 70<br />

www.physiotherapie-oberneuland.com


MODERNE KÜCHEN SIND DAS HERZ DES HAUSES<br />

LEBEN, LACHEN,<br />

Lifestyle<br />

114 OBERNEULAND


Küchen, Ess- und Wohnräume<br />

verschmelzen immer mehr<br />

zu einer Einheit. Foto: SieMatic<br />

OBERNEULAND 115


Kochen ist Genuss, gemeinsam mit Freunden kochen Lebensfreude und Lifestyle<br />

pur. Küchen sind Herzstücke modernen Lebens. In der Küche leben und lachen wir.<br />

Hier machen wir Dinge mit unseren eigenen Händen. Hier backen wir Brot, hier<br />

kochen wir Marmelade, hier marinieren wir Fleisch und Fisch. Viele Gründe, um<br />

sich moderne Küchen einmal genauer anzuschauen. Das haben wir gemacht.<br />

Und wir haben uns mit Experten getroffen und nachgefragt.<br />

Wie sehen moderne Küchen und Küchengrundrisse heute aus?<br />

Was können intelligente Küchengeräte?<br />

Warum haben sich Küchen und Küchenmöbel überhaupt gewandelt?<br />

Genießen Sie drei spannende Interviews und lesen Sie, wie sich aus den<br />

Anfängen des Kochens die moderne Lifestyle-Küche entwickelt hat.<br />

Mit der Menschheitsgeschichte<br />

einher geht die Geschichte des<br />

Kochens. Schon früh erkannten<br />

unsere Ahnen, dass das Kochen<br />

und Garen von Lebensmitteln gesundes<br />

Essen erst möglich macht. Seit vor vielen<br />

Tausend Jahren das Kochen erfunden wurde,<br />

gab es bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

keine Alternative zum Kochen über<br />

offenem Feuer. Doch durch das offene Feuer<br />

gab es in der Küche immer Qualm und<br />

Ruß, was ein Leben dort schwierig machte.<br />

Daher befand sich der Ort, an dem<br />

Speisen zubereitet wurden, früher immer<br />

weit weg vom eigentlichen Wohnraum der<br />

Menschen. Erst im fortschreitenden Mittelalter<br />

wurde die Küche als separater Raum<br />

überhaupt in Häuser integriert. Doch es<br />

sollte noch bis 1735 dauern, bis der erste<br />

geschlossene Herd erfunden wurde. Dieser<br />

Ur-Herd machte das Leben in der Küche<br />

und damit das Kochen sicherer und einfacher,<br />

denn das offene Feuer wurde unter<br />

einer Herdplatte versenkt. Trotz dieser Erfindung<br />

blieb die offene Feuerstelle bis ins<br />

20. Jahrhundert hinein Bestandteil vor allem<br />

des ländlichen Haushalts. Wieder erst<br />

einhundert Jahre später wurde in England<br />

der Gasherd erfunden, der schnell auch<br />

zum europäischen Exportschlager wurde.<br />

Als sich elektrischer Strom in den<br />

1890er Jahren immer mehr durchsetzen<br />

116 OBERNEULAND<br />

FüNF FRAGEN AN<br />

Manuel Wietzke, SieMatic-Experte in dem Exklusiv-Studio „Küchen Am Wall“ und<br />

Kersten Renkwitz, Inhaberin des Studios<br />

Herr Wietzke, moderne Wohnkonzepte werden immer offener. Gilt diese Entwicklung<br />

auch für die moderne Küche?<br />

Manuel Wietzke: Auf jeden Fall – die Küche hat sich klar zum Mittelpunkt modernen Wohnens<br />

gewandelt und ist in den Gesamtraum der Immobilie eingezogen. Sofern in Bestandsimmobilien<br />

die ursprünglichen Küchenräume durch Wanddurchbrüche oder Anbauten erweitert<br />

werden, findet man in der heutigen Grundrissgestaltung fast ausschließlich offene Räume vor.<br />

Frau Renkwitz, Sie sind nicht nur die Inhaberin dieses Studios, sondern auch Projektleiterin<br />

bei der Tektum Holding GmbH, einem Bremer Immobilienunternehmen.<br />

Wie sehen die heutigen Grundrisse genau aus?<br />

Kersten Renkwitz: Auch ich kann nur bestätigen, dass sich der Trend des offenen Wohnens<br />

bei uns bereits in der Konzeption der Grundrissplanungen niederschlägt. Ein abgeschlossener<br />

Raum als Küche wird generationsübergreifend von der<br />

Mehrheit unserer Kunden nicht mehr gewünscht. Küche<br />

ist heute Lifestyle und das gemeinsame Vorbereiten und<br />

Kochen der Speisen gefragter denn je – beispielsweise<br />

als Event mit Freunden und Familie. Daher sind offene<br />

Küchen mit Insellösungen fester Bestandteil unserer<br />

Grundrisse.<br />

Herr Wietzke, was bedeutet ein offener Küchengrundriss<br />

für Sie in der Planung?<br />

Manuel Wietzke: Für mich als Küchenplaner gibt es<br />

ganz neue Ansprüche, da der Designaspekt der Küche<br />

immer mehr in den Vordergrund gerückt ist und ich<br />

dazu aber alle persönlichen Gewohnheiten meiner<br />

Kunden und natürlich aber auch die Funktionalität der<br />

Küche und der Arbeitsabläufe perfekt miteinander<br />

Unser<br />

Küchen-Experte<br />

MANUEL<br />

WIETZKE<br />

SieMatic-Experte<br />

in dem Exklusiv-Studio<br />

„Küchen Am Wall“


Ort zum Kochen, Leben, Lachen:<br />

moderne Küchen. Foto: SieMatic<br />

„Küche ist heute Lifestyle<br />

und das gemeinsame<br />

Vorbereiten und<br />

Kochen der Speisen<br />

gefragter denn je.”<br />

konnte, war es nur noch eine Frage der<br />

Zeit, auch Herd und Backofen mit den<br />

neuen elektrischen Wellen auszustatten. So<br />

wurde 1893 auf der Weltausstellung in<br />

Chicago der erste Elektroherd vorgestellt.<br />

Doch es dauerte bis in die 1930er Jahre, bis<br />

der Elektroherd seinen wirklichen Durchbruch<br />

erlangte. Denn die Weiterentwicklung<br />

des Elektroherds ging natürlich mit<br />

der Verbreitung des elektrischen Stromnetzes<br />

einher. Und das dauerte flächendeckend<br />

in Deutschland bis in die 1950er<br />

Jahre.<br />

Auch in der modernen Küche sind<br />

Kochfeld und Backofen Zentrum. „Ohne<br />

Herd geht es nicht. Neben dem Kühlschrank<br />

ist er das am meisten benutzte<br />

118 OBERNEULAND<br />

Kersten Renkwitz<br />

kombiniere. Auch die Küchenindustrie hat sich sehr stark an die Kundenwünsche angepasst<br />

und bietet mir immer mehr Möglichkeiten, die Küche zum Beispiel minimalistisch,<br />

reduziert oder aber auch einzigartig und individuell zu gestalten.<br />

Herr Wietzke, Frau Renkwitz, durch welche technischen Innovationen wird das Leben<br />

und Arbeiten in der Küche einfacher?<br />

Manuel Wietzke: Das gewohnte Küchenbild maßgeblich verändert haben Muldenlüfter, das<br />

sind Kochfelder mit integriertem Abzug. Manche sprechen bereits vom Ende der Dunstabzugshaube.<br />

Für mich ergeben sich daher in der Planung ganz neue Möglichkeiten und<br />

Gestaltungsvarianten. Elektrogeräte können per Sprachsteuerung bedient und smart eingesetzt<br />

werden. Auch stark im Kommen sind Armaturen mit kochend heißem und/oder aufbereitetem<br />

Wasser.<br />

Kersten Renkwitz: Küchen werden ergonomischer und Elektrogeräte effizienter. Wenn ich<br />

zukünftig auch mein gekühltes, mit Kohlensäure versetztes Trinkwasser direkt in meiner<br />

Küche abfülle, spare ich mir das lästige Schleppen von Wasserkisten. Auch der ökologische<br />

Nachhaltigkeitsfaktor spielt eine große Rolle, da der<br />

Plastikmüll durch Kunststoffflaschen stark reduziert<br />

wird.<br />

Herr Wietzke, wie wird sich die Lifestyle-Küche<br />

weiterentwickeln?<br />

Manuel Wietzke: Meine Einschätzung ist, dass Menschen<br />

auch in Zukunft in offenen Wohnräumen leben<br />

und genießen wollen. Bei uns im Studio bieten wir die<br />

Erweiterung der Küche bis in den Wohnbereich an –<br />

zum Beispiel mit raffinierten Schranklösungen, hinter<br />

denen die Elektrogeräte kaschiert werden können, um<br />

einen absolut fließenden Übergang zwischen Kochen<br />

und Wohnen zu schaffen. Einzelne Bereiche verschmelzen<br />

so stilvoll und diskret zu einem Ganzen,<br />

ohne Gemütlichkeit zu nehmen.<br />

Unsere<br />

Küchen-Expertin<br />

KERSTEN<br />

RENKWITZ<br />

Inhaberin<br />

des Exklusiv-Studios<br />

„Küchen Am Wall“


Kochen ist<br />

Lifestyle und<br />

gemeinsam<br />

mit Freunden<br />

kochen ein Event.<br />

In modernen<br />

Lifestyle-Küchen<br />

wird gelebt,<br />

gelacht,<br />

entspannt.<br />

i<br />

Wohnlichkeit pur in der modernen Küche. Foto: SieMatic


Klare Linien, edle Materialien und eine klar strukturierte<br />

Innenarchitektur – die Lifestyle-Küche. Foto: Nobilia<br />

„Die neuen Lifestyle-Wohnküchen<br />

sind eine inspirierende Mischung<br />

aus Wohnlichkeit, Natürlichkeit<br />

und innovativen Oberflächen“,<br />

Elektrogerät der Küche“, sagt Volker Irle<br />

von der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne<br />

Küche. Kochen ist heute immer noch der<br />

wichtigste Arbeitsschritt beim Zubereiten<br />

von Speisen – und es ist auch die beliebteste<br />

aller Hausarbeiten. Die Mehrheit der<br />

Deutschen kocht heute gerne. Kochen ist<br />

Lifestyle und gemeinsam mit Freunden<br />

kochen ein Event. In modernen Lifestyle-<br />

Küchen wird gelebt, gelacht, entspannt.<br />

„Die neuen Lifestyle-Wohnküchen sind<br />

eine inspirierende Mischung aus Wohnlichkeit,<br />

Natürlichkeit und innovativen<br />

Oberflächen“, erklärt Irle. Auf der einen<br />

Seite unseres Lebens zeigt sich ein extrem<br />

hoher Grad an Effizienz, Automatisierung<br />

Volker Irle<br />

und Digitalisierung in nahezu allen Bereichen<br />

– auf der anderen Seite steht der<br />

Wunsch nach Wohnlichkeit, Wohlgefühl<br />

und sinnlichen Erlebnissen. „Was könnte<br />

beide Seiten besser miteinander verschmelzen<br />

als die neue Lifestyle-Wohnküche mit<br />

ihrer natürlichen Anmutung, ihren hochwertigen<br />

Materialien und den handschmeichelnden<br />

Oberflächen?“, fragt Irle.<br />

So dominieren bei den neuen Küchen<br />

heute häufig ausdrucksstarke Holzoberflächen<br />

– zum Beispiel als furniertes Echtholz<br />

oder als vollkommene Nachbildung,<br />

die aufgrund ihrer besonderen 3D-Oberflächenstruktur<br />

optisch und haptisch von<br />

echtem Holz nicht mehr zu unterscheiden<br />

ist. Zu den Lieblingshölzern in den neuen<br />

Lifestyle-Lebensräumen zählen vor allem<br />

Eiche – von hellen, grauen, cognac- und<br />

tabakfarbenen Ausführungen bis ganz<br />

dunkel wie Eiche geschwärzt. Und auch<br />

Ahorn, Esche und Nussbaum – fein gemasert,<br />

in markanter Optik mit Astlöchern<br />

und feinen Rissen, mit samtweichen oder<br />

raueren Oberflächen – schaffen ein schönes,<br />

natürliches oder naturverbundenes<br />

Umfeld, das Geborgenheit, Behaglichkeit<br />

und Wohnlichkeit ausstrahlt.<br />

Ob modern-minimalistisch, in<br />

charmant-urbaner Landhaus-Optik oder<br />

im Vintage-Look des Midcentury: Ein weiterer<br />

großer Trend in den neuen Lifestyle-<br />

Küchen sind sogenannte Metallics, also<br />

metallische Oberflächen – als echte, hochwertige<br />

Metallfront sowie als authentische<br />

Reproduktion. Mit ihren dezenten Schleifspuren<br />

wirken die neuen, metallischen<br />

Oberflächen wie nachträglich liebevoll von<br />

Hand bearbeitet. „So manche Unregelmäßigkeit<br />

ist dabei bewusst geplant, so<br />

entstehen Metalloberflächen im Used-<br />

Look“, heißt es von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche.<br />

120 OBERNEULAND


Promotion<br />

Viel Platz zum gemeinsamen Kochen und Genießen bietet diese offene Wohnküche -<br />

eine bulthaup b3, wandhängend, kombiniert mit einem bulthaup Monoblock. Foto: bulthaup<br />

bulthaup b3<br />

GESTALTERISCHE FREIHEIT<br />

FÜR ALLE LEBENSRÄUME<br />

bulthaup b3 fasziniert als multifunktionales Küchenund<br />

Raumsystem mit Planungsvielfalt und gestalterischer<br />

Freiheit - ob als puristische Kücheninsel oder als<br />

raumgestaltende Funktionswand, ob schwebend oder<br />

bodenstehend. Im Vordergrund steht der Besitzer mit seinen<br />

Wünschen und Bedürfnissen für seinen Lebensraum<br />

zum Wohlfühlen und Verweilen.<br />

Statt der klassischen Grundrissplanung aktiviert und<br />

bespielt bulthaup b3 die Wand. Diese wird so zum Funktionsträger<br />

innerhalb einer funktionalen Gesamtplanung.<br />

Der Kunde ist flexibel in der Schaffung persönlicher<br />

Wohnräume nach eigenen Vorstellungen und räumlichen<br />

Gegebenheiten.<br />

Wandpaneele sind in unterschiedlichen Längen und<br />

Materialien erhältlich. Die Funktionswand lässt sich<br />

fließend in andere Lebensbereiche fortsetzen und mit einer<br />

Vielzahl an persönlich wählbaren Funktionen ausstatten.<br />

Durch eine speziell von bulthaup entwickelte Technik<br />

können werkseitig 10 mm Borde unsichtbar mit den<br />

Paneelen verbunden werden. Sie sind extrem belastbar<br />

und lassen Raumplanungen weit über die Küche hinaus.<br />

In die horizontale Fuge zwischen den Paneelen<br />

lassen sich unterschiedliche Funktionselemente flexibel<br />

und variabel einhängen, wie beispielsweise Borde für<br />

Gewürz- und Vorratsdosen, Rollenhalter oder auch Haken<br />

in Aluminium für Utensilien, die der Nutzer schnell zur<br />

Hand haben möchte.<br />

Der bulthaup monoblock im Zentrum des Raumes<br />

bietet ausreichend Platz zum gemeinsamen Vorbereiten,<br />

Kochen und dem kommunikativen Miteinander. Der<br />

monoblock wird als reine Einzelanfertigung ausschließlich<br />

nach den Wünschen des Kunden geplant und<br />

produziert: Maße und Frontmaterialien können ausgewählt<br />

und Funktionen, wie Feuer- und Wasserstelle,<br />

je nach Bedarf integriert werden.


FüNF FRAGEN AN<br />

Karl-Heinz Flathmann vom Küchenstudio Flathmann in Lilienthal<br />

Unser<br />

Küchen-Experte<br />

Moderne Küchentechnik: die Dunstabzugshaube<br />

direkt auf dem Herd. Foto: Bora<br />

Eine ideale Ergänzung finden die Holzund<br />

Metalloberflächen beispielsweise in<br />

Kombination mit innovativen und extrem<br />

beständigen, Nano-Technologie-basierten<br />

samtmatten Oberflächen, die vor Fingerabdrücken<br />

schützen. Weitere Trendthemen<br />

sind Beton und Marmor – als Leichtbeton<br />

und Naturstein sowie als Marmor- und<br />

Beton-Nachbildungen zum Beispiel in<br />

Braun- und Graunuancen. Zu den besonders<br />

wohnlichen Werkstoffen gehören auch<br />

die neuen, seidenmatten Lackfronten, bei<br />

denen teilweise noch ihre feine Holzstruktur<br />

durchschimmert, sowie Echt-Keramik-<br />

Oberflächen. Viel Glas und der Einsatz von<br />

indirektem Licht beispielsweise in Regalsystemen<br />

lassen moderne Küchen leicht,<br />

luftig, behaglich wirken. Text: Claudia Kuzaj<br />

Herr Flathmann, an was muss ich denken, bevor ich mit der<br />

Küchenplanung beginnen kann?<br />

Karl-Heinz Flathmann: Zunächst einmal braucht man einen Grundriss.<br />

Wer den nicht hat, zu dem fahren wir und messen nach. Dann<br />

muss man natürlich schauen, wo die Anschlüsse sind – wenn man sie<br />

beibehalten möchte. Das gilt vorrangig für den Wasseranschluss und<br />

den Ablauf. Bei den elektrischen Anschlüssen ist es nicht ganz so entscheidend.<br />

Über das Budget sollte man sich auch Gedanken machen.<br />

Welche Küchenstile sind momentan gefragt?<br />

Karl-Heinz Flathmann: Bei uns sind es der Landhaus-Stil, der moderne<br />

Landhaus-Stil und der moderne Stil – zum Beispiel die Küche in<br />

Betonoptik.<br />

KARL-HEINZ<br />

FLATHMANN<br />

vom Küchenstudio<br />

Flathmann in Lilienthal<br />

Welche Beleuchtung braucht man in der Küche?<br />

Karl-Heinz Flathmann: Die Arbeitsflächen müssen natürlich ausgeleuchtet werden. Dazu verwendet<br />

man heute ausschließlich LEDs. Es gibt Einzelleuchten und Linienleuchten. Linienleuchten<br />

– das sind Lichtstangen – haben den Vorteil, dass man mit ihnen die ganze Fläche<br />

ausleuchten kann. Eine schöne und beliebte Alternative ist das von innen beleuchtete Dekorglas.<br />

Dekorglas ist eine Wand aus Sicherheitsglas, das mit den unterschiedlichsten Motiven<br />

bedruckt werden kann. Über eine Fernbedienung lässt sich das Licht hinter dieser Glaswand<br />

verändern – von kalt bis warm.<br />

Aus welchen Materialien bestehen moderne Küchenfronten?<br />

Karl-Heinz Flathmann: Hier hat sich die sogenannte mitteldichte Faserplatte durchgesetzt,<br />

weil sie sich besonders gut bearbeiten lässt. Die wird dann lackiert – entweder matt oder<br />

hochglänzend.<br />

Welche Rolle spielen intelligente Küchengeräte bei der Küchenplanung?<br />

Karl-Heinz Flathmann: Eine immer größere Rolle. Geschirrspüler oder Backöfen lassen sich<br />

über Apps auf dem Tablet oder Smartphone ganz einfach aus der Ferne bedienen. Ich habe<br />

selber erst kürzlich vergessen, hier im Geschäft den Geschirrspüler anzustellen. Das konnte ich<br />

dann einfach von zuhause aus machen. Kühlschränke mit Kameras gibt es schon. Hier sind zur<br />

Zeit noch weitere interessante Systeme in der Entwicklung, wie beispielsweise eine Art Scanner<br />

für den Kühlschrank. Der Scanner erfasst alles, was man in den Kühlschrank stellt und was<br />

man herausnimmt. Sind dann beispielsweise keine Eier mehr da, bekommt man Nachricht.<br />

122 OBERNEULAND


FüNF FRAGEN AN<br />

Jens Köster, Der Küchenspezialist aus Grasberg<br />

Herr Köster, welche Bedeutung hat die Küche heute für uns Menschen?<br />

Jens Köster: Die Küche ist wieder Mittelpunkt geworden. Früher saßen in<br />

der Küche ja mehrere Generationen beim Essen am Tisch zusammen.<br />

Das kenne ich auch aus meiner eigenen Familie noch gut. Ich komme<br />

aus einer Schlachterfamilie und bei uns trafen sich in der Küche immer<br />

die ganze Familie und alle Angestellten. Heute gibt es viele Zwei-Personen-Haushalte<br />

und nun ist es so, dass man in der Küche gemeinsam<br />

mit Freunden kocht. Man hat heute den offenen Wohnraum, also die zum<br />

Wohn- und Essraum geöffnete Küche. So sind alle zusammen – Gast<br />

und Gastgeber.<br />

Was ist der Grund für diese Entwicklung?<br />

Jens Köster: Maßgeblich beeinflusst wurde diese Entwicklung von den<br />

vielen Kochshows, die es heute im Fernsehen gibt. Die Sendungen inspirieren<br />

die Menschen. Dort sehen sie, dass etwas Schönes gekocht<br />

wird. Dann bekommen sie Lust, die Gerichte nachzukochen. In der<br />

Küche geht es heute um das genussvolle Kochen. Und natürlich auch<br />

darum, dass die Menschen jetzt wieder lieber in Gesellschaft<br />

essen und nicht mehr alleine.<br />

Wenn die Küche immer weiter zum Mittelpunkt des<br />

modernen Lebens wird – wie hat sich dann ihr<br />

Aussehen verändert?<br />

Jens Köster: Heute machen wir überwiegend Hochglanz-<br />

Küchen mit klaren Linien. Eine Küche sollte sich nicht in<br />

den Vordergrund spielen, sondern sich schön in den Raum<br />

integrieren und auch mit dem Fußboden harmonieren. Die<br />

Küche wird mehr zum Möbelstück, anstatt reines Küchenmöbel<br />

zu sein. Die Küche ist heute ein Schmuckstück, das<br />

die Menschen auch gerne zeigen. Der Farbtrend<br />

schwarz/weiß ist nach wie vor hoch im Kurs. Aber auch die<br />

Kombination Weiß-Hochglanz zusammen mit Holz – zum<br />

Beispiel mit einer Holzarbeitsplatte – ist immer im Rennen.<br />

Stark im Kommen ist zur Zeit ein Bronzeton, der sich<br />

überall wiederfindet, sei es an Fronten oder auf Arbeitsflächen.<br />

Besonders zu Holz wirkt er edel.<br />

Unser<br />

Küchen-Experte<br />

JENS<br />

KÖSTER<br />

Der Küchenspezialist<br />

aus Grasberg<br />

Mit Küchenmöbeln lässt sich heute ein ganzes<br />

Haus einrichten. Foto: Nobilia<br />

Haben Küchenhersteller ihre Programme erweitert?<br />

Jens Köster: Ja, mit Küchenmöbeln ist heute alles möglich.<br />

Zunächst ging es in den Hauswirtschaftsraum – dann zu den<br />

Wohnmöbeln. All diese Möbel bekommt man heute von den<br />

Küchenherstellern. Die Schubkästenführungen, Türscharniere<br />

und die Fronten selbst sind bei Küchenmöbeln ja ganz<br />

anderen Voraussetzungen angepasst als bei Wohnzimmermöbeln<br />

– was die Feuchtigkeitsbeständigkeit und die Haltbarkeit<br />

der Scharniere angeht. Und auch die Korpusstärken,<br />

also die Frontstärken, sind bei Küchenmöbeln ganz anders<br />

als bei normalen Wohnzimmermöbeln. Wir bauen heute<br />

nicht nur Hauswirtschaftsräume, Garderoben, Badmöbel –<br />

wir bauen heute komplette Wohnzimmer. Ich richte mit einem<br />

Küchenmöbel heute im Prinzip ein ganzes Haus ein.<br />

Welche Lebensdauer haben moderne Küchen?<br />

Jens Köster: 30 Jahre. Man rechnet pro Person drei<br />

Küchen im Leben. Die erste ist die Singleküche, die zweite<br />

gibt’s zur Hochzeit und die dritte dann weitere 25 Jahre<br />

später zur Silberhochzeit.<br />

NATURSTEINZENTRUM BREMEN<br />

W-K-WINTERHOFF GMBH<br />

B Ä D E R K Ü C H E N T R E P P E N W O H N E N G E W E R B E<br />

In den Freuen 90 · 28719 Bremen · Telefon <strong>04</strong>21 / 64 20 61<br />

www.w-k-winterhoff.de<br />

Lebens(t)räume aus Naturstein


BAUEN + IMMOBILIEN<br />

TABAKQUARTIER<br />

VON DER „TABAK-STADT“<br />

ZUM URBANEN LEBENSQUARTIER<br />

Das Tabakquartier in Woltmershausen ist etwas ganz Besonderes – sowohl im Hinblick<br />

auf seine Wirtschaftsgeschichte als Tabak- und Zigarettenfabrik als auch auf die zukunftsweisende<br />

Vision eines neuen Lebensquartiers. Die Herausforderung besteht darin,<br />

alte Gebäude mit einem neuen zeitgemäßen Leben zu füllen, mit den geplanten Neubauten<br />

modernen Wohnraum zu schaffen und dieses in einen harmonischen Einklang zu bringen.<br />

Geschichte<br />

Die Martin Brinkmann-Fabrik in Woltmershausen war einst die größte Tabak-Produktionsstätte<br />

Europas. Zeitweise arbeiteten über 6.000 Mitarbeiter in der ab 1936 errichteten Anlage.<br />

Im Lauf der Jahrzehnte war eine regelrechte „Tabak-Stadt“ entstanden. 1999 übernahm der<br />

Konzern British American Tobacco (BAT) die Anlage und produzierte dort bis 2014 Zigarillos.<br />

Seit Ende 2018 steht die Fabrikanlage unter Denkmalschutz. Für den neuen Eigner, den Bremer<br />

Projektentwickler Justus Grosse, „ein Ritterschlag für die Immobilie“. Justus Grosse hatte<br />

das 20 Hektar große Gelände im Mai 2018 übernommen. Seitdem wird kräftig an der Vision<br />

Tabakquartier gearbeitet.<br />

Überblick<br />

20 Hektar Fabrik-, Lagerund<br />

Produktionsfläche, das<br />

sind umgerechnet 28 Fußballfelder,<br />

mit zum Teil<br />

denkmalgeschützter Architektur,<br />

die durch modernes<br />

Design und neueste technische<br />

Möglichkeiten zu einem<br />

urbanen Lebensquartier entwickelt<br />

werden. Ein riesiges<br />

Projekt, das es erst einmal<br />

räumlich zu verstehen gilt.<br />

Denn auf dem Gelände befinden<br />

sich zig Gebäude, die<br />

erst nach und nach einer<br />

neuen Bestimmung übergeben<br />

werden. Deshalb geht<br />

auch Justus Grosse Schritt<br />

für Schritt vor und widmet<br />

sich momentan in erster<br />

Linie den Bestandsgebäuden,<br />

die eine neue Nutzung erhalten.<br />

Dank eines Rundgangs<br />

mit Lena Schwantje, die bei<br />

Justus Grosse für Presse und<br />

Marketing zuständig ist,<br />

konnte ein Überblick<br />

gewonnen werden.<br />

124 OBERNEULAND


Heizwerk<br />

Die ersten Mieter sind schon in die „Fabrik“ eingezogen.<br />

Der industrielle Charme soll erhalten bleiben.<br />

Ein allein stehendes und über 100 m<br />

langes Gebäude von 1951, das sich im Herzen<br />

der ehemaligen Tabak- und Zigarettenfabrik<br />

befindet. Daraus ist inzwischen ein<br />

Kultur- und Veranstaltungszentrum entstanden,<br />

das zwar noch nicht komplett fertig<br />

saniert ist, aber seit Dezember 2019 als<br />

Eventlocation gebucht werden kann. Das<br />

Heizwerk bietet Platz für bis zu 400 Gäste.<br />

Foodbox<br />

Die zentrale Location im Innenhof<br />

der Fabrik hat das Potenzial,<br />

zum gastronomischen und kommunikativen<br />

Herzstück des Tabakquartiers<br />

zu werden. Unkompliziert,<br />

schnell und ideal für die<br />

Mittagspause oder das entspannte<br />

Feierabendbier. Frische Ideen und<br />

moderne Küche erwarten die Gäste<br />

ab dem Frühjahr <strong>2020</strong>.<br />

Fabrik<br />

Hier weht seit März <strong>2020</strong> frischer Wind<br />

durch die denkmalgeschützten Flure an<br />

der Hermann-Ritter-Straße. Der erste von<br />

vier Bauabschnitten ist abgeschlossen. Die<br />

sanierten Räumlichkeiten bieten den Mietern<br />

auf einer Fläche von ca. 10.000 qm<br />

Platz für neue unternehmerische Impulse<br />

und Kreativität.<br />

Nach Abschluss aller Bauabschnitte<br />

werden es ca. 50.000 qm sein. Rustikale<br />

Bodenbeläge, traditionelle Lastenaufzüge<br />

und vier Meter hohe Decken zeugen von<br />

historischer Bausubstanz.


Tabakspeicher<br />

Im ehemaligen Tabaklager aus den 1970er Jahren<br />

entstehen zurzeit insgesamt 170 moderne und flexibel<br />

gestaltete Gewerbelofts ab 54 qm zum Kauf bzw. zur<br />

Kapitalanlage. Der Alte Tabakspeicher bewahrt mit<br />

seiner massiven Backsteinstruktur den unverwechselbaren<br />

Charme des alten Industriebaus – mit zeitgemäßer<br />

Ausstattung. Die Fertigstellung ist für Ende<br />

<strong>2020</strong> geplant.<br />

Durch unterschiedliche Grundrisse sollen möglichst viele Käufer angesprochen werden.<br />

Halle 1<br />

Hier wird bis September 2021 das „Boulevardtheater<br />

Bremen“ entstehen. Geplant sind Produktionen<br />

erfolgreicher Komödien sowie extra für<br />

dieses Theater geschriebener Stücke, die sich auf<br />

die Geschichte des Stadtteils beziehen. Das Theater<br />

ist der zweite Standort des seit 20 Jahren erfolgreichen<br />

Weyher Theaters. Zudem sieht die Planung<br />

vor, dass in der anderen Hälfte der Halle 1 die<br />

Bremer Philharmoniker mit ihren Proberäumen<br />

vertreten sein werden.<br />

Mobi 1<br />

Das erste von zukünftig drei Mobilitätshäusern im<br />

Tabakquartier. Der Baubeginn ist bereits erfolgt und<br />

somit der erste Neubau auf dem Gelände. Im Sinne<br />

von „mobil, nachhaltig und grün“ vereinen die Mobilitätshäuser<br />

neben PKW-Stellflächen alle Formen der<br />

neuen Mobilität – mit Bike-, Lastenbike-, Car- und<br />

E-Transporter-Sharing, E-Roller sowie E-Ladestationen<br />

für Pkw und Bikes. Ziel ist es, innerhalb des<br />

Quartiers eine autoarme Umgebung zu schaffen.<br />

Wohnbebauung<br />

Hotel<br />

Im zentralen Innenhof<br />

wird der Neubau eines<br />

Konzepthotels mit 100 Betten<br />

entstehen. Bei der Architektur<br />

und Innenausstattung<br />

wird auf den industriellen<br />

Charme des<br />

Standortes Bezug genommen.<br />

Die Fertigstellung des<br />

„uniquebremen“ ist für<br />

den Sommer 2021 geplant.<br />

Das Konzept sieht vor, dass neben den Büros, Ateliers und Lofts in den<br />

historischen Fabrik- und Speichergebäuden ca. 1.500 Neubauwohnungen<br />

zum Kauf, zur Miete und öffentlich gefördert entstehen – dafür werden<br />

auch einige der alten Lagerhallen abgerissen. Es sollen möglichst viele Zielgruppen<br />

erreicht werden, von Angeboten für junge Familien bis hin zu altersgerechten<br />

Lösungen. Diese müssen mit dem Bestand harmonieren und<br />

sollen den Anforderungen an den modernen Wohnungsbau entsprechen.<br />

Eine konkrete Planung soll der Öffentlichkeit in 2021 vorgestellt werden.<br />

126 OBERNEULAND


Fazit<br />

Das Tabakquartier in Woltmershausen<br />

befindet sich nur drei Kilometer vom<br />

Bremer Marktplatz entfernt. Der<br />

Standort profitiert nicht nur durch die<br />

Nähe zur Innenstadt, sondern auch<br />

durch die unmittelbare Nähe zur Weser<br />

sowie einer bereits vorhandenen Struktur<br />

und einer positiven Resonanz<br />

durch die Bewohner des Stadtteils, die<br />

dem Wandel sehr aufgeschlossen gegenüberstehen.<br />

„Wir haben auf unterschiedlichste<br />

Weise sehr großen Zuspruch<br />

durch die Anwohner erfahren.<br />

Sei es beim Tag des offenen Denkmals<br />

oder auch durch Spontanbesuche auf<br />

dem Gelände. Die Verwandlung einer<br />

Industriebrache in einen lebendigen<br />

Ort des Miteinanders bringt Schwung<br />

in den gesamten Stadtteil“, erklärt Lena<br />

Schwantje. Nicht nur die Marketingexpertin,<br />

sondern das gesamte Team von<br />

Justus Grosse sieht in der Entwicklung<br />

des Tabakquartiers ein „Herzensprojekt“,<br />

das nach den Idealen der<br />

europäischen Stadt – sehr starke<br />

Vielfalt auf relativ kleinem Raum –<br />

revitalisiert werden soll.<br />

In seiner Vision bietet das Tabakquartier<br />

Raum für alle Arten von<br />

Unternehmen, in Form von Büros,<br />

Tagungs- und Veranstaltungsräumen,<br />

mehr Raum für Kulturschaffende, kreative<br />

Köpfe, Start-ups und alteingesessene<br />

Firmen. Spätestens nach Fertigstellung<br />

der Wohnimmobilien sind hier<br />

Leben, Arbeiten, Kultur und Lifestyle<br />

nicht mehr voneinander zu trennen.<br />

Grünflächen, begrünte Dächer, Spielplätze,<br />

eine ausgewiesene Laufstrecke<br />

und der geplante Gleispark sowie die<br />

Nähe zur Weser werden das ehemalige<br />

Industriegelände als „grünes Quartier“<br />

aufblühen lassen. Zur Vision gehört<br />

ebenfalls, dass sich hier Ärzte, ein<br />

Kindergarten, kleine Shops, Cafés und<br />

Bäckereien etablieren und sich somit<br />

das Angebot für die Firmen und<br />

Bewohner vervielfältigt.<br />

Eines wird beim Rundgang über das<br />

Gelände klar: Wiederkommen und<br />

nachschauen, wie sich all die Visionen,<br />

an denen hier gerade gearbeitet wird,<br />

verwirklicht haben. Der Masterplan<br />

beläuft sich auf einen Zeitraum bis<br />

2024 – bis dahin wird es spannend<br />

bleiben!<br />

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Text: Meike Müller<br />

Quellen: Justus Grosse / Freie Hansestadt Bremen,<br />

Fotos: Meike Müller<br />

Visualisierungen: Justus Grosse<br />

OBERNEULAND 127


ENERGIEKONSENS<br />

HAUSMODERNISIERUNG<br />

MIT NEUTRALER BERATUNG<br />

DURCH QUALITÄTSGEPRÜFTE EXPERTEN<br />

„energiekonsens“ ist die gemeinnützige Klimaschutzagentur<br />

des Landes Bremen, die ein klares Ziel verfolgt:<br />

sinkende CO 2 -Emissionen. Deshalb werden Unternehmen,<br />

Einrichtungen und Privatpersonen zu Fragen<br />

bezüglich erneuerbarer Energien, Energieeffizienzmaßnahmen<br />

und nachhaltiger Verhaltensweisen beraten.<br />

„energiekonsens“ arbeitet dafür mit vielen engagierten<br />

Akteuren in zahlreichen Projekten, Netzwerken und<br />

Kampagnen zusammen, um globale, nationale und landesweite<br />

Klimaschutzziele in lokale Zusammenhänge zu setzen.<br />

Energie-Einsparpotential bei Altbausanierung<br />

Neutrale Beratung<br />

an zehn Beratungsstellen<br />

Für die neutrale Beratung und Unterstützung bei der Sanierung<br />

oder Modernisierung haben sich unter dem Begriff<br />

„Bremer Modernisieren“ zehn kompetente Bremer Beratungsstellen<br />

zusammengeschlossen, um optimaler Verbesserungsmaßnahmen<br />

anzubieten: die gemeinnützige Klimaschutzagentur<br />

energiekonsens, das Beratungs-und Ausstellungszentrum<br />

bauraum Bremen, die Bremer Umwelt Beratung, die Verbraucherzentrale<br />

Bremen, BAB – die Förderbank, der Energieversorger<br />

swb, der Eigentümerverband Haus & Grund, hanse<br />

Wasser, kom.fort, die Beratungsstelle für barrierefreies Bauen<br />

und Wohnen sowie das Präventionszentrum der Polizei<br />

Bremen. Außerdem unterstützen die Senatorin für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau<br />

sowie die Kreishandwerkerschaft Bremen diese Hausmodernisierungsinitiative.<br />

Wer sich zunächst ganz allgemein über Vorteile und mögliche<br />

Maßnahmen einer Modernisierung informieren möchte, ist<br />

bei den alljährlich stattfindenden rund 120 Informationsveranstaltungen<br />

sowie den stationären Beratungsstellen der „Bremer<br />

Modernisieren“-Partner richtig.<br />

Für alle, die sich im eigenen Haus mit einem Experten beraten<br />

wollen, ist eine individuelle Vor-Ort-Beratung im Rahmen<br />

eines zweistündigen Gebäude-Checks der Verbraucherzentrale<br />

Bremen ideal geeignet. Ein Energieberater prüft dabei aktuelle<br />

Verbräuche und die Beschaffenheit wesentlicher Gebäudekomponenten<br />

wie Fenster, Dach und Heizung. Die Ergebnisse<br />

dokumentiert er in einem Kurzbericht, der erkennen lässt,<br />

welche Maßnahmen als Nächstes nötig sind.<br />

Wer seine Heizung auf den Prüfstand stellen möchte oder<br />

einen Umstieg auf Solarenergie plant, der kann entsprechende<br />

Heiz-und Solarwärme-Checks in Anspruch nehmen. Als Wegweiser<br />

für die Modernisierung der Gebäudehülle ist die<br />

Dämmvisite von „energiekonsens“ empfehlenswert. Wenn eine<br />

umfangreiche Sanierung bereits beschlossene Sache ist, sollte<br />

128 OBERNEULAND


die Gebäudeenergie-Beratung oder der individuelle Sanierungsfahrplan<br />

in Anspruch genommen werden. Sie dokumentieren<br />

den genauen energetischen Zustand einer<br />

Immobilie. Die Gebäudeenergie-Beratung bildet die notwendige<br />

Grundlage für die Berechnung des Energie-Ist-<br />

Zustands. Anschließend wird auf dieser Basis ein individueller<br />

energetischer Modernisierungsfahrplan erstellt. Einen<br />

umfänglichen Überblick über Fördermaßnahmen bietet<br />

„Bremer Modernisieren“ mit dem Förderlotsen der BAB,<br />

der Förderbank für Bremen und Bremerhaven.<br />

www.bab-bremen.de<br />

Qualitätsgeprüfte Lösungen<br />

durch 60 ausgewiesene Fachleute<br />

Das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Hausmodernisierung<br />

stellen die richtigen Dienstleister dar.<br />

„energiekonsens“ gründete bereits 2006 das Qualitätsnetzwerk<br />

„Energie Experten“. Nur Planer und Handwerker,<br />

die ausgewiesenes Fachwissen und professionelle Erfahrung<br />

im Bereich der energetischen Hausmodernisierung<br />

vorweisen, können zeitgemäße Lösungen anbieten und<br />

optimal umsetzen. Heute gehören den „Energie Experten“<br />

rund 60 kompetente Betriebe aus Bremen und Bremerhaven<br />

an. Dazu gehören Architektur- und Ingenieurbüros,<br />

Energieberater, Sachverständige, Handwerksbetriebe aus<br />

allen Bau- und Energiebereichen (Dachdecker, Maler,<br />

Haustechniker, Zimmerer und Trockenbauer u.a.).<br />

Das Leistungsspektrum der „Energie Experten“ deckt den<br />

gesamten energetischen Bau- und Modernisierungsprozess ab.<br />

Wer dabei sein möchte, muss spezielle Kenntnisse im<br />

Bereich energetisches Bauen und Sanieren nachweisen und<br />

hohe Qualitätsstandards erfüllen. Und auch nach der Aufnahme<br />

können sich die Partner nicht auf ihrem bisherigen<br />

Wissen ausruhen: Regelmäßige Fortbildungen und jährliche<br />

Qualitätskontrollen sind Voraussetzung dafür, Teil des<br />

Netzwerkes zu bleiben.<br />

Bei einem umfangreichen Vorhaben, das mehrere<br />

Gewerke benötigt, profitieren Hausbesitzer zudem vom<br />

langjährigen Kontakt aller Mitglieder bei ihrer Netzwerk-<br />

Arbeit: Maßnahmen einer energetischen Sanierung sollten in<br />

einem Gesamtkonzept geplant werden, daher ist es ideal, wenn<br />

die beauftragten Firmen ohnehin in engem Kontakt stehen<br />

und schnell aufeinander abgestimmte Lösungen finden. Wer<br />

ein Team aus mehreren Energie Experten zusammenstellt,<br />

kommt in kürzerer Zeit zu einem besseren Ergebnis.<br />

Modernisieren – vom Dach bis zum Keller<br />

In den kommenden Ausgaben des OBERNEULAND MAGAZINS<br />

werden wir unseren Lesern, in Kooperation mit „energiekonsens“,<br />

„Bremer Modernisieren“ und „Energie Experten“,<br />

Praxisbeispiele von gelungenen Sanierungen oder<br />

Modernisierungen – vom Dach bis zum Keller – vorstellen.<br />

Seien Sie also gespannt, wie sich ganz individuelle Modernisierungswünsche<br />

mit energetischer Gebäudesanierung in<br />

Bremen verbinden lassen.<br />

Text und Fotos: Meike Müller, energiekonsens/KfW<br />

Weitere Informationen unter: energiekonsens – die Klimaschützer,<br />

Am Wall 172/173, 28195 Bremen, Telefon: <strong>04</strong>21/37 66 71-0,<br />

www.energiekonsens.de, www.bremer-modernisieren.de oder<br />

www.energie-experten.net<br />

OBERNEULAND 129


BAUEN + IMMOBILIEN<br />

SPARKASSE BREMEN<br />

UMFANGREICHE BERATUNG<br />

GLEICH NEBENAN<br />

Zum neuen Konzept der Sparkasse<br />

Bremen gehört es, kurze Wege in den<br />

Stadtteilen zu nutzen. Das heißt, dass Kunden<br />

möglichst viele Dienstleistungen direkt<br />

in „ihrer“ Stadtteilfiliale in Anspruch nehmen<br />

können. Ein Beispiel dafür waren die<br />

zweiwöchigen Immobilien-Aktionstage.<br />

„Da wir direkt vor Ort in den Bremer<br />

Stadtteilen zuhause ist, verfügt sie über genaue<br />

Kenntnisse des dortigen Immobilienmarktes.<br />

Das kommt Interessierten unmittelbar<br />

zugute“, sagt Sparkassen-Vorstand<br />

Thomas Fürst. Ein „Heimvorteil“ also, und<br />

zwar in doppelter Bedeutung. Denn so<br />

wird auch ein neues Serviceangebot bezeichnet,<br />

mit dem die Sparkasse potenzielle<br />

Immobilienkäufer schon im Vorfeld eines<br />

Abschlusses unterstützt. Und das funktioniert<br />

so: Interessenten erhalten nach entsprechender<br />

Klärung ihres möglichen<br />

Investitionsrahmens mit den Experten der<br />

Sparkasse eine feste Finanzierungszusage<br />

in Form einer kleinen Urkunde. Mit dieser<br />

„festen Zusage“ können Kaufinteressierte<br />

bereits zur Besichtigung eines Hauses oder<br />

einer Wohnung gehen. Die Zusage gilt<br />

sechs Monate lang und ist nicht an ein<br />

bestimmtes Objekt gebunden.<br />

„Die Immobilien-Aktionstage – direkt<br />

in der Filiale und über einen Zeitraum von<br />

14 Tagen – haben verdeutlicht, welche Vorteile<br />

die Vor-Ort-Beratung für unsere Kunden<br />

bringt. Kurze Wege, schnelle Beratung,<br />

Heimvorteil! Letztendlich können wir diesen<br />

Service aber auch jederzeit und unabhängig<br />

von einer Aktion bieten. Aufgrund<br />

Marc Erigson ist<br />

Marktbereichsleiter der<br />

Sparkassen-Stadtteilfiliale<br />

Horn-Lehe und hat sein<br />

„Handwerk“ von der Pike<br />

auf gelernt.<br />

Waren bei den Immobilien-Aktionstagen besonders<br />

gefragt, v.l.n.r.: Carsten Hartzsch (Finanzberater),<br />

Kay Noffke (Vermögensberater),<br />

Nico Hempel (Finanzberater),<br />

Daniela Tasto (Baufinanzierungsexpertin),<br />

Stefan Kahle (Immobilienmakler<br />

der Sparkasse Immobilien Bremen GmbH),<br />

Isabel Müller (Community Assistentin).<br />

der guten Aufstellung unseres Teams haben<br />

wir Fachleute in der Filiale, die zu Aussagen<br />

über Finanzierungsthemen befähigt<br />

sind“, erklärt Marc Erigson.<br />

Marc Erigson ist Marktbereichsleiter der<br />

Sparkassen Stadtteilfiliale Horn-Lehe. Er<br />

hat sein „Handwerk“ von der Pike auf gelernt.<br />

Seit 23 Jahren ist der Borgfelder für<br />

die Sparkasse tätig, hat zunächst eine Ausbildung<br />

zum Bankkaufmann gemacht und<br />

später ein Studium als Sparkassenbetriebswirt<br />

absolviert. Zehn Jahre war Marc Erigson<br />

in der Filiale Berckstraße im Einsatz.<br />

Sein berufliches und privates „Zuhause“<br />

sieht der Vater von drei Töchtern rund um<br />

das Mühlenviertel: „Ich bin in Borgfeld<br />

aufgewachsen, lebe auch heute dort, habe<br />

am Horner Gymnasium Abitur gemacht,<br />

später in der Berckstraße gearbeitet. Ich<br />

bin sowohl beruflich als auch privat sehr<br />

stark rund um den Stadtteil eingebunden<br />

und vernetzt.“<br />

Die Sparkasse und somit auch die Mitarbeiter<br />

der Filiale sind im Stadtteil angekommen.<br />

Viele der Mitarbeiter waren bis<br />

zum letzten Jahr in den ehemaligen Standorten<br />

in Oberneuland und Horn tätig.<br />

„Wir bilden hier ein starkes Team von<br />

kompetenten und engagierten Fachleuten,<br />

die den persönlichen Kontakt wertschätzen<br />

und beste Beratung für die Kunden anstreben“,<br />

so Erigson.<br />

Was im Stadtteil rund um das Thema<br />

Wohnen wichtig ist, vermittelt auch das<br />

neue Internetportal der Sparkasse Bremen:<br />

Unter www.spot-bremen.de finden sich gut<br />

recherchierte Beiträge zum Immobilienkauf<br />

ebenso wie umfangreiches Material<br />

etwa über Spielplätze, Schulen, Ärzte oder<br />

Fachgeschäfte. Wer eine Immobilie sucht<br />

und mehr über sein angestrebtes künftiges<br />

Wohnquartier erfahren möchte, erhält hier<br />

eine Fülle von Informationen. Jeder<br />

Bremer Stadtteil ist vertreten, dazu gibt es<br />

Artikel etwa über energetisches Sanieren<br />

und Modernisieren im Baubestand oder<br />

Tipps in Sachen Umzug.<br />

Neben Beratungen und Serviceleistungen<br />

rund um die Finanzen hat die Sparkasse<br />

einen Treffpunkt für die Menschen im<br />

Stadtteil geschaffen und Vereinen und Unternehmen<br />

die Möglichkeit gegeben, die<br />

Räumlichkeiten der Filiale für eigene Angebote<br />

und Aktivitäten zu nutzen. Eine Infotafel<br />

im Eingangsbereich informiert über<br />

aktuelle Termine, eine kleine Broschüre<br />

über alle Termine eines Monats. Ob<br />

Sprachkurs, Yoga-Kurs, Infos zu Gesundheitsthemen<br />

oder eine Schulung zum Thema<br />

Online-Banking – das Angebot ist umfassend<br />

und die Räumlichkeiten bieten<br />

reichlich Platz. Mit dem neuen Filialkonzept<br />

setzt die Sparkasse nicht nur auf modernste<br />

Technik, sondern auf nachbarschaftliche<br />

Vernetzung. Der Fokus liegt dabei<br />

auf den Kundenbedürfnissen nach<br />

mehr regionaler Nähe und Verbundenheit.<br />

Text: MM / Sparkasse Bremen, Fotos: MM<br />

130 OBERNEULAND


Promotion<br />

Klaus Schlenker feiert 50-jähriges Geschäftsjubiläum<br />

WELLNESSSPEZIALIST IM NEUEN FACELIFT<br />

Am 1. April <strong>2020</strong> begeht die Klaus Schlenker GmbH nach umfangreichen<br />

Modernisierungsmaßnahmen und diversen Investitionen<br />

ihr 50-jähriges Geschäftsjubiläum. Geschäftsführende Gesellschafter<br />

sind Klaus Schlenker und Carsten Schlenker.<br />

Die Firma ist seit 1988 Generalagent des schwedischen Unternehmens<br />

Tylö AB für Deutschland. Sie liefert die Wellnessprodukte<br />

nicht nur in Deutschland und Europa sondern auch außerhalb<br />

Europas.<br />

Der Wellnessmarkt boomt zurzeit, hiervon profitiert auch die<br />

KS GmbH. Es konnten u.a. große Ferienappartmentanlagen an der<br />

gesamten Ostseeküste und auf Rügen mit TylöHelo Produkten ausgestattet<br />

werden. Auch die Urlauber in den Robinsonclubs auf den<br />

Malediven, Thailand, Tunesien, Kap Verde, Kreta usw. relaxen in<br />

TylöHelo-Saunen. Kreta wurde gerade im Januar fertiggestellt.<br />

angefertigt und den baulichen Gegebenheiten des Kunden angepasst.<br />

Das Team der Klaus Schlenker GmbH verwirklicht Ihre private<br />

Wellnessoase von der Planung bis zur fachgerechten Montage.<br />

Klaus Schlenker GmbH<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 30-34<br />

28816 Stuhr<br />

In der Gottlieb-Daimler-Straße präsentiert die Klaus Schlenker<br />

GmbH auf 700 qm eine neue moderne Ausstellung mit einem<br />

großen Angebot an TylöHelo Saunen, Dampfbädern, Dampfduschen<br />

und Infrarotkabinen für private und gewerbliche Kunden.<br />

Auch Sunshower Produkte - Sonnenlicht und Infrarotwärme in der<br />

Dusche - sind im Angebot.<br />

Alle diese Produkte dienen dem Wohlfühlen und der Gesundheit<br />

des Benutzers.<br />

Der Trend im privaten Wellnessbereich geht dahin, dass die<br />

Sauna immer mehr in das Badezimmer integriert wird. Weitere<br />

Trends sind Farblicht, Musikanlage, verschiedene Düfte für den Aufguss,<br />

es wird helles und dunkles Holz kombiniert und viel Glas für<br />

Fronten und Tür verwandt.<br />

Auch im Trend, die Softsauna, eine mildere Art des Saunierens,<br />

d.h. 65 Grad Temperatur und 45 Grad Luftfeuchte. Viele Menschen<br />

bevorzugen aber nach wie vor die heiße trockene Sauna mit 90 bis<br />

100 Grad.<br />

In den großzügigen Ausstellungsräumen der KS GmbH erfährt<br />

der Kunde eine kompetente Fachberatung durch geschulte Mitarbeiter.<br />

Viele Produkte werden mit moderner und digitaler Saunatechnik<br />

in Funktion vorgeführt. Saunen werden individuell nach Maß<br />

OBERNEULAND 131


BAUEN + IMMOBILIEN<br />

LANDMANN<br />

Maximales Grillvergnügen<br />

Barbecue-Fans können sich auf eine neue Generation der beliebten<br />

Triton PTS-Gasgrillserie von LANDMANN freuen: Mit noch mehr Grillpower<br />

und jeder Menge Extras kommt sie unter dem Namen Triton maxX PTS<br />

zum Start der Grillsaison <strong>2020</strong> in den Handel. Die Auswahl reicht vom<br />

kompakten Zwei-Brenner bis zum großen sechsflammigen Gasgrillküchenwagen.<br />

Alle neuen Tritons sind mit dem patentierten Precision<br />

Temperature System (PTS) ausgerüstet, das exklusiv in Gasgrills von<br />

LANDMANN zum Einsatz kommt.<br />

Als Besitzer eines Triton maxX PTS kann wirklich jeder auf Terrasse<br />

oder Balkon Steaks in Steakhausqualität zubereiten. Der deutsche Markenhersteller<br />

hat die komplette Triton PTS-Serie, europaweit ein Bestseller,<br />

zusätzlich mit der neu entwickelten maxX-Zone ausgestattet. Dort geben<br />

kraftvolle Infrarotbrenner konzentrierte Strahlungshitze ab, die sehr<br />

schnell sehr hohe Temperaturen erreicht, also eine rund doppelt so hohe<br />

Leistung wie beim klassischen Grillen. So bekommen Steaks in der<br />

maxX-Zone ein Bilderbuch-Branding und eine herrlich schmackhafte<br />

Kruste. Durch die hohe Strahlungshitze karamellisieren die Proteine an<br />

der äußeren Oberfläche, und die geschmacksintensiven Röstaromen können<br />

sich voll entwickeln. Wenn man das Fleisch in der maxX-Zone kurz<br />

angrillt und dann bei niedrigen Temperaturen noch etwas weitergaren<br />

lässt, bleibt es innen wunderbar saftig und zart.<br />

L. & S. Howald · Dachdeckermeister GmbH & Co. KG<br />

Rockwinkeler Landstr. 81 · 28355 Bremen<br />

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Beim Grillen auf dem Hauptrost gewährleistet das PTS-System, dass<br />

sich die Brennkraft auf dem Grillrost sehr gleichmäßig verteilt und damit<br />

Hitzeblöcke oder Kältezonen verhindert werden – und zwar auf jeder Temperaturstufe.<br />

Die Triton maxX PTS-Serie umfasst insgesamt sieben Modellvarianten,<br />

die jetzt auch alle beleuchtete LED-Reglerknöpfe besitzen. Die neue<br />

maxX- Zone ist dort mehrheitlich als separater Seitenbrenner nutzbar.<br />

Beim sechsflammigen Triton maxX PTS+ 6.1+ befindet sie sich als Infrarot-Bodenbrenner<br />

direkt unter dem großen Rost.<br />

Das High-End-Gerät der Serie ist außerdem mit einem Infrarot-Rückseitenbrenner<br />

und einem versenkt eingebauten Doppelring-Seitenbrenner<br />

ausgestattet. Durch das integrierte PTS+ profitieren Anwender zusätzlich<br />

von Easy Clean, dem Cooking-System für eine noch einfachere Reinigung<br />

und deutlich weniger Rückstände beim Grillen. Neben viel Stauraum für<br />

Grillzubehör bietet der Triton maxX PTS+ 6.1+ das Redi-Tank-System für<br />

Gasflaschen: Man stellt den schweren Tank einfach auf den herausziehbaren<br />

Schubladenwagen, lässt ihn in den Unterschrank gleiten und kann<br />

ihn dann von oben ganz komfortabel anschließen. Ebenso praktisch:<br />

Eine Flaschenwaage zeigt die Restfüllmenge an.<br />

Landmann GmbH & Co. Handels-KG<br />

Am Binnenfeld 3 – 5<br />

27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

132 OBERNEULAND


Vinylboden – Komfort und Design<br />

Vinylböden<br />

sind ideal für<br />

alle, die einen<br />

hohen Qualitätsanspruch<br />

haben und sich<br />

eine ganz individuelle<br />

Raumgestaltung<br />

wünschen. Die<br />

hochwertigen<br />

Designböden sind extrem strapazierfähig. Auch in Sachen<br />

Pflege und Nachhaltigkeit können sie überzeugen: Sie sind<br />

schmutz- und bakterienabweisend. Und auch die Optik<br />

kommt nicht zu kurz. Dabei kennzeichnen aktuelle helle,<br />

graue und beige Farbstellungen klar die neuen Eichendekore,<br />

während ansonsten häufig die angesagte Shabby Chic-<br />

Optik und zahlreiche Ornamentic-Dekore zu finden sind.<br />

Foto: epr/Parador<br />

Foto: epr/KENNGOTT<br />

Mehr Sicherheit durch Rundhandläufe<br />

Beim Treppensteigen<br />

besteht immer ein Unfallrisiko.<br />

Um dieses<br />

jedoch so gering wie<br />

möglich zu halten, sollten<br />

bei der Planung einer<br />

Treppe bestimmte<br />

Sicherheitsfaktoren<br />

beachtet werden. Besonders<br />

wichtig: der<br />

griffsichere Handlauf. Rechteckige oder quadratische Handläufe<br />

mögen zwar optisch in mancher Hinsicht überzeugen,<br />

gewähren aber nicht unbedingt den nötigen Halt – schon gar<br />

nicht Kindern, Senioren oder Menschen mit Handicap. Expertenemfehlung<br />

ist – gemäß den relevanten Normen und Richtlinien<br />

– ein Handlauf mit rundem Querschnitt. Dieser sollte<br />

möglichst eine Stärke zwischen 2,5 und fünf Zentimetern aufweisen,<br />

damit er gut umfasst werden kann.<br />

Foto: epr/braun-steine<br />

Terrasse als Blickfang<br />

Holz ist ein sehr beliebter Werkstoff. Er senkt unseren Stresspegel<br />

und schafft so eine gesunde Atmosphäre. Allerdings bringt er<br />

einen hohen Pflegeaufwand mit sich, um den Witterungseinflüssen<br />

standhalten zu können.<br />

Die Lösung: Dielensteine aus Beton in Holzoptik. Dank innovativer<br />

Hersteller lassen sich die Vorteile beider Materialien stilvoll<br />

kombinieren. Die Steinelemente sind witterungsbeständig,<br />

pflegeleicht und splitterfrei, lassen Terrassen und Wege daher<br />

sowohl langfristig makellos als auch ästhetisch aussehen.<br />

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OBERNEULAND 133


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Impressum<br />

23. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />

Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />

Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />

Tel.: <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />

E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />

www.oberneuland.info<br />

Redaktion:<br />

Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />

Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />

Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />

Christina Klinghagen, Claudia Kuzaj, Eberhard Matzke,<br />

Meike Müller, Antje Scheinert, Anna-Lena Trey,<br />

Sabine v.d. Decken, Susanne Wokurka<br />

Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />

Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />

Anzeigen:<br />

Birte Baraczewski, Tel. <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />

E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />

Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 23 vom 1.1.<strong>2020</strong> gültig.<br />

Marc Ehlers (Anzeigenleitung)<br />

Creative Design:<br />

Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />

Erscheinungsweise:<br />

Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />

(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />

Abonnement:<br />

EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />

Stefanie Lüssen, Tel. <strong>04</strong>21 - 257 55 44<br />

E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />

Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />

entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />

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Zuversicht<br />

Es ist das Wörtchen Zuversicht,<br />

das uns am Leben hält,<br />

denn ohne Hoffnung geht es nicht,<br />

zu grau ist oft die Welt.<br />

Die Zuversicht ist unser Pfand,<br />

des Schicksals Rad zu dreh’n,<br />

denn nirgends gibt’s ein Wunderland,<br />

egal wohin wir geh’n.<br />

Nur eigne Kraft und Zuversicht<br />

läßt lebenswert gestalten,<br />

sonst schafft man diese Bürde nicht<br />

und alles bleibt beim Alten.<br />

Die Zuversicht bringt stets Gewinn<br />

in allen Lebenslagen,<br />

sonst läuft umsonst die Zeit dahin<br />

mit ungelösten Fragen.<br />

Das kleine Wörtchen Zuversicht,<br />

das muß uns stets begleiten,<br />

es ist im Dunkeln auch das Licht,<br />

mit dem wir vorwärts schreiten.<br />

Klaus Ender<br />

Foto: Yann Marcon (aufgenommen in den Oberneulander Wümmewiesen)


HAMMEL-<br />

SPRüNGE<br />

DAS FEST DER EIERFREUDE<br />

ich habe einen<br />

zweiten<br />

Wissen Sie,<br />

Job – als Vermarkter von Ostern. Das Ziel ist<br />

es, dieses Fest mittelfristig Weihnachten von<br />

Platz eins der bundesrepublikanischen Feiertagecharts<br />

zu verdrängen. Ich gehöre zu einer<br />

Gruppe von Menschen, die schon lange an diesem<br />

Projekt arbeiten. Meine Vorfahren in dieser<br />

Sache sind die Erfinder der Bremer Osterweise,<br />

äh, Osterwiese. Und die Vorfahren der<br />

Vorfahren haben den Hasen quasi als Maskottchen<br />

für die Osterfeiertage etabliert. Damals<br />

gab es auch Kräfte, die sich für ein Osterstinktier<br />

stark gemacht hatten, die konnten sich<br />

aber genauso wenig durchsetzen, wie die Befürworter<br />

eines Osterregenwurms. Das war im<br />

16. Jahrhundert. Und die Vorvorvorfahren der<br />

Oster-Eierer (so nennen wir uns) haben das<br />

Hühnerei an sich salonfähig gemacht. Sie hatten<br />

im 15. Jahrhundert eine Geschichte verbreitet,<br />

um das Ei populärer zu machen.<br />

Die Story: Eine Gruppe von Leuten wird gebeten,<br />

ein gekochtes Ei auf die Spitze zu stellen.<br />

Keinem will es gelingen, bis ein gewitzter Edelmann<br />

ein Ei nimmt und es unsanft mit der<br />

Spitze auf den Tisch haut. Es bleibt stehen.<br />

Die anderen Leute sagen, dass sie es auf diese<br />

Weise auch hinbekommen hätten. Darauf<br />

sagt der Edelmann: „Hätte hätte, Fahrradkette.“<br />

Das war insofern eine besondere Geschichte,<br />

weil es damals natürlich noch keine<br />

Fahrräder gab und erst recht keine Fahrradketten.<br />

Es gab nur das hätte. Weil meine Oster-<br />

Eierer-Vorfahren weit vor ihrer Zeit waren,<br />

ließen sie den Fahrradkettenteil weg. Nun<br />

suchten sie einen Promi, zu dem die Geschichte<br />

passen würde. Und sie fanden ihn in Chris<br />

Kol, besser bekannt als Christoph Kolumbus.<br />

Diesem Abenteurer haben die früheren Oster-<br />

Eierer die Story verkauft. Er nahm sie dankbar<br />

an, zumal er gerade die „Neue Welt“ entdeckt<br />

hatte. Genau in diesem Zusammenhang konnte<br />

Kolumbus noch eine Public-Relation-Aktion<br />

gebrauchen. Da passte die Eigeschichte hervorragend.<br />

Und in die Geschichte ist sie eingegangen<br />

als `Das Ei des Kolumbus . Sie<br />

trug eierseits, äh, einerseits zur Popularität<br />

des Entdeckers bei, andererseits<br />

wurde etwas anderes noch berühmter<br />

als Kolumbus: das Hühnerei.<br />

Ei weiterer, Pardon, ein weiterer Coup ist den<br />

Eiervermarktern im 19. Jahrhundert gelungen.<br />

Da haben sie einem finnischen Goldschmied<br />

erklärt, er soll hinaus in die Welt gehen und allen<br />

sagen, dass man Ostern mit Goldschmuck<br />

feiern sollte. Und dann traf der Mann auf P.C.F.,<br />

sprich Peter Carl Fabergé. Der war künstlerisch<br />

ganz frisch im Eiergeschäft. Da war es ein<br />

Leichtes, ihn dazu zu bringen, weiter eirigen<br />

hochwertigen Schmuck herzustellen, beziehungsweise<br />

schmucke hochwertige Eier.<br />

Wir Ostervermarkter treten selten in Erscheinung,<br />

aber unsere Marketingideen sind oft<br />

sehr bekannt. Mein größtes Ei-Ding gelang mir<br />

2003. Ich kannte jemanden, der jemanden<br />

kannte, der einen anderen kannte, der ein<br />

Nachbar des berühmten Torwarts Oliver Kahn<br />

war. Über diesen Kannte-Kannte-Kahn-Weg<br />

habe ich Einfluss auf den Bayernspieler genommen.<br />

Kahn wollte damals auf Biegen und<br />

Brechen einen Spruch raushauen, an den sich<br />

nicht nur die Fußballfans noch Jahrzehnte später<br />

erinnern sollten. Mir ist damals zugetragen<br />

worden, dass er in aller Öffentlichkeit so etwas<br />

sagen wollte wie „Herz, wir brauchen Herz!“<br />

oder „Seele, wir brauchen Seele!“ oder<br />

„Lunge, wir brauchen Lunge!“<br />

Von Winfried Hammelmann,<br />

Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Und da ist es mir gelungen – wie genau – erzähle<br />

ich mal, wenn wir uns persönlich kennenlernen,<br />

Kahn zu überzeugen, dass er etwas anderes<br />

sagt: „Eier, wir brauchen Eier!“ Tja, das<br />

war für Olli Kahn Werbung in eigener Sache,<br />

es war aber noch viel mehr Werbung für Eier.<br />

Leider hatte der Mann sich nicht an meinen<br />

Vorschlag gehalten, den Spruch kurz vor<br />

Ostern zu bringen. Dann wäre er – im Sinne<br />

der Oster-Promotion – perfekt platziert gewesen.<br />

Was ihn geritten hat, es in der Vorvorweihnachtszeit<br />

zu sagen, das war mir zunächst ein<br />

Rätsel.<br />

Dann aber begriff ich, dass er „Eier, wir brauchen<br />

Eier!“ genau in der richtigen Zeit gesagt<br />

hat. Die Regale waren ja am ersten November<br />

bereits voller Lebkuchen, Zimtsterne und Weihnachtsschokolade.<br />

Damit hatte er einerseits<br />

den übertriebenen Weihnachtskonsum kritisiert<br />

und andererseits die Aufmerksamkeit<br />

aufs Osterfest gelenkt. Das war genial.<br />

Manchmal müssen wir Ostervermarkter auch<br />

Rückschläge hinnehmen. Schon in den frühen<br />

90er Jahren hatte ein Oster-Eierer aus Ostfriesland<br />

die Idee, ein Riesenrad zu bauen,<br />

das nicht kreisrund war, sondern eierförmig<br />

rund. Er kannte viele Menschen aus der<br />

Riesenradindustrie. Es gelang ihm, Eifluss,<br />

Tschuldigung, Einfluss auf den Bau dieser<br />

traditionellen Kirmesattraktionen zu nehmen.<br />

Und so wurde ein ganz besonderes Fahrgeschäft<br />

aus der Familie der Riesenräder in einer<br />

der größten Metropolen der Welt gebaut. Im<br />

März 2000 wurde es in London eröffnet. Zu<br />

unserem Bedauern hatte es nicht die Form<br />

eines gekochten Eis, nicht einmal die Form<br />

eines Spiegeleis. Es war kreisrund, wie alle<br />

anderen Riesenräder. Und auch die Idee, es<br />

das Londoner Ei zu nennen, also London Egg,<br />

schlug fehl. Stattdessen heißt es London Eye.<br />

Na ja, in Deutschland klingt es dennoch wie<br />

London Ei.<br />

Aber immerhin: Die Gondeln sind eierförmig.<br />

Unsere große Eieraufgabe für die 20er Jahre<br />

wird es sein, in weltweit werbewirksamen<br />

Aktionen deutlich zu machen, wo eigentlich<br />

der Zusammenhang ist zwischen der Auferstehung<br />

des Gottessohnes und Eiern, die<br />

von einem Hasen gebracht werden.<br />

Das kriegen wir aber hin.<br />

Es braucht nur allerlei, äh,<br />

eierlei Phantasie.<br />

Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Donnerstag, 30.<strong>04</strong>.<strong>2020</strong> – Redaktionsschluss: 06.<strong>04</strong>.<strong>2020</strong><br />

138 OBERNEULAND

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