Doktor - DGB-Jugend
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Das Schwarzbuch<br />
Ausbildung<br />
77 Fälle aus der Praxis der Online-Beratung<br />
www.doktor-azubi.de
Das Schwarzbuch<br />
Ausbildung<br />
77 Fälle aus der Praxis der Online-Beratung<br />
www.doktor-azubi.de
4 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
INHALT<br />
Vorwort<br />
<strong>Doktor</strong> Azubi<br />
6<br />
– Wer ist das?<br />
Erschreckend, aber wahr<br />
8<br />
– 77 Fälle aus dem Alltag von Auszubildenden<br />
Putzen, Einkaufen, Zeit vergeuden<br />
10<br />
– Sollte ich nicht einen Beruf lernen? 13<br />
Rechtliche Grundlagen zu ausbildungsfremden Tätigkeiten<br />
Beleidigen, Anschreien, Ignorieren<br />
31<br />
– Mobbing und Psychospielchen 33<br />
Rechtliche Grundlagen zu Mobbing<br />
Arbeit, Arbeit, ohne Ende<br />
47<br />
– Überstunden und kein Urlaub 49<br />
Rechtliche Grundlagen zu Überstunden und Urlaub<br />
Arbeit, Arbeit, ohne Lohn<br />
55<br />
– Wenn das Gehalt einfach ausbleibt 57<br />
Rechtliche Grundlagen zu Lohn- und Gehaltszahlungen<br />
Fass mich bitte nicht an!<br />
61<br />
– Sexuelle Belästigung und körperliche Gefährdung 63<br />
Rechtliche Grundlagen zu sexueller Belästigung und Arbeitsschutz<br />
Es geht auch anders<br />
67<br />
– Wie vorbildliche Ausbildung aussehen kann<br />
Das Interview zum Fernsehspot »<strong>Doktor</strong> Azubi«<br />
68<br />
– Mit Franziska Jünger<br />
Der Azubi-TÜV<br />
70<br />
– Wir checken deine Ausbildung 73<br />
Impressum 75<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 5
VORWORT<br />
Jedes Jahr fehlen viel zu viele Lehrstellen. Im April 2005 waren es wieder über<br />
100.000 betriebliche Ausbildungsplätze. Hinter dieser Zahl verbergen sich<br />
zehntausende Einzelschicksale: Junge Menschen, die eigentlich »durchstarten«<br />
und etwas lernen wollen, die sich nützlich machen und eigenes Geld verdienen<br />
möchten.<br />
Die dramatische Situation am Ausbildungsstellenmarkt belastet jedoch nicht<br />
nur die jugendlichen Arbeitslosen. Auch für jene, die einen regulären Ausbildungsplatz<br />
bekommen haben, nimmt der Druck zu.<br />
Über <strong>Doktor</strong> Azubi, die kostenlose Internet-Beratung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>, kommen<br />
täglich Anfragen, Beschwerden und Hilferufe, die einen erschreckenden Zustand<br />
in einigen Ausbildungsbetrieben offenbaren. Auszubildende werden in zunehmendem<br />
Maße gekränkt, ausgenutzt und schlecht ausgebildet.<br />
Wir wissen, dass viele Arbeitgeber gewissenhaft ausbilden und die Ausbildungsqualität<br />
in vielen Bereichen immer noch ganz hervorragend ist. Wir müssen<br />
jedoch feststellen, dass bei anderen Arbeitgebern problematische und unzumutbare<br />
Arbeitsbedingungen herrschen. Neben einer großen Mehrheit der vielen<br />
Ausbildungsbetriebe, die sich an die Vorschriften nach dem Berufsbildungsgesetz,<br />
dem Betriebsverfassungsgesetz und dem <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz halten, gibt<br />
es häufiger, als man annehmen möchte, auch solche, die die Notlage der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
ausnutzen.<br />
Besonders betroffen sind neben <strong>Jugend</strong>lichen im Einzelhandel vor allem Azubis<br />
in Büroberufen. Aber auch in der Medienbranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
treten gehäuft Probleme im Ausbildungsalltag auf. Das Spektrum<br />
der Missstände reicht von ausbildungsfremden Tätigkeiten und Mobbing über<br />
ausstehenden Lohn und viel zu lange Arbeitszeiten bis zu sexueller Belästigung<br />
und den Umgang mit gefährlichen Substanzen unter Missachtung des Arbeitsund<br />
Gesundheitsschutzes.<br />
Die Beratungswünsche und Hilferufe an unsere Online-Beratung sprechen dafür,<br />
dass Auszubildende härtere und existenziellere Probleme im Berufsleben haben<br />
als ihre bereits fertig ausgebildeten KollegInnen. Deshalb muss sich die Politik<br />
auch nach dem Eintritt ins Berufsleben weiter um die Auszubildenden kümmern.<br />
6 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Sie muss sich für die Rechte der Auszubildenden und für eine bessere Qualität in<br />
der Ausbildung einsetzen.<br />
Mit der Veröffentlichung einiger anonymisierter und gekürzter Fälle möchte<br />
die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> auf die Missstände aufmerksam machen. Wir sehen unsere Aufgabe<br />
darin, mit diesem »Schwarzbuch Ausbildung« auf offenkundige Mängel hinzuweisen<br />
und uns für eine gute betriebliche Ausbildung einzusetzen. Diese muss<br />
auch im Sinne der Unternehmen sein, die qualifizierte Mitarbeiter brauchen.<br />
Um die Authentizität der Fälle zu wahren, haben wir die Form und Sprache<br />
des Eintrags aus dem Internetforum übernommen. Die Namen der Betroffenen<br />
sind geändert. t<br />
Ingrid Sehrbrock<br />
Mitglied des Geschäftsführenden<br />
Bundesvorstandes des <strong>DGB</strong><br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 7
DOKTOR AZUBI<br />
<strong>Doktor</strong> Azubi ist eine kostenlose Beratung im Internet. Unter www.doktorazubi.de<br />
können alle <strong>Jugend</strong>lichen, die Probleme in der Ausbildung haben,<br />
in einem offenen Forum Fragen an <strong>Doktor</strong> Azubi stellen. Die geschulten<br />
und sozial höchst kompetenten MitarbeiterInnen antworten innerhalb kürzester<br />
Zeit.<br />
Das Beratungsangebot ist extrem niedrigschwellig. Die jugendlichen FragestellerInnen<br />
müssen sich nicht erst registrieren lassen oder bereits Gewerkschaftsmitglied<br />
sein, um eine kompetente Antwort zu erhalten. Sie müssen niemandem<br />
persönlich gegenüber treten und können auf Wunsch auch anonym bleiben.<br />
Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, sich auf der Internet-Seite die Fälle anderer<br />
<strong>Jugend</strong>licher anzuschauen und auch Antworten zu geben. So wird schnell klar,<br />
dass die Betroffenen nicht allein sind, wenn es um Probleme in der Ausbildung<br />
geht.<br />
In schwerwiegenden, komplexen Fällen verweist <strong>Doktor</strong> Azubi auf GewerkschaftssekretärInnen<br />
der entsprechenden Branche in der jeweiligen Region. Mit der<br />
Online-Beratung deckt der <strong>DGB</strong> einen Beratungsbedarf ab, der ihm bisher über die<br />
betriebliche Betreuung durch Funktionäre und Betriebsräte nicht möglich war.<br />
Dabei wird deutlich, dass die Fälle »härter«, der Umgang und die Konfliktlösungsmechanismen<br />
brutaler sind, als man sie aus dem gewerkschaftlich organisierten<br />
Betriebsalltag kennt.<br />
Den <strong>Doktor</strong>-Azubi-Beratungsservice gibt es seit Juli 2003. Nach der ersten größeren<br />
Werbeaktion – ein Fernsehspot im Musikfernsehen – stiegen die Zugriffszahlen<br />
auf die Internetseite von <strong>Doktor</strong> Azubi rasant an. Selbst die BeraterInnen<br />
von <strong>Doktor</strong> Azubi waren überrascht über Umfang und Ausmaß der Demütigungen<br />
sowie über die Leidensbereitschaft der Auszubildenen. Erst im schlimmsten<br />
Notfall bitten sie um Rat. Sicher ist: Der Druck, unter den angespannten wirtschaftlichen<br />
Verhältnissen einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben und diese Chance<br />
nutzen zu müssen, ist extrem groß. Noch sicherer ist: Die hier dokumentierten<br />
Fälle dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. t<br />
8 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />
– WER IST DAS?<br />
Christian Kühbauch<br />
<strong>DGB</strong>-Bundesjugendsekretär
Die erste größere<br />
Werbeaktion: Alle<br />
Fotos stammen<br />
aus dem Fernsehspot.<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 9
10 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
ERSCHRECKEND, ABER WAHR<br />
– 77 FÄLLE AUS DEM ALLTAG<br />
VON AUSZUBILDENDEN<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 11
»… meine Chefin<br />
sagt, ich soll<br />
nur putzen …«<br />
12 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
PUTZEN, EINKAUFEN, ZEIT VERGEUDEN<br />
– SOLLTE ICH NICHT EINEN BERUF LERNEN?<br />
Thema: Wie kann ich mich durchsetzen?<br />
Von: Andi<br />
Datum: 15.01.2005 15:27:59<br />
Hi, ich bin 16 und im 2. Lehrjahr zum Technischen Zeichner (Heizungs-, Sanitärund<br />
Klimatechnik) und mache meine Ausbildung in einem ausführenden Betrieb.<br />
Ich habe meinen Ausbilder (gleichzeitig auch Geschäftsführer) schon mehrmals<br />
darauf aufmerksam gemacht, dass er mir doch bitte mehr erklären soll. Bis heute<br />
hat er mich noch nicht einmal über die Grundlagen aufgeklärt. Alles, was ich bis<br />
heute weiß, hab ich mir selbst beigebracht bzw. von Kollegen erklären lassen.<br />
Desweiteren hat er mich schon mal gefragt, ob ich nicht samstags arbeiten<br />
könne. Als es dann soweit war, hat mein Chef mich vor einem verschlossenen<br />
Büro warten lassen. Nach 2 Stunden bin ich dann nach Hause (ca. 20 km Hin- und<br />
Rückweg) gefahren. Ich habe ihn schon mehrmals darauf angesprochen, aber er<br />
hat nie reagiert.<br />
Wie kann ich mich dagegen wehren? Kann mir da eine Gewerkschaft weiterhelfen?<br />
t<br />
Thema: Probleme mit der Chefin<br />
Von: Stefanie<br />
Datum: 09.02.2005 09:38:13<br />
meine frage ist: ich mache eine ausbildung zur verkäuferin in einem braut- und<br />
festmodengeschäft, ich darf aber nie etwas verkaufen oder die kunden beraten.<br />
ich bin jetzt im ersten lehrjahr, bin sehr oft alleine im geschäft! kosmetik gehört<br />
auch zu dem geschäft und meine chefin sagt, ich soll nur putzen usw. und<br />
vor allem kosmetik mitlernen! und sie hat mir jetzt noch den lohn gekürzt, weil sie<br />
meint, ich würde nichts machen! ich muss die ganze woche auch jeden tag nach<br />
der schule (2 x in der woche) arbeiten kommen!<br />
mit ihr reden kann man nicht, kann ich irgendwas machen? denn urlaub oder<br />
mal frei bekomme ich auch nie!! t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 13
Thema: Ausbildungsfremde Arbeiten<br />
Von: Marco<br />
Datum: 31.01.2005 19:22:09<br />
Ich bin im dritten Lehrjahr zum Gas-, Wasserinstallateur und muss seit über einem<br />
Monat unsere neue Werkstatthalle alleine anstreichen! Sowas ist doch nicht normal,<br />
oder? Dann meinte mein Chef noch zu mir, ich sollte diese Arbeiten nicht in<br />
meinen Wochenberichten erwähnen! Er meint, ich sollte schreiben, ich hätte Heizungen<br />
eingebaut und so weiter! Ich weiß nicht, was ich da machen soll! Ich hab<br />
schon mit dem Gedanken gespielt, die Firma zu wechseln! t<br />
Thema: Lagerarbeit<br />
Von: Susanna<br />
Datum: 31.01.2005 18:57:57<br />
Hallo Dr. Azubi!<br />
Ich bin 19 Jahre alt und im 2. Lehrjahr zur Friseurin. Das Problem ist, dass ich<br />
gar nichts lerne. Da es ein sehr großer Betrieb mit noch 3 weiteren Filialen ist, haben<br />
wir einen bzw. 2 ziemlich große Lagerräume, ca. 80 qm. Ich bzw. noch 2 andere<br />
Azubis dürfen mindestens 2–3 Tage in der Woche in das Lager und die Bestellung<br />
für die anderen Salons zusammenstellen, was dort echt Schwerstarbeit ist<br />
und mehrere Stunden dauert und ganz schön in die Arme und in den Rücken<br />
geht, schwere Kartons heben, etc… 2 Azubis hatten schon blaue Arme vom vielen<br />
Heben und da kam von der Filialleiterin nur : selbst dran schuld…!<br />
Das Schlimme ist, dafür ist IMMER Zeit, aber wenn es darum geht, mal was<br />
FÜR die eigentliche Ausbildung zu tun, ist fast nie Zeit und wenn man es bis zum<br />
Übungskopf schafft, wird man spätestens 2 Min. später wieder weggeholt wegen<br />
Regale putzen, Wickelkästen sortieren oder der tollen Lagerarbeit. Dann ist es<br />
auch egal, ob man nächsten Monat Prüfung hat oder nicht. Üben tun wir jeden<br />
zweiten Montag (und nur dann!) nach Feierabend, d.h. nach 20 Uhr bis etwa 22–<br />
23 Uhr! Und das wird nicht mal als Arbeitszeit oder sonstiges angerechnet! Sowieso<br />
ist dort alles sehr ungerecht geregelt! Jetzt wollte ich Dich fragen, ob dass mit<br />
der Lagerarbeit überhaupt erlaubt ist und was ich dagegen machen kann?!?!? t<br />
14 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Außerberufliche Tätigkeiten<br />
Von: Marion<br />
Datum: 02.02.2005 13:51:32<br />
Hallo!<br />
Ich befinde mich zur Zeit im 2. Lehrjahr meiner Ausbildung und durfte schon<br />
so manche nette Tätigkeiten ausüben. Dazu zählen unter anderem: mit dem Hund<br />
vom Chef Gassi gehen, Schulbücher des Sohnes meines Chefs einschlagen, Toiletten<br />
säubern (obwohl Putzfrau da ist!!!), private Weihnachtsgeschenke einpacken,<br />
private Lebensmittel und Tabak für den Chef kaufen usw. Ich weiß dass er vieles<br />
davon nicht von mir verlangen kann, und eigentlich müsste er das auch wissen<br />
(Rechtsanwalt).<br />
Aber ich weiß andererseits auch, dass, wenn ich mich weigere, ich gemobbt<br />
werde. Was kann man da machen? t<br />
Thema: Kaufmann im einzelhandel steht sehr oft alleine im laden<br />
Von: Maik<br />
Datum: 08.03.2005 20:00:42<br />
hallo<br />
ich bin marcus, bin 23 jahre und mache eine lehre als kaufmann im einzelhandel.<br />
Habe viele probleme in der ausbildung. habe hier zwar schon viele arten<br />
von problemen lesen können, aber leider keine richtige antwort für mich.<br />
also…<br />
1. darf ein azubi alleine im laden stehen auch wenn er über 18 jahre ist…<br />
2. sehe meinen ausbilder sehr selten, einmal im monat, kümmert sich kaum<br />
um mich…<br />
3. überstunden!!! ich weiß, es dürfen welche gemacht werde, müssen aber<br />
wohl innerhalb der nächsten zwei monate abgebummelt werden… ist aber leider<br />
nicht der fall… jede woche eine sechs-tage-woche seit beginn der ausbildung,<br />
ach ja, bin jetzt im 2. jahr… und bis jetzt noch kein tag in der woche frei gehabt<br />
außer sonntag (haha)…<br />
4. in Fillialen auf dauer wegen mitarbeitermangel aushelfen oder halt alleine<br />
stehen… (falls mal einer krank ist oder so)…<br />
Ich meine, es kann doch nicht sein, dass die Betriebe bewusst die mitarbeiter<br />
ausnutzen aufgrund der arbeitslosenquote… sowas muss doch einer überwachen…<br />
bei mir in der Firma macht keiner den mund auf, obwohl sie viel zu viele<br />
stunden ackern… unbezahlt versteht sich… 60stdwoche ist normal… es wird sogar<br />
verlangt, sich in der pause abzumelden, aber weiterzuarbeiten… und wir azu-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 15
is leiden drunter… hoffe, ich bekomme hier ein paar aussagekräftige antworten…<br />
wäre jedenfalls supi…<br />
mfg t<br />
Thema: wurde ausgenutzt<br />
Von: Dirk<br />
Datum: 09.02.2005 18:05:23<br />
ich habe ne ausbildung zum bestatter letztes jahr angefangen. ich war ein halbes<br />
jahr da tätig. nach einem halben jahr wurde ich krank und sagte meinem chef,<br />
dass ich zum arzt gehen wollte. da sagte er zu mir, dass ich doch bitte die versichertenkarte<br />
meiner eltern nehmen solle. er hätte es immer noch nicht geschafft,<br />
mich anzumelden!! darauf hin wurde ich stutzig und bohrte etwas nach. es stellte<br />
sich heraus, dass er mich unterbezahlte und gar nicht versichern wollte. einen vertrag<br />
hatten wir auch nicht abgeschlossen, da er mich jeden tag, an dem ich fragte,<br />
vertröstete dass er das schon mache… ich meine, es war ein 2-mann-betrieb,<br />
wenn man sich jeden tag 8 stunden sieht, ist das unangenehm, immer nachzufragen.<br />
da so gut wie nie was los war, hat er mich in seinem garten beschäftigt, welchen<br />
ich ihm komplett neu gemacht habe. wenn es regnete, habe ich im haus sachen<br />
geputzt umgeräumt.<br />
Als diese art von arbeiten gar nicht mehr aufhörten und er mir von seinen<br />
nächsten plänen erzählte, wusste ich nicht, wie ich aus diesem loch raus kommen<br />
sollte, ich dachte immer, hauptsache arbeit und wenn nebenbei noch jemand<br />
stirbt, lerne ich auch das, was ich machen wollte…<br />
Nun ja, ich habe letztendlich gekündigt aufgrund der tatsache, dass so viel ungereimheiten<br />
waren und er mich nur fürs malochen haben wollte, von maurern<br />
bis bäume fällen. Geld kam auch immer unregelmäßig, normalerweise schuldet er<br />
mir noch 350 euro, die er mir vom letzten monat nicht bezahlt hat, da ich ja »gekündigt«<br />
hatte.<br />
Ich bin zur zeit nicht arbeitslos gemeldet. ich suche nen platz auf eigene faust.<br />
MEINE FRAGE: Könnte ich den bestatter irgendwie zur verantwortung ziehen und<br />
dass ich womöglich noch das geld bekomme, was mir zusteht.<br />
Lieben gruß t<br />
16 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Ausbildungsfremd eingesetzt und sonst noch einiges<br />
Von: Tanjo<br />
Datum: 25.11.2004 04:08:38<br />
Hi, ich bin schon sehr weit über 18, lerne »offiziell« Werbekaufmann im 2. (und<br />
letzten) Lehrjahr und weiß nicht mehr weiter. Also: Offiziell werbekaufmann, hab<br />
ich in meiner klitsche schon 1,5 jahre davor im bereich »internet« gejobbt, was<br />
sich auf html-zusammenbasteln beschränkt hat. meinen ausbildungsvertrag (den<br />
gibt’s) habe ich nie ausgehändigt bekommen, urlaub habe ich mich – abgesehen<br />
von 4 oder 5 einzeltagen im jahr – nie zu nehmen getraut. letztes jahr wurde ich<br />
mehr oder weniger gezwungen, nicht in die schule zu gehen.<br />
ein ausbildungsrahmenplan ist nie gesichtet worden. und ich werde nicht als<br />
werbekaufmann, sondern weiterhin als »internet(schmalspur)programmierer« eingesetzt.<br />
und neuerdings als anwendungsentwickler, wovon ich aber keinen blassen<br />
schimmer habe und im betrieb (3-Mann-Klitsche + Externe) kann mir auch<br />
niemand sagen, was wie geht. jetzt ist 04:00 uhr vorbei und ich sitze zu hause vor<br />
der geschichte, die morgen präsentiert werden soll (die zweite nacht nacheinander).<br />
und insgeheim hoffe ich, dass ich’s wieder nicht hinkriege und in einem anfall<br />
des chefs gefeuert werde. müsste ja wohl, da ich azubi und kein programmierer<br />
bin, zurückgenommen werden + alles kommt raus + evtl. schadensersatz.<br />
das schlimme ist: ich würde liebend gerne selbst kündigen, aber in meiner gegend<br />
gibt es absolut überhaupt keine betriebe, in die ich wechseln könnte. und<br />
das ganze ohne abschluss durchzuziehen will ich mir in meinem alter nicht mehr<br />
leisten. ausserdem sind mir die »missstände« ja schon mehr als 2 wochen bekannt.<br />
da der beruf nicht so weit verbreitet ist, will ich die plz hier nicht öffentlich<br />
angeben. t<br />
Thema: Schaff ich so die Prüfung??<br />
Von: Lothar<br />
Datum: 14.03.2005 20:03:13<br />
Hi!<br />
Obwohl ich bei einem »Gesetzeshüter« arbeite, und der sich nun eigentlich<br />
damit auskennen müsste, läuft die ausbildung in unserem betrieb ziemlich<br />
schief. Wie schon mehrmals in anderen beiträgen geschrieben, kümmert sich<br />
mein chef auch nicht ein bisschen um die azubis. dazu muss ich sagen, dass ich<br />
mom. die einzige auszubildende bin, also müsste ihm eigentlich auffallen, dass<br />
da etwas nicht so richtig stimmen kann. Jedes jahr beschweren sich die azubis<br />
bei der abschlussprüfung bei den prüfern, dass sie in den ganzen 3 jahren lehr-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 17
zeit nicht einmal mit zum gericht waren! dabei ist es pflicht. ich war es bis jetzt<br />
auch noch nicht (in gut 2 jahren, und ich glaub auch nicht, dass ich es nochmal<br />
darf).<br />
Das zuständige Amtsgericht ist von unserer kanzlei ca. 15 km entfernt, 2–3<br />
mal die woche fährt eine angestellte hin und bringt post bzw. holt sie. Das habe<br />
ich jetzt ganze 2 mal gemacht. das ist echt eine frechheit. andere aus meiner berufsschulklasse<br />
sind jeden tag bei gericht. ich frage auch jedes mal, ob ich denn<br />
mal fahren dürfte, aber darauf kommt dann nur ein »NEIN, warum?????« nach<br />
dem motto »wie kommst du denn darauf ???«<br />
Anzumerken ist noch, dass die bürovorsteherin, die jedes mal hinfährt, die zeit<br />
in der stadt nutzt, um shoppen zu gehen. Darauf müsste sie natürlich verzichten,<br />
wenn ich zum gericht fahre.<br />
Die letzte Auszubildene ist bei uns 2 mal durch die prüfung gefallen, weil ihr<br />
das notariat nie beigebracht wurde. sie musste ein ganzes jahr verlängern. bei uns<br />
gibt es nur eine angestellte, die das notariat bearbeitet und niemanden »ranlässt«.<br />
Auch hier habe ich schon nachgefragt, wann ich denn das notariat mal zu sehen<br />
bekomme, darauf kam dann: »Wenn ich hier weg bin.« punkt – keine weiteren<br />
fragen. Also ich habe echt keine lust, meine ausbildung zu verlängern nur wegen<br />
einer blöden angestellten, dazu auch noch bürovorsteherin, die die azubis<br />
schlichtweg nicht richtig ausbildet.<br />
Achja, ganz vergessen habe ich auch noch, dass ich jeden mittwoch + freitag<br />
nachmittag von 15, freitags von 13.30 Uhr ganz alleine bin. Und das bis 18 Uhr.<br />
Ich habe hier schon gelesen, dass das unzulässig ist, aber soll ich meinen chef einfach<br />
darauf ansprechen?<br />
Wäre super, wenn ihr mir tipps geben könntet. t<br />
Thema: Probleme im Ausbildungsbetrieb<br />
Von: Jenny<br />
Datum: 13.04.2005 12:49:12<br />
Hallo Dr. Azubi,<br />
ich schreibe für meinen Freund, der seit August letzten Jahres eine Ausbildung<br />
zur Fachkraft für Lagerwirtschaft macht. Seit Beginn der Ausbildung hat er häufiger<br />
Probleme mit seinen Arbeitskollegen und seinen Chefs. Der zuständige Ausbilder<br />
ist nicht bereit, ihn gescheit auszubilden.<br />
Nach Angaben meines Freundes sitzt der nur in seinem Büro, und wenn er zu<br />
ihm kommt, wimmelt der ihn wieder ab und meint, er komme gleich, was er aber<br />
nicht tut. Ein anderer Kollege drückt ihm wortlos 50 Cent in die Hand und erwartet,<br />
dass mein Freund ihm eine Zeitung bringt. Natürlich gibt es dafür kein Danke.<br />
18 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Für den Chef muss er ebenfalls ein paar mal Kaffee bringen und wenn der Kaffeeautomat<br />
nicht funktioniert (wofür mein Freund nichts kann) kriegt er auch noch<br />
so eine blöde Bemerkung (z.B. sagt er völlig entnervt »Dann mach ich das eben<br />
selber!!«)<br />
Bei den Kollegen ist er unbeliebt, weil die der Meinung sind, dass er einen<br />
desinteressierten Eindruck macht. Ich muss auch sagen, dass es nicht sein Traumjob<br />
ist, allerdings arbeitet er nach seinen Angaben und nach den Angaben eines<br />
Kollegen nicht wie ein Azubi, sondern wie ein Arbeiter, während die anderen eher<br />
wie Azubis arbeiten. Mir kommt das so vor, als ob die ihn nur als billige Arbeitskraft<br />
benützen. Nach dem Ausbildungsplan sollte er schon seit Februar auf eine<br />
andere Abteilung. Ist aber nicht der Fall und wenn er nachfragt, kommt immer die<br />
Antwort »Ich habe auch noch was anderes zu tun«.<br />
Die Firma hatte schon mal einen Auszubildenden, der kurz vor dem Ende der<br />
Ausbildung gegangen ist. Die Ausbilder meinen, er habe die Schule geschwänzt,<br />
ein Arbeiter behauptet, er wäre von den Kollegen aus der Firma »rausgeekelt«<br />
worden. Es kann doch nicht sein, dass die dort mit ihm machen können, was sie<br />
wollen. Mein Freund ist Mitglied in der Gewerkschaft der NGG. Können wir irgendetwas<br />
tun? t<br />
Thema: Fristloser Kündigungsgrund<br />
Von: Lara<br />
Datum: 12.04.2005 13:07:39<br />
Hi, ich hatte mich vor kurzem schonmal gemeldet, weil meine Arbeitskollegin gekündigt<br />
wurde und ich nun niemanden mehr habe, der mir was beibringt. Jetzt<br />
nochmal ne andere Frage.<br />
Es ist so, dass ich, weil ich trotz Azubi im 1. Lehrjahr für alles zuständig und<br />
somit verantwortlich bin und trotzdem das Gefühl habe, noch nichts gelernt zu<br />
haben. Meine Mitschüler von der Berufschule sind alle schon sehr viel weiter als<br />
ich, ich kann nur das, was wir in der Schule durchnehmen, meine Mitschülerinnen<br />
wissen das meiste vorher schon. Außerdem ist mein Chef völlig cholerisch und ich<br />
werde ständig angeschrien. Ich saß jetzt schon zweimal heulend im Büro, obwohl<br />
ich eigentlich sehr viel einstecken kann. Ich schreibe in der Schule nur 1en und<br />
2en und darf laut meinem Chef trotzdem nicht verkürzen. Meine Hausärztin hat<br />
mich schon öfters krank schreiben müssen und meinte, es sei alles auf Stress und<br />
zu hohen Druck zurückzuführen. Ich möchte gerne meinen Ausbildungsplatz<br />
wechseln, habe aber tierische Angst vor den 4 Wochen Kündigungsfrist, die würde<br />
mein Chef mir sicher zur Hölle machen.<br />
Und sein Angeschreie kann ich ja nicht beweisen. Wäre ein Attest meiner Ärz-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 19
tin oder nur meine Aussage schon ausreichend für eine fristlose Kündigung oder<br />
gibts da noch ne andere Chance? t<br />
Thema: Nur der Depp vom Dienst<br />
Von: Jana<br />
Datum: 27.02.2005 10:26:28<br />
Ich weiß, das Lehrjahre keine Herrenjahre sind, aber ich finde, was ich alles machen<br />
muss, nicht gerade normal. Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und bin kurz vorm<br />
ausrasten. Egal in welcher Abteilung ich bin, ich muss in der Buchhaltung, Einkauf<br />
und Verkauf immer brav die Ablage machen. Gut, ich hab nichts gegen Ablage,<br />
die mache ich ja schon seit fast 3 Jahren, aber jetzt bin ich im Verkauf und darf<br />
trotzdem die Ablage in der Buchhaltung machen.<br />
Mit meinem Ausbilder hab ich darüber schon gesprochen, aber ihn scheit es<br />
nicht wirklich zu interessieren. Da ich wirklich fast immer nur die Ablage gemacht<br />
hab, habe ich nicht gerade viel in dem Beruf (Kauffrau im Groß- und Außenhandel)<br />
gelernt, weil ich immer nur der Springer war. Ich sollte dahin, wo ein Depp<br />
gebraucht wird. Ich werde von meinen Vorgesetzten beleidigt und schlecht gemacht.<br />
Jetzt ist meine Frage, kann die Firma mir kündigen, wenn ich Sachen nicht<br />
mache, die nicht in meine Abteilung gehören? (z.B. bin im Verkauf und muss die<br />
Ablage in der Buchhaltung machen). t<br />
Thema: Keinen wirklichen Ausbilder<br />
Von: Jutta<br />
Datum: 31.03.2005 18:16:10<br />
Ich mache meine Ausbildung zur Bauzeichnerin in einem sehr kleinen Architekturbüro.<br />
Es besteht aus meinem Chef, einer Bautechnikerin, die halbtags angestellt<br />
ist, aber nie da ist, weil sie von zuhause arbeitet, und einer Bauzeichnerin. Die<br />
Bauzeichnerin ist die einzige, die mir mal was zeigt, erklärt und die mir hilft. Mein<br />
Chef kann auch mit dem PC und folglich mit dem Zeichenprogramm nicht umgehen<br />
und nimmt sich auch sonst für uns keine Zeit. Er ist eher Choleriker und die<br />
kleinsten Fehler werden schreiend hochgespielt.<br />
Nun wird aus Arbeitsmangel meine Arbeitskollegin gekündigt. Somit ist eigentlich<br />
so niemand mehr für mich zuständig und ich bleibe wahrscheinlich so ungefähr<br />
auf meinem Wissensstand von nach einem halben Jahr Ausbildung stehen.<br />
Es muss doch eigentlich immer ein Ausbilder für mich da sein. Oder? t<br />
20 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Arbeiten für Dumme<br />
Von: Zissi<br />
Datum: 06.02.2005 16:57:06<br />
Ich bin im 1. Lehrjahr in der Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel in einem<br />
sehr großen Küchenwerk. Ich hatte am 1.8.04 eine Ausbildung zur Fachfrau für<br />
Systemgastronomie begonnen und bin am 31.10.04, also am letzten Tag der Probezeit,<br />
ohne Angabe von Gründen gekündigt worden. Auch auf Nachfrage habe<br />
ich keine Antwort erhalten. Da war ich froh, dass ich gleich eine neue Stelle gefunden<br />
hatte.<br />
Fakt ist nur, dass mich die neue Ausbildung von Grund auf unglücklich<br />
macht, oder gemacht hat. Die Bezahlung erfolgt nach dem Tarif einer Verkäuferin,<br />
das ist genau so viel, dass ich meine Miete bezahlen kann. 20 Euro habe ich<br />
dann noch für den Monat, ich weiß nicht, wie ich das bis jetzt immer geschafft<br />
habe. Im Unternehmen gibt es keinen Ausbildungsplan, ganz zu schweigen von<br />
einem zuständigen Ausbilder. In der ersten Woche durften wir (wir haben zu<br />
dritt angefangen) uns noch zu einem Verkäufer setzen, um Kundengespräche<br />
mitzubekommen. Inzwischen will der Chef uns nicht mehr sitzend sehen. Er ist<br />
der Meinung, dass wir dafür da sind, um den Kunden Kaffee zu bringen. So unwahr<br />
es auch klingt… Und das machen wir nun den ganzen Tag: Kaffee kochen!<br />
Samstags stehen wir 9 Stunden an der Eingangstür, um den Kunden Sekt anzubieten.<br />
Ich habe schon so oft versucht, meinen Eltern zu erklären, was für Aufgaben<br />
wir haben. Das Problem ist, dass sie es nicht glauben, oder nicht glauben<br />
wollen. Ich übertreibe ja nur und soll doch froh sein, dass ich was habe. Oder es<br />
heißt, das wird schon wieder… Wenn ich aber sehe, dass die Azubis im 3. LJ<br />
(Lehrjahr, die Red.) nix anderes machen als wir im 1.LJ und auch die ganzen im 3.<br />
Jahr nix anderes gemacht haben als Kaffee kochen… Ich weiß nicht, ob ich dann<br />
noch Hoffnung habe…<br />
Die Azubine, die mit mir angefangen hat, hat auf ihrem Vertrag stehen, dass<br />
ihr Regelschulabschluss mit 12 Monaten anerkannt wurde und die Verkürzung genehmigt<br />
wurde. Da habe ich im Unternehmen nachgefragt, wie das bei mir aussieht,<br />
weil ich Abitur habe und das auf meinem Vertrag nicht anerkannt wurde.<br />
Die Antwort, die ich bekam, war: Nur weil ich Abitur habe, bin ich ja nicht gleich<br />
schlauer als andere! In der Berufsschule bin ich die Beste. Auch deswegen möchte<br />
ich die Ausbildung ungern abbrechen. Aber ich kann in dem Unternehmen nicht<br />
so weiter machen. Ich steh jeden Tag auf und frag mich, wie ich den Tag am besten<br />
rum bekomme. Ich sehe mein Abi da als verschenkt an und weiß auch nicht,<br />
wenn ich das durchziehe, was ich danach mit dem Titel anfangen soll, wenn ich<br />
doch keine Erfahrung habe.<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 21
Hinzu kommt auch noch: Normalerweise haben wir 1 Stunde Pause, nur<br />
samstags dürfen wir offiziell nur eine halbe Stunde machen. Aber so gut wie jeden<br />
Samstag kommt der Chef und fordert, dass wir unsere Pause verkürzen oder<br />
aber gar keine machen, denn es soll ja immer jemand am Sektempfang stehen…<br />
Und so absurd es klingt, aber dieses Unternehmen hat eine Auszeichnung der<br />
IHK!!!<br />
Ich kann so einfach nicht mehr. Ich habe mich dadurch auch so stark verändert,<br />
weil ich halt auch von Grund auf unzufrieden bin. Jetzt habe ich angefangen,<br />
mich in anderen Unternehmen zu bewerben. Am liebsten möchte ich ja in<br />
den Lebensmittelbereich zurück. Aber ich habe immer im Hinterkopf, dass ich ja<br />
schon mal gekündigt wurde und dann noch eine abgebrochene Ausbildung? Außerdem<br />
habe ich ja schon 2003 Abi gemacht und danach ein Jahr gearbeitet auf<br />
400-Euro-Basis, zum Leidwesen meiner Eltern. Das Beste wäre ja, wenn ich irgendwo<br />
im zweiten LJ einsteigen könnte. Damit hätte ich wenigstens das Berufsschuljahr<br />
nicht verschenkt. Für mich ist nur klar, dass ich so nicht weiter machen<br />
kann, schon gar nicht drei Jahre im schlimmsten Fall.<br />
Was ich brauche, ist einfach mal jemand, der mir sagt: wenn du das nicht<br />
willst, dann such dir was anderes… Weil ich will es nicht. Ich will aus mir und meinem<br />
Leben was machen, aber da sehe ich keine Zukunft für mich… t<br />
Thema: Was soll ich tun?<br />
Von: Petra<br />
Datum: 17.03.2005 15:48:54<br />
Letztes Jahr im September habe ich eine Ausbildung als Industriekauffrau in einer<br />
Elektrikfirma angefangen. Am Anfang fand ich eigentlich alles noch ganz ok, aber<br />
mittlerweile sitze ich von morgens bis abends nur noch an meinem Schreibtisch<br />
und warte auf den Feierabend. Ich bin todunglücklich und weiß jetzt einfach<br />
nicht, was ich tun soll.<br />
Hauptsächlich darf ich den ganzen Tag lang nur Ablage machen. Erklären tut<br />
man mir höchstens einmal in der Woche etwas und wenn, dann auch nur ganz<br />
kurz und so schnell, dass ich es nach zwei Tagen wieder vergessen habe. Und<br />
wenn ich dann noch mal irgendetwas nachfragen muss, weil ich etwas nicht verstanden<br />
habe, dann werd ich gleich wieder angebrüllt: »Wir haben dir das doch<br />
gestern schon erklärt!! Wieso verstehst du das denn nicht?!?!« Und als wäre das<br />
nicht alles schon schlimm genug für mich, habe ich jetzt auch noch eine Bewertung<br />
mit Durchschnittsnote 4 bekommen. Mit den Worten: »Du bist unmotiviert,<br />
zeigst kein Interesse und hast überhaupt keine Ahnung, was wir hier in dieser Abteilung<br />
überhaupt machen.«<br />
22 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Ich fiel aus allen Wolken, denn ich hatte mir so viel Mühe mit allem gegeben,<br />
was ich getan habe. Natürlich ist mir auch klar, dass ich tatsächlich nur ganz wenig<br />
darüber Bescheid weiß, was in dieser Abteilung überhaupt gemacht wurde.<br />
Aber woher soll ich das denn auch wissen, wenn man mir nichts erklärt. Ich traue<br />
mich ja auch gar nichts zu fragen, wenn man mich sowieso nur wieder anbrüllt.<br />
Nun hab ich auch schon zweimal mit meinem Ausbilder geredet, aber der nimmt<br />
mich und meine Probleme überhaupt nicht ernst. »Ich bilde mir das alles nur ein<br />
und soll mich eben das nächste Mal mehr anstrengen.«<br />
Am liebsten würde ich die Ausbildung abbrechen oder in einem anderen Betrieb<br />
weitermachen, hab aber große Angst davor, einen riesengroßen Wirbel zu<br />
machen mit der Kündigung und diesem ganzen Trara… Vor allem hätte ich ja<br />
nicht mal einen triftigen Kündigungsgrund. Ich kann ja schlecht sagen, ich will<br />
kündigen, weil man mich dauernd dumm anmacht. Das glaubt mir doch kein<br />
Mensch… Was soll ich bloß tun? Bitte helft mir. t<br />
Thema: Ich lerne nichts *traurig*<br />
Von: Mirjam<br />
Datum: 31.01.2005 00:13:04<br />
Ich habe im August 2004 eine Ausbildung zur Mediengestalterin im Bereich<br />
Print/Fachrichtung Design angefangen. In diesem halben Jahr habe ich nichts gelernt<br />
ausser wie man Textänderungen in einem Dokument vornimmt. Das ist mittlerweile<br />
zu meiner Hauptaufgabe geworden. Des weiteren muss ich oft im Internet<br />
irgendwelche Sachen recherchieren. Nur das konnte ich schon vorher (wie<br />
man mit einer Suchmaschine umgeht).<br />
Bisher habe ich ein bis zwei kleine kreative Aufgaben bekommen. Wenn ich<br />
frage, wie etwas funktioniert, bekomme ich entweder keine oder nur ne blöde<br />
Antwort. Es ist schon so weit, dass ich mich gar nicht mehr traue zu fragen. Mit<br />
meiner Kollegin habe ich mich darüber unterhalten. Daraufhin kritisierte sie mich<br />
und meinte, ich sollte nicht über meine nicht so tollen Aufgaben meckern, denn<br />
schließlich bin ich Auszubildende.<br />
Im praktischen Unterricht in der Berufschule habe ich Schwierigkeiten… Bei<br />
meinem Chef habe ich das Thema auch schon mal angesprochen. Bisher hat sich<br />
nichts gebessert. Kann ich, wenn sich in der Zukunft – nach einem ausführlichem<br />
Gespräch mit meinem Chef – nichts ändert, den Betrieb wechseln? Ist das ein<br />
wichtiger Grund? Das Problem ist auch, dass ich nach der Ausbildung nicht übernommen<br />
werde. Das stand von Anfang an fest. Sprich: Ich muss nach der Ausbildung<br />
so viel können, dass ich in jedem anderen Betrieb arbeiten kann. Was kann<br />
ich tun? t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 23
Thema: Ausbildung kündigen…<br />
Von: Yildiz<br />
Datum: 20.10.2004 09:23:52<br />
Ich hab echt ein Problem! Ich bin 20 und bin jetzt im zweiten Lehrjahr zur Kauffrau<br />
für Bürokommunikation nach dem Abitur. Leider hat sich alles nicht als besonders<br />
spannend herausgestellt, denn ich tue so gut wie nix… Blumen gießen,<br />
Spülmaschine ausräumen… Mir ist es sogar schon passiert, dass ich innerhalb einer<br />
Woche vor lauter Langeweile drei Bücher gelesen habe.<br />
Aber das ist gar nicht das größte Übel: Ich hatte 1995 einen schweren Verkehrsunfall<br />
und habe seitdem eine Schwerbehinderung von 40%. Für den Ausbildungsplatz<br />
war es zwingend erforderlich, dass ich mit einem Schwerbehinderten<br />
gleichgestellt werde. Ist dann auch passiert. Leider habe ich damals gedacht, es<br />
wäre vermutlich gut für mich, aber ich musste leider feststellen, dass es meinen<br />
Arbeitgebern scheißegal ist, dass ich eine Behinderung habe, die interessiert nur<br />
die Förderung des Arbeitsamtes. Verkürzen wegen des Abis darf ich nicht; ist ja<br />
klar, bin ja auch ne billige Arbeitskraft…<br />
Jetzt soll ich nach über einem Jahr plötzlich später anfangen und länger bleiben,<br />
das Problem ist nur, dass ich aufgrund der Behinderung mehrmals in der Woche<br />
meinen Arzt aufsuchen muss, um Infusionen zu bekommen; ich kann da dann<br />
auch nicht mehr hin, wenn ich jetzt länger bleiben muss, denn dann hat auch er<br />
zu (ich habe extra wegen meiner Arbeitszeiten schon den Arzt gewechselt), und<br />
die letzte Hoffnung, schnelle Linderung gegen meine ständigen Schmerzen zu bekommen,<br />
ist damit auch dahin!!! Aber das Schlimmste ist, dass mein Chef und<br />
meine Ausbilderin miteinander verheiratet sind und mich zwischen sich gewaltig<br />
ausspielen! Ich bin nervlich am Ende, hab nur noch Kopfweh und könnt heulen…<br />
Ich will am liebsten alles aufgeben und neu anfangen, habe aber Angst, dass<br />
die Gleichstellung da eine große Hürde für mich ist! Außerdem weiß ich die Kündigungsbedingungen<br />
nicht genau. Kann mir jemand helfen? t<br />
Thema: hilfe, ich brech zusammen!<br />
Von: voll fertig<br />
Datum: 08.04.2005 13:10:34<br />
hallo, ich bins wieder, habe schon diverse anonyme hilferufe geschickt… habe<br />
auch tolle antworten gekriegt, danke. aber jetzt bin ich echt am verzweifeln: in<br />
letzter zeit häufen sich die kommentare, dass ich alleinverantwortlich arbeiten<br />
soll. und im moment ist eine sache im druck, wenn die schiefgeht (was dann wieder<br />
an mir hängen würde), müssen sie sich eine neue auszubildende suchen, sag-<br />
24 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
ten sie. weil bei dem kunden ist schon mal ein fehler passiert, auch wegen mir,<br />
und dann verlieren sie den kunden, ein wichtiger kunde.<br />
aber im 1. lehrjahr darf man doch noch viele fehler machen, oder? und so eine<br />
verantwortung zu übernehmen ist zuviel für mich! es kristallisiert sich auch immer<br />
mehr, dass ich zur schwangerschaftsvertretung werde…ich kann das nicht, ich<br />
halt das nicht mehr aus, ich habe 24 stunden einen kloß im hals, sobald ich jemanden<br />
sehe, den ich kenne, heule ich nur noch los. bitte: wäre es möglich zu<br />
wechseln, den betrieb meine ich, wenn ja wie, oder was für möglichkeiten habe<br />
ich noch, weil ohne lohn (auf meinem kontoauszug steht gehalt, nicht ausbildungsvergütung<br />
???) ohne kindergeld und halbwaisenrente bin ich am arsch!<br />
ich habe ne eigene wohnung, muss strom und wasser bezahlen, etc! ich will<br />
nicht arbeitslos sein, das war ich nach der schule für 3 monate, das halt ich nicht<br />
aus! bitte helft mir schnell, ich brech sonst (schon wieder mal) zusammen! t<br />
Thema: Putzfimmel?<br />
Von: 1. Lehrjahr medizinische Fachangestellte<br />
Datum: 31.01.2005 20:54:38<br />
Ich bin fast nur noch am putzen, vor allem wenn wir zuviele in der Praxis sind<br />
»putz doch dies«, »das muss man putzen« etc. Ich hab heute fünf Stunden nur geputzt.<br />
Das ist ja nicht nur heute so. Immer wenn wir zuviele sind bzw. die Kollegen<br />
gerade witzig sind – putz hier, putz da… Ich bin mehr am putzen als am Behandeln.<br />
Zudem rühren die andern kaum noch nen Finger, seitdem ich hier bin. Ist es<br />
normal, dass ein Azubi nur noch sauber macht und nicht mehr assistiert? Ich finds<br />
traurig. Wie kann ich das mit den Kollegen in den Griff bekommen? t<br />
Thema: Schlechte Ausbildung und Rauchen am Arbeitsplatz<br />
Von: Helen<br />
Datum: 13.02.2005 20:04:31<br />
Ich bin 20 Jahre alt und mache seit einem halben Jahr eine Ausbildung zur Industriekauffrau.<br />
Dabei habe ich zwei Probleme. Zum einen habe ich das Gefühl, nicht<br />
genug zu lernen. Mittlerweile bin ich in der dritten Abteilung und mache nur Ablage.<br />
Ständig heißt es keine Zeit oder es ist kein richtiger Arbeitsplatz mit PC usw.<br />
vorhanden. Alles, was ich dort mache, ist das Archiv aufräumen oder Ablage- und<br />
Sortierarbeiten.<br />
Mir wird nichts über betriebliche Zusammenhänge erklärt oder irgendwelches<br />
Hintergrundwissen vermittelt. Ich kann mir auch nichts selbstständig aneignen, da<br />
ich beim Blättern in irgendwelchen Ordnern angehalten werde, weiter zu sortie-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 25
en oder abzulegen. Stelle ich Fragen, bekomme ich nur möglichst knappe Antworten,<br />
die im Grunde kaum aussagekräftig sind. Neulich habe ich die Ausbilderin<br />
der Abteilung konkret gefragt, ob sie mir einen bestimmten Arbeitsvorgang zeigen<br />
und erklären kann. Ihre Antwort war ein schlichtes NEIN! Ich bin ziemlich ratlos.<br />
Mehr als konkrete Fragen stellen kann ich doch nicht. Ich langweile mich<br />
langsam zu Tode. Außerdem werde ich so niemals in der Lage sein, richtige Sachbearbeitung<br />
zu machen.<br />
Ein zweites Problem habe ich mit dem Rauchen am Arbeitsplatz. Ich selbst bin<br />
Nichtraucherin, muss aber ständig den Qualm der anderen Mitarbeiter einatmen.<br />
Bei uns wird nahezu in jedem Büro geraucht. Ich finde diese Situation unerträglich,<br />
zumal ich häufiger Probleme mit den Atemwegen habe. Ich kann mich ja<br />
schließlich nicht bei jedem kleinen Husten krankschreiben lassen. Aber als Azubi<br />
kann ich auch schwer mein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz durchsetzen<br />
ohne Nachteile zu haben. Ich wäre sehr dankbar, einige Ideen oder Ratschläge zur<br />
Verbesserung der Situation auch für künftige Azubis zu erhalten. t<br />
Thema: Alles nur Schein?<br />
Von: Jochen<br />
Datum: 14.02.2005 07:42.01<br />
Hallo. Mein Name ist Jochen und ich bin 20 Jahre alt. Ich mache eine Ausbildung<br />
als Groß- und Außenhandelskaufmann Fachrichtung Großhandel (1. Lehrjahr).<br />
Mein Problem ist, dass ich gar nicht bei der Firma arbeite, bei der ich den Ausbildungsvertrag<br />
unterschrieben habe.<br />
Im Moment arbeite ich bei einem Tochterunternehmen, dass sich mit EDV beschäftigt.<br />
Ich dachte erst, das wär ok, damit ich möglichst viel kennenlerne. Nun<br />
ist es aber so, dass meine Probezeit vorbei ist und ein Mitarbeiter dieser EDV-Firma<br />
entlassen werden soll. Diesen Platz soll ich dann einnehmen.<br />
Das möchte ich aber nicht, da es überhaupt nicht meiner Ausbildung entspricht.<br />
Außerdem sitze ich fast den ganzen Tag nur rum und habe nichts zu tun.<br />
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte nach meiner Ausbildung einen guten<br />
Job finden, was aber schwer wird, da ich hier nichts lerne. Ich hoffe, ihr könnt mir<br />
einen Rat geben. t<br />
26 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Berichtsheft<br />
Von: Dani<br />
Datum: 25.03.2005 14:08:36<br />
Hallo liebes Dr. Azubi Team!<br />
mache zur Zeit eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation (1 Jahr),<br />
leider merke ich das an den Tätigkeiten, die ich in der Firma mache, zur Zeit kaum.<br />
Meine Tätigkeiten: Kunden beraten, Pappe zerkleinern, mit den Hunden raus gehen,<br />
zur Post fahren, Büro sowie Arbeitsraum und Toilette putzen, zwischendurch<br />
schreibe ich auch schon mal Rechnungen, nehme Telefonate an und hefte ein<br />
paar Unterlagen ab. Als ich meinen Ausbilder mal darauf angesprochen habe,<br />
meinte er nur, dass in so einem kleinen Betrieb jeder mit anpacken müsse, auch<br />
wenn es Aufgaben seien, die nicht zum Beruf gehören.<br />
Mein Ausbilder ist die meiste Zeit auch nicht im Geschäft, meistens bin ich mit<br />
dem anderen Auszubildenden und ein paar Praktikanten alleine im Betrieb. Mein<br />
Problem dabei ist, dass ich nicht weiß, was ich in mein Berichtsheft schreiben soll.<br />
In der Schule wurde gesagt, man solle keine Tätigkeiten hinein schreiben, die man<br />
nicht getan hat, da man sonst Probleme bei der mündlichen Prüfung bekommen<br />
könnte. Andererseits wird man ja auch nicht zur Prüfung zugelassen, wenn im Berichtsheft<br />
nur Tätigkeiten stehen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Also<br />
was soll ich machen, kann ja nicht für jeden Tag »Rechnungen geschrieben und<br />
Telefondienst« hineinschreiben! Ich bitte um eure Hilfe! t<br />
Thema: warum ich ???<br />
Von: Babsi<br />
Datum: 04.11.2004 17:57:09<br />
also ich hoffe das gehört auch hierzu. ich habe jetzt am 1.9.2004 meine ausbildung<br />
angefangen und bin seit dem nur am putzen. ok, sagen wir mal zum größten<br />
teil. ich weiß, man sagt »die ersten jahre sind keine herrenjahre«, aber müssen<br />
wir uns sowas gefallen lassen?<br />
ich wollte meine ausbildung machen, damit ich was lerne. und nicht, wie man<br />
den staublappen benutzt. manchmal komme ich nach hause und bin nur am weinen.<br />
es geht mir tierisch auf die neven. ich verstehe auch, dass manchmal sauber<br />
gemacht werden muss, aber nicht so. am anfang sah es in dem laden so aus, als<br />
hätten die zuvor da noch nie sauber gemacht. und da komme ich und muss alles<br />
machen. sowas ist doch nicht richtig oder?<br />
ich habe ja auch schon gefragt, ob ich mal was anderes machen kann statt<br />
sauber machen. und was sagte meine cheffin dazu: nein, das muss gemacht wer-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 27
den. ich hoffe, ihr könnt mir einen rat geben, was ich noch machen kann. oder<br />
soll ich es einfach durchziehen? t<br />
Thema: Muss man sich alles gefallen lassen?<br />
Von: Mirko<br />
Datum: 08.03.2005 08:48:21<br />
Hallo,<br />
ich wollte mich eigentlich nur erkundigen, ob ich als Azubi verpflichtet bin,<br />
die meiste Zeit abzuwaschen, Kaffee zu kochen, den anderen Mitarbeitern ihren<br />
Dreck hinterher zu räumen (ich muss vor dem Frühstück und Mittag den Tisch decken<br />
und danach wieder abräumen und die ganzen Essensreste wegschmeißen).<br />
Wenn das Klopapier oder die Küchentücher alle sind, wird gewartet, bis ich das<br />
austausche und zum Beispiel sollte ich letztens den Mülleimer auswischen (Deckel).<br />
Das mache ich ja alles, weil sie mich ja übernehmen wollen, nur was mich<br />
stört ist, dass mir nichts Neues beigebracht wird. Also bis jetzt bearbeite ich die<br />
Post, mache Ablage, gebe die Stunden der Monteure in den PC ein, schreibe Auftragsbestätigungen<br />
und fordere Verdingungsunterlagen an und das wars auch<br />
schon!!! Danke im voraus! t<br />
Thema: Problem in der Ausbildung<br />
Von: Massimo<br />
Datum: 10.02.2005 15:42:05<br />
Hallo, mein problem ist es, dass ich in einer Familien-Firma lerne, das heißt Sohn =<br />
Ausbilder, Vater = Chef und Mutter = Sekretärin, und da wird man wie ein Idiot<br />
behandelt. wenn man etwas fragen möchte, bekommt man als antwort »was<br />
hast du im Kopf, du kannst überhaupt nichts«, aber das kann ich beweisen. ich<br />
hatte davor ein Berufsgrundbildungsjahr abgeschlossen mit sehr gutem erfolg<br />
und das, was ich kann, gebe ich in meiner Ausbildung weiter, aber das langt denen<br />
nicht. ich soll arbeiten wie ein Meister. Das bin ich nun mal nicht, ich bin im<br />
ersten Lehrjahr, da kann ich nun mal nicht alles, ich bin da zum lernen, was soll<br />
ich machen, können sie mir weiter helfen? t<br />
28 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Wechsel des Aubildungsbetriebes<br />
Von: Eva<br />
Datum: 09.03.2005 19:00:02<br />
Hallo! Ich habe meine Ausbildung zur Mediengestalterin begonnen und bin seitdem<br />
nicht wirklich froh darüber. Meinen Chef (gleichzeitig auch Ausbilder) sehe<br />
ich höchstens 1x pro Woche und dann auch nur für 10 Minuten. Ich arbeite im<br />
Schichtdienst und muss 2 Wochen pro Monat abends immer alleine in der Firma<br />
bleiben, um alles am laufen zu halten (meist so von 17:00–21:00 bin ich alleine).<br />
Ich weiß nicht, ob das zugelassen ist, aber jedenfalls komme ich nicht gut damit<br />
zurecht, die Firma liegt ziemlich außerhalb und man weiß nie, wer da als nächstes<br />
reinspaziert (Angst!). Zudem muss ich jeden Tag min. 1 Stunde putzen. Neuerdings<br />
kommt mein Chef nun auf die Idee zu »sparen«, d.h. er entlässt Mitarbeiter,<br />
für die nun ich (und andere Auszubildende) einspringen müssen. Und das für Arbeiten,<br />
die 100%ig nicht zu meinen Ausbildungsinhalten gehören. Generell lerne<br />
ich praktisch nichts mehr (und das schon nach 7 Monaten).<br />
Nun habe ich angefangen, mich bei anderen Betrieben zu bewerben und auch<br />
schon einige positive Rückmeldungen bekommen. Ich würde gerne wissen, wie<br />
ich möglichst sauber aus der ganzen Geschichte rauskomme und im gleichen Beruf<br />
weiterarbeiten kann.<br />
Vielen Dank schon mal! t<br />
Thema: Betrieb Pleite<br />
Von: Melvin<br />
Datum: 04.02.2005 21:34:02<br />
Hallo,<br />
ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Es ist wohl am besten, wenn ich ganz von vorne<br />
anfange. Ich bin inzwischen im 2ten Lehrjahr in meiner Ausbildung zum Fachinformatiker<br />
für Systemintegration. Meine Ausbildungszeit beträgt 2 1/2 Jahre<br />
und endet im Feb/März 2006. Alles fing eigentlich super an, zu Beginn meiner<br />
Ausbildung waren mein Ausbilder und ich quasi die EDV-Abteilung der Firma und<br />
kümmerten uns darum, dass alles läuft. In der freien Zeit dazwischen hat er mir<br />
ausbildungsrelevante Sachen beigebracht.<br />
Nach 6 Monaten begann dann der Abstieg. Mein Ausbilder wurde aus betrieblichen<br />
Gründen entlassen. Als neuer Ausbilder wurde einer meiner Chefs eingetragen,<br />
auch wenn der eigentlich nix mit meiner Ausbildung zu tun hat, sprich<br />
er hat keine Ahnung von Netzwerken, Hardware etc. So sieht es leider auch bei<br />
meinen anderen Kollegen aus.<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 29
Seitdem bin ich sozusagen alleine dafür zuständig, dass alles läuft. Solange alles<br />
läuft, ist auch Friede Freude Eierkuchen, aber wenn etwas ausfällt, bin ich<br />
plötzlich nicht mehr der Azubi, sondern der EDV-Leiter der Firma. Ich werde mit<br />
Sachen konfrontiert, die ich nicht lösen kann ohne Hilfe. Wenn ich meinen »Ausbilder«<br />
darauf anspreche, heißt es nur »steht doch alles im Internet«. Meine Motivation<br />
ist seitdem auf Null, alles was ich lerne, bring ich mir selbst aus Büchern<br />
bei. Vor 6 Monaten kam es dann zum super GAU. Die Firma meldete Insolvenz an.<br />
Nachdem das Arbeitsamt dann 3 Monate lang bezahlt hat, wurde das Unternehmen<br />
geschlossen und unter neuem Namen neu eröffnet. Jetzt, ca. 4 Monate später,<br />
kam es wieder zu einer Besprechung mit dem Ergebnis: »Diesen Monat<br />
kommt das Gehalt noch pünktlich, nächsten Monat verspätet und für den Mai<br />
kommt es dann auf die Auftragslage an.«<br />
Ganz ehrlich? Dieses Unternehmen ist totgeweiht, sie laufen seit 2 Jahren einem<br />
großen Auftrag hinterher, aus dem sicher nichts mehr wird. Wie soll ich jetzt<br />
vorgehen? Ich möchte ja nicht, dass die letzten 2 Jahre völlig umsonst waren. Eine<br />
Frage noch dazu: Nehmen wir mal an, der Betrieb schließt Ende nächsten Monats,<br />
ist er dann dazu verpflichtet, mich weiter zu vermitteln? Natürlich schaue ich mich<br />
schon nach neuen Betrieben um, aber man sollte ja auch immer den schlimmsten<br />
Fall vor Augen haben (Betrieb schließt und ich habe keinen Ausbildungsplatz.) t<br />
Thema: Nichtraucherarbeitsplatz<br />
Von: Max<br />
Datum: 12.10.2004 15:13:33<br />
Ich mache seit dem 1. August 2004 meine Berufsausbildung in der Verwaltung.<br />
Bislang hatte ich keinen festen Arbeitsplatz (Schreibtisch, Schubladen für dienstliche<br />
und private Sachen, Telefon, PC usw.). Jedesmal soll ich mit Rauchern zusammensitzen,<br />
was mich sehr stört, da ich Nichtraucher bin. Gibt es da eine Möglichkeit???<br />
Auch so kümmert sich keiner richtig um mich. Es heißt immer wieder, dass<br />
eigentlich gar kein Auszubildender eingestellt werden sollte. Was soll ich machen?<br />
Mir vielleicht eine neue Stelle suchen??? Bitte um Hilfe! t<br />
30 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />
ZU AUSBILDUNGSFREMDEN TÄTIGKEITEN<br />
Für jeden Ausbildungberuf gibt es einen Ausbildungsrahmenplan, der genau<br />
vorschreibt, was der Azubi wann lernen soll. Das Berufsbildungsgesetz<br />
schreibt außerdem vor, das Azubi und Ausbilder bei Vertragsabschluss<br />
eine sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung erstellen<br />
müssen, die Teil des Ausbildungsvertrages ist. Werden Auszubildende mit<br />
Tätigkeiten beschäftigt, die nicht dem Ausbildungziel dienen, nennt man<br />
diese »ausbildungsfremde Tätigkeiten«. Müssen sie eine Tätigkeit ständig<br />
wiederholen, handelt es sich um »ausbildungsfremde Routinearbeiten«.<br />
Nehmen die ausbildungsfremden Tätigkeiten Überhand, kann der Betrieb<br />
auf Schadensersatz verklagt werden. Ein wichtiger Nachweis bei einer<br />
solchen Klage ist das Berichtsheft – deshalb wollen viele Ausbilder<br />
nicht, dass die Azubis die Wahrheit in ihr Berichtsheft schreiben.<br />
Eine Klage auf Schadensersatz ist auch dann möglich, wenn während<br />
der Ausbildung kein Ausbilder anwesend ist oder die Ausbilderpflichten<br />
an eine ungeeignete Person wie z.B. einen Hilfsarbeiter übertragen werden<br />
– denn ohne geeigneten Ausbilder kann nun mal keine Ausbildung<br />
stattfinden! t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 31
»Sie lauert<br />
regelrecht auf<br />
Sachen, mit<br />
denen sie mir<br />
was reinwürgen<br />
kann.«<br />
32 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
HÄNSELN, ANSCHREIEN, IGNORIEREN<br />
Thema: Letzter Dreck!<br />
Von: Maja<br />
Datum: 15.02.2005 20:32:48<br />
– MOBBING UND PSYCHOSPIELCHEN<br />
Ich bin 21 und bin im 2. LJ zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Ich<br />
halte das jetzt echt schon lange aus, aber jetzt ist mal wieder Schluss mit lustig.<br />
Meine Chefin ist der Horror. Ich bin nun wirklich kein Kind mehr, aber meine Chefin<br />
nimmt mich nicht ernster als ihre Zimmerpflanzen. Sie schreit mich grundlos<br />
an, kriegt Ausraster, beschuldigt mich grundlos (obwohl es dann doch ihre lieben<br />
anderen Mitarbeiter waren).<br />
Kurzum, sie behandelt mich wie den letzten Dreck. Bsp.: In der Apotheke ist<br />
es immer ziemlich kalt (ca. 19 Grad), die Fenster sind undicht, Tür geht immer auf<br />
und zu, wenn Kunden kommen, deshalb stellen alle Angestellten die Heizung<br />
hoch, wenn man friert. Ich hab mir dafür eine Anschreierei abgeholt, unnormal,<br />
unsachlich, sinnlos. Sie lauert regelrecht auf Sachen, mit denen sie mir was reinwürgen<br />
kann. Ich hab sie schon mehrmals gefragt, ob sie ein Problem mit mir persönlich<br />
hat, aber das verneint sie natürlich immer. Ich hab ihr dann wieder einmal<br />
gesagt, dass das nicht sein kann, dass ich immer die Dumme bin und dass sie<br />
nicht alles an mir auslassen kann.<br />
Da hat dann mal eine Kollegin den Mund aufgemacht und gesagt, dass es<br />
wirklich auffällt, dass sie mich sehr ungerecht behandelt. Da ist sie einfach abgehauen.<br />
Sieht sie ja nicht so.<br />
Ich halt das nicht mehr lange aus. Immer nur Genörgel und Geschrei, nie Lob,<br />
obwohl ich echt alles mache (bin inoffiziell der Ersatz für eine PKA mit 8 Jahren<br />
Berufserfahrung, die im Babyjahr ist – toll was? Ich muss alles können, was sie gemacht<br />
hat – im 2. LJ! Und ich machs auch noch…)<br />
In der Schule hab ich nur Einsen. kann ich nicht irgendwie noch wechseln? Ich<br />
lerne dort auch nichts, die alte PKA hat mir zwei Monate gezeigt, was ich machen<br />
muss, das wars auch schon. Und dann mach mal! Ich kann echt alles in der Apotheke<br />
mittlerweile, unsere Pharmazie-Ing. kann nicht mal nen Preis ausrechnen, und zu<br />
der ist die Chefin immer nett, auch wenn sie Fehler macht (schwerwiegende).<br />
Ich ertrag diese Ungerechtigkeit nicht mehr. Die macht mich fertig. Help! t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 33
Thema: 1 1/2 Jahre Psycho-Terror, wie kann ich andere<br />
schützen/warnen?<br />
Von: Heike<br />
Datum: 09.02.2005 13:31:20<br />
ich habe eure fernsehwerbung gesehen, und sah darin eine möglichkeit, rat zu<br />
finden, wie ich andere warnen kann, sich nicht in meinem unternehmen zu bewerben/dort<br />
nicht die ausbildung zu machen.<br />
ich habe, obwohl ich vor einem 3/4 jahr die prüfung mit 1,9 bestanden habe<br />
und nun in einem tollen unternehmen einen super job habe, das passiert noch immer,<br />
nichts verarbeitet. ich habe große angst vor dem unternehmen und dessen<br />
mitarbeitern, deshalb möchte ich keine infos darüber abgeben, aber: ich wüsste<br />
gerne, wie kann ich die machenschaften dieser firma anonym offiziell machen?<br />
im prinzip geht es mir nicht nur um das mobbing, das dort betrieben wird, die<br />
beleidigungen, die missachtungen, das anschreien und dass man behandelt wird<br />
wie dreck. es geht mir auch darum, dass azubis in dem unternehmen lediglich folgende<br />
aufgaben haben: 1. toilettenreinigung, 2. »botengänge« zu fuß (ob das<br />
nun privateinkäufe der kollegen sind oder die post, die zu fuß weggebracht wird<br />
um 0,55 € porto zu sparen, auch wenn man für einen brief schonmal 1,5 h unterwegs<br />
ist, 3. autoreinigung der gf-wagen und 4. »telefonzentrale« – also annehmen<br />
und weiterleiten von anrufen. hat man telefonzentrale, ist das auf toilette<br />
gehen und mittagspause machen natürlich nicht gerne gesehen. wenn überhaupt<br />
mal eine pause drin war.<br />
ich habe dort eine »kaufmännische ausbildung« absolviert und habe in 1,5<br />
jahren nicht ein word-dokument erstellt. vielleicht habe ich durchschnittlich 1,5 h<br />
am tag (von 9 h arbeitszeit) am rechner gesessen. ohne abendkurse und nachhilfe<br />
hätte ich nie eine so gute prüfung geschafft. also, dieser laden ist die reinste psycho-hölle,<br />
wie kann man sich wehren?? t<br />
Thema: Was kann ich genau tun?<br />
Von: Nadja<br />
Datum: 15.02.2005 16.30:57<br />
Hallo, bin jetzt im dritten Lehrjahr und arbeite als Rechtsanwaltsfachangestellte.<br />
Mein Chef macht mich momentan so richtig fertig. Hab schon bei einigen anderen<br />
Anwälten angefragt, ob ich zu denen wechseln kann, aber die bräuchten keine.<br />
Also zurück zum Thema:<br />
Er sucht die ganze Zeit nach Fehlern von mir. Ich bin sogar für Fehler verantwortlich,<br />
die die andere macht, während ich Urlaub hatte. Ich muss ständig Wein<br />
34 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
kaufen und anderes privates Zeug für ihn erledigen, muss mir obszöne Sprüche<br />
anhören, dass ich mehr Bluse als Busen anziehen soll oder dass ich Sport machen<br />
soll, obwohl ich jetzt nicht gerade dick wäre, natürlich bin ich nicht perfekt, aber<br />
ich bin 1,66 und wiege 54 kg, das ist ja wohl nicht dick. Oder dass er von mir<br />
träumt.<br />
Er fragt mich dauernd, ob ich Drogen nehme und sagt, dass ich mich zurückbilde.<br />
Das macht mich ganz schön fertig und das schlimmste daran ist, dass<br />
ich Ende Mai meine Prüfungen schreibe und dafür nicht einmal Urlaub bekomme,<br />
weil ich das alles schon kann (angeblich). Wie ist es eigentlich, bin jetzt 19<br />
Jahre alt und muss ich einen Tag vor der Prüfung frei bekommen oder nicht?<br />
Danke t<br />
Thema: Chef ist unmöglich<br />
Von: Jonas<br />
Datum: 28.02.2005 23:22:59<br />
Ich möchte mich schon mal im voraus bedanken, dass Sie dies hier lesen, da es etwas<br />
komplexer wird! Erstmal geht es hier nicht um mich, sondern um meine<br />
Freundin, für die ich mich hier erkundige. Dabei schildert sich folgendes Problem:<br />
Sie macht eine Lehre als Zahnmedizinische Fachangestellte und hat 1 Jahr und 6<br />
Monate der Ausbildung jetzt hinter sich. Doch seit schon 6 Monaten ist sie in ihrer<br />
Ausbildungsstätte nicht mehr zufrieden, da sich das Arbeitsklima stark verändert<br />
hat. Ihr Chef leistet sich einige Dinge, die so gar nicht zu akzeptieren sind, dazu einige<br />
Beispiele:<br />
1) Er gab einer Auszubildenden während einer Behandlung eine Kopfnuss, da<br />
sie ihm die Sicht etwas versperrte, aber die Auszubildende musste ja auch was sehen,<br />
da sie den Speichelsauger hielt.<br />
2) Geleistete Überstunden wurden früher auf einem Zettel notiert, der jedoch<br />
am Ende jedes Arbeitstages vernichtet wurde. Seit neuestem gibt es eine Stechuhr.<br />
3) Der Chef drohte einmal, den Auszubildenden das Gehalt zu streichen, weil<br />
sie einen Fehler gemacht hatten, bei einer Sache, die sie nur einmal gezeigt bekommen<br />
hatten oder die sie eigentlich nicht ausüben dürften.<br />
4) Er schreit und beleidigt die Auszubildenden öfters so stark, dass diese sich<br />
weinend auf das Klo zurück ziehen oder Zuhause total verheult ankommen.<br />
Das sind nur ein PAAR Beispiele, denn teilweise ist er wie ein Sklaventreiber.Er<br />
versucht die Angestellten auzubeuten wie er nur kann!!! Aus diesen Gründen beschloss<br />
meine Freundin, den Arbeitsplatz zu wechseln und suchte sich erst einmal<br />
eine neue Lehrstelle, bevor sie etwas in die Wege leitete. Nachdem sie diese ge-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 35
funden hatte, hoffte sie auf einen Auflösungsvertrag, dem der »nette« Chef jedoch<br />
nicht zustimmte.<br />
Darauf hin holte sie sich Informationen ein, wie sie trozdem den Arbeitsplatz<br />
wechseln könne, ohne dass ihre 1 1/2 Jahre Ausbildung verloren gehen. Sie<br />
brachte in Erfahrung, dass, wenn sie mit einer 4 wöchigen Kündigungsfrist kündigt<br />
und danach 3 Monate arbeitslos ist, damit der Chef kein Schandensersatz<br />
einklagen kann, und in diesen 3 Monaten weiter zur Schule geht, dass ihre 1 1/2<br />
Jahre Ausbildung angerechnet bleiben. Darauf hin schrieb sie eine Kündingung<br />
und reichte diese dem Chef ein, doch dieser sagte daraufhin, dass er sie nicht annehme,<br />
da er erst einen neuen Ausbildungsvertrag sehen möchte (Darf er das?)<br />
und wenn dieser da wäre, würde er sie sofort gehen lassen.<br />
Nun ist unser Problem, dass, falls eine kurzfristige Ausbildung über Beziehungen<br />
möglich wäre, doch die 1 1/2 Jahre Ausbildung verfallen oder? Welche Möglichkeiten<br />
hat meine Freundin, diese Arbeitsstelle zuverlassen ohne etwas zu verlieren?<br />
Wie soll man ihm das ganze Unrecht nachweisen? Und was ist der einfachste,<br />
aber auch möglichst schnellste Weg? Fragen über Fragen und ich hoffe<br />
Sie können uns helfen, denn ich möchte meine Freundin dort so schnell wie möglich<br />
weg bekommen, denn ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie sie behandelt<br />
wird!!! Ich danke Ihnen jetzt schon TAUSEND mal, dass sie sich die Mühe gemacht<br />
habe dies zu lesen!!! DANKE t<br />
Thema: Arbeitsklima/Probleme mit Kollegen<br />
Von: Silvie<br />
Datum: 10.04.2005 22.19:39<br />
hallo<br />
bei uns in der praxis spielt sich auch jeder gegeneinander aus. wir sind ein 4mann-betrieb<br />
und meine beiden kolleginnen schubsen mich den ganzen tag nur<br />
rum. mein chef ist sehr überarbeitet und lässt seinen frust an uns aus. dauernd<br />
schreit er mich an. er behauptet, ich würde zu wenig interesse haben und nur<br />
rumstehen. ich kann das auch nicht mehr hören. kürzlich sagte er mir sogar, ich<br />
solle doch nochmal zwei jahre schule machen, um mal richtig arbeiten zu müssen.<br />
ich weine schon gar nicht mehr, wenn er mir sowas an den kopf wirft. ich stelle<br />
eigentlich nur noch auf durchzug, da ich mir noch nie mit etwas so viel mühe gegeben<br />
habe wie mit dieser sache! es sind so manche aussagen, die mich oft so<br />
weit bringen, dass ich am liebsten alles schmeißen würde. z.b. als ich kürzlich etwas<br />
falsch verstanden habe: »hab ich es hier denn nur mit analphabeten zutun?!«<br />
oder vor dem versammelten wartezimmer von meiner kollegin als dumm oder<br />
faul dargestellt zu werden. es ist peinlich und erniedrigend. ich will dort weg, aber<br />
36 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
wegen der schlechten arbeitsmarktlage habe ich doch so wenige chancen, schnell<br />
etwas anderes zu finden. was soll ich tun?? ich kann und will dort nicht bleiben!<br />
ich habe noch ein wichtiges beispiel vergessen. ich kaue fingernägel, seitdem<br />
ich fingernägel habe. weil ich nervös bin usw. mein chef meinte kürzlich, er würde<br />
mir ne abmahnung schicken, wenn ich noch einmal kauen würde. darf er sowas???<br />
t<br />
Thema: psychischer druck<br />
Von: Dennis<br />
Datum: 30.01.2005 17:16:40<br />
meine freundin arbeitet als zahnarzthelferin. öfter kommt sie nach hause und ist<br />
völlig fertig, teilweise am weinen. sie ist jetzt gerade im ersten lehrjahr und wird<br />
andauernd nur fertig gemacht, wenn sie nicht genau weiß, was gemacht werden<br />
muss. ihr wird einfach n halber tag gestrichen, damit sie in den betrieb kommt<br />
und zuschaut. ist das so richtig? und sie muss eigentlich immer überstunden machen.<br />
ihre pause ist immer verkürzt dadurch, dass die zahnärzte sich immer kurz<br />
vor knapp noch patienten reinholen müssen. die denken nur an sich und setzen<br />
die azubis immer unter druck.<br />
es gab schon öfter in der praxis was. z.b. hat eine gekündigt, und der wurde<br />
die ganze zeit hinterher telefoniert, dass die bloss nix neues kriegt. egal was, die<br />
setzen sich immer durch. was kann man da machen?? t<br />
Thema: falsch oder richtig?<br />
Von: Bianca<br />
Datum: 11.02.2005 17:09:52<br />
hallo!<br />
mein freund ist im 1. Lehrjahr zum Schreiner. Er fühlt sich sehr unwohl und ich<br />
wollte fragen, ob der Chef das überhaupt alles darf: mein Freund muss manchmal<br />
11 stunden am Tag arbeiten anstatt 8einhalb; er hat manchmal keine pause und<br />
isst dann von morgens halb 8 bis mindestens halb 6 abends überhaupt nichts; er<br />
muss sehr schwer tragen, hat aber vorher schon immer Rückenschmerzen gehabt;<br />
der Ort, wo er arbeitet, liegt 10 km von seinem wohnort entfernt und er trampt<br />
jeden Tag zurück (ca. 1 std und länger, weil in unseren dörfern keine autos fahren).<br />
Außerdem arbeiten der senior-chef und der junior-chef dort zusammen und<br />
wenn es sein muss, machen sie ihn beide fertig. Mein Freund hat auch schon 2<br />
Abmahnungen, weil er einmal sein Berichtsheft angeblich nicht schön genug<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 37
führt (er hat eine Art Legasthenie und deshalb verschiedene Schriften) und eine,<br />
weil er nur bei der berufsschule angerufen hat, als er einen arzttermin hatte und<br />
nicht im betrieb. Er hat eigentlich keinen Bock dort zu arbeiten, weil alle so scheiße<br />
sind, aber muss, sagt er, weil seine Eltern sonst ausrasten würden. Was soll er<br />
tun? t<br />
Thema: Ausbildung reinste Hölle!!!<br />
Von: Yvonne<br />
Datum: 09.02.2005 19:26:03<br />
Ich schreibe für mich und meine Freundin. Unsere Ausbildung (2. Lehrjahr) ist die<br />
reinste Hölle, weil wir missachtung, mobbing etc. über uns ergehen lassen müssen!<br />
Wie können wir ohne Ärger und ohne uns Steine in den Weg zu legen, in einem<br />
anderen Betrieb die Ausbildung fortsetzen? Es ist nicht so, dass wir nicht arbeiten<br />
wollen, nur das o.g. macht so fertig, dass wir sogar schon ärztlich Hilfe in<br />
Anspruch nehmen mussten! Bitte um schnelle Antwort! Danke im voraus! t<br />
Thema: Probleme mit Chef<br />
Von: Linda<br />
Datum: 14.02.2005 20:19:24<br />
Mein Name ist Linda, ich bin 19 und bin im ersten Lehrjahr zur Rechtsanwaltsfachangestellten.<br />
In meiner Ausbildung habe ich folgendes Problem: Da wir eine<br />
sehr kleine Kanzlei sind, bin ich fast den ganzen Tag mit meinem Chef alleine, was<br />
schon schlimm ist. Ich habe den ganzen Tag nichts anderes zu tun als Texte, die er<br />
diktiert hat, abzutippen und er kritisiert jeden noch so kleinen Rechtschreibfehler,<br />
den ich mache, und übertreibt total.<br />
Er hat mir am Anfang sogar eine ABMAHNUNG erteilt, weil ich einen Tag vergessen<br />
habe, die Post zum Briefkasten zu bringen. Ich will aber auch nicht abbrechen,<br />
weil mir die Ausbildung, glaube ich, Spass machen kann und weil es ein gutes<br />
Standbein für alles Weitere ist. Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun<br />
soll. Ich habe jeden Tag, wenn ich zu Hause oder woanders bin, Angst, was vergessen<br />
zu haben, da dann wieder ne Abmahnung droht. Ich habe seit ca. drei<br />
Monaten nicht mehr richtig fest durchgeschlafen, kann mich nicht mehr entspannen<br />
und heule so viel wie noch nie zuvor. Bitte helft mir. t<br />
38 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: diebstahl während der ausbildung<br />
Von: Clarissa<br />
Datum: 17.10.2004 20:32:36<br />
Hallo ich bin 15 jahre alt, bin im ersten lehrjahr in der probezeit in einer zahnarztpraxis<br />
als zahnarzthelferin. in der praxis, in der ich die ausbildung mache, wurde<br />
ein gerät geklaut, das so an die 200 € wert ist. Das selbe gerät wurde schon einmal<br />
gestohlen, bevor ich dort meine ausbildung begonnen habe, das habe ich<br />
durch die anderen, die dort eine ausbildung machen, erfahren. Nun hat mein chef<br />
gemeint, wir, also die auszubildenden, (das sind nochmal 2, also sind wir zusammen<br />
3 auszubildende) sollen/müssen die kosten dafür tragen. Ich sehe das aber<br />
nicht ein, 50 € zu zahlen, obwohl ich ja dieses gerät nicht geklaut habe.<br />
Ich weiß nicht genau, ob patienten auch an dieses gerät kommen könnten, aber<br />
ich denke schon. also könnte theoretisch auch einer von denen der täter sein. Nun,<br />
was soll ich tun, welche rechte habe ich? Außerdem gibt es noch ein problem: wenn<br />
ich das geld nicht bezahle, wären die anderen 2 auszubildenden ziemlich sauer auf<br />
mich und würden mich vermutlich mobben, wo sie nur könnten. Was kann ich da<br />
dann tun, gibt es Gesetze gegen Mobbing? Also, wenn sie mir helfen könnten, wäre<br />
ich ihnen sehr dankbar. sie könnten mir auch links oder addresen geben, bei denen<br />
ich mich selber informieren kann. Danke schon einmal im voraus. t<br />
Thema: Ich weiß nicht mehr weiter…<br />
Von: Mandy<br />
Datum: 18.12.2004 10:32:34<br />
Hi, ich bin fast 24 Jahre und im 1. Ausbildungsjahr zur Versicherungskauffrau. Mache<br />
die Ausbildung bei einem Versicherungsmakler. Zu anfang war alles super genial<br />
dort, ich dachte schon *wow* was hab ich da für einen super fang gemacht.<br />
Doch jetzt wird es von Tag zu Tag immer schlimmer!<br />
Fachlich können sie bei mir nicht rummeckern und deshalb habe ich das Gefühl,<br />
dass sie es auf der persönlichen Ebene machen müssen. Es fing an, dass ich<br />
gefragt wurde, warum ich so oft auf Toilette gehe, ob ich mich dort übergeben<br />
müsste. Ich habe einfach eine schwache Blase und es dann versucht einfach etwas<br />
einzuschränken. Dann vor einer Woche bekomme ich von meinem Chef gesagt,<br />
ob ich ein Hygiene Problem hätte?!?!?! ICH würde die Toiletten verdrecken<br />
und nicht das Fenster aufmachen! Was überhaupt nicht stimmt, daraufhin bin ich<br />
dann überhaupt nicht mehr auf die Toilette gegangen. Dann bekomme ich eine<br />
Woche später wieder in einem Gespräch gesagt, dass ich stinke und deswegen<br />
schon keiner mehr zu meiner Kollegin ins Zimmer kommen will.<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 39
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll: (Ich bin fast 24 Jahre alt und mir<br />
hat noch nie jemand gesagt, dass ich stinke oder sonst was). Ich fühle mich als ob<br />
mir jemand ein Brett vor den Kopf schlägt! Wie soll ich mich verhalten?? Ich zweifel<br />
schon an mir selbst und frage jeden, ob ich stinke und bekomme jedesmal die<br />
Antwort »Nein«! Ich muss dazu sagen, dass ich nicht schlank bin und vielleicht<br />
deswegen so gemobbt werde. So von wegen, Dicke sind faul und stinken. Gestern<br />
hatten wir dann noch Weihnachtsfeier und ich war nach solchen Anschuldigungen<br />
einfach nicht mehr in der Lage, dort mit hin zu gehen.<br />
Dann gibt es noch andere Punkte, wo ich mir wie im falschen Film vorkomme.<br />
Z.B. sage ich meiner Kollegin, dass ich fertig bin mit meinen Sachen, die sie mir<br />
gegeben hat. Und das ist auch falsch, denn das wäre total arrogant und würde<br />
heißen. ICH bin jetzt fertig und gib DU mir sofort was Neues. Ich habe momentan<br />
ein riesengroßes Fragezeichen über dem Kopf und würde mich am liebsten irgendwo<br />
verkriechen. Das schlimme ist noch, die meisten stecken dort unter einer<br />
Decke und ich weiß nicht, wohin ich mich dort wenden soll. Vielleicht kann mir jemand<br />
ein paar Tipps geben… würde mich freuen. t<br />
Thema: Ausbeute<br />
Von: Marina<br />
Datum: 26.01.2005 18:31:36<br />
Hallo!<br />
Ich heiße Marina, bin 24 Jahre alt und arbeite als Photomedienlaborantin im<br />
3. Lehrjahr. Das Ganze kann man schon nicht mehr als Ausbildung, sondern eher<br />
als unmöglichen Zustand bezeichnen! Ich arbeite von 7h–17h mit einer 1/2 Std<br />
Pause, und so gut wie jeden Tag sind Überstd angesagt – die nätürlich weder bezahlt<br />
werden noch abgefeiert werden können.<br />
Da wir keinen Aufenthaltsraum haben, MÜSSEN wir in der Pause raus, was<br />
besonders im Winter und bei Niederschlag ganz toll ist. Das heißt, dass ne Menge<br />
Geld für Essen draufgeht, da man sich bei schlechtem Wetter kaum auf eine Bank<br />
setzen kann, um sein Brot zu essen. Urlaub wird grundsätzlich komplett von Chef<br />
und Chefin festgelegt: Von meinen 24 Tagen Urlaub habe ich letztes Jahr nur 2<br />
Tage selbst genommen – den Rest haben die beiden willkürlich selbst gelegt. Genauso<br />
willkürlich nehmen die beiden mich und meine Leidensgenossin aus der Berufsschule.<br />
Aber nicht, weil es aus arbeitstechnischen Gründen notwendig ist!<br />
Nein! Zum Regale einräumen, putzen etc!!!!<br />
Wir sind im 3. Lehrjahr und stehen kurz vor der Prüfung!!! Wir müssen so<br />
langsam was dafür tun! Aber nein, O-Ton Chefin: Da lernt man sowieso nix!! Ja,<br />
und mit der Prüfung ist das auch so ne Sache. Meine Zwischenprüfung hab ich<br />
40 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
erfolgreich hinter mich gebracht und bin davon ausgegangen, dass ich natürlich<br />
im Mai meine Abschlussprüfung mache. Das wollen die Herrschaften aber nicht!!<br />
Begründung gabs bis jetzt noch keine. Die lassen uns (beide 3. Lehrjahr) für 1<br />
Woche alleine das Labor leiten (die machen schön Urlaub) und sind der Meinung,<br />
dass ich noch nicht für die Prüfung bereit bin?!? Können die das?? Aber<br />
das ist ja noch der harmlose Teil… Beschimpfungen wie dumme Kuh, hohle<br />
Nuss, halt die Fresse (natürlich alles im dazu passenden Ton…) sind an der Tagesordnung.<br />
Bei den geringsten Fehlern werden wir angeschrien und auf das übelste beschimpft.<br />
Toll ist auch, wenn Chefin (gleichzeitig Ehefrau vom Chef) einen Fehler<br />
macht, aber hinterher sagt ich wäre das gewesen!! Was soll ich denn machen?!<br />
Meinem Chef sagen, seine Frau lügt?! Das glaubt der mir sofort!!! Muss ich mir sagen<br />
lassen, meine Freunde und Familie sind alle asozial?! Abgesehen davon, dass<br />
dem nicht so ist, kennen die weder die einen noch die anderen!! Das geht doch<br />
nicht, dass ich ständig als blöde Kuh etc. bezeichnet werde!! Meine Frage ist, ob<br />
man in irgend einer Art und Weise was dagegen tun kann bzw. sich irgendwo darüder<br />
beschweren kann? t<br />
Thema: Schlechte Qualität der Ausbildung<br />
= Billige Arbeitskraft!<br />
Von: Olaf<br />
Datum: 12.02.2005 10:48:24<br />
Hallo Dr. Azubi, ich bin 17 Jahre alt und bin im 2. Lehrjahr zum Mechatroniker!<br />
Ich arbeite in einem sehr kleinen Betrieb (wir sind mit Sekretärin und chef 6 Leute)!<br />
Am Anfang der Ausbildung war alles soweit in Ordnung. Mein Chef war nett,<br />
man konnte mit ihm reden und so weiter. Dann letztes jahr an Pfingsten habe ich<br />
Urlaub beantragt.Er sagte mir, er wisse nicht, ob er mir den genehmigen könnte,<br />
da wir sehr viel arbeit hatten! Wäre ja kein Problem.<br />
Er meinte, ich soll am Montag morgen ins geschäft kommen und fragen, ob<br />
ich arbeiten muss oder nicht! Meine Kollegen meinten, er könnte mich doch auch<br />
anrufen! Darauf meinte er: Dass tut ihm auch gut, wenn er so früh wach ist. Also<br />
kam ich Montag morgends um 7 ins geschäft. Er fragte meine Kollegen, ob sie<br />
was wichtiges für mich zu tun haben. Sie hatten auch nichts also schickte er mich<br />
heim. ich redete noch kurz mit einem Kollegen. dann kam mein chef aus seinem<br />
Büro, sah mich und sagte: ah gut dass sie noch da sind, ich gebe ihnen noch eine<br />
aufgabe. dann gab er mir die aufgabe und ging in den außendienst. er meinte<br />
noch, wenn ich fertig bin, kann ich heim gehen! Nach ca. 6 std. war ich fertig und<br />
ging heim.<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 41
Am nächsten Tag rief mein chef an und hat gemeint, dass sowas nicht sein<br />
kann, meine arbeit sieht scheiße aus und so weiter. 1. Wir haben dieses Bauteil<br />
zum ersten mal gefertigt, niemand hatte eine Ahnung gut sein sollte 2. unser<br />
werkstattleiter meinte, dass wäre das ganz falsche Material. Danach war mein<br />
Chef fast ein halbes Jahr sauer auf mich und motzte mich wegen jedem Scheiß<br />
nur noch an und außerdem musste ich 2 Wochen lang nach dem abstempeln<br />
noch eine Stunde lang in der Werkstatt aufräumen (Er nannte es mit einem grinsen<br />
Blaue Stunden). Als ich ihn bei einer Fahrt darauf ansprach, dass die eigentlich<br />
nicht rechtsmäßig ist, lachte er nur und meinte wagen sie es nur.<br />
Ich finde, meinem »Meister« gehört die Ausbildungserlaubnis entzogen! Wie<br />
kann ich gegen ihn vorgehen und mich wehren bzw. was brauche ich für einen<br />
Betriebswechsel? Wie gehe ich am besten vor? t<br />
Thema: Kochausbildung<br />
Von: Letzter Dreck<br />
Datum: 29.11.2004 22:49:49<br />
Hallo <strong>Doktor</strong> Azubi,<br />
ich befinde mich zur Zeit in einer Koch-Ausbildung im zweiten Lehrjahr in einem<br />
Restaurant. Es ist eine totale Katastrophe. Wir haben keinen Ausbilder und<br />
seitdem ich dort bin, haben schon vier Köche gewechselt. Ich habe in der Weihnachtszeit<br />
angefangen und habe gleich Vollgas gegeben. Dies wurde mir allerdings<br />
dann zum totalen Verhängnis. Ich werde ausgenutzt und erledige Dinge, die<br />
nicht zu meinen Tätigkeitsbereichen gehören.<br />
Da es ein Familienbetrieb ist, bin ich mal Möbelpacker, Gärtner, Autowascher,<br />
Thekenkraft, Putzfrau, Chauffeur und vor allem der heiß begehrter Sündenbock.<br />
Wir (meine Familie und die meiner Chefin) kommen alle aus dem selben Dorf,<br />
was zur Folge hat, dass man sich kennt, daher wird auch gerne mal während meiner<br />
Arbeitszeit meine Familie zum unangenehmen Gesprächsthema. Allerdings erfahre<br />
ich auch viel über die miserablen Zustände in deren Familie, denn ich muss<br />
für die familieninternen Streitigkeiten den Kopf hinhalten.<br />
Seit Monaten werde ich gemobbt, was mich psychisch total labil gemacht hat.<br />
Ich kann z.B. nicht mehr schlafen, bin nur noch in Gedanken und voll mit Wut und<br />
Angst. Einmal habe ich in einem ordentlichen Ton meine Meinung geäußert und<br />
musste anschließend meine erste Abmahnung unterzeichnen. Immer bin ich der<br />
Schuldige. Ich kann nichts Gescheites lernen, da keiner da ist, der es mir beibringen<br />
könnte. Ich habe daher auch meine Zwischenprüfung verhauen. Ich suchte<br />
mir bereits zweimal Rat bei der IHK, und bat um ein vertrauliches Gespräch, was<br />
allerdings missachtet wurde.<br />
42 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Der komplette Inhalt des Gesprächs wurde meiner Chefin mitgeteilt, was die<br />
schon angespannte Situation nochmals verschärfte. Als Krönung wurde ich letztes<br />
Mal acht Stunden non Stopp fertig gemacht und zu guter letzt wurde mir von<br />
meiner Chefin ein verfaulter Salatkopf mit voller Wucht ins Gesicht geschmissen.<br />
Seit dem bin ich mit meinen Nerven am Ende. Ich bin erst einmal für zwei Wochen<br />
krank geschrieben. Ich nutze die Zeit, um etwas neues zu bekommen, da ich es<br />
dort schon zu oft, ohne verbessertes Resultat, versucht habe.<br />
Da meine Zeugnisnoten nicht sehr gut sind, habe ich Bedenken, etwas vernünftiges<br />
zu bekommen. Mir macht der Beruf dennoch viel Spaß und ich würde<br />
gerne in dem Bereich weiter machen. Trotz schlechter Noten bin ich ein guter<br />
Azubi. Ich bin sehr fleißig und wissbegierig. Ich weiß allerdings nicht so recht, wie<br />
ich vorgehen soll. Habe ich das Recht, wenn ich etwas Neues bekommen habe,<br />
fristlos zu kündigen? Kann ich direkt danach in einem neuen Betrieb weiter machen?<br />
Darf ich, wenn ich krank geschrieben bin, in einem anderen Betrieb Probearbeiten?<br />
Wie kann ich anderen Betrieben, ohne über meinen alten herzuziehen,<br />
beweisen, dass es nicht an mir lag? Soll ich erst dann kündigen, wenn ich etwas<br />
neues gefunden habe? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, vielen<br />
Dank!!! t<br />
Thema: Ausnutzung nach Strich und Faden<br />
Von: Elvira<br />
Datum: 13.02.2005 19:20:24<br />
Ich bin 17 und Floristin im ersten Lehrjahr. In meinem Betrieb gibt es keine wahre<br />
Chefin. Die Chefin, die auf dem Lehrvertrag unterschrieben hat, zieht sich immer<br />
mehr aus dem Geschehen des Geschäftes zurück. Die Macht über die Angestellten<br />
übertrug sie einer Kollegin, die erst seit September 2004 im Betrieb arbeitet,<br />
aber mit dem Juniorchef liiert ist. Diese Person begann von Anfang an mich zu<br />
mobben und meine Person gezielt anzugreifen.<br />
Dagegen wird eine Kollegin, die mit mir die Lehre begonnen hat, aber wo die<br />
Eltern ein einem Blumengeschäft haben, extrem bevorzugt. Um meinen Urlaub<br />
und geregelte Freitage muss ich regelrecht kämpfen. Das <strong>Jugend</strong>schutzgesetz<br />
wird in diesen Fällen massiv missachtet, besonders, was die Samstagsarbeit angeht.<br />
Ich bat bereits meine Mutter, mit meiner Chefin zu sprechen. Danach änderte<br />
sich nichts. Im Gegenteil, ich wurde von der besagten Kollegin genötigt, was<br />
ich mir erlauben würde, meine Mutter auf meine Chefin zu hetzen. Im Grunde ist<br />
jeder Atemzug, den ich tue, in ihren Augen unverschämt.<br />
Sie hat es bereits geschafft, die anderen Kollegen gegen mich aufzuhetzen.<br />
Ich arbeite nur noch verkrampft, in der Angst, ihnen neuen Stoff für Bosheiten zu<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 43
liefern. Können Sie mir vielleicht einen Rat geben, was ich tun oder wie ich reagieren<br />
kann? t<br />
Thema: Beleidigungen vom Chef<br />
Von: Sabine<br />
Datum: 13.04.2005 08:07:32<br />
Hallo Dr. Azubi, es geht heute nicht um mich, sondern um meine Schwester. Sie<br />
hatte eine Ausbildung als Restaurantfachfrau angefangen. Als meine Schwester<br />
dann dort ins Personalhaus eingezogen ist, hat uns fast der Schlag getroffen, das<br />
Zimmer war total versifft, überall waren Blutflecken, ein Feldbett von der Bundeswehr<br />
(da waren noch die Stangen vom Doppelbett dran), ein uralter Schrank, das<br />
Zimmer war ca. 12 qm groß und es war eine alte Küche, die Fliesen wurden nur<br />
übertapeziert, das Abflussrohr schaute aus dem Boden raus und dafür wollten sie<br />
mtl. ca. 167 € und jetzt kommt die Krönung: Nach drei Wochen hat Ihr Chef sie<br />
übelst beleidigt, wie z.B.<br />
– »Deine Eltern sind zu blöd zum poppen (milde ausgedrückt) hätten sie lieber einen<br />
Gummi benutzt, dann währe so was Dummes wie du gar nicht entstanden.«<br />
– »Er wüsste gar nicht, wie man so was Blödes überhaupt großziehen kann.«<br />
– » Du bist zu blöd für alles!«<br />
– » Du hurst ja bloß rum«<br />
– » Ich werde dich ja so oder so nicht nach der Probezeit übernehmen«<br />
nun meine Frage, was kann man da machen?? t<br />
Thema: Ich hab keine Lust mehr,<br />
bei den Chaoten zu arbeiten!!!<br />
Von: Mary<br />
Datum: 29.03.2005 16:40:41<br />
Hallo!<br />
Hoffentlich könnt Ihr mir helfen. Ich mache eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten.<br />
Bin im ersten Lehrjahr. Zum Glück bin ich nicht die einzige<br />
Auszubildende. Mit mir hat noch jmd angefangen. Wir sind richtig gute Freunde<br />
geworden, doch wo wir arbeiten, sind wir nicht zufrieden. Wir wissen beide nicht<br />
mehr weiter. Wir würden gerne wechseln zu anderen Rechtsanwälten, doch da ist<br />
schwer etwas richtiges zu finden. Am besten wäre es, wenn wir zusammen wechseln<br />
könnten, doch das ist eher unwahrscheinlich.<br />
44 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Unser Problem ist, dass wir nur 2 Azubis sind und den ganzen Laden schmeißen<br />
müssen. Im Betrieb arbeiten 10 Rechtsanwälte und zu zweit wird die Arbeit<br />
immer etwas viel. Die Chefs verlangen dann noch, dass wir sämtliche Privatsachen<br />
machen und auch noch den Gärtner und die Putzfrau in der Kanzlei machen. In<br />
der Berufsschule bekommen wir den Stoff gut mit, doch das praktische fehlt uns.<br />
Wir werden jeden Tag zusammen gestaucht, nur wegen (wirklich) Kleinigkeiten.<br />
Immerhin sind wir ja Azubis und dürfen etwas nachfragen und Fehler machen.<br />
Wenn keine ausgelernte Kraft da ist, die uns etwas beibringen könnte, dann müssen<br />
wir eben zu den schwer beschäftigten Rechtsanwälten gehen. Was wir zu den<br />
Rechtsanwälten sagen, wäre alles sinnlos und wenn wir angeschrien werden, sind<br />
wir fast vor einem Heulausbruch. Was sollen wir genau tun?<br />
Bitte helft uns? Wir glauben nicht, dass es so gut wäre, mal mit denen zu reden,<br />
und wenn wir es tun, denken wir, dass wir eh die Ärsche der Nation dann bei<br />
denen sind. Wir wissen auch nicht genau, wo dran wir bei denen sind, die sind<br />
froh, dass wir nur Azubis sind, die eh zum Glück ja wenig verdienen, deshalb wollen<br />
sie bestimmt auch keine ausgelernte Kraft einstellen. Wir würden echt gerne<br />
wechseln, und wenn es gar nicht anderst geht, eine neue Ausbildung anfangen.<br />
Ich hoffe, ihr versteht unser Problem. Kann uns jmd einen Rat geben, uns helfen??<br />
Wir warten auch… Vielen Dank. t<br />
Thema: mein chef<br />
Von: Imelda<br />
Datum: 09.02.2005 20:29:48<br />
ich bin im 2. ausbildungsjahr als zahnarzthelferin. mein chef behandelt mich, als<br />
wär ich nichts für ihn. ich darf nichts falsch machen und muss immer gleich alles<br />
können. ich werde psychisch so runter gemacht, dass ich wirklich machmal denke,<br />
ich kann nichts und mache mir dann die vorwürfe. Ich arbeite auch viel zu lange<br />
(bin 17 Jahre) komme auf rund 40–44 std die woche. wir arbeiten von morgens<br />
7.40 uhr bis 19.30 uhr. Ich habe viel zu viel angst, meinem chef zu wiedersprechen.<br />
was kann ich tun. t<br />
Thema: Wechsel des Ausbildungsplatzes<br />
Von: Sybill<br />
Datum: 10.02.2005 13:26:26<br />
Ich bin 22 Jahre alt und mache meine Ausbildung zur Werbekauffrau. Ich möchte<br />
und muss auch unbedingt meinen Ausbildungsplatz wechseln, da mein Chef wirk-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 45
lich Spaß daran hat, mich fertig zu machen und alle in der Agentur gegen mich<br />
aufzuhetzen. Außerdem macht er mich für alles verantwortlich, ob es jetzt die<br />
Blumen sind, die welken, oder die schlechte Atmosphäre im allgemeinen bei uns<br />
in der Agentur! Ich bin irgendwie nur noch total leer und weiss überhaupt nicht<br />
mehr, was ich machen soll. Langsam fängt sogar meine Gesundheit an darunter<br />
zu leiden. Wie kann ich schnellstmöglich meinen Ausbildungsplatz wechseln? Liebe<br />
Grüße und vielen Dank im Voraus t<br />
Thema: Ärger<br />
Von: Marina<br />
Datum: 15.04.2005 15:14:14<br />
Hallo!<br />
Ich hab da nochmal eine frage bezüglich meiner Ausbildung! Also kann es<br />
sein, dass mein chef jetzt auf einmal sagt, dass er innerhalb von 2 tagen eine arbeit<br />
vorgelegt haben will, die nicht mal alle 20 mitarbeiter bei uns zusammen in<br />
der zeit schaffen würden? Und so wie ich den kenne werde ich dafür einen riesen<br />
ärger bekommen! Genauso wie ich jetzt 1 woche urlaub hatte und keine von den<br />
andern mir zugehört hat wie weit ich schon war und er jetzt denkt, dass ich gar<br />
nichts gemacht hätte oder niemanden darüber informiert habe! Erklären kann<br />
man dem auch nichts, weil er ist der chef und hat immer recht! Ist es richtig, dass<br />
man morgens früh angst hat überhaupt zur arbeit zu gehen weil man genau<br />
weiß, dass man wieder richtig runter gemacht wird ganz egal ob man jetzt was<br />
gemacht hat oder nicht? Ist es eigentlich noch im möglichen, dass man für die<br />
letzten 9 monate die Ausbildung in einem anderen Betrieb weiterführt? Und<br />
wenn ja gibt es da bestimmte adressen, wo man eine herbekommen kann oder<br />
sollte man sich auf normale ausbildungstellen dafür bewerben? weil ich will einfach<br />
nur noch da weg! t<br />
46 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />
ZU MOBBING<br />
Ausbilder haben den Azubis gegenüber laut Berufbildungsgesetz »erzieherische<br />
Pflichten« – dies beinhaltet auch, die Auszubildenden zu fördern,<br />
zu loben oder in angemessenem Stil zu kritisieren, wenn sie einen Fehler<br />
machen. Azubis sollten keine Angst haben müssen, Fehler zu machen und<br />
dafür angeschrien zu werden. Auch Diskriminierungen, Erniedrigungen<br />
und Beschimpfungen haben am Ausbildungsplatz nichts zu suchen.<br />
Kommt es in diesem Bereich zu Problemen reagieren die Auszubildenden<br />
oft mit psychosomatischen Beschwerden – und bei Ausbildern, die nicht<br />
einsichtig sind, lassen sich die Probleme selten lösen. Auch hier wäre ein<br />
Entzug der Ausbildereignung sinnvoll, da es den AusbilderInnen an der<br />
grundsätzlichen pädagogischen Qualifikation und professionellen Einstellung<br />
mangelt. t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 47
»Ich bin kein<br />
Weichei, das<br />
nichts verträgt.«<br />
48 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
ARBEIT, ARBEIT, OHNE ENDE<br />
– ÜBERSTUNDEN UND KEIN URLAUB<br />
Thema: kein geld und nur überstunden<br />
Von: Sven<br />
Datum: 09.02.2005 15:58:02<br />
hallo dr. azubi team! seit 1.11.04 hab ich noch kurzfristig eine lehre als koch bekommen,<br />
wo ich mich echt drüber gefreut habe, doch lange hielt das nicht an…<br />
1. ich mache jede woche überstunden und das nicht wenig, zur weihnachtszeit<br />
hatte ich 60 stunden in einer woche, ohne ein cent mehr zu bekommen! in der regel<br />
hab ich so 50 stunden in der woche und die schichten sind mit 10 stunden in<br />
der woche und 14 stunden am wochenende (am tag) »normal« für meinen chef.<br />
2. ich bekomme bzw. hab bis jetzt nur einmal gehalt bekommen, das war am<br />
23.12. für den monat november, und mit 256 euro kommt man nicht sehr weit,<br />
schließlich hab ich jeden tag einen weg von 30 km hin u. zurück mit dem auto. bis<br />
jetzt kam nie wieder geld, er meinte nur, das im moment nichts da wäre…<br />
3. ich muss an meinen »freien« tagen auf arbeit gehen. ich hab in der woche 2<br />
tage frei, meistens wahllos in der woche, zb: montag u. freitag oder dienstag und<br />
donnerstag. nie hab ich 2 tage hintereinander. wenn ich dann an meinem freien<br />
tag auf arbeit muss, dann ist es ja »nur für 4–5 stunden«… sagt mein chef. für<br />
mich sind es aber keine freien tage.<br />
4.ich bin der einzige in der küche. mein chef ist koch und macht mit, wenn<br />
viel los ist, aber sonst steh ich oft ganz allein in der küche, wenn dann ein bon<br />
reinkommt und ich nicht weiß, wie ich es anrichten soll »muss ich halt anrufen«<br />
und sie sagen mir wie es gemacht wird…<br />
5. mein chef brüllt mich stets und ständig an. ich bin kein weichei, der nichts<br />
verträgt, aber seit ich dort arbeite, haben 5 (!!!) andere azubis gekündigt, weil der<br />
chef sie nervlich fertig gemacht hat.<br />
ich hoffe ihr könnt mir einen rat geben.<br />
PS: zur zeit versuche ich wieder eine neue lehre zu bekommen als koch, am<br />
besten gleich welche, die mich sofort übernehmen oder halt zum 1.8./1.9. einstellen.<br />
mein chef ist aber im prüfungsausschuss (oder so ähnlich) und ich hab echt<br />
schiss, falls ich kündige, dass er mich dann »vielleicht« in einer koch-prüfung wieder<br />
sieht und mich dann zur sau macht (so schätz ich ihn ein). t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 49
Thema: Azubis im Irrenhaus<br />
Von: Jaqueline<br />
Datum: 09.02.2005 18:02:48<br />
Hallo Dr Azubi. Ich heiße Jaqueline, bin 19 Jahre alt und befinde mich zur Zeit im<br />
ersten Lehrjahr zur Hotelfachfrau. Anfangs war alles schön und gut. Ich habe<br />
mich mit meinem Chef sowie mit meinen Kollegen gut verstanden.<br />
Im November habe ich die Ausbildung begonnen und bis jetzt noch keinen Ausbildungsvertrag<br />
zu Gesicht bekommen. Des weiteren wurde meinen Eltern von der<br />
IHK erklärt, dass mein Chef keine Lizenz besitzt, um mich in diesem Hotel auszubilden.<br />
Als ich meinen Chef darauf ansprach, hatte die IHK gelogen. Wir sind 5 Azubis<br />
und haben eine Fachkraft in unserem Hotel, der nicht unser Ausbilder ist!!! Unser<br />
Ausbilder wohnt ca 150 km weit weg und besucht das Hotel ungefähr einmal im<br />
Jahr. Ist das erlaubt??? Den Oberhammer bekam ich vor ein paar Tagen, meine<br />
Lohnabrechnung, in der mir 55 Euro wegen einem Tag Krankheit abgezogen wurden!<br />
Moderne Sklaverei??? Sollte eine Woche nicht 40 Stunden haben? Meine hat<br />
ca. 70 Stunden und wir bekommen einen Tag die Woche frei, wenn überhaupt!!!<br />
Wenn wir verschlafen, auch wenn es nur 10 Minuten sind, müssen wir 3 Strafstunden<br />
arbeiten, die natürlich nicht bezahlt werden. Sorry, dass ich Sie so mit<br />
meinen Problemen belaste, aber ich glaube, ich brauch dringend Hilfe! Ich könnte<br />
jetzt noch ewig so weiter schreiben, doch ich denke, für den Anfang langt das<br />
erst einmal!<br />
BITTE BITTE BITTE HELFEN SIE MIR UND MEINEN KOLLEGEN!!! t<br />
Thema: Überstunden<br />
Von: Suse<br />
Datum: 08.04.2005 16:49:41<br />
Sehr geehrte/r Dr. Azubi,<br />
ich hoffe, dass du mir helfen kannst. Ich habe folgendes Problem: Ich habe eine<br />
Ausbildung beim Sicherheitsdienst bekommen. Natürlich war ich überglücklich, dass<br />
ich eine Stelle bekam, die sind ja ziemlich rar. Am Anfang war noch alles ok, ich habe<br />
jede Woche meine zu erfüllenden 40 Stunden abgeleistet (lt. Vertrag 8 Std täglich/40<br />
die Woche). Das Problem fing natürlich erst nach meiner Probezeit an: Ich musste anstelle<br />
der 8 oder gelegentlich 10 stunden auf einmal 12 oder 15 Stunden arbeiten (15<br />
stunden sind aber selten). Dass es mal vorkommen würde, wurde mir wohl gesagt,<br />
aber nicht, dass ich es bis zu 14 Tage am Stück machen muss! dass ich feiertags, am<br />
Wochenende und sogar im Urlaub keine freie Zeit habe, ist ganz zu schweigen.<br />
Ich arbeite jeden Feiertag durch (weil ich dadurch Geld spare und so auf meine<br />
sogenannten »Produktivstunden« komme, aber später dazu) und einen Urlaub von ca<br />
50 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
10 Tagen am Stück hatte ich auch noch nicht. Mein Chef holt mich immer heraus,<br />
weil Mitarbeiter krank sind oder selbst Urlaub haben oder weil Sonderdienste anfallen.<br />
Das Schlimmste war noch, dass ich Anfang dieses Jahres noch Resturlaub hatte<br />
(weil ich meinen Urlaub nie komplett nehmen konnte) und mein Chef sich weigerte,<br />
mir diesen zu geben. Er sagte, ich hätte ihn im letzten Jahr nehmen müssen. Aber das<br />
hatte sich dann Gott sei Dank geklärt, als ich mit der IHK telefoniert hatte. Diese regelte<br />
das und ich bekam meinen Urlaub. Zwar nicht komplett (weil ich wieder in die<br />
Firma geholt wurde) aber immerhin hatte ich 5 von den 6 Tagen.<br />
Außerdem arbeite ich immer und immer die selbe Arbeit – am Empfang. Ich<br />
sitze da und verteile Schlüssel – mehr nicht. Zu Fortbildungen werde ich nicht geschickt,<br />
ist zu kostspielig. Meine Klassenkameraden lachen mich aus – zu recht,<br />
wie ich finde. Aber ich bin nicht die einzige bei uns in der Klasse, der es nicht so<br />
rosig ergeht. 2 anderen Kollegen geht es ähnlich. Ich muss auch als Nichtraucher<br />
in einem Büro (hier: Einsatzzentrale) voller Raucher sizten, natürlich nur, wenn einer<br />
da ist, meist bin ich die 12 Stunden alleine da. Dass ich morgens um 3 Uhr<br />
aufstehen muss, interessiert auch keinen. Ich muss eine Stunde laufen, weil keine<br />
Busse fahren oder 30 Min Fahrrad fahren – (als Frau nicht ganz ungefährlich) und<br />
nur, weil ich, wenn ich eine Stunde später da wäre, 5 Minuten nach 6 da wäre.<br />
Und da der Dienst um 6 anfängt, muss ich schon um 5 nach 5 da sein – und natürlich<br />
auch schon anfangen zu arbeiten. Die stunde extra wird natürlich nicht erwähnt.<br />
Abends bin ich meist erst um 19.30 zu Hause und um 20.00 Uhr muss ich<br />
mich dann schlafen legen – weil ich am nächsten Morgen wieder um 3 aufstehen<br />
muss.<br />
Bin ich zu kleinlich und unbelastbar oder zockt der Betrieb mich nach Strich<br />
und Faden ab? Für eure/deine Mühe bedanke ich mich im vorraus. t<br />
Thema: Horrorarbeitszeiten und Psychoterror<br />
Von: Andrea<br />
Datum: 07.02.2005 17:03:52<br />
Bin 21 und in der Probezeit in der Ausbildung zur Hotelfachfrau. Ich habe in 3<br />
monaten nur ein wochenende frei bekommen und musste teilweise 10 tage am<br />
Stück durcharbeiten. Mittagspausen fielen wegen wenigen Mitarbeitern oft aus<br />
und ab und zu musste ich sogar ca. 2 unbezahlte Überstunden leisten.<br />
Hinzu kommt noch der Psychoterror, den die stellvertretende Abteilungsleiterin<br />
veranstaltet hat. Oftmals rastete sie völlig aus und schrie mich an wie bei der<br />
Bundeswehr: »Haben Sie verstanden?« Nur weil ich sie etwas gefragt hatte. Weiterhin<br />
schrie sie mich auch vor den Gästen an, die danach über mich am Tisch gesprochen<br />
haben. Somit haben auch Gäste diese ständige Fertigmacherei mitbe-<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 51
kommen. Als ich über mein Problem mit dem Chef sprach, sagte der einfach, dass<br />
dies absichtlich so gemacht ist. Wie kann man sich dagegen wehren? t<br />
Thema: überstunden als azubi zum tanzlehrer<br />
Von: Helene<br />
Datum: 07.02.2005 17:19:03<br />
mein freund ist 19 und im 1. lehrjahr azubi zum tanzlehrer. dabei arbeitet er meistens<br />
16 stunden am tag, sechs tage die woche und bekommt trotzdem nur sein<br />
lehrlingsgeld von 300 euro. diese überstunden sollte er eigentlich in form von freizeit<br />
honoriert bekommen. dies ist leider nicht der fall, da insgesamt zu wenig mitarbeiter<br />
vorhanden sind, um den ausfall einer arbeitskraft ausgleichen zu können.<br />
mein freund traut sich leider nichts gegen seine enormen arbeitsbedingungen zu<br />
sagen, aus angst, die lehrstelle zu verlieren. bitte sagen sie mir, wie er die mittlerweile<br />
über 300 überstunden ohne probleme in die auch im vertrag stehende freizeit umwandeln<br />
kann, da auch ich unter der permanenten stresssituation zu leiden habe. t<br />
Thema: 55 Stunden!!<br />
Von: Beate<br />
Datum: 06.02.2005 22:59:18<br />
Also, ich mache eine ausbildung (1. lehrjahr) als hotelkauffrau in xx, bin über 18<br />
und in meinem betrieb läuft nicht alles so, wie es laufen sollte!<br />
1. Meine stundenanzahl in der woche liegt so bei +/- 55 stunden! (laut vertrag<br />
40h; in der saison noch mehr) Die überstunden werden nicht bezahlt, geschweige<br />
denn,dass man sie abbummeln dürfte.<br />
2. Habe ich zwei berufschultage in yy, sprich: ich fahre morgens 2h zur schule<br />
und natürlich auch wieder 2h nach hause. Ich habe beide tage 8 schulstunden! Von<br />
mir wird verlangt, dass ich nach meinem zweiten schultag, wenn ich denn so gegen<br />
17 uhr zu hause bin, wieder um 18 uhr noch min. 4h stunden arbeite. Was kann ich<br />
am besten dagegen machen? t<br />
Thema: Restaurantfachfrau<br />
Von: Lara<br />
Datum: 03.11.2004 19:00:03<br />
Meine Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten, die ich habe, bei vielen Überstunden<br />
und ohne Gelegenheit, diese abzusetzen oder bezahlt zu bekommen. Ich ar-<br />
52 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
eite im Schnitt in der Woche 55 Stunden, obwohl nur 40 Stunden in der Woche<br />
im Ausbildungsvertrag stehen. Ich bekomme in der Blockunterrichtswoche, in der<br />
ich vier Tage Schule habe, maximal einen freien Tag. Und Feiertage existieren für<br />
meinen Chef nicht. Diese Vorkommnisse sind leider die Regel und keine einmaligen<br />
Ereignisse, über die ich hinwegsehen könnte! t<br />
Thema: Ausbildung zur Hotelfachfrau<br />
Von: Elke<br />
Datum: 07.02.2005 14:41:48<br />
Hallo bitte helft mir, in meinem Betrieb gehts zu wie im Irrenhaus!!<br />
Der Restaurantleiter beschimpft uns und lässt uns ca jeden Tag zwischen 10<br />
und 12 stunden arbeiten ohne irgendwelchen Ausgleich!!<br />
Hoffe, ihr könnt mir helfen!!! t<br />
Thema: Überstunden in Massen<br />
Von: Rudi<br />
Datum: 26.01.2005 09:26:01<br />
Tach auch, seit gut zwei Jahren muss ich jeden Samstag zusätzlich arbeiten (also 6<br />
Tage die Woche, durchschnittlich 45 Stunden pro Woche), bekomme dafür aber<br />
keinen Ausgleich. Ich habe also massig Überstunden, da ich dieses Jahr meine Abschlussprüfung<br />
habe, brauche ich nun aber auch etwas mehr Zeit, um mich darauf<br />
vorzubereiten, laut Chef MUSS ich dafür aber meinen Urlaub nehmen. Wie<br />
kann ich vorgehen, um an mein Recht zu kommen? t<br />
Thema: Auftrag zur Urkundenfälschung<br />
Von: Maike<br />
Datum: 21.12.2004 14:33:38<br />
Hallo Dr. Azubi, ich bin Köchin (19) im zweiten Lehrjahr. Im Gaststättenbereich ist<br />
es ja so, dass man viel und nachts arbeiten muss, häufig fallen 10–14h Nachtschichten<br />
an. In mein Berichtsheft muss ich von meinem Chef aus immer acht<br />
Stunden einschreiben, als ich ihm mein Heft mit der tatsächlichen Stundenzahl<br />
vorgelegt hab, ist er sehr wütend geworden, hat mit Rausschmiss gedroht und<br />
hat mich und die zwei anderen Lehrlinge dazu aufgefordert, ihr Berichtsheft ordentlich,<br />
also mit 8h pro Tag, zu führen!<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 53
Jetzt hat jemand zu mir in der Berufsschule gesagt, ich mache mich strafbar,<br />
wenn ich weiter 8h reinschreibe, weil das Urkundenfälschung wäre! Bzw. mein<br />
Chef auch, weil er uns so zu Urkundenfälschung auffordert. Wie kann ich mich<br />
wehren? Und macht er oder ich mich wirklich strafbar? Außerdem habe ich ja auch<br />
keine Möglichkeit, meine Überstunden einzufordern, wenn er immer nur acht<br />
Stunden unterschreibt? Danke für die schnelle Hilfe und frohe Weihnachten. t<br />
Thema: Nachtschichten<br />
Von: Jürgen<br />
Datum: 13.10.2004 22:18:59<br />
Hallo Dr. Azubi!!!! Ich bin gerade durch Zufall auf Euer Forum gestoßen und hoffe,<br />
dass Ihr mir weiterhelfen könnt! Ich mache eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann<br />
(1tes Lehrjahr) und langsam kann ich nicht mehr! Bei uns im Betrieb müssen<br />
Nachtschichten gemacht werden, da wir 24 Stunden besetzt sind. Das sieht dann so<br />
aus: In der Woche arbeiten wir von 09:00 bis 18:00 Uhr, hat man Nachtschicht,<br />
muss man anschließend bis 13:00 Uhr am nächsten Tag im Büro bleiben.<br />
Dafür bekommen wir dann ca. 30 € extra Vergütung. (Nachts ist man ganz alleine<br />
im Büro)!!! Hat man eine Nachtschicht an einem Samstag, muss man von<br />
13:00 Uhr am Samstag bis 13:00 Uhr am Sonntag arbeiten. Dafür gibts dann 75<br />
€, aber kein ausgleichsfrei. Wer die Nachtschichten nicht macht, kann einpacken.<br />
Eine Mitazubine hat sich neulich beschwert, daraufhin folgte eine Abmahnung einen<br />
Tag später wegen einer Lapalie. Was kann man da überhaupt machen? Würde<br />
ich den Betrieb verklagen, wäre ich den Ausildungsplatz los! Aber ich will und<br />
kann das einfach nicht hinnehmen? Oder ist das etwa erlaubt? Vielen Dank schonmal<br />
für die Antwort! t<br />
Thema: Lücken im Berichtsheft<br />
Von: Ali<br />
Datum: 05.02.2005 19:13:19<br />
Ich habe einen Urlaubstag gestrichen bekommen, weil mein Berichtsheft ein paar<br />
kleine Lücken vorwies… Darf der Ausbilder das machen? Ich habe schon öfters Leute<br />
(wie meinen Beruffsschullehrer) gefragt, ob die das so einfach machen können…<br />
und die meinten, dass es eigentlich nicht die feine englische Art sei, aber ich würde<br />
eh nichts dagegen unternehmen können… es würde nur meiner Ausbildung schaden.<br />
Vor allem muss ich dazu sagen, dass es ein großer Elektronikdiscounter ist und<br />
ich dadurch bestimmt erst recht nichts dagegen unternehmen kann… t<br />
54 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Urlaubsklau<br />
Von: Felix<br />
Datum: 02.02.2005 12:51:02<br />
Hallo Dr Azubi, ich mache meine ausbildung zum KFZ-Mechatroniker und bin im<br />
2. Lehrjahr. nun wurden uns von unseren 30 Urlaubstagen, die auch im Vertrag<br />
stehen, 5 abgezogen! Wir wurden weder davon informiert und haben auch nichts<br />
unterschrieben, haben das erst durch unsere Lohnabrechnung erfahren, wo der<br />
urlaubsrest drin steht! Kann das denn einfach so gemacht werden oder was kann<br />
man nun tun?? Für die antwort im vorraus schonmal vielen dank. t<br />
RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />
ZU ÜBERSTUNDEN UND URLAUB<br />
Arbeitzeit<br />
Überstunden – machen Azubis nur freiwillig! Auch die Überstunden müssen<br />
dem Ausbildungsziel dienen, es muss also z.B. ein Ausbilder anwesend<br />
sein. Überstunden müssen mit Mehrarbeitzuschlag vergütet oder<br />
mit Zeitzuschlag in Freizeit ausgeglichen werden. Die absolute Höchstgrenze<br />
für Überstunden liegt laut <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz für minderjährige<br />
Azubis bei 40 Stunden und bei Volljährigen bei 60 Stunden. Bei<br />
Verstößen gegen die Arbeitzeitgesetze droht den Betrieben ein Bußgeld,<br />
wenn sie beim Gewerbeaufsichtsamt angezeigt werden. Auszubildende<br />
sollten ihre Arbeitszeiten immer genau aufschreiben, damit sie bei Forderungen<br />
oder einer Anzeige einen Nachweis haben.<br />
Urlaub<br />
Per Gesetz haben Volljährige Anspruch auf mindestens 24 Werktage Urlaub<br />
und Minderjährige auf 25 bis 30 Werktage. Aber häufig regeln Tarifverträge<br />
einen höheren Anspruch! Der Urlaub muss Azubis im Verlauf des<br />
Kalenderjahres gegeben werden, mindestens zwölf Werktage sollten am<br />
Stück gewährt werden. Auf den Urlaubszeitpunkt müssen sich Azubi und<br />
Betrieb einigen, die Urlaubswünsche des Azubis müssen also berücksichtigt<br />
werden. Urlaubstage dürfen nicht als Strafmaßnahme oder als Ausgleich<br />
zu Fehl- oder Krankheitszeiten gestrichen werden! t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 55
»Ich weiß nicht,<br />
was ich machen<br />
kann, ich will auf<br />
jeden Fall die<br />
Ausbildung zu<br />
Ende bringen.«<br />
56 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
ARBEIT, ARBEIT, OHNE LOHN<br />
– WENN DAS GEHALT EINFACH AUSBLEIBT<br />
Thema: Kein Geld + diverse Probleme<br />
Von: Gerd<br />
Datum: 21.03.2005 10:28:21<br />
Hallo, bin inzwischen im zweiten Lehrjahr im Büro, naja es gibt ein paar Probleme,<br />
wo ich mal wissen wollte, wie man diese lösen könnte. Wir sind ein Kleinbetrieb<br />
mit 3 Leuten inklusive Chef! Zum einen ist mein Lohn mal wieder im Verzug, normalerweise<br />
immer 5–10 Tage, jetzt inzwischen schon 21 Tage! Mich stört es einfach,<br />
dass mein Geld immer später kommt, da meine Versicherungen etc. immer<br />
pünktlich abgezogen werden, hab ich natürlich ein kleines Problem. Ich muss<br />
dank meines Chefs Verzugszinsen an meine Bank bezahlen, da ich ins Minus rutsche,<br />
die bezahlt mir auch keiner!!!<br />
Und zum anderen mach ich eigentlich fast nichts, was mit meiner Ausbildung<br />
zu tun hat, ich darf putzen (auch die Autos vom Chef persönlich), Pakete packen,<br />
Wochenenden durcharbeiten, ohne Überstunden aufschreiben zu dürfen oder<br />
mehr dafür zu bekommen. Gab sogar schon Tage, wo ich knapp 18 Stunden arbeiten<br />
durfte und am nächsten Tag wieder früh zur Arbeit gehen musste! Und vieles<br />
mehr, welches ich nicht aufzählen möchte, sonst denken die Leute, was ist<br />
denn das für ein »Depp«.<br />
Ich weiß nicht, was ich machen kann, ich will auf jeden Fall die Ausbildung zu<br />
Ende bringen. In dem Betrieb sieht es aber nicht so gut aus, da der Ausbilder<br />
meist gar nicht im Haus ist und selber keine Ahnung von der Ausbildung hat, es<br />
gab in den 2 Jahren überhaupt keine Hilfe, was Schule angeht.<br />
Wenn man in der Schule mitkriegt, dass die anderen im Betrieb mit dem Ausbilder<br />
lernen und üben, kommt man sich wie ein Depp vor! Ich komm mir wie eine<br />
billige Arbeitskraft vor, die alles machen muss, hab ehrlich gesagt keine Lust mehr<br />
drauf. Gibt es keine Möglichkeit, die Ausbildung anders fortzusetzen? Dass ich<br />
z.B. nur zur Schule gehe und nebenbei jobbe, um Versicherungen/Knappschaft<br />
zahlen zu können? t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 57
Thema: Lohn wird nicht ausbezahlt<br />
Von: Biggi<br />
Datum: 28.03.2005 18:34:32<br />
Hallo, mein Problem ist folgendes: Ich mache eine Ausbildung zum Landwirt und<br />
mein Chef behält ca. 80% meines Gehalts ein, da ich dort ein Zimmer bewohne und<br />
dort Essen bekomme. Ich muss dieses Zimmer behalten, da er mir sonst kündigt!! Ich<br />
weiß nicht, was ich dagegen machen kann! Meine Eltern sind mit dem Chef bekannt<br />
und sagen, das sei nun mal so und ich müsse mich damit abfinden! ( Das Verhältniss<br />
zu meinen Eltern ist nicht das beste!) Bitte sagt mir, was ich machen kann!!! t<br />
Thema: azubi als billige arbeitskraft<br />
Von: George<br />
Datum: 02.12.2004 13:37:41<br />
ich bin 27 j. alt und habe im august eine ausbildung zum versicherungskaufmann<br />
angefangen. vor einer woche habe ich die agentur gewechselt. jetzt habe ich erneut<br />
eine probezeit von 3 monaten. meine neue chefin verlangt nun, dass ich<br />
mein azubi-gehalt von monatlich 650,00 euro brutto durch vertragsabschlüsse<br />
selbst verdiene. immerhin rechnet es sich für sie ja sonst nicht. nun habe ich<br />
angst, dass ich die probezeit nicht überstehe, wenn ich nicht genügend verträge<br />
abschließe. ist diese verfahrensweise rechtens? immerhin bin ich ja azubi und kein<br />
billiger kundenberater? t<br />
Thema: »Lohn« – HILFE!!! Wer kennt sich aus!!!<br />
Von: Britta<br />
Datum: 15.11.2004 13:46:52<br />
Mein Chef scheint mich verarschen zu wollen! Er stellt mir Sachleistungen (unentgeltliche<br />
Kost und Logis) zur Verfügung und unter dem Strich soll ich das Ganze<br />
bezahlen, das heißt, ich stehe fast ohne Kohle da! HILFE! Wer kann helfen? Mami<br />
versucht alles, aber zwischen mir und ihr liegen 300km!! t<br />
Thema: Ausbildung<br />
Von: Sara Textilreinigerin<br />
Datum: 13.02.2005 16:00:37<br />
bei mir in der Ausbildung läuft es drunter und drüber. ich bekomme mein Gehalt<br />
sehr unregelmäßig, das von November kam jetzt am 4. Februar… Dezember und<br />
58 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Januar stehen noch aus und das geht schon von Beginn der Lehre an. Im März<br />
hab ich Zwischenprüfung und bin so frustriert, dass mir die Lust zum Lernen fehlt!<br />
Auch zwischen den Chefs und ein paar Angestellten liegen unüberbrückbare Differenzen<br />
vor. Wenn man es genau sagen will, werde ich gemobbt, aus welchem<br />
grund auch immer… ich bin der meinung, dass die Leute ein problem mit meiner<br />
ehrlichen und direkten Art haben.<br />
Die anderen Lehrlinge von früher haben sich unterdücken lassen aber ich<br />
nicht, ich sage, wenn mir etwas nicht passt! Und davor haben die angst. Mich<br />
kotzt das dort sowas von an! Es wird mir nicht zugehört, keiner kann mir helfen.<br />
Auch der Betriebswechsel in eine andere Firma würde, wenn überhaupt, erst ab<br />
dem 3. Lehrjahr klappen. Bis dahin mach ich mich psychisch selbst kaputt.<br />
Ich will nicht mehr. Wir werden ausgenutzt von A bis Z, und so richtitg beigebracht<br />
wird uns nur was in der Schule! Im Vertrag steht doch was von Rechten<br />
und Pflichten des Auszubildenden und des Ausbilders. Ich gehe jeder Pflicht nach<br />
und habe Rechte, welchen der Chef aber nicht nachkommt!!!! t<br />
Thema: Ausbildungsvergütung im verzug<br />
Von: Aische<br />
Datum: 08.03.2005 17:40:32<br />
Hallo,<br />
und zwar habe ich das Problem, dass mein Chef mir kein Geld zahlen möchte.<br />
ich war in diesem jahr 6 tage krank und er gibt mir nur dumme Bemerkungen,<br />
von wegen: »er bräuchte sein Geld auch.«<br />
ich muss meinem Geld quasi hinterher betteln, obwohl es mir eigentlich ja zusteht.<br />
Hinzu kommt, dass wir es immer bar auf die Hand bekommen. Hinter meinen<br />
Kolleginnen bringt er Bemerkungen, dass ich es mir nicht verdient hätte! Wie<br />
kann ich ihm klar machen, dass es so nicht rechtens ist, was er tut? kann ich Ihm<br />
sogar eine Mahnung geben? t<br />
Thema: Zum Glück Ausbildung. ABER…<br />
Von: Alicia<br />
Datum: 04.03.2005 16:34:23<br />
Mein Name ist Alicia. Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr zur Bürokauffrau für Bürokommunikation,<br />
in einer Autovermietung in meinem Wohnort. Der Grund, warum<br />
ich mich an euch wende, ist: meine tägliche Aufgabe ist, Autos zu putzen<br />
und zu Kunden zu stellen. Trotzdem ich Auszubildende bin, verlangt man von mir<br />
Unfallvermietungen zu tätigen, Dienst bis 18 Uhr zu machen, d.h. alleine im Büro<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 59
zu sein, des weiteren erwartet er von mir, dass ich Wochenenddienst mache, teils<br />
im Büro alleine, teils Telefondienst zu machen. Zudem bekomme ich mein Ausbildungslohn<br />
(netto 355,- €) nie pünktlich. Im Gegenteil, ich bekomme es in kleinen<br />
Teilen, mal 50 €, mal 100 € und bei Nachfrage bekomme ich entweder gar keine<br />
oder eine unverschämte Antwort. Selten bekomme ich das ganze Geld auf einmal.<br />
Von meinem Ausbildungsziel und der Vorgabe für meine Ausbildung bin ich<br />
Lichtjahre entfernt. Mein Ausbilder, der Geschäftsinhaber, hat keinerlei Ambitionen,<br />
mir etwas beizubringen. Ein Gespräch mit der IHK verlief im Sande, da sich<br />
der Herr von der IHK von dem Geschäftsinhaber einlullen ließ. Mir wäre an einer<br />
ordentlichen Ausbildung gelegen, deshalb wünschte ich mir einen ordentlichen<br />
Ausbildungsplatz. t<br />
Thema: Kein Lohn<br />
Von: Tom<br />
Datum: 17.04.2005 20:02:29<br />
Hallo! In meinem Betrieb arbeite ich seit 1. August, davor hatte ich BGJ (Berufsgrundbildungsjahr,<br />
die Red.) gemacht und wurde gleich ins zweite Lehrjahr übernommen.<br />
Am Anfang kam das Geld ständig zwei Wochen zu spät, nun warte ich<br />
schon seit drei Monaten drauf. Zum Arbeitsgericht will ich nicht gehen, da ich das<br />
gute Verhältnis mit meinem Chef nicht zerstören möchte. Ich will auch nicht den<br />
Betrieb wechseln, weil ich mich da wohlfühle. Gibt es eine andere Möglichkeit,<br />
mein Konto nicht leer stehen zu lassen? Ich bin auf das Geld angewiesen, da meine<br />
Mutter uns allein nicht unterhalten kann. Das hatte ich aber meinem Chef<br />
schon gesagt, aber ohne Erfolg. t<br />
Thema: Benachteiligt in der Ausbildung<br />
Von: Werner<br />
Datum: 01.02.2005 16:53:48<br />
Hallo! ich habe mal 2 fragen. bei uns in der firma ist es so, dass die geschäftsleitung<br />
allen mitarbeitern das weihnachts- und urlaubsgeld streichen will, obwohl<br />
alle azubis in ihrem vertrag unterschrieben haben, sondervergütungen nach tarifvertrag.<br />
ist dieses möglich? die 2. frage ist, welcher tarifvertrag ist überhaubt für<br />
das kfz-gewerbe gültig?<br />
danke schon jetzt.<br />
P.S. unser betrieb hat ca. 60 mitarbeiter und davon sind 10 azubis t<br />
60 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Vergütung Rechte und Pflichten<br />
Von: Jasmin<br />
Datum: 01.02.2005 19:07:48<br />
Ich mache eine Ausbildung als Verkäuferin an einer Tankstelle und bin im ersten<br />
Lehrjahr. Ich glaube, dass wir von vorne bis hinten über den tisch gezogen werden.<br />
wir sind in der ganzen tankstelle 5 azubis und sonst nur unser Chef und noch<br />
ein mittarbeiter, wir machen am wochenende den laden auf und abends wieder<br />
zu und das ohne aufsicht. und es stimmt auch was nicht mit unserem gehalt. so<br />
kommt es mir zumindestens vor. Er zieht uns, wo er nur kann, das geld ab, ob bei<br />
kassenminus oder einem wegfahrer, obwohl er das nicht darf. was er uns auch<br />
schon gesagt hat. Jedoch setzt er uns unter druck. ich wüsste gerne, wie hoch<br />
und was er uns alles überhaupt abziehen darf vom lohn. und auch welche rechte<br />
wir haben, die wir nutzen können. Danke. t<br />
RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />
ZU LOHN- UND GEHALTSZAHLUNGEN<br />
Die Ausbildungsvergütung wird normalerweise durch Tarifverträge geregelt<br />
und im Ausbildungsvertrag festgelegt. Bis zu 75 Prozent der Bruttovergütung<br />
können dabei als Sachbezugswerte angerechnet werden.<br />
Überstunden müssen gesondert vergütet werden. Die Ausbildungsvergütung<br />
muss bis zum letzten Arbeitstag des Monats gezahlt werden. Ist<br />
dies nicht der Fall, muss der Ausbilder für den Schaden wie z.B. Verzugszinsen<br />
aufkommen. Auch Auszubildende haben natürlich Anspruch auf<br />
sechs Wochen Lohnfortzahlung, wenn sie krank sind. Falls die Vergütung<br />
in bar gezahlt wird, sollten Azubis unbedingt auf einem Nachweis bestehen,<br />
der belegt, wann wieviel gezahlt wurde. Außerdem sollten Azubis<br />
bei Barzahlung überprüfen, ob der Arbeitgeber Sozialversicherungen abführt.<br />
t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 61
»Ich werde<br />
von meinem<br />
Chef (Anwalt)<br />
belästigt…<br />
was kann ich<br />
machen?«<br />
62 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
FASS MICH BITTE NICHT AN!<br />
Thema: Belästigt<br />
Von: Maria<br />
Datum: 07.02.2005 17:27:14<br />
Ich werde von meinem Chef (Anwalt) belästigt. Ich bin im zweiten Lehrjahr. Was<br />
kann ich machen? t<br />
Thema: Menschenunwürdig?<br />
Von: Lars<br />
Datum: 05.02.2005 14:43:31<br />
– SEXUELLE BELÄSTIGUNG UND<br />
KÖRPERLICHE SCHÄDEN<br />
Ich mache eine 2. Ausbildung zum Fahrzeuglackierer in einer sehr kleinen Firma.<br />
Nur ein Azubi im 2. LJ, 1 Geselle, der Chef, die Chefin und der SUPERjuniorchef…<br />
Ungerechtigkeiten sind sowieso an der Tagesordnung. Schlimm, aber damit komme<br />
ich das letzte halbe Jahr noch klar. Aber jetzt soll ich wohl noch vorher erfrieren!!!<br />
Bei 3° C Innentemperatur haben der andere Azubi und ich uns in der letzten<br />
Woche die Schuhe und Hände mit einem Heißluftgerät (Föhn) gewärmt.<br />
Der Chef war im Skiurlaub und der Junior verbrachte seine Zeit entweder in<br />
der gut geheizten Spritzkabine oder im Büro. Er weigert sich, die Kabine anzuheizen,<br />
damit die Halle warm wird, mit der Begründung, Heizöl wäre zu teuer. Selbst<br />
der Frühstücksraum und die Umkleide sind unbeheizt.<br />
Kann ich mich auf irgendwelche Gesetze berufen, um eine tragbare Innentemperatur<br />
verlangen zu können? Zusätzlich interessiert mich, wie ich mich verhalten<br />
soll, wenn ich aufgefordert werde, mit Quarzsand zu entrosten. Dies ist hochgradig<br />
krebserregend und lt. Arbeitsschutzgesetz eigentlich verboten!!!! Ich hoffe auf<br />
Resonanz und viele grüße. t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 63
Thema: Schläge vom Chef<br />
Von: L. A.<br />
Datum: 25.02.2005 08:05:44<br />
Hallo, mein Sohn Manuel machte eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker<br />
(kleiner Fam.betrieb). Nach 3 Monaten hatte er noch immer keinen Ausbildungsvertrag.<br />
Wir haben nachgefragt und wurden vertröstet.<br />
Dann ereignete sich eines Tages folgender Sachverhalt (der übrigens vom Ausbilder<br />
mir gegenüber bestätigt wurde): Mein Sohn war etwas knapp dran und<br />
fand keinen Parkplatz. Um nicht zu spät zu kommen, hat er dann leider vor der<br />
Garage seines Chefs geparkt. Er fuhr danach mit seinen Kollegen zu einem Einsatz.<br />
Sein Chef wollte wohl mittlerweile mit dem Auto wegfahren. (Anm.: es standen<br />
noch weitere Firmen-KFZ auf dem Parkplatz bereit). Der Chef rief meinen<br />
Sohn an und sie machten einen Ort aus, wo sich der Chef den Autoschlüssel meines<br />
Sohnes abholen sollte. Soweit – sogut.<br />
Nach der Arbeit dann stellte der Chef (Ausbilder) meine Sohn brüllend zur<br />
Rede – auch noch gut. Mein Sohn entschuldigte sich mehrmals – dann jedoch<br />
sagte der Chef zu ihm, er könne sich die Ausbildung in die Haare schmieren, das<br />
wäre vorbei. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Er schlug meinen Sohn<br />
mit der flachen Hand (übrigens ist der Chef ein großer, starker Mann) derart vor<br />
die Stirn, dass mein Sohn Kopfschmerzen bekam und ihm nachts entsetzlich übel<br />
war. Eine Untersuchung am nächsten Tag ergab, dass die Nackenmuskulatur gezerrt<br />
war. Mein Sohn war mehrere Tage krankgeschrieben. Zuerst wollten wir eine<br />
Weiterbeschäftigung erreichen, aber nachdem der Chef meinen Sohn in der Schule<br />
schlecht machte (er ist übrigens Prüfungsvorsitzender!!!) haben wir die Sache<br />
abgebrochen. Und jetzt suchen wir was Neues – sehr schwer!<br />
Dazu fällt mir folgendes ein: ICH, als Mutter, darf meine Kinder lt. Gesetz nicht<br />
schlagen – ABER ein Ausbilder darf das! t<br />
Thema: Erpressung<br />
Von: Jana<br />
Datum: 09.02.2005 09:44:36<br />
Hallo, ich schreibe hier als Schwester. Meine Schwester Sara (18) arbeitet in einem<br />
KFZ-Betrieb und es gibt dort einen Mitarbeiter, der sie ständig versucht zu erpressen<br />
oder mit sexuellen Handlungen (an den Hintern fassen, etc) aus dem Konzept<br />
zu bringen. Sie ist erst im 1. Lehrjahr und will keine Probleme bekommen, deswegen<br />
weiß sie nicht, was sie machen soll.<br />
WAS HILFT?? t<br />
64 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Thema: Arbeitsschutz<br />
Von: Ruth<br />
Datum: 05.02.2005 14:21:25<br />
Hallo! Bin 18 Jahre alt und arbeite als Einzelhandelskauffrau im ersten Lehrjahr.<br />
1. In meinem Ausbildungsbetrieb (arbeite mit einer Reihe von Chemikalien)<br />
gibt es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Wir haben keine Handschuhe, Atemmasken,<br />
Schutzbrillen u. Schutzkleidung. Weil wir immer so schnell wie möglich<br />
arbeiten sollen, kommt es oft vor, dass man sich Chemie über die Hände schüttet.<br />
Außerdem besitzt das Geschäft keine Abzugseinrichtung, um die Dämpfe aufzunehmen.<br />
Mehrere Mitarbeiter, darunter auch ich, haben Atemprobleme u. andere<br />
Krankheitserscheinungen. Der Chef möchte trotz mehrmaligem Auffordern, die<br />
Arbeitssituation zu ändern, nichts unternehmen. Zur Zeit läuft eine arbeitsmedizinische<br />
Untersuchung. Ich war zu Beginn der Ausbildung noch keine achtzehn u.<br />
hätte eigentlich eine Einweisung für das Labor benötigt, damit ich weiß, mit welchen<br />
Stoffen ich arbeiten muss u. wie ich mich verhalten muss (Sicherheitsregeln<br />
im Umgang mit Gefahrenstoffen).<br />
2. Das andere Problem sind die Arbeitszeiten: Wir arbeiten jede Woche 41,5<br />
Std. anstatt der 40 Stunden, die im Vertrag stehen. Diese werden uns aber nicht<br />
angerechnet bzw. ausgezahlt.<br />
3. Zudem habe ich seit Beginn der Ausbildung keine der im Ausbildungsrahmenplan<br />
genannten zu erlernenden Tätigkeiten erlernt. Ich mache eine Ausbildung<br />
als Einzelhandelskauffrau u. nicht als Laborantin. Seminare, die ich besuchen<br />
soll, wurden auch schon mehrmals abgesagt. Ich verstehe es ja, wenn ich ab<br />
u. zu mal im Labor arbeiten muss u. daraus lernt man ja auch; aber ich hab seit 5<br />
1/2 Monaten nichts anderes gemacht.<br />
4. Es wäre vielleicht noch interessant, dass wir keinen Aufenthaltsraum haben.<br />
Mittagspause findet im Lager zwischen den Chemietanks statt. Und die Damentoilette<br />
wurde als Dunkelkammer umfunktioniert. Essen u. trinken dürfen wir<br />
während der Arbeitszeit auch nicht; noch nicht mal auf die Toilette gehen! Erst<br />
gegen zwei Uhr, nach 6 Stunden Arbeit, dürfen wir in die Mittagspause gehen.<br />
Vielleicht kann mir ja irgendwer Tipps geben, wie ich mich am besten verhalten<br />
soll. Ich möchte nicht mehr dort arbeiten, nur im Moment ist es ziemlich<br />
schwer, im Anschluss eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Und selbst wenn jemand<br />
einen Auszubildenden sucht: Was soll ich denn am besten als Kündigungsgrund<br />
angeben, ohne später dadurch benachteiligt zu sein? t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 65
Thema: Eine Ex-Azubi berichtet<br />
Von: Sarah<br />
Datum: 04.02.2005 15:38:17<br />
Hallo, meine Ausbildung liegt bereits über 10 Jahre zurück. Aber es war damals,<br />
so wie es in der Werbung gezeigt wurde. Mich würde interessieren, ob mein Ausbilder<br />
immer noch ausbilden darf. Ich habe damals nichts unternommen, um den<br />
Ausbildungsplatz nicht zu verlieren, und habe drei Jahre sexuelle Belästigung und<br />
Psycho-Terror und Mobbing ausgehalten. Ich wollte ihn nach der Ausbildung verklagen,<br />
aber mein damaliger Rechtsanwalt riet mir davon ab.<br />
Das würde nochmal Nerven kosten und eine Gegenklage, und Zeugen hätte<br />
ich auch keine, denn niemand würde eine Aussage machen wollten, um danach<br />
seinen Job zu verlieren. Man sollte diesem Mann die Lizenz entziehen, denn der<br />
psychische Druck schlug auch in körperliche Beschwerden um, wie z.B. eine Nervenentzündung<br />
mit Krankenhausaufenthalt und Magersucht.<br />
Vielleicht könnte man das mal im Auge halten, denn ich wünsche keinem,<br />
das durchzumachen, was ich damals durchgemacht habe. Langzeitschäden<br />
konnten gottseidank mit einer guten Therapeutin wieder in den Griff bekommen<br />
werden. t<br />
66 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
RECHTLICHE GRUNDLAGEN ZU SEXUELLER<br />
BELÄSTIGUNG UND ARBEITSSCHUTZ<br />
Zu den erzieherischen Pflichten des Ausbilders gehört, darauf zu achten,<br />
dass die Azubis weder körperlich noch sittlich gefährdet werden. Sie müssen<br />
die Auszubildenden also vor körperlicher Gewalt und sexueller Belästigung<br />
in Schutz nehmen. Tun sie dies nicht, können ihnen hohe Bußgelder<br />
drohen. Sind sie selbst TäterIn, kann und sollte dies den Entzug der<br />
Ausbildereignung zur Folge haben.<br />
Außerdem gilt natürlich auch für Auszubildende die Arbeitstättenverordnung<br />
– und der Betrieb muss Sicherheitsvorschriften einhalten und die<br />
vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen herstellen.<br />
Azubis sollten unbedingt gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft gegen<br />
Betriebe vorgehen, wenn sie Opfer von Übergriffen oder schädigenden<br />
Arbeitsbedingungen werden – denn langfristig zählt die körperliche und<br />
psychische Gesundheit mehr als ein Ausbildungsplatz. t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 67
ES GEHT AUCH ANDERS<br />
Wenngleich es in diesem »Schwarzbuch Ausbildung« um die Darstellung<br />
der Probleme von <strong>Jugend</strong>lichen in der Ausbildung geht, soll nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass es nach wie vor viele Betriebe gibt, in denen qualitativ<br />
– inhaltlich wie personell – hervorragend ausgebildet wird.<br />
Ausbildungsvergütung<br />
Viele Unternehmen zahlen bereits Ausbildungsvergütungen, die es den Auszubildenden<br />
ermöglichen, ein eigenständiges Leben zu führen. Das fördert die Selbstständigkeit<br />
und die Mobilität – denn für viele junge Leute bedeutet der Beginn der<br />
Ausbildung gleichzeitig einen Wohnortwechsel.<br />
Mitbestimmung im Betrieb<br />
In vielen Betrieben gehört es selbstverständlich zur Ausbildung dazu, eine <strong>Jugend</strong>und<br />
Auszubildendenvertretung (JAV) zu haben, die sich der Probleme der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
annimmt und diese weitervermittelt. Die JAVis lernen dabei, verantwortlich<br />
zu handeln, Respekt und Diskretion zu wahren und in ihrer Position auf gleicher<br />
Augenhöhe mit Betriebsräten zu diskutieren. Soziales Engagement und erlernte<br />
rhetorische Fähigkeiten sind oftmals ein Bonus, der sich am Ende einer Ausbildung,<br />
z.B in Übernahmegesprächen als vielversprechend erweist.<br />
Abstimmen der Ausbildungsinhalte<br />
In vielen Betrieben werden heute die konkreten Ausbildungsinhalte mit den Betriebsräten<br />
und den JAVis abgestimmt. Anhand der Ausbildungspläne wird festgelegt,<br />
welche Tätigkeiten in welchen Abteilungen innerhalb welcher Zeiträume zu<br />
bewältigen sind.<br />
Schulung der Ausbilder<br />
Mangelnde Wissensvermittlung und Probleme mit dem Ausbilder sind die häufigsten<br />
Ursachen für Ausbildungsabbrüche. Vorbildliche Unternehmen setzen deshalb<br />
68 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />
WIE VORBILDLICHE AUSBILDUNG<br />
AUSSEHEN KANN
verstärkt auf die Qualifizierung ihrer Ausbilder, auch wenn die verpflichtende Ausbildung<br />
derzeit außer Kraft gesetzt ist. Sie nutzen dabei neue Formen der Wissensvermittlung,<br />
z.B. interaktive und überregionale Methoden, die einheitliche<br />
Ausbildungsstandards gewährleisten.<br />
Lehrlingsfilialen<br />
Einige Unternehmen bieten ihren Auszubildenden die Möglichkeit, eine so genannte<br />
»Lehrlingsfiliale« über einen festgelegten Zeitraum von mehreren Wochen<br />
zu führen. Das Projekt gibt ihnen die Möglichkeit, das an der Berufsschule und in<br />
der Ausbildungsfiliale erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen – und Mut zum<br />
Führen und zur Verantwortung zu beweisen. Diese Unternehmen werden ihrer<br />
Ausbilderfunktion gerecht, indem sie den <strong>Jugend</strong>lichen Verantwortung übertragen,<br />
sie dabei jedoch nicht alleine lassen.<br />
Fördern von Schlüsselkompetenzen<br />
Um das in den Betrieben und Berufsschulen Erlernte zu ergänzen, führen besonders<br />
vorbildliche Unternehmen Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung durch.<br />
So erarbeiten sich junge Menschen in einem großen Unternehmen – unter der<br />
Anleitung von professionellen KünstlerInnen und TheaterpädagogInnen – eigenständig<br />
ein Theaterprojekt, das sie anschließend aufführen. Die Auszubildenden<br />
setzen sich durch die Projekte mit Unbekanntem auseinander. Sie entdecken neue<br />
Seiten an sich und ihren KollegInnen und lernen, etwas gemeinsam im Team zu<br />
verwirklichen. Sprache und Kreativität der Azubis werden dadurch gefördert. Sie<br />
qualifizieren sich fachlich wie auch persönlich weiter.<br />
Aber: Nicht nur in Großbetrieben wird vorbildlich ausgebildet. Auch in den kleinen<br />
und mittleren Unternehmen wird zumeist gewissenhaft auf die Qualität in der<br />
Ausbildung geachtet. So sichern sich viele Ausbildungsbetriebe hoch qualifizierte<br />
Mitarbeiter. t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 69
FRANZISKA JÜNGER<br />
Franziska Jünger spielt die Auszubildende im <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Fernsehspot »Dr.<br />
Azubi«, der u.a. auf MTV und VIVA zu sehen ist. Franziska Jünger hat eine<br />
Ausbildung als Arzthelferin abgeschlossen. Während ihrer Ausbildung hat sie<br />
drei Filme gedreht. Der Film »Kroko« mit Franziska Jünger in der Titelrolle gewann<br />
2004 den Deutschen Filmpreis in Silber. Die Schauspielerin ist 20 Jahre alt und lebt<br />
in Berlin. Das Interview entstand während des Drehs von »Dr. Azubi«. q<br />
70 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />
ÜBER AUSBILDUNG, MOBBING<br />
UND NICHT SO GUTE ZEITEN
<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>: Kennst du die Probleme, die du im Spot spielst?<br />
Franziska Jünger: Wenn ich an meine Ausbildung denke, denke ich daran, wie<br />
viele Leute sich damals schon nicht beschwert, aber schlecht gefühlt haben und<br />
deprimiert waren. Die hätten sich wirklich Leute gewünscht, die da gewesen wären,<br />
die sie unterstützt hätten, die wenigstens Tipps gegeben hätten, gesagt hätten:<br />
Pass auf, du kannst da hingehen und kannst das machen, du kannst dich dort<br />
wehren. Da wären wir schon froh gewesen, wenn wir so was gehabt hätten.<br />
Die Auszubildenden in deiner Arztpraxis hatten also keinen Ansprechpartner…<br />
Wir hatten zwar eine Vertrauensperson, aber die wurde uns eher vorgeschrieben,<br />
als dass wir sie uns aussuchen konnten. Und dann gab es natürlich auch Personen,<br />
wo ich gesagt hab: Also da möchte ich aber nicht hingehen. Das war dann<br />
also nicht, wie hier bei »Dr. Azubi«, eine neutrale Person, die sich dann auch wirklich<br />
für dich einsetzt oder sich um dich kümmert oder dich berät.<br />
Wurdest du auch gemobbt?<br />
Klar. Es gibt nun auch Leute, die gern mobben, von denen man sich unterdrückt<br />
fühlt. Da merkt man schon, ob man gut aufgehoben ist oder ob man sich dort<br />
schlecht fühlt – also es gab auch nicht so gute Zeiten. Es war sehr hart. Anstatt<br />
dass man mal gesagt hätte: Ey Franzi, das hast du gut gemacht, dich bauen wir<br />
auf und dann machen wir mal was mit dir. Nein. Da wirst du eher schon mal mehr<br />
runtergedrückt.<br />
Deswegen machst du auch bei unserem Spot mit?<br />
Ich genieße es sehr, diesen Spot zu machen! Ja, den <strong>Jugend</strong>lichen muss geholfen<br />
werden, und es muss mal was getan werden. Wir jungen Leute müssen Unterstützung<br />
kriegen, auf jeden Fall. Es gibt einfach leider noch viele Erwachsene, die denken,<br />
sie müssten mit <strong>Jugend</strong>lichen umgehen wie mit Siebenjährigen – aber verlangen,<br />
dass man sich wie ein Erwachsener verhält. t<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 71
»Wir sagen dir,<br />
ob in deiner<br />
Ausbildung alles<br />
korrekt läuft.«<br />
72 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
AZUBI-TÜV *<br />
Du beantwortest uns 19 Fragen, und wir sagen dir, ob in deiner Ausbildung<br />
alles korrekt läuft. Deine Daten werden von uns an niemanden weitergegeben!<br />
Wir verwenden Sie nur, um für dich zu prüfen, ob in deiner Ausbildung<br />
die Tarife stimmen, und für statistische Zwecke.<br />
* Der Abdruck und die Verbreitung des Fragebogens ist erlaubt und erwünscht.<br />
Mein Alter: ________________________________________<br />
Geschlecht: ________________________________________<br />
Nationalität: ________________________________________<br />
Ausbildungsberuf: ________________________________________<br />
Ausbildungsjahr: ________________________________________<br />
Ausbildungsbetrieb: ________________________________________<br />
Straße: ________________________________________<br />
Ort: ________________________________________<br />
Bundesland: ________________________________________<br />
1. Meine Ausbildungsvergütung beträgt brutto __________ €.<br />
2. Ich habe __________ Werktage oder __________ Arbeitstage Urlaub im Jahr.<br />
3. Pro Woche arbeite ich __________ Stunden.<br />
4. Ich bekomme __________ € brutto Weihnachtsgeld.<br />
5. Ich bekomme __________ € brutto Urlaubsgeld.<br />
6. Ich habe einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen und bekomme monatlich<br />
__________ € an vermögenswirksamen Leistungen von meinem Betrieb.<br />
7. Ich arbeite __________ Tage pro Woche im Betrieb.<br />
8. Ich muss regelmäßig Überstunden machen: � Ja | � Nein<br />
Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 73
9. Überstunden bekomme ich natürlich bezahlt: � Ja | � Nein<br />
10. Überstunden werden mit Freizeit ausgeglichen: � Ja | � Nein<br />
11. Ich kann meinen Jahresurlaub im Laufe des Jahres nehmen: � Ja | � Nein<br />
12. Ich kann meinen Urlaub während der Berufsschulferien nehmen: � Ja | � Nein<br />
13. Der Berufsschulunterricht wird auf meine Arbeitszeit angerechnet: � Ja | � Nein<br />
14. Mein Gehalt erhalte ich regelmäßig: � Ja | � Nein<br />
15. Mein/e AusbilderIn erklärt mir regelmäßig Arbeitsvorgänge: � Ja | � Nein<br />
16. Ich muss oft ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten (z.B. Botengänge, Putzen):<br />
� Ja | � Nein<br />
17. Pro Woche verbringe ich durchschnittlich __________ Tage mit ausbildungsfremden<br />
Tätigkeiten.<br />
18. Es gibt einen Ausbildungsplan: � Ja | � Nein<br />
19. Wenn ja: Die Vereinbarungen werden eingehalten: � Ja | � Nein<br />
Wie sollen wir dir antworten? Ich will benachrichtigt werden per<br />
E-Mail: ________________________________________<br />
Fon: ________________________________________<br />
Fax: ________________________________________<br />
Post: ________________________________________<br />
Adresse: ________________________________________<br />
Vorname: ________________________________________<br />
Name: ________________________________________<br />
Straße: ________________________________________<br />
PLZ/Ort: ________________________________________<br />
Den Fragebogen schickt ihr bitte per Post an:<br />
<strong>DGB</strong>-Bundesvorstand Abteilung <strong>Jugend</strong><br />
Henriette-Herz-Platz 2<br />
10178 Berlin<br />
Oder ihr füllt ihn online aus unter: www.azuro-muenchen.de<br />
74 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt: Ingrid Sehrbrock<br />
Herausgeber: <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand, Abt. <strong>Jugend</strong><br />
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin<br />
Tel: 030 / 240 60 371<br />
E-Mail: jugend.bvv@dgb.de<br />
Internet: www.dgb-jugend.de<br />
Redaktion: Silvia Helbig, Marco Frank,<br />
Jürgen Kiontke, Christian Kühbauch<br />
Mitarbeit: Stephanie Laux, Jula Müller<br />
Druck: Print Network PN GmbH<br />
Gestaltung: Heiko von Schrenk<br />
Fotos: Alle verwendeten Fotos sind Ausschnitte<br />
aus dem <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>-Spot »Dr. Azubi«.
Stress in der Ausbildung?<br />
Kleine<br />
Späßchen<br />
oder Terror!?<br />
D Was tun<br />
bei Schikane?<br />
D Wir sind für dich da!<br />
D Wir sagen dir konkret, was geht!<br />
D Wir setzen alles daran,<br />
gemeinsam mit dir Lösungen zu finden.<br />
D Schnell, unbürokratisch und kostenlos.<br />
<strong>Doktor</strong> Azubi hilft!<br />
Alex bekommt<br />
viel mehr!<br />
D Stimmt<br />
mein Lohn?<br />
<strong>Doktor</strong> Azubi ist ein Service der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>.<br />
www.doktor-azubi.de<br />
Von Anfang an<br />
ein schlechtes<br />
Gefühl.<br />
D Wie wechsel<br />
ich den Job?<br />
doktor<br />
azubi