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Doktor - DGB-Jugend

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Das Schwarzbuch<br />

Ausbildung<br />

77 Fälle aus der Praxis der Online-Beratung<br />

www.doktor-azubi.de


Das Schwarzbuch<br />

Ausbildung<br />

77 Fälle aus der Praxis der Online-Beratung<br />

www.doktor-azubi.de


4 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


INHALT<br />

Vorwort<br />

<strong>Doktor</strong> Azubi<br />

6<br />

– Wer ist das?<br />

Erschreckend, aber wahr<br />

8<br />

– 77 Fälle aus dem Alltag von Auszubildenden<br />

Putzen, Einkaufen, Zeit vergeuden<br />

10<br />

– Sollte ich nicht einen Beruf lernen? 13<br />

Rechtliche Grundlagen zu ausbildungsfremden Tätigkeiten<br />

Beleidigen, Anschreien, Ignorieren<br />

31<br />

– Mobbing und Psychospielchen 33<br />

Rechtliche Grundlagen zu Mobbing<br />

Arbeit, Arbeit, ohne Ende<br />

47<br />

– Überstunden und kein Urlaub 49<br />

Rechtliche Grundlagen zu Überstunden und Urlaub<br />

Arbeit, Arbeit, ohne Lohn<br />

55<br />

– Wenn das Gehalt einfach ausbleibt 57<br />

Rechtliche Grundlagen zu Lohn- und Gehaltszahlungen<br />

Fass mich bitte nicht an!<br />

61<br />

– Sexuelle Belästigung und körperliche Gefährdung 63<br />

Rechtliche Grundlagen zu sexueller Belästigung und Arbeitsschutz<br />

Es geht auch anders<br />

67<br />

– Wie vorbildliche Ausbildung aussehen kann<br />

Das Interview zum Fernsehspot »<strong>Doktor</strong> Azubi«<br />

68<br />

– Mit Franziska Jünger<br />

Der Azubi-TÜV<br />

70<br />

– Wir checken deine Ausbildung 73<br />

Impressum 75<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 5


VORWORT<br />

Jedes Jahr fehlen viel zu viele Lehrstellen. Im April 2005 waren es wieder über<br />

100.000 betriebliche Ausbildungsplätze. Hinter dieser Zahl verbergen sich<br />

zehntausende Einzelschicksale: Junge Menschen, die eigentlich »durchstarten«<br />

und etwas lernen wollen, die sich nützlich machen und eigenes Geld verdienen<br />

möchten.<br />

Die dramatische Situation am Ausbildungsstellenmarkt belastet jedoch nicht<br />

nur die jugendlichen Arbeitslosen. Auch für jene, die einen regulären Ausbildungsplatz<br />

bekommen haben, nimmt der Druck zu.<br />

Über <strong>Doktor</strong> Azubi, die kostenlose Internet-Beratung der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>, kommen<br />

täglich Anfragen, Beschwerden und Hilferufe, die einen erschreckenden Zustand<br />

in einigen Ausbildungsbetrieben offenbaren. Auszubildende werden in zunehmendem<br />

Maße gekränkt, ausgenutzt und schlecht ausgebildet.<br />

Wir wissen, dass viele Arbeitgeber gewissenhaft ausbilden und die Ausbildungsqualität<br />

in vielen Bereichen immer noch ganz hervorragend ist. Wir müssen<br />

jedoch feststellen, dass bei anderen Arbeitgebern problematische und unzumutbare<br />

Arbeitsbedingungen herrschen. Neben einer großen Mehrheit der vielen<br />

Ausbildungsbetriebe, die sich an die Vorschriften nach dem Berufsbildungsgesetz,<br />

dem Betriebsverfassungsgesetz und dem <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz halten, gibt<br />

es häufiger, als man annehmen möchte, auch solche, die die Notlage der <strong>Jugend</strong>lichen<br />

ausnutzen.<br />

Besonders betroffen sind neben <strong>Jugend</strong>lichen im Einzelhandel vor allem Azubis<br />

in Büroberufen. Aber auch in der Medienbranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

treten gehäuft Probleme im Ausbildungsalltag auf. Das Spektrum<br />

der Missstände reicht von ausbildungsfremden Tätigkeiten und Mobbing über<br />

ausstehenden Lohn und viel zu lange Arbeitszeiten bis zu sexueller Belästigung<br />

und den Umgang mit gefährlichen Substanzen unter Missachtung des Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutzes.<br />

Die Beratungswünsche und Hilferufe an unsere Online-Beratung sprechen dafür,<br />

dass Auszubildende härtere und existenziellere Probleme im Berufsleben haben<br />

als ihre bereits fertig ausgebildeten KollegInnen. Deshalb muss sich die Politik<br />

auch nach dem Eintritt ins Berufsleben weiter um die Auszubildenden kümmern.<br />

6 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Sie muss sich für die Rechte der Auszubildenden und für eine bessere Qualität in<br />

der Ausbildung einsetzen.<br />

Mit der Veröffentlichung einiger anonymisierter und gekürzter Fälle möchte<br />

die <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> auf die Missstände aufmerksam machen. Wir sehen unsere Aufgabe<br />

darin, mit diesem »Schwarzbuch Ausbildung« auf offenkundige Mängel hinzuweisen<br />

und uns für eine gute betriebliche Ausbildung einzusetzen. Diese muss<br />

auch im Sinne der Unternehmen sein, die qualifizierte Mitarbeiter brauchen.<br />

Um die Authentizität der Fälle zu wahren, haben wir die Form und Sprache<br />

des Eintrags aus dem Internetforum übernommen. Die Namen der Betroffenen<br />

sind geändert. t<br />

Ingrid Sehrbrock<br />

Mitglied des Geschäftsführenden<br />

Bundesvorstandes des <strong>DGB</strong><br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 7


DOKTOR AZUBI<br />

<strong>Doktor</strong> Azubi ist eine kostenlose Beratung im Internet. Unter www.doktorazubi.de<br />

können alle <strong>Jugend</strong>lichen, die Probleme in der Ausbildung haben,<br />

in einem offenen Forum Fragen an <strong>Doktor</strong> Azubi stellen. Die geschulten<br />

und sozial höchst kompetenten MitarbeiterInnen antworten innerhalb kürzester<br />

Zeit.<br />

Das Beratungsangebot ist extrem niedrigschwellig. Die jugendlichen FragestellerInnen<br />

müssen sich nicht erst registrieren lassen oder bereits Gewerkschaftsmitglied<br />

sein, um eine kompetente Antwort zu erhalten. Sie müssen niemandem<br />

persönlich gegenüber treten und können auf Wunsch auch anonym bleiben.<br />

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, sich auf der Internet-Seite die Fälle anderer<br />

<strong>Jugend</strong>licher anzuschauen und auch Antworten zu geben. So wird schnell klar,<br />

dass die Betroffenen nicht allein sind, wenn es um Probleme in der Ausbildung<br />

geht.<br />

In schwerwiegenden, komplexen Fällen verweist <strong>Doktor</strong> Azubi auf GewerkschaftssekretärInnen<br />

der entsprechenden Branche in der jeweiligen Region. Mit der<br />

Online-Beratung deckt der <strong>DGB</strong> einen Beratungsbedarf ab, der ihm bisher über die<br />

betriebliche Betreuung durch Funktionäre und Betriebsräte nicht möglich war.<br />

Dabei wird deutlich, dass die Fälle »härter«, der Umgang und die Konfliktlösungsmechanismen<br />

brutaler sind, als man sie aus dem gewerkschaftlich organisierten<br />

Betriebsalltag kennt.<br />

Den <strong>Doktor</strong>-Azubi-Beratungsservice gibt es seit Juli 2003. Nach der ersten größeren<br />

Werbeaktion – ein Fernsehspot im Musikfernsehen – stiegen die Zugriffszahlen<br />

auf die Internetseite von <strong>Doktor</strong> Azubi rasant an. Selbst die BeraterInnen<br />

von <strong>Doktor</strong> Azubi waren überrascht über Umfang und Ausmaß der Demütigungen<br />

sowie über die Leidensbereitschaft der Auszubildenen. Erst im schlimmsten<br />

Notfall bitten sie um Rat. Sicher ist: Der Druck, unter den angespannten wirtschaftlichen<br />

Verhältnissen einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben und diese Chance<br />

nutzen zu müssen, ist extrem groß. Noch sicherer ist: Die hier dokumentierten<br />

Fälle dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen. t<br />

8 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />

– WER IST DAS?<br />

Christian Kühbauch<br />

<strong>DGB</strong>-Bundesjugendsekretär


Die erste größere<br />

Werbeaktion: Alle<br />

Fotos stammen<br />

aus dem Fernsehspot.<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 9


10 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


ERSCHRECKEND, ABER WAHR<br />

– 77 FÄLLE AUS DEM ALLTAG<br />

VON AUSZUBILDENDEN<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 11


»… meine Chefin<br />

sagt, ich soll<br />

nur putzen …«<br />

12 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


PUTZEN, EINKAUFEN, ZEIT VERGEUDEN<br />

– SOLLTE ICH NICHT EINEN BERUF LERNEN?<br />

Thema: Wie kann ich mich durchsetzen?<br />

Von: Andi<br />

Datum: 15.01.2005 15:27:59<br />

Hi, ich bin 16 und im 2. Lehrjahr zum Technischen Zeichner (Heizungs-, Sanitärund<br />

Klimatechnik) und mache meine Ausbildung in einem ausführenden Betrieb.<br />

Ich habe meinen Ausbilder (gleichzeitig auch Geschäftsführer) schon mehrmals<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass er mir doch bitte mehr erklären soll. Bis heute<br />

hat er mich noch nicht einmal über die Grundlagen aufgeklärt. Alles, was ich bis<br />

heute weiß, hab ich mir selbst beigebracht bzw. von Kollegen erklären lassen.<br />

Desweiteren hat er mich schon mal gefragt, ob ich nicht samstags arbeiten<br />

könne. Als es dann soweit war, hat mein Chef mich vor einem verschlossenen<br />

Büro warten lassen. Nach 2 Stunden bin ich dann nach Hause (ca. 20 km Hin- und<br />

Rückweg) gefahren. Ich habe ihn schon mehrmals darauf angesprochen, aber er<br />

hat nie reagiert.<br />

Wie kann ich mich dagegen wehren? Kann mir da eine Gewerkschaft weiterhelfen?<br />

t<br />

Thema: Probleme mit der Chefin<br />

Von: Stefanie<br />

Datum: 09.02.2005 09:38:13<br />

meine frage ist: ich mache eine ausbildung zur verkäuferin in einem braut- und<br />

festmodengeschäft, ich darf aber nie etwas verkaufen oder die kunden beraten.<br />

ich bin jetzt im ersten lehrjahr, bin sehr oft alleine im geschäft! kosmetik gehört<br />

auch zu dem geschäft und meine chefin sagt, ich soll nur putzen usw. und<br />

vor allem kosmetik mitlernen! und sie hat mir jetzt noch den lohn gekürzt, weil sie<br />

meint, ich würde nichts machen! ich muss die ganze woche auch jeden tag nach<br />

der schule (2 x in der woche) arbeiten kommen!<br />

mit ihr reden kann man nicht, kann ich irgendwas machen? denn urlaub oder<br />

mal frei bekomme ich auch nie!! t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 13


Thema: Ausbildungsfremde Arbeiten<br />

Von: Marco<br />

Datum: 31.01.2005 19:22:09<br />

Ich bin im dritten Lehrjahr zum Gas-, Wasserinstallateur und muss seit über einem<br />

Monat unsere neue Werkstatthalle alleine anstreichen! Sowas ist doch nicht normal,<br />

oder? Dann meinte mein Chef noch zu mir, ich sollte diese Arbeiten nicht in<br />

meinen Wochenberichten erwähnen! Er meint, ich sollte schreiben, ich hätte Heizungen<br />

eingebaut und so weiter! Ich weiß nicht, was ich da machen soll! Ich hab<br />

schon mit dem Gedanken gespielt, die Firma zu wechseln! t<br />

Thema: Lagerarbeit<br />

Von: Susanna<br />

Datum: 31.01.2005 18:57:57<br />

Hallo Dr. Azubi!<br />

Ich bin 19 Jahre alt und im 2. Lehrjahr zur Friseurin. Das Problem ist, dass ich<br />

gar nichts lerne. Da es ein sehr großer Betrieb mit noch 3 weiteren Filialen ist, haben<br />

wir einen bzw. 2 ziemlich große Lagerräume, ca. 80 qm. Ich bzw. noch 2 andere<br />

Azubis dürfen mindestens 2–3 Tage in der Woche in das Lager und die Bestellung<br />

für die anderen Salons zusammenstellen, was dort echt Schwerstarbeit ist<br />

und mehrere Stunden dauert und ganz schön in die Arme und in den Rücken<br />

geht, schwere Kartons heben, etc… 2 Azubis hatten schon blaue Arme vom vielen<br />

Heben und da kam von der Filialleiterin nur : selbst dran schuld…!<br />

Das Schlimme ist, dafür ist IMMER Zeit, aber wenn es darum geht, mal was<br />

FÜR die eigentliche Ausbildung zu tun, ist fast nie Zeit und wenn man es bis zum<br />

Übungskopf schafft, wird man spätestens 2 Min. später wieder weggeholt wegen<br />

Regale putzen, Wickelkästen sortieren oder der tollen Lagerarbeit. Dann ist es<br />

auch egal, ob man nächsten Monat Prüfung hat oder nicht. Üben tun wir jeden<br />

zweiten Montag (und nur dann!) nach Feierabend, d.h. nach 20 Uhr bis etwa 22–<br />

23 Uhr! Und das wird nicht mal als Arbeitszeit oder sonstiges angerechnet! Sowieso<br />

ist dort alles sehr ungerecht geregelt! Jetzt wollte ich Dich fragen, ob dass mit<br />

der Lagerarbeit überhaupt erlaubt ist und was ich dagegen machen kann?!?!? t<br />

14 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Außerberufliche Tätigkeiten<br />

Von: Marion<br />

Datum: 02.02.2005 13:51:32<br />

Hallo!<br />

Ich befinde mich zur Zeit im 2. Lehrjahr meiner Ausbildung und durfte schon<br />

so manche nette Tätigkeiten ausüben. Dazu zählen unter anderem: mit dem Hund<br />

vom Chef Gassi gehen, Schulbücher des Sohnes meines Chefs einschlagen, Toiletten<br />

säubern (obwohl Putzfrau da ist!!!), private Weihnachtsgeschenke einpacken,<br />

private Lebensmittel und Tabak für den Chef kaufen usw. Ich weiß dass er vieles<br />

davon nicht von mir verlangen kann, und eigentlich müsste er das auch wissen<br />

(Rechtsanwalt).<br />

Aber ich weiß andererseits auch, dass, wenn ich mich weigere, ich gemobbt<br />

werde. Was kann man da machen? t<br />

Thema: Kaufmann im einzelhandel steht sehr oft alleine im laden<br />

Von: Maik<br />

Datum: 08.03.2005 20:00:42<br />

hallo<br />

ich bin marcus, bin 23 jahre und mache eine lehre als kaufmann im einzelhandel.<br />

Habe viele probleme in der ausbildung. habe hier zwar schon viele arten<br />

von problemen lesen können, aber leider keine richtige antwort für mich.<br />

also…<br />

1. darf ein azubi alleine im laden stehen auch wenn er über 18 jahre ist…<br />

2. sehe meinen ausbilder sehr selten, einmal im monat, kümmert sich kaum<br />

um mich…<br />

3. überstunden!!! ich weiß, es dürfen welche gemacht werde, müssen aber<br />

wohl innerhalb der nächsten zwei monate abgebummelt werden… ist aber leider<br />

nicht der fall… jede woche eine sechs-tage-woche seit beginn der ausbildung,<br />

ach ja, bin jetzt im 2. jahr… und bis jetzt noch kein tag in der woche frei gehabt<br />

außer sonntag (haha)…<br />

4. in Fillialen auf dauer wegen mitarbeitermangel aushelfen oder halt alleine<br />

stehen… (falls mal einer krank ist oder so)…<br />

Ich meine, es kann doch nicht sein, dass die Betriebe bewusst die mitarbeiter<br />

ausnutzen aufgrund der arbeitslosenquote… sowas muss doch einer überwachen…<br />

bei mir in der Firma macht keiner den mund auf, obwohl sie viel zu viele<br />

stunden ackern… unbezahlt versteht sich… 60stdwoche ist normal… es wird sogar<br />

verlangt, sich in der pause abzumelden, aber weiterzuarbeiten… und wir azu-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 15


is leiden drunter… hoffe, ich bekomme hier ein paar aussagekräftige antworten…<br />

wäre jedenfalls supi…<br />

mfg t<br />

Thema: wurde ausgenutzt<br />

Von: Dirk<br />

Datum: 09.02.2005 18:05:23<br />

ich habe ne ausbildung zum bestatter letztes jahr angefangen. ich war ein halbes<br />

jahr da tätig. nach einem halben jahr wurde ich krank und sagte meinem chef,<br />

dass ich zum arzt gehen wollte. da sagte er zu mir, dass ich doch bitte die versichertenkarte<br />

meiner eltern nehmen solle. er hätte es immer noch nicht geschafft,<br />

mich anzumelden!! darauf hin wurde ich stutzig und bohrte etwas nach. es stellte<br />

sich heraus, dass er mich unterbezahlte und gar nicht versichern wollte. einen vertrag<br />

hatten wir auch nicht abgeschlossen, da er mich jeden tag, an dem ich fragte,<br />

vertröstete dass er das schon mache… ich meine, es war ein 2-mann-betrieb,<br />

wenn man sich jeden tag 8 stunden sieht, ist das unangenehm, immer nachzufragen.<br />

da so gut wie nie was los war, hat er mich in seinem garten beschäftigt, welchen<br />

ich ihm komplett neu gemacht habe. wenn es regnete, habe ich im haus sachen<br />

geputzt umgeräumt.<br />

Als diese art von arbeiten gar nicht mehr aufhörten und er mir von seinen<br />

nächsten plänen erzählte, wusste ich nicht, wie ich aus diesem loch raus kommen<br />

sollte, ich dachte immer, hauptsache arbeit und wenn nebenbei noch jemand<br />

stirbt, lerne ich auch das, was ich machen wollte…<br />

Nun ja, ich habe letztendlich gekündigt aufgrund der tatsache, dass so viel ungereimheiten<br />

waren und er mich nur fürs malochen haben wollte, von maurern<br />

bis bäume fällen. Geld kam auch immer unregelmäßig, normalerweise schuldet er<br />

mir noch 350 euro, die er mir vom letzten monat nicht bezahlt hat, da ich ja »gekündigt«<br />

hatte.<br />

Ich bin zur zeit nicht arbeitslos gemeldet. ich suche nen platz auf eigene faust.<br />

MEINE FRAGE: Könnte ich den bestatter irgendwie zur verantwortung ziehen und<br />

dass ich womöglich noch das geld bekomme, was mir zusteht.<br />

Lieben gruß t<br />

16 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Ausbildungsfremd eingesetzt und sonst noch einiges<br />

Von: Tanjo<br />

Datum: 25.11.2004 04:08:38<br />

Hi, ich bin schon sehr weit über 18, lerne »offiziell« Werbekaufmann im 2. (und<br />

letzten) Lehrjahr und weiß nicht mehr weiter. Also: Offiziell werbekaufmann, hab<br />

ich in meiner klitsche schon 1,5 jahre davor im bereich »internet« gejobbt, was<br />

sich auf html-zusammenbasteln beschränkt hat. meinen ausbildungsvertrag (den<br />

gibt’s) habe ich nie ausgehändigt bekommen, urlaub habe ich mich – abgesehen<br />

von 4 oder 5 einzeltagen im jahr – nie zu nehmen getraut. letztes jahr wurde ich<br />

mehr oder weniger gezwungen, nicht in die schule zu gehen.<br />

ein ausbildungsrahmenplan ist nie gesichtet worden. und ich werde nicht als<br />

werbekaufmann, sondern weiterhin als »internet(schmalspur)programmierer« eingesetzt.<br />

und neuerdings als anwendungsentwickler, wovon ich aber keinen blassen<br />

schimmer habe und im betrieb (3-Mann-Klitsche + Externe) kann mir auch<br />

niemand sagen, was wie geht. jetzt ist 04:00 uhr vorbei und ich sitze zu hause vor<br />

der geschichte, die morgen präsentiert werden soll (die zweite nacht nacheinander).<br />

und insgeheim hoffe ich, dass ich’s wieder nicht hinkriege und in einem anfall<br />

des chefs gefeuert werde. müsste ja wohl, da ich azubi und kein programmierer<br />

bin, zurückgenommen werden + alles kommt raus + evtl. schadensersatz.<br />

das schlimme ist: ich würde liebend gerne selbst kündigen, aber in meiner gegend<br />

gibt es absolut überhaupt keine betriebe, in die ich wechseln könnte. und<br />

das ganze ohne abschluss durchzuziehen will ich mir in meinem alter nicht mehr<br />

leisten. ausserdem sind mir die »missstände« ja schon mehr als 2 wochen bekannt.<br />

da der beruf nicht so weit verbreitet ist, will ich die plz hier nicht öffentlich<br />

angeben. t<br />

Thema: Schaff ich so die Prüfung??<br />

Von: Lothar<br />

Datum: 14.03.2005 20:03:13<br />

Hi!<br />

Obwohl ich bei einem »Gesetzeshüter« arbeite, und der sich nun eigentlich<br />

damit auskennen müsste, läuft die ausbildung in unserem betrieb ziemlich<br />

schief. Wie schon mehrmals in anderen beiträgen geschrieben, kümmert sich<br />

mein chef auch nicht ein bisschen um die azubis. dazu muss ich sagen, dass ich<br />

mom. die einzige auszubildende bin, also müsste ihm eigentlich auffallen, dass<br />

da etwas nicht so richtig stimmen kann. Jedes jahr beschweren sich die azubis<br />

bei der abschlussprüfung bei den prüfern, dass sie in den ganzen 3 jahren lehr-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 17


zeit nicht einmal mit zum gericht waren! dabei ist es pflicht. ich war es bis jetzt<br />

auch noch nicht (in gut 2 jahren, und ich glaub auch nicht, dass ich es nochmal<br />

darf).<br />

Das zuständige Amtsgericht ist von unserer kanzlei ca. 15 km entfernt, 2–3<br />

mal die woche fährt eine angestellte hin und bringt post bzw. holt sie. Das habe<br />

ich jetzt ganze 2 mal gemacht. das ist echt eine frechheit. andere aus meiner berufsschulklasse<br />

sind jeden tag bei gericht. ich frage auch jedes mal, ob ich denn<br />

mal fahren dürfte, aber darauf kommt dann nur ein »NEIN, warum?????« nach<br />

dem motto »wie kommst du denn darauf ???«<br />

Anzumerken ist noch, dass die bürovorsteherin, die jedes mal hinfährt, die zeit<br />

in der stadt nutzt, um shoppen zu gehen. Darauf müsste sie natürlich verzichten,<br />

wenn ich zum gericht fahre.<br />

Die letzte Auszubildene ist bei uns 2 mal durch die prüfung gefallen, weil ihr<br />

das notariat nie beigebracht wurde. sie musste ein ganzes jahr verlängern. bei uns<br />

gibt es nur eine angestellte, die das notariat bearbeitet und niemanden »ranlässt«.<br />

Auch hier habe ich schon nachgefragt, wann ich denn das notariat mal zu sehen<br />

bekomme, darauf kam dann: »Wenn ich hier weg bin.« punkt – keine weiteren<br />

fragen. Also ich habe echt keine lust, meine ausbildung zu verlängern nur wegen<br />

einer blöden angestellten, dazu auch noch bürovorsteherin, die die azubis<br />

schlichtweg nicht richtig ausbildet.<br />

Achja, ganz vergessen habe ich auch noch, dass ich jeden mittwoch + freitag<br />

nachmittag von 15, freitags von 13.30 Uhr ganz alleine bin. Und das bis 18 Uhr.<br />

Ich habe hier schon gelesen, dass das unzulässig ist, aber soll ich meinen chef einfach<br />

darauf ansprechen?<br />

Wäre super, wenn ihr mir tipps geben könntet. t<br />

Thema: Probleme im Ausbildungsbetrieb<br />

Von: Jenny<br />

Datum: 13.04.2005 12:49:12<br />

Hallo Dr. Azubi,<br />

ich schreibe für meinen Freund, der seit August letzten Jahres eine Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Lagerwirtschaft macht. Seit Beginn der Ausbildung hat er häufiger<br />

Probleme mit seinen Arbeitskollegen und seinen Chefs. Der zuständige Ausbilder<br />

ist nicht bereit, ihn gescheit auszubilden.<br />

Nach Angaben meines Freundes sitzt der nur in seinem Büro, und wenn er zu<br />

ihm kommt, wimmelt der ihn wieder ab und meint, er komme gleich, was er aber<br />

nicht tut. Ein anderer Kollege drückt ihm wortlos 50 Cent in die Hand und erwartet,<br />

dass mein Freund ihm eine Zeitung bringt. Natürlich gibt es dafür kein Danke.<br />

18 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Für den Chef muss er ebenfalls ein paar mal Kaffee bringen und wenn der Kaffeeautomat<br />

nicht funktioniert (wofür mein Freund nichts kann) kriegt er auch noch<br />

so eine blöde Bemerkung (z.B. sagt er völlig entnervt »Dann mach ich das eben<br />

selber!!«)<br />

Bei den Kollegen ist er unbeliebt, weil die der Meinung sind, dass er einen<br />

desinteressierten Eindruck macht. Ich muss auch sagen, dass es nicht sein Traumjob<br />

ist, allerdings arbeitet er nach seinen Angaben und nach den Angaben eines<br />

Kollegen nicht wie ein Azubi, sondern wie ein Arbeiter, während die anderen eher<br />

wie Azubis arbeiten. Mir kommt das so vor, als ob die ihn nur als billige Arbeitskraft<br />

benützen. Nach dem Ausbildungsplan sollte er schon seit Februar auf eine<br />

andere Abteilung. Ist aber nicht der Fall und wenn er nachfragt, kommt immer die<br />

Antwort »Ich habe auch noch was anderes zu tun«.<br />

Die Firma hatte schon mal einen Auszubildenden, der kurz vor dem Ende der<br />

Ausbildung gegangen ist. Die Ausbilder meinen, er habe die Schule geschwänzt,<br />

ein Arbeiter behauptet, er wäre von den Kollegen aus der Firma »rausgeekelt«<br />

worden. Es kann doch nicht sein, dass die dort mit ihm machen können, was sie<br />

wollen. Mein Freund ist Mitglied in der Gewerkschaft der NGG. Können wir irgendetwas<br />

tun? t<br />

Thema: Fristloser Kündigungsgrund<br />

Von: Lara<br />

Datum: 12.04.2005 13:07:39<br />

Hi, ich hatte mich vor kurzem schonmal gemeldet, weil meine Arbeitskollegin gekündigt<br />

wurde und ich nun niemanden mehr habe, der mir was beibringt. Jetzt<br />

nochmal ne andere Frage.<br />

Es ist so, dass ich, weil ich trotz Azubi im 1. Lehrjahr für alles zuständig und<br />

somit verantwortlich bin und trotzdem das Gefühl habe, noch nichts gelernt zu<br />

haben. Meine Mitschüler von der Berufschule sind alle schon sehr viel weiter als<br />

ich, ich kann nur das, was wir in der Schule durchnehmen, meine Mitschülerinnen<br />

wissen das meiste vorher schon. Außerdem ist mein Chef völlig cholerisch und ich<br />

werde ständig angeschrien. Ich saß jetzt schon zweimal heulend im Büro, obwohl<br />

ich eigentlich sehr viel einstecken kann. Ich schreibe in der Schule nur 1en und<br />

2en und darf laut meinem Chef trotzdem nicht verkürzen. Meine Hausärztin hat<br />

mich schon öfters krank schreiben müssen und meinte, es sei alles auf Stress und<br />

zu hohen Druck zurückzuführen. Ich möchte gerne meinen Ausbildungsplatz<br />

wechseln, habe aber tierische Angst vor den 4 Wochen Kündigungsfrist, die würde<br />

mein Chef mir sicher zur Hölle machen.<br />

Und sein Angeschreie kann ich ja nicht beweisen. Wäre ein Attest meiner Ärz-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 19


tin oder nur meine Aussage schon ausreichend für eine fristlose Kündigung oder<br />

gibts da noch ne andere Chance? t<br />

Thema: Nur der Depp vom Dienst<br />

Von: Jana<br />

Datum: 27.02.2005 10:26:28<br />

Ich weiß, das Lehrjahre keine Herrenjahre sind, aber ich finde, was ich alles machen<br />

muss, nicht gerade normal. Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und bin kurz vorm<br />

ausrasten. Egal in welcher Abteilung ich bin, ich muss in der Buchhaltung, Einkauf<br />

und Verkauf immer brav die Ablage machen. Gut, ich hab nichts gegen Ablage,<br />

die mache ich ja schon seit fast 3 Jahren, aber jetzt bin ich im Verkauf und darf<br />

trotzdem die Ablage in der Buchhaltung machen.<br />

Mit meinem Ausbilder hab ich darüber schon gesprochen, aber ihn scheit es<br />

nicht wirklich zu interessieren. Da ich wirklich fast immer nur die Ablage gemacht<br />

hab, habe ich nicht gerade viel in dem Beruf (Kauffrau im Groß- und Außenhandel)<br />

gelernt, weil ich immer nur der Springer war. Ich sollte dahin, wo ein Depp<br />

gebraucht wird. Ich werde von meinen Vorgesetzten beleidigt und schlecht gemacht.<br />

Jetzt ist meine Frage, kann die Firma mir kündigen, wenn ich Sachen nicht<br />

mache, die nicht in meine Abteilung gehören? (z.B. bin im Verkauf und muss die<br />

Ablage in der Buchhaltung machen). t<br />

Thema: Keinen wirklichen Ausbilder<br />

Von: Jutta<br />

Datum: 31.03.2005 18:16:10<br />

Ich mache meine Ausbildung zur Bauzeichnerin in einem sehr kleinen Architekturbüro.<br />

Es besteht aus meinem Chef, einer Bautechnikerin, die halbtags angestellt<br />

ist, aber nie da ist, weil sie von zuhause arbeitet, und einer Bauzeichnerin. Die<br />

Bauzeichnerin ist die einzige, die mir mal was zeigt, erklärt und die mir hilft. Mein<br />

Chef kann auch mit dem PC und folglich mit dem Zeichenprogramm nicht umgehen<br />

und nimmt sich auch sonst für uns keine Zeit. Er ist eher Choleriker und die<br />

kleinsten Fehler werden schreiend hochgespielt.<br />

Nun wird aus Arbeitsmangel meine Arbeitskollegin gekündigt. Somit ist eigentlich<br />

so niemand mehr für mich zuständig und ich bleibe wahrscheinlich so ungefähr<br />

auf meinem Wissensstand von nach einem halben Jahr Ausbildung stehen.<br />

Es muss doch eigentlich immer ein Ausbilder für mich da sein. Oder? t<br />

20 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Arbeiten für Dumme<br />

Von: Zissi<br />

Datum: 06.02.2005 16:57:06<br />

Ich bin im 1. Lehrjahr in der Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel in einem<br />

sehr großen Küchenwerk. Ich hatte am 1.8.04 eine Ausbildung zur Fachfrau für<br />

Systemgastronomie begonnen und bin am 31.10.04, also am letzten Tag der Probezeit,<br />

ohne Angabe von Gründen gekündigt worden. Auch auf Nachfrage habe<br />

ich keine Antwort erhalten. Da war ich froh, dass ich gleich eine neue Stelle gefunden<br />

hatte.<br />

Fakt ist nur, dass mich die neue Ausbildung von Grund auf unglücklich<br />

macht, oder gemacht hat. Die Bezahlung erfolgt nach dem Tarif einer Verkäuferin,<br />

das ist genau so viel, dass ich meine Miete bezahlen kann. 20 Euro habe ich<br />

dann noch für den Monat, ich weiß nicht, wie ich das bis jetzt immer geschafft<br />

habe. Im Unternehmen gibt es keinen Ausbildungsplan, ganz zu schweigen von<br />

einem zuständigen Ausbilder. In der ersten Woche durften wir (wir haben zu<br />

dritt angefangen) uns noch zu einem Verkäufer setzen, um Kundengespräche<br />

mitzubekommen. Inzwischen will der Chef uns nicht mehr sitzend sehen. Er ist<br />

der Meinung, dass wir dafür da sind, um den Kunden Kaffee zu bringen. So unwahr<br />

es auch klingt… Und das machen wir nun den ganzen Tag: Kaffee kochen!<br />

Samstags stehen wir 9 Stunden an der Eingangstür, um den Kunden Sekt anzubieten.<br />

Ich habe schon so oft versucht, meinen Eltern zu erklären, was für Aufgaben<br />

wir haben. Das Problem ist, dass sie es nicht glauben, oder nicht glauben<br />

wollen. Ich übertreibe ja nur und soll doch froh sein, dass ich was habe. Oder es<br />

heißt, das wird schon wieder… Wenn ich aber sehe, dass die Azubis im 3. LJ<br />

(Lehrjahr, die Red.) nix anderes machen als wir im 1.LJ und auch die ganzen im 3.<br />

Jahr nix anderes gemacht haben als Kaffee kochen… Ich weiß nicht, ob ich dann<br />

noch Hoffnung habe…<br />

Die Azubine, die mit mir angefangen hat, hat auf ihrem Vertrag stehen, dass<br />

ihr Regelschulabschluss mit 12 Monaten anerkannt wurde und die Verkürzung genehmigt<br />

wurde. Da habe ich im Unternehmen nachgefragt, wie das bei mir aussieht,<br />

weil ich Abitur habe und das auf meinem Vertrag nicht anerkannt wurde.<br />

Die Antwort, die ich bekam, war: Nur weil ich Abitur habe, bin ich ja nicht gleich<br />

schlauer als andere! In der Berufsschule bin ich die Beste. Auch deswegen möchte<br />

ich die Ausbildung ungern abbrechen. Aber ich kann in dem Unternehmen nicht<br />

so weiter machen. Ich steh jeden Tag auf und frag mich, wie ich den Tag am besten<br />

rum bekomme. Ich sehe mein Abi da als verschenkt an und weiß auch nicht,<br />

wenn ich das durchziehe, was ich danach mit dem Titel anfangen soll, wenn ich<br />

doch keine Erfahrung habe.<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 21


Hinzu kommt auch noch: Normalerweise haben wir 1 Stunde Pause, nur<br />

samstags dürfen wir offiziell nur eine halbe Stunde machen. Aber so gut wie jeden<br />

Samstag kommt der Chef und fordert, dass wir unsere Pause verkürzen oder<br />

aber gar keine machen, denn es soll ja immer jemand am Sektempfang stehen…<br />

Und so absurd es klingt, aber dieses Unternehmen hat eine Auszeichnung der<br />

IHK!!!<br />

Ich kann so einfach nicht mehr. Ich habe mich dadurch auch so stark verändert,<br />

weil ich halt auch von Grund auf unzufrieden bin. Jetzt habe ich angefangen,<br />

mich in anderen Unternehmen zu bewerben. Am liebsten möchte ich ja in<br />

den Lebensmittelbereich zurück. Aber ich habe immer im Hinterkopf, dass ich ja<br />

schon mal gekündigt wurde und dann noch eine abgebrochene Ausbildung? Außerdem<br />

habe ich ja schon 2003 Abi gemacht und danach ein Jahr gearbeitet auf<br />

400-Euro-Basis, zum Leidwesen meiner Eltern. Das Beste wäre ja, wenn ich irgendwo<br />

im zweiten LJ einsteigen könnte. Damit hätte ich wenigstens das Berufsschuljahr<br />

nicht verschenkt. Für mich ist nur klar, dass ich so nicht weiter machen<br />

kann, schon gar nicht drei Jahre im schlimmsten Fall.<br />

Was ich brauche, ist einfach mal jemand, der mir sagt: wenn du das nicht<br />

willst, dann such dir was anderes… Weil ich will es nicht. Ich will aus mir und meinem<br />

Leben was machen, aber da sehe ich keine Zukunft für mich… t<br />

Thema: Was soll ich tun?<br />

Von: Petra<br />

Datum: 17.03.2005 15:48:54<br />

Letztes Jahr im September habe ich eine Ausbildung als Industriekauffrau in einer<br />

Elektrikfirma angefangen. Am Anfang fand ich eigentlich alles noch ganz ok, aber<br />

mittlerweile sitze ich von morgens bis abends nur noch an meinem Schreibtisch<br />

und warte auf den Feierabend. Ich bin todunglücklich und weiß jetzt einfach<br />

nicht, was ich tun soll.<br />

Hauptsächlich darf ich den ganzen Tag lang nur Ablage machen. Erklären tut<br />

man mir höchstens einmal in der Woche etwas und wenn, dann auch nur ganz<br />

kurz und so schnell, dass ich es nach zwei Tagen wieder vergessen habe. Und<br />

wenn ich dann noch mal irgendetwas nachfragen muss, weil ich etwas nicht verstanden<br />

habe, dann werd ich gleich wieder angebrüllt: »Wir haben dir das doch<br />

gestern schon erklärt!! Wieso verstehst du das denn nicht?!?!« Und als wäre das<br />

nicht alles schon schlimm genug für mich, habe ich jetzt auch noch eine Bewertung<br />

mit Durchschnittsnote 4 bekommen. Mit den Worten: »Du bist unmotiviert,<br />

zeigst kein Interesse und hast überhaupt keine Ahnung, was wir hier in dieser Abteilung<br />

überhaupt machen.«<br />

22 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Ich fiel aus allen Wolken, denn ich hatte mir so viel Mühe mit allem gegeben,<br />

was ich getan habe. Natürlich ist mir auch klar, dass ich tatsächlich nur ganz wenig<br />

darüber Bescheid weiß, was in dieser Abteilung überhaupt gemacht wurde.<br />

Aber woher soll ich das denn auch wissen, wenn man mir nichts erklärt. Ich traue<br />

mich ja auch gar nichts zu fragen, wenn man mich sowieso nur wieder anbrüllt.<br />

Nun hab ich auch schon zweimal mit meinem Ausbilder geredet, aber der nimmt<br />

mich und meine Probleme überhaupt nicht ernst. »Ich bilde mir das alles nur ein<br />

und soll mich eben das nächste Mal mehr anstrengen.«<br />

Am liebsten würde ich die Ausbildung abbrechen oder in einem anderen Betrieb<br />

weitermachen, hab aber große Angst davor, einen riesengroßen Wirbel zu<br />

machen mit der Kündigung und diesem ganzen Trara… Vor allem hätte ich ja<br />

nicht mal einen triftigen Kündigungsgrund. Ich kann ja schlecht sagen, ich will<br />

kündigen, weil man mich dauernd dumm anmacht. Das glaubt mir doch kein<br />

Mensch… Was soll ich bloß tun? Bitte helft mir. t<br />

Thema: Ich lerne nichts *traurig*<br />

Von: Mirjam<br />

Datum: 31.01.2005 00:13:04<br />

Ich habe im August 2004 eine Ausbildung zur Mediengestalterin im Bereich<br />

Print/Fachrichtung Design angefangen. In diesem halben Jahr habe ich nichts gelernt<br />

ausser wie man Textänderungen in einem Dokument vornimmt. Das ist mittlerweile<br />

zu meiner Hauptaufgabe geworden. Des weiteren muss ich oft im Internet<br />

irgendwelche Sachen recherchieren. Nur das konnte ich schon vorher (wie<br />

man mit einer Suchmaschine umgeht).<br />

Bisher habe ich ein bis zwei kleine kreative Aufgaben bekommen. Wenn ich<br />

frage, wie etwas funktioniert, bekomme ich entweder keine oder nur ne blöde<br />

Antwort. Es ist schon so weit, dass ich mich gar nicht mehr traue zu fragen. Mit<br />

meiner Kollegin habe ich mich darüber unterhalten. Daraufhin kritisierte sie mich<br />

und meinte, ich sollte nicht über meine nicht so tollen Aufgaben meckern, denn<br />

schließlich bin ich Auszubildende.<br />

Im praktischen Unterricht in der Berufschule habe ich Schwierigkeiten… Bei<br />

meinem Chef habe ich das Thema auch schon mal angesprochen. Bisher hat sich<br />

nichts gebessert. Kann ich, wenn sich in der Zukunft – nach einem ausführlichem<br />

Gespräch mit meinem Chef – nichts ändert, den Betrieb wechseln? Ist das ein<br />

wichtiger Grund? Das Problem ist auch, dass ich nach der Ausbildung nicht übernommen<br />

werde. Das stand von Anfang an fest. Sprich: Ich muss nach der Ausbildung<br />

so viel können, dass ich in jedem anderen Betrieb arbeiten kann. Was kann<br />

ich tun? t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 23


Thema: Ausbildung kündigen…<br />

Von: Yildiz<br />

Datum: 20.10.2004 09:23:52<br />

Ich hab echt ein Problem! Ich bin 20 und bin jetzt im zweiten Lehrjahr zur Kauffrau<br />

für Bürokommunikation nach dem Abitur. Leider hat sich alles nicht als besonders<br />

spannend herausgestellt, denn ich tue so gut wie nix… Blumen gießen,<br />

Spülmaschine ausräumen… Mir ist es sogar schon passiert, dass ich innerhalb einer<br />

Woche vor lauter Langeweile drei Bücher gelesen habe.<br />

Aber das ist gar nicht das größte Übel: Ich hatte 1995 einen schweren Verkehrsunfall<br />

und habe seitdem eine Schwerbehinderung von 40%. Für den Ausbildungsplatz<br />

war es zwingend erforderlich, dass ich mit einem Schwerbehinderten<br />

gleichgestellt werde. Ist dann auch passiert. Leider habe ich damals gedacht, es<br />

wäre vermutlich gut für mich, aber ich musste leider feststellen, dass es meinen<br />

Arbeitgebern scheißegal ist, dass ich eine Behinderung habe, die interessiert nur<br />

die Förderung des Arbeitsamtes. Verkürzen wegen des Abis darf ich nicht; ist ja<br />

klar, bin ja auch ne billige Arbeitskraft…<br />

Jetzt soll ich nach über einem Jahr plötzlich später anfangen und länger bleiben,<br />

das Problem ist nur, dass ich aufgrund der Behinderung mehrmals in der Woche<br />

meinen Arzt aufsuchen muss, um Infusionen zu bekommen; ich kann da dann<br />

auch nicht mehr hin, wenn ich jetzt länger bleiben muss, denn dann hat auch er<br />

zu (ich habe extra wegen meiner Arbeitszeiten schon den Arzt gewechselt), und<br />

die letzte Hoffnung, schnelle Linderung gegen meine ständigen Schmerzen zu bekommen,<br />

ist damit auch dahin!!! Aber das Schlimmste ist, dass mein Chef und<br />

meine Ausbilderin miteinander verheiratet sind und mich zwischen sich gewaltig<br />

ausspielen! Ich bin nervlich am Ende, hab nur noch Kopfweh und könnt heulen…<br />

Ich will am liebsten alles aufgeben und neu anfangen, habe aber Angst, dass<br />

die Gleichstellung da eine große Hürde für mich ist! Außerdem weiß ich die Kündigungsbedingungen<br />

nicht genau. Kann mir jemand helfen? t<br />

Thema: hilfe, ich brech zusammen!<br />

Von: voll fertig<br />

Datum: 08.04.2005 13:10:34<br />

hallo, ich bins wieder, habe schon diverse anonyme hilferufe geschickt… habe<br />

auch tolle antworten gekriegt, danke. aber jetzt bin ich echt am verzweifeln: in<br />

letzter zeit häufen sich die kommentare, dass ich alleinverantwortlich arbeiten<br />

soll. und im moment ist eine sache im druck, wenn die schiefgeht (was dann wieder<br />

an mir hängen würde), müssen sie sich eine neue auszubildende suchen, sag-<br />

24 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


ten sie. weil bei dem kunden ist schon mal ein fehler passiert, auch wegen mir,<br />

und dann verlieren sie den kunden, ein wichtiger kunde.<br />

aber im 1. lehrjahr darf man doch noch viele fehler machen, oder? und so eine<br />

verantwortung zu übernehmen ist zuviel für mich! es kristallisiert sich auch immer<br />

mehr, dass ich zur schwangerschaftsvertretung werde…ich kann das nicht, ich<br />

halt das nicht mehr aus, ich habe 24 stunden einen kloß im hals, sobald ich jemanden<br />

sehe, den ich kenne, heule ich nur noch los. bitte: wäre es möglich zu<br />

wechseln, den betrieb meine ich, wenn ja wie, oder was für möglichkeiten habe<br />

ich noch, weil ohne lohn (auf meinem kontoauszug steht gehalt, nicht ausbildungsvergütung<br />

???) ohne kindergeld und halbwaisenrente bin ich am arsch!<br />

ich habe ne eigene wohnung, muss strom und wasser bezahlen, etc! ich will<br />

nicht arbeitslos sein, das war ich nach der schule für 3 monate, das halt ich nicht<br />

aus! bitte helft mir schnell, ich brech sonst (schon wieder mal) zusammen! t<br />

Thema: Putzfimmel?<br />

Von: 1. Lehrjahr medizinische Fachangestellte<br />

Datum: 31.01.2005 20:54:38<br />

Ich bin fast nur noch am putzen, vor allem wenn wir zuviele in der Praxis sind<br />

»putz doch dies«, »das muss man putzen« etc. Ich hab heute fünf Stunden nur geputzt.<br />

Das ist ja nicht nur heute so. Immer wenn wir zuviele sind bzw. die Kollegen<br />

gerade witzig sind – putz hier, putz da… Ich bin mehr am putzen als am Behandeln.<br />

Zudem rühren die andern kaum noch nen Finger, seitdem ich hier bin. Ist es<br />

normal, dass ein Azubi nur noch sauber macht und nicht mehr assistiert? Ich finds<br />

traurig. Wie kann ich das mit den Kollegen in den Griff bekommen? t<br />

Thema: Schlechte Ausbildung und Rauchen am Arbeitsplatz<br />

Von: Helen<br />

Datum: 13.02.2005 20:04:31<br />

Ich bin 20 Jahre alt und mache seit einem halben Jahr eine Ausbildung zur Industriekauffrau.<br />

Dabei habe ich zwei Probleme. Zum einen habe ich das Gefühl, nicht<br />

genug zu lernen. Mittlerweile bin ich in der dritten Abteilung und mache nur Ablage.<br />

Ständig heißt es keine Zeit oder es ist kein richtiger Arbeitsplatz mit PC usw.<br />

vorhanden. Alles, was ich dort mache, ist das Archiv aufräumen oder Ablage- und<br />

Sortierarbeiten.<br />

Mir wird nichts über betriebliche Zusammenhänge erklärt oder irgendwelches<br />

Hintergrundwissen vermittelt. Ich kann mir auch nichts selbstständig aneignen, da<br />

ich beim Blättern in irgendwelchen Ordnern angehalten werde, weiter zu sortie-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 25


en oder abzulegen. Stelle ich Fragen, bekomme ich nur möglichst knappe Antworten,<br />

die im Grunde kaum aussagekräftig sind. Neulich habe ich die Ausbilderin<br />

der Abteilung konkret gefragt, ob sie mir einen bestimmten Arbeitsvorgang zeigen<br />

und erklären kann. Ihre Antwort war ein schlichtes NEIN! Ich bin ziemlich ratlos.<br />

Mehr als konkrete Fragen stellen kann ich doch nicht. Ich langweile mich<br />

langsam zu Tode. Außerdem werde ich so niemals in der Lage sein, richtige Sachbearbeitung<br />

zu machen.<br />

Ein zweites Problem habe ich mit dem Rauchen am Arbeitsplatz. Ich selbst bin<br />

Nichtraucherin, muss aber ständig den Qualm der anderen Mitarbeiter einatmen.<br />

Bei uns wird nahezu in jedem Büro geraucht. Ich finde diese Situation unerträglich,<br />

zumal ich häufiger Probleme mit den Atemwegen habe. Ich kann mich ja<br />

schließlich nicht bei jedem kleinen Husten krankschreiben lassen. Aber als Azubi<br />

kann ich auch schwer mein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz durchsetzen<br />

ohne Nachteile zu haben. Ich wäre sehr dankbar, einige Ideen oder Ratschläge zur<br />

Verbesserung der Situation auch für künftige Azubis zu erhalten. t<br />

Thema: Alles nur Schein?<br />

Von: Jochen<br />

Datum: 14.02.2005 07:42.01<br />

Hallo. Mein Name ist Jochen und ich bin 20 Jahre alt. Ich mache eine Ausbildung<br />

als Groß- und Außenhandelskaufmann Fachrichtung Großhandel (1. Lehrjahr).<br />

Mein Problem ist, dass ich gar nicht bei der Firma arbeite, bei der ich den Ausbildungsvertrag<br />

unterschrieben habe.<br />

Im Moment arbeite ich bei einem Tochterunternehmen, dass sich mit EDV beschäftigt.<br />

Ich dachte erst, das wär ok, damit ich möglichst viel kennenlerne. Nun<br />

ist es aber so, dass meine Probezeit vorbei ist und ein Mitarbeiter dieser EDV-Firma<br />

entlassen werden soll. Diesen Platz soll ich dann einnehmen.<br />

Das möchte ich aber nicht, da es überhaupt nicht meiner Ausbildung entspricht.<br />

Außerdem sitze ich fast den ganzen Tag nur rum und habe nichts zu tun.<br />

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte nach meiner Ausbildung einen guten<br />

Job finden, was aber schwer wird, da ich hier nichts lerne. Ich hoffe, ihr könnt mir<br />

einen Rat geben. t<br />

26 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Berichtsheft<br />

Von: Dani<br />

Datum: 25.03.2005 14:08:36<br />

Hallo liebes Dr. Azubi Team!<br />

mache zur Zeit eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation (1 Jahr),<br />

leider merke ich das an den Tätigkeiten, die ich in der Firma mache, zur Zeit kaum.<br />

Meine Tätigkeiten: Kunden beraten, Pappe zerkleinern, mit den Hunden raus gehen,<br />

zur Post fahren, Büro sowie Arbeitsraum und Toilette putzen, zwischendurch<br />

schreibe ich auch schon mal Rechnungen, nehme Telefonate an und hefte ein<br />

paar Unterlagen ab. Als ich meinen Ausbilder mal darauf angesprochen habe,<br />

meinte er nur, dass in so einem kleinen Betrieb jeder mit anpacken müsse, auch<br />

wenn es Aufgaben seien, die nicht zum Beruf gehören.<br />

Mein Ausbilder ist die meiste Zeit auch nicht im Geschäft, meistens bin ich mit<br />

dem anderen Auszubildenden und ein paar Praktikanten alleine im Betrieb. Mein<br />

Problem dabei ist, dass ich nicht weiß, was ich in mein Berichtsheft schreiben soll.<br />

In der Schule wurde gesagt, man solle keine Tätigkeiten hinein schreiben, die man<br />

nicht getan hat, da man sonst Probleme bei der mündlichen Prüfung bekommen<br />

könnte. Andererseits wird man ja auch nicht zur Prüfung zugelassen, wenn im Berichtsheft<br />

nur Tätigkeiten stehen, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben. Also<br />

was soll ich machen, kann ja nicht für jeden Tag »Rechnungen geschrieben und<br />

Telefondienst« hineinschreiben! Ich bitte um eure Hilfe! t<br />

Thema: warum ich ???<br />

Von: Babsi<br />

Datum: 04.11.2004 17:57:09<br />

also ich hoffe das gehört auch hierzu. ich habe jetzt am 1.9.2004 meine ausbildung<br />

angefangen und bin seit dem nur am putzen. ok, sagen wir mal zum größten<br />

teil. ich weiß, man sagt »die ersten jahre sind keine herrenjahre«, aber müssen<br />

wir uns sowas gefallen lassen?<br />

ich wollte meine ausbildung machen, damit ich was lerne. und nicht, wie man<br />

den staublappen benutzt. manchmal komme ich nach hause und bin nur am weinen.<br />

es geht mir tierisch auf die neven. ich verstehe auch, dass manchmal sauber<br />

gemacht werden muss, aber nicht so. am anfang sah es in dem laden so aus, als<br />

hätten die zuvor da noch nie sauber gemacht. und da komme ich und muss alles<br />

machen. sowas ist doch nicht richtig oder?<br />

ich habe ja auch schon gefragt, ob ich mal was anderes machen kann statt<br />

sauber machen. und was sagte meine cheffin dazu: nein, das muss gemacht wer-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 27


den. ich hoffe, ihr könnt mir einen rat geben, was ich noch machen kann. oder<br />

soll ich es einfach durchziehen? t<br />

Thema: Muss man sich alles gefallen lassen?<br />

Von: Mirko<br />

Datum: 08.03.2005 08:48:21<br />

Hallo,<br />

ich wollte mich eigentlich nur erkundigen, ob ich als Azubi verpflichtet bin,<br />

die meiste Zeit abzuwaschen, Kaffee zu kochen, den anderen Mitarbeitern ihren<br />

Dreck hinterher zu räumen (ich muss vor dem Frühstück und Mittag den Tisch decken<br />

und danach wieder abräumen und die ganzen Essensreste wegschmeißen).<br />

Wenn das Klopapier oder die Küchentücher alle sind, wird gewartet, bis ich das<br />

austausche und zum Beispiel sollte ich letztens den Mülleimer auswischen (Deckel).<br />

Das mache ich ja alles, weil sie mich ja übernehmen wollen, nur was mich<br />

stört ist, dass mir nichts Neues beigebracht wird. Also bis jetzt bearbeite ich die<br />

Post, mache Ablage, gebe die Stunden der Monteure in den PC ein, schreibe Auftragsbestätigungen<br />

und fordere Verdingungsunterlagen an und das wars auch<br />

schon!!! Danke im voraus! t<br />

Thema: Problem in der Ausbildung<br />

Von: Massimo<br />

Datum: 10.02.2005 15:42:05<br />

Hallo, mein problem ist es, dass ich in einer Familien-Firma lerne, das heißt Sohn =<br />

Ausbilder, Vater = Chef und Mutter = Sekretärin, und da wird man wie ein Idiot<br />

behandelt. wenn man etwas fragen möchte, bekommt man als antwort »was<br />

hast du im Kopf, du kannst überhaupt nichts«, aber das kann ich beweisen. ich<br />

hatte davor ein Berufsgrundbildungsjahr abgeschlossen mit sehr gutem erfolg<br />

und das, was ich kann, gebe ich in meiner Ausbildung weiter, aber das langt denen<br />

nicht. ich soll arbeiten wie ein Meister. Das bin ich nun mal nicht, ich bin im<br />

ersten Lehrjahr, da kann ich nun mal nicht alles, ich bin da zum lernen, was soll<br />

ich machen, können sie mir weiter helfen? t<br />

28 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Wechsel des Aubildungsbetriebes<br />

Von: Eva<br />

Datum: 09.03.2005 19:00:02<br />

Hallo! Ich habe meine Ausbildung zur Mediengestalterin begonnen und bin seitdem<br />

nicht wirklich froh darüber. Meinen Chef (gleichzeitig auch Ausbilder) sehe<br />

ich höchstens 1x pro Woche und dann auch nur für 10 Minuten. Ich arbeite im<br />

Schichtdienst und muss 2 Wochen pro Monat abends immer alleine in der Firma<br />

bleiben, um alles am laufen zu halten (meist so von 17:00–21:00 bin ich alleine).<br />

Ich weiß nicht, ob das zugelassen ist, aber jedenfalls komme ich nicht gut damit<br />

zurecht, die Firma liegt ziemlich außerhalb und man weiß nie, wer da als nächstes<br />

reinspaziert (Angst!). Zudem muss ich jeden Tag min. 1 Stunde putzen. Neuerdings<br />

kommt mein Chef nun auf die Idee zu »sparen«, d.h. er entlässt Mitarbeiter,<br />

für die nun ich (und andere Auszubildende) einspringen müssen. Und das für Arbeiten,<br />

die 100%ig nicht zu meinen Ausbildungsinhalten gehören. Generell lerne<br />

ich praktisch nichts mehr (und das schon nach 7 Monaten).<br />

Nun habe ich angefangen, mich bei anderen Betrieben zu bewerben und auch<br />

schon einige positive Rückmeldungen bekommen. Ich würde gerne wissen, wie<br />

ich möglichst sauber aus der ganzen Geschichte rauskomme und im gleichen Beruf<br />

weiterarbeiten kann.<br />

Vielen Dank schon mal! t<br />

Thema: Betrieb Pleite<br />

Von: Melvin<br />

Datum: 04.02.2005 21:34:02<br />

Hallo,<br />

ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Es ist wohl am besten, wenn ich ganz von vorne<br />

anfange. Ich bin inzwischen im 2ten Lehrjahr in meiner Ausbildung zum Fachinformatiker<br />

für Systemintegration. Meine Ausbildungszeit beträgt 2 1/2 Jahre<br />

und endet im Feb/März 2006. Alles fing eigentlich super an, zu Beginn meiner<br />

Ausbildung waren mein Ausbilder und ich quasi die EDV-Abteilung der Firma und<br />

kümmerten uns darum, dass alles läuft. In der freien Zeit dazwischen hat er mir<br />

ausbildungsrelevante Sachen beigebracht.<br />

Nach 6 Monaten begann dann der Abstieg. Mein Ausbilder wurde aus betrieblichen<br />

Gründen entlassen. Als neuer Ausbilder wurde einer meiner Chefs eingetragen,<br />

auch wenn der eigentlich nix mit meiner Ausbildung zu tun hat, sprich<br />

er hat keine Ahnung von Netzwerken, Hardware etc. So sieht es leider auch bei<br />

meinen anderen Kollegen aus.<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 29


Seitdem bin ich sozusagen alleine dafür zuständig, dass alles läuft. Solange alles<br />

läuft, ist auch Friede Freude Eierkuchen, aber wenn etwas ausfällt, bin ich<br />

plötzlich nicht mehr der Azubi, sondern der EDV-Leiter der Firma. Ich werde mit<br />

Sachen konfrontiert, die ich nicht lösen kann ohne Hilfe. Wenn ich meinen »Ausbilder«<br />

darauf anspreche, heißt es nur »steht doch alles im Internet«. Meine Motivation<br />

ist seitdem auf Null, alles was ich lerne, bring ich mir selbst aus Büchern<br />

bei. Vor 6 Monaten kam es dann zum super GAU. Die Firma meldete Insolvenz an.<br />

Nachdem das Arbeitsamt dann 3 Monate lang bezahlt hat, wurde das Unternehmen<br />

geschlossen und unter neuem Namen neu eröffnet. Jetzt, ca. 4 Monate später,<br />

kam es wieder zu einer Besprechung mit dem Ergebnis: »Diesen Monat<br />

kommt das Gehalt noch pünktlich, nächsten Monat verspätet und für den Mai<br />

kommt es dann auf die Auftragslage an.«<br />

Ganz ehrlich? Dieses Unternehmen ist totgeweiht, sie laufen seit 2 Jahren einem<br />

großen Auftrag hinterher, aus dem sicher nichts mehr wird. Wie soll ich jetzt<br />

vorgehen? Ich möchte ja nicht, dass die letzten 2 Jahre völlig umsonst waren. Eine<br />

Frage noch dazu: Nehmen wir mal an, der Betrieb schließt Ende nächsten Monats,<br />

ist er dann dazu verpflichtet, mich weiter zu vermitteln? Natürlich schaue ich mich<br />

schon nach neuen Betrieben um, aber man sollte ja auch immer den schlimmsten<br />

Fall vor Augen haben (Betrieb schließt und ich habe keinen Ausbildungsplatz.) t<br />

Thema: Nichtraucherarbeitsplatz<br />

Von: Max<br />

Datum: 12.10.2004 15:13:33<br />

Ich mache seit dem 1. August 2004 meine Berufsausbildung in der Verwaltung.<br />

Bislang hatte ich keinen festen Arbeitsplatz (Schreibtisch, Schubladen für dienstliche<br />

und private Sachen, Telefon, PC usw.). Jedesmal soll ich mit Rauchern zusammensitzen,<br />

was mich sehr stört, da ich Nichtraucher bin. Gibt es da eine Möglichkeit???<br />

Auch so kümmert sich keiner richtig um mich. Es heißt immer wieder, dass<br />

eigentlich gar kein Auszubildender eingestellt werden sollte. Was soll ich machen?<br />

Mir vielleicht eine neue Stelle suchen??? Bitte um Hilfe! t<br />

30 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

ZU AUSBILDUNGSFREMDEN TÄTIGKEITEN<br />

Für jeden Ausbildungberuf gibt es einen Ausbildungsrahmenplan, der genau<br />

vorschreibt, was der Azubi wann lernen soll. Das Berufsbildungsgesetz<br />

schreibt außerdem vor, das Azubi und Ausbilder bei Vertragsabschluss<br />

eine sachliche und zeitliche Gliederung der Ausbildung erstellen<br />

müssen, die Teil des Ausbildungsvertrages ist. Werden Auszubildende mit<br />

Tätigkeiten beschäftigt, die nicht dem Ausbildungziel dienen, nennt man<br />

diese »ausbildungsfremde Tätigkeiten«. Müssen sie eine Tätigkeit ständig<br />

wiederholen, handelt es sich um »ausbildungsfremde Routinearbeiten«.<br />

Nehmen die ausbildungsfremden Tätigkeiten Überhand, kann der Betrieb<br />

auf Schadensersatz verklagt werden. Ein wichtiger Nachweis bei einer<br />

solchen Klage ist das Berichtsheft – deshalb wollen viele Ausbilder<br />

nicht, dass die Azubis die Wahrheit in ihr Berichtsheft schreiben.<br />

Eine Klage auf Schadensersatz ist auch dann möglich, wenn während<br />

der Ausbildung kein Ausbilder anwesend ist oder die Ausbilderpflichten<br />

an eine ungeeignete Person wie z.B. einen Hilfsarbeiter übertragen werden<br />

– denn ohne geeigneten Ausbilder kann nun mal keine Ausbildung<br />

stattfinden! t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 31


»Sie lauert<br />

regelrecht auf<br />

Sachen, mit<br />

denen sie mir<br />

was reinwürgen<br />

kann.«<br />

32 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


HÄNSELN, ANSCHREIEN, IGNORIEREN<br />

Thema: Letzter Dreck!<br />

Von: Maja<br />

Datum: 15.02.2005 20:32:48<br />

– MOBBING UND PSYCHOSPIELCHEN<br />

Ich bin 21 und bin im 2. LJ zur pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Ich<br />

halte das jetzt echt schon lange aus, aber jetzt ist mal wieder Schluss mit lustig.<br />

Meine Chefin ist der Horror. Ich bin nun wirklich kein Kind mehr, aber meine Chefin<br />

nimmt mich nicht ernster als ihre Zimmerpflanzen. Sie schreit mich grundlos<br />

an, kriegt Ausraster, beschuldigt mich grundlos (obwohl es dann doch ihre lieben<br />

anderen Mitarbeiter waren).<br />

Kurzum, sie behandelt mich wie den letzten Dreck. Bsp.: In der Apotheke ist<br />

es immer ziemlich kalt (ca. 19 Grad), die Fenster sind undicht, Tür geht immer auf<br />

und zu, wenn Kunden kommen, deshalb stellen alle Angestellten die Heizung<br />

hoch, wenn man friert. Ich hab mir dafür eine Anschreierei abgeholt, unnormal,<br />

unsachlich, sinnlos. Sie lauert regelrecht auf Sachen, mit denen sie mir was reinwürgen<br />

kann. Ich hab sie schon mehrmals gefragt, ob sie ein Problem mit mir persönlich<br />

hat, aber das verneint sie natürlich immer. Ich hab ihr dann wieder einmal<br />

gesagt, dass das nicht sein kann, dass ich immer die Dumme bin und dass sie<br />

nicht alles an mir auslassen kann.<br />

Da hat dann mal eine Kollegin den Mund aufgemacht und gesagt, dass es<br />

wirklich auffällt, dass sie mich sehr ungerecht behandelt. Da ist sie einfach abgehauen.<br />

Sieht sie ja nicht so.<br />

Ich halt das nicht mehr lange aus. Immer nur Genörgel und Geschrei, nie Lob,<br />

obwohl ich echt alles mache (bin inoffiziell der Ersatz für eine PKA mit 8 Jahren<br />

Berufserfahrung, die im Babyjahr ist – toll was? Ich muss alles können, was sie gemacht<br />

hat – im 2. LJ! Und ich machs auch noch…)<br />

In der Schule hab ich nur Einsen. kann ich nicht irgendwie noch wechseln? Ich<br />

lerne dort auch nichts, die alte PKA hat mir zwei Monate gezeigt, was ich machen<br />

muss, das wars auch schon. Und dann mach mal! Ich kann echt alles in der Apotheke<br />

mittlerweile, unsere Pharmazie-Ing. kann nicht mal nen Preis ausrechnen, und zu<br />

der ist die Chefin immer nett, auch wenn sie Fehler macht (schwerwiegende).<br />

Ich ertrag diese Ungerechtigkeit nicht mehr. Die macht mich fertig. Help! t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 33


Thema: 1 1/2 Jahre Psycho-Terror, wie kann ich andere<br />

schützen/warnen?<br />

Von: Heike<br />

Datum: 09.02.2005 13:31:20<br />

ich habe eure fernsehwerbung gesehen, und sah darin eine möglichkeit, rat zu<br />

finden, wie ich andere warnen kann, sich nicht in meinem unternehmen zu bewerben/dort<br />

nicht die ausbildung zu machen.<br />

ich habe, obwohl ich vor einem 3/4 jahr die prüfung mit 1,9 bestanden habe<br />

und nun in einem tollen unternehmen einen super job habe, das passiert noch immer,<br />

nichts verarbeitet. ich habe große angst vor dem unternehmen und dessen<br />

mitarbeitern, deshalb möchte ich keine infos darüber abgeben, aber: ich wüsste<br />

gerne, wie kann ich die machenschaften dieser firma anonym offiziell machen?<br />

im prinzip geht es mir nicht nur um das mobbing, das dort betrieben wird, die<br />

beleidigungen, die missachtungen, das anschreien und dass man behandelt wird<br />

wie dreck. es geht mir auch darum, dass azubis in dem unternehmen lediglich folgende<br />

aufgaben haben: 1. toilettenreinigung, 2. »botengänge« zu fuß (ob das<br />

nun privateinkäufe der kollegen sind oder die post, die zu fuß weggebracht wird<br />

um 0,55 € porto zu sparen, auch wenn man für einen brief schonmal 1,5 h unterwegs<br />

ist, 3. autoreinigung der gf-wagen und 4. »telefonzentrale« – also annehmen<br />

und weiterleiten von anrufen. hat man telefonzentrale, ist das auf toilette<br />

gehen und mittagspause machen natürlich nicht gerne gesehen. wenn überhaupt<br />

mal eine pause drin war.<br />

ich habe dort eine »kaufmännische ausbildung« absolviert und habe in 1,5<br />

jahren nicht ein word-dokument erstellt. vielleicht habe ich durchschnittlich 1,5 h<br />

am tag (von 9 h arbeitszeit) am rechner gesessen. ohne abendkurse und nachhilfe<br />

hätte ich nie eine so gute prüfung geschafft. also, dieser laden ist die reinste psycho-hölle,<br />

wie kann man sich wehren?? t<br />

Thema: Was kann ich genau tun?<br />

Von: Nadja<br />

Datum: 15.02.2005 16.30:57<br />

Hallo, bin jetzt im dritten Lehrjahr und arbeite als Rechtsanwaltsfachangestellte.<br />

Mein Chef macht mich momentan so richtig fertig. Hab schon bei einigen anderen<br />

Anwälten angefragt, ob ich zu denen wechseln kann, aber die bräuchten keine.<br />

Also zurück zum Thema:<br />

Er sucht die ganze Zeit nach Fehlern von mir. Ich bin sogar für Fehler verantwortlich,<br />

die die andere macht, während ich Urlaub hatte. Ich muss ständig Wein<br />

34 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


kaufen und anderes privates Zeug für ihn erledigen, muss mir obszöne Sprüche<br />

anhören, dass ich mehr Bluse als Busen anziehen soll oder dass ich Sport machen<br />

soll, obwohl ich jetzt nicht gerade dick wäre, natürlich bin ich nicht perfekt, aber<br />

ich bin 1,66 und wiege 54 kg, das ist ja wohl nicht dick. Oder dass er von mir<br />

träumt.<br />

Er fragt mich dauernd, ob ich Drogen nehme und sagt, dass ich mich zurückbilde.<br />

Das macht mich ganz schön fertig und das schlimmste daran ist, dass<br />

ich Ende Mai meine Prüfungen schreibe und dafür nicht einmal Urlaub bekomme,<br />

weil ich das alles schon kann (angeblich). Wie ist es eigentlich, bin jetzt 19<br />

Jahre alt und muss ich einen Tag vor der Prüfung frei bekommen oder nicht?<br />

Danke t<br />

Thema: Chef ist unmöglich<br />

Von: Jonas<br />

Datum: 28.02.2005 23:22:59<br />

Ich möchte mich schon mal im voraus bedanken, dass Sie dies hier lesen, da es etwas<br />

komplexer wird! Erstmal geht es hier nicht um mich, sondern um meine<br />

Freundin, für die ich mich hier erkundige. Dabei schildert sich folgendes Problem:<br />

Sie macht eine Lehre als Zahnmedizinische Fachangestellte und hat 1 Jahr und 6<br />

Monate der Ausbildung jetzt hinter sich. Doch seit schon 6 Monaten ist sie in ihrer<br />

Ausbildungsstätte nicht mehr zufrieden, da sich das Arbeitsklima stark verändert<br />

hat. Ihr Chef leistet sich einige Dinge, die so gar nicht zu akzeptieren sind, dazu einige<br />

Beispiele:<br />

1) Er gab einer Auszubildenden während einer Behandlung eine Kopfnuss, da<br />

sie ihm die Sicht etwas versperrte, aber die Auszubildende musste ja auch was sehen,<br />

da sie den Speichelsauger hielt.<br />

2) Geleistete Überstunden wurden früher auf einem Zettel notiert, der jedoch<br />

am Ende jedes Arbeitstages vernichtet wurde. Seit neuestem gibt es eine Stechuhr.<br />

3) Der Chef drohte einmal, den Auszubildenden das Gehalt zu streichen, weil<br />

sie einen Fehler gemacht hatten, bei einer Sache, die sie nur einmal gezeigt bekommen<br />

hatten oder die sie eigentlich nicht ausüben dürften.<br />

4) Er schreit und beleidigt die Auszubildenden öfters so stark, dass diese sich<br />

weinend auf das Klo zurück ziehen oder Zuhause total verheult ankommen.<br />

Das sind nur ein PAAR Beispiele, denn teilweise ist er wie ein Sklaventreiber.Er<br />

versucht die Angestellten auzubeuten wie er nur kann!!! Aus diesen Gründen beschloss<br />

meine Freundin, den Arbeitsplatz zu wechseln und suchte sich erst einmal<br />

eine neue Lehrstelle, bevor sie etwas in die Wege leitete. Nachdem sie diese ge-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 35


funden hatte, hoffte sie auf einen Auflösungsvertrag, dem der »nette« Chef jedoch<br />

nicht zustimmte.<br />

Darauf hin holte sie sich Informationen ein, wie sie trozdem den Arbeitsplatz<br />

wechseln könne, ohne dass ihre 1 1/2 Jahre Ausbildung verloren gehen. Sie<br />

brachte in Erfahrung, dass, wenn sie mit einer 4 wöchigen Kündigungsfrist kündigt<br />

und danach 3 Monate arbeitslos ist, damit der Chef kein Schandensersatz<br />

einklagen kann, und in diesen 3 Monaten weiter zur Schule geht, dass ihre 1 1/2<br />

Jahre Ausbildung angerechnet bleiben. Darauf hin schrieb sie eine Kündingung<br />

und reichte diese dem Chef ein, doch dieser sagte daraufhin, dass er sie nicht annehme,<br />

da er erst einen neuen Ausbildungsvertrag sehen möchte (Darf er das?)<br />

und wenn dieser da wäre, würde er sie sofort gehen lassen.<br />

Nun ist unser Problem, dass, falls eine kurzfristige Ausbildung über Beziehungen<br />

möglich wäre, doch die 1 1/2 Jahre Ausbildung verfallen oder? Welche Möglichkeiten<br />

hat meine Freundin, diese Arbeitsstelle zuverlassen ohne etwas zu verlieren?<br />

Wie soll man ihm das ganze Unrecht nachweisen? Und was ist der einfachste,<br />

aber auch möglichst schnellste Weg? Fragen über Fragen und ich hoffe<br />

Sie können uns helfen, denn ich möchte meine Freundin dort so schnell wie möglich<br />

weg bekommen, denn ich kann es nicht mehr mit ansehen, wie sie behandelt<br />

wird!!! Ich danke Ihnen jetzt schon TAUSEND mal, dass sie sich die Mühe gemacht<br />

habe dies zu lesen!!! DANKE t<br />

Thema: Arbeitsklima/Probleme mit Kollegen<br />

Von: Silvie<br />

Datum: 10.04.2005 22.19:39<br />

hallo<br />

bei uns in der praxis spielt sich auch jeder gegeneinander aus. wir sind ein 4mann-betrieb<br />

und meine beiden kolleginnen schubsen mich den ganzen tag nur<br />

rum. mein chef ist sehr überarbeitet und lässt seinen frust an uns aus. dauernd<br />

schreit er mich an. er behauptet, ich würde zu wenig interesse haben und nur<br />

rumstehen. ich kann das auch nicht mehr hören. kürzlich sagte er mir sogar, ich<br />

solle doch nochmal zwei jahre schule machen, um mal richtig arbeiten zu müssen.<br />

ich weine schon gar nicht mehr, wenn er mir sowas an den kopf wirft. ich stelle<br />

eigentlich nur noch auf durchzug, da ich mir noch nie mit etwas so viel mühe gegeben<br />

habe wie mit dieser sache! es sind so manche aussagen, die mich oft so<br />

weit bringen, dass ich am liebsten alles schmeißen würde. z.b. als ich kürzlich etwas<br />

falsch verstanden habe: »hab ich es hier denn nur mit analphabeten zutun?!«<br />

oder vor dem versammelten wartezimmer von meiner kollegin als dumm oder<br />

faul dargestellt zu werden. es ist peinlich und erniedrigend. ich will dort weg, aber<br />

36 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


wegen der schlechten arbeitsmarktlage habe ich doch so wenige chancen, schnell<br />

etwas anderes zu finden. was soll ich tun?? ich kann und will dort nicht bleiben!<br />

ich habe noch ein wichtiges beispiel vergessen. ich kaue fingernägel, seitdem<br />

ich fingernägel habe. weil ich nervös bin usw. mein chef meinte kürzlich, er würde<br />

mir ne abmahnung schicken, wenn ich noch einmal kauen würde. darf er sowas???<br />

t<br />

Thema: psychischer druck<br />

Von: Dennis<br />

Datum: 30.01.2005 17:16:40<br />

meine freundin arbeitet als zahnarzthelferin. öfter kommt sie nach hause und ist<br />

völlig fertig, teilweise am weinen. sie ist jetzt gerade im ersten lehrjahr und wird<br />

andauernd nur fertig gemacht, wenn sie nicht genau weiß, was gemacht werden<br />

muss. ihr wird einfach n halber tag gestrichen, damit sie in den betrieb kommt<br />

und zuschaut. ist das so richtig? und sie muss eigentlich immer überstunden machen.<br />

ihre pause ist immer verkürzt dadurch, dass die zahnärzte sich immer kurz<br />

vor knapp noch patienten reinholen müssen. die denken nur an sich und setzen<br />

die azubis immer unter druck.<br />

es gab schon öfter in der praxis was. z.b. hat eine gekündigt, und der wurde<br />

die ganze zeit hinterher telefoniert, dass die bloss nix neues kriegt. egal was, die<br />

setzen sich immer durch. was kann man da machen?? t<br />

Thema: falsch oder richtig?<br />

Von: Bianca<br />

Datum: 11.02.2005 17:09:52<br />

hallo!<br />

mein freund ist im 1. Lehrjahr zum Schreiner. Er fühlt sich sehr unwohl und ich<br />

wollte fragen, ob der Chef das überhaupt alles darf: mein Freund muss manchmal<br />

11 stunden am Tag arbeiten anstatt 8einhalb; er hat manchmal keine pause und<br />

isst dann von morgens halb 8 bis mindestens halb 6 abends überhaupt nichts; er<br />

muss sehr schwer tragen, hat aber vorher schon immer Rückenschmerzen gehabt;<br />

der Ort, wo er arbeitet, liegt 10 km von seinem wohnort entfernt und er trampt<br />

jeden Tag zurück (ca. 1 std und länger, weil in unseren dörfern keine autos fahren).<br />

Außerdem arbeiten der senior-chef und der junior-chef dort zusammen und<br />

wenn es sein muss, machen sie ihn beide fertig. Mein Freund hat auch schon 2<br />

Abmahnungen, weil er einmal sein Berichtsheft angeblich nicht schön genug<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 37


führt (er hat eine Art Legasthenie und deshalb verschiedene Schriften) und eine,<br />

weil er nur bei der berufsschule angerufen hat, als er einen arzttermin hatte und<br />

nicht im betrieb. Er hat eigentlich keinen Bock dort zu arbeiten, weil alle so scheiße<br />

sind, aber muss, sagt er, weil seine Eltern sonst ausrasten würden. Was soll er<br />

tun? t<br />

Thema: Ausbildung reinste Hölle!!!<br />

Von: Yvonne<br />

Datum: 09.02.2005 19:26:03<br />

Ich schreibe für mich und meine Freundin. Unsere Ausbildung (2. Lehrjahr) ist die<br />

reinste Hölle, weil wir missachtung, mobbing etc. über uns ergehen lassen müssen!<br />

Wie können wir ohne Ärger und ohne uns Steine in den Weg zu legen, in einem<br />

anderen Betrieb die Ausbildung fortsetzen? Es ist nicht so, dass wir nicht arbeiten<br />

wollen, nur das o.g. macht so fertig, dass wir sogar schon ärztlich Hilfe in<br />

Anspruch nehmen mussten! Bitte um schnelle Antwort! Danke im voraus! t<br />

Thema: Probleme mit Chef<br />

Von: Linda<br />

Datum: 14.02.2005 20:19:24<br />

Mein Name ist Linda, ich bin 19 und bin im ersten Lehrjahr zur Rechtsanwaltsfachangestellten.<br />

In meiner Ausbildung habe ich folgendes Problem: Da wir eine<br />

sehr kleine Kanzlei sind, bin ich fast den ganzen Tag mit meinem Chef alleine, was<br />

schon schlimm ist. Ich habe den ganzen Tag nichts anderes zu tun als Texte, die er<br />

diktiert hat, abzutippen und er kritisiert jeden noch so kleinen Rechtschreibfehler,<br />

den ich mache, und übertreibt total.<br />

Er hat mir am Anfang sogar eine ABMAHNUNG erteilt, weil ich einen Tag vergessen<br />

habe, die Post zum Briefkasten zu bringen. Ich will aber auch nicht abbrechen,<br />

weil mir die Ausbildung, glaube ich, Spass machen kann und weil es ein gutes<br />

Standbein für alles Weitere ist. Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun<br />

soll. Ich habe jeden Tag, wenn ich zu Hause oder woanders bin, Angst, was vergessen<br />

zu haben, da dann wieder ne Abmahnung droht. Ich habe seit ca. drei<br />

Monaten nicht mehr richtig fest durchgeschlafen, kann mich nicht mehr entspannen<br />

und heule so viel wie noch nie zuvor. Bitte helft mir. t<br />

38 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: diebstahl während der ausbildung<br />

Von: Clarissa<br />

Datum: 17.10.2004 20:32:36<br />

Hallo ich bin 15 jahre alt, bin im ersten lehrjahr in der probezeit in einer zahnarztpraxis<br />

als zahnarzthelferin. in der praxis, in der ich die ausbildung mache, wurde<br />

ein gerät geklaut, das so an die 200 € wert ist. Das selbe gerät wurde schon einmal<br />

gestohlen, bevor ich dort meine ausbildung begonnen habe, das habe ich<br />

durch die anderen, die dort eine ausbildung machen, erfahren. Nun hat mein chef<br />

gemeint, wir, also die auszubildenden, (das sind nochmal 2, also sind wir zusammen<br />

3 auszubildende) sollen/müssen die kosten dafür tragen. Ich sehe das aber<br />

nicht ein, 50 € zu zahlen, obwohl ich ja dieses gerät nicht geklaut habe.<br />

Ich weiß nicht genau, ob patienten auch an dieses gerät kommen könnten, aber<br />

ich denke schon. also könnte theoretisch auch einer von denen der täter sein. Nun,<br />

was soll ich tun, welche rechte habe ich? Außerdem gibt es noch ein problem: wenn<br />

ich das geld nicht bezahle, wären die anderen 2 auszubildenden ziemlich sauer auf<br />

mich und würden mich vermutlich mobben, wo sie nur könnten. Was kann ich da<br />

dann tun, gibt es Gesetze gegen Mobbing? Also, wenn sie mir helfen könnten, wäre<br />

ich ihnen sehr dankbar. sie könnten mir auch links oder addresen geben, bei denen<br />

ich mich selber informieren kann. Danke schon einmal im voraus. t<br />

Thema: Ich weiß nicht mehr weiter…<br />

Von: Mandy<br />

Datum: 18.12.2004 10:32:34<br />

Hi, ich bin fast 24 Jahre und im 1. Ausbildungsjahr zur Versicherungskauffrau. Mache<br />

die Ausbildung bei einem Versicherungsmakler. Zu anfang war alles super genial<br />

dort, ich dachte schon *wow* was hab ich da für einen super fang gemacht.<br />

Doch jetzt wird es von Tag zu Tag immer schlimmer!<br />

Fachlich können sie bei mir nicht rummeckern und deshalb habe ich das Gefühl,<br />

dass sie es auf der persönlichen Ebene machen müssen. Es fing an, dass ich<br />

gefragt wurde, warum ich so oft auf Toilette gehe, ob ich mich dort übergeben<br />

müsste. Ich habe einfach eine schwache Blase und es dann versucht einfach etwas<br />

einzuschränken. Dann vor einer Woche bekomme ich von meinem Chef gesagt,<br />

ob ich ein Hygiene Problem hätte?!?!?! ICH würde die Toiletten verdrecken<br />

und nicht das Fenster aufmachen! Was überhaupt nicht stimmt, daraufhin bin ich<br />

dann überhaupt nicht mehr auf die Toilette gegangen. Dann bekomme ich eine<br />

Woche später wieder in einem Gespräch gesagt, dass ich stinke und deswegen<br />

schon keiner mehr zu meiner Kollegin ins Zimmer kommen will.<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 39


Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll: (Ich bin fast 24 Jahre alt und mir<br />

hat noch nie jemand gesagt, dass ich stinke oder sonst was). Ich fühle mich als ob<br />

mir jemand ein Brett vor den Kopf schlägt! Wie soll ich mich verhalten?? Ich zweifel<br />

schon an mir selbst und frage jeden, ob ich stinke und bekomme jedesmal die<br />

Antwort »Nein«! Ich muss dazu sagen, dass ich nicht schlank bin und vielleicht<br />

deswegen so gemobbt werde. So von wegen, Dicke sind faul und stinken. Gestern<br />

hatten wir dann noch Weihnachtsfeier und ich war nach solchen Anschuldigungen<br />

einfach nicht mehr in der Lage, dort mit hin zu gehen.<br />

Dann gibt es noch andere Punkte, wo ich mir wie im falschen Film vorkomme.<br />

Z.B. sage ich meiner Kollegin, dass ich fertig bin mit meinen Sachen, die sie mir<br />

gegeben hat. Und das ist auch falsch, denn das wäre total arrogant und würde<br />

heißen. ICH bin jetzt fertig und gib DU mir sofort was Neues. Ich habe momentan<br />

ein riesengroßes Fragezeichen über dem Kopf und würde mich am liebsten irgendwo<br />

verkriechen. Das schlimme ist noch, die meisten stecken dort unter einer<br />

Decke und ich weiß nicht, wohin ich mich dort wenden soll. Vielleicht kann mir jemand<br />

ein paar Tipps geben… würde mich freuen. t<br />

Thema: Ausbeute<br />

Von: Marina<br />

Datum: 26.01.2005 18:31:36<br />

Hallo!<br />

Ich heiße Marina, bin 24 Jahre alt und arbeite als Photomedienlaborantin im<br />

3. Lehrjahr. Das Ganze kann man schon nicht mehr als Ausbildung, sondern eher<br />

als unmöglichen Zustand bezeichnen! Ich arbeite von 7h–17h mit einer 1/2 Std<br />

Pause, und so gut wie jeden Tag sind Überstd angesagt – die nätürlich weder bezahlt<br />

werden noch abgefeiert werden können.<br />

Da wir keinen Aufenthaltsraum haben, MÜSSEN wir in der Pause raus, was<br />

besonders im Winter und bei Niederschlag ganz toll ist. Das heißt, dass ne Menge<br />

Geld für Essen draufgeht, da man sich bei schlechtem Wetter kaum auf eine Bank<br />

setzen kann, um sein Brot zu essen. Urlaub wird grundsätzlich komplett von Chef<br />

und Chefin festgelegt: Von meinen 24 Tagen Urlaub habe ich letztes Jahr nur 2<br />

Tage selbst genommen – den Rest haben die beiden willkürlich selbst gelegt. Genauso<br />

willkürlich nehmen die beiden mich und meine Leidensgenossin aus der Berufsschule.<br />

Aber nicht, weil es aus arbeitstechnischen Gründen notwendig ist!<br />

Nein! Zum Regale einräumen, putzen etc!!!!<br />

Wir sind im 3. Lehrjahr und stehen kurz vor der Prüfung!!! Wir müssen so<br />

langsam was dafür tun! Aber nein, O-Ton Chefin: Da lernt man sowieso nix!! Ja,<br />

und mit der Prüfung ist das auch so ne Sache. Meine Zwischenprüfung hab ich<br />

40 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


erfolgreich hinter mich gebracht und bin davon ausgegangen, dass ich natürlich<br />

im Mai meine Abschlussprüfung mache. Das wollen die Herrschaften aber nicht!!<br />

Begründung gabs bis jetzt noch keine. Die lassen uns (beide 3. Lehrjahr) für 1<br />

Woche alleine das Labor leiten (die machen schön Urlaub) und sind der Meinung,<br />

dass ich noch nicht für die Prüfung bereit bin?!? Können die das?? Aber<br />

das ist ja noch der harmlose Teil… Beschimpfungen wie dumme Kuh, hohle<br />

Nuss, halt die Fresse (natürlich alles im dazu passenden Ton…) sind an der Tagesordnung.<br />

Bei den geringsten Fehlern werden wir angeschrien und auf das übelste beschimpft.<br />

Toll ist auch, wenn Chefin (gleichzeitig Ehefrau vom Chef) einen Fehler<br />

macht, aber hinterher sagt ich wäre das gewesen!! Was soll ich denn machen?!<br />

Meinem Chef sagen, seine Frau lügt?! Das glaubt der mir sofort!!! Muss ich mir sagen<br />

lassen, meine Freunde und Familie sind alle asozial?! Abgesehen davon, dass<br />

dem nicht so ist, kennen die weder die einen noch die anderen!! Das geht doch<br />

nicht, dass ich ständig als blöde Kuh etc. bezeichnet werde!! Meine Frage ist, ob<br />

man in irgend einer Art und Weise was dagegen tun kann bzw. sich irgendwo darüder<br />

beschweren kann? t<br />

Thema: Schlechte Qualität der Ausbildung<br />

= Billige Arbeitskraft!<br />

Von: Olaf<br />

Datum: 12.02.2005 10:48:24<br />

Hallo Dr. Azubi, ich bin 17 Jahre alt und bin im 2. Lehrjahr zum Mechatroniker!<br />

Ich arbeite in einem sehr kleinen Betrieb (wir sind mit Sekretärin und chef 6 Leute)!<br />

Am Anfang der Ausbildung war alles soweit in Ordnung. Mein Chef war nett,<br />

man konnte mit ihm reden und so weiter. Dann letztes jahr an Pfingsten habe ich<br />

Urlaub beantragt.Er sagte mir, er wisse nicht, ob er mir den genehmigen könnte,<br />

da wir sehr viel arbeit hatten! Wäre ja kein Problem.<br />

Er meinte, ich soll am Montag morgen ins geschäft kommen und fragen, ob<br />

ich arbeiten muss oder nicht! Meine Kollegen meinten, er könnte mich doch auch<br />

anrufen! Darauf meinte er: Dass tut ihm auch gut, wenn er so früh wach ist. Also<br />

kam ich Montag morgends um 7 ins geschäft. Er fragte meine Kollegen, ob sie<br />

was wichtiges für mich zu tun haben. Sie hatten auch nichts also schickte er mich<br />

heim. ich redete noch kurz mit einem Kollegen. dann kam mein chef aus seinem<br />

Büro, sah mich und sagte: ah gut dass sie noch da sind, ich gebe ihnen noch eine<br />

aufgabe. dann gab er mir die aufgabe und ging in den außendienst. er meinte<br />

noch, wenn ich fertig bin, kann ich heim gehen! Nach ca. 6 std. war ich fertig und<br />

ging heim.<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 41


Am nächsten Tag rief mein chef an und hat gemeint, dass sowas nicht sein<br />

kann, meine arbeit sieht scheiße aus und so weiter. 1. Wir haben dieses Bauteil<br />

zum ersten mal gefertigt, niemand hatte eine Ahnung gut sein sollte 2. unser<br />

werkstattleiter meinte, dass wäre das ganz falsche Material. Danach war mein<br />

Chef fast ein halbes Jahr sauer auf mich und motzte mich wegen jedem Scheiß<br />

nur noch an und außerdem musste ich 2 Wochen lang nach dem abstempeln<br />

noch eine Stunde lang in der Werkstatt aufräumen (Er nannte es mit einem grinsen<br />

Blaue Stunden). Als ich ihn bei einer Fahrt darauf ansprach, dass die eigentlich<br />

nicht rechtsmäßig ist, lachte er nur und meinte wagen sie es nur.<br />

Ich finde, meinem »Meister« gehört die Ausbildungserlaubnis entzogen! Wie<br />

kann ich gegen ihn vorgehen und mich wehren bzw. was brauche ich für einen<br />

Betriebswechsel? Wie gehe ich am besten vor? t<br />

Thema: Kochausbildung<br />

Von: Letzter Dreck<br />

Datum: 29.11.2004 22:49:49<br />

Hallo <strong>Doktor</strong> Azubi,<br />

ich befinde mich zur Zeit in einer Koch-Ausbildung im zweiten Lehrjahr in einem<br />

Restaurant. Es ist eine totale Katastrophe. Wir haben keinen Ausbilder und<br />

seitdem ich dort bin, haben schon vier Köche gewechselt. Ich habe in der Weihnachtszeit<br />

angefangen und habe gleich Vollgas gegeben. Dies wurde mir allerdings<br />

dann zum totalen Verhängnis. Ich werde ausgenutzt und erledige Dinge, die<br />

nicht zu meinen Tätigkeitsbereichen gehören.<br />

Da es ein Familienbetrieb ist, bin ich mal Möbelpacker, Gärtner, Autowascher,<br />

Thekenkraft, Putzfrau, Chauffeur und vor allem der heiß begehrter Sündenbock.<br />

Wir (meine Familie und die meiner Chefin) kommen alle aus dem selben Dorf,<br />

was zur Folge hat, dass man sich kennt, daher wird auch gerne mal während meiner<br />

Arbeitszeit meine Familie zum unangenehmen Gesprächsthema. Allerdings erfahre<br />

ich auch viel über die miserablen Zustände in deren Familie, denn ich muss<br />

für die familieninternen Streitigkeiten den Kopf hinhalten.<br />

Seit Monaten werde ich gemobbt, was mich psychisch total labil gemacht hat.<br />

Ich kann z.B. nicht mehr schlafen, bin nur noch in Gedanken und voll mit Wut und<br />

Angst. Einmal habe ich in einem ordentlichen Ton meine Meinung geäußert und<br />

musste anschließend meine erste Abmahnung unterzeichnen. Immer bin ich der<br />

Schuldige. Ich kann nichts Gescheites lernen, da keiner da ist, der es mir beibringen<br />

könnte. Ich habe daher auch meine Zwischenprüfung verhauen. Ich suchte<br />

mir bereits zweimal Rat bei der IHK, und bat um ein vertrauliches Gespräch, was<br />

allerdings missachtet wurde.<br />

42 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Der komplette Inhalt des Gesprächs wurde meiner Chefin mitgeteilt, was die<br />

schon angespannte Situation nochmals verschärfte. Als Krönung wurde ich letztes<br />

Mal acht Stunden non Stopp fertig gemacht und zu guter letzt wurde mir von<br />

meiner Chefin ein verfaulter Salatkopf mit voller Wucht ins Gesicht geschmissen.<br />

Seit dem bin ich mit meinen Nerven am Ende. Ich bin erst einmal für zwei Wochen<br />

krank geschrieben. Ich nutze die Zeit, um etwas neues zu bekommen, da ich es<br />

dort schon zu oft, ohne verbessertes Resultat, versucht habe.<br />

Da meine Zeugnisnoten nicht sehr gut sind, habe ich Bedenken, etwas vernünftiges<br />

zu bekommen. Mir macht der Beruf dennoch viel Spaß und ich würde<br />

gerne in dem Bereich weiter machen. Trotz schlechter Noten bin ich ein guter<br />

Azubi. Ich bin sehr fleißig und wissbegierig. Ich weiß allerdings nicht so recht, wie<br />

ich vorgehen soll. Habe ich das Recht, wenn ich etwas Neues bekommen habe,<br />

fristlos zu kündigen? Kann ich direkt danach in einem neuen Betrieb weiter machen?<br />

Darf ich, wenn ich krank geschrieben bin, in einem anderen Betrieb Probearbeiten?<br />

Wie kann ich anderen Betrieben, ohne über meinen alten herzuziehen,<br />

beweisen, dass es nicht an mir lag? Soll ich erst dann kündigen, wenn ich etwas<br />

neues gefunden habe? Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, vielen<br />

Dank!!! t<br />

Thema: Ausnutzung nach Strich und Faden<br />

Von: Elvira<br />

Datum: 13.02.2005 19:20:24<br />

Ich bin 17 und Floristin im ersten Lehrjahr. In meinem Betrieb gibt es keine wahre<br />

Chefin. Die Chefin, die auf dem Lehrvertrag unterschrieben hat, zieht sich immer<br />

mehr aus dem Geschehen des Geschäftes zurück. Die Macht über die Angestellten<br />

übertrug sie einer Kollegin, die erst seit September 2004 im Betrieb arbeitet,<br />

aber mit dem Juniorchef liiert ist. Diese Person begann von Anfang an mich zu<br />

mobben und meine Person gezielt anzugreifen.<br />

Dagegen wird eine Kollegin, die mit mir die Lehre begonnen hat, aber wo die<br />

Eltern ein einem Blumengeschäft haben, extrem bevorzugt. Um meinen Urlaub<br />

und geregelte Freitage muss ich regelrecht kämpfen. Das <strong>Jugend</strong>schutzgesetz<br />

wird in diesen Fällen massiv missachtet, besonders, was die Samstagsarbeit angeht.<br />

Ich bat bereits meine Mutter, mit meiner Chefin zu sprechen. Danach änderte<br />

sich nichts. Im Gegenteil, ich wurde von der besagten Kollegin genötigt, was<br />

ich mir erlauben würde, meine Mutter auf meine Chefin zu hetzen. Im Grunde ist<br />

jeder Atemzug, den ich tue, in ihren Augen unverschämt.<br />

Sie hat es bereits geschafft, die anderen Kollegen gegen mich aufzuhetzen.<br />

Ich arbeite nur noch verkrampft, in der Angst, ihnen neuen Stoff für Bosheiten zu<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 43


liefern. Können Sie mir vielleicht einen Rat geben, was ich tun oder wie ich reagieren<br />

kann? t<br />

Thema: Beleidigungen vom Chef<br />

Von: Sabine<br />

Datum: 13.04.2005 08:07:32<br />

Hallo Dr. Azubi, es geht heute nicht um mich, sondern um meine Schwester. Sie<br />

hatte eine Ausbildung als Restaurantfachfrau angefangen. Als meine Schwester<br />

dann dort ins Personalhaus eingezogen ist, hat uns fast der Schlag getroffen, das<br />

Zimmer war total versifft, überall waren Blutflecken, ein Feldbett von der Bundeswehr<br />

(da waren noch die Stangen vom Doppelbett dran), ein uralter Schrank, das<br />

Zimmer war ca. 12 qm groß und es war eine alte Küche, die Fliesen wurden nur<br />

übertapeziert, das Abflussrohr schaute aus dem Boden raus und dafür wollten sie<br />

mtl. ca. 167 € und jetzt kommt die Krönung: Nach drei Wochen hat Ihr Chef sie<br />

übelst beleidigt, wie z.B.<br />

– »Deine Eltern sind zu blöd zum poppen (milde ausgedrückt) hätten sie lieber einen<br />

Gummi benutzt, dann währe so was Dummes wie du gar nicht entstanden.«<br />

– »Er wüsste gar nicht, wie man so was Blödes überhaupt großziehen kann.«<br />

– » Du bist zu blöd für alles!«<br />

– » Du hurst ja bloß rum«<br />

– » Ich werde dich ja so oder so nicht nach der Probezeit übernehmen«<br />

nun meine Frage, was kann man da machen?? t<br />

Thema: Ich hab keine Lust mehr,<br />

bei den Chaoten zu arbeiten!!!<br />

Von: Mary<br />

Datum: 29.03.2005 16:40:41<br />

Hallo!<br />

Hoffentlich könnt Ihr mir helfen. Ich mache eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten.<br />

Bin im ersten Lehrjahr. Zum Glück bin ich nicht die einzige<br />

Auszubildende. Mit mir hat noch jmd angefangen. Wir sind richtig gute Freunde<br />

geworden, doch wo wir arbeiten, sind wir nicht zufrieden. Wir wissen beide nicht<br />

mehr weiter. Wir würden gerne wechseln zu anderen Rechtsanwälten, doch da ist<br />

schwer etwas richtiges zu finden. Am besten wäre es, wenn wir zusammen wechseln<br />

könnten, doch das ist eher unwahrscheinlich.<br />

44 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Unser Problem ist, dass wir nur 2 Azubis sind und den ganzen Laden schmeißen<br />

müssen. Im Betrieb arbeiten 10 Rechtsanwälte und zu zweit wird die Arbeit<br />

immer etwas viel. Die Chefs verlangen dann noch, dass wir sämtliche Privatsachen<br />

machen und auch noch den Gärtner und die Putzfrau in der Kanzlei machen. In<br />

der Berufsschule bekommen wir den Stoff gut mit, doch das praktische fehlt uns.<br />

Wir werden jeden Tag zusammen gestaucht, nur wegen (wirklich) Kleinigkeiten.<br />

Immerhin sind wir ja Azubis und dürfen etwas nachfragen und Fehler machen.<br />

Wenn keine ausgelernte Kraft da ist, die uns etwas beibringen könnte, dann müssen<br />

wir eben zu den schwer beschäftigten Rechtsanwälten gehen. Was wir zu den<br />

Rechtsanwälten sagen, wäre alles sinnlos und wenn wir angeschrien werden, sind<br />

wir fast vor einem Heulausbruch. Was sollen wir genau tun?<br />

Bitte helft uns? Wir glauben nicht, dass es so gut wäre, mal mit denen zu reden,<br />

und wenn wir es tun, denken wir, dass wir eh die Ärsche der Nation dann bei<br />

denen sind. Wir wissen auch nicht genau, wo dran wir bei denen sind, die sind<br />

froh, dass wir nur Azubis sind, die eh zum Glück ja wenig verdienen, deshalb wollen<br />

sie bestimmt auch keine ausgelernte Kraft einstellen. Wir würden echt gerne<br />

wechseln, und wenn es gar nicht anderst geht, eine neue Ausbildung anfangen.<br />

Ich hoffe, ihr versteht unser Problem. Kann uns jmd einen Rat geben, uns helfen??<br />

Wir warten auch… Vielen Dank. t<br />

Thema: mein chef<br />

Von: Imelda<br />

Datum: 09.02.2005 20:29:48<br />

ich bin im 2. ausbildungsjahr als zahnarzthelferin. mein chef behandelt mich, als<br />

wär ich nichts für ihn. ich darf nichts falsch machen und muss immer gleich alles<br />

können. ich werde psychisch so runter gemacht, dass ich wirklich machmal denke,<br />

ich kann nichts und mache mir dann die vorwürfe. Ich arbeite auch viel zu lange<br />

(bin 17 Jahre) komme auf rund 40–44 std die woche. wir arbeiten von morgens<br />

7.40 uhr bis 19.30 uhr. Ich habe viel zu viel angst, meinem chef zu wiedersprechen.<br />

was kann ich tun. t<br />

Thema: Wechsel des Ausbildungsplatzes<br />

Von: Sybill<br />

Datum: 10.02.2005 13:26:26<br />

Ich bin 22 Jahre alt und mache meine Ausbildung zur Werbekauffrau. Ich möchte<br />

und muss auch unbedingt meinen Ausbildungsplatz wechseln, da mein Chef wirk-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 45


lich Spaß daran hat, mich fertig zu machen und alle in der Agentur gegen mich<br />

aufzuhetzen. Außerdem macht er mich für alles verantwortlich, ob es jetzt die<br />

Blumen sind, die welken, oder die schlechte Atmosphäre im allgemeinen bei uns<br />

in der Agentur! Ich bin irgendwie nur noch total leer und weiss überhaupt nicht<br />

mehr, was ich machen soll. Langsam fängt sogar meine Gesundheit an darunter<br />

zu leiden. Wie kann ich schnellstmöglich meinen Ausbildungsplatz wechseln? Liebe<br />

Grüße und vielen Dank im Voraus t<br />

Thema: Ärger<br />

Von: Marina<br />

Datum: 15.04.2005 15:14:14<br />

Hallo!<br />

Ich hab da nochmal eine frage bezüglich meiner Ausbildung! Also kann es<br />

sein, dass mein chef jetzt auf einmal sagt, dass er innerhalb von 2 tagen eine arbeit<br />

vorgelegt haben will, die nicht mal alle 20 mitarbeiter bei uns zusammen in<br />

der zeit schaffen würden? Und so wie ich den kenne werde ich dafür einen riesen<br />

ärger bekommen! Genauso wie ich jetzt 1 woche urlaub hatte und keine von den<br />

andern mir zugehört hat wie weit ich schon war und er jetzt denkt, dass ich gar<br />

nichts gemacht hätte oder niemanden darüber informiert habe! Erklären kann<br />

man dem auch nichts, weil er ist der chef und hat immer recht! Ist es richtig, dass<br />

man morgens früh angst hat überhaupt zur arbeit zu gehen weil man genau<br />

weiß, dass man wieder richtig runter gemacht wird ganz egal ob man jetzt was<br />

gemacht hat oder nicht? Ist es eigentlich noch im möglichen, dass man für die<br />

letzten 9 monate die Ausbildung in einem anderen Betrieb weiterführt? Und<br />

wenn ja gibt es da bestimmte adressen, wo man eine herbekommen kann oder<br />

sollte man sich auf normale ausbildungstellen dafür bewerben? weil ich will einfach<br />

nur noch da weg! t<br />

46 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

ZU MOBBING<br />

Ausbilder haben den Azubis gegenüber laut Berufbildungsgesetz »erzieherische<br />

Pflichten« – dies beinhaltet auch, die Auszubildenden zu fördern,<br />

zu loben oder in angemessenem Stil zu kritisieren, wenn sie einen Fehler<br />

machen. Azubis sollten keine Angst haben müssen, Fehler zu machen und<br />

dafür angeschrien zu werden. Auch Diskriminierungen, Erniedrigungen<br />

und Beschimpfungen haben am Ausbildungsplatz nichts zu suchen.<br />

Kommt es in diesem Bereich zu Problemen reagieren die Auszubildenden<br />

oft mit psychosomatischen Beschwerden – und bei Ausbildern, die nicht<br />

einsichtig sind, lassen sich die Probleme selten lösen. Auch hier wäre ein<br />

Entzug der Ausbildereignung sinnvoll, da es den AusbilderInnen an der<br />

grundsätzlichen pädagogischen Qualifikation und professionellen Einstellung<br />

mangelt. t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 47


»Ich bin kein<br />

Weichei, das<br />

nichts verträgt.«<br />

48 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


ARBEIT, ARBEIT, OHNE ENDE<br />

– ÜBERSTUNDEN UND KEIN URLAUB<br />

Thema: kein geld und nur überstunden<br />

Von: Sven<br />

Datum: 09.02.2005 15:58:02<br />

hallo dr. azubi team! seit 1.11.04 hab ich noch kurzfristig eine lehre als koch bekommen,<br />

wo ich mich echt drüber gefreut habe, doch lange hielt das nicht an…<br />

1. ich mache jede woche überstunden und das nicht wenig, zur weihnachtszeit<br />

hatte ich 60 stunden in einer woche, ohne ein cent mehr zu bekommen! in der regel<br />

hab ich so 50 stunden in der woche und die schichten sind mit 10 stunden in<br />

der woche und 14 stunden am wochenende (am tag) »normal« für meinen chef.<br />

2. ich bekomme bzw. hab bis jetzt nur einmal gehalt bekommen, das war am<br />

23.12. für den monat november, und mit 256 euro kommt man nicht sehr weit,<br />

schließlich hab ich jeden tag einen weg von 30 km hin u. zurück mit dem auto. bis<br />

jetzt kam nie wieder geld, er meinte nur, das im moment nichts da wäre…<br />

3. ich muss an meinen »freien« tagen auf arbeit gehen. ich hab in der woche 2<br />

tage frei, meistens wahllos in der woche, zb: montag u. freitag oder dienstag und<br />

donnerstag. nie hab ich 2 tage hintereinander. wenn ich dann an meinem freien<br />

tag auf arbeit muss, dann ist es ja »nur für 4–5 stunden«… sagt mein chef. für<br />

mich sind es aber keine freien tage.<br />

4.ich bin der einzige in der küche. mein chef ist koch und macht mit, wenn<br />

viel los ist, aber sonst steh ich oft ganz allein in der küche, wenn dann ein bon<br />

reinkommt und ich nicht weiß, wie ich es anrichten soll »muss ich halt anrufen«<br />

und sie sagen mir wie es gemacht wird…<br />

5. mein chef brüllt mich stets und ständig an. ich bin kein weichei, der nichts<br />

verträgt, aber seit ich dort arbeite, haben 5 (!!!) andere azubis gekündigt, weil der<br />

chef sie nervlich fertig gemacht hat.<br />

ich hoffe ihr könnt mir einen rat geben.<br />

PS: zur zeit versuche ich wieder eine neue lehre zu bekommen als koch, am<br />

besten gleich welche, die mich sofort übernehmen oder halt zum 1.8./1.9. einstellen.<br />

mein chef ist aber im prüfungsausschuss (oder so ähnlich) und ich hab echt<br />

schiss, falls ich kündige, dass er mich dann »vielleicht« in einer koch-prüfung wieder<br />

sieht und mich dann zur sau macht (so schätz ich ihn ein). t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 49


Thema: Azubis im Irrenhaus<br />

Von: Jaqueline<br />

Datum: 09.02.2005 18:02:48<br />

Hallo Dr Azubi. Ich heiße Jaqueline, bin 19 Jahre alt und befinde mich zur Zeit im<br />

ersten Lehrjahr zur Hotelfachfrau. Anfangs war alles schön und gut. Ich habe<br />

mich mit meinem Chef sowie mit meinen Kollegen gut verstanden.<br />

Im November habe ich die Ausbildung begonnen und bis jetzt noch keinen Ausbildungsvertrag<br />

zu Gesicht bekommen. Des weiteren wurde meinen Eltern von der<br />

IHK erklärt, dass mein Chef keine Lizenz besitzt, um mich in diesem Hotel auszubilden.<br />

Als ich meinen Chef darauf ansprach, hatte die IHK gelogen. Wir sind 5 Azubis<br />

und haben eine Fachkraft in unserem Hotel, der nicht unser Ausbilder ist!!! Unser<br />

Ausbilder wohnt ca 150 km weit weg und besucht das Hotel ungefähr einmal im<br />

Jahr. Ist das erlaubt??? Den Oberhammer bekam ich vor ein paar Tagen, meine<br />

Lohnabrechnung, in der mir 55 Euro wegen einem Tag Krankheit abgezogen wurden!<br />

Moderne Sklaverei??? Sollte eine Woche nicht 40 Stunden haben? Meine hat<br />

ca. 70 Stunden und wir bekommen einen Tag die Woche frei, wenn überhaupt!!!<br />

Wenn wir verschlafen, auch wenn es nur 10 Minuten sind, müssen wir 3 Strafstunden<br />

arbeiten, die natürlich nicht bezahlt werden. Sorry, dass ich Sie so mit<br />

meinen Problemen belaste, aber ich glaube, ich brauch dringend Hilfe! Ich könnte<br />

jetzt noch ewig so weiter schreiben, doch ich denke, für den Anfang langt das<br />

erst einmal!<br />

BITTE BITTE BITTE HELFEN SIE MIR UND MEINEN KOLLEGEN!!! t<br />

Thema: Überstunden<br />

Von: Suse<br />

Datum: 08.04.2005 16:49:41<br />

Sehr geehrte/r Dr. Azubi,<br />

ich hoffe, dass du mir helfen kannst. Ich habe folgendes Problem: Ich habe eine<br />

Ausbildung beim Sicherheitsdienst bekommen. Natürlich war ich überglücklich, dass<br />

ich eine Stelle bekam, die sind ja ziemlich rar. Am Anfang war noch alles ok, ich habe<br />

jede Woche meine zu erfüllenden 40 Stunden abgeleistet (lt. Vertrag 8 Std täglich/40<br />

die Woche). Das Problem fing natürlich erst nach meiner Probezeit an: Ich musste anstelle<br />

der 8 oder gelegentlich 10 stunden auf einmal 12 oder 15 Stunden arbeiten (15<br />

stunden sind aber selten). Dass es mal vorkommen würde, wurde mir wohl gesagt,<br />

aber nicht, dass ich es bis zu 14 Tage am Stück machen muss! dass ich feiertags, am<br />

Wochenende und sogar im Urlaub keine freie Zeit habe, ist ganz zu schweigen.<br />

Ich arbeite jeden Feiertag durch (weil ich dadurch Geld spare und so auf meine<br />

sogenannten »Produktivstunden« komme, aber später dazu) und einen Urlaub von ca<br />

50 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


10 Tagen am Stück hatte ich auch noch nicht. Mein Chef holt mich immer heraus,<br />

weil Mitarbeiter krank sind oder selbst Urlaub haben oder weil Sonderdienste anfallen.<br />

Das Schlimmste war noch, dass ich Anfang dieses Jahres noch Resturlaub hatte<br />

(weil ich meinen Urlaub nie komplett nehmen konnte) und mein Chef sich weigerte,<br />

mir diesen zu geben. Er sagte, ich hätte ihn im letzten Jahr nehmen müssen. Aber das<br />

hatte sich dann Gott sei Dank geklärt, als ich mit der IHK telefoniert hatte. Diese regelte<br />

das und ich bekam meinen Urlaub. Zwar nicht komplett (weil ich wieder in die<br />

Firma geholt wurde) aber immerhin hatte ich 5 von den 6 Tagen.<br />

Außerdem arbeite ich immer und immer die selbe Arbeit – am Empfang. Ich<br />

sitze da und verteile Schlüssel – mehr nicht. Zu Fortbildungen werde ich nicht geschickt,<br />

ist zu kostspielig. Meine Klassenkameraden lachen mich aus – zu recht,<br />

wie ich finde. Aber ich bin nicht die einzige bei uns in der Klasse, der es nicht so<br />

rosig ergeht. 2 anderen Kollegen geht es ähnlich. Ich muss auch als Nichtraucher<br />

in einem Büro (hier: Einsatzzentrale) voller Raucher sizten, natürlich nur, wenn einer<br />

da ist, meist bin ich die 12 Stunden alleine da. Dass ich morgens um 3 Uhr<br />

aufstehen muss, interessiert auch keinen. Ich muss eine Stunde laufen, weil keine<br />

Busse fahren oder 30 Min Fahrrad fahren – (als Frau nicht ganz ungefährlich) und<br />

nur, weil ich, wenn ich eine Stunde später da wäre, 5 Minuten nach 6 da wäre.<br />

Und da der Dienst um 6 anfängt, muss ich schon um 5 nach 5 da sein – und natürlich<br />

auch schon anfangen zu arbeiten. Die stunde extra wird natürlich nicht erwähnt.<br />

Abends bin ich meist erst um 19.30 zu Hause und um 20.00 Uhr muss ich<br />

mich dann schlafen legen – weil ich am nächsten Morgen wieder um 3 aufstehen<br />

muss.<br />

Bin ich zu kleinlich und unbelastbar oder zockt der Betrieb mich nach Strich<br />

und Faden ab? Für eure/deine Mühe bedanke ich mich im vorraus. t<br />

Thema: Horrorarbeitszeiten und Psychoterror<br />

Von: Andrea<br />

Datum: 07.02.2005 17:03:52<br />

Bin 21 und in der Probezeit in der Ausbildung zur Hotelfachfrau. Ich habe in 3<br />

monaten nur ein wochenende frei bekommen und musste teilweise 10 tage am<br />

Stück durcharbeiten. Mittagspausen fielen wegen wenigen Mitarbeitern oft aus<br />

und ab und zu musste ich sogar ca. 2 unbezahlte Überstunden leisten.<br />

Hinzu kommt noch der Psychoterror, den die stellvertretende Abteilungsleiterin<br />

veranstaltet hat. Oftmals rastete sie völlig aus und schrie mich an wie bei der<br />

Bundeswehr: »Haben Sie verstanden?« Nur weil ich sie etwas gefragt hatte. Weiterhin<br />

schrie sie mich auch vor den Gästen an, die danach über mich am Tisch gesprochen<br />

haben. Somit haben auch Gäste diese ständige Fertigmacherei mitbe-<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 51


kommen. Als ich über mein Problem mit dem Chef sprach, sagte der einfach, dass<br />

dies absichtlich so gemacht ist. Wie kann man sich dagegen wehren? t<br />

Thema: überstunden als azubi zum tanzlehrer<br />

Von: Helene<br />

Datum: 07.02.2005 17:19:03<br />

mein freund ist 19 und im 1. lehrjahr azubi zum tanzlehrer. dabei arbeitet er meistens<br />

16 stunden am tag, sechs tage die woche und bekommt trotzdem nur sein<br />

lehrlingsgeld von 300 euro. diese überstunden sollte er eigentlich in form von freizeit<br />

honoriert bekommen. dies ist leider nicht der fall, da insgesamt zu wenig mitarbeiter<br />

vorhanden sind, um den ausfall einer arbeitskraft ausgleichen zu können.<br />

mein freund traut sich leider nichts gegen seine enormen arbeitsbedingungen zu<br />

sagen, aus angst, die lehrstelle zu verlieren. bitte sagen sie mir, wie er die mittlerweile<br />

über 300 überstunden ohne probleme in die auch im vertrag stehende freizeit umwandeln<br />

kann, da auch ich unter der permanenten stresssituation zu leiden habe. t<br />

Thema: 55 Stunden!!<br />

Von: Beate<br />

Datum: 06.02.2005 22:59:18<br />

Also, ich mache eine ausbildung (1. lehrjahr) als hotelkauffrau in xx, bin über 18<br />

und in meinem betrieb läuft nicht alles so, wie es laufen sollte!<br />

1. Meine stundenanzahl in der woche liegt so bei +/- 55 stunden! (laut vertrag<br />

40h; in der saison noch mehr) Die überstunden werden nicht bezahlt, geschweige<br />

denn,dass man sie abbummeln dürfte.<br />

2. Habe ich zwei berufschultage in yy, sprich: ich fahre morgens 2h zur schule<br />

und natürlich auch wieder 2h nach hause. Ich habe beide tage 8 schulstunden! Von<br />

mir wird verlangt, dass ich nach meinem zweiten schultag, wenn ich denn so gegen<br />

17 uhr zu hause bin, wieder um 18 uhr noch min. 4h stunden arbeite. Was kann ich<br />

am besten dagegen machen? t<br />

Thema: Restaurantfachfrau<br />

Von: Lara<br />

Datum: 03.11.2004 19:00:03<br />

Meine Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten, die ich habe, bei vielen Überstunden<br />

und ohne Gelegenheit, diese abzusetzen oder bezahlt zu bekommen. Ich ar-<br />

52 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


eite im Schnitt in der Woche 55 Stunden, obwohl nur 40 Stunden in der Woche<br />

im Ausbildungsvertrag stehen. Ich bekomme in der Blockunterrichtswoche, in der<br />

ich vier Tage Schule habe, maximal einen freien Tag. Und Feiertage existieren für<br />

meinen Chef nicht. Diese Vorkommnisse sind leider die Regel und keine einmaligen<br />

Ereignisse, über die ich hinwegsehen könnte! t<br />

Thema: Ausbildung zur Hotelfachfrau<br />

Von: Elke<br />

Datum: 07.02.2005 14:41:48<br />

Hallo bitte helft mir, in meinem Betrieb gehts zu wie im Irrenhaus!!<br />

Der Restaurantleiter beschimpft uns und lässt uns ca jeden Tag zwischen 10<br />

und 12 stunden arbeiten ohne irgendwelchen Ausgleich!!<br />

Hoffe, ihr könnt mir helfen!!! t<br />

Thema: Überstunden in Massen<br />

Von: Rudi<br />

Datum: 26.01.2005 09:26:01<br />

Tach auch, seit gut zwei Jahren muss ich jeden Samstag zusätzlich arbeiten (also 6<br />

Tage die Woche, durchschnittlich 45 Stunden pro Woche), bekomme dafür aber<br />

keinen Ausgleich. Ich habe also massig Überstunden, da ich dieses Jahr meine Abschlussprüfung<br />

habe, brauche ich nun aber auch etwas mehr Zeit, um mich darauf<br />

vorzubereiten, laut Chef MUSS ich dafür aber meinen Urlaub nehmen. Wie<br />

kann ich vorgehen, um an mein Recht zu kommen? t<br />

Thema: Auftrag zur Urkundenfälschung<br />

Von: Maike<br />

Datum: 21.12.2004 14:33:38<br />

Hallo Dr. Azubi, ich bin Köchin (19) im zweiten Lehrjahr. Im Gaststättenbereich ist<br />

es ja so, dass man viel und nachts arbeiten muss, häufig fallen 10–14h Nachtschichten<br />

an. In mein Berichtsheft muss ich von meinem Chef aus immer acht<br />

Stunden einschreiben, als ich ihm mein Heft mit der tatsächlichen Stundenzahl<br />

vorgelegt hab, ist er sehr wütend geworden, hat mit Rausschmiss gedroht und<br />

hat mich und die zwei anderen Lehrlinge dazu aufgefordert, ihr Berichtsheft ordentlich,<br />

also mit 8h pro Tag, zu führen!<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 53


Jetzt hat jemand zu mir in der Berufsschule gesagt, ich mache mich strafbar,<br />

wenn ich weiter 8h reinschreibe, weil das Urkundenfälschung wäre! Bzw. mein<br />

Chef auch, weil er uns so zu Urkundenfälschung auffordert. Wie kann ich mich<br />

wehren? Und macht er oder ich mich wirklich strafbar? Außerdem habe ich ja auch<br />

keine Möglichkeit, meine Überstunden einzufordern, wenn er immer nur acht<br />

Stunden unterschreibt? Danke für die schnelle Hilfe und frohe Weihnachten. t<br />

Thema: Nachtschichten<br />

Von: Jürgen<br />

Datum: 13.10.2004 22:18:59<br />

Hallo Dr. Azubi!!!! Ich bin gerade durch Zufall auf Euer Forum gestoßen und hoffe,<br />

dass Ihr mir weiterhelfen könnt! Ich mache eine Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann<br />

(1tes Lehrjahr) und langsam kann ich nicht mehr! Bei uns im Betrieb müssen<br />

Nachtschichten gemacht werden, da wir 24 Stunden besetzt sind. Das sieht dann so<br />

aus: In der Woche arbeiten wir von 09:00 bis 18:00 Uhr, hat man Nachtschicht,<br />

muss man anschließend bis 13:00 Uhr am nächsten Tag im Büro bleiben.<br />

Dafür bekommen wir dann ca. 30 € extra Vergütung. (Nachts ist man ganz alleine<br />

im Büro)!!! Hat man eine Nachtschicht an einem Samstag, muss man von<br />

13:00 Uhr am Samstag bis 13:00 Uhr am Sonntag arbeiten. Dafür gibts dann 75<br />

€, aber kein ausgleichsfrei. Wer die Nachtschichten nicht macht, kann einpacken.<br />

Eine Mitazubine hat sich neulich beschwert, daraufhin folgte eine Abmahnung einen<br />

Tag später wegen einer Lapalie. Was kann man da überhaupt machen? Würde<br />

ich den Betrieb verklagen, wäre ich den Ausildungsplatz los! Aber ich will und<br />

kann das einfach nicht hinnehmen? Oder ist das etwa erlaubt? Vielen Dank schonmal<br />

für die Antwort! t<br />

Thema: Lücken im Berichtsheft<br />

Von: Ali<br />

Datum: 05.02.2005 19:13:19<br />

Ich habe einen Urlaubstag gestrichen bekommen, weil mein Berichtsheft ein paar<br />

kleine Lücken vorwies… Darf der Ausbilder das machen? Ich habe schon öfters Leute<br />

(wie meinen Beruffsschullehrer) gefragt, ob die das so einfach machen können…<br />

und die meinten, dass es eigentlich nicht die feine englische Art sei, aber ich würde<br />

eh nichts dagegen unternehmen können… es würde nur meiner Ausbildung schaden.<br />

Vor allem muss ich dazu sagen, dass es ein großer Elektronikdiscounter ist und<br />

ich dadurch bestimmt erst recht nichts dagegen unternehmen kann… t<br />

54 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Urlaubsklau<br />

Von: Felix<br />

Datum: 02.02.2005 12:51:02<br />

Hallo Dr Azubi, ich mache meine ausbildung zum KFZ-Mechatroniker und bin im<br />

2. Lehrjahr. nun wurden uns von unseren 30 Urlaubstagen, die auch im Vertrag<br />

stehen, 5 abgezogen! Wir wurden weder davon informiert und haben auch nichts<br />

unterschrieben, haben das erst durch unsere Lohnabrechnung erfahren, wo der<br />

urlaubsrest drin steht! Kann das denn einfach so gemacht werden oder was kann<br />

man nun tun?? Für die antwort im vorraus schonmal vielen dank. t<br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

ZU ÜBERSTUNDEN UND URLAUB<br />

Arbeitzeit<br />

Überstunden – machen Azubis nur freiwillig! Auch die Überstunden müssen<br />

dem Ausbildungsziel dienen, es muss also z.B. ein Ausbilder anwesend<br />

sein. Überstunden müssen mit Mehrarbeitzuschlag vergütet oder<br />

mit Zeitzuschlag in Freizeit ausgeglichen werden. Die absolute Höchstgrenze<br />

für Überstunden liegt laut <strong>Jugend</strong>arbeitsschutzgesetz für minderjährige<br />

Azubis bei 40 Stunden und bei Volljährigen bei 60 Stunden. Bei<br />

Verstößen gegen die Arbeitzeitgesetze droht den Betrieben ein Bußgeld,<br />

wenn sie beim Gewerbeaufsichtsamt angezeigt werden. Auszubildende<br />

sollten ihre Arbeitszeiten immer genau aufschreiben, damit sie bei Forderungen<br />

oder einer Anzeige einen Nachweis haben.<br />

Urlaub<br />

Per Gesetz haben Volljährige Anspruch auf mindestens 24 Werktage Urlaub<br />

und Minderjährige auf 25 bis 30 Werktage. Aber häufig regeln Tarifverträge<br />

einen höheren Anspruch! Der Urlaub muss Azubis im Verlauf des<br />

Kalenderjahres gegeben werden, mindestens zwölf Werktage sollten am<br />

Stück gewährt werden. Auf den Urlaubszeitpunkt müssen sich Azubi und<br />

Betrieb einigen, die Urlaubswünsche des Azubis müssen also berücksichtigt<br />

werden. Urlaubstage dürfen nicht als Strafmaßnahme oder als Ausgleich<br />

zu Fehl- oder Krankheitszeiten gestrichen werden! t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 55


»Ich weiß nicht,<br />

was ich machen<br />

kann, ich will auf<br />

jeden Fall die<br />

Ausbildung zu<br />

Ende bringen.«<br />

56 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


ARBEIT, ARBEIT, OHNE LOHN<br />

– WENN DAS GEHALT EINFACH AUSBLEIBT<br />

Thema: Kein Geld + diverse Probleme<br />

Von: Gerd<br />

Datum: 21.03.2005 10:28:21<br />

Hallo, bin inzwischen im zweiten Lehrjahr im Büro, naja es gibt ein paar Probleme,<br />

wo ich mal wissen wollte, wie man diese lösen könnte. Wir sind ein Kleinbetrieb<br />

mit 3 Leuten inklusive Chef! Zum einen ist mein Lohn mal wieder im Verzug, normalerweise<br />

immer 5–10 Tage, jetzt inzwischen schon 21 Tage! Mich stört es einfach,<br />

dass mein Geld immer später kommt, da meine Versicherungen etc. immer<br />

pünktlich abgezogen werden, hab ich natürlich ein kleines Problem. Ich muss<br />

dank meines Chefs Verzugszinsen an meine Bank bezahlen, da ich ins Minus rutsche,<br />

die bezahlt mir auch keiner!!!<br />

Und zum anderen mach ich eigentlich fast nichts, was mit meiner Ausbildung<br />

zu tun hat, ich darf putzen (auch die Autos vom Chef persönlich), Pakete packen,<br />

Wochenenden durcharbeiten, ohne Überstunden aufschreiben zu dürfen oder<br />

mehr dafür zu bekommen. Gab sogar schon Tage, wo ich knapp 18 Stunden arbeiten<br />

durfte und am nächsten Tag wieder früh zur Arbeit gehen musste! Und vieles<br />

mehr, welches ich nicht aufzählen möchte, sonst denken die Leute, was ist<br />

denn das für ein »Depp«.<br />

Ich weiß nicht, was ich machen kann, ich will auf jeden Fall die Ausbildung zu<br />

Ende bringen. In dem Betrieb sieht es aber nicht so gut aus, da der Ausbilder<br />

meist gar nicht im Haus ist und selber keine Ahnung von der Ausbildung hat, es<br />

gab in den 2 Jahren überhaupt keine Hilfe, was Schule angeht.<br />

Wenn man in der Schule mitkriegt, dass die anderen im Betrieb mit dem Ausbilder<br />

lernen und üben, kommt man sich wie ein Depp vor! Ich komm mir wie eine<br />

billige Arbeitskraft vor, die alles machen muss, hab ehrlich gesagt keine Lust mehr<br />

drauf. Gibt es keine Möglichkeit, die Ausbildung anders fortzusetzen? Dass ich<br />

z.B. nur zur Schule gehe und nebenbei jobbe, um Versicherungen/Knappschaft<br />

zahlen zu können? t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 57


Thema: Lohn wird nicht ausbezahlt<br />

Von: Biggi<br />

Datum: 28.03.2005 18:34:32<br />

Hallo, mein Problem ist folgendes: Ich mache eine Ausbildung zum Landwirt und<br />

mein Chef behält ca. 80% meines Gehalts ein, da ich dort ein Zimmer bewohne und<br />

dort Essen bekomme. Ich muss dieses Zimmer behalten, da er mir sonst kündigt!! Ich<br />

weiß nicht, was ich dagegen machen kann! Meine Eltern sind mit dem Chef bekannt<br />

und sagen, das sei nun mal so und ich müsse mich damit abfinden! ( Das Verhältniss<br />

zu meinen Eltern ist nicht das beste!) Bitte sagt mir, was ich machen kann!!! t<br />

Thema: azubi als billige arbeitskraft<br />

Von: George<br />

Datum: 02.12.2004 13:37:41<br />

ich bin 27 j. alt und habe im august eine ausbildung zum versicherungskaufmann<br />

angefangen. vor einer woche habe ich die agentur gewechselt. jetzt habe ich erneut<br />

eine probezeit von 3 monaten. meine neue chefin verlangt nun, dass ich<br />

mein azubi-gehalt von monatlich 650,00 euro brutto durch vertragsabschlüsse<br />

selbst verdiene. immerhin rechnet es sich für sie ja sonst nicht. nun habe ich<br />

angst, dass ich die probezeit nicht überstehe, wenn ich nicht genügend verträge<br />

abschließe. ist diese verfahrensweise rechtens? immerhin bin ich ja azubi und kein<br />

billiger kundenberater? t<br />

Thema: »Lohn« – HILFE!!! Wer kennt sich aus!!!<br />

Von: Britta<br />

Datum: 15.11.2004 13:46:52<br />

Mein Chef scheint mich verarschen zu wollen! Er stellt mir Sachleistungen (unentgeltliche<br />

Kost und Logis) zur Verfügung und unter dem Strich soll ich das Ganze<br />

bezahlen, das heißt, ich stehe fast ohne Kohle da! HILFE! Wer kann helfen? Mami<br />

versucht alles, aber zwischen mir und ihr liegen 300km!! t<br />

Thema: Ausbildung<br />

Von: Sara Textilreinigerin<br />

Datum: 13.02.2005 16:00:37<br />

bei mir in der Ausbildung läuft es drunter und drüber. ich bekomme mein Gehalt<br />

sehr unregelmäßig, das von November kam jetzt am 4. Februar… Dezember und<br />

58 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Januar stehen noch aus und das geht schon von Beginn der Lehre an. Im März<br />

hab ich Zwischenprüfung und bin so frustriert, dass mir die Lust zum Lernen fehlt!<br />

Auch zwischen den Chefs und ein paar Angestellten liegen unüberbrückbare Differenzen<br />

vor. Wenn man es genau sagen will, werde ich gemobbt, aus welchem<br />

grund auch immer… ich bin der meinung, dass die Leute ein problem mit meiner<br />

ehrlichen und direkten Art haben.<br />

Die anderen Lehrlinge von früher haben sich unterdücken lassen aber ich<br />

nicht, ich sage, wenn mir etwas nicht passt! Und davor haben die angst. Mich<br />

kotzt das dort sowas von an! Es wird mir nicht zugehört, keiner kann mir helfen.<br />

Auch der Betriebswechsel in eine andere Firma würde, wenn überhaupt, erst ab<br />

dem 3. Lehrjahr klappen. Bis dahin mach ich mich psychisch selbst kaputt.<br />

Ich will nicht mehr. Wir werden ausgenutzt von A bis Z, und so richtitg beigebracht<br />

wird uns nur was in der Schule! Im Vertrag steht doch was von Rechten<br />

und Pflichten des Auszubildenden und des Ausbilders. Ich gehe jeder Pflicht nach<br />

und habe Rechte, welchen der Chef aber nicht nachkommt!!!! t<br />

Thema: Ausbildungsvergütung im verzug<br />

Von: Aische<br />

Datum: 08.03.2005 17:40:32<br />

Hallo,<br />

und zwar habe ich das Problem, dass mein Chef mir kein Geld zahlen möchte.<br />

ich war in diesem jahr 6 tage krank und er gibt mir nur dumme Bemerkungen,<br />

von wegen: »er bräuchte sein Geld auch.«<br />

ich muss meinem Geld quasi hinterher betteln, obwohl es mir eigentlich ja zusteht.<br />

Hinzu kommt, dass wir es immer bar auf die Hand bekommen. Hinter meinen<br />

Kolleginnen bringt er Bemerkungen, dass ich es mir nicht verdient hätte! Wie<br />

kann ich ihm klar machen, dass es so nicht rechtens ist, was er tut? kann ich Ihm<br />

sogar eine Mahnung geben? t<br />

Thema: Zum Glück Ausbildung. ABER…<br />

Von: Alicia<br />

Datum: 04.03.2005 16:34:23<br />

Mein Name ist Alicia. Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr zur Bürokauffrau für Bürokommunikation,<br />

in einer Autovermietung in meinem Wohnort. Der Grund, warum<br />

ich mich an euch wende, ist: meine tägliche Aufgabe ist, Autos zu putzen<br />

und zu Kunden zu stellen. Trotzdem ich Auszubildende bin, verlangt man von mir<br />

Unfallvermietungen zu tätigen, Dienst bis 18 Uhr zu machen, d.h. alleine im Büro<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 59


zu sein, des weiteren erwartet er von mir, dass ich Wochenenddienst mache, teils<br />

im Büro alleine, teils Telefondienst zu machen. Zudem bekomme ich mein Ausbildungslohn<br />

(netto 355,- €) nie pünktlich. Im Gegenteil, ich bekomme es in kleinen<br />

Teilen, mal 50 €, mal 100 € und bei Nachfrage bekomme ich entweder gar keine<br />

oder eine unverschämte Antwort. Selten bekomme ich das ganze Geld auf einmal.<br />

Von meinem Ausbildungsziel und der Vorgabe für meine Ausbildung bin ich<br />

Lichtjahre entfernt. Mein Ausbilder, der Geschäftsinhaber, hat keinerlei Ambitionen,<br />

mir etwas beizubringen. Ein Gespräch mit der IHK verlief im Sande, da sich<br />

der Herr von der IHK von dem Geschäftsinhaber einlullen ließ. Mir wäre an einer<br />

ordentlichen Ausbildung gelegen, deshalb wünschte ich mir einen ordentlichen<br />

Ausbildungsplatz. t<br />

Thema: Kein Lohn<br />

Von: Tom<br />

Datum: 17.04.2005 20:02:29<br />

Hallo! In meinem Betrieb arbeite ich seit 1. August, davor hatte ich BGJ (Berufsgrundbildungsjahr,<br />

die Red.) gemacht und wurde gleich ins zweite Lehrjahr übernommen.<br />

Am Anfang kam das Geld ständig zwei Wochen zu spät, nun warte ich<br />

schon seit drei Monaten drauf. Zum Arbeitsgericht will ich nicht gehen, da ich das<br />

gute Verhältnis mit meinem Chef nicht zerstören möchte. Ich will auch nicht den<br />

Betrieb wechseln, weil ich mich da wohlfühle. Gibt es eine andere Möglichkeit,<br />

mein Konto nicht leer stehen zu lassen? Ich bin auf das Geld angewiesen, da meine<br />

Mutter uns allein nicht unterhalten kann. Das hatte ich aber meinem Chef<br />

schon gesagt, aber ohne Erfolg. t<br />

Thema: Benachteiligt in der Ausbildung<br />

Von: Werner<br />

Datum: 01.02.2005 16:53:48<br />

Hallo! ich habe mal 2 fragen. bei uns in der firma ist es so, dass die geschäftsleitung<br />

allen mitarbeitern das weihnachts- und urlaubsgeld streichen will, obwohl<br />

alle azubis in ihrem vertrag unterschrieben haben, sondervergütungen nach tarifvertrag.<br />

ist dieses möglich? die 2. frage ist, welcher tarifvertrag ist überhaubt für<br />

das kfz-gewerbe gültig?<br />

danke schon jetzt.<br />

P.S. unser betrieb hat ca. 60 mitarbeiter und davon sind 10 azubis t<br />

60 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Vergütung Rechte und Pflichten<br />

Von: Jasmin<br />

Datum: 01.02.2005 19:07:48<br />

Ich mache eine Ausbildung als Verkäuferin an einer Tankstelle und bin im ersten<br />

Lehrjahr. Ich glaube, dass wir von vorne bis hinten über den tisch gezogen werden.<br />

wir sind in der ganzen tankstelle 5 azubis und sonst nur unser Chef und noch<br />

ein mittarbeiter, wir machen am wochenende den laden auf und abends wieder<br />

zu und das ohne aufsicht. und es stimmt auch was nicht mit unserem gehalt. so<br />

kommt es mir zumindestens vor. Er zieht uns, wo er nur kann, das geld ab, ob bei<br />

kassenminus oder einem wegfahrer, obwohl er das nicht darf. was er uns auch<br />

schon gesagt hat. Jedoch setzt er uns unter druck. ich wüsste gerne, wie hoch<br />

und was er uns alles überhaupt abziehen darf vom lohn. und auch welche rechte<br />

wir haben, die wir nutzen können. Danke. t<br />

RECHTLICHE GRUNDLAGEN<br />

ZU LOHN- UND GEHALTSZAHLUNGEN<br />

Die Ausbildungsvergütung wird normalerweise durch Tarifverträge geregelt<br />

und im Ausbildungsvertrag festgelegt. Bis zu 75 Prozent der Bruttovergütung<br />

können dabei als Sachbezugswerte angerechnet werden.<br />

Überstunden müssen gesondert vergütet werden. Die Ausbildungsvergütung<br />

muss bis zum letzten Arbeitstag des Monats gezahlt werden. Ist<br />

dies nicht der Fall, muss der Ausbilder für den Schaden wie z.B. Verzugszinsen<br />

aufkommen. Auch Auszubildende haben natürlich Anspruch auf<br />

sechs Wochen Lohnfortzahlung, wenn sie krank sind. Falls die Vergütung<br />

in bar gezahlt wird, sollten Azubis unbedingt auf einem Nachweis bestehen,<br />

der belegt, wann wieviel gezahlt wurde. Außerdem sollten Azubis<br />

bei Barzahlung überprüfen, ob der Arbeitgeber Sozialversicherungen abführt.<br />

t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 61


»Ich werde<br />

von meinem<br />

Chef (Anwalt)<br />

belästigt…<br />

was kann ich<br />

machen?«<br />

62 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


FASS MICH BITTE NICHT AN!<br />

Thema: Belästigt<br />

Von: Maria<br />

Datum: 07.02.2005 17:27:14<br />

Ich werde von meinem Chef (Anwalt) belästigt. Ich bin im zweiten Lehrjahr. Was<br />

kann ich machen? t<br />

Thema: Menschenunwürdig?<br />

Von: Lars<br />

Datum: 05.02.2005 14:43:31<br />

– SEXUELLE BELÄSTIGUNG UND<br />

KÖRPERLICHE SCHÄDEN<br />

Ich mache eine 2. Ausbildung zum Fahrzeuglackierer in einer sehr kleinen Firma.<br />

Nur ein Azubi im 2. LJ, 1 Geselle, der Chef, die Chefin und der SUPERjuniorchef…<br />

Ungerechtigkeiten sind sowieso an der Tagesordnung. Schlimm, aber damit komme<br />

ich das letzte halbe Jahr noch klar. Aber jetzt soll ich wohl noch vorher erfrieren!!!<br />

Bei 3° C Innentemperatur haben der andere Azubi und ich uns in der letzten<br />

Woche die Schuhe und Hände mit einem Heißluftgerät (Föhn) gewärmt.<br />

Der Chef war im Skiurlaub und der Junior verbrachte seine Zeit entweder in<br />

der gut geheizten Spritzkabine oder im Büro. Er weigert sich, die Kabine anzuheizen,<br />

damit die Halle warm wird, mit der Begründung, Heizöl wäre zu teuer. Selbst<br />

der Frühstücksraum und die Umkleide sind unbeheizt.<br />

Kann ich mich auf irgendwelche Gesetze berufen, um eine tragbare Innentemperatur<br />

verlangen zu können? Zusätzlich interessiert mich, wie ich mich verhalten<br />

soll, wenn ich aufgefordert werde, mit Quarzsand zu entrosten. Dies ist hochgradig<br />

krebserregend und lt. Arbeitsschutzgesetz eigentlich verboten!!!! Ich hoffe auf<br />

Resonanz und viele grüße. t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 63


Thema: Schläge vom Chef<br />

Von: L. A.<br />

Datum: 25.02.2005 08:05:44<br />

Hallo, mein Sohn Manuel machte eine Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker<br />

(kleiner Fam.betrieb). Nach 3 Monaten hatte er noch immer keinen Ausbildungsvertrag.<br />

Wir haben nachgefragt und wurden vertröstet.<br />

Dann ereignete sich eines Tages folgender Sachverhalt (der übrigens vom Ausbilder<br />

mir gegenüber bestätigt wurde): Mein Sohn war etwas knapp dran und<br />

fand keinen Parkplatz. Um nicht zu spät zu kommen, hat er dann leider vor der<br />

Garage seines Chefs geparkt. Er fuhr danach mit seinen Kollegen zu einem Einsatz.<br />

Sein Chef wollte wohl mittlerweile mit dem Auto wegfahren. (Anm.: es standen<br />

noch weitere Firmen-KFZ auf dem Parkplatz bereit). Der Chef rief meinen<br />

Sohn an und sie machten einen Ort aus, wo sich der Chef den Autoschlüssel meines<br />

Sohnes abholen sollte. Soweit – sogut.<br />

Nach der Arbeit dann stellte der Chef (Ausbilder) meine Sohn brüllend zur<br />

Rede – auch noch gut. Mein Sohn entschuldigte sich mehrmals – dann jedoch<br />

sagte der Chef zu ihm, er könne sich die Ausbildung in die Haare schmieren, das<br />

wäre vorbei. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen: Er schlug meinen Sohn<br />

mit der flachen Hand (übrigens ist der Chef ein großer, starker Mann) derart vor<br />

die Stirn, dass mein Sohn Kopfschmerzen bekam und ihm nachts entsetzlich übel<br />

war. Eine Untersuchung am nächsten Tag ergab, dass die Nackenmuskulatur gezerrt<br />

war. Mein Sohn war mehrere Tage krankgeschrieben. Zuerst wollten wir eine<br />

Weiterbeschäftigung erreichen, aber nachdem der Chef meinen Sohn in der Schule<br />

schlecht machte (er ist übrigens Prüfungsvorsitzender!!!) haben wir die Sache<br />

abgebrochen. Und jetzt suchen wir was Neues – sehr schwer!<br />

Dazu fällt mir folgendes ein: ICH, als Mutter, darf meine Kinder lt. Gesetz nicht<br />

schlagen – ABER ein Ausbilder darf das! t<br />

Thema: Erpressung<br />

Von: Jana<br />

Datum: 09.02.2005 09:44:36<br />

Hallo, ich schreibe hier als Schwester. Meine Schwester Sara (18) arbeitet in einem<br />

KFZ-Betrieb und es gibt dort einen Mitarbeiter, der sie ständig versucht zu erpressen<br />

oder mit sexuellen Handlungen (an den Hintern fassen, etc) aus dem Konzept<br />

zu bringen. Sie ist erst im 1. Lehrjahr und will keine Probleme bekommen, deswegen<br />

weiß sie nicht, was sie machen soll.<br />

WAS HILFT?? t<br />

64 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Thema: Arbeitsschutz<br />

Von: Ruth<br />

Datum: 05.02.2005 14:21:25<br />

Hallo! Bin 18 Jahre alt und arbeite als Einzelhandelskauffrau im ersten Lehrjahr.<br />

1. In meinem Ausbildungsbetrieb (arbeite mit einer Reihe von Chemikalien)<br />

gibt es keinerlei Sicherheitsvorkehrungen. Wir haben keine Handschuhe, Atemmasken,<br />

Schutzbrillen u. Schutzkleidung. Weil wir immer so schnell wie möglich<br />

arbeiten sollen, kommt es oft vor, dass man sich Chemie über die Hände schüttet.<br />

Außerdem besitzt das Geschäft keine Abzugseinrichtung, um die Dämpfe aufzunehmen.<br />

Mehrere Mitarbeiter, darunter auch ich, haben Atemprobleme u. andere<br />

Krankheitserscheinungen. Der Chef möchte trotz mehrmaligem Auffordern, die<br />

Arbeitssituation zu ändern, nichts unternehmen. Zur Zeit läuft eine arbeitsmedizinische<br />

Untersuchung. Ich war zu Beginn der Ausbildung noch keine achtzehn u.<br />

hätte eigentlich eine Einweisung für das Labor benötigt, damit ich weiß, mit welchen<br />

Stoffen ich arbeiten muss u. wie ich mich verhalten muss (Sicherheitsregeln<br />

im Umgang mit Gefahrenstoffen).<br />

2. Das andere Problem sind die Arbeitszeiten: Wir arbeiten jede Woche 41,5<br />

Std. anstatt der 40 Stunden, die im Vertrag stehen. Diese werden uns aber nicht<br />

angerechnet bzw. ausgezahlt.<br />

3. Zudem habe ich seit Beginn der Ausbildung keine der im Ausbildungsrahmenplan<br />

genannten zu erlernenden Tätigkeiten erlernt. Ich mache eine Ausbildung<br />

als Einzelhandelskauffrau u. nicht als Laborantin. Seminare, die ich besuchen<br />

soll, wurden auch schon mehrmals abgesagt. Ich verstehe es ja, wenn ich ab<br />

u. zu mal im Labor arbeiten muss u. daraus lernt man ja auch; aber ich hab seit 5<br />

1/2 Monaten nichts anderes gemacht.<br />

4. Es wäre vielleicht noch interessant, dass wir keinen Aufenthaltsraum haben.<br />

Mittagspause findet im Lager zwischen den Chemietanks statt. Und die Damentoilette<br />

wurde als Dunkelkammer umfunktioniert. Essen u. trinken dürfen wir<br />

während der Arbeitszeit auch nicht; noch nicht mal auf die Toilette gehen! Erst<br />

gegen zwei Uhr, nach 6 Stunden Arbeit, dürfen wir in die Mittagspause gehen.<br />

Vielleicht kann mir ja irgendwer Tipps geben, wie ich mich am besten verhalten<br />

soll. Ich möchte nicht mehr dort arbeiten, nur im Moment ist es ziemlich<br />

schwer, im Anschluss eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Und selbst wenn jemand<br />

einen Auszubildenden sucht: Was soll ich denn am besten als Kündigungsgrund<br />

angeben, ohne später dadurch benachteiligt zu sein? t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 65


Thema: Eine Ex-Azubi berichtet<br />

Von: Sarah<br />

Datum: 04.02.2005 15:38:17<br />

Hallo, meine Ausbildung liegt bereits über 10 Jahre zurück. Aber es war damals,<br />

so wie es in der Werbung gezeigt wurde. Mich würde interessieren, ob mein Ausbilder<br />

immer noch ausbilden darf. Ich habe damals nichts unternommen, um den<br />

Ausbildungsplatz nicht zu verlieren, und habe drei Jahre sexuelle Belästigung und<br />

Psycho-Terror und Mobbing ausgehalten. Ich wollte ihn nach der Ausbildung verklagen,<br />

aber mein damaliger Rechtsanwalt riet mir davon ab.<br />

Das würde nochmal Nerven kosten und eine Gegenklage, und Zeugen hätte<br />

ich auch keine, denn niemand würde eine Aussage machen wollten, um danach<br />

seinen Job zu verlieren. Man sollte diesem Mann die Lizenz entziehen, denn der<br />

psychische Druck schlug auch in körperliche Beschwerden um, wie z.B. eine Nervenentzündung<br />

mit Krankenhausaufenthalt und Magersucht.<br />

Vielleicht könnte man das mal im Auge halten, denn ich wünsche keinem,<br />

das durchzumachen, was ich damals durchgemacht habe. Langzeitschäden<br />

konnten gottseidank mit einer guten Therapeutin wieder in den Griff bekommen<br />

werden. t<br />

66 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


RECHTLICHE GRUNDLAGEN ZU SEXUELLER<br />

BELÄSTIGUNG UND ARBEITSSCHUTZ<br />

Zu den erzieherischen Pflichten des Ausbilders gehört, darauf zu achten,<br />

dass die Azubis weder körperlich noch sittlich gefährdet werden. Sie müssen<br />

die Auszubildenden also vor körperlicher Gewalt und sexueller Belästigung<br />

in Schutz nehmen. Tun sie dies nicht, können ihnen hohe Bußgelder<br />

drohen. Sind sie selbst TäterIn, kann und sollte dies den Entzug der<br />

Ausbildereignung zur Folge haben.<br />

Außerdem gilt natürlich auch für Auszubildende die Arbeitstättenverordnung<br />

– und der Betrieb muss Sicherheitsvorschriften einhalten und die<br />

vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen herstellen.<br />

Azubis sollten unbedingt gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft gegen<br />

Betriebe vorgehen, wenn sie Opfer von Übergriffen oder schädigenden<br />

Arbeitsbedingungen werden – denn langfristig zählt die körperliche und<br />

psychische Gesundheit mehr als ein Ausbildungsplatz. t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 67


ES GEHT AUCH ANDERS<br />

Wenngleich es in diesem »Schwarzbuch Ausbildung« um die Darstellung<br />

der Probleme von <strong>Jugend</strong>lichen in der Ausbildung geht, soll nicht unerwähnt<br />

bleiben, dass es nach wie vor viele Betriebe gibt, in denen qualitativ<br />

– inhaltlich wie personell – hervorragend ausgebildet wird.<br />

Ausbildungsvergütung<br />

Viele Unternehmen zahlen bereits Ausbildungsvergütungen, die es den Auszubildenden<br />

ermöglichen, ein eigenständiges Leben zu führen. Das fördert die Selbstständigkeit<br />

und die Mobilität – denn für viele junge Leute bedeutet der Beginn der<br />

Ausbildung gleichzeitig einen Wohnortwechsel.<br />

Mitbestimmung im Betrieb<br />

In vielen Betrieben gehört es selbstverständlich zur Ausbildung dazu, eine <strong>Jugend</strong>und<br />

Auszubildendenvertretung (JAV) zu haben, die sich der Probleme der <strong>Jugend</strong>lichen<br />

annimmt und diese weitervermittelt. Die JAVis lernen dabei, verantwortlich<br />

zu handeln, Respekt und Diskretion zu wahren und in ihrer Position auf gleicher<br />

Augenhöhe mit Betriebsräten zu diskutieren. Soziales Engagement und erlernte<br />

rhetorische Fähigkeiten sind oftmals ein Bonus, der sich am Ende einer Ausbildung,<br />

z.B in Übernahmegesprächen als vielversprechend erweist.<br />

Abstimmen der Ausbildungsinhalte<br />

In vielen Betrieben werden heute die konkreten Ausbildungsinhalte mit den Betriebsräten<br />

und den JAVis abgestimmt. Anhand der Ausbildungspläne wird festgelegt,<br />

welche Tätigkeiten in welchen Abteilungen innerhalb welcher Zeiträume zu<br />

bewältigen sind.<br />

Schulung der Ausbilder<br />

Mangelnde Wissensvermittlung und Probleme mit dem Ausbilder sind die häufigsten<br />

Ursachen für Ausbildungsabbrüche. Vorbildliche Unternehmen setzen deshalb<br />

68 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />

WIE VORBILDLICHE AUSBILDUNG<br />

AUSSEHEN KANN


verstärkt auf die Qualifizierung ihrer Ausbilder, auch wenn die verpflichtende Ausbildung<br />

derzeit außer Kraft gesetzt ist. Sie nutzen dabei neue Formen der Wissensvermittlung,<br />

z.B. interaktive und überregionale Methoden, die einheitliche<br />

Ausbildungsstandards gewährleisten.<br />

Lehrlingsfilialen<br />

Einige Unternehmen bieten ihren Auszubildenden die Möglichkeit, eine so genannte<br />

»Lehrlingsfiliale« über einen festgelegten Zeitraum von mehreren Wochen<br />

zu führen. Das Projekt gibt ihnen die Möglichkeit, das an der Berufsschule und in<br />

der Ausbildungsfiliale erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen – und Mut zum<br />

Führen und zur Verantwortung zu beweisen. Diese Unternehmen werden ihrer<br />

Ausbilderfunktion gerecht, indem sie den <strong>Jugend</strong>lichen Verantwortung übertragen,<br />

sie dabei jedoch nicht alleine lassen.<br />

Fördern von Schlüsselkompetenzen<br />

Um das in den Betrieben und Berufsschulen Erlernte zu ergänzen, führen besonders<br />

vorbildliche Unternehmen Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung durch.<br />

So erarbeiten sich junge Menschen in einem großen Unternehmen – unter der<br />

Anleitung von professionellen KünstlerInnen und TheaterpädagogInnen – eigenständig<br />

ein Theaterprojekt, das sie anschließend aufführen. Die Auszubildenden<br />

setzen sich durch die Projekte mit Unbekanntem auseinander. Sie entdecken neue<br />

Seiten an sich und ihren KollegInnen und lernen, etwas gemeinsam im Team zu<br />

verwirklichen. Sprache und Kreativität der Azubis werden dadurch gefördert. Sie<br />

qualifizieren sich fachlich wie auch persönlich weiter.<br />

Aber: Nicht nur in Großbetrieben wird vorbildlich ausgebildet. Auch in den kleinen<br />

und mittleren Unternehmen wird zumeist gewissenhaft auf die Qualität in der<br />

Ausbildung geachtet. So sichern sich viele Ausbildungsbetriebe hoch qualifizierte<br />

Mitarbeiter. t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 69


FRANZISKA JÜNGER<br />

Franziska Jünger spielt die Auszubildende im <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong> Fernsehspot »Dr.<br />

Azubi«, der u.a. auf MTV und VIVA zu sehen ist. Franziska Jünger hat eine<br />

Ausbildung als Arzthelferin abgeschlossen. Während ihrer Ausbildung hat sie<br />

drei Filme gedreht. Der Film »Kroko« mit Franziska Jünger in der Titelrolle gewann<br />

2004 den Deutschen Filmpreis in Silber. Die Schauspielerin ist 20 Jahre alt und lebt<br />

in Berlin. Das Interview entstand während des Drehs von »Dr. Azubi«. q<br />

70 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi<br />

ÜBER AUSBILDUNG, MOBBING<br />

UND NICHT SO GUTE ZEITEN


<strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>: Kennst du die Probleme, die du im Spot spielst?<br />

Franziska Jünger: Wenn ich an meine Ausbildung denke, denke ich daran, wie<br />

viele Leute sich damals schon nicht beschwert, aber schlecht gefühlt haben und<br />

deprimiert waren. Die hätten sich wirklich Leute gewünscht, die da gewesen wären,<br />

die sie unterstützt hätten, die wenigstens Tipps gegeben hätten, gesagt hätten:<br />

Pass auf, du kannst da hingehen und kannst das machen, du kannst dich dort<br />

wehren. Da wären wir schon froh gewesen, wenn wir so was gehabt hätten.<br />

Die Auszubildenden in deiner Arztpraxis hatten also keinen Ansprechpartner…<br />

Wir hatten zwar eine Vertrauensperson, aber die wurde uns eher vorgeschrieben,<br />

als dass wir sie uns aussuchen konnten. Und dann gab es natürlich auch Personen,<br />

wo ich gesagt hab: Also da möchte ich aber nicht hingehen. Das war dann<br />

also nicht, wie hier bei »Dr. Azubi«, eine neutrale Person, die sich dann auch wirklich<br />

für dich einsetzt oder sich um dich kümmert oder dich berät.<br />

Wurdest du auch gemobbt?<br />

Klar. Es gibt nun auch Leute, die gern mobben, von denen man sich unterdrückt<br />

fühlt. Da merkt man schon, ob man gut aufgehoben ist oder ob man sich dort<br />

schlecht fühlt – also es gab auch nicht so gute Zeiten. Es war sehr hart. Anstatt<br />

dass man mal gesagt hätte: Ey Franzi, das hast du gut gemacht, dich bauen wir<br />

auf und dann machen wir mal was mit dir. Nein. Da wirst du eher schon mal mehr<br />

runtergedrückt.<br />

Deswegen machst du auch bei unserem Spot mit?<br />

Ich genieße es sehr, diesen Spot zu machen! Ja, den <strong>Jugend</strong>lichen muss geholfen<br />

werden, und es muss mal was getan werden. Wir jungen Leute müssen Unterstützung<br />

kriegen, auf jeden Fall. Es gibt einfach leider noch viele Erwachsene, die denken,<br />

sie müssten mit <strong>Jugend</strong>lichen umgehen wie mit Siebenjährigen – aber verlangen,<br />

dass man sich wie ein Erwachsener verhält. t<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 71


»Wir sagen dir,<br />

ob in deiner<br />

Ausbildung alles<br />

korrekt läuft.«<br />

72 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


AZUBI-TÜV *<br />

Du beantwortest uns 19 Fragen, und wir sagen dir, ob in deiner Ausbildung<br />

alles korrekt läuft. Deine Daten werden von uns an niemanden weitergegeben!<br />

Wir verwenden Sie nur, um für dich zu prüfen, ob in deiner Ausbildung<br />

die Tarife stimmen, und für statistische Zwecke.<br />

* Der Abdruck und die Verbreitung des Fragebogens ist erlaubt und erwünscht.<br />

Mein Alter: ________________________________________<br />

Geschlecht: ________________________________________<br />

Nationalität: ________________________________________<br />

Ausbildungsberuf: ________________________________________<br />

Ausbildungsjahr: ________________________________________<br />

Ausbildungsbetrieb: ________________________________________<br />

Straße: ________________________________________<br />

Ort: ________________________________________<br />

Bundesland: ________________________________________<br />

1. Meine Ausbildungsvergütung beträgt brutto __________ €.<br />

2. Ich habe __________ Werktage oder __________ Arbeitstage Urlaub im Jahr.<br />

3. Pro Woche arbeite ich __________ Stunden.<br />

4. Ich bekomme __________ € brutto Weihnachtsgeld.<br />

5. Ich bekomme __________ € brutto Urlaubsgeld.<br />

6. Ich habe einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen und bekomme monatlich<br />

__________ € an vermögenswirksamen Leistungen von meinem Betrieb.<br />

7. Ich arbeite __________ Tage pro Woche im Betrieb.<br />

8. Ich muss regelmäßig Überstunden machen: � Ja | � Nein<br />

Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi 73


9. Überstunden bekomme ich natürlich bezahlt: � Ja | � Nein<br />

10. Überstunden werden mit Freizeit ausgeglichen: � Ja | � Nein<br />

11. Ich kann meinen Jahresurlaub im Laufe des Jahres nehmen: � Ja | � Nein<br />

12. Ich kann meinen Urlaub während der Berufsschulferien nehmen: � Ja | � Nein<br />

13. Der Berufsschulunterricht wird auf meine Arbeitszeit angerechnet: � Ja | � Nein<br />

14. Mein Gehalt erhalte ich regelmäßig: � Ja | � Nein<br />

15. Mein/e AusbilderIn erklärt mir regelmäßig Arbeitsvorgänge: � Ja | � Nein<br />

16. Ich muss oft ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten (z.B. Botengänge, Putzen):<br />

� Ja | � Nein<br />

17. Pro Woche verbringe ich durchschnittlich __________ Tage mit ausbildungsfremden<br />

Tätigkeiten.<br />

18. Es gibt einen Ausbildungsplan: � Ja | � Nein<br />

19. Wenn ja: Die Vereinbarungen werden eingehalten: � Ja | � Nein<br />

Wie sollen wir dir antworten? Ich will benachrichtigt werden per<br />

E-Mail: ________________________________________<br />

Fon: ________________________________________<br />

Fax: ________________________________________<br />

Post: ________________________________________<br />

Adresse: ________________________________________<br />

Vorname: ________________________________________<br />

Name: ________________________________________<br />

Straße: ________________________________________<br />

PLZ/Ort: ________________________________________<br />

Den Fragebogen schickt ihr bitte per Post an:<br />

<strong>DGB</strong>-Bundesvorstand Abteilung <strong>Jugend</strong><br />

Henriette-Herz-Platz 2<br />

10178 Berlin<br />

Oder ihr füllt ihn online aus unter: www.azuro-muenchen.de<br />

74 Schwarzbuch <strong>Doktor</strong> Azubi


Impressum<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Ingrid Sehrbrock<br />

Herausgeber: <strong>DGB</strong>-Bundesvorstand, Abt. <strong>Jugend</strong><br />

Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin<br />

Tel: 030 / 240 60 371<br />

E-Mail: jugend.bvv@dgb.de<br />

Internet: www.dgb-jugend.de<br />

Redaktion: Silvia Helbig, Marco Frank,<br />

Jürgen Kiontke, Christian Kühbauch<br />

Mitarbeit: Stephanie Laux, Jula Müller<br />

Druck: Print Network PN GmbH<br />

Gestaltung: Heiko von Schrenk<br />

Fotos: Alle verwendeten Fotos sind Ausschnitte<br />

aus dem <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>-Spot »Dr. Azubi«.


Stress in der Ausbildung?<br />

Kleine<br />

Späßchen<br />

oder Terror!?<br />

D Was tun<br />

bei Schikane?<br />

D Wir sind für dich da!<br />

D Wir sagen dir konkret, was geht!<br />

D Wir setzen alles daran,<br />

gemeinsam mit dir Lösungen zu finden.<br />

D Schnell, unbürokratisch und kostenlos.<br />

<strong>Doktor</strong> Azubi hilft!<br />

Alex bekommt<br />

viel mehr!<br />

D Stimmt<br />

mein Lohn?<br />

<strong>Doktor</strong> Azubi ist ein Service der <strong>DGB</strong>-<strong>Jugend</strong>.<br />

www.doktor-azubi.de<br />

Von Anfang an<br />

ein schlechtes<br />

Gefühl.<br />

D Wie wechsel<br />

ich den Job?<br />

doktor<br />

azubi

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