Tätigkeitsbericht 2009 - PHZ Luzern
Tätigkeitsbericht 2009 - PHZ Luzern
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Berichte der Abteilungen<br />
Geschichte und Politik<br />
� Kurt Messmer, 10 %<br />
Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Anfragen aller Art prägen<br />
nach wie vor die interessante Arbeit des Fachberaters<br />
Geschichte. Nachgefragt werden vor allem Quellen und Unter -<br />
richtsmaterialien für bestimmte Ziele, Verfahren und Themen des<br />
Geschichtsunterrichts, immer häufiger auch zum historischen Lernen<br />
vor Ort. Die Fachberatung Geschichte wird zudem vermehrt als<br />
Drehscheibe benutzt. Verbreitet werden sollen etwa Hinweise auf<br />
ge schichtsdidaktische Sammlungen, attraktive Links oder<br />
museums pädagogische Veranstaltungen. Aus diesen Routine-<br />
Geschäften ragen im Berichtsjahr drei Themen und Projekte heraus.<br />
«Hinschauen – nicht wegsehen!»<br />
Im Kanton <strong>Luzern</strong> wurde am 27. Januar <strong>2009</strong>, am Jahrestag der<br />
Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch russische<br />
Truppen, der europäische Holocaust-Gedenktag begangen, nach<br />
2005 zum zweiten Mal. Bei diesem Gedenktag, initiiert vom<br />
Europarat, geht es um die Auseinandersetzung mit dem Holocaust<br />
und die Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In<br />
diesem Rahmen wurde wiederum eine Unterrichtshilfe für<br />
Lehrpersonen geschaffen, angeregt vom BKD, erarbeitet von<br />
Vertreterinnen und Vertretern der Volksschule, der Gymnasien, der<br />
Berufsfachschulen, der Hochschule <strong>Luzern</strong> – Soziale Arbeit, der<br />
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<strong>PHZ</strong> <strong>Luzern</strong> sowie der Universität <strong>Luzern</strong>. Das Projekt stand ganz im<br />
Zeichen dieser Kooperation. Der Fachberater Geschichte war zusammen<br />
mit Paul Bernet, Gymnasiallehrer an der kantonalen Mittel -<br />
schule Seetal, als Redaktor und Autor hauptverantwortlich für die<br />
105 Seiten starke Dokumentation.<br />
Sie trägt den Titel «Lager – Kolonien des Terrors» und ist auf der<br />
Webseite www.holocaust.edulu zusammen mit sämtlichen Informa -<br />
tionen zu den Holocaust-Gedenktagen 2005 und <strong>2009</strong> abrufbar.<br />
«Gründungszeit ohne Eidgenossen»<br />
Das 2008 von Roger Sablonier vorgelegte Werk zu Politik und<br />
Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300 konfrontiert mit<br />
neuen, zum Teil bahnbrechenden Erkenntnissen und Interpreta -<br />
tionen. Fachleute sprechen von einem «Meilenstein der schweizerischen<br />
Mediävistik». Auch Guy P. Marchals «Schweizer Gebrauchs -<br />
geschichte», ausgerichtet auf Geschichtskultur und Geschichts -<br />
bewusstsein, und weitere neue Ansätze müssen demnächst im<br />
Geschichtsunterricht auf allen Stufen umgesetzt werden. Diesem<br />
Zweck diente die Fachtagung «Projekt CH» in <strong>Luzern</strong> vom 2. Mai<br />
<strong>2009</strong>, die vom Fachberater Geschichte initiiert und organisiert wurde<br />
und führende Fachwissenschaftler, Geschichtsdidaktikerinnen<br />
und -didaktiker und Lehramtsstudierende zusammenführte.<br />
Geschichte – quo vadis?<br />
Laut Bericht zur Vernehmlassung Lehrplan 21 wird die Gliederung<br />
des Lehrplans nach Fachbereichen anstelle einzelner Fächer grundsätzlich<br />
beibehalten. Auf der Sekundarstufe I sollen aber «klare<br />
Bezugspunkte» zu den Fächern Chemie, Physik, Biologie, Geografie<br />
und Geschichte ausgearbeitet und «im Lehrplan ausgewiesen»<br />
werden. Der Fachberater Geschichte wird sich weiterhin vehement<br />
dafür einsetzen, dass die zweitausendjährige Fachbezeichnung<br />
und die Geschichte selbst nicht verschwinden. Nomen est omen.<br />
Geschichte dreidimensional: Historisches Lernen vor Ort.