Herzschrittmacher - Spital Region Oberaargau

Die Autoren
Dr. med. Ilka Kniesel
Leitende Ärztin Anästhesie
SRO-Spital Langenthal
Dr. med. Wojciech Syrynski
Leitender Arzt Anästhesie
SRO-Spital Langenthal
Um dem Ziel «Spital ohne
Schmerzen» näher zu kommen,
wurde am SRO ein Schmerzdienst
etabliert, der das Hauptaugenmerk
auf Patienten mit akuten
Schmerzen richtet. Die Schmerztherapieverfahren
am SRO sind
Teil eines schmerztherapeutischen
Konzeptes. Sie ermöglichen eine
frühe und intensive Mobilisation,
die Verringerung von Komplikationen,
eine Verkürzung der Spitalverweildauer,
können einer Schmerzchronifizierung
vorbeugen und die
Patientenzufriedenheit steigern.
Qualitätssicherung durch
Schmerzmanual
Zum Einsatz kommen alle
modernen und etablierten Behandlungsmethoden
und Techniken. Um
die hohe Qualität der Therapie von
akuten Schmerzen zu gewähren,
wurde unter der Leitung des Chefarztes
der Anästhesieabteilung, Rico
Zobrist, ein Schmerzmanual entworfen,
das in allen Abteilungen und an
allen SRO-Standorten zum Einsatz
kommt. Es stellt den standardisierten
Einsatz von Schmerzmedikamenten
sicher, unter Berücksichtigung
von fach- und patientenspezifischen
Besonderheiten wie z.B. Alter,
Art der Operation und Vorerkrankungen.
Im Bereich der so genannten
systemischen Analgesie werden
mikroprozessorgesteuerte Pumpen
verwendet, die nach individuell
angepasster Programmierung vom
Patienten eigenhändig bedient
werden. So wird eine höchste
Therapieeffizienz bei geringstem
Medikamentenverbrauch erreicht,
und dadurch die Nebenwirkungs-
und Komplikationsgefahr erheblich
gesenkt.
Schmerztherapie
«Spital ohne Schmerzen»
Das SRO-Anästhesieteam mit Unterstützung vertretenen Fachdisziplinen
hat sich die effektive Schmerzbehandlung sowohl im
Bereich der Therapie von akuten Schmerzen als auch bei der
Behandlung von chronischen Schmerzen zum Ziel gesetzt. Die
Problematik ist sehr komplex, denn die Schmerzen unterscheiden
sich erheblich.
Am SRO sind auch die regionalen
Schmerztherapieverfahren
etabliert. Es werden vorzugsweise
so genannte Kathetertechniken,
aber auch «Single-Shot»-Verfahren
angewendet. Um die Zielgenauigkeit
und Effizienz dieser Techniken zu
optimieren, wurde im Februar 2007
ein hochmodernes Ultraschallgerät
erworben, mit dem die Darstellung
und gezielte Punktion von kleinsten
Nervensträngen unter Sicht möglich
ist.
Chronische Schmerzen bilden
eigenständige Krankheit
Die chronischen Schmerzen
stellen eine Besonderheit dar. Sie
haben kaum oder gar keine Gemeinsamkeit
mit den akuten Schmerzen.
Die Menschen, die an einem
chronischen Schmerz erkrankt sind
und auch jene, die einen solchen
Schmerz behandeln, haben es mit
einem Schmerz zu tun, der sich zur
eigenständigen Krankheit gewandelt
hat (Schmerzgedächtnis) und
mit einer deutlichen Einschränkung
der Lebensqualität einhergeht.
Eine derartige Schmerzkrankheit
beeinträchtigt die Betroffenen körperlich
(Schmerz, Appetitlosigkeit,
Schlafstörungen), psychisch/kognitiv
(hilflos, hoffnungslos, ängstlich,
verzweifelt) und sozial (sozialer
Rückzug, Arbeitsunfähigkeit).
Selbst wenn ein Schmerz
bereits chronisch geworden ist,
besteht die Möglichkeit, durch eine
Therapie aus mehreren Bausteinen
die Gedächtnisspur im zentralen
Nervensystem zu beeinflussen und
die Beschwerden zu lindern. Demzufolge
müssen die Therapiestrategien
chronischer Schmerzen darauf
ausgerichtet sein, alle Facetten
ganzheitlich zu berücksichtigen, das
heisst
- den Schmerz als Symptom (mittels
Pharmakotherapie, invasiven
Verfahren, Physiotherapie, Heim-
programmen, Akupunktur etc.)
- die psychisch/kognitiven Beein-
trächtigungen (Verhaltenstherapie,
Entspannungsverfahren)
- die sozialen Auswirkungen
( z.B. Umschulungsmassnahmen).
In den letzten Jahren ist ein
beachtlicher Wandel in den etablierten
Therapiestandards chronischer
Schmerzen zu beobachten (im Sinne
multimodaler Ansätze), die sich
immer stärker durchsetzen.
Ein Stück Lebensqualität
zurückgewinnen
Im Bereich der chronischen
Schmerztherapie bieten Dr. Ilka
Kniesel und Dr. Wojciech Syrynski,
beides Leitende Ärzte mit dem
Zusatztitel «Spezielle Schmerztherapie»,
seit Mitte 2006 auf der anästhesiologischen
SRO-Abteilung eine
spezielle Schmerzsprechstunde an.
Betroffene und Interessierte haben
die Möglichkeit, sich bei den beiden
Fachärzten über das Angebot der
Schmerztherapie zu informieren und
können mit ihnen Kontakt aufnehmen.
Dr. med. Ilka Kniesel, Tel. 062 916 31 35, i.kniesel@sro.ch
Dr. Wojciech Syrynski, Tel. 061 916 38 15 oder
Tel. 032 633 78 50, w.syrynski@sro.ch
Dr. Wojciech Syrynski,
direkt vom Arbeitseinsatz