34 Seiten als pdf - MedRSD - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Doktorandenkongress der Medical Research School <strong>Düsseldorf</strong> 2011<br />
4.6 In vivo Kapillarmikroskopie einer<br />
großen Populationskohorte im Rahmen einer<br />
Informationskampagne zum Thema Rheuma<br />
Moritz Schröder, Oliver Sander<br />
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie<br />
Ziel:Anwendung der Kapillarmikroskopie in der<br />
Bevölkerung. Methode: Im Rahmen einer mobilen<br />
Aufklärungskampagne zu „Rheumaerkrankungen“<br />
(Rheuma-Truck) an 26 Standorten des<br />
Ballungsgebietes Rhein-Ruhr konnten die<br />
Besucher an einer Reihe verschiedener Teste<br />
(unter anderem eine Kapillarmikroskopie der<br />
Finger III-V beider Hände mit standardisierter<br />
Bilddokumentation) teilnehmen. Alle beantworteten<br />
die standardisierten Fragen des Rheuma-Checks, es<br />
wurden demographische Daten dokumentiert. Die<br />
Bilddokumentation der Kapillarmikroskopie wurde<br />
verblindet und anschließend von einem erfahrenen<br />
Untersucher semiquantitativ befundet bezüglich<br />
Dichte, Hintergrund, Blutungen, Haarnadelform,<br />
Kaliberschwankung, Ektasie, Megakapillare,<br />
Verzweigung, Büschelkapillare, Elongation,<br />
Torquierung, Flusseigenschaften und Füllung. Die<br />
Ergebnisse wurden mit den anderen erhobenen Daten<br />
verknüpft und ausgewertet. Ergebnis: 3196 Besucher<br />
wurden gezählt. 754 Besucher wurden zufällig nach<br />
Verfügbarkeit des Gerätes kapillarmikroskopiert<br />
(mittleres Alter 54 Jahre, 75% weiblich, 10.000<br />
Kapillarmikroskopiebilder auswertbar). 8% der<br />
Untersuchten waren nicht beurteilbar. 68% der<br />
Kapillaren zeigten die Haarnadelform, 17% eine<br />
Torquierung, 3% Verzweigungen, 2% Elongationen,<br />
1% Ektasien, eine Blutung wurde bei 5% der<br />
Probanden gesehen; Megakapillaren wurden 4<br />
gezählt, Büschelkapillaren keine. Bei der Fibromyalgie<br />
lag die Rate normaler Kapillaren mit 79% über dem<br />
Durchschnitt der Besucher. Bei Raynaud-Phänomen<br />
wurden deutlich häufi ger Veränderungen des<br />
Blutfl usses und der Kapillarfüllung beobachtet, nicht<br />
aber der Kapillarmorphologie. Eine Assoziation von<br />
Torquierung und Psoriasis in der<br />
Eigen- und Familienanamnese konnte nicht bestätigt<br />
werden. Es gibt keine Geschlechtsunterschiede in der<br />
Kapillarmorphologie. Die Zahl normaler Kapillaren<br />
nimmt mit dem Alter leicht von 71% bei den unter<br />
30-Jährigen auf 65% bei den 70-80-Jährigen ab, steigt<br />
bei den über 80-Jährigen aber wieder auf 71% an<br />
(Selektionseff ekt?). Zusammenfassung: Die erwartet<br />
hohe Rate unauff älliger Befunde wurde bestätigt.<br />
Die Kapillarmikroskopie eignet sich zum Screening<br />
größerer Populationen.<br />
16<br />
4.7 Analyse und Evaluation einer online<br />
„community“ für rheumatologische<br />
Systemerkrankungen. Was bietet die<br />
Webseite www.rheumanet.org den Usern,<br />
was leistet ein Expertenservice?<br />
Hendrik Schalis (1), Jutta Richter (1), Arndt Becker<br />
(2), Tobias Koch (3), Reinhardt Willers (3), Christian<br />
Specker (4), Robert Monser (3), Matthias Schneider<br />
(1)<br />
(1)Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie,<br />
HHU, (2) Klinikum Off enburg-Gengenbach, Gengenbach, (3)<br />
Multimediazentrum, HHU, (4) Klinik für Rheumatologie/<br />
Klinische Immunologie, Kliniken Essen Süd<br />
Einleitung: Auf der offi ziellen Webseite www.<br />
rheumanet.org ermöglichte das Kompetenznetz<br />
entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen<br />
Patienten, Verwandten, oder Ärzten den Zugriff auf<br />
umfangreiche Experten-Informationen und Tools zum<br />
Thema „Rheuma“. Zwischen 2001 und 2006 konnten<br />
Interessierte Fragen direkt an ein rheumatologisches<br />
Expertenteam richten. Dieser Expertenservice sollte<br />
ebenso wie die Webseite evaluiert, die Anfragenden<br />
charakterisiert und ihre Bedürfnisse und Interessen<br />
identifi ziert werden. Ziel war es, das Internetangebot<br />
auf www.rheumanet.org nutzergerecht zu optimieren<br />
und weiterzuentwickeln. An das Expertenteam<br />
gesandte Anfragen wurden daher analysiert,<br />
Informationen aus einer fest implementierten<br />
Besucherumfrage der Webseite www.rheumanet.org<br />
zur Auswertung hinzugezogen. Der Expertenservice<br />
wurde durch User evaluiert. Methodik: Insgesamt<br />
wurden 1133 Anfragen mittels Kodiersystem<br />
analysiert. Die Evaluation des Expertenservice erfolgte<br />
durch eine retrospektive Befragung der Nutzer<br />
mittels eines (Online-) Fragebogens. Ergänzend<br />
wurden 1261 Einträge aus der Benutzerumfrage<br />
ausgewertet. Ergebnisse: An das Expertenteam<br />
gesandte Anfragen stammten in 60,0% von<br />
Patienten, in 24,3% von Angehörigen und in 15,7%<br />
von Ärzten. Die Anfragen wurden überwiegend<br />
von Frauen gesandt (62,2%). Diagnosen aus dem<br />
Bereich der rheumatischen Systemerkrankungen<br />
lagen bei 40,5% der Anfragenden vor, weitere<br />
16,3% beklagten muskuloskelettale Beschwerden<br />
ohne gestellte Diagnose. Die Anzahl der pro Anfrage<br />
gestellten Fragen variierte zwischen 1 und 7<br />
(Mittelwert 1,58±0,9). Die Anfragen enthielten in<br />
33,2% detaillierte persönliche Krankheitsgeschichten.<br />
24,9% suchten nach einem niedergelassenen<br />
Rheumatologen, 11,6% nach einer Zweitmeinung. Die<br />
Anfragen enthielten u.a. Anfragen zu den Themen<br />
Medikamentöse Therapie (30,8%), Diagnosebezogene<br />
Fragen (15,7%), Laboruntersuchungen (6,9%),<br />
Leitlinien (6,2%), Reproduktionsmedizin (4,1%)<br />
und aktuelle Studien (3,4%). In mehr <strong>als</strong> 50 %