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34 Seiten als pdf - MedRSD - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Doktorandenkongress der Medical Research School <strong>Düsseldorf</strong> 2011<br />

5.5 Validierung der WHO-Klassifi kation<br />

2008 für Patienten mit Myelodysplastischen<br />

Syndromen mit niedrigem Risiko<br />

Anna Maassen, Corinna Strupp, Norbert<br />

Gattermann, Rainer Haas, Ulrich Germing<br />

Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie<br />

2008 überarbeitete eine Arbeitsgruppe der WHO die<br />

derzeit gültige Klassifi kation der Myelodysplastischen<br />

Syndrome. Die wichtigsten Neuerungen waren (1) das<br />

Zusammenfassen von RCMD und RCMD-RS, (2) das<br />

Aufspalten der uniliniären Dysplasien in Refraktäre<br />

Anämie (RA), Refraktäre Neutropenie (RN) sowie<br />

Refraktäre Thrombopenie (RT) und (3) die Einführung<br />

der Kategorie MDS-unklassifi zierbar. Um diese<br />

Vorschläge zu validieren führten wir Analysen anhand<br />

von Daten des MDS-Registers <strong>Düsseldorf</strong> durch. 2032<br />

Patienten erfüllten das Kriterium der Niedrig-Risiko-<br />

Patienten ohne Blastenexzess im Knochenmark. 236<br />

(11.6%) gehörten der RCUD an, von denen 29.7%<br />

<strong>als</strong> RA, 11.4% <strong>als</strong> RN und 5.9% <strong>als</strong> RT diagnostiziert<br />

wurden. 217 Patienten (10.7%) litten an RARS<br />

und 1246 (61.3%)an RCMD, von denen 3<strong>34</strong> einen<br />

Ringsideroblastenanteil > 15% aufwiesen. MDSdel(5q)<br />

wurde in 135 (6.6%) und RARS-T in 76 Fällen<br />

(3.7%) diagnostiziert. 122 Patienten (6%) erfüllten die<br />

Kriterien des MDS- unklassifi zierbar, von denen 95<br />

(4.7%) 1% periphere Blasten, MDS-U-PB, aufwiesen<br />

und 26 (1.3%) panzytopen , MDS-U-Pan, waren. 1)<br />

Während RCUD eine mediane Überlebenszeit von<br />

64 Monaten hat, zeigt MDS-U-Pan mit 30 Monaten<br />

ein kürzeres Überleben, vergleichbar mit der RCMD<br />

(36 Monate). Daher ist die Trennung von MDS-U-<br />

Pan und den uniliniären Dysplasien gerechtfertigt.<br />

2) Das Auftreten peripherer Blasten geht generell<br />

mit einer schlechten Prognose einher. MDS-U-PB (35<br />

Monate) weist nahezu identische hämatologische<br />

Werte zur RCMD auf und sollte daher <strong>als</strong> RCMD<br />

klassifi ziert werden. 3) Periphere Blasten und<br />

Panzytopenie gehen mit einer vergleichbaren<br />

Prognose einher. 4) Die Überlebensraten für RCMD<br />

und RCMD-RS unterscheiden sich nicht signifi kant<br />

(36 vs. 31 Monate), das Zusammenfassen der<br />

Kategorien ist gerechtfertigt. 5) RARS-T und MDSdel(5q)<br />

sind prognostisch vergleichbar mit der RCUD,<br />

ihre spezifi schen pathogenetischen Eigenschaften<br />

rechtfertigen jedoch ihre Existenz <strong>als</strong> eigenständige<br />

Kategorie in der WHO-Klassifi kation.<br />

20<br />

5.6 - Extrazellulärer Proteinabbau -<br />

Funktion und Aktivität des 20S Proteasoms<br />

in Bronchiallavagen<br />

Carina Büren (1,2), Axel Märthesheimer (1,2),<br />

Stephan Urs Sixt (2), Sabine Metzger (1)<br />

(1) BMFZ – Analytisches Zentrallabor, (2) Klinik für<br />

Anästhesiologie<br />

Proteine spielen eine entscheidende Rolle sowohl<br />

im Rahmen der zellulären Struktur <strong>als</strong> auch der<br />

Lebensfähigkeit der Zelle. Um diese Funktion<br />

aufrechtzuerhalten, müssen fehlerhafte, beschädigte<br />

und modifi zierte Proteine erkannt und abgebaut<br />

werden. Hierfür stehen verschiedenste Mechanismen<br />

zur Verfügung, von denen unter anderem dem 20<br />

S Proteasom eine zentrale Bedeutung intrazellulär<br />

zukommt. Das zylindrisch aufgebaute 20S Proteasom<br />

ist ein Proteinkomplex aus 4 homologen Ringen<br />

(abba), welche sich wiederum aus 7 Untereinheiten<br />

zusammensetzen. Im Inneren des Zylinders können<br />

Trypsin-, Chymotrypsin-und Caspaseähnliche<br />

Proteaseaktivitäten ausgemacht werden. Die Kontrolle<br />

des „Proteinhaushalts“ der Zelle ist Hauptaufgabe<br />

des Proteasoms [1]. Bereits 1993 beschrieb Wada<br />

das Vorhandensein von extrazellulärem Proteasom<br />

im Plasma und widerlegte damit den verbreiteten<br />

Gedanken, dass das Proteasom nur intrazellulär zu<br />

fi nden sei [2].Unsere Arbeitsgruppe konnte erstm<strong>als</strong><br />

extrazelluläres, enzymatisch aktives 20S Proteasom<br />

in Bronchiallavagen (BAL) von Lungengesunden<br />

und Patienten mit ARDS (= Acute Respiratory<br />

Distress Syndrome) nachweisen [3].Vergleiche<br />

von BAL`s Lungengesunder und Patienten mit<br />

ARDS zeigen, dass die Proteinkonzentrationen bei<br />

diesem Patientenkollektiv im Mittel um ungefähr<br />

drei- bis vierfach erhöht sind, im Maximalfall sogar<br />

um zehnfach höhere Werte aufweisen. Da das<br />

Proteasom eine zentrale Rolle im Proteinabbau<br />

spielt, stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang<br />

zwischen Protein- und Proteasomkonzentration in<br />

den jeweiligen BAL`s vorliegt. Neben der reinen<br />

Konzentration müssen aber auch folgende Aspekte<br />

bedacht werden: Welche Aktivitäten zeigt das 20S<br />

Proteasom in den jeweiligen Proben? Welche Proteine<br />

sind potentielle Substrate für das 20S Proteasom?<br />

Wie müssen diese Proteine modifi ziert bzw. markiert<br />

sein, damit sie <strong>als</strong> potentielles Substrat erkannt<br />

werden? Um diese Fragen in meiner Doktorarbeit<br />

zu beantworten, sollen zunächst mittels 1D<br />

Gelelektrophorese und Massenspektrometrie Proteine<br />

identifi ziert werden, welche <strong>als</strong> potentielle Substrate<br />

in Betracht kommen können. Es schließen sich<br />

dann in vitro - Untersuchungen mit isoliertem 20S<br />

Proteasom <strong>als</strong> Enzym in Anwesenheit verschiedener<br />

Proteine an, bei denen dann das Auftreten von<br />

Reaktionsprodukten untersucht wird. Wir erhoff en

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