Generalversammlung 2010 - der Deutschen Handelskammer in ...

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Heuer mehr als eine Million
Motoren aus Steyr
Ausblick von BMW-Vorstand Herbert Diess - Veranstaltung der DHK-Landesdelegation
Oberösterreich gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in Linz
Als Premiumhersteller sei die BMW Group von der Wirtschaftskrise
besonders betroffen gewesen. Man habe
jedoch die Krise vorhergesehen und dem Unternehmen
bereits im Jahr 2007 eine neue Strategie gegeben, betonte Herbert
Diess am 13. Oktober 2010 bei der Diskussionsveranstaltung
„Entwicklung der Automobilbranche am Beispiel der BMW
AG“ mit DHK-Präsident Dieter Hundt und Generaldirektor
Ludwig Scharinger in der Raiffeisenlandesbank OÖ. Die automobile
Zukunft ist für den für Einkauf und Lieferantennetzwerk
zuständigen BMW-Vorstand elektrisch. „Das wird funktionieren
– nicht überall, aber zum Beispiel in den Städten und wahrscheinlich
viel früher als erwartet.“
Insgesamt werde sich das Auto in den nächsten 20 Jahren viel
stärker verändern als in den vergangenen 100 Jahren, zeigte sich
Diess überzeugt. „Wir kommen gestärkt und mit viel Dynamik aus
der Krise. Wir haben die herausfordernde Zeit genutzt, um die
BMW Group effizienter zu machen und zu verjüngen“, betonte
Diess. Mit Rolls-Royce, BMW und MINI bei den Autos sowie BMW
und Husqvarna bei den Motorrädern fährt der Hersteller heuer
wieder auf der Überholspur. Für 2010 wird ein Absatzwachstum
von rund 10 Prozent erwartet. Nach einem Automobilabsatz von
1,28 Millionen Autos im vergangenen Jahr plant das Unternehmen
heuer mehr als 1,4 Millionen Autos auszuliefern. Das Ergebnis
wird laut Diess deutlich über dem des Vorjahres liegen.
Herbert Diess, Vorstand BMW.
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Asien werde aller Voraussicht nach zum Hauptmarkt für die
Premiumhersteller. „China ist bereits der größte Markt für unsere
7er-Reihe oder den BMW X6. Und er wird auch bald der wichtigste
Markt für den 5er-BMW sein.“ Bei der Entwicklung der
nächsten BMW 7er-Reihe werden die Bedürfnisse der asiatischen
Kunden besonders in den Mittelpunkt rücken, sagte
Diess. Auch in der Wertschöpfungskette des Automobils werde
China mit Zulieferunternehmen zunehmend wichtiger. Das Auto
steht laut Diess vor einem gigantischen Wandel. Dieser wird von
der Energieverfügbarkeit und Energienutzung, dem Wertewandel
in der Gesellschaft sowie dem Klimawandel beeinflusst.
Mit BMW EfiicientDynamics wird diesen nachhaltigen Herausforderungen
bereits Rechnung getragen, verwies Diess auf
52 BMW-Modelle mit weniger als 140 Gramm CO 2 -Ausstoß pro
Kilometer. Neben der Elektrifizierung wird auch die Hybridisierung
weiter stark zunehmen. Dabei wird der Leichtbau eine
besondere Rolle spielen. Diess: „Wir haben uns entschlossen,
den Sprung Richtung Leichtbau zu machen. Wir setzen stark
auf CFK und werden die Ersten sein, die hier eine Großserie auf
den Markt bringen. Wir arbeiten hier auch eng mit dem Rieder
Unternehmen Benteler SGL zusammen.“
CFK – kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff –ist auch für
Österreich eine Riesenchance. Ca. 30 Prozent der potenziellen
CFK-Lieferanten haben ihren Sitz in Österreich, hob Diess hervor.
Das Einkaufsvolumen für Teile von österreichischen Lieferanten
werde heuer bei insgesamt deutlich mehr als einer Milliarde Euro
liegen. In dem 1979 in Steyr gegründeten Motorenwerk werden
heuer wahrscheinlich mehr als 1 Million Motoren vom Band
laufen. Im vergangenen Jahr seien es noch 710.000 Motoren
gewesen, und bei der Ansiedelung vor 31 Jahren sei man von
einer Kapazitätsplanung von 150.000 Motoren ausgegangen.
Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände und Präsident der Deutschen Handelskammer
in Österreich, sieht im Hinblick auf die Wirtschaftsentwicklung
gute Chancen, aber: „Ich warne vor zu großer
Euphorie. Wir sind noch nicht im Jahr 1 nach der Krise, sondern
wir sind unverändert damit beschäftigt, den Absturz aufzuholen.“
Hundt erwartet, dass die Einbrüche aus den Jahren 2008 und
2009 bis Ende des nächsten Jahres in den wichtigsten Branchen
Das Magazin der Deutschen Handelskammer in Österreich