Generalversammlung 2010 - der Deutschen Handelskammer in ...
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Verteidigung eigener Spitzenkräfte<br />
Der Kampf um die Spitzenkräfte verlagert sich zu Soft Facts.<br />
Bei Unternehmen heißt dies, den Amtsschimmel nicht allzu oft<br />
und allzu lang wiehern zu lassen, wenn es um Betriebsansiedlungen<br />
geht sowie die Bereitstellung von Betriebsflächen, die<br />
Abwicklung von Genehmigungsverfahren und die <strong>in</strong>frastrukturelle<br />
und sonstige Aufbereitung e<strong>in</strong>es Betriebsstandortes für<br />
zuzugs<strong>in</strong>teressierte ausländische Unternehmen und ihre Mitarbeiter.<br />
Zu den personalpolitisch relevanten Schlüsselwerten, um<br />
<strong>in</strong>ternationale Spitzenkräfte für e<strong>in</strong>en bestimmten Standort<br />
gewogen zu stimmen, zählen neben Arbeits- und Karrieremöglichkeiten<br />
e<strong>in</strong>schließlich beruflicher und privater Netzwerke<br />
erfahrungsgemäß weiche, dennoch relevante Faktoren: Bildung<br />
(fremdsprachliche, durchgängige Erziehungsmöglichkeiten),<br />
Gesundheit, Wohn- und Verkehrsverhältnisse, Sicherheit,<br />
Lebenshaltungskosten, globale, digitale und auch gesellschaftliche<br />
Vernetzungen, Klima, Umwelt, Freizeitangebote und an<strong>der</strong>e<br />
Elemente <strong>der</strong> Lebensqualität bis h<strong>in</strong> zur Stärkung <strong>in</strong>terkultureller<br />
Aufgeschlossenheit <strong>der</strong> E<strong>in</strong>heimischen. Das alles gilt für „normale“<br />
Arbeitskräfte wie für Überflieger.<br />
Städte und Regionen, die erfolgreich s<strong>in</strong>d, haben schon<br />
geraume Zeit gelernt, Humankapital nicht nur anzuziehen, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong>en Innovationskräfte akademisch und wirtschaftlich zu<br />
nützen. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Head Hunter freilich reichen we<strong>der</strong><br />
Soft Facts noch Lebensqualität, um laufende Bezahlung und<br />
Karrieremöglichkeiten zu kompensieren. So berichten Head<br />
Hunter davon, dass <strong>der</strong> Kampf um Spitzenkräfte <strong>in</strong> den Topetagen<br />
zusehends rüde gerät. Bei <strong>der</strong> Abwerbung von Spitzenkräften<br />
würden gar geheimdienstähnliche Methoden angewandt. Im<br />
Abwerbekampf sehen Experten die verlässlichste Verteidigung<br />
eigener Spitzenkräfte, <strong>in</strong>dem Mitarbeiter motiviert und zufrieden<br />
am Werk gehalten werden.<br />
Die meisten Experten stimmen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunftsperspektive<br />
übere<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> harte Wettbewerb um „normale“ Kräfte wie<br />
um Spitzenkräfte langfristig zu hohen und immer höheren Qualitätsstandards<br />
(e<strong>in</strong>schließlich Bezahlung) führt. Der „Markt“ für<br />
die klügsten Köpfe werde sich jedoch nicht stramm und straff<br />
organisieren lassen. In <strong>der</strong> unerlässlichen Flexibilität für das Personal<br />
<strong>der</strong> Zukunft liege freilich auch e<strong>in</strong>e erhebliche Chance.<br />
Längst bezieht sich die Attraktivität nur auf attraktive<br />
Abwerbe-Methoden o<strong>der</strong> höhere Bezahlung. Internationale<br />
Netzwerke ergeben e<strong>in</strong>e Fülle von Soft Facts <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>zelner<br />
Gruppen, Branchen und Firmen. Das erreichte Maß von Internationalität<br />
im Lebens- und Arbeitsstil e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> L<strong>in</strong>gua<br />
Franca Englisch ergibt schon jetzt e<strong>in</strong> hohes Maß personeller<br />
Austauschbarkeit und unternehmerischer Dispositionsfreiheit.<br />
Wo sich Hard und Soft Facts treffen, bleibt ohnedies e<strong>in</strong>e erhebliche<br />
Chance für qualifizierte Spitzenkräfte. Ihre Fähigkeiten drücken<br />
sich nicht zuletzt <strong>in</strong> ihrer eigenen Karriereplanung und den<br />
sich wandelnden Bedürfnissen <strong>der</strong> Unternehmen aus.<br />
Es fehlt nicht an Beispielen, dass und wie Spitzenmanager<br />
von e<strong>in</strong>em Land zum an<strong>der</strong>en und von e<strong>in</strong>er Firma zur an<strong>der</strong>en<br />
Kommentar<br />
– nach außen h<strong>in</strong> oft mühelos – wechseln. Zu diesen Wechseln<br />
haben gewisse Standards beigetragen, die sich für solidesten<br />
Mitarbeiter und die besten Köpfe e<strong>in</strong>gependelt haben. Dabei<br />
zeigt sich, dass die aufgeregte Diskussion um Vermögen und<br />
E<strong>in</strong>kommen <strong>der</strong> Spitzenkräfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft an den Realitäten<br />
weit vorbei geht. Nicht nur Head Hunter, son<strong>der</strong>n national<br />
und <strong>in</strong>ternational erfahrene Manager wissen genau, auf was es<br />
<strong>in</strong> ihrer Branche o<strong>der</strong> <strong>in</strong> ihrem Unternehmen ankommt – auf Führungsfähigkeit,<br />
Entschlusskraft, Branchenkenntnis und Netzwerkerfähigkeiten<br />
und e<strong>in</strong>fach Leistung.<br />
Auf diesem Spitzenniveau zählen alte Begriffe und traditionelle<br />
Inhalte für Arbeitsmigranten schon lange nicht mehr. Klassenunterschiede,<br />
die sich sehen lassen können, liegen nun<br />
e<strong>in</strong>mal zwischen mo<strong>der</strong>nen Spitzenkräften und altmodischen<br />
Arbeitsmigranten. Auf <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Hierarchien mögen Begriffe<br />
wie Fremdarbeiter, Zivilarbeiter o<strong>der</strong> Gastarbeiter angebracht<br />
(gewesen) se<strong>in</strong>. Das professionelle Werben um die besten Köpfe<br />
spielt sich <strong>in</strong> unseren Tagen auf höherer Ebene ab. Dass dieser<br />
Spitzenmarkt se<strong>in</strong>e eigenen Gesetzmäßigkeiten aufweist, sollte<br />
<strong>der</strong> Politik wie den Medien allmählich geläufig se<strong>in</strong>. Zählt doch<br />
makroökonomisch die Attraktivität für Hochqualifizierte und<br />
Erfahrene zu den Wachstumsgaranten.<br />
Industrielän<strong>der</strong> europäischen Zuschnitts vermögen ihre<br />
hohen, anspruchsvollen Standards <strong>in</strong> Produktion und Vertrieb<br />
nur zu halten, wenn ihnen die klügsten Köpfe treu bleiben. Das<br />
Gewicht dieser Spitzenkräfte lässt die vor<strong>der</strong>gründige Aufregung<br />
um Spitzene<strong>in</strong>kommen o<strong>der</strong> um Boni als jenen Teil <strong>der</strong><br />
politisierten Neiddebatte ersche<strong>in</strong>en, auf den tunlichst zu verzichten<br />
ist. Vielmehr geht es darum, den erreichten Standard an<br />
Leistungen <strong>der</strong> besten Kräfte und <strong>der</strong> besten Köpfe nicht nur zu<br />
erhalten, son<strong>der</strong>n –nicht zuletzt durch qualifizierten Nachwuchs<br />
– zu steigern.<br />
Klaus Emmerich<br />
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