Generalversammlung 2010 - der Deutschen Handelskammer in ...
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Ansätze. Die C-Klasse wird <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a montiert. Das hängt auch<br />
mit den dortigen Wirtschaftsgesetzen zusammen.<br />
DHK: Wie kann Daimler se<strong>in</strong>e Qualitätsstandards halten, wenn<br />
es Produktionen <strong>in</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> verlagert?<br />
Denk: Drücken wir es so aus: Nach e<strong>in</strong>er gewissen Anlaufphase<br />
ist es unser Anspruch, dieselbe Qualität wie <strong>in</strong> Deutschland zu<br />
liefern. Was beispielsweise aus Tuscaloosa <strong>in</strong> den USA kommt,<br />
ist hun<strong>der</strong>t Prozent Mercedes-Qualität.<br />
DHK: Es gibt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche e<strong>in</strong>en Wettlauf darum, wer <strong>der</strong><br />
Größte ist. Kann und will Daimler da auch mitspielen?<br />
Denk: Für uns ist nicht die schiere Größe <strong>der</strong> Anspruch. Sehr<br />
wohl suchen wir aber bei kle<strong>in</strong>eren Fahrzeugen Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Die Daimler AG ist bekanntlich e<strong>in</strong>e Kooperation<br />
mit Renault-Nissan e<strong>in</strong>gegangen, um die nächste Generation<br />
des Smart geme<strong>in</strong>sam zu entwickeln, weil wir auf Grund <strong>der</strong><br />
ger<strong>in</strong>geren Stückzahl, die wir produzieren können, nicht an die<br />
Kosten herankommen, die die beiden an<strong>der</strong>en haben.<br />
DHK: Warum müssen Sie überhaupt <strong>in</strong> dieser Sparte dabei<br />
se<strong>in</strong>?<br />
Denk: Die europäischen Flottenverbrauchswerte verlangen<br />
Interview<br />
nach e<strong>in</strong>em Angebotsmix. Wir dürfen e<strong>in</strong>en bestimmten durchschnittlichen<br />
CO 2 - Ausstoß bei allen produzierten Fahrzeugen<br />
nicht überschreiten.<br />
DHK: Ist das Dreiliter-Auto noch aktuell?<br />
Denk: Wir haben mit dem Smart -CDI schon e<strong>in</strong> 3,3-Liter-Auto.<br />
„Erfreulicherweise geht die<br />
Tendenz heuer schon wie<strong>der</strong> auf<br />
e<strong>in</strong> Niveau des Durchschnitts <strong>der</strong><br />
letzten zehn Jahre.“<br />
DHK: Stichwort neue Antriebe als Hauptentwicklungsgebiet im<br />
Autobau: Wo sehen Sie die Zukunft?<br />
Denk: Mercedes setzt neben <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Verbrennungsmotoren<br />
sehr stark auf die Hybridisierung, vor allem die<br />
Komb<strong>in</strong>ation von Diesel mit Hybridelement.<br />
DHK: Was ist <strong>der</strong> Vorteil davon?<br />
Denk: Sie haben über Land den Vorteil des sparsamen CDI-<br />
Motors, <strong>der</strong> konzeptbed<strong>in</strong>gt weniger verbraucht als e<strong>in</strong> Benz<strong>in</strong>er,<br />
und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt s<strong>in</strong>d Sie mit dem Hybridmodul und <strong>der</strong><br />
Start-Stop-Automatik perfekt unterwegs. Wir werden im nächsten<br />
Jahr e<strong>in</strong>en E 300 Bluetec-Hybrid br<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Normverbrauch<br />
von 4,1 Liter. Das ist eigentlich unvorstellbar.<br />
DHK: Ist Elektromobilität für e<strong>in</strong>en Produzenten großer Autos<br />
überhaupt <strong>in</strong>teressant?<br />
Denk: Wir glauben, die Elektromobilität ist vor allem für den<br />
urbanen Bereich optimal. Wir planen mit dem Smart Electric<br />
Drive Kooperationen mit Energieversorgungsunternehmen und<br />
werden im nächsten Jahr e<strong>in</strong>e Kooperation mit Elektro-A-Klassen<br />
<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem Land nach Kärnten br<strong>in</strong>gen. Ab<br />
2012 werden wir den Smart Electric Drive ganz normal über<br />
unsere Händler verkaufen.<br />
DHK: Das Problem dürften wohl die Kosten für Batterien se<strong>in</strong>?<br />
Denk: Da traut sich momentan noch ke<strong>in</strong> Spezialist wirklich zu<br />
sagen, wie hoch die Kosten für die Batterien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
se<strong>in</strong> werden. Solche Fahrzeuge werden momentan um 35.000<br />
bis 40.000 Euro angeboten. Nach Umfragen s<strong>in</strong>d 65 Prozent<br />
<strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> bereit, auf Elektroautos umzusteigen, wenn sich<br />
<strong>der</strong> Aufpreis um die 2.000 bis 3.000 Euro bewegt.<br />
DHK: Was waren eigentlich die Probleme, die Mercedes bei <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Hybridtechnologie gehabt hat, über die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Branche gelästert wird?<br />
Denk: Es hat Mitte <strong>der</strong> Neunzigerjahre e<strong>in</strong>en Richtungsstreit<br />
Das Magaz<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Handelskammer</strong> <strong>in</strong> Österreich 37