2020-10-16 Kulturmagazin
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„Wir versuchen Künstler dazu zu bringen, Dingezutun,<br />
die sie normalerweisenicht machen würden.“<br />
in die Welt des Kunstkaufs. Denn daEditionen<br />
den Begriff„Original“erweitern, sindsie<br />
günstiger als einzelne, eigenständige Kunstwerke.<br />
BeiB-98 verbindensich die Ideenvon<br />
Original und Serie zueiner neuen Mischform,<br />
wie überhaupt das Verbindende großgeschrieben<br />
wird. „Wir wollen Gebrauchsgegenstände<br />
leiwand machen“, erklärt Frank<br />
Mariadie Visionvon B-98.<br />
Elisa Alberti ist eine erfolgreiche, aufstrebende<br />
bildende Künstlerin, Simone Oberlechner<br />
ist Sozialarbeiterin und Keramikerin:<br />
Auch außerhalb der jeweils angestammten<br />
Disziplin neue Techniken zu<br />
erarbeiten und Ideen sowie Kompetenzen<br />
zusammenzuführen ist eine der Grundideen<br />
der B-98-Editionen, deren Initiatoren<br />
zur Erstpräsentation des Objekts am<br />
31. Oktober auch ein großes Gesamterlebnis<br />
mit frischer Ofenpizza von Lukas Mraz<br />
planen. Doch B-98 sorgt nicht nur für Aufmerksamkeit<br />
rund um Kunst und Design,<br />
sondern sieht sich vor allem als „Ermöglicher“<br />
und begleitet die Editionen oft auch<br />
essenziell in der technischen Umsetzung.<br />
Produziert wird direkt in der Burggasse,<br />
schließlich findet sich im Untergeschoß ein<br />
Produktionsparcours der Sonderklasse –<br />
vom eigenen Keramikofen über eine Siebdruckmaschine<br />
biszum Metallraumfür die<br />
gröberen Arbeiten.<br />
Permanent werden diese Werkstätten von<br />
den Jungdesignern Martijn Straatman (Studio<br />
Tinus) und Teresa Berger, die beide an<br />
der Designacademy Eindhoven studiert<br />
haben, und Maria Scharl, die an der New<br />
Design University St. Pölten studiert hat,<br />
genutzt, doch auch Gäste sind willkommen.<br />
Im Keller der Burggasse 98 wird<br />
einerseits Beton gegossen, während andererseits<br />
auch Projekte entstehen, die im<br />
Stadtraumauf Betongespraytwerden.<br />
Kunst-Design-Schmelze. Etwa in Zusammenarbeit<br />
mit Kunst im öffentlichen Raum<br />
Wien (KÖR), für die man gemeinsam mit<br />
„Wien 3420“ und der „Inoperable Gallery“<br />
das Mural-Projekt „Beautification“ des<br />
internationalen Stardesigners Stefan Sagmeister<br />
und dessen Grafikbüro Sagmeister<br />
&Walsh inder Seestadt ausführte. Typografien<br />
und grafische Elemente, welche die<br />
Wand entlang der Janis-Joplin-Promenade<br />
„verschönern“, wurden von Sagmeister initiiert<br />
und von der Designagentur B-98 im<br />
Sommer 2019 ausgestaltet. Beratend und<br />
ausführend agieren Niklas Worisch und<br />
Frank Maria inProjekten wie diesen. „Wir<br />
versuchen die Schmelze von Kunst und<br />
Design zu pushen“, so Worisch, „wollen<br />
Künstler dazu bringen, neue Techniken zu<br />
erproben und Dinge zutun, die sie normal<br />
nicht machen würden. Wir machen das<br />
dann technisch möglich.“Neben den Werkstätten,<br />
dem Showroom und einem vielfältig<br />
genutzten Hof gibt es im Haus auch ein<br />
Artist-in-Residence-Studio, ein Piercingstudio<br />
und ein Filmschnittstudio.Ein kollegialer<br />
Kreativcluster, der die Coronazeit<br />
zur eigenen Professionalisierung nutzen<br />
konnte und mit seinen Designeditionen<br />
nuneine kleine Marktlückeauftut. e<br />
Tipp<br />
Launch-Event.Die zweite<br />
Edition des B-98-Labels wird<br />
am 31. Oktober vorgestellt,<br />
14–20 Uhr,Details auf<br />
www.burggasse98.com<br />
NACH UNS DIE<br />
Frank Thiel, Perito Moreno #04, 2012-2013 ©Frank Thiel, Bildrecht, Wien, <strong>2020</strong><br />
BIS 14.02.21<br />
UntereWeißgerberstraße 13 |<strong>10</strong>30 Wien |Täglich <strong>10</strong>:00-18:00 | www.kunsthauswien.com