Die Antiken in den Stichen Marcanton's Agostino ... - Warburg Institute
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— 32 —<br />
Der Knabe mit dem Doppelhorn ist später <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Stiche der Schule von Fonta<strong>in</strong>ebleau,<br />
welcher e<strong>in</strong>en Bacchuszug darstellt und zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> der Albert<strong>in</strong>a bef<strong>in</strong>dlichen Suite von sechs<br />
kreisrun<strong>den</strong> Blättern gehört, verwandt wor<strong>den</strong>.<br />
31. Venus auf e<strong>in</strong>em Delph<strong>in</strong>, von Amor begleitet. — P. 47. B. 239.<br />
(E<strong>in</strong>e Wiederholung mit Marco Dentes Monogramm <strong>in</strong> der Albert<strong>in</strong>a) Venus <strong>in</strong> halb aufrechter<br />
Stellung auf e<strong>in</strong>em Delph<strong>in</strong>, auf dessen Kopf sie <strong>den</strong> l<strong>in</strong>ken Ellenbogen stützt, hält e<strong>in</strong> segeiförmig<br />
über ihrem Haupte wehendes Gewand und schaut auf <strong>den</strong> mit e<strong>in</strong>er Fackel ihr nachfliegen<strong>den</strong><br />
Amor. In der Luft e<strong>in</strong> Schmetterl<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong>e freie Umwandlung antiker Motive, wie sie wiederholt<br />
auf Sarkophagreliefs vorkommen (Vergl. z. B. für die Haltung der Gött<strong>in</strong> Clarac 207, 198 und<br />
Taylor Combe: Ancient Terraöottas <strong>in</strong> the British Mus. N 17.)<br />
32. Venus <strong>in</strong> der Schmiede Vulkans. — P. 50. B. 349,<br />
bezeichnet Raph. urb. dum viveret <strong>in</strong>ven. , mit Monogramm und 1530. Nach der Composition<br />
Raphaels für Battiferri. Auf e<strong>in</strong>em Lager sitzen Vulcan und Venus neben e<strong>in</strong>ander. <strong>Die</strong> letztere<br />
greift mit der Rechten nach Früchten, die ihr zwei l<strong>in</strong>ks stehende Eroten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schale h<strong>in</strong>halten,<br />
während sie mit der L<strong>in</strong>ken aus dem Köcher e<strong>in</strong>es <strong>den</strong> Bogen spannen<strong>den</strong> Amors e<strong>in</strong>en Pfeil<br />
nimmt. E<strong>in</strong> anderer Putte sitzt am Bo<strong>den</strong>, e<strong>in</strong> fünfter br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> Gefäss, mehrere s<strong>in</strong>d im H<strong>in</strong>tergrund<br />
beim Heerdfeuer beschäftigt. — Das Motiv des bogenspannen<strong>den</strong> Amor ist dem <strong>in</strong> zahlreichen<br />
Statuen auf uns gekommenen antiken Typus entlehnt, freilich <strong>in</strong> freier Weise verändert. Der<br />
schlanke Jüngl<strong>in</strong>g hat sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en dicken, pausbackigen Jungen verwandelt. (Vergl. z. B. die<br />
Statue der Villa Albani, Clarac IV. 644 B. 147 1 C. — s. Schlussvignette.)<br />
'^2)- Beicchus und Ariadne — P. 51. B. 485.<br />
S. Marcanton II, 24.<br />
34. Das Bad der Psyche. — P. 58. B. 237.<br />
Copie e<strong>in</strong>es Blattes der Psychedarstellungen des Meisters mit dem Würfel, die dieser nach<br />
Zeichnungen Michel Coxcies stach. Vier Frauen s<strong>in</strong>d nach dem Bade mit ihrer Toilette beschäftigt<br />
die e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>ks trocknet sich <strong>den</strong> Kopf, die zweite r<strong>in</strong>gt sitzend ihre Haare aus, die dritte kauernd<br />
hält e<strong>in</strong> Salbgefäss, während die vierte sich <strong>den</strong> Fuss trocknet. Im H<strong>in</strong>tergrunde sieht man e<strong>in</strong>e<br />
fünfte im Bett. Erkennt man <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en Figur unschwer die Nachahmung der kauern<strong>den</strong> Venus,<br />
so hält sich der Künstler bei der anderen <strong>den</strong> Fuss trocknen<strong>den</strong> an dfen Typus der sich beschuhen<strong>den</strong><br />
Aphrodite. (Vergl. N. 15).<br />
35. Lycaons Verwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en IVolf. — P. 6 1 . B. 244.<br />
Zu dem rechts auf e<strong>in</strong>em Ruhebette liegen<strong>den</strong> Jupiter schreitet von l<strong>in</strong>ks, e<strong>in</strong> Beil auf der l<strong>in</strong>ken<br />
Schulter tragend, Lycaon mit Wolfskopf heran. In der Landschaft l<strong>in</strong>ks h<strong>in</strong>ten sieht man e<strong>in</strong>en<br />
Löwen und zwei Wölfe. Zeus ist offenbar e<strong>in</strong>em alten Flussgotte nachgebildet; namentlich mit<br />
dem <strong>in</strong> jener Zeit lebhaft bewunderten und wiederholt abgebildeten Nil zeigt er entschie<strong>den</strong>e<br />
Aehnlichkeit.<br />
36. Herkules erwürgt <strong>in</strong> der Wiege die Schlangen. — P. 63. B. 315.<br />
Erschreckt sehen die erwachten Eltern von ihrem Lager im H<strong>in</strong>tergrunde rechts aus, wie der<br />
auf se<strong>in</strong>er Wiege sitzende Knabe die zwei Schlangen mit <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong> erwürgt. Wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
nach e<strong>in</strong>er Zeichnung Giulio Romanos, dem für se<strong>in</strong>en Herkulesknaben offenbar alte Statuen<br />
vorschwebten, wie wir sie bei de Cavalleriis (II, 38. 39.) und Clarac (auf <strong>den</strong> Tafeln 781, 782, 7S3,<br />
vergl. besonders 783, 1957 A) f<strong>in</strong><strong>den</strong>. Welches Orig<strong>in</strong>al er benutzte, ist nicht zu entschei<strong>den</strong>,<br />
da die Haltung mit ke<strong>in</strong>em der alten Denkmäler genau übere<strong>in</strong>stimmt, doch nähert sie sich am<br />
meisten dem von Lenormant (Gaz. archeol. 1875, S. 61 f{.) an zweiter Stelle beschriebenen Typus.<br />
37. Herkules erwürgt <strong>den</strong> NemaeiscJien Löwen. — P. 65. B. 287.<br />
Nach Giulio Romanos Composition im Palazzo del Te <strong>in</strong> Mantua. Der <strong>in</strong> etwas gekrümmter<br />
Stellung vor e<strong>in</strong>em trümmerhaften, alten Gebäude stehende Herkules erdrosselt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Armen<br />
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