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Die Antiken in den Stichen Marcanton's Agostino ... - Warburg Institute

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— 39 —<br />

Giulio Romano zugeschrieben wird, auf e<strong>in</strong> antikes Muster zurückgeht, kann ich nicht bestimmen.<br />

Doch wäre es wohl <strong>den</strong>kbar, wenn man sich der ähnlichen Situation von Frauen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Armen<br />

sie entführender Centauren er<strong>in</strong>nert. (Vergl. z. B. Combe: Descr. of ant. terrae. II, XV.)<br />

68. <strong>Die</strong> Parfünibüclisc für Franz I. — P. 58. R. 490.<br />

Copie des <strong>Marcanton's</strong>chen Stiches P. 136. S. N. 26.<br />

4. Anonyme Meister der Schule Marcantons.<br />

a. Religiöse Darstellungen.<br />

69. <strong>Die</strong> Aubetiüig der Hirten. — P. 15. B. XV p. 15, 3.<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lich nach e<strong>in</strong>er Zeichnung Giulio Romanos. Der vordere kniende Hirte er<strong>in</strong>nert <strong>in</strong> der<br />

Stellung an <strong>den</strong> Schleifer der Tribüne <strong>in</strong> Florenz, nur ist se<strong>in</strong> rechtes Be<strong>in</strong> weiter nach h<strong>in</strong>ten<br />

gestreckt und der Kopf weniger nach oben gerichtet. Wir berühren bei diesem Punkte e<strong>in</strong>e<br />

Frage, die betreffs zwei anderer, auf Raphael zurückgeführter Werke schon von Passavant und<br />

Pulszk}' aufgeworfen wor<strong>den</strong> ist. Ersterer bezog <strong>den</strong> Skythen auf e<strong>in</strong>em Apollo und Mars)-as<br />

darstellen<strong>den</strong> Stiche des Meisters mit dem Würfel (B. XV, S. 206 N. 31), lezterer <strong>den</strong> Sohn des<br />

Noah auf dem Opfer des Erzvaters an der Decke der dritten Loggienarkade auf die Florent<strong>in</strong>er<br />

Statue. Ich glaube der Skythe hat ebenso, wie Apollo und die Muse se<strong>in</strong> Vorbild auf e<strong>in</strong>em<br />

antiken Wandgemälde, das sich bereits im Codex Pighianus f<strong>in</strong>det (Jahn: N. 228. — danach publ.<br />

von Jahn: Ben der sächs. Gesellschaft d. Wiss. 1869 Taf III;. <strong>Die</strong> Aehnlichkeit zwischen dem<br />

Sohn des Noah und dem Schleifer ist sehr weit hergeholt, da die verwandten Züge so ger<strong>in</strong>g<br />

s<strong>in</strong>d, dass an e<strong>in</strong>e Abhängigkeit der e<strong>in</strong>en Figur von der anderen schwerlich zu <strong>den</strong>ken ist.<br />

Weit mehr Recht hätte man, dies von dem Hirten auf unserm Sticjie zu behaupten, der namentlich<br />

auch <strong>in</strong> dem Motive des über die l<strong>in</strong>ke Schulter liegen<strong>den</strong> Gewandes Uebere<strong>in</strong>stimmung mit der<br />

Statue zeigt. Gleichwohl wird man gut thun, die Möglichkeit e<strong>in</strong>er zufälligen Aehnlichkeit nicht<br />

auszuschliessen.<br />

b. Historische und mythologische Darstellungen.<br />

Den Stich Passavant 56, die Grossmuth des Scipio, sowie <strong>den</strong> Dornauszieher P. 136 haben<br />

wir schon oben besprochen (N. 52 u. N. 11.)<br />

70. Kampf der Horatier und Curiatier. — P. 55. B. XV p. 29, 2.<br />

7 <strong>Die</strong><br />

1 .<br />

Nach e<strong>in</strong>er von dem Stecher, wie die e<strong>in</strong>geritzten Umrissl<strong>in</strong>ien beweisen, benutzten lavirten<br />

Federzeichnung des Giulio Romano <strong>in</strong> der Albert<strong>in</strong>a (Sc. Rom. Portfol. VI, N. 402). In e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>gehegten Räume, um welchen Zuschauer herumstehen, fechten <strong>in</strong> der Mitte zwei Kämpfer mit<br />

gegene<strong>in</strong>ander erhobenen Schil<strong>den</strong>. Zwei andere liegen ausgestreckt auf dem Bo<strong>den</strong>. E<strong>in</strong> drittes<br />

Paar endlich hält sich umfasst und sucht sich mit Dolchen beizukommen, bez. 1541. Ant.<br />

Salamanca. Auf die Benutzung des Entellus und Daresreliefs im Lateran flir die Mittelgruppe ist<br />

bereits h<strong>in</strong>gewiesen wor<strong>den</strong>. (Vergl. N. 51.) In <strong>den</strong> zwei liegen<strong>den</strong> Kriegern könnte man versucht<br />

se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Beziehung zu <strong>den</strong> ganz ähnlichen Statuen der zwei todten Gallier <strong>in</strong> Neapel und<br />

Venedig zu erkennen. (Clarac: 871, 2216. 872, 2215. Vergl. auch 858, 2177.)<br />

Schlacht bei Ostia — P. 58, B. XV, p. 34, 7.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Zeichnung Raphaels zu dem Fresko im Vatican. An dem Gestade des Meeres, <strong>in</strong><br />

dem man zahlreiche Schiffe sieht, sitzt von Wür<strong>den</strong>trägern umgeben rechts der Papst. Krieger<br />

führen gefesselte Gefangene vor ihn ; l<strong>in</strong>ks wer<strong>den</strong> zwei solche aus e<strong>in</strong>em Boote gezogen. Pulszky<br />

hob mit Recht hervor, ,,dass der vordere Gefangene, der aus dem Kahne tritt und der Krieger,<br />

der ihn erfasst, e<strong>in</strong>er Gruppe aus e<strong>in</strong>em Relief der Trajanssäule nachgebildet seien (Froehner PI. 32.

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