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tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe November/Dezember 2020

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<strong>Ausgabe</strong> 33<br />

<strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong><br />

®<br />

Eine Produktion von<br />

Titelbild: Einhorn Fotografie, Peter Jung<br />

Industriedenkmal Radom Raisting<br />

Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />

mit Veranstaltungskalender<br />

für zwei Monate<br />

Auf der Roten Couch<br />

Klangkünstler Klaus Feßmann<br />

Haustier mal anders<br />

Ein Stinktier als Mitbewohner


Gemeinsam <strong>und</strong> in Würde<br />

„Wie oft putzen Sie Ihrem H<strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Zähne?“ Diese Frage stellt<br />

Dr. Dagmar Birnzain ihren<br />

K<strong>und</strong>en immer. Die Wahl-<br />

Seeshaupterin e ist eine der<br />

b<strong>und</strong>esweit ganz wenigen<br />

Zahnmedizinerinnen<br />

für<br />

Haustiere. Ihr Behandlungsspektr<strong>um</strong><br />

an H<strong>und</strong>,<br />

Katze <strong>und</strong> Maus reicht von<br />

Prophylaxe über Zahnersatz<br />

bis hin zu aufwändigen Kieferoperationen.<br />

Zeit für Zahnpflege<br />

an Haustieren hat<br />

Professor Klaus Feßmann<br />

nicht. Der<br />

aus Baden-Württemberg<br />

stammende mend<br />

Iffeldorfer feld<br />

fe<br />

r brennt für Kunst <strong>und</strong> Musik.<br />

Im großen Interview auf der Roten Couch spricht der<br />

69-jährige Pianist, Komponist, Maler <strong>und</strong> Autor über<br />

seine Zeit am Mozarte<strong>um</strong> in Salzburg, ein Wohnbau-<br />

Projekt für SAP-Gründer Dietmar Hopp, renommierte<br />

Auszeichnungen für Integration <strong>und</strong> Geowissenschaften<br />

sowie heilende Wirkung klingender Steine,<br />

<strong>die</strong> er gemeinsam mit Medizinern bis ins kleinste<br />

Detail erforschte.<br />

Kommen <strong>die</strong> Fachkräfte von PalliaHome ins Spiel,<br />

geht <strong>die</strong> Chance auf medizinische Heilung gegen<br />

Null. Umso wertvoller, <strong>die</strong> letzten Tage seines Lebens<br />

in gewohntem Umfeld, im Kreise seiner Familie<br />

verbringen, <strong>und</strong> in Würde sterben zu können. Wir<br />

haben den ambulanten Dienst für Palliativ-Medizin<br />

besucht <strong>und</strong> herausgef<strong>und</strong>en, wie viel Wissen, Können,<br />

aber vor allem auch Empathie in <strong>die</strong>sem außergewöhnlichen<br />

Beruf gefragt ist. Menschen vor<br />

dem zu frühen Tod retten, <strong>das</strong> ist <strong>die</strong> Hauptaufgabe<br />

der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Der<br />

Ortsverband Pöcking-Starnberg forscht akribisch, <strong>um</strong><br />

Unterwasserrettung zu verbessern. Ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt, in Not geratene Schwimmer oder Taucher<br />

schneller aufzufinden am G<strong>r<strong>und</strong></strong> eines trüben<br />

Binnenseegewässers: Der Einsatz von Drohnen.<br />

„Schnell sein“ ist auch <strong>das</strong> richtige Stichwort für Sven<br />

Haben. Z<strong>um</strong>indest dann, wenn <strong>die</strong> Nacht hereinbricht,<br />

<strong>und</strong> seine Haustiere anfangen, <strong>die</strong> Wohnung<br />

auf den Kopf zu stellen. Kein Witz: Der Peißenberger<br />

hält zwei Stinktiere <strong>und</strong> gibt so offen wie ehrlich zu:<br />

„Ich würde es niemandem empfehlen.“<br />

Dagegen voll im Trend: Shopping im Secondhand-Laden.<br />

Da aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona diverse Kleiderbasare abgesagt<br />

werden mussten, herrscht bei Jana Fleck noch<br />

mehr Betrieb. Neuwertige Bodys, Strampler, Kleider,<br />

Hemden, Hosen, Jacken für Babys, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

bietet sie an in Hülle <strong>und</strong> Fülle – <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

seit mehr als zwölf Jahren. Im Vergleich dazu ist der<br />

Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt noch ein<br />

unbeschriebenes Blatt. Wir durften uns nach Ladenschluss<br />

bei Eva Lechner <strong>und</strong> Daniela Arlt <strong>um</strong>schauen –<br />

ein erstes Resümee nach einem Jahr „Einkaufen<br />

ohne Plastikmüll“. Auf Regionalität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

legen auch <strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />

großen Wert. In unserem Weihnachtsteil – ja liebe<br />

Leser, bald ist es wieder so weit – verraten sie ein<br />

leckeres Dreigänge-Menü, ideal für Heiligabend oder<br />

<strong>die</strong> Feiertage danach. Süße Versuchungen in knalligen<br />

Farben, ein Drechsler der besonderen Art sowie<br />

ein tolles Angebot des Malteser Hilfs<strong>die</strong>nstes <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

den Sonderteil zur bevorstehenden Staden Zeit ab.<br />

Dass auch Sie <strong>die</strong> Weihnachtsfeiertage nicht alleine<br />

verbringen müssen, weiß an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Barrierefreiheit erleichtert den<br />

Alltag — gute Lösungen, auch<br />

für Menschen ohne Handicap<br />

Seite 6<br />

Mit dem Turbobohrer ins<br />

H<strong>und</strong>emaul — Dr. Dagmar<br />

Birnzain ist Tierzahnärztin<br />

Seite 9<br />

Pianist, Komponist <strong>und</strong><br />

Klangkünstler: Professor Klaus<br />

Feßmann auf der Roten Couch<br />

Seite 14<br />

„Weil's eben nicht perfekt ist“<br />

Robert Langer baut<br />

analoge Synthesizer<br />

Seite 16<br />

Die Aufgabe ehrenamtlicher<br />

Richter: „Eine Bereicherung<br />

für den Strafprozess“<br />

Seite 20<br />

Die Dießener Hangquellen:<br />

Eine einzigartige<br />

Wasserversorgung<br />

Seite 28<br />

Sven Haben lebt mit<br />

Stinktieren: „Ich würde es<br />

keinem empfehlen“<br />

Seite 30<br />

Unterwasserdrohnen als<br />

Lebensretter? DLRG-Tests<br />

im Starnberger See<br />

Seite 36<br />

Laden ein z<strong>um</strong><br />

Innehalten: Privatkapellen<br />

im Tassiloland<br />

Seite 40<br />

Würdevolles Sterben im<br />

eigenen Zuhause — ein Besuch<br />

bei Palliahome<br />

Seite 46<br />

ZIST im Nordosten<br />

Penzbergs: Ein idyllischer<br />

Ort der Selbstfindung<br />

Seite 48<br />

KussKuh — ein<br />

landwirtschaftliches<br />

Vorzeigeprojekt<br />

Seite 54<br />

Dießener „Süßwahn“:<br />

Zickige Edelplätzchen<br />

in knalligen Farben<br />

Ab Seite 56<br />

Die Stade Zeit:<br />

Weihnachtsthemen<br />

mit Kochrezepten<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 3


Barrierefreiheit macht <strong>das</strong> Leben leichter<br />

Gute Lösungen – nicht<br />

nur für Behinderte<br />

Tassiloland | Hindernisse, <strong>die</strong><br />

früher als harmlos angesehen<br />

oder gar nicht bemerkt wurden,<br />

werden mehr <strong>und</strong> mehr zu Stolperfallen.<br />

Zu unüberwindbaren<br />

Barrieren, <strong>die</strong> den Lebensra<strong>um</strong><br />

einschränken. Spätestens, wenn<br />

Menschen mit zunehmendem<br />

Alter <strong>die</strong>se Erfahrungen machen,<br />

wird ihnen deutlich, wie wichtig<br />

Barrierefreiheit ist. Schon<br />

<strong>die</strong> demografische Entwicklung<br />

unserer Gesellschaft sorgt dafür,<br />

<strong>das</strong>s Barrierefreiheit nicht als<br />

Spezialproblem von Behinderten<br />

angesehen wird, sondern allgemeine<br />

Bedeutung gewonnen hat.<br />

So wird sich nach Prognosen des<br />

statistischen B<strong>und</strong>esamtes <strong>die</strong><br />

Mit Gefühl für <strong>die</strong> historische i h Bausubstanz angelegt: Die barrierefreie<br />

i<br />

Rampe an der Wessobrunner Pfarrkirche.<br />

Zahl der 80-Jährigen <strong>und</strong> Älteren<br />

von heute nicht ganz vier Millionen<br />

auf zehn Millionen im Jahr<br />

2050 nahezu verdreifachen. Damit<br />

nimmt automatisch <strong>die</strong> Zahl<br />

der Menschen zu, deren körperliche<br />

Leistungsfähigkeit abnimmt.<br />

Die zu Menschen mit Behinderung<br />

werden. Selbst wenn sie<br />

noch nicht gleich auf Rollstuhl<br />

oder Rollator angewiesen sind.<br />

Auch für <strong>die</strong> Jüngsten in unserer<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> deren Familien<br />

ist Barrierefreiheit ein wichtiges<br />

Anliegen. Ob Kinderwagen, Rollstuhl,<br />

kleine Statur oder Gebrechlichkeit.<br />

Die Probleme beim Überwinden<br />

von Hindernissen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Anforderungen an eine barrierefreie<br />

Umgebung unterscheiden<br />

sich ka<strong>um</strong>. Barrierefreiheit macht<br />

uns allen <strong>das</strong> Leben leichter. Wer<br />

hat <strong>die</strong>se Erfahrung nicht schon<br />

mit einem Rollkoffer auf Urlaubsoder<br />

Geschäftsreise gemacht.<br />

Oder beim – selbstverständlich<br />

barrierefreien – Einkaufen mit<br />

Einkaufswagen. Barrierefreiheit<br />

ist also zunehmend ins öffentliche<br />

Bewusstsein gerückt. Trotzdem<br />

können <strong>die</strong> Betroffenen heute<br />

noch unzählige Beispiele von immer<br />

noch fehlender Barrierefreiheit<br />

nennen. Vielfach liegt <strong>die</strong>s an<br />

Problemen in alter Bausubstanz<br />

mit Stufen, Schwellen, schmalen<br />

Türen. Oft aber auch an anderen<br />

Prioritäten, fehlendem Bemühen<br />

oder schlicht Gedankenlosigkeit.<br />

Es geht aber auch anders.<br />

Wer sich im Tassiloland<br />

aufmerksam<br />

<strong>um</strong>schaut, findet im öf-<br />

Der Gasthof zur Post in Eberfing – barrierefrei durch Anbau <strong>und</strong> Aufzüge,<br />

ohne <strong>die</strong> historische Vorderansicht zur Straße zu verändern.<br />

fentlich zugänglichen Ra<strong>um</strong> zahllose<br />

barrierefreie Lösungen, <strong>die</strong><br />

gut auf <strong>die</strong> örtlichen Verhältnisse<br />

zugeschnitten sind. Stellvertretend<br />

für viele positive Beispiele<br />

hier drei, ganz unterschiedliche<br />

Lösungen:<br />

Zur historischen Ansicht<br />

passende Rampe<br />

Die 1759 fertiggestellte Barockkirche<br />

St. Johannes der Täufer im<br />

Wessobrunner Klosterhof gehört<br />

zu den Meisterwerken der Ba<strong>um</strong>eister,<br />

Stuckateure <strong>und</strong> Kirchenmaler<br />

im Pfaffenwinkel. Als Pfarrkirche,<br />

aber auch Kunstdenkmal<br />

viel besucht. 250 Jahre lang aber<br />

nur von denen, <strong>die</strong> es schafften,<br />

den Höhenunterschied von fast<br />

einem Meter z<strong>um</strong> Vorplatz <strong>und</strong><br />

den steilen Zugang über sechs<br />

Eingangsstufen zu bewältigen. Als<br />

im Jahr 2010 überlegt wurde, wie<br />

<strong>die</strong>ser Zugang barrierefrei gestaltet<br />

werden könnte, war <strong>das</strong> Team<br />

<strong>um</strong> Kirchenpfleger Franz Langer<br />

gut beraten, nicht den erstbesten<br />

Vorschlag zu übernehmen. Ausgerechnet<br />

<strong>die</strong> Denkmalpflege empfahl<br />

hier einen Treppenlift. Eine<br />

Hebebühne, <strong>die</strong> Langer als „Blechkasten“<br />

vor dem historischen Gebäude<br />

für völlig unpassend hielt.<br />

So machten sich <strong>die</strong> Wessobrunner<br />

selbst Gedanken – <strong>und</strong> fanden eine<br />

Lösung, <strong>die</strong> sich so gut mit dem<br />

historischen Gebäude verträgt,<br />

<strong>das</strong>s man meinen könnte, es gebe<br />

sie immer schon. Eine zweigeteilte<br />

Rampe, <strong>die</strong> nicht als störend<br />

empf<strong>und</strong>en wird. Weil ihre Ba<strong>um</strong>aterialien,<br />

wie heimischer Tuffstein,<br />

dem historischen Gebäude<br />

entsprechen. Sie ordnet sich unter<br />

<strong>und</strong> erfüllt unaufdringlich ihren<br />

Zweck, barrierefrei in <strong>die</strong> Kirche zu<br />

4 | <strong>tassilo</strong>


gelangen. 2012 konnte <strong>die</strong> Rampe<br />

gebaut werden. Weitgehend in Eigenleistung<br />

engagierter Bauhelfer<br />

<strong>und</strong> mit Unterstützung örtlicher<br />

Firmen. Zuschüsse aus öffentlichen<br />

Mitteln gab es nicht. Die Maßnahme<br />

wurde im Wesentlichen finanziert<br />

aus den Erlösen der Wessobrunner<br />

Dorfweihnacht 2010 <strong>und</strong><br />

Spenden von Privatpersonen. Nur<br />

durch <strong>das</strong> ehrenamtliche Engagement<br />

vieler Menschen für „ihre“<br />

Wessobrunner Kirche kam <strong>die</strong>se<br />

Lösung zustande.<br />

Barrierefrei<br />

durch Anbau <strong>und</strong> Lift<br />

Ein Beispiel für eine gelungene<br />

barrierefreie Umgestaltung einer<br />

der vielen historischen Gasthöfe<br />

im Tassiloland findet sich in<br />

Eberfing. Im Jahre 1481 wurde der<br />

dortige Gasthof zur Post erstmals<br />

erwähnt. Er gehörte damals als<br />

Weinschenke dem Kloster Polling.<br />

In der Folgezeit wechselten öfter<br />

<strong>die</strong> Wirte, bis den Gasthof 1874<br />

<strong>die</strong> Familie Landes in Besitz nahm<br />

<strong>und</strong> bis 1994 führte. 1998 übernahm<br />

<strong>die</strong> Gemeinde Eberfing den<br />

Gasthof zur Post, renovierte ihn in<br />

den Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 komplett<br />

<strong>und</strong> schuf einen großen Anbau<br />

mit Gästezimmern, Tagungsra<strong>um</strong>,<br />

Saal <strong>und</strong> vier Kegelbahnen.<br />

Eines der Gästezimmer ist mit<br />

Bedacht als Appartement für<br />

Schwerbehinderte mit Betreuer<br />

ausgelegt. Ein neuer, barrierefreier<br />

Haupteingang wurde in Richtung<br />

der Parkplätze im Innenhof<br />

geschaffen. Veränderungen der<br />

historischen Eingangssituation<br />

mit Treppenstufen zur Straße <strong>und</strong><br />

engen Türen wären ka<strong>um</strong> möglich<br />

gewesen. Alle Rä<strong>um</strong>e im Haus,<br />

einschließlich der Kegelbahnen,<br />

sind barrierefrei zu erreichen.<br />

Dies ermöglichen zwei Aufzüge.<br />

Eine Besonderheit ist der Gasthof<br />

Zur Post auch deshalb, weil im<br />

Haus ein Miteinander von Gasthof,<br />

Vereins- <strong>und</strong> Gemeindenutzung<br />

gepflegt wird. Er ist lebendiger<br />

Mittelpunkt des Dorfs, in dem<br />

auch Schützen, Kegler <strong>und</strong> Musiker<br />

daheim sind. Und den auch<br />

auswärtige Behindertengruppen<br />

gern aufsuchen. Von der Barrierefreiheit<br />

profitieren alle.<br />

Moderne Sanitäranlage<br />

an zentraler Stelle<br />

Mit dem Neubau einer barrierefreien<br />

Sanitäranlage hat <strong>die</strong> Stadt<br />

<strong>Weilheim</strong> am neuen zentralen<br />

Busbahnhof Maßstäbe gesetzt.<br />

In <strong>die</strong>ser Form einmalig in der<br />

Region. Direkt neben der neuen<br />

Fahrradabstellanlage wurde eine<br />

hochmoderne Toilettenanlage<br />

gebaut. Neben zwei öffentlichen<br />

Toiletten mit Wickeltisch bietet sie<br />

ein behindertengerechtes WC, <strong>das</strong><br />

sogar mit Liege <strong>und</strong> Deckenlifter<br />

ausgestattet ist, geeignet auch für<br />

Schwerstbehinderte. So ist nun<br />

an einer der bedeutendsten Mobilitätsdrehscheiben<br />

im Oberland<br />

auch <strong>die</strong> Barrierefreiheit <strong>um</strong>fassend<br />

berücksichtigt worden. Vor<br />

drei Jahren hatte <strong>die</strong> Deutsche<br />

Bahn den direkt daneben liegenden<br />

<strong>Weilheim</strong>er Bahnhof bereits<br />

barrierefrei <strong>um</strong>gerüstet – allerdings<br />

<strong>die</strong> alten Sanitäranlagen<br />

Anfang 2019 geschlossen. Am<br />

<strong>Weilheim</strong>er Bahnhof steigen an<br />

einem durchschnittlichen Werktag<br />

mehr als 9000 Fahrgäste ein <strong>und</strong><br />

aus. Viele Reisende wechseln hier<br />

zwischen den Verkehrsmitteln.<br />

Dass eine barrierefreie Toilettenanlage<br />

am Busbahnhof gebaut<br />

<strong>und</strong> rollstuhlgerecht mit Liege <strong>und</strong><br />

Deckenlifter ausgestattet wurde,<br />

war der Behindertenbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Weilheim</strong>, Susann<br />

Enders, ein besonderes Anliegen:<br />

„Wenn man den Bedarf der Betroffenen<br />

genau kennt, lassen sich<br />

maßgeschneiderte Lösungen am<br />

ehesten finden.“<br />

kp<br />

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Die hochmoderne<br />

barrierefreie<br />

Toilettenanlage<br />

am <strong>Weilheim</strong>er<br />

Busbahnhof<br />

mit speziellem<br />

Behinderten-WC<br />

(seitlich links).<br />

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november / dezember <strong>2020</strong> | 5


Dr. Dagmar Birnzain ist Zahnärztin für Haustiere<br />

Mit dem Turbobohrer ins H<strong>und</strong>emaul<br />

Seeshaupt | Starker M<strong>und</strong>geruch,<br />

häufiges Speicheln, aus dem Maul<br />

fallendes Futter während des Fressens,<br />

angeschwollene Backen,<br />

ungewohnt aggressive Verhaltensweise:<br />

Es gibt viele Anzeichen dafür,<br />

<strong>das</strong>s ein Haustier Probleme mit<br />

den Zähnen hat. Spätestens dann<br />

sollten H<strong>und</strong>e-, Katzen- <strong>und</strong> Meerschweinchenbesitzer<br />

den Weg zu<br />

Experten aufsuchen. Die Auswahl<br />

ist an <strong>die</strong>ser Stelle stark begrenzt.<br />

Dr. Dagmar Birnzain ist mit ihrer<br />

Fachtierarztpraxis für Zahn-, M<strong>und</strong><strong>und</strong><br />

Kieferheilk<strong>und</strong>e weit <strong>und</strong> breit<br />

<strong>die</strong> einzige Spezialistin auf <strong>die</strong>sem<br />

Gebiet. Ihre K<strong>und</strong>en allen Alters<br />

<strong>und</strong> aus allen Gesellschaftsschichten<br />

kommen aus ganz Bayern,<br />

z<strong>um</strong> Teil aus Österreich <strong>und</strong><br />

Südtirol. „Ges<strong>und</strong>e Zähne sind<br />

wichtig für <strong>das</strong> Wohlbefinden<br />

von Haustieren, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />

eins zu eins wie bei<br />

uns Menschen auch“,<br />

sagt Zahntierärztin,<br />

<strong>die</strong> ursprünglich<br />

aus München<br />

stammt, ihre<br />

Praxis jedoch<br />

seit vielen Jahren<br />

im idyllisch<br />

gelegenen Seeshaupt<br />

am Westufer<br />

des Starnberger Sees betreibt.<br />

H<strong>und</strong>e machen 60 Prozent der von<br />

ihr behandelten Tiere aus, Katzen<br />

30 Prozent, sogenannte Heimtiere<br />

wie Kaninchen, Hamster, Ratten<br />

<strong>und</strong> Mäuse zehn Prozent. Massiv<br />

verschmutzte Zähne, eine Art Karies,<br />

gebrochene Zähne, T<strong>um</strong>ore,<br />

Wucherungen, Angeborene Fehlstellungen<br />

– es gibt Dutzende Probleme<br />

<strong>und</strong> Krankheiten im Zahn<strong>und</strong><br />

Maulbereich von Haustieren,<br />

<strong>die</strong> eine professionelle Behandlung<br />

benötigen. Spätestens dann,<br />

wenn der praktische Tierarzt in Sachen<br />

Können, Fachwissen <strong>und</strong> Ausstattung<br />

an seine Grenzen kommt,<br />

wird er <strong>das</strong> Tier an einen Spezialisten<br />

überweisen. Dr. Dagmar Birnzain,<br />

<strong>die</strong> vor ihrer beruflichen Spezialisierung<br />

selbst als „praktische“<br />

Tierärztin gearbeitet hat, weiß ganz<br />

genau, wovon sie spricht. „In <strong>die</strong>ser<br />

Zeit habe ich festgestellt, wie<br />

groß der Bedarf nach einer Spezialisierung<br />

auf Zahnmedizin für<br />

Kleintiere ist.“ Diverse Zusatzqualifikationen<br />

erlangte sie im In- <strong>und</strong><br />

Ausland – an deutschen Universitäten<br />

gibt es bis heute keine Vorlesungen<br />

für Tierzahnmedizin. „Was<br />

sehr schade ist“, sagt <strong>die</strong> Wahl-<br />

Seeshaupterin, <strong>die</strong> mit Fachseminaren<br />

<strong>und</strong> Hospitanten-Plätzen für<br />

Tiermediziner <strong>und</strong> Studenten alles<br />

dafür tut, <strong>um</strong> mehr Menschen für<br />

<strong>die</strong>sen wichtigen Beruf begeistern<br />

zu können.<br />

Zähneputzen mit<br />

Hühnchen-Geschmack<br />

Trotz eingangs erwähnter Anzeichen<br />

ist es für Haustier-Besitzer<br />

nicht leicht, Zahnprobleme ihrer<br />

vierbeinigen Lieblinge rechtzeitig<br />

zu erkennen. „Haustiere können<br />

nun mal nicht sprechen, sind darüber<br />

hinaus, allen voran Katzen,<br />

hart im Nehmen – trotz starker<br />

Schmerzen leben sie oft in gewohnter<br />

Manier weiter“, sagt Dr.<br />

Dagmar Birnzain. Erst, wenn <strong>die</strong><br />

Krankheit weit fortgeschritten ist,<br />

seien gewisse Verhaltensauffälligkeiten<br />

erkennbar <strong>und</strong> zeigen auf,<br />

<strong>das</strong>s etwas nicht stimme. Umso<br />

wichtiger, <strong>das</strong>s H<strong>und</strong>e-, Katzen<strong>und</strong><br />

Heimtierbesitzer sich regelmäßig<br />

nach dem Wohlbefinden ihrer<br />

Auch für Haustiere wichtig: Dr. Dagmar Birnzain putzt ihrem H<strong>und</strong><br />

„Ozzy“ täglich für <strong>r<strong>und</strong></strong> eine Minute <strong>die</strong> Zähne.<br />

Tiere erk<strong>und</strong>igen. Die beste Methode<br />

im Zahn- <strong>und</strong> Maulbereich:<br />

Zähneputzen. Einmal am Tag. Über<br />

je eine Minute. Hierfür gibt’s sogar<br />

spezielle Tierzahnbürsten, <strong>die</strong> vom<br />

Aufbau her stark einer menschlichen<br />

ähneln, jedoch mit längerem<br />

Stil versehen sind. Darüber hinaus<br />

explizite Tier-Zahnpasta, schluckbar<br />

<strong>und</strong> mit Hühnchen-Geschmack.<br />

Letzteres hat den großen Vorteil,<br />

<strong>das</strong>s manch Katze oder H<strong>und</strong> regelrecht<br />

narrisch sind aufs Zähneputzen,<br />

es gerne mit sich machen<br />

lassen. Paradebeispiel an <strong>die</strong>sem<br />

Donnerstagvormittag: Ozzy, nach<br />

Rocklegende Osbourne benannt,<br />

langes, schwarzgraues Haar, 42<br />

(!) Kilo schwer, Rasse „Briard“. Es<br />

handelt sich <strong>um</strong> den topgepflegten<br />

<strong>und</strong> bestens erzogenen Begleith<strong>und</strong><br />

von Dr. Dagmar Birnzain.<br />

An ihm zeigt sie demonstrativ,<br />

wie spielerisch leicht Zähneputzen<br />

mit einem Haustier funktioniert.<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung dafür, was<br />

auch für <strong>die</strong> tägliche Arbeit mit<br />

den Haustieren der K<strong>und</strong>en gilt:<br />

Eine starke Empathie fürs Tier, <strong>die</strong><br />

Ausstrahlung von Ruhe <strong>und</strong> Ge-<br />

Metallkronen im H<strong>und</strong>emaul<br />

<strong>und</strong> Schneidezähne<br />

in Überlange.<br />

6 | <strong>tassilo</strong>


Technisch top ausgestattet: Dr. Dagmar Birnzain am Röntgenbild.<br />

lassenheit, ein sanfter, liebevoller<br />

Umgang. „In all den Jahren ist es<br />

nie zu einem gefährlichen Vorfall<br />

gekommen“, bekräftigt Dr. Dagmar<br />

Birnzain an <strong>die</strong>ser Stelle, wie<br />

wichtig der richtige Umgang mit<br />

Haustieren ist. Schließlich hatte<br />

sie schon <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />

Rassen mit z<strong>um</strong> Teil schlimmsten<br />

Krankheitsfällen auf ihrem Behandlungs-<br />

oder OP-Tisch liegen.<br />

Behandlung immer<br />

mit Vollnarkose<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel ein Kaninchen, dessen<br />

Zähne eine schier unfassbare<br />

Überlänge erreicht haben. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />

Die Zähne von Nagetieren<br />

wachsen ein Leben lang, müssen<br />

deshalb ständig „nagen“, sich<br />

quasi abwetzen, <strong>um</strong> eine standesgemäße<br />

Größe halten zu können.<br />

Weil viele Halter ihre Tiere jedoch<br />

nicht nur mit Heu <strong>und</strong> Gras füttern,<br />

sondern auch künstlich hergestellte<br />

„Leckerlies“ <strong>und</strong> Kraftfutter dazugeben,<br />

werden <strong>die</strong> Tiere zu schnell<br />

satt, infolgedessen fett <strong>und</strong> benutzen<br />

obendrein ihre Nagezähne zu<br />

selten. Ein anderes, vom Menschen<br />

verursachtes Problem, <strong>das</strong> Dr. Dagmar<br />

Birnzain hautnah an ihrem<br />

Behandlungstisch immer wieder<br />

zu sehen bekommt: Dass Haustierrassen<br />

gezüchtet werden, <strong>die</strong> rein<br />

anatomisch betrachtet von vorne<br />

herein Zahn- <strong>und</strong> Maulprobleme<br />

bekommen müssen. Gemeint sind<br />

z<strong>um</strong> Beispiel Perserkatzen oder <strong>die</strong><br />

Trend-H<strong>und</strong>e-Rasse „Mops“. Vor<br />

allem letztere haben aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> viel<br />

zu kurzer M<strong>und</strong>partie <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser<br />

„plattgedrückten“ Nase nicht ausreichend<br />

Platz für eine naturgemäße<br />

Entwicklung von Kiefer, Zahnfleisch<br />

<strong>und</strong> Gebiss. „Deshalb atmen<br />

Mopse so schwer <strong>und</strong> sterben an<br />

heißen Sommertagen manchmal<br />

an plötzlichem Hitzetod.“ Behandelt<br />

werden sie, wie alle anderen<br />

Haustiere auch, trotzdem zur vollsten<br />

K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Und zwar<br />

immer unter Vollnarkose, „weil<br />

Haustiere, auch wenn sie noch so<br />

gut erzogen sind, niemals über<br />

längere Zeit so ruhig liegen bleiben<br />

würden, damit wir gut <strong>und</strong> zuverlässig<br />

arbeiten können“. Die Entfernung<br />

von massivem Zahnstein,<br />

<strong>das</strong> Herausschneiden von T<strong>um</strong>oren,<br />

klassisches Bohren, <strong>das</strong> Auffüllen<br />

von Löchern mit beispielsweise<br />

Kronen aus Gold, <strong>die</strong> Behandlung<br />

von Parodontitis (Entzündung<br />

im Zahnfleisch, <strong>die</strong> Zähne <strong>und</strong><br />

Knochen angreift), Kieferfehlstellungen<br />

durch tiergerechte Spangen<br />

ausgleichen, eine klassische<br />

Zahnreinigung – es gibt nichts,<br />

was Dr. Dagmar Birnzain <strong>und</strong> ihre<br />

fachkompetenten Mitarbeiterinnen<br />

nicht in Angriff nehmen.<br />

Wobei häufig nur noch <strong>das</strong> Ziehen<br />

eines oder mehrere Zähne hilft.<br />

„Was bei Haustieren im Vergleich<br />

zu uns Menschen jedoch nicht<br />

schlimm ist, weil sie trotzdem wie<br />

gewohnt fressen <strong>und</strong> spielen können.“<br />

Selbst dann, wie neulich bei<br />

einer Katze der Fall gewesen, wenn<br />

elf (!) Zähne auf einmal gezogen<br />

werden müssen. Das klingt für<br />

Außenstehende hart, war für <strong>das</strong><br />

Tier jedoch eine riesengroße Erleichterung.<br />

„Die Katze war schon<br />

wenige St<strong>und</strong>en nach der Behandlung<br />

endlich wieder schmerzfrei.“<br />

Genau <strong>das</strong> ist auch <strong>das</strong> oberste Ziel<br />

von Dr. Dagmar Birnzain, <strong>die</strong> mit<br />

unterschiedlichstem OP-Werkzeug,<br />

topmodernem Zahnröntgengerät,<br />

Narkotisierung in Form von<br />

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november / dezember <strong>2020</strong> | 7


Das neue Buch der Hauswirtschafterei<br />

Süße Alpenküche<br />

8 | <strong>tassilo</strong><br />

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Tassiloland | Pünktlich<br />

vor Weihnachten bringen<br />

<strong>die</strong> drei Damen der<br />

Hauswirtschafterei ein<br />

weiteres Koch- <strong>und</strong> Backbuch<br />

auf den Markt. Es<br />

heißt „Süße Alpenküche“,<br />

ist 128 Seiten stark, kostet t<br />

12,90 Euro <strong>und</strong> ist erhältlich<br />

in allen regionalen <strong>und</strong><br />

überregionalen Buchhandlungen.<br />

Neben den zahlreichen,<br />

leckeren Rezepten<br />

en<br />

z<strong>um</strong> Selbermachen ist auch<br />

<strong>die</strong> Entstehungsgeschich-hte<br />

des Buches interessant: nt:<br />

Hierfür haben Silvia Schlögel,<br />

Christine Schilcher <strong>und</strong><br />

Bettina Eder ihre Bergschuhe<br />

he<br />

geschnürt <strong>und</strong> den mittelgroßen<br />

Rucksack gepackt. Insgesamt<br />

15 Hütten, allen voran im<br />

österreichischen Tirol, haben sie<br />

mit eigener Beinarbeit besucht.<br />

„Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona <strong>und</strong> regelmäßigen<br />

Schlechtwetterphasen war<br />

<strong>die</strong> Recherche für unsere Süße<br />

Alpenküche alles andere als einfach“,<br />

sagt Silvia Schlögel, <strong>die</strong> wie<br />

ihre Mitstreiterinnen trotzdem<br />

unvergessene Naturerlebnisse<br />

<strong>und</strong> herzeigreifende Geschichten<br />

erleben durfte. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />

eines Babys, <strong>das</strong> im Februar <strong>2020</strong><br />

zur Welt gekommen ist <strong>und</strong> gleich<br />

den ersten Sommer seines Lebens<br />

auf einer Berghütte verbracht hat.<br />

Genaugenommen auf der höchstgelegenen<br />

Hütte im Pitztal, der<br />

Kaunergrathütte, auf 2817 (!) Metern<br />

Höhe. Noch abenteuerlicher:<br />

Der Weg dorthin – <strong>das</strong> Baby wurde<br />

mit dem Materialhubschrauber<br />

hochgeflogen. Eine andere, herzergreifende<br />

Geschichte, <strong>die</strong> auch<br />

im Backbuch niedergeschrieben<br />

steht: Eine Familie aus Tirol bewirtschaftete<br />

te<br />

te den<br />

vergangenen<br />

Sommer über sechs (!)<br />

Hütten gleichzeitig. Passend dazu<br />

haben <strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />

einen Tourenplan<br />

erstellt – eine Fünf-Tages-Tour,<br />

bei der alle sechs Hütten <strong>die</strong>ser<br />

Familie besucht werden.<br />

Geöffnete Hütten<br />

im Winter?<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt des<br />

Buches ist <strong>und</strong> bleibt aber <strong>die</strong><br />

Kulinarik. Mehlspeisen wie Polentaschnitten,<br />

Kletzennu-<br />

deln<br />

<strong>und</strong> Kaiserschmarrn.<br />

Schmalzgebäcke wie Topfenkugeln,<br />

Vanillekrapferl <strong>und</strong><br />

Ochsenaugen. Desserts wie<br />

Buchteln, Nusspfannkuchen<br />

<strong>und</strong> Mohntörtchen. Sowie<br />

feine Kuchen <strong>und</strong> Torten,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel Ricotta-Mandeltarte,<br />

Almschnecken<br />

<strong>und</strong><br />

Schwarzplententorte.<br />

Bereits beim Anblick der<br />

hochwertig aufgemachten<br />

Rezeptseiten samt Bildern<br />

läuft einem <strong>das</strong> Wasser<br />

im M<strong>und</strong>e zusammen.<br />

Dazwischen besticht <strong>das</strong><br />

Buch aber immer wieder<br />

mit netten Geschichten<br />

<strong>und</strong> wichtigen Bergsteigerinformationen<br />

für Situationen<br />

abseits des Backofens. Z<strong>um</strong> Beispiel,<br />

was im Falle eines Bergunfalls<br />

zu tun ist. Neben dem<br />

Absetzen des Notrufs (112) verrät<br />

ein Bergwachtler auch wichtiges<br />

Insiderwissen. Auch schön ist <strong>die</strong><br />

Vorstellung einiger Winterhütten,<br />

<strong>die</strong> über <strong>die</strong> kalte Jahreszeit offen<br />

haben <strong>und</strong> zu Rodelgaudi für <strong>die</strong><br />

ganze Familie einladen. Dazu gehören<br />

auch <strong>die</strong> Drehhütte <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Vilsalphütte – beide sind in der<br />

Region bekannt <strong>und</strong> in Sachen<br />

„Abstieg“ bestens geeignet für<br />

Schlitten- <strong>und</strong> Bobfahrten. js<br />

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an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!


Auf der Roten Couch<br />

Der rastlose<br />

Klangkünstler<br />

Professor Klaus Feßmann in seinem Element: Demonstrativ<br />

zeigt er, wie man aus professionell aufbereiteten Steinen Musik<br />

macht, <strong>die</strong> unter <strong>die</strong> Haut geht. Das Rote-Couch-Shooting<br />

fand in seinem Atelier in Iffeldorf statt. Foto: Felix Baab<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 9


Iffeldorf | Klaus Feßmann hat außergewöhnliche<br />

Begabungen:<br />

Er kann Musik bildlich, ja sogar<br />

wohnlich darstellen. Er kann Menschen<br />

mit Musik heilen. Und durch<br />

Klänge aus Steinen Rotwein reifen<br />

lassen. Wir durften den emeritierten<br />

Professor am Salzburger<br />

Mozarte<strong>um</strong> in Iffeldorf besuchen.<br />

Genaugenommen in seinem Atelier,<br />

draußen im Garten, vollgepackt<br />

mit Gemälden, frischgedruckten<br />

Büchern <strong>und</strong> bis zu 250 Kilogramm<br />

schweren Klangsteinen. Wie aus<br />

Werken von Mozart <strong>und</strong> Verdi ein<br />

riesengroßer Wohnpark für 2500<br />

Menschen entsteht? Für welches<br />

geniale Integrationsprojekt er den<br />

Echo-Klassik-Preis gewonnen hat?<br />

War<strong>um</strong> ihn Studenten bis zwei Uhr<br />

in der Nacht anrufen durften? Und<br />

war<strong>um</strong> es ihn als gebürtigen Nürtinger<br />

ins Oberland verschlagen<br />

hat? Im großen Interview auf der<br />

Roten Couch gibt der heute 69-jährige<br />

Pianist, Komponist, Maler,<br />

Autor <strong>und</strong> Klangstein-Experte tiefe<br />

Einblicke in sein rastloses Tun, mit<br />

dem er immer nur ein Ziel verfolgt:<br />

Menschen gesünder, besser <strong>und</strong><br />

glücklicher zu machen.<br />

Herr Feßmann, wie klingt ein Stein?<br />

Weil ich <strong>das</strong> häufiger gefragt werde,<br />

habe ich immer zwei kleinere<br />

Kieselsteine in meiner Hosentasche.<br />

Die hole ich raus, <strong>und</strong> beginne,<br />

den einen Stein auf den anderen<br />

zu schlagen. Das Geräusch<br />

dabei: st<strong>um</strong>pf. Lege ich jedoch einen<br />

der beiden Steine gezielt in <strong>die</strong><br />

Mitte meiner Handfläche, klopfe<br />

mit dem anderen Stein erneut auf<br />

ihn, öffne <strong>und</strong> schließe dabei aber<br />

meine Handfläche langsam, ergeben<br />

sich bereits erste, sanfte, mal<br />

lautere, mal leisere Töne. Was ich<br />

damit sage will: ich muss mit dem<br />

Stein im Ein-Klang, in Resonanz<br />

sein, <strong>um</strong> ihm Töne zu entlocken.<br />

Welches Gestein eignet sich besonders<br />

z<strong>um</strong> Musikmachen?<br />

80 Prozent unserer Klangsteine<br />

bestehen aus dem sogenanntem<br />

10 | <strong>tassilo</strong><br />

Gabbro, einer Granitart, den mein<br />

ältester Sohn Hannes Feßmann vor<br />

vielen Jahren in In<strong>die</strong>n entdeckt<br />

hat. Es sind graue, poliert dann<br />

dunkle, schwarze Steine, <strong>die</strong> sich<br />

gut bearbeiten lassen. Letztlich<br />

aber muss ich den Weg finden,<br />

<strong>um</strong> an den Klang im Inneren eines<br />

Steines heranzukommen.<br />

Wie sind Sie überhaupt auf <strong>die</strong>se<br />

außergewöhnliche Idee gekommen,<br />

mit Steinen Musik zu machen?<br />

Über Lyrik von Werner Dürrson.<br />

Er hat einen Gedichtzyklus namens<br />

Höhlensprache geschrieben.<br />

Aber in Form einer ganz eigenen<br />

Sprache, wie ich sie bis dato nicht<br />

kannte. Sie war regelrecht vertufft,<br />

versintert, steingong, schotterwort,<br />

grafisch blockhaft aufgeschrieben.<br />

In jedem Falle nicht im klassischen<br />

Stil durchgehender Lyrik mit Versmaßen.<br />

Während ich <strong>die</strong>sen Zyklus<br />

las, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s mehrfach, hörte ich<br />

eigene, sehr spezielle Klänge, <strong>die</strong><br />

Klänge der Steine. Und ich begann,<br />

mich auf den Weg zu machen, <strong>die</strong>se<br />

Klänge mit richtigen Steinen in<br />

<strong>die</strong> Welt zu bringen.<br />

Sie haben daraufhin intensiv geforscht<br />

am Klangvermögen von<br />

Steinen, was bis heute weltweit<br />

einzigartig ist. Und ihren ältesten<br />

Sohn fest in <strong>das</strong> Projekt integriert.<br />

Um Steine z<strong>um</strong> Klingen zu bringen,<br />

muss man sie aufsägen. Mein<br />

ältester Sohn Hannes fertigt <strong>die</strong><br />

Steine so, damit man ideal damit<br />

spielen kann. Erst formt er aus<br />

einem ganzen Stück einen rechteckigen<br />

oder eiförmigen Stein. Danach<br />

wird der Klangstein intensiv<br />

poliert. Anschließend sägt er in<br />

exakt gleichen Abständen zueinander<br />

30 bis 120 Zentimeter tiefe Lamellen<br />

ein. Eine glatte Oberfläche<br />

ist wichtig, <strong>um</strong> seine Handflächen<br />

beim Spielen nicht zu verletzen.<br />

Vor dem Spielen muss man <strong>die</strong><br />

Hände nässen <strong>und</strong> einen glatten,<br />

hauchdünnen Wasserfilm auf den<br />

Stein legen, <strong>um</strong> jegliche Kraft aus<br />

der anschließenden Bewegung zu<br />

nehmen.<br />

Wie genau wird denn technisch gespielt?<br />

Durch sanftes Berühren <strong>und</strong> Bewegen<br />

des Klangsteins mit der kompletten,<br />

ausgestreckten Handfläche,<br />

versuche ich <strong>die</strong> Lamellen in<br />

Schwingung zu versetzen. Mit den<br />

harten Stellen der Handfläche erzeuge<br />

ich <strong>die</strong> hohen, mit den weichen<br />

<strong>die</strong> tiefen Töne. Auch wichtig:<br />

Ich bleibe immer mit der ganzen<br />

Hand auf dem Stein. Ohne Druck,<br />

ohne Kraft.<br />

Wie nehmen wir Menschen <strong>die</strong>se<br />

Klänge wahr?<br />

Die Klänge der Steine sind speziell<br />

<strong>und</strong> werden von den Menschen<br />

sehr intensiv wahrgenommen. Ich<br />

denke, sie sind so etwas wie <strong>die</strong><br />

Urklänge unseres Planeten. Laut<br />

Neurologen sind Menschen in der<br />

Lage, bis zu acht Klänge gleichzeitig<br />

zu spielen, zu hören <strong>und</strong> zu spüren.<br />

Aktuell kann ich bis zu zwölf<br />

„Wie kann man nur!?" Klaus Feßmann sitzt am Piano<br />

<strong>und</strong> „schimpft“ über <strong>die</strong> Grafik im Notenheft.<br />

Professor Klaus Feßmann (rechts) gewährt „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />

Johannes Schelle tiefe Einblicke in seine Autorenarbeit.<br />

verschiedene Klänge gleichzeitig<br />

spielen – eine Art magischer Moment,<br />

den ich mit keinem anderen<br />

Instr<strong>um</strong>ent so intensiv erzeugen<br />

kann wie mit einem Klangstein.<br />

Durch <strong>die</strong> Schwingungen entsteht<br />

ein Resonanzfeld, <strong>das</strong> sogar heilend<br />

wirkt?<br />

Musik wirkt generell auf Körper,<br />

Geist <strong>und</strong> Seele, ob sie nun Euphorie<br />

erzeugt, Freude, Tränen oder<br />

ob sie Gebrechen heilt, <strong>das</strong> gehört<br />

zu unserem Leben dazu. Und<br />

<strong>die</strong>s schon immer. Die erste Flöte<br />

wurde in einer schwäbischen Höhle<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist <strong>r<strong>und</strong></strong> 43 000<br />

Jahre alt. Einiges von dem, was<br />

ich durch meine Musik bewirke,<br />

konnte naturwissenschaftlich bewiesen<br />

werden, vieles nicht. Die<br />

Allmacht des heutigen Wissenschaftsdenkens<br />

zeigt gerade im<br />

Moment ihre Schwachseiten. Um<br />

<strong>das</strong> Beispiel Corona herzunehmen:<br />

Wenige fragen: Was muss man tun,<br />

was lassen, was stärken? Für mich<br />

steht in erster Linie nicht <strong>die</strong> Forschung<br />

nach einem Impfstoff im<br />

Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>, ich halte es für viel<br />

wichtiger, <strong>das</strong>s der Mensch sein<br />

Immunsystem stärken muss, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong>sen Virus auszuhalten, ihn bestmöglich<br />

zu verkraften. Und eine<br />

der besten Methoden, <strong>um</strong> <strong>die</strong>s zu<br />

erzielen, ist selbst Musik zu machen.<br />

Nachweislich auch <strong>das</strong> Spielen<br />

mit Klangsteinen.<br />

Gibt es dafür medizinische Beweise?<br />

Vor vier Jahren haben wir ein Forschungsprojekt<br />

mit dem berühmten<br />

Mikrozirkulations-Spezialisten<br />

Prof. Dr. Rainer Klopp in Berlin<br />

über eine Woche hinweg durchgeführt.<br />

Ich habe mit den Probanten<br />

an einem speziellen Klangstein<br />

nach einem genauen Kompositionsplan<br />

gespielt. Die <strong>um</strong>fangreichen<br />

Messungen von Dr. Klopp<br />

stellten fest, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Wirkung der<br />

Schwingungen über <strong>die</strong> Blutbahnen<br />

in sehr viele Bereiche des<br />

menschlichen Körpers gehen, unter<br />

anderem bis ins Immunsystem<br />

vordringen, <strong>die</strong>s beeinflussen <strong>und</strong><br />

stärken kann. Die Behandlung unterschiedlichster<br />

ges<strong>und</strong>heitlicher<br />

Probleme ist aus <strong>die</strong>sen Ergebnissen<br />

nachweisbar.<br />

Wie stärken Sie Ihr Immunsystem?<br />

Ich spiele täglich drei bis vier St<strong>und</strong>en<br />

Klavier, musiziere dazwischen<br />

immer st<strong>und</strong>enweise mit meinen<br />

Klangsteinen, arbeite sehr viel<br />

künstlerisch, führe ein liebevolles<br />

familiäres Leben, gehe täglich<br />

eine St<strong>und</strong>e in den Wald z<strong>um</strong> Laufen<br />

<strong>und</strong> freue mich jeden Morgen,<br />

wenn ich aufwache, auf all <strong>das</strong>,<br />

was da noch für mich zu tun ist.<br />

In einer anderen Stu<strong>die</strong> der Klangstein-Therapie<br />

wurden 7 000 Behandlungen<br />

über sechs Jahre in vier<br />

verschiedenen Rä<strong>um</strong>en mit unter-


schiedlichen Settings durchgeführt<br />

<strong>und</strong> dok<strong>um</strong>entiert.<br />

Wir haben <strong>die</strong>s in einer geriatrischen<br />

Klinik in Esslingen zusammen<br />

mit dem leitenden Chefarzt<br />

<strong>und</strong> seinem Team durchgeführt,<br />

haben 80 Klangstein-Therapeuten<br />

ausgebildet <strong>und</strong> festgestellt, <strong>das</strong>s<br />

<strong>die</strong>se spezielle Form der Musiktherapie<br />

in vielen anderen Bereichen<br />

hervorragend einsetzbar ist.<br />

Unter anderem in der Ergo- <strong>und</strong><br />

Physiotherapie. Das einzige, was<br />

uns beim Thema Klangstein-Heil-<br />

Kunst noch fehlt, ist eine Doktorarbeit.<br />

Das Buch zu <strong>die</strong>sem Thema<br />

schreibe ich seit längerem <strong>und</strong><br />

wir hoffen, <strong>das</strong>s es nächstes Jahr<br />

fertig ist.<br />

Wie hilfreich Klangstein-Therapie<br />

sein kann, hat Ihre Ehefrau Andrea<br />

am eigenen Leibe erfahren?<br />

Man nennt <strong>die</strong>s im Volksm<strong>und</strong> den<br />

sogenannten Hexenschuss, ein<br />

sehr schmerzhaftes Rückenproblem.<br />

Wir wollten eigentlich tanzen<br />

gehen, mussten dann aber <strong>die</strong><br />

Veranstaltung vorzeitig verlassen.<br />

Zuhause angekommen, habe ich<br />

sie gebeten, sich auf meine Liege<br />

zu legen. Ich brachte <strong>die</strong> Liege mit<br />

einem Klangstein mittlerer Größe<br />

in Schwingung <strong>und</strong> arbeitete <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

eine Viertelst<strong>und</strong>e. Danach stand<br />

meine Frau auf <strong>und</strong> sagte: „Unglaublich,<br />

<strong>das</strong> ist wieder komplett<br />

weg! Wir könnten jetzt Tanzen gehen.“<br />

Was wir auch taten.<br />

Wie neugeboren fühlte sich auch ein<br />

Konzertbesucher von Ihnen.<br />

Nach einem Auftritt im Kloster Beuron<br />

im Donautal klopfte es an unserer<br />

Tür. Drei Herren standen da,<br />

bedankten sich recht herzlich für<br />

den tollen Abend. Und einer schob<br />

noch hinterher: „Übrigens, mein<br />

Tinnitus ist auch weg.“<br />

Können mit Steinen auch bekannte<br />

Songs nachgespielt werden?<br />

Das geht nur sehr begrenzt. Melo<strong>die</strong>n<br />

kann ich nicht im bekannten<br />

Tempo spielen, Harmonien auf<br />

jeden Fall. Die Musikrichtung geht<br />

vom Klang her eher in <strong>die</strong> spirituelle,<br />

indische, gregorianische Richtung.<br />

Bekannte Klassiker aus der<br />

Musikliteratur, oder <strong>die</strong> Tonleiter an<br />

sich, kann man damit nicht spielen.<br />

Allerdings habe ich mal eine Bach-<br />

Arie mit Klangsteinmusik begleitet.<br />

Das hat gut funktioniert.<br />

Eine witzige Anekdote dazu gibt es<br />

noch:<br />

Früher habe ich mit einem Fre<strong>und</strong><br />

viel analoge, elektronische Musik<br />

gemacht. Als er mich z<strong>um</strong> ersten<br />

Mal mit Klangsteinen spielen hörte,<br />

sagt er zu mir: „Weißt du Klaus,<br />

du bist schon so ein Typ. Klänge,<br />

<strong>die</strong> du früher mit elektronischer<br />

Musik kreiert hast, spielst du jetzt<br />

mit Jahrtausenden alten Steinen.<br />

Als wäre <strong>die</strong> Technologisierung<br />

<strong>um</strong>sonst gewesen.“<br />

Wo treten Sie mit Ihren Klangsteinen<br />

auf?<br />

Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona habe ich heuer<br />

nur fünf Klangstein-Konzerte<br />

gespielt. Aber wir waren schon<br />

auf der Zugspitze, in Chicago,<br />

München, Frankfurt, mehrmals<br />

im Fernsehen, oder auch hier in<br />

der Region. Es gibt darüber hinaus<br />

18 CDs, sechs Bücher <strong>und</strong><br />

Filmmusik.<br />

Was kostet ein Stein?<br />

Der Preis beginnt, je nach Größe,<br />

bei 4 000 Euro, hoch bis 25 000<br />

Euro oder mehr. Dazu gibt’s immer<br />

ein Handbuch mit über 400 Fotos,<br />

<strong>die</strong> alle möglichen Spieltechniken<br />

bildlich darstellen.<br />

Nur fünf Auftritte <strong>die</strong>ses Jahr. Wie<br />

hat sich Corona auf Ihr musikalisches<br />

<strong>und</strong> künstlerisches Berufsleben<br />

noch ausgewirkt?<br />

In allen anderen Bereichen ehrlicherweise<br />

gar nicht negativ. Ich<br />

habe so viele Projekte am Laufen,<br />

<strong>die</strong> alle bei mir zuhause <strong>um</strong>setzbar<br />

sind. Allein <strong>die</strong>ses Jahr habe ich<br />

schon drei neue Bücher herausgebracht.<br />

Weit vor der Corona-Pandemie:<br />

War<strong>um</strong> hat es Sie als gebürtigen<br />

Schwaben ins beschauliche Iffeldorf<br />

verschlagen?<br />

Wegen der Liebe. Meine Frau Andrea<br />

habe ich Rahmen einer Silvestertagung<br />

in der Evangelischen<br />

Akademie in Tutzing kennengelernt.<br />

Ich war als Seminarleiter<br />

vorne auf der Bühne gesessen im<br />

großen Rittersaal, habe vor 150<br />

Menschen mit meinem Klangstein<br />

angefangen zu spielen. Dann singt<br />

da plötzlich Andrea von ganz hinten<br />

über <strong>die</strong> anderen Teilnehmer<br />

hinweg direkt in meinen Klangstein<br />

hinein. Das hat mich so fasziniert,<br />

<strong>das</strong>s ich sofort wusste: Ohne<br />

<strong>die</strong>se Frau kann <strong>und</strong> will ich nicht<br />

mehr leben.


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Fühlen Sie sich als gebürtiger Nürtinger,<br />

südöstlich von Stuttgart,<br />

wohl im Oberland?<br />

Meine Mutter war Sudetendeutsche.<br />

Sie brachte nach Nürtingen<br />

Kultur mit, spielte glänzend Klavier,<br />

was für <strong>die</strong> Schwaben jedoch<br />

keine Bedeutung hatte. Insofern<br />

waren wir nie richtig integriert.<br />

Heute kann ich sagen: Egal, wo ich<br />

bin, es freut mich immer wieder,<br />

hierher nach Iffeldorf zu kommen.<br />

In den letzten Jahren habe ich für<br />

<strong>die</strong>sen Ort ein richtiges Gefühl der<br />

Heimat entwickelt.<br />

Wie lange brauchen Sie von Iffeldorf<br />

nach Salzburg?<br />

In der Regel eineinhalb St<strong>und</strong>en.<br />

Wobei ich <strong>die</strong> Strecke seit eineinhalb<br />

Jahren nicht mehr so oft zurücklege<br />

– am 20. Juli 2019 habe<br />

ich dort mein Emeritierungs-Fest<br />

gefeiert. 22 Jahre nach meinem<br />

ersten Arbeitstag. Es war der 1.<br />

Oktober 1997, als ich als Professor<br />

für Komposition <strong>und</strong> Tonsatz am<br />

Mozarte<strong>um</strong> in Salzburg angefangen<br />

habe.<br />

Vermissen Sie <strong>die</strong> Studenten?<br />

Ich habe insgesamt 48 Jahre als<br />

Lehrer <strong>und</strong> Professor gearbeitet,<br />

immer ein gutes Verhältnis zu<br />

meinen Schülern <strong>und</strong> Studenten<br />

gehabt. Aber: In den letzten Jahren<br />

ist <strong>die</strong> Distanz zu den jungen<br />

Leuten immer größer geworden.<br />

Ich fürchte aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Digitalisierung.<br />

Als ich ihnen aus meinem<br />

Leben erzählte, wie ich stu<strong>die</strong>rt<br />

habe, schauten sie mich an, als<br />

wäre ich ein seltenes Tier. Ich bin<br />

davon überzeugt, <strong>das</strong>s man auch<br />

im Jahr <strong>2020</strong> noch Bücher lesen<br />

sollte. Notationen müssen schließlich<br />

im Kopf entstehen, nicht aus<br />

einem Computerprogramm heraus.<br />

Klingt so, als hätten Sie mit <strong>die</strong>sem<br />

prägenden Lebensabschnitt gut abschließen<br />

können?<br />

Das Mozarte<strong>um</strong> wollte für mich ein<br />

Symposi<strong>um</strong> organisieren. Das war<br />

gut gemeint, habe ich aber abgelehnt:<br />

Keine Anzüge <strong>und</strong> Krawatten,<br />

kein Streich-Quartett von weiß<br />

Gott woher, keine Reden. Das bin<br />

nicht ich. Trotzdem hatte ich <strong>das</strong><br />

Gefühl, meine letzte <strong>und</strong> längste<br />

hauptberufliche Stelle nicht wortlos<br />

hinter mir lassen zu wollen.<br />

Dazu kommt, <strong>das</strong>s ich keiner <strong>die</strong>ser<br />

Emeritierten sein wollte <strong>und</strong><br />

möchte, der jede zweite Woche im<br />

Institut vorbeifahren muss <strong>um</strong> zu<br />

schauen, ob noch alles in meinem<br />

Sinne so weiterläuft. Da kam mir<br />

<strong>die</strong> Idee eines Abschluss-Festes:<br />

Ich lade alle Leute ein, <strong>die</strong> ich liebe<br />

<strong>und</strong> schätze <strong>und</strong> <strong>die</strong> mein Leben<br />

begleiteten. Und jeder soll etwas<br />

davon mitbringen, etwas, was er<br />

tut. Kunst, Wissenschaft, Musik,<br />

ein Instr<strong>um</strong>ent, egal was. Es war<br />

ein w<strong>und</strong>erbarer Abschied.<br />

Langweilig wird Ihnen ohnehin<br />

nicht. Was verstehen Sie unter einer<br />

musikalischen Grafik?<br />

Ich merkte in meinem musikalisch-kompositorischen<br />

Leben sehr<br />

schnell, <strong>das</strong>s mir <strong>die</strong> klassischen<br />

fünf Notenlinien nicht ausreichen<br />

in Sachen musikalische Darstellung,<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig, <strong>das</strong>s ich<br />

eine Begabung dafür habe, Musik<br />

zu verbildlichen. Das fing bereits<br />

damit an, <strong>das</strong>s ich viele Schüler<br />

hatte, <strong>die</strong> sagten, sie können nicht<br />

komponieren. „Aber natürlich“,<br />

sagte ich. Eine junge Dame meinte,<br />

sie möchte Musik so klingen<br />

lassen, wie sich draußen ein Ast<br />

im Wind bewegt. „Dann lege doch<br />

einen Ast aufs Papier.“ Für andere<br />

sind es Farbkleckse, Zeichnungen,<br />

Symbole. All <strong>das</strong> ist musikalische<br />

Grafik, <strong>die</strong> weit über klassische<br />

Noten hinausreicht. So etwas zu<br />

veröffentlichen, es als Kunst in <strong>die</strong><br />

Welt hinauszutragen, war damals<br />

fast noch eine Revolution.<br />

Die es bis in <strong>die</strong> Architektur hineingeschafft<br />

hat. In Heidelberg wurde<br />

ein Wohnpark namens „Quartier<br />

am Turm“ für 2 500 Menschen geschaffen.<br />

Mit Ihrer musikalischen<br />

Voller Freude, voller Tatendrang:<br />

Prof. Klaus Feßmann lebt für Kunst<br />

<strong>und</strong> Musik.<br />

Handschrift, in dem Sie Gärten, Zimmer,<br />

ja ganze Gebäude nach Opern<br />

von Mozart <strong>und</strong> Verdi mitgestaltet<br />

haben?<br />

Es handelte sich <strong>um</strong> eine alte<br />

Räderfabrik von Dietmar Hopp,<br />

<strong>die</strong> nach <strong>und</strong> nach verfallen ist.<br />

Er beauftragte zwei Baufirmen,<br />

<strong>um</strong> daraus eine Wohnsiedlung zu<br />

bauen. Einen <strong>die</strong>ser Geschäftsführer<br />

kannte ich. Er wusste, <strong>das</strong>s ich<br />

Musik grafisch darstelle. So kam’s<br />

zu der Idee, aus der Musik heraus<br />

<strong>die</strong>se komplette Siedlung zu gestalten.<br />

Meiner Fantasie habe ich<br />

freien Lauf gelassen <strong>und</strong> losgelegt,<br />

Tonhöhen <strong>und</strong> Rhythmen weltberühmter<br />

Opern in Architektur<br />

<strong>um</strong>zuwandeln. Selbstverständlich<br />

in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Architekten. Wir haben Gärten,<br />

Zimmer, ganze Gebäude gestaltet.<br />

Figaro von Mozart, La Traviata,<br />

Aida <strong>und</strong> Rigoletto von Verdi. Immer<br />

mit dem Ziel vor Augen, <strong>das</strong>s<br />

es den Leuten, <strong>die</strong> dort später einziehen<br />

werden, richtig gut gefällt,<br />

<strong>das</strong>s sie sich wohlfühlen <strong>und</strong> nie<br />

wieder woanders hinmöchten. Dafür<br />

sind wir sogar nach Italien gefahren,<br />

haben uns Gärten, Pflanzen,<br />

Pflastersteine der Gassen<br />

<strong>und</strong> Hofeinfahrten angeschaut,<br />

dort auch Material eingekauft <strong>und</strong><br />

es dann so ähnlich in Heidelberg<br />

nachgebaut.<br />

12 | <strong>tassilo</strong>


Klingt extrem spannend. Und teuer.<br />

Spielte Geld keine Rolle?<br />

Dietmar Hopp hat damals, so weit<br />

ich weiß, 150 Millionen Euro als<br />

Kredit insgesamt zur Verfügung<br />

gestellt. Und damit alles richtig<br />

gemacht. Das Projekt hat 14 Preise<br />

gewonnen, wurde in einem Zehntel<br />

der Zeit verkauft als andere<br />

Wohnbauprojekte in Heidelberg<br />

<strong>und</strong> brachte 300 Millionen Euro<br />

ein. Viel wichtiger aber ist: Die<br />

2 500 Menschen, <strong>die</strong> dort heute<br />

leben, sind richtig glücklich.<br />

Nicht nur <strong>die</strong>ser Wohnpark wurde<br />

vielfach ausgezeichnet. Auch Sie<br />

persönlich haben diverse namhafte<br />

Preise für Ihr facettenreiches<br />

Tun bekommen. Unter anderem<br />

den Echo-Klassik-Sonderpreis für<br />

Nachwuchsförderung, genaugenommen<br />

für ein einzigartiges Integrationsprojekt.<br />

Das Projekt heißt „ReSonanz <strong>und</strong><br />

AkzepTanz". Ein damaliger Fre<strong>und</strong><br />

hatte eine Patenschaft an einer<br />

Schule in Essen. Die stand vor<br />

dem Aus, als der letzte Deutsche<br />

<strong>die</strong> Schule verließ <strong>und</strong> <strong>die</strong> türkischen<br />

Eltern daraufhin gesagt<br />

haben: Ohne einen Deutschen ist<br />

<strong>die</strong> Schule endgültig nichts mehr<br />

wert. 80 Prozent der Lehrer dort<br />

waren im Burn Out. Zwölf Nationen<br />

in einer Klasse. Die Schüler<br />

haben sich geprügelt, konnten<br />

nicht schreiben, keine Lieder singen,<br />

nichts. Daraufhin bin ich nach<br />

Salzburg zurückgeflogen, habe<br />

drei Kollegen <strong>und</strong> zehn Studenten<br />

ins Boot geholt, bin wieder zurück<br />

<strong>und</strong> habe gemeinsam mit meinem<br />

Team <strong>die</strong>ses Integrationsprojekt<br />

entwickelt. Melo<strong>die</strong>, Harmonie,<br />

Rhythmus <strong>und</strong> Bewegung – daraus<br />

besteht griechische Musik,<br />

<strong>und</strong> auch <strong>das</strong> musikpädagogische<br />

Konzept des berühmten Komponisten<br />

Carl Orff. Die Kinder haben<br />

nach <strong>die</strong>sem musikalischen<br />

Prinzip gelernt, sich zu unterhalten,<br />

miteinander zu tanzen, sich<br />

kennenzulernen <strong>und</strong> respektvoll<br />

miteinander <strong>um</strong>zugehen. In nur<br />

einem Jahr haben wir unter anderem<br />

nachweislich 60 Prozent mehr<br />

Rechenkompetenz erreicht.<br />

Eine weitere Auszeichnung: Der<br />

„Stein im Brett“, verliehen vom<br />

B<strong>und</strong> Deutscher Geowissenschaftler.<br />

Dieser Preis bedeutet mir wirklich<br />

viel, weil ihn Menschen bekommen,<br />

<strong>die</strong> nicht aus der Geowissenschaft<br />

kommen, sich aber in der<br />

Forschung an Steinen ver<strong>die</strong>nt gemacht<br />

haben. In meinem Fall: Dass<br />

ich Steine z<strong>um</strong> Klingen gebracht<br />

habe, <strong>und</strong> dafür über viele Jahre<br />

hinweg in <strong>die</strong> Tiefe gegangen bin,<br />

unter anderem mit Wissenschaftlern<br />

zusammengearbeitet <strong>und</strong> alles<br />

in Büchern dok<strong>um</strong>entiert habe.<br />

Vor allem aber, <strong>das</strong>s ich damit<br />

dutzende Kinder z<strong>um</strong> Lachen <strong>und</strong><br />

alten Menschen ein Stück Würde<br />

<strong>und</strong> Lebensfreude zurückbringen<br />

konnte.<br />

Namhafte Persönlichkeiten wie<br />

Physiker Ranga Yogeshwar, Schriftsteller<br />

Frank Schätzing sowie<br />

<strong>die</strong> weltbekannte Organisation<br />

UNESCO sind ebenfalls mit dem<br />

„Stein im Brett“ ausgezeichnet<br />

worden.<br />

Rangar Yogeshwar hatte mich<br />

mehrmals in seine Sendungen<br />

eingeladen. Beim ersten Mal kam<br />

er 15 Minuten vor Sendebeginn<br />

zu mir <strong>und</strong> wollte unbedingt mit<br />

meinem Klangstein spielen. Das<br />

hat ihn dann so sehr fasziniert,<br />

<strong>das</strong>s er mich zwei weitere Male<br />

in seine Sendung eingeladen hat.<br />

Und genau <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> Schöne an<br />

meiner Berufung mit den Steinen:<br />

Ich hatte immer wieder <strong>das</strong> Glück,<br />

Leute kennenzulernen, <strong>die</strong> auch<br />

einfach ihr Ding machen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

bei TV Total mit Stefan Raab<br />

oder Bettina Böttinger im Kölner<br />

Treff.<br />

Salzburg, Stuttgart, Heidelberg,<br />

Köln, Coburg, Essen, Iffeldorf, München.<br />

Komponieren, Unterrichten,<br />

Malen, Zeichnen, Musizieren. Woher<br />

nehmen Sie <strong>die</strong> Energie?<br />

Das gelingt, wenn man <strong>das</strong> tut,<br />

was man liebt. Als ich noch in<br />

Stuttgart stu<strong>die</strong>rte <strong>und</strong> in kurzer<br />

Zeit ein großes Projekt <strong>um</strong>setzen<br />

sollte, sagte ich zu meinem Lehrer<br />

Erhard Karkoschka: „Aber ich habe<br />

nur noch einen Tag, wie soll ich<br />

<strong>das</strong> schaffen?“ Darauf antwortete<br />

er: „Sie haben <strong>die</strong> zwei Nächte<br />

vergessen.“ Daraufhin hockte ich<br />

mich hin <strong>und</strong> arbeitete zwei Nächte<br />

<strong>und</strong> einen Tag lang durch – <strong>und</strong><br />

merkte, <strong>das</strong>s es ohne Weiteres<br />

ging. Dank Adrenalin <strong>und</strong> weil ich<br />

für meine Dinge einfach brenne.<br />

Mir war, dann später als Professor,<br />

auch immer wichtig, so zu arbeiten,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Fähigkeiten jedes<br />

Einzelnen zur Entfaltung kommen.<br />

Studenten am Mozarte<strong>um</strong> konnten<br />

mich bis zwei Uhr in der Nacht anrufen,<br />

weil ich ohnehin nicht mehr<br />

als vier St<strong>und</strong>en geschlafen habe.<br />

Trotzdem gibt es sicherlich Tage<br />

in Ihrem Leben, an denen Sie von<br />

Musik <strong>und</strong> Kunst überhaupt nichts<br />

wissen möchten. Was dann?<br />

Dann mache ich Rotwein. Der<br />

Geschäftsführer meines Unternehmens,<br />

Peter Lackner, ist Sommelier,<br />

hatte eine Weinfirma <strong>und</strong><br />

sagte eines Tages zu mir: Wenn Du<br />

mit Klangsteinen Leute gesünder<br />

machen kannst, gelingt es Dir sicherlich<br />

auch, Wein besser zu machen.<br />

Daraufhin brachte er mich<br />

mit einem Winzer vom Neusiedler<br />

See zusammen, der schließlich bei<br />

meinem Grafiker Klaus Fleckenstein<br />

in Dürnhausen mit zwei Mal<br />

300 Liter Blaufränkischem Caber-<br />

net Sauvignon vor der Tür stand.<br />

ein halbes Jahr lang haben wir mit<br />

<strong>die</strong>sem Wein gearbeitet – haben<br />

Klangsteine auf <strong>die</strong> zwei Eichenfässer<br />

gestellt <strong>und</strong> regelmäßig<br />

gespielt, <strong>um</strong> <strong>die</strong>se Schwingungen<br />

zu erzeugen, <strong>das</strong> Resonanzfeld<br />

aufzubauen. Nach drei, vier Monaten<br />

war alles noch mühsam<br />

<strong>und</strong> zäh, wie <strong>die</strong> monatlichen Proben<br />

gezeigt haben. Ab März aber<br />

wurde der Wein schon „leichter“.<br />

Und ab Juni waren <strong>die</strong> Werte fantastisch.<br />

Wir haben dann noch bis<br />

Juli weitergespielt, als der Winzer<br />

vom Neusiedler See regelrecht<br />

ausgeflippt ist vor Freude: „Ich bin<br />

in der 13. Generation auf unserem<br />

Weingut <strong>und</strong> habe noch nie einen<br />

so guten Wein gehabt“, schwärmte<br />

er. Das sind natürlich Projekte,<br />

<strong>die</strong> sich für mich durch Zufall ergeben,<br />

aber wahnsinnig viel Spaß<br />

machen.<br />

Welche „Hobbys“ bereiten Ihnen<br />

ähnlichen Spaß?<br />

Skifahren. Die Kandahar-Abfahrt<br />

in Garmisch-Partenkirchen fahren<br />

meine Frau <strong>und</strong> ich in genau gleichem<br />

Tempo ab – <strong>das</strong> passt.<br />

Peter Maffay sagte beim Rote-<br />

Couch-Interview vergangenes Jahr:<br />

Für Musiker gibt es kein Renteneintrittsalter.<br />

Sie sind jetzt auch 69.<br />

Geben Sie ihm recht?<br />

Absolut. Ich habe bereits eine<br />

Woche nach meinem Abitur angefangen,<br />

Klavier zu unterrichten,<br />

<strong>um</strong> mir mein Studi<strong>um</strong> in Stuttgart<br />

finanzieren zu können. Seither arbeite<br />

ich. Natürlich wurde ich im-<br />

d mer wieder er mal gefragt, wann <strong>und</strong><br />

wie ich<br />

<strong>das</strong> alles mache mit meinen<br />

zig<br />

verschiedenen beruflichen<br />

Bausteinen? Wie ich so leben<br />

kann? Daraufhin macht man<br />

sich<br />

natürlich Gedanken <strong>und</strong><br />

stellt lt sich <strong>die</strong> Frage: Habe ich<br />

<strong>das</strong> Leben vergessen? Aber<br />

<strong>die</strong>ses Gefühl hatte ich nie.<br />

Ich lebe<br />

nach dem Satz: „Leben<br />

heißt Veränderung, sagte<br />

der Stein zur Bl<strong>um</strong>e <strong>und</strong> flog<br />

davon.“<br />

js<br />

november r/dez<br />

dezember <strong>2020</strong> | 13<br />

Bowling Islands<br />

Bowling Center &<br />

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in Andechs<br />

Gewerbegebiet Rothenfeld<br />

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Ihr erhaltet eine kostenfreie St<strong>und</strong>e Bowling beim<br />

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kann nicht mehrfach eingesetzt werden.


Robert Langer baut analoge Synthesizer<br />

„Weil’s eben<br />

nicht perfekt klingt“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

14 | <strong>tassilo</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Murnau | Flink huschen Robert<br />

Langers Finger über kleine Schalter,<br />

Buchsen <strong>und</strong> Stecker. Hier<br />

noch ein Kabel verb<strong>und</strong>en, dort<br />

den Regler gedreht. Dann stellt<br />

der Murnauer <strong>die</strong> Laustärke hoch.<br />

Hallende elektronische Klänge füllen<br />

den Ra<strong>um</strong>. Dazwischen kurze<br />

Dr<strong>um</strong>s, eine Melo<strong>die</strong>loop. Sie erinnern<br />

an frühen Discoso<strong>und</strong>, an<br />

alte Weltra<strong>um</strong>-Serien, an manches<br />

Pink-Floyd-Intro.<br />

Robert Langer baut Synthesizer.<br />

Maschinen, <strong>die</strong> künstliche Klänge,<br />

ganz ohne Musikinstr<strong>um</strong>ente,<br />

erzeugen. Soweit nichts Neues.<br />

Heute kann <strong>das</strong> jede Gratissoftware<br />

auf dem PC, Tablet oder<br />

Smartphone. Das Besondere an<br />

Langers Synthesizern ist: Sie arbeiten<br />

analog, nicht digital. So wie<br />

in den siebziger Jahren. Die Band<br />

Kraftwerk hatte rein elektronische<br />

Musik eben populär gemacht. Robert<br />

Langer war damals Teenager.<br />

Sein Vater, von Beruf Ingenieur,<br />

bastelte auch zuhause gern. Als<br />

Langer 14 war, hatte der Papa gerade<br />

eine elektronische Heimorgel,<br />

ähnlich einem Keyboard, zusammengebaut.<br />

„Ich lernte darauf<br />

zu spielen“, erinnert sich der heute<br />

55-Jährige. „Speziell <strong>die</strong> Klangmöglichkeiten<br />

faszinierten mich,<br />

kühl, ra<strong>um</strong>füllend. Zuvor hatte<br />

ich mich ka<strong>um</strong> für Musik interessiert.“<br />

Mindestens ebenso wie<br />

<strong>die</strong> Klänge selbst faszinierte den<br />

Jungen, wie <strong>das</strong> Gerät sie erzeugt.<br />

Er beschloss, selbst so etwas zu<br />

bauen, kaufte sich Bücher <strong>und</strong><br />

Elektronikzeitschriften, besorgte<br />

einen Lötkolben <strong>und</strong> Bauelemente<br />

wie Kondensatoren, Transistoren,<br />

Dioden <strong>und</strong> Widerstände. Und<br />

dann baute Robert Langer seinen<br />

ersten eigenen analogen Synthesizer.<br />

Und er klang toll. Doch er<br />

sollte der erste <strong>und</strong> letzte sein –<br />

für mehr als 30 Jahre.<br />

Hightech-Werkstatt im<br />

Innovationsquartier<br />

„Als ich Feinwerktechnik stu<strong>die</strong>rte,<br />

waren mir andere Hobbys<br />

wichtiger, z<strong>um</strong> Beispiel in der<br />

Natur zu sein.“ Langer blieb der<br />

Technik an sich<br />

zwar treu, arbeitete<br />

nach dem Studi<strong>um</strong><br />

erst in München,<br />

wo er für <strong>die</strong> Stadt<br />

<strong>die</strong> Ampelsteuerungen<br />

programmierte.<br />

Dann, 1999,<br />

eröffnete er in Murnau<br />

einen Reparaturservice<br />

für PCs.<br />

„Was, du kennst<br />

dich mit Computern<br />

aus?“, sprachen ihn<br />

damals viele <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

<strong>um</strong> den Staffelsee<br />

an. „Du I hab ein<br />

Problem mit meinem,<br />

kannst du den<br />

mal anschauen?“<br />

Langers neues Gewerbe<br />

lief. Doch mit<br />

In seiner Werkstätte: Robert Langer baut<br />

analoge Synthesizer für Musiker aus aller Welt.<br />

Synthesizern <strong>und</strong> elektronischen<br />

Klängen beschäftigte er sich nicht<br />

mehr. In <strong>die</strong>sem Bereich hatte<br />

<strong>die</strong> Digitaltechnik <strong>die</strong> analogen<br />

Synthesizer über<strong>die</strong>s längst abgelöst.<br />

Ein Computerchip konnte<br />

nun blitzschnell unzählige Tonfolgen<br />

<strong>und</strong> Klangkurven errechnen,<br />

<strong>und</strong> sie in Form von Kilobytes<br />

<strong>und</strong> Megabytes speichern. Eine<br />

Software konnte dann <strong>die</strong> Datenpakete<br />

entschlüsseln, <strong>die</strong> Klänge<br />

über einen anderen Chip dem<br />

Strom aufprägen <strong>und</strong> z<strong>um</strong> Lautsprecher<br />

schicken. Und <strong>die</strong> Chips,<br />

millionenfach in Fabriken hergestellt,<br />

wurden immer schneller,<br />

<strong>die</strong> Klänge immer präziser <strong>und</strong>


genauer konstruiert,<br />

so<strong>das</strong>s <strong>die</strong> alte aufwändige<br />

Analogtechnik<br />

ka<strong>um</strong> mehr eine Rolle<br />

zu spielen schien. „Doch<br />

einige Musiker, DJs <strong>und</strong><br />

Komponisten hielten an<br />

ihr fest“, erzählt Langer.<br />

So wie manche stets<br />

<strong>die</strong> alte analoge Vinyl-<br />

Schallplatte der digitalen<br />

CD oder dem MP3-<br />

Player vorzogen. Denn<br />

<strong>die</strong> Schwäche analogen<br />

So<strong>und</strong>s ist zugleich seine<br />

Stärke. „Weil’s eben<br />

nicht perfekt klingt“,<br />

beschreibt es Langer.<br />

„Ein klein bisschen<br />

Rauschen, minimale<br />

Verzerrungen, kleinste<br />

Schwankungen durch<br />

eine veränderte Umgebungstemperatur.“<br />

So,<br />

wie es auch ein Musikinstr<strong>um</strong>ent<br />

tut, <strong>das</strong> niemals einh<strong>und</strong>ertprozentig<br />

perfekt gestimmt<br />

ist, niemals vollkommen fehlerfrei<br />

gespielt wird. Und der analoge<br />

So<strong>und</strong> kommt unmittelbar.<br />

Oszillatoren, Filter, Modulatoren<br />

<strong>und</strong> andere Bauelemente prägen<br />

den So<strong>und</strong> direkt dem Strom auf.<br />

Er wird nicht, wie beim Digitalen,<br />

erst in Datenpakete co<strong>die</strong>rt <strong>und</strong><br />

dann wieder deco<strong>die</strong>rt.<br />

Als Robert Langer 2015 eine kleine<br />

Auszeit nahm, mit verschiedenen<br />

Technologien experimentierte<br />

<strong>und</strong> sich mit anderen Elektronikbastlern<br />

austauschte, hörte er von<br />

der analogen Renaissance. „Und<br />

da zündete der alte Funke in mir!<br />

Wieder gute alte Synthesizer bauen,<br />

wie damals als Jugendlicher!“<br />

Gedacht, getan. Langer besorgte<br />

sich <strong>die</strong> nötigen Komponenten<br />

<strong>und</strong> baute einen analogen Synthesizer.<br />

Seine Fre<strong>und</strong>e waren<br />

vom Klang begeistert. Und da<br />

packte es ihn. Auf der Internet-<br />

Plattform Kickstarter beschloss<br />

Langer Ende 2016 Geld zu sammeln,<br />

<strong>um</strong> mehr Geräte zu bauen.<br />

Sollte er es schaffen, 19 000 Euro<br />

Imposantes Gebäude: So sieht <strong>das</strong> Innovationsquartier<br />

in Murnau von außen aus.<br />

zusammenzutragen, sollte eine<br />

Kleinserie mit 50 Synthesizern<br />

entstehen. Nach nur vier Tagen<br />

hatten Technikinteressierte <strong>und</strong><br />

potenzielle Käufer aus aller Welt<br />

<strong>die</strong> S<strong>um</strong>me zugesagt. Die Aktion<br />

lief noch vier Wochen weiter. Am<br />

Ende hatte der Murnauer 47 000<br />

Euro <strong>und</strong> baute in den kommenden<br />

Monaten über 100 Geräte. In<br />

der Hightech-Werkstatt MakerLab<br />

im Murnauer Innovationsquartier,<br />

angesiedelt im alten Krankenhaus,<br />

werkelte er Tag <strong>und</strong> Nacht.<br />

Mit dem Lasercutter schnitt er Gehäuseteile<br />

<strong>und</strong> Frontplatten, mit<br />

dem Akkuschrauber montierte er<br />

<strong>die</strong> elektronischen Module, Stecker,<br />

Buchsen <strong>und</strong> Schalter.<br />

„Bleib doch lieber bei<br />

etwas Sicherem“<br />

Bei den 100 Synthesizern blieb es<br />

nicht. Bis heute sind es <strong>r<strong>und</strong></strong> 500<br />

geworden. Mittlerweile baut Langer<br />

sie in zwei eigenen Rä<strong>um</strong>en im<br />

Murnauer Innovationsquartier, beschäftigt<br />

zwei Mitarbeiter auf Minijob-Basis.<br />

Bald will er in seiner<br />

Firma „tangible waves“,<br />

zu Deutsch: „Fühlbare<br />

Wellen“, den ersten<br />

festen Mitarbeiter einstellen.<br />

Die Synthesizer<br />

verkauft er in alle Welt,<br />

vor allem nach USA.<br />

Drei Viertel seiner K<strong>und</strong>en<br />

sind Privatleute, <strong>die</strong><br />

als Hobby mit elektronischer<br />

Musik experimentieren.<br />

Doch auch<br />

Komponisten <strong>und</strong> Produzenten<br />

elektronischer<br />

Musik sind darunter,<br />

sowie mancher DJ. Sie<br />

schätzen, <strong>das</strong>s Langers<br />

Synthesizer schon ab<br />

etwa 500 Euro zu haben<br />

sind – ein Bruchteil<br />

dessen, was wenige<br />

hochspezialisierte Firmen<br />

für Analoggeräte<br />

verlangen.<br />

Auf einer Messe in Berlin<br />

im letzten Jahr spricht Langer<br />

ein Amerikaner an. Er nennt sich<br />

Blake <strong>und</strong> arbeitet für eine Firma,<br />

<strong>die</strong> in den USA Synthesizer<br />

vertreibt. „Dein Produkt ist interessant,<br />

wir würden es gern vertreiben“,<br />

sagt Blake gerade heraus.<br />

Langer kann sein Glück ka<strong>um</strong><br />

fassen. Er wird einen Großhändler<br />

in Übersee beliefern, muss nicht<br />

mehr jeden Synthesizer einzeln<br />

aus Murnau verschicken. Und ein<br />

Ende des Booms ist nicht in Sicht.<br />

K<strong>und</strong>en schicken Langer Anregungen<br />

<strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge,<br />

sowohl für So<strong>und</strong>module<br />

als auch für simple mechanische<br />

Bauteile, wie stabilere Stecker.<br />

Robert Langer ist froh, <strong>das</strong>s er seine<br />

alte Leidenschaft z<strong>um</strong> Hauptberuf<br />

machen konnte. „Du bist<br />

schon über 50, bleib doch lieber<br />

bei etwas Sicherem“, hatten manche<br />

nach dem Kickstarter-Projekt<br />

zu ihm gesagt. Der Murnauer<br />

blieb nicht bei etwas Sicherem<br />

<strong>und</strong> er empfiehlt auch jedem anderen,<br />

etwas zu wagen – „wenn<br />

man dafür wirklich Leidenschaft<br />

verspürt.“<br />

cr<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wir wünschen allen eine schöne<br />

Advents- <strong>und</strong> Weihnachtszeit <strong>und</strong> ein<br />

gutes Neues Jahr 2021!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2021 <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 15


Die Aufgabe ehrenamtlicher Richter<br />

„Eine Bereicherung<br />

für den Strafprozess“<br />

<strong>Weilheim</strong> | Der Sitzungssaal 18 im<br />

<strong>Weilheim</strong>er Amtsgericht (AG) ist<br />

nicht gut besucht. Dieser Umstand<br />

ist der Corona-Pandemie geschuldet,<br />

Zuschauer sind nicht erlaubt.<br />

Also warten nur <strong>die</strong> Staatsanwältin,<br />

<strong>die</strong> Gerichtsschreiberin <strong>und</strong><br />

der Angeklagte nebst Anwalt darauf,<br />

<strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Tür hinter der<br />

Empore öffnet <strong>und</strong> der Richter<br />

den Saal betritt. Als er schließlich<br />

kommt, erheben sich alle.<br />

Allerdings ist Behördenleiter <strong>und</strong><br />

Berufsrichter Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann<br />

nicht alleine, sondern an seiner<br />

Seite sind zwei weitere Personen:<br />

Behördenleiter <strong>und</strong> Berufsrichter Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann (Mitte) mit den Schöffen Andrea<br />

Hild <strong>und</strong> Hans-Georg Hechenrieder.<br />

Andrea Hild <strong>und</strong> Hans-Georg Hechenrieder.<br />

Ehrenamtliche Richter,<br />

auch „Schöffen“ genannt.<br />

Die G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage für <strong>das</strong> Amt des<br />

Schöffen (von althochdeutsch<br />

„sceffino“ oder „scaffin“, der Anordnende)<br />

findet sich im G<strong>r<strong>und</strong></strong>gesetz:<br />

„Alle Staatsgewalt geht<br />

vom Volke aus. Sie wird vom Volke<br />

in Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen<br />

<strong>und</strong> durch besondere Organe der<br />

Gesetzgebung, der vollziehenden<br />

Gewalt <strong>und</strong> der Rechtsprechung<br />

ausgeübt.“ Die Verfassung des<br />

Freistaates Bayern wird noch konkreter:<br />

„An der Rechtspflege sollen<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen aus dem<br />

Volke mitwirken.“<br />

Lebenserfahrung in<br />

Gerichtsurteil einbringen<br />

Ehrenamtliche Laienrichter gibt<br />

es nicht erst seit wenigen Jahrzehnten<br />

– <strong>die</strong> Wurzeln reichen<br />

bis in <strong>die</strong> Zeit der karolingischen<br />

Kaiser im 8. Jahrh<strong>und</strong>ert zurück.<br />

Abgesehen von wenigen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

mit absolutistischer<br />

Staatsauffassung, waren seither<br />

stets juristische Laien aus dem<br />

Volke in irgendeiner Form an der<br />

Rechtsprechung beteiligt.<br />

„Die Schöffen<br />

üben einen Teil der<br />

Staatsgewalt, also<br />

Macht, aus. Sie tragen<br />

<strong>die</strong> Mitverantwortung<br />

dafür, ob jemand<br />

wegen einer Straftat<br />

zu Geldstrafe oder<br />

Freiheitsstrafe, vielleicht<br />

auch zu einer<br />

Maßregel der Besserung<br />

<strong>und</strong> Sicherung<br />

verurteilt wird.“ So<br />

steht es im Merkblatt<br />

„Das Schöffenamt in<br />

Bayern“, herausgegeben<br />

vom Bayerischen<br />

Staatsministeri<strong>um</strong> der<br />

Justiz. Und der G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

dafür liest sich ebenso<br />

logisch wie überzeugend,<br />

denn <strong>die</strong><br />

Schöffen sollen „ihre<br />

Lebens- <strong>und</strong> Berufserfahrung,<br />

ihr vernünftiges<br />

Urteil, ihren<br />

Das Amtsgericht <strong>Weilheim</strong> an der Alpenstraße.<br />

Gemeinsinn <strong>und</strong> ihre Bewertungen“<br />

in <strong>das</strong> Urteil des Gerichts mit<br />

einbringen.<br />

Alle fünf Jahre werden Schöffen<br />

gewählt. Aufrufe finden sich z<strong>um</strong><br />

Ende einer Periode in der Zeitung,<br />

im Radio <strong>und</strong> bei den Ämtern.<br />

Die Bewerbungen werden von<br />

der Gemeinde gesammelt. Bei<br />

den Schöffen für Jugendsachen ist<br />

auch <strong>das</strong> Landratsamt beteiligt.<br />

Diese Behörden treffen eine Vorauswahl,<br />

checken <strong>das</strong> polizeiliche<br />

Führungszeugnis <strong>und</strong> <strong>das</strong> Alter:<br />

Jeder deutsche nicht vorbestrafte<br />

Bürger zwischen 25 <strong>und</strong> 70 Jahren<br />

kann sich bewerben.<br />

„Ich finde es interessant, was hier<br />

verhandelt wird. Deshalb habe<br />

ich mich beworben, denn ich<br />

wollte mal wissen, was bei Gericht<br />

abgeht“, schildert Schöffin<br />

Andrea Hild ihre Motivation. Die<br />

51-jährige Schongauerin arbeitet<br />

in Teilzeit als Bankkauffrau <strong>und</strong><br />

sitzt seit 2014 neben den Richtern<br />

in <strong>Weilheim</strong>. „Neuling“ Hans-<br />

Georg Hechenrieder wollte sich<br />

sowieso ehrenamtlich betätigen.<br />

Der 55-jährige Projektleiter in der<br />

Baubranche denkt, <strong>das</strong>s er seine<br />

Lebenserfahrung bei Gericht gut<br />

einbringen kann.<br />

Im Wahlausschuss <strong>Weilheim</strong> sitzen<br />

zuständige Richter, Landrat<br />

oder Vertreter, sowie sieben Kreisratsmitglieder.<br />

Je sechs Schöffen<br />

werden für <strong>das</strong> Erwachsenen- <strong>und</strong><br />

Jugendgericht ausgewählt. Dazu<br />

kommen noch einmal ebenso<br />

viele Hilfsschöffen, <strong>die</strong> einspringen,<br />

wenn jemand verhindert sein<br />

sollte. Im letzten Schritt werden<br />

<strong>die</strong> „Paare“ ausgelost, also welche<br />

Schöffen zusammen in einer<br />

Sitzung sind. Beim Jugendgericht<br />

müssen <strong>das</strong> jeweils ein Mann <strong>und</strong><br />

eine Frau sein, bei Erwachsenen<br />

ist <strong>das</strong> Geschlecht egal.<br />

Wenn es zu wenige Freiwillige<br />

gibt, können Schöffen zwangsbestimmt<br />

werden. Das Amt gilt als<br />

staatsbürgerliche Pflicht <strong>und</strong> Ausreden<br />

gelten nicht. „Hier in <strong>Weilheim</strong><br />

sind wir allerdings auf einer<br />

Insel der Glückseligen“, erzählt<br />

Pressesprecherin Christiane Serini<br />

lachend. „Wir haben immer genug<br />

Bewerber <strong>und</strong> müssen niemand<br />

zwangsverpflichten.“<br />

Die Macht der Schöffen resultiert<br />

aus dem Umstand, <strong>das</strong>s sie<br />

g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gleichberechtig<br />

neben dem Berufsrichter stehen.<br />

Theoretisch können sie <strong>das</strong> Urteil<br />

fällen, indem sie den Richter über-<br />

16 | <strong>tassilo</strong>


stimmen. Aber <strong>das</strong> kommt selten<br />

vor, wie Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann erzählt:<br />

„Ich kenne nur einen Fall in Augsburg,<br />

wo <strong>das</strong> mal geschehen ist.<br />

Das Urteil wurde aber später von<br />

einer höheren Instanz kassiert.“<br />

Es versteht sich von selbst, <strong>das</strong>s<br />

sowohl <strong>die</strong> ehrenamtlichen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Berufsrichter an Recht <strong>und</strong><br />

Gesetz geb<strong>und</strong>en sind. „Ich finde,<br />

<strong>die</strong> Schöffen sind eine Bereicherung<br />

für den Strafprozess, weil der<br />

Ausgang für den Betroffenen doch<br />

eine sehr einschneidende Wirkung<br />

haben kann“, fährt Dr. Ba<strong>um</strong>ann<br />

fort. „Juristisch wird der Fall natürlich<br />

vom Richter bewertet, aber<br />

für <strong>die</strong> Beratung ist <strong>die</strong> menschliche<br />

Komponente <strong>und</strong> eine andere<br />

Meinung sehr hilfreich.“<br />

Verhandlung eines<br />

Drogendelikts<br />

Zurück im Sitzungssaal 18. Zunächst<br />

muss Hans-Georg Hechenrieder<br />

vereidigt werden, denn es<br />

ist sein erster Einsatz als Schöffe.<br />

Er tritt vor den Richter, hebt <strong>die</strong><br />

Hand <strong>und</strong> spricht den Eid. Dann<br />

Der Eingang zur Rechtsprechung<br />

am Amtsgericht <strong>Weilheim</strong>.<br />

nimmt <strong>die</strong> Verhandlung ihren<br />

Lauf. Schöffin Andrea Hild macht<br />

sich fleißig Notizen, ihr männlicher<br />

Kollege liest <strong>die</strong> Anklageschrift.<br />

Die ehrenamtlichen Richter<br />

wissen vor der Verhandlung nur<br />

grob, was sie erwartet. Erst kurz<br />

vor der Verhandlung erhalten sie<br />

<strong>die</strong> Anklageschrift. Das soll Befangenheit<br />

verhindern. „Ich schreibe<br />

mir gerne Details auf, denn<br />

manchmal wird ein Prozess erst in<br />

einigen Wochen weitergeführt <strong>und</strong><br />

dann möchte ich alle Informationen<br />

parat haben“, begründet Andrea<br />

Hild ihre Notizen. Überarbeitet<br />

sind <strong>die</strong> Schöffen am AG <strong>Weilheim</strong><br />

allerdings nicht. Andrea Hild muss<br />

im Jahr bei <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs Verhandlungen<br />

beisitzen. Die Schöffen<br />

können sich aktiv am Prozess beteiligen,<br />

indem sie sowohl dem<br />

Angeklagten als auch den Zeugen<br />

Fragen stellen dürfen. „Als Richter<br />

denke ich doch sehr juristisch“,<br />

erzählt Dr. Ba<strong>um</strong>ann. „Die Fragen<br />

der Schöffen haben oft eine ganz<br />

andere Perspektive <strong>und</strong> beleuchten<br />

andere Aspekte des Falls.“<br />

Der nicht mehr ganz junge Mann<br />

soll in Peißenberg mit Amphetaminen<br />

gehandelt haben. Er ist <strong>um</strong>fassend<br />

geständig <strong>und</strong> nach einer<br />

Weile bittet sein Rechtsanwalt den<br />

Richter <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schöffen zu einem<br />

Gespräch ins sogenannte „Richterzimmer“.<br />

Dort werden „Deals“<br />

gemacht. Völlig legal, solange sie<br />

im Protokoll vermerkt werden. Der<br />

Inhalt der Gespräche ist streng vertraulich,<br />

ebenso wie <strong>die</strong> Beratung<br />

zur Urteilsfindung. Dr. Ba<strong>um</strong>ann<br />

schildert den Vorgang: „Als Richter<br />

referiere ich ganz kurz darüber,<br />

wie ich <strong>das</strong> juristisch sehe.<br />

Im Anschluss daran diskutieren<br />

wir darüber, welche Strafe angemessen<br />

wäre. Mehr darf ich nicht<br />

sagen, denn <strong>das</strong> fällt unter <strong>das</strong><br />

Beratungsgeheimnis. Richter <strong>und</strong><br />

Schöffen würden sich strafbar machen,<br />

wenn sie Interna aus der Beratung<br />

erzählen würden.“ Der geständige<br />

Drogendealer kommt mit<br />

einer Bewährungsstrafe davon. edl<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 17


Resümee nach einem Jahr: Der Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt<br />

Für ein Leben ohne Plastikmüll<br />

<strong>Weilheim</strong> | Mittwochnachmittag,<br />

Admiral-Hipper-Straße im Zentr<strong>um</strong><br />

<strong>Weilheim</strong>s: Immer wieder drücken<br />

vorbeispazierende Männer <strong>und</strong><br />

Frauen zielstrebig <strong>und</strong> voller Vorfreude<br />

an <strong>die</strong> gläserne Ladentüre.<br />

R<strong>um</strong>s! „Wir haben schon geschlossen,<br />

gerne morgen wieder!“, sagt<br />

Daniela Arlt in doppelter Stimmstärke<br />

aus dem Ladeninneren. Dieser<br />

Unverpackt-Laden im Herzen<br />

der Kreisstadt kommt richtig gut<br />

an bei den Leuten, ist auch am<br />

einzigen Nachmittag in der Woche<br />

gefragt, an dem er – inklusive<br />

Sonntag – nicht geöffnet hat. Der<br />

Hauptg<strong>r<strong>und</strong></strong> des regen Andrangs:<br />

Das Konzept, <strong>die</strong> Philosophie. Man<br />

kauft regionale Lebensmittel in gewünschter<br />

Menge ein, ohne dafür<br />

eine <strong>um</strong>weltverschmutzende Verpackung<br />

zu benötigen. Das geht<br />

so: Der K<strong>und</strong>e bringt seine leere,<br />

frisch gespülte Blech-, Holz- oder<br />

Kunststoffbox mit, wäscht <strong>und</strong> desinfiziert<br />

seine Hände, wiegt seine<br />

Box ab, befüllt sie nun mit den<br />

gewünschten Lebensmitteln wie<br />

beispielsweise Reis oder Nudeln,<br />

bezahlt <strong>die</strong>se an der Kasse abgewogenen<br />

238 Gramm, verlässt den<br />

Laden wieder, fährt nach Hause,<br />

kocht, wäscht <strong>das</strong> leere Behältnis<br />

wieder aus <strong>und</strong> hält es für<br />

den nächsten, <strong>um</strong>weltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Einkauf im Unverpackt-Laden wieder<br />

bereit. Im Idealfall wohnt der<br />

K<strong>und</strong>e direkt <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke, legt den<br />

Weg vom Zuhause bis z<strong>um</strong> Laden<br />

zu Fuß oder mit Fahrrad zurück,<br />

<strong>um</strong> so komplett CO 2 -frei unterwegs<br />

zu sein. Der andere G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong><br />

„alge unverpackt“ so gut funktioniert:<br />

Weil <strong>die</strong> Gründerinnen<br />

Eine K<strong>und</strong>in beim eigenhändigen Abfüllen von Trockenware.<br />

18 | <strong>tassilo</strong><br />

Daniela Arlt <strong>und</strong> Andrea Lechner<br />

wie gemacht sind für <strong>die</strong>ses Projekt,<br />

<strong>die</strong>sen ersten <strong>und</strong> nach wie<br />

vor einzigen Unverpackt-Laden im<br />

Tassiloland mit maximaler Leidenschaft<br />

führen.<br />

Gründungs-Hilfe<br />

von allen Seiten<br />

Dazu gekommen sind <strong>die</strong> beiden<br />

sprichwörtlich wie <strong>die</strong> Jungfrau<br />

z<strong>um</strong> Kinde – mit komplett unterschiedlichen<br />

Vorgeschichten.<br />

Daniela Arlt, 44, besuchte Anfang<br />

2019 in Murnau den Vortrag der<br />

inzwischen b<strong>und</strong>esweit bekannten<br />

Autorin Nadine Schubert. Letztere<br />

schrieb den Bestseller „Besser<br />

leben ohne Plastik“, tourt mit ihrem<br />

Buch <strong>und</strong> der darin niedergeschriebenen<br />

Vision von Ort zu<br />

Ort <strong>und</strong> rüttelt <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

wach. Arlt erk<strong>und</strong>igte sich nach <strong>die</strong>sem<br />

fesselnden Vortragsabend sofort<br />

nach einem Unverpackt-Laden<br />

in der Region, wurde nicht fündig<br />

<strong>und</strong> sagte daraufhin spaßhalber:<br />

„Dann mache ich eben meinen<br />

eigenen Laden auf.“ Zur gleichen<br />

Zeit trä<strong>um</strong>t Andrea Lechner, 47, von<br />

der Idee eines Marktwagens. Regionale<br />

<strong>und</strong> unverpackte Produkte<br />

via Mobil den Leuten in <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>und</strong> Umgebung anbieten. Als sich<br />

<strong>die</strong> beiden, <strong>die</strong> sich schon lange<br />

kennen, zufällig treffen, erzählen<br />

sie sich gegenseitig von ihren<br />

Ideen, sind hellauf begeistert <strong>und</strong><br />

fassen gemeinsam den Entschluss,<br />

tatsächlich einen eigenen Unverpackt-Laden<br />

aufz<strong>um</strong>achen – könnte<br />

schließlich klappen, denn <strong>die</strong><br />

Kompetenzen der beiden ergänzen<br />

sich hervorragend. Heilpraktikerin<br />

Arlt ist gelernte Industriekauffrau,<br />

Expertin in Ernährungsberatung<br />

„Rocken“ gemeinsam den Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt<br />

seit gut einem Jahr — Daniela Arlt (links) <strong>und</strong> Andrea Lechner.<br />

<strong>und</strong> gibt sogar Kochkurse für veganes<br />

Essen. Lechner dagegen ist<br />

seit vielen Jahren erfahren im Service,<br />

arbeitete unter anderem in<br />

der Bio-Michl-Bäckerei-Abteilung<br />

<strong>und</strong> kann supergut mit Leuten. Nur<br />

wie? Und vor allem wo soll <strong>die</strong>ser<br />

Unverpackt-Laden aufgemacht<br />

werden?<br />

Arlt <strong>und</strong> Lechner haben weder<br />

ausreichend Startkapital noch eine<br />

geeignete Immobilie. Entscheidende<br />

Hilfe kommt letztlich wie<br />

von allein. Auf Empfehlung gehen<br />

Arlt <strong>und</strong> Lechner zu einem Gründerseminar<br />

in der Agentur „HeimatOffice<br />

NSBE“ <strong>und</strong> treffen dort<br />

zufällig auf eine Berlinerin, <strong>die</strong> in<br />

der B<strong>und</strong>eshauptstadt den ersten<br />

Unverpackt-Laden mitberaten hat –<br />

<strong>und</strong> fortan auch Lechner <strong>und</strong> Arlt<br />

berät. Den freistehenden Laden in<br />

der Admiral-Hipper-Straße, dessen<br />

zentrale Lage im Herzen <strong>Weilheim</strong>s<br />

besser nicht sein könnte, vermittelt<br />

eine Frau, <strong>die</strong> zufällig davon mitbekommt.<br />

„Ich kenne <strong>die</strong> Hausbesitzerin,<br />

<strong>die</strong> wollte ohnehin schon<br />

immer einen Unverpackt-Laden<br />

dort unten reinmachen.“<br />

Als den beiden Frauen dann auch<br />

noch ein privater Kredit angeboten<br />

wurde, ist <strong>das</strong> Projekt „erster<br />

Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />

Umgebung“ bereit zur Umsetzung.<br />

Bio, Vollwert<br />

<strong>und</strong> frei von Zucker<br />

Am 5. Oktober 2019 eröffnen Arlt<br />

<strong>und</strong> Lechner ihr Schmuckstück.<br />

Die ersten veganen Mittagsgerichte<br />

kochen sie selbst. Bis Angela<br />

Popp, eine ausgebildete Köchin,<br />

in der Türe steht. Trotz der hohen<br />

Ansprüche ihrer Chefinnen – Arlt<br />

<strong>und</strong> Lechner legen großen Wert<br />

auf vollwertig ges<strong>und</strong>es Essen, <strong>das</strong><br />

stets frei von Zucker, Soja <strong>und</strong> überwiegend<br />

auch Gluten sein soll –<br />

schafft sie es immer wieder aufs<br />

Neue, extrem leckere, vegane Gerichte<br />

zu zaubern. Es gibt – je nach<br />

Jahreszeit – Kartoffel-, Kürbis-,


Karotten- oder Zitronengrassuppen.<br />

Wraps mit rohem oder gebratenem<br />

Gemüse sowie leckere<br />

Salate. Darüber hinaus exquisite<br />

Hauptgerichte wie Bl<strong>um</strong>enkohl-<br />

Curry oder Grünkern-Pflanzerl mit<br />

Ofengemüse. Schnell spricht sich<br />

<strong>das</strong> ges<strong>und</strong>e, leichte <strong>und</strong> leckere<br />

Mittagsmenü des Unverpackt-Ladens<br />

her<strong>um</strong>, ist seit Oktober auch<br />

z<strong>um</strong> Mitnehmen mittels brandneuem,<br />

nachhaltig durchdachtem<br />

Pfandsystem.<br />

Das Kerngeschäft des Ladens aber<br />

ist <strong>und</strong> bleibt <strong>das</strong> Angebot, plastikfrei<br />

einkaufen zu können. Und zwar<br />

alles, was Mann <strong>und</strong> Frau z<strong>um</strong><br />

täglichen Leben brauchen. Trockenware<br />

wie Reis, Nudeln, Linsen, Trockenfrüchte,<br />

Nüsse <strong>und</strong> Gewürze.<br />

Drogerie-Produkte wie Seife <strong>und</strong><br />

Balsam z<strong>um</strong> Rasieren <strong>und</strong> Duschen.<br />

Putz-, Wasch- <strong>und</strong> Spülmittel für<br />

den kompletten Reinigungs- <strong>und</strong><br />

Hygienebedarf im Haushalt. Aber<br />

auch Oliven- <strong>und</strong> Kürbiskernöl sowie<br />

reisetaugliches Besteck oder<br />

nachhaltige Brotzeitboxen, Trinkflaschen<br />

<strong>und</strong> Behältnisse, <strong>die</strong> auch für<br />

den Einkauf im Unverpackt-Laden<br />

gut geeignet sind.<br />

Die Lebensmittel: Bio, Vollwert <strong>und</strong><br />

weitestgehend frei von Zucker, darüber<br />

hinaus steigt der Anteil der<br />

in Bayern <strong>und</strong> Deutschland produzierten<br />

Ware wie beispielsweise<br />

Kidneybohnen aus Unterfranken<br />

stark an. Und auch preislich<br />

spricht der Unverpackt-Laden für<br />

sich. „Weil wir in großen Mengen<br />

einkaufen, sind wir nicht teurer<br />

als abverpackte Bio-Produkte in<br />

Supermärkten“, sagt Daniela Arlt,<br />

<strong>die</strong> von der Einrichtung des Ladens<br />

genauso begeistert ist wie<br />

<strong>die</strong> K<strong>und</strong>en selbst. Einige Regale<br />

<strong>und</strong> Aufbewahrungstruhen für<br />

Lebensmittel haben Arlts Bruder,<br />

gelernter Schreiner, sowie Arlts<br />

Lebensgefährte handgemacht aus<br />

hiesigem Holz. Die vielen, gemütlichen<br />

Echtholz-Stühle <strong>und</strong> -Tische<br />

dagegen hat Andrea Lechner dank<br />

ausgeprägter eBay-Kleinanzeigen-<br />

Leidenschaft liebevoll zusammengeshoppt.<br />

Das Ergebnis: Ein in sich<br />

stimmiger, urgemütlicher Laden im<br />

derzeit topmodernen Landhausstil.<br />

Lockdown wie<br />

Schlag ins Gesicht<br />

Vor Corona war der Andrang auf<br />

den damals neueröffneten Laden<br />

riesengroß. Der achtwöchige<br />

Lockdown war für Lechner, Arlt<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen dann wie<br />

ein Schlag ins Gesicht. Seit August<br />

dagegen läuft <strong>das</strong> Geschäft – den<br />

Umständen entsprechend – wieder<br />

besser. Die K<strong>und</strong>en kommen<br />

nämlich bei weitem nicht nur<br />

aus <strong>Weilheim</strong>. Penzberg, Starnberg,<br />

Dießen, Murnau, Garmisch-<br />

Partenkirchen, Landsberg – <strong>das</strong><br />

Einzugsgebiet ist für den Kerngedanken<br />

eines Unverpackt-Ladens<br />

fast schon zu groß. „Im Sinne der<br />

An der Theke: Vegane Wraps, frische<br />

Salate <strong>und</strong> leckere Kuchen.<br />

Umwelt perfekt wäre natürlich,<br />

<strong>das</strong>s keine längeren Strecken mit<br />

dem Auto zurückgelegt werden<br />

müssen. Wobei viele ohnehin des<br />

Weges sind, den Einkauf bei uns<br />

mit anderen Terminen verbinden<br />

<strong>und</strong> insofern sehr wohl Gutes für<br />

<strong>die</strong> Umwelt tun“, sagt Daniela Arlt.<br />

Ein weiterer positiver Nebeneffekt:<br />

Der K<strong>und</strong>e kann immer nur so<br />

viel einkaufen, wie er tatsächlich<br />

braucht – es gibt keine festen, in<br />

Gramm vorgeschriebenen Mengenangaben,<br />

<strong>die</strong> gekauft werden<br />

müssen. Und wer ideal auf seinen<br />

Bedarf abgestimmt einkauft,<br />

wirft zuhause auch nichts weg. Die<br />

ältere Dame, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sem Mittwochnachmittag,<br />

es ist inzwischen<br />

14.37 Uhr, an <strong>die</strong> geschlossene Ladentüre<br />

drückt, hat Glück. Andrea<br />

Lechner macht ihr ausnahmsweise<br />

auf, nimmt deren leere Waschmittelflasche<br />

ab, füllt sie auf, kassiert,<br />

<strong>und</strong> begleitet <strong>die</strong> überglückliche<br />

Dame wieder höflich zur Tür hinaus.<br />

„Jetzt passt’s aber für heute“,<br />

wirft Daniela Arlt an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

ein. Schließlich gibt’s noch viel zu<br />

tun, <strong>um</strong> am nächsten Morgen wieder<br />

bestens vorbereitet parat zu<br />

stehen. Dann wieder zur gewohnten<br />

Öffnungszeit des ersten <strong>und</strong><br />

einzigen Unverpackt-Ladens im<br />

Tassiloland.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 19


Einzigartige Wasserversorgung in Dießen<br />

„So wie es aus den Rohren<br />

kommt, kann man es trinken“<br />

Dießen | Wenn Michael Deininger<br />

in <strong>das</strong> Herzstück der Dießener<br />

Wasserversorgung geht, betritt er<br />

zunächst ein unscheinbares Holzhüttchen,<br />

hoch am Hang über<br />

dem Ammersee gelegen. Doch<br />

innen drin, ein Stockwerk tiefer,<br />

sprudeln über 100 Liter Quellwasser<br />

pro Sek<strong>und</strong>e aus großen<br />

blauen Rohren: Wasser für <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

10 500 Menschen <strong>und</strong> viele Betriebe.<br />

Mehrere Dutzend Meter Rohre<br />

fangen es aus dem Bischofsrieder<br />

Berg ein, an dessen Hang <strong>die</strong><br />

Quelle liegt. „So wie <strong>das</strong> Wasser<br />

hier aus den Rohren kommt, kann<br />

man es trinken“, sagt Deininger,<br />

der <strong>die</strong> Dießener Wasserversorgung<br />

seit 26 Jahren leitet. Z<strong>um</strong><br />

Beweis füllt der gelernte Gas- <strong>und</strong><br />

Wasserinstallateur <strong>und</strong> staatlich<br />

geprüfte Wassermeister einen<br />

Messbecher <strong>und</strong> leert ihn mit einem<br />

Zug.<br />

Wasserschutz<br />

in drei Zonen<br />

Trinkwasserqualität, ik direkt aus den Rohren: Im Rahmen des Vor-Ort-<br />

Interviews nahm Michael Deininger daraus einen kräftigen Schluck.<br />

Mehrere Jahre war <strong>das</strong> Wasser<br />

unterwegs: Durch Sand <strong>und</strong> Kies<br />

in den eiszeitlichen Moränenhügeln<br />

südwestlich des Ammersees.<br />

„Da braucht <strong>das</strong> Wasser mehrere<br />

Wochen für gerade mal h<strong>und</strong>ert<br />

Meter“, weiß der 52-Jährige. Doch<br />

<strong>das</strong> langsame Fließen ist ein Garant<br />

für <strong>die</strong> Qualität des Wassers.<br />

Denn der lockere Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Mikroorganismen im Boden<br />

filtern während der langen Reise<br />

<strong>die</strong> Verunreinigungen aus. Das<br />

reine Trinkwasser wird dann von<br />

der Quelle in verschiedene Hochbehälter<br />

gep<strong>um</strong>pt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gemeindeteile<br />

versorgen.<br />

Um <strong>das</strong> Wasser zu schützen, sind<br />

<strong>die</strong> Dießener Quellen – wie überall<br />

in Bayern <strong>und</strong> Deutschland – von<br />

den drei Zonen des Wasserschutzgebiets<br />

<strong>um</strong>geben. Die innerste<br />

strengste, <strong>r<strong>und</strong></strong> h<strong>und</strong>ert mal achtzig<br />

Meter <strong>um</strong> <strong>die</strong> Quelle, ist durch<br />

einen Zaun geschützt <strong>und</strong> kann<br />

nur von Michael Deininger <strong>und</strong><br />

seinen Mitarbeitern betreten werden.<br />

In der mittleren Zone sind <strong>das</strong><br />

Ausbringen von Gülle <strong>und</strong> Abwasser<br />

verboten. Die äußerste Zone<br />

reicht fast zwei Kilometer weit.<br />

Dort verlaufen zwar Straßen, bebaut<br />

werden darf allerdings nichts<br />

weiter.<br />

Seit Jahrh<strong>und</strong>erten gewinnen <strong>die</strong><br />

Dießener ihr Wasser am Bischofsrieder<br />

Berg. Zur Jahrtausendwende<br />

war klar, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Quelle saniert<br />

oder ersetzt werden muss. Denn<br />

<strong>die</strong> Vorgängeranlage stammte<br />

von 1897. Obwohl manches dafür<br />

sprach, <strong>die</strong> Quelle zu schließen<br />

<strong>und</strong> weiter oben am Berg einen<br />

Tiefbrunnen zu errichten, entschied<br />

sich der Marktgemeinderat<br />

für den Erhalt. 2004 wurden <strong>die</strong><br />

Rohre freigelegt <strong>und</strong> ersetzt. Das<br />

Wichtigste aber: Statt der bisherigen<br />

drei bis vier Meter Deckschicht<br />

wurden zusätzlich sieben Meter<br />

Kies, Beton <strong>und</strong> Lehm aufgetragen<br />

<strong>um</strong> zu verhindern, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> frische<br />

<strong>und</strong> noch nicht gefilterte Oberflächenwasser,<br />

<strong>das</strong> auf <strong>das</strong> Gebiet<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> Quelle fällt, direkt in <strong>das</strong><br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser eindringt. Dießens<br />

erneuerte Hangquellen zählen<br />

nun zu den letzten großen Quellen<br />

im bayerischen Oberland. In den<br />

Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />

Starnberg, Landsberg <strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />

kommt mittlerweile<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 95 Prozent des Wassers<br />

aus Brunnen. Im Unterschied<br />

zu Quellen an Hängen holen Brunnen<br />

<strong>das</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser senkrecht<br />

aus dem Boden, meist aus einer<br />

Tiefe von 20 bis 200 Metern. Der<br />

Vorteil: Durch <strong>die</strong> große Tiefe <strong>und</strong><br />

dicke Deckschicht <strong>um</strong> den Brunnen<br />

Fingerzeig: Aus <strong>die</strong>sem Hang beziehen <strong>die</strong> Dießener ihr Trinkwasser.<br />

20 | <strong>tassilo</strong>


Michael Deininger am Schreibtisch <strong>und</strong> PC: Die einzigartige Dießener<br />

Trinkwasserversorung leitet er seit mittlerweile 26 Jahren.<br />

ist <strong>das</strong> Wasser automatisch geschützt.<br />

„Doch <strong>die</strong> P<strong>um</strong>pen an einem<br />

Brunnen verbrauchen übers<br />

Jahr Strom im Wert von mehreren<br />

Zehntausend Euro“, gibt der Wassermeister<br />

zu bedenken.<br />

Wasserversorgung nach<br />

Naturkatastrophen<br />

Für Michael Deininger ist <strong>das</strong> Thema<br />

Wasserversorgung eine Passion.<br />

Den Satz seines Ausbilders<br />

an der Meisterschule „wenn Ihr<br />

euch mit Wasser auskennt, könnt<br />

ihr was bewegen“ hat er bis heute<br />

nicht vergessen. Im Gegenteil:<br />

Auch privat ließ er <strong>die</strong>sem Vorsatz<br />

Taten folgen. Seit 17 Jahren ist Deininger<br />

beim Technischen Hilfswerk<br />

(THW). Er war nach dem verheerenden<br />

Tsunami in Sri Lanka Ende<br />

2004 vor Ort, nach dem Erdbeben<br />

von S<strong>um</strong>atra in Indonesien 2005<br />

<strong>und</strong> nach dem Taifun „Haiyan“<br />

auf den Philippinen 2013, einem<br />

der schwersten Stürme aller Zeiten<br />

mit Windgeschwindigkeiten<br />

bis über 300 St<strong>und</strong>enkilometern.<br />

Oberstes Ziel von Deininger <strong>und</strong><br />

den weiteren Katastrophenhelfern<br />

ist dann stets: Schnellstmöglich<br />

<strong>die</strong> Wasserversorgung wieder Instand<br />

setzen, Brunnen reinigen<br />

oder mobile Wasseraufbereitungsanlagen<br />

aufbauen <strong>und</strong> betreiben.<br />

Für seine Heimatgemeinde Schondorf<br />

am Ammersee reiste Michael<br />

Deininger in den letzten Jahren<br />

auch mehrfach nach Kol<strong>um</strong>bien.<br />

Dort liegt Schondorfs Klima-Partnergemeinde<br />

Puerto Leguizamo.<br />

In ihrem Umkreis leben indigene<br />

Bevölkerungsgruppen, <strong>die</strong> ihren<br />

Wasserbedarf seit jeher aus dem<br />

Fluss Put<strong>um</strong>ayo stillen. „Durch den<br />

häufig illegalen Abbau von Gold<br />

<strong>und</strong> Schwermetallen ist <strong>die</strong>ser<br />

Fluss zunehmend verschmutzt“,<br />

weiß Deininger. Deshalb half er<br />

der Bevölkerung Brunnen im Uferbereich<br />

zu errichten, ein Stück vom<br />

Fluss entfernt, wo <strong>das</strong> Wasser bereits<br />

reinigende Bodenschichten<br />

durchflossen hat. „Es gab keinen<br />

Strom, also bohrten wir von Hand,<br />

über zehn Meter tief“, erinnert<br />

sich der Schondorfer. Und nach<br />

dem Ende der Corona-Pandemie<br />

hofft Deininger nach Myanmar<br />

reisen zu können: Dort betreibt <strong>die</strong><br />

Artemed Stiftung aus Tutzing ein<br />

Ärzteschiff auf dem Fluss Irrawaddy,<br />

<strong>die</strong> „Irrawaddy River Doctors“.<br />

Sie besuchen Dörfer, <strong>die</strong> von der<br />

medizinischen Versorgung des<br />

Landes abgeschnitten sind. Am 6.<br />

April traf dort eine neue Wasserfilteranlage<br />

ein, <strong>um</strong> <strong>das</strong> Flusswasser<br />

in Trinkwasser zu verwandeln.<br />

Doch durch <strong>die</strong> Reisebeschränkungen<br />

konnte Deininger bisher nicht<br />

nach Myanmar fliegen, <strong>um</strong> bei der<br />

Installation <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

zu helfen.<br />

Dank seiner internationalen Erfahrungen<br />

weiß Michael Deininger,<br />

wie wichtig <strong>und</strong> doch vielerorts rar<br />

sauberes Trinkwasser ist. In Bayern<br />

hatte man damit für lange Zeit<br />

keine Probleme. Doch trockenheiße<br />

Sommerphasen in den letzten<br />

Jahren reduzierten vor allem in<br />

Nordbayern <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserpegel<br />

deutlich. Und auch in Dießen<br />

merkt Michael Deininger, wie <strong>die</strong><br />

Rohre am Bischofsrieder Berg im<br />

Schnitt weniger Wasser sammeln<br />

als vor drei Jahren: „Das ist zwar<br />

bei weitem noch nicht bedenklich,<br />

aber eben doch messbar.“ Für<br />

selbstverständlich sollte man gutes<br />

Trinkwasser also nicht halten.<br />

Es braucht Arbeit <strong>und</strong> Pflege wie<br />

<strong>die</strong> des Wassermeisters <strong>und</strong> seiner<br />

Mitarbeitern. Es braucht Schutz am<br />

Boden <strong>und</strong> auch hoch oben – in<br />

der Atmosphäre <strong>und</strong> beim Klima.<br />

chr<br />

Tolles Hobby: Michael Deininger<br />

i<br />

hilft bei Wasserkatastrophen im<br />

Ausland – hier in Pakistan.<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 21<br />

Irrtümer <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />

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ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />

Klimatipps, ÄBO-Vorsitz <strong>und</strong><br />

jede Menge unter Vorbehalt<br />

Pollinger z<strong>um</strong> neuen<br />

ÄBO-Vorsitzenden gewählt<br />

Polling | Dr. Karl Breu,<br />

Facharzt für öffentliches<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />

ist z<strong>um</strong> neuen<br />

Vorsitzenden des Ärztlichen<br />

Bezirksverbandes<br />

Oberbayern (ÄBO)<br />

gewählt worden. Damit<br />

vertritt der Pollinger<br />

<strong>die</strong> beruflichen<br />

Belange von 17 385 Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten, <strong>die</strong> alle den insgesamt<br />

19 oberbayerischen Ärztlichen Kreisverbänden angehören.<br />

Eine wesentliche Aufgabe des ÄBO: Die Erfüllung<br />

ärztlicher Berufspflichten zu überwachen. Der bisherige<br />

Vorsitzende, Dr. Klaus Fresenius, wurde z<strong>um</strong> Ehrenvorsitzenden<br />

ernannt, übergab seinem Nachfolger traditionell den<br />

Ärzte-Koffer. Breus Stellvertreter heißt Jan Döllein, kommt<br />

aus Neuötting (Landkreis Altötting), ist Facharzt arzt für Allgemeinmedizin<br />

<strong>und</strong> wurde im Rahmen der Delegier-egierten-Versammlung<br />

in seinem bisherigen Amt be-<br />

stätigt.<br />

js<br />

Anmeldung für Schongauer Ausbildungsmesse<br />

Schongau | Schmerzlich haben <strong>die</strong> SAM-Organisatoren <strong>die</strong> Schongauer<br />

Ausbildungsmesse am 1. April <strong>2020</strong> Corona-bedingt absagen müssen.<br />

Die Befürchtungen sind natürlich groß, <strong>das</strong>s für kommendes Frühjahr<br />

ähnliches blüht. Voreilige Schlüsse möchten <strong>die</strong> Veranstalter jedoch nicht<br />

ziehen, bleiben optimistisch <strong>und</strong> planen <strong>die</strong> beliebte Plattform für Ausbildungsbetriebe<br />

<strong>und</strong> Ausbildungssuchende<br />

zunächst wie gewohnt. Heißt für interessierte<br />

Unternehmer aus der Region: Wer seine<br />

Ausbildungsberufe im Rahmen der SAM2021<br />

vorstellen möchte mit einem eigenen Info-<br />

Stand in Schongaus Lechsporthalle, sollte<br />

sich jetzt bewerben. Das dafür notwendige<br />

Anmeldeformular wird ab 9. <strong>November</strong> auf<br />

der Internetseite www.schongauer-ausbildungsmesse.de<br />

bereitgestellt. Achtung:<br />

Die Anmeldefrist endet bereits am 27. <strong>November</strong>! Pandemie-bedingt<br />

di ist davon auszugehen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Veranstaltung, angesetzt auf Mittwochnachmittag,<br />

24. März 2021, nur unter gesonderten Hygienemaßnahmen<br />

durchführbar ist. Dies hätte größere Abstände zwischen den einzelnen<br />

Ständen, <strong>und</strong> damit auch weniger Plätze zur Folge. Insofern<br />

sollten interessierte Betriebe schnell sein, <strong>um</strong> sich einen der<br />

rar gesäten Ausstellungsplätze rechtzeitig zu sichern.<br />

js<br />

Weltklasse-Pantomime <strong>und</strong> Gitarrenkonzert<br />

Peißenberg | Der Kulturverein in Peißenberg<br />

hat <strong>die</strong> vergangenen Wochen <strong>und</strong><br />

Monate alles daran gesetzt, <strong>um</strong> <strong>das</strong> kulturelle<br />

Leben trotz Corona wieder z<strong>um</strong><br />

Leben zu erwecken. Selbstverständlich<br />

unter Einhaltung entsprechender Hygienemaßnahmen,<br />

sind bis Ende des Jahres<br />

noch zwei besuchenswerte Veranstaltungen<br />

geplant.<br />

Am Freitag, 20. <strong>November</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr<br />

betreten „Bodecker & Neander“ <strong>die</strong> Bühne<br />

– zwei Ausnahmekünstler in Pantomime. Ihnen wird seit Jahren<br />

Weltklasse-Niveau attestiert. Da für ihre Show nur 100 Tickets verkauft<br />

werden, sollten Sie, liebe Leser, schnell zuschlagen.<br />

Z<strong>um</strong> Zweiten geplant ist ein Gitarrenkonzert des lokalen Duos „Estilo“.<br />

Es findet statt am Freitag, 4. <strong>Dezember</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr. Erhältlich sind<br />

<strong>die</strong> Karten unter anderem Bei PeissenBuch (08803 / 498581), Buch am<br />

Bach (08861 / 66212) <strong>und</strong> dem Kreisboten Ticketservice (0881/ 686-11).<br />

Ob <strong>die</strong> Veranstaltungen tatsächlich durchgeführt werden dürfen,<br />

hängt stark von den Corona-Fallzahlen ab, <strong>die</strong> seit Anfang<br />

Oktober wieder deutlich ansteigen — auf ähnlich hohe<br />

Werte wie im April.<br />

js<br />

22 | <strong>tassilo</strong>


Peppiges Theater im Gasthof Drexl<br />

Raisting | Sofern ein<br />

zweiter Lockdown nicht<br />

dazwischenfunkt, wird<br />

von Ende Oktober bis<br />

Mitte <strong>November</strong> wieder<br />

Theater gespielt. Genau<br />

genommen an den Freitagen<br />

<strong>und</strong> Samstagen<br />

des 30. <strong>und</strong> 31. Oktobers, des 6. <strong>und</strong> 7. <strong>November</strong>s sowie<br />

des 13. <strong>und</strong> 14. <strong>November</strong>s. Und zwar im Gasthof Drexl in<br />

Raisting. Die Ammersee Actors, erst vor <strong>r<strong>und</strong></strong> vier Jahren<br />

gegründet, werden dort <strong>das</strong> peppige Stück „Resturlaub im<br />

Ladyhort“ aufführen – <strong>und</strong> Alt <strong>und</strong> Jung z<strong>um</strong> Lachen bringen.<br />

Das Stück handelt von Willy, der von seiner Frau verlassen<br />

wird, daraufhin in einer Senioren-Wohngemeinschaft mit<br />

drei durchgeknallten Hippie-Frauen einquartiert wird – es<br />

beginnt für ihn ein lustiger Rausch auf der Überholspur seines<br />

Lebens. Mit eineinhalb Metern Abstand zwischen den mit<br />

maximal zehn Menschen besetzten Tischen sowie Maskenpflicht,<br />

„sobald man seinen Tisch verlässt“, sollte dem Theater-Vergnügen<br />

in Raisting, Pähler Straße 17, nichts im Wege<br />

stehen. Tickets sind im Vorfeld für zehn Euro im Computer-<br />

Centr<strong>um</strong>-Diessen unter 08807 / 8976 oder info@<br />

csccomputer.de erhältlich. Einlass in den Gasthof<br />

Drexl ist <strong>um</strong> 18 Uhr, Beginn <strong>um</strong> 20 Uhr.<br />

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Wir suchen Häuser, Wohnungen <strong>und</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke für <br />

vorgemerkte,<br />

ernsthafte Kaufinteressenten in <strong>Weilheim</strong>, Andechs <strong>und</strong> Umgebung.<br />

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<br />

<br />

Praktische Alltagstipps für den Klimawandel<br />

Tassiloland | Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland <strong>und</strong><br />

der Münchner Oekom-Verlag haben gemeinsam ein neues<br />

Klimasparbuch für <strong>die</strong> Landkreise <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Garmisch-Partenkirchen,<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen <strong>und</strong> Miesbach<br />

herausgebracht. Ziel der <strong>Ausgabe</strong>n: Eine nachhaltige,<br />

klimafre<strong>und</strong>liche Entwicklung im schönen Oberland voranzutreiben.<br />

Es bietet inhaltlich zahlreiche praktische Alltagstipps<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Thema „ökologisches Verhalten im täglichen Leben“.<br />

In einer dazu verfassten Mitteilung heißt es: „Manche<br />

Ideen wollte man vielleicht schon immer einmal ausprobieren<br />

– <strong>das</strong> Klimasparbuch könnte dazu den nötigen Ansporn<br />

geben“, heißt es in einer Mitteilung.“<br />

Erhältlich ist <strong>das</strong> „Klimasparbuch<br />

Oberland <strong>2020</strong> / 2021“<br />

kostenlos in den jeweiligen<br />

Landratsämtern <strong>und</strong> Rathäusern,<br />

darüber hinaus auch Online auf<br />

der Internetseite des Landkreises<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />

unter „Energie- <strong>und</strong><br />

Klimaschutz“.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 23


Interview mit Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor in <strong>Weilheim</strong><br />

„Auch mit Herzschwäche<br />

soll man Sport treiben“<br />

<strong>Weilheim</strong> | Die Deutsche Herzstiftung<br />

e.V. ist ein Verein, der<br />

<strong>die</strong> b<strong>und</strong>esweite Versorgung <strong>und</strong><br />

Therapiemöglichkeit von Herzpatienten<br />

verbessern möchte. Dazu<br />

gehören auch me<strong>die</strong>nwirksame<br />

Aktionen wie <strong>die</strong> alljährlichen<br />

„Herzwochen“. Sie finden immer<br />

vom 1. bis 30. <strong>November</strong> statt<br />

<strong>und</strong> sollen <strong>die</strong> breite Bevölkerung<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s Thema Herzkrankheiten<br />

sensibilisieren <strong>und</strong> aufklären. Das<br />

dazu passende Motto <strong>die</strong>ses Jahr<br />

lautet „Herzinsuffizienz“ (Herzschwäche).<br />

Im Interview spricht<br />

Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher<br />

Direktor der Krankenhaus GmbH<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau sowie Chefarzt<br />

der dortigen Inneren Medizin,<br />

wie unscheinbar sich eine Herzschwäche<br />

zeigen kann, welche<br />

lebensbedrohliche Gefahr von ihr<br />

ausgeht <strong>und</strong> wie Betroffene am<br />

besten damit <strong>um</strong>gehen.<br />

Herr Prof. Dr. Knez, was führt zu<br />

Herzinsuffi zienz?<br />

Es gibt zwei gängige Ursachen<br />

für Herzschwäche. Einmal Bluthochdruck,<br />

oft lange Zeit nicht bemerkt,<br />

weil er vom Patienten nicht<br />

gemessen wird. Wenn Bluthochdruck<br />

jedoch über mehrere Jahre<br />

besteht, geht <strong>das</strong> Herz sprichwörtlich<br />

auseinander wie ein alter<br />

Schuh. Das beeinflusst wieder<strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> P<strong>um</strong>pfunktion des Herzens,<br />

<strong>die</strong> sich infolgedessen stark verschlechtert<br />

– der Betroffene bekommt<br />

für seine alltäglichen Aktivitäten<br />

zu wenig Sauerstoff.<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Die zweite gängige Ursache?<br />

Die sogenannte Koronare Herzerkrankung.<br />

Hierbei handelt es sich<br />

<strong>um</strong> eine Erkrankung der Gefäße,<br />

<strong>die</strong> <strong>das</strong> Herz mit Blut versorgen.<br />

Wenn sich im Körper eines Menschen<br />

zu viele Engstellen befinden,<br />

bekommt <strong>das</strong> Herz zu wenig<br />

Blut, woraufhin der Herzmuskel<br />

seine Tätigkeit zunehmend einstellt.<br />

Weitere, eher seltenere Ursachen,<br />

<strong>die</strong> zu Herzinsuffi zienz führen?<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel angeborene Herzfehler<br />

oder Herzmuskel-Entzündungen,<br />

welche immer wieder<br />

mal bei Sportlern, also auch jüngeren<br />

Menschen auftreten. Das<br />

Problem bei Herzschwäche generell<br />

ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Symptome oft<br />

derart unspezifisch sind, <strong>das</strong>s unsere<br />

Patienten erst nicht glauben<br />

wollen, tatsächlich Herzprobleme<br />

zu haben.<br />

Was wären denn typische Symptome,<br />

<strong>die</strong> auf Herzschwäche hinweisen?<br />

Luftnot. Man geht beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Treppe hoch <strong>und</strong> tut sich beim<br />

Atmen auffallend schwerer als in<br />

den Wochen zuvor. Oder man legt<br />

sich nachts flach ins Bett <strong>und</strong> bekommt<br />

plötzlich weniger oder gar<br />

keine Luft. Ein anderes Symptom<br />

ist Gewichtszunahme – ist <strong>das</strong><br />

Herz geschwächt, kann <strong>das</strong> Blut<br />

nicht mehr so gut „rausgep<strong>um</strong>pt“<br />

werden. Dadurch verschlechtert<br />

sich auch <strong>die</strong> Durchblutung der<br />

Niere, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> weniger<br />

Wasser ausscheidet. Das Wasser<br />

Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor der Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />

sowie Chefarzt der Inneren Medizin.<br />

setzt sich stattdessen im Körper<br />

ab. Zu allererst im Bauchbereich<br />

<strong>und</strong> in den Beinen. Damit einher<br />

gehen oftmals auch häufigere<br />

Toilettengänge in der Nacht, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> Flüssigkeit auszuscheiden, <strong>die</strong><br />

sich tagsüber angesammelt hat.<br />

Ein weiteres Merkmal für Herzschwäche<br />

ist außerdem trockener<br />

Husten.<br />

Wie reagieren Menschen beim Auftreten<br />

<strong>die</strong>ser Symptome?<br />

Die häufigste Erklärung der Menschen<br />

ist: „Mei, ich werde halt<br />

älter, bin deshalb nicht mehr so<br />

belastbar, was sicherlich normal<br />

ist. Das wird <strong>die</strong> Tage schon<br />

wieder werden.“ Leider gehen<br />

<strong>die</strong> meisten unserer Patienten<br />

erst z<strong>um</strong> Arzt, wenn sie im Bett<br />

nicht mehr flach liegen oder gar<br />

nicht mehr schlafen können.<br />

Dann ist es meistens schon zu<br />

spät, <strong>um</strong> Schlimmeres zu verhindern.<br />

Eine klassische Vorsorge-Untersuchung<br />

wie beispielsweise bei Hautkrebs<br />

gibt es für <strong>das</strong> Herz nicht. Wie<br />

fi nden Mann <strong>und</strong> Frau trotzdem<br />

rechtzeitig heraus, ob ihre „P<strong>um</strong>pleistung“<br />

noch gut funktioniert?<br />

Große Verantwortung liegt an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle bei den Hausärzten,<br />

Menschen mit Herzproblemen<br />

„herauszufischen“. Das ist nicht<br />

immer leicht für <strong>die</strong> Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen in den Allgemeinmedizinischen<br />

Praxen. Nur ein<br />

Beispiel: Eine 65-jährige Dame<br />

kommt mitten in der Grippezeit<br />

mit Husten <strong>und</strong> Luftnot in <strong>die</strong><br />

Hausarztpraxis. Im ersten Moment<br />

ist davon auszugehen, <strong>das</strong>s ihre<br />

Probleme tatsächlich einer Grippe<br />

geschuldet sind. Sie könnten aber<br />

auch <strong>die</strong> Folge einer Herzschwäche<br />

sein. Das sollte immer berücksichtigt<br />

werden.<br />

Es gibt nicht nur zwei gängige Ursachen,<br />

sondern auch zwei Arten<br />

von Herzschwäche:<br />

Einerseits, in dem <strong>die</strong> Herzfunktion,<br />

<strong>die</strong> P<strong>um</strong>pleistung, schlechter<br />

wird. Das ist wie bei einem Motor,<br />

der irgendwann nur noch mit zwei<br />

anstatt vier Zylindern funktioniert.<br />

Im anderen Fall funktioniert <strong>die</strong><br />

P<strong>um</strong>pleistung des Herzens normal,<br />

der Herzmuskel aber weist<br />

eine gewisse Steifigkeit auf, kann<br />

sich nicht mehr so ausdehnen wie<br />

gewünscht.<br />

Dass <strong>die</strong> „P<strong>um</strong>pe“ noch funktioniert,<br />

obwohl der Muskel steif ist,<br />

klingt paradox.<br />

Noch tragischer ist, <strong>das</strong>s es für<br />

<strong>die</strong>se Art der Herzschwäche keine<br />

Therapie, keine Medikamente<br />

gibt. Dabei kommt <strong>die</strong>se Form<br />

immer häufiger vor, macht inzwischen<br />

fast <strong>die</strong> Hälfte aller Fälle von<br />

Herzinsuffizienz aus.<br />

Welche Behandlungsmöglichkeit<br />

gibt es bei Herzschwäche in Form<br />

von „schlechter P<strong>um</strong>pe“?<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gibt es in der Kardiologie<br />

vier Stufen <strong>die</strong>ser Herzschwäche.<br />

Stufe eins: Man spürt<br />

nichts. Stufe zwei: Es geht nicht<br />

mehr so wie früher. Stufe drei:


– ANZEIGE –<br />

Blick in den Operations-Saal: Hier wird ein Patient am Herzen behandelt. Die zwei großen Bildschirme im<br />

Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> sind Teil eines neuen Herzkatheters, der im <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus z<strong>um</strong> Einsatz kommt.<br />

Eindeutige Symptome bei bereits<br />

geringer Belastung. Stufe vier: Bereits<br />

der Gang zur Toilette bereitet<br />

massive Probleme. Je höher <strong>die</strong><br />

Stufe, desto mehr Medikamente<br />

werden dazugegeben. Sie stärken<br />

<strong>die</strong> Herzfunktion, stimulieren<br />

<strong>die</strong> Harnfunktion zur Wasserausscheidung<br />

<strong>und</strong> helfen, <strong>das</strong>s unerwünschte<br />

Umbauprozesse im<br />

Herzen verlangsamt werden.<br />

Falls eine medikamentöse Behandlung<br />

nicht ausreicht?<br />

Da eine schlechte P<strong>um</strong>pfunktion<br />

zu lebensbedrohlichen Herz-<br />

Rhythmus-Störungen führen<br />

kann, muss man ab einem gewissen<br />

Punkt <strong>die</strong> Entscheidung<br />

treffen, dem Patienten einen Defibrillator<br />

zu implantieren. Reicht<br />

<strong>die</strong>ser nicht aus, werden Schrittmacher-Systeme<br />

implantiert. Und<br />

falls auch <strong>die</strong> nicht ausreichen,<br />

hilft nur noch <strong>die</strong> letzte Option:<br />

Eine Herztransplantation. Leider<br />

haben wir für letzteres viel weniger<br />

Organe als notwendig.<br />

Was raten Sie Menschen mit Herzschwäche?<br />

Auch mit Herzschwäche kann <strong>und</strong><br />

soll man Sport treiben. Es verbessert<br />

<strong>die</strong> Sauerstoffversorgung der<br />

Muskulatur, was wieder<strong>um</strong> zu<br />

mehr Lebensqualität führt – man<br />

ist weniger schlapp, fühlt sich<br />

fitter <strong>und</strong> frischer. Bei schwerer<br />

Herzschwäche sollte man Sport<br />

> > > KONTAKT<br />

Klinik <strong>Weilheim</strong><br />

Johann-Baur-Straße 4<br />

82362 <strong>Weilheim</strong><br />

Telefon 0881 188-0<br />

Telefax 0881 188-699<br />

E-Mail info@kh-gmbh-ws.de<br />

www.meinkrankenhaus2030.de<br />

anhand eines Trainingsplanes<br />

treiben, erstellt von einem Kardiologen.<br />

Sanft anfangen, langsam<br />

steigern. Fünf Mal <strong>die</strong> Woche<br />

eine halbe St<strong>und</strong>e Nordic Walking<br />

würde bei den meisten Menschen<br />

schon ausreichen.<br />

Vergangenes Jahr standen <strong>die</strong><br />

Herzwochen unter dem Motto<br />

„Bedrohliche Herzrhythmusstörungen:<br />

Wie schütze ich mich vor dem<br />

plötzlichen Herztod?“. Dazu hat<br />

Klinik Schongau<br />

Marie-Eberth-Straße 6<br />

86956 Schongau<br />

Telefon 08861 215-0<br />

Telefax 08861 215-249<br />

E-Mail info@kh-gmbh-ws.de<br />

<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau zu einem öffentlichen<br />

Vortrag eingeladen. Findet, trotz<br />

Corona, auch heuer ein Infoabend<br />

z<strong>um</strong> Thema „Herzinsuffi zienz“<br />

statt?<br />

Da gerade Menschen mit Herzschwäche<br />

zu Corona-Risiko-<br />

Patienten zählen, haben wir uns<br />

heuer bewusst gegen einen öffentlichen<br />

Vortrag entschieden.<br />

Dafür sind wir auf dem YouTube-<br />

Kanal der Krankenhaus GmbH<br />

mit verschiedenen Informationen<br />

präsent. Einfach auf <strong>die</strong> Startseite<br />

von YouTube gehen <strong>und</strong> in <strong>die</strong><br />

Suchleiste „Krankenhaus GmbH<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau“ eingeben.<br />

Dort finden sich eine ganze Reihe<br />

von Videobeiträgen mit unseren<br />

Fachärzten. Unter anderem auch<br />

zu Herzthemen wie Rhythmus-<br />

Störungen, Schrittmacher oder<br />

Katheter.<br />

Eine Frage im Facebook-Chat<br />

könnte dann lauten: Wie verhalte<br />

ich mich im Falle eines akuten Notfalls<br />

draußen auf der Straße oder<br />

an öffentlichen Plätzen?<br />

Wenn ein Bürger zuhause oder<br />

draußen auf der Straße einen<br />

Herzinfarkt erleidet <strong>und</strong> bewusstlos<br />

am Boden liegt, sofort <strong>die</strong> 112<br />

wählen <strong>und</strong> drücken, drücken,<br />

drücken! Im wahrsten Sinne so<br />

lange, bis der Arzt kommt. 100<br />

Mal pro Minute. Gar nicht beatmen,<br />

sondern einfach nur in<br />

der Mitte des Brustkorbes ansetzen<br />

<strong>und</strong> drücken, was <strong>das</strong> Zeug<br />

hält.<br />

js<br />

november/ dezember <strong>2020</strong> | 25


Krankenhaus GmbH – eine neue Ära beginnt<br />

Roboterassistierte<br />

Chirurgie mit „da Vinci Xi“<br />

Chirurgen-Konsole Rechnerturm Patientenwagen mit<br />

Operationsarmen<br />

<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Mit „da Vinci<br />

Xi“ steht <strong>das</strong> weltweit führende<br />

chirurgische Robotik-System in<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau zur Verfügung.<br />

Die Krankenhäuser des<br />

Landkreises haben investiert, <strong>um</strong><br />

Patienten ohne Zusatzkosten <strong>die</strong>se<br />

äußerst präzise, sehr sichere <strong>und</strong><br />

besonders schonende OP-Technologie<br />

anzubieten. Denn je präziser<br />

ein Eingriff durchgeführt werden<br />

kann, desto größer der Erfolg.<br />

Gerade bei komplexen Operationen<br />

erlaubt <strong>das</strong> da-Vinci-System<br />

eine Chirurgie, <strong>die</strong> weit über <strong>das</strong><br />

hinaus geht, was bisher möglich<br />

war. Feinste Nerven <strong>und</strong> Gefäße<br />

werden selbst auf engstem Ra<strong>um</strong><br />

erkannt <strong>und</strong> so Verletzungen vermieden.<br />

Dies führt nicht nur zu<br />

besseren Resultaten, sondern auch<br />

zu einer schnelleren Rückkehr in<br />

den Alltag.<br />

Besonders schonend<br />

<strong>und</strong> kleinste Narben<br />

Als besonders schonende OP-Technologie<br />

ist „da Vinci Xi“ besonders<br />

für den Einsatz in der Allgemein<strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie geeignet,<br />

also <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Magen <strong>und</strong> Darm.<br />

Präzisionsinstr<strong>um</strong>ente ermöglichen<br />

kleinste Schnitte (bis zu 1 cm) <strong>und</strong><br />

ein auf den Millimeter genaues<br />

Operieren. Dadurch sinken Infektionsrisiken<br />

<strong>und</strong> Blutverluste können<br />

geringgehalten werden. Zudem<br />

heilen kleinere W<strong>und</strong>en besser. Die<br />

Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />

unter Leitung von Chefarzt<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang ist<br />

besonders versiert in schonenden<br />

OP-Verfahren <strong>und</strong> hat damit vielen<br />

Patienten eine schnellere Rückkehr<br />

in ihr normales Leben ermöglicht.<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Fachkompetenz<br />

auf der einen, Sensibilität <strong>und</strong><br />

Nähe z<strong>um</strong> Patienten auf der anderen<br />

Seite prägen <strong>die</strong>ses Ärzteteam.<br />

An folgenden Organen führt <strong>das</strong><br />

Ärzteteam damit Eingriffe durch:<br />

Schilddrüse, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse,<br />

Gallenblase, Magen,<br />

Darm sowie bei Sodbrennen,<br />

Adipositas <strong>und</strong> Leistenhernien.<br />

Wichtig zu wissen<br />

Hinter dem Robotik-System stehen<br />

erfahrene Ärzte <strong>und</strong> ein geschultes<br />

Team. Im OP bleiben sie stets<br />

<strong>die</strong> entscheidend Handelnden. „da<br />

Vinci Xi“ kann nicht eigenständig<br />

Aktionen durchführen, sondern<br />

assistiert lediglich dem Operateur.<br />

So ist <strong>die</strong> vollständige Kontrolle<br />

über <strong>das</strong> System <strong>und</strong> <strong>die</strong> Sicherheit<br />

für <strong>die</strong> Patienten jederzeit<br />

gewährleistet. Vor jedem Einsatz<br />

des „da Vinci Xi“ erfolgt eine sorgfältige<br />

Indikationsstellung, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

besten Operationsergebnisse zu<br />

erreichen. Dies klären Arzt <strong>und</strong><br />

Patient in einem persönlichen Gespräch<br />

unter Berücksichtigung der<br />

persönlichen Lebenssituation.<br />

Vorteile für Patienten<br />

Die wesentlichen Vorteile für Patienten<br />

sind auf einen Blick:<br />

<br />

Hochpräzise Operationen<br />

<br />

Kleinste Narben<br />

<br />

Geringe W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />

<br />

Geringerer Blutverlust <strong>und</strong><br />

Schmerzen<br />

<br />

Reduzierte Komplikationsrate<br />

<br />

Nervenschonendes Verfahren<br />

<br />

Schnellere Mobilität / Rekonvaleszenz<br />

<br />

Kürzerer Krankenhausaufenthalt<br />

Universitär angeb<strong>und</strong>en<br />

Die da Vinci-Technologie gestattet<br />

es zudem, komplexe Eingriffe<br />

in universitärer, telemedizinischer<br />

Anbindung durchzuführen. Die<br />

enge Zusammenarbeit der Experten<br />

erfolgt im Rahmen der bestehenden<br />

Kooperation der Krankenhäuser<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau eim hong<br />

mit<br />

mit Ko<br />

dem Klinik<strong>um</strong> rechts der Isar der<br />

TU München. Zur standortübergreifenden<br />

Zusammenarbeit gehört<br />

auch, <strong>das</strong>s beide Kliniken <strong>das</strong><br />

„da Vinci Xi“-System einsetzen.<br />

Das macht es so besonders<br />

Das System der roboter-assistierten<br />

Operation besteht aus einer<br />

Chirurgen-Konsole, einem Rechnerturm<br />

<strong>und</strong> einem Patientenwagen<br />

als Herzstück. An der Chirurgen-Konsole<br />

steuert der Operateur<br />

<strong>die</strong> Instr<strong>um</strong>ente, <strong>die</strong> am Patientenwagen<br />

befestigt sind. Die Steuerung<br />

wird über den Rechnerturm<br />

kommuniziert, der zwischen den<br />

Komponenten als Mittler agiert.<br />

Wesentliche Elemente sind <strong>die</strong> vier<br />

Operationsarme des Roboters mit<br />

endoskopischen Mikroinstr<strong>um</strong>en-<br />

ten.<br />

Diese setzen <strong>die</strong> Bewegungen<br />

des<br />

Chirurgen in Echtzeit hochpräzise<br />

<strong>um</strong>. Die Technik ist noch<br />

genauer als bei den gängigen<br />

minimalinvasiven Operationen,<br />

da der Chirurg über <strong>die</strong><br />

Steuerkonsole <strong>die</strong> Roboterar-<br />

me<br />

absolut zitterfrei bewegen<br />

kann. Dem Chirurgen ist dadurch<br />

ein exaktes Arbeiten selbst<br />

bei engsten Rä<strong>um</strong>en möglich.<br />

Beweglicher als <strong>die</strong><br />

menschliche Hand<br />

„da Vinci Xi“ arbeitet mit einem<br />

dem Handgelenk nachempf<strong>und</strong>e-<br />

nen Steuerinstr<strong>um</strong>ent <strong>und</strong> ist intuitiv<br />

be<strong>die</strong>nbar. 7-Freiheitsgrade<br />

erreichen eine Beweglichkeit, <strong>die</strong><br />

über <strong>die</strong> der menschlichen Hand<br />

hinaus geht. An der Spitze einer<br />

der Roboterarme befindet sich<br />

eine 3D-Kamera. Damit wird <strong>das</strong><br />

Operationsfeld mit einem hochauflösenden,<br />

dreidimensionalen<br />

Videobild mit bis zu 10-facher Bildvergrößerung<br />

dargestellt. Mehrere<br />

Sicherheitssysteme schützen<br />

Patient <strong>und</strong> Operateur vor technischen<br />

Ausfällen. Zahlreiche große<br />

klinische Stu<strong>die</strong>n konnten belegen,<br />

<strong>das</strong>s roboter-assistierte Operationen<br />

gegenüber den bisherigen<br />

Operationsformen mindestens <strong>die</strong><br />

gleiche Sicherheit gewährleisten,<br />

in vielen Fällen ist <strong>die</strong> Überlegenheit<br />

bewiesen.<br />

7 000 000 Eingriffe<br />

weltweit<br />

Leonardo da Vinci hat mit einer<br />

unvergleichlichen anatomischen<br />

Genauigkeit seine Meisterwerke<br />

z<strong>um</strong> Leben erweckt. Analog dazu<br />

stellt „da Vinci Xi“ eine verbesserte<br />

Detailansicht zur Verfügung<br />

<strong>und</strong> ermöglicht vor allem eine<br />

einzigartige Präzision. Seit den<br />

Anfängen wurden bisher 7 Millionen<br />

Präzisionsoperationen durchgeführt.<br />

Weltweit befinden sich<br />

derzeit 5 000 da Vinci-Robotiksysteme<br />

im Einsatz, davon 900 in<br />

Europa <strong>und</strong> seit Herbst <strong>2020</strong> auch<br />

eines in den Krankenhäusern<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang, Chefarzt Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirur-<br />

gie, <strong>und</strong> Dr. Jana Schäfer, Oberärztin Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie.


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Unter dem Dach des Robotikzentr<strong>um</strong>s Oberland bündeln <strong>die</strong> Krankenhäuser<br />

in Schongau <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong> neueste robotikassistierte Verfahren in den<br />

Bereichen Viszeralchirurgie, Endoprothetik <strong>und</strong> in Kürze auch Gynäkologie.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise werden <strong>die</strong> zahlreichen innovativen <strong>und</strong> modernen Operationsverfahren<br />

ergänzt. Dabei ist der Operationsroboter niemals Ersatz für<br />

medizinisches Know-how <strong>und</strong> ärztliche Erfahrung. Vielmehr ist er ein<br />

verlängerter Arm <strong>und</strong> Helfer des Operateurs. Patienten profitieren ohne<br />

Zusatzkosten von den vielfältigen Einsatzgebieten.<br />

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Telefon 0881 188-580, E-Mail: c.sontheimer@kh-gmbh-ws.de<br />

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Millimeter präzises, fokussiertes Operieren.<br />

Die Operationsarme rme setzen<br />

<strong>die</strong> Bewegungen des gen an der Steuerkonsole in<br />

Echtzeit hochpräzise <strong>um</strong>. Die<br />

Chirur-<br />

Technik ist noch genauer als<br />

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Chirurg über <strong>die</strong> Steuerkonsole<br />

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Das System arbeitet mit t<br />

einem dem Handgelenk<br />

nachempf<strong>und</strong>enen n Steuerinstr<strong>um</strong>ent<br />

<strong>und</strong> ist intuitiv<br />

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erreichen eine nie dagewesene<br />

Beweglichkeit.<br />

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Bewegungsabläufe, z<strong>um</strong><br />

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durchgeführt werden.<br />

Die Bewegungen des Operateurs<br />

werden in Echtzeit auf <strong>die</strong> kleinen<br />

miniaturisierten chirurgischen Instr<strong>um</strong>ente<br />

im Operationsfeld übertragen.<br />

Dem Chirurgen ist dadurch<br />

ein exaktes Arbeiten selbst bei<br />

engsten Rä<strong>um</strong>en, wie z<strong>um</strong> Beispiel<br />

tief im Becken bei Dick- <strong>und</strong><br />

Enddarmoperationen, möglich.<br />

An der Spitze einer der Robo-<br />

terarme befindet sich eine 3D-<br />

Kamera. Das<br />

Operationsfeld wird<br />

mit einem hochauflösenden,<br />

dreidimensionalen Videobild mit<br />

bis zu 10-facher Bildvergrößerung<br />

des Operationsfeldes dargestellt.<br />

november/ dezember <strong>2020</strong> | 27


Ein Leben mit Stinktieren<br />

„Ich würde es<br />

keinem empfehlen“<br />

Stinktiere leben normalerweise in wilder Natur<br />

<strong>und</strong> sind vor allem nachts aktiv.<br />

28 | <strong>tassilo</strong><br />

Peißenberg en<br />

| Laut Tierschutzb<strong>und</strong><br />

importieren ie<br />

ren <strong>die</strong> Deutschen im<br />

EU-Vergleich ei<br />

<strong>die</strong> meisten Wildtiere.<br />

e.<br />

Immer mehr Exoten finden<br />

sich in hiesigen ige Wohnungen <strong>und</strong><br />

Gärten. Auch<br />

Sven Haben <strong>um</strong>gibt<br />

sich mit<br />

eher seltenen Mitbewohnern:<br />

Rudi<br />

<strong>und</strong><br />

Faye heißen seine<br />

beiden en<br />

Streifenskunks, im Volksm<strong>und</strong><br />

auch „Stinktiere“ genannt.<br />

Z<strong>um</strong> Zeitpunkt unseres Besuchs<br />

hatte er mit<br />

Colin <strong>und</strong> Molly sogar<br />

zwei<br />

weitere kleine Raubtiere zur<br />

Pflege, insgesamt vier Stinktiere<br />

im<br />

Haus.<br />

Der Streifenskunk ensk<br />

(lat.: Mephitis)<br />

ist in Nord- <strong>und</strong><br />

Mittelamerika beheimatet<br />

et<br />

<strong>und</strong><br />

wird in Deutschland<br />

eher er<br />

selten gehalten. Zwar gab es<br />

in<br />

den<br />

1990er Jahren eine kurze<br />

Hochphase beim Import der Tiere,<br />

da aber <strong>die</strong> Haltung anspruchsvoll<br />

ist<br />

<strong>und</strong><br />

problematisch sein<br />

kann, setzte te sich der Skunk als<br />

Haustier nicht durch. Der Deut-<br />

sche<br />

Tierschutzb<strong>und</strong> warnt<br />

eindeutig: eu<br />

„Skunks sind kei-<br />

ne geeigneten Heimtiere.“ In<br />

Deutschland dürfen auch <strong>die</strong><br />

Drüsen, <strong>die</strong> einen sehr unangenehmen<br />

ne<br />

Geruch verbreiten<br />

können, nicht entfernt<br />

werden.<br />

Inserat aus<br />

Schleswig-Holstein<br />

Der 30-jährige Berufssoldat <strong>und</strong><br />

gebürtige Ostfriese Sven Haben<br />

hegt seit seiner Jugend eine Leidenschaft<br />

für<br />

„etwas andere“<br />

Haustiere, e, wie<br />

z<strong>um</strong> Beispiel Streifenhörnchen.<br />

nche<br />

n. Im Jahr 2015 lebte<br />

Sven Haben mit Stinktier-Dame Faye, <strong>die</strong> nun vier Jahre alt ist.<br />

er alleine in Wilhelmshaven <strong>und</strong><br />

dachte darüber nach, welchen<br />

neuen Mitbewohner er sich denn<br />

zulegen könnte. Da er durch seine<br />

Arbeit tagsüber eingespannt war,<br />

sollte es ein Tier sein, <strong>das</strong> eher<br />

zu späterer St<strong>und</strong>e aktiv ist. Bei<br />

ausführlicher Recherche im Internet<br />

stieß er auf eine Züchterin<br />

aus Schleswig-Holstein, <strong>die</strong> einen<br />

neuen Wurf Skunks inseriert hatte.<br />

Nachdem er sich eingehend<br />

über <strong>die</strong> kleinen Raubtiere informiert<br />

hatte, kaufte er „Rudi“ für<br />

damals 350 Euro – der Beginn<br />

seines Lebens mit Stinktieren.<br />

Eine Genehmigung brauchte er<br />

dafür nicht, aber <strong>die</strong>ses Thema<br />

wird von den einzelnen B<strong>und</strong>esländern<br />

unterschiedlich gehandhabt.<br />

In Bayern muss er derzeit<br />

einen Haltungsnachweis führen<br />

<strong>und</strong> regelmäßig für einen Check<br />

z<strong>um</strong> Tierarzt nach Peiting fahren.<br />

Zunächst in<br />

getrennten Rä<strong>um</strong>en<br />

Rudi ist ein nachtaktives Wesen,<br />

<strong>das</strong> alleine gut klarkommt, denn<br />

Stinktiere eignen sich nur bedingt<br />

für <strong>die</strong> Gruppenhaltung.<br />

Sein gerä<strong>um</strong>iges Gehege durfte<br />

er regelmäßig für gemeinsame


abendliche Spaziergänge mit<br />

seinem Besitzer verlassen. Die<br />

Nachbarn staunten nicht schlecht<br />

<strong>und</strong> reagierten zunächst mit Verw<strong>und</strong>erung.<br />

Ist es ein Dachs? Ein<br />

Frettchen? Sven Haben leistete<br />

viel Aufklärungsarbeit <strong>und</strong> schon<br />

bald gewöhnte man sich an ihn<br />

<strong>und</strong> seinen kleinen Fre<strong>und</strong>. Ka<strong>um</strong><br />

war ein Jahr ins Land gezogen,<br />

meldete sich erneut <strong>die</strong> Züchterin<br />

<strong>und</strong> fragte, ob er ein weiteres<br />

Stinktier aufnehmen wolle, <strong>das</strong>s<br />

in Berlin unter schlechten Bedingungen<br />

auf einem Bauernhof lebte.<br />

Er schaute sich <strong>die</strong> Sache vor<br />

Ort an <strong>und</strong> entschied sich prompt,<br />

der Stinktierdame „Faye“ ein besseres<br />

Leben zu bieten – der Hof<br />

wurde wenig später von den Behörden<br />

dicht gemacht. Nun stand<br />

er allerdings vor der Aufgabe, <strong>die</strong><br />

beiden Tiere einander vorzustellen.<br />

Sven Haben berichtet über<br />

<strong>die</strong>ses Unterfangen: „Stinktiere<br />

sind Einzelgänger. Sobald man<br />

mehr Tiere hat, kann es Stress<br />

geben. Wenn <strong>die</strong> sich nicht leiden<br />

können, herrscht schnell Krieg. Es<br />

gibt Fälle, wo Skunks ein Leben<br />

lang ein Paar bleiben, aber <strong>das</strong><br />

ist sehr selten.“ Sven Haben hat<br />

<strong>die</strong> beiden erst einmal in zwei<br />

verschiedenen Rä<strong>um</strong>en gehalten.<br />

Erst, nachdem sie sich <strong>r<strong>und</strong></strong> eine<br />

Woche beschnuppert hatten, kamen<br />

sie schließlich zusammen.<br />

„Da Rudi <strong>das</strong> liebste Tier der Welt<br />

ist, hat <strong>das</strong> alles gut geklappt.“ Es<br />

herrschte tatsächlich Frieden zwischen<br />

den zwei Stinktieren.<br />

Aus beruflichen Gründen folgte<br />

wenig später der Umzug nach<br />

Bayern <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wohnungssuche<br />

gestaltete sich als schwierig. Einige<br />

Vermieter waren direkt abweisend,<br />

denn sie konnten <strong>die</strong><br />

Tiere nicht einordnen <strong>und</strong> wieder<br />

einmal musste Sven Haben Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Zunächst<br />

kam er mit seinen Tieren in<br />

Schongau unter, später in Peiting.<br />

Heute wohnt er mit Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong><br />

seinen exotischen Lieblingen auf<br />

120 Quadratmetern in Peißenberg.<br />

„Meine Fre<strong>und</strong>in musste sich natürlich<br />

auch erst einmal an <strong>die</strong><br />

beiden gewöhnen. Leicht war <strong>das</strong><br />

nicht, sie musste gewisse Ängste<br />

überwinden“, berichtet Sven Haben<br />

<strong>und</strong> lacht.<br />

Wohnungseinrichtung<br />

unbedingt sichern<br />

Gemeinsame Spaziergänge sind<br />

leider nicht mehr möglich, denn<br />

Rudi ist schwer krank: Er leidet<br />

an der Glasknochenkrankheit,<br />

was bedeutet, <strong>das</strong>s er nach einer<br />

Kollision mit Hindernissen<br />

ständig schwer verletzt ist. Und<br />

da Faye unter widrigen Bedingungen<br />

aufwuchs, ist sie nicht<br />

besonders zutraulich <strong>und</strong> könnte<br />

für Kinder <strong>und</strong> andere Passanten<br />

eine Gefahr darstellen. Und auch<br />

<strong>die</strong> Wohnung musste erst einmal<br />

Skunk-gerecht <strong>um</strong>gestaltet werden.<br />

Sven Haben schildert <strong>die</strong><br />

nötigen Maßnahmen: „Alles bis<br />

ein Meter Höhe ist für <strong>die</strong> Tiere<br />

erreichbar. Sie sind sehr clever,<br />

neugierig, erfinderisch <strong>und</strong> stark.<br />

Ich darf auch nicht vergessen, <strong>die</strong><br />

Türen zu schließen, denn sie untersuchen<br />

alles. Sie knabbern an<br />

Kabeln, reißen Tapeten ab <strong>und</strong><br />

öffnen auch gerne Schubladen.<br />

Es muss alles gesichert werden.<br />

Pflanzen muss man hochstellen,<br />

sonst werden sie ausgebuddelt.“<br />

Gefüttert wird mit Hühnchen, Obst<br />

<strong>und</strong> Gemüse. Hin <strong>und</strong> wieder gibt<br />

es Joghurt als Leckerli. Ruhige<br />

Nächte sind im Hause Haben jedenfalls<br />

selten. Sobald er Geräusche<br />

hört, schreckt er auf <strong>und</strong> geht<br />

der Sache auf den G<strong>r<strong>und</strong></strong>. Vor wenigen<br />

Tagen haben Rudi <strong>und</strong> Faye<br />

<strong>die</strong> Küchenzeile genauer unter <strong>die</strong><br />

Lupe genommen, dort sichtbare<br />

Schäden angerichtet. Sven Haben<br />

hat einen Rat für alle, <strong>die</strong> sich für<br />

<strong>die</strong> Haltung von Skunks interessieren:<br />

„Man sollte es sich doppelt<br />

<strong>und</strong> dreifach überlegen, bevor<br />

man sich ein Stinktier zulegt.<br />

So süß sie auch sind, es gibt mehr<br />

negative, als positive Aspekte. Es<br />

sind schlichtweg Wildtiere, <strong>die</strong> in<br />

Gefangenschaft leben. Ich würde<br />

es keinem empfehlen.“<br />

Natürlich kam er irgendwann in<br />

Kontakt mit den Drüsen der Tiere.<br />

Stinktiere benutzen ihre gefürchtete<br />

<strong>und</strong> namensgebende Waffe,<br />

wenn sie sich bedroht fühlen. Der<br />

Effekt ist allerdings wirkungsvoll<br />

<strong>und</strong> nachhaltig, wie Sven Haben<br />

beschreibt: „Wenn <strong>die</strong> absprühen,<br />

riecht <strong>das</strong> wie Marihuana. In<br />

den Augen <strong>und</strong> im Rachen ist es<br />

sehr beißend, <strong>und</strong> man bekommt<br />

den Geruch nur sehr schwer aus<br />

den Klamotten. Die kann man am<br />

besten gleich wegschmeißen. Das<br />

habe ich z<strong>um</strong> Glück aber in der<br />

ganzen Zeit nur ein einziges Mal<br />

erleben müssen.“<br />

Die Lebenserwartung von Stinktieren<br />

beträgt in Gefangenschaft<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> zwölf Jahre. Sven Haben<br />

wird noch ein Weile mit der Gesellschaft<br />

seiner Hausgenossen<br />

leben müssen. Er fasst seine Zeit<br />

mit den Skunks wie folgt zusammen:<br />

„Rudi war zwar eine der<br />

besten Erfahrungen, <strong>die</strong> ich je<br />

gemacht habe, denn er ist mir<br />

ein treuer Fre<strong>und</strong>. Da bereue ich<br />

nichts. Aber ich würde es nicht<br />

noch einmal machen.“<br />

edl<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 29


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<br />

DLRG testet im Starnberger See<br />

Unterwasserdrohnen<br />

als Lebensretter?<br />

Pöcking / Starnberg | „Unterwasserdrohnen<br />

können wertvolle Helfer<br />

in der Wasserrettung sein.“ Walter<br />

Kohlenz weiß, wovon er spricht. Er<br />

ist Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

(DLRG)<br />

im Landkreis Starnberg. Sein Ortsverband<br />

Pöcking-Starnberg beschäftigt<br />

sich seit Jahren intensiv<br />

mit der Drohnentechnik. Sammelt<br />

Erfahrungen mit Drohnen in der<br />

Luft <strong>und</strong> unter Wasser. Im Realeinsatz<br />

<strong>und</strong> bei Übungen. Einsatzrä<strong>um</strong>e<br />

erk<strong>und</strong>en, Personen suchen,<br />

Einsätze dok<strong>um</strong>entieren, in Bereiche<br />

vorstoßen, <strong>die</strong> für Menschen<br />

unerreichbar oder zu gefährlich<br />

sind. Das mögliche Einsatzspektr<strong>um</strong><br />

für Drohnen ist groß. Auch<br />

beim Bergen gesunkener Boote<br />

oder für Hilfeleistungen bei Tauchnotfällen<br />

können sie wertvolle<br />

Unterstützung leisten. „Außerdem<br />

kann man eine Drohne schon einsetzen,<br />

während sich <strong>die</strong> Einsatztaucher<br />

noch ausrüsten“, so Kohlenz.<br />

„Jede Minute zu nutzen, kann<br />

bei Notfällen entscheidend sein.“<br />

kann man auf Sicht <strong>und</strong> mit GPS<br />

genau steuern, kann ihre Daten<br />

empfangen, kann mit ihnen über<br />

Funk kommunizieren. Bei Unterwasserdrohnen<br />

funktioniert <strong>das</strong><br />

so nicht“, erläutert Kohlenz, der<br />

auch Vizepräsident der DLRG in<br />

Bayern ist. Unterwasserdrohnen<br />

müsse man in der Regel über ein<br />

Verbindungskabel fernsteuern <strong>und</strong><br />

könne auch <strong>die</strong> Daten in Echtzeit<br />

nur über Kabel übertragen. „Dazu<br />

kommt, <strong>das</strong>s man z<strong>um</strong>eist nicht<br />

einmal weiß, wo sie gerade sind.<br />

Genau darauf kommt es aber bei<br />

Wasserrettung oder Bergung an,<br />

<strong>um</strong> gezielt <strong>und</strong> schnell helfen zu<br />

können.“<br />

Diese Erkenntnis hat dazu geführt,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Team <strong>um</strong> Walter Kohlenz<br />

nicht nur Unterwasserdrohnen testet,<br />

sondern auch ein Ortungssystem<br />

für den Einsatz unter Wasser.<br />

„Zwei Techniken, <strong>die</strong> für jeweils<br />

ganz andere Einsatzbereiche entwickelt<br />

wurden, führen wir zusammen,<br />

<strong>um</strong> sie für unsere speziellen<br />

Bedürfnisse in der Wasserrettung<br />

nutzbar zu machen,“ so Kohlenz.<br />

„Das ist so noch nicht auf dem<br />

Markt.“<br />

Unterwasserdrohnen<br />

können viel<br />

Im Bereich der Unterwasserdrohnen,<br />

<strong>die</strong> in der Fachsprache ROV<br />

(Remotely Operated Vehicle) genannt<br />

werden, testet <strong>die</strong> Ortsgruppe<br />

immer wieder unterschiedliche<br />

Modelle diverser Hersteller. So<br />

sollen möglichst viele Erfahrun-<br />

„So noch nicht<br />

auf dem Markt“<br />

Allerdings herrschen unter Wasser<br />

völlig andere Bedingungen als<br />

in der Luft. „Drohnen in der Luft<br />

Der auf der Pressluftflasche befestigte „Tracker“ ermöglicht<br />

dem Ortungssystem, genau anzugeben, wo sich Einsatztaucher<br />

befinden.<br />

30 | <strong>tassilo</strong>


Ausgefeilte Technik, auch im Einsatzfahrzeug mitzuführen: Eine der<br />

von der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen mit LED-Scheinwerfern,<br />

hochauflösender Videokamera <strong>und</strong> Greifarm.<br />

gen gesammelt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen der einzelnen<br />

Geräte unter unterschiedlichen<br />

Einsatzbedingungen herausgearbeitet<br />

werden. Auch <strong>die</strong> Partnerfirmen<br />

gewinnen dadurch wichtige<br />

Erkenntnisse, wo ihre Systeme<br />

eventuell weiter optimiert werden<br />

könnten.<br />

Dabei können <strong>die</strong> von der DLRG<br />

getesteten Unterwasserdrohnen<br />

schon viel. „Einsatztaucher dürfen<br />

höchstens 30 Meter tief tauchen.<br />

Die Drohnen, <strong>die</strong> wir testen, schaffen<br />

teilweise mehr als 100 Meter“,<br />

erläutert Walter Kohlenz. Auch <strong>die</strong><br />

Technik sei schon ausgefeilt, <strong>die</strong><br />

Modelle gut zu manövrieren. Ausgestattet<br />

mit hochauflösenden Videokameras,<br />

LED-Scheinwerfern,<br />

Lagesensoren, Tiefenmesser, Wassertemperaturfühler<br />

<strong>und</strong> Kompass.<br />

Alle Daten würden in Echtzeit über<br />

<strong>das</strong> Verbindungskabel übertragen<br />

<strong>und</strong> könnten für den Einsatz am<br />

Tablet oder Handy gleich ausgewertet<br />

oder an Einsatzzentralen<br />

übertragen werden. „Ein paar<br />

der getesteten Modelle haben sogar<br />

einen Greifarm, mit dem man<br />

ferngesteuert Objekte greifen oder<br />

ablegen kann“, so Kohlenz. Für<br />

<strong>die</strong> Wasserrettung kämen dabei<br />

naturgemäß nur Modelle in Frage,<br />

<strong>die</strong> auch in Einsatzfahrzeugen<br />

mitgeführt werden können <strong>und</strong><br />

schnell einsatzbereit sind. Die von<br />

der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen<br />

wiegen etwa vier bis fünf<br />

Kilogramm.<br />

Ortung unter Wasser mit<br />

virtuellem Netz<br />

Von dem ergänzenden Ortungssystem,<br />

<strong>das</strong> <strong>die</strong> DLRG-Ortsgruppe<br />

testet, profitiert auch der Einsatz<br />

der Taucher. Ähnlich wie bei den<br />

Drohnen können Taucher unter<br />

Wasser bisher auch nicht genau<br />

geortet <strong>und</strong> koordiniert werden.<br />

Lediglich <strong>die</strong> Luftblasen ihrer<br />

Pressluftflaschen sowie <strong>die</strong> Länge<br />

der Führungsleine lassen erahnen,<br />

wo sie ungefähr sind. Oder Bojen,<br />

<strong>die</strong> sie mitführen. Aber <strong>die</strong> Einsatzleiter<br />

über Wasser können nicht<br />

genau feststellen, welche Strecken<br />

<strong>und</strong> Stellen <strong>die</strong> Taucher bereits<br />

abgesucht haben, ob Bereiche<br />

möglicherweise doppelt überprüft<br />

wurden <strong>und</strong>, wo noch Lücken sind.<br />

Das erschwert den Tauchereinsatz,<br />

verschleißt Kapazitäten <strong>und</strong> kostet<br />

vor allem Zeit. Wertvolle Zeit, <strong>die</strong><br />

in der Wasserrettung genutzt werden<br />

muss, <strong>um</strong> Hilfe zu leisten <strong>und</strong><br />

unter Umständen Leben zu retten.<br />

Walter Kohlenz erklärt, wie ein solches<br />

Ortungssystem g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />

funktioniert: „Wir experimentieren<br />

mit einer Technologie, bei der im<br />

Einsatzbereich von Tauchern <strong>und</strong><br />

Drohnen gewissermaßen ein Netz<br />

über den See gelegt wird. Ein virtuelles<br />

Netz, <strong>das</strong> mithilfe von drei<br />

Bojen gespannt wird. Die Bojen<br />

werden im Einsatzgebiet ins Wasser<br />

gesetzt. Die Wasserretter führen<br />

einen sogenannten Tracker<br />

mit. Dieser fungiert als Ortungsgerät.<br />

Über Wasser durch GPS <strong>und</strong><br />

unter Wasser per Infraschall – also<br />

Schall unterhalb des menschlichen<br />

Hörvermögens – stellt <strong>das</strong> Gerät<br />

laufend seine Position zu den drei<br />

Bojen fest. Ebenso <strong>die</strong> Bojen untereinander.<br />

Dadurch lassen sich<br />

<strong>die</strong> Positionen der Taucher genau<br />

bestimmen. Alle Positionsangaben<br />

werden in Echtzeit der Einsatzleitung<br />

übermittelt. Bewegen<br />

sich <strong>die</strong> Taucher, wird auf einem<br />

Bildschirm <strong>die</strong> Route markiert. So<br />

entsteht nach <strong>und</strong> nach ein dichtes<br />

Netz an Linien <strong>und</strong> man kann auch<br />

noch nicht abgedeckte Bereiche<br />

erkennen. Diese Tracker können<br />

auch an den Unterwasserdrohnen<br />

angebracht werden. Aber nicht<br />

nur <strong>die</strong> Einsatzleitung hat damit<br />

wertvolle Informationen. Auch <strong>die</strong><br />

Einsatztaucher selbst können sich<br />

unter Wasser anhand des Ortungssystems<br />

orientieren <strong>und</strong> verfügen<br />

damit gewissermaßen über ein<br />

eigenes Navigationsgerät.“<br />

Finanzierung<br />

noch unklar<br />

Umfangreiche Erkenntnisse hat <strong>die</strong><br />

DLRG Pöcking-Starnberg durch ihre<br />

intensiven Tests schon gewinnen<br />

können. Erkenntnisse, <strong>die</strong> auch<br />

überregional für <strong>die</strong> Wasserrettung<br />

von großer Bedeutung sind. Der<br />

Starnberger See ist dabei ein ideales<br />

Testgebiet. Mit einer maximalen<br />

Tiefe von 128 Metern <strong>und</strong> einer<br />

Durchschnittstiefe von 53 Metern<br />

gehört er zu den wasserreichsten<br />

<strong>und</strong> tiefsten <strong>Seen</strong> Deutschlands.<br />

Er ist attraktiv <strong>und</strong> entsprechend<br />

viel frequentiert. Noch steht allerdings<br />

nicht fest, ob <strong>die</strong> Bojen <strong>und</strong><br />

Tracker am Starnberger See einmal<br />

dauerhaft eingesetzt werden. „Das<br />

System ist vielversprechend“, erklärt<br />

Walter Kohlenz. „Es ist aber<br />

unklar, wie <strong>die</strong> Anschaffung von<br />

mehreren Zigtausend Euro finanziert<br />

werden könnte.“ Die DLRG<br />

Pöcking-Starnberg freut sich daher<br />

Wie ein Navigationsgerät, unter<br />

Wasser nutzbar: Mit Hilfe des<br />

Ortungssystems können sich <strong>die</strong><br />

Einsatztaucher auch selbst orientieren,<br />

wo sie sich gerade mit dem<br />

angebrachten „Tracker“ befinden.<br />

über jede finanzielle Unterstützung<br />

bei der Realisierung. Mehr Infos<br />

über <strong>die</strong> DLRG-Wasserretter <strong>und</strong><br />

Spendenmöglichkeiten gibt es im<br />

Internet unter poecking-starnberg.<br />

dlrg.de sowie auf Facebook unter<br />

DLRGPoeckingStarnberg. kp<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 31


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<strong>Weilheim</strong> | Bis z<strong>um</strong> Jahr 1973 waren<br />

<strong>die</strong> Niedermoore „Schwattachfilz“<br />

<strong>und</strong> „<strong>Weilheim</strong>er Moos“<br />

ungeschützte Gebiete, <strong>die</strong> durch<br />

Landwirtschaft <strong>und</strong> Torfabbau<br />

erheblich geschädigt wurden.<br />

Dann erkannte der Freistaat <strong>die</strong><br />

Bedeutung der Moore als Naturra<strong>um</strong><br />

<strong>und</strong> seit 1982 sind Eingriffe<br />

in <strong>die</strong> Feuchtgebiete nördlich<br />

von <strong>Weilheim</strong> genehmigungspflichtig.<br />

Ende 1990 endete der<br />

Torfabbau im Schwattachfilz. Das<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserniveau eines Niedermoores<br />

wurde wiederhergestellt<br />

<strong>und</strong> dadurch entstanden mit den<br />

Weihern im ehemaligen Torfstich<br />

wichtige Lebensrä<strong>um</strong>e für Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tiere. Das südlich davon<br />

gelegene <strong>Weilheim</strong>er Moos<br />

wird allerdings auch heute noch<br />

für den Torfabbau genutzt, einen<br />

Termin für <strong>das</strong> Ende <strong>die</strong>ses Umstands<br />

gibt es derzeit noch nicht.<br />

Es ist <strong>das</strong> letzte Moor in Bayern,<br />

wo Torf gewerblich entnommen<br />

werden darf.<br />

Im Jahr 1997 gründeten unter anderem<br />

Gerhard Leuchtenmüller<br />

<strong>und</strong> Reinhold Sch<strong>um</strong>acher <strong>die</strong><br />

Schutzgemeinschaft <strong>Weilheim</strong>er<br />

Moos e.V. (SWG) <strong>und</strong> wählten<br />

für 16 Jahre Heinz Botsch zu ihrem<br />

ersten Vorsitzenden. Heute<br />

hat Reinhold Sch<strong>um</strong>acher <strong>die</strong>ses<br />

Amt inne <strong>und</strong> Heinz Botsch ist<br />

sein Stellvertreter. 1999 erstellte<br />

<strong>die</strong> SWG gemeinsam mit der<br />

Stadt <strong>Weilheim</strong> einen „Pflege<strong>und</strong><br />

Entwicklungsplan“ (PEPI)<br />

für Moore mit dem Ziel, „<strong>die</strong><br />

fortgeschrittene Degeneration<br />

der moortypischen Lebensgemeinschaften<br />

zu stoppen. Und<br />

<strong>die</strong>se Entwicklung <strong>um</strong>zukehren“:<br />

Der Verein pachtete Parzellen von<br />

der Stadt oder erwarb sie aus<br />

32 | <strong>tassilo</strong><br />

Gerhard Leuchtenmüller, Heinz Botsch <strong>und</strong> Reinhold Sch<strong>um</strong>acher (von<br />

links) von der Schutzgemeinschaft <strong>Weilheim</strong>er Moos.<br />

privatem Besitz <strong>und</strong> machte sich<br />

daran, ein ökologisch möglichst<br />

intaktes Niedermoor mit Feuchtgebieten<br />

wiederherzustellen.<br />

Schutz <strong>und</strong> Erhalt der<br />

Artenvielfalt<br />

Die 110 Mitglieder haben sich hehre<br />

Ziele auf <strong>die</strong> Fahne geschrieben.<br />

Darunter den Schutz der<br />

noch vorkommenden Arten, Pflege<br />

<strong>und</strong> Entwicklung der Biotope,<br />

den Kampf gegen invasive Arten<br />

(„Neophyten“) <strong>und</strong> den Erhalt der<br />

Wildnisflächen als Habitat für heimische<br />

<strong>und</strong> durchziehende Vögel.<br />

In Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

<strong>Weilheim</strong>, dem Wasserwirtschaftsamt,<br />

der Landesregierung <strong>und</strong><br />

anderen Organisationen. Die SWG<br />

bietet außerdem Exkursionen <strong>und</strong><br />

ornithologische Wanderungen an –<br />

aktuelle Informationen finden sich<br />

auf der eigenen Website.<br />

Beim Ortstermin mit Sch<strong>um</strong>acher,<br />

Botsch <strong>und</strong> Leuchtenmüller<br />

wird deutlich, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> SWG<br />

zwar einiges erreicht, aber auch<br />

noch ebenso viel Arbeit vor sich<br />

hat. „Wir sind viele Mitglieder im<br />

fortgeschrittenen Alter, aber alle<br />

packen bei den Aufgaben wie<br />

Landschaftspflege, Mäharbeiten<br />

<strong>und</strong> anderen Maßnahmen tatkräftig<br />

mit an“, erzählt Vorsitzender<br />

Sch<strong>um</strong>acher. Die Biotope seien<br />

mittlerweile durch <strong>das</strong> Bayerische<br />

Naturschutzgesetz in Sicherheit<br />

<strong>und</strong> gehören zu den Flächen, „<strong>die</strong><br />

uns besonders am Herzen liegen“.<br />

Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> vieler Eigentümer sei<br />

es jedoch leider kein zusammenhängendes<br />

Naturschutzgebiet. Einige<br />

Flächen, wie beispielsweise<br />

der nahegelegene Birkenweiher,<br />

würden aber vom SWG selbst bewirtschaftet.<br />

„Dort machen wir<br />

Aufsta<strong>um</strong>aßnahmen, <strong>um</strong> den<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserspiegel anzupassen.“<br />

Doch nicht nur für Biotope wie den<br />

Weiher fühlen sie sich verantwortlich,<br />

sondern sie pachten auch<br />

Parzellen mit Streuwiesen, <strong>die</strong><br />

einmal im Jahr von den Mitgliedern<br />

von Hand gemäht werden.<br />

„In <strong>die</strong>sen Wiesen sind Pflanzen<br />

heimisch, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Feuchtigkeit lieben,<br />

aber auch seltene Insekten<br />

wie der Randring-Perlmuttfalter“,<br />

erklärt Sch<strong>um</strong>acher. Insgesamt<br />

besitzt <strong>die</strong> SWG inzwischen 6,5<br />

Hektar <strong>und</strong> circa weitere sechs<br />

Hektar wurden gepachtet. „Manche<br />

Flächen konnten wir durch <strong>die</strong><br />

Flurbereinigung bekommen, wieder<br />

andere gehören großzügigen<br />

Gönnern des Vereins“, fügt Heinz<br />

Botsch an. Ein Dorn im Auge ist<br />

der Schutzgemeinschaft der Torfabbau<br />

im Süden des <strong>Weilheim</strong>er<br />

Mooses. „Damals haben es <strong>die</strong><br />

Behörden versä<strong>um</strong>t, den Abbau zu<br />

unterbinden. Das wird dort noch<br />

mindestens zehn Jahre stattfinden.<br />

Der Torf wird im Gartenbau eingesetzt“,<br />

betont Sch<strong>um</strong>acher.<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Landwirten <strong>und</strong> Jägern<br />

Bauern nutzen <strong>die</strong> Wiesen, <strong>um</strong><br />

Heu als Einstreu für <strong>die</strong> Stallungen<br />

zu mähen oder es als Futter zu<br />

verwenden. Sie hätten <strong>die</strong> Flächen<br />

lieber trocken, der Verein hingegen<br />

feuchter. So muss mit jedem<br />

einzelnen Besitzer der Parzellen<br />

verhandelt <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />

Eine nicht immer leichte Aufgabe.<br />

„Früher hatten wir Landwirte<br />

im Vorstand des Vereins“, erzählt<br />

Botsch. Das machte vieles leichter,<br />

„denn wir hatten schneller einen<br />

Ansprechpartner“. Jeder Besitzer<br />

<strong>und</strong> Pächter ist „Zwangsmitglied<br />

des Boden- <strong>und</strong> Wasserverbandes<br />

Ammersee Süd“, erklärt Sch<strong>um</strong>acher<br />

weiter, <strong>und</strong> müsse einen Beitrag<br />

bezahlen, mit dem <strong>die</strong> Wassergräben<br />

zwischen den Parzellen


Der Birkenweiher. ih Den Namen hat <strong>das</strong> Gewässer von der Schutzgemeinschaft<br />

bekommen.<br />

gepflegt werden. Ihre eigenen<br />

Flächen wieder<strong>um</strong> verpachtet <strong>die</strong><br />

SWG an Jäger <strong>und</strong> erzielt dadurch<br />

geringe Einkünfte.<br />

Alle stehenden Gewässer im <strong>Weilheim</strong>er<br />

Moos sind ehemalige Torfstiche.<br />

Die Namen hat <strong>die</strong> SWG<br />

den Weihern gegeben. Am Rand<br />

des Birkenweihers gedeihen <strong>das</strong><br />

Indische Springkraut <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kanadische<br />

Goldrute. Invasive Arten,<br />

<strong>die</strong> <strong>das</strong> Wachst<strong>um</strong> der heimischen<br />

Pflanzen behindern. Zwar geht <strong>die</strong><br />

SWG rigoros dagegen vor, aber da<br />

sie nur auf eigenen Flächen tätig<br />

sein dürfen, können sich <strong>die</strong> ungebetenen<br />

Gäste weiterhin nahezu<br />

ungebremst ausbreiten. „Wir<br />

Breitblättriges Knabenkraut<br />

überlassen <strong>die</strong>se Weiher völlig<br />

sich selbst, also der natürlichen<br />

Sukzession. Vor allen Dingen für<br />

<strong>die</strong> Vogelwelt ist <strong>das</strong> wichtig. Anfang<br />

der 1990er Jahre wurden<br />

hier 60 verschiedene Vogelarten<br />

nachgewiesen. Der Ornithologe<br />

unseres Vereins hat aber über <strong>die</strong><br />

letzten Jahre 180 Arten dok<strong>um</strong>entiert.<br />

Es sind natürlich Einzelf<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Durchzügler dabei, aber es<br />

sind merklich mehr geworden“,<br />

berichtet Sch<strong>um</strong>acher sichtlich<br />

erfreut. Graureiher, Silberreiher,<br />

Weißstorch, Rotmilan, Mäusebussard,<br />

Goldammer <strong>und</strong> viele andere<br />

gefiederte Fre<strong>und</strong>e seien mittlerweile<br />

Dauergäste. Am Boden <strong>und</strong><br />

im Wasser t<strong>um</strong>meln sich Ringelnattern,<br />

Mooreidechsen, Frösche,<br />

Kröten <strong>und</strong> Molche. Der Biber ist<br />

erst vor ein paar Monaten in eine<br />

Fotofalle getappt, <strong>die</strong> der Verein<br />

immer wieder mal benutzt, <strong>um</strong><br />

scheue Bewohner aufzuspüren.<br />

Die Flora bietet mit der Sibirischen<br />

Schwertlilie, Trollbl<strong>um</strong>e, S<strong>um</strong>pf-<br />

Stendelwurz oder sogar Orchidee<br />

viel Abwechslung bei den Arten,<br />

<strong>die</strong> streng geschützt sind. Das<br />

Ufer sä<strong>um</strong>en Birken, Schwarzerlen,<br />

Weiden, Faulbä<strong>um</strong>e <strong>und</strong> ausgedehnte<br />

Schilfflächen. Die drei<br />

Männer von der SWG schauen<br />

durchaus zufrieden auf <strong>das</strong> gedeihende<br />

Biotop am Birkenweiher.<br />

Ihr großer Einsatz über <strong>die</strong> letzten<br />

Jahre scheint sich gelohnt zu<br />

haben.<br />

edl<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 33


Der Perpendikelclub aus Hohenpeißenberg<br />

16 Männer im<br />

schnieken Anzug<br />

Wir sind für Sie da!<br />

AUTORISIERTER SERVICEPARTNER<br />

ALLE FABRIKATE<br />

Hohenpeißenberg | Freitagabend<br />

im hinteren Stüberl der Rigi-Alm<br />

in Hohenpeißenberg. Am Tisch<br />

ganz links sitzen sechs junge<br />

Männer, feingekleidet in schwarzem<br />

Anzug. Sie wirken durchaus<br />

ein wenig durstig, warten auf<br />

<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung. Nach <strong>und</strong> nach<br />

kommen weitere Burschen hinzu<br />

– <strong>und</strong> werden mit Argusaugen<br />

von den bereits Sitzenden beobachtet.<br />

„Wenn einer was vergisst,<br />

muss er bezahlen“, sind sich alle<br />

einig. Gemeint sind zehn Euro,<br />

gerne einzulösen in Form eines<br />

Ziegenliters (Maß Goaß) für <strong>die</strong><br />

R<strong>und</strong>e. An <strong>die</strong>sem Abend aber<br />

haben alle Mann alles Wichtige<br />

bei sich: Schwarze Business-<br />

Schuhe aus Leder, alternativ sind<br />

auch schwarzlederne Haferlschuhe<br />

erlaubt. Schwarze Anzughose.<br />

Weißes Hemd. Schwarzes Gilet.<br />

Schwarzes Sakko. Schwarze Krawatte.<br />

Und ein Utensil, <strong>das</strong> bei<br />

dem einen oder anderen in Silber<br />

oder Gold aus der linken oder<br />

rechten Anzugtasche herausblitzt:<br />

Eine Taschenuhr. Auch <strong>die</strong> muss<br />

bei jedem Treffen des Hohenpeißenberger<br />

Perpendikelclubs am<br />

Mann sein.<br />

Tradition der Väter<br />

fortgesetzt<br />

Manch einer trägt mit Stolz <strong>das</strong> bis<br />

zu 100 Jahre alte Erbstück seines<br />

Großvaters. Andere eine selbstgekaufte,<br />

nur wenige Jahre alte.<br />

„Früher haben wir uns monatlich<br />

getroffen“, sagt Mitglied Johannes<br />

Eggersdorfer. Weil <strong>die</strong> meisten<br />

der insgesamt 16 Mitglieder inzwischen<br />

Familie haben <strong>und</strong> beruflich<br />

stark eingespannt sind, haben<br />

sich <strong>die</strong> Stammtischtreffen auf vier<br />

bis fünf pro Jahr reduziert. „Dafür<br />

freuen wir uns <strong>um</strong>so mehr, wieder<br />

beieinander zu sein“, sagt Andreas<br />

Steger, Webasto-Angestellter, der<br />

sich in Zeiten von Corona natürlich<br />

den einen<br />

oder<br />

anderen en Spruch<br />

anhören muss an <strong>die</strong>sem gesel-<br />

elligen<br />

Freitagabend eines Clubs,<br />

den es weit <strong>und</strong> breit kein zweites<br />

Mal gibt.<br />

Die ältere Generation wird es<br />

vielleicht wissen: Perpendikel ist<br />

<strong>die</strong> altertümliche Bezeichnung<br />

für <strong>das</strong> Pendel in einer Taschenuhr,<br />

namentlich hergeleitet vom<br />

lateinischen „perpendicul<strong>um</strong>“.<br />

War<strong>um</strong> sich nach <strong>die</strong>sem Begriff<br />

gleich ein ganzer Club gründet, ist<br />

den Hohenpeißenberger Burschen<br />

selbst nicht so h<strong>und</strong>ertprozentig<br />

bekannt. Aber es gibt eine gute<br />

Geschichte dazu. Und naheliegende<br />

Vermutungen. Der „Perpendikelclub<br />

Juniors“, so der vollständige<br />

Name, hat sich im Jahr 2001<br />

gegründet, „weil wir es von unseren<br />

Vätern gekannt, es cool gef<strong>und</strong>en<br />

haben <strong>und</strong> in deren Sinne<br />

fortführen wollten“, sagt Mathias<br />

Graf. Tatsächlich gehen <strong>die</strong> Ur-<br />

Auto Walter Pöcking<br />

N. Walter GmbH<br />

<br />

<br />

familiär & fair<br />

34 | <strong>tassilo</strong>


sprünge des Hohenpeißenberger<br />

Senioren-Perpendikelclubs zurück<br />

bis ins Jahr 1959. Ausgehen im Anzug<br />

war damals in, auch auf dem<br />

Land. Wer obendrein noch in Besitz<br />

einer Taschenuhr war, dürfte<br />

richtig reich, oder extrem sparsam<br />

gewesen sein. In jedem Falle war<br />

eine Taschenuhr vor <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs<br />

Jahrzehnten etwas ganz Besonderes<br />

– <strong>und</strong> machte schlichtweg<br />

etwas her. Allein deshalb, weil<br />

es weder Handy noch Smartphone<br />

noch Smartwatch (Handyuhr)<br />

gegeben hat. Ein weiterer G<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />

war<strong>um</strong> sich der Seniorenclub<br />

gegründet haben könnte: „Weil<br />

unsere Vorfahren einen ganz eigenen<br />

Club gründen wollten, einen,<br />

der sich unterscheidet von gängigeren<br />

Vereinen wie Trachtler, Musiker<br />

<strong>und</strong> Feuerwehrler.“<br />

Taschenuhr für<br />

Neugeborene<br />

Dieses angestrebte Alleinstellungsmerkmal<br />

ist den Senioren<br />

<strong>und</strong> Junioren des Hohenpeißenberger<br />

Perpendikelclubs damals<br />

wie heute zu 100 Prozent geglückt.<br />

Nirgends sonst treten bis zu 16<br />

Männer gleichzeitig im gleichen,<br />

schicken Anzug samt Taschenuhr<br />

auf. Viele Außenstehende reiben<br />

sich beim Anblick der Gruppe verw<strong>und</strong>ert<br />

<strong>die</strong> Augen, gehen auf <strong>die</strong><br />

Jungs zu <strong>und</strong> fragen, woher sie<br />

kommen <strong>und</strong> war<strong>um</strong> sie so schick<br />

<strong>und</strong> einheitlich gekleidet sind. Einige<br />

gehen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der schwarzen<br />

„Club-Tracht“ von einem<br />

Trauer-Anlass aus. Dabei stehen<br />

<strong>die</strong> Perpendikel-Besitzer exakt für<br />

<strong>das</strong> Gegenteil – für lustiges, geselliges<br />

Beisammensein. Neben<br />

den Stammtischtreffen in der Rigi-<br />

Alm, „<strong>die</strong> griabigste Wirtschaft<br />

im Ort“, <strong>die</strong> schon anno daz<strong>um</strong>al<br />

als Club-Lokal für regelmäßige<br />

Treffen auserwählt wurde, veranstalten<br />

<strong>die</strong> Burschen jährlich eine<br />

Weihnachtsfeier, ab <strong>und</strong> an ein<br />

Sommerfest, gehen mal Skifahren<br />

in Österreich, Gotcha-Schießen in<br />

Tschechien oder Partys feiern am<br />

Plattensee im ungarischen Siófok.<br />

Die meisten Ausflüge liegen<br />

inzwischen Jahre zurück, weil aus<br />

den damals blutjungen, feierwütigen<br />

Burschen inzwischen gestandene<br />

Männer mit reichlich Pflichtbewusstsein<br />

geworden sind – von<br />

einem Ausreißer nach oben mit 41<br />

sind alle zwischen 30 <strong>und</strong> 35 Jahre<br />

alt, mitten im Berufsleben stehend<br />

<strong>und</strong> größtenteils auch „unter<br />

der Haube“. 16 Kinder haben <strong>die</strong><br />

Mitglieder der Perpendikel-Juniors<br />

Stand heute gezeugt. „Jedes<br />

Neugeborene eines Mitglieds von<br />

uns bekommt traditionell ein Geschenk<br />

im Wert von 200 Euro.“<br />

Die Mädels überwiegend in Form<br />

eines Geldgeschenks. Die Jungs<br />

dagegen immer eine nagelneue<br />

Taschenuhr inklusive Gravur. Darüber<br />

hinaus wird vor dem Haus<br />

des jeweiligen Neugeborenen ein<br />

großer Storch aufgestellt. „Wir haben<br />

einen eigenen Club-Storch –<br />

sowohl für Geburten unserer<br />

Mitglieder als auch für andere,<br />

frischgebackene Familien in Hohenpeißenberg.“<br />

Das drei Meter<br />

hohe Kunstwerk aus Drei-Span-<br />

Schmuckstück: k Eine Taschenuhr,<br />

h<br />

hier mit Reitsport-Motiv, ist Pflicht<br />

für Perpendikelclub-Mitglieder.<br />

Platten haben <strong>die</strong> Mitglieder<br />

selbst gebastelt <strong>und</strong> bemalt. Die<br />

Leihgebühr des Storchs für Nicht-<br />

Clubmitglieder beträgt 25 Euro<br />

<strong>und</strong> ein Tragl Bier.<br />

Spalier stehen <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>schaften pflegen<br />

Ein weiterer Pflichttermin für <strong>die</strong><br />

Mitglieder des Hohenpeißenberger<br />

Perpendikelclubs sind<br />

Hochzeiten von Mitgliedern oder<br />

Fre<strong>und</strong>en der Mitglieder. Ähnlich<br />

wie Fußballer in Trikots, Musiker<br />

mit Instr<strong>um</strong>enten, Eishockeyspieler<br />

mit Schlägern in der Hand<br />

oder Trachtler mit geschmückten<br />

Bögen Spalier stehen, präsentieren<br />

sich <strong>die</strong> Perpendikel-Männer<br />

im schnieken Anzug <strong>und</strong> mit ihrer<br />

Taschenuhr. Das macht was<br />

her, gibt tolle Motive für Fotos,<br />

<strong>die</strong> später an den schönsten Tag<br />

des jeweiligen Brautpaares zurückerinnern.<br />

Das wichtigste aus<br />

Sicht der Clubmitglieder aber ist:<br />

Fre<strong>und</strong>schaften aufrechterhalten.<br />

Viele kannten sich schon weit vor<br />

dem Gründungsjahr 2001, spielten<br />

bereits im Kindergartenalter,<br />

sind quasi Sandkastenfre<strong>und</strong>e.<br />

Andere haben sich über den<br />

Club kennengelernt, verstehen<br />

sich seit Jahren richtig gut. Und<br />

dank <strong>die</strong>ser regelmäßigen Club-<br />

Treffen sehen sich <strong>die</strong> Handwerker,<br />

Ingenieure <strong>und</strong> Kaufmänner<br />

trotz diverser Verpflichtungen<br />

nach wie vor regelmäßig. „Dafür<br />

nimmt man sich dann auch bewusst<br />

<strong>und</strong> gerne Zeit“, sind sich<br />

alle einig. Schließlich haben <strong>die</strong><br />

Jungs im Laufe ihres bisherigen<br />

Lebens derart viele Highlights<br />

erlebt, <strong>das</strong>s es ihnen immer wieder<br />

größte Freude bereitet, zusammenzukommen<br />

auf ein, zwei<br />

Bierchen, <strong>um</strong> sich über <strong>die</strong> gute<br />

alte Zeit, aber eben auch über<br />

Brandaktuelles <strong>und</strong> Zukünftiges<br />

zu unterhalten. Ganz gemütlich.<br />

Bei Weißbier <strong>und</strong> Rüscherl. Und<br />

natürlich im Anzug mit Krawatte,<br />

Gilet <strong>und</strong> Taschenuhr.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 35<br />

Angebot der Deutschen<br />

Rentenversicherung –<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprävention am<br />

Starnberger See<br />

• Für aktiv DRV-Versicherte ohne akute Erkrankung<br />

• Komplette Kostenübernahme durch <strong>die</strong> DRV<br />

• <br />

über <strong>das</strong> Formular G0180 „Antrag auf Leistungen zur<br />

Prävention“ auf unserer u. g. Website<br />

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www.cep-hoehenried.de<br />

info@cep-hoehenried.de<br />

Telefon: 08158 9078-0<br />

Centr<strong>um</strong> für Prävention<br />

Am G<strong>r<strong>und</strong></strong>weiher 1<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Werden<br />

Sie aktiv!


Privatkapellen im Tassiloland<br />

Einladungen z<strong>um</strong> Innehalten<br />

Tassiloland | Mitten im oft hektischen<br />

Treiben der Menschen<br />

stehen, überall im Tassiloland<br />

verteilt, private Kapellen. Unaufdringlich<br />

bieten sie an, doch<br />

einmal innezuhalten <strong>und</strong> sich<br />

auf den Moment zu besinnen.<br />

Sie sind ein Teil unserer Kulturlandschaft,<br />

zählen zu den auch<br />

von Besuchern geschätzten Besonderheiten<br />

unserer Region.<br />

Manche ziehen schon von weitem<br />

<strong>die</strong> Blicke auf sich. Andere stehen<br />

bescheiden am Wegesrand – oder<br />

gar versteckt. Manche sind vielbesuchte<br />

Wallfahrtsziele, andere<br />

nur wenigen Menschen bekannt.<br />

Meist sind sie unverwechselbare<br />

kleine Bauwerke. Unikate. So<br />

verschieden in ihrer Form, wie <strong>die</strong><br />

Menschen verschieden waren, <strong>die</strong><br />

sie erbaut haben. Allen aber ist<br />

<strong>das</strong> Herzensanliegen der Erbauer<br />

anz<strong>um</strong>erken, mit ihnen etwas Besonderes<br />

zu schaffen.<br />

Auch wenn <strong>die</strong>se Privatkapellen<br />

in Bauform <strong>und</strong> Ausstattung völlig<br />

unterschiedlich sind, haben<br />

sie doch viel gemeinsam. Für<br />

jeden sichtbar, sind sie zunächst<br />

Ausdruck der Frömmigkeit ihrer<br />

Erbauer. Sind oft mit einer Widmung<br />

verb<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> sich im<br />

Namen wiederfindet. Sind kleine<br />

Andachtsrä<strong>um</strong>e. Gerade in abgelegenen<br />

Weilern boten sie <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, sich z<strong>um</strong> Gebet zusammenzufinden.<br />

Selbst im Winter,<br />

wenn schneebedingt der Weg<br />

in <strong>die</strong> Kirche nicht möglich war.<br />

Jede Kapelle hat aber auch<br />

eine besondere Entstehungsgeschichte.<br />

Ist ein Zeitzeugnis. Eng<br />

verknüpft mit Lebenserfahrungen<br />

<strong>und</strong> Entscheidungen der<br />

Erbauer. Gleichzeitig ein<br />

Beleg dafür, wie fürsorglich<br />

sich nachfolgende<br />

Generationen <strong>um</strong> den<br />

Erhalt der ihnen überlassenen<br />

Kapelle kümmern <strong>und</strong> sie<br />

in ihr Leben einbeziehen.<br />

Verstecktes Kleinod<br />

in Reinthal<br />

So wie <strong>die</strong> Bauernfamilie Panholzer<br />

aus dem Weiler Reinthal<br />

sich seit nun schon über einh<strong>und</strong>ert<br />

Jahren <strong>um</strong> <strong>die</strong> dortige<br />

Rokokokapelle kümmert. „Deren<br />

Hof zwischen Obersöchering <strong>und</strong><br />

Habach kenne ich doch“, werden<br />

viele sagen. „Dort ist ein Muse<strong>um</strong><br />

mit landwirtschaftlichen Geräten<br />

<strong>und</strong> Utensilien aus vergangenen<br />

Zeiten. Und vor allem: Ein Muse<strong>um</strong>scafé<br />

mit selbstgebackenen<br />

Kuchen <strong>und</strong> Torten. Direkt<br />

am Radweg gelegen. Ideal<br />

für eine Rast. Überhaupt<br />

eine herrliche Gegend<br />

für Radtouren. Aber:<br />

Wo soll da eine Kapelle<br />

stehen? Weit <strong>und</strong> breit<br />

keine zu sehen.“<br />

Stimmt. Vor allem,<br />

wenn man<br />

bestimmte Vorstellungen hat,<br />

wie Kapellen auszusehen haben.<br />

Denn <strong>die</strong>se hier ist ein Kleinod<br />

besonderer Art. Einzigartig in<br />

der Region <strong>und</strong> wahrscheinlich<br />

weit darüber hinaus. Ein kleiner<br />

Holzbau am östlichen Rand des<br />

Weilers, wenige Meter vom Weg<br />

entfernt in der Wiese stehend. Es<br />

lohnt sich, <strong>die</strong> Familie zu bitten,<br />

einen Blick ins sonst verschlossene<br />

Innere werfen zu dürfen.<br />

Man betritt eine unscheinbare<br />

Holzhütte mit schlichtem Brettermantel<br />

– <strong>und</strong> findet sich wieder<br />

in einer anheimelnden Rokokokapelle<br />

mit aufwändiger Ausstattung.<br />

Teilweise wohl übernommen<br />

aus dem säkularisierten<br />

Stift Habach <strong>und</strong> der Pfarrkirche<br />

Obersöchering. Heiligenfiguren<br />

<strong>und</strong> Gemälde aus dem 16., 17. <strong>und</strong><br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert zieren <strong>die</strong> Kapelle.<br />

Wände <strong>und</strong> Holzdecke sind mit<br />

Ornamenten <strong>und</strong> Bl<strong>um</strong>en in Rokokoformen<br />

bemalt.<br />

Urk<strong>und</strong>lich ist <strong>die</strong> Weilerkapelle<br />

erstmals 1734 erwähnt. Ihr wahres<br />

Alter ist nicht bekannt. Als <strong>um</strong><br />

1780 <strong>die</strong> Pfarrkirche in Obersöchering<br />

neu aufgebaut wurde, hatten<br />

<strong>die</strong> Bauern aus Reinthal mit ihren<br />

Zugtieren fleißig Spann<strong>die</strong>nste<br />

geleistet. Als Belohnung erhielten<br />

sie – neben vorderen Kirchenplätzen<br />

– zwei gotische Figuren der<br />

Apostel Petrus <strong>und</strong> Paulus. Diese<br />

gehören seither z<strong>um</strong> Inventar der<br />

Kapelle, <strong>die</strong> nach einer Inschrift<br />

im Jahr 1787 in der heutigen Form<br />

erbaut wurde.<br />

Schon aus der Ferne sichtbar <strong>und</strong> zur Besinnung<br />

einladend: Die Herz-Jesu-Kapelle am<br />

Radweg zwischen Wilzhofen <strong>und</strong> Haunshofen<br />

(im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>)<br />

36 | <strong>tassilo</strong>


Außen unscheinbar mit schlichtem<br />

Brettermantel: Die Weilerkapelle<br />

in Reinthal zwischen Obersöchering<br />

<strong>und</strong> Habach. Innen eine<br />

reich verzierte Rokokokapelle.<br />

Als 1803 <strong>die</strong> Säkularisation tief<br />

in kirchlichen Besitz eingriff <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Wertschätzung für kirchliches<br />

Kulturgut fehlte, versteckten <strong>die</strong><br />

Eigentümer <strong>die</strong> Kapelle im wenige<br />

Kilometer entfernten Egenried,<br />

<strong>um</strong> sie vor dem Zugriff des Staates<br />

zu retten. Wenig später wurde<br />

Reinthal der Pfarrei Habach<br />

zugeordnet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kapelle kam<br />

zurück an ihren alten Platz. In den<br />

Besitz der Familie Panholzer kam<br />

sie nach dem ersten Weltkrieg,<br />

als <strong>das</strong> Flurstück, auf dem sie<br />

steht, ihrem Anwesen zugeordnet<br />

wurde. Jahrzehntelang kümmerte<br />

sich nun <strong>die</strong> Familie <strong>um</strong> den<br />

Erhalt der Kapelle, konnte aber<br />

nicht verhindern, <strong>das</strong>s dem kleinen<br />

Bauwerk der Verfall drohte.<br />

Fehlendes F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> Spritzwasser<br />

der nah vorbeiführenden<br />

Feldstraße setzten ihm sichtlich<br />

zu. Gemeinsam schafften es Familie,<br />

Pfarrgemeinde <strong>und</strong> Denkmalschutzbehörden<br />

noch rechtzeitig,<br />

<strong>die</strong> Kapelle in den Jahren 1993 bis<br />

1996 fachk<strong>und</strong>ig restaurieren zu<br />

lassen. Sie wurde einige Meter in<br />

<strong>die</strong> Wiese versetzt <strong>und</strong> erhielt ein<br />

F<strong>und</strong>ament.<br />

Schon aus der Ferne<br />

einladend<br />

Ganz anders als <strong>die</strong> versteckte<br />

Reinthaler Kapelle präsentiert<br />

sich <strong>die</strong> Herz-Jesu-Kapelle östlich<br />

von Wilzhofen. Ob man mit dem<br />

Auto, von Tutzing kommend, nach<br />

<strong>Weilheim</strong> fährt oder mit dem Zug.<br />

Man bemerkt sie unweigerlich.<br />

Sie steht auf der Anhöhe über der<br />

Grünbachsenke, ist als Kapelle<br />

schon aus der Ferne zu erkennen.<br />

Wobei sie sich so harmonisch in<br />

<strong>das</strong> Bild der bayerischen Voralpenlandschaft<br />

einfügt, <strong>das</strong>s man<br />

davon überzeugt sein kann: Hier<br />

begegnet man einem geschichtsträchtigen<br />

Bauwerk, <strong>das</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

erlebt hat. Folgt man ihrer<br />

Einladung <strong>und</strong> nutzt den direkt<br />

daran vorbeiführenden Radweg<br />

von Wilzhofen nach Haunshofen,<br />

bestätigt sich der Eindruck, den<br />

man schon aus der Ferne hatte.<br />

Ein gut gewählter Ort, an dem<br />

man sich wohlfühlen kann. Sogar<br />

mit Ruhebänken, <strong>die</strong> zur Besinnung<br />

einladen. Mit überwältigender<br />

Fernsicht. Und einer Stille, <strong>die</strong><br />

es leicht macht, innezuhalten <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>sen Moment zu genießen. Wie<br />

mag <strong>die</strong>se Privatkapelle entstanden<br />

sein? Alles wirkt so durchdacht<br />

<strong>und</strong> gut aufeinander abgestimmt.<br />

Die Proportionen, <strong>die</strong> Ausstattung,<br />

<strong>die</strong> handwerkliche Ausführung.<br />

Dann <strong>die</strong> überraschende Feststellung:<br />

Diese Kapelle ist erst im<br />

September 2011 eingeweiht worden.<br />

Hildegard Sporer aus Wielenbach<br />

hat hier an einem Ort,<br />

der ihr schon als Kind als etwas<br />

Besonderes vertraut war, eine<br />

Kapelle gebaut. Aus Dankbarkeit<br />

<strong>und</strong> Glaubensüberzeugung. Anknüpfend<br />

an jahrh<strong>und</strong>ertealte<br />

Tradition <strong>und</strong> Volksfrömmigkeit.<br />

Unterstützt von einer Reihe guter<br />

Handwerker <strong>und</strong> Künstler. Hat mit<br />

Feingefühl <strong>und</strong> Glück zueinander<br />

passende Ausstattungsgegenstände<br />

erworben. Hat im Innern<br />

<strong>die</strong> Schöpfungsgeschichte des<br />

althochdeutschen „Wessobrunner<br />

Gebets“ <strong>und</strong> Noten von Carl Orff<br />

anbringen lassen.<br />

So ist eine Kapelle entstanden,<br />

<strong>die</strong> einlädt, an <strong>die</strong>ser Stelle innezuhalten<br />

<strong>und</strong> über Gott <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Schöpfung nachzudenken.<br />

Jede der vielen Privatkapellen unserer<br />

Region hat ihre eigene Geschichte,<br />

ihren eigenen Charakter.<br />

Wir sollten uns ab <strong>und</strong> zu Zeit<br />

nehmen, sie näher kennenzulernen.<br />

kp<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 37


Noch mehr K<strong>und</strong>en seit Corona<br />

Das beste Gerüst<br />

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Sicherheit.<br />

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Secondhand<br />

ist voll im Trend<br />

Huglfing | Am Eckhaus östlich des<br />

Huglfinger Rathauses wird <strong>das</strong> altertümliche<br />

Dorfbild durch knallige<br />

Farben in Gelb, Grün, Blau <strong>und</strong><br />

Rot durchbrochen. Das Ladenschild<br />

mit der Aufschrift „HAPPY<br />

SECONDHAND“ sticht regelrecht<br />

ins Auge. Ob zu Fuß, mit dem<br />

Fahrrad oder aus dem fahrenden<br />

Auto heraus – der Laden von Jana<br />

Fleck fällt auf. Dabei bräuchte sie<br />

<strong>die</strong>ses Hinweisschild gar nicht.<br />

„Allein heute Vormittag waren<br />

wieder so viele Leute da, <strong>das</strong>s ich<br />

ka<strong>um</strong> Luft z<strong>um</strong> Durchatmen hatte“,<br />

sagt <strong>die</strong> 52-Jährige, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen<br />

Secondhand-Laden für Babys <strong>und</strong><br />

Kinder seit mittlerweile zwölf Jahren<br />

betreibt. Penzberg, Murnau,<br />

Garmisch-Partenkirchen, <strong>Weilheim</strong>,<br />

Peißenberg, selbstverständlich<br />

halb Huglfing – <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en<br />

der sympathischen Thüringerin<br />

kommen aus dem kompletten Tassiloland.<br />

Und zwar auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

sich ohne Weiteres neue Klamotten<br />

für ihre Babys <strong>und</strong> Kinder leisten<br />

könnten. Das Shoppen nach<br />

Gebrauchtware sei laut Jana Fleck<br />

schon immer gefragt gewesen.<br />

Aktuell könne man jedoch von<br />

einem regelrechten Boom sprechen.<br />

Allen voran bei ihr im Laden.<br />

„Die meisten Kinderkleiderbasare<br />

mussten aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona<br />

abgesagt werden, ich dagegen<br />

durfte unter Einhaltung aktueller<br />

Hygiene-Vorschriften öffnen – <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> nutzen <strong>die</strong> Familien in der<br />

Region.“ Damit einher geht auch<br />

<strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se schwer<br />

greifbare Pandemie viele Menschen<br />

z<strong>um</strong> Umdenken gebracht<br />

38 | <strong>tassilo</strong><br />

Weit über Huglfing hinaus bekannt — <strong>das</strong> auffällige Ladenschild.<br />

hat. Sorgenfreies Leben im Luxus<br />

ist plötzlich keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr, stattdessen wird an<br />

bestimmten Stellen wieder gezielt<br />

gespart, Lebensmittel werden bewusster<br />

eingekauft, <strong>und</strong> Themen<br />

wie „Regionalität“ <strong>und</strong> „Nachhaltigkeit“<br />

bekommen zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Mindestens 50 Prozent<br />

günstiger<br />

Kurz<strong>um</strong>: Corona bereitet nicht nur<br />

Ärger, Ratlosigkeit <strong>und</strong> Unverständnis<br />

– es erdet. Und genau<br />

<strong>das</strong> bekommt Jana Fleck tagtäglich<br />

in ihrem bunten Laden für<br />

gebrauchte Baby- <strong>und</strong> Kinderklamotten<br />

zu spüren. Und zu hören.<br />

„Viele zeigen sich dankbar.“ Oder<br />

sagen: „Schade, <strong>das</strong>s es so etwas<br />

nicht schon zu meiner Kindheit<br />

gegeben hat.“<br />

In der Tat hat Shopping in Secondhand-Läden<br />

viele Vorteile:<br />

Ware, <strong>die</strong> sich alternativ zu Bergen<br />

von Müll auftürmen würde,<br />

bleibt in Gebrauch. „Insofern tut<br />

man schon mal Gutes für <strong>die</strong> Umwelt“,<br />

sagt Jana Fleck. Darüber<br />

hinaus ist Gebrauchtware dank<br />

mehrmaligem Waschen definitiv<br />

frei von Chemie, somit geruchsneutral,<br />

angenehm zu tragen <strong>und</strong><br />

qualitativ trotzdem in gutem, oft<br />

sogar einwandfreiem bis neuwertigen<br />

Zustand. Und zu guter Letzt:<br />

Günstig. Wer bei Jana Fleck einkauft,<br />

geht für 20 bis 30 Euro nicht<br />

ohne sechs bis sieben Teile nach<br />

Hause. Neuware in <strong>die</strong>ser Menge<br />

kostet mindestens doppelt so viel.<br />

„Mindestens 50 Prozent günsti-


Jana Fleck betreibt seit zwölf Jahren ihren Seconhand-Laden für Kinder.<br />

ger als der Neupreis, eher 60 bis<br />

70 Prozent“, so Jana Fleck über<br />

<strong>die</strong> Preisfestlegung ihrer Secondhand-Ware,<br />

<strong>die</strong> in Sachen Auswahl<br />

keine Wünsche offenlässt.<br />

Angefangen bei Baby-Sachen wie<br />

winzige Schuhe, Strampler, Bodys,<br />

Lätzchen oder Schlafsäcke. Eine<br />

Reihe weiter hängen zuckersüße<br />

Kleider, Hosen, handgestrickte<br />

Trachtenjanker <strong>und</strong> Pullis für<br />

Kleinkinder <strong>und</strong> Kinder. Bis hin zu<br />

Unterwäsche, schicken Hemden,<br />

hochwertigen Allwetter-Jacken in<br />

allen Größen <strong>und</strong> Variationen für<br />

Jugendliche. Zusammengefasst:<br />

Bei HAPPY SECONDHAND gibt’s<br />

Baby-, Kinder- <strong>und</strong> Jugendklamotten<br />

von Größe 50 bis 176. Wer<br />

mit <strong>die</strong>sen Zahlen nichts anzufangen<br />

weiß: Babys sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 50<br />

Zentimeter groß, schnellwachsende<br />

Schüler <strong>und</strong> Jugendliche ganz<br />

rasch 176 Zentimeter.<br />

Wobei klassische Kleidung längst<br />

nicht <strong>das</strong> komplette Sortiment<br />

von Jana Fleck ausmacht. Es gibt<br />

auch Spielwaren wie Kuscheltiere,<br />

Bücher, Brettspiele, spannende<br />

Kassetten, CDs <strong>und</strong> DVDs, wertige<br />

Wanderrucksäcke von bekannten<br />

Outdoor-Sportmarken, Wander-,<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Fußballschuhe, ja<br />

sogar ein Bobby-Car-Imitat von<br />

Volkswagen, Modell „Beetle“.<br />

Einheimische<br />

bringen <strong>die</strong> Ware<br />

R<strong>und</strong> 90 Prozent der Ware bekommt<br />

Jana Fleck von Bürgern<br />

aus Huglfing <strong>und</strong> Umgebung<br />

vorbeigebracht. Im Idealfall frisch<br />

gewaschen, frei von Flecken <strong>und</strong><br />

Löchern sowie nicht komplett aus<br />

der Mode fallend. „Wobei <strong>das</strong> bei<br />

Kindermode ohnehin ka<strong>um</strong> der<br />

Fall ist.“ In <strong>die</strong>sen zwölf Jahren,<br />

in denen Jana Fleck ihren Secondhand-Laden<br />

für Babys <strong>und</strong> Kinder<br />

betreibt, waren für Jungs immer<br />

schon <strong>die</strong> Farben Blau, Braun,<br />

Grün <strong>und</strong> Grau angesagt. Für Mädels<br />

dagegen Pink, Lila, Rosa, Rot<br />

<strong>und</strong> Weiß. Auch zahlreiche Motive,<br />

<strong>die</strong> auf Oberteilen genäht oder<br />

gedruckt werden, kommen seit einem<br />

Jahrzehnt gleichgut an: Bagger,<br />

Feuerwehrauto oder Fußball<br />

bei den Buben. Einhörner, Pferde<br />

<strong>und</strong> Prinzessinnen bei den Mädchen.<br />

„Einzig Helden <strong>und</strong> Heldinnen<br />

aus neuen Zeichentrickserien<br />

gibt es bei mir nicht immer zu<br />

kaufen.“ Letztlich bleibt <strong>die</strong> von<br />

den K<strong>und</strong>en abgegebene Ware so<br />

lange im Ladengeschäft hängen,<br />

bis sie verkauft wird. Sprich: Jedes<br />

Teil findet irgendwann einen<br />

neuen Besitzer. 60 Prozent des<br />

Verkaufspreises behält Jana Fleck<br />

dann für sich, <strong>die</strong> restlichen 40<br />

Prozent gehen an <strong>die</strong> „Warenbringer“<br />

zurück.<br />

Selbstverständlich wäscht Jana<br />

Fleck im Falle des Falles <strong>die</strong> frischvorbeigebrachte<br />

Gebrauchtware<br />

nochmals gründlich nach, oder<br />

sortiert unbrauchbare Ware aus.<br />

Kleinigkeiten wie winzige Löcher,<br />

„sofern sie nicht<br />

sichtbar sind“, machen<br />

<strong>das</strong> jeweilige<br />

Kleidungsstück<br />

nochmals günstiger<br />

<strong>und</strong> werden obendrein auf dem<br />

Preisschild detailliert beschrieben,<br />

<strong>um</strong> den K<strong>und</strong>en beim genaueren<br />

Anschauen zu Hause keine bösen<br />

Überraschungen zu bescheren.<br />

„Da bin ich sehr penibel <strong>und</strong> lege<br />

großen Wert darauf, <strong>das</strong>s alles<br />

passt.“<br />

Diese Akribie kommt – vom facettenreichen<br />

Warenangebot abgesehen<br />

– richtig gut an bei den<br />

K<strong>und</strong>en von HAPPY SECOND-<br />

HAND. Auch deshalb, weil im<br />

Rahmen des Online-Shoppings<br />

nicht immer alles so glatt läuft,<br />

wie gewünscht. „Allein <strong>die</strong> Farben<br />

kommen auf Fotos oft anders rüber.“<br />

Und ob ein Kleidungsstück<br />

tatsächlich passt, kann bei Jana<br />

Fleck durch kurzes Anprobieren<br />

sofort herausgef<strong>und</strong>en werden,<br />

spart den K<strong>und</strong>en <strong>das</strong> oft nervige<br />

Retouren-Procedere mit wieder<br />

einpacken, etikettieren <strong>und</strong> zur<br />

Post fahren. In jedem Falle aber<br />

schmerzt es Eltern wesentlich weniger,<br />

wenn ihr Kind aus einem<br />

günstigen, gebrauchten Pullover<br />

rauswächst. Und <strong>das</strong> passiert verdammt<br />

schnell. Durchschnittlich<br />

wachsen Kinder bis zu zehn Zentimeter<br />

pro Jahr.<br />

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Zuckersüß, qualitativ i hoch-wertig<br />

<strong>und</strong> preiswert ist <strong>die</strong><br />

Baby- <strong>und</strong> Kinderware im<br />

„HAPPY SECONDHAND“.<br />

Hier mit Bodys <strong>und</strong> verschiedenen<br />

Trachtenkitteln.<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 39<br />

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Spezialisten für ambulante Palliativ-Versorgung<br />

Würdevolles Sterben<br />

im eigenen Zuhause<br />

Wir eröffnen Perspektiven.<br />

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40 | <strong>tassilo</strong><br />

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<br />

Polling | Der Tod gehört z<strong>um</strong> Leben.<br />

Viele Menschen setzen sich<br />

trotzdem nicht damit auseinander.<br />

Bis ins hohe Alter nicht. „Er<br />

ist nach wie vor ein Tabuthema in<br />

unserer Gesellschaft, dabei kann<br />

er von uns allen nicht früh genug<br />

geplant werden“, sagt Claudia<br />

Kümmerle. Die Geschäftsführerin<br />

von Palliahome e.V. erlebt im Falle<br />

des Falles immer wieder Unstimmigkeiten,<br />

allen voran in Kreisen<br />

der Angehörigen sterbender<br />

Menschen. Sie stellen sich häufig<br />

zu spät <strong>die</strong> entscheidende Frage:<br />

Wie möchte ein Mensch <strong>die</strong> letzten<br />

Wochen seines Lebens wirklich<br />

verbringen? Die schönste Vorstellung<br />

für viele: Zuhause. Im eigenen<br />

Bett. Im Kreis der Familie.<br />

Symptome wie massive Schmerzen<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> schwerster Krankheiten<br />

zwingen Angehörige jedoch<br />

häufig dazu, ihre Liebsten letztlich<br />

doch ins Krankenhaus zu bringen.<br />

An einen Ort mit fremden Betten,<br />

fernab der Familie, oft hinein in<br />

unterbesetze Abteilungen, wo<br />

ausreichend Empathie gar nicht<br />

vorhanden sein kann. Doch <strong>das</strong><br />

muss nicht sein. Wenn Ärzte <strong>die</strong><br />

Krankheit eines Menschen nicht<br />

mehr behandeln können, der Tod<br />

sicher eintreten wird, gibt es auch<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit einer professionellen,<br />

medizinischen Versorgung<br />

„Dahoam“. An <strong>die</strong>ser Stelle kommt<br />

<strong>das</strong> Team von Palliahome ins Spiel,<br />

spezialisiert auf ambulante Palliativversorgung.<br />

Sechs Ärztinnen in<br />

Teilzeit sowie fünf Palliativfachkräfte<br />

in Festanstellung sorgen<br />

dafür, <strong>das</strong>s sterbende Menschen<br />

Michael Rapp, 30, Palliativfachpfleger bei PalliaHome in Polling.<br />

ihre letzte Zeit des Lebens so angenehm<br />

wie möglich verbringen<br />

können – <strong>und</strong> zwar Zuhause.<br />

Gegründet wurde Palliahome im<br />

Jahr 2011. Zunächst als gemeinnütziger<br />

Verein. Damals mit ein bis<br />

zwei Ärztinnen <strong>und</strong> Palliativpflegekräften,<br />

<strong>die</strong> sich nebenbei ehrenamtlich<br />

engagierten. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

rasch wachsender Nachfrage <strong>die</strong>ses<br />

in der Region einzigartigen n<br />

Dienstes wuchs <strong>die</strong> Teamstärke<br />

schnell an – <strong>und</strong> aus dem Ehrenamt<br />

wurde ein Gewerbe. Inzwischen<br />

arbeiten <strong>die</strong> Experten von<br />

Palliahome für schwerstkranke ke<br />

Menschen <strong>und</strong> deren Angehörigen n<br />

im kompletten Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />

in <strong>und</strong> <strong>um</strong> Pöcking,<br />

Tutzing <strong>und</strong> Herrsching sowie<br />

– je nach Anfragen – auch mal<br />

wenige Kilometer über <strong>das</strong> eigentliche<br />

Einzugsgebiet hinaus. Sitz<br />

der Ambulanten Palliativversorgung,<br />

<strong>die</strong> übrigens zu 100 Prozent<br />

von gesetzlichen Krankenkassen<br />

getragen wird, ist am Kirchplatz 3<br />

in Polling. Dort befindet sich auch<br />

der Hospizverein, der zwar eng mit<br />

Palliahome zusammenarbeitet, jedoch<br />

nicht direkt damit zu tun hat.<br />

„Wir werden oft mit dem Pollin-<br />

ger Hospiz verwechselt<br />

oder<br />

gehen an<br />

dessen<br />

en<br />

Seite<br />

in


der Wahrnehmung ein wenig unter,<br />

dabei sind wir ein komplett<br />

eigenständiger Dienst, der im<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nur durch Zufall im gleichen<br />

Gebäude sitzt wie <strong>das</strong> Pollinger<br />

Hospiz.“ Diese Klarstellung ist<br />

Claudia Kümmerle wichtig.<br />

Anruf des Hausarztes<br />

Einer ihrer Palliativfachpfleger<br />

heißt Michael Rapp. Der 30-Jährige<br />

wusste schon früh, <strong>das</strong>s er<br />

in der Palliativmedizin arbeiten<br />

möchte. „Weil es medizinisch<br />

sehr komplex <strong>und</strong> vielseitig ist.<br />

Und man nie auslernt, wenn es<br />

dar<strong>um</strong> geht, den Sterbeprozess<br />

schwerkranker Menschen medikamentös<br />

<strong>und</strong> nicht-medikamentös<br />

zu erleichtern – <strong>und</strong> damit Lebensqualität<br />

zu erhalten“, sagt<br />

er über seine Motivation, <strong>die</strong>sen<br />

außergewöhnlichen Beruf auszuüben.<br />

Nach einer Ausbildung z<strong>um</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />

bestritt er <strong>die</strong> einjährige Zusatzausbildung<br />

„PalliativCare“ – <strong>die</strong>ser<br />

Werdegang ist Pflicht, <strong>um</strong> als Pflegekraft<br />

für Palliahome arbeiten zu<br />

dürfen. Darüber hinaus setzte er<br />

als Zuckerl eine Ausbildung z<strong>um</strong><br />

Praxisanleiter sowie eine Zusatzausbildung<br />

in Schmerztherapie<br />

obendrauf.<br />

Ein klassischer Arbeitstag kann<br />

bei ihm so aussehen: Das Handy<br />

klingelt. Ein Hausarzt ruft an. Der<br />

berichtet von einer Patientin mit<br />

einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen<br />

Erkrankung, <strong>die</strong> sich<br />

im Sterbeprozess<br />

befindet<br />

<strong>und</strong><br />

im Zuge<br />

dessen<br />

sen<br />

über<br />

Mit Handy, Laptop <strong>und</strong> Notfallkoffer geht's auf K<strong>und</strong>entermin.<br />

starke Schmerzen klagt – <strong>und</strong> dafür<br />

den Dienst von Palliahome in<br />

Anspruch nehmen möchte. Mit<br />

allen wichtigen Patienteninformationen<br />

über Alter, Wohnort, Kontaktadressen<br />

sowie Krankheiten<br />

<strong>und</strong> Schmerzsymptomen koordiniert<br />

Michael Rapp dann <strong>die</strong> ärztliche<br />

<strong>und</strong> pflegerische Aufnahme<br />

der Patientin. Mit Laptop, Handy,<br />

Notfallkoffer <strong>und</strong> Betriebswagen<br />

macht er sich schließlich auf den<br />

Weg zur schwerkranken Frau. Dort<br />

angekommen, nimmt er weitere<br />

wichtige Daten der Neu-Patientin<br />

auf. Dazu gehört auch <strong>das</strong> Kennenlernen<br />

sowie <strong>die</strong> Aufklärung<br />

der Angehörigen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

Beratung <strong>und</strong> Begleitung in Themen<br />

wie Atmung, Ernährung<br />

<strong>und</strong> Pflege von Sterbenden. „Dafür<br />

nehmen wir uns bewusst viel<br />

Zeit.“ Neben <strong>die</strong>ser Beratung liegt<br />

<strong>die</strong> Hauptaufgabe von Michael<br />

Rapp darin, <strong>die</strong> von einer Palliativmedizinerin<br />

angeordneten,<br />

starken Medikamente, allen voran<br />

in Notfallsituationen, zu verabreichen,<br />

gegebenenfalls eine P<strong>um</strong>penversorgung<br />

einzuleiten oder<br />

Zu- <strong>und</strong> Ableitungen anzulegen.<br />

Es wird alles getan, damit <strong>die</strong> Frau<br />

möglichst wenig bis gar keine<br />

Schmerzen mehr hat, gleichzeitig<br />

aber auch keine Nebenwirkungen<br />

auftreten – ein schmaler Grat, der<br />

verdammt viel Fachwissen <strong>und</strong><br />

Erfahrungsschatz voraussetzt. Je<br />

nach Schwere der Krankheit <strong>und</strong><br />

Massivität der Schmerzsymptome<br />

ist Michael Rapp entweder alleine<br />

bei den Patienten von Palliahome,<br />

oder in Begleitung einer Ärztin.<br />

Mal in Form einer klassischen<br />

Aufnahme eines Neu-Patienten.<br />

Mal in Form eines Notfalls, weil<br />

es bei einem bereits registrierten<br />

Patienten nochmals schlimmer geworden<br />

ist.<br />

Schicksale, <strong>die</strong> unter<br />

<strong>die</strong> Haut gehen<br />

Zwischen 25 bis 30 Patienten werden<br />

bei Palliahome im Schnitt betreut.<br />

An manchen Tagen müssen<br />

Rapp <strong>und</strong> Kollegen nicht ausrücken,<br />

an anderen dafür <strong>um</strong>so öfter.<br />

Reichlich zu tun haben <strong>die</strong> Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> Pflegekräfte jedenfalls<br />

immer. „Der Bürokratiewahnsinn<br />

geht auch an uns nicht vorbei“,<br />

sagt Claudia Kümmerle. Umso<br />

wichtiger sind ihr kompetente Mitarbeiter,<br />

<strong>die</strong> in allen Bereichen zuverlässig<br />

arbeiten. Die Basis dafür:<br />

Gute Bezahlung, ein fre<strong>und</strong>schaftlich-familiäres<br />

Miteinander <strong>und</strong><br />

eine gehörige Portion ges<strong>und</strong>er<br />

H<strong>um</strong>or. Letzterer ist wichtig, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> zahlreichen Schicksale, <strong>die</strong><br />

alle Palliahome-Mitarbeiter immer<br />

wieder aufs Neue hautnah miterleben,<br />

gut verarbeiten zu können.<br />

Dabei helfen auch zahlreiche schöne<br />

Momente in <strong>die</strong>sem außergewöhnlichen<br />

Beruf. „G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />

ist es schon ein tolles Gefühl, unser<br />

Ziel zu erreichen – dem sterbenden<br />

Menschen <strong>die</strong> letzten Tage<br />

im Kreis seiner Familie so schön<br />

<strong>und</strong> einfach wie möglich zu gestalten“,<br />

sagt Michael Rapp. Es<br />

gibt aber immer wieder Erlebnisse<br />

mit den Patienten, <strong>die</strong> weit mehr<br />

unter <strong>die</strong> Haut gehen. Tatsächlich<br />

öfter vorgekommen: Patienten,<br />

<strong>die</strong> vom Arzt bereits im Krankenhaus<br />

aufgegeben wurden <strong>und</strong><br />

nach dessen Aussage nur noch<br />

wenige Tage oder Wochen zu leben<br />

haben, erholten sich in ihrem<br />

eigenen Zuhause plötzlich wieder.<br />

„Meistens, ohne es medizinisch<br />

erklären zu können“, sagt Michael<br />

Rapp, der aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> solcher Erlebnisse<br />

eine ganz andere Sicht auf<br />

<strong>das</strong> Leben gewonnen hat. „Diese<br />

Momente zeigen immer wieder<br />

eindrucksvoll, <strong>das</strong>s wir Menschen<br />

weit mehr sind als ein Körper –<br />

<strong>und</strong> es da mehr gibt, völlig gleich,<br />

welche ethnische Sicht man aufs<br />

Leben hat.“<br />

Es gab sogar schon Fälle von Patienten,<br />

<strong>die</strong> anstelle weniger Tage<br />

mehre Monate, ja sogar Jahre gelebt<br />

haben – <strong>und</strong> wieder eigenständig<br />

z<strong>um</strong> Einkaufen gegangen<br />

sind. Die bevorstehende Geburt<br />

eines Enkelkindes, der noch ausstehende<br />

Besuch der seit Jahren<br />

im Ausland lebenden Tochter – es<br />

gibt viele Gründe für <strong>die</strong>ses überraschende<br />

„Berappeln“. Nur ein<br />

konkreteres Beispiel, <strong>das</strong> Michael<br />

Rapp miterleben durfte: „Wir<br />

hatten eine Patientin, 95 Jahre alt,<br />

bei der über mehrere Tage hinweg<br />

medizinisch betrachtet alles dafürgesprochen<br />

hat, <strong>das</strong>s es jeden<br />

Moment vorbei sein muss – doch<br />

sie wollte einfach nicht von uns<br />

gehen.“ Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> war: Einer<br />

ihrer Söhne, ein schwieriger Kerl,<br />

hat mit 21 Jahren sehr früh <strong>das</strong><br />

Zuhause verlassen, kam seither<br />

nie wieder zurück. Sein Bruder<br />

machte sich auf <strong>die</strong> Suche, hat ihn<br />

gef<strong>und</strong>en, ist mit ihm gemeinsam<br />

ans Sterbebett, wo er sich vor den<br />

Augen der Mama mit ihm vertragen<br />

<strong>und</strong> sich liebevoll verabschiedet<br />

hat. Kurz darauf konnte sie<br />

loslassen <strong>und</strong> verstarb.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 41


Eine Märchenwerkstatt für Kinder ab vier Jahren<br />

Für <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Persönlichkeit<br />

Advent im Glashaus<br />

Adventausstellung<br />

ab. Sa 21. Nov. & So 22. Nov.<br />

von11-17Uhr<br />

bis 24. Dez.<br />

42 | <strong>tassilo</strong><br />

<br />

<br />

Peißenberg | Märchenerzählungen<br />

sind viel mehr als eine aufregende<br />

Unterhaltung. Für Kinder<br />

ab dem vierten Lebensjahr haben<br />

sie einen hohen pädagogischen<br />

Wert. „Sie sind Hoffnungsträger,<br />

Zuversichtsbringer, pflegen <strong>das</strong><br />

Seelenleben, setzen Herzenskräfte<br />

frei, geben Selbstvertrauen<br />

<strong>und</strong> unterstützen so <strong>die</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

der Kinder“,<br />

sagt Claudia Friedmann. Die<br />

hauptberufliche Erzieherin erzählt<br />

seit 15 Jahren aufregende<br />

Geschichten <strong>und</strong> bekannte Märchen-Klassiker.<br />

Immer frei, stets<br />

ohne Buch <strong>und</strong> ohne Text, gelernt<br />

an der früheren renommierten<br />

Märchenschule „RosenRot“ in<br />

München. Ort des zauberhaften<br />

Geschehens heute ist meistens<br />

<strong>die</strong> Gemeindebücherei in Peißenberg,<br />

Schongauer Straße 2. Zur<br />

kalten, ungemütlichen Jahreszeit,<br />

von Ende Oktober bis Ende<br />

Februar, tritt <strong>die</strong> 55-jährige Hohenpeißenbergerin<br />

dort einmal<br />

im Monat auf. Im Durchschnitt<br />

kommen dann zwölf Kinder im<br />

Alter von vier bis acht Jahren vorbei.<br />

Die einen etwas frecher, <strong>die</strong><br />

anderen etwas schüchterner, mal<br />

blendend aufgelegt, mal weniger<br />

gut gelaunt. „Je nachdem, was sie<br />

zuhause, im Kindergarten oder in<br />

der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule erlebt haben.“<br />

Sobald Friedmann aber loslegt<br />

mit ihrer leicht verstellten, kindgerechten<br />

Erzählstimme, sind <strong>die</strong><br />

Sorgen des Alltags schnell vergessen<br />

– zu aufregend ist <strong>die</strong> 60-minütige<br />

Abenteuerreise dann. Und<br />

zu gut durchstrukturiert. „Kinder<br />

brauchen Rituale, Struktur, einen<br />

Rahmen“, sagt Friedmann an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle.<br />

Eine Märchenst<strong>und</strong>e beginnt<br />

bei ihr deshalb immer mit den<br />

großen Stoffpuppen „Luci“ oder<br />

„Konrad“. Die leicht verplanten<br />

„Plappermäuler“ mit langen<br />

blonden Haaren leiten z<strong>um</strong> jeweiligen<br />

Märchen hin, stellen vorab<br />

<strong>die</strong> eine oder andere wichtige<br />

Frage <strong>und</strong> prüfen <strong>die</strong> Kinder auf<br />

Vorkenntnisse, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Märchenst<strong>und</strong>e<br />

wichtig sind. Im Rahmen<br />

der ersten Märchenst<strong>und</strong>e<br />

<strong>die</strong>ses Jahres, <strong>die</strong> am 21. Oktober<br />

unter Einhaltung aktueller Hygienemaßnahmen<br />

stattfinden konnte,<br />

erzählte Claudia Friedmann<br />

<strong>das</strong> Werk „Gänse <strong>und</strong> Schwäne“.<br />

Das dazu passende Motto lautete<br />

„Vom Brot des Lebens“. Und<br />

<strong>die</strong> dazu passende Einstiegsfrage,<br />

<strong>die</strong> mit „Wasser“ <strong>und</strong> „Mehl“<br />

brav von den Kindern beantwortet<br />

wurde: „Was brauche ich z<strong>um</strong> Backen<br />

von Brot?“<br />

Die Kinder aktiv<br />

miteinbinden<br />

Die aufwändig gestalteten Kulissen,<br />

<strong>die</strong> Claudia Friedmann auf<br />

einem großen Tisch zwischen<br />

den prallgefüllten Bücherregalen<br />

aufbaut, bastelt sie überwiegend<br />

selbst. Das gilt auch für <strong>die</strong> zahlreichen<br />

Märchenfiguren, Handpuppen<br />

<strong>und</strong> Stabpuppen. Doch<br />

mit aufregenden Kulissen, coolen<br />

Selbstaufgebaut: Diese bunte Märchenkulisse in der Peißenberger Gemeindebürcherei<br />

wartet bereits auf <strong>die</strong> Kinder.


G<strong>r<strong>und</strong></strong>e auch in jedem Menschen<br />

von uns wohnt“, entlarvt wird. Die<br />

Botschaft hierbei: Wem es gelingt,<br />

alte Muster zu enttarnen, kann<br />

Negatives hinter sich lassen <strong>und</strong><br />

so mit neuer Kraft, Hoffnung <strong>und</strong><br />

Zuversicht nach vorne blicken.<br />

Claudia Friedmann, hier mit den Puppen „Luci“ <strong>und</strong> „Konrad“, liebt <strong>das</strong><br />

freie Erzählen von Märchen.<br />

Puppen <strong>und</strong> Figuren allein lässt<br />

sich <strong>die</strong> Aufmerksamkeitsspanne<br />

der Vier- bis Achtjährigen noch<br />

lange nicht aufrechterhalten.<br />

Die Kinder müssen von Anfang<br />

bis Ende immer wieder aktiv ins<br />

Märchen miteingeb<strong>und</strong>en werden.<br />

Das gelingt, passend zur jeweiligen<br />

Szene, mit Gestiken <strong>und</strong><br />

Bewegungen. Aber auch mit Aufforderungen,<br />

aktiv mitzusprechen<br />

– ein wertvoller Aspekt in Sachen<br />

Sprachbildung. Heißt: Wenn Claudia<br />

Friedmann zur Märchenst<strong>und</strong>e<br />

ruft, wird nicht ruhig <strong>und</strong> gebannt<br />

zugehört – es ist phasenweise<br />

richtig Action geboten, <strong>um</strong> im<br />

nächsten Moment wieder innezuhalten.<br />

Quasi eine Abenteuerreise<br />

mit ständigem Auf <strong>und</strong> Ab. Und<br />

<strong>das</strong> taugt den Kindern, <strong>die</strong> dabei<br />

vor allem unterbewusst Wichtiges<br />

für ihre weitere Entwicklung mit<br />

nach Hause nehmen. Denn Handlungen<br />

von Märchen beinhalten<br />

immer wertvolle Botschaften fürs<br />

Leben. „Wie verschlüsselt <strong>die</strong> Texte<br />

auch sein mögen, es sind überall<br />

Hinweise für tiefste, zeitlose<br />

Weisheit <strong>und</strong> Wahrheit zu finden“,<br />

sagt Claudia Friedmann, <strong>die</strong> viele<br />

Märchen zu ihren Favoriten zählt:<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>das</strong> Werk „Die Bienenkönigin“,<br />

in dem es sehr viel<br />

<strong>um</strong> <strong>das</strong> Zeigen <strong>und</strong> Zulassen von<br />

Mitgefühl geht. Oder <strong>das</strong> Märchen<br />

„Die drei Federn“, in dem<br />

ein „D<strong>um</strong>mling“ dank Selbstbesinnung<br />

<strong>und</strong> Weltoffenheit plötzlich<br />

z<strong>um</strong> Helden reift, während<br />

<strong>die</strong> Angeber <strong>und</strong> Bösewichte da<br />

draußen als wahre „Schwächlinge“<br />

nach <strong>und</strong> nach enttarnt werden.<br />

Auch eine schöne Botschaft<br />

überbringt <strong>das</strong> Märchen „F<strong>und</strong>evogel“,<br />

wonach <strong>das</strong> Leben eines<br />

Vogels ernsthaft bedroht ist. Dank<br />

Zauberkräften, Fre<strong>und</strong>schaften<br />

<strong>und</strong> engem Zusammenhalt überlebt<br />

er aber doch. Und nicht zu<br />

vergessen: „R<strong>um</strong>pelstilzchen“, in<br />

dem quasi ein Übeltäter, „der im<br />

Kostenfrei, aber mit<br />

Voranmeldung<br />

Letzteres ist in Zeiten von Corona<br />

besonders wichtig. Deshalb freut<br />

sich Claudia Friedmann <strong>um</strong>so<br />

mehr, trotz Pandemie in <strong>die</strong> Märchenwerkstatt<br />

einladen zu dürfen.<br />

Unter Einhaltung aktueller Hygienemaßnahmen<br />

finden nach dem<br />

Oktobertermin auch im <strong>November</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong> sowie im<br />

Januar <strong>und</strong> Februar 2021 kostenlose<br />

Märchenerzählungen in der<br />

Peißenberger Gemeindebücherei<br />

für Kinder ab vier Jahren statt.<br />

Entgegen vor der Pandemie sind<br />

für <strong>die</strong> Termine nun Voranmeldungen<br />

notwendig (08803/5730;<br />

buecherei@peissenberg.de). Und<br />

<strong>die</strong> Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />

Am Mittwoch, 18. <strong>November</strong>, erzählt<br />

Claudia Friedmann unter<br />

dem Motto „Viele fleißige Helfer“<br />

<strong>das</strong> bekannte Märchen „Schneewittchen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> sieben Zwerge“.<br />

Am Mittwoch, 16. <strong>Dezember</strong>, unter<br />

dem Motto „Der Himmel ist so<br />

nah!“ <strong>das</strong> Märchen „Die sieben<br />

Raben“. Am Mittwoch, 20. Januar<br />

2021 unter dem Motto „Draußen<br />

ist es kalt“ <strong>das</strong> Werk „Ich weck’<br />

dich, wenn der Frühling kommt“.<br />

Und am Mittwoch 10. Februar 2021<br />

unter dem Motto „Indianermärchen“<br />

<strong>die</strong> Geschichte „Adlerauge<br />

<strong>und</strong> Fliegende Feder“, wozu <strong>die</strong><br />

Kinder auch als Indianer verkleidet<br />

kommen dürfen. Beginn aller<br />

Termine ist stets <strong>um</strong> 15.30 Uhr.<br />

Vorausgesetzt, <strong>die</strong> Pandemie-Entwicklung<br />

lässt <strong>die</strong> Märchenst<strong>und</strong>en<br />

auch wirklich zu. Und verhilft<br />

so den schüchternen wie aufgeweckten<br />

Kindern zu Zuversicht,<br />

Selbstvertrauen <strong>und</strong> Lebensfreude<br />

in jeder Lebenslage.<br />

js<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 43


ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />

Miteinander reden,<br />

musizieren, gratulieren<br />

Schloss-Konzert in Evangelischer Akademie<br />

Sauber<br />

g’spart!<br />

Erdgas <strong>und</strong> Ökostrom<br />

von Energie Südbayern.<br />

Gut versorgt mit günstiger Energie <strong>und</strong><br />

ausgezeichnetem Service.<br />

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Tutzing | Für Sonntag, 1. <strong>November</strong>, planen <strong>die</strong> Musikfre<strong>und</strong>e<br />

Tutzing ein Schloss-Konzert im Musiksaal<br />

der Evangelischen Akademie, Schlossstraße<br />

2 <strong>und</strong> 4 in Tutzing. Anlass ist der 250. Geburtstag<br />

des Komponisten Ludwig van Beethoven, dessen<br />

weltberühmten Werke <strong>das</strong> „Deutsche Streichtrio“,<br />

besetzt mit Ingolf Turban (Violine), Jürgen Weber<br />

(Viola) <strong>und</strong> Reiner Ginzel (Violoncello), zu Gehör<br />

bringen möchten. Das Konzert findet an <strong>die</strong>sem<br />

Tag zwei Mal statt. Erst <strong>um</strong> 16 Uhr, später <strong>um</strong> 19<br />

Uhr, <strong>und</strong> dauert jeweils <strong>r<strong>und</strong></strong> eine St<strong>und</strong>e. Vorausgesetzt<br />

natürlich, <strong>die</strong> Corona-Entwicklung<br />

Musikalischer R<strong>und</strong>gang auf Roseninsel<br />

Feldafing | Not macht bekanntlich erfinderisch. Viele Künstler<br />

versuchen ihre Arbeit deshalb virtuell nach außen zu<br />

tragen. Besonders sehenswert an <strong>die</strong>ser Stelle: Ein Projekt<br />

von „KunstRä<strong>um</strong>e am See“, welches alle Interessierten zu<br />

einem poetisch musikalischen R<strong>und</strong>gang auf <strong>die</strong> Roseninsel<br />

einlädt. Nicht direkt vor Ort, sondern auf der weltweit bekannten<br />

<strong>und</strong> kostenlos zugänglichen Videoplattform YouTube,<br />

mit Internetverbindung abrufbar auf allen Smartphones,<br />

Tablets, Laptops <strong>und</strong> PCs. Einfach in <strong>die</strong> Suchleiste „Roseninsel<br />

– voll Sehnsucht <strong>und</strong> Schönheit“ eintippen. Sprecherin<br />

Laura Maire <strong>und</strong> Gitarrist Johannes Öllinger präsentieren<br />

sowohl eigens komponierte Stücke als auch allzeitgültige<br />

Texte von literarischen Größen wie Rainer Maria Rilke <strong>und</strong><br />

Christian Morgenstern. Die Konzeption<br />

<strong>und</strong> Idee des außergewöhnlichen Projekts<br />

stammt von Elisabeth Carr, <strong>die</strong> seit<br />

Jahren <strong>die</strong>se geheimnisvolle<br />

Insel an der<br />

Feldafinger<br />

Bucht bespielt.<br />

js<br />

lässt <strong>die</strong>ses niveauvolle<br />

Klassik-Konzert auch<br />

zu. So oder so wird<br />

<strong>das</strong> Platzangebot beschränkt<br />

sein. Nähere<br />

Informationen sowie<br />

Vorverkaufskarten bei<br />

Ursula Müller unter<br />

08158 / 3876 oder Online (www.musikfre<strong>und</strong>etutzing.info).<br />

Dort sind auch alle Informationen<br />

für ein im <strong>Dezember</strong> geplanjtes<br />

Adventskonzert hinterlegt.<br />

Die Gewinner<br />

der Herbstausgabe<br />

Tassiloland | Zwei neue Bücher sowie<br />

einen weiteren Spzialitätenkorb der<br />

Schönegger Käse-Alm haben wir im<br />

Rahmen unserer September/Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />

verlost. Je ein Exemplar<br />

von „Nähe, Mut <strong>und</strong> Vielfalt“ haben<br />

Bruno Roder aus Seeshaupt, Ilse<br />

Sägmüller aus Penzberg <strong>und</strong> Marion<br />

Schlenster aus Reichling gewonnen.<br />

Je ein Exemplar des Romans „Die<br />

W<strong>und</strong>erfrauen — alles was <strong>das</strong> Herz<br />

begehrt“ haben Barbara Schnecking<br />

aus <strong>Weilheim</strong>, Dr. Inf. Marija Kopf<br />

aus Feldafing <strong>und</strong> Nikolaus Anti aus<br />

Andechs gewonnen. Das notwendige<br />

Wissen <strong>und</strong> Losglück im Rahmen unseres<br />

Heimaträtsels hatte in unserer<br />

Herbstausgabe Familie Hänig<br />

aus <strong>Weilheim</strong>. Herzlijchen<br />

Glückwunsch!<br />

44 | <strong>tassilo</strong>


ELTERNTALK auch in Zeiten der Pandemie<br />

Tassiloland | Familien sind aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona besonders gefordert. Einerseits<br />

möchten sie ihre Kinder so gut es geht vor einer möglichen<br />

Infektion schützen, andererseits möglichst unbelastet aufwachsen<br />

lassen. Beides uneingeschränkt unter einen Hut zu bringen ist derzeit<br />

unmöglich. Wer sich in <strong>die</strong>ser schwierigen Zeit alleingelassen fühlt<br />

mit familiären, erzieherischen Problemen, kann sich an ELTERNTALK<br />

wenden. Es handelt sich <strong>um</strong> eine vom Freistaat geförderte Organisation<br />

mit folgendem Hintergedanken: Eltern sind in der Regel <strong>die</strong><br />

wahren Experten ihrer Kinder. Insofern macht es Sinn, <strong>das</strong>s sie sich<br />

regelmäßig zu einem offenen Austausch treffen. Davon profitieren<br />

wieder<strong>um</strong> <strong>die</strong> einzelnen Väter <strong>und</strong> Mütter. In Zeiten von Corona sicherlich<br />

in besonderem Maße. Die Talks finden derzeit in Peißenberg,<br />

Peiting, Schongau <strong>und</strong> Altenstadt unter Einhaltung<br />

entsprechender Hygienestandards statt. Nähere Informajtionen<br />

gibt’s bei Gabriele Jocher unter 0170 / 4471767. Wucherpfennig verlässt IHK-Geschäftsstelle<br />

<strong>Weilheim</strong> | Jens Wucherpfennig, seit <strong>November</strong> 2016 Leiter der IHK-<br />

Geschäftsstelle in <strong>Weilheim</strong>, übernimmt z<strong>um</strong> 1. Januar 2021 <strong>die</strong> Leitung<br />

der IHK-Geschäftsstelle in Rosenheim. Noch bis Jahresende verantwortet<br />

der Regionalökonom <strong>die</strong> Betreuung von mehr als 37 000<br />

IHK-Mitgliedsunternehmen in den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen <strong>und</strong><br />

Landsberg am Lech. Seine Nachfolge tritt kommissarisch<br />

Alexandra Scholz an. Die 37-Jährige ist seit Herbst 2017 als<br />

Regionalreferentin in <strong>Weilheim</strong>s Geschäftsstelle stelle tätig <strong>und</strong><br />

arbeitet in <strong>die</strong>ser Funktion sehr eng mit den in<br />

den IHK-Regionalausschüssen ehrenamtlich<br />

aktiven Unternehmern zusammen.<br />

js<br />

ASP für Menschen ungefährlich?<br />

Tassiloland | Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ist sowohl<br />

für Menschen als auch Haustiere ungefährlich. Auch <strong>die</strong> Verbreitung<br />

hält sich deutschlandweit betrachtet bislang stark in Grenzen,<br />

weshalb für hiesige Schweinehalter kein G<strong>r<strong>und</strong></strong> zur Sorge besteht.<br />

Bislang von ASP betroffen sind ausschließlich Wildschweine in<br />

Brandenburg. Übertragen wird der Erreger entweder durch direkten<br />

Kontakt von Tier zu Tier. Oder durch indirekte Übertragung, z<strong>um</strong><br />

Beispiel durch <strong>das</strong> Fressen ASP-befallener Speisereste wie roher<br />

Schinken oder Rohwurst. Was jeder Bürger für sich tun kann, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> Situation weiterhin im Griff zu behalten: Bei Spaziergängen<br />

durch Wälder H<strong>und</strong>e immer (!) an <strong>die</strong> Leine nehmen. n. Und auf gar<br />

keinen Fall Speisereste in <strong>die</strong> Natur werfen. Das gilt auch<br />

für den übriggebliebenen Rest einer mitgeführten Brotjzeit,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel einer Wurstsemmel.<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 45


ZIST im Nordosten Penzbergs<br />

Ein Ort der Selbstfindung<br />

Penzberg-ZIST | Sein Vater ist aus<br />

dem Zweiten Weltkrieg nie zurückgekommen.<br />

Auf dem Schulhof<br />

wurde er verprügelt. „Dinge,<br />

<strong>die</strong> dich prägen.“, sagt Dr. Wolf<br />

Büntig, im ersten Berufsleben<br />

Forschungs-Arzt an der University<br />

of California, San Francisco.<br />

Die dortigen Tierversuche wurden<br />

ihm rasch zuwider, <strong>die</strong> Sinnhaftigkeit<br />

seines Tuns zunehmend von<br />

ihm selbst in Frage gestellt. Während<br />

einer Meditation hatte Büntig<br />

dann einen Tagtra<strong>um</strong>, der mit<br />

dem Satz „So what!“ endete. Von<br />

dem Moment an beschäftigte er<br />

sich mit H<strong>um</strong>anistischer Psychologie,<br />

nahm an Seminaren, Selbsterfahrungsgruppen<br />

<strong>und</strong> Fortbildungen<br />

teil – <strong>und</strong> zog mit seiner<br />

Frau <strong>und</strong> vier Kindern zurück nach<br />

Deutschland, suchte einen Hof auf<br />

dem Land. Fündig geworden ist er<br />

letztlich nordöstlich von Penzberg,<br />

im Weiler Zist, wo er einen im<br />

Rohbau belassenen Aussiedlerhof<br />

zu einem Seminarhaus <strong>um</strong>baute.<br />

Daraus entstand: Eine Oase<br />

für Büntigs wahre Berufung –<br />

psychotherapeutische Arbeit mit<br />

Menschen, <strong>die</strong> ihr menschliches<br />

Potential entfalten möchten.<br />

Die ersten Workshops kamen derart<br />

gut an, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Nachfrage nach<br />

weiteren exponentiell stieg – aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

positiver M<strong>und</strong>propaganda<br />

<strong>und</strong> gezielten Einladungen des<br />

Gründers höchstpersönlich spricht<br />

sich <strong>das</strong> Entfaltungspotential von<br />

ZIST nicht nur in der Region, sondern<br />

weltweit her<strong>um</strong>. Von Gabelstaplerfahrern<br />

<strong>und</strong> Bäuerinnen<br />

aus direkter Region bis hin zu Top-<br />

Managern, Schauspielern <strong>und</strong> Politikern<br />

– <strong>die</strong> Gäste <strong>und</strong> Referenten<br />

des Seminarzentr<strong>um</strong>s kommen<br />

tatsächlich aus aller Welt. Inzwischen<br />

bietet <strong>das</strong> idyllisch gelegene<br />

Seminarhaus in U-Form vier Therapierä<strong>um</strong>e,<br />

eine eigene vegetarische<br />

Küche samt Speisesaal, eine<br />

Selbstbe<strong>die</strong>nungs-Cafeteria sowie<br />

ein Gästehaus mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Betten,<br />

<strong>die</strong> derzeit aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona-Hygienemaßnahmen<br />

nicht vollständig<br />

ausgelastet werden können.<br />

Potentialorientierte<br />

Psychotherapie<br />

Dr. Wolf Büntig, 83, hat nach einer<br />

USA-Tätigkeit als Forschungs-Arzt<br />

ZIST gegründet.<br />

Der viel zu frühe Tod eines engen<br />

Familienmitglieds. Häusliche Gewalt.<br />

Der elterliche Zwang, <strong>das</strong><br />

vom Vater aufgebaute Unternehmen<br />

eines Tages zu übernehmen.<br />

Stu<strong>die</strong>ren, weil „bei uns immer<br />

schon stu<strong>die</strong>rt wurde“. Es gibt<br />

unzählige Einflüsse von Kindesbeinen<br />

an, <strong>die</strong> einen Menschen zu<br />

dem formen, was er im Hier <strong>und</strong><br />

Jetzt ist. Die große Gefahr bei all<br />

den Einflüssen von außen: Sich<br />

selbst zu verlieren. Insbesondere<br />

in Zeiten des Höher, Schneller,<br />

Weiter leben viele Menschen nur<br />

noch für ihren Beruf, möchten<br />

immer noch besser, noch erfolgreicher<br />

werden, <strong>und</strong> im Zuge dessen<br />

auf gar keinen Fall Schwäche<br />

zeigen in <strong>die</strong>ser schier unaufhaltsamen<br />

Hochleistungsgesellschaft.<br />

Ehen gehen kaputt, der enge<br />

Draht zu den eigenen<br />

Kindern<br />

verloren, ebenso<br />

zu langjährigen<br />

Fre<strong>und</strong>en. Spätestens<br />

dann wacht der eine oder<br />

andere auf <strong>und</strong> stellt sich tiefgreifendere<br />

Fragen. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />

nach dem Sinn des Lebens? Oder:<br />

Wer bin ich eigentlich? Und wie<br />

will ich wirklich leben?<br />

Um <strong>das</strong> herauszufinden, helfen<br />

<strong>die</strong> facettenreichen, potentialorientierten<br />

Seminar-Angebote von<br />

ZIST, <strong>die</strong> allesamt auf tiefenpsychologisch<br />

f<strong>und</strong>ierten Methoden<br />

vor dem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> h<strong>um</strong>anistischer<br />

Psychologie basieren. Es<br />

handelt sich <strong>um</strong> Aus-, Weiter- <strong>und</strong><br />

Fortbildungen zur Entwicklung<br />

menschlicher Kompetenz in Form<br />

von Wegbegleitung, Psychotherapie<br />

<strong>und</strong> Selbsterfahrung. Letzteres<br />

sieht in der Praxis so aus: Gäste<br />

aus unterschiedlichen Ländern,<br />

unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen<br />

Geschichten treffen<br />

im Seminarhaus aufeinander<br />

<strong>und</strong> fangen an, sich gegenseitig<br />

über ihr bisheriges Leben auszutauschen<br />

sowie offen über ihre<br />

wahren Probleme zu sprechen.<br />

Für eine optimale R<strong>und</strong><strong>um</strong>betreuung<br />

der Gäste arbeiten bei ZIST<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Mitarbeiter in Voll- oder<br />

Teilzeit sowie einige Aushilfskräfte.<br />

Köche, Hotelfachfrauen, Bürofachkräfte,<br />

Reinigungsfachkräfte,<br />

Haustechniker, Marketingspezialisten.<br />

Die Workshops dagegen<br />

werden ausschließlich von namhaften<br />

Experten geleitet <strong>und</strong> betreut<br />

– ZIST arbeitet jährlich mit<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 freiberuflichen Fachreferenten<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

Ausbildung von<br />

Psychotherapeuten<br />

Einer der renommiertesten Fachreferenten<br />

überhaupt ist der<br />

Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

höchstpersönlich: Dr. Wolf Büntig,<br />

inzwischen 83 Jahre alt, der seine<br />

Tätigkeit als Psychotherapeut <strong>und</strong><br />

Lehrer nach wie vor über alles<br />

liebt. Und erst dann kürzertreten<br />

wird, wenn er geistig oder körperlich<br />

nicht mehr in der Lage dazu<br />

sein wird. „Dieses Individu<strong>um</strong><br />

Mensch fasziniert mich seit meinem<br />

vierten Lebensjahr, es wird<br />

nie langweilig“, sagt er.<br />

46 | <strong>tassilo</strong>


sich im Reinen sein, <strong>und</strong> folglich<br />

besser mit schwierigen Situationen<br />

wie z<strong>um</strong> Beispiel Trennung<br />

oder Tod <strong>um</strong>gehen. Laut Dr. Wolf<br />

Büntig gibt es immer wieder Teilnehmer,<br />

<strong>die</strong> nach den drei, sieben<br />

oder 14 Seminartagen ihr Leben<br />

komplett, ja z<strong>um</strong>indest punktuell<br />

so <strong>um</strong>strukturieren, <strong>und</strong> so wieder<br />

zu sich selbst finden.<br />

Um den Erfolg von ZIST – <strong>die</strong> Resonanzen<br />

der K<strong>und</strong>en sind ohne<br />

Übertreibung überragend – auch<br />

in Zukunft aufrechtzuerhalten,<br />

werden im Hause von Dr. Wolf<br />

Büntig nicht nur Gäste aus aller<br />

Welt für Selbsterfahrung, Wegbegleitung<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie begrüßt.<br />

„2011 haben wir <strong>die</strong> staatlich<br />

anerkannte ZIST Akademie für<br />

Psychotherapie gegründet, in der<br />

wir Psychologen zu Psychotherapeuten<br />

ausbilden.“ Berufsbegleitend<br />

über fünf Jahre hinweg kommen<br />

stu<strong>die</strong>rte Psychologen immer<br />

wieder wochenweise nach ZIST.<br />

An den Ort, wo seit fast fünf Jahrzehnten<br />

Privatpersonen aus aller<br />

Welt lernen, ihr menschliches Potential<br />

zu entfalten.<br />

js<br />

Ein Ort z<strong>um</strong> Wohlfühlen: Das<br />

Institut ZIST liegt abseits der Orte<br />

Penzberg <strong>und</strong> Iffeldorf, quasi<br />

inmitten der Natur.<br />

Alle <strong>Ausgabe</strong>n z<strong>um</strong> Nachlesen online unter<br />

Workshop-Beispiele, <strong>die</strong> noch<br />

<strong>die</strong>ses Jahr unter Einhaltung aktueller<br />

Hygienemaßnahmen sowie<br />

in kleineren Gruppenstärken stattfinden:<br />

„Wesen <strong>und</strong> Charakter“,<br />

„Reise zu dir selbst“, „Dem Tod<br />

neu begegnen – Abschied <strong>und</strong> Bestatten<br />

als Tor z<strong>um</strong> Leben“, „Leben<br />

ohne dich“ oder „Einfach Liebe<br />

Retreat für Paare“. Letztlich geht<br />

es in allen Seminaren, Aus-, Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildungen bei ZIST <strong>um</strong><br />

zwei große Ziele: Bewusstsein<br />

schaffen. Und fühlen lernen. Nur<br />

wer <strong>die</strong> Dinge des Lebens bewusst<br />

wahr- <strong>und</strong> annimmt, kann mit<br />

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november / dezember <strong>2020</strong> | 47


KussKuh – ein landwirtschaftliches Vorzeigeprojekt<br />

Regionales Bio-Fleisch<br />

von glücklichen Rindern<br />

Hinterklausmen | Tausende junge<br />

Kälber werden wöchentlich<br />

in große Viehtransporter getrieben<br />

<strong>und</strong> dicht an dicht über viele<br />

Tage hinweg ins entfernte Ausland<br />

gekarrt. War<strong>um</strong>? Weil Hochleistungskühe<br />

zwar nur noch fünf<br />

Jahre im Einsatz sind, dafür aber<br />

trotzdem einmal jährlich kalben<br />

müssen – ohne Kalb gibt eine Kuh<br />

keine Milch. Insofern kommen auf<br />

eine Kuh fünf Kälber, weshalb der<br />

Kälbermarkt massiv übersättigt<br />

ist. Das wieder<strong>um</strong> führt zu extrem<br />

niedrigen Preisen – manche Bauern<br />

bekommen für ein Kalb nicht<br />

mehr als mickrige acht (!) Euro.<br />

Hinzu kommen höchst unwürdige<br />

Umgangsmethoden in Sachen „Lebendtransport“<br />

von den erst fünf<br />

Wochen alten, bereits enthornten<br />

Jungtieren. Ein von Investigativ-<br />

Journalisten aufgedecktes Beispiel<br />

unterstreicht <strong>das</strong> Procedere im<br />

Massenmarkt von Kälbern ganz<br />

gut: Erst werden <strong>die</strong> aus dem<br />

deutschsprachigen Alpenra<strong>um</strong><br />

stammenden Kälber zu einem<br />

Mastbetrieb in Spanien transportiert,<br />

<strong>und</strong> von dort – nachdem <strong>die</strong><br />

Tiere vollgestopft wurden mit unnatürlichem<br />

Kraftfutter – über <strong>die</strong><br />

EU-Grenzen hinweg bis in den Libanon.<br />

Dort steht ein riesengroßes<br />

Schlachthaus, wo <strong>die</strong> Tiere unter<br />

abermals widrigsten Bedingungen<br />

abgeladen, total verängstigt<br />

reingetrieben <strong>und</strong> getötet werden.<br />

Das daraus gewonnene, qualitativ<br />

schlechte Fleisch landet letztlich<br />

wieder in den Kühlfächern hiesiger<br />

Discounter – erhältlich zu einem<br />

Spottpreis.<br />

Allein beim Gedanken daran, <strong>das</strong>s<br />

<strong>die</strong> kleinen, unschuldigen Kälber<br />

unter Hitze, Platzangst sowie<br />

mangelnder <strong>und</strong> unges<strong>und</strong>er Ernährung<br />

z<strong>um</strong> Teil bis ans andere<br />

Ende der Welt gekarrt werden,<br />

blutet Max <strong>und</strong> Tina Bannaski <strong>das</strong><br />

Herz. Das junge Ehepaar betreibt<br />

in Hinterklausmen bei Bernbeuren<br />

einen Bio-Bauernhof im Nebenerwerb.<br />

Das erste Mal nicht<br />

mehr ruhig schlafen konnte Max<br />

in jener Nacht, als er am Tag zuvor<br />

einen seiner Stiere persönlich z<strong>um</strong><br />

Schlachthof nach Kempten gefahren<br />

– <strong>und</strong> erstmals hautnah mitbekommen<br />

hat, wie sehr <strong>die</strong> dort<br />

ankommenden Tiere aufgeregt<br />

<strong>und</strong> verängstigt sind. „Jetzt sind<br />

<strong>die</strong> Zustände in einem bayerischen<br />

Schlachthaus aber noch gut“,<br />

sagt er in Anspielung auf Billig-<br />

Schlachtungen in beispielsweise<br />

Osteuropa, oder eben Vorderasien.<br />

Nach einem weiteren, höchst<br />

unwürdigen Abtransport von fünf<br />

Panorama-Weide statt Massenmast:<br />

Idyllisch haben es <strong>die</strong> Rinder in Hinterklausmen.<br />

48 | <strong>tassilo</strong>


Glücklich vereint: Max Bannaski <strong>und</strong> seine Rinder.<br />

Kälbern war für den hauptberuflichen<br />

Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

von BB Umwelttechnik klar: „Es<br />

muss sich was ändern, weil ich<br />

<strong>die</strong>sen respektlosen Umgang mit<br />

unseren Tieren, mit unserer Natur,<br />

nicht mit meiner Einstellung z<strong>um</strong><br />

Leben vereinbaren kann <strong>und</strong> will.“<br />

Gemeinsam mit anderen Landwirten<br />

hat er über <strong>die</strong> Datenbank HIT<br />

den Transport von hiesigen Kälbern<br />

nochmals genauer verfolgt.<br />

Vier von fünf haben <strong>die</strong> EU verlassen,<br />

wurden bis dahin bereits vier<br />

Mal (!) an- <strong>und</strong> abgemeldet.<br />

Und <strong>das</strong> zweite S für „Sichere<br />

Herkunft“. In der Praxis <strong>um</strong>gesetzt<br />

wird <strong>das</strong> Projekt so: Die auf<br />

einem Milchviehbetrieb geborenen<br />

Kälber werden von regionalen<br />

Aufzuchtbetrieben aufgenommen<br />

<strong>und</strong> bis zur Schlachtreife in Würde<br />

<strong>und</strong> auf möglichst natürliche Art<br />

<strong>und</strong> Weise großgezogen. So wird<br />

verhindert, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Kälber nach<br />

bereits wenigen Wochen unter<br />

widrigsten Bedingungen ins Ausland<br />

gekarrt werden.<br />

Konkret beteiligen sich am Kuss-<br />

Kuh-Projekt momentan drei Parteien:<br />

Die Bannaskis sowie Robert<br />

Streif aus dem Bernbeurer Ortsteil<br />

Eschach, <strong>die</strong> bewusst von Mutterkuhhaltung<br />

auf Aufzuchtbetrieb<br />

<strong>um</strong>gestellt <strong>und</strong> somit Platz geschaffen<br />

haben für <strong>die</strong> Aufnahme<br />

von Kälbern. Letztere kommen<br />

wieder<strong>um</strong> vom „Kollmanshof“,<br />

ein klassischer Milchviehbetrieb<br />

nördlich von Bernbeuren, der von<br />

Georg <strong>und</strong> Christine Hiltensberger<br />

betrieben wird. „Auch wir sind es<br />

leid, unsere Kälber nach wenigen<br />

Wochen ins Ungewisse zu geben –<br />

jetzt wissen wir, <strong>das</strong>s es ihnen<br />

gut geht.“ Und zwar allen. Aufgenommen<br />

<strong>und</strong> bis zur Schlachtreife<br />

aufgezogen werden von Streif <strong>und</strong><br />

Bannaskis nämlich alle abzugebenden<br />

Kälber der Hiltensbergers,<br />

egal ob männlich oder weiblich.<br />

Die jungen Rinder genießen dann<br />

in der Tat ein w<strong>und</strong>erbares Leben,<br />

sind den kompletten Sommer über<br />

auf naturbelassenen, weitläufigen<br />

Weiden, <strong>die</strong> sich im schönen Voralpengebiet<br />

zwischen Auerberg<br />

<strong>und</strong> Ammergauer Alpen befinden.<br />

Darüber hinaus bleiben <strong>die</strong> Tiere<br />

zu 100 Prozent unversehrt – <strong>die</strong><br />

Kälber werden nicht enthornt,<br />

<strong>die</strong> Stierkälber nicht kastriert. Im<br />

Winter haben <strong>die</strong> Rinder sogar<br />

<strong>die</strong> Wahl zwischen kuscheligem<br />

Stall, Weide oder Auslauf im Freien.<br />

Gefüttert werden sie während<br />

der kalten Jahreszeit ausschließlich<br />

mit biozertifiziertem Heu<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>um</strong>met, <strong>das</strong> wieder<strong>um</strong> mit<br />

bewusst kleingehaltenen <strong>und</strong> somit<br />

bodenschonenden Maschinen<br />

eigenhändig auf naturbelassenen<br />

Wiesen gemäht, getrocknet <strong>und</strong><br />

eingefahren wird. Sollten <strong>die</strong> im<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>e kernges<strong>und</strong>en, glücklichen<br />

Tiere doch mal erkranken,<br />

werden sie – so gut es möglich<br />

ist – mit naturheilk<strong>und</strong>igen Mitteln<br />

<strong>und</strong> Methoden wieder fit <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong> gemacht. Künstlich hergestelltes<br />

Kraftfutter kommt also<br />

nicht in Frage, chemisch hergestellte<br />

Medizin nur im äußersten<br />

Notfall.<br />

Geschlachtet werden <strong>die</strong> Rinder<br />

zwar auch nach <strong>r<strong>und</strong></strong> 18 bis 24 Monaten.<br />

Allerdings auf eine Art <strong>und</strong><br />

Weise, <strong>die</strong> stressfreier nicht sein<br />

könnte. In <strong>die</strong>sem Falle nimmt Max<br />

Bannaski <strong>das</strong> Heft des Handelns<br />

selbst in <strong>die</strong> Hand. Nicht, weil er<br />

Spaß daran hat. Aber so trägt er<br />

allein <strong>die</strong> volle Verantwortung<br />

dafür, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> KussKuh-Rinder<br />

bis zur letzten Sek<strong>und</strong>e in Würde<br />

leben – <strong>und</strong> selbst beim Tötungsvorgang<br />

nicht leiden müssen. Für<br />

den sogenannten Weideschuss hat<br />

er eine mobile Schlachtbox samt<br />

Hochsitz errichtet, <strong>die</strong> er mittels<br />

Traktor mitten aufs Feld fährt.<br />

Dann wartet Max Bannaski im Stile<br />

eines Jägers so lange, bis sich <strong>die</strong><br />

Herde mit dem jeweils auser-<br />

Stressfreie Schlachtung<br />

auf der Weide<br />

Über Tage, Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

hinweg machten sich Max <strong>und</strong><br />

Ehefrau Tina intensiv Gedanken<br />

darüber, wie sie ihre kleine, landwirtschaftliche<br />

Welt wenigstens<br />

für sich ein Stück weit besser machen<br />

könnten. Daraus geboren ist<br />

letztlich ein in der Region einzigartiges<br />

Gemeinschafts-Projekt mit<br />

einem ziemlich genialen Namen:<br />

KussKuh. Das K steht für „Keine<br />

Lebendtiertransporte“. Das U für<br />

„Unversehrtheit des Tieres“. Das<br />

S für „Stressfreie Schlachtung“.<br />

Max Bannaski auf seiner eigens konstruierten Schlachtbox.<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 49


50 | <strong>tassilo</strong><br />

HERZERL-TAGE<br />

DIE<br />

HOCHZEITSMESSE<br />

AM STARNBERGER SEE<br />

Die Hochzeitsmesse im H´ugo´s Beach Club vom<br />

14.-15.11.<strong>2020</strong><br />

direkt am Ufer des Starnberger Sees!<br />

<br />

Tickets unter: www.hochzeitsmesse-starnberger-see.de<br />

wählten Rind auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Metern<br />

annähert. Im Optimalfall legt sich<br />

<strong>das</strong> Rind ins Gras z<strong>um</strong> Wiederkäuen.<br />

Dann muss er sitzen, der<br />

erste Schuss mit einem schallgedämpften<br />

Kleinkaliber – <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

getötete Tier innerhalb von nur<br />

drei Minuten mittels Winde in<br />

<strong>die</strong>se Spezialvorrichtung gezogen,<br />

aufgehängt, gestochen <strong>und</strong> ausgeblutet<br />

werden. Die bis dato gut<br />

einjährige Praxiserfahrung zeigt,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> anvisierte Tier bis z<strong>um</strong><br />

Schluss tiefenentspannt bleibt.<br />

Und auch <strong>die</strong> Rinder dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong><br />

sich vom nahezu lautlosen Schuss<br />

nicht irritieren lassen. Sie schauen<br />

– wenn überhaupt – kurz auf,<br />

grasen dann aber wieder friedlich<br />

<strong>und</strong> entspannt weiter.<br />

Vegetarier kaufen<br />

wieder Fleisch<br />

Noch wird <strong>das</strong> frischgeschossene<br />

Rind zu einem regionalen Metzger<br />

gefahren. Mittelfristig soll im Zuge<br />

des KussKuh-Projekts ein eigenes,<br />

kleines Schlachthaus gebaut<br />

werden. In Zukunft soll also auch<br />

ein Metzger z<strong>um</strong> KussKuh-Projekt<br />

kommen, <strong>um</strong> dort <strong>das</strong> jeweilige<br />

Rind auszunehmen <strong>und</strong> zu verarbeiten.<br />

„Dann sind wir im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />

von niemandem mehr abhängig<br />

<strong>und</strong> haben noch kürzere Wege“,<br />

sagt Tina Bannaski, <strong>die</strong> sich unter<br />

anderem <strong>um</strong> den Verkauf <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Vermarktung der KussKuh-Produkte<br />

kümmert. Geschlachtet wird im<br />

Rahmen <strong>die</strong>ses Vorzeige-Projekts<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> einmal im Monat – immer<br />

nur dann, wenn <strong>die</strong> Nachfrage der<br />

Fleischmenge auch der Größe eines<br />

Rindes entspricht. Erhältlich ist<br />

<strong>das</strong> regionale, frische Bio-Fleisch<br />

dann in zwei Paketen. Die Zehn-<br />

Kilo-Variante mit Hack, Gulasch,<br />

Steak, Rouladen, Beinscheibe,<br />

Brustkern, Hochrippe oder Hals sowie<br />

Braten kostet derzeit 190 Euro.<br />

Machen gemeinsame Sache: Die<br />

Bannaskis (rechts) mit den Familien<br />

Hiltensberger <strong>und</strong> Streif.<br />

Das Endprodukt: Qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch aus der Region.<br />

Das Fünf-Kilo-Paket 100 Euro.<br />

„Wobei wir auch Sonderwünsche<br />

versuchen zu erfüllen“, sagt Tina<br />

Bannaski, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle einen<br />

Blick auf <strong>die</strong> professionelle Internetseite<br />

kuss-kuh.de empfiehlt –<br />

sie hält alle wichtigen Informationen<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Projekt bereit.<br />

Die meisten K<strong>und</strong>en allen Alters<br />

<strong>und</strong> aus allen Gesellschaftsschichten<br />

kommen im Umkreis von 25 bis<br />

30 Kilometern, vereinzelt sogar bis<br />

aus München. Sie alle holen <strong>das</strong><br />

Fleisch direkt auf dem Bannaski-<br />

Hof in Hinterklausmen ab. Darunter<br />

sind sogar Vegetarier, <strong>die</strong> aus<br />

voller Überzeugung sagen: „Wenn<br />

ich weiß, <strong>das</strong>s es aus direkter Region<br />

kommt, <strong>die</strong> Tiere es bis zu ihrem<br />

Tod gutgehabt haben <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Qualität sehr hochwertig ist, esse<br />

ich auch wieder etwas Fleisch –<br />

<strong>und</strong> gebe dafür gerne auch mehr<br />

Geld aus.“ Mehr Geld für weniger,<br />

dafür regionale Produkte voller<br />

Qualität? Dieser immer stärker<br />

aufkommende Trend kommt dem<br />

KussKuh-Projekt sicherlich entgegen.<br />

Allerdings nicht im Sinne des<br />

Geldver<strong>die</strong>nens. Einerseits läuft<br />

<strong>das</strong> Projekt gerade erst an, wirft<br />

im Verhältnis keine Gewinne ab –<br />

dem höheren Fleischpreis stehen<br />

Kosten für Genehmigungen, Tierarzt,<br />

Metzger <strong>und</strong> Ausrüstung sowie<br />

ein erhöhter Arbeitsaufwand<br />

mit hauseigenem Schlachten,<br />

Verkaufen, Verpacken, Buchhalten<br />

<strong>und</strong> Vermarkten gegenüber.<br />

„Andererseits geht es uns in erster<br />

Linie auch gar nicht <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Wirtschaftlichkeit“, betont Georg<br />

Hiltensberger, der ausdrücklich<br />

von einem „ideellen Wert“ einer<br />

„guten Sache“ spricht <strong>und</strong> sich<br />

natürlich wünscht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> regionale<br />

Aufzucht von Kälbern aus<br />

Milchviehbetrieben Schule macht.<br />

Mehr Tierwohl, kurze Wege, eine<br />

bessere Fleischqualität sowie faire<br />

Preise für hochwertige Lebensmittel<br />

aus direkter Region für <strong>die</strong><br />

Region. Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e geht KussKuh<br />

so, wie Landwirtschaft früher betrieben<br />

wurde. Dezentral. Und mit<br />

der Natur, nicht gegen sie. js


Neues Buch des Penzberger Autors Stefan König<br />

Die Zugspitze –<br />

ein Berg der Kontraste<br />

Penzberg | Tageszeitungen,<br />

R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen – sie<br />

alle haben über <strong>die</strong> Erstbesteigung<br />

der Zugspitze berichtet,<br />

<strong>die</strong> sich am 27. August <strong>2020</strong> z<strong>um</strong><br />

200. Mal jährte. Josef Naus hieß<br />

der Mann, ein Tiroler, der sich im<br />

Auftrag von König Maximilian I.<br />

auf den Weg machte an <strong>die</strong>sem<br />

Hochsommertag im Jahre<br />

1820. Genaugenommen sollte<br />

der damals 27-jährige Leutnant<br />

<strong>und</strong> Vermessungsingenieur<br />

Deutschlands höchsten Berg für<br />

den „Topographischen Altas von<br />

Bayern“ genauer unter <strong>die</strong> Lupe<br />

nehmen. Hierfür reiste der junge<br />

Mann bereits im Juli an den<br />

Fuße des Berges an, <strong>um</strong> zunächst<br />

mehrere Erk<strong>und</strong>ungstouren zu<br />

unternehmen. Die Expedition zur<br />

Erstbesteigung startete schließlich<br />

am 26. August 1820 mit einem<br />

Aufstieg zur Angerhütte. Von dort<br />

ging es am frühen Morgen des 27.<br />

Augustes, gegen 4 Uhr, los über<br />

<strong>das</strong> Zugspitzplatt <strong>und</strong> den Schneeferner-Gletscher<br />

hinauf z<strong>um</strong> West-<br />

Gipfel. Um 11.45 Uhr sei der junge<br />

Tiroler dort oben angekommen,<br />

rammte als Beweis seines bergsteigerischen<br />

Erfolgs einen kurzen<br />

Bergstock mit daran befestigtem<br />

Sacktuch in den Schnee. Mehr<br />

war aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eines aufziehenden<br />

Gewitters zeitlich nicht drin.<br />

Naus berichtete nach unbeschadeter<br />

Wiederankunft im Tal von<br />

einem Donnerwetter mit Schauer<br />

<strong>und</strong> Schneegestöber, von einem<br />

Abstieg unter größter Gefahr.<br />

Dass er mit <strong>die</strong>ser Erstbesteigung<br />

auch 200 Jahre danach noch<br />

für Schlagzeilen im kompletten<br />

deutschsprachigen Ra<strong>um</strong> sorgen<br />

würde, war ihm damals sicher<br />

nicht bewusst. Ebenso wenig, wie<br />

viele Menschen es ihm seither<br />

gleichgetan haben. R<strong>und</strong> 500 000<br />

Bergsteiger jährlich erklimmen<br />

den 2 962 Meter hohen Berg heutzutage.<br />

Als „Berg der Kontraste“ bezeichnet<br />

Stefan König <strong>die</strong> Zugspitze. Der<br />

renommierte Autor, Redakteur <strong>und</strong><br />

Ausstellungsmacher aus Penzberg<br />

hat passend z<strong>um</strong> Erstbesteigungs-<br />

> > >BÜCHER ZU GEWINNEN<br />

Jubilä<strong>um</strong> Deutschlands höchsten<br />

Berg aus journalistischer Sicht<br />

genauer unter <strong>die</strong> Lupe genommen.<br />

Das Resultat: Ein 285<br />

Seiten starkes Buch, gespickt<br />

mit spannenden, witzigen <strong>und</strong><br />

informativen Texten, aber auch<br />

atemberaubenden Bildern von<br />

namhaften Fotografen. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

der technischen Entwicklung hat<br />

sich <strong>die</strong> Zugspitze vom reinrassigen<br />

Bergsteiger-Berg auch z<strong>um</strong><br />

Touristen-Magnet entwickelt. Wer<br />

nicht fit genug, nicht schwindelfrei<br />

<strong>und</strong> nicht trittsicher ist, kann<br />

bequem mit der Seilbahn hochfahren.<br />

Sowohl vom Eibsee als<br />

auch von der österreichischen<br />

Seite, der Ehrwalder, führt eine<br />

hinauf. Und nicht zu vergessen: Die<br />

nostalgische Zahnradbahn.<br />

Stefan König schreibt von einer<br />

„magischen Anziehungskraft“, <strong>die</strong><br />

von der Zugspitze auf Bergsteiger<br />

<strong>und</strong> Touristen ausgeht. Wer Lust<br />

auf spektakuläre Tiefblicke von<br />

Deutschlands höchstem Berg bekommen<br />

hat: Das neue Buch von<br />

Stefan König mit dem Titel „Zugspitze<br />

– Berg der Kontraste“, ist in<br />

allen regionalen Buchhandlungen<br />

für 35 Euro erhältlich.<br />

js<br />

Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost 3 x 1 Exemplar des Buches<br />

„Zugspitze – Berg der Kontraste“. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />

eine Postkarte mit dem Stichwort „2 962 Meter“ an „<strong>tassilo</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />

Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg!<br />

52 | <strong>tassilo</strong>


So schön ist<br />

der Spätherbst<br />

an der<br />

Glentleiten!<br />

> > > DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />

Straßen <strong>und</strong> Wege des Herzogs<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„<strong>tassilo</strong>“<br />

„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />

Birkland 40, 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-26<br />

Fax: 08869 / 91 22-27<br />

Mail: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Stand bei Drucklegung im Oktober <strong>2020</strong> – Auflage: 64000 Exemplare<br />

Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Januar / Februar 2021:<br />

Freitag, 18. <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong> (Anzeigenschluss: 30. <strong>November</strong> <strong>2020</strong>) –<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />

Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />

<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

Tassiloland | Im Rahmen des Heimaträtsels<br />

bietet es sich immer<br />

wieder an, auf den Namen unseres<br />

Regionalmagazins einzugehen. Es<br />

gibt nicht nur nach Herzog Tassilo<br />

III. benannte Linden, <strong>die</strong> unter<br />

Naturdenkmalschutz stehen.<br />

Auch Wege <strong>und</strong> Straßen erinnern<br />

im Bereich zwischen Peißenberg<br />

<strong>und</strong> Starnberg, zwischen Dießen<br />

am Ammersee <strong>und</strong> Murnau sowie<br />

Penzberg nach dem einstigen<br />

Baiernherzog (alte Schreibweise).<br />

Nach erster, intensiver Recherche<br />

der Redaktion jedoch weniger<br />

als gedacht. Umso schwieriger,<br />

aus <strong>die</strong>sem schier unendlichen<br />

Straßennetz im Verteilgebiet des<br />

„<strong>tassilo</strong>“-<strong>Magazin</strong>s alle gefragten<br />

Wege <strong>und</strong> Straßen herauszupicken –<br />

allein <strong>die</strong> Listen der hiesigen Kreisstraßen<br />

sind lang. Im Landkreis<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau sind es 29, in<br />

Garmisch-Partenkirchen vier, im<br />

Landkreis Starnberg sechs. Alle<br />

innerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Wege<br />

aufzuzählen, wäre an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

uferlos. Insofern wäre es auch ein<br />

Stück weit unverschämt, Sie, liebe<br />

Leser, nach allen nach dem Herzog<br />

benannten Straßen zu fragen. Wer<br />

es trotzdem weiß, hat sicherlich<br />

gute Chancen auf einen Gewinn.<br />

In <strong>die</strong> Verlosung mitaufgenommen<br />

werden jedoch alle Teilnehmer, <strong>die</strong><br />

mindestens drei Orte im Verteilgebiet<br />

unsers <strong>Magazin</strong>s wissen, in<br />

denen es eine Tassilostraße oder<br />

einen Tassiloweg gibt. Kleiner Tipp<br />

am Rande: Die hier abgebildete<br />

Aufnahme stammt aus Uffing am<br />

Staffelsee – ein Ort, der nicht mehr<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Wo sich <strong>das</strong> doppeldeutige Schild mit der Aufschrift „Kein Unterhaltungsweg“<br />

befindet, wollten wir von Ihnen in unserer September/Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />

wissen. Die Lösung: Am südlichen Ufer<br />

des Ammersees, unweit der Ammerbrücke bei Fischen. Unter<br />

den erstaunlich vielen richtigen Einsendungen war <strong>das</strong> Losglück<br />

<strong>die</strong>smal auf Seiten von Dr. med. Korbinian Klotz aus Peißenberg.<br />

Wir gratulieren recht herzlich!<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper,<br />

Nicole Burk, Christian Rauch<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />

Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />

z<strong>um</strong> Verteilgebiet des „<strong>tassilo</strong>“-<br />

<strong>Magazin</strong>s zählt.<br />

Schicken Sie uns eine Postkarte<br />

mit der Lösung <strong>und</strong> dem Stichwort<br />

„Heimaträtsel“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland<br />

40 in 86971 Peiting. Oder eine<br />

E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />

Zu gewinnen gibt es wieder ein<br />

leckeres Spezialitätenpaket der<br />

Schönegger Käse-Alm, <strong>die</strong>smal<br />

mit dem Titel „Kaminabend“. Darin<br />

verstecken sich unter anderem<br />

Käse-Schmankerl wie Nussknacker,<br />

Vulkankäse, Alprahmkäse, Pfefferkäse<br />

<strong>und</strong> Almblütenkäse.<br />

js<br />

Fotos: mauritius images, Felix Baab, Johannes Schelle,<br />

Adobe Stock, Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper,<br />

Bettina Eder, Kurt Zarbock, Isa Berndt, Krankenhaus<br />

GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Nicole Burk, Eberfinger<br />

Post, Dr. Dagmar Birnzain, Christian Rauch, alge unverpackt,<br />

Ärztlicher Bezirksverband Oberbayern, Gasthof<br />

Drexl, Energiewende Oberland, Rafcio, Schutzgemeinschaft<br />

<strong>Weilheim</strong>er Moos, Fotografie Zacherl, Andreas<br />

Gebert, Raphael Bucher, Michael Holzinger, David<br />

Scharfenberg, ZIST GmbH, B<strong>und</strong>a S. Watermeier, Bioland<br />

Bannaski, Stefanie Haser, Café Süßwahn, Malteser<br />

Hilfs<strong>die</strong>nst <strong>Weilheim</strong><br />

www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

Offen<br />

bis z<strong>um</strong><br />

29.11.<br />

Ganz Oberbayern an einem<br />

Ort entdecken: Genießen Sie<br />

spektakuläre Aussichten auf<br />

Berge <strong>und</strong> Kochelsee, 40 ha<br />

mit mehr als 60 historischen<br />

Gebäuden, Gärten, Wälder<br />

<strong>und</strong> Weiden.<br />

www.glentleiten.de<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 53


Macarons aus dem Dießener „Süßwahn“<br />

Zickige Edelplätzchen in knalligen Farben<br />

Dießen | Es gibt sie in verschiedenen<br />

Farben <strong>und</strong> Geschmacksrichtungen,<br />

sie sehen hübsch aus <strong>und</strong><br />

sind ein beliebtes Mitbringsel für<br />

<strong>die</strong> heimische Kaffeetafel: Macarons,<br />

französische Edelplätzchen<br />

aus Mandelmehl <strong>und</strong> mit Buttercreme-,<br />

Ganache-, oder Fruchtfüllung.<br />

Wer sie naschen will, muss<br />

nicht extra nach Frankreich reisen.<br />

Vielmehr lohnt sich ein Besuch im<br />

„Café Süßwahn“ in Dießen. Hier<br />

zaubert Denise Peters Kuchen, Torten<br />

<strong>und</strong> Macarons in allen Varian-<br />

ten:<br />

„Wir backen sie<br />

<strong>das</strong><br />

ganze Jahr<br />

über“, erzählt sie. Und so lässt st<br />

<strong>die</strong><br />

Meister-Konditorin it<br />

or<br />

in ihrer Phantasie<br />

asie<br />

freien en<br />

Lauf, auch bei den Füllungen.<br />

Während <strong>die</strong> Mandel-Baiser-<br />

Kekse in der Weihnachtszeit gerne<br />

mal nach Spekulatius, Orange,<br />

Marzipan <strong>und</strong> Zimt schmecken,<br />

gehören sonst eher rosafarbene<br />

Macarons mit Himbeer-Marzipancreme<br />

oder herzhafte Varianten<br />

mit Lachs <strong>und</strong> Dill z<strong>um</strong> kulinarischen<br />

Angebot der Konditorei<br />

<strong>und</strong> Patisserie. „Aktuelle Renner<br />

sind momentan <strong>die</strong> Macarons mit<br />

Pistazienfüllung sowie mit Salz-<br />

Karamell. Die essen <strong>die</strong> Leute besonders<br />

gerne“, sagt <strong>die</strong> 32-Jähri-<br />

ge. Aber<br />

auch alle<br />

le anderen en Sorten<br />

werden en regelmäßig elmä<br />

g weggekauft.<br />

ekau<br />

Eine<br />

Entwicklung, ng, über<br />

<strong>die</strong><br />

sich<br />

Denise Peters ers sehr<br />

freut: „Die<br />

Nachfrage an Macarons ist <strong>um</strong> einiges<br />

angestiegen. In Dießen sind<br />

viele Touristen unterwegs, <strong>die</strong> <strong>das</strong><br />

Baiser-Gebäck gleich mitnehmen,<br />

auch als Geschenk.“ Spätestens im<br />

Frühjahr soll der Online-Versand<br />

für Macarons weiter ausgebaut<br />

werden.<br />

„Nur wenige<br />

trauen sich ran“<br />

Wer <strong>die</strong> Leckereien nicht zu Hause,<br />

sondern vor Ort genießen<br />

möchte, staunt<br />

nicht schlecht. Optisch erinnert<br />

<strong>das</strong> „Café Süßwahn“ mit den roten<br />

Samtsofas, dem Kronleuchter<br />

<strong>und</strong> einer alten Registrierkasse an<br />

eine Mischung aus Wiener Kaffeehaus<br />

<strong>und</strong> französischer Patisserie.<br />

Dazu ein Schuss Vintage-Look. In<br />

der Vitrine leuchten farbenfroh<br />

Macarons, Tartes, Eclairs, Kuchen<br />

<strong>und</strong> Torten. Denise Peters legt bei<br />

ihren Kreationen großen Wert auf<br />

Nachhaltigkeit. Für ein optimales<br />

Geschmackserlebnis verwendet<br />

sie ausschließlich Bio-Eier <strong>und</strong><br />

Dinkelmehl, frisch <strong>und</strong><br />

in Handar-<br />

ar-<br />

beit<br />

zubereitet. eite<br />

t.<br />

Für<br />

alle Veganer<br />

bietet e <strong>die</strong><br />

Konditorei täglich ein<br />

bis zwei vegane <strong>und</strong> laktosefreie<br />

Delikatessen aus der Kuchentheke<br />

an. Vegane Macarons fallen allerdings<br />

noch nicht darunter. Diese<br />

möchte Denise Peters als nächstes<br />

entwickeln. „Natürlich ohne Eier“,<br />

verspricht sie.<br />

Wer sie schon mal probiert hat,<br />

weiß, <strong>das</strong>s sie nicht nur herrlich<br />

aussehen, sondern ein wahrer<br />

Ga<strong>um</strong>enschmaus sind. Dennoch<br />

ist <strong>die</strong> Herstellung der Macarons<br />

nicht gerade einfach. Denise Peters<br />

bezeichnet sie als „Meisterstück“<br />

französischer Patisserie.<br />

„Sie<br />

sind zickig ig <strong>und</strong><br />

nur<br />

weni-<br />

ge<br />

trauen sich<br />

ran.“ Obwohl sie<br />

größtenteils<br />

eils<br />

54 | <strong>tassilo</strong>


Das Café Süßwahn verzaubert auch im Innenbereich.<br />

aus Mandelmehl, Zucker <strong>und</strong> Eiweiß<br />

bestehen, hängt deren Gelingen<br />

von mehreren Faktoren ab.<br />

„Wichtig ist <strong>die</strong> Luftfeuchtigkeit,<br />

damit <strong>die</strong> Oberfläche der Baisers<br />

antrocknen kann. Optimal ist trockenes<br />

Wetter“, erklärt <strong>die</strong> Backexpertin.<br />

Auch <strong>die</strong> Grammangaben<br />

müssen exakt eingehalten<br />

werden, damit <strong>die</strong> Baiser-Masse<br />

locker bleibt <strong>und</strong> beim Backen<br />

nicht zusammenfällt. Bevor <strong>die</strong><br />

Macarons in den Ofen kommen,<br />

lässt man sie eine halbe St<strong>und</strong>e<br />

liegen. Danach werden sie für<br />

etwa 13 Minuten gebacken. „Perfekte<br />

Macarons hinzubekommen<br />

ist schwierig“, weiß Denise Peters<br />

aus eigener Erfahrung. Auch bei<br />

ihr gab es schon Bleche, <strong>die</strong> „nix“<br />

geworden sind, obwohl sie ein<br />

„alter Hase“ auf dem Gebiet ist.<br />

Noch bevor sie in <strong>die</strong> Schule kam,<br />

konnte sie bereits backen. Ihre<br />

Mutter schenkte ihr z<strong>um</strong> siebten<br />

Geburtstag einen kleinen Kinderherd,<br />

mit echten Herdplatten <strong>und</strong><br />

richtigem Ofen. Sie buk nach Gefühl<br />

<strong>und</strong> ihre Mutter unterstütze<br />

sie dabei. Das habe sie geprägt<br />

<strong>und</strong> dafür ist ihr Peters bis heute<br />

sehr dankbar.<br />

Ein Gebäck aus dem<br />

Mittelalter<br />

Denise Peters hat sich mit ihrem<br />

Café einen Kindheitstra<strong>um</strong> erfüllt.<br />

Die Geschichte der Macarons geht<br />

bis in <strong>das</strong> frühe Mittelalter zurück.<br />

Die erste Erwähnung findet sich in<br />

Frankreich des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Möglicherweise kommen sie in<br />

ihrer Urform aus Italien, denn<br />

<strong>die</strong> ursprünglichen Macarons<br />

ähnelten sehr den italienischen<br />

Amarettini. Damals bestand <strong>das</strong><br />

Macaron nur aus Baiser. Nachdem<br />

man <strong>das</strong> Rezept aber immer<br />

weiter verfeinerte, begann man<br />

im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, Marmelade<br />

oder Creme mit in <strong>die</strong> Kekse einzubacken.<br />

Später bohrte man <strong>das</strong><br />

fertige Baiser an <strong>und</strong> befüllte es.<br />

Erst in den 1930er Jahren wurde<br />

<strong>die</strong> heutige Form der Macarons<br />

in Paris entwickelt. Bis heute am<br />

weitesten verbreitet ist <strong>das</strong> bunte<br />

Macaron in Form einer kleinen<br />

Doppelscheibe <strong>und</strong> mit einer<br />

Cremeschicht dazwischen. nb<br />

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november / dezember <strong>2020</strong> | 55


Nikolaus-Service am Starnberger See<br />

Lob <strong>und</strong> Tadel<br />

stehen im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

Starnberg | Die Kolpingfamilie<br />

in Starnberg am See ist seit 1888<br />

aktiv. Bis heute engagieren sich<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 270 Mitglieder in Kirche <strong>und</strong><br />

Gesellschaft. Gottes<strong>die</strong>nste, spirituelle<br />

Angebote, Vorträge sowie<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit gehören<br />

ebenso z<strong>um</strong> Programm wie<br />

gesellige <strong>und</strong> heitere Veranstaltungen.<br />

Besonders Theatergruppen<br />

stellen eine feste Größe im<br />

kulturellen Leben der Stadt dar.<br />

„Lebensernst <strong>und</strong> Lebensfreude“<br />

steht als Motto über allen Aktivitäten.<br />

Andreas Weger ist seit 1986<br />

bei der Starnberger Kolpingfamilie<br />

<strong>um</strong>triebig. Zunächst engagierte er<br />

sich in der Kolpingbühne, einer<br />

Theatergruppe. Seit zwölf Jahren<br />

ist der 44-jährige Planer <strong>und</strong> Bauleiter<br />

eines Ingenieurbüros jedoch<br />

im Vorstand der Kolpingfamilie,<br />

aktuell auch erster Vorsitzender.<br />

„Mein Vorbild <strong>und</strong> Mentor war<br />

Pfarrer Schreiegg, der mich durch<br />

mein Leben begleitet, <strong>und</strong> Wert<br />

auf menschliches Miteinander<br />

gelegt hat. Sein Leitspruch lautete:<br />

Im Job zählt <strong>die</strong> Leistung, bei<br />

uns zählt der Mensch.“ Im Jahr<br />

2013 wurde Andreas Weger von<br />

einem anderen Mitglied der Kolpingfamilie<br />

gefragt, ob er nicht<br />

auch als Nikolaus <strong>die</strong> Familien in<br />

Starnberg besuchen wolle. Damit<br />

schloss sich für Andreas Weger ein<br />

Kreis, schließlich hatte er als Kind<br />

selbst dem Heiligen Nikolaus mit<br />

leuchtenden Augen ins Antlitz geschaut.<br />

Er willigte ein <strong>und</strong> schlüpft<br />

seitdem an drei Tagen im Jahr in<br />

<strong>das</strong> schwere Kostüm, setzt sich<br />

<strong>die</strong> Mitra auf <strong>und</strong> klopft mit dem<br />

56 | <strong>tassilo</strong><br />

schweren Stab in der Hand an <strong>die</strong><br />

Türen der Familien, <strong>die</strong> ihn gebucht<br />

haben.<br />

Rasch wachsende<br />

Nachfrage<br />

Zunächst war er von 2013 bis 2016<br />

alleine unterwegs, gelegentlich<br />

mit Simon Schubert als Krampus<br />

an seiner Seite. Die Nachfrage<br />

wurde aber so groß, <strong>das</strong>s seit<br />

drei Jahren <strong>die</strong> Kolpingmitglieder<br />

Andreas Schubert <strong>und</strong> Martin Eickelschulte<br />

als weitere Nikoläuse<br />

im vorweihnachtlichen Einsatz<br />

sind. Wichtig ist ihnen eine genaue<br />

Unterscheidung, wie Andreas<br />

Weger erklärt: „Wir sind nicht<br />

als Weihnachtsmänner unterwegs,<br />

sondern wirklich als Verkörperung<br />

des Heiligen Nikolaus, den es ja im<br />

Gegensatz z<strong>um</strong> Weihnachtsmann<br />

wirklich gegeben hat <strong>und</strong> der arme<br />

Kinder beschenkte <strong>und</strong> belohnte.“<br />

Von den Eltern erhalten sie im Vorfeld<br />

eine Liste mit Tadel <strong>und</strong> Lob<br />

für <strong>die</strong> Kleinen. Die positiven Aspekte<br />

müssen aber auf jeden Fall<br />

überwiegen, denn der Sprössling<br />

soll motiviert <strong>und</strong> nicht bestraft<br />

werden. Die Geschenke werden an<br />

einem geheimen Ort versteckt, so<br />

<strong>das</strong>s sie Andreas Weger unbeobachtet<br />

in seinen Sack packen kann.<br />

Die Starnberger Nikoläuse legen<br />

wert darauf, <strong>das</strong>s es sich eher <strong>um</strong><br />

„kleine Aufmerksamkeiten“ handelt.<br />

Das Ereignis zählt, nicht der<br />

Wert des Präsents.<br />

Pro Familie stehen 45 Minuten Zeit<br />

zur Verfügung. Andreas Weger op-<br />

So sieht der Nikolaus ohne sein Gewand aus: Andreas Weger.


sich mit seinen Kollegen bei einer<br />

Flasche Wein zusammen, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

vergangenen Tage Revue passieren<br />

zu lassen: Was könnte man<br />

anders oder besser machen? Wo<br />

gab es Probleme? Welche Ansprache<br />

funktionierte besonders gut?<br />

Große Kinderaugen schauen zu dem Mann mit dem weißen Bart auf.<br />

fert für <strong>die</strong> drei Tage als Nikolaus<br />

Urlaub. Im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Services<br />

arbeitet Maike Holdinghausen<br />

als „Engel“. Sie sammelt <strong>die</strong> Anfragen,<br />

sortiert <strong>die</strong> Lob- <strong>und</strong> Tadellisten<br />

<strong>und</strong> koordiniert <strong>die</strong> Fahrten der<br />

drei Nikoläuse. Die Planung der<br />

Strecken <strong>und</strong> Termine ist ein Puzzlespiel<br />

– einmal geriet Andreas<br />

Weger bei einer eiligen Anfahrt mit<br />

seinem Pkw auf einen Fußgängerweg.<br />

Ein empörter Bürger wollte<br />

ihn in <strong>die</strong> Schranken weisen, doch<br />

als er sah, wer da am Steuer saß,<br />

hatte er ein Einsehen <strong>und</strong> half dem<br />

Nikolaus in Not aus der Patsche.<br />

Vom einfachen Haus<br />

bis zu Prominenten<br />

Starnberg ist bekanntlich keine<br />

arme Stadt. Andreas Weger besucht<br />

auch Familien, „deren Na-<br />

men ich nicht nennen darf“. Aber<br />

der Unterschied zwischen Armen<br />

<strong>und</strong> Reichen würde verschwinden,<br />

en,<br />

sobald er den Kindern n gegenüber-<br />

genü<br />

stehe. Gelegentlich leiste er familientherapeutische<br />

Arbeit, erklärt<br />

Weger, wenn er <strong>die</strong> Kinder darauf<br />

hinweisen würde, <strong>das</strong>s sie auf <strong>die</strong><br />

Eltern hören sollen, weil <strong>die</strong>se sie<br />

lieben. „Alleine <strong>die</strong>ser Satz führte<br />

schon bei manchen Familien<br />

dazu, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Kind ganz verwirrt<br />

zu seinen Eltern blickte, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong><br />

mich verdutzt anschauten.<br />

Dann flossen auch schon Tränen.<br />

Das ist dann der Augenblick, wo<br />

ich merke, <strong>das</strong>s in unserer Gesellschaft<br />

etwas nicht stimmt. Wenn<br />

ein Externer kommen darf <strong>und</strong><br />

durch eine solche Äußerung bei<br />

der Familie etwas Überraschendes<br />

auslöst.“ Mittlerweile gibt es<br />

Kinder, <strong>die</strong> er über Jahre hinweg<br />

immer wieder besucht, deren Entwicklung<br />

beobachten kann. Dann<br />

nimmt er auch mal konkret Bezug<br />

auf Ereignisse, indem er <strong>die</strong> Entwicklung<br />

in der Schule lobt oder<br />

zu einem spezifischen Erfolg gratuliert.<br />

Nach den Einsätzen macht<br />

er<br />

sich akribisch Notizen, <strong>um</strong> auch<br />

im nächsten Jahr<br />

wieder vorberei-<br />

ei<br />

tet t zu sein. Und<br />

natürlich setzt t er<br />

Hausbesuche trotz<br />

Corona?<br />

Der Nikolaus Service der Starnberger<br />

Kolpingfamilie ist kostenlos,<br />

aber eine Spende für einen<br />

wohltätigen Zweck wird gerne<br />

genommen. Auch hierbei erleben<br />

<strong>die</strong> Nikoläuse rührende Geschichten,<br />

wie Andreas Weger berichtet:<br />

„Ich komme manchmal zu Familien,<br />

<strong>die</strong> zu fünft in einer winzigen<br />

Wohnung leben. Und dann geben<br />

<strong>die</strong> mir einen Betrag als Spende,<br />

den ich ablehne, weil sie <strong>das</strong> Geld<br />

viel besser für sich selbst brauchen<br />

können.“ Die Nikoläuse sind<br />

also ehrenamtlich unterwegs. Was<br />

zählt, ist letztlich der emotionale<br />

Lohn: „Wenn <strong>die</strong> Kinder einen anschauen,<br />

dann ist da ein Funkeln<br />

in den Augen, <strong>das</strong> unbeschreiblich<br />

ist.“ Der Alltagsstress ist in solchen<br />

Momenten vergessen.<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr muss aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />

Corona-Pandemie nun neu überlegt<br />

werden, ob, <strong>und</strong> wenn ja, wie.<br />

Ganz ausfallen soll der Nikolaus-<br />

Service in Starnberg aber nicht.<br />

Erste Planungsgespräche haben<br />

bereits stattgef<strong>und</strong>en – wahrscheinlich<br />

wird es darauf hinauslaufen,<br />

<strong>das</strong>s der Besuch vom Nikolaus<br />

nur noch mit viel Abstand <strong>und</strong><br />

unter freiem Himmel stattfinden<br />

kann. Beispielsweise im Garten,<br />

vor der Garage oder im Hinterhof.<br />

Im letzten Jahr konnten sich <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

200 Kinder in Starnberg über den<br />

Besuch vom Nikolaus freuen. Dazu<br />

kommen noch zahlreiche Schüler<br />

z er <strong>und</strong> Schülerinnen – auch an Lehranstalten<br />

sind<br />

<strong>die</strong> Nikoläuse aktiv.<br />

Insofern würde eine gänzliche Absage<br />

des<br />

Nikolauses nicht nur <strong>die</strong><br />

Kinder, sondern eine ganze<br />

Stadt hart treffen.<br />

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november / dezember <strong>2020</strong> | 57


Saisonal <strong>und</strong> regional – Rezepte der Hauswirtschaftereirei<br />

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Saftiges Roastbeef<br />

unterm Christba<strong>um</strong><br />

Tassiloland | Sicherlich ist <strong>die</strong> Vorfreude<br />

auf <strong>die</strong> Stade Zeit heuer<br />

nicht so stark ausgeprägt wie in<br />

den Jahren zuvor. Die Corona-bedingten<br />

Einschränkungen haben<br />

<strong>das</strong> gesellschaftskulturelle Leben<br />

zu nicht unerheblichen Teilen einschlafen<br />

lassen. Trotzdem steigt so<br />

langsam <strong>die</strong> Vorfreude auf Weihnachten.<br />

Der Duft aus Omas Küche,<br />

eine Mischung aus Zimt, Nelken<br />

<strong>und</strong> Vanille. Das Schreiben sinnlicher,<br />

motivierender <strong>und</strong> nachdenklicher<br />

Weihnachtskarten für<br />

<strong>die</strong> engsten Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familienmitglieder.<br />

Die Suche nach dem<br />

schönsten Christba<strong>um</strong>. Und <strong>die</strong><br />

Überlegung, welch Festgericht an<br />

Heiligabend sowie am ersten <strong>und</strong><br />

zweiten Weihnachtsfeiertag serviert<br />

werden soll. Wer sich nicht so<br />

recht festlegen kann, noch unentschlossen<br />

ist zwischen Fisch, Gans,<br />

Rind oder Fleisch-frei? Die drei<br />

Damen der Hauswirtschafterei helfen<br />

bei der Entscheidungsfindung,<br />

schlagen ein Dreigänge-Menü mit<br />

Käsknödelsuppe als Vorspeise,<br />

Roastbeef mit Fächerkartoffeln als<br />

Hauptgericht sowie Preiselbeer-<br />

Schichtspeise als Dessert vor. Im<br />

Folgenden lesen Sie, liebe Leser,<br />

wie es gemacht wird:<br />

Käsknödelsuppe<br />

(Vorspeise)<br />

ZUTATEN:<br />

1 Zwiebel<br />

EL Butter<br />

2 Eier<br />

125 ml Milch<br />

Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />

1 EL Petersilie<br />

150 g geriebener Bergkäse<br />

120 g Semmelbrösel<br />

evtl. Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />

ZUM ANRICHTEN:<br />

1-1,5 l Fleisch- oder<br />

Gemüsebrühe<br />

Schnittlauch<br />

ZUBEREITUNG: Die Zwiebel schälen<br />

<strong>und</strong> fein würfeln. In der heißen<br />

Butter andünsten <strong>und</strong> abkühlen<br />

lassen.<br />

Die Eier mit der Milch <strong>und</strong> den<br />

Gewürzen verrühren. Zwiebel, Petersilie,<br />

Käse <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />

zufügen <strong>und</strong> 30 Minuten quellen<br />

lassen.<br />

Aus der Masse etwa 12 kleine Knödel<br />

formen <strong>und</strong> <strong>die</strong>se entweder in<br />

leicht siedendem Salzwasser 15<br />

Minuten ziehen lassen. Oder <strong>die</strong><br />

Knödel leicht flach drücken <strong>und</strong><br />

in heißem Öl von beiden Seiten<br />

goldbraun ausbacken.<br />

Die Knödel in heißer Brühe, mit<br />

Schnittlauch bestreut, servieren.<br />

Roastbeef<br />

(Hauptgericht)<br />

ZUTATEN:<br />

1 Knoblauchzehe<br />

8 EL Rapsöl<br />

grobes Salz, roter Pfeffer<br />

1 EL Kräuter<br />

1 kg Roastbeef<br />

1 EL Rapsöl<br />

58 | <strong>tassilo</strong>


#WeLoveMusic<br />

ZUBEREITUNG: UN<br />

Den<br />

Knoblauch<br />

schälen <strong>und</strong> fein<br />

würfeln. Mit Öl,<br />

Gewürzen en <strong>und</strong> Kräutern verrühren.<br />

2 EL Marinade beiseitestellen,<br />

mit dem Rest <strong>das</strong> Fleisch marinieren<br />

<strong>und</strong> mind. 2 St<strong>und</strong>en ziehen<br />

lassen.<br />

Das Roastbeef im heißen Öl <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong><br />

kräftig anbraten. Auf ein angewärmtes,<br />

mit Backpapier ausgelegtes<br />

Backblech legen, mit der<br />

restlichen Marinade bestreichen<br />

<strong>und</strong> im Backofen fertig garen.<br />

Garzeit: 40 bis 50 Minuten bei 140<br />

°C (120 °C Heißluft)<br />

Nach der Garzeit <strong>das</strong> Fleisch in<br />

Alufolie wickeln <strong>und</strong> vor dem Aufschneiden<br />

noch 15 Minuten ruhen<br />

lassen. Dazu passen Fächerkartoffeln.<br />

TIPP: Übriges Roastbeef kalt dünn<br />

aufschneiden <strong>und</strong> mit einer Soße<br />

aus Crème fraîche, Senf, frisch geriebenem<br />

Meerrettich, gewürfelten<br />

Essiggurken, Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />

anrichten.<br />

Fächerkartoffeln<br />

ZUTATEN:<br />

600 g festkochende Kartoffeln<br />

50 g flüssige Butter<br />

Salz<br />

ZUBEREITUNG: Die Kartoffeln<br />

schälen, größere Kartoffeln längs<br />

halbieren <strong>und</strong> jeweils eine gewölbte<br />

Seite in engen Abständen<br />

einschneiden. Nebeneinander in<br />

eine gefettete Auflaufform setzen,<br />

mit der geschmolzenen Butter bestreichen,<br />

salzen <strong>und</strong> backen.<br />

Backzeit: 40<br />

Minuten bei 200 °C<br />

(180<br />

°C Heißluft)<br />

Preiselbeer-Schichtspeise<br />

h i<br />

(Dessert)<br />

ZUTATEN:<br />

15 g Speisestärke<br />

200 ml Rotwein<br />

400 g Preiselbeeren<br />

80 bis 100 g Cantuccini<br />

400 g Sahne<br />

ZUBEREITUNG: Die Speisestärke<br />

mit 2 EL Rotwein glattrühren. Den<br />

restlichen Rotwein 10 Minuten kochen<br />

lassen. Die Stärke einrühren<br />

<strong>und</strong> einmal kurz aufkochen. Von<br />

den Preiselbeeren 1 EL für <strong>die</strong><br />

Garnitur beiseitestellen. Die restlichen<br />

Preiselbeeren z<strong>um</strong> Wein<br />

geben. In vier Dessertgläser füllen<br />

<strong>und</strong> kühl stellen.<br />

Die Cantuccini grob zerkleinern.<br />

Einige Stücke für <strong>die</strong> Garnitur aufbewahren,<br />

den Rest auf den Preiselbeeren<br />

verteilen.<br />

Die Sahne steif schlagen. In einen<br />

Spritzbeutel mit Lochtülle füllen<br />

<strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Cantuccini spritzen.<br />

Mit Preiselbeeren <strong>und</strong> Cantuccinistücken<br />

verzieren.<br />

js<br />

Das Team „<strong>tassilo</strong>“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> drei<br />

Damen der Hauswirtschafterei<br />

wünschen besinnliche, erholsame<br />

Weihnachten <strong>und</strong> gutes Gelingen<br />

beim Ausprobieren der Rezepte!<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 59<br />

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Drechsler- <strong>und</strong> Schnitzerwerkstatt von Stefan Polakowski<br />

„Holz hat hier<br />

ein Mitspracherecht“<br />

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Wessobrunn | Da werden Erinnerungen<br />

an Meister Eder wach.<br />

Unwillkürlich überlegt man beim<br />

Betreten <strong>die</strong>ser Werkstatt, wo sich<br />

hier der P<strong>um</strong>uckl versteckt haben<br />

könnte. Auf der Suche nach einem<br />

handgefertigten Weihnachtsgeschenk<br />

war einem eingefallen,<br />

<strong>das</strong>s doch etwas aus Holz passen<br />

könnte. Etwas Gedrechseltes vielleicht.<br />

Bei der Gelegenheit wäre<br />

auch mal interessant zu erfahren,<br />

wie solche Werkstücke eigentlich<br />

entstehen. Wie es zu solchen<br />

Ideen kommt. Und natürlich, wie<br />

man aus einem Stück Holz mehr<br />

machen kann als nur Brennholz.<br />

So hat sich ein Besuch in der<br />

Werkstatt von Stefan Polakowski<br />

in Wessobrunn ergeben. Eine<br />

Werkstatt, <strong>die</strong> Wärme ausstrahlt.<br />

Was nicht nur am markanten<br />

Bullerjan-Ofen liegt. Nein, man<br />

spürt, hier fühlt sich jemand wohl.<br />

Mittendrin in einer für Außenstehende<br />

überbordenden <strong>und</strong> verwirrenden<br />

Sammlung von Hölzern<br />

aller Art. Manche warten noch unfertig<br />

auf den Moment, wann <strong>die</strong><br />

Wahl auf sie fällt. Manche sind in<br />

Bearbeitung. Andere schon fertiggestellt.<br />

Zwischen dem Holz <strong>und</strong><br />

mehreren vollen Werkbänken stehen<br />

vier verschiedene Drehbänke,<br />

liegen <strong>und</strong> hängen alle möglichen<br />

Werkzeuge für <strong>die</strong> Handarbeit.<br />

Holzcharakter<br />

sichtbar machen<br />

Stefan Polakowski, im Hauptberuf<br />

technischer Angestellter im Krankenhaus<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau, ist<br />

„Tannenbä<strong>um</strong>chen im Wind“ aus Eibe, Ahorn <strong>und</strong> geräucherter Eiche –<br />

exzentrisch gedrechselt, an der Spitze geschnitzt.<br />

hier in seinem Element. Hier<br />

findet er Muße <strong>und</strong> Erfüllung,<br />

auch nach hektischen Arbeitstagen.<br />

„Holz will in Ruhe trocknen.<br />

Braucht Zeit. Genauso wie <strong>die</strong> Ideen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bearbeitung. Das alles<br />

entschleunigt.“ Mit Holz beschäftigt<br />

sich der 54-Jährige schon seit<br />

Jahrzehnten. Hat allerdings erst<br />

auf Umwegen zu seiner wirklichen<br />

Berufung gef<strong>und</strong>en. Zunächst<br />

eine Ausbildung als Schreiner<br />

absolviert, dann einige Jahre als<br />

Schreiner <strong>und</strong> Zimmerer gearbeitet.<br />

Auf der Suche nach einer anderen<br />

Form des Umgangs mit Holz<br />

bewarb er sich in der Staatlichen<br />

Berufsfachschule für Holzbildhauer<br />

in Oberammergau. Er wurde<br />

aufgenommen <strong>und</strong> konnte 1992<br />

mit Erfolg auch noch eine dreijährige<br />

Ausbildung als Holzbildhauer<br />

abschließen. „Das war genau <strong>das</strong>,<br />

was ich gesucht hatte“, erinnert er<br />

sich. „Holz nicht nur als Ba<strong>um</strong>aterial<br />

verarbeiten, sondern etwas<br />

kunstfertig herausarbeiten. Etwas,<br />

<strong>das</strong> dessen Eigenschaften nutzt<br />

<strong>und</strong> den oft versteckten Charakter<br />

<strong>und</strong> dessen individuelle Schönheit<br />

erst sichtbar macht.“ Die Schulung<br />

durch akademische Bildhauer hat<br />

seinen Horizont erweitert <strong>und</strong> ihn<br />

geprägt. Kunstverständnis, verb<strong>und</strong>en<br />

mit altem Handwerkswissen.<br />

„Mit <strong>die</strong>sem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, für


Stefan Polakowski in seiner Werkstatt – <strong>um</strong>geben von Hölzern aller Art,<br />

Werkstücken, Drehbänken <strong>und</strong> Werkzeugen für <strong>die</strong> Handarbeit.<br />

den ich so dankbar bin, geht man<br />

anders an Holz heran, als wenn<br />

man es nur als totes Werkstück betrachtet,<br />

<strong>das</strong> man durch Drechseln<br />

oder Feilen in irgendeine praktische<br />

Form bringt.“<br />

Es gibt kein<br />

Standardrezept<br />

Die Vielfalt der Holzarten, <strong>die</strong> Besonderheit<br />

jedes einzelnen Holzstücks,<br />

fasziniert Stefan Polakowski<br />

nach wie vor. „Ich gehe respektvoll<br />

mit Holz <strong>um</strong>. Freue mich z<strong>um</strong> Beispiel<br />

auch, wenn jemand an mich<br />

Filigran gedrechselte Glöckchen<br />

aus Linden- <strong>und</strong> Ahornholz (oben)<br />

<strong>und</strong> als Ra<strong>um</strong>lüfter geeignete,<br />

gedrechselte Zirbenholzdosen mit<br />

filigraner Kerbschnitzerei (rechts).<br />

denkt <strong>und</strong> mir einen Ast überlässt.<br />

Oder wenn ich selbst auf ein interessantes<br />

Stück Holz stoße.“ So<br />

hat er in seinem Holzlager Stücke<br />

von allen erdenklichen, heimischen<br />

Holzarten gesammelt <strong>und</strong><br />

beschriftet – <strong>und</strong> verbindet mit<br />

vielen eine Geschichte. Obstgehölz<br />

oder Nussba<strong>um</strong> aus bestimmten<br />

Gärten. Eiche, Buche, Linde,<br />

Ahorn, Esche, Birke aus heimischen<br />

Wäldern. Eibe, Lärche, Tanne.<br />

Die Reihe ließe sich fortsetzen.<br />

„Und jede Holzart hat ihre Besonderheiten,“<br />

erläutert Polakowski.<br />

Unterschiedliche Härte, auf <strong>die</strong><br />

man <strong>das</strong> Werkzeug immer<br />

wieder neu einstellen <strong>und</strong><br />

zuschleifen müsse. Unterschiedli-<br />

edli<br />

kann man<br />

nichts.“ Beim<br />

Drechseln<br />

che Struktur. ur. Unterschiedlich ich aus-<br />

könne man schneller ein Ergebnis<br />

geprägte Flader, also Maserung, sehen. Schnitzen brauche noch<br />

<strong>die</strong> erst beim Längsschnitt sichtbar<br />

wird. Unterschiedliche Eigen-<br />

Eingebung. „Wenn es dann aber<br />

mehr Zeit – <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> richtige<br />

schaften beim Trocknen. „So stehe mal gut von der Hand geht, muss<br />

ich zuerst mal sinnierend da <strong>und</strong> man dranbleiben. Da gibt es kein<br />

überlege, was <strong>das</strong> Holz von mir Halten mehr. Essen <strong>und</strong> Schlafen<br />

erwartet. Wie es behandelt werden<br />

möchte. Wofür es geeignet<br />

ist dann zweitrangig“, lacht er.<br />

sein könnte. Wie es am besten zur Jedes Werk<br />

Geltung kommt. So dürfte es vielen<br />

gehen, <strong>die</strong> drechseln.“ Wobei<br />

ein Unikat<br />

bei ihm noch hinzukommt, <strong>das</strong>s er Ideen für Werkstücke <strong>und</strong> Bearbeitungsformen<br />

entstehen auf un-<br />

ausgebildeter Bildhauer ist. „Ich<br />

liebe <strong>die</strong> Kombination von Drechseln<br />

<strong>und</strong> Schnitzen. Das erwei-<br />

ich mir ein Stück Holz genau an<br />

terschiedliche Weise. „Mal schaue<br />

tert <strong>die</strong> Möglichkeiten, <strong>das</strong> Holz <strong>und</strong> weiß sofort, was daraus werden<br />

könnte. Mal wünscht sich je-<br />

zu bearbeiten – macht <strong>die</strong> Sache<br />

aber nicht unbedingt leichter. Man mand einen bestimmten Gegenstand<br />

<strong>und</strong> ich suche unter meinen<br />

muss noch mehr überlegen, als<br />

wenn man nur <strong>die</strong> Drehbank vor Hölzern <strong>das</strong> wahrscheinlich am<br />

sich hat“, so Stefan Polakowski. besten passende Holzstück z<strong>um</strong><br />

Genau <strong>das</strong> sei aber auch reizvoll. Bearbeiten heraus. Mal habe ich<br />

Kein zu bearbeitendes Werkstück selbst eine Idee, was ich gern<br />

sei wie <strong>das</strong> andere. Es gebe zwar machen möchte <strong>und</strong> probiere es<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>regeln z<strong>um</strong> Umgang mit so lange mit verschiedenen Hölzern<br />

<strong>und</strong> Bearbeitungstechniken,<br />

der jeweiligen Holzart, aber kein<br />

Standardrezept, wie <strong>die</strong> Besonderheit<br />

des einzelnen Stücks herden<br />

habe“, erläutert Stefan Pola-<br />

bis ich <strong>die</strong> beste Lösung gefunausgearbeitet<br />

werden kann. „Das kowski.<br />

ist ein kreativer Vorgang, bei dem Gerade zur Weihnachtszeit freuten<br />

sich viele über filigrane ge-<br />

der Mensch merkt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Holz<br />

Mitspracherecht hat,“ schmunzelt drechselte <strong>und</strong> geschnitzte Gegenstände,<br />

<strong>die</strong> sie aufstellen oder<br />

er. Und fügt an: „Gemeinschaftsarbeit,<br />

<strong>die</strong> oft nicht auf Anhieb gelingt.<br />

Da braucht man schon Ge-<br />

Christba<strong>um</strong> schmücken könnten.<br />

mit denen sie Gestecke oder den<br />

duld <strong>und</strong> innere Ruhe. Erzwingen Was er Menschen empfehlen würde,<br />

<strong>die</strong> auch einmal gedrechselte<br />

oder geschnitzte Werke besitzen<br />

möchten? „Gehen Sie am besten<br />

unvoreingenommen, ohne feste<br />

Vorstellung, zu jemandem, der<br />

so etwas herstellt. Lassen Sie sich<br />

darauf ein, ganz unterschiedliche<br />

Ideen zu sehen, wie man den<br />

Charakter eines Holzstücks herausarbeiten<br />

kann, oder was man<br />

aus Holz anfertigen kann. Lassen<br />

Sie sich inspirieren. Und denken<br />

Sie daran: Es ist Handwerkskunst,<br />

entstanden im Miteinander von<br />

Mensch <strong>und</strong> Holz. Selbst wenn <strong>die</strong><br />

Werkstücke ähnlich ausschauen,<br />

ist jedes für sich ein Unikat.“ kp<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 61<br />

Grödner Schnitzereien<br />

IHR FACHGESCHÄFT<br />

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Alle Samstage 9 - 16 Uhr<br />

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Ein Angebot des Malteser Hilfs<strong>die</strong>nstes<br />

Weihnachtsessen für einsame Menschen<br />

<strong>Weilheim</strong> | Jeder kennt <strong>das</strong> weiße,<br />

achtspitzige Kreuz auf rotem<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>. Seit der Gründung im Jahre<br />

1953 ist es <strong>das</strong> Wappen des Malteser<br />

Hilfs<strong>die</strong>nstes, kurz MHD. Die<br />

katholische Hilfsorganisation wurde<br />

vom Deutschen Caritasverband<br />

<strong>und</strong> dem Malteserorden ins Leben<br />

gerufen <strong>und</strong> arbeitet nach dem<br />

Leitsatz: „Bezeugung des Glaubens<br />

<strong>und</strong> Hilfe den Bedürftigen.“ Der<br />

Souveräne Malteserorden selbst<br />

existiert schon seit dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

<strong>und</strong> ist nicht nur eine Ordensgemeinschaft,<br />

sondern auch<br />

ein Ritterorden. Die Gliederung<br />

<strong>Weilheim</strong> kann auf keine ganz so<br />

lange Geschichte zurückblicken.<br />

Seit 2011 gibt es den MHD in der<br />

Stadt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dienststelle an der<br />

Oderdinger Straße wurde 2014 bezogen.<br />

Angeschlossen ist der MHD<br />

<strong>Weilheim</strong> an <strong>die</strong> Diözese Augsburg<br />

<strong>und</strong> arbeitet eng mit dem MHD<br />

Starnberg zusammen. Leiterin vor<br />

Ort ist <strong>die</strong> 47-jährige Jutta Zuber.<br />

Sie organisiert den Einsatz von<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 66 Mitarbeitern, davon 60<br />

Ehrenamtliche. Die Aufgaben sind<br />

vielfältig: Erste-Hilfe-Kurse, Fort<strong>und</strong><br />

Ausbildung für Betreuungsassistenten<br />

sowie Schwestern-<br />

Gute Stimmung beim Weihnachtsessen der Malteser im Jahr 2019.<br />

<strong>und</strong> Pflege<strong>die</strong>nsthelfern. Bei den<br />

Wallfahrten z<strong>um</strong> Kloster Andechs<br />

stellt der MHD <strong>Weilheim</strong> den Sanitäts<strong>die</strong>nst.<br />

Eine Einkaufshilfe wird<br />

angeboten, <strong>die</strong> besonders während<br />

des Corona-Lockdowns ausgesprochen<br />

wichtig <strong>und</strong> wertvoll<br />

war. Bedürftige bekommen einmal<br />

im Monat sogar ein Lebensmittelpaket<br />

gespendet. Es gibt regelmäßig<br />

einen Mittagstisch <strong>und</strong> Kaffeenachmittage<br />

für Senioren sowie<br />

Bastel- <strong>und</strong> Handarbeitskurse.<br />

Im Jahr 2019 kam noch eine weitere<br />

Aktion hinzu: Ein Weihnachtsessen<br />

für einsame Menschen. Jutta Zuber,<br />

gelernte Verwaltungsfachangestellte,<br />

erzählt, wie es dazu kam:<br />

„Unsere Ehrenamtliche Hedwig<br />

Hein kam auf <strong>die</strong> Idee, hier im<br />

Haus an Heiligabend eine Veranstaltung<br />

für Menschen zu machen,<br />

<strong>die</strong> ansonsten niemanden haben.<br />

An einem Gruppenabend im Sommer<br />

2019 wurde der Vorschlag dem<br />

Sozialen Ehrenamt präsentiert <strong>und</strong><br />

alle waren sofort dafür. Wir wollten<br />

einfach mal testen, ob unsere<br />

Einladung angenommen wird.“<br />

Von der Idee<br />

zur Tat<br />

Mit einer Anzeige in der lokalen<br />

Zeitung wurde <strong>die</strong> Idee schließlich<br />

in <strong>die</strong> Tat <strong>um</strong>gesetzt <strong>und</strong> es meldeten<br />

sich tatsächlich Menschen,<br />

<strong>die</strong> von dem Angebot Gebrauch<br />

machen wollten. Außerdem hat<br />

man beim MHD ein Portfolio von<br />

einsamen Senioren, <strong>die</strong> direkt<br />

angesprochen wurden. So kamen<br />

am Heiligen Abend schließlich elf<br />

Menschen zusammen, von denen<br />

vier noch nie mit dem MHD in<br />

Kontakt waren. Wer nicht mobil<br />

war, wurde abgeholt <strong>und</strong> später<br />

wieder heimgebracht.<br />

Die Helfer erklärten sich freiwillig<br />

bereit, <strong>die</strong> Zeit von 15 bis 20 Uhr<br />

am Heiligabend zu opfern. Das<br />

Haus <strong>und</strong> der Speisesaal wurden<br />

aufwändig weihnachtlich dekoriert.<br />

„Wir haben uns wirklich ins<br />

Zeug gelegt <strong>und</strong> geschmückt wie<br />

<strong>die</strong> Irren. Es gab natürlich auch<br />

einen echten Weihnachtsba<strong>um</strong>“,<br />

erinnert sich Jutta Zuber. Als <strong>die</strong><br />

Gäste eintrafen war alles vorbereitet.<br />

Die Kerzen brannten auf<br />

den Tischen <strong>und</strong> zur Begrüßung<br />

gab es Kaffee, Plätzchen <strong>und</strong> Lebkuchen.<br />

Auch wenn man sich zunächst<br />

fremd war, kamen <strong>die</strong> Gespräche<br />

schnell in Gang <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter mischten sich unter<br />

<strong>die</strong> Senioren. Weihnachtsmärchen<br />

wurden vorgelesen <strong>und</strong> bekann-<br />

62 | <strong>tassilo</strong>


Seit 2014 Dienststellenleiterin in <strong>Weilheim</strong>: Jutta Zuber.<br />

te Lieder gesungen. Es gab sogar<br />

eine Bescherung mit einer kleinen<br />

Aufmerksamkeit für jeden Gast.<br />

Highlight war <strong>das</strong> festliche Menü<br />

mit Rouladen, Knödeln, Rotkraut<br />

<strong>und</strong> Götterspeise z<strong>um</strong> Dessert.<br />

Natürlich alles unter der Aufsicht<br />

von Helferin Inge Wastian in der<br />

hauseigenen Küche zubereitet.<br />

Dankbare Gäste <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter<br />

Festlich gedeckter Tisch an Weihnachten ht<br />

2019.<br />

„Wir haben uns bewusst dafür<br />

entschieden, schon <strong>um</strong> 15 Uhr anzufangen,<br />

denn unserer Erfahrung<br />

nach sind gerade <strong>die</strong> St<strong>und</strong>en am<br />

späten Nachmittag sehr einsam<br />

für <strong>die</strong> Menschen“, begründet Jutta<br />

Zuber den Zeitplan. „Um 20.15<br />

Uhr beginnt <strong>das</strong> Weihnachtsprogamm<br />

im Fernsehen <strong>und</strong> bis dahin<br />

waren auch alle wieder zuhause.“<br />

Die Gäste waren sehr bewegt <strong>und</strong><br />

manche konnten berichten, <strong>das</strong>s<br />

sie seit Jahren keine Gesellschaft<br />

an <strong>die</strong>sem Festtag hatten. Oftmals<br />

leben deren Kinder weit entfernt<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e sind verstorben.<br />

„Es waren schon sehr emotionale<br />

St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wir würden es<br />

jederzeit wieder machen“, sagt<br />

Jutta Zuber sichtlich bewegt. „Einige<br />

Teilnehmer haben uns später<br />

sogar noch angerufen <strong>und</strong> sich für<br />

<strong>die</strong> tolle Deko <strong>und</strong> <strong>die</strong> netten Mitarbeiter<br />

bedankt. Es war also ein<br />

voller Erfolg.“ Aber auch <strong>die</strong><br />

Helfer im Haus waren dadurch<br />

erfüllt, <strong>das</strong>s sie den Menschen in<br />

<strong>Weilheim</strong> etwas Gutes tun konnten:<br />

Erich <strong>und</strong> Inge Wastian, Klaus<br />

Moon, Sylvia Huber, Hedwig Hein,<br />

Maria Saal <strong>und</strong> Florian Grabow<br />

stellten sich ganz in den Dienst der<br />

einsamen Menschen <strong>und</strong> fuhren<br />

nach dem Festessen glücklich zu<br />

ihren eigenen Familien.<br />

„In Gemeinschaft isst es sich besser.“<br />

So lautet <strong>das</strong> Credo des Malteser<br />

Hilfs<strong>die</strong>nstes in <strong>Weilheim</strong>.<br />

Und genau deshalb gibt es auch<br />

seit Jahren ein Mittagessen für<br />

Senioren. Mittlerweile hat <strong>die</strong>ses<br />

Treffen Stammtischcharakter <strong>und</strong><br />

ist ausgesprochen beliebt. Doch im<br />

März <strong>2020</strong> suchte <strong>die</strong> Corona-Pandemie<br />

auch <strong>die</strong> Malteser heim –<br />

alle Events mussten z<strong>um</strong> großen<br />

Bedauern abgesagt werden. Zwar<br />

ist es geplant, damit wieder zu<br />

starten <strong>und</strong> Jutta Zuber hat mit ihren<br />

Helfern unter Berücksichtigung<br />

neuer Auflagen auch einen Plan<br />

ausgearbeitet. Trotzdem steht nun<br />

auch <strong>die</strong> Zukunft des Weihnachtsessens<br />

für einsame Menschen<br />

sprichwörtlich in den Sternen.<br />

Alle Helfer haben sich eindeutig<br />

für eine Wiederholung ausgesprochen,<br />

aber <strong>die</strong> Pandemie könnte<br />

dem Vorhaben einen Strich durch<br />

<strong>die</strong> Rechnung machen. „Wir haben<br />

z<strong>um</strong> Glück alle Namen <strong>und</strong><br />

Adressen der Menschen, <strong>die</strong> vergangenen<br />

Heiligabend hier waren<br />

<strong>und</strong> können sie kontaktieren. Im<br />

Moment sind wir mit unseren Planungen<br />

am Limit, denn wir können<br />

nur langsam alle Aktivitäten<br />

wieder hochfahren. Wir müssen<br />

nun erst einmal abwarten, wie<br />

sich <strong>die</strong> Situation entwickelt, der<br />

Mittagstisch <strong>die</strong>nt uns dabei als<br />

Testballon“, sagt Jutta Zuber. Wenn<br />

der wieder reibungslos unter den<br />

Auflagen funktioniert, stünde auch<br />

dem Weihnachtsessen nichts im<br />

Wege. Die einsamen Menschen<br />

würden <strong>die</strong><br />

festliche Veranstaltung<br />

auf jeden Fall wieder begrüßen.<br />

edl<br />

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frische Fische<br />

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fangfrische Karpfen<br />

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in Schlehdorf am Kochelsee<br />

NEU: Fischerwirt-App<br />

mit tollen Funktionen!<br />

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Martini-Gans- & Enten-Essen<br />

Sa 14.11. & So. 15.11.<strong>2020</strong><br />

Fondue-Wochen 21.11.20 - 03.1.21<br />

Silvester Candle-Light-Dinner ab 18 Uhr<br />

in unseren schönen Altholzstüberln<br />

(8-40 Pers.) – z.B. m. Punschempfang am Feuerkessel!<br />

Unsere aktuellen Öffnungszeiten finden Sie auf<br />

www.fischerwirt.bayern<br />

Krisenbedingte Anpassungen jederzeit möglich!<br />

Bei uns sind alle Menschen willkommen, auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen keinen M<strong>und</strong>-Nasen-<br />

Schutz tragen können!!!<br />

Durchgehend warme<br />

Küche 11-22 Uhr!<br />

Betriebsurlaub<br />

vom 10.1. bis 4.2.2021<br />

Adams Gastro oHG · Unterauer Str. 1 · 82444 Schlehdorf<br />

Tel. 0 88 51-4 84 · info@fischerwirt.bayern · www.fischerwirt.bayern<br />

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<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 63


NOVEMBER/


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong><br />

Stand 12.10.<strong>2020</strong> – kurzfristige Absagen, Änderungen <strong>und</strong> Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-Pandemie sind möglich!<br />

WEILHEIM<br />

SO 01.11.<br />

Allerheiligen<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „SEDIE – vom Sitzen<br />

<strong>und</strong> Bleiben“ von Sabine Jakobs<br />

im Stadtmuse<strong>um</strong><br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Lachtreff „Ammer-Lachen mit Heiner“<br />

am <strong>r<strong>und</strong></strong>en Pavillon südl. der<br />

kl. Ammerbrücke. Kostenlos, Anm.<br />

unter heiner.putzier@t-online.de<br />

STARNBERG<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Ausstellung „nah-fern“ der Kuratorinnen<br />

Katharina Kreye, Ulrike<br />

Prusseit <strong>und</strong> Ursula Steglich-<br />

Schaupp in der Schalterhalle des<br />

Kulturbahnhofs. Bis 15.11<br />

PENZBERG<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „Niemals wieder!“<br />

300 „Mahnbl<strong>um</strong>en“ für Penzberg<br />

z<strong>um</strong> 75. Gedenkjahr der Mordnacht<br />

am Stadtplatz, am Platz „An<br />

der Freiheit“, auf dem Friedhof<br />

sowie am Muse<strong>um</strong> als Kunst im<br />

öffentlichen Ra<strong>um</strong>. Bis 6.12.<br />

MURNAU<br />

ganztags<br />

Fotoausstellung „Kottmüller<br />

Allee“ von Christian Kolb in der<br />

Kottmüller Allee. Solarleuchten<br />

sorgen für längere Besichtigungszeit.<br />

Eintritt frei. Bis 6.1.21<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Sonderausstellung „Innen, außen,<br />

drinnen, draußen“ – Aquarelle<br />

<strong>und</strong> Grafiken der Klassischen Moderne<br />

im Schloßmuse<strong>um</strong>. Eintritt:<br />

6 €. Bis 4.7.21<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „Es kommen kalte<br />

Zeiten – Murnau von 1919 bis 1950“<br />

im Schloßmuse<strong>um</strong>. Bis 22.11.<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

PÄHL<br />

12.00 bis 18.00 Uhr<br />

Ausstellung „Neue Perspektiven“<br />

in der Galerie im unteren Schloss.<br />

Eintritt frei. Bis 29.11.<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung zur Ortsgeschichte im<br />

Spiegel der Tutzinger Straßennamen<br />

„Große Namen – Kleine Straßen“<br />

im Ortsmuse<strong>um</strong>. Bis 10.1.<br />

16.00 <strong>und</strong> 19.00 Uhr<br />

Konzert mit dem „Deutschen<br />

Streichtrio“ z<strong>um</strong> 250. Geburtstag<br />

von Ludwig van Beethoven im<br />

Musiksaal der Evangelischen Akademie.<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />

www.musikfre<strong>und</strong>e-tutzing.info<br />

oder 08158 / 3876. Siehe Seite 44<br />

PEISSENBERG<br />

MO 02.11.<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />

Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />

der Bücherei<br />

TUTZING<br />

8.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „Are your real? Virtuelle<br />

Welten“ der GEDOK München<br />

im EG der Akademie für Politische<br />

Bildung. Bis Mai 2021<br />

WEILHEIM<br />

DI 03.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PÄHL<br />

20.00 Uhr<br />

Bauernstammtisch im Gasthof<br />

Neue Post<br />

DIESSEN<br />

MI 04.11.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

PEISSENBERG<br />

DO 05.11.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

10.00 bis 18.00 Uhr<br />

Vernissage „Objektkunst aus<br />

Industrieprodukten“ des Kunstvereins<br />

DIE ROSENINSEL in der<br />

Schlossberghalle. Anmeldung unter<br />

info@<strong>die</strong>roseninsel.de, Eintritt<br />

frei, Ausstellung bis 11.11.<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

RAISTING<br />

19.00 Uhr<br />

Offener Stammtisch für Künstler<br />

& Kunst-Interessierte im Gasthof<br />

Drexl<br />

WEILHEIM<br />

FR 06.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

RAISTING<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />

von den Ammersee Actors<br />

im Gasthof Drexl. Einlass ab 18<br />

Uhr. Infos <strong>und</strong> Tickets für 10 € im<br />

Computer-Centr<strong>um</strong> Diessen oder<br />

unter 08807 / 8976. Siehe Seite 23<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />

Di, 10. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Diessen, Mehrzweckhalle<br />

Do, 19. Nov. 15.00 bis 20.00 Uhr Marnbach, Gemeindehaus<br />

Fr, 20. Nov. 15.00 bis 20.00 Uhr Marnbach, Gemeindehaus<br />

Mo, 14. Dez. 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- u. Tagungszentr<strong>um</strong><br />

Mo, 21. Dez. 15.00 bis 20.00 Uhr Starnberg, Schlossberghalle<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

DIESSEN<br />

SA 07.11.<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 65


RAISTING<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />

von den Ammersee Actors im<br />

Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />

Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />

EBERFING<br />

20.00 Uhr<br />

Führung „Neptun ist der äußerste<br />

Planet mit interessanter Entdeckungsgeschichte“<br />

in der<br />

Sternwarte. Nur bei klarem Himmel.<br />

Eintritt frei. www.sternwarteeberfing.de<br />

ODERDING<br />

19.30 Uhr<br />

Martinschießen mit dem Zimmerstutzen<br />

der SG Oderding e.V. im<br />

Schützenstüberl<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

MURNAU<br />

SO 08.11.<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

SCHONGAU<br />

MO 09.11.<br />

8.00 Uhr<br />

Anmeldebeginn für <strong>die</strong> Schongauer<br />

Ausbildungsmesse „SAM2021“<br />

am 24.03.2021. Weitere Infos <strong>und</strong><br />

Anmeldeformular ab heute z<strong>um</strong><br />

Download unter www.schongauerausbildungsmesse.de<br />

WEILHEIM<br />

DI 10.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

19.30 Uhr<br />

Dok<strong>um</strong>entarfilm „PowerToChange<br />

- Die Energierebellion“ im Rahmen<br />

des <strong>Weilheim</strong>er Agendakinos<br />

im Starlight Kino. Eintritt 9 €,<br />

Anmeldung unter heiner.putzier@tonline.de.<br />

Nähere Infos unter<br />

www.<strong>Weilheim</strong>erAgenda21.de<br />

DIESSEN<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden in der Mehrzweckhalle<br />

DIESSEN<br />

MI 11.11.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

EBERFING<br />

14.00 Uhr<br />

Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />

Gasthof „Zur Post“<br />

PEISSENBERG<br />

DO 12.11.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

18.00 bis 21.30 Uhr<br />

Vortrag z<strong>um</strong> 75. Jahrestag der<br />

Penzberger Mordnacht im Wirtshaus<br />

zur Koinschaufe<br />

WEILHEIM<br />

FR 13.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

PENZBERG<br />

19.00 Uhr<br />

Lesung – Michael Stacheder liest<br />

<strong>und</strong> erzählt aus Max Mannheimer<br />

in der Stadtbücherei<br />

RAISTING<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />

von den Ammersee Actors im<br />

Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />

Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

DIESSEN<br />

SA 14.11.<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

12.00 bis 18.00 Uhr<br />

Hochzeitsmesse im H'ugo's Beach<br />

Club. Weitere Infos <strong>und</strong> Tickets<br />

unter www.hochzeitsmessestarnberger-see.de.<br />

Siehe Anzeige<br />

Seite 50<br />

RAISTING<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />

von den Ammersee Actors im<br />

Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />

Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />

POLLING<br />

14.00 Uhr<br />

Milchverkostung auf dem<br />

Albrechthof. Anmeldung unter<br />

pfaffenwinkel@slowfood.de<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />

Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />

kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />

0160 / 90151168<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

STARNBERG<br />

SO 15.11.<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Hochzeitsmesse im H'ugo's Beach<br />

Club. Weitere Infos <strong>und</strong> Tickets<br />

unter www.hochzeitsmessestarnberger-see.de.<br />

Siehe Anzeige<br />

Seite 50<br />

PENZBERG<br />

19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Live-Hörspiel „Das andere Leben“<br />

mit Thomas Darchinger. Begleitprogramm<br />

zur Ausstellung „Niemals<br />

wieder! 300 Mahnbl<strong>um</strong>en<br />

für Penzberg“ in der Stadthalle.<br />

Eintritt: 5 €. Anmeldung unter<br />

muse<strong>um</strong>@penzberg.de<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

/<br />

66 | <strong>tassilo</strong>


gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

WEILHEIM<br />

DI 17.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

EBERFING<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ in der Schule.<br />

Eintritt: 1 €<br />

DIESSEN<br />

MI 18.11.<br />

Buß- <strong>und</strong> Bettag<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

OBERSÖCHERING<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Pfarrheim.<br />

Eintritt: 1 €<br />

PEISSENBERG<br />

DO 19.11.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Vortrag „Kunststoffe – Verbrauch,<br />

Verwertung, Vermeidung“ im<br />

Bürgerhaus. Anmeldung <strong>und</strong> Infos<br />

unter 08803 / 690-400 oder www.<br />

vhs.peissenberg.de. Eintritt: 5,50 €<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

MARNBACH<br />

15.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden im Gemeindehaus<br />

WEILHEIM<br />

FR 20.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

PEISSENBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Pantomime-Theater „Déja vu“<br />

mit Bodecker & Neander in der<br />

Tiefstollenhalle. Kosten: VVK 24 €,<br />

AK 26 €. Siehe Seite 22 <strong>und</strong> Seite 34<br />

MARNBACH<br />

15.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden im Gemeindehaus<br />

ODERDING<br />

19.00 Uhr<br />

Vortrag zu Alltagskompetenz für<br />

Christen „Segnend durchs Jahr –<br />

segensreiches Jahr!“ mit KLB-<br />

Bildungsreferentin Jutta Maier im<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

DIESSEN<br />

SA 21.11.<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

EBERFING<br />

19.00 Uhr<br />

Führung „Mond mit seinen<br />

Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen.<br />

Verdeutlichung der Entstehung.“<br />

in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />

Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />

unter www.sternwarte-eberfing.de<br />

POLLING<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Feuerwehrhaus.<br />

Eintritt: 1 €<br />

ANDECHS<br />

8.30 bis 13.00 Uhr<br />

Adventsausstellung in der<br />

„Manufaktur für Grünes – Stefan<br />

Dorn“. Bis 28.11. Siehe Anzeige<br />

Seite 40 <strong>und</strong> www.bl<strong>um</strong>en-dorn.de<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

MURNAU<br />

SO 22.11.<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

WIELENBACH<br />

MO 23.11.<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Feuerwehrhaus.<br />

Eintritt: 1 €<br />

WEILHEIM<br />

DI 24.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PÄHL<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />

Eintritt 1 €<br />

DIESSEN<br />

MI 25.11.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />

WEILHEIM<br />

DO 26.11.<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

Spazieren <strong>und</strong> Parlieren. Treffpunkt<br />

am Wohnmobilstellplatz an<br />

der Ammerschule. Anmeldung bis<br />

25.10. unter 0881 / 909590-0<br />

PEISSENBERG<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

FORST<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule.<br />

Eintritt: 1 €<br />

WEILHEIM<br />

FR 27.11.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

HUGLFING<br />

14.00 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Schmitterhof<br />

POLLING<br />

09.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkauf von Adventskränzen<br />

<strong>und</strong> -gestecken in der Hütte des<br />

Gartenbauvereins in der Untermühlstraße<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 67


ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

PEISSENBERG<br />

SA 28.11.<br />

10.00 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ in der Bücherei.<br />

Eintritt: 1 €<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

OBERHAUSEN<br />

16.30 Uhr<br />

Kinderkino „Hui Buh – Das<br />

Schlossgespenst“ im Rathaus.<br />

Eintritt: 1 €<br />

POLLING<br />

09.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkauf von Adventskränzen<br />

<strong>und</strong> -gestecken in der Hütte des<br />

Gartenbauvereins in der Untermühlstraße<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling „70er Jahre“ mit<br />

DJ <strong>und</strong> Animation im Bowling<br />

Islands. Uhrzeiten können<br />

abweichen. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

PEITING<br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkaufsoffener Adventssamstag<br />

in vielen Peitinger Geschäften.<br />

Adventliche Volksmusik in der<br />

Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />

14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />

Siehe Anzeige Seite 64<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867/48<br />

489<br />

WEILHEIM<br />

SO 29.11.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Seniorenstammtisch im Gasthaus<br />

z<strong>um</strong> Neuner. Anmeldung unter<br />

0881 / 92793424<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Bauernmarkt am Marienplatz<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird gebeten.<br />

www.bowling-islands.de<br />

WEILHEIM<br />

DI 01.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PÄHL<br />

20.00 Uhr<br />

Bauernstammtisch im Gasthof<br />

Neue Post<br />

TUTZING<br />

8.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „Are your real? Virtuelle<br />

Welten“ der GEDOK München<br />

im EG der Akademie für Politische<br />

Bildung. Bis Mai 2021<br />

DIESSEN<br />

MI 02.12.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

PEISSENBERG<br />

DO 03.12.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

RAISTING<br />

19.00 Uhr<br />

Offener Stammtisch für Künstler<br />

& Kunst-Interessierte im Gasthof<br />

Drexl<br />

WEILHEIM<br />

FR 04.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

PEISSENBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert mit dem Gitarrenduo<br />

„Estilo“ in der Tiefstollenhalle.<br />

Kosten: VVK 13 €, AK 15 €. Alte Tickets<br />

für 26.6. bleiben gültig. Siehe<br />

Seite 22 <strong>und</strong> Anzeige Seite 34<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

WEILHEIM<br />

SA 05.12.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Besichtigungstermine<br />

13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Kabarett „Bayerische Weltreise“<br />

mit Knedl & Kraut in der Stadthalle.<br />

Einlass: 19 Uhr<br />

EBERFING<br />

20.00 Uhr<br />

Führung „Offene Sternhaufen –<br />

der Kindergarten der Sterne“ in<br />

der Sternwarte. Nur bei klarem<br />

Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />

unter www.sternwarte-eberfing.de<br />

/<br />

68 | <strong>tassilo</strong>


ODERDING<br />

PEISSENBERG<br />

DIESSEN<br />

FELDAFING<br />

TUTZING<br />

19.00 Uhr<br />

Pokalschießen „Meiendrespokal<br />

<strong>und</strong> Packlschießen“ im Schützenstüberl<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

PEITING<br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkaufsoffener Adventssamstag<br />

in vielen Peitinger Geschäften.<br />

Adventliche Volksmusik in der<br />

Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />

14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />

Siehe Anzeige Seite 64<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

WEILHEIM<br />

SO 06.12.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Lachtreff „Ammer-Lachen mit<br />

Heiner“, Treffpunkt am <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

Pavillon südlich der kleinen Ammerbrücke.<br />

Kostenlos, Anmeldung<br />

unter heiner.putzier@t-online.de<br />

10.30 Uhr<br />

Patrozini<strong>um</strong> in der St. Barbara<br />

Kirche<br />

DIESSEN<br />

16.00 Uhr<br />

Volksmusik zur Adventszeit im<br />

Marienmünster. Eintritt: 10 €<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird gebeten.<br />

www.bowling-islands.de<br />

PEISSENBERG<br />

MO 07.12.<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />

Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />

der Bücherei<br />

WEILHEIM<br />

DI 08.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PEISSENBERG<br />

MI 09.12.<br />

6.00 Uhr<br />

Rorate-Messe in der St. Barbara<br />

Kirche<br />

19.00 Uhr<br />

Rorate-Messe in der St. Johann<br />

Kirche<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

EBERFING<br />

14.00 Uhr<br />

Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />

Gasthof „Zur Post“<br />

PEISSENBERG<br />

DO 10.12.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

WEILHEIM<br />

FR 11.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PÖCKING<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert „Klaus Hoffmann singt<br />

Brel“ im Kulturhaus beccult. Eintritt:<br />

35 €. VVK Gemeindebücherei<br />

oder 08157 / 4871<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

WEILHEIM<br />

SA 12.12.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />

Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />

Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />

kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />

0160 / 90151168<br />

PEITING<br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkaufsoffener Adventssamstag<br />

in vielen Peitinger Geschäften.<br />

Adventliche Volksmusik in der<br />

Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />

14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />

Siehe Anzeige Seite 64<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 867/48<br />

489<br />

WEILHEIM<br />

SO 13.12. .<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Besichtigungstermine<br />

13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 69


MURNAU<br />

MO 14.12.<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden im Kultur- <strong>und</strong><br />

Tagungszentr<strong>um</strong><br />

WEILHEIM<br />

DI 15.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

DIESSEN<br />

MI 16.12.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

PEISSENBERG<br />

DO 17.12.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz<br />

WEILHEIM<br />

FR 18.12.<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DER NEUE TASSILO<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6.<br />

www.weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

PENZBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Kabarett „Neues Programm“ mit<br />

Wolfgang Krebs in der Stadthalle.<br />

Einlass: 19 Uhr<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />

unter 08867 / 489<br />

WEILHEIM<br />

SA 19.12.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Besichtigungstermine<br />

13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung „Hinter Glas gemalt –<br />

Facetten einer Technik vom Blauen<br />

Reiter bis in <strong>die</strong> Gegenwart“<br />

im Stadtmuse<strong>um</strong>. Bis 11.4.<br />

EBERFING<br />

19.00 Uhr<br />

Führung „Mond mit seinen<br />

Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen.<br />

Verdeutlichung der Entstehung.“<br />

in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />

Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />

unter www.sternwarte-eberfing.de<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />

können abweichen. Um Anmeldung<br />

wird gebeten. Weitere Infos unter<br />

www.bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz<br />

PEITING<br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Verkaufsoffener Adventssamstag<br />

in vielen Peitinger Geschäften.<br />

Adventliche Volksmusik in der<br />

Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />

14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />

Siehe Anzeige Seite 64<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

WEILHEIM<br />

SO 20.12. .<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Besichtigungstermine<br />

13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />

8 €. Anmeldung erforderlich unter<br />

www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

TUTZING<br />

16.00 <strong>und</strong> 19.00 Uhr<br />

Adventskonzert „Bachs h-moll<br />

Suite <strong>und</strong> mehr“ mit den Dresdner<br />

Kapellsolisten im Musiksaal<br />

der Evangelischen Akademie. Anmeldung<br />

unter www.musikfre<strong>und</strong>etutzing.info<br />

oder 08158 / 3876<br />

WEILHEIM<br />

MO 21.12.<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

STARNBERG<br />

15.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden in der Schlossberghalle<br />

WEILHEIM<br />

DI 22.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

WEILHEIM<br />

MI 23.12.<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

WEILHEIM<br />

DO 24.12.<br />

Heiligabend<br />

15.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

/<br />

70 | <strong>tassilo</strong>


WEILHEIM<br />

FR 25.12.<br />

1. Weihnachtsfeiertag<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

WEILHEIM<br />

SA 26.12.<br />

2. Weihnachtsfeiertag<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Besichtigungstermine<br />

13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling „70er Jahre“ mit<br />

DJ <strong>und</strong> Animation im Bowling<br />

Islands. Uhrzeiten können<br />

abweichen. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />

> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />

Anschrift<br />

„<strong>tassilo</strong>“<br />

Birkland 40<br />

86971 Peiting<br />

Tel.: 08869 / 91 22-26<br />

Fax: 08869 / 91 22-20<br />

www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

WEILHEIM<br />

SO 27.12.<br />

10.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Infos<br />

unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />

Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />

Anmeldung erforderlich unter www.<br />

murnau.de/de/erlebnisse.html<br />

ANDECHS<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Sonntagsfrühstück im Bowling<br />

Islands. Um Anmeldung wird<br />

gebeten. Weitere Infos unter www.<br />

bowling-islands.de<br />

WEILHEIM<br />

MO 28.12.<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

WEILHEIM<br />

DI 29.12.<br />

8.00 bis 13.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz<br />

Email<br />

Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 53.<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

WEILHEIM<br />

MI 30.12.<br />

14.00 Uhr<br />

Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />

in der Petelgasse 6. Weitere<br />

Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />

weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der<br />

Von-Eichendorff-Straße 1<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

DIESSEN<br />

DO 31.12.<br />

Silvester<br />

22.30 Uhr<br />

Silvesterkonzert mit Hans Jürgen<br />

Huber <strong>und</strong> Stephan Ronkov im<br />

Marienmünster. Eintritt: 15 €.<br />

Kartenreservierung unter www.<br />

muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de oder<br />

08807 / 3229749<br />

MURNAU<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Silvester-Frühschoppen im<br />

Griesbräu. Reservierung unter<br />

08841 / 1422, Plätze begrenzt<br />

Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />

Stand 12.10.<strong>2020</strong> – kurzfristige<br />

Absagen, Änderungen <strong>und</strong><br />

Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />

Corona-Pandemie sind möglich!<br />

november / dezember <strong>2020</strong> | 71


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