tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe November/Dezember 2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ausgabe</strong> 33<br />
<strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong><br />
®<br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Einhorn Fotografie, Peter Jung<br />
Industriedenkmal Radom Raisting<br />
Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
mit Veranstaltungskalender<br />
für zwei Monate<br />
Auf der Roten Couch<br />
Klangkünstler Klaus Feßmann<br />
Haustier mal anders<br />
Ein Stinktier als Mitbewohner
Gemeinsam <strong>und</strong> in Würde<br />
„Wie oft putzen Sie Ihrem H<strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Zähne?“ Diese Frage stellt<br />
Dr. Dagmar Birnzain ihren<br />
K<strong>und</strong>en immer. Die Wahl-<br />
Seeshaupterin e ist eine der<br />
b<strong>und</strong>esweit ganz wenigen<br />
Zahnmedizinerinnen<br />
für<br />
Haustiere. Ihr Behandlungsspektr<strong>um</strong><br />
an H<strong>und</strong>,<br />
Katze <strong>und</strong> Maus reicht von<br />
Prophylaxe über Zahnersatz<br />
bis hin zu aufwändigen Kieferoperationen.<br />
Zeit für Zahnpflege<br />
an Haustieren hat<br />
Professor Klaus Feßmann<br />
nicht. Der<br />
aus Baden-Württemberg<br />
stammende mend<br />
Iffeldorfer feld<br />
fe<br />
r brennt für Kunst <strong>und</strong> Musik.<br />
Im großen Interview auf der Roten Couch spricht der<br />
69-jährige Pianist, Komponist, Maler <strong>und</strong> Autor über<br />
seine Zeit am Mozarte<strong>um</strong> in Salzburg, ein Wohnbau-<br />
Projekt für SAP-Gründer Dietmar Hopp, renommierte<br />
Auszeichnungen für Integration <strong>und</strong> Geowissenschaften<br />
sowie heilende Wirkung klingender Steine,<br />
<strong>die</strong> er gemeinsam mit Medizinern bis ins kleinste<br />
Detail erforschte.<br />
Kommen <strong>die</strong> Fachkräfte von PalliaHome ins Spiel,<br />
geht <strong>die</strong> Chance auf medizinische Heilung gegen<br />
Null. Umso wertvoller, <strong>die</strong> letzten Tage seines Lebens<br />
in gewohntem Umfeld, im Kreise seiner Familie<br />
verbringen, <strong>und</strong> in Würde sterben zu können. Wir<br />
haben den ambulanten Dienst für Palliativ-Medizin<br />
besucht <strong>und</strong> herausgef<strong>und</strong>en, wie viel Wissen, Können,<br />
aber vor allem auch Empathie in <strong>die</strong>sem außergewöhnlichen<br />
Beruf gefragt ist. Menschen vor<br />
dem zu frühen Tod retten, <strong>das</strong> ist <strong>die</strong> Hauptaufgabe<br />
der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Der<br />
Ortsverband Pöcking-Starnberg forscht akribisch, <strong>um</strong><br />
Unterwasserrettung zu verbessern. Ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt, in Not geratene Schwimmer oder Taucher<br />
schneller aufzufinden am G<strong>r<strong>und</strong></strong> eines trüben<br />
Binnenseegewässers: Der Einsatz von Drohnen.<br />
„Schnell sein“ ist auch <strong>das</strong> richtige Stichwort für Sven<br />
Haben. Z<strong>um</strong>indest dann, wenn <strong>die</strong> Nacht hereinbricht,<br />
<strong>und</strong> seine Haustiere anfangen, <strong>die</strong> Wohnung<br />
auf den Kopf zu stellen. Kein Witz: Der Peißenberger<br />
hält zwei Stinktiere <strong>und</strong> gibt so offen wie ehrlich zu:<br />
„Ich würde es niemandem empfehlen.“<br />
Dagegen voll im Trend: Shopping im Secondhand-Laden.<br />
Da aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona diverse Kleiderbasare abgesagt<br />
werden mussten, herrscht bei Jana Fleck noch<br />
mehr Betrieb. Neuwertige Bodys, Strampler, Kleider,<br />
Hemden, Hosen, Jacken für Babys, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
bietet sie an in Hülle <strong>und</strong> Fülle – <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
seit mehr als zwölf Jahren. Im Vergleich dazu ist der<br />
Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt noch ein<br />
unbeschriebenes Blatt. Wir durften uns nach Ladenschluss<br />
bei Eva Lechner <strong>und</strong> Daniela Arlt <strong>um</strong>schauen –<br />
ein erstes Resümee nach einem Jahr „Einkaufen<br />
ohne Plastikmüll“. Auf Regionalität <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
legen auch <strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
großen Wert. In unserem Weihnachtsteil – ja liebe<br />
Leser, bald ist es wieder so weit – verraten sie ein<br />
leckeres Dreigänge-Menü, ideal für Heiligabend oder<br />
<strong>die</strong> Feiertage danach. Süße Versuchungen in knalligen<br />
Farben, ein Drechsler der besonderen Art sowie<br />
ein tolles Angebot des Malteser Hilfs<strong>die</strong>nstes <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
den Sonderteil zur bevorstehenden Staden Zeit ab.<br />
Dass auch Sie <strong>die</strong> Weihnachtsfeiertage nicht alleine<br />
verbringen müssen, weiß an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Barrierefreiheit erleichtert den<br />
Alltag — gute Lösungen, auch<br />
für Menschen ohne Handicap<br />
Seite 6<br />
Mit dem Turbobohrer ins<br />
H<strong>und</strong>emaul — Dr. Dagmar<br />
Birnzain ist Tierzahnärztin<br />
Seite 9<br />
Pianist, Komponist <strong>und</strong><br />
Klangkünstler: Professor Klaus<br />
Feßmann auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
„Weil's eben nicht perfekt ist“<br />
Robert Langer baut<br />
analoge Synthesizer<br />
Seite 16<br />
Die Aufgabe ehrenamtlicher<br />
Richter: „Eine Bereicherung<br />
für den Strafprozess“<br />
Seite 20<br />
Die Dießener Hangquellen:<br />
Eine einzigartige<br />
Wasserversorgung<br />
Seite 28<br />
Sven Haben lebt mit<br />
Stinktieren: „Ich würde es<br />
keinem empfehlen“<br />
Seite 30<br />
Unterwasserdrohnen als<br />
Lebensretter? DLRG-Tests<br />
im Starnberger See<br />
Seite 36<br />
Laden ein z<strong>um</strong><br />
Innehalten: Privatkapellen<br />
im Tassiloland<br />
Seite 40<br />
Würdevolles Sterben im<br />
eigenen Zuhause — ein Besuch<br />
bei Palliahome<br />
Seite 46<br />
ZIST im Nordosten<br />
Penzbergs: Ein idyllischer<br />
Ort der Selbstfindung<br />
Seite 48<br />
KussKuh — ein<br />
landwirtschaftliches<br />
Vorzeigeprojekt<br />
Seite 54<br />
Dießener „Süßwahn“:<br />
Zickige Edelplätzchen<br />
in knalligen Farben<br />
Ab Seite 56<br />
Die Stade Zeit:<br />
Weihnachtsthemen<br />
mit Kochrezepten<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 3
Barrierefreiheit macht <strong>das</strong> Leben leichter<br />
Gute Lösungen – nicht<br />
nur für Behinderte<br />
Tassiloland | Hindernisse, <strong>die</strong><br />
früher als harmlos angesehen<br />
oder gar nicht bemerkt wurden,<br />
werden mehr <strong>und</strong> mehr zu Stolperfallen.<br />
Zu unüberwindbaren<br />
Barrieren, <strong>die</strong> den Lebensra<strong>um</strong><br />
einschränken. Spätestens, wenn<br />
Menschen mit zunehmendem<br />
Alter <strong>die</strong>se Erfahrungen machen,<br />
wird ihnen deutlich, wie wichtig<br />
Barrierefreiheit ist. Schon<br />
<strong>die</strong> demografische Entwicklung<br />
unserer Gesellschaft sorgt dafür,<br />
<strong>das</strong>s Barrierefreiheit nicht als<br />
Spezialproblem von Behinderten<br />
angesehen wird, sondern allgemeine<br />
Bedeutung gewonnen hat.<br />
So wird sich nach Prognosen des<br />
statistischen B<strong>und</strong>esamtes <strong>die</strong><br />
Mit Gefühl für <strong>die</strong> historische i h Bausubstanz angelegt: Die barrierefreie<br />
i<br />
Rampe an der Wessobrunner Pfarrkirche.<br />
Zahl der 80-Jährigen <strong>und</strong> Älteren<br />
von heute nicht ganz vier Millionen<br />
auf zehn Millionen im Jahr<br />
2050 nahezu verdreifachen. Damit<br />
nimmt automatisch <strong>die</strong> Zahl<br />
der Menschen zu, deren körperliche<br />
Leistungsfähigkeit abnimmt.<br />
Die zu Menschen mit Behinderung<br />
werden. Selbst wenn sie<br />
noch nicht gleich auf Rollstuhl<br />
oder Rollator angewiesen sind.<br />
Auch für <strong>die</strong> Jüngsten in unserer<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> deren Familien<br />
ist Barrierefreiheit ein wichtiges<br />
Anliegen. Ob Kinderwagen, Rollstuhl,<br />
kleine Statur oder Gebrechlichkeit.<br />
Die Probleme beim Überwinden<br />
von Hindernissen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Anforderungen an eine barrierefreie<br />
Umgebung unterscheiden<br />
sich ka<strong>um</strong>. Barrierefreiheit macht<br />
uns allen <strong>das</strong> Leben leichter. Wer<br />
hat <strong>die</strong>se Erfahrung nicht schon<br />
mit einem Rollkoffer auf Urlaubsoder<br />
Geschäftsreise gemacht.<br />
Oder beim – selbstverständlich<br />
barrierefreien – Einkaufen mit<br />
Einkaufswagen. Barrierefreiheit<br />
ist also zunehmend ins öffentliche<br />
Bewusstsein gerückt. Trotzdem<br />
können <strong>die</strong> Betroffenen heute<br />
noch unzählige Beispiele von immer<br />
noch fehlender Barrierefreiheit<br />
nennen. Vielfach liegt <strong>die</strong>s an<br />
Problemen in alter Bausubstanz<br />
mit Stufen, Schwellen, schmalen<br />
Türen. Oft aber auch an anderen<br />
Prioritäten, fehlendem Bemühen<br />
oder schlicht Gedankenlosigkeit.<br />
Es geht aber auch anders.<br />
Wer sich im Tassiloland<br />
aufmerksam<br />
<strong>um</strong>schaut, findet im öf-<br />
Der Gasthof zur Post in Eberfing – barrierefrei durch Anbau <strong>und</strong> Aufzüge,<br />
ohne <strong>die</strong> historische Vorderansicht zur Straße zu verändern.<br />
fentlich zugänglichen Ra<strong>um</strong> zahllose<br />
barrierefreie Lösungen, <strong>die</strong><br />
gut auf <strong>die</strong> örtlichen Verhältnisse<br />
zugeschnitten sind. Stellvertretend<br />
für viele positive Beispiele<br />
hier drei, ganz unterschiedliche<br />
Lösungen:<br />
Zur historischen Ansicht<br />
passende Rampe<br />
Die 1759 fertiggestellte Barockkirche<br />
St. Johannes der Täufer im<br />
Wessobrunner Klosterhof gehört<br />
zu den Meisterwerken der Ba<strong>um</strong>eister,<br />
Stuckateure <strong>und</strong> Kirchenmaler<br />
im Pfaffenwinkel. Als Pfarrkirche,<br />
aber auch Kunstdenkmal<br />
viel besucht. 250 Jahre lang aber<br />
nur von denen, <strong>die</strong> es schafften,<br />
den Höhenunterschied von fast<br />
einem Meter z<strong>um</strong> Vorplatz <strong>und</strong><br />
den steilen Zugang über sechs<br />
Eingangsstufen zu bewältigen. Als<br />
im Jahr 2010 überlegt wurde, wie<br />
<strong>die</strong>ser Zugang barrierefrei gestaltet<br />
werden könnte, war <strong>das</strong> Team<br />
<strong>um</strong> Kirchenpfleger Franz Langer<br />
gut beraten, nicht den erstbesten<br />
Vorschlag zu übernehmen. Ausgerechnet<br />
<strong>die</strong> Denkmalpflege empfahl<br />
hier einen Treppenlift. Eine<br />
Hebebühne, <strong>die</strong> Langer als „Blechkasten“<br />
vor dem historischen Gebäude<br />
für völlig unpassend hielt.<br />
So machten sich <strong>die</strong> Wessobrunner<br />
selbst Gedanken – <strong>und</strong> fanden eine<br />
Lösung, <strong>die</strong> sich so gut mit dem<br />
historischen Gebäude verträgt,<br />
<strong>das</strong>s man meinen könnte, es gebe<br />
sie immer schon. Eine zweigeteilte<br />
Rampe, <strong>die</strong> nicht als störend<br />
empf<strong>und</strong>en wird. Weil ihre Ba<strong>um</strong>aterialien,<br />
wie heimischer Tuffstein,<br />
dem historischen Gebäude<br />
entsprechen. Sie ordnet sich unter<br />
<strong>und</strong> erfüllt unaufdringlich ihren<br />
Zweck, barrierefrei in <strong>die</strong> Kirche zu<br />
4 | <strong>tassilo</strong>
gelangen. 2012 konnte <strong>die</strong> Rampe<br />
gebaut werden. Weitgehend in Eigenleistung<br />
engagierter Bauhelfer<br />
<strong>und</strong> mit Unterstützung örtlicher<br />
Firmen. Zuschüsse aus öffentlichen<br />
Mitteln gab es nicht. Die Maßnahme<br />
wurde im Wesentlichen finanziert<br />
aus den Erlösen der Wessobrunner<br />
Dorfweihnacht 2010 <strong>und</strong><br />
Spenden von Privatpersonen. Nur<br />
durch <strong>das</strong> ehrenamtliche Engagement<br />
vieler Menschen für „ihre“<br />
Wessobrunner Kirche kam <strong>die</strong>se<br />
Lösung zustande.<br />
Barrierefrei<br />
durch Anbau <strong>und</strong> Lift<br />
Ein Beispiel für eine gelungene<br />
barrierefreie Umgestaltung einer<br />
der vielen historischen Gasthöfe<br />
im Tassiloland findet sich in<br />
Eberfing. Im Jahre 1481 wurde der<br />
dortige Gasthof zur Post erstmals<br />
erwähnt. Er gehörte damals als<br />
Weinschenke dem Kloster Polling.<br />
In der Folgezeit wechselten öfter<br />
<strong>die</strong> Wirte, bis den Gasthof 1874<br />
<strong>die</strong> Familie Landes in Besitz nahm<br />
<strong>und</strong> bis 1994 führte. 1998 übernahm<br />
<strong>die</strong> Gemeinde Eberfing den<br />
Gasthof zur Post, renovierte ihn in<br />
den Jahren 2006 <strong>und</strong> 2007 komplett<br />
<strong>und</strong> schuf einen großen Anbau<br />
mit Gästezimmern, Tagungsra<strong>um</strong>,<br />
Saal <strong>und</strong> vier Kegelbahnen.<br />
Eines der Gästezimmer ist mit<br />
Bedacht als Appartement für<br />
Schwerbehinderte mit Betreuer<br />
ausgelegt. Ein neuer, barrierefreier<br />
Haupteingang wurde in Richtung<br />
der Parkplätze im Innenhof<br />
geschaffen. Veränderungen der<br />
historischen Eingangssituation<br />
mit Treppenstufen zur Straße <strong>und</strong><br />
engen Türen wären ka<strong>um</strong> möglich<br />
gewesen. Alle Rä<strong>um</strong>e im Haus,<br />
einschließlich der Kegelbahnen,<br />
sind barrierefrei zu erreichen.<br />
Dies ermöglichen zwei Aufzüge.<br />
Eine Besonderheit ist der Gasthof<br />
Zur Post auch deshalb, weil im<br />
Haus ein Miteinander von Gasthof,<br />
Vereins- <strong>und</strong> Gemeindenutzung<br />
gepflegt wird. Er ist lebendiger<br />
Mittelpunkt des Dorfs, in dem<br />
auch Schützen, Kegler <strong>und</strong> Musiker<br />
daheim sind. Und den auch<br />
auswärtige Behindertengruppen<br />
gern aufsuchen. Von der Barrierefreiheit<br />
profitieren alle.<br />
Moderne Sanitäranlage<br />
an zentraler Stelle<br />
Mit dem Neubau einer barrierefreien<br />
Sanitäranlage hat <strong>die</strong> Stadt<br />
<strong>Weilheim</strong> am neuen zentralen<br />
Busbahnhof Maßstäbe gesetzt.<br />
In <strong>die</strong>ser Form einmalig in der<br />
Region. Direkt neben der neuen<br />
Fahrradabstellanlage wurde eine<br />
hochmoderne Toilettenanlage<br />
gebaut. Neben zwei öffentlichen<br />
Toiletten mit Wickeltisch bietet sie<br />
ein behindertengerechtes WC, <strong>das</strong><br />
sogar mit Liege <strong>und</strong> Deckenlifter<br />
ausgestattet ist, geeignet auch für<br />
Schwerstbehinderte. So ist nun<br />
an einer der bedeutendsten Mobilitätsdrehscheiben<br />
im Oberland<br />
auch <strong>die</strong> Barrierefreiheit <strong>um</strong>fassend<br />
berücksichtigt worden. Vor<br />
drei Jahren hatte <strong>die</strong> Deutsche<br />
Bahn den direkt daneben liegenden<br />
<strong>Weilheim</strong>er Bahnhof bereits<br />
barrierefrei <strong>um</strong>gerüstet – allerdings<br />
<strong>die</strong> alten Sanitäranlagen<br />
Anfang 2019 geschlossen. Am<br />
<strong>Weilheim</strong>er Bahnhof steigen an<br />
einem durchschnittlichen Werktag<br />
mehr als 9000 Fahrgäste ein <strong>und</strong><br />
aus. Viele Reisende wechseln hier<br />
zwischen den Verkehrsmitteln.<br />
Dass eine barrierefreie Toilettenanlage<br />
am Busbahnhof gebaut<br />
<strong>und</strong> rollstuhlgerecht mit Liege <strong>und</strong><br />
Deckenlifter ausgestattet wurde,<br />
war der Behindertenbeauftragten<br />
der Stadt <strong>Weilheim</strong>, Susann<br />
Enders, ein besonderes Anliegen:<br />
„Wenn man den Bedarf der Betroffenen<br />
genau kennt, lassen sich<br />
maßgeschneiderte Lösungen am<br />
ehesten finden.“<br />
kp<br />
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Arbeitspreis<br />
5,25 ct/kWh<br />
Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Immer<br />
günstig!<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB i.OB Energie GmbH GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB i.OB<br />
www.oberland-gas.de<br />
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Immer<br />
günstig!<br />
Arbeitspreis<br />
26,75 ct/kWh<br />
Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Die hochmoderne<br />
barrierefreie<br />
Toilettenanlage<br />
am <strong>Weilheim</strong>er<br />
Busbahnhof<br />
mit speziellem<br />
Behinderten-WC<br />
(seitlich links).<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB i.OB Energie Energie GmbH GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB i.OB<br />
www.oberland-strom.de<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 5
Dr. Dagmar Birnzain ist Zahnärztin für Haustiere<br />
Mit dem Turbobohrer ins H<strong>und</strong>emaul<br />
Seeshaupt | Starker M<strong>und</strong>geruch,<br />
häufiges Speicheln, aus dem Maul<br />
fallendes Futter während des Fressens,<br />
angeschwollene Backen,<br />
ungewohnt aggressive Verhaltensweise:<br />
Es gibt viele Anzeichen dafür,<br />
<strong>das</strong>s ein Haustier Probleme mit<br />
den Zähnen hat. Spätestens dann<br />
sollten H<strong>und</strong>e-, Katzen- <strong>und</strong> Meerschweinchenbesitzer<br />
den Weg zu<br />
Experten aufsuchen. Die Auswahl<br />
ist an <strong>die</strong>ser Stelle stark begrenzt.<br />
Dr. Dagmar Birnzain ist mit ihrer<br />
Fachtierarztpraxis für Zahn-, M<strong>und</strong><strong>und</strong><br />
Kieferheilk<strong>und</strong>e weit <strong>und</strong> breit<br />
<strong>die</strong> einzige Spezialistin auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet. Ihre K<strong>und</strong>en allen Alters<br />
<strong>und</strong> aus allen Gesellschaftsschichten<br />
kommen aus ganz Bayern,<br />
z<strong>um</strong> Teil aus Österreich <strong>und</strong><br />
Südtirol. „Ges<strong>und</strong>e Zähne sind<br />
wichtig für <strong>das</strong> Wohlbefinden<br />
von Haustieren, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
eins zu eins wie bei<br />
uns Menschen auch“,<br />
sagt Zahntierärztin,<br />
<strong>die</strong> ursprünglich<br />
aus München<br />
stammt, ihre<br />
Praxis jedoch<br />
seit vielen Jahren<br />
im idyllisch<br />
gelegenen Seeshaupt<br />
am Westufer<br />
des Starnberger Sees betreibt.<br />
H<strong>und</strong>e machen 60 Prozent der von<br />
ihr behandelten Tiere aus, Katzen<br />
30 Prozent, sogenannte Heimtiere<br />
wie Kaninchen, Hamster, Ratten<br />
<strong>und</strong> Mäuse zehn Prozent. Massiv<br />
verschmutzte Zähne, eine Art Karies,<br />
gebrochene Zähne, T<strong>um</strong>ore,<br />
Wucherungen, Angeborene Fehlstellungen<br />
– es gibt Dutzende Probleme<br />
<strong>und</strong> Krankheiten im Zahn<strong>und</strong><br />
Maulbereich von Haustieren,<br />
<strong>die</strong> eine professionelle Behandlung<br />
benötigen. Spätestens dann,<br />
wenn der praktische Tierarzt in Sachen<br />
Können, Fachwissen <strong>und</strong> Ausstattung<br />
an seine Grenzen kommt,<br />
wird er <strong>das</strong> Tier an einen Spezialisten<br />
überweisen. Dr. Dagmar Birnzain,<br />
<strong>die</strong> vor ihrer beruflichen Spezialisierung<br />
selbst als „praktische“<br />
Tierärztin gearbeitet hat, weiß ganz<br />
genau, wovon sie spricht. „In <strong>die</strong>ser<br />
Zeit habe ich festgestellt, wie<br />
groß der Bedarf nach einer Spezialisierung<br />
auf Zahnmedizin für<br />
Kleintiere ist.“ Diverse Zusatzqualifikationen<br />
erlangte sie im In- <strong>und</strong><br />
Ausland – an deutschen Universitäten<br />
gibt es bis heute keine Vorlesungen<br />
für Tierzahnmedizin. „Was<br />
sehr schade ist“, sagt <strong>die</strong> Wahl-<br />
Seeshaupterin, <strong>die</strong> mit Fachseminaren<br />
<strong>und</strong> Hospitanten-Plätzen für<br />
Tiermediziner <strong>und</strong> Studenten alles<br />
dafür tut, <strong>um</strong> mehr Menschen für<br />
<strong>die</strong>sen wichtigen Beruf begeistern<br />
zu können.<br />
Zähneputzen mit<br />
Hühnchen-Geschmack<br />
Trotz eingangs erwähnter Anzeichen<br />
ist es für Haustier-Besitzer<br />
nicht leicht, Zahnprobleme ihrer<br />
vierbeinigen Lieblinge rechtzeitig<br />
zu erkennen. „Haustiere können<br />
nun mal nicht sprechen, sind darüber<br />
hinaus, allen voran Katzen,<br />
hart im Nehmen – trotz starker<br />
Schmerzen leben sie oft in gewohnter<br />
Manier weiter“, sagt Dr.<br />
Dagmar Birnzain. Erst, wenn <strong>die</strong><br />
Krankheit weit fortgeschritten ist,<br />
seien gewisse Verhaltensauffälligkeiten<br />
erkennbar <strong>und</strong> zeigen auf,<br />
<strong>das</strong>s etwas nicht stimme. Umso<br />
wichtiger, <strong>das</strong>s H<strong>und</strong>e-, Katzen<strong>und</strong><br />
Heimtierbesitzer sich regelmäßig<br />
nach dem Wohlbefinden ihrer<br />
Auch für Haustiere wichtig: Dr. Dagmar Birnzain putzt ihrem H<strong>und</strong><br />
„Ozzy“ täglich für <strong>r<strong>und</strong></strong> eine Minute <strong>die</strong> Zähne.<br />
Tiere erk<strong>und</strong>igen. Die beste Methode<br />
im Zahn- <strong>und</strong> Maulbereich:<br />
Zähneputzen. Einmal am Tag. Über<br />
je eine Minute. Hierfür gibt’s sogar<br />
spezielle Tierzahnbürsten, <strong>die</strong> vom<br />
Aufbau her stark einer menschlichen<br />
ähneln, jedoch mit längerem<br />
Stil versehen sind. Darüber hinaus<br />
explizite Tier-Zahnpasta, schluckbar<br />
<strong>und</strong> mit Hühnchen-Geschmack.<br />
Letzteres hat den großen Vorteil,<br />
<strong>das</strong>s manch Katze oder H<strong>und</strong> regelrecht<br />
narrisch sind aufs Zähneputzen,<br />
es gerne mit sich machen<br />
lassen. Paradebeispiel an <strong>die</strong>sem<br />
Donnerstagvormittag: Ozzy, nach<br />
Rocklegende Osbourne benannt,<br />
langes, schwarzgraues Haar, 42<br />
(!) Kilo schwer, Rasse „Briard“. Es<br />
handelt sich <strong>um</strong> den topgepflegten<br />
<strong>und</strong> bestens erzogenen Begleith<strong>und</strong><br />
von Dr. Dagmar Birnzain.<br />
An ihm zeigt sie demonstrativ,<br />
wie spielerisch leicht Zähneputzen<br />
mit einem Haustier funktioniert.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung dafür, was<br />
auch für <strong>die</strong> tägliche Arbeit mit<br />
den Haustieren der K<strong>und</strong>en gilt:<br />
Eine starke Empathie fürs Tier, <strong>die</strong><br />
Ausstrahlung von Ruhe <strong>und</strong> Ge-<br />
Metallkronen im H<strong>und</strong>emaul<br />
<strong>und</strong> Schneidezähne<br />
in Überlange.<br />
6 | <strong>tassilo</strong>
Technisch top ausgestattet: Dr. Dagmar Birnzain am Röntgenbild.<br />
lassenheit, ein sanfter, liebevoller<br />
Umgang. „In all den Jahren ist es<br />
nie zu einem gefährlichen Vorfall<br />
gekommen“, bekräftigt Dr. Dagmar<br />
Birnzain an <strong>die</strong>ser Stelle, wie<br />
wichtig der richtige Umgang mit<br />
Haustieren ist. Schließlich hatte<br />
sie schon <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />
Rassen mit z<strong>um</strong> Teil schlimmsten<br />
Krankheitsfällen auf ihrem Behandlungs-<br />
oder OP-Tisch liegen.<br />
Behandlung immer<br />
mit Vollnarkose<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel ein Kaninchen, dessen<br />
Zähne eine schier unfassbare<br />
Überlänge erreicht haben. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
Die Zähne von Nagetieren<br />
wachsen ein Leben lang, müssen<br />
deshalb ständig „nagen“, sich<br />
quasi abwetzen, <strong>um</strong> eine standesgemäße<br />
Größe halten zu können.<br />
Weil viele Halter ihre Tiere jedoch<br />
nicht nur mit Heu <strong>und</strong> Gras füttern,<br />
sondern auch künstlich hergestellte<br />
„Leckerlies“ <strong>und</strong> Kraftfutter dazugeben,<br />
werden <strong>die</strong> Tiere zu schnell<br />
satt, infolgedessen fett <strong>und</strong> benutzen<br />
obendrein ihre Nagezähne zu<br />
selten. Ein anderes, vom Menschen<br />
verursachtes Problem, <strong>das</strong> Dr. Dagmar<br />
Birnzain hautnah an ihrem<br />
Behandlungstisch immer wieder<br />
zu sehen bekommt: Dass Haustierrassen<br />
gezüchtet werden, <strong>die</strong> rein<br />
anatomisch betrachtet von vorne<br />
herein Zahn- <strong>und</strong> Maulprobleme<br />
bekommen müssen. Gemeint sind<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Perserkatzen oder <strong>die</strong><br />
Trend-H<strong>und</strong>e-Rasse „Mops“. Vor<br />
allem letztere haben aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> viel<br />
zu kurzer M<strong>und</strong>partie <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser<br />
„plattgedrückten“ Nase nicht ausreichend<br />
Platz für eine naturgemäße<br />
Entwicklung von Kiefer, Zahnfleisch<br />
<strong>und</strong> Gebiss. „Deshalb atmen<br />
Mopse so schwer <strong>und</strong> sterben an<br />
heißen Sommertagen manchmal<br />
an plötzlichem Hitzetod.“ Behandelt<br />
werden sie, wie alle anderen<br />
Haustiere auch, trotzdem zur vollsten<br />
K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Und zwar<br />
immer unter Vollnarkose, „weil<br />
Haustiere, auch wenn sie noch so<br />
gut erzogen sind, niemals über<br />
längere Zeit so ruhig liegen bleiben<br />
würden, damit wir gut <strong>und</strong> zuverlässig<br />
arbeiten können“. Die Entfernung<br />
von massivem Zahnstein,<br />
<strong>das</strong> Herausschneiden von T<strong>um</strong>oren,<br />
klassisches Bohren, <strong>das</strong> Auffüllen<br />
von Löchern mit beispielsweise<br />
Kronen aus Gold, <strong>die</strong> Behandlung<br />
von Parodontitis (Entzündung<br />
im Zahnfleisch, <strong>die</strong> Zähne <strong>und</strong><br />
Knochen angreift), Kieferfehlstellungen<br />
durch tiergerechte Spangen<br />
ausgleichen, eine klassische<br />
Zahnreinigung – es gibt nichts,<br />
was Dr. Dagmar Birnzain <strong>und</strong> ihre<br />
fachkompetenten Mitarbeiterinnen<br />
nicht in Angriff nehmen.<br />
Wobei häufig nur noch <strong>das</strong> Ziehen<br />
eines oder mehrere Zähne hilft.<br />
„Was bei Haustieren im Vergleich<br />
zu uns Menschen jedoch nicht<br />
schlimm ist, weil sie trotzdem wie<br />
gewohnt fressen <strong>und</strong> spielen können.“<br />
Selbst dann, wie neulich bei<br />
einer Katze der Fall gewesen, wenn<br />
elf (!) Zähne auf einmal gezogen<br />
werden müssen. Das klingt für<br />
Außenstehende hart, war für <strong>das</strong><br />
Tier jedoch eine riesengroße Erleichterung.<br />
„Die Katze war schon<br />
wenige St<strong>und</strong>en nach der Behandlung<br />
endlich wieder schmerzfrei.“<br />
Genau <strong>das</strong> ist auch <strong>das</strong> oberste Ziel<br />
von Dr. Dagmar Birnzain, <strong>die</strong> mit<br />
unterschiedlichstem OP-Werkzeug,<br />
topmodernem Zahnröntgengerät,<br />
Narkotisierung in Form von<br />
Inhalation, Turbobohrer, diversen<br />
Füllmaterialien <strong>und</strong> vielem mehr<br />
technisch auf höchstem Niveau<br />
ausgestattet ist in ihrer Praxis. js<br />
Teamfoto: Ramona Bäck (v.l.) , Dr. Dagmar Birnzain, Christina Schneider.<br />
Kfz-Versicherung?<br />
Jetzt wechseln<br />
<strong>und</strong> sparen!<br />
K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nstbüro<br />
Tobias Schmidt<br />
Tel. 0881 9270802<br />
tobias.schmidt@HUKvm.de<br />
Pollinger Str. 3, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Mo.–Fr. 8.30–12.30 Uhr<br />
Di. u. Do. 15.00–18.00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nstbüro<br />
Eva Maria Pantele<br />
Tel. 08841 4881725<br />
evamaria.pantele3@HUKvm.de<br />
Bahnhofplatz 1, 82418 Murnau<br />
Mo., Mi., Do. 8.30–12.00 Uhr<br />
Di.<br />
16.00–18.00 Uhr<br />
Do.<br />
16.00–19.00 Uhr<br />
sowie nach Vereinbarung<br />
BIS ZU<br />
30 %<br />
MIT DEM TELEMATIK-<br />
TARIF SPAREN 10 %<br />
START-BONUS<br />
GARANTIERT!<br />
Mit der günstigen Kfz-Versicherung fahren Sie immer gut.<br />
Wir bieten Ihnen <strong>die</strong>se Vorteile:<br />
Niedrige Beiträge<br />
Top-Schadenservice<br />
Beratung in Ihrer Nähe<br />
Mit dem Telematik-Tarif * 10 % Start-Bonus garantiert –<br />
<strong>und</strong> bis zu 30 % Folge-Bonus möglich<br />
Kündigungs-Stichtag ist der 30.11. Wir freuen uns auf Sie.<br />
* Mehr Informationen erhalten Sie von Ihre/m Berater/in <strong>und</strong> unter HUK.de/telematikplus<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 7
Das neue Buch der Hauswirtschafterei<br />
Süße Alpenküche<br />
8 | <strong>tassilo</strong><br />
WIDMANN<br />
SPEZIALITÄTEN METZGEREI<br />
<br />
bestes Fleisch vom Fischener Strohschwein<br />
fertig gekochte Gerichte <strong>und</strong> Wurst im Glas<br />
Partyservice<br />
24h Automaten in Fischen a. Ammersee & Raisting<br />
<br />
Monatliche Verkaufsaktionen – bei Interesse gerne<br />
per E-Mail Metzgerpost anfordern<br />
MARTIN WIDMANN<br />
Wielenbacher Str. 14a · 82396 Pähl · TEL 0160 94704705<br />
info@metzgerei-mw.de · www.metzgerei-mw.de<br />
Tassiloland | Pünktlich<br />
vor Weihnachten bringen<br />
<strong>die</strong> drei Damen der<br />
Hauswirtschafterei ein<br />
weiteres Koch- <strong>und</strong> Backbuch<br />
auf den Markt. Es<br />
heißt „Süße Alpenküche“,<br />
ist 128 Seiten stark, kostet t<br />
12,90 Euro <strong>und</strong> ist erhältlich<br />
in allen regionalen <strong>und</strong><br />
überregionalen Buchhandlungen.<br />
Neben den zahlreichen,<br />
leckeren Rezepten<br />
en<br />
z<strong>um</strong> Selbermachen ist auch<br />
<strong>die</strong> Entstehungsgeschich-hte<br />
des Buches interessant: nt:<br />
Hierfür haben Silvia Schlögel,<br />
Christine Schilcher <strong>und</strong><br />
Bettina Eder ihre Bergschuhe<br />
he<br />
geschnürt <strong>und</strong> den mittelgroßen<br />
Rucksack gepackt. Insgesamt<br />
15 Hütten, allen voran im<br />
österreichischen Tirol, haben sie<br />
mit eigener Beinarbeit besucht.<br />
„Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona <strong>und</strong> regelmäßigen<br />
Schlechtwetterphasen war<br />
<strong>die</strong> Recherche für unsere Süße<br />
Alpenküche alles andere als einfach“,<br />
sagt Silvia Schlögel, <strong>die</strong> wie<br />
ihre Mitstreiterinnen trotzdem<br />
unvergessene Naturerlebnisse<br />
<strong>und</strong> herzeigreifende Geschichten<br />
erleben durfte. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />
eines Babys, <strong>das</strong> im Februar <strong>2020</strong><br />
zur Welt gekommen ist <strong>und</strong> gleich<br />
den ersten Sommer seines Lebens<br />
auf einer Berghütte verbracht hat.<br />
Genaugenommen auf der höchstgelegenen<br />
Hütte im Pitztal, der<br />
Kaunergrathütte, auf 2817 (!) Metern<br />
Höhe. Noch abenteuerlicher:<br />
Der Weg dorthin – <strong>das</strong> Baby wurde<br />
mit dem Materialhubschrauber<br />
hochgeflogen. Eine andere, herzergreifende<br />
Geschichte, <strong>die</strong> auch<br />
im Backbuch niedergeschrieben<br />
steht: Eine Familie aus Tirol bewirtschaftete<br />
te<br />
te den<br />
vergangenen<br />
Sommer über sechs (!)<br />
Hütten gleichzeitig. Passend dazu<br />
haben <strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
einen Tourenplan<br />
erstellt – eine Fünf-Tages-Tour,<br />
bei der alle sechs Hütten <strong>die</strong>ser<br />
Familie besucht werden.<br />
Geöffnete Hütten<br />
im Winter?<br />
Inhaltlicher Schwerpunkt des<br />
Buches ist <strong>und</strong> bleibt aber <strong>die</strong><br />
Kulinarik. Mehlspeisen wie Polentaschnitten,<br />
Kletzennu-<br />
deln<br />
<strong>und</strong> Kaiserschmarrn.<br />
Schmalzgebäcke wie Topfenkugeln,<br />
Vanillekrapferl <strong>und</strong><br />
Ochsenaugen. Desserts wie<br />
Buchteln, Nusspfannkuchen<br />
<strong>und</strong> Mohntörtchen. Sowie<br />
feine Kuchen <strong>und</strong> Torten,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Ricotta-Mandeltarte,<br />
Almschnecken<br />
<strong>und</strong><br />
Schwarzplententorte.<br />
Bereits beim Anblick der<br />
hochwertig aufgemachten<br />
Rezeptseiten samt Bildern<br />
läuft einem <strong>das</strong> Wasser<br />
im M<strong>und</strong>e zusammen.<br />
Dazwischen besticht <strong>das</strong><br />
Buch aber immer wieder<br />
mit netten Geschichten<br />
<strong>und</strong> wichtigen Bergsteigerinformationen<br />
für Situationen<br />
abseits des Backofens. Z<strong>um</strong> Beispiel,<br />
was im Falle eines Bergunfalls<br />
zu tun ist. Neben dem<br />
Absetzen des Notrufs (112) verrät<br />
ein Bergwachtler auch wichtiges<br />
Insiderwissen. Auch schön ist <strong>die</strong><br />
Vorstellung einiger Winterhütten,<br />
<strong>die</strong> über <strong>die</strong> kalte Jahreszeit offen<br />
haben <strong>und</strong> zu Rodelgaudi für <strong>die</strong><br />
ganze Familie einladen. Dazu gehören<br />
auch <strong>die</strong> Drehhütte <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Vilsalphütte – beide sind in der<br />
Region bekannt <strong>und</strong> in Sachen<br />
„Abstieg“ bestens geeignet für<br />
Schlitten- <strong>und</strong> Bobfahrten. js<br />
> > >„SÜSSE ALPENKÜCHE“ ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost 3 x 1 Exemplar des neuen<br />
Back- <strong>und</strong> Kochbuches „Süße Alpenküche“. Schicken Sie uns bis<br />
15. <strong>November</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort „Hauswirtschafterei“<br />
an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail<br />
an info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!
Auf der Roten Couch<br />
Der rastlose<br />
Klangkünstler<br />
Professor Klaus Feßmann in seinem Element: Demonstrativ<br />
zeigt er, wie man aus professionell aufbereiteten Steinen Musik<br />
macht, <strong>die</strong> unter <strong>die</strong> Haut geht. Das Rote-Couch-Shooting<br />
fand in seinem Atelier in Iffeldorf statt. Foto: Felix Baab<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 9
Iffeldorf | Klaus Feßmann hat außergewöhnliche<br />
Begabungen:<br />
Er kann Musik bildlich, ja sogar<br />
wohnlich darstellen. Er kann Menschen<br />
mit Musik heilen. Und durch<br />
Klänge aus Steinen Rotwein reifen<br />
lassen. Wir durften den emeritierten<br />
Professor am Salzburger<br />
Mozarte<strong>um</strong> in Iffeldorf besuchen.<br />
Genaugenommen in seinem Atelier,<br />
draußen im Garten, vollgepackt<br />
mit Gemälden, frischgedruckten<br />
Büchern <strong>und</strong> bis zu 250 Kilogramm<br />
schweren Klangsteinen. Wie aus<br />
Werken von Mozart <strong>und</strong> Verdi ein<br />
riesengroßer Wohnpark für 2500<br />
Menschen entsteht? Für welches<br />
geniale Integrationsprojekt er den<br />
Echo-Klassik-Preis gewonnen hat?<br />
War<strong>um</strong> ihn Studenten bis zwei Uhr<br />
in der Nacht anrufen durften? Und<br />
war<strong>um</strong> es ihn als gebürtigen Nürtinger<br />
ins Oberland verschlagen<br />
hat? Im großen Interview auf der<br />
Roten Couch gibt der heute 69-jährige<br />
Pianist, Komponist, Maler,<br />
Autor <strong>und</strong> Klangstein-Experte tiefe<br />
Einblicke in sein rastloses Tun, mit<br />
dem er immer nur ein Ziel verfolgt:<br />
Menschen gesünder, besser <strong>und</strong><br />
glücklicher zu machen.<br />
Herr Feßmann, wie klingt ein Stein?<br />
Weil ich <strong>das</strong> häufiger gefragt werde,<br />
habe ich immer zwei kleinere<br />
Kieselsteine in meiner Hosentasche.<br />
Die hole ich raus, <strong>und</strong> beginne,<br />
den einen Stein auf den anderen<br />
zu schlagen. Das Geräusch<br />
dabei: st<strong>um</strong>pf. Lege ich jedoch einen<br />
der beiden Steine gezielt in <strong>die</strong><br />
Mitte meiner Handfläche, klopfe<br />
mit dem anderen Stein erneut auf<br />
ihn, öffne <strong>und</strong> schließe dabei aber<br />
meine Handfläche langsam, ergeben<br />
sich bereits erste, sanfte, mal<br />
lautere, mal leisere Töne. Was ich<br />
damit sage will: ich muss mit dem<br />
Stein im Ein-Klang, in Resonanz<br />
sein, <strong>um</strong> ihm Töne zu entlocken.<br />
Welches Gestein eignet sich besonders<br />
z<strong>um</strong> Musikmachen?<br />
80 Prozent unserer Klangsteine<br />
bestehen aus dem sogenanntem<br />
10 | <strong>tassilo</strong><br />
Gabbro, einer Granitart, den mein<br />
ältester Sohn Hannes Feßmann vor<br />
vielen Jahren in In<strong>die</strong>n entdeckt<br />
hat. Es sind graue, poliert dann<br />
dunkle, schwarze Steine, <strong>die</strong> sich<br />
gut bearbeiten lassen. Letztlich<br />
aber muss ich den Weg finden,<br />
<strong>um</strong> an den Klang im Inneren eines<br />
Steines heranzukommen.<br />
Wie sind Sie überhaupt auf <strong>die</strong>se<br />
außergewöhnliche Idee gekommen,<br />
mit Steinen Musik zu machen?<br />
Über Lyrik von Werner Dürrson.<br />
Er hat einen Gedichtzyklus namens<br />
Höhlensprache geschrieben.<br />
Aber in Form einer ganz eigenen<br />
Sprache, wie ich sie bis dato nicht<br />
kannte. Sie war regelrecht vertufft,<br />
versintert, steingong, schotterwort,<br />
grafisch blockhaft aufgeschrieben.<br />
In jedem Falle nicht im klassischen<br />
Stil durchgehender Lyrik mit Versmaßen.<br />
Während ich <strong>die</strong>sen Zyklus<br />
las, <strong>und</strong> <strong>die</strong>s mehrfach, hörte ich<br />
eigene, sehr spezielle Klänge, <strong>die</strong><br />
Klänge der Steine. Und ich begann,<br />
mich auf den Weg zu machen, <strong>die</strong>se<br />
Klänge mit richtigen Steinen in<br />
<strong>die</strong> Welt zu bringen.<br />
Sie haben daraufhin intensiv geforscht<br />
am Klangvermögen von<br />
Steinen, was bis heute weltweit<br />
einzigartig ist. Und ihren ältesten<br />
Sohn fest in <strong>das</strong> Projekt integriert.<br />
Um Steine z<strong>um</strong> Klingen zu bringen,<br />
muss man sie aufsägen. Mein<br />
ältester Sohn Hannes fertigt <strong>die</strong><br />
Steine so, damit man ideal damit<br />
spielen kann. Erst formt er aus<br />
einem ganzen Stück einen rechteckigen<br />
oder eiförmigen Stein. Danach<br />
wird der Klangstein intensiv<br />
poliert. Anschließend sägt er in<br />
exakt gleichen Abständen zueinander<br />
30 bis 120 Zentimeter tiefe Lamellen<br />
ein. Eine glatte Oberfläche<br />
ist wichtig, <strong>um</strong> seine Handflächen<br />
beim Spielen nicht zu verletzen.<br />
Vor dem Spielen muss man <strong>die</strong><br />
Hände nässen <strong>und</strong> einen glatten,<br />
hauchdünnen Wasserfilm auf den<br />
Stein legen, <strong>um</strong> jegliche Kraft aus<br />
der anschließenden Bewegung zu<br />
nehmen.<br />
Wie genau wird denn technisch gespielt?<br />
Durch sanftes Berühren <strong>und</strong> Bewegen<br />
des Klangsteins mit der kompletten,<br />
ausgestreckten Handfläche,<br />
versuche ich <strong>die</strong> Lamellen in<br />
Schwingung zu versetzen. Mit den<br />
harten Stellen der Handfläche erzeuge<br />
ich <strong>die</strong> hohen, mit den weichen<br />
<strong>die</strong> tiefen Töne. Auch wichtig:<br />
Ich bleibe immer mit der ganzen<br />
Hand auf dem Stein. Ohne Druck,<br />
ohne Kraft.<br />
Wie nehmen wir Menschen <strong>die</strong>se<br />
Klänge wahr?<br />
Die Klänge der Steine sind speziell<br />
<strong>und</strong> werden von den Menschen<br />
sehr intensiv wahrgenommen. Ich<br />
denke, sie sind so etwas wie <strong>die</strong><br />
Urklänge unseres Planeten. Laut<br />
Neurologen sind Menschen in der<br />
Lage, bis zu acht Klänge gleichzeitig<br />
zu spielen, zu hören <strong>und</strong> zu spüren.<br />
Aktuell kann ich bis zu zwölf<br />
„Wie kann man nur!?" Klaus Feßmann sitzt am Piano<br />
<strong>und</strong> „schimpft“ über <strong>die</strong> Grafik im Notenheft.<br />
Professor Klaus Feßmann (rechts) gewährt „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />
Johannes Schelle tiefe Einblicke in seine Autorenarbeit.<br />
verschiedene Klänge gleichzeitig<br />
spielen – eine Art magischer Moment,<br />
den ich mit keinem anderen<br />
Instr<strong>um</strong>ent so intensiv erzeugen<br />
kann wie mit einem Klangstein.<br />
Durch <strong>die</strong> Schwingungen entsteht<br />
ein Resonanzfeld, <strong>das</strong> sogar heilend<br />
wirkt?<br />
Musik wirkt generell auf Körper,<br />
Geist <strong>und</strong> Seele, ob sie nun Euphorie<br />
erzeugt, Freude, Tränen oder<br />
ob sie Gebrechen heilt, <strong>das</strong> gehört<br />
zu unserem Leben dazu. Und<br />
<strong>die</strong>s schon immer. Die erste Flöte<br />
wurde in einer schwäbischen Höhle<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist <strong>r<strong>und</strong></strong> 43 000<br />
Jahre alt. Einiges von dem, was<br />
ich durch meine Musik bewirke,<br />
konnte naturwissenschaftlich bewiesen<br />
werden, vieles nicht. Die<br />
Allmacht des heutigen Wissenschaftsdenkens<br />
zeigt gerade im<br />
Moment ihre Schwachseiten. Um<br />
<strong>das</strong> Beispiel Corona herzunehmen:<br />
Wenige fragen: Was muss man tun,<br />
was lassen, was stärken? Für mich<br />
steht in erster Linie nicht <strong>die</strong> Forschung<br />
nach einem Impfstoff im<br />
Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>, ich halte es für viel<br />
wichtiger, <strong>das</strong>s der Mensch sein<br />
Immunsystem stärken muss, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong>sen Virus auszuhalten, ihn bestmöglich<br />
zu verkraften. Und eine<br />
der besten Methoden, <strong>um</strong> <strong>die</strong>s zu<br />
erzielen, ist selbst Musik zu machen.<br />
Nachweislich auch <strong>das</strong> Spielen<br />
mit Klangsteinen.<br />
Gibt es dafür medizinische Beweise?<br />
Vor vier Jahren haben wir ein Forschungsprojekt<br />
mit dem berühmten<br />
Mikrozirkulations-Spezialisten<br />
Prof. Dr. Rainer Klopp in Berlin<br />
über eine Woche hinweg durchgeführt.<br />
Ich habe mit den Probanten<br />
an einem speziellen Klangstein<br />
nach einem genauen Kompositionsplan<br />
gespielt. Die <strong>um</strong>fangreichen<br />
Messungen von Dr. Klopp<br />
stellten fest, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Wirkung der<br />
Schwingungen über <strong>die</strong> Blutbahnen<br />
in sehr viele Bereiche des<br />
menschlichen Körpers gehen, unter<br />
anderem bis ins Immunsystem<br />
vordringen, <strong>die</strong>s beeinflussen <strong>und</strong><br />
stärken kann. Die Behandlung unterschiedlichster<br />
ges<strong>und</strong>heitlicher<br />
Probleme ist aus <strong>die</strong>sen Ergebnissen<br />
nachweisbar.<br />
Wie stärken Sie Ihr Immunsystem?<br />
Ich spiele täglich drei bis vier St<strong>und</strong>en<br />
Klavier, musiziere dazwischen<br />
immer st<strong>und</strong>enweise mit meinen<br />
Klangsteinen, arbeite sehr viel<br />
künstlerisch, führe ein liebevolles<br />
familiäres Leben, gehe täglich<br />
eine St<strong>und</strong>e in den Wald z<strong>um</strong> Laufen<br />
<strong>und</strong> freue mich jeden Morgen,<br />
wenn ich aufwache, auf all <strong>das</strong>,<br />
was da noch für mich zu tun ist.<br />
In einer anderen Stu<strong>die</strong> der Klangstein-Therapie<br />
wurden 7 000 Behandlungen<br />
über sechs Jahre in vier<br />
verschiedenen Rä<strong>um</strong>en mit unter-
schiedlichen Settings durchgeführt<br />
<strong>und</strong> dok<strong>um</strong>entiert.<br />
Wir haben <strong>die</strong>s in einer geriatrischen<br />
Klinik in Esslingen zusammen<br />
mit dem leitenden Chefarzt<br />
<strong>und</strong> seinem Team durchgeführt,<br />
haben 80 Klangstein-Therapeuten<br />
ausgebildet <strong>und</strong> festgestellt, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong>se spezielle Form der Musiktherapie<br />
in vielen anderen Bereichen<br />
hervorragend einsetzbar ist.<br />
Unter anderem in der Ergo- <strong>und</strong><br />
Physiotherapie. Das einzige, was<br />
uns beim Thema Klangstein-Heil-<br />
Kunst noch fehlt, ist eine Doktorarbeit.<br />
Das Buch zu <strong>die</strong>sem Thema<br />
schreibe ich seit längerem <strong>und</strong><br />
wir hoffen, <strong>das</strong>s es nächstes Jahr<br />
fertig ist.<br />
Wie hilfreich Klangstein-Therapie<br />
sein kann, hat Ihre Ehefrau Andrea<br />
am eigenen Leibe erfahren?<br />
Man nennt <strong>die</strong>s im Volksm<strong>und</strong> den<br />
sogenannten Hexenschuss, ein<br />
sehr schmerzhaftes Rückenproblem.<br />
Wir wollten eigentlich tanzen<br />
gehen, mussten dann aber <strong>die</strong><br />
Veranstaltung vorzeitig verlassen.<br />
Zuhause angekommen, habe ich<br />
sie gebeten, sich auf meine Liege<br />
zu legen. Ich brachte <strong>die</strong> Liege mit<br />
einem Klangstein mittlerer Größe<br />
in Schwingung <strong>und</strong> arbeitete <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
eine Viertelst<strong>und</strong>e. Danach stand<br />
meine Frau auf <strong>und</strong> sagte: „Unglaublich,<br />
<strong>das</strong> ist wieder komplett<br />
weg! Wir könnten jetzt Tanzen gehen.“<br />
Was wir auch taten.<br />
Wie neugeboren fühlte sich auch ein<br />
Konzertbesucher von Ihnen.<br />
Nach einem Auftritt im Kloster Beuron<br />
im Donautal klopfte es an unserer<br />
Tür. Drei Herren standen da,<br />
bedankten sich recht herzlich für<br />
den tollen Abend. Und einer schob<br />
noch hinterher: „Übrigens, mein<br />
Tinnitus ist auch weg.“<br />
Können mit Steinen auch bekannte<br />
Songs nachgespielt werden?<br />
Das geht nur sehr begrenzt. Melo<strong>die</strong>n<br />
kann ich nicht im bekannten<br />
Tempo spielen, Harmonien auf<br />
jeden Fall. Die Musikrichtung geht<br />
vom Klang her eher in <strong>die</strong> spirituelle,<br />
indische, gregorianische Richtung.<br />
Bekannte Klassiker aus der<br />
Musikliteratur, oder <strong>die</strong> Tonleiter an<br />
sich, kann man damit nicht spielen.<br />
Allerdings habe ich mal eine Bach-<br />
Arie mit Klangsteinmusik begleitet.<br />
Das hat gut funktioniert.<br />
Eine witzige Anekdote dazu gibt es<br />
noch:<br />
Früher habe ich mit einem Fre<strong>und</strong><br />
viel analoge, elektronische Musik<br />
gemacht. Als er mich z<strong>um</strong> ersten<br />
Mal mit Klangsteinen spielen hörte,<br />
sagt er zu mir: „Weißt du Klaus,<br />
du bist schon so ein Typ. Klänge,<br />
<strong>die</strong> du früher mit elektronischer<br />
Musik kreiert hast, spielst du jetzt<br />
mit Jahrtausenden alten Steinen.<br />
Als wäre <strong>die</strong> Technologisierung<br />
<strong>um</strong>sonst gewesen.“<br />
Wo treten Sie mit Ihren Klangsteinen<br />
auf?<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona habe ich heuer<br />
nur fünf Klangstein-Konzerte<br />
gespielt. Aber wir waren schon<br />
auf der Zugspitze, in Chicago,<br />
München, Frankfurt, mehrmals<br />
im Fernsehen, oder auch hier in<br />
der Region. Es gibt darüber hinaus<br />
18 CDs, sechs Bücher <strong>und</strong><br />
Filmmusik.<br />
Was kostet ein Stein?<br />
Der Preis beginnt, je nach Größe,<br />
bei 4 000 Euro, hoch bis 25 000<br />
Euro oder mehr. Dazu gibt’s immer<br />
ein Handbuch mit über 400 Fotos,<br />
<strong>die</strong> alle möglichen Spieltechniken<br />
bildlich darstellen.<br />
Nur fünf Auftritte <strong>die</strong>ses Jahr. Wie<br />
hat sich Corona auf Ihr musikalisches<br />
<strong>und</strong> künstlerisches Berufsleben<br />
noch ausgewirkt?<br />
In allen anderen Bereichen ehrlicherweise<br />
gar nicht negativ. Ich<br />
habe so viele Projekte am Laufen,<br />
<strong>die</strong> alle bei mir zuhause <strong>um</strong>setzbar<br />
sind. Allein <strong>die</strong>ses Jahr habe ich<br />
schon drei neue Bücher herausgebracht.<br />
Weit vor der Corona-Pandemie:<br />
War<strong>um</strong> hat es Sie als gebürtigen<br />
Schwaben ins beschauliche Iffeldorf<br />
verschlagen?<br />
Wegen der Liebe. Meine Frau Andrea<br />
habe ich Rahmen einer Silvestertagung<br />
in der Evangelischen<br />
Akademie in Tutzing kennengelernt.<br />
Ich war als Seminarleiter<br />
vorne auf der Bühne gesessen im<br />
großen Rittersaal, habe vor 150<br />
Menschen mit meinem Klangstein<br />
angefangen zu spielen. Dann singt<br />
da plötzlich Andrea von ganz hinten<br />
über <strong>die</strong> anderen Teilnehmer<br />
hinweg direkt in meinen Klangstein<br />
hinein. Das hat mich so fasziniert,<br />
<strong>das</strong>s ich sofort wusste: Ohne<br />
<strong>die</strong>se Frau kann <strong>und</strong> will ich nicht<br />
mehr leben.
08809/1061<br />
Janetzky<br />
Balkone u.Zäune<br />
Alu - Edelstahl - Holz<br />
Www.balkonjanetzky.de<br />
inkl. MwSt.<br />
<br />
<br />
899,-<br />
3299,-<br />
inkl. MwSt.<br />
MOTORSÄGEN LEHRGANG<br />
DER Ihre GARTENGERÄTE-FACHMARKT Meisterwerkstatt für alle MIT Reparaturen WERKSTATT<br />
Holzhofstr.1, <strong>und</strong> 17./18. Wartungen <strong>Weilheim</strong><br />
Febr.<br />
(Trifthof) an Gartengeräten! endress-shop.de<br />
Termin: 27./28. Nov., es sind noch Plätze frei!<br />
DER GARTENGERÄTE-FACHMARKT MIT WERKSTATT<br />
Holzhofstr.1, <strong>Weilheim</strong> (Trifthof) endress-shop.de<br />
Fühlen Sie sich als gebürtiger Nürtinger,<br />
südöstlich von Stuttgart,<br />
wohl im Oberland?<br />
Meine Mutter war Sudetendeutsche.<br />
Sie brachte nach Nürtingen<br />
Kultur mit, spielte glänzend Klavier,<br />
was für <strong>die</strong> Schwaben jedoch<br />
keine Bedeutung hatte. Insofern<br />
waren wir nie richtig integriert.<br />
Heute kann ich sagen: Egal, wo ich<br />
bin, es freut mich immer wieder,<br />
hierher nach Iffeldorf zu kommen.<br />
In den letzten Jahren habe ich für<br />
<strong>die</strong>sen Ort ein richtiges Gefühl der<br />
Heimat entwickelt.<br />
Wie lange brauchen Sie von Iffeldorf<br />
nach Salzburg?<br />
In der Regel eineinhalb St<strong>und</strong>en.<br />
Wobei ich <strong>die</strong> Strecke seit eineinhalb<br />
Jahren nicht mehr so oft zurücklege<br />
– am 20. Juli 2019 habe<br />
ich dort mein Emeritierungs-Fest<br />
gefeiert. 22 Jahre nach meinem<br />
ersten Arbeitstag. Es war der 1.<br />
Oktober 1997, als ich als Professor<br />
für Komposition <strong>und</strong> Tonsatz am<br />
Mozarte<strong>um</strong> in Salzburg angefangen<br />
habe.<br />
Vermissen Sie <strong>die</strong> Studenten?<br />
Ich habe insgesamt 48 Jahre als<br />
Lehrer <strong>und</strong> Professor gearbeitet,<br />
immer ein gutes Verhältnis zu<br />
meinen Schülern <strong>und</strong> Studenten<br />
gehabt. Aber: In den letzten Jahren<br />
ist <strong>die</strong> Distanz zu den jungen<br />
Leuten immer größer geworden.<br />
Ich fürchte aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Digitalisierung.<br />
Als ich ihnen aus meinem<br />
Leben erzählte, wie ich stu<strong>die</strong>rt<br />
habe, schauten sie mich an, als<br />
wäre ich ein seltenes Tier. Ich bin<br />
davon überzeugt, <strong>das</strong>s man auch<br />
im Jahr <strong>2020</strong> noch Bücher lesen<br />
sollte. Notationen müssen schließlich<br />
im Kopf entstehen, nicht aus<br />
einem Computerprogramm heraus.<br />
Klingt so, als hätten Sie mit <strong>die</strong>sem<br />
prägenden Lebensabschnitt gut abschließen<br />
können?<br />
Das Mozarte<strong>um</strong> wollte für mich ein<br />
Symposi<strong>um</strong> organisieren. Das war<br />
gut gemeint, habe ich aber abgelehnt:<br />
Keine Anzüge <strong>und</strong> Krawatten,<br />
kein Streich-Quartett von weiß<br />
Gott woher, keine Reden. Das bin<br />
nicht ich. Trotzdem hatte ich <strong>das</strong><br />
Gefühl, meine letzte <strong>und</strong> längste<br />
hauptberufliche Stelle nicht wortlos<br />
hinter mir lassen zu wollen.<br />
Dazu kommt, <strong>das</strong>s ich keiner <strong>die</strong>ser<br />
Emeritierten sein wollte <strong>und</strong><br />
möchte, der jede zweite Woche im<br />
Institut vorbeifahren muss <strong>um</strong> zu<br />
schauen, ob noch alles in meinem<br />
Sinne so weiterläuft. Da kam mir<br />
<strong>die</strong> Idee eines Abschluss-Festes:<br />
Ich lade alle Leute ein, <strong>die</strong> ich liebe<br />
<strong>und</strong> schätze <strong>und</strong> <strong>die</strong> mein Leben<br />
begleiteten. Und jeder soll etwas<br />
davon mitbringen, etwas, was er<br />
tut. Kunst, Wissenschaft, Musik,<br />
ein Instr<strong>um</strong>ent, egal was. Es war<br />
ein w<strong>und</strong>erbarer Abschied.<br />
Langweilig wird Ihnen ohnehin<br />
nicht. Was verstehen Sie unter einer<br />
musikalischen Grafik?<br />
Ich merkte in meinem musikalisch-kompositorischen<br />
Leben sehr<br />
schnell, <strong>das</strong>s mir <strong>die</strong> klassischen<br />
fünf Notenlinien nicht ausreichen<br />
in Sachen musikalische Darstellung,<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig, <strong>das</strong>s ich<br />
eine Begabung dafür habe, Musik<br />
zu verbildlichen. Das fing bereits<br />
damit an, <strong>das</strong>s ich viele Schüler<br />
hatte, <strong>die</strong> sagten, sie können nicht<br />
komponieren. „Aber natürlich“,<br />
sagte ich. Eine junge Dame meinte,<br />
sie möchte Musik so klingen<br />
lassen, wie sich draußen ein Ast<br />
im Wind bewegt. „Dann lege doch<br />
einen Ast aufs Papier.“ Für andere<br />
sind es Farbkleckse, Zeichnungen,<br />
Symbole. All <strong>das</strong> ist musikalische<br />
Grafik, <strong>die</strong> weit über klassische<br />
Noten hinausreicht. So etwas zu<br />
veröffentlichen, es als Kunst in <strong>die</strong><br />
Welt hinauszutragen, war damals<br />
fast noch eine Revolution.<br />
Die es bis in <strong>die</strong> Architektur hineingeschafft<br />
hat. In Heidelberg wurde<br />
ein Wohnpark namens „Quartier<br />
am Turm“ für 2 500 Menschen geschaffen.<br />
Mit Ihrer musikalischen<br />
Voller Freude, voller Tatendrang:<br />
Prof. Klaus Feßmann lebt für Kunst<br />
<strong>und</strong> Musik.<br />
Handschrift, in dem Sie Gärten, Zimmer,<br />
ja ganze Gebäude nach Opern<br />
von Mozart <strong>und</strong> Verdi mitgestaltet<br />
haben?<br />
Es handelte sich <strong>um</strong> eine alte<br />
Räderfabrik von Dietmar Hopp,<br />
<strong>die</strong> nach <strong>und</strong> nach verfallen ist.<br />
Er beauftragte zwei Baufirmen,<br />
<strong>um</strong> daraus eine Wohnsiedlung zu<br />
bauen. Einen <strong>die</strong>ser Geschäftsführer<br />
kannte ich. Er wusste, <strong>das</strong>s ich<br />
Musik grafisch darstelle. So kam’s<br />
zu der Idee, aus der Musik heraus<br />
<strong>die</strong>se komplette Siedlung zu gestalten.<br />
Meiner Fantasie habe ich<br />
freien Lauf gelassen <strong>und</strong> losgelegt,<br />
Tonhöhen <strong>und</strong> Rhythmen weltberühmter<br />
Opern in Architektur<br />
<strong>um</strong>zuwandeln. Selbstverständlich<br />
in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Architekten. Wir haben Gärten,<br />
Zimmer, ganze Gebäude gestaltet.<br />
Figaro von Mozart, La Traviata,<br />
Aida <strong>und</strong> Rigoletto von Verdi. Immer<br />
mit dem Ziel vor Augen, <strong>das</strong>s<br />
es den Leuten, <strong>die</strong> dort später einziehen<br />
werden, richtig gut gefällt,<br />
<strong>das</strong>s sie sich wohlfühlen <strong>und</strong> nie<br />
wieder woanders hinmöchten. Dafür<br />
sind wir sogar nach Italien gefahren,<br />
haben uns Gärten, Pflanzen,<br />
Pflastersteine der Gassen<br />
<strong>und</strong> Hofeinfahrten angeschaut,<br />
dort auch Material eingekauft <strong>und</strong><br />
es dann so ähnlich in Heidelberg<br />
nachgebaut.<br />
12 | <strong>tassilo</strong>
Klingt extrem spannend. Und teuer.<br />
Spielte Geld keine Rolle?<br />
Dietmar Hopp hat damals, so weit<br />
ich weiß, 150 Millionen Euro als<br />
Kredit insgesamt zur Verfügung<br />
gestellt. Und damit alles richtig<br />
gemacht. Das Projekt hat 14 Preise<br />
gewonnen, wurde in einem Zehntel<br />
der Zeit verkauft als andere<br />
Wohnbauprojekte in Heidelberg<br />
<strong>und</strong> brachte 300 Millionen Euro<br />
ein. Viel wichtiger aber ist: Die<br />
2 500 Menschen, <strong>die</strong> dort heute<br />
leben, sind richtig glücklich.<br />
Nicht nur <strong>die</strong>ser Wohnpark wurde<br />
vielfach ausgezeichnet. Auch Sie<br />
persönlich haben diverse namhafte<br />
Preise für Ihr facettenreiches<br />
Tun bekommen. Unter anderem<br />
den Echo-Klassik-Sonderpreis für<br />
Nachwuchsförderung, genaugenommen<br />
für ein einzigartiges Integrationsprojekt.<br />
Das Projekt heißt „ReSonanz <strong>und</strong><br />
AkzepTanz". Ein damaliger Fre<strong>und</strong><br />
hatte eine Patenschaft an einer<br />
Schule in Essen. Die stand vor<br />
dem Aus, als der letzte Deutsche<br />
<strong>die</strong> Schule verließ <strong>und</strong> <strong>die</strong> türkischen<br />
Eltern daraufhin gesagt<br />
haben: Ohne einen Deutschen ist<br />
<strong>die</strong> Schule endgültig nichts mehr<br />
wert. 80 Prozent der Lehrer dort<br />
waren im Burn Out. Zwölf Nationen<br />
in einer Klasse. Die Schüler<br />
haben sich geprügelt, konnten<br />
nicht schreiben, keine Lieder singen,<br />
nichts. Daraufhin bin ich nach<br />
Salzburg zurückgeflogen, habe<br />
drei Kollegen <strong>und</strong> zehn Studenten<br />
ins Boot geholt, bin wieder zurück<br />
<strong>und</strong> habe gemeinsam mit meinem<br />
Team <strong>die</strong>ses Integrationsprojekt<br />
entwickelt. Melo<strong>die</strong>, Harmonie,<br />
Rhythmus <strong>und</strong> Bewegung – daraus<br />
besteht griechische Musik,<br />
<strong>und</strong> auch <strong>das</strong> musikpädagogische<br />
Konzept des berühmten Komponisten<br />
Carl Orff. Die Kinder haben<br />
nach <strong>die</strong>sem musikalischen<br />
Prinzip gelernt, sich zu unterhalten,<br />
miteinander zu tanzen, sich<br />
kennenzulernen <strong>und</strong> respektvoll<br />
miteinander <strong>um</strong>zugehen. In nur<br />
einem Jahr haben wir unter anderem<br />
nachweislich 60 Prozent mehr<br />
Rechenkompetenz erreicht.<br />
Eine weitere Auszeichnung: Der<br />
„Stein im Brett“, verliehen vom<br />
B<strong>und</strong> Deutscher Geowissenschaftler.<br />
Dieser Preis bedeutet mir wirklich<br />
viel, weil ihn Menschen bekommen,<br />
<strong>die</strong> nicht aus der Geowissenschaft<br />
kommen, sich aber in der<br />
Forschung an Steinen ver<strong>die</strong>nt gemacht<br />
haben. In meinem Fall: Dass<br />
ich Steine z<strong>um</strong> Klingen gebracht<br />
habe, <strong>und</strong> dafür über viele Jahre<br />
hinweg in <strong>die</strong> Tiefe gegangen bin,<br />
unter anderem mit Wissenschaftlern<br />
zusammengearbeitet <strong>und</strong> alles<br />
in Büchern dok<strong>um</strong>entiert habe.<br />
Vor allem aber, <strong>das</strong>s ich damit<br />
dutzende Kinder z<strong>um</strong> Lachen <strong>und</strong><br />
alten Menschen ein Stück Würde<br />
<strong>und</strong> Lebensfreude zurückbringen<br />
konnte.<br />
Namhafte Persönlichkeiten wie<br />
Physiker Ranga Yogeshwar, Schriftsteller<br />
Frank Schätzing sowie<br />
<strong>die</strong> weltbekannte Organisation<br />
UNESCO sind ebenfalls mit dem<br />
„Stein im Brett“ ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Rangar Yogeshwar hatte mich<br />
mehrmals in seine Sendungen<br />
eingeladen. Beim ersten Mal kam<br />
er 15 Minuten vor Sendebeginn<br />
zu mir <strong>und</strong> wollte unbedingt mit<br />
meinem Klangstein spielen. Das<br />
hat ihn dann so sehr fasziniert,<br />
<strong>das</strong>s er mich zwei weitere Male<br />
in seine Sendung eingeladen hat.<br />
Und genau <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> Schöne an<br />
meiner Berufung mit den Steinen:<br />
Ich hatte immer wieder <strong>das</strong> Glück,<br />
Leute kennenzulernen, <strong>die</strong> auch<br />
einfach ihr Ding machen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
bei TV Total mit Stefan Raab<br />
oder Bettina Böttinger im Kölner<br />
Treff.<br />
Salzburg, Stuttgart, Heidelberg,<br />
Köln, Coburg, Essen, Iffeldorf, München.<br />
Komponieren, Unterrichten,<br />
Malen, Zeichnen, Musizieren. Woher<br />
nehmen Sie <strong>die</strong> Energie?<br />
Das gelingt, wenn man <strong>das</strong> tut,<br />
was man liebt. Als ich noch in<br />
Stuttgart stu<strong>die</strong>rte <strong>und</strong> in kurzer<br />
Zeit ein großes Projekt <strong>um</strong>setzen<br />
sollte, sagte ich zu meinem Lehrer<br />
Erhard Karkoschka: „Aber ich habe<br />
nur noch einen Tag, wie soll ich<br />
<strong>das</strong> schaffen?“ Darauf antwortete<br />
er: „Sie haben <strong>die</strong> zwei Nächte<br />
vergessen.“ Daraufhin hockte ich<br />
mich hin <strong>und</strong> arbeitete zwei Nächte<br />
<strong>und</strong> einen Tag lang durch – <strong>und</strong><br />
merkte, <strong>das</strong>s es ohne Weiteres<br />
ging. Dank Adrenalin <strong>und</strong> weil ich<br />
für meine Dinge einfach brenne.<br />
Mir war, dann später als Professor,<br />
auch immer wichtig, so zu arbeiten,<br />
<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Fähigkeiten jedes<br />
Einzelnen zur Entfaltung kommen.<br />
Studenten am Mozarte<strong>um</strong> konnten<br />
mich bis zwei Uhr in der Nacht anrufen,<br />
weil ich ohnehin nicht mehr<br />
als vier St<strong>und</strong>en geschlafen habe.<br />
Trotzdem gibt es sicherlich Tage<br />
in Ihrem Leben, an denen Sie von<br />
Musik <strong>und</strong> Kunst überhaupt nichts<br />
wissen möchten. Was dann?<br />
Dann mache ich Rotwein. Der<br />
Geschäftsführer meines Unternehmens,<br />
Peter Lackner, ist Sommelier,<br />
hatte eine Weinfirma <strong>und</strong><br />
sagte eines Tages zu mir: Wenn Du<br />
mit Klangsteinen Leute gesünder<br />
machen kannst, gelingt es Dir sicherlich<br />
auch, Wein besser zu machen.<br />
Daraufhin brachte er mich<br />
mit einem Winzer vom Neusiedler<br />
See zusammen, der schließlich bei<br />
meinem Grafiker Klaus Fleckenstein<br />
in Dürnhausen mit zwei Mal<br />
300 Liter Blaufränkischem Caber-<br />
net Sauvignon vor der Tür stand.<br />
ein halbes Jahr lang haben wir mit<br />
<strong>die</strong>sem Wein gearbeitet – haben<br />
Klangsteine auf <strong>die</strong> zwei Eichenfässer<br />
gestellt <strong>und</strong> regelmäßig<br />
gespielt, <strong>um</strong> <strong>die</strong>se Schwingungen<br />
zu erzeugen, <strong>das</strong> Resonanzfeld<br />
aufzubauen. Nach drei, vier Monaten<br />
war alles noch mühsam<br />
<strong>und</strong> zäh, wie <strong>die</strong> monatlichen Proben<br />
gezeigt haben. Ab März aber<br />
wurde der Wein schon „leichter“.<br />
Und ab Juni waren <strong>die</strong> Werte fantastisch.<br />
Wir haben dann noch bis<br />
Juli weitergespielt, als der Winzer<br />
vom Neusiedler See regelrecht<br />
ausgeflippt ist vor Freude: „Ich bin<br />
in der 13. Generation auf unserem<br />
Weingut <strong>und</strong> habe noch nie einen<br />
so guten Wein gehabt“, schwärmte<br />
er. Das sind natürlich Projekte,<br />
<strong>die</strong> sich für mich durch Zufall ergeben,<br />
aber wahnsinnig viel Spaß<br />
machen.<br />
Welche „Hobbys“ bereiten Ihnen<br />
ähnlichen Spaß?<br />
Skifahren. Die Kandahar-Abfahrt<br />
in Garmisch-Partenkirchen fahren<br />
meine Frau <strong>und</strong> ich in genau gleichem<br />
Tempo ab – <strong>das</strong> passt.<br />
Peter Maffay sagte beim Rote-<br />
Couch-Interview vergangenes Jahr:<br />
Für Musiker gibt es kein Renteneintrittsalter.<br />
Sie sind jetzt auch 69.<br />
Geben Sie ihm recht?<br />
Absolut. Ich habe bereits eine<br />
Woche nach meinem Abitur angefangen,<br />
Klavier zu unterrichten,<br />
<strong>um</strong> mir mein Studi<strong>um</strong> in Stuttgart<br />
finanzieren zu können. Seither arbeite<br />
ich. Natürlich wurde ich im-<br />
d mer wieder er mal gefragt, wann <strong>und</strong><br />
wie ich<br />
<strong>das</strong> alles mache mit meinen<br />
zig<br />
verschiedenen beruflichen<br />
Bausteinen? Wie ich so leben<br />
kann? Daraufhin macht man<br />
sich<br />
natürlich Gedanken <strong>und</strong><br />
stellt lt sich <strong>die</strong> Frage: Habe ich<br />
<strong>das</strong> Leben vergessen? Aber<br />
<strong>die</strong>ses Gefühl hatte ich nie.<br />
Ich lebe<br />
nach dem Satz: „Leben<br />
heißt Veränderung, sagte<br />
der Stein zur Bl<strong>um</strong>e <strong>und</strong> flog<br />
davon.“<br />
js<br />
november r/dez<br />
dezember <strong>2020</strong> | 13<br />
Bowling Islands<br />
Bowling Center &<br />
philippinisches Bistro<br />
in Andechs<br />
Gewerbegebiet Rothenfeld<br />
www.bowling-islands.de<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
UNTER DER WOCHE-<br />
GUTSCHEIN<br />
Zwei St<strong>und</strong>en bowlen,<br />
eine St<strong>und</strong>e bezahlen<br />
Gültig von Di bis Do<br />
(bis z<strong>um</strong> 26.11.20)*<br />
*Einfach <strong>die</strong> Anzeige ausschneiden <strong>und</strong> unbedingt<br />
VOR der Anmeldung am Counter vorlegen.<br />
Ihr erhaltet eine kostenfreie St<strong>und</strong>e Bowling beim<br />
Buchen von mind. zwei St<strong>und</strong>en. Das Angebot<br />
kann nicht mehrfach eingesetzt werden.
Robert Langer baut analoge Synthesizer<br />
„Weil’s eben<br />
nicht perfekt klingt“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
14 | <strong>tassilo</strong><br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Murnau | Flink huschen Robert<br />
Langers Finger über kleine Schalter,<br />
Buchsen <strong>und</strong> Stecker. Hier<br />
noch ein Kabel verb<strong>und</strong>en, dort<br />
den Regler gedreht. Dann stellt<br />
der Murnauer <strong>die</strong> Laustärke hoch.<br />
Hallende elektronische Klänge füllen<br />
den Ra<strong>um</strong>. Dazwischen kurze<br />
Dr<strong>um</strong>s, eine Melo<strong>die</strong>loop. Sie erinnern<br />
an frühen Discoso<strong>und</strong>, an<br />
alte Weltra<strong>um</strong>-Serien, an manches<br />
Pink-Floyd-Intro.<br />
Robert Langer baut Synthesizer.<br />
Maschinen, <strong>die</strong> künstliche Klänge,<br />
ganz ohne Musikinstr<strong>um</strong>ente,<br />
erzeugen. Soweit nichts Neues.<br />
Heute kann <strong>das</strong> jede Gratissoftware<br />
auf dem PC, Tablet oder<br />
Smartphone. Das Besondere an<br />
Langers Synthesizern ist: Sie arbeiten<br />
analog, nicht digital. So wie<br />
in den siebziger Jahren. Die Band<br />
Kraftwerk hatte rein elektronische<br />
Musik eben populär gemacht. Robert<br />
Langer war damals Teenager.<br />
Sein Vater, von Beruf Ingenieur,<br />
bastelte auch zuhause gern. Als<br />
Langer 14 war, hatte der Papa gerade<br />
eine elektronische Heimorgel,<br />
ähnlich einem Keyboard, zusammengebaut.<br />
„Ich lernte darauf<br />
zu spielen“, erinnert sich der heute<br />
55-Jährige. „Speziell <strong>die</strong> Klangmöglichkeiten<br />
faszinierten mich,<br />
kühl, ra<strong>um</strong>füllend. Zuvor hatte<br />
ich mich ka<strong>um</strong> für Musik interessiert.“<br />
Mindestens ebenso wie<br />
<strong>die</strong> Klänge selbst faszinierte den<br />
Jungen, wie <strong>das</strong> Gerät sie erzeugt.<br />
Er beschloss, selbst so etwas zu<br />
bauen, kaufte sich Bücher <strong>und</strong><br />
Elektronikzeitschriften, besorgte<br />
einen Lötkolben <strong>und</strong> Bauelemente<br />
wie Kondensatoren, Transistoren,<br />
Dioden <strong>und</strong> Widerstände. Und<br />
dann baute Robert Langer seinen<br />
ersten eigenen analogen Synthesizer.<br />
Und er klang toll. Doch er<br />
sollte der erste <strong>und</strong> letzte sein –<br />
für mehr als 30 Jahre.<br />
Hightech-Werkstatt im<br />
Innovationsquartier<br />
„Als ich Feinwerktechnik stu<strong>die</strong>rte,<br />
waren mir andere Hobbys<br />
wichtiger, z<strong>um</strong> Beispiel in der<br />
Natur zu sein.“ Langer blieb der<br />
Technik an sich<br />
zwar treu, arbeitete<br />
nach dem Studi<strong>um</strong><br />
erst in München,<br />
wo er für <strong>die</strong> Stadt<br />
<strong>die</strong> Ampelsteuerungen<br />
programmierte.<br />
Dann, 1999,<br />
eröffnete er in Murnau<br />
einen Reparaturservice<br />
für PCs.<br />
„Was, du kennst<br />
dich mit Computern<br />
aus?“, sprachen ihn<br />
damals viele <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> den Staffelsee<br />
an. „Du I hab ein<br />
Problem mit meinem,<br />
kannst du den<br />
mal anschauen?“<br />
Langers neues Gewerbe<br />
lief. Doch mit<br />
In seiner Werkstätte: Robert Langer baut<br />
analoge Synthesizer für Musiker aus aller Welt.<br />
Synthesizern <strong>und</strong> elektronischen<br />
Klängen beschäftigte er sich nicht<br />
mehr. In <strong>die</strong>sem Bereich hatte<br />
<strong>die</strong> Digitaltechnik <strong>die</strong> analogen<br />
Synthesizer über<strong>die</strong>s längst abgelöst.<br />
Ein Computerchip konnte<br />
nun blitzschnell unzählige Tonfolgen<br />
<strong>und</strong> Klangkurven errechnen,<br />
<strong>und</strong> sie in Form von Kilobytes<br />
<strong>und</strong> Megabytes speichern. Eine<br />
Software konnte dann <strong>die</strong> Datenpakete<br />
entschlüsseln, <strong>die</strong> Klänge<br />
über einen anderen Chip dem<br />
Strom aufprägen <strong>und</strong> z<strong>um</strong> Lautsprecher<br />
schicken. Und <strong>die</strong> Chips,<br />
millionenfach in Fabriken hergestellt,<br />
wurden immer schneller,<br />
<strong>die</strong> Klänge immer präziser <strong>und</strong>
genauer konstruiert,<br />
so<strong>das</strong>s <strong>die</strong> alte aufwändige<br />
Analogtechnik<br />
ka<strong>um</strong> mehr eine Rolle<br />
zu spielen schien. „Doch<br />
einige Musiker, DJs <strong>und</strong><br />
Komponisten hielten an<br />
ihr fest“, erzählt Langer.<br />
So wie manche stets<br />
<strong>die</strong> alte analoge Vinyl-<br />
Schallplatte der digitalen<br />
CD oder dem MP3-<br />
Player vorzogen. Denn<br />
<strong>die</strong> Schwäche analogen<br />
So<strong>und</strong>s ist zugleich seine<br />
Stärke. „Weil’s eben<br />
nicht perfekt klingt“,<br />
beschreibt es Langer.<br />
„Ein klein bisschen<br />
Rauschen, minimale<br />
Verzerrungen, kleinste<br />
Schwankungen durch<br />
eine veränderte Umgebungstemperatur.“<br />
So,<br />
wie es auch ein Musikinstr<strong>um</strong>ent<br />
tut, <strong>das</strong> niemals einh<strong>und</strong>ertprozentig<br />
perfekt gestimmt<br />
ist, niemals vollkommen fehlerfrei<br />
gespielt wird. Und der analoge<br />
So<strong>und</strong> kommt unmittelbar.<br />
Oszillatoren, Filter, Modulatoren<br />
<strong>und</strong> andere Bauelemente prägen<br />
den So<strong>und</strong> direkt dem Strom auf.<br />
Er wird nicht, wie beim Digitalen,<br />
erst in Datenpakete co<strong>die</strong>rt <strong>und</strong><br />
dann wieder deco<strong>die</strong>rt.<br />
Als Robert Langer 2015 eine kleine<br />
Auszeit nahm, mit verschiedenen<br />
Technologien experimentierte<br />
<strong>und</strong> sich mit anderen Elektronikbastlern<br />
austauschte, hörte er von<br />
der analogen Renaissance. „Und<br />
da zündete der alte Funke in mir!<br />
Wieder gute alte Synthesizer bauen,<br />
wie damals als Jugendlicher!“<br />
Gedacht, getan. Langer besorgte<br />
sich <strong>die</strong> nötigen Komponenten<br />
<strong>und</strong> baute einen analogen Synthesizer.<br />
Seine Fre<strong>und</strong>e waren<br />
vom Klang begeistert. Und da<br />
packte es ihn. Auf der Internet-<br />
Plattform Kickstarter beschloss<br />
Langer Ende 2016 Geld zu sammeln,<br />
<strong>um</strong> mehr Geräte zu bauen.<br />
Sollte er es schaffen, 19 000 Euro<br />
Imposantes Gebäude: So sieht <strong>das</strong> Innovationsquartier<br />
in Murnau von außen aus.<br />
zusammenzutragen, sollte eine<br />
Kleinserie mit 50 Synthesizern<br />
entstehen. Nach nur vier Tagen<br />
hatten Technikinteressierte <strong>und</strong><br />
potenzielle Käufer aus aller Welt<br />
<strong>die</strong> S<strong>um</strong>me zugesagt. Die Aktion<br />
lief noch vier Wochen weiter. Am<br />
Ende hatte der Murnauer 47 000<br />
Euro <strong>und</strong> baute in den kommenden<br />
Monaten über 100 Geräte. In<br />
der Hightech-Werkstatt MakerLab<br />
im Murnauer Innovationsquartier,<br />
angesiedelt im alten Krankenhaus,<br />
werkelte er Tag <strong>und</strong> Nacht.<br />
Mit dem Lasercutter schnitt er Gehäuseteile<br />
<strong>und</strong> Frontplatten, mit<br />
dem Akkuschrauber montierte er<br />
<strong>die</strong> elektronischen Module, Stecker,<br />
Buchsen <strong>und</strong> Schalter.<br />
„Bleib doch lieber bei<br />
etwas Sicherem“<br />
Bei den 100 Synthesizern blieb es<br />
nicht. Bis heute sind es <strong>r<strong>und</strong></strong> 500<br />
geworden. Mittlerweile baut Langer<br />
sie in zwei eigenen Rä<strong>um</strong>en im<br />
Murnauer Innovationsquartier, beschäftigt<br />
zwei Mitarbeiter auf Minijob-Basis.<br />
Bald will er in seiner<br />
Firma „tangible waves“,<br />
zu Deutsch: „Fühlbare<br />
Wellen“, den ersten<br />
festen Mitarbeiter einstellen.<br />
Die Synthesizer<br />
verkauft er in alle Welt,<br />
vor allem nach USA.<br />
Drei Viertel seiner K<strong>und</strong>en<br />
sind Privatleute, <strong>die</strong><br />
als Hobby mit elektronischer<br />
Musik experimentieren.<br />
Doch auch<br />
Komponisten <strong>und</strong> Produzenten<br />
elektronischer<br />
Musik sind darunter,<br />
sowie mancher DJ. Sie<br />
schätzen, <strong>das</strong>s Langers<br />
Synthesizer schon ab<br />
etwa 500 Euro zu haben<br />
sind – ein Bruchteil<br />
dessen, was wenige<br />
hochspezialisierte Firmen<br />
für Analoggeräte<br />
verlangen.<br />
Auf einer Messe in Berlin<br />
im letzten Jahr spricht Langer<br />
ein Amerikaner an. Er nennt sich<br />
Blake <strong>und</strong> arbeitet für eine Firma,<br />
<strong>die</strong> in den USA Synthesizer<br />
vertreibt. „Dein Produkt ist interessant,<br />
wir würden es gern vertreiben“,<br />
sagt Blake gerade heraus.<br />
Langer kann sein Glück ka<strong>um</strong><br />
fassen. Er wird einen Großhändler<br />
in Übersee beliefern, muss nicht<br />
mehr jeden Synthesizer einzeln<br />
aus Murnau verschicken. Und ein<br />
Ende des Booms ist nicht in Sicht.<br />
K<strong>und</strong>en schicken Langer Anregungen<br />
<strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge,<br />
sowohl für So<strong>und</strong>module<br />
als auch für simple mechanische<br />
Bauteile, wie stabilere Stecker.<br />
Robert Langer ist froh, <strong>das</strong>s er seine<br />
alte Leidenschaft z<strong>um</strong> Hauptberuf<br />
machen konnte. „Du bist<br />
schon über 50, bleib doch lieber<br />
bei etwas Sicherem“, hatten manche<br />
nach dem Kickstarter-Projekt<br />
zu ihm gesagt. Der Murnauer<br />
blieb nicht bei etwas Sicherem<br />
<strong>und</strong> er empfiehlt auch jedem anderen,<br />
etwas zu wagen – „wenn<br />
man dafür wirklich Leidenschaft<br />
verspürt.“<br />
cr<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wir wünschen allen eine schöne<br />
Advents- <strong>und</strong> Weihnachtszeit <strong>und</strong> ein<br />
gutes Neues Jahr 2021!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
2021 <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 15
Die Aufgabe ehrenamtlicher Richter<br />
„Eine Bereicherung<br />
für den Strafprozess“<br />
<strong>Weilheim</strong> | Der Sitzungssaal 18 im<br />
<strong>Weilheim</strong>er Amtsgericht (AG) ist<br />
nicht gut besucht. Dieser Umstand<br />
ist der Corona-Pandemie geschuldet,<br />
Zuschauer sind nicht erlaubt.<br />
Also warten nur <strong>die</strong> Staatsanwältin,<br />
<strong>die</strong> Gerichtsschreiberin <strong>und</strong><br />
der Angeklagte nebst Anwalt darauf,<br />
<strong>das</strong>s sich <strong>die</strong> Tür hinter der<br />
Empore öffnet <strong>und</strong> der Richter<br />
den Saal betritt. Als er schließlich<br />
kommt, erheben sich alle.<br />
Allerdings ist Behördenleiter <strong>und</strong><br />
Berufsrichter Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann<br />
nicht alleine, sondern an seiner<br />
Seite sind zwei weitere Personen:<br />
Behördenleiter <strong>und</strong> Berufsrichter Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann (Mitte) mit den Schöffen Andrea<br />
Hild <strong>und</strong> Hans-Georg Hechenrieder.<br />
Andrea Hild <strong>und</strong> Hans-Georg Hechenrieder.<br />
Ehrenamtliche Richter,<br />
auch „Schöffen“ genannt.<br />
Die G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage für <strong>das</strong> Amt des<br />
Schöffen (von althochdeutsch<br />
„sceffino“ oder „scaffin“, der Anordnende)<br />
findet sich im G<strong>r<strong>und</strong></strong>gesetz:<br />
„Alle Staatsgewalt geht<br />
vom Volke aus. Sie wird vom Volke<br />
in Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen<br />
<strong>und</strong> durch besondere Organe der<br />
Gesetzgebung, der vollziehenden<br />
Gewalt <strong>und</strong> der Rechtsprechung<br />
ausgeübt.“ Die Verfassung des<br />
Freistaates Bayern wird noch konkreter:<br />
„An der Rechtspflege sollen<br />
Männer <strong>und</strong> Frauen aus dem<br />
Volke mitwirken.“<br />
Lebenserfahrung in<br />
Gerichtsurteil einbringen<br />
Ehrenamtliche Laienrichter gibt<br />
es nicht erst seit wenigen Jahrzehnten<br />
– <strong>die</strong> Wurzeln reichen<br />
bis in <strong>die</strong> Zeit der karolingischen<br />
Kaiser im 8. Jahrh<strong>und</strong>ert zurück.<br />
Abgesehen von wenigen Jahrh<strong>und</strong>erten<br />
mit absolutistischer<br />
Staatsauffassung, waren seither<br />
stets juristische Laien aus dem<br />
Volke in irgendeiner Form an der<br />
Rechtsprechung beteiligt.<br />
„Die Schöffen<br />
üben einen Teil der<br />
Staatsgewalt, also<br />
Macht, aus. Sie tragen<br />
<strong>die</strong> Mitverantwortung<br />
dafür, ob jemand<br />
wegen einer Straftat<br />
zu Geldstrafe oder<br />
Freiheitsstrafe, vielleicht<br />
auch zu einer<br />
Maßregel der Besserung<br />
<strong>und</strong> Sicherung<br />
verurteilt wird.“ So<br />
steht es im Merkblatt<br />
„Das Schöffenamt in<br />
Bayern“, herausgegeben<br />
vom Bayerischen<br />
Staatsministeri<strong>um</strong> der<br />
Justiz. Und der G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
dafür liest sich ebenso<br />
logisch wie überzeugend,<br />
denn <strong>die</strong><br />
Schöffen sollen „ihre<br />
Lebens- <strong>und</strong> Berufserfahrung,<br />
ihr vernünftiges<br />
Urteil, ihren<br />
Das Amtsgericht <strong>Weilheim</strong> an der Alpenstraße.<br />
Gemeinsinn <strong>und</strong> ihre Bewertungen“<br />
in <strong>das</strong> Urteil des Gerichts mit<br />
einbringen.<br />
Alle fünf Jahre werden Schöffen<br />
gewählt. Aufrufe finden sich z<strong>um</strong><br />
Ende einer Periode in der Zeitung,<br />
im Radio <strong>und</strong> bei den Ämtern.<br />
Die Bewerbungen werden von<br />
der Gemeinde gesammelt. Bei<br />
den Schöffen für Jugendsachen ist<br />
auch <strong>das</strong> Landratsamt beteiligt.<br />
Diese Behörden treffen eine Vorauswahl,<br />
checken <strong>das</strong> polizeiliche<br />
Führungszeugnis <strong>und</strong> <strong>das</strong> Alter:<br />
Jeder deutsche nicht vorbestrafte<br />
Bürger zwischen 25 <strong>und</strong> 70 Jahren<br />
kann sich bewerben.<br />
„Ich finde es interessant, was hier<br />
verhandelt wird. Deshalb habe<br />
ich mich beworben, denn ich<br />
wollte mal wissen, was bei Gericht<br />
abgeht“, schildert Schöffin<br />
Andrea Hild ihre Motivation. Die<br />
51-jährige Schongauerin arbeitet<br />
in Teilzeit als Bankkauffrau <strong>und</strong><br />
sitzt seit 2014 neben den Richtern<br />
in <strong>Weilheim</strong>. „Neuling“ Hans-<br />
Georg Hechenrieder wollte sich<br />
sowieso ehrenamtlich betätigen.<br />
Der 55-jährige Projektleiter in der<br />
Baubranche denkt, <strong>das</strong>s er seine<br />
Lebenserfahrung bei Gericht gut<br />
einbringen kann.<br />
Im Wahlausschuss <strong>Weilheim</strong> sitzen<br />
zuständige Richter, Landrat<br />
oder Vertreter, sowie sieben Kreisratsmitglieder.<br />
Je sechs Schöffen<br />
werden für <strong>das</strong> Erwachsenen- <strong>und</strong><br />
Jugendgericht ausgewählt. Dazu<br />
kommen noch einmal ebenso<br />
viele Hilfsschöffen, <strong>die</strong> einspringen,<br />
wenn jemand verhindert sein<br />
sollte. Im letzten Schritt werden<br />
<strong>die</strong> „Paare“ ausgelost, also welche<br />
Schöffen zusammen in einer<br />
Sitzung sind. Beim Jugendgericht<br />
müssen <strong>das</strong> jeweils ein Mann <strong>und</strong><br />
eine Frau sein, bei Erwachsenen<br />
ist <strong>das</strong> Geschlecht egal.<br />
Wenn es zu wenige Freiwillige<br />
gibt, können Schöffen zwangsbestimmt<br />
werden. Das Amt gilt als<br />
staatsbürgerliche Pflicht <strong>und</strong> Ausreden<br />
gelten nicht. „Hier in <strong>Weilheim</strong><br />
sind wir allerdings auf einer<br />
Insel der Glückseligen“, erzählt<br />
Pressesprecherin Christiane Serini<br />
lachend. „Wir haben immer genug<br />
Bewerber <strong>und</strong> müssen niemand<br />
zwangsverpflichten.“<br />
Die Macht der Schöffen resultiert<br />
aus dem Umstand, <strong>das</strong>s sie<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gleichberechtig<br />
neben dem Berufsrichter stehen.<br />
Theoretisch können sie <strong>das</strong> Urteil<br />
fällen, indem sie den Richter über-<br />
16 | <strong>tassilo</strong>
stimmen. Aber <strong>das</strong> kommt selten<br />
vor, wie Dr. Lars Ba<strong>um</strong>ann erzählt:<br />
„Ich kenne nur einen Fall in Augsburg,<br />
wo <strong>das</strong> mal geschehen ist.<br />
Das Urteil wurde aber später von<br />
einer höheren Instanz kassiert.“<br />
Es versteht sich von selbst, <strong>das</strong>s<br />
sowohl <strong>die</strong> ehrenamtlichen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Berufsrichter an Recht <strong>und</strong><br />
Gesetz geb<strong>und</strong>en sind. „Ich finde,<br />
<strong>die</strong> Schöffen sind eine Bereicherung<br />
für den Strafprozess, weil der<br />
Ausgang für den Betroffenen doch<br />
eine sehr einschneidende Wirkung<br />
haben kann“, fährt Dr. Ba<strong>um</strong>ann<br />
fort. „Juristisch wird der Fall natürlich<br />
vom Richter bewertet, aber<br />
für <strong>die</strong> Beratung ist <strong>die</strong> menschliche<br />
Komponente <strong>und</strong> eine andere<br />
Meinung sehr hilfreich.“<br />
Verhandlung eines<br />
Drogendelikts<br />
Zurück im Sitzungssaal 18. Zunächst<br />
muss Hans-Georg Hechenrieder<br />
vereidigt werden, denn es<br />
ist sein erster Einsatz als Schöffe.<br />
Er tritt vor den Richter, hebt <strong>die</strong><br />
Hand <strong>und</strong> spricht den Eid. Dann<br />
Der Eingang zur Rechtsprechung<br />
am Amtsgericht <strong>Weilheim</strong>.<br />
nimmt <strong>die</strong> Verhandlung ihren<br />
Lauf. Schöffin Andrea Hild macht<br />
sich fleißig Notizen, ihr männlicher<br />
Kollege liest <strong>die</strong> Anklageschrift.<br />
Die ehrenamtlichen Richter<br />
wissen vor der Verhandlung nur<br />
grob, was sie erwartet. Erst kurz<br />
vor der Verhandlung erhalten sie<br />
<strong>die</strong> Anklageschrift. Das soll Befangenheit<br />
verhindern. „Ich schreibe<br />
mir gerne Details auf, denn<br />
manchmal wird ein Prozess erst in<br />
einigen Wochen weitergeführt <strong>und</strong><br />
dann möchte ich alle Informationen<br />
parat haben“, begründet Andrea<br />
Hild ihre Notizen. Überarbeitet<br />
sind <strong>die</strong> Schöffen am AG <strong>Weilheim</strong><br />
allerdings nicht. Andrea Hild muss<br />
im Jahr bei <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs Verhandlungen<br />
beisitzen. Die Schöffen<br />
können sich aktiv am Prozess beteiligen,<br />
indem sie sowohl dem<br />
Angeklagten als auch den Zeugen<br />
Fragen stellen dürfen. „Als Richter<br />
denke ich doch sehr juristisch“,<br />
erzählt Dr. Ba<strong>um</strong>ann. „Die Fragen<br />
der Schöffen haben oft eine ganz<br />
andere Perspektive <strong>und</strong> beleuchten<br />
andere Aspekte des Falls.“<br />
Der nicht mehr ganz junge Mann<br />
soll in Peißenberg mit Amphetaminen<br />
gehandelt haben. Er ist <strong>um</strong>fassend<br />
geständig <strong>und</strong> nach einer<br />
Weile bittet sein Rechtsanwalt den<br />
Richter <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schöffen zu einem<br />
Gespräch ins sogenannte „Richterzimmer“.<br />
Dort werden „Deals“<br />
gemacht. Völlig legal, solange sie<br />
im Protokoll vermerkt werden. Der<br />
Inhalt der Gespräche ist streng vertraulich,<br />
ebenso wie <strong>die</strong> Beratung<br />
zur Urteilsfindung. Dr. Ba<strong>um</strong>ann<br />
schildert den Vorgang: „Als Richter<br />
referiere ich ganz kurz darüber,<br />
wie ich <strong>das</strong> juristisch sehe.<br />
Im Anschluss daran diskutieren<br />
wir darüber, welche Strafe angemessen<br />
wäre. Mehr darf ich nicht<br />
sagen, denn <strong>das</strong> fällt unter <strong>das</strong><br />
Beratungsgeheimnis. Richter <strong>und</strong><br />
Schöffen würden sich strafbar machen,<br />
wenn sie Interna aus der Beratung<br />
erzählen würden.“ Der geständige<br />
Drogendealer kommt mit<br />
einer Bewährungsstrafe davon. edl<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 17
Resümee nach einem Jahr: Der Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt<br />
Für ein Leben ohne Plastikmüll<br />
<strong>Weilheim</strong> | Mittwochnachmittag,<br />
Admiral-Hipper-Straße im Zentr<strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>s: Immer wieder drücken<br />
vorbeispazierende Männer <strong>und</strong><br />
Frauen zielstrebig <strong>und</strong> voller Vorfreude<br />
an <strong>die</strong> gläserne Ladentüre.<br />
R<strong>um</strong>s! „Wir haben schon geschlossen,<br />
gerne morgen wieder!“, sagt<br />
Daniela Arlt in doppelter Stimmstärke<br />
aus dem Ladeninneren. Dieser<br />
Unverpackt-Laden im Herzen<br />
der Kreisstadt kommt richtig gut<br />
an bei den Leuten, ist auch am<br />
einzigen Nachmittag in der Woche<br />
gefragt, an dem er – inklusive<br />
Sonntag – nicht geöffnet hat. Der<br />
Hauptg<strong>r<strong>und</strong></strong> des regen Andrangs:<br />
Das Konzept, <strong>die</strong> Philosophie. Man<br />
kauft regionale Lebensmittel in gewünschter<br />
Menge ein, ohne dafür<br />
eine <strong>um</strong>weltverschmutzende Verpackung<br />
zu benötigen. Das geht<br />
so: Der K<strong>und</strong>e bringt seine leere,<br />
frisch gespülte Blech-, Holz- oder<br />
Kunststoffbox mit, wäscht <strong>und</strong> desinfiziert<br />
seine Hände, wiegt seine<br />
Box ab, befüllt sie nun mit den<br />
gewünschten Lebensmitteln wie<br />
beispielsweise Reis oder Nudeln,<br />
bezahlt <strong>die</strong>se an der Kasse abgewogenen<br />
238 Gramm, verlässt den<br />
Laden wieder, fährt nach Hause,<br />
kocht, wäscht <strong>das</strong> leere Behältnis<br />
wieder aus <strong>und</strong> hält es für<br />
den nächsten, <strong>um</strong>weltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Einkauf im Unverpackt-Laden wieder<br />
bereit. Im Idealfall wohnt der<br />
K<strong>und</strong>e direkt <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke, legt den<br />
Weg vom Zuhause bis z<strong>um</strong> Laden<br />
zu Fuß oder mit Fahrrad zurück,<br />
<strong>um</strong> so komplett CO 2 -frei unterwegs<br />
zu sein. Der andere G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong><br />
„alge unverpackt“ so gut funktioniert:<br />
Weil <strong>die</strong> Gründerinnen<br />
Eine K<strong>und</strong>in beim eigenhändigen Abfüllen von Trockenware.<br />
18 | <strong>tassilo</strong><br />
Daniela Arlt <strong>und</strong> Andrea Lechner<br />
wie gemacht sind für <strong>die</strong>ses Projekt,<br />
<strong>die</strong>sen ersten <strong>und</strong> nach wie<br />
vor einzigen Unverpackt-Laden im<br />
Tassiloland mit maximaler Leidenschaft<br />
führen.<br />
Gründungs-Hilfe<br />
von allen Seiten<br />
Dazu gekommen sind <strong>die</strong> beiden<br />
sprichwörtlich wie <strong>die</strong> Jungfrau<br />
z<strong>um</strong> Kinde – mit komplett unterschiedlichen<br />
Vorgeschichten.<br />
Daniela Arlt, 44, besuchte Anfang<br />
2019 in Murnau den Vortrag der<br />
inzwischen b<strong>und</strong>esweit bekannten<br />
Autorin Nadine Schubert. Letztere<br />
schrieb den Bestseller „Besser<br />
leben ohne Plastik“, tourt mit ihrem<br />
Buch <strong>und</strong> der darin niedergeschriebenen<br />
Vision von Ort zu<br />
Ort <strong>und</strong> rüttelt <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
wach. Arlt erk<strong>und</strong>igte sich nach <strong>die</strong>sem<br />
fesselnden Vortragsabend sofort<br />
nach einem Unverpackt-Laden<br />
in der Region, wurde nicht fündig<br />
<strong>und</strong> sagte daraufhin spaßhalber:<br />
„Dann mache ich eben meinen<br />
eigenen Laden auf.“ Zur gleichen<br />
Zeit trä<strong>um</strong>t Andrea Lechner, 47, von<br />
der Idee eines Marktwagens. Regionale<br />
<strong>und</strong> unverpackte Produkte<br />
via Mobil den Leuten in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Umgebung anbieten. Als sich<br />
<strong>die</strong> beiden, <strong>die</strong> sich schon lange<br />
kennen, zufällig treffen, erzählen<br />
sie sich gegenseitig von ihren<br />
Ideen, sind hellauf begeistert <strong>und</strong><br />
fassen gemeinsam den Entschluss,<br />
tatsächlich einen eigenen Unverpackt-Laden<br />
aufz<strong>um</strong>achen – könnte<br />
schließlich klappen, denn <strong>die</strong><br />
Kompetenzen der beiden ergänzen<br />
sich hervorragend. Heilpraktikerin<br />
Arlt ist gelernte Industriekauffrau,<br />
Expertin in Ernährungsberatung<br />
„Rocken“ gemeinsam den Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong>s Innenstadt<br />
seit gut einem Jahr — Daniela Arlt (links) <strong>und</strong> Andrea Lechner.<br />
<strong>und</strong> gibt sogar Kochkurse für veganes<br />
Essen. Lechner dagegen ist<br />
seit vielen Jahren erfahren im Service,<br />
arbeitete unter anderem in<br />
der Bio-Michl-Bäckerei-Abteilung<br />
<strong>und</strong> kann supergut mit Leuten. Nur<br />
wie? Und vor allem wo soll <strong>die</strong>ser<br />
Unverpackt-Laden aufgemacht<br />
werden?<br />
Arlt <strong>und</strong> Lechner haben weder<br />
ausreichend Startkapital noch eine<br />
geeignete Immobilie. Entscheidende<br />
Hilfe kommt letztlich wie<br />
von allein. Auf Empfehlung gehen<br />
Arlt <strong>und</strong> Lechner zu einem Gründerseminar<br />
in der Agentur „HeimatOffice<br />
NSBE“ <strong>und</strong> treffen dort<br />
zufällig auf eine Berlinerin, <strong>die</strong> in<br />
der B<strong>und</strong>eshauptstadt den ersten<br />
Unverpackt-Laden mitberaten hat –<br />
<strong>und</strong> fortan auch Lechner <strong>und</strong> Arlt<br />
berät. Den freistehenden Laden in<br />
der Admiral-Hipper-Straße, dessen<br />
zentrale Lage im Herzen <strong>Weilheim</strong>s<br />
besser nicht sein könnte, vermittelt<br />
eine Frau, <strong>die</strong> zufällig davon mitbekommt.<br />
„Ich kenne <strong>die</strong> Hausbesitzerin,<br />
<strong>die</strong> wollte ohnehin schon<br />
immer einen Unverpackt-Laden<br />
dort unten reinmachen.“<br />
Als den beiden Frauen dann auch<br />
noch ein privater Kredit angeboten<br />
wurde, ist <strong>das</strong> Projekt „erster<br />
Unverpackt-Laden in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Umgebung“ bereit zur Umsetzung.<br />
Bio, Vollwert<br />
<strong>und</strong> frei von Zucker<br />
Am 5. Oktober 2019 eröffnen Arlt<br />
<strong>und</strong> Lechner ihr Schmuckstück.<br />
Die ersten veganen Mittagsgerichte<br />
kochen sie selbst. Bis Angela<br />
Popp, eine ausgebildete Köchin,<br />
in der Türe steht. Trotz der hohen<br />
Ansprüche ihrer Chefinnen – Arlt<br />
<strong>und</strong> Lechner legen großen Wert<br />
auf vollwertig ges<strong>und</strong>es Essen, <strong>das</strong><br />
stets frei von Zucker, Soja <strong>und</strong> überwiegend<br />
auch Gluten sein soll –<br />
schafft sie es immer wieder aufs<br />
Neue, extrem leckere, vegane Gerichte<br />
zu zaubern. Es gibt – je nach<br />
Jahreszeit – Kartoffel-, Kürbis-,
Karotten- oder Zitronengrassuppen.<br />
Wraps mit rohem oder gebratenem<br />
Gemüse sowie leckere<br />
Salate. Darüber hinaus exquisite<br />
Hauptgerichte wie Bl<strong>um</strong>enkohl-<br />
Curry oder Grünkern-Pflanzerl mit<br />
Ofengemüse. Schnell spricht sich<br />
<strong>das</strong> ges<strong>und</strong>e, leichte <strong>und</strong> leckere<br />
Mittagsmenü des Unverpackt-Ladens<br />
her<strong>um</strong>, ist seit Oktober auch<br />
z<strong>um</strong> Mitnehmen mittels brandneuem,<br />
nachhaltig durchdachtem<br />
Pfandsystem.<br />
Das Kerngeschäft des Ladens aber<br />
ist <strong>und</strong> bleibt <strong>das</strong> Angebot, plastikfrei<br />
einkaufen zu können. Und zwar<br />
alles, was Mann <strong>und</strong> Frau z<strong>um</strong><br />
täglichen Leben brauchen. Trockenware<br />
wie Reis, Nudeln, Linsen, Trockenfrüchte,<br />
Nüsse <strong>und</strong> Gewürze.<br />
Drogerie-Produkte wie Seife <strong>und</strong><br />
Balsam z<strong>um</strong> Rasieren <strong>und</strong> Duschen.<br />
Putz-, Wasch- <strong>und</strong> Spülmittel für<br />
den kompletten Reinigungs- <strong>und</strong><br />
Hygienebedarf im Haushalt. Aber<br />
auch Oliven- <strong>und</strong> Kürbiskernöl sowie<br />
reisetaugliches Besteck oder<br />
nachhaltige Brotzeitboxen, Trinkflaschen<br />
<strong>und</strong> Behältnisse, <strong>die</strong> auch für<br />
den Einkauf im Unverpackt-Laden<br />
gut geeignet sind.<br />
Die Lebensmittel: Bio, Vollwert <strong>und</strong><br />
weitestgehend frei von Zucker, darüber<br />
hinaus steigt der Anteil der<br />
in Bayern <strong>und</strong> Deutschland produzierten<br />
Ware wie beispielsweise<br />
Kidneybohnen aus Unterfranken<br />
stark an. Und auch preislich<br />
spricht der Unverpackt-Laden für<br />
sich. „Weil wir in großen Mengen<br />
einkaufen, sind wir nicht teurer<br />
als abverpackte Bio-Produkte in<br />
Supermärkten“, sagt Daniela Arlt,<br />
<strong>die</strong> von der Einrichtung des Ladens<br />
genauso begeistert ist wie<br />
<strong>die</strong> K<strong>und</strong>en selbst. Einige Regale<br />
<strong>und</strong> Aufbewahrungstruhen für<br />
Lebensmittel haben Arlts Bruder,<br />
gelernter Schreiner, sowie Arlts<br />
Lebensgefährte handgemacht aus<br />
hiesigem Holz. Die vielen, gemütlichen<br />
Echtholz-Stühle <strong>und</strong> -Tische<br />
dagegen hat Andrea Lechner dank<br />
ausgeprägter eBay-Kleinanzeigen-<br />
Leidenschaft liebevoll zusammengeshoppt.<br />
Das Ergebnis: Ein in sich<br />
stimmiger, urgemütlicher Laden im<br />
derzeit topmodernen Landhausstil.<br />
Lockdown wie<br />
Schlag ins Gesicht<br />
Vor Corona war der Andrang auf<br />
den damals neueröffneten Laden<br />
riesengroß. Der achtwöchige<br />
Lockdown war für Lechner, Arlt<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen dann wie<br />
ein Schlag ins Gesicht. Seit August<br />
dagegen läuft <strong>das</strong> Geschäft – den<br />
Umständen entsprechend – wieder<br />
besser. Die K<strong>und</strong>en kommen<br />
nämlich bei weitem nicht nur<br />
aus <strong>Weilheim</strong>. Penzberg, Starnberg,<br />
Dießen, Murnau, Garmisch-<br />
Partenkirchen, Landsberg – <strong>das</strong><br />
Einzugsgebiet ist für den Kerngedanken<br />
eines Unverpackt-Ladens<br />
fast schon zu groß. „Im Sinne der<br />
An der Theke: Vegane Wraps, frische<br />
Salate <strong>und</strong> leckere Kuchen.<br />
Umwelt perfekt wäre natürlich,<br />
<strong>das</strong>s keine längeren Strecken mit<br />
dem Auto zurückgelegt werden<br />
müssen. Wobei viele ohnehin des<br />
Weges sind, den Einkauf bei uns<br />
mit anderen Terminen verbinden<br />
<strong>und</strong> insofern sehr wohl Gutes für<br />
<strong>die</strong> Umwelt tun“, sagt Daniela Arlt.<br />
Ein weiterer positiver Nebeneffekt:<br />
Der K<strong>und</strong>e kann immer nur so<br />
viel einkaufen, wie er tatsächlich<br />
braucht – es gibt keine festen, in<br />
Gramm vorgeschriebenen Mengenangaben,<br />
<strong>die</strong> gekauft werden<br />
müssen. Und wer ideal auf seinen<br />
Bedarf abgestimmt einkauft,<br />
wirft zuhause auch nichts weg. Die<br />
ältere Dame, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>sem Mittwochnachmittag,<br />
es ist inzwischen<br />
14.37 Uhr, an <strong>die</strong> geschlossene Ladentüre<br />
drückt, hat Glück. Andrea<br />
Lechner macht ihr ausnahmsweise<br />
auf, nimmt deren leere Waschmittelflasche<br />
ab, füllt sie auf, kassiert,<br />
<strong>und</strong> begleitet <strong>die</strong> überglückliche<br />
Dame wieder höflich zur Tür hinaus.<br />
„Jetzt passt’s aber für heute“,<br />
wirft Daniela Arlt an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
ein. Schließlich gibt’s noch viel zu<br />
tun, <strong>um</strong> am nächsten Morgen wieder<br />
bestens vorbereitet parat zu<br />
stehen. Dann wieder zur gewohnten<br />
Öffnungszeit des ersten <strong>und</strong><br />
einzigen Unverpackt-Ladens im<br />
Tassiloland.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 19
Einzigartige Wasserversorgung in Dießen<br />
„So wie es aus den Rohren<br />
kommt, kann man es trinken“<br />
Dießen | Wenn Michael Deininger<br />
in <strong>das</strong> Herzstück der Dießener<br />
Wasserversorgung geht, betritt er<br />
zunächst ein unscheinbares Holzhüttchen,<br />
hoch am Hang über<br />
dem Ammersee gelegen. Doch<br />
innen drin, ein Stockwerk tiefer,<br />
sprudeln über 100 Liter Quellwasser<br />
pro Sek<strong>und</strong>e aus großen<br />
blauen Rohren: Wasser für <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
10 500 Menschen <strong>und</strong> viele Betriebe.<br />
Mehrere Dutzend Meter Rohre<br />
fangen es aus dem Bischofsrieder<br />
Berg ein, an dessen Hang <strong>die</strong><br />
Quelle liegt. „So wie <strong>das</strong> Wasser<br />
hier aus den Rohren kommt, kann<br />
man es trinken“, sagt Deininger,<br />
der <strong>die</strong> Dießener Wasserversorgung<br />
seit 26 Jahren leitet. Z<strong>um</strong><br />
Beweis füllt der gelernte Gas- <strong>und</strong><br />
Wasserinstallateur <strong>und</strong> staatlich<br />
geprüfte Wassermeister einen<br />
Messbecher <strong>und</strong> leert ihn mit einem<br />
Zug.<br />
Wasserschutz<br />
in drei Zonen<br />
Trinkwasserqualität, ik direkt aus den Rohren: Im Rahmen des Vor-Ort-<br />
Interviews nahm Michael Deininger daraus einen kräftigen Schluck.<br />
Mehrere Jahre war <strong>das</strong> Wasser<br />
unterwegs: Durch Sand <strong>und</strong> Kies<br />
in den eiszeitlichen Moränenhügeln<br />
südwestlich des Ammersees.<br />
„Da braucht <strong>das</strong> Wasser mehrere<br />
Wochen für gerade mal h<strong>und</strong>ert<br />
Meter“, weiß der 52-Jährige. Doch<br />
<strong>das</strong> langsame Fließen ist ein Garant<br />
für <strong>die</strong> Qualität des Wassers.<br />
Denn der lockere Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Mikroorganismen im Boden<br />
filtern während der langen Reise<br />
<strong>die</strong> Verunreinigungen aus. Das<br />
reine Trinkwasser wird dann von<br />
der Quelle in verschiedene Hochbehälter<br />
gep<strong>um</strong>pt, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gemeindeteile<br />
versorgen.<br />
Um <strong>das</strong> Wasser zu schützen, sind<br />
<strong>die</strong> Dießener Quellen – wie überall<br />
in Bayern <strong>und</strong> Deutschland – von<br />
den drei Zonen des Wasserschutzgebiets<br />
<strong>um</strong>geben. Die innerste<br />
strengste, <strong>r<strong>und</strong></strong> h<strong>und</strong>ert mal achtzig<br />
Meter <strong>um</strong> <strong>die</strong> Quelle, ist durch<br />
einen Zaun geschützt <strong>und</strong> kann<br />
nur von Michael Deininger <strong>und</strong><br />
seinen Mitarbeitern betreten werden.<br />
In der mittleren Zone sind <strong>das</strong><br />
Ausbringen von Gülle <strong>und</strong> Abwasser<br />
verboten. Die äußerste Zone<br />
reicht fast zwei Kilometer weit.<br />
Dort verlaufen zwar Straßen, bebaut<br />
werden darf allerdings nichts<br />
weiter.<br />
Seit Jahrh<strong>und</strong>erten gewinnen <strong>die</strong><br />
Dießener ihr Wasser am Bischofsrieder<br />
Berg. Zur Jahrtausendwende<br />
war klar, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Quelle saniert<br />
oder ersetzt werden muss. Denn<br />
<strong>die</strong> Vorgängeranlage stammte<br />
von 1897. Obwohl manches dafür<br />
sprach, <strong>die</strong> Quelle zu schließen<br />
<strong>und</strong> weiter oben am Berg einen<br />
Tiefbrunnen zu errichten, entschied<br />
sich der Marktgemeinderat<br />
für den Erhalt. 2004 wurden <strong>die</strong><br />
Rohre freigelegt <strong>und</strong> ersetzt. Das<br />
Wichtigste aber: Statt der bisherigen<br />
drei bis vier Meter Deckschicht<br />
wurden zusätzlich sieben Meter<br />
Kies, Beton <strong>und</strong> Lehm aufgetragen<br />
<strong>um</strong> zu verhindern, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> frische<br />
<strong>und</strong> noch nicht gefilterte Oberflächenwasser,<br />
<strong>das</strong> auf <strong>das</strong> Gebiet<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Quelle fällt, direkt in <strong>das</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser eindringt. Dießens<br />
erneuerte Hangquellen zählen<br />
nun zu den letzten großen Quellen<br />
im bayerischen Oberland. In den<br />
Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Starnberg, Landsberg <strong>und</strong> Garmisch-Partenkirchen<br />
kommt mittlerweile<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 95 Prozent des Wassers<br />
aus Brunnen. Im Unterschied<br />
zu Quellen an Hängen holen Brunnen<br />
<strong>das</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser senkrecht<br />
aus dem Boden, meist aus einer<br />
Tiefe von 20 bis 200 Metern. Der<br />
Vorteil: Durch <strong>die</strong> große Tiefe <strong>und</strong><br />
dicke Deckschicht <strong>um</strong> den Brunnen<br />
Fingerzeig: Aus <strong>die</strong>sem Hang beziehen <strong>die</strong> Dießener ihr Trinkwasser.<br />
20 | <strong>tassilo</strong>
Michael Deininger am Schreibtisch <strong>und</strong> PC: Die einzigartige Dießener<br />
Trinkwasserversorung leitet er seit mittlerweile 26 Jahren.<br />
ist <strong>das</strong> Wasser automatisch geschützt.<br />
„Doch <strong>die</strong> P<strong>um</strong>pen an einem<br />
Brunnen verbrauchen übers<br />
Jahr Strom im Wert von mehreren<br />
Zehntausend Euro“, gibt der Wassermeister<br />
zu bedenken.<br />
Wasserversorgung nach<br />
Naturkatastrophen<br />
Für Michael Deininger ist <strong>das</strong> Thema<br />
Wasserversorgung eine Passion.<br />
Den Satz seines Ausbilders<br />
an der Meisterschule „wenn Ihr<br />
euch mit Wasser auskennt, könnt<br />
ihr was bewegen“ hat er bis heute<br />
nicht vergessen. Im Gegenteil:<br />
Auch privat ließ er <strong>die</strong>sem Vorsatz<br />
Taten folgen. Seit 17 Jahren ist Deininger<br />
beim Technischen Hilfswerk<br />
(THW). Er war nach dem verheerenden<br />
Tsunami in Sri Lanka Ende<br />
2004 vor Ort, nach dem Erdbeben<br />
von S<strong>um</strong>atra in Indonesien 2005<br />
<strong>und</strong> nach dem Taifun „Haiyan“<br />
auf den Philippinen 2013, einem<br />
der schwersten Stürme aller Zeiten<br />
mit Windgeschwindigkeiten<br />
bis über 300 St<strong>und</strong>enkilometern.<br />
Oberstes Ziel von Deininger <strong>und</strong><br />
den weiteren Katastrophenhelfern<br />
ist dann stets: Schnellstmöglich<br />
<strong>die</strong> Wasserversorgung wieder Instand<br />
setzen, Brunnen reinigen<br />
oder mobile Wasseraufbereitungsanlagen<br />
aufbauen <strong>und</strong> betreiben.<br />
Für seine Heimatgemeinde Schondorf<br />
am Ammersee reiste Michael<br />
Deininger in den letzten Jahren<br />
auch mehrfach nach Kol<strong>um</strong>bien.<br />
Dort liegt Schondorfs Klima-Partnergemeinde<br />
Puerto Leguizamo.<br />
In ihrem Umkreis leben indigene<br />
Bevölkerungsgruppen, <strong>die</strong> ihren<br />
Wasserbedarf seit jeher aus dem<br />
Fluss Put<strong>um</strong>ayo stillen. „Durch den<br />
häufig illegalen Abbau von Gold<br />
<strong>und</strong> Schwermetallen ist <strong>die</strong>ser<br />
Fluss zunehmend verschmutzt“,<br />
weiß Deininger. Deshalb half er<br />
der Bevölkerung Brunnen im Uferbereich<br />
zu errichten, ein Stück vom<br />
Fluss entfernt, wo <strong>das</strong> Wasser bereits<br />
reinigende Bodenschichten<br />
durchflossen hat. „Es gab keinen<br />
Strom, also bohrten wir von Hand,<br />
über zehn Meter tief“, erinnert<br />
sich der Schondorfer. Und nach<br />
dem Ende der Corona-Pandemie<br />
hofft Deininger nach Myanmar<br />
reisen zu können: Dort betreibt <strong>die</strong><br />
Artemed Stiftung aus Tutzing ein<br />
Ärzteschiff auf dem Fluss Irrawaddy,<br />
<strong>die</strong> „Irrawaddy River Doctors“.<br />
Sie besuchen Dörfer, <strong>die</strong> von der<br />
medizinischen Versorgung des<br />
Landes abgeschnitten sind. Am 6.<br />
April traf dort eine neue Wasserfilteranlage<br />
ein, <strong>um</strong> <strong>das</strong> Flusswasser<br />
in Trinkwasser zu verwandeln.<br />
Doch durch <strong>die</strong> Reisebeschränkungen<br />
konnte Deininger bisher nicht<br />
nach Myanmar fliegen, <strong>um</strong> bei der<br />
Installation <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />
zu helfen.<br />
Dank seiner internationalen Erfahrungen<br />
weiß Michael Deininger,<br />
wie wichtig <strong>und</strong> doch vielerorts rar<br />
sauberes Trinkwasser ist. In Bayern<br />
hatte man damit für lange Zeit<br />
keine Probleme. Doch trockenheiße<br />
Sommerphasen in den letzten<br />
Jahren reduzierten vor allem in<br />
Nordbayern <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserpegel<br />
deutlich. Und auch in Dießen<br />
merkt Michael Deininger, wie <strong>die</strong><br />
Rohre am Bischofsrieder Berg im<br />
Schnitt weniger Wasser sammeln<br />
als vor drei Jahren: „Das ist zwar<br />
bei weitem noch nicht bedenklich,<br />
aber eben doch messbar.“ Für<br />
selbstverständlich sollte man gutes<br />
Trinkwasser also nicht halten.<br />
Es braucht Arbeit <strong>und</strong> Pflege wie<br />
<strong>die</strong> des Wassermeisters <strong>und</strong> seiner<br />
Mitarbeitern. Es braucht Schutz am<br />
Boden <strong>und</strong> auch hoch oben – in<br />
der Atmosphäre <strong>und</strong> beim Klima.<br />
chr<br />
Tolles Hobby: Michael Deininger<br />
i<br />
hilft bei Wasserkatastrophen im<br />
Ausland – hier in Pakistan.<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 21<br />
Irrtümer <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
THINK-BIG-AKTION <strong>2020</strong> *<br />
MOBILE<br />
STROMERZEUGER<br />
*GÜLTIG BIS 31.03.2021<br />
Mit unseren attraktiven GEKO-Aktionsangeboten<br />
investieren Sie noch heuer in ihre mobile Stromerzeugung<br />
<strong>und</strong> können dabei richtig sparen!<br />
z.B.<br />
GEKO 2801 E-A/SHBA GEKO 7401 ED-AA/HHBA<br />
2,2 kVA - 230 V 42kg 6,58/5,5 kVA - 400/230 V 107kg<br />
Best.-Nr.: 986216 Best.-Nr.: 986551<br />
auch als<br />
Hochwasserset<br />
mit P<strong>um</strong>pe<br />
erhältlich<br />
Netto-Preis zzgl. MwSt<br />
Netto-Preis zzgl. MwSt<br />
Das sind nur 3 von vielen weiteren Angeboten.<br />
Sicher haben wir auch für Ihren Zweck<br />
<strong>das</strong> passende Modell.<br />
GEKO 12000 ED-S/SEBA<br />
Silent<br />
12,0/6,0 kVA - 400/230 V 148kg<br />
Best.-Nr.: V5123<br />
STROMERZEUGER<br />
made in Germany<br />
SYSTEME<br />
Ihr regionaler <strong>und</strong> kompetenter Partner für<br />
Reparatur, Wartung <strong>und</strong> Verkauf von Elektromotoren<br />
<strong>und</strong> Werkzeugmaschinen aller Art.<br />
SCHMID GmbH<br />
& Co. KG<br />
ELEKTROMASCHINENBAU<br />
Talstraße 20 Tel. 0 88 47/6 99 15 10 Mobil 0170/9 98 73 33<br />
82436 Eglfing Fax 0 88 47/6 99 15 11 info@schmid-elektromaschinenbau.de<br />
www.schmid-elektromaschinenbau.de<br />
Netto-Preis zzgl. MwSt
ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Klimatipps, ÄBO-Vorsitz <strong>und</strong><br />
jede Menge unter Vorbehalt<br />
Pollinger z<strong>um</strong> neuen<br />
ÄBO-Vorsitzenden gewählt<br />
Polling | Dr. Karl Breu,<br />
Facharzt für öffentliches<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen,<br />
ist z<strong>um</strong> neuen<br />
Vorsitzenden des Ärztlichen<br />
Bezirksverbandes<br />
Oberbayern (ÄBO)<br />
gewählt worden. Damit<br />
vertritt der Pollinger<br />
<strong>die</strong> beruflichen<br />
Belange von 17 385 Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzten, <strong>die</strong> alle den insgesamt<br />
19 oberbayerischen Ärztlichen Kreisverbänden angehören.<br />
Eine wesentliche Aufgabe des ÄBO: Die Erfüllung<br />
ärztlicher Berufspflichten zu überwachen. Der bisherige<br />
Vorsitzende, Dr. Klaus Fresenius, wurde z<strong>um</strong> Ehrenvorsitzenden<br />
ernannt, übergab seinem Nachfolger traditionell den<br />
Ärzte-Koffer. Breus Stellvertreter heißt Jan Döllein, kommt<br />
aus Neuötting (Landkreis Altötting), ist Facharzt arzt für Allgemeinmedizin<br />
<strong>und</strong> wurde im Rahmen der Delegier-egierten-Versammlung<br />
in seinem bisherigen Amt be-<br />
stätigt.<br />
js<br />
Anmeldung für Schongauer Ausbildungsmesse<br />
Schongau | Schmerzlich haben <strong>die</strong> SAM-Organisatoren <strong>die</strong> Schongauer<br />
Ausbildungsmesse am 1. April <strong>2020</strong> Corona-bedingt absagen müssen.<br />
Die Befürchtungen sind natürlich groß, <strong>das</strong>s für kommendes Frühjahr<br />
ähnliches blüht. Voreilige Schlüsse möchten <strong>die</strong> Veranstalter jedoch nicht<br />
ziehen, bleiben optimistisch <strong>und</strong> planen <strong>die</strong> beliebte Plattform für Ausbildungsbetriebe<br />
<strong>und</strong> Ausbildungssuchende<br />
zunächst wie gewohnt. Heißt für interessierte<br />
Unternehmer aus der Region: Wer seine<br />
Ausbildungsberufe im Rahmen der SAM2021<br />
vorstellen möchte mit einem eigenen Info-<br />
Stand in Schongaus Lechsporthalle, sollte<br />
sich jetzt bewerben. Das dafür notwendige<br />
Anmeldeformular wird ab 9. <strong>November</strong> auf<br />
der Internetseite www.schongauer-ausbildungsmesse.de<br />
bereitgestellt. Achtung:<br />
Die Anmeldefrist endet bereits am 27. <strong>November</strong>! Pandemie-bedingt<br />
di ist davon auszugehen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Veranstaltung, angesetzt auf Mittwochnachmittag,<br />
24. März 2021, nur unter gesonderten Hygienemaßnahmen<br />
durchführbar ist. Dies hätte größere Abstände zwischen den einzelnen<br />
Ständen, <strong>und</strong> damit auch weniger Plätze zur Folge. Insofern<br />
sollten interessierte Betriebe schnell sein, <strong>um</strong> sich einen der<br />
rar gesäten Ausstellungsplätze rechtzeitig zu sichern.<br />
js<br />
Weltklasse-Pantomime <strong>und</strong> Gitarrenkonzert<br />
Peißenberg | Der Kulturverein in Peißenberg<br />
hat <strong>die</strong> vergangenen Wochen <strong>und</strong><br />
Monate alles daran gesetzt, <strong>um</strong> <strong>das</strong> kulturelle<br />
Leben trotz Corona wieder z<strong>um</strong><br />
Leben zu erwecken. Selbstverständlich<br />
unter Einhaltung entsprechender Hygienemaßnahmen,<br />
sind bis Ende des Jahres<br />
noch zwei besuchenswerte Veranstaltungen<br />
geplant.<br />
Am Freitag, 20. <strong>November</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr<br />
betreten „Bodecker & Neander“ <strong>die</strong> Bühne<br />
– zwei Ausnahmekünstler in Pantomime. Ihnen wird seit Jahren<br />
Weltklasse-Niveau attestiert. Da für ihre Show nur 100 Tickets verkauft<br />
werden, sollten Sie, liebe Leser, schnell zuschlagen.<br />
Z<strong>um</strong> Zweiten geplant ist ein Gitarrenkonzert des lokalen Duos „Estilo“.<br />
Es findet statt am Freitag, 4. <strong>Dezember</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr. Erhältlich sind<br />
<strong>die</strong> Karten unter anderem Bei PeissenBuch (08803 / 498581), Buch am<br />
Bach (08861 / 66212) <strong>und</strong> dem Kreisboten Ticketservice (0881/ 686-11).<br />
Ob <strong>die</strong> Veranstaltungen tatsächlich durchgeführt werden dürfen,<br />
hängt stark von den Corona-Fallzahlen ab, <strong>die</strong> seit Anfang<br />
Oktober wieder deutlich ansteigen — auf ähnlich hohe<br />
Werte wie im April.<br />
js<br />
22 | <strong>tassilo</strong>
Peppiges Theater im Gasthof Drexl<br />
Raisting | Sofern ein<br />
zweiter Lockdown nicht<br />
dazwischenfunkt, wird<br />
von Ende Oktober bis<br />
Mitte <strong>November</strong> wieder<br />
Theater gespielt. Genau<br />
genommen an den Freitagen<br />
<strong>und</strong> Samstagen<br />
des 30. <strong>und</strong> 31. Oktobers, des 6. <strong>und</strong> 7. <strong>November</strong>s sowie<br />
des 13. <strong>und</strong> 14. <strong>November</strong>s. Und zwar im Gasthof Drexl in<br />
Raisting. Die Ammersee Actors, erst vor <strong>r<strong>und</strong></strong> vier Jahren<br />
gegründet, werden dort <strong>das</strong> peppige Stück „Resturlaub im<br />
Ladyhort“ aufführen – <strong>und</strong> Alt <strong>und</strong> Jung z<strong>um</strong> Lachen bringen.<br />
Das Stück handelt von Willy, der von seiner Frau verlassen<br />
wird, daraufhin in einer Senioren-Wohngemeinschaft mit<br />
drei durchgeknallten Hippie-Frauen einquartiert wird – es<br />
beginnt für ihn ein lustiger Rausch auf der Überholspur seines<br />
Lebens. Mit eineinhalb Metern Abstand zwischen den mit<br />
maximal zehn Menschen besetzten Tischen sowie Maskenpflicht,<br />
„sobald man seinen Tisch verlässt“, sollte dem Theater-Vergnügen<br />
in Raisting, Pähler Straße 17, nichts im Wege<br />
stehen. Tickets sind im Vorfeld für zehn Euro im Computer-<br />
Centr<strong>um</strong>-Diessen unter 08807 / 8976 oder info@<br />
csccomputer.de erhältlich. Einlass in den Gasthof<br />
Drexl ist <strong>um</strong> 18 Uhr, Beginn <strong>um</strong> 20 Uhr.<br />
js<br />
<br />
<br />
Wir suchen Häuser, Wohnungen <strong>und</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke für <br />
vorgemerkte,<br />
ernsthafte Kaufinteressenten in <strong>Weilheim</strong>, Andechs <strong>und</strong> Umgebung.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Praktische Alltagstipps für den Klimawandel<br />
Tassiloland | Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland <strong>und</strong><br />
der Münchner Oekom-Verlag haben gemeinsam ein neues<br />
Klimasparbuch für <strong>die</strong> Landkreise <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Garmisch-Partenkirchen,<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen <strong>und</strong> Miesbach<br />
herausgebracht. Ziel der <strong>Ausgabe</strong>n: Eine nachhaltige,<br />
klimafre<strong>und</strong>liche Entwicklung im schönen Oberland voranzutreiben.<br />
Es bietet inhaltlich zahlreiche praktische Alltagstipps<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Thema „ökologisches Verhalten im täglichen Leben“.<br />
In einer dazu verfassten Mitteilung heißt es: „Manche<br />
Ideen wollte man vielleicht schon immer einmal ausprobieren<br />
– <strong>das</strong> Klimasparbuch könnte dazu den nötigen Ansporn<br />
geben“, heißt es in einer Mitteilung.“<br />
Erhältlich ist <strong>das</strong> „Klimasparbuch<br />
Oberland <strong>2020</strong> / 2021“<br />
kostenlos in den jeweiligen<br />
Landratsämtern <strong>und</strong> Rathäusern,<br />
darüber hinaus auch Online auf<br />
der Internetseite des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
unter „Energie- <strong>und</strong><br />
Klimaschutz“.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 23
Interview mit Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor in <strong>Weilheim</strong><br />
„Auch mit Herzschwäche<br />
soll man Sport treiben“<br />
<strong>Weilheim</strong> | Die Deutsche Herzstiftung<br />
e.V. ist ein Verein, der<br />
<strong>die</strong> b<strong>und</strong>esweite Versorgung <strong>und</strong><br />
Therapiemöglichkeit von Herzpatienten<br />
verbessern möchte. Dazu<br />
gehören auch me<strong>die</strong>nwirksame<br />
Aktionen wie <strong>die</strong> alljährlichen<br />
„Herzwochen“. Sie finden immer<br />
vom 1. bis 30. <strong>November</strong> statt<br />
<strong>und</strong> sollen <strong>die</strong> breite Bevölkerung<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s Thema Herzkrankheiten<br />
sensibilisieren <strong>und</strong> aufklären. Das<br />
dazu passende Motto <strong>die</strong>ses Jahr<br />
lautet „Herzinsuffizienz“ (Herzschwäche).<br />
Im Interview spricht<br />
Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher<br />
Direktor der Krankenhaus GmbH<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau sowie Chefarzt<br />
der dortigen Inneren Medizin,<br />
wie unscheinbar sich eine Herzschwäche<br />
zeigen kann, welche<br />
lebensbedrohliche Gefahr von ihr<br />
ausgeht <strong>und</strong> wie Betroffene am<br />
besten damit <strong>um</strong>gehen.<br />
Herr Prof. Dr. Knez, was führt zu<br />
Herzinsuffi zienz?<br />
Es gibt zwei gängige Ursachen<br />
für Herzschwäche. Einmal Bluthochdruck,<br />
oft lange Zeit nicht bemerkt,<br />
weil er vom Patienten nicht<br />
gemessen wird. Wenn Bluthochdruck<br />
jedoch über mehrere Jahre<br />
besteht, geht <strong>das</strong> Herz sprichwörtlich<br />
auseinander wie ein alter<br />
Schuh. Das beeinflusst wieder<strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> P<strong>um</strong>pfunktion des Herzens,<br />
<strong>die</strong> sich infolgedessen stark verschlechtert<br />
– der Betroffene bekommt<br />
für seine alltäglichen Aktivitäten<br />
zu wenig Sauerstoff.<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Die zweite gängige Ursache?<br />
Die sogenannte Koronare Herzerkrankung.<br />
Hierbei handelt es sich<br />
<strong>um</strong> eine Erkrankung der Gefäße,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong> Herz mit Blut versorgen.<br />
Wenn sich im Körper eines Menschen<br />
zu viele Engstellen befinden,<br />
bekommt <strong>das</strong> Herz zu wenig<br />
Blut, woraufhin der Herzmuskel<br />
seine Tätigkeit zunehmend einstellt.<br />
Weitere, eher seltenere Ursachen,<br />
<strong>die</strong> zu Herzinsuffi zienz führen?<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel angeborene Herzfehler<br />
oder Herzmuskel-Entzündungen,<br />
welche immer wieder<br />
mal bei Sportlern, also auch jüngeren<br />
Menschen auftreten. Das<br />
Problem bei Herzschwäche generell<br />
ist, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Symptome oft<br />
derart unspezifisch sind, <strong>das</strong>s unsere<br />
Patienten erst nicht glauben<br />
wollen, tatsächlich Herzprobleme<br />
zu haben.<br />
Was wären denn typische Symptome,<br />
<strong>die</strong> auf Herzschwäche hinweisen?<br />
Luftnot. Man geht beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Treppe hoch <strong>und</strong> tut sich beim<br />
Atmen auffallend schwerer als in<br />
den Wochen zuvor. Oder man legt<br />
sich nachts flach ins Bett <strong>und</strong> bekommt<br />
plötzlich weniger oder gar<br />
keine Luft. Ein anderes Symptom<br />
ist Gewichtszunahme – ist <strong>das</strong><br />
Herz geschwächt, kann <strong>das</strong> Blut<br />
nicht mehr so gut „rausgep<strong>um</strong>pt“<br />
werden. Dadurch verschlechtert<br />
sich auch <strong>die</strong> Durchblutung der<br />
Niere, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> weniger<br />
Wasser ausscheidet. Das Wasser<br />
Prof. Dr. Andreas Knez, Ärztlicher Direktor der Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
sowie Chefarzt der Inneren Medizin.<br />
setzt sich stattdessen im Körper<br />
ab. Zu allererst im Bauchbereich<br />
<strong>und</strong> in den Beinen. Damit einher<br />
gehen oftmals auch häufigere<br />
Toilettengänge in der Nacht, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Flüssigkeit auszuscheiden, <strong>die</strong><br />
sich tagsüber angesammelt hat.<br />
Ein weiteres Merkmal für Herzschwäche<br />
ist außerdem trockener<br />
Husten.<br />
Wie reagieren Menschen beim Auftreten<br />
<strong>die</strong>ser Symptome?<br />
Die häufigste Erklärung der Menschen<br />
ist: „Mei, ich werde halt<br />
älter, bin deshalb nicht mehr so<br />
belastbar, was sicherlich normal<br />
ist. Das wird <strong>die</strong> Tage schon<br />
wieder werden.“ Leider gehen<br />
<strong>die</strong> meisten unserer Patienten<br />
erst z<strong>um</strong> Arzt, wenn sie im Bett<br />
nicht mehr flach liegen oder gar<br />
nicht mehr schlafen können.<br />
Dann ist es meistens schon zu<br />
spät, <strong>um</strong> Schlimmeres zu verhindern.<br />
Eine klassische Vorsorge-Untersuchung<br />
wie beispielsweise bei Hautkrebs<br />
gibt es für <strong>das</strong> Herz nicht. Wie<br />
fi nden Mann <strong>und</strong> Frau trotzdem<br />
rechtzeitig heraus, ob ihre „P<strong>um</strong>pleistung“<br />
noch gut funktioniert?<br />
Große Verantwortung liegt an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle bei den Hausärzten,<br />
Menschen mit Herzproblemen<br />
„herauszufischen“. Das ist nicht<br />
immer leicht für <strong>die</strong> Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen in den Allgemeinmedizinischen<br />
Praxen. Nur ein<br />
Beispiel: Eine 65-jährige Dame<br />
kommt mitten in der Grippezeit<br />
mit Husten <strong>und</strong> Luftnot in <strong>die</strong><br />
Hausarztpraxis. Im ersten Moment<br />
ist davon auszugehen, <strong>das</strong>s ihre<br />
Probleme tatsächlich einer Grippe<br />
geschuldet sind. Sie könnten aber<br />
auch <strong>die</strong> Folge einer Herzschwäche<br />
sein. Das sollte immer berücksichtigt<br />
werden.<br />
Es gibt nicht nur zwei gängige Ursachen,<br />
sondern auch zwei Arten<br />
von Herzschwäche:<br />
Einerseits, in dem <strong>die</strong> Herzfunktion,<br />
<strong>die</strong> P<strong>um</strong>pleistung, schlechter<br />
wird. Das ist wie bei einem Motor,<br />
der irgendwann nur noch mit zwei<br />
anstatt vier Zylindern funktioniert.<br />
Im anderen Fall funktioniert <strong>die</strong><br />
P<strong>um</strong>pleistung des Herzens normal,<br />
der Herzmuskel aber weist<br />
eine gewisse Steifigkeit auf, kann<br />
sich nicht mehr so ausdehnen wie<br />
gewünscht.<br />
Dass <strong>die</strong> „P<strong>um</strong>pe“ noch funktioniert,<br />
obwohl der Muskel steif ist,<br />
klingt paradox.<br />
Noch tragischer ist, <strong>das</strong>s es für<br />
<strong>die</strong>se Art der Herzschwäche keine<br />
Therapie, keine Medikamente<br />
gibt. Dabei kommt <strong>die</strong>se Form<br />
immer häufiger vor, macht inzwischen<br />
fast <strong>die</strong> Hälfte aller Fälle von<br />
Herzinsuffizienz aus.<br />
Welche Behandlungsmöglichkeit<br />
gibt es bei Herzschwäche in Form<br />
von „schlechter P<strong>um</strong>pe“?<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich gibt es in der Kardiologie<br />
vier Stufen <strong>die</strong>ser Herzschwäche.<br />
Stufe eins: Man spürt<br />
nichts. Stufe zwei: Es geht nicht<br />
mehr so wie früher. Stufe drei:
– ANZEIGE –<br />
Blick in den Operations-Saal: Hier wird ein Patient am Herzen behandelt. Die zwei großen Bildschirme im<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> sind Teil eines neuen Herzkatheters, der im <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus z<strong>um</strong> Einsatz kommt.<br />
Eindeutige Symptome bei bereits<br />
geringer Belastung. Stufe vier: Bereits<br />
der Gang zur Toilette bereitet<br />
massive Probleme. Je höher <strong>die</strong><br />
Stufe, desto mehr Medikamente<br />
werden dazugegeben. Sie stärken<br />
<strong>die</strong> Herzfunktion, stimulieren<br />
<strong>die</strong> Harnfunktion zur Wasserausscheidung<br />
<strong>und</strong> helfen, <strong>das</strong>s unerwünschte<br />
Umbauprozesse im<br />
Herzen verlangsamt werden.<br />
Falls eine medikamentöse Behandlung<br />
nicht ausreicht?<br />
Da eine schlechte P<strong>um</strong>pfunktion<br />
zu lebensbedrohlichen Herz-<br />
Rhythmus-Störungen führen<br />
kann, muss man ab einem gewissen<br />
Punkt <strong>die</strong> Entscheidung<br />
treffen, dem Patienten einen Defibrillator<br />
zu implantieren. Reicht<br />
<strong>die</strong>ser nicht aus, werden Schrittmacher-Systeme<br />
implantiert. Und<br />
falls auch <strong>die</strong> nicht ausreichen,<br />
hilft nur noch <strong>die</strong> letzte Option:<br />
Eine Herztransplantation. Leider<br />
haben wir für letzteres viel weniger<br />
Organe als notwendig.<br />
Was raten Sie Menschen mit Herzschwäche?<br />
Auch mit Herzschwäche kann <strong>und</strong><br />
soll man Sport treiben. Es verbessert<br />
<strong>die</strong> Sauerstoffversorgung der<br />
Muskulatur, was wieder<strong>um</strong> zu<br />
mehr Lebensqualität führt – man<br />
ist weniger schlapp, fühlt sich<br />
fitter <strong>und</strong> frischer. Bei schwerer<br />
Herzschwäche sollte man Sport<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik <strong>Weilheim</strong><br />
Johann-Baur-Straße 4<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Telefon 0881 188-0<br />
Telefax 0881 188-699<br />
E-Mail info@kh-gmbh-ws.de<br />
www.meinkrankenhaus2030.de<br />
anhand eines Trainingsplanes<br />
treiben, erstellt von einem Kardiologen.<br />
Sanft anfangen, langsam<br />
steigern. Fünf Mal <strong>die</strong> Woche<br />
eine halbe St<strong>und</strong>e Nordic Walking<br />
würde bei den meisten Menschen<br />
schon ausreichen.<br />
Vergangenes Jahr standen <strong>die</strong><br />
Herzwochen unter dem Motto<br />
„Bedrohliche Herzrhythmusstörungen:<br />
Wie schütze ich mich vor dem<br />
plötzlichen Herztod?“. Dazu hat<br />
Klinik Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 6<br />
86956 Schongau<br />
Telefon 08861 215-0<br />
Telefax 08861 215-249<br />
E-Mail info@kh-gmbh-ws.de<br />
<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau zu einem öffentlichen<br />
Vortrag eingeladen. Findet, trotz<br />
Corona, auch heuer ein Infoabend<br />
z<strong>um</strong> Thema „Herzinsuffi zienz“<br />
statt?<br />
Da gerade Menschen mit Herzschwäche<br />
zu Corona-Risiko-<br />
Patienten zählen, haben wir uns<br />
heuer bewusst gegen einen öffentlichen<br />
Vortrag entschieden.<br />
Dafür sind wir auf dem YouTube-<br />
Kanal der Krankenhaus GmbH<br />
mit verschiedenen Informationen<br />
präsent. Einfach auf <strong>die</strong> Startseite<br />
von YouTube gehen <strong>und</strong> in <strong>die</strong><br />
Suchleiste „Krankenhaus GmbH<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau“ eingeben.<br />
Dort finden sich eine ganze Reihe<br />
von Videobeiträgen mit unseren<br />
Fachärzten. Unter anderem auch<br />
zu Herzthemen wie Rhythmus-<br />
Störungen, Schrittmacher oder<br />
Katheter.<br />
Eine Frage im Facebook-Chat<br />
könnte dann lauten: Wie verhalte<br />
ich mich im Falle eines akuten Notfalls<br />
draußen auf der Straße oder<br />
an öffentlichen Plätzen?<br />
Wenn ein Bürger zuhause oder<br />
draußen auf der Straße einen<br />
Herzinfarkt erleidet <strong>und</strong> bewusstlos<br />
am Boden liegt, sofort <strong>die</strong> 112<br />
wählen <strong>und</strong> drücken, drücken,<br />
drücken! Im wahrsten Sinne so<br />
lange, bis der Arzt kommt. 100<br />
Mal pro Minute. Gar nicht beatmen,<br />
sondern einfach nur in<br />
der Mitte des Brustkorbes ansetzen<br />
<strong>und</strong> drücken, was <strong>das</strong> Zeug<br />
hält.<br />
js<br />
november/ dezember <strong>2020</strong> | 25
Krankenhaus GmbH – eine neue Ära beginnt<br />
Roboterassistierte<br />
Chirurgie mit „da Vinci Xi“<br />
Chirurgen-Konsole Rechnerturm Patientenwagen mit<br />
Operationsarmen<br />
<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Mit „da Vinci<br />
Xi“ steht <strong>das</strong> weltweit führende<br />
chirurgische Robotik-System in<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau zur Verfügung.<br />
Die Krankenhäuser des<br />
Landkreises haben investiert, <strong>um</strong><br />
Patienten ohne Zusatzkosten <strong>die</strong>se<br />
äußerst präzise, sehr sichere <strong>und</strong><br />
besonders schonende OP-Technologie<br />
anzubieten. Denn je präziser<br />
ein Eingriff durchgeführt werden<br />
kann, desto größer der Erfolg.<br />
Gerade bei komplexen Operationen<br />
erlaubt <strong>das</strong> da-Vinci-System<br />
eine Chirurgie, <strong>die</strong> weit über <strong>das</strong><br />
hinaus geht, was bisher möglich<br />
war. Feinste Nerven <strong>und</strong> Gefäße<br />
werden selbst auf engstem Ra<strong>um</strong><br />
erkannt <strong>und</strong> so Verletzungen vermieden.<br />
Dies führt nicht nur zu<br />
besseren Resultaten, sondern auch<br />
zu einer schnelleren Rückkehr in<br />
den Alltag.<br />
Besonders schonend<br />
<strong>und</strong> kleinste Narben<br />
Als besonders schonende OP-Technologie<br />
ist „da Vinci Xi“ besonders<br />
für den Einsatz in der Allgemein<strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie geeignet,<br />
also <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Magen <strong>und</strong> Darm.<br />
Präzisionsinstr<strong>um</strong>ente ermöglichen<br />
kleinste Schnitte (bis zu 1 cm) <strong>und</strong><br />
ein auf den Millimeter genaues<br />
Operieren. Dadurch sinken Infektionsrisiken<br />
<strong>und</strong> Blutverluste können<br />
geringgehalten werden. Zudem<br />
heilen kleinere W<strong>und</strong>en besser. Die<br />
Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
unter Leitung von Chefarzt<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang ist<br />
besonders versiert in schonenden<br />
OP-Verfahren <strong>und</strong> hat damit vielen<br />
Patienten eine schnellere Rückkehr<br />
in ihr normales Leben ermöglicht.<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Fachkompetenz<br />
auf der einen, Sensibilität <strong>und</strong><br />
Nähe z<strong>um</strong> Patienten auf der anderen<br />
Seite prägen <strong>die</strong>ses Ärzteteam.<br />
An folgenden Organen führt <strong>das</strong><br />
Ärzteteam damit Eingriffe durch:<br />
Schilddrüse, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse,<br />
Gallenblase, Magen,<br />
Darm sowie bei Sodbrennen,<br />
Adipositas <strong>und</strong> Leistenhernien.<br />
Wichtig zu wissen<br />
Hinter dem Robotik-System stehen<br />
erfahrene Ärzte <strong>und</strong> ein geschultes<br />
Team. Im OP bleiben sie stets<br />
<strong>die</strong> entscheidend Handelnden. „da<br />
Vinci Xi“ kann nicht eigenständig<br />
Aktionen durchführen, sondern<br />
assistiert lediglich dem Operateur.<br />
So ist <strong>die</strong> vollständige Kontrolle<br />
über <strong>das</strong> System <strong>und</strong> <strong>die</strong> Sicherheit<br />
für <strong>die</strong> Patienten jederzeit<br />
gewährleistet. Vor jedem Einsatz<br />
des „da Vinci Xi“ erfolgt eine sorgfältige<br />
Indikationsstellung, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
besten Operationsergebnisse zu<br />
erreichen. Dies klären Arzt <strong>und</strong><br />
Patient in einem persönlichen Gespräch<br />
unter Berücksichtigung der<br />
persönlichen Lebenssituation.<br />
Vorteile für Patienten<br />
Die wesentlichen Vorteile für Patienten<br />
sind auf einen Blick:<br />
<br />
Hochpräzise Operationen<br />
<br />
Kleinste Narben<br />
<br />
Geringe W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />
<br />
Geringerer Blutverlust <strong>und</strong><br />
Schmerzen<br />
<br />
Reduzierte Komplikationsrate<br />
<br />
Nervenschonendes Verfahren<br />
<br />
Schnellere Mobilität / Rekonvaleszenz<br />
<br />
Kürzerer Krankenhausaufenthalt<br />
Universitär angeb<strong>und</strong>en<br />
Die da Vinci-Technologie gestattet<br />
es zudem, komplexe Eingriffe<br />
in universitärer, telemedizinischer<br />
Anbindung durchzuführen. Die<br />
enge Zusammenarbeit der Experten<br />
erfolgt im Rahmen der bestehenden<br />
Kooperation der Krankenhäuser<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau eim hong<br />
mit<br />
mit Ko<br />
dem Klinik<strong>um</strong> rechts der Isar der<br />
TU München. Zur standortübergreifenden<br />
Zusammenarbeit gehört<br />
auch, <strong>das</strong>s beide Kliniken <strong>das</strong><br />
„da Vinci Xi“-System einsetzen.<br />
Das macht es so besonders<br />
Das System der roboter-assistierten<br />
Operation besteht aus einer<br />
Chirurgen-Konsole, einem Rechnerturm<br />
<strong>und</strong> einem Patientenwagen<br />
als Herzstück. An der Chirurgen-Konsole<br />
steuert der Operateur<br />
<strong>die</strong> Instr<strong>um</strong>ente, <strong>die</strong> am Patientenwagen<br />
befestigt sind. Die Steuerung<br />
wird über den Rechnerturm<br />
kommuniziert, der zwischen den<br />
Komponenten als Mittler agiert.<br />
Wesentliche Elemente sind <strong>die</strong> vier<br />
Operationsarme des Roboters mit<br />
endoskopischen Mikroinstr<strong>um</strong>en-<br />
ten.<br />
Diese setzen <strong>die</strong> Bewegungen<br />
des<br />
Chirurgen in Echtzeit hochpräzise<br />
<strong>um</strong>. Die Technik ist noch<br />
genauer als bei den gängigen<br />
minimalinvasiven Operationen,<br />
da der Chirurg über <strong>die</strong><br />
Steuerkonsole <strong>die</strong> Roboterar-<br />
me<br />
absolut zitterfrei bewegen<br />
kann. Dem Chirurgen ist dadurch<br />
ein exaktes Arbeiten selbst<br />
bei engsten Rä<strong>um</strong>en möglich.<br />
Beweglicher als <strong>die</strong><br />
menschliche Hand<br />
„da Vinci Xi“ arbeitet mit einem<br />
dem Handgelenk nachempf<strong>und</strong>e-<br />
nen Steuerinstr<strong>um</strong>ent <strong>und</strong> ist intuitiv<br />
be<strong>die</strong>nbar. 7-Freiheitsgrade<br />
erreichen eine Beweglichkeit, <strong>die</strong><br />
über <strong>die</strong> der menschlichen Hand<br />
hinaus geht. An der Spitze einer<br />
der Roboterarme befindet sich<br />
eine 3D-Kamera. Damit wird <strong>das</strong><br />
Operationsfeld mit einem hochauflösenden,<br />
dreidimensionalen<br />
Videobild mit bis zu 10-facher Bildvergrößerung<br />
dargestellt. Mehrere<br />
Sicherheitssysteme schützen<br />
Patient <strong>und</strong> Operateur vor technischen<br />
Ausfällen. Zahlreiche große<br />
klinische Stu<strong>die</strong>n konnten belegen,<br />
<strong>das</strong>s roboter-assistierte Operationen<br />
gegenüber den bisherigen<br />
Operationsformen mindestens <strong>die</strong><br />
gleiche Sicherheit gewährleisten,<br />
in vielen Fällen ist <strong>die</strong> Überlegenheit<br />
bewiesen.<br />
7 000 000 Eingriffe<br />
weltweit<br />
Leonardo da Vinci hat mit einer<br />
unvergleichlichen anatomischen<br />
Genauigkeit seine Meisterwerke<br />
z<strong>um</strong> Leben erweckt. Analog dazu<br />
stellt „da Vinci Xi“ eine verbesserte<br />
Detailansicht zur Verfügung<br />
<strong>und</strong> ermöglicht vor allem eine<br />
einzigartige Präzision. Seit den<br />
Anfängen wurden bisher 7 Millionen<br />
Präzisionsoperationen durchgeführt.<br />
Weltweit befinden sich<br />
derzeit 5 000 da Vinci-Robotiksysteme<br />
im Einsatz, davon 900 in<br />
Europa <strong>und</strong> seit Herbst <strong>2020</strong> auch<br />
eines in den Krankenhäusern<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhold Lang, Chefarzt Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirur-<br />
gie, <strong>und</strong> Dr. Jana Schäfer, Oberärztin Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie.
– ANZEIGE –<br />
Ihr Robotikzentr<strong>um</strong> im Oberland<br />
Unter dem Dach des Robotikzentr<strong>um</strong>s Oberland bündeln <strong>die</strong> Krankenhäuser<br />
in Schongau <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong> neueste robotikassistierte Verfahren in den<br />
Bereichen Viszeralchirurgie, Endoprothetik <strong>und</strong> in Kürze auch Gynäkologie.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise werden <strong>die</strong> zahlreichen innovativen <strong>und</strong> modernen Operationsverfahren<br />
ergänzt. Dabei ist der Operationsroboter niemals Ersatz für<br />
medizinisches Know-how <strong>und</strong> ärztliche Erfahrung. Vielmehr ist er ein<br />
verlängerter Arm <strong>und</strong> Helfer des Operateurs. Patienten profitieren ohne<br />
Zusatzkosten von den vielfältigen Einsatzgebieten.<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Klinik <strong>Weilheim</strong><br />
Johann-Baur-Straße 4<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Klinik Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 6<br />
86956 Schongau<br />
Ansprechpartnerin Sekretariat: Claudia Sontheimer,<br />
Telefon 0881 188-580, E-Mail: c.sontheimer@kh-gmbh-ws.de<br />
www.meinkrankenhaus2030.de<br />
Wesentliche Elemente e sind <strong>die</strong><br />
vier Operationsarme des Roboters oters mit<br />
endoskopischen Mikroinstr<strong>um</strong>enten.<br />
Die Präzisionsinstr<strong>um</strong>ente ermöglichen<br />
kleinste Schnitte (bis zu 1 cm) <strong>und</strong> ein auf den<br />
Millimeter präzises, fokussiertes Operieren.<br />
Die Operationsarme rme setzen<br />
<strong>die</strong> Bewegungen des gen an der Steuerkonsole in<br />
Echtzeit hochpräzise <strong>um</strong>. Die<br />
Chirur-<br />
Technik ist noch genauer als<br />
bei den gängigen minimalinvasiven<br />
Operationen, da der<br />
Chirurg über <strong>die</strong> Steuerkonsole<br />
<strong>die</strong> Roboterarme absolut<br />
zitterfrei bewegen kann.<br />
Mehrere Sicherheitssyste-<br />
me schützen<br />
Patient <strong>und</strong><br />
Operateur vor technischen<br />
Ausfällen. Zahlreiche große<br />
klinische Stu<strong>die</strong>n konnten<br />
belegen, <strong>das</strong>s robotikassistierte<br />
Operationen<br />
gegenüber den bisherigen<br />
Operationsformen mindestens<br />
<strong>die</strong> gleiche Sicherheit<br />
gewährleisten, in vielen<br />
Fällen ist <strong>die</strong> Überlegenheit<br />
bewiesen.<br />
Das System arbeitet mit t<br />
einem dem Handgelenk<br />
nachempf<strong>und</strong>enen n Steuerinstr<strong>um</strong>ent<br />
<strong>und</strong> ist intuitiv<br />
be<strong>die</strong>nbar. 7-Freiheitsgrade<br />
erreichen eine nie dagewesene<br />
Beweglichkeit.<br />
Insbesondere komplexe<br />
Bewegungsabläufe, z<strong>um</strong><br />
Beispiel Nähte an kleinen<br />
Strukturen, können mit<br />
mehr Sicherheit, Schnelligkeit<br />
<strong>und</strong> Präzision<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Bewegungen des Operateurs<br />
werden in Echtzeit auf <strong>die</strong> kleinen<br />
miniaturisierten chirurgischen Instr<strong>um</strong>ente<br />
im Operationsfeld übertragen.<br />
Dem Chirurgen ist dadurch<br />
ein exaktes Arbeiten selbst bei<br />
engsten Rä<strong>um</strong>en, wie z<strong>um</strong> Beispiel<br />
tief im Becken bei Dick- <strong>und</strong><br />
Enddarmoperationen, möglich.<br />
An der Spitze einer der Robo-<br />
terarme befindet sich eine 3D-<br />
Kamera. Das<br />
Operationsfeld wird<br />
mit einem hochauflösenden,<br />
dreidimensionalen Videobild mit<br />
bis zu 10-facher Bildvergrößerung<br />
des Operationsfeldes dargestellt.<br />
november/ dezember <strong>2020</strong> | 27
Ein Leben mit Stinktieren<br />
„Ich würde es<br />
keinem empfehlen“<br />
Stinktiere leben normalerweise in wilder Natur<br />
<strong>und</strong> sind vor allem nachts aktiv.<br />
28 | <strong>tassilo</strong><br />
Peißenberg en<br />
| Laut Tierschutzb<strong>und</strong><br />
importieren ie<br />
ren <strong>die</strong> Deutschen im<br />
EU-Vergleich ei<br />
<strong>die</strong> meisten Wildtiere.<br />
e.<br />
Immer mehr Exoten finden<br />
sich in hiesigen ige Wohnungen <strong>und</strong><br />
Gärten. Auch<br />
Sven Haben <strong>um</strong>gibt<br />
sich mit<br />
eher seltenen Mitbewohnern:<br />
Rudi<br />
<strong>und</strong><br />
Faye heißen seine<br />
beiden en<br />
Streifenskunks, im Volksm<strong>und</strong><br />
auch „Stinktiere“ genannt.<br />
Z<strong>um</strong> Zeitpunkt unseres Besuchs<br />
hatte er mit<br />
Colin <strong>und</strong> Molly sogar<br />
zwei<br />
weitere kleine Raubtiere zur<br />
Pflege, insgesamt vier Stinktiere<br />
im<br />
Haus.<br />
Der Streifenskunk ensk<br />
(lat.: Mephitis)<br />
ist in Nord- <strong>und</strong><br />
Mittelamerika beheimatet<br />
et<br />
<strong>und</strong><br />
wird in Deutschland<br />
eher er<br />
selten gehalten. Zwar gab es<br />
in<br />
den<br />
1990er Jahren eine kurze<br />
Hochphase beim Import der Tiere,<br />
da aber <strong>die</strong> Haltung anspruchsvoll<br />
ist<br />
<strong>und</strong><br />
problematisch sein<br />
kann, setzte te sich der Skunk als<br />
Haustier nicht durch. Der Deut-<br />
sche<br />
Tierschutzb<strong>und</strong> warnt<br />
eindeutig: eu<br />
„Skunks sind kei-<br />
ne geeigneten Heimtiere.“ In<br />
Deutschland dürfen auch <strong>die</strong><br />
Drüsen, <strong>die</strong> einen sehr unangenehmen<br />
ne<br />
Geruch verbreiten<br />
können, nicht entfernt<br />
werden.<br />
Inserat aus<br />
Schleswig-Holstein<br />
Der 30-jährige Berufssoldat <strong>und</strong><br />
gebürtige Ostfriese Sven Haben<br />
hegt seit seiner Jugend eine Leidenschaft<br />
für<br />
„etwas andere“<br />
Haustiere, e, wie<br />
z<strong>um</strong> Beispiel Streifenhörnchen.<br />
nche<br />
n. Im Jahr 2015 lebte<br />
Sven Haben mit Stinktier-Dame Faye, <strong>die</strong> nun vier Jahre alt ist.<br />
er alleine in Wilhelmshaven <strong>und</strong><br />
dachte darüber nach, welchen<br />
neuen Mitbewohner er sich denn<br />
zulegen könnte. Da er durch seine<br />
Arbeit tagsüber eingespannt war,<br />
sollte es ein Tier sein, <strong>das</strong> eher<br />
zu späterer St<strong>und</strong>e aktiv ist. Bei<br />
ausführlicher Recherche im Internet<br />
stieß er auf eine Züchterin<br />
aus Schleswig-Holstein, <strong>die</strong> einen<br />
neuen Wurf Skunks inseriert hatte.<br />
Nachdem er sich eingehend<br />
über <strong>die</strong> kleinen Raubtiere informiert<br />
hatte, kaufte er „Rudi“ für<br />
damals 350 Euro – der Beginn<br />
seines Lebens mit Stinktieren.<br />
Eine Genehmigung brauchte er<br />
dafür nicht, aber <strong>die</strong>ses Thema<br />
wird von den einzelnen B<strong>und</strong>esländern<br />
unterschiedlich gehandhabt.<br />
In Bayern muss er derzeit<br />
einen Haltungsnachweis führen<br />
<strong>und</strong> regelmäßig für einen Check<br />
z<strong>um</strong> Tierarzt nach Peiting fahren.<br />
Zunächst in<br />
getrennten Rä<strong>um</strong>en<br />
Rudi ist ein nachtaktives Wesen,<br />
<strong>das</strong> alleine gut klarkommt, denn<br />
Stinktiere eignen sich nur bedingt<br />
für <strong>die</strong> Gruppenhaltung.<br />
Sein gerä<strong>um</strong>iges Gehege durfte<br />
er regelmäßig für gemeinsame
abendliche Spaziergänge mit<br />
seinem Besitzer verlassen. Die<br />
Nachbarn staunten nicht schlecht<br />
<strong>und</strong> reagierten zunächst mit Verw<strong>und</strong>erung.<br />
Ist es ein Dachs? Ein<br />
Frettchen? Sven Haben leistete<br />
viel Aufklärungsarbeit <strong>und</strong> schon<br />
bald gewöhnte man sich an ihn<br />
<strong>und</strong> seinen kleinen Fre<strong>und</strong>. Ka<strong>um</strong><br />
war ein Jahr ins Land gezogen,<br />
meldete sich erneut <strong>die</strong> Züchterin<br />
<strong>und</strong> fragte, ob er ein weiteres<br />
Stinktier aufnehmen wolle, <strong>das</strong>s<br />
in Berlin unter schlechten Bedingungen<br />
auf einem Bauernhof lebte.<br />
Er schaute sich <strong>die</strong> Sache vor<br />
Ort an <strong>und</strong> entschied sich prompt,<br />
der Stinktierdame „Faye“ ein besseres<br />
Leben zu bieten – der Hof<br />
wurde wenig später von den Behörden<br />
dicht gemacht. Nun stand<br />
er allerdings vor der Aufgabe, <strong>die</strong><br />
beiden Tiere einander vorzustellen.<br />
Sven Haben berichtet über<br />
<strong>die</strong>ses Unterfangen: „Stinktiere<br />
sind Einzelgänger. Sobald man<br />
mehr Tiere hat, kann es Stress<br />
geben. Wenn <strong>die</strong> sich nicht leiden<br />
können, herrscht schnell Krieg. Es<br />
gibt Fälle, wo Skunks ein Leben<br />
lang ein Paar bleiben, aber <strong>das</strong><br />
ist sehr selten.“ Sven Haben hat<br />
<strong>die</strong> beiden erst einmal in zwei<br />
verschiedenen Rä<strong>um</strong>en gehalten.<br />
Erst, nachdem sie sich <strong>r<strong>und</strong></strong> eine<br />
Woche beschnuppert hatten, kamen<br />
sie schließlich zusammen.<br />
„Da Rudi <strong>das</strong> liebste Tier der Welt<br />
ist, hat <strong>das</strong> alles gut geklappt.“ Es<br />
herrschte tatsächlich Frieden zwischen<br />
den zwei Stinktieren.<br />
Aus beruflichen Gründen folgte<br />
wenig später der Umzug nach<br />
Bayern <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wohnungssuche<br />
gestaltete sich als schwierig. Einige<br />
Vermieter waren direkt abweisend,<br />
denn sie konnten <strong>die</strong><br />
Tiere nicht einordnen <strong>und</strong> wieder<br />
einmal musste Sven Haben Überzeugungsarbeit<br />
leisten. Zunächst<br />
kam er mit seinen Tieren in<br />
Schongau unter, später in Peiting.<br />
Heute wohnt er mit Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong><br />
seinen exotischen Lieblingen auf<br />
120 Quadratmetern in Peißenberg.<br />
„Meine Fre<strong>und</strong>in musste sich natürlich<br />
auch erst einmal an <strong>die</strong><br />
beiden gewöhnen. Leicht war <strong>das</strong><br />
nicht, sie musste gewisse Ängste<br />
überwinden“, berichtet Sven Haben<br />
<strong>und</strong> lacht.<br />
Wohnungseinrichtung<br />
unbedingt sichern<br />
Gemeinsame Spaziergänge sind<br />
leider nicht mehr möglich, denn<br />
Rudi ist schwer krank: Er leidet<br />
an der Glasknochenkrankheit,<br />
was bedeutet, <strong>das</strong>s er nach einer<br />
Kollision mit Hindernissen<br />
ständig schwer verletzt ist. Und<br />
da Faye unter widrigen Bedingungen<br />
aufwuchs, ist sie nicht<br />
besonders zutraulich <strong>und</strong> könnte<br />
für Kinder <strong>und</strong> andere Passanten<br />
eine Gefahr darstellen. Und auch<br />
<strong>die</strong> Wohnung musste erst einmal<br />
Skunk-gerecht <strong>um</strong>gestaltet werden.<br />
Sven Haben schildert <strong>die</strong><br />
nötigen Maßnahmen: „Alles bis<br />
ein Meter Höhe ist für <strong>die</strong> Tiere<br />
erreichbar. Sie sind sehr clever,<br />
neugierig, erfinderisch <strong>und</strong> stark.<br />
Ich darf auch nicht vergessen, <strong>die</strong><br />
Türen zu schließen, denn sie untersuchen<br />
alles. Sie knabbern an<br />
Kabeln, reißen Tapeten ab <strong>und</strong><br />
öffnen auch gerne Schubladen.<br />
Es muss alles gesichert werden.<br />
Pflanzen muss man hochstellen,<br />
sonst werden sie ausgebuddelt.“<br />
Gefüttert wird mit Hühnchen, Obst<br />
<strong>und</strong> Gemüse. Hin <strong>und</strong> wieder gibt<br />
es Joghurt als Leckerli. Ruhige<br />
Nächte sind im Hause Haben jedenfalls<br />
selten. Sobald er Geräusche<br />
hört, schreckt er auf <strong>und</strong> geht<br />
der Sache auf den G<strong>r<strong>und</strong></strong>. Vor wenigen<br />
Tagen haben Rudi <strong>und</strong> Faye<br />
<strong>die</strong> Küchenzeile genauer unter <strong>die</strong><br />
Lupe genommen, dort sichtbare<br />
Schäden angerichtet. Sven Haben<br />
hat einen Rat für alle, <strong>die</strong> sich für<br />
<strong>die</strong> Haltung von Skunks interessieren:<br />
„Man sollte es sich doppelt<br />
<strong>und</strong> dreifach überlegen, bevor<br />
man sich ein Stinktier zulegt.<br />
So süß sie auch sind, es gibt mehr<br />
negative, als positive Aspekte. Es<br />
sind schlichtweg Wildtiere, <strong>die</strong> in<br />
Gefangenschaft leben. Ich würde<br />
es keinem empfehlen.“<br />
Natürlich kam er irgendwann in<br />
Kontakt mit den Drüsen der Tiere.<br />
Stinktiere benutzen ihre gefürchtete<br />
<strong>und</strong> namensgebende Waffe,<br />
wenn sie sich bedroht fühlen. Der<br />
Effekt ist allerdings wirkungsvoll<br />
<strong>und</strong> nachhaltig, wie Sven Haben<br />
beschreibt: „Wenn <strong>die</strong> absprühen,<br />
riecht <strong>das</strong> wie Marihuana. In<br />
den Augen <strong>und</strong> im Rachen ist es<br />
sehr beißend, <strong>und</strong> man bekommt<br />
den Geruch nur sehr schwer aus<br />
den Klamotten. Die kann man am<br />
besten gleich wegschmeißen. Das<br />
habe ich z<strong>um</strong> Glück aber in der<br />
ganzen Zeit nur ein einziges Mal<br />
erleben müssen.“<br />
Die Lebenserwartung von Stinktieren<br />
beträgt in Gefangenschaft<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> zwölf Jahre. Sven Haben<br />
wird noch ein Weile mit der Gesellschaft<br />
seiner Hausgenossen<br />
leben müssen. Er fasst seine Zeit<br />
mit den Skunks wie folgt zusammen:<br />
„Rudi war zwar eine der<br />
besten Erfahrungen, <strong>die</strong> ich je<br />
gemacht habe, denn er ist mir<br />
ein treuer Fre<strong>und</strong>. Da bereue ich<br />
nichts. Aber ich würde es nicht<br />
noch einmal machen.“<br />
edl<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 29
EBERHARD GÜNTHER<br />
& SOHN<br />
Fußbodentechnik GmbH<br />
& Co. KG<br />
<br />
Parkett | Teppichböden<br />
| PVC-Beläge | Linole<strong>um</strong> |<br />
Trockenestrich<br />
Meisterbetrieb der<br />
Parkettlegerinnung<br />
82398 Polling/Obb.<br />
Steinbruchstr. 20<br />
Tel. 0881/40245<br />
fussboden.guenther@web.de<br />
www.fussboden-guenther.de<br />
<br />
DLRG testet im Starnberger See<br />
Unterwasserdrohnen<br />
als Lebensretter?<br />
Pöcking / Starnberg | „Unterwasserdrohnen<br />
können wertvolle Helfer<br />
in der Wasserrettung sein.“ Walter<br />
Kohlenz weiß, wovon er spricht. Er<br />
ist Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />
(DLRG)<br />
im Landkreis Starnberg. Sein Ortsverband<br />
Pöcking-Starnberg beschäftigt<br />
sich seit Jahren intensiv<br />
mit der Drohnentechnik. Sammelt<br />
Erfahrungen mit Drohnen in der<br />
Luft <strong>und</strong> unter Wasser. Im Realeinsatz<br />
<strong>und</strong> bei Übungen. Einsatzrä<strong>um</strong>e<br />
erk<strong>und</strong>en, Personen suchen,<br />
Einsätze dok<strong>um</strong>entieren, in Bereiche<br />
vorstoßen, <strong>die</strong> für Menschen<br />
unerreichbar oder zu gefährlich<br />
sind. Das mögliche Einsatzspektr<strong>um</strong><br />
für Drohnen ist groß. Auch<br />
beim Bergen gesunkener Boote<br />
oder für Hilfeleistungen bei Tauchnotfällen<br />
können sie wertvolle<br />
Unterstützung leisten. „Außerdem<br />
kann man eine Drohne schon einsetzen,<br />
während sich <strong>die</strong> Einsatztaucher<br />
noch ausrüsten“, so Kohlenz.<br />
„Jede Minute zu nutzen, kann<br />
bei Notfällen entscheidend sein.“<br />
kann man auf Sicht <strong>und</strong> mit GPS<br />
genau steuern, kann ihre Daten<br />
empfangen, kann mit ihnen über<br />
Funk kommunizieren. Bei Unterwasserdrohnen<br />
funktioniert <strong>das</strong><br />
so nicht“, erläutert Kohlenz, der<br />
auch Vizepräsident der DLRG in<br />
Bayern ist. Unterwasserdrohnen<br />
müsse man in der Regel über ein<br />
Verbindungskabel fernsteuern <strong>und</strong><br />
könne auch <strong>die</strong> Daten in Echtzeit<br />
nur über Kabel übertragen. „Dazu<br />
kommt, <strong>das</strong>s man z<strong>um</strong>eist nicht<br />
einmal weiß, wo sie gerade sind.<br />
Genau darauf kommt es aber bei<br />
Wasserrettung oder Bergung an,<br />
<strong>um</strong> gezielt <strong>und</strong> schnell helfen zu<br />
können.“<br />
Diese Erkenntnis hat dazu geführt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Team <strong>um</strong> Walter Kohlenz<br />
nicht nur Unterwasserdrohnen testet,<br />
sondern auch ein Ortungssystem<br />
für den Einsatz unter Wasser.<br />
„Zwei Techniken, <strong>die</strong> für jeweils<br />
ganz andere Einsatzbereiche entwickelt<br />
wurden, führen wir zusammen,<br />
<strong>um</strong> sie für unsere speziellen<br />
Bedürfnisse in der Wasserrettung<br />
nutzbar zu machen,“ so Kohlenz.<br />
„Das ist so noch nicht auf dem<br />
Markt.“<br />
Unterwasserdrohnen<br />
können viel<br />
Im Bereich der Unterwasserdrohnen,<br />
<strong>die</strong> in der Fachsprache ROV<br />
(Remotely Operated Vehicle) genannt<br />
werden, testet <strong>die</strong> Ortsgruppe<br />
immer wieder unterschiedliche<br />
Modelle diverser Hersteller. So<br />
sollen möglichst viele Erfahrun-<br />
„So noch nicht<br />
auf dem Markt“<br />
Allerdings herrschen unter Wasser<br />
völlig andere Bedingungen als<br />
in der Luft. „Drohnen in der Luft<br />
Der auf der Pressluftflasche befestigte „Tracker“ ermöglicht<br />
dem Ortungssystem, genau anzugeben, wo sich Einsatztaucher<br />
befinden.<br />
30 | <strong>tassilo</strong>
Ausgefeilte Technik, auch im Einsatzfahrzeug mitzuführen: Eine der<br />
von der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen mit LED-Scheinwerfern,<br />
hochauflösender Videokamera <strong>und</strong> Greifarm.<br />
gen gesammelt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Stärken<br />
<strong>und</strong> Schwächen der einzelnen<br />
Geräte unter unterschiedlichen<br />
Einsatzbedingungen herausgearbeitet<br />
werden. Auch <strong>die</strong> Partnerfirmen<br />
gewinnen dadurch wichtige<br />
Erkenntnisse, wo ihre Systeme<br />
eventuell weiter optimiert werden<br />
könnten.<br />
Dabei können <strong>die</strong> von der DLRG<br />
getesteten Unterwasserdrohnen<br />
schon viel. „Einsatztaucher dürfen<br />
höchstens 30 Meter tief tauchen.<br />
Die Drohnen, <strong>die</strong> wir testen, schaffen<br />
teilweise mehr als 100 Meter“,<br />
erläutert Walter Kohlenz. Auch <strong>die</strong><br />
Technik sei schon ausgefeilt, <strong>die</strong><br />
Modelle gut zu manövrieren. Ausgestattet<br />
mit hochauflösenden Videokameras,<br />
LED-Scheinwerfern,<br />
Lagesensoren, Tiefenmesser, Wassertemperaturfühler<br />
<strong>und</strong> Kompass.<br />
Alle Daten würden in Echtzeit über<br />
<strong>das</strong> Verbindungskabel übertragen<br />
<strong>und</strong> könnten für den Einsatz am<br />
Tablet oder Handy gleich ausgewertet<br />
oder an Einsatzzentralen<br />
übertragen werden. „Ein paar<br />
der getesteten Modelle haben sogar<br />
einen Greifarm, mit dem man<br />
ferngesteuert Objekte greifen oder<br />
ablegen kann“, so Kohlenz. Für<br />
<strong>die</strong> Wasserrettung kämen dabei<br />
naturgemäß nur Modelle in Frage,<br />
<strong>die</strong> auch in Einsatzfahrzeugen<br />
mitgeführt werden können <strong>und</strong><br />
schnell einsatzbereit sind. Die von<br />
der DLRG getesteten Unterwasserdrohnen<br />
wiegen etwa vier bis fünf<br />
Kilogramm.<br />
Ortung unter Wasser mit<br />
virtuellem Netz<br />
Von dem ergänzenden Ortungssystem,<br />
<strong>das</strong> <strong>die</strong> DLRG-Ortsgruppe<br />
testet, profitiert auch der Einsatz<br />
der Taucher. Ähnlich wie bei den<br />
Drohnen können Taucher unter<br />
Wasser bisher auch nicht genau<br />
geortet <strong>und</strong> koordiniert werden.<br />
Lediglich <strong>die</strong> Luftblasen ihrer<br />
Pressluftflaschen sowie <strong>die</strong> Länge<br />
der Führungsleine lassen erahnen,<br />
wo sie ungefähr sind. Oder Bojen,<br />
<strong>die</strong> sie mitführen. Aber <strong>die</strong> Einsatzleiter<br />
über Wasser können nicht<br />
genau feststellen, welche Strecken<br />
<strong>und</strong> Stellen <strong>die</strong> Taucher bereits<br />
abgesucht haben, ob Bereiche<br />
möglicherweise doppelt überprüft<br />
wurden <strong>und</strong>, wo noch Lücken sind.<br />
Das erschwert den Tauchereinsatz,<br />
verschleißt Kapazitäten <strong>und</strong> kostet<br />
vor allem Zeit. Wertvolle Zeit, <strong>die</strong><br />
in der Wasserrettung genutzt werden<br />
muss, <strong>um</strong> Hilfe zu leisten <strong>und</strong><br />
unter Umständen Leben zu retten.<br />
Walter Kohlenz erklärt, wie ein solches<br />
Ortungssystem g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
funktioniert: „Wir experimentieren<br />
mit einer Technologie, bei der im<br />
Einsatzbereich von Tauchern <strong>und</strong><br />
Drohnen gewissermaßen ein Netz<br />
über den See gelegt wird. Ein virtuelles<br />
Netz, <strong>das</strong> mithilfe von drei<br />
Bojen gespannt wird. Die Bojen<br />
werden im Einsatzgebiet ins Wasser<br />
gesetzt. Die Wasserretter führen<br />
einen sogenannten Tracker<br />
mit. Dieser fungiert als Ortungsgerät.<br />
Über Wasser durch GPS <strong>und</strong><br />
unter Wasser per Infraschall – also<br />
Schall unterhalb des menschlichen<br />
Hörvermögens – stellt <strong>das</strong> Gerät<br />
laufend seine Position zu den drei<br />
Bojen fest. Ebenso <strong>die</strong> Bojen untereinander.<br />
Dadurch lassen sich<br />
<strong>die</strong> Positionen der Taucher genau<br />
bestimmen. Alle Positionsangaben<br />
werden in Echtzeit der Einsatzleitung<br />
übermittelt. Bewegen<br />
sich <strong>die</strong> Taucher, wird auf einem<br />
Bildschirm <strong>die</strong> Route markiert. So<br />
entsteht nach <strong>und</strong> nach ein dichtes<br />
Netz an Linien <strong>und</strong> man kann auch<br />
noch nicht abgedeckte Bereiche<br />
erkennen. Diese Tracker können<br />
auch an den Unterwasserdrohnen<br />
angebracht werden. Aber nicht<br />
nur <strong>die</strong> Einsatzleitung hat damit<br />
wertvolle Informationen. Auch <strong>die</strong><br />
Einsatztaucher selbst können sich<br />
unter Wasser anhand des Ortungssystems<br />
orientieren <strong>und</strong> verfügen<br />
damit gewissermaßen über ein<br />
eigenes Navigationsgerät.“<br />
Finanzierung<br />
noch unklar<br />
Umfangreiche Erkenntnisse hat <strong>die</strong><br />
DLRG Pöcking-Starnberg durch ihre<br />
intensiven Tests schon gewinnen<br />
können. Erkenntnisse, <strong>die</strong> auch<br />
überregional für <strong>die</strong> Wasserrettung<br />
von großer Bedeutung sind. Der<br />
Starnberger See ist dabei ein ideales<br />
Testgebiet. Mit einer maximalen<br />
Tiefe von 128 Metern <strong>und</strong> einer<br />
Durchschnittstiefe von 53 Metern<br />
gehört er zu den wasserreichsten<br />
<strong>und</strong> tiefsten <strong>Seen</strong> Deutschlands.<br />
Er ist attraktiv <strong>und</strong> entsprechend<br />
viel frequentiert. Noch steht allerdings<br />
nicht fest, ob <strong>die</strong> Bojen <strong>und</strong><br />
Tracker am Starnberger See einmal<br />
dauerhaft eingesetzt werden. „Das<br />
System ist vielversprechend“, erklärt<br />
Walter Kohlenz. „Es ist aber<br />
unklar, wie <strong>die</strong> Anschaffung von<br />
mehreren Zigtausend Euro finanziert<br />
werden könnte.“ Die DLRG<br />
Pöcking-Starnberg freut sich daher<br />
Wie ein Navigationsgerät, unter<br />
Wasser nutzbar: Mit Hilfe des<br />
Ortungssystems können sich <strong>die</strong><br />
Einsatztaucher auch selbst orientieren,<br />
wo sie sich gerade mit dem<br />
angebrachten „Tracker“ befinden.<br />
über jede finanzielle Unterstützung<br />
bei der Realisierung. Mehr Infos<br />
über <strong>die</strong> DLRG-Wasserretter <strong>und</strong><br />
Spendenmöglichkeiten gibt es im<br />
Internet unter poecking-starnberg.<br />
dlrg.de sowie auf Facebook unter<br />
DLRGPoeckingStarnberg. kp<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 31
Die Schutzgemeinschaft im <strong>Weilheim</strong>er Moos<br />
Der Spezialist<br />
für Ihre<br />
IT-Infrastruktur<br />
• Open-Source-<br />
Lösungen<br />
• Support für<br />
Linux & Windows<br />
• Netzwerkadministration<br />
• Serverinfrastrukturen<br />
• Kollaborationslösungen<br />
• private Cloud<br />
• Managed Backup<br />
• Homeoffice-<br />
Lösungen<br />
Ein Angebot im Detail<br />
Datensicherung<br />
Managed Backup<br />
• wir sichern Ihre Infrastruktur<br />
• vor Ort oder in eine Cloud-<br />
Umgebung<br />
• DSGVO konform<br />
• deutscher Hersteller SEP<br />
Pöltnerstraße 12<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel. 0881-13852190<br />
info@stable-it.de<br />
www.stable-it.de<br />
Renaturierung mit Dorn im Auge<br />
<strong>Weilheim</strong> | Bis z<strong>um</strong> Jahr 1973 waren<br />
<strong>die</strong> Niedermoore „Schwattachfilz“<br />
<strong>und</strong> „<strong>Weilheim</strong>er Moos“<br />
ungeschützte Gebiete, <strong>die</strong> durch<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Torfabbau<br />
erheblich geschädigt wurden.<br />
Dann erkannte der Freistaat <strong>die</strong><br />
Bedeutung der Moore als Naturra<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> seit 1982 sind Eingriffe<br />
in <strong>die</strong> Feuchtgebiete nördlich<br />
von <strong>Weilheim</strong> genehmigungspflichtig.<br />
Ende 1990 endete der<br />
Torfabbau im Schwattachfilz. Das<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserniveau eines Niedermoores<br />
wurde wiederhergestellt<br />
<strong>und</strong> dadurch entstanden mit den<br />
Weihern im ehemaligen Torfstich<br />
wichtige Lebensrä<strong>um</strong>e für Pflanzen<br />
<strong>und</strong> Tiere. Das südlich davon<br />
gelegene <strong>Weilheim</strong>er Moos<br />
wird allerdings auch heute noch<br />
für den Torfabbau genutzt, einen<br />
Termin für <strong>das</strong> Ende <strong>die</strong>ses Umstands<br />
gibt es derzeit noch nicht.<br />
Es ist <strong>das</strong> letzte Moor in Bayern,<br />
wo Torf gewerblich entnommen<br />
werden darf.<br />
Im Jahr 1997 gründeten unter anderem<br />
Gerhard Leuchtenmüller<br />
<strong>und</strong> Reinhold Sch<strong>um</strong>acher <strong>die</strong><br />
Schutzgemeinschaft <strong>Weilheim</strong>er<br />
Moos e.V. (SWG) <strong>und</strong> wählten<br />
für 16 Jahre Heinz Botsch zu ihrem<br />
ersten Vorsitzenden. Heute<br />
hat Reinhold Sch<strong>um</strong>acher <strong>die</strong>ses<br />
Amt inne <strong>und</strong> Heinz Botsch ist<br />
sein Stellvertreter. 1999 erstellte<br />
<strong>die</strong> SWG gemeinsam mit der<br />
Stadt <strong>Weilheim</strong> einen „Pflege<strong>und</strong><br />
Entwicklungsplan“ (PEPI)<br />
für Moore mit dem Ziel, „<strong>die</strong><br />
fortgeschrittene Degeneration<br />
der moortypischen Lebensgemeinschaften<br />
zu stoppen. Und<br />
<strong>die</strong>se Entwicklung <strong>um</strong>zukehren“:<br />
Der Verein pachtete Parzellen von<br />
der Stadt oder erwarb sie aus<br />
32 | <strong>tassilo</strong><br />
Gerhard Leuchtenmüller, Heinz Botsch <strong>und</strong> Reinhold Sch<strong>um</strong>acher (von<br />
links) von der Schutzgemeinschaft <strong>Weilheim</strong>er Moos.<br />
privatem Besitz <strong>und</strong> machte sich<br />
daran, ein ökologisch möglichst<br />
intaktes Niedermoor mit Feuchtgebieten<br />
wiederherzustellen.<br />
Schutz <strong>und</strong> Erhalt der<br />
Artenvielfalt<br />
Die 110 Mitglieder haben sich hehre<br />
Ziele auf <strong>die</strong> Fahne geschrieben.<br />
Darunter den Schutz der<br />
noch vorkommenden Arten, Pflege<br />
<strong>und</strong> Entwicklung der Biotope,<br />
den Kampf gegen invasive Arten<br />
(„Neophyten“) <strong>und</strong> den Erhalt der<br />
Wildnisflächen als Habitat für heimische<br />
<strong>und</strong> durchziehende Vögel.<br />
In Zusammenarbeit mit der Stadt<br />
<strong>Weilheim</strong>, dem Wasserwirtschaftsamt,<br />
der Landesregierung <strong>und</strong><br />
anderen Organisationen. Die SWG<br />
bietet außerdem Exkursionen <strong>und</strong><br />
ornithologische Wanderungen an –<br />
aktuelle Informationen finden sich<br />
auf der eigenen Website.<br />
Beim Ortstermin mit Sch<strong>um</strong>acher,<br />
Botsch <strong>und</strong> Leuchtenmüller<br />
wird deutlich, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> SWG<br />
zwar einiges erreicht, aber auch<br />
noch ebenso viel Arbeit vor sich<br />
hat. „Wir sind viele Mitglieder im<br />
fortgeschrittenen Alter, aber alle<br />
packen bei den Aufgaben wie<br />
Landschaftspflege, Mäharbeiten<br />
<strong>und</strong> anderen Maßnahmen tatkräftig<br />
mit an“, erzählt Vorsitzender<br />
Sch<strong>um</strong>acher. Die Biotope seien<br />
mittlerweile durch <strong>das</strong> Bayerische<br />
Naturschutzgesetz in Sicherheit<br />
<strong>und</strong> gehören zu den Flächen, „<strong>die</strong><br />
uns besonders am Herzen liegen“.<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> vieler Eigentümer sei<br />
es jedoch leider kein zusammenhängendes<br />
Naturschutzgebiet. Einige<br />
Flächen, wie beispielsweise<br />
der nahegelegene Birkenweiher,<br />
würden aber vom SWG selbst bewirtschaftet.<br />
„Dort machen wir<br />
Aufsta<strong>um</strong>aßnahmen, <strong>um</strong> den<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasserspiegel anzupassen.“<br />
Doch nicht nur für Biotope wie den<br />
Weiher fühlen sie sich verantwortlich,<br />
sondern sie pachten auch<br />
Parzellen mit Streuwiesen, <strong>die</strong><br />
einmal im Jahr von den Mitgliedern<br />
von Hand gemäht werden.<br />
„In <strong>die</strong>sen Wiesen sind Pflanzen<br />
heimisch, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Feuchtigkeit lieben,<br />
aber auch seltene Insekten<br />
wie der Randring-Perlmuttfalter“,<br />
erklärt Sch<strong>um</strong>acher. Insgesamt<br />
besitzt <strong>die</strong> SWG inzwischen 6,5<br />
Hektar <strong>und</strong> circa weitere sechs<br />
Hektar wurden gepachtet. „Manche<br />
Flächen konnten wir durch <strong>die</strong><br />
Flurbereinigung bekommen, wieder<br />
andere gehören großzügigen<br />
Gönnern des Vereins“, fügt Heinz<br />
Botsch an. Ein Dorn im Auge ist<br />
der Schutzgemeinschaft der Torfabbau<br />
im Süden des <strong>Weilheim</strong>er<br />
Mooses. „Damals haben es <strong>die</strong><br />
Behörden versä<strong>um</strong>t, den Abbau zu<br />
unterbinden. Das wird dort noch<br />
mindestens zehn Jahre stattfinden.<br />
Der Torf wird im Gartenbau eingesetzt“,<br />
betont Sch<strong>um</strong>acher.<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Landwirten <strong>und</strong> Jägern<br />
Bauern nutzen <strong>die</strong> Wiesen, <strong>um</strong><br />
Heu als Einstreu für <strong>die</strong> Stallungen<br />
zu mähen oder es als Futter zu<br />
verwenden. Sie hätten <strong>die</strong> Flächen<br />
lieber trocken, der Verein hingegen<br />
feuchter. So muss mit jedem<br />
einzelnen Besitzer der Parzellen<br />
verhandelt <strong>und</strong> diskutiert werden.<br />
Eine nicht immer leichte Aufgabe.<br />
„Früher hatten wir Landwirte<br />
im Vorstand des Vereins“, erzählt<br />
Botsch. Das machte vieles leichter,<br />
„denn wir hatten schneller einen<br />
Ansprechpartner“. Jeder Besitzer<br />
<strong>und</strong> Pächter ist „Zwangsmitglied<br />
des Boden- <strong>und</strong> Wasserverbandes<br />
Ammersee Süd“, erklärt Sch<strong>um</strong>acher<br />
weiter, <strong>und</strong> müsse einen Beitrag<br />
bezahlen, mit dem <strong>die</strong> Wassergräben<br />
zwischen den Parzellen
Der Birkenweiher. ih Den Namen hat <strong>das</strong> Gewässer von der Schutzgemeinschaft<br />
bekommen.<br />
gepflegt werden. Ihre eigenen<br />
Flächen wieder<strong>um</strong> verpachtet <strong>die</strong><br />
SWG an Jäger <strong>und</strong> erzielt dadurch<br />
geringe Einkünfte.<br />
Alle stehenden Gewässer im <strong>Weilheim</strong>er<br />
Moos sind ehemalige Torfstiche.<br />
Die Namen hat <strong>die</strong> SWG<br />
den Weihern gegeben. Am Rand<br />
des Birkenweihers gedeihen <strong>das</strong><br />
Indische Springkraut <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kanadische<br />
Goldrute. Invasive Arten,<br />
<strong>die</strong> <strong>das</strong> Wachst<strong>um</strong> der heimischen<br />
Pflanzen behindern. Zwar geht <strong>die</strong><br />
SWG rigoros dagegen vor, aber da<br />
sie nur auf eigenen Flächen tätig<br />
sein dürfen, können sich <strong>die</strong> ungebetenen<br />
Gäste weiterhin nahezu<br />
ungebremst ausbreiten. „Wir<br />
Breitblättriges Knabenkraut<br />
überlassen <strong>die</strong>se Weiher völlig<br />
sich selbst, also der natürlichen<br />
Sukzession. Vor allen Dingen für<br />
<strong>die</strong> Vogelwelt ist <strong>das</strong> wichtig. Anfang<br />
der 1990er Jahre wurden<br />
hier 60 verschiedene Vogelarten<br />
nachgewiesen. Der Ornithologe<br />
unseres Vereins hat aber über <strong>die</strong><br />
letzten Jahre 180 Arten dok<strong>um</strong>entiert.<br />
Es sind natürlich Einzelf<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Durchzügler dabei, aber es<br />
sind merklich mehr geworden“,<br />
berichtet Sch<strong>um</strong>acher sichtlich<br />
erfreut. Graureiher, Silberreiher,<br />
Weißstorch, Rotmilan, Mäusebussard,<br />
Goldammer <strong>und</strong> viele andere<br />
gefiederte Fre<strong>und</strong>e seien mittlerweile<br />
Dauergäste. Am Boden <strong>und</strong><br />
im Wasser t<strong>um</strong>meln sich Ringelnattern,<br />
Mooreidechsen, Frösche,<br />
Kröten <strong>und</strong> Molche. Der Biber ist<br />
erst vor ein paar Monaten in eine<br />
Fotofalle getappt, <strong>die</strong> der Verein<br />
immer wieder mal benutzt, <strong>um</strong><br />
scheue Bewohner aufzuspüren.<br />
Die Flora bietet mit der Sibirischen<br />
Schwertlilie, Trollbl<strong>um</strong>e, S<strong>um</strong>pf-<br />
Stendelwurz oder sogar Orchidee<br />
viel Abwechslung bei den Arten,<br />
<strong>die</strong> streng geschützt sind. Das<br />
Ufer sä<strong>um</strong>en Birken, Schwarzerlen,<br />
Weiden, Faulbä<strong>um</strong>e <strong>und</strong> ausgedehnte<br />
Schilfflächen. Die drei<br />
Männer von der SWG schauen<br />
durchaus zufrieden auf <strong>das</strong> gedeihende<br />
Biotop am Birkenweiher.<br />
Ihr großer Einsatz über <strong>die</strong> letzten<br />
Jahre scheint sich gelohnt zu<br />
haben.<br />
edl<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 33
Der Perpendikelclub aus Hohenpeißenberg<br />
16 Männer im<br />
schnieken Anzug<br />
Wir sind für Sie da!<br />
AUTORISIERTER SERVICEPARTNER<br />
ALLE FABRIKATE<br />
Hohenpeißenberg | Freitagabend<br />
im hinteren Stüberl der Rigi-Alm<br />
in Hohenpeißenberg. Am Tisch<br />
ganz links sitzen sechs junge<br />
Männer, feingekleidet in schwarzem<br />
Anzug. Sie wirken durchaus<br />
ein wenig durstig, warten auf<br />
<strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung. Nach <strong>und</strong> nach<br />
kommen weitere Burschen hinzu<br />
– <strong>und</strong> werden mit Argusaugen<br />
von den bereits Sitzenden beobachtet.<br />
„Wenn einer was vergisst,<br />
muss er bezahlen“, sind sich alle<br />
einig. Gemeint sind zehn Euro,<br />
gerne einzulösen in Form eines<br />
Ziegenliters (Maß Goaß) für <strong>die</strong><br />
R<strong>und</strong>e. An <strong>die</strong>sem Abend aber<br />
haben alle Mann alles Wichtige<br />
bei sich: Schwarze Business-<br />
Schuhe aus Leder, alternativ sind<br />
auch schwarzlederne Haferlschuhe<br />
erlaubt. Schwarze Anzughose.<br />
Weißes Hemd. Schwarzes Gilet.<br />
Schwarzes Sakko. Schwarze Krawatte.<br />
Und ein Utensil, <strong>das</strong> bei<br />
dem einen oder anderen in Silber<br />
oder Gold aus der linken oder<br />
rechten Anzugtasche herausblitzt:<br />
Eine Taschenuhr. Auch <strong>die</strong> muss<br />
bei jedem Treffen des Hohenpeißenberger<br />
Perpendikelclubs am<br />
Mann sein.<br />
Tradition der Väter<br />
fortgesetzt<br />
Manch einer trägt mit Stolz <strong>das</strong> bis<br />
zu 100 Jahre alte Erbstück seines<br />
Großvaters. Andere eine selbstgekaufte,<br />
nur wenige Jahre alte.<br />
„Früher haben wir uns monatlich<br />
getroffen“, sagt Mitglied Johannes<br />
Eggersdorfer. Weil <strong>die</strong> meisten<br />
der insgesamt 16 Mitglieder inzwischen<br />
Familie haben <strong>und</strong> beruflich<br />
stark eingespannt sind, haben<br />
sich <strong>die</strong> Stammtischtreffen auf vier<br />
bis fünf pro Jahr reduziert. „Dafür<br />
freuen wir uns <strong>um</strong>so mehr, wieder<br />
beieinander zu sein“, sagt Andreas<br />
Steger, Webasto-Angestellter, der<br />
sich in Zeiten von Corona natürlich<br />
den einen<br />
oder<br />
anderen en Spruch<br />
anhören muss an <strong>die</strong>sem gesel-<br />
elligen<br />
Freitagabend eines Clubs,<br />
den es weit <strong>und</strong> breit kein zweites<br />
Mal gibt.<br />
Die ältere Generation wird es<br />
vielleicht wissen: Perpendikel ist<br />
<strong>die</strong> altertümliche Bezeichnung<br />
für <strong>das</strong> Pendel in einer Taschenuhr,<br />
namentlich hergeleitet vom<br />
lateinischen „perpendicul<strong>um</strong>“.<br />
War<strong>um</strong> sich nach <strong>die</strong>sem Begriff<br />
gleich ein ganzer Club gründet, ist<br />
den Hohenpeißenberger Burschen<br />
selbst nicht so h<strong>und</strong>ertprozentig<br />
bekannt. Aber es gibt eine gute<br />
Geschichte dazu. Und naheliegende<br />
Vermutungen. Der „Perpendikelclub<br />
Juniors“, so der vollständige<br />
Name, hat sich im Jahr 2001<br />
gegründet, „weil wir es von unseren<br />
Vätern gekannt, es cool gef<strong>und</strong>en<br />
haben <strong>und</strong> in deren Sinne<br />
fortführen wollten“, sagt Mathias<br />
Graf. Tatsächlich gehen <strong>die</strong> Ur-<br />
Auto Walter Pöcking<br />
N. Walter GmbH<br />
<br />
<br />
familiär & fair<br />
34 | <strong>tassilo</strong>
sprünge des Hohenpeißenberger<br />
Senioren-Perpendikelclubs zurück<br />
bis ins Jahr 1959. Ausgehen im Anzug<br />
war damals in, auch auf dem<br />
Land. Wer obendrein noch in Besitz<br />
einer Taschenuhr war, dürfte<br />
richtig reich, oder extrem sparsam<br />
gewesen sein. In jedem Falle war<br />
eine Taschenuhr vor <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs<br />
Jahrzehnten etwas ganz Besonderes<br />
– <strong>und</strong> machte schlichtweg<br />
etwas her. Allein deshalb, weil<br />
es weder Handy noch Smartphone<br />
noch Smartwatch (Handyuhr)<br />
gegeben hat. Ein weiterer G<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />
war<strong>um</strong> sich der Seniorenclub<br />
gegründet haben könnte: „Weil<br />
unsere Vorfahren einen ganz eigenen<br />
Club gründen wollten, einen,<br />
der sich unterscheidet von gängigeren<br />
Vereinen wie Trachtler, Musiker<br />
<strong>und</strong> Feuerwehrler.“<br />
Taschenuhr für<br />
Neugeborene<br />
Dieses angestrebte Alleinstellungsmerkmal<br />
ist den Senioren<br />
<strong>und</strong> Junioren des Hohenpeißenberger<br />
Perpendikelclubs damals<br />
wie heute zu 100 Prozent geglückt.<br />
Nirgends sonst treten bis zu 16<br />
Männer gleichzeitig im gleichen,<br />
schicken Anzug samt Taschenuhr<br />
auf. Viele Außenstehende reiben<br />
sich beim Anblick der Gruppe verw<strong>und</strong>ert<br />
<strong>die</strong> Augen, gehen auf <strong>die</strong><br />
Jungs zu <strong>und</strong> fragen, woher sie<br />
kommen <strong>und</strong> war<strong>um</strong> sie so schick<br />
<strong>und</strong> einheitlich gekleidet sind. Einige<br />
gehen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der schwarzen<br />
„Club-Tracht“ von einem<br />
Trauer-Anlass aus. Dabei stehen<br />
<strong>die</strong> Perpendikel-Besitzer exakt für<br />
<strong>das</strong> Gegenteil – für lustiges, geselliges<br />
Beisammensein. Neben<br />
den Stammtischtreffen in der Rigi-<br />
Alm, „<strong>die</strong> griabigste Wirtschaft<br />
im Ort“, <strong>die</strong> schon anno daz<strong>um</strong>al<br />
als Club-Lokal für regelmäßige<br />
Treffen auserwählt wurde, veranstalten<br />
<strong>die</strong> Burschen jährlich eine<br />
Weihnachtsfeier, ab <strong>und</strong> an ein<br />
Sommerfest, gehen mal Skifahren<br />
in Österreich, Gotcha-Schießen in<br />
Tschechien oder Partys feiern am<br />
Plattensee im ungarischen Siófok.<br />
Die meisten Ausflüge liegen<br />
inzwischen Jahre zurück, weil aus<br />
den damals blutjungen, feierwütigen<br />
Burschen inzwischen gestandene<br />
Männer mit reichlich Pflichtbewusstsein<br />
geworden sind – von<br />
einem Ausreißer nach oben mit 41<br />
sind alle zwischen 30 <strong>und</strong> 35 Jahre<br />
alt, mitten im Berufsleben stehend<br />
<strong>und</strong> größtenteils auch „unter<br />
der Haube“. 16 Kinder haben <strong>die</strong><br />
Mitglieder der Perpendikel-Juniors<br />
Stand heute gezeugt. „Jedes<br />
Neugeborene eines Mitglieds von<br />
uns bekommt traditionell ein Geschenk<br />
im Wert von 200 Euro.“<br />
Die Mädels überwiegend in Form<br />
eines Geldgeschenks. Die Jungs<br />
dagegen immer eine nagelneue<br />
Taschenuhr inklusive Gravur. Darüber<br />
hinaus wird vor dem Haus<br />
des jeweiligen Neugeborenen ein<br />
großer Storch aufgestellt. „Wir haben<br />
einen eigenen Club-Storch –<br />
sowohl für Geburten unserer<br />
Mitglieder als auch für andere,<br />
frischgebackene Familien in Hohenpeißenberg.“<br />
Das drei Meter<br />
hohe Kunstwerk aus Drei-Span-<br />
Schmuckstück: k Eine Taschenuhr,<br />
h<br />
hier mit Reitsport-Motiv, ist Pflicht<br />
für Perpendikelclub-Mitglieder.<br />
Platten haben <strong>die</strong> Mitglieder<br />
selbst gebastelt <strong>und</strong> bemalt. Die<br />
Leihgebühr des Storchs für Nicht-<br />
Clubmitglieder beträgt 25 Euro<br />
<strong>und</strong> ein Tragl Bier.<br />
Spalier stehen <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>schaften pflegen<br />
Ein weiterer Pflichttermin für <strong>die</strong><br />
Mitglieder des Hohenpeißenberger<br />
Perpendikelclubs sind<br />
Hochzeiten von Mitgliedern oder<br />
Fre<strong>und</strong>en der Mitglieder. Ähnlich<br />
wie Fußballer in Trikots, Musiker<br />
mit Instr<strong>um</strong>enten, Eishockeyspieler<br />
mit Schlägern in der Hand<br />
oder Trachtler mit geschmückten<br />
Bögen Spalier stehen, präsentieren<br />
sich <strong>die</strong> Perpendikel-Männer<br />
im schnieken Anzug <strong>und</strong> mit ihrer<br />
Taschenuhr. Das macht was<br />
her, gibt tolle Motive für Fotos,<br />
<strong>die</strong> später an den schönsten Tag<br />
des jeweiligen Brautpaares zurückerinnern.<br />
Das wichtigste aus<br />
Sicht der Clubmitglieder aber ist:<br />
Fre<strong>und</strong>schaften aufrechterhalten.<br />
Viele kannten sich schon weit vor<br />
dem Gründungsjahr 2001, spielten<br />
bereits im Kindergartenalter,<br />
sind quasi Sandkastenfre<strong>und</strong>e.<br />
Andere haben sich über den<br />
Club kennengelernt, verstehen<br />
sich seit Jahren richtig gut. Und<br />
dank <strong>die</strong>ser regelmäßigen Club-<br />
Treffen sehen sich <strong>die</strong> Handwerker,<br />
Ingenieure <strong>und</strong> Kaufmänner<br />
trotz diverser Verpflichtungen<br />
nach wie vor regelmäßig. „Dafür<br />
nimmt man sich dann auch bewusst<br />
<strong>und</strong> gerne Zeit“, sind sich<br />
alle einig. Schließlich haben <strong>die</strong><br />
Jungs im Laufe ihres bisherigen<br />
Lebens derart viele Highlights<br />
erlebt, <strong>das</strong>s es ihnen immer wieder<br />
größte Freude bereitet, zusammenzukommen<br />
auf ein, zwei<br />
Bierchen, <strong>um</strong> sich über <strong>die</strong> gute<br />
alte Zeit, aber eben auch über<br />
Brandaktuelles <strong>und</strong> Zukünftiges<br />
zu unterhalten. Ganz gemütlich.<br />
Bei Weißbier <strong>und</strong> Rüscherl. Und<br />
natürlich im Anzug mit Krawatte,<br />
Gilet <strong>und</strong> Taschenuhr.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 35<br />
Angebot der Deutschen<br />
Rentenversicherung –<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprävention am<br />
Starnberger See<br />
• Für aktiv DRV-Versicherte ohne akute Erkrankung<br />
• Komplette Kostenübernahme durch <strong>die</strong> DRV<br />
• <br />
über <strong>das</strong> Formular G0180 „Antrag auf Leistungen zur<br />
Prävention“ auf unserer u. g. Website<br />
Weitere Informationen:<br />
www.cep-hoehenried.de<br />
info@cep-hoehenried.de<br />
Telefon: 08158 9078-0<br />
Centr<strong>um</strong> für Prävention<br />
Am G<strong>r<strong>und</strong></strong>weiher 1<br />
82347 Bernried am Starnberger See<br />
Werden<br />
Sie aktiv!
Privatkapellen im Tassiloland<br />
Einladungen z<strong>um</strong> Innehalten<br />
Tassiloland | Mitten im oft hektischen<br />
Treiben der Menschen<br />
stehen, überall im Tassiloland<br />
verteilt, private Kapellen. Unaufdringlich<br />
bieten sie an, doch<br />
einmal innezuhalten <strong>und</strong> sich<br />
auf den Moment zu besinnen.<br />
Sie sind ein Teil unserer Kulturlandschaft,<br />
zählen zu den auch<br />
von Besuchern geschätzten Besonderheiten<br />
unserer Region.<br />
Manche ziehen schon von weitem<br />
<strong>die</strong> Blicke auf sich. Andere stehen<br />
bescheiden am Wegesrand – oder<br />
gar versteckt. Manche sind vielbesuchte<br />
Wallfahrtsziele, andere<br />
nur wenigen Menschen bekannt.<br />
Meist sind sie unverwechselbare<br />
kleine Bauwerke. Unikate. So<br />
verschieden in ihrer Form, wie <strong>die</strong><br />
Menschen verschieden waren, <strong>die</strong><br />
sie erbaut haben. Allen aber ist<br />
<strong>das</strong> Herzensanliegen der Erbauer<br />
anz<strong>um</strong>erken, mit ihnen etwas Besonderes<br />
zu schaffen.<br />
Auch wenn <strong>die</strong>se Privatkapellen<br />
in Bauform <strong>und</strong> Ausstattung völlig<br />
unterschiedlich sind, haben<br />
sie doch viel gemeinsam. Für<br />
jeden sichtbar, sind sie zunächst<br />
Ausdruck der Frömmigkeit ihrer<br />
Erbauer. Sind oft mit einer Widmung<br />
verb<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> sich im<br />
Namen wiederfindet. Sind kleine<br />
Andachtsrä<strong>um</strong>e. Gerade in abgelegenen<br />
Weilern boten sie <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, sich z<strong>um</strong> Gebet zusammenzufinden.<br />
Selbst im Winter,<br />
wenn schneebedingt der Weg<br />
in <strong>die</strong> Kirche nicht möglich war.<br />
Jede Kapelle hat aber auch<br />
eine besondere Entstehungsgeschichte.<br />
Ist ein Zeitzeugnis. Eng<br />
verknüpft mit Lebenserfahrungen<br />
<strong>und</strong> Entscheidungen der<br />
Erbauer. Gleichzeitig ein<br />
Beleg dafür, wie fürsorglich<br />
sich nachfolgende<br />
Generationen <strong>um</strong> den<br />
Erhalt der ihnen überlassenen<br />
Kapelle kümmern <strong>und</strong> sie<br />
in ihr Leben einbeziehen.<br />
Verstecktes Kleinod<br />
in Reinthal<br />
So wie <strong>die</strong> Bauernfamilie Panholzer<br />
aus dem Weiler Reinthal<br />
sich seit nun schon über einh<strong>und</strong>ert<br />
Jahren <strong>um</strong> <strong>die</strong> dortige<br />
Rokokokapelle kümmert. „Deren<br />
Hof zwischen Obersöchering <strong>und</strong><br />
Habach kenne ich doch“, werden<br />
viele sagen. „Dort ist ein Muse<strong>um</strong><br />
mit landwirtschaftlichen Geräten<br />
<strong>und</strong> Utensilien aus vergangenen<br />
Zeiten. Und vor allem: Ein Muse<strong>um</strong>scafé<br />
mit selbstgebackenen<br />
Kuchen <strong>und</strong> Torten. Direkt<br />
am Radweg gelegen. Ideal<br />
für eine Rast. Überhaupt<br />
eine herrliche Gegend<br />
für Radtouren. Aber:<br />
Wo soll da eine Kapelle<br />
stehen? Weit <strong>und</strong> breit<br />
keine zu sehen.“<br />
Stimmt. Vor allem,<br />
wenn man<br />
bestimmte Vorstellungen hat,<br />
wie Kapellen auszusehen haben.<br />
Denn <strong>die</strong>se hier ist ein Kleinod<br />
besonderer Art. Einzigartig in<br />
der Region <strong>und</strong> wahrscheinlich<br />
weit darüber hinaus. Ein kleiner<br />
Holzbau am östlichen Rand des<br />
Weilers, wenige Meter vom Weg<br />
entfernt in der Wiese stehend. Es<br />
lohnt sich, <strong>die</strong> Familie zu bitten,<br />
einen Blick ins sonst verschlossene<br />
Innere werfen zu dürfen.<br />
Man betritt eine unscheinbare<br />
Holzhütte mit schlichtem Brettermantel<br />
– <strong>und</strong> findet sich wieder<br />
in einer anheimelnden Rokokokapelle<br />
mit aufwändiger Ausstattung.<br />
Teilweise wohl übernommen<br />
aus dem säkularisierten<br />
Stift Habach <strong>und</strong> der Pfarrkirche<br />
Obersöchering. Heiligenfiguren<br />
<strong>und</strong> Gemälde aus dem 16., 17. <strong>und</strong><br />
18. Jahrh<strong>und</strong>ert zieren <strong>die</strong> Kapelle.<br />
Wände <strong>und</strong> Holzdecke sind mit<br />
Ornamenten <strong>und</strong> Bl<strong>um</strong>en in Rokokoformen<br />
bemalt.<br />
Urk<strong>und</strong>lich ist <strong>die</strong> Weilerkapelle<br />
erstmals 1734 erwähnt. Ihr wahres<br />
Alter ist nicht bekannt. Als <strong>um</strong><br />
1780 <strong>die</strong> Pfarrkirche in Obersöchering<br />
neu aufgebaut wurde, hatten<br />
<strong>die</strong> Bauern aus Reinthal mit ihren<br />
Zugtieren fleißig Spann<strong>die</strong>nste<br />
geleistet. Als Belohnung erhielten<br />
sie – neben vorderen Kirchenplätzen<br />
– zwei gotische Figuren der<br />
Apostel Petrus <strong>und</strong> Paulus. Diese<br />
gehören seither z<strong>um</strong> Inventar der<br />
Kapelle, <strong>die</strong> nach einer Inschrift<br />
im Jahr 1787 in der heutigen Form<br />
erbaut wurde.<br />
Schon aus der Ferne sichtbar <strong>und</strong> zur Besinnung<br />
einladend: Die Herz-Jesu-Kapelle am<br />
Radweg zwischen Wilzhofen <strong>und</strong> Haunshofen<br />
(im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>)<br />
36 | <strong>tassilo</strong>
Außen unscheinbar mit schlichtem<br />
Brettermantel: Die Weilerkapelle<br />
in Reinthal zwischen Obersöchering<br />
<strong>und</strong> Habach. Innen eine<br />
reich verzierte Rokokokapelle.<br />
Als 1803 <strong>die</strong> Säkularisation tief<br />
in kirchlichen Besitz eingriff <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Wertschätzung für kirchliches<br />
Kulturgut fehlte, versteckten <strong>die</strong><br />
Eigentümer <strong>die</strong> Kapelle im wenige<br />
Kilometer entfernten Egenried,<br />
<strong>um</strong> sie vor dem Zugriff des Staates<br />
zu retten. Wenig später wurde<br />
Reinthal der Pfarrei Habach<br />
zugeordnet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kapelle kam<br />
zurück an ihren alten Platz. In den<br />
Besitz der Familie Panholzer kam<br />
sie nach dem ersten Weltkrieg,<br />
als <strong>das</strong> Flurstück, auf dem sie<br />
steht, ihrem Anwesen zugeordnet<br />
wurde. Jahrzehntelang kümmerte<br />
sich nun <strong>die</strong> Familie <strong>um</strong> den<br />
Erhalt der Kapelle, konnte aber<br />
nicht verhindern, <strong>das</strong>s dem kleinen<br />
Bauwerk der Verfall drohte.<br />
Fehlendes F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> Spritzwasser<br />
der nah vorbeiführenden<br />
Feldstraße setzten ihm sichtlich<br />
zu. Gemeinsam schafften es Familie,<br />
Pfarrgemeinde <strong>und</strong> Denkmalschutzbehörden<br />
noch rechtzeitig,<br />
<strong>die</strong> Kapelle in den Jahren 1993 bis<br />
1996 fachk<strong>und</strong>ig restaurieren zu<br />
lassen. Sie wurde einige Meter in<br />
<strong>die</strong> Wiese versetzt <strong>und</strong> erhielt ein<br />
F<strong>und</strong>ament.<br />
Schon aus der Ferne<br />
einladend<br />
Ganz anders als <strong>die</strong> versteckte<br />
Reinthaler Kapelle präsentiert<br />
sich <strong>die</strong> Herz-Jesu-Kapelle östlich<br />
von Wilzhofen. Ob man mit dem<br />
Auto, von Tutzing kommend, nach<br />
<strong>Weilheim</strong> fährt oder mit dem Zug.<br />
Man bemerkt sie unweigerlich.<br />
Sie steht auf der Anhöhe über der<br />
Grünbachsenke, ist als Kapelle<br />
schon aus der Ferne zu erkennen.<br />
Wobei sie sich so harmonisch in<br />
<strong>das</strong> Bild der bayerischen Voralpenlandschaft<br />
einfügt, <strong>das</strong>s man<br />
davon überzeugt sein kann: Hier<br />
begegnet man einem geschichtsträchtigen<br />
Bauwerk, <strong>das</strong> Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
erlebt hat. Folgt man ihrer<br />
Einladung <strong>und</strong> nutzt den direkt<br />
daran vorbeiführenden Radweg<br />
von Wilzhofen nach Haunshofen,<br />
bestätigt sich der Eindruck, den<br />
man schon aus der Ferne hatte.<br />
Ein gut gewählter Ort, an dem<br />
man sich wohlfühlen kann. Sogar<br />
mit Ruhebänken, <strong>die</strong> zur Besinnung<br />
einladen. Mit überwältigender<br />
Fernsicht. Und einer Stille, <strong>die</strong><br />
es leicht macht, innezuhalten <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>sen Moment zu genießen. Wie<br />
mag <strong>die</strong>se Privatkapelle entstanden<br />
sein? Alles wirkt so durchdacht<br />
<strong>und</strong> gut aufeinander abgestimmt.<br />
Die Proportionen, <strong>die</strong> Ausstattung,<br />
<strong>die</strong> handwerkliche Ausführung.<br />
Dann <strong>die</strong> überraschende Feststellung:<br />
Diese Kapelle ist erst im<br />
September 2011 eingeweiht worden.<br />
Hildegard Sporer aus Wielenbach<br />
hat hier an einem Ort,<br />
der ihr schon als Kind als etwas<br />
Besonderes vertraut war, eine<br />
Kapelle gebaut. Aus Dankbarkeit<br />
<strong>und</strong> Glaubensüberzeugung. Anknüpfend<br />
an jahrh<strong>und</strong>ertealte<br />
Tradition <strong>und</strong> Volksfrömmigkeit.<br />
Unterstützt von einer Reihe guter<br />
Handwerker <strong>und</strong> Künstler. Hat mit<br />
Feingefühl <strong>und</strong> Glück zueinander<br />
passende Ausstattungsgegenstände<br />
erworben. Hat im Innern<br />
<strong>die</strong> Schöpfungsgeschichte des<br />
althochdeutschen „Wessobrunner<br />
Gebets“ <strong>und</strong> Noten von Carl Orff<br />
anbringen lassen.<br />
So ist eine Kapelle entstanden,<br />
<strong>die</strong> einlädt, an <strong>die</strong>ser Stelle innezuhalten<br />
<strong>und</strong> über Gott <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Schöpfung nachzudenken.<br />
Jede der vielen Privatkapellen unserer<br />
Region hat ihre eigene Geschichte,<br />
ihren eigenen Charakter.<br />
Wir sollten uns ab <strong>und</strong> zu Zeit<br />
nehmen, sie näher kennenzulernen.<br />
kp<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 37
Noch mehr K<strong>und</strong>en seit Corona<br />
Das beste Gerüst<br />
für Deine Ausbildung:<br />
Sicherheit.<br />
Mit über 800 Mitarbeitern ist ZARGES Europas führender<br />
Hersteller von Produkten der Steigtechnik <strong>und</strong> Innovationsführer<br />
wenn es <strong>um</strong> Verpacken, Transportieren <strong>und</strong><br />
Speziallösungen aus Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong> geht. Eine zukunftssichere<br />
Ausbildung ist eines unserer zentralen Anliegen.<br />
Erfahrene Ausbilder <strong>und</strong> ein ausgefeiltes Ausbildungsprogramm<br />
garantieren optimale Bedingungen für unsere<br />
Azubis in einer zukunftsweisenden Branche.<br />
Z<strong>um</strong> Ausbildungsbeginn 01.09.2021 suchen wir Dich als<br />
Nachwuchs in den Ausbildungsberufen<br />
Industriekaufmann (m/w/d)<br />
Industriemechaniker (m/w/d)<br />
Fachkraft für Metalltechnik (m/w/d)<br />
Das erwartet Dich:<br />
Ausbildung auf hohem Niveau<br />
Spannende Ausbildung durch Kennenlernen<br />
verschiedener Bereiche<br />
Mitarbeit & Integration ins Team ab dem ersten Tag<br />
Einführungstage <strong>und</strong> familiäres Arbeitsklima<br />
Individuelle Betreuung durch <strong>die</strong> Ausbilder<br />
Gute Übernahmechancen bei erfolgreichem<br />
Abschluss<br />
Überdurchschnittliche Vergütung<br />
Gleitende Arbeitszeit<br />
Weitere Informationen zu unseren Ausbildungsberufen<br />
findest du auf www.zarges.de/ausbildung<br />
Wir freuen uns auf Deine Bewerbungsunterlagen an<br />
personal@zarges.de oder <strong>die</strong> angegebene Adresse.<br />
ZARGES GmbH | Zargesstraße 7 | 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel. +49 881 687 237<br />
www.zarges.de/ausbildung<br />
Secondhand<br />
ist voll im Trend<br />
Huglfing | Am Eckhaus östlich des<br />
Huglfinger Rathauses wird <strong>das</strong> altertümliche<br />
Dorfbild durch knallige<br />
Farben in Gelb, Grün, Blau <strong>und</strong><br />
Rot durchbrochen. Das Ladenschild<br />
mit der Aufschrift „HAPPY<br />
SECONDHAND“ sticht regelrecht<br />
ins Auge. Ob zu Fuß, mit dem<br />
Fahrrad oder aus dem fahrenden<br />
Auto heraus – der Laden von Jana<br />
Fleck fällt auf. Dabei bräuchte sie<br />
<strong>die</strong>ses Hinweisschild gar nicht.<br />
„Allein heute Vormittag waren<br />
wieder so viele Leute da, <strong>das</strong>s ich<br />
ka<strong>um</strong> Luft z<strong>um</strong> Durchatmen hatte“,<br />
sagt <strong>die</strong> 52-Jährige, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Secondhand-Laden für Babys <strong>und</strong><br />
Kinder seit mittlerweile zwölf Jahren<br />
betreibt. Penzberg, Murnau,<br />
Garmisch-Partenkirchen, <strong>Weilheim</strong>,<br />
Peißenberg, selbstverständlich<br />
halb Huglfing – <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en<br />
der sympathischen Thüringerin<br />
kommen aus dem kompletten Tassiloland.<br />
Und zwar auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />
sich ohne Weiteres neue Klamotten<br />
für ihre Babys <strong>und</strong> Kinder leisten<br />
könnten. Das Shoppen nach<br />
Gebrauchtware sei laut Jana Fleck<br />
schon immer gefragt gewesen.<br />
Aktuell könne man jedoch von<br />
einem regelrechten Boom sprechen.<br />
Allen voran bei ihr im Laden.<br />
„Die meisten Kinderkleiderbasare<br />
mussten aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona<br />
abgesagt werden, ich dagegen<br />
durfte unter Einhaltung aktueller<br />
Hygiene-Vorschriften öffnen – <strong>und</strong><br />
<strong>das</strong> nutzen <strong>die</strong> Familien in der<br />
Region.“ Damit einher geht auch<br />
<strong>die</strong> Tatsache, <strong>das</strong>s <strong>die</strong>se schwer<br />
greifbare Pandemie viele Menschen<br />
z<strong>um</strong> Umdenken gebracht<br />
38 | <strong>tassilo</strong><br />
Weit über Huglfing hinaus bekannt — <strong>das</strong> auffällige Ladenschild.<br />
hat. Sorgenfreies Leben im Luxus<br />
ist plötzlich keine Selbstverständlichkeit<br />
mehr, stattdessen wird an<br />
bestimmten Stellen wieder gezielt<br />
gespart, Lebensmittel werden bewusster<br />
eingekauft, <strong>und</strong> Themen<br />
wie „Regionalität“ <strong>und</strong> „Nachhaltigkeit“<br />
bekommen zunehmend<br />
an Bedeutung.<br />
Mindestens 50 Prozent<br />
günstiger<br />
Kurz<strong>um</strong>: Corona bereitet nicht nur<br />
Ärger, Ratlosigkeit <strong>und</strong> Unverständnis<br />
– es erdet. Und genau<br />
<strong>das</strong> bekommt Jana Fleck tagtäglich<br />
in ihrem bunten Laden für<br />
gebrauchte Baby- <strong>und</strong> Kinderklamotten<br />
zu spüren. Und zu hören.<br />
„Viele zeigen sich dankbar.“ Oder<br />
sagen: „Schade, <strong>das</strong>s es so etwas<br />
nicht schon zu meiner Kindheit<br />
gegeben hat.“<br />
In der Tat hat Shopping in Secondhand-Läden<br />
viele Vorteile:<br />
Ware, <strong>die</strong> sich alternativ zu Bergen<br />
von Müll auftürmen würde,<br />
bleibt in Gebrauch. „Insofern tut<br />
man schon mal Gutes für <strong>die</strong> Umwelt“,<br />
sagt Jana Fleck. Darüber<br />
hinaus ist Gebrauchtware dank<br />
mehrmaligem Waschen definitiv<br />
frei von Chemie, somit geruchsneutral,<br />
angenehm zu tragen <strong>und</strong><br />
qualitativ trotzdem in gutem, oft<br />
sogar einwandfreiem bis neuwertigen<br />
Zustand. Und zu guter Letzt:<br />
Günstig. Wer bei Jana Fleck einkauft,<br />
geht für 20 bis 30 Euro nicht<br />
ohne sechs bis sieben Teile nach<br />
Hause. Neuware in <strong>die</strong>ser Menge<br />
kostet mindestens doppelt so viel.<br />
„Mindestens 50 Prozent günsti-
Jana Fleck betreibt seit zwölf Jahren ihren Seconhand-Laden für Kinder.<br />
ger als der Neupreis, eher 60 bis<br />
70 Prozent“, so Jana Fleck über<br />
<strong>die</strong> Preisfestlegung ihrer Secondhand-Ware,<br />
<strong>die</strong> in Sachen Auswahl<br />
keine Wünsche offenlässt.<br />
Angefangen bei Baby-Sachen wie<br />
winzige Schuhe, Strampler, Bodys,<br />
Lätzchen oder Schlafsäcke. Eine<br />
Reihe weiter hängen zuckersüße<br />
Kleider, Hosen, handgestrickte<br />
Trachtenjanker <strong>und</strong> Pullis für<br />
Kleinkinder <strong>und</strong> Kinder. Bis hin zu<br />
Unterwäsche, schicken Hemden,<br />
hochwertigen Allwetter-Jacken in<br />
allen Größen <strong>und</strong> Variationen für<br />
Jugendliche. Zusammengefasst:<br />
Bei HAPPY SECONDHAND gibt’s<br />
Baby-, Kinder- <strong>und</strong> Jugendklamotten<br />
von Größe 50 bis 176. Wer<br />
mit <strong>die</strong>sen Zahlen nichts anzufangen<br />
weiß: Babys sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 50<br />
Zentimeter groß, schnellwachsende<br />
Schüler <strong>und</strong> Jugendliche ganz<br />
rasch 176 Zentimeter.<br />
Wobei klassische Kleidung längst<br />
nicht <strong>das</strong> komplette Sortiment<br />
von Jana Fleck ausmacht. Es gibt<br />
auch Spielwaren wie Kuscheltiere,<br />
Bücher, Brettspiele, spannende<br />
Kassetten, CDs <strong>und</strong> DVDs, wertige<br />
Wanderrucksäcke von bekannten<br />
Outdoor-Sportmarken, Wander-,<br />
Freizeit- <strong>und</strong> Fußballschuhe, ja<br />
sogar ein Bobby-Car-Imitat von<br />
Volkswagen, Modell „Beetle“.<br />
Einheimische<br />
bringen <strong>die</strong> Ware<br />
R<strong>und</strong> 90 Prozent der Ware bekommt<br />
Jana Fleck von Bürgern<br />
aus Huglfing <strong>und</strong> Umgebung<br />
vorbeigebracht. Im Idealfall frisch<br />
gewaschen, frei von Flecken <strong>und</strong><br />
Löchern sowie nicht komplett aus<br />
der Mode fallend. „Wobei <strong>das</strong> bei<br />
Kindermode ohnehin ka<strong>um</strong> der<br />
Fall ist.“ In <strong>die</strong>sen zwölf Jahren,<br />
in denen Jana Fleck ihren Secondhand-Laden<br />
für Babys <strong>und</strong> Kinder<br />
betreibt, waren für Jungs immer<br />
schon <strong>die</strong> Farben Blau, Braun,<br />
Grün <strong>und</strong> Grau angesagt. Für Mädels<br />
dagegen Pink, Lila, Rosa, Rot<br />
<strong>und</strong> Weiß. Auch zahlreiche Motive,<br />
<strong>die</strong> auf Oberteilen genäht oder<br />
gedruckt werden, kommen seit einem<br />
Jahrzehnt gleichgut an: Bagger,<br />
Feuerwehrauto oder Fußball<br />
bei den Buben. Einhörner, Pferde<br />
<strong>und</strong> Prinzessinnen bei den Mädchen.<br />
„Einzig Helden <strong>und</strong> Heldinnen<br />
aus neuen Zeichentrickserien<br />
gibt es bei mir nicht immer zu<br />
kaufen.“ Letztlich bleibt <strong>die</strong> von<br />
den K<strong>und</strong>en abgegebene Ware so<br />
lange im Ladengeschäft hängen,<br />
bis sie verkauft wird. Sprich: Jedes<br />
Teil findet irgendwann einen<br />
neuen Besitzer. 60 Prozent des<br />
Verkaufspreises behält Jana Fleck<br />
dann für sich, <strong>die</strong> restlichen 40<br />
Prozent gehen an <strong>die</strong> „Warenbringer“<br />
zurück.<br />
Selbstverständlich wäscht Jana<br />
Fleck im Falle des Falles <strong>die</strong> frischvorbeigebrachte<br />
Gebrauchtware<br />
nochmals gründlich nach, oder<br />
sortiert unbrauchbare Ware aus.<br />
Kleinigkeiten wie winzige Löcher,<br />
„sofern sie nicht<br />
sichtbar sind“, machen<br />
<strong>das</strong> jeweilige<br />
Kleidungsstück<br />
nochmals günstiger<br />
<strong>und</strong> werden obendrein auf dem<br />
Preisschild detailliert beschrieben,<br />
<strong>um</strong> den K<strong>und</strong>en beim genaueren<br />
Anschauen zu Hause keine bösen<br />
Überraschungen zu bescheren.<br />
„Da bin ich sehr penibel <strong>und</strong> lege<br />
großen Wert darauf, <strong>das</strong>s alles<br />
passt.“<br />
Diese Akribie kommt – vom facettenreichen<br />
Warenangebot abgesehen<br />
– richtig gut an bei den<br />
K<strong>und</strong>en von HAPPY SECOND-<br />
HAND. Auch deshalb, weil im<br />
Rahmen des Online-Shoppings<br />
nicht immer alles so glatt läuft,<br />
wie gewünscht. „Allein <strong>die</strong> Farben<br />
kommen auf Fotos oft anders rüber.“<br />
Und ob ein Kleidungsstück<br />
tatsächlich passt, kann bei Jana<br />
Fleck durch kurzes Anprobieren<br />
sofort herausgef<strong>und</strong>en werden,<br />
spart den K<strong>und</strong>en <strong>das</strong> oft nervige<br />
Retouren-Procedere mit wieder<br />
einpacken, etikettieren <strong>und</strong> zur<br />
Post fahren. In jedem Falle aber<br />
schmerzt es Eltern wesentlich weniger,<br />
wenn ihr Kind aus einem<br />
günstigen, gebrauchten Pullover<br />
rauswächst. Und <strong>das</strong> passiert verdammt<br />
schnell. Durchschnittlich<br />
wachsen Kinder bis zu zehn Zentimeter<br />
pro Jahr.<br />
js<br />
Zuckersüß, qualitativ i hoch-wertig<br />
<strong>und</strong> preiswert ist <strong>die</strong><br />
Baby- <strong>und</strong> Kinderware im<br />
„HAPPY SECONDHAND“.<br />
Hier mit Bodys <strong>und</strong> verschiedenen<br />
Trachtenkitteln.<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 39<br />
Mit Liebe<br />
schenken!<br />
Wie wäre es mit unserem<br />
neuen Cord-Dascherl als<br />
Geschenkidee? Bei uns gibt<br />
es echte Lieblingsstücke in<br />
unterschiedlichen Formen<br />
<strong>und</strong> Farben. Jetzt mit gratis<br />
<br />
29,90 €.<br />
www.my<strong>das</strong>cherl.de<br />
Bahnhofstraße 35 · 82377 Penzberg<br />
(neben der Christ-König-Kirche)<br />
Tel 08856/ 9379768
Spezialisten für ambulante Palliativ-Versorgung<br />
Würdevolles Sterben<br />
im eigenen Zuhause<br />
Wir eröffnen Perspektiven.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH<br />
40 | <strong>tassilo</strong><br />
www.bfz.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Polling | Der Tod gehört z<strong>um</strong> Leben.<br />
Viele Menschen setzen sich<br />
trotzdem nicht damit auseinander.<br />
Bis ins hohe Alter nicht. „Er<br />
ist nach wie vor ein Tabuthema in<br />
unserer Gesellschaft, dabei kann<br />
er von uns allen nicht früh genug<br />
geplant werden“, sagt Claudia<br />
Kümmerle. Die Geschäftsführerin<br />
von Palliahome e.V. erlebt im Falle<br />
des Falles immer wieder Unstimmigkeiten,<br />
allen voran in Kreisen<br />
der Angehörigen sterbender<br />
Menschen. Sie stellen sich häufig<br />
zu spät <strong>die</strong> entscheidende Frage:<br />
Wie möchte ein Mensch <strong>die</strong> letzten<br />
Wochen seines Lebens wirklich<br />
verbringen? Die schönste Vorstellung<br />
für viele: Zuhause. Im eigenen<br />
Bett. Im Kreis der Familie.<br />
Symptome wie massive Schmerzen<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> schwerster Krankheiten<br />
zwingen Angehörige jedoch<br />
häufig dazu, ihre Liebsten letztlich<br />
doch ins Krankenhaus zu bringen.<br />
An einen Ort mit fremden Betten,<br />
fernab der Familie, oft hinein in<br />
unterbesetze Abteilungen, wo<br />
ausreichend Empathie gar nicht<br />
vorhanden sein kann. Doch <strong>das</strong><br />
muss nicht sein. Wenn Ärzte <strong>die</strong><br />
Krankheit eines Menschen nicht<br />
mehr behandeln können, der Tod<br />
sicher eintreten wird, gibt es auch<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit einer professionellen,<br />
medizinischen Versorgung<br />
„Dahoam“. An <strong>die</strong>ser Stelle kommt<br />
<strong>das</strong> Team von Palliahome ins Spiel,<br />
spezialisiert auf ambulante Palliativversorgung.<br />
Sechs Ärztinnen in<br />
Teilzeit sowie fünf Palliativfachkräfte<br />
in Festanstellung sorgen<br />
dafür, <strong>das</strong>s sterbende Menschen<br />
Michael Rapp, 30, Palliativfachpfleger bei PalliaHome in Polling.<br />
ihre letzte Zeit des Lebens so angenehm<br />
wie möglich verbringen<br />
können – <strong>und</strong> zwar Zuhause.<br />
Gegründet wurde Palliahome im<br />
Jahr 2011. Zunächst als gemeinnütziger<br />
Verein. Damals mit ein bis<br />
zwei Ärztinnen <strong>und</strong> Palliativpflegekräften,<br />
<strong>die</strong> sich nebenbei ehrenamtlich<br />
engagierten. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
rasch wachsender Nachfrage <strong>die</strong>ses<br />
in der Region einzigartigen n<br />
Dienstes wuchs <strong>die</strong> Teamstärke<br />
schnell an – <strong>und</strong> aus dem Ehrenamt<br />
wurde ein Gewerbe. Inzwischen<br />
arbeiten <strong>die</strong> Experten von<br />
Palliahome für schwerstkranke ke<br />
Menschen <strong>und</strong> deren Angehörigen n<br />
im kompletten Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
in <strong>und</strong> <strong>um</strong> Pöcking,<br />
Tutzing <strong>und</strong> Herrsching sowie<br />
– je nach Anfragen – auch mal<br />
wenige Kilometer über <strong>das</strong> eigentliche<br />
Einzugsgebiet hinaus. Sitz<br />
der Ambulanten Palliativversorgung,<br />
<strong>die</strong> übrigens zu 100 Prozent<br />
von gesetzlichen Krankenkassen<br />
getragen wird, ist am Kirchplatz 3<br />
in Polling. Dort befindet sich auch<br />
der Hospizverein, der zwar eng mit<br />
Palliahome zusammenarbeitet, jedoch<br />
nicht direkt damit zu tun hat.<br />
„Wir werden oft mit dem Pollin-<br />
ger Hospiz verwechselt<br />
oder<br />
gehen an<br />
dessen<br />
en<br />
Seite<br />
in
der Wahrnehmung ein wenig unter,<br />
dabei sind wir ein komplett<br />
eigenständiger Dienst, der im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nur durch Zufall im gleichen<br />
Gebäude sitzt wie <strong>das</strong> Pollinger<br />
Hospiz.“ Diese Klarstellung ist<br />
Claudia Kümmerle wichtig.<br />
Anruf des Hausarztes<br />
Einer ihrer Palliativfachpfleger<br />
heißt Michael Rapp. Der 30-Jährige<br />
wusste schon früh, <strong>das</strong>s er<br />
in der Palliativmedizin arbeiten<br />
möchte. „Weil es medizinisch<br />
sehr komplex <strong>und</strong> vielseitig ist.<br />
Und man nie auslernt, wenn es<br />
dar<strong>um</strong> geht, den Sterbeprozess<br />
schwerkranker Menschen medikamentös<br />
<strong>und</strong> nicht-medikamentös<br />
zu erleichtern – <strong>und</strong> damit Lebensqualität<br />
zu erhalten“, sagt<br />
er über seine Motivation, <strong>die</strong>sen<br />
außergewöhnlichen Beruf auszuüben.<br />
Nach einer Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger<br />
bestritt er <strong>die</strong> einjährige Zusatzausbildung<br />
„PalliativCare“ – <strong>die</strong>ser<br />
Werdegang ist Pflicht, <strong>um</strong> als Pflegekraft<br />
für Palliahome arbeiten zu<br />
dürfen. Darüber hinaus setzte er<br />
als Zuckerl eine Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Praxisanleiter sowie eine Zusatzausbildung<br />
in Schmerztherapie<br />
obendrauf.<br />
Ein klassischer Arbeitstag kann<br />
bei ihm so aussehen: Das Handy<br />
klingelt. Ein Hausarzt ruft an. Der<br />
berichtet von einer Patientin mit<br />
einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen<br />
Erkrankung, <strong>die</strong> sich<br />
im Sterbeprozess<br />
befindet<br />
<strong>und</strong><br />
im Zuge<br />
dessen<br />
sen<br />
über<br />
Mit Handy, Laptop <strong>und</strong> Notfallkoffer geht's auf K<strong>und</strong>entermin.<br />
starke Schmerzen klagt – <strong>und</strong> dafür<br />
den Dienst von Palliahome in<br />
Anspruch nehmen möchte. Mit<br />
allen wichtigen Patienteninformationen<br />
über Alter, Wohnort, Kontaktadressen<br />
sowie Krankheiten<br />
<strong>und</strong> Schmerzsymptomen koordiniert<br />
Michael Rapp dann <strong>die</strong> ärztliche<br />
<strong>und</strong> pflegerische Aufnahme<br />
der Patientin. Mit Laptop, Handy,<br />
Notfallkoffer <strong>und</strong> Betriebswagen<br />
macht er sich schließlich auf den<br />
Weg zur schwerkranken Frau. Dort<br />
angekommen, nimmt er weitere<br />
wichtige Daten der Neu-Patientin<br />
auf. Dazu gehört auch <strong>das</strong> Kennenlernen<br />
sowie <strong>die</strong> Aufklärung<br />
der Angehörigen. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
Beratung <strong>und</strong> Begleitung in Themen<br />
wie Atmung, Ernährung<br />
<strong>und</strong> Pflege von Sterbenden. „Dafür<br />
nehmen wir uns bewusst viel<br />
Zeit.“ Neben <strong>die</strong>ser Beratung liegt<br />
<strong>die</strong> Hauptaufgabe von Michael<br />
Rapp darin, <strong>die</strong> von einer Palliativmedizinerin<br />
angeordneten,<br />
starken Medikamente, allen voran<br />
in Notfallsituationen, zu verabreichen,<br />
gegebenenfalls eine P<strong>um</strong>penversorgung<br />
einzuleiten oder<br />
Zu- <strong>und</strong> Ableitungen anzulegen.<br />
Es wird alles getan, damit <strong>die</strong> Frau<br />
möglichst wenig bis gar keine<br />
Schmerzen mehr hat, gleichzeitig<br />
aber auch keine Nebenwirkungen<br />
auftreten – ein schmaler Grat, der<br />
verdammt viel Fachwissen <strong>und</strong><br />
Erfahrungsschatz voraussetzt. Je<br />
nach Schwere der Krankheit <strong>und</strong><br />
Massivität der Schmerzsymptome<br />
ist Michael Rapp entweder alleine<br />
bei den Patienten von Palliahome,<br />
oder in Begleitung einer Ärztin.<br />
Mal in Form einer klassischen<br />
Aufnahme eines Neu-Patienten.<br />
Mal in Form eines Notfalls, weil<br />
es bei einem bereits registrierten<br />
Patienten nochmals schlimmer geworden<br />
ist.<br />
Schicksale, <strong>die</strong> unter<br />
<strong>die</strong> Haut gehen<br />
Zwischen 25 bis 30 Patienten werden<br />
bei Palliahome im Schnitt betreut.<br />
An manchen Tagen müssen<br />
Rapp <strong>und</strong> Kollegen nicht ausrücken,<br />
an anderen dafür <strong>um</strong>so öfter.<br />
Reichlich zu tun haben <strong>die</strong> Ärztinnen<br />
<strong>und</strong> Pflegekräfte jedenfalls<br />
immer. „Der Bürokratiewahnsinn<br />
geht auch an uns nicht vorbei“,<br />
sagt Claudia Kümmerle. Umso<br />
wichtiger sind ihr kompetente Mitarbeiter,<br />
<strong>die</strong> in allen Bereichen zuverlässig<br />
arbeiten. Die Basis dafür:<br />
Gute Bezahlung, ein fre<strong>und</strong>schaftlich-familiäres<br />
Miteinander <strong>und</strong><br />
eine gehörige Portion ges<strong>und</strong>er<br />
H<strong>um</strong>or. Letzterer ist wichtig, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> zahlreichen Schicksale, <strong>die</strong><br />
alle Palliahome-Mitarbeiter immer<br />
wieder aufs Neue hautnah miterleben,<br />
gut verarbeiten zu können.<br />
Dabei helfen auch zahlreiche schöne<br />
Momente in <strong>die</strong>sem außergewöhnlichen<br />
Beruf. „G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
ist es schon ein tolles Gefühl, unser<br />
Ziel zu erreichen – dem sterbenden<br />
Menschen <strong>die</strong> letzten Tage<br />
im Kreis seiner Familie so schön<br />
<strong>und</strong> einfach wie möglich zu gestalten“,<br />
sagt Michael Rapp. Es<br />
gibt aber immer wieder Erlebnisse<br />
mit den Patienten, <strong>die</strong> weit mehr<br />
unter <strong>die</strong> Haut gehen. Tatsächlich<br />
öfter vorgekommen: Patienten,<br />
<strong>die</strong> vom Arzt bereits im Krankenhaus<br />
aufgegeben wurden <strong>und</strong><br />
nach dessen Aussage nur noch<br />
wenige Tage oder Wochen zu leben<br />
haben, erholten sich in ihrem<br />
eigenen Zuhause plötzlich wieder.<br />
„Meistens, ohne es medizinisch<br />
erklären zu können“, sagt Michael<br />
Rapp, der aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> solcher Erlebnisse<br />
eine ganz andere Sicht auf<br />
<strong>das</strong> Leben gewonnen hat. „Diese<br />
Momente zeigen immer wieder<br />
eindrucksvoll, <strong>das</strong>s wir Menschen<br />
weit mehr sind als ein Körper –<br />
<strong>und</strong> es da mehr gibt, völlig gleich,<br />
welche ethnische Sicht man aufs<br />
Leben hat.“<br />
Es gab sogar schon Fälle von Patienten,<br />
<strong>die</strong> anstelle weniger Tage<br />
mehre Monate, ja sogar Jahre gelebt<br />
haben – <strong>und</strong> wieder eigenständig<br />
z<strong>um</strong> Einkaufen gegangen<br />
sind. Die bevorstehende Geburt<br />
eines Enkelkindes, der noch ausstehende<br />
Besuch der seit Jahren<br />
im Ausland lebenden Tochter – es<br />
gibt viele Gründe für <strong>die</strong>ses überraschende<br />
„Berappeln“. Nur ein<br />
konkreteres Beispiel, <strong>das</strong> Michael<br />
Rapp miterleben durfte: „Wir<br />
hatten eine Patientin, 95 Jahre alt,<br />
bei der über mehrere Tage hinweg<br />
medizinisch betrachtet alles dafürgesprochen<br />
hat, <strong>das</strong>s es jeden<br />
Moment vorbei sein muss – doch<br />
sie wollte einfach nicht von uns<br />
gehen.“ Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> war: Einer<br />
ihrer Söhne, ein schwieriger Kerl,<br />
hat mit 21 Jahren sehr früh <strong>das</strong><br />
Zuhause verlassen, kam seither<br />
nie wieder zurück. Sein Bruder<br />
machte sich auf <strong>die</strong> Suche, hat ihn<br />
gef<strong>und</strong>en, ist mit ihm gemeinsam<br />
ans Sterbebett, wo er sich vor den<br />
Augen der Mama mit ihm vertragen<br />
<strong>und</strong> sich liebevoll verabschiedet<br />
hat. Kurz darauf konnte sie<br />
loslassen <strong>und</strong> verstarb.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 41
Eine Märchenwerkstatt für Kinder ab vier Jahren<br />
Für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
der Persönlichkeit<br />
Advent im Glashaus<br />
Adventausstellung<br />
ab. Sa 21. Nov. & So 22. Nov.<br />
von11-17Uhr<br />
bis 24. Dez.<br />
42 | <strong>tassilo</strong><br />
<br />
<br />
Peißenberg | Märchenerzählungen<br />
sind viel mehr als eine aufregende<br />
Unterhaltung. Für Kinder<br />
ab dem vierten Lebensjahr haben<br />
sie einen hohen pädagogischen<br />
Wert. „Sie sind Hoffnungsträger,<br />
Zuversichtsbringer, pflegen <strong>das</strong><br />
Seelenleben, setzen Herzenskräfte<br />
frei, geben Selbstvertrauen<br />
<strong>und</strong> unterstützen so <strong>die</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Kinder“,<br />
sagt Claudia Friedmann. Die<br />
hauptberufliche Erzieherin erzählt<br />
seit 15 Jahren aufregende<br />
Geschichten <strong>und</strong> bekannte Märchen-Klassiker.<br />
Immer frei, stets<br />
ohne Buch <strong>und</strong> ohne Text, gelernt<br />
an der früheren renommierten<br />
Märchenschule „RosenRot“ in<br />
München. Ort des zauberhaften<br />
Geschehens heute ist meistens<br />
<strong>die</strong> Gemeindebücherei in Peißenberg,<br />
Schongauer Straße 2. Zur<br />
kalten, ungemütlichen Jahreszeit,<br />
von Ende Oktober bis Ende<br />
Februar, tritt <strong>die</strong> 55-jährige Hohenpeißenbergerin<br />
dort einmal<br />
im Monat auf. Im Durchschnitt<br />
kommen dann zwölf Kinder im<br />
Alter von vier bis acht Jahren vorbei.<br />
Die einen etwas frecher, <strong>die</strong><br />
anderen etwas schüchterner, mal<br />
blendend aufgelegt, mal weniger<br />
gut gelaunt. „Je nachdem, was sie<br />
zuhause, im Kindergarten oder in<br />
der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule erlebt haben.“<br />
Sobald Friedmann aber loslegt<br />
mit ihrer leicht verstellten, kindgerechten<br />
Erzählstimme, sind <strong>die</strong><br />
Sorgen des Alltags schnell vergessen<br />
– zu aufregend ist <strong>die</strong> 60-minütige<br />
Abenteuerreise dann. Und<br />
zu gut durchstrukturiert. „Kinder<br />
brauchen Rituale, Struktur, einen<br />
Rahmen“, sagt Friedmann an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle.<br />
Eine Märchenst<strong>und</strong>e beginnt<br />
bei ihr deshalb immer mit den<br />
großen Stoffpuppen „Luci“ oder<br />
„Konrad“. Die leicht verplanten<br />
„Plappermäuler“ mit langen<br />
blonden Haaren leiten z<strong>um</strong> jeweiligen<br />
Märchen hin, stellen vorab<br />
<strong>die</strong> eine oder andere wichtige<br />
Frage <strong>und</strong> prüfen <strong>die</strong> Kinder auf<br />
Vorkenntnisse, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Märchenst<strong>und</strong>e<br />
wichtig sind. Im Rahmen<br />
der ersten Märchenst<strong>und</strong>e<br />
<strong>die</strong>ses Jahres, <strong>die</strong> am 21. Oktober<br />
unter Einhaltung aktueller Hygienemaßnahmen<br />
stattfinden konnte,<br />
erzählte Claudia Friedmann<br />
<strong>das</strong> Werk „Gänse <strong>und</strong> Schwäne“.<br />
Das dazu passende Motto lautete<br />
„Vom Brot des Lebens“. Und<br />
<strong>die</strong> dazu passende Einstiegsfrage,<br />
<strong>die</strong> mit „Wasser“ <strong>und</strong> „Mehl“<br />
brav von den Kindern beantwortet<br />
wurde: „Was brauche ich z<strong>um</strong> Backen<br />
von Brot?“<br />
Die Kinder aktiv<br />
miteinbinden<br />
Die aufwändig gestalteten Kulissen,<br />
<strong>die</strong> Claudia Friedmann auf<br />
einem großen Tisch zwischen<br />
den prallgefüllten Bücherregalen<br />
aufbaut, bastelt sie überwiegend<br />
selbst. Das gilt auch für <strong>die</strong> zahlreichen<br />
Märchenfiguren, Handpuppen<br />
<strong>und</strong> Stabpuppen. Doch<br />
mit aufregenden Kulissen, coolen<br />
Selbstaufgebaut: Diese bunte Märchenkulisse in der Peißenberger Gemeindebürcherei<br />
wartet bereits auf <strong>die</strong> Kinder.
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e auch in jedem Menschen<br />
von uns wohnt“, entlarvt wird. Die<br />
Botschaft hierbei: Wem es gelingt,<br />
alte Muster zu enttarnen, kann<br />
Negatives hinter sich lassen <strong>und</strong><br />
so mit neuer Kraft, Hoffnung <strong>und</strong><br />
Zuversicht nach vorne blicken.<br />
Claudia Friedmann, hier mit den Puppen „Luci“ <strong>und</strong> „Konrad“, liebt <strong>das</strong><br />
freie Erzählen von Märchen.<br />
Puppen <strong>und</strong> Figuren allein lässt<br />
sich <strong>die</strong> Aufmerksamkeitsspanne<br />
der Vier- bis Achtjährigen noch<br />
lange nicht aufrechterhalten.<br />
Die Kinder müssen von Anfang<br />
bis Ende immer wieder aktiv ins<br />
Märchen miteingeb<strong>und</strong>en werden.<br />
Das gelingt, passend zur jeweiligen<br />
Szene, mit Gestiken <strong>und</strong><br />
Bewegungen. Aber auch mit Aufforderungen,<br />
aktiv mitzusprechen<br />
– ein wertvoller Aspekt in Sachen<br />
Sprachbildung. Heißt: Wenn Claudia<br />
Friedmann zur Märchenst<strong>und</strong>e<br />
ruft, wird nicht ruhig <strong>und</strong> gebannt<br />
zugehört – es ist phasenweise<br />
richtig Action geboten, <strong>um</strong> im<br />
nächsten Moment wieder innezuhalten.<br />
Quasi eine Abenteuerreise<br />
mit ständigem Auf <strong>und</strong> Ab. Und<br />
<strong>das</strong> taugt den Kindern, <strong>die</strong> dabei<br />
vor allem unterbewusst Wichtiges<br />
für ihre weitere Entwicklung mit<br />
nach Hause nehmen. Denn Handlungen<br />
von Märchen beinhalten<br />
immer wertvolle Botschaften fürs<br />
Leben. „Wie verschlüsselt <strong>die</strong> Texte<br />
auch sein mögen, es sind überall<br />
Hinweise für tiefste, zeitlose<br />
Weisheit <strong>und</strong> Wahrheit zu finden“,<br />
sagt Claudia Friedmann, <strong>die</strong> viele<br />
Märchen zu ihren Favoriten zählt:<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>das</strong> Werk „Die Bienenkönigin“,<br />
in dem es sehr viel<br />
<strong>um</strong> <strong>das</strong> Zeigen <strong>und</strong> Zulassen von<br />
Mitgefühl geht. Oder <strong>das</strong> Märchen<br />
„Die drei Federn“, in dem<br />
ein „D<strong>um</strong>mling“ dank Selbstbesinnung<br />
<strong>und</strong> Weltoffenheit plötzlich<br />
z<strong>um</strong> Helden reift, während<br />
<strong>die</strong> Angeber <strong>und</strong> Bösewichte da<br />
draußen als wahre „Schwächlinge“<br />
nach <strong>und</strong> nach enttarnt werden.<br />
Auch eine schöne Botschaft<br />
überbringt <strong>das</strong> Märchen „F<strong>und</strong>evogel“,<br />
wonach <strong>das</strong> Leben eines<br />
Vogels ernsthaft bedroht ist. Dank<br />
Zauberkräften, Fre<strong>und</strong>schaften<br />
<strong>und</strong> engem Zusammenhalt überlebt<br />
er aber doch. Und nicht zu<br />
vergessen: „R<strong>um</strong>pelstilzchen“, in<br />
dem quasi ein Übeltäter, „der im<br />
Kostenfrei, aber mit<br />
Voranmeldung<br />
Letzteres ist in Zeiten von Corona<br />
besonders wichtig. Deshalb freut<br />
sich Claudia Friedmann <strong>um</strong>so<br />
mehr, trotz Pandemie in <strong>die</strong> Märchenwerkstatt<br />
einladen zu dürfen.<br />
Unter Einhaltung aktueller Hygienemaßnahmen<br />
finden nach dem<br />
Oktobertermin auch im <strong>November</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong> sowie im<br />
Januar <strong>und</strong> Februar 2021 kostenlose<br />
Märchenerzählungen in der<br />
Peißenberger Gemeindebücherei<br />
für Kinder ab vier Jahren statt.<br />
Entgegen vor der Pandemie sind<br />
für <strong>die</strong> Termine nun Voranmeldungen<br />
notwendig (08803/5730;<br />
buecherei@peissenberg.de). Und<br />
<strong>die</strong> Teilnehmerzahl ist begrenzt.<br />
Am Mittwoch, 18. <strong>November</strong>, erzählt<br />
Claudia Friedmann unter<br />
dem Motto „Viele fleißige Helfer“<br />
<strong>das</strong> bekannte Märchen „Schneewittchen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> sieben Zwerge“.<br />
Am Mittwoch, 16. <strong>Dezember</strong>, unter<br />
dem Motto „Der Himmel ist so<br />
nah!“ <strong>das</strong> Märchen „Die sieben<br />
Raben“. Am Mittwoch, 20. Januar<br />
2021 unter dem Motto „Draußen<br />
ist es kalt“ <strong>das</strong> Werk „Ich weck’<br />
dich, wenn der Frühling kommt“.<br />
Und am Mittwoch 10. Februar 2021<br />
unter dem Motto „Indianermärchen“<br />
<strong>die</strong> Geschichte „Adlerauge<br />
<strong>und</strong> Fliegende Feder“, wozu <strong>die</strong><br />
Kinder auch als Indianer verkleidet<br />
kommen dürfen. Beginn aller<br />
Termine ist stets <strong>um</strong> 15.30 Uhr.<br />
Vorausgesetzt, <strong>die</strong> Pandemie-Entwicklung<br />
lässt <strong>die</strong> Märchenst<strong>und</strong>en<br />
auch wirklich zu. Und verhilft<br />
so den schüchternen wie aufgeweckten<br />
Kindern zu Zuversicht,<br />
Selbstvertrauen <strong>und</strong> Lebensfreude<br />
in jeder Lebenslage.<br />
js<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 43
ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Miteinander reden,<br />
musizieren, gratulieren<br />
Schloss-Konzert in Evangelischer Akademie<br />
Sauber<br />
g’spart!<br />
Erdgas <strong>und</strong> Ökostrom<br />
von Energie Südbayern.<br />
Gut versorgt mit günstiger Energie <strong>und</strong><br />
ausgezeichnetem Service.<br />
www.esb.de<br />
0800 0 372 372 (kostenlos)<br />
Tutzing | Für Sonntag, 1. <strong>November</strong>, planen <strong>die</strong> Musikfre<strong>und</strong>e<br />
Tutzing ein Schloss-Konzert im Musiksaal<br />
der Evangelischen Akademie, Schlossstraße<br />
2 <strong>und</strong> 4 in Tutzing. Anlass ist der 250. Geburtstag<br />
des Komponisten Ludwig van Beethoven, dessen<br />
weltberühmten Werke <strong>das</strong> „Deutsche Streichtrio“,<br />
besetzt mit Ingolf Turban (Violine), Jürgen Weber<br />
(Viola) <strong>und</strong> Reiner Ginzel (Violoncello), zu Gehör<br />
bringen möchten. Das Konzert findet an <strong>die</strong>sem<br />
Tag zwei Mal statt. Erst <strong>um</strong> 16 Uhr, später <strong>um</strong> 19<br />
Uhr, <strong>und</strong> dauert jeweils <strong>r<strong>und</strong></strong> eine St<strong>und</strong>e. Vorausgesetzt<br />
natürlich, <strong>die</strong> Corona-Entwicklung<br />
Musikalischer R<strong>und</strong>gang auf Roseninsel<br />
Feldafing | Not macht bekanntlich erfinderisch. Viele Künstler<br />
versuchen ihre Arbeit deshalb virtuell nach außen zu<br />
tragen. Besonders sehenswert an <strong>die</strong>ser Stelle: Ein Projekt<br />
von „KunstRä<strong>um</strong>e am See“, welches alle Interessierten zu<br />
einem poetisch musikalischen R<strong>und</strong>gang auf <strong>die</strong> Roseninsel<br />
einlädt. Nicht direkt vor Ort, sondern auf der weltweit bekannten<br />
<strong>und</strong> kostenlos zugänglichen Videoplattform YouTube,<br />
mit Internetverbindung abrufbar auf allen Smartphones,<br />
Tablets, Laptops <strong>und</strong> PCs. Einfach in <strong>die</strong> Suchleiste „Roseninsel<br />
– voll Sehnsucht <strong>und</strong> Schönheit“ eintippen. Sprecherin<br />
Laura Maire <strong>und</strong> Gitarrist Johannes Öllinger präsentieren<br />
sowohl eigens komponierte Stücke als auch allzeitgültige<br />
Texte von literarischen Größen wie Rainer Maria Rilke <strong>und</strong><br />
Christian Morgenstern. Die Konzeption<br />
<strong>und</strong> Idee des außergewöhnlichen Projekts<br />
stammt von Elisabeth Carr, <strong>die</strong> seit<br />
Jahren <strong>die</strong>se geheimnisvolle<br />
Insel an der<br />
Feldafinger<br />
Bucht bespielt.<br />
js<br />
lässt <strong>die</strong>ses niveauvolle<br />
Klassik-Konzert auch<br />
zu. So oder so wird<br />
<strong>das</strong> Platzangebot beschränkt<br />
sein. Nähere<br />
Informationen sowie<br />
Vorverkaufskarten bei<br />
Ursula Müller unter<br />
08158 / 3876 oder Online (www.musikfre<strong>und</strong>etutzing.info).<br />
Dort sind auch alle Informationen<br />
für ein im <strong>Dezember</strong> geplanjtes<br />
Adventskonzert hinterlegt.<br />
Die Gewinner<br />
der Herbstausgabe<br />
Tassiloland | Zwei neue Bücher sowie<br />
einen weiteren Spzialitätenkorb der<br />
Schönegger Käse-Alm haben wir im<br />
Rahmen unserer September/Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />
verlost. Je ein Exemplar<br />
von „Nähe, Mut <strong>und</strong> Vielfalt“ haben<br />
Bruno Roder aus Seeshaupt, Ilse<br />
Sägmüller aus Penzberg <strong>und</strong> Marion<br />
Schlenster aus Reichling gewonnen.<br />
Je ein Exemplar des Romans „Die<br />
W<strong>und</strong>erfrauen — alles was <strong>das</strong> Herz<br />
begehrt“ haben Barbara Schnecking<br />
aus <strong>Weilheim</strong>, Dr. Inf. Marija Kopf<br />
aus Feldafing <strong>und</strong> Nikolaus Anti aus<br />
Andechs gewonnen. Das notwendige<br />
Wissen <strong>und</strong> Losglück im Rahmen unseres<br />
Heimaträtsels hatte in unserer<br />
Herbstausgabe Familie Hänig<br />
aus <strong>Weilheim</strong>. Herzlijchen<br />
Glückwunsch!<br />
44 | <strong>tassilo</strong>
ELTERNTALK auch in Zeiten der Pandemie<br />
Tassiloland | Familien sind aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona besonders gefordert. Einerseits<br />
möchten sie ihre Kinder so gut es geht vor einer möglichen<br />
Infektion schützen, andererseits möglichst unbelastet aufwachsen<br />
lassen. Beides uneingeschränkt unter einen Hut zu bringen ist derzeit<br />
unmöglich. Wer sich in <strong>die</strong>ser schwierigen Zeit alleingelassen fühlt<br />
mit familiären, erzieherischen Problemen, kann sich an ELTERNTALK<br />
wenden. Es handelt sich <strong>um</strong> eine vom Freistaat geförderte Organisation<br />
mit folgendem Hintergedanken: Eltern sind in der Regel <strong>die</strong><br />
wahren Experten ihrer Kinder. Insofern macht es Sinn, <strong>das</strong>s sie sich<br />
regelmäßig zu einem offenen Austausch treffen. Davon profitieren<br />
wieder<strong>um</strong> <strong>die</strong> einzelnen Väter <strong>und</strong> Mütter. In Zeiten von Corona sicherlich<br />
in besonderem Maße. Die Talks finden derzeit in Peißenberg,<br />
Peiting, Schongau <strong>und</strong> Altenstadt unter Einhaltung<br />
entsprechender Hygienestandards statt. Nähere Informajtionen<br />
gibt’s bei Gabriele Jocher unter 0170 / 4471767. Wucherpfennig verlässt IHK-Geschäftsstelle<br />
<strong>Weilheim</strong> | Jens Wucherpfennig, seit <strong>November</strong> 2016 Leiter der IHK-<br />
Geschäftsstelle in <strong>Weilheim</strong>, übernimmt z<strong>um</strong> 1. Januar 2021 <strong>die</strong> Leitung<br />
der IHK-Geschäftsstelle in Rosenheim. Noch bis Jahresende verantwortet<br />
der Regionalökonom <strong>die</strong> Betreuung von mehr als 37 000<br />
IHK-Mitgliedsunternehmen in den Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen <strong>und</strong><br />
Landsberg am Lech. Seine Nachfolge tritt kommissarisch<br />
Alexandra Scholz an. Die 37-Jährige ist seit Herbst 2017 als<br />
Regionalreferentin in <strong>Weilheim</strong>s Geschäftsstelle stelle tätig <strong>und</strong><br />
arbeitet in <strong>die</strong>ser Funktion sehr eng mit den in<br />
den IHK-Regionalausschüssen ehrenamtlich<br />
aktiven Unternehmern zusammen.<br />
js<br />
ASP für Menschen ungefährlich?<br />
Tassiloland | Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ist sowohl<br />
für Menschen als auch Haustiere ungefährlich. Auch <strong>die</strong> Verbreitung<br />
hält sich deutschlandweit betrachtet bislang stark in Grenzen,<br />
weshalb für hiesige Schweinehalter kein G<strong>r<strong>und</strong></strong> zur Sorge besteht.<br />
Bislang von ASP betroffen sind ausschließlich Wildschweine in<br />
Brandenburg. Übertragen wird der Erreger entweder durch direkten<br />
Kontakt von Tier zu Tier. Oder durch indirekte Übertragung, z<strong>um</strong><br />
Beispiel durch <strong>das</strong> Fressen ASP-befallener Speisereste wie roher<br />
Schinken oder Rohwurst. Was jeder Bürger für sich tun kann, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Situation weiterhin im Griff zu behalten: Bei Spaziergängen<br />
durch Wälder H<strong>und</strong>e immer (!) an <strong>die</strong> Leine nehmen. n. Und auf gar<br />
keinen Fall Speisereste in <strong>die</strong> Natur werfen. Das gilt auch<br />
für den übriggebliebenen Rest einer mitgeführten Brotjzeit,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel einer Wurstsemmel.<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 45
ZIST im Nordosten Penzbergs<br />
Ein Ort der Selbstfindung<br />
Penzberg-ZIST | Sein Vater ist aus<br />
dem Zweiten Weltkrieg nie zurückgekommen.<br />
Auf dem Schulhof<br />
wurde er verprügelt. „Dinge,<br />
<strong>die</strong> dich prägen.“, sagt Dr. Wolf<br />
Büntig, im ersten Berufsleben<br />
Forschungs-Arzt an der University<br />
of California, San Francisco.<br />
Die dortigen Tierversuche wurden<br />
ihm rasch zuwider, <strong>die</strong> Sinnhaftigkeit<br />
seines Tuns zunehmend von<br />
ihm selbst in Frage gestellt. Während<br />
einer Meditation hatte Büntig<br />
dann einen Tagtra<strong>um</strong>, der mit<br />
dem Satz „So what!“ endete. Von<br />
dem Moment an beschäftigte er<br />
sich mit H<strong>um</strong>anistischer Psychologie,<br />
nahm an Seminaren, Selbsterfahrungsgruppen<br />
<strong>und</strong> Fortbildungen<br />
teil – <strong>und</strong> zog mit seiner<br />
Frau <strong>und</strong> vier Kindern zurück nach<br />
Deutschland, suchte einen Hof auf<br />
dem Land. Fündig geworden ist er<br />
letztlich nordöstlich von Penzberg,<br />
im Weiler Zist, wo er einen im<br />
Rohbau belassenen Aussiedlerhof<br />
zu einem Seminarhaus <strong>um</strong>baute.<br />
Daraus entstand: Eine Oase<br />
für Büntigs wahre Berufung –<br />
psychotherapeutische Arbeit mit<br />
Menschen, <strong>die</strong> ihr menschliches<br />
Potential entfalten möchten.<br />
Die ersten Workshops kamen derart<br />
gut an, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Nachfrage nach<br />
weiteren exponentiell stieg – aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
positiver M<strong>und</strong>propaganda<br />
<strong>und</strong> gezielten Einladungen des<br />
Gründers höchstpersönlich spricht<br />
sich <strong>das</strong> Entfaltungspotential von<br />
ZIST nicht nur in der Region, sondern<br />
weltweit her<strong>um</strong>. Von Gabelstaplerfahrern<br />
<strong>und</strong> Bäuerinnen<br />
aus direkter Region bis hin zu Top-<br />
Managern, Schauspielern <strong>und</strong> Politikern<br />
– <strong>die</strong> Gäste <strong>und</strong> Referenten<br />
des Seminarzentr<strong>um</strong>s kommen<br />
tatsächlich aus aller Welt. Inzwischen<br />
bietet <strong>das</strong> idyllisch gelegene<br />
Seminarhaus in U-Form vier Therapierä<strong>um</strong>e,<br />
eine eigene vegetarische<br />
Küche samt Speisesaal, eine<br />
Selbstbe<strong>die</strong>nungs-Cafeteria sowie<br />
ein Gästehaus mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Betten,<br />
<strong>die</strong> derzeit aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Corona-Hygienemaßnahmen<br />
nicht vollständig<br />
ausgelastet werden können.<br />
Potentialorientierte<br />
Psychotherapie<br />
Dr. Wolf Büntig, 83, hat nach einer<br />
USA-Tätigkeit als Forschungs-Arzt<br />
ZIST gegründet.<br />
Der viel zu frühe Tod eines engen<br />
Familienmitglieds. Häusliche Gewalt.<br />
Der elterliche Zwang, <strong>das</strong><br />
vom Vater aufgebaute Unternehmen<br />
eines Tages zu übernehmen.<br />
Stu<strong>die</strong>ren, weil „bei uns immer<br />
schon stu<strong>die</strong>rt wurde“. Es gibt<br />
unzählige Einflüsse von Kindesbeinen<br />
an, <strong>die</strong> einen Menschen zu<br />
dem formen, was er im Hier <strong>und</strong><br />
Jetzt ist. Die große Gefahr bei all<br />
den Einflüssen von außen: Sich<br />
selbst zu verlieren. Insbesondere<br />
in Zeiten des Höher, Schneller,<br />
Weiter leben viele Menschen nur<br />
noch für ihren Beruf, möchten<br />
immer noch besser, noch erfolgreicher<br />
werden, <strong>und</strong> im Zuge dessen<br />
auf gar keinen Fall Schwäche<br />
zeigen in <strong>die</strong>ser schier unaufhaltsamen<br />
Hochleistungsgesellschaft.<br />
Ehen gehen kaputt, der enge<br />
Draht zu den eigenen<br />
Kindern<br />
verloren, ebenso<br />
zu langjährigen<br />
Fre<strong>und</strong>en. Spätestens<br />
dann wacht der eine oder<br />
andere auf <strong>und</strong> stellt sich tiefgreifendere<br />
Fragen. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />
nach dem Sinn des Lebens? Oder:<br />
Wer bin ich eigentlich? Und wie<br />
will ich wirklich leben?<br />
Um <strong>das</strong> herauszufinden, helfen<br />
<strong>die</strong> facettenreichen, potentialorientierten<br />
Seminar-Angebote von<br />
ZIST, <strong>die</strong> allesamt auf tiefenpsychologisch<br />
f<strong>und</strong>ierten Methoden<br />
vor dem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> h<strong>um</strong>anistischer<br />
Psychologie basieren. Es<br />
handelt sich <strong>um</strong> Aus-, Weiter- <strong>und</strong><br />
Fortbildungen zur Entwicklung<br />
menschlicher Kompetenz in Form<br />
von Wegbegleitung, Psychotherapie<br />
<strong>und</strong> Selbsterfahrung. Letzteres<br />
sieht in der Praxis so aus: Gäste<br />
aus unterschiedlichen Ländern,<br />
unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen<br />
Geschichten treffen<br />
im Seminarhaus aufeinander<br />
<strong>und</strong> fangen an, sich gegenseitig<br />
über ihr bisheriges Leben auszutauschen<br />
sowie offen über ihre<br />
wahren Probleme zu sprechen.<br />
Für eine optimale R<strong>und</strong><strong>um</strong>betreuung<br />
der Gäste arbeiten bei ZIST<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Mitarbeiter in Voll- oder<br />
Teilzeit sowie einige Aushilfskräfte.<br />
Köche, Hotelfachfrauen, Bürofachkräfte,<br />
Reinigungsfachkräfte,<br />
Haustechniker, Marketingspezialisten.<br />
Die Workshops dagegen<br />
werden ausschließlich von namhaften<br />
Experten geleitet <strong>und</strong> betreut<br />
– ZIST arbeitet jährlich mit<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 freiberuflichen Fachreferenten<br />
aus aller Welt zusammen.<br />
Ausbildung von<br />
Psychotherapeuten<br />
Einer der renommiertesten Fachreferenten<br />
überhaupt ist der<br />
Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
höchstpersönlich: Dr. Wolf Büntig,<br />
inzwischen 83 Jahre alt, der seine<br />
Tätigkeit als Psychotherapeut <strong>und</strong><br />
Lehrer nach wie vor über alles<br />
liebt. Und erst dann kürzertreten<br />
wird, wenn er geistig oder körperlich<br />
nicht mehr in der Lage dazu<br />
sein wird. „Dieses Individu<strong>um</strong><br />
Mensch fasziniert mich seit meinem<br />
vierten Lebensjahr, es wird<br />
nie langweilig“, sagt er.<br />
46 | <strong>tassilo</strong>
sich im Reinen sein, <strong>und</strong> folglich<br />
besser mit schwierigen Situationen<br />
wie z<strong>um</strong> Beispiel Trennung<br />
oder Tod <strong>um</strong>gehen. Laut Dr. Wolf<br />
Büntig gibt es immer wieder Teilnehmer,<br />
<strong>die</strong> nach den drei, sieben<br />
oder 14 Seminartagen ihr Leben<br />
komplett, ja z<strong>um</strong>indest punktuell<br />
so <strong>um</strong>strukturieren, <strong>und</strong> so wieder<br />
zu sich selbst finden.<br />
Um den Erfolg von ZIST – <strong>die</strong> Resonanzen<br />
der K<strong>und</strong>en sind ohne<br />
Übertreibung überragend – auch<br />
in Zukunft aufrechtzuerhalten,<br />
werden im Hause von Dr. Wolf<br />
Büntig nicht nur Gäste aus aller<br />
Welt für Selbsterfahrung, Wegbegleitung<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie begrüßt.<br />
„2011 haben wir <strong>die</strong> staatlich<br />
anerkannte ZIST Akademie für<br />
Psychotherapie gegründet, in der<br />
wir Psychologen zu Psychotherapeuten<br />
ausbilden.“ Berufsbegleitend<br />
über fünf Jahre hinweg kommen<br />
stu<strong>die</strong>rte Psychologen immer<br />
wieder wochenweise nach ZIST.<br />
An den Ort, wo seit fast fünf Jahrzehnten<br />
Privatpersonen aus aller<br />
Welt lernen, ihr menschliches Potential<br />
zu entfalten.<br />
js<br />
Ein Ort z<strong>um</strong> Wohlfühlen: Das<br />
Institut ZIST liegt abseits der Orte<br />
Penzberg <strong>und</strong> Iffeldorf, quasi<br />
inmitten der Natur.<br />
Alle <strong>Ausgabe</strong>n z<strong>um</strong> Nachlesen online unter<br />
Workshop-Beispiele, <strong>die</strong> noch<br />
<strong>die</strong>ses Jahr unter Einhaltung aktueller<br />
Hygienemaßnahmen sowie<br />
in kleineren Gruppenstärken stattfinden:<br />
„Wesen <strong>und</strong> Charakter“,<br />
„Reise zu dir selbst“, „Dem Tod<br />
neu begegnen – Abschied <strong>und</strong> Bestatten<br />
als Tor z<strong>um</strong> Leben“, „Leben<br />
ohne dich“ oder „Einfach Liebe<br />
Retreat für Paare“. Letztlich geht<br />
es in allen Seminaren, Aus-, Fort<strong>und</strong><br />
Weiterbildungen bei ZIST <strong>um</strong><br />
zwei große Ziele: Bewusstsein<br />
schaffen. Und fühlen lernen. Nur<br />
wer <strong>die</strong> Dinge des Lebens bewusst<br />
wahr- <strong>und</strong> annimmt, kann mit<br />
PERFEKT SITZEN<br />
Liegewiese, Schlafsofa oder lässige Recamiere<br />
100% MADE<br />
IN GERMANY<br />
NATÜRLICH<br />
NACHHALTIG<br />
MIT LIEBE<br />
HANDGEFERTIGT<br />
einrichtung<br />
schuster<br />
Angelika Weber<br />
Augsburgerstr.1<br />
Ecke Pöltnerstraße<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel: 08 81 / 23 52<br />
Fax: 08 81 / 61777<br />
info@einrichtung-schuster.de<br />
www.einrichtung-schuster.de<br />
AUSSTELLUNG · BERATUNG · PLANUNG · INNENARCHITEKTUR<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 47
KussKuh – ein landwirtschaftliches Vorzeigeprojekt<br />
Regionales Bio-Fleisch<br />
von glücklichen Rindern<br />
Hinterklausmen | Tausende junge<br />
Kälber werden wöchentlich<br />
in große Viehtransporter getrieben<br />
<strong>und</strong> dicht an dicht über viele<br />
Tage hinweg ins entfernte Ausland<br />
gekarrt. War<strong>um</strong>? Weil Hochleistungskühe<br />
zwar nur noch fünf<br />
Jahre im Einsatz sind, dafür aber<br />
trotzdem einmal jährlich kalben<br />
müssen – ohne Kalb gibt eine Kuh<br />
keine Milch. Insofern kommen auf<br />
eine Kuh fünf Kälber, weshalb der<br />
Kälbermarkt massiv übersättigt<br />
ist. Das wieder<strong>um</strong> führt zu extrem<br />
niedrigen Preisen – manche Bauern<br />
bekommen für ein Kalb nicht<br />
mehr als mickrige acht (!) Euro.<br />
Hinzu kommen höchst unwürdige<br />
Umgangsmethoden in Sachen „Lebendtransport“<br />
von den erst fünf<br />
Wochen alten, bereits enthornten<br />
Jungtieren. Ein von Investigativ-<br />
Journalisten aufgedecktes Beispiel<br />
unterstreicht <strong>das</strong> Procedere im<br />
Massenmarkt von Kälbern ganz<br />
gut: Erst werden <strong>die</strong> aus dem<br />
deutschsprachigen Alpenra<strong>um</strong><br />
stammenden Kälber zu einem<br />
Mastbetrieb in Spanien transportiert,<br />
<strong>und</strong> von dort – nachdem <strong>die</strong><br />
Tiere vollgestopft wurden mit unnatürlichem<br />
Kraftfutter – über <strong>die</strong><br />
EU-Grenzen hinweg bis in den Libanon.<br />
Dort steht ein riesengroßes<br />
Schlachthaus, wo <strong>die</strong> Tiere unter<br />
abermals widrigsten Bedingungen<br />
abgeladen, total verängstigt<br />
reingetrieben <strong>und</strong> getötet werden.<br />
Das daraus gewonnene, qualitativ<br />
schlechte Fleisch landet letztlich<br />
wieder in den Kühlfächern hiesiger<br />
Discounter – erhältlich zu einem<br />
Spottpreis.<br />
Allein beim Gedanken daran, <strong>das</strong>s<br />
<strong>die</strong> kleinen, unschuldigen Kälber<br />
unter Hitze, Platzangst sowie<br />
mangelnder <strong>und</strong> unges<strong>und</strong>er Ernährung<br />
z<strong>um</strong> Teil bis ans andere<br />
Ende der Welt gekarrt werden,<br />
blutet Max <strong>und</strong> Tina Bannaski <strong>das</strong><br />
Herz. Das junge Ehepaar betreibt<br />
in Hinterklausmen bei Bernbeuren<br />
einen Bio-Bauernhof im Nebenerwerb.<br />
Das erste Mal nicht<br />
mehr ruhig schlafen konnte Max<br />
in jener Nacht, als er am Tag zuvor<br />
einen seiner Stiere persönlich z<strong>um</strong><br />
Schlachthof nach Kempten gefahren<br />
– <strong>und</strong> erstmals hautnah mitbekommen<br />
hat, wie sehr <strong>die</strong> dort<br />
ankommenden Tiere aufgeregt<br />
<strong>und</strong> verängstigt sind. „Jetzt sind<br />
<strong>die</strong> Zustände in einem bayerischen<br />
Schlachthaus aber noch gut“,<br />
sagt er in Anspielung auf Billig-<br />
Schlachtungen in beispielsweise<br />
Osteuropa, oder eben Vorderasien.<br />
Nach einem weiteren, höchst<br />
unwürdigen Abtransport von fünf<br />
Panorama-Weide statt Massenmast:<br />
Idyllisch haben es <strong>die</strong> Rinder in Hinterklausmen.<br />
48 | <strong>tassilo</strong>
Glücklich vereint: Max Bannaski <strong>und</strong> seine Rinder.<br />
Kälbern war für den hauptberuflichen<br />
Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
von BB Umwelttechnik klar: „Es<br />
muss sich was ändern, weil ich<br />
<strong>die</strong>sen respektlosen Umgang mit<br />
unseren Tieren, mit unserer Natur,<br />
nicht mit meiner Einstellung z<strong>um</strong><br />
Leben vereinbaren kann <strong>und</strong> will.“<br />
Gemeinsam mit anderen Landwirten<br />
hat er über <strong>die</strong> Datenbank HIT<br />
den Transport von hiesigen Kälbern<br />
nochmals genauer verfolgt.<br />
Vier von fünf haben <strong>die</strong> EU verlassen,<br />
wurden bis dahin bereits vier<br />
Mal (!) an- <strong>und</strong> abgemeldet.<br />
Und <strong>das</strong> zweite S für „Sichere<br />
Herkunft“. In der Praxis <strong>um</strong>gesetzt<br />
wird <strong>das</strong> Projekt so: Die auf<br />
einem Milchviehbetrieb geborenen<br />
Kälber werden von regionalen<br />
Aufzuchtbetrieben aufgenommen<br />
<strong>und</strong> bis zur Schlachtreife in Würde<br />
<strong>und</strong> auf möglichst natürliche Art<br />
<strong>und</strong> Weise großgezogen. So wird<br />
verhindert, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Kälber nach<br />
bereits wenigen Wochen unter<br />
widrigsten Bedingungen ins Ausland<br />
gekarrt werden.<br />
Konkret beteiligen sich am Kuss-<br />
Kuh-Projekt momentan drei Parteien:<br />
Die Bannaskis sowie Robert<br />
Streif aus dem Bernbeurer Ortsteil<br />
Eschach, <strong>die</strong> bewusst von Mutterkuhhaltung<br />
auf Aufzuchtbetrieb<br />
<strong>um</strong>gestellt <strong>und</strong> somit Platz geschaffen<br />
haben für <strong>die</strong> Aufnahme<br />
von Kälbern. Letztere kommen<br />
wieder<strong>um</strong> vom „Kollmanshof“,<br />
ein klassischer Milchviehbetrieb<br />
nördlich von Bernbeuren, der von<br />
Georg <strong>und</strong> Christine Hiltensberger<br />
betrieben wird. „Auch wir sind es<br />
leid, unsere Kälber nach wenigen<br />
Wochen ins Ungewisse zu geben –<br />
jetzt wissen wir, <strong>das</strong>s es ihnen<br />
gut geht.“ Und zwar allen. Aufgenommen<br />
<strong>und</strong> bis zur Schlachtreife<br />
aufgezogen werden von Streif <strong>und</strong><br />
Bannaskis nämlich alle abzugebenden<br />
Kälber der Hiltensbergers,<br />
egal ob männlich oder weiblich.<br />
Die jungen Rinder genießen dann<br />
in der Tat ein w<strong>und</strong>erbares Leben,<br />
sind den kompletten Sommer über<br />
auf naturbelassenen, weitläufigen<br />
Weiden, <strong>die</strong> sich im schönen Voralpengebiet<br />
zwischen Auerberg<br />
<strong>und</strong> Ammergauer Alpen befinden.<br />
Darüber hinaus bleiben <strong>die</strong> Tiere<br />
zu 100 Prozent unversehrt – <strong>die</strong><br />
Kälber werden nicht enthornt,<br />
<strong>die</strong> Stierkälber nicht kastriert. Im<br />
Winter haben <strong>die</strong> Rinder sogar<br />
<strong>die</strong> Wahl zwischen kuscheligem<br />
Stall, Weide oder Auslauf im Freien.<br />
Gefüttert werden sie während<br />
der kalten Jahreszeit ausschließlich<br />
mit biozertifiziertem Heu<br />
<strong>und</strong> Gr<strong>um</strong>met, <strong>das</strong> wieder<strong>um</strong> mit<br />
bewusst kleingehaltenen <strong>und</strong> somit<br />
bodenschonenden Maschinen<br />
eigenhändig auf naturbelassenen<br />
Wiesen gemäht, getrocknet <strong>und</strong><br />
eingefahren wird. Sollten <strong>die</strong> im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e kernges<strong>und</strong>en, glücklichen<br />
Tiere doch mal erkranken,<br />
werden sie – so gut es möglich<br />
ist – mit naturheilk<strong>und</strong>igen Mitteln<br />
<strong>und</strong> Methoden wieder fit <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong> gemacht. Künstlich hergestelltes<br />
Kraftfutter kommt also<br />
nicht in Frage, chemisch hergestellte<br />
Medizin nur im äußersten<br />
Notfall.<br />
Geschlachtet werden <strong>die</strong> Rinder<br />
zwar auch nach <strong>r<strong>und</strong></strong> 18 bis 24 Monaten.<br />
Allerdings auf eine Art <strong>und</strong><br />
Weise, <strong>die</strong> stressfreier nicht sein<br />
könnte. In <strong>die</strong>sem Falle nimmt Max<br />
Bannaski <strong>das</strong> Heft des Handelns<br />
selbst in <strong>die</strong> Hand. Nicht, weil er<br />
Spaß daran hat. Aber so trägt er<br />
allein <strong>die</strong> volle Verantwortung<br />
dafür, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> KussKuh-Rinder<br />
bis zur letzten Sek<strong>und</strong>e in Würde<br />
leben – <strong>und</strong> selbst beim Tötungsvorgang<br />
nicht leiden müssen. Für<br />
den sogenannten Weideschuss hat<br />
er eine mobile Schlachtbox samt<br />
Hochsitz errichtet, <strong>die</strong> er mittels<br />
Traktor mitten aufs Feld fährt.<br />
Dann wartet Max Bannaski im Stile<br />
eines Jägers so lange, bis sich <strong>die</strong><br />
Herde mit dem jeweils auser-<br />
Stressfreie Schlachtung<br />
auf der Weide<br />
Über Tage, Wochen <strong>und</strong> Monate<br />
hinweg machten sich Max <strong>und</strong><br />
Ehefrau Tina intensiv Gedanken<br />
darüber, wie sie ihre kleine, landwirtschaftliche<br />
Welt wenigstens<br />
für sich ein Stück weit besser machen<br />
könnten. Daraus geboren ist<br />
letztlich ein in der Region einzigartiges<br />
Gemeinschafts-Projekt mit<br />
einem ziemlich genialen Namen:<br />
KussKuh. Das K steht für „Keine<br />
Lebendtiertransporte“. Das U für<br />
„Unversehrtheit des Tieres“. Das<br />
S für „Stressfreie Schlachtung“.<br />
Max Bannaski auf seiner eigens konstruierten Schlachtbox.<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 49
50 | <strong>tassilo</strong><br />
HERZERL-TAGE<br />
DIE<br />
HOCHZEITSMESSE<br />
AM STARNBERGER SEE<br />
Die Hochzeitsmesse im H´ugo´s Beach Club vom<br />
14.-15.11.<strong>2020</strong><br />
direkt am Ufer des Starnberger Sees!<br />
<br />
Tickets unter: www.hochzeitsmesse-starnberger-see.de<br />
wählten Rind auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Metern<br />
annähert. Im Optimalfall legt sich<br />
<strong>das</strong> Rind ins Gras z<strong>um</strong> Wiederkäuen.<br />
Dann muss er sitzen, der<br />
erste Schuss mit einem schallgedämpften<br />
Kleinkaliber – <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />
getötete Tier innerhalb von nur<br />
drei Minuten mittels Winde in<br />
<strong>die</strong>se Spezialvorrichtung gezogen,<br />
aufgehängt, gestochen <strong>und</strong> ausgeblutet<br />
werden. Die bis dato gut<br />
einjährige Praxiserfahrung zeigt,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> anvisierte Tier bis z<strong>um</strong><br />
Schluss tiefenentspannt bleibt.<br />
Und auch <strong>die</strong> Rinder dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong><br />
sich vom nahezu lautlosen Schuss<br />
nicht irritieren lassen. Sie schauen<br />
– wenn überhaupt – kurz auf,<br />
grasen dann aber wieder friedlich<br />
<strong>und</strong> entspannt weiter.<br />
Vegetarier kaufen<br />
wieder Fleisch<br />
Noch wird <strong>das</strong> frischgeschossene<br />
Rind zu einem regionalen Metzger<br />
gefahren. Mittelfristig soll im Zuge<br />
des KussKuh-Projekts ein eigenes,<br />
kleines Schlachthaus gebaut<br />
werden. In Zukunft soll also auch<br />
ein Metzger z<strong>um</strong> KussKuh-Projekt<br />
kommen, <strong>um</strong> dort <strong>das</strong> jeweilige<br />
Rind auszunehmen <strong>und</strong> zu verarbeiten.<br />
„Dann sind wir im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
von niemandem mehr abhängig<br />
<strong>und</strong> haben noch kürzere Wege“,<br />
sagt Tina Bannaski, <strong>die</strong> sich unter<br />
anderem <strong>um</strong> den Verkauf <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Vermarktung der KussKuh-Produkte<br />
kümmert. Geschlachtet wird im<br />
Rahmen <strong>die</strong>ses Vorzeige-Projekts<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> einmal im Monat – immer<br />
nur dann, wenn <strong>die</strong> Nachfrage der<br />
Fleischmenge auch der Größe eines<br />
Rindes entspricht. Erhältlich ist<br />
<strong>das</strong> regionale, frische Bio-Fleisch<br />
dann in zwei Paketen. Die Zehn-<br />
Kilo-Variante mit Hack, Gulasch,<br />
Steak, Rouladen, Beinscheibe,<br />
Brustkern, Hochrippe oder Hals sowie<br />
Braten kostet derzeit 190 Euro.<br />
Machen gemeinsame Sache: Die<br />
Bannaskis (rechts) mit den Familien<br />
Hiltensberger <strong>und</strong> Streif.<br />
Das Endprodukt: Qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch aus der Region.<br />
Das Fünf-Kilo-Paket 100 Euro.<br />
„Wobei wir auch Sonderwünsche<br />
versuchen zu erfüllen“, sagt Tina<br />
Bannaski, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle einen<br />
Blick auf <strong>die</strong> professionelle Internetseite<br />
kuss-kuh.de empfiehlt –<br />
sie hält alle wichtigen Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>das</strong> Projekt bereit.<br />
Die meisten K<strong>und</strong>en allen Alters<br />
<strong>und</strong> aus allen Gesellschaftsschichten<br />
kommen im Umkreis von 25 bis<br />
30 Kilometern, vereinzelt sogar bis<br />
aus München. Sie alle holen <strong>das</strong><br />
Fleisch direkt auf dem Bannaski-<br />
Hof in Hinterklausmen ab. Darunter<br />
sind sogar Vegetarier, <strong>die</strong> aus<br />
voller Überzeugung sagen: „Wenn<br />
ich weiß, <strong>das</strong>s es aus direkter Region<br />
kommt, <strong>die</strong> Tiere es bis zu ihrem<br />
Tod gutgehabt haben <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Qualität sehr hochwertig ist, esse<br />
ich auch wieder etwas Fleisch –<br />
<strong>und</strong> gebe dafür gerne auch mehr<br />
Geld aus.“ Mehr Geld für weniger,<br />
dafür regionale Produkte voller<br />
Qualität? Dieser immer stärker<br />
aufkommende Trend kommt dem<br />
KussKuh-Projekt sicherlich entgegen.<br />
Allerdings nicht im Sinne des<br />
Geldver<strong>die</strong>nens. Einerseits läuft<br />
<strong>das</strong> Projekt gerade erst an, wirft<br />
im Verhältnis keine Gewinne ab –<br />
dem höheren Fleischpreis stehen<br />
Kosten für Genehmigungen, Tierarzt,<br />
Metzger <strong>und</strong> Ausrüstung sowie<br />
ein erhöhter Arbeitsaufwand<br />
mit hauseigenem Schlachten,<br />
Verkaufen, Verpacken, Buchhalten<br />
<strong>und</strong> Vermarkten gegenüber.<br />
„Andererseits geht es uns in erster<br />
Linie auch gar nicht <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Wirtschaftlichkeit“, betont Georg<br />
Hiltensberger, der ausdrücklich<br />
von einem „ideellen Wert“ einer<br />
„guten Sache“ spricht <strong>und</strong> sich<br />
natürlich wünscht, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> regionale<br />
Aufzucht von Kälbern aus<br />
Milchviehbetrieben Schule macht.<br />
Mehr Tierwohl, kurze Wege, eine<br />
bessere Fleischqualität sowie faire<br />
Preise für hochwertige Lebensmittel<br />
aus direkter Region für <strong>die</strong><br />
Region. Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e geht KussKuh<br />
so, wie Landwirtschaft früher betrieben<br />
wurde. Dezentral. Und mit<br />
der Natur, nicht gegen sie. js
Neues Buch des Penzberger Autors Stefan König<br />
Die Zugspitze –<br />
ein Berg der Kontraste<br />
Penzberg | Tageszeitungen,<br />
R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> Fernsehen – sie<br />
alle haben über <strong>die</strong> Erstbesteigung<br />
der Zugspitze berichtet,<br />
<strong>die</strong> sich am 27. August <strong>2020</strong> z<strong>um</strong><br />
200. Mal jährte. Josef Naus hieß<br />
der Mann, ein Tiroler, der sich im<br />
Auftrag von König Maximilian I.<br />
auf den Weg machte an <strong>die</strong>sem<br />
Hochsommertag im Jahre<br />
1820. Genaugenommen sollte<br />
der damals 27-jährige Leutnant<br />
<strong>und</strong> Vermessungsingenieur<br />
Deutschlands höchsten Berg für<br />
den „Topographischen Altas von<br />
Bayern“ genauer unter <strong>die</strong> Lupe<br />
nehmen. Hierfür reiste der junge<br />
Mann bereits im Juli an den<br />
Fuße des Berges an, <strong>um</strong> zunächst<br />
mehrere Erk<strong>und</strong>ungstouren zu<br />
unternehmen. Die Expedition zur<br />
Erstbesteigung startete schließlich<br />
am 26. August 1820 mit einem<br />
Aufstieg zur Angerhütte. Von dort<br />
ging es am frühen Morgen des 27.<br />
Augustes, gegen 4 Uhr, los über<br />
<strong>das</strong> Zugspitzplatt <strong>und</strong> den Schneeferner-Gletscher<br />
hinauf z<strong>um</strong> West-<br />
Gipfel. Um 11.45 Uhr sei der junge<br />
Tiroler dort oben angekommen,<br />
rammte als Beweis seines bergsteigerischen<br />
Erfolgs einen kurzen<br />
Bergstock mit daran befestigtem<br />
Sacktuch in den Schnee. Mehr<br />
war aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eines aufziehenden<br />
Gewitters zeitlich nicht drin.<br />
Naus berichtete nach unbeschadeter<br />
Wiederankunft im Tal von<br />
einem Donnerwetter mit Schauer<br />
<strong>und</strong> Schneegestöber, von einem<br />
Abstieg unter größter Gefahr.<br />
Dass er mit <strong>die</strong>ser Erstbesteigung<br />
auch 200 Jahre danach noch<br />
für Schlagzeilen im kompletten<br />
deutschsprachigen Ra<strong>um</strong> sorgen<br />
würde, war ihm damals sicher<br />
nicht bewusst. Ebenso wenig, wie<br />
viele Menschen es ihm seither<br />
gleichgetan haben. R<strong>und</strong> 500 000<br />
Bergsteiger jährlich erklimmen<br />
den 2 962 Meter hohen Berg heutzutage.<br />
Als „Berg der Kontraste“ bezeichnet<br />
Stefan König <strong>die</strong> Zugspitze. Der<br />
renommierte Autor, Redakteur <strong>und</strong><br />
Ausstellungsmacher aus Penzberg<br />
hat passend z<strong>um</strong> Erstbesteigungs-<br />
> > >BÜCHER ZU GEWINNEN<br />
Jubilä<strong>um</strong> Deutschlands höchsten<br />
Berg aus journalistischer Sicht<br />
genauer unter <strong>die</strong> Lupe genommen.<br />
Das Resultat: Ein 285<br />
Seiten starkes Buch, gespickt<br />
mit spannenden, witzigen <strong>und</strong><br />
informativen Texten, aber auch<br />
atemberaubenden Bildern von<br />
namhaften Fotografen. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
der technischen Entwicklung hat<br />
sich <strong>die</strong> Zugspitze vom reinrassigen<br />
Bergsteiger-Berg auch z<strong>um</strong><br />
Touristen-Magnet entwickelt. Wer<br />
nicht fit genug, nicht schwindelfrei<br />
<strong>und</strong> nicht trittsicher ist, kann<br />
bequem mit der Seilbahn hochfahren.<br />
Sowohl vom Eibsee als<br />
auch von der österreichischen<br />
Seite, der Ehrwalder, führt eine<br />
hinauf. Und nicht zu vergessen: Die<br />
nostalgische Zahnradbahn.<br />
Stefan König schreibt von einer<br />
„magischen Anziehungskraft“, <strong>die</strong><br />
von der Zugspitze auf Bergsteiger<br />
<strong>und</strong> Touristen ausgeht. Wer Lust<br />
auf spektakuläre Tiefblicke von<br />
Deutschlands höchstem Berg bekommen<br />
hat: Das neue Buch von<br />
Stefan König mit dem Titel „Zugspitze<br />
– Berg der Kontraste“, ist in<br />
allen regionalen Buchhandlungen<br />
für 35 Euro erhältlich.<br />
js<br />
Ihr Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“ verlost 3 x 1 Exemplar des Buches<br />
„Zugspitze – Berg der Kontraste“. Schicken Sie uns bis 15. <strong>November</strong><br />
eine Postkarte mit dem Stichwort „2 962 Meter“ an „<strong>tassilo</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />
Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel Erfolg!<br />
52 | <strong>tassilo</strong>
So schön ist<br />
der Spätherbst<br />
an der<br />
Glentleiten!<br />
> > > DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
Straßen <strong>und</strong> Wege des Herzogs<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im Oktober <strong>2020</strong> – Auflage: 64000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Januar / Februar 2021:<br />
Freitag, 18. <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong> (Anzeigenschluss: 30. <strong>November</strong> <strong>2020</strong>) –<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Tassiloland | Im Rahmen des Heimaträtsels<br />
bietet es sich immer<br />
wieder an, auf den Namen unseres<br />
Regionalmagazins einzugehen. Es<br />
gibt nicht nur nach Herzog Tassilo<br />
III. benannte Linden, <strong>die</strong> unter<br />
Naturdenkmalschutz stehen.<br />
Auch Wege <strong>und</strong> Straßen erinnern<br />
im Bereich zwischen Peißenberg<br />
<strong>und</strong> Starnberg, zwischen Dießen<br />
am Ammersee <strong>und</strong> Murnau sowie<br />
Penzberg nach dem einstigen<br />
Baiernherzog (alte Schreibweise).<br />
Nach erster, intensiver Recherche<br />
der Redaktion jedoch weniger<br />
als gedacht. Umso schwieriger,<br />
aus <strong>die</strong>sem schier unendlichen<br />
Straßennetz im Verteilgebiet des<br />
„<strong>tassilo</strong>“-<strong>Magazin</strong>s alle gefragten<br />
Wege <strong>und</strong> Straßen herauszupicken –<br />
allein <strong>die</strong> Listen der hiesigen Kreisstraßen<br />
sind lang. Im Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau sind es 29, in<br />
Garmisch-Partenkirchen vier, im<br />
Landkreis Starnberg sechs. Alle<br />
innerörtlichen Straßen <strong>und</strong> Wege<br />
aufzuzählen, wäre an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
uferlos. Insofern wäre es auch ein<br />
Stück weit unverschämt, Sie, liebe<br />
Leser, nach allen nach dem Herzog<br />
benannten Straßen zu fragen. Wer<br />
es trotzdem weiß, hat sicherlich<br />
gute Chancen auf einen Gewinn.<br />
In <strong>die</strong> Verlosung mitaufgenommen<br />
werden jedoch alle Teilnehmer, <strong>die</strong><br />
mindestens drei Orte im Verteilgebiet<br />
unsers <strong>Magazin</strong>s wissen, in<br />
denen es eine Tassilostraße oder<br />
einen Tassiloweg gibt. Kleiner Tipp<br />
am Rande: Die hier abgebildete<br />
Aufnahme stammt aus Uffing am<br />
Staffelsee – ein Ort, der nicht mehr<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich <strong>das</strong> doppeldeutige Schild mit der Aufschrift „Kein Unterhaltungsweg“<br />
befindet, wollten wir von Ihnen in unserer September/Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />
wissen. Die Lösung: Am südlichen Ufer<br />
des Ammersees, unweit der Ammerbrücke bei Fischen. Unter<br />
den erstaunlich vielen richtigen Einsendungen war <strong>das</strong> Losglück<br />
<strong>die</strong>smal auf Seiten von Dr. med. Korbinian Klotz aus Peißenberg.<br />
Wir gratulieren recht herzlich!<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper,<br />
Nicole Burk, Christian Rauch<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
z<strong>um</strong> Verteilgebiet des „<strong>tassilo</strong>“-<br />
<strong>Magazin</strong>s zählt.<br />
Schicken Sie uns eine Postkarte<br />
mit der Lösung <strong>und</strong> dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland<br />
40 in 86971 Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />
Zu gewinnen gibt es wieder ein<br />
leckeres Spezialitätenpaket der<br />
Schönegger Käse-Alm, <strong>die</strong>smal<br />
mit dem Titel „Kaminabend“. Darin<br />
verstecken sich unter anderem<br />
Käse-Schmankerl wie Nussknacker,<br />
Vulkankäse, Alprahmkäse, Pfefferkäse<br />
<strong>und</strong> Almblütenkäse.<br />
js<br />
Fotos: mauritius images, Felix Baab, Johannes Schelle,<br />
Adobe Stock, Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper,<br />
Bettina Eder, Kurt Zarbock, Isa Berndt, Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Nicole Burk, Eberfinger<br />
Post, Dr. Dagmar Birnzain, Christian Rauch, alge unverpackt,<br />
Ärztlicher Bezirksverband Oberbayern, Gasthof<br />
Drexl, Energiewende Oberland, Rafcio, Schutzgemeinschaft<br />
<strong>Weilheim</strong>er Moos, Fotografie Zacherl, Andreas<br />
Gebert, Raphael Bucher, Michael Holzinger, David<br />
Scharfenberg, ZIST GmbH, B<strong>und</strong>a S. Watermeier, Bioland<br />
Bannaski, Stefanie Haser, Café Süßwahn, Malteser<br />
Hilfs<strong>die</strong>nst <strong>Weilheim</strong><br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Offen<br />
bis z<strong>um</strong><br />
29.11.<br />
Ganz Oberbayern an einem<br />
Ort entdecken: Genießen Sie<br />
spektakuläre Aussichten auf<br />
Berge <strong>und</strong> Kochelsee, 40 ha<br />
mit mehr als 60 historischen<br />
Gebäuden, Gärten, Wälder<br />
<strong>und</strong> Weiden.<br />
www.glentleiten.de<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 53
Macarons aus dem Dießener „Süßwahn“<br />
Zickige Edelplätzchen in knalligen Farben<br />
Dießen | Es gibt sie in verschiedenen<br />
Farben <strong>und</strong> Geschmacksrichtungen,<br />
sie sehen hübsch aus <strong>und</strong><br />
sind ein beliebtes Mitbringsel für<br />
<strong>die</strong> heimische Kaffeetafel: Macarons,<br />
französische Edelplätzchen<br />
aus Mandelmehl <strong>und</strong> mit Buttercreme-,<br />
Ganache-, oder Fruchtfüllung.<br />
Wer sie naschen will, muss<br />
nicht extra nach Frankreich reisen.<br />
Vielmehr lohnt sich ein Besuch im<br />
„Café Süßwahn“ in Dießen. Hier<br />
zaubert Denise Peters Kuchen, Torten<br />
<strong>und</strong> Macarons in allen Varian-<br />
ten:<br />
„Wir backen sie<br />
<strong>das</strong><br />
ganze Jahr<br />
über“, erzählt sie. Und so lässt st<br />
<strong>die</strong><br />
Meister-Konditorin it<br />
or<br />
in ihrer Phantasie<br />
asie<br />
freien en<br />
Lauf, auch bei den Füllungen.<br />
Während <strong>die</strong> Mandel-Baiser-<br />
Kekse in der Weihnachtszeit gerne<br />
mal nach Spekulatius, Orange,<br />
Marzipan <strong>und</strong> Zimt schmecken,<br />
gehören sonst eher rosafarbene<br />
Macarons mit Himbeer-Marzipancreme<br />
oder herzhafte Varianten<br />
mit Lachs <strong>und</strong> Dill z<strong>um</strong> kulinarischen<br />
Angebot der Konditorei<br />
<strong>und</strong> Patisserie. „Aktuelle Renner<br />
sind momentan <strong>die</strong> Macarons mit<br />
Pistazienfüllung sowie mit Salz-<br />
Karamell. Die essen <strong>die</strong> Leute besonders<br />
gerne“, sagt <strong>die</strong> 32-Jähri-<br />
ge. Aber<br />
auch alle<br />
le anderen en Sorten<br />
werden en regelmäßig elmä<br />
g weggekauft.<br />
ekau<br />
Eine<br />
Entwicklung, ng, über<br />
<strong>die</strong><br />
sich<br />
Denise Peters ers sehr<br />
freut: „Die<br />
Nachfrage an Macarons ist <strong>um</strong> einiges<br />
angestiegen. In Dießen sind<br />
viele Touristen unterwegs, <strong>die</strong> <strong>das</strong><br />
Baiser-Gebäck gleich mitnehmen,<br />
auch als Geschenk.“ Spätestens im<br />
Frühjahr soll der Online-Versand<br />
für Macarons weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
„Nur wenige<br />
trauen sich ran“<br />
Wer <strong>die</strong> Leckereien nicht zu Hause,<br />
sondern vor Ort genießen<br />
möchte, staunt<br />
nicht schlecht. Optisch erinnert<br />
<strong>das</strong> „Café Süßwahn“ mit den roten<br />
Samtsofas, dem Kronleuchter<br />
<strong>und</strong> einer alten Registrierkasse an<br />
eine Mischung aus Wiener Kaffeehaus<br />
<strong>und</strong> französischer Patisserie.<br />
Dazu ein Schuss Vintage-Look. In<br />
der Vitrine leuchten farbenfroh<br />
Macarons, Tartes, Eclairs, Kuchen<br />
<strong>und</strong> Torten. Denise Peters legt bei<br />
ihren Kreationen großen Wert auf<br />
Nachhaltigkeit. Für ein optimales<br />
Geschmackserlebnis verwendet<br />
sie ausschließlich Bio-Eier <strong>und</strong><br />
Dinkelmehl, frisch <strong>und</strong><br />
in Handar-<br />
ar-<br />
beit<br />
zubereitet. eite<br />
t.<br />
Für<br />
alle Veganer<br />
bietet e <strong>die</strong><br />
Konditorei täglich ein<br />
bis zwei vegane <strong>und</strong> laktosefreie<br />
Delikatessen aus der Kuchentheke<br />
an. Vegane Macarons fallen allerdings<br />
noch nicht darunter. Diese<br />
möchte Denise Peters als nächstes<br />
entwickeln. „Natürlich ohne Eier“,<br />
verspricht sie.<br />
Wer sie schon mal probiert hat,<br />
weiß, <strong>das</strong>s sie nicht nur herrlich<br />
aussehen, sondern ein wahrer<br />
Ga<strong>um</strong>enschmaus sind. Dennoch<br />
ist <strong>die</strong> Herstellung der Macarons<br />
nicht gerade einfach. Denise Peters<br />
bezeichnet sie als „Meisterstück“<br />
französischer Patisserie.<br />
„Sie<br />
sind zickig ig <strong>und</strong><br />
nur<br />
weni-<br />
ge<br />
trauen sich<br />
ran.“ Obwohl sie<br />
größtenteils<br />
eils<br />
54 | <strong>tassilo</strong>
Das Café Süßwahn verzaubert auch im Innenbereich.<br />
aus Mandelmehl, Zucker <strong>und</strong> Eiweiß<br />
bestehen, hängt deren Gelingen<br />
von mehreren Faktoren ab.<br />
„Wichtig ist <strong>die</strong> Luftfeuchtigkeit,<br />
damit <strong>die</strong> Oberfläche der Baisers<br />
antrocknen kann. Optimal ist trockenes<br />
Wetter“, erklärt <strong>die</strong> Backexpertin.<br />
Auch <strong>die</strong> Grammangaben<br />
müssen exakt eingehalten<br />
werden, damit <strong>die</strong> Baiser-Masse<br />
locker bleibt <strong>und</strong> beim Backen<br />
nicht zusammenfällt. Bevor <strong>die</strong><br />
Macarons in den Ofen kommen,<br />
lässt man sie eine halbe St<strong>und</strong>e<br />
liegen. Danach werden sie für<br />
etwa 13 Minuten gebacken. „Perfekte<br />
Macarons hinzubekommen<br />
ist schwierig“, weiß Denise Peters<br />
aus eigener Erfahrung. Auch bei<br />
ihr gab es schon Bleche, <strong>die</strong> „nix“<br />
geworden sind, obwohl sie ein<br />
„alter Hase“ auf dem Gebiet ist.<br />
Noch bevor sie in <strong>die</strong> Schule kam,<br />
konnte sie bereits backen. Ihre<br />
Mutter schenkte ihr z<strong>um</strong> siebten<br />
Geburtstag einen kleinen Kinderherd,<br />
mit echten Herdplatten <strong>und</strong><br />
richtigem Ofen. Sie buk nach Gefühl<br />
<strong>und</strong> ihre Mutter unterstütze<br />
sie dabei. Das habe sie geprägt<br />
<strong>und</strong> dafür ist ihr Peters bis heute<br />
sehr dankbar.<br />
Ein Gebäck aus dem<br />
Mittelalter<br />
Denise Peters hat sich mit ihrem<br />
Café einen Kindheitstra<strong>um</strong> erfüllt.<br />
Die Geschichte der Macarons geht<br />
bis in <strong>das</strong> frühe Mittelalter zurück.<br />
Die erste Erwähnung findet sich in<br />
Frankreich des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />
Möglicherweise kommen sie in<br />
ihrer Urform aus Italien, denn<br />
<strong>die</strong> ursprünglichen Macarons<br />
ähnelten sehr den italienischen<br />
Amarettini. Damals bestand <strong>das</strong><br />
Macaron nur aus Baiser. Nachdem<br />
man <strong>das</strong> Rezept aber immer<br />
weiter verfeinerte, begann man<br />
im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert, Marmelade<br />
oder Creme mit in <strong>die</strong> Kekse einzubacken.<br />
Später bohrte man <strong>das</strong><br />
fertige Baiser an <strong>und</strong> befüllte es.<br />
Erst in den 1930er Jahren wurde<br />
<strong>die</strong> heutige Form der Macarons<br />
in Paris entwickelt. Bis heute am<br />
weitesten verbreitet ist <strong>das</strong> bunte<br />
Macaron in Form einer kleinen<br />
Doppelscheibe <strong>und</strong> mit einer<br />
Cremeschicht dazwischen. nb<br />
Wie können Sie als Mittelständler noch erfolgreicher werden?<br />
Mehr Wachst<strong>um</strong> & Effizienz durch Digitalisierung <strong>und</strong> eine leistungsstarke IT<br />
Sie stehen als Unternehmer vor der Herausforderung<br />
Ihre Geschäftsprozesse zu digitalisieren<br />
effiziente, datenschutzkonforme IT-Systeme bereitzustellen<br />
professionelle IT-Sicherheitslösungen einzusetzen <strong>und</strong> zu managen.<br />
Und <strong>das</strong> bei limitierten Budgets <strong>und</strong> schwer zu bekommenden IT-Profis!<br />
Wir helfen Ihnen!<br />
niteflite networxx ist Spezialist für Business-IT <strong>und</strong> bietet IT-Service,<br />
der sich speziell an KMU richtet <strong>und</strong> Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit vereint.<br />
TOP-Angebot:<br />
Unser IT- <strong>und</strong><br />
DSGVO-Screening<br />
zeigt Ihnen, wo Sie in<br />
puncto IT- <strong>und</strong><br />
Datensicherheit<br />
genau stehen!<br />
Interessant für Sie? Mehr unter www.nnxx.de<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 55
Nikolaus-Service am Starnberger See<br />
Lob <strong>und</strong> Tadel<br />
stehen im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Starnberg | Die Kolpingfamilie<br />
in Starnberg am See ist seit 1888<br />
aktiv. Bis heute engagieren sich<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 270 Mitglieder in Kirche <strong>und</strong><br />
Gesellschaft. Gottes<strong>die</strong>nste, spirituelle<br />
Angebote, Vorträge sowie<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit gehören<br />
ebenso z<strong>um</strong> Programm wie<br />
gesellige <strong>und</strong> heitere Veranstaltungen.<br />
Besonders Theatergruppen<br />
stellen eine feste Größe im<br />
kulturellen Leben der Stadt dar.<br />
„Lebensernst <strong>und</strong> Lebensfreude“<br />
steht als Motto über allen Aktivitäten.<br />
Andreas Weger ist seit 1986<br />
bei der Starnberger Kolpingfamilie<br />
<strong>um</strong>triebig. Zunächst engagierte er<br />
sich in der Kolpingbühne, einer<br />
Theatergruppe. Seit zwölf Jahren<br />
ist der 44-jährige Planer <strong>und</strong> Bauleiter<br />
eines Ingenieurbüros jedoch<br />
im Vorstand der Kolpingfamilie,<br />
aktuell auch erster Vorsitzender.<br />
„Mein Vorbild <strong>und</strong> Mentor war<br />
Pfarrer Schreiegg, der mich durch<br />
mein Leben begleitet, <strong>und</strong> Wert<br />
auf menschliches Miteinander<br />
gelegt hat. Sein Leitspruch lautete:<br />
Im Job zählt <strong>die</strong> Leistung, bei<br />
uns zählt der Mensch.“ Im Jahr<br />
2013 wurde Andreas Weger von<br />
einem anderen Mitglied der Kolpingfamilie<br />
gefragt, ob er nicht<br />
auch als Nikolaus <strong>die</strong> Familien in<br />
Starnberg besuchen wolle. Damit<br />
schloss sich für Andreas Weger ein<br />
Kreis, schließlich hatte er als Kind<br />
selbst dem Heiligen Nikolaus mit<br />
leuchtenden Augen ins Antlitz geschaut.<br />
Er willigte ein <strong>und</strong> schlüpft<br />
seitdem an drei Tagen im Jahr in<br />
<strong>das</strong> schwere Kostüm, setzt sich<br />
<strong>die</strong> Mitra auf <strong>und</strong> klopft mit dem<br />
56 | <strong>tassilo</strong><br />
schweren Stab in der Hand an <strong>die</strong><br />
Türen der Familien, <strong>die</strong> ihn gebucht<br />
haben.<br />
Rasch wachsende<br />
Nachfrage<br />
Zunächst war er von 2013 bis 2016<br />
alleine unterwegs, gelegentlich<br />
mit Simon Schubert als Krampus<br />
an seiner Seite. Die Nachfrage<br />
wurde aber so groß, <strong>das</strong>s seit<br />
drei Jahren <strong>die</strong> Kolpingmitglieder<br />
Andreas Schubert <strong>und</strong> Martin Eickelschulte<br />
als weitere Nikoläuse<br />
im vorweihnachtlichen Einsatz<br />
sind. Wichtig ist ihnen eine genaue<br />
Unterscheidung, wie Andreas<br />
Weger erklärt: „Wir sind nicht<br />
als Weihnachtsmänner unterwegs,<br />
sondern wirklich als Verkörperung<br />
des Heiligen Nikolaus, den es ja im<br />
Gegensatz z<strong>um</strong> Weihnachtsmann<br />
wirklich gegeben hat <strong>und</strong> der arme<br />
Kinder beschenkte <strong>und</strong> belohnte.“<br />
Von den Eltern erhalten sie im Vorfeld<br />
eine Liste mit Tadel <strong>und</strong> Lob<br />
für <strong>die</strong> Kleinen. Die positiven Aspekte<br />
müssen aber auf jeden Fall<br />
überwiegen, denn der Sprössling<br />
soll motiviert <strong>und</strong> nicht bestraft<br />
werden. Die Geschenke werden an<br />
einem geheimen Ort versteckt, so<br />
<strong>das</strong>s sie Andreas Weger unbeobachtet<br />
in seinen Sack packen kann.<br />
Die Starnberger Nikoläuse legen<br />
wert darauf, <strong>das</strong>s es sich eher <strong>um</strong><br />
„kleine Aufmerksamkeiten“ handelt.<br />
Das Ereignis zählt, nicht der<br />
Wert des Präsents.<br />
Pro Familie stehen 45 Minuten Zeit<br />
zur Verfügung. Andreas Weger op-<br />
So sieht der Nikolaus ohne sein Gewand aus: Andreas Weger.
sich mit seinen Kollegen bei einer<br />
Flasche Wein zusammen, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
vergangenen Tage Revue passieren<br />
zu lassen: Was könnte man<br />
anders oder besser machen? Wo<br />
gab es Probleme? Welche Ansprache<br />
funktionierte besonders gut?<br />
Große Kinderaugen schauen zu dem Mann mit dem weißen Bart auf.<br />
fert für <strong>die</strong> drei Tage als Nikolaus<br />
Urlaub. Im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Services<br />
arbeitet Maike Holdinghausen<br />
als „Engel“. Sie sammelt <strong>die</strong> Anfragen,<br />
sortiert <strong>die</strong> Lob- <strong>und</strong> Tadellisten<br />
<strong>und</strong> koordiniert <strong>die</strong> Fahrten der<br />
drei Nikoläuse. Die Planung der<br />
Strecken <strong>und</strong> Termine ist ein Puzzlespiel<br />
– einmal geriet Andreas<br />
Weger bei einer eiligen Anfahrt mit<br />
seinem Pkw auf einen Fußgängerweg.<br />
Ein empörter Bürger wollte<br />
ihn in <strong>die</strong> Schranken weisen, doch<br />
als er sah, wer da am Steuer saß,<br />
hatte er ein Einsehen <strong>und</strong> half dem<br />
Nikolaus in Not aus der Patsche.<br />
Vom einfachen Haus<br />
bis zu Prominenten<br />
Starnberg ist bekanntlich keine<br />
arme Stadt. Andreas Weger besucht<br />
auch Familien, „deren Na-<br />
men ich nicht nennen darf“. Aber<br />
der Unterschied zwischen Armen<br />
<strong>und</strong> Reichen würde verschwinden,<br />
en,<br />
sobald er den Kindern n gegenüber-<br />
genü<br />
stehe. Gelegentlich leiste er familientherapeutische<br />
Arbeit, erklärt<br />
Weger, wenn er <strong>die</strong> Kinder darauf<br />
hinweisen würde, <strong>das</strong>s sie auf <strong>die</strong><br />
Eltern hören sollen, weil <strong>die</strong>se sie<br />
lieben. „Alleine <strong>die</strong>ser Satz führte<br />
schon bei manchen Familien<br />
dazu, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Kind ganz verwirrt<br />
zu seinen Eltern blickte, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong><br />
mich verdutzt anschauten.<br />
Dann flossen auch schon Tränen.<br />
Das ist dann der Augenblick, wo<br />
ich merke, <strong>das</strong>s in unserer Gesellschaft<br />
etwas nicht stimmt. Wenn<br />
ein Externer kommen darf <strong>und</strong><br />
durch eine solche Äußerung bei<br />
der Familie etwas Überraschendes<br />
auslöst.“ Mittlerweile gibt es<br />
Kinder, <strong>die</strong> er über Jahre hinweg<br />
immer wieder besucht, deren Entwicklung<br />
beobachten kann. Dann<br />
nimmt er auch mal konkret Bezug<br />
auf Ereignisse, indem er <strong>die</strong> Entwicklung<br />
in der Schule lobt oder<br />
zu einem spezifischen Erfolg gratuliert.<br />
Nach den Einsätzen macht<br />
er<br />
sich akribisch Notizen, <strong>um</strong> auch<br />
im nächsten Jahr<br />
wieder vorberei-<br />
ei<br />
tet t zu sein. Und<br />
natürlich setzt t er<br />
Hausbesuche trotz<br />
Corona?<br />
Der Nikolaus Service der Starnberger<br />
Kolpingfamilie ist kostenlos,<br />
aber eine Spende für einen<br />
wohltätigen Zweck wird gerne<br />
genommen. Auch hierbei erleben<br />
<strong>die</strong> Nikoläuse rührende Geschichten,<br />
wie Andreas Weger berichtet:<br />
„Ich komme manchmal zu Familien,<br />
<strong>die</strong> zu fünft in einer winzigen<br />
Wohnung leben. Und dann geben<br />
<strong>die</strong> mir einen Betrag als Spende,<br />
den ich ablehne, weil sie <strong>das</strong> Geld<br />
viel besser für sich selbst brauchen<br />
können.“ Die Nikoläuse sind<br />
also ehrenamtlich unterwegs. Was<br />
zählt, ist letztlich der emotionale<br />
Lohn: „Wenn <strong>die</strong> Kinder einen anschauen,<br />
dann ist da ein Funkeln<br />
in den Augen, <strong>das</strong> unbeschreiblich<br />
ist.“ Der Alltagsstress ist in solchen<br />
Momenten vergessen.<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr muss aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Corona-Pandemie nun neu überlegt<br />
werden, ob, <strong>und</strong> wenn ja, wie.<br />
Ganz ausfallen soll der Nikolaus-<br />
Service in Starnberg aber nicht.<br />
Erste Planungsgespräche haben<br />
bereits stattgef<strong>und</strong>en – wahrscheinlich<br />
wird es darauf hinauslaufen,<br />
<strong>das</strong>s der Besuch vom Nikolaus<br />
nur noch mit viel Abstand <strong>und</strong><br />
unter freiem Himmel stattfinden<br />
kann. Beispielsweise im Garten,<br />
vor der Garage oder im Hinterhof.<br />
Im letzten Jahr konnten sich <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
200 Kinder in Starnberg über den<br />
Besuch vom Nikolaus freuen. Dazu<br />
kommen noch zahlreiche Schüler<br />
z er <strong>und</strong> Schülerinnen – auch an Lehranstalten<br />
sind<br />
<strong>die</strong> Nikoläuse aktiv.<br />
Insofern würde eine gänzliche Absage<br />
des<br />
Nikolauses nicht nur <strong>die</strong><br />
Kinder, sondern eine ganze<br />
Stadt hart treffen.<br />
edl<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
Produkte aus der<br />
Region, für <strong>die</strong> Region!<br />
W E R K S V E R K A U F<br />
Futterhäuser-/silos Laternen<br />
Holzprodukte aus der Region in höchster Qualität<br />
Verschiedene Nistkästen, Futterhäuser-/silos, Sägeböcke u.v.m.<br />
Verwendung heimischer Hölzer<br />
Handwerklich hervorragende Verarbeitung<br />
Qualität von Menschen mit Behinderungen<br />
Öffnungszeiten Werksverkauf:<br />
Betrieb Gaißach<br />
Mo. - Do.: 9.00 - 12.30 , 13.00 - 16.00 Uhr<br />
Freitag: 9.00 - 13.00 Uhr<br />
Betrieb Polling<br />
Mo. - Do.: 7.30 - 15.30 Uhr<br />
Freitag: 7.30 - 12.30 Uhr<br />
Oberland Werkstätten GmbH<br />
Betrieb Gaißach<br />
Lenggrieser Str. 19, 83674 Gaißach<br />
Tel.: 08041 7857-60<br />
E-Mail: vertrieb@o-l-w.de<br />
Betrieb Polling<br />
Obermühlstr. 81, 82398 Polling<br />
Tel.: 0881 9246-21<br />
E-Mail: holz.polling@o-l-w.de<br />
www.o-l-w.de<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 57
Saisonal <strong>und</strong> regional – Rezepte der Hauswirtschaftereirei<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Hochwertige<br />
Frottierware<br />
Bademäntel bis Größe 10XL<br />
Kinderfrottierwaren<br />
Bettwäsche, Spannbettlaken<br />
Saunatücher, Aufgüsse & Kilts<br />
Strandtücher & -kleider<br />
Geschirrtücher<br />
SCHÖLLER Unterwäsche<br />
Nachtwäsche<br />
Top-Qualität<br />
seit über<br />
20 Jahren<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Frotti-Markt GmbH<br />
Äußere Kreuzäcker 2<br />
82395 Obersöchering<br />
www.frottee-welt.de<br />
info@frottee-welt.de<br />
Jetzt shoppen auf<br />
www.frottee-welt.de<br />
Durchgehend geöffnet<br />
Mo.-Fr.<br />
Sa.<br />
8-17Uhr<br />
9-13Uhr<br />
Saftiges Roastbeef<br />
unterm Christba<strong>um</strong><br />
Tassiloland | Sicherlich ist <strong>die</strong> Vorfreude<br />
auf <strong>die</strong> Stade Zeit heuer<br />
nicht so stark ausgeprägt wie in<br />
den Jahren zuvor. Die Corona-bedingten<br />
Einschränkungen haben<br />
<strong>das</strong> gesellschaftskulturelle Leben<br />
zu nicht unerheblichen Teilen einschlafen<br />
lassen. Trotzdem steigt so<br />
langsam <strong>die</strong> Vorfreude auf Weihnachten.<br />
Der Duft aus Omas Küche,<br />
eine Mischung aus Zimt, Nelken<br />
<strong>und</strong> Vanille. Das Schreiben sinnlicher,<br />
motivierender <strong>und</strong> nachdenklicher<br />
Weihnachtskarten für<br />
<strong>die</strong> engsten Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familienmitglieder.<br />
Die Suche nach dem<br />
schönsten Christba<strong>um</strong>. Und <strong>die</strong><br />
Überlegung, welch Festgericht an<br />
Heiligabend sowie am ersten <strong>und</strong><br />
zweiten Weihnachtsfeiertag serviert<br />
werden soll. Wer sich nicht so<br />
recht festlegen kann, noch unentschlossen<br />
ist zwischen Fisch, Gans,<br />
Rind oder Fleisch-frei? Die drei<br />
Damen der Hauswirtschafterei helfen<br />
bei der Entscheidungsfindung,<br />
schlagen ein Dreigänge-Menü mit<br />
Käsknödelsuppe als Vorspeise,<br />
Roastbeef mit Fächerkartoffeln als<br />
Hauptgericht sowie Preiselbeer-<br />
Schichtspeise als Dessert vor. Im<br />
Folgenden lesen Sie, liebe Leser,<br />
wie es gemacht wird:<br />
Käsknödelsuppe<br />
(Vorspeise)<br />
ZUTATEN:<br />
1 Zwiebel<br />
EL Butter<br />
2 Eier<br />
125 ml Milch<br />
Salz, Pfeffer, Paprikapulver<br />
1 EL Petersilie<br />
150 g geriebener Bergkäse<br />
120 g Semmelbrösel<br />
evtl. Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
1-1,5 l Fleisch- oder<br />
Gemüsebrühe<br />
Schnittlauch<br />
ZUBEREITUNG: Die Zwiebel schälen<br />
<strong>und</strong> fein würfeln. In der heißen<br />
Butter andünsten <strong>und</strong> abkühlen<br />
lassen.<br />
Die Eier mit der Milch <strong>und</strong> den<br />
Gewürzen verrühren. Zwiebel, Petersilie,<br />
Käse <strong>und</strong> Semmelbrösel<br />
zufügen <strong>und</strong> 30 Minuten quellen<br />
lassen.<br />
Aus der Masse etwa 12 kleine Knödel<br />
formen <strong>und</strong> <strong>die</strong>se entweder in<br />
leicht siedendem Salzwasser 15<br />
Minuten ziehen lassen. Oder <strong>die</strong><br />
Knödel leicht flach drücken <strong>und</strong><br />
in heißem Öl von beiden Seiten<br />
goldbraun ausbacken.<br />
Die Knödel in heißer Brühe, mit<br />
Schnittlauch bestreut, servieren.<br />
Roastbeef<br />
(Hauptgericht)<br />
ZUTATEN:<br />
1 Knoblauchzehe<br />
8 EL Rapsöl<br />
grobes Salz, roter Pfeffer<br />
1 EL Kräuter<br />
1 kg Roastbeef<br />
1 EL Rapsöl<br />
58 | <strong>tassilo</strong>
#WeLoveMusic<br />
ZUBEREITUNG: UN<br />
Den<br />
Knoblauch<br />
schälen <strong>und</strong> fein<br />
würfeln. Mit Öl,<br />
Gewürzen en <strong>und</strong> Kräutern verrühren.<br />
2 EL Marinade beiseitestellen,<br />
mit dem Rest <strong>das</strong> Fleisch marinieren<br />
<strong>und</strong> mind. 2 St<strong>und</strong>en ziehen<br />
lassen.<br />
Das Roastbeef im heißen Öl <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong><br />
kräftig anbraten. Auf ein angewärmtes,<br />
mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech legen, mit der<br />
restlichen Marinade bestreichen<br />
<strong>und</strong> im Backofen fertig garen.<br />
Garzeit: 40 bis 50 Minuten bei 140<br />
°C (120 °C Heißluft)<br />
Nach der Garzeit <strong>das</strong> Fleisch in<br />
Alufolie wickeln <strong>und</strong> vor dem Aufschneiden<br />
noch 15 Minuten ruhen<br />
lassen. Dazu passen Fächerkartoffeln.<br />
TIPP: Übriges Roastbeef kalt dünn<br />
aufschneiden <strong>und</strong> mit einer Soße<br />
aus Crème fraîche, Senf, frisch geriebenem<br />
Meerrettich, gewürfelten<br />
Essiggurken, Salz <strong>und</strong> Pfeffer<br />
anrichten.<br />
Fächerkartoffeln<br />
ZUTATEN:<br />
600 g festkochende Kartoffeln<br />
50 g flüssige Butter<br />
Salz<br />
ZUBEREITUNG: Die Kartoffeln<br />
schälen, größere Kartoffeln längs<br />
halbieren <strong>und</strong> jeweils eine gewölbte<br />
Seite in engen Abständen<br />
einschneiden. Nebeneinander in<br />
eine gefettete Auflaufform setzen,<br />
mit der geschmolzenen Butter bestreichen,<br />
salzen <strong>und</strong> backen.<br />
Backzeit: 40<br />
Minuten bei 200 °C<br />
(180<br />
°C Heißluft)<br />
Preiselbeer-Schichtspeise<br />
h i<br />
(Dessert)<br />
ZUTATEN:<br />
15 g Speisestärke<br />
200 ml Rotwein<br />
400 g Preiselbeeren<br />
80 bis 100 g Cantuccini<br />
400 g Sahne<br />
ZUBEREITUNG: Die Speisestärke<br />
mit 2 EL Rotwein glattrühren. Den<br />
restlichen Rotwein 10 Minuten kochen<br />
lassen. Die Stärke einrühren<br />
<strong>und</strong> einmal kurz aufkochen. Von<br />
den Preiselbeeren 1 EL für <strong>die</strong><br />
Garnitur beiseitestellen. Die restlichen<br />
Preiselbeeren z<strong>um</strong> Wein<br />
geben. In vier Dessertgläser füllen<br />
<strong>und</strong> kühl stellen.<br />
Die Cantuccini grob zerkleinern.<br />
Einige Stücke für <strong>die</strong> Garnitur aufbewahren,<br />
den Rest auf den Preiselbeeren<br />
verteilen.<br />
Die Sahne steif schlagen. In einen<br />
Spritzbeutel mit Lochtülle füllen<br />
<strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Cantuccini spritzen.<br />
Mit Preiselbeeren <strong>und</strong> Cantuccinistücken<br />
verzieren.<br />
js<br />
Das Team „<strong>tassilo</strong>“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> drei<br />
Damen der Hauswirtschafterei<br />
wünschen besinnliche, erholsame<br />
Weihnachten <strong>und</strong> gutes Gelingen<br />
beim Ausprobieren der Rezepte!<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 59<br />
Bernbeurener Str. 11 • 86956 Schongau<br />
Tel. 08861/909494-0 • www.kirstein.de<br />
Eines<br />
der größten<br />
Musikhäuser<br />
Deutschlands<br />
Tausende<br />
Instr<strong>um</strong>ente<br />
antestbereit<br />
im Laden<br />
Preiswerte<br />
Eigenmarken<br />
Null-Prozent-<br />
Finanzierung<br />
Über 30.000 Artikel<br />
in unserem riesigen<br />
Abhollager<br />
Schongau-West<br />
Gewerbegebiet<br />
Lerchenfeld
82362 <strong>Weilheim</strong>, Pöltnerstr.10 Rgb<br />
(Bachbräupassage)<br />
Tel 0881/2165<br />
www.Musikhaus-Schwinghammer.de<br />
kontakt@musikhaus-schwinghammer.de<br />
Musikinstr<strong>um</strong>ente * Noten * Zubehör<br />
* Leihinstr<strong>um</strong>ente * Reparaturen *<br />
* Musikunterricht *<br />
Drechsler- <strong>und</strong> Schnitzerwerkstatt von Stefan Polakowski<br />
„Holz hat hier<br />
ein Mitspracherecht“<br />
ROBERT SCHWINGHAMMER, KLAVIERBAUER<br />
Der einzige in <strong>Weilheim</strong><br />
gefertigte Ba<strong>um</strong>kuchen –<br />
ein besonderes Geschenk<br />
für Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e!<br />
Auch Mitarbeiter freuen<br />
sich über eine kleine<br />
Aufmerksamkeit!<br />
60 | <strong>tassilo</strong><br />
Konditorei<br />
Barnsteiner<br />
Freude am Genuss<br />
Admiral-Hipper-Str. 14<br />
Telefon 0 88 1 / 92799997<br />
Wessobrunn | Da werden Erinnerungen<br />
an Meister Eder wach.<br />
Unwillkürlich überlegt man beim<br />
Betreten <strong>die</strong>ser Werkstatt, wo sich<br />
hier der P<strong>um</strong>uckl versteckt haben<br />
könnte. Auf der Suche nach einem<br />
handgefertigten Weihnachtsgeschenk<br />
war einem eingefallen,<br />
<strong>das</strong>s doch etwas aus Holz passen<br />
könnte. Etwas Gedrechseltes vielleicht.<br />
Bei der Gelegenheit wäre<br />
auch mal interessant zu erfahren,<br />
wie solche Werkstücke eigentlich<br />
entstehen. Wie es zu solchen<br />
Ideen kommt. Und natürlich, wie<br />
man aus einem Stück Holz mehr<br />
machen kann als nur Brennholz.<br />
So hat sich ein Besuch in der<br />
Werkstatt von Stefan Polakowski<br />
in Wessobrunn ergeben. Eine<br />
Werkstatt, <strong>die</strong> Wärme ausstrahlt.<br />
Was nicht nur am markanten<br />
Bullerjan-Ofen liegt. Nein, man<br />
spürt, hier fühlt sich jemand wohl.<br />
Mittendrin in einer für Außenstehende<br />
überbordenden <strong>und</strong> verwirrenden<br />
Sammlung von Hölzern<br />
aller Art. Manche warten noch unfertig<br />
auf den Moment, wann <strong>die</strong><br />
Wahl auf sie fällt. Manche sind in<br />
Bearbeitung. Andere schon fertiggestellt.<br />
Zwischen dem Holz <strong>und</strong><br />
mehreren vollen Werkbänken stehen<br />
vier verschiedene Drehbänke,<br />
liegen <strong>und</strong> hängen alle möglichen<br />
Werkzeuge für <strong>die</strong> Handarbeit.<br />
Holzcharakter<br />
sichtbar machen<br />
Stefan Polakowski, im Hauptberuf<br />
technischer Angestellter im Krankenhaus<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, ist<br />
„Tannenbä<strong>um</strong>chen im Wind“ aus Eibe, Ahorn <strong>und</strong> geräucherter Eiche –<br />
exzentrisch gedrechselt, an der Spitze geschnitzt.<br />
hier in seinem Element. Hier<br />
findet er Muße <strong>und</strong> Erfüllung,<br />
auch nach hektischen Arbeitstagen.<br />
„Holz will in Ruhe trocknen.<br />
Braucht Zeit. Genauso wie <strong>die</strong> Ideen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bearbeitung. Das alles<br />
entschleunigt.“ Mit Holz beschäftigt<br />
sich der 54-Jährige schon seit<br />
Jahrzehnten. Hat allerdings erst<br />
auf Umwegen zu seiner wirklichen<br />
Berufung gef<strong>und</strong>en. Zunächst<br />
eine Ausbildung als Schreiner<br />
absolviert, dann einige Jahre als<br />
Schreiner <strong>und</strong> Zimmerer gearbeitet.<br />
Auf der Suche nach einer anderen<br />
Form des Umgangs mit Holz<br />
bewarb er sich in der Staatlichen<br />
Berufsfachschule für Holzbildhauer<br />
in Oberammergau. Er wurde<br />
aufgenommen <strong>und</strong> konnte 1992<br />
mit Erfolg auch noch eine dreijährige<br />
Ausbildung als Holzbildhauer<br />
abschließen. „Das war genau <strong>das</strong>,<br />
was ich gesucht hatte“, erinnert er<br />
sich. „Holz nicht nur als Ba<strong>um</strong>aterial<br />
verarbeiten, sondern etwas<br />
kunstfertig herausarbeiten. Etwas,<br />
<strong>das</strong> dessen Eigenschaften nutzt<br />
<strong>und</strong> den oft versteckten Charakter<br />
<strong>und</strong> dessen individuelle Schönheit<br />
erst sichtbar macht.“ Die Schulung<br />
durch akademische Bildhauer hat<br />
seinen Horizont erweitert <strong>und</strong> ihn<br />
geprägt. Kunstverständnis, verb<strong>und</strong>en<br />
mit altem Handwerkswissen.<br />
„Mit <strong>die</strong>sem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>, für
Stefan Polakowski in seiner Werkstatt – <strong>um</strong>geben von Hölzern aller Art,<br />
Werkstücken, Drehbänken <strong>und</strong> Werkzeugen für <strong>die</strong> Handarbeit.<br />
den ich so dankbar bin, geht man<br />
anders an Holz heran, als wenn<br />
man es nur als totes Werkstück betrachtet,<br />
<strong>das</strong> man durch Drechseln<br />
oder Feilen in irgendeine praktische<br />
Form bringt.“<br />
Es gibt kein<br />
Standardrezept<br />
Die Vielfalt der Holzarten, <strong>die</strong> Besonderheit<br />
jedes einzelnen Holzstücks,<br />
fasziniert Stefan Polakowski<br />
nach wie vor. „Ich gehe respektvoll<br />
mit Holz <strong>um</strong>. Freue mich z<strong>um</strong> Beispiel<br />
auch, wenn jemand an mich<br />
Filigran gedrechselte Glöckchen<br />
aus Linden- <strong>und</strong> Ahornholz (oben)<br />
<strong>und</strong> als Ra<strong>um</strong>lüfter geeignete,<br />
gedrechselte Zirbenholzdosen mit<br />
filigraner Kerbschnitzerei (rechts).<br />
denkt <strong>und</strong> mir einen Ast überlässt.<br />
Oder wenn ich selbst auf ein interessantes<br />
Stück Holz stoße.“ So<br />
hat er in seinem Holzlager Stücke<br />
von allen erdenklichen, heimischen<br />
Holzarten gesammelt <strong>und</strong><br />
beschriftet – <strong>und</strong> verbindet mit<br />
vielen eine Geschichte. Obstgehölz<br />
oder Nussba<strong>um</strong> aus bestimmten<br />
Gärten. Eiche, Buche, Linde,<br />
Ahorn, Esche, Birke aus heimischen<br />
Wäldern. Eibe, Lärche, Tanne.<br />
Die Reihe ließe sich fortsetzen.<br />
„Und jede Holzart hat ihre Besonderheiten,“<br />
erläutert Polakowski.<br />
Unterschiedliche Härte, auf <strong>die</strong><br />
man <strong>das</strong> Werkzeug immer<br />
wieder neu einstellen <strong>und</strong><br />
zuschleifen müsse. Unterschiedli-<br />
edli<br />
kann man<br />
nichts.“ Beim<br />
Drechseln<br />
che Struktur. ur. Unterschiedlich ich aus-<br />
könne man schneller ein Ergebnis<br />
geprägte Flader, also Maserung, sehen. Schnitzen brauche noch<br />
<strong>die</strong> erst beim Längsschnitt sichtbar<br />
wird. Unterschiedliche Eigen-<br />
Eingebung. „Wenn es dann aber<br />
mehr Zeit – <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> richtige<br />
schaften beim Trocknen. „So stehe mal gut von der Hand geht, muss<br />
ich zuerst mal sinnierend da <strong>und</strong> man dranbleiben. Da gibt es kein<br />
überlege, was <strong>das</strong> Holz von mir Halten mehr. Essen <strong>und</strong> Schlafen<br />
erwartet. Wie es behandelt werden<br />
möchte. Wofür es geeignet<br />
ist dann zweitrangig“, lacht er.<br />
sein könnte. Wie es am besten zur Jedes Werk<br />
Geltung kommt. So dürfte es vielen<br />
gehen, <strong>die</strong> drechseln.“ Wobei<br />
ein Unikat<br />
bei ihm noch hinzukommt, <strong>das</strong>s er Ideen für Werkstücke <strong>und</strong> Bearbeitungsformen<br />
entstehen auf un-<br />
ausgebildeter Bildhauer ist. „Ich<br />
liebe <strong>die</strong> Kombination von Drechseln<br />
<strong>und</strong> Schnitzen. Das erwei-<br />
ich mir ein Stück Holz genau an<br />
terschiedliche Weise. „Mal schaue<br />
tert <strong>die</strong> Möglichkeiten, <strong>das</strong> Holz <strong>und</strong> weiß sofort, was daraus werden<br />
könnte. Mal wünscht sich je-<br />
zu bearbeiten – macht <strong>die</strong> Sache<br />
aber nicht unbedingt leichter. Man mand einen bestimmten Gegenstand<br />
<strong>und</strong> ich suche unter meinen<br />
muss noch mehr überlegen, als<br />
wenn man nur <strong>die</strong> Drehbank vor Hölzern <strong>das</strong> wahrscheinlich am<br />
sich hat“, so Stefan Polakowski. besten passende Holzstück z<strong>um</strong><br />
Genau <strong>das</strong> sei aber auch reizvoll. Bearbeiten heraus. Mal habe ich<br />
Kein zu bearbeitendes Werkstück selbst eine Idee, was ich gern<br />
sei wie <strong>das</strong> andere. Es gebe zwar machen möchte <strong>und</strong> probiere es<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>regeln z<strong>um</strong> Umgang mit so lange mit verschiedenen Hölzern<br />
<strong>und</strong> Bearbeitungstechniken,<br />
der jeweiligen Holzart, aber kein<br />
Standardrezept, wie <strong>die</strong> Besonderheit<br />
des einzelnen Stücks herden<br />
habe“, erläutert Stefan Pola-<br />
bis ich <strong>die</strong> beste Lösung gefunausgearbeitet<br />
werden kann. „Das kowski.<br />
ist ein kreativer Vorgang, bei dem Gerade zur Weihnachtszeit freuten<br />
sich viele über filigrane ge-<br />
der Mensch merkt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Holz<br />
Mitspracherecht hat,“ schmunzelt drechselte <strong>und</strong> geschnitzte Gegenstände,<br />
<strong>die</strong> sie aufstellen oder<br />
er. Und fügt an: „Gemeinschaftsarbeit,<br />
<strong>die</strong> oft nicht auf Anhieb gelingt.<br />
Da braucht man schon Ge-<br />
Christba<strong>um</strong> schmücken könnten.<br />
mit denen sie Gestecke oder den<br />
duld <strong>und</strong> innere Ruhe. Erzwingen Was er Menschen empfehlen würde,<br />
<strong>die</strong> auch einmal gedrechselte<br />
oder geschnitzte Werke besitzen<br />
möchten? „Gehen Sie am besten<br />
unvoreingenommen, ohne feste<br />
Vorstellung, zu jemandem, der<br />
so etwas herstellt. Lassen Sie sich<br />
darauf ein, ganz unterschiedliche<br />
Ideen zu sehen, wie man den<br />
Charakter eines Holzstücks herausarbeiten<br />
kann, oder was man<br />
aus Holz anfertigen kann. Lassen<br />
Sie sich inspirieren. Und denken<br />
Sie daran: Es ist Handwerkskunst,<br />
entstanden im Miteinander von<br />
Mensch <strong>und</strong> Holz. Selbst wenn <strong>die</strong><br />
Werkstücke ähnlich ausschauen,<br />
ist jedes für sich ein Unikat.“ kp<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 61<br />
Grödner Schnitzereien<br />
IHR FACHGESCHÄFT<br />
IM PFAFFENWINKEL<br />
Dürr OHG<br />
Talweg 5<br />
86978 Hohenfurch<br />
Tel: 08861 - 3407<br />
LADEN-ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Mo - Fr 9 - 12 Uhr <strong>und</strong> 14 - 18 Uhr<br />
Sa 9 - 12 Uhr<br />
Mittwoch-Nachmittag geschlossen<br />
Ab <strong>November</strong> bis Weihnachten<br />
Alle Samstage 9 - 16 Uhr<br />
www.duerr-krippen.de<br />
www.groedner-schnitzereien.de
Ein Angebot des Malteser Hilfs<strong>die</strong>nstes<br />
Weihnachtsessen für einsame Menschen<br />
<strong>Weilheim</strong> | Jeder kennt <strong>das</strong> weiße,<br />
achtspitzige Kreuz auf rotem<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>. Seit der Gründung im Jahre<br />
1953 ist es <strong>das</strong> Wappen des Malteser<br />
Hilfs<strong>die</strong>nstes, kurz MHD. Die<br />
katholische Hilfsorganisation wurde<br />
vom Deutschen Caritasverband<br />
<strong>und</strong> dem Malteserorden ins Leben<br />
gerufen <strong>und</strong> arbeitet nach dem<br />
Leitsatz: „Bezeugung des Glaubens<br />
<strong>und</strong> Hilfe den Bedürftigen.“ Der<br />
Souveräne Malteserorden selbst<br />
existiert schon seit dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
<strong>und</strong> ist nicht nur eine Ordensgemeinschaft,<br />
sondern auch<br />
ein Ritterorden. Die Gliederung<br />
<strong>Weilheim</strong> kann auf keine ganz so<br />
lange Geschichte zurückblicken.<br />
Seit 2011 gibt es den MHD in der<br />
Stadt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dienststelle an der<br />
Oderdinger Straße wurde 2014 bezogen.<br />
Angeschlossen ist der MHD<br />
<strong>Weilheim</strong> an <strong>die</strong> Diözese Augsburg<br />
<strong>und</strong> arbeitet eng mit dem MHD<br />
Starnberg zusammen. Leiterin vor<br />
Ort ist <strong>die</strong> 47-jährige Jutta Zuber.<br />
Sie organisiert den Einsatz von<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 66 Mitarbeitern, davon 60<br />
Ehrenamtliche. Die Aufgaben sind<br />
vielfältig: Erste-Hilfe-Kurse, Fort<strong>und</strong><br />
Ausbildung für Betreuungsassistenten<br />
sowie Schwestern-<br />
Gute Stimmung beim Weihnachtsessen der Malteser im Jahr 2019.<br />
<strong>und</strong> Pflege<strong>die</strong>nsthelfern. Bei den<br />
Wallfahrten z<strong>um</strong> Kloster Andechs<br />
stellt der MHD <strong>Weilheim</strong> den Sanitäts<strong>die</strong>nst.<br />
Eine Einkaufshilfe wird<br />
angeboten, <strong>die</strong> besonders während<br />
des Corona-Lockdowns ausgesprochen<br />
wichtig <strong>und</strong> wertvoll<br />
war. Bedürftige bekommen einmal<br />
im Monat sogar ein Lebensmittelpaket<br />
gespendet. Es gibt regelmäßig<br />
einen Mittagstisch <strong>und</strong> Kaffeenachmittage<br />
für Senioren sowie<br />
Bastel- <strong>und</strong> Handarbeitskurse.<br />
Im Jahr 2019 kam noch eine weitere<br />
Aktion hinzu: Ein Weihnachtsessen<br />
für einsame Menschen. Jutta Zuber,<br />
gelernte Verwaltungsfachangestellte,<br />
erzählt, wie es dazu kam:<br />
„Unsere Ehrenamtliche Hedwig<br />
Hein kam auf <strong>die</strong> Idee, hier im<br />
Haus an Heiligabend eine Veranstaltung<br />
für Menschen zu machen,<br />
<strong>die</strong> ansonsten niemanden haben.<br />
An einem Gruppenabend im Sommer<br />
2019 wurde der Vorschlag dem<br />
Sozialen Ehrenamt präsentiert <strong>und</strong><br />
alle waren sofort dafür. Wir wollten<br />
einfach mal testen, ob unsere<br />
Einladung angenommen wird.“<br />
Von der Idee<br />
zur Tat<br />
Mit einer Anzeige in der lokalen<br />
Zeitung wurde <strong>die</strong> Idee schließlich<br />
in <strong>die</strong> Tat <strong>um</strong>gesetzt <strong>und</strong> es meldeten<br />
sich tatsächlich Menschen,<br />
<strong>die</strong> von dem Angebot Gebrauch<br />
machen wollten. Außerdem hat<br />
man beim MHD ein Portfolio von<br />
einsamen Senioren, <strong>die</strong> direkt<br />
angesprochen wurden. So kamen<br />
am Heiligen Abend schließlich elf<br />
Menschen zusammen, von denen<br />
vier noch nie mit dem MHD in<br />
Kontakt waren. Wer nicht mobil<br />
war, wurde abgeholt <strong>und</strong> später<br />
wieder heimgebracht.<br />
Die Helfer erklärten sich freiwillig<br />
bereit, <strong>die</strong> Zeit von 15 bis 20 Uhr<br />
am Heiligabend zu opfern. Das<br />
Haus <strong>und</strong> der Speisesaal wurden<br />
aufwändig weihnachtlich dekoriert.<br />
„Wir haben uns wirklich ins<br />
Zeug gelegt <strong>und</strong> geschmückt wie<br />
<strong>die</strong> Irren. Es gab natürlich auch<br />
einen echten Weihnachtsba<strong>um</strong>“,<br />
erinnert sich Jutta Zuber. Als <strong>die</strong><br />
Gäste eintrafen war alles vorbereitet.<br />
Die Kerzen brannten auf<br />
den Tischen <strong>und</strong> zur Begrüßung<br />
gab es Kaffee, Plätzchen <strong>und</strong> Lebkuchen.<br />
Auch wenn man sich zunächst<br />
fremd war, kamen <strong>die</strong> Gespräche<br />
schnell in Gang <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Mitarbeiter mischten sich unter<br />
<strong>die</strong> Senioren. Weihnachtsmärchen<br />
wurden vorgelesen <strong>und</strong> bekann-<br />
62 | <strong>tassilo</strong>
Seit 2014 Dienststellenleiterin in <strong>Weilheim</strong>: Jutta Zuber.<br />
te Lieder gesungen. Es gab sogar<br />
eine Bescherung mit einer kleinen<br />
Aufmerksamkeit für jeden Gast.<br />
Highlight war <strong>das</strong> festliche Menü<br />
mit Rouladen, Knödeln, Rotkraut<br />
<strong>und</strong> Götterspeise z<strong>um</strong> Dessert.<br />
Natürlich alles unter der Aufsicht<br />
von Helferin Inge Wastian in der<br />
hauseigenen Küche zubereitet.<br />
Dankbare Gäste <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter<br />
Festlich gedeckter Tisch an Weihnachten ht<br />
2019.<br />
„Wir haben uns bewusst dafür<br />
entschieden, schon <strong>um</strong> 15 Uhr anzufangen,<br />
denn unserer Erfahrung<br />
nach sind gerade <strong>die</strong> St<strong>und</strong>en am<br />
späten Nachmittag sehr einsam<br />
für <strong>die</strong> Menschen“, begründet Jutta<br />
Zuber den Zeitplan. „Um 20.15<br />
Uhr beginnt <strong>das</strong> Weihnachtsprogamm<br />
im Fernsehen <strong>und</strong> bis dahin<br />
waren auch alle wieder zuhause.“<br />
Die Gäste waren sehr bewegt <strong>und</strong><br />
manche konnten berichten, <strong>das</strong>s<br />
sie seit Jahren keine Gesellschaft<br />
an <strong>die</strong>sem Festtag hatten. Oftmals<br />
leben deren Kinder weit entfernt<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e sind verstorben.<br />
„Es waren schon sehr emotionale<br />
St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wir würden es<br />
jederzeit wieder machen“, sagt<br />
Jutta Zuber sichtlich bewegt. „Einige<br />
Teilnehmer haben uns später<br />
sogar noch angerufen <strong>und</strong> sich für<br />
<strong>die</strong> tolle Deko <strong>und</strong> <strong>die</strong> netten Mitarbeiter<br />
bedankt. Es war also ein<br />
voller Erfolg.“ Aber auch <strong>die</strong><br />
Helfer im Haus waren dadurch<br />
erfüllt, <strong>das</strong>s sie den Menschen in<br />
<strong>Weilheim</strong> etwas Gutes tun konnten:<br />
Erich <strong>und</strong> Inge Wastian, Klaus<br />
Moon, Sylvia Huber, Hedwig Hein,<br />
Maria Saal <strong>und</strong> Florian Grabow<br />
stellten sich ganz in den Dienst der<br />
einsamen Menschen <strong>und</strong> fuhren<br />
nach dem Festessen glücklich zu<br />
ihren eigenen Familien.<br />
„In Gemeinschaft isst es sich besser.“<br />
So lautet <strong>das</strong> Credo des Malteser<br />
Hilfs<strong>die</strong>nstes in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Und genau deshalb gibt es auch<br />
seit Jahren ein Mittagessen für<br />
Senioren. Mittlerweile hat <strong>die</strong>ses<br />
Treffen Stammtischcharakter <strong>und</strong><br />
ist ausgesprochen beliebt. Doch im<br />
März <strong>2020</strong> suchte <strong>die</strong> Corona-Pandemie<br />
auch <strong>die</strong> Malteser heim –<br />
alle Events mussten z<strong>um</strong> großen<br />
Bedauern abgesagt werden. Zwar<br />
ist es geplant, damit wieder zu<br />
starten <strong>und</strong> Jutta Zuber hat mit ihren<br />
Helfern unter Berücksichtigung<br />
neuer Auflagen auch einen Plan<br />
ausgearbeitet. Trotzdem steht nun<br />
auch <strong>die</strong> Zukunft des Weihnachtsessens<br />
für einsame Menschen<br />
sprichwörtlich in den Sternen.<br />
Alle Helfer haben sich eindeutig<br />
für eine Wiederholung ausgesprochen,<br />
aber <strong>die</strong> Pandemie könnte<br />
dem Vorhaben einen Strich durch<br />
<strong>die</strong> Rechnung machen. „Wir haben<br />
z<strong>um</strong> Glück alle Namen <strong>und</strong><br />
Adressen der Menschen, <strong>die</strong> vergangenen<br />
Heiligabend hier waren<br />
<strong>und</strong> können sie kontaktieren. Im<br />
Moment sind wir mit unseren Planungen<br />
am Limit, denn wir können<br />
nur langsam alle Aktivitäten<br />
wieder hochfahren. Wir müssen<br />
nun erst einmal abwarten, wie<br />
sich <strong>die</strong> Situation entwickelt, der<br />
Mittagstisch <strong>die</strong>nt uns dabei als<br />
Testballon“, sagt Jutta Zuber. Wenn<br />
der wieder reibungslos unter den<br />
Auflagen funktioniert, stünde auch<br />
dem Weihnachtsessen nichts im<br />
Wege. Die einsamen Menschen<br />
würden <strong>die</strong><br />
festliche Veranstaltung<br />
auf jeden Fall wieder begrüßen.<br />
edl<br />
<br />
<br />
frische Fische<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
fangfrische Karpfen<br />
<br />
<br />
<br />
in Schlehdorf am Kochelsee<br />
NEU: Fischerwirt-App<br />
mit tollen Funktionen!<br />
Download im Appstore<br />
oder via QR-Code hier!<br />
Martini-Gans- & Enten-Essen<br />
Sa 14.11. & So. 15.11.<strong>2020</strong><br />
Fondue-Wochen 21.11.20 - 03.1.21<br />
Silvester Candle-Light-Dinner ab 18 Uhr<br />
in unseren schönen Altholzstüberln<br />
(8-40 Pers.) – z.B. m. Punschempfang am Feuerkessel!<br />
Unsere aktuellen Öffnungszeiten finden Sie auf<br />
www.fischerwirt.bayern<br />
Krisenbedingte Anpassungen jederzeit möglich!<br />
Bei uns sind alle Menschen willkommen, auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />
aus ges<strong>und</strong>heitlichen Gründen keinen M<strong>und</strong>-Nasen-<br />
Schutz tragen können!!!<br />
Durchgehend warme<br />
Küche 11-22 Uhr!<br />
Betriebsurlaub<br />
vom 10.1. bis 4.2.2021<br />
Adams Gastro oHG · Unterauer Str. 1 · 82444 Schlehdorf<br />
Tel. 0 88 51-4 84 · info@fischerwirt.bayern · www.fischerwirt.bayern<br />
<br />
<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 63
NOVEMBER/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>November</strong> bis 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2020</strong><br />
Stand 12.10.<strong>2020</strong> – kurzfristige Absagen, Änderungen <strong>und</strong> Einschränkungen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Corona-Pandemie sind möglich!<br />
WEILHEIM<br />
SO 01.11.<br />
Allerheiligen<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „SEDIE – vom Sitzen<br />
<strong>und</strong> Bleiben“ von Sabine Jakobs<br />
im Stadtmuse<strong>um</strong><br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Lachtreff „Ammer-Lachen mit Heiner“<br />
am <strong>r<strong>und</strong></strong>en Pavillon südl. der<br />
kl. Ammerbrücke. Kostenlos, Anm.<br />
unter heiner.putzier@t-online.de<br />
STARNBERG<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „nah-fern“ der Kuratorinnen<br />
Katharina Kreye, Ulrike<br />
Prusseit <strong>und</strong> Ursula Steglich-<br />
Schaupp in der Schalterhalle des<br />
Kulturbahnhofs. Bis 15.11<br />
PENZBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Niemals wieder!“<br />
300 „Mahnbl<strong>um</strong>en“ für Penzberg<br />
z<strong>um</strong> 75. Gedenkjahr der Mordnacht<br />
am Stadtplatz, am Platz „An<br />
der Freiheit“, auf dem Friedhof<br />
sowie am Muse<strong>um</strong> als Kunst im<br />
öffentlichen Ra<strong>um</strong>. Bis 6.12.<br />
MURNAU<br />
ganztags<br />
Fotoausstellung „Kottmüller<br />
Allee“ von Christian Kolb in der<br />
Kottmüller Allee. Solarleuchten<br />
sorgen für längere Besichtigungszeit.<br />
Eintritt frei. Bis 6.1.21<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Sonderausstellung „Innen, außen,<br />
drinnen, draußen“ – Aquarelle<br />
<strong>und</strong> Grafiken der Klassischen Moderne<br />
im Schloßmuse<strong>um</strong>. Eintritt:<br />
6 €. Bis 4.7.21<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Es kommen kalte<br />
Zeiten – Murnau von 1919 bis 1950“<br />
im Schloßmuse<strong>um</strong>. Bis 22.11.<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
PÄHL<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Neue Perspektiven“<br />
in der Galerie im unteren Schloss.<br />
Eintritt frei. Bis 29.11.<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung zur Ortsgeschichte im<br />
Spiegel der Tutzinger Straßennamen<br />
„Große Namen – Kleine Straßen“<br />
im Ortsmuse<strong>um</strong>. Bis 10.1.<br />
16.00 <strong>und</strong> 19.00 Uhr<br />
Konzert mit dem „Deutschen<br />
Streichtrio“ z<strong>um</strong> 250. Geburtstag<br />
von Ludwig van Beethoven im<br />
Musiksaal der Evangelischen Akademie.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />
www.musikfre<strong>und</strong>e-tutzing.info<br />
oder 08158 / 3876. Siehe Seite 44<br />
PEISSENBERG<br />
MO 02.11.<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
TUTZING<br />
8.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Are your real? Virtuelle<br />
Welten“ der GEDOK München<br />
im EG der Akademie für Politische<br />
Bildung. Bis Mai 2021<br />
WEILHEIM<br />
DI 03.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Bauernstammtisch im Gasthof<br />
Neue Post<br />
DIESSEN<br />
MI 04.11.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
PEISSENBERG<br />
DO 05.11.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Vernissage „Objektkunst aus<br />
Industrieprodukten“ des Kunstvereins<br />
DIE ROSENINSEL in der<br />
Schlossberghalle. Anmeldung unter<br />
info@<strong>die</strong>roseninsel.de, Eintritt<br />
frei, Ausstellung bis 11.11.<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler<br />
& Kunst-Interessierte im Gasthof<br />
Drexl<br />
WEILHEIM<br />
FR 06.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
RAISTING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />
von den Ammersee Actors<br />
im Gasthof Drexl. Einlass ab 18<br />
Uhr. Infos <strong>und</strong> Tickets für 10 € im<br />
Computer-Centr<strong>um</strong> Diessen oder<br />
unter 08807 / 8976. Siehe Seite 23<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />
Di, 10. Nov. 16.00 bis 20.00 Uhr Diessen, Mehrzweckhalle<br />
Do, 19. Nov. 15.00 bis 20.00 Uhr Marnbach, Gemeindehaus<br />
Fr, 20. Nov. 15.00 bis 20.00 Uhr Marnbach, Gemeindehaus<br />
Mo, 14. Dez. 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- u. Tagungszentr<strong>um</strong><br />
Mo, 21. Dez. 15.00 bis 20.00 Uhr Starnberg, Schlossberghalle<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
DIESSEN<br />
SA 07.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 65
RAISTING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />
von den Ammersee Actors im<br />
Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />
Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Führung „Neptun ist der äußerste<br />
Planet mit interessanter Entdeckungsgeschichte“<br />
in der<br />
Sternwarte. Nur bei klarem Himmel.<br />
Eintritt frei. www.sternwarteeberfing.de<br />
ODERDING<br />
19.30 Uhr<br />
Martinschießen mit dem Zimmerstutzen<br />
der SG Oderding e.V. im<br />
Schützenstüberl<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
MURNAU<br />
SO 08.11.<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
SCHONGAU<br />
MO 09.11.<br />
8.00 Uhr<br />
Anmeldebeginn für <strong>die</strong> Schongauer<br />
Ausbildungsmesse „SAM2021“<br />
am 24.03.2021. Weitere Infos <strong>und</strong><br />
Anmeldeformular ab heute z<strong>um</strong><br />
Download unter www.schongauerausbildungsmesse.de<br />
WEILHEIM<br />
DI 10.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Dok<strong>um</strong>entarfilm „PowerToChange<br />
- Die Energierebellion“ im Rahmen<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Agendakinos<br />
im Starlight Kino. Eintritt 9 €,<br />
Anmeldung unter heiner.putzier@tonline.de.<br />
Nähere Infos unter<br />
www.<strong>Weilheim</strong>erAgenda21.de<br />
DIESSEN<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Mehrzweckhalle<br />
DIESSEN<br />
MI 11.11.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof „Zur Post“<br />
PEISSENBERG<br />
DO 12.11.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
18.00 bis 21.30 Uhr<br />
Vortrag z<strong>um</strong> 75. Jahrestag der<br />
Penzberger Mordnacht im Wirtshaus<br />
zur Koinschaufe<br />
WEILHEIM<br />
FR 13.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung – Michael Stacheder liest<br />
<strong>und</strong> erzählt aus Max Mannheimer<br />
in der Stadtbücherei<br />
RAISTING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />
von den Ammersee Actors im<br />
Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />
Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
DIESSEN<br />
SA 14.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hochzeitsmesse im H'ugo's Beach<br />
Club. Weitere Infos <strong>und</strong> Tickets<br />
unter www.hochzeitsmessestarnberger-see.de.<br />
Siehe Anzeige<br />
Seite 50<br />
RAISTING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Resturlaub im Ladyhort“<br />
von den Ammersee Actors im<br />
Gasthof Drexl. Einlass ab 18 Uhr.<br />
Nähere Infos <strong>und</strong> VVK siehe Seite 23<br />
POLLING<br />
14.00 Uhr<br />
Milchverkostung auf dem<br />
Albrechthof. Anmeldung unter<br />
pfaffenwinkel@slowfood.de<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />
Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />
0160 / 90151168<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
STARNBERG<br />
SO 15.11.<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hochzeitsmesse im H'ugo's Beach<br />
Club. Weitere Infos <strong>und</strong> Tickets<br />
unter www.hochzeitsmessestarnberger-see.de.<br />
Siehe Anzeige<br />
Seite 50<br />
PENZBERG<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Live-Hörspiel „Das andere Leben“<br />
mit Thomas Darchinger. Begleitprogramm<br />
zur Ausstellung „Niemals<br />
wieder! 300 Mahnbl<strong>um</strong>en<br />
für Penzberg“ in der Stadthalle.<br />
Eintritt: 5 €. Anmeldung unter<br />
muse<strong>um</strong>@penzberg.de<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
/<br />
66 | <strong>tassilo</strong>
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
WEILHEIM<br />
DI 17.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ in der Schule.<br />
Eintritt: 1 €<br />
DIESSEN<br />
MI 18.11.<br />
Buß- <strong>und</strong> Bettag<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Pfarrheim.<br />
Eintritt: 1 €<br />
PEISSENBERG<br />
DO 19.11.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Vortrag „Kunststoffe – Verbrauch,<br />
Verwertung, Vermeidung“ im<br />
Bürgerhaus. Anmeldung <strong>und</strong> Infos<br />
unter 08803 / 690-400 oder www.<br />
vhs.peissenberg.de. Eintritt: 5,50 €<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
MARNBACH<br />
15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im Gemeindehaus<br />
WEILHEIM<br />
FR 20.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Pantomime-Theater „Déja vu“<br />
mit Bodecker & Neander in der<br />
Tiefstollenhalle. Kosten: VVK 24 €,<br />
AK 26 €. Siehe Seite 22 <strong>und</strong> Seite 34<br />
MARNBACH<br />
15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im Gemeindehaus<br />
ODERDING<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag zu Alltagskompetenz für<br />
Christen „Segnend durchs Jahr –<br />
segensreiches Jahr!“ mit KLB-<br />
Bildungsreferentin Jutta Maier im<br />
Dorfgemeinschaftshaus<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
DIESSEN<br />
SA 21.11.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
EBERFING<br />
19.00 Uhr<br />
Führung „Mond mit seinen<br />
Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen.<br />
Verdeutlichung der Entstehung.“<br />
in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
POLLING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Feuerwehrhaus.<br />
Eintritt: 1 €<br />
ANDECHS<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Adventsausstellung in der<br />
„Manufaktur für Grünes – Stefan<br />
Dorn“. Bis 28.11. Siehe Anzeige<br />
Seite 40 <strong>und</strong> www.bl<strong>um</strong>en-dorn.de<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
MURNAU<br />
SO 22.11.<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
WIELENBACH<br />
MO 23.11.<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Feuerwehrhaus.<br />
Eintritt: 1 €<br />
WEILHEIM<br />
DI 24.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PÄHL<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt 1 €<br />
DIESSEN<br />
MI 25.11.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
WEILHEIM<br />
DO 26.11.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Spazieren <strong>und</strong> Parlieren. Treffpunkt<br />
am Wohnmobilstellplatz an<br />
der Ammerschule. Anmeldung bis<br />
25.10. unter 0881 / 909590-0<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule.<br />
Eintritt: 1 €<br />
WEILHEIM<br />
FR 27.11.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
HUGLFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Schmitterhof<br />
POLLING<br />
09.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkauf von Adventskränzen<br />
<strong>und</strong> -gestecken in der Hütte des<br />
Gartenbauvereins in der Untermühlstraße<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 67
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
PEISSENBERG<br />
SA 28.11.<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ in der Bücherei.<br />
Eintritt: 1 €<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
OBERHAUSEN<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Hui Buh – Das<br />
Schlossgespenst“ im Rathaus.<br />
Eintritt: 1 €<br />
POLLING<br />
09.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkauf von Adventskränzen<br />
<strong>und</strong> -gestecken in der Hütte des<br />
Gartenbauvereins in der Untermühlstraße<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling „70er Jahre“ mit<br />
DJ <strong>und</strong> Animation im Bowling<br />
Islands. Uhrzeiten können<br />
abweichen. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
PEITING<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkaufsoffener Adventssamstag<br />
in vielen Peitinger Geschäften.<br />
Adventliche Volksmusik in der<br />
Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />
14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />
Siehe Anzeige Seite 64<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867/48<br />
489<br />
WEILHEIM<br />
SO 29.11.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Seniorenstammtisch im Gasthaus<br />
z<strong>um</strong> Neuner. Anmeldung unter<br />
0881 / 92793424<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Marienplatz<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird gebeten.<br />
www.bowling-islands.de<br />
WEILHEIM<br />
DI 01.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Bauernstammtisch im Gasthof<br />
Neue Post<br />
TUTZING<br />
8.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Are your real? Virtuelle<br />
Welten“ der GEDOK München<br />
im EG der Akademie für Politische<br />
Bildung. Bis Mai 2021<br />
DIESSEN<br />
MI 02.12.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
PEISSENBERG<br />
DO 03.12.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Offener Stammtisch für Künstler<br />
& Kunst-Interessierte im Gasthof<br />
Drexl<br />
WEILHEIM<br />
FR 04.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert mit dem Gitarrenduo<br />
„Estilo“ in der Tiefstollenhalle.<br />
Kosten: VVK 13 €, AK 15 €. Alte Tickets<br />
für 26.6. bleiben gültig. Siehe<br />
Seite 22 <strong>und</strong> Anzeige Seite 34<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
WEILHEIM<br />
SA 05.12.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Besichtigungstermine<br />
13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Bayerische Weltreise“<br />
mit Knedl & Kraut in der Stadthalle.<br />
Einlass: 19 Uhr<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Führung „Offene Sternhaufen –<br />
der Kindergarten der Sterne“ in<br />
der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
/<br />
68 | <strong>tassilo</strong>
ODERDING<br />
PEISSENBERG<br />
DIESSEN<br />
FELDAFING<br />
TUTZING<br />
19.00 Uhr<br />
Pokalschießen „Meiendrespokal<br />
<strong>und</strong> Packlschießen“ im Schützenstüberl<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
PEITING<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkaufsoffener Adventssamstag<br />
in vielen Peitinger Geschäften.<br />
Adventliche Volksmusik in der<br />
Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />
14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />
Siehe Anzeige Seite 64<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
WEILHEIM<br />
SO 06.12.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Lachtreff „Ammer-Lachen mit<br />
Heiner“, Treffpunkt am <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
Pavillon südlich der kleinen Ammerbrücke.<br />
Kostenlos, Anmeldung<br />
unter heiner.putzier@t-online.de<br />
10.30 Uhr<br />
Patrozini<strong>um</strong> in der St. Barbara<br />
Kirche<br />
DIESSEN<br />
16.00 Uhr<br />
Volksmusik zur Adventszeit im<br />
Marienmünster. Eintritt: 10 €<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird gebeten.<br />
www.bowling-islands.de<br />
PEISSENBERG<br />
MO 07.12.<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
WEILHEIM<br />
DI 08.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PEISSENBERG<br />
MI 09.12.<br />
6.00 Uhr<br />
Rorate-Messe in der St. Barbara<br />
Kirche<br />
19.00 Uhr<br />
Rorate-Messe in der St. Johann<br />
Kirche<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kaffeetreff des Frauenb<strong>und</strong>es im<br />
Gasthof „Zur Post“<br />
PEISSENBERG<br />
DO 10.12.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
WEILHEIM<br />
FR 11.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Klaus Hoffmann singt<br />
Brel“ im Kulturhaus beccult. Eintritt:<br />
35 €. VVK Gemeindebücherei<br />
oder 08157 / 4871<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
WEILHEIM<br />
SA 12.12.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />
Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter www.<br />
kreativitaet-in-bewegung.de oder<br />
0160 / 90151168<br />
PEITING<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkaufsoffener Adventssamstag<br />
in vielen Peitinger Geschäften.<br />
Adventliche Volksmusik in der<br />
Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />
14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />
Siehe Anzeige Seite 64<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 867/48<br />
489<br />
WEILHEIM<br />
SO 13.12. .<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Besichtigungstermine<br />
13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
november / dezember <strong>2020</strong> | 69
MURNAU<br />
MO 14.12.<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
WEILHEIM<br />
DI 15.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
DIESSEN<br />
MI 16.12.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
PEISSENBERG<br />
DO 17.12.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
WEILHEIM<br />
FR 18.12.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE TASSILO<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6.<br />
www.weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
PENZBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Neues Programm“ mit<br />
Wolfgang Krebs in der Stadthalle.<br />
Einlass: 19 Uhr<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der Kirche<br />
St. Ulrich<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Auf Vorbestellung<br />
unter 08867 / 489<br />
WEILHEIM<br />
SA 19.12.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Besichtigungstermine<br />
13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung „Hinter Glas gemalt –<br />
Facetten einer Technik vom Blauen<br />
Reiter bis in <strong>die</strong> Gegenwart“<br />
im Stadtmuse<strong>um</strong>. Bis 11.4.<br />
EBERFING<br />
19.00 Uhr<br />
Führung „Mond mit seinen<br />
Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen.<br />
Verdeutlichung der Entstehung.“<br />
in der Sternwarte. Nur bei klarem<br />
Himmel. Eintritt frei. Weitere Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling Islands. Uhrzeiten<br />
können abweichen. Um Anmeldung<br />
wird gebeten. Weitere Infos unter<br />
www.bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Rathausplatz<br />
PEITING<br />
8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Verkaufsoffener Adventssamstag<br />
in vielen Peitinger Geschäften.<br />
Adventliche Volksmusik in der<br />
Wallfahrtskirche Maria Egg von<br />
14.30 bis 15.30 Uhr. Eintritt frei.<br />
Siehe Anzeige Seite 64<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
WEILHEIM<br />
SO 20.12. .<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Besichtigungstermine<br />
13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
8 €. Anmeldung erforderlich unter<br />
www.murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
TUTZING<br />
16.00 <strong>und</strong> 19.00 Uhr<br />
Adventskonzert „Bachs h-moll<br />
Suite <strong>und</strong> mehr“ mit den Dresdner<br />
Kapellsolisten im Musiksaal<br />
der Evangelischen Akademie. Anmeldung<br />
unter www.musikfre<strong>und</strong>etutzing.info<br />
oder 08158 / 3876<br />
WEILHEIM<br />
MO 21.12.<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
STARNBERG<br />
15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Schlossberghalle<br />
WEILHEIM<br />
DI 22.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
WEILHEIM<br />
MI 23.12.<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
WEILHEIM<br />
DO 24.12.<br />
Heiligabend<br />
15.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
/<br />
70 | <strong>tassilo</strong>
WEILHEIM<br />
FR 25.12.<br />
1. Weihnachtsfeiertag<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
WEILHEIM<br />
SA 26.12.<br />
2. Weihnachtsfeiertag<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Besichtigungstermine<br />
13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 24.00 Uhr<br />
Party Bowling „70er Jahre“ mit<br />
DJ <strong>und</strong> Animation im Bowling<br />
Islands. Uhrzeiten können<br />
abweichen. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Auf Vorbestellung unter 08867 / 489<br />
> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Anschrift<br />
„<strong>tassilo</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.<strong>tassilo</strong>.de<br />
WEILHEIM<br />
SO 27.12.<br />
10.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Infos<br />
unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de.<br />
Weitere Termine 13.30 <strong>und</strong> 16 Uhr<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung erforderlich unter www.<br />
murnau.de/de/erlebnisse.html<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Um Anmeldung wird<br />
gebeten. Weitere Infos unter www.<br />
bowling-islands.de<br />
WEILHEIM<br />
MO 28.12.<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
WEILHEIM<br />
DI 29.12.<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />
Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 53.<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
WEILHEIM<br />
MI 30.12.<br />
14.00 Uhr<br />
Besichtigung des Krippenmuse<strong>um</strong>s<br />
in der Petelgasse 6. Weitere<br />
Infos unter 0881 / 40033 oder www.<br />
weilheimer-krippenmuse<strong>um</strong>.de<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Viktualienmarkt in der<br />
Von-Eichendorff-Straße 1<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
DIESSEN<br />
DO 31.12.<br />
Silvester<br />
22.30 Uhr<br />
Silvesterkonzert mit Hans Jürgen<br />
Huber <strong>und</strong> Stephan Ronkov im<br />
Marienmünster. Eintritt: 15 €.<br />
Kartenreservierung unter www.<br />
muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de oder<br />
08807 / 3229749<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Silvester-Frühschoppen im<br />
Griesbräu. Reservierung