DorfStadt 16-2020
Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.
Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.
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Elbvororte DorfStadt-Zeitung 16/2020 • 19.11.2020 • 11
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Mika (15) besucht die 10.
Klasse im Gymnasium Blan -
kenese. Sie hat sich mit
ihrer ehemaligen Schul -
leiterin der Gorch-Fock-
Schule über ihr – neues –
Leben im Lockdown mit
Homeschooling und dem mühsamen
Schulstart unter Coro -
na bedingungen unterhalten.
Über Verluste, aber auch über
Momente, die in schöner
Erinnerung bleiben.
Vera Klischan: Liebe Mika, ich
kenne Dich von der Gorck-
Fock-Schule, der Du aber
längst entwachsen bist. Er -
zähle uns ein wenig über Dich
– wo Du wohnst und welche
Schule Du besuchst.
Mika: Ich wohne im Trep pen -
viertel in Blankenese und besuche
das Gymnasium Blanke -
nese. Ich bin in der 10. Klasse.
Meine jüngere Schwester geht
auch auf meine Schule. Unser
kleiner Bruder ist noch in der
Gorch-Fock-Schule.
In der Grundschule bist Du
jeden Morgen fröhlich in
Deine Klasse gegangen. Gehst
Du immer noch gern in die
Schule?
Ja, tatsächlich! Ich gehe gern
zur Schule, besonders nach dem
Lockdown durch Corona. Diese
Zeit war anstrengend. Des we -
gen habe ich mich sehr auf die
Schule gefreut. Freunde zu treffen,
etwas zu tun zu haben.
Außerdem mag ich es, wenn ich
etwas Neues lerne.
Corona hat unser Leben auf
den Kopf gestellt – auch Euer
Schulleben. Wie hast Du den
Lockdown nach den Früh -
jahrs ferien erlebt?
Es war eine anstrengende Zeit!
Am Ende der Märzferien, als
die Schulschließung beschlossen
wurde, klang es zunächst
nach einer entspannten Phase:
Ich dachte, wir bleiben einfach
noch ein wenig zu Hause,
schlafen morgens länger, haben
weniger zu tun und in ein paar
Wochen ist alles wieder vorbei
und wie immer. Aber es dauerte
viel länger als gedacht. Un -
sere Aufgaben von der Schule
kamen anfangs per E-Mail an
die Eltern, später über eine
Online-Plattform. Nichts wurde
mehr direkt erklärt, man musste
sich vieles selbst erschlie -
ßen. Manchmal dauerte es lan -
ge, bis die Erklärung von der
Schule kam. Der Halt durch die
Schule fiel für mich weg. Tref -
fen mit Freunden und Aktivi -
täten fanden nicht mehr statt.
Ich musste meine schulischen
Aufgaben allein organisieren
und viel allein leisten. Anfangs
von der
Polizei
empfohlener
Errichter-
Betrieb
Schenefelder Landstr. 281
22589 Hamburg
Tel.:873032·Fax:8701080
www.kohlermann.de
Mika, 15, fröhlich: Ausgebremst von einem Virus
Lockdown, Homeschooling, Maskenpflicht an Stelle von Tanzstunde, Sportverein und Klassenreise – ein Interview von Vera Klischan
BLANKENESE
habe ich nur mit Freunden und
Freundinnen telefoniert, später
war dann auch ein Treffen mit
einer Freundin möglich.
Was waren die größten Pro -
bleme im Homeschooling für
Dich/Deine Freundinnen und
Freunde?
Ich habe ziemlich starken Druck
von der Schule gespürt. In vielen
Fächern kam sehr viel
Material von den Lehrern. Am
Nachmittag hatte man dann
nicht mehr viel zu tun. Ich
fühlte mich manchmal nutzlos.
Die Ferien fühlten sich nicht
mehr wie Ferien an, weil wir
immer zu Hause waren. Früher
habe ich mich immer auf die
Ferien gefreut, auf Sachen, zu
denen ich sonst keine Zeit
hatte. Aber all das hatte ich
während des Lockdowns schon
gemacht.
Gab es in diesen Wochen positive
Aspekte für Dich?
Man lernte seine Aufgaben zu
strukturieren und sich selbst
gut zu organisieren. Ich musste
mir einen festen Plan machen.
Das war gut und das nehme ich
aus dieser Zeit mit. Meine
Schwe ster und ich haben uns
fast jeden Tag um unseren kleinen
Bruder gekümmert. Da -
durch habe ich besser erklären
gelernt. Meine Eltern haben
gearbeitet, wir haben uns ge -
kümmert. Es gab aber auch
Kon flikte mit dem kleinen
Bruder.
Hat sich Euer Familienleben
im Lockdown verändert?
Wir haben viel mehr miteinander
geredet und das war schön.
Wir haben oft alle zusammen
lange am Abendbrottisch gesessen.
Es war auch nötig, irgendjemanden
vom Tag zu erzählen,
damit jemand stolz auf einen
ist. Sonst kommt das von den
Lehrern und jetzt von der Fa -
milie. Konflikte eskalierten viel
Mika im Sommer – fröhlich trotz Corona-Beschränkungen
schneller als normalerweise.
Unsere Eltern haben viel mit
uns über die neue Situation
gesprochen. Sie wussten, was
wir leisten. Meine Geschwister
und ich sind jeden Morgen joggen
gegangen – zu dritt. Das
war gut für die Konzentration.
Oft haben wir zusammen auf
der Bank gesessen und auf die
Elbe geschaut. Das waren sehr
schöne Momente.
Nach den Sommerferien gab
es wieder Präsenzunterricht?
Aber weit weg von der Nor -
malität vor der Pandemie. Wie
sieht solch ein neuer Schul -
alltag aus?
Wir mussten bis Ende Oktober
auf dem Schulhof Masken tragen,
in Klassenräumen war es
bis zu den neuen Regeln ab
November freiwillig. Die Lehrer
kontrollieren stark, ob wir die
Masken tragen und Abstand
halten. Es wird viel mehr gelüftet,
alle 20 Minuten für fünf
Minuten. Wir sitzen alle mit
Decken und Jacken im Klas -
senraum. Ich sitze am Fenster,
da ist es oft besonders kalt.
Viele von uns tragen schon seit
dem Sommer im Unterricht eine
Maske, weil einige Lehrer das
wollten. Alle reden deswegen
leiser. Das ist ein Problem,
auch wegen des Lärms von
draußen. Der Schulchor findet
wieder statt, aber unter extremen
Sicherheitsbedingungen.
Wir sitzen alle auf Stühlen mit
Foto: Drechsel
großem Abstand. Klassenüber -
greifend im Jahrgang dürfen
wir Kontakt haben, aber nicht
mit den anderen Jahrgängen.
Die CDU-Blankenese ist auch in
dieser Zeit ansprechbar. Fragen
und informieren Sie sich gerne:
www.cdu-blankenese.de
Gibt es auch Dinge, die komplett
wegfallen? Was fehlt
Euch am meisten?
Es gibt keine Klassenreisen,
keine Feiern, keine Konzerte. In
der Pause müssen wir uns in
bestimmten Bereichen aufhalten,
damit die Jahrgänge sich
nicht mischen. Praktika finden
nicht statt.
Ich wünsche mir mehr digitales
Lernen, dass die digitale Schul -
plattform von allen Lehrern
weiterhin benutzt wird. Wäh -
rend des Lockdowns war das so,
jetzt leider nicht mehr. Viele
Lehrer greifen im Umgang mit
den digitalen Medien auf Schü -
lerhilfe zurück. Einige Lehrer
haben sich sehr um ihre Schül -
er und Schülerinnen gekümmert,
auch um das persönliche
Wohlbefinden. Viele haben sich
große Mühe gegeben.
Hast Du das Gefühl, dass
wichtige Inhalte auf der
Strecke bleiben?
Nein, wir lernen nicht weniger.
Während des Lockdowns ist der
Spagat weiter auseinander
gegangen zwischen denen, die
gut selbstorganisiert arbeiten
konnten oder zu Hause viel
Hilfe bekamen und den Schü -
lern und Schülerinnen, die auf
mehr Erklärungen angewiesen
gewesen wären. In den Fächern
Mathe und Chemie merkt man
das beispielsweise stärker, we -
niger in Deutsch und PGW (Po -
litik, Gesellschaft, Wirtschaft).
Was hat sich für Dich am meisten
verändert?
Einige Freundschaften sind
enger geworden, weil man sich
noch intensiver miteinander
ausgetauscht hat, andere
Freund schaften haben durch
den selteneren Kontakt aber
auch gelitten. Es gab ein paar
Krisen mit Freunden und Freun -
dinnen, die ich zum Glück wieder
hingekriegt habe. Als wir
wieder in der Schule waren, gab
es so viel zu erzählen. So vieles
hatte sich lange angestaut! Es
war für uns alle sehr viel auf
einmal.
Nach den Sommerferien war es
schon eine sehr turbulente
Zeit!!!
Liebe Mika, was ist Dein größter
Wunsch?
Dass Corona endlich weg ist!
Dass alles nicht mehr so
anstrengend ist! Die Probleme,
die da sind, werden durch
Corona erschwert. Jetzt gibt es
wieder Einschränkungen. Die
Musikschule darf zwar noch
offen sein, aber zum Beispiel
die Tanzschule ist geschlossen,
und auch die Sportvereine. Ich
habe Angst, dass die Schule
geschlossen wird. Das geht
nicht allen so, manche meiner
Klassenkameraden würden sich
über eine erneute Schulschlie -
ßung durchaus freuen. Ich
wünsche mir, dass mein Leben
wieder so unbeschwert wird wie
vor Corona.
Liebe Mika, ich danke Dir
herzlich für Deine ehrlichen,
differenzierten Antworten. Es
war eine Freude für mich, mit
Dir zu sprechen. Ich habe
große Hochachtung vor Deiner
Leistung und der Deiner gan -
zen Familie.
Das Interview erscheint mit
freundlicher Genehmigung von
www.blankenese.de
Blankenese
Stadtteilbüro Osdorf
eröffnet
Jetzt gehts richtig los: Das
Stadtteilbüro in der Ge -
OSDORF
meide St. Simeon startet
zunächst in den Räumen
der Eisdiele im Dorf! Seit
Anfang November öffnet Beate
Reinhold dort jeweils Dienstag
und Mittwoch von 14 bis 17
Uhr und Freitag von 10 bis 13
Uhr (natürlich unter Corona-
Vorsichtmaßnahmen und Be -
din gungen) die Türen für alle
Mitbürger, die sich für ein
Selbstbestimmtes Älterwerden
mit mehr Lebensfreude interessieren
und engagieren.
Ob Auskünfte oder Anre gun -
gen, Informationen, Wünsche
oder Sorgen – das Stadtteilbüro
bietet einen Raum um miteinander
in Kontakt zu kommen
und zum Austausch über alle
Themen rund ums Älterwerden.
Am Herzen liegt Beate Rein -
hold dabei auch die Unter stüt -
zung zur Digitalisierung von
Senioren und der Umgang mit
der neuen Online-Plattform.
In der gemütlichen Eisdiele
informiert Beate Reinhold
Interessierte bei Kaffee und
Klönschnack auch über Lido
und weist gern in die einfache
Nutzung und den Umgang mit
Lido ein.
Stadtteil-Büro Osdorf
Rugenbarg 10
Tel.: (01 70) 6 75 32 13
Durch die Geschichte
Ab sofort können sich Be -
sucher des Einkaufscenters
OSDORF
über die Historie des Born
Centers informieren. Von der
Grund stein legung bis zur
Modernisierung erzählt der
Zeitstrahl vieles über die
Entwicklung des Centers und
des Quartiers.
„Wir hoffen, dass der Zeitstrahl
zum kurzen Verweilen einlädt
und die Besucher auf eine kleine
Reise mitnimmt“, so Anna
Grimm vom Stadtteiltourismus
Osdorfer Born.
ioki-Shuttle fährt weiter
Seit Mitte 2018 verstärken
die On-Demand-Shuttles
des DB-Tochterunterneh -
mens ioki und der Ver -
kehrsbetriebe Hamburg-
Holstein GmbH den Öffent -
lichen Personennah ver kehr in
Hamburg. Mit positiver Bilanz:
Über 400.000 Fahrgäste haben
den individuellen Shuttle-Ser -
vice in den Stadtteilen Lurup,
Osdorf und Billbrook in den vergangenen
zweieinhalb Jah ren
bereits genutzt. Die 20 emis sionsfreien
Elektro-Shuttles bringen
täglich rund um die Uhr
Fahrgäste auf flexiblen Routen
ans Ziel und haben schon 1,4
Millionen Kilometer zurückgelegt.
Jetzt wurde das Erfolgs -
modell um ein Jahr verlängert!
OSDORF