12 Die <strong>Digital</strong>isierung ist heute aus kaum einem Lebensbereich mehr wegzudenken. Foto: Phonlamai Photo/ shutterstock.com
FÖRDERUNG 13 Den Wandel als Chance nutzen Förderungen Die <strong>Digital</strong>isierung verändert unser Leben und Arbeiten, unseren Konsum und die Art, wie wir kommunizieren. Sie schafft neue Arbeitsfelder und kurbelt die Wirtschaft an, weshalb das Land viele Maßnahmen fördert. Von Martin Dambacher Die digitale Transformation ist in vollem Gange und heute schon aus vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Was vor wenigen Jahren noch kaum denkbar war, ist mittlerweile oft Alltag. Im Gegensatz zu Online-Shopping oder Smart-Home-Lösungen im Privatleben sind digitale Strukturen und Prozesse in der Arbeitswelt meist nicht ganz so einfach und schnell implementierbar, da diese komplexer und kostenintensiver sind. Viele Unternehmen stellt die digitale Revolution deshalb vor große Herausforderungen. Deshalb fragte sich die baden-württembergische Landesregierung vor einiger Zeit, wie dieser Wandel zum Wohle der Wirtschaft und des Landes gestaltet werden könnte, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen sowie den Menschen die entsprechenden Fähigkeiten für das digitale Zeitalter vermitteln zu können. <strong>Das</strong> formulierte Ziel: Die Stärken des Landes stärken, damit aus Baden-Württemberg eine digitale Leitregion wird und der deutsche Südwesten als internationaler Premiumstandort für die digitale Wirtschaft gilt. Um dies zu schaffen, wurde auf Bestreben von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut im Mai 2017 die „Initiative Wirtschaft 4.0 Baden-Württemberg“ gestartet, die rund 40 Partnerorganisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Kammern, Verbänden und Gewerkschaften umfasst. Der Begriff „Wirtschaft 4.0“ meint dabei die <strong>Digital</strong>isierung und Vernetzung explizit aller Branchen im Land – angefangen bei der Industrie über das Handwerk, den Handel und Dienstleistungen bis hin zu Kultur-, Kreativ-, Informations- und Kommunikationswissenschaften. Mittelstand als Motor Um seine Stellung als starker Wirtschaftsfaktor und größter Arbeitgeber im Land auch in Zukunft zu sichern, muss insbesondere der Mittelstand noch stärker und konsequenter beim Einstieg in das Thema Wirtschaft 4.0 unterstützt werden. Neben den vom Land geförderten regionalen <strong>Digital</strong>isierungszentren, die den Unternehmen als erste Anlaufstelle bei Fragen zur <strong>Digital</strong>isierung dienen sollen, gibt es deshalb zahlreiche Subventionen wie beispielsweise die im Juli 2018 aufgelegte <strong>Digital</strong>isierungsprämie. Diese belohnt konkrete Projekte zur Einfüh- Förderungen auf einen Blick Um Licht ins Dunkel der unzähligen Möglichkeiten im Bereich der <strong>Digital</strong>isierung zu bringen, bietet das Land Baden-Württemberg Informationsplattformen an: »» www.digital-bw.de »» www.wirtschaftdigital-bw.de »» www.startupbw.de 2.300 Anträge für die <strong>Digital</strong>isierungsprämie wurden bereits gestellt. Mit der Prämie sollen konkrete Projekte gefördert werden, die digitale Lösungen einführen und zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Ausführliche Details zu den einzelnen Förderprogrammen und -maßnahmen sind unter www.wirtschaft-digital-bw.de/service/angebote/foerderprogramme/ zu finden – ebenfalls sind hier auch Subventionen des Bundes und der EU aufgeführt. rung digitaler Lösungen sowie zur Verbesserung der IT-Sicherheit mit Kostenvolumen bis zu 100.000 Euro in Unternehmen bis 100 Mitarbeiter mit einem Tilgungszuschuss zwischen 5.000 und 10.000 Euro. „Die große Nachfrage zeigt, dass wir mit der <strong>Digital</strong>isierungsprämie den Bedarf der Unternehmen im Land getroffen haben“, erklärt Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut stolz. „Besonders freut es mich, dass die Unternehmen so rasch in die Umsetzung gehen und die bereitgestellten finanziellen Mittel damit schnell vor Ort ihre Wirkung entfalten“, so die Ministerin weiter. Insgesamt seien so bereits Investitionen von über 70 Millionen Euro angestoßen worden. Von den Maßnahmen bisher am stärksten profitiert haben das Handwerk und der Dienstleistungssektor (je rund 17 Prozent), gefolgt vom Handel (rund 14 Prozent) und dem verarbeitenden Gewerbe (rund 13 Prozent). Aber auch im Gastgewerbe findet das Förderprogramm mit rund 6 Prozent der Anträge guten Anklang. Aber nicht nur der Mittelstand kommt in den Genuss finanzieller Förderungen. Mit dem neuen Innovationsgutschein „Hightech Digtial“ werden pilotartige Forschungs- und Entwicklungsvorhaben etablierter Unternehmen im Bereich digitaler Geschäftsmodelle sowie Anwendungsprojekte in den Bereichen Industrie 4.0, vernetzte Systeme und Prozesse, Internet der Dinge (IoT), Smart Services, hochflexible Automatisierung, Big Data, Simulationsmodelle oder Virtual und Augmented Reality unterstützt. Der Zuschuss beträgt dabei bis zu 20.000 Euro auf die Inanspruchnahme externer Dienstleistungen. Innovative Hightech-Start-ups werden mit einer Frühphasenförderung von bis zu 20.000 Euro bedacht, wenn sie in einem der vier Zukunftsfelder Informations- und Kommunikationstechnologie, nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft oder Ressourceneffizienz tätig sind.