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FÖRDERUNG 13<br />
Den Wandel als<br />
Chance nutzen<br />
Förderungen Die <strong>Digital</strong>isierung verändert unser Leben und Arbeiten, unseren Konsum und<br />
die Art, wie wir kommunizieren. Sie schafft neue Arbeitsfelder und kurbelt die Wirtschaft<br />
an, weshalb das Land viele Maßnahmen fördert. Von Martin Dambacher<br />
Die digitale Transformation<br />
ist in vollem<br />
Gange und heute<br />
schon aus vielen Bereichen<br />
der Wirtschaft<br />
und Gesellschaft nicht<br />
mehr wegzudenken. Was vor<br />
wenigen Jahren noch kaum<br />
denkbar war, ist mittlerweile oft<br />
Alltag. Im Gegensatz zu Online-Shopping<br />
oder Smart-Home-Lösungen<br />
im Privatleben<br />
sind digitale Strukturen und<br />
Prozesse in der Arbeitswelt<br />
meist nicht ganz so einfach und<br />
schnell implementierbar, da diese<br />
komplexer und kostenintensiver<br />
sind. Viele Unternehmen<br />
stellt die digitale Revolution<br />
deshalb vor große Herausforderungen.<br />
Deshalb fragte sich die<br />
baden-württembergische Landesregierung<br />
vor einiger Zeit,<br />
wie dieser Wandel zum Wohle<br />
der Wirtschaft und des Landes<br />
gestaltet werden könnte, um Arbeitsplätze<br />
zu erhalten und zu<br />
schaffen sowie den Menschen<br />
die entsprechenden Fähigkeiten<br />
für das digitale Zeitalter vermitteln<br />
zu können. <strong>Das</strong> formulierte<br />
Ziel: Die Stärken des Landes<br />
stärken, damit aus Baden-Württemberg<br />
eine digitale Leitregion<br />
wird und der deutsche Südwesten<br />
als internationaler Premiumstandort<br />
für die digitale<br />
Wirtschaft gilt. Um dies zu<br />
schaffen, wurde auf Bestreben<br />
von Wirtschaftsministerin Dr.<br />
Nicole Hoffmeister-Kraut im<br />
Mai 2017 die „Initiative Wirtschaft<br />
4.0 Baden-Württemberg“<br />
gestartet, die rund 40 Partnerorganisationen<br />
aus Wirtschaft<br />
und Wissenschaft sowie Kammern,<br />
Verbänden und Gewerkschaften<br />
umfasst. Der Begriff<br />
„Wirtschaft 4.0“ meint dabei die<br />
<strong>Digital</strong>isierung und Vernetzung<br />
explizit aller Branchen im Land<br />
– angefangen bei der Industrie<br />
über das Handwerk, den Handel<br />
und Dienstleistungen bis hin<br />
zu Kultur-, Kreativ-, Informations-<br />
und Kommunikationswissenschaften.<br />
Mittelstand als Motor<br />
Um seine Stellung als starker<br />
Wirtschaftsfaktor und größter<br />
Arbeitgeber im Land auch in Zukunft<br />
zu sichern, muss insbesondere<br />
der Mittelstand noch stärker<br />
und konsequenter beim Einstieg<br />
in das Thema Wirtschaft<br />
4.0 unterstützt werden. Neben<br />
den vom Land geförderten regionalen<br />
<strong>Digital</strong>isierungszentren,<br />
die den Unternehmen als erste<br />
Anlaufstelle bei Fragen zur <strong>Digital</strong>isierung<br />
dienen sollen, gibt<br />
es deshalb zahlreiche Subventionen<br />
wie beispielsweise die im<br />
Juli 2018 aufgelegte <strong>Digital</strong>isierungsprämie.<br />
Diese belohnt<br />
konkrete Projekte zur Einfüh-<br />
Förderungen auf einen Blick<br />
Um Licht ins Dunkel der unzähligen<br />
Möglichkeiten im Bereich<br />
der <strong>Digital</strong>isierung zu<br />
bringen, bietet das Land<br />
Baden-Württemberg<br />
Informationsplattformen an:<br />
»»<br />
www.digital-bw.de<br />
»»<br />
www.wirtschaftdigital-bw.de<br />
»»<br />
www.startupbw.de<br />
2.300<br />
Anträge für die <strong>Digital</strong>isierungsprämie<br />
wurden<br />
bereits gestellt. Mit der<br />
Prämie sollen konkrete Projekte<br />
gefördert werden, die<br />
digitale Lösungen einführen<br />
und zur Verbesserung der<br />
IT-Sicherheit.<br />
Ausführliche Details zu den<br />
einzelnen Förderprogrammen<br />
und -maßnahmen sind unter<br />
www.wirtschaft-digital-bw.de/service/angebote/foerderprogramme/<br />
zu finden – ebenfalls sind hier<br />
auch Subventionen des<br />
Bundes und der EU<br />
aufgeführt.<br />
rung digitaler Lösungen sowie<br />
zur Verbesserung der IT-Sicherheit<br />
mit Kostenvolumen bis zu<br />
100.000 Euro in Unternehmen<br />
bis 100 Mitarbeiter mit einem<br />
Tilgungszuschuss zwischen<br />
5.000 und 10.000 Euro. „Die große<br />
Nachfrage zeigt, dass wir mit<br />
der <strong>Digital</strong>isierungsprämie den<br />
Bedarf der Unternehmen im<br />
Land getroffen haben“, erklärt<br />
Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut<br />
stolz. „Besonders<br />
freut es mich, dass die Unternehmen<br />
so rasch in die Umsetzung<br />
gehen und die bereitgestellten<br />
finanziellen Mittel damit<br />
schnell vor Ort ihre Wirkung<br />
entfalten“, so die<br />
Ministerin weiter. Insgesamt<br />
seien so bereits Investitionen<br />
von über 70 Millionen Euro angestoßen<br />
worden. Von den Maßnahmen<br />
bisher am stärksten<br />
profitiert haben das Handwerk<br />
und der Dienstleistungssektor<br />
(je rund 17 Prozent), gefolgt vom<br />
Handel (rund 14 Prozent) und<br />
dem verarbeitenden Gewerbe<br />
(rund 13 Prozent). Aber auch im<br />
Gastgewerbe findet das Förderprogramm<br />
mit rund 6 Prozent<br />
der Anträge guten Anklang.<br />
Aber nicht nur der Mittelstand<br />
kommt in den Genuss finanzieller<br />
Förderungen. Mit dem neuen<br />
Innovationsgutschein „Hightech<br />
Digtial“ werden pilotartige<br />
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
etablierter Unternehmen<br />
im Bereich digitaler Geschäftsmodelle<br />
sowie Anwendungsprojekte<br />
in den Bereichen<br />
Industrie 4.0, vernetzte Systeme<br />
und Prozesse, Internet der Dinge<br />
(IoT), Smart Services, hochflexible<br />
Automatisierung, Big<br />
Data, Simulationsmodelle oder<br />
Virtual und Augmented Reality<br />
unterstützt. Der Zuschuss beträgt<br />
dabei bis zu 20.000 Euro<br />
auf die Inanspruchnahme externer<br />
Dienstleistungen. Innovative<br />
Hightech-Start-ups werden<br />
mit einer Frühphasenförderung<br />
von bis zu 20.000 Euro bedacht,<br />
wenn sie in einem der vier Zukunftsfelder<br />
Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie,<br />
nachhaltige Mobilität, Gesundheitswirtschaft<br />
oder Ressourceneffizienz<br />
tätig sind.