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IT-SICHERHEIT<br />
Hinter Schloss und<br />
Riegel: IT-Sicherheit<br />
Vorbeugen Der Chef der Tübinger Buchhandlung Osiander ist ein Opfer der neuen Gefahr<br />
geworden, ein Druckereibesitzer in Saarbrücken ebenfalls. Von Jürgen Hoffmann<br />
Die beiden Mittelständler<br />
haben erlebt,<br />
wie es ist, wenn<br />
man aus den Tiefen<br />
des Cyber-Universums<br />
angegriffen wird. Immer<br />
öfter registrieren Firmen, Institute,<br />
Behörden und Ämter Einbrüche<br />
von Hackern - Maschinenbauer,<br />
Autohändler, Hotels<br />
und sogar die Stuttgarter Messegesellschaft.<br />
Online-Shops<br />
melden Attacken an ihren umsatzstärksten<br />
Tagen, Krankenhäuser<br />
und Hochschulen klagen<br />
über blockierte Kommunikationssysteme<br />
und Lösegeldforderungen.<br />
Jeden kann es treffen.<br />
Wie können sich Unternehmen<br />
schützen? Laut dem <strong>Digital</strong>verband<br />
Bitkom sind drei Viertel aller<br />
deutschen Unternehmen<br />
schon mindestens einmal aus<br />
dem Netz angegriffen worden.<br />
Die Schäden, die<br />
der hiesigen Wirtschaft<br />
durch Cyber-Kriminalität<br />
entstehen, belaufen sich<br />
demnach auf mehr als 100 Milliarden<br />
Euro jährlich. „Tatsächlich<br />
dürfte die Summe noch höher<br />
sein, denn viele Betriebe<br />
bemerken Sabotage, Diebstahl<br />
oder Spionage gar nicht oder<br />
zeigen sie aus Angst vor<br />
schlechter Publicity nicht an“,<br />
sagt Dirk Nebermann, IT-Sicherheitsexperte<br />
bei MCS, einem<br />
bundesweit tätigen Systemhaus<br />
für IT-Consulting,<br />
Softwareentwicklung und<br />
Cloud-Lösungen. Allein im<br />
September registrierte das<br />
Bundesamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik<br />
(BSI) 450.000 <strong>Digital</strong>-Attacken<br />
– täglich. Und das dürfte<br />
erst der Anfang sein: Laut<br />
BSI sind vor allem breit an-<br />
gelegte Spam-Kampagnen wie<br />
Emotet auf dem Vormarsch. Mit<br />
deren Hilfe können Kriminelle<br />
in Firmennetzwerke eindringen<br />
und sie nach<br />
vielversprechenden<br />
Zielen durchsuchen.<br />
Im Visier sind oft Kundendaten,<br />
Kalkulationen und Patente.<br />
Millionen Varianten<br />
Laut BSI-Chef Arne Schönbohm<br />
stecken hinter solchen<br />
Aktionen oft ausländische<br />
Nachrichtendienste und<br />
die organisierte Kriminalität.<br />
Sie bedrohten die gesamte deutsche<br />
Wirtschaft: „Unsere digitalisierte<br />
Zukunft ist untrennbar<br />
mit der IT-Sicherheit verknüpft.“<br />
<strong>Das</strong> BSI hat im vergangenen<br />
Jahr 114 Millionen neue<br />
Varianten von Schadprogrammen<br />
registriert. Schönbohm:<br />
„Früher hieß es, ohne Sicherheit<br />
ist keine Freiheit, heute heißt es,<br />
ohne Cyber-Sicherheit wird<br />
es keine erfolgreiche<br />
<strong>Digital</strong>isierung geben.“<br />
Die zunehmende<br />
Vernetzung der