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80 RECHT UND SOZIALES<br />
© YakobchukOlena<br />
©<br />
ICH WÜNSCH<br />
MIR EINE OMA<br />
Sie springen ein, wenn der Nachwuchs krank ist, sie sind vertraute Bezugspersonen<br />
und ihre Erfahrungsschatzkisten sind einfach unbezahlbar – Großeltern.<br />
Großartig, wenn man sie (in der Nähe) hat. Und wenn nicht? Kann man sich Omas<br />
und Opas leihen? Man kann! Wunschgroßelternprojekte, wie das des Nürnberger<br />
Vereins „Großeltern stiften Zukunft“, vermitteln Wahlverwandtschaften.<br />
Text Manuela Prill<br />
„Mama, die sind toll! Dürfen wir die behalten?“<br />
Kerstin Zernentsch wird auch fünf Jahre nach<br />
diesem Ausspruch ihres Sohnes warm ums Herz.<br />
Acht war Hannes damals, und was fremde Menschen<br />
anbelangt, eigentlich sehr zurückhaltend.<br />
Zu Astrid und Gerhard Berndt aber hatte Hannes<br />
gleich beim ersten Aufeinandertreffen einen guten<br />
Draht. Für ihn war klar: die beiden sollten seine<br />
Wunschgroßeltern werden. Und genau so kam es.<br />
Denn alle Beteiligten hatten das gleiche positive<br />
Gefühl. Die Erwachsenen fanden sich auf Anhieb<br />
sympathisch, Hannes und Schwesterchen Milla,<br />
damals vier, fassten flugs Vertrauen. „Es hat einfach<br />
gefunkt“, beschreibt es Kerstin Zernentsch.<br />
Kennengelernt haben sich die Familien bei einem<br />
Wunschgroßeltern-Treffen des Nürnberger Vereins<br />
„Großeltern stiften Zukunft“. Beide hatten in der<br />
Zeitung von dem Projekt gelesen und jeder darin<br />
für sich eine große Chance gesehen. „Wir lieben<br />
Kinder, doch unser Sohn ist mit einem Mann verheiratet<br />
und wir dachten, dass wir keine Enkelkinder<br />
haben werden“, berichtet Astrid Berndt (65). Ihre<br />
Erfahrungen und Werte nicht an die übernächste<br />
Generation weitergeben zu können, fanden sie und<br />
ihr Mann Gerhard (70) eine recht traurige Vorstellung.<br />
Mutter Kerstin erzählt: „Es ging meinem Mann