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Nagel, Rolf: Das Hundeauge<br />

Rolf Nagel wird 1929 in eine ganz normale<br />

Hamburger Familie hineingeboren.<br />

Als die Nazis die Macht ergreifen,<br />

ändert sich für ihn vieles. Der Vater tritt<br />

in die NSDAP ein. Der Junge erlebt mit,<br />

wie Häftlinge ermordet werden, denn<br />

die Wohnung der Familie liegt nahe<br />

einer KZ-Außenstelle. Als Fünfzehnjähriger<br />

lässt er sich für die „Werwölfe“<br />

anwerben – vorgeblich eine geheime Partisanengruppe<br />

Heinrich Himmlers; in Wahrheit nichts anderes als Kanonenfutter.<br />

Nach Kriegsende wird Rolf Nagel Schauspieler am<br />

Hamburger Thalia Theater. Doch das Geschehene lastet auf<br />

ihm … Dieses Buch ist seine Auseinandersetzung mit persönlicher<br />

und familiärer Schuld sowie mit der Entscheidung,<br />

Rechenschaft über das eigene Tun abzulegen.<br />

Insel Verlag 22,– € (D) 22,70 € (A)<br />

82 61 67 20<br />

Leseprobe<br />

1933 wählten in Hamburg die Mehrheit der wahlberechtigten<br />

Bürger Hitler. Mein Vater und mein Bruder wurden<br />

Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen<br />

Arbeiterpartei, wie fast acht Millionen andere auch.<br />

Ich war noch zu jung, um Mitglied zu sein. Ich kam später<br />

mit zehn Jahren ins Deutsche Jungvolk. Meine Mutter und<br />

mein Vater, mein Bruder und ich waren deshalb keine Nazis.<br />

Wir waren Menschen wie du und ich. Aber durch die Wahl<br />

der Nationalsozialisten, die dann diesen Staat regierten,<br />

machten sich, bis auf eine Minderheit, die deutschen Bürger<br />

der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und zahlreicher<br />

Kriegsverbrechen mitschuldig. Heute sind in der Zeitung<br />

und im Fernsehen immer die Nazis schuld, und nicht die<br />

Großeltern, die Großonkel und Großtanten. Wer waren denn<br />

dann die Nazis? Es hört sich so an, als ob eines Tages ein<br />

Ufo mit lauter Nazis aus dem All in Deutschland gelandet<br />

wäre, die dann dieses Deutschland in den Abgrund geführt<br />

haben. Es waren nicht die Nazis aus dem All. Wir waren es.<br />

Urbach, Karina:<br />

Das Buch Alice<br />

Einst erfolgreiche Kochbuch-Autorin,<br />

flüchtet die<br />

Wiener Jüdin Alice Urbach<br />

unter den Nationalsozialisten<br />

zunächst nach England<br />

und geht nach dem Krieg<br />

nach New York. Dort gibt<br />

sie Kochkurse und stellt im<br />

amerikanischen Fernsehen<br />

ihre besten Rezepte vor. In<br />

einer Buchhandlung stößt<br />

sie dann auf eines ihrer<br />

eigenen Kochbücher. Doch<br />

wer ist der Mann, dessen<br />

Name auf dem Umschlag<br />

prangt? Hat es diesen<br />

Mann je gegeben? Recherchen<br />

führen Alice’ Enkelin<br />

Karina Urbach in Wiener,<br />

Londoner und Washingtoner<br />

Archive, in denen sie<br />

längst verloren geglaubte<br />

Dokumente findet. Sie<br />

eröffnen ein bislang unbekanntes<br />

Kapitel in der<br />

Geschichte deutscher NS-<br />

Verbrechen.<br />

Propyläen<br />

25,– € (D) 25,70 € (A)<br />

83 72 88 96<br />

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