Weihnachten_2020_solo
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Seesequasis, Paul:<br />
Unter der Mitternachtssonne<br />
Das beeindruckende Porträt von acht indigenen<br />
Gemeinschaften in Kanada. Paul Seesequasis, Journalist<br />
und Autor, gibt mit seinem ungewöhnlichen und<br />
spektakulären Social-Media-Projekt der „vergessenen<br />
Generation“ der First Nations, Metis und Inuit ein<br />
Gesicht. Er erzählt anhand verschwunden geglaubter<br />
Fotos von Zusammenhalt, gegenseitiger Unterstützung<br />
und gemeinsamem Widerstand. Dazu sammelte<br />
er über Jahre hinweg die eindrücklichsten Archivbilder<br />
und erzählt die Geschichten der<br />
Menschen hinter den Porträts. Damit<br />
bringt er eine andere, eine neue<br />
Seite der Geschichte von Kanadas<br />
indigener Bevölkerung ans Licht.<br />
btb 25,– € (D) 25,70 € (A)<br />
83 04 19 12<br />
AUTORENPORTRÄT<br />
Paul Seesequasis ist ein<br />
„nîpisîhkopâwiyiniw“, ein<br />
Angehöriger des Stammes der<br />
„Willow Cree“. Er arbeitet als<br />
Autor und Journalist und setzt<br />
sich seit Jahrzehnten für die<br />
Rechte der indigenen<br />
Bevölkerung Kanadas ein. Seit<br />
2015 ist er der Kurator des<br />
„Indigenous Archival Photo<br />
Project“, das sowohl online,<br />
als auch offline Bilder<br />
und Geschichten sammelt<br />
und damit die kulturelle<br />
Identität der indigenen<br />
Bevölkerung<br />
Kanadas lebendig<br />
macht.<br />
Leseprobe<br />
Die Aufnahmen in diesem Band stammen entweder aus digitalisierten Sammlungen in<br />
Archiven, Bibliotheken und Museen oder aus den Privatsammlungen der Fotografen.<br />
Indem ich sie neben Hunderter weiterer Fotos über einen Zeitraum von drei Jahren im<br />
Internet postete, gelang es mir, eine treue Gefolgschaft von „Followern“ aufzubauen,<br />
was meinem Projekt einen ganz entscheidenden Impuls verlieh. Angehörige indigener<br />
Gemeinschaften, die diese Fotos zuvor noch nie gesehen hatten, identifizierten darauf<br />
nahe und ferne Angehörige neben Freunden und Bekannten – und entdeckten gelegentlich<br />
auch sich selber auf einem Bild.<br />
Somit setzte ein weiterführender Dialog ein, in dessen Verlauf längst verschüttete<br />
Begebenheiten wieder zum Vorschein kamen, und es entstand ein kollektives Narrativ,<br />
das weit über das hinausging, was auf dem Foto zu sehen war, indem es ihm nämlich<br />
einen Kontext verlieh und es mit einer Geschichte versah, was wiederum zu anderen,<br />
im Zusammenhang stehenden Fotos weiterführte. Ohne das Internet wäre es so gut wie<br />
unmöglich gewesen, all diese Geschichten zu erfahren und sie zu sammeln.<br />
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